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rhw management Wollwäsche - Richtige Pflege der Materialien (Vorschau)

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hw<br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

B 3437 E<br />

4<br />

April 2012<br />

49. Jahrgang<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Das Fachmagazin für Führungskräfte in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

c<br />

<strong>Wollwäsche</strong><br />

<strong>Richtige</strong> <strong>Pflege</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Materialien</strong><br />

Hotel-Kompetenz-Zentrum<br />

„A bisserl visionär“<br />

Krankenhaus<br />

Gesund essen


Mit Plan ans Ziel...<br />

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http://twitter.com/<strong>rhw</strong><strong>management</strong><br />

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Das Magazin <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> ist vergleichbar mit einem Hauptbahnhof, von dem viele Gleise abzweigen. Sie alle bringen<br />

Sie ans Ziel, unterschiedlich, aber immer aktuell, mo<strong>der</strong>n, zukunftsorientiert.<br />

Station www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de: Die Website bietet Wissen, Archiv, Aboservice, Kleinanzeigen und und und; Station<br />

YouTube: Spannende Kurz-Videos zu Hauswirtschaftsthemen aus ganz Deutschland; Station Newsletter: Am Puls <strong>der</strong> Zeit, für<br />

alle, die schnell informiert sein wollen; Station www.fachbuchdirekt.de: Hier finden Sie die wichtigsten Bücher für Ihre Branche;<br />

Station twitter: Für alle Zwitscherer <strong>der</strong> Hauswirtschaft. Jung, frech, an<strong>der</strong>s.


Editorial<br />

HBL-Umbenennung?<br />

Reden Sie mit in München!<br />

Beim 14. <strong>rhw</strong>-Symposium am 11. Mai<br />

2012 in München wird es neben den<br />

fachlichen Vorträgen zu den Themen<br />

Reinigung, Schulung und Service auch eine<br />

vielversprechende Diskussion zusätzlich im<br />

Programm geben.<br />

Denn das Thema Umbenennung <strong>der</strong> Berufsbezeichnung<br />

„HBL“ (Hauswirtschaftliche/r<br />

Betriebsleiter/in) in „BEV“ nach immerhin<br />

über 30 Jahren schlug nicht nur in<br />

Bayern, son<strong>der</strong>n bundesweit hohe Wellen.<br />

Ich kann mich in den vergangenen zehn Jahren<br />

an kein Thema erinnern, zu dem wir<br />

mehr Leserbriefe erhalten haben – und immer<br />

noch erhalten. Vielen Dank dafür!<br />

Die Initiatoren <strong>der</strong> Umbenennung Werner<br />

Lucha (Ltd. Ministerialrat am Bayerischen<br />

Kultusministerium) und Gisela Miethaner<br />

(Ltd. Ministerialrätin am Bayerischen<br />

Landwirtschaftsministerium) stellen sich am<br />

11. Mai 2012 den Fragen <strong>der</strong> bisher schon<br />

rund 100 angemeldeten Teilnehmer. Auch<br />

die neue BAG HW-Vorsitzende Martina Schäfer<br />

sowie Ruth Waizenegger (Bundesverband<br />

hauswirtschaftlicher Berufe MdH) werden<br />

in <strong>der</strong> Runde ihre Position beziehen.<br />

Diese Diskussion ist nicht nur für Fachlehrer<br />

und Studierende interessant, son<strong>der</strong>n für<br />

alle, die sich um den Begriff Hauswirtschaft<br />

Gedanken machen möchten. So wie es in<br />

dieser Ausgabe schon Ursula Schukraft und<br />

Martina Feuner ab Seite 10 mit großem Engagement<br />

beschreiben.<br />

Wir sehen uns in München!<br />

Herzlich Ihr<br />

Für Sie durchgeblättert: Das lesen Sie in <strong>rhw</strong> praxis 1/2012 „Hygiene und Arbeitschutz“<br />

In <strong>rhw</strong> praxis 1/2012<br />

erfahren Sie Wissenswertes<br />

zu den aktuellen<br />

Themen wie das geän<strong>der</strong>te<br />

Infektionsschutzgesetz,<br />

Nasskeime,<br />

Gefahrstoffe und<br />

Bewohnerwäsche.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 3


Inhalt<br />

<strong>rhw</strong><strong>management</strong> 4·2012<br />

a<br />

a<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Wissen<br />

Aktuelles 6<br />

Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten 8<br />

Fachthema<br />

Zuerst <strong>der</strong> Mensch 10<br />

In Gedenken:<br />

Maria Thiele-Wittig 12<br />

Wer hat die Verordnungen<br />

schon eingeführt? 15<br />

Gesund essen im<br />

Krankenhaus 16<br />

Für die Hauswirtschaft<br />

qualifizieren 18<br />

Wolle fachgerecht waschen<br />

o<strong>der</strong> nassreinigen 27<br />

Berufsbildung<br />

„Menschen wie Du und ich“ 21<br />

Management<br />

Von Kunden kann man<br />

so viel lernen 30<br />

Eine Initiative in München qualifiziert<br />

erfolgreich Jugendliche<br />

mit Vermittlungshemmnissen.<br />

Ab Seite 18<br />

Welchen Weg sollte die Hauswirtschaft<br />

einschlagen? Unsere<br />

Autorinnen meinen: Zuerst<br />

kommt <strong>der</strong> Mensch!<br />

Ab Seite 10<br />

a<br />

a<br />

Housekeeping<br />

„A bisserl visionär“ 33<br />

Report<br />

Ausbildungsreise – Folge 2:<br />

Rheinland-Pfalz 36<br />

Was und wie wollen<br />

wir essen? 38<br />

Nur das Beste! 40<br />

Haus-Wirtschaf(f)t-Zukunft 41<br />

Service<br />

Impressum 41<br />

<strong>Vorschau</strong>/Fortbildung/<br />

Stellenangebote 42<br />

Fotos Titel: Miele, Robert Baumann,<br />

Klinikium Bad Bramstedt<br />

Im Hotel-Kompetenz-Zentrum in<br />

Oberschleißheim kann man die<br />

Innovationen <strong>der</strong> Hotelbranche<br />

direkt ausprobieren.<br />

Ab Seite 33<br />

Wie werden wir in Zukunft essen?<br />

Einblicke gab das 31. Foodservice-Forum<br />

mit 1.700 Teilnehmern<br />

in Hamburg.<br />

Ab Seite 38<br />

Fotos: photocrew/Fotolia.com, diakonia/Esther Zierer, Robert Baumann, HMC/Romanus Fuhrmann (FU)<br />

4 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Aktuelles<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft<br />

Martina Schäfer ist neue<br />

Vorsitzende <strong>der</strong> BAG HW<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

<strong>der</strong> Bundesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft<br />

Mitte Februar 2012 in Frankfurt<br />

wurde ein neuer Vorstand gewählt.<br />

Neue Vorsitzende ist Martina Schäfer vom<br />

Bundesverband hauswirtschaftlicher Berufe<br />

MdH e. V., ihr Stellvertreter ist Daniel<br />

Fuchs vom Volkssolidarität Bundesverband<br />

e.V. Das Leitungsteam wird auf <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

im Herbst 2012 durch<br />

weitere Vorstandsmitglie<strong>der</strong> verstärkt.<br />

Martina Schäfer ist seit 2008 als Delegierte<br />

des Bundesverbandes hauswirtschaftlicher<br />

Berufe MdH e.V. in <strong>der</strong> BAG HW<br />

und im Leitungsteam <strong>der</strong> BAG HW tätig.<br />

In <strong>der</strong> Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Hauswirtschaft schließen sich seit 1999 alle<br />

hauswirtschaftlichen Verbände, vier Ar-<br />

Urteil<br />

beitsgemeinschaf-<br />

ten auf Län<strong>der</strong>ebene,<br />

die hauswirtschaftlichen<br />

Abteilungen<br />

von Diakonie,<br />

Caritas und Volkssolidarität<br />

zu einem übergreifenden Netzwerk<br />

zusammen. Ihre Ziele sind unter an<strong>der</strong>em<br />

die gemeinsame Interessenvertretung<br />

für hauswirtschaftliche Belange in politischen<br />

und gesellschaftlichen Bereichen,<br />

die Mitwirkung und Einflussnahme bei Gesetzgebungsverfahren<br />

sowie die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> hauswirtschaftlichen Bildung. Frau<br />

Schäfer wird auch an <strong>der</strong> Pro & Contra-Debatte<br />

zur Berufsbildung beim 14. <strong>rhw</strong>-Symposium<br />

am 11. Mai 2012 in München teilnehmen<br />

(Seite 25).<br />

t<br />

An Cevapcici Zahn ausgebissen<br />

Ein Verbraucher, <strong>der</strong> sich beim Essen<br />

von Cevapcici aus Rin<strong>der</strong>hackfleisch<br />

aufgrund kleiner Knochenstücke sich<br />

einen Zahn ausgebissen hat, erhält kein<br />

Schmerzensgeld. Das Landgericht Kleve<br />

entschied, solches Hackfleisch sei nicht<br />

fehlerhaft im Sinne des Produkthaftungsgesetzes.<br />

Auf zwei zirka zwei Millimeter<br />

große Knochenstücke sei er im Hackfleisch<br />

gestoßen, kritisierte <strong>der</strong> Cevapcici-Konsument.<br />

Beim zweiten sei ein Stück seines<br />

Oberkieferzahns Nummer 16 herausgebrochen.<br />

Dafür solle <strong>der</strong> Fleischproduzent<br />

geradestehen. Der Kunde for<strong>der</strong>te Schmerzensgeld<br />

für die Nummer 16.<br />

Das Amtsgericht entschied, dass er<br />

sich den Verlust selbst zuzuschreiben<br />

habe – wer schon einen Knochen gespürt<br />

habe, müsse vorsichtiger zubeißen. Damit<br />

lehnte das Landgericht Kleve einen<br />

Anspruch auf Entschädigung ab. Zudem<br />

sei das Produkt in Ordnung gewesen. Bei<br />

Hackfleisch sei es nicht auszuschließen,<br />

dass sich hin und wie<strong>der</strong> einmal ein winziges<br />

Knochen- o<strong>der</strong> Knorpelstück finde.<br />

Dies seien jedoch keine Fremdkörper, son<strong>der</strong>n<br />

natürlicher Bestandteil eines Fleischproduktes,<br />

so das Gericht. (Urteil des<br />

Landgerichts Kleve vom 6. Juli 2011 – 5 S<br />

47/11) (gri) t<br />

<strong>rhw</strong>-Newsticker<br />

Frühchenstation in Bremen: Die Frühchenstation<br />

Klinikum Mitte in Bremen<br />

wurde Ende Februar 2012 geschlossen.<br />

Grund dafür sind weitere Todesfälle von<br />

Frühchen, die wahrscheinlich durch einen<br />

multiresistenten Keim ausgelöst wurden,<br />

<strong>der</strong> bereits im letzten Jahr auf <strong>der</strong><br />

Station festgestellt wurde.<br />

Insolvenz: Das Grand Hotel Heiligendamm<br />

ist Zeitungsberichten zufolge insolvent,<br />

beim Amtsgericht Aachen ging<br />

im Februar ein Insolvenzantrag ein. Der<br />

Hotelbetrieb läuft allerdings vorerst weiter.<br />

Gutachten: Das Bayerische Landwirtschaftsministerium<br />

hat ein Gutachten zur<br />

Optimierung <strong>der</strong> Leistungen und Arbeitsabläufe<br />

in stationären Hausgemeinschaften<br />

in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse<br />

sind unter http://bit.ly/xDRkGj<br />

abrufbar.<br />

Verpflegung: Die Hochschule Nie<strong>der</strong>rhein<br />

unterzeichnete mit <strong>der</strong> S&F-Consulting<br />

GmbH einen Kooperationsvertrag<br />

zur Zertifizierung von Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Gemeinschaftsverpflegung. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter: www.<br />

sundf-consulting.de.<br />

Gartentherapie: Das „Praxisbuch Gartentherapie“<br />

enthält 64 detailliert beschriebene<br />

Programme für die Gartenarbeit<br />

mit älteren und an Demenz erkrankten<br />

Menschen. Zu bestellen im Bookshop<br />

unter www.kda.de.<br />

Kulinarische Fahrradtour: Vom 24. bis<br />

25. Mai 2012 lädt das Netzwerk Kulinaria<br />

in Berlin bereits zum dritten Mal zur<br />

„Culinaristischen Trendtour“. Zwölf Gastronomie-Betriebe<br />

werden mit dem Fahrrad<br />

durch Berlin erkundet. Weitere Informationen<br />

unter www.netzwerkculinaria.de.<br />

Hygiene-Ampel: Die von den Län<strong>der</strong>-Verbraucherministern<br />

vor knapp einem Jahr<br />

abgesegnete Hygiene-Ampel liegt vorerst<br />

auf Eis. Das bestätigte <strong>der</strong> Staatssekretär<br />

im Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />

Peter Bleser, nach Informationen des Trierischen<br />

Volksfreundes.<br />

Studie zu Handtrockner: Eine Ökobilanz-<br />

Studie (LCA) eines Forschungsinstituts in<br />

Massachusetts kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass die umweltfreundlichste Weise zum<br />

Händetrocknen die mit dem Dyson Airblade<br />

ist. Papierhandtücher und Warmluft-Händetrockner<br />

würden die Umwelt<br />

am stärksten belasten: Deren CO2-Emissionen<br />

liegen um 70 Prozent höher, als<br />

die des Dyson Airblade Händetrockners.<br />

Statt warmer Luft verwendet <strong>der</strong> Händetrockner<br />

schmale Luftströme aus kühler,<br />

sauberer Luft, die das Wasser von den<br />

Händen abstreifen.<br />

6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Aktuelles<br />

Infektionsschutz<br />

Neue Meldepflichten<br />

für Kin<strong>der</strong>krankheiten<br />

Am 9. Februar 2012 tagte <strong>der</strong> Bundestag<br />

und beschloss ein verschärftes<br />

Infektionsschutzgesetz. Somit müssen<br />

so genannte „Kin<strong>der</strong>krankheiten“<br />

ebenfalls ans Gesundheitsamt gemeldet<br />

werden. Eine neue Meldepflicht wurde eingeführt<br />

für<br />

u Mumps<br />

u Keuchhusten<br />

u Röteln und<br />

u Windpocken.<br />

Auch die Meldefristen<br />

werden kürzer. Nun<br />

gilt eine 24-Stunden-Regel<br />

für meldepflichtige<br />

Erkrankungen. Demnach<br />

soll auch dem Robert<br />

Koch-Institut künftig<br />

bereits innerhalb von<br />

drei Tagen die Information vorliegen. Zudem<br />

werden Infektionen mit dem multiresistenten<br />

MRSA-Erreger künftig schon bei<br />

Krankheitsverdacht meldepflichtig. Die Veröffentlichung<br />

im Bundesanzeiger wird etwa<br />

Ende April/Anfang Mai 2012 erwartet. t<br />

Fotos: BartCo/iStockphoto.com, Quade/Fotolia.com, milosluz/Fotolia.com<br />

Tierquälerei<br />

Lebendig gerupft<br />

Wie kommen Gänsefe<strong>der</strong>n in Kissen?<br />

Die Tiere werden gerupft, die Fe<strong>der</strong>n<br />

weiterverarbeitet. Mit Rupfmaschinen<br />

geht das schneller als von<br />

Hand. Diese dürfen allerdings laut EU nur<br />

bei totem Fe<strong>der</strong>vieh eingesetzt werden –<br />

<strong>der</strong> Rupf des lebendigen Tieres von Hand<br />

während <strong>der</strong> Mauser ist hingegen erlaubt,<br />

was Schlupflöcher eröffnet.<br />

Maschinen dürfen bei Lebendrupf nicht<br />

eingesetzt werden, das schreibt die EU vor.<br />

Aber diese Vorschriften werden umgangen,<br />

da es kein explizites Verbot für den Lebendrupf<br />

gibt und die EU sich mit einer klaren<br />

Aussage schwertut. Eine Studie <strong>der</strong> Europäischen<br />

Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

von 2010 besagt, dass Daunen von<br />

lebendigen Gänsen „geerntet“ werden dürfen,<br />

da dies den Tieren angeblich keine<br />

Schmerzen bereitet. Kaum vorstellbar –<br />

auch nicht für Daniela Giesen, Kampagnen-<br />

Mitarbeiterin <strong>der</strong> Tierschutzorganisation<br />

„Vier Pfoten“. „Das ist in <strong>der</strong> Praxis gar<br />

nicht durchführbar, auch wenn in <strong>der</strong> Mauser<br />

das Fe<strong>der</strong>kleid lockerer sitzt. Doch in<br />

einigen Län<strong>der</strong>n wie China, aber auch in<br />

Polen und Ungarn ist Lebendrupf mit Maschinen<br />

an <strong>der</strong> Tagesordnung.“ Dieser Umstand<br />

ist in Deutschland wenig bekannt.<br />

Der Anteil an verkauften Daunendecken<br />

liegt hierzulande, laut Juliane Hed<strong>der</strong>ich<br />

vom Verband <strong>der</strong> Deutschen Daunen- und<br />

Fe<strong>der</strong>industrie, bei rund 50 Prozent. Auch<br />

wenn die Hersteller von Daunenprodukten<br />

beteuern, Fe<strong>der</strong>n nur von geschlachteten<br />

Tieren zu beziehen, ist ihre Herkunft nur<br />

schwer zurückzuverfolgen. Die Tierschutzorganisation<br />

„Vier Pfoten“ hat bereits mehreren<br />

Firmen Verstöße nachgewiesen. t<br />

<strong>rhw</strong> bietet mehr<br />

<strong>rhw</strong>-Exkursion für<br />

Abonnenten am 27. April 2012<br />

Nach den ersten beiden <strong>rhw</strong>-Exkursionen zum Schloss Nymphenburg München<br />

und zu Miele nach Gütersloh folgt am Freitag, den 27. April 2012 <strong>der</strong> nächste<br />

Termin von 10.00 bis 15.00 Uhr. Sie besuchen das Schulungszentrum von Alegria<br />

und die Produktionsanlagen von Dr. Schnell in München. In zwei Vorträgen erfahren<br />

Sie Wissenswertes zu Hygiene, Reinigung sowie Desinfektion und wie diese<br />

Mittel hergestellt und<br />

abgefüllt werden. Anmeldungen<br />

für eine<br />

geringe Schutzgebühr<br />

von 10 Euro sind ab<br />

sofort online möglich<br />

unter www.vnm-akademie.de.<br />

Auch für einen<br />

Imbiss und Getränke<br />

ist gesorgt. Es<br />

werden 20 Plätze bereitgestellt,<br />

diese werden<br />

nach Reihenfolge<br />

des Eingangs vergeben.<br />

t<br />

7. Fernstudientag<br />

Fernunterricht: Tendenz steigend<br />

Bereits zum siebten Mal fand <strong>der</strong> Bundesweite<br />

Fernstudientag statt – diesmal<br />

im Zeichen <strong>der</strong> Lernmethode DistancE-Learning.<br />

Hun<strong>der</strong>te Menschen in ganz<br />

Deutschland nutzten den Fernstudientag,<br />

um sich über die flexible Lernmethode zu informieren.<br />

In über 25 Städten öffneten Fernschulen<br />

ihre Türen für Interessierte und vermittelten<br />

in Workshops, Beratungsgesprächen<br />

und Hausführungen einen Eindruck davon,<br />

wie ein Fernstudium funktioniert. Auch<br />

im Internet fanden zahlreiche Info-Veranstaltungen<br />

statt, darunter Online-Sprechstunden,<br />

Konferenzen im virtuellen Klassenzimmer<br />

und Studienberatungen im sozialen<br />

Netzwerk Google Plus. Derzeit gibt es<br />

in Deutschland über 387.000 Teilnehmende<br />

im Fernunterricht – Tendenz steigend. t<br />

<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 7


Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten<br />

Antwort von Sascha Kühnau<br />

Biostoffverordnung<br />

relevant für uns?<br />

c Ich arbeite in einer berufsbildenden<br />

Schule mit dem Schwerpunkt Ernährung<br />

und Gesundheit. Im Zuge <strong>der</strong> Vollzeitklassen,<br />

zum Beispiel <strong>der</strong> Ausbildung zur Fachkraft<br />

zur <strong>Pflege</strong>assistenz (FPA), sind die<br />

Schüler/-innen auch in <strong>der</strong> schuleigenen<br />

Großküche eingesetzt, um dort die Mittagsverpflegung<br />

für die Mitschüler/-innen<br />

und Lehrkräfte zu übernehmen. Seit geraumer<br />

Zeit entwickeln wir ein schuleigenes<br />

Hygienekonzept und sind dabei auf die<br />

Frage gestoßen, in wie weit die Biostoffverordnung<br />

für uns wichtig ist und wenn<br />

ja, in welchen Bereichen und Inhalten?<br />

d Die Biostoffverordnung greift, wenn Sie<br />

mit biologischen Arbeitsstoffen umgehen.<br />

„Biologische Arbeitsstoffe sind im weitesten<br />

Sinne <strong>der</strong> Biostoffverordnung Mikroorganismen,<br />

die Menschen infizieren, sensibilisieren<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig schädigen können.“<br />

Das ist im klassischen Großküchenbereich<br />

nicht o<strong>der</strong> kaum gegeben. Es kommt<br />

eher im Service vor, dass man Kontakt mit<br />

Blut, Urin, Sputum o<strong>der</strong> Erbrochenem hat,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn man ein Kundenklientel<br />

mit gesundheitlichen Einschränkungen wie<br />

beispielsweise Inkontinenz hat.<br />

<strong>Pflege</strong>assistenten werden später mit<br />

solchen Ausscheidungen konfrontiert. Darauf<br />

sollten sie bereits in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

vorbereitet werden, damit sie später in solchen<br />

Situationen sich selbst und die Kunden<br />

professionell schützen können. Entsprechende<br />

Regelungen und Handlungsanweisungen<br />

sollten somit auch in den Hygieneplan<br />

aufgenommen werden.<br />

Antwort von Andreas Carl<br />

Reinigungstextilien<br />

im Altenheim<br />

c Ich arbeite in einem Altenwohn- und<br />

<strong>Pflege</strong>heim mit 95 Bewohnern mit einer eigenen<br />

Hausreinigung. Die Wischbezüge<br />

werden von uns selber in einer separaten<br />

Industrie-Waschmaschine gewaschen und<br />

im Trockner getrocknet. Meine Frage an Sie:<br />

Welche Vorschriften muss ich beachten und<br />

wie kann ich eine Verfahrensanweisung für<br />

das Waschen <strong>der</strong> Bezüge erstellen (wird<br />

vom Gesundheitsamt verlangt)?<br />

d Beim Waschen <strong>der</strong> Reinigungstextilien<br />

(Mopps und Tücher) müssen Sie dafür sorgen,<br />

dass die Textilien hygienisch einwandfrei<br />

wie<strong>der</strong> zum Einsatz kommen. Dies<br />

beginnt mit dem desinfizierenden Waschen.<br />

Das können Sie sowohl thermisch<br />

(65 Grad Celsius mit Desinfektionswaschmittel)<br />

als auch chemothermisch (95 Grad<br />

Celsius) erreichen. Bei beiden Methoden<br />

ist auf die Standzeit <strong>der</strong> Temperatur zu achten.<br />

Beim chemothermischen Waschen<br />

sind das meistens 15 Minuten. Das hängt<br />

jedoch vom Waschmittel ab. Die Infos dazu<br />

stehen auf dem Waschmittel o<strong>der</strong> Sie erhalten<br />

diese vom Hersteller. Die Standzeit<br />

wird vom Maschinenhersteller festgelegt.<br />

In <strong>der</strong> Regel sind die chemothermischen<br />

Waschprogramme auf 15 Minuten Temperaturhaltezeit<br />

eingestellt. Lassen Sie dies<br />

einfach beim nächsten Kundendienst überprüfen<br />

und bestätigen.<br />

Somit haben Sie die erste Anfor<strong>der</strong>ung<br />

schon erfüllt. Aber Achtung, wenn Sie eine<br />

Frontlademaschine verwenden, dann müssen<br />

Sie das Bullauge nach dem Befüllen<br />

großflächig desinfizieren. Am besten geht<br />

das jeweils mit einem frischen Tuch. Dadurch<br />

verhin<strong>der</strong>n Sie, dass Krankheitserreger,<br />

welche beim Befüllen <strong>der</strong> Maschine auf<br />

die Rän<strong>der</strong> des Bullauges übertragen werden,<br />

wie<strong>der</strong> die gewaschenen Textilien kontaminieren.<br />

Wichtig ist auch, dass die Behälter, in<br />

denen Sie die Textilien aufbewahren, zwischen<br />

„rein“ und „unrein“ getrennt werden.<br />

Es darf keine Vermischung geben. Genauso<br />

verhält es sich bei dem gesamten Prozess.<br />

Wenn Sie keine Möglichkeit haben, getrennt<br />

zu lagern, dann müssen Sie dafür sorgen,<br />

dass es von <strong>der</strong> Anlieferung bis zur Abgabe<br />

nicht zu einer Vermengung kommen kann.<br />

Bitte beachten Sie auch den Handschuhwechsel<br />

und stellen Sie Überkittel o<strong>der</strong><br />

Schürzen bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Schmutzwäsche<br />

zur Verfügung.<br />

Wenn Sie das so machen, dokumentieren<br />

und dies dem Gesundheitsamt als Lösung<br />

vorlegen, dann sollte es keine Probleme<br />

geben. Und was noch viel wichtiger ist:<br />

Sie werden auch wirklich keine Krankheitserreger<br />

verteilen. Die RKI-Richtlinien und die<br />

örtlichen Hygienebestimmungen sind anzuwenden.<br />

Das <strong>rhw</strong>-Expertenteam für Ihre Fragen<br />

Andreas Carl<br />

Berater für<br />

Hauswirtschaft<br />

und Reinigung<br />

Sascha Kühnau Karin Beuting-Lampe<br />

Berater für Ernährung, Organisationsberaterin<br />

Hygiene und Qualitäts<strong>management</strong><br />

und Fortbildungsreferentin<br />

Peter Hützen<br />

M. Christine Klöber<br />

Beraterin zu Wäsche-<br />

Management und<br />

Wirtschaft<br />

Ralf Klöber Dr. Dieter Bödeker<br />

Berater für<br />

Hygieneberater,<br />

Groß küchen und Wedemark<br />

Kundenorientierung<br />

Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht,<br />

Bird&Bird, Düsseldorf<br />

Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de<br />

8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Expertenforum<br />

Antwort von Dr. Dieter Bödeker<br />

Hygienebeauftragte/r<br />

in <strong>Pflege</strong>einrichtungen<br />

c Ich arbeite als Hauswirtschaftsleiterin<br />

in einem Seniorenheim. Bei <strong>der</strong> Ausbildung<br />

zur Hygienebeauftragten wurde ich darüber<br />

informiert, dass ich nur den hauswirtschaftlichen<br />

Bereich als Hygienebeauftragte<br />

abdecken kann. Damit bin ich einverstanden,<br />

mein Vorgesetzter allerdings<br />

möchte den rechtlichen Hintergrund wissen.<br />

d Grundsätzlich sollte ein/e Hygienebeauftragte/r<br />

in <strong>Pflege</strong>einrichtungen für den<br />

Bereich, für den er zuständig ist, entsprechende<br />

Kompetenzen aufweisen. Diese werden<br />

in <strong>der</strong> Regel durch eine Berufsausbildung<br />

mit einer Abschlussprüfung sowie<br />

durch einschlägige Fort- und Weiterbildungen<br />

erworben. In Ihrem Fall ist das für den<br />

hauswirtschaftlichen Bereich gegeben.<br />

Der pflegerische Bereich sollte jedoch<br />

durch einen Hygienebeauftragten betreut<br />

werden, <strong>der</strong> eine pflegerische Ausbildung<br />

hat (Altenpfleger/-in, Krankenpfleger/-in),<br />

denn man kann nicht zwingend davon ausgehen,<br />

dass hauswirtschaftliche Fachkräfte,<br />

auch nach Teilnahme eines Hygienekurses,<br />

die nötigen Kenntnisse im pflegerischmedizinischen<br />

Sektor besitzen.<br />

Die Leitlinie „Hygienebeauftragte(r) in<br />

<strong>Pflege</strong>einrichtungen“ <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Krankenhaushygiene (2002)<br />

betont in diesem Zusammenhang, dass<br />

„... zur Sicherstellung und Durchsetzung von<br />

Hygienestandards und Infektionsprävention<br />

Fachpersonal mit fundiertem Wissen im<br />

Sinne eines Qualitäts<strong>management</strong>s erfor<strong>der</strong>lich“<br />

ist.<br />

Antwort von M. Christine Klöber<br />

Personalbedarf<br />

berechnen<br />

c Was muss beim Berechnen des folgenden<br />

Personalbedarfes beachtet werden?<br />

Täglich wird ein Mitarbeiter in <strong>der</strong> Frühschicht<br />

von 7.00 bis 14.30 Uhr und in <strong>der</strong><br />

Spätschicht von 18.00 bis 20.00 Uhr benötigt.<br />

Die eingesetzten Mitarbeiter sind Teilzeitkräfte<br />

(3 × 50 Prozent und 1 × 25 Prozent).<br />

d Die Frühschicht hat eine gesetzliche Pause<br />

einzuhalten, da sie länger als sechs<br />

Stunden arbeitet o<strong>der</strong> ist die Pause bereits<br />

in <strong>der</strong> Zeit enthalten? Dann ist es in Ordnung<br />

und beachten müssen Sie weiter<br />

nichts. Wenn Sie den Personalbedarf für<br />

das Jahr hochrechnen möchten, müssen<br />

Sie die Dienst-Tage addieren und mit dem<br />

täglichen Stundenbedarf multiplizieren,<br />

daraus ergibt sich die Nettoarbeitszeit. Darauf<br />

müssen Sie zirka 23 bis 25 Prozent (je<br />

nach betrieblicher Statistik) <strong>der</strong> ermittelten<br />

Zeit hinzurechnen, um die Bruttoarbeitszeit<br />

zu erhalten. Denn die Mitarbeitenden<br />

haben ja Urlaub, sind krank, gehen<br />

auf Fortbildung, etc. Diese Zeit muss durch<br />

an<strong>der</strong>e Mitarbeiter ersetzt werden. Das Ergebnis<br />

ist die planerische Zeit, die Sie für<br />

einen reibungslosen Ablauf einplanen sollten.<br />

Im richtigen Leben wird aber häufig<br />

verlangt, dass die Urlaubszeiten etc. nicht<br />

eingerechnet und kompensiert werden<br />

müssen (was natürlich in <strong>der</strong> Realität kaum<br />

geht). Es würde mich freuen, wenn ich Ihnen<br />

mit dieser Info weiterhelfen konnte.<br />

Im Fachbuch „Erfolg ist messbar“, das über<br />

www.fachbuchdirekt.de bestellt werden<br />

kann, finden Sie viele weitere Infos zum<br />

Thema Personalplanung.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Miele & Cie. KG<br />

www.miele-professional.de<br />

Telefon 0180 220 21 21*<br />

*0,06 €/Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.


Fachthema<br />

Zuerst <strong>der</strong> Mensch!<br />

Wir erleben eine Zeit wirtschaftlicher Berg- und Talfahrten, eine<br />

Zeit, in <strong>der</strong> Finanzkrisen deutlich machen, dass es mehr gibt als<br />

die reine betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtung von<br />

Vorgängen. Jetzt werden die Menschen und die sozialen Bezüge<br />

im Leben wichtig. Ein Plädoyer für eine Hauswirtschaft, die<br />

den Menschen im Blick hat.<br />

Die christlichen Kirchen, Glaubensgemeinschaften,<br />

Wohlfahrtsverbände<br />

und privat initiierte Projekte hinterfragen<br />

immer öfter ihre Ziele und ihre Ausrichtung.<br />

Sie besinnen sich auf den Kern ihrer<br />

Tätigkeit – für die Menschen da zu sein.<br />

Die Deutsche Bank beispielsweise wendet<br />

sich vermehrt dem Privatkunden zu und<br />

steigt aus <strong>der</strong> vorrangigen Ausrichtung des<br />

Investment Bankings aus. In <strong>der</strong> Industrie<br />

werden nichtmonetäre Werte wie:<br />

u Fairness<br />

u Gesundheits<strong>management</strong><br />

u Mitarbeiterentwicklung<br />

u Nachhaltigkeit<br />

u ökologische Ausrichtung<br />

u Kundenzufriedenheit und<br />

u Service<br />

immer stärker beachtet und dienen zur<br />

Verbesserung des Images. Sowohl<br />

regionaler Anbau und<br />

Produktion von Lebensmitteln als auch Bewegungen<br />

wie Slow Food passen in diese<br />

Entwicklungen. Der bekannte Zukunftsforscher<br />

Matthias Horx spricht von Ausdifferenzierungen<br />

als Alternative zum nackten<br />

Kapitalismus. Auch er sieht deutlich sichtbare<br />

Zeichen für Gegenbewegungen in unserer<br />

Gesellschaft und notwendige Kontrapunkte<br />

zu den Entwicklungen <strong>der</strong> Globalisierung.<br />

Wo setzen wir jetzt unsere<br />

Schwerpunkte?<br />

Was hat das mit <strong>der</strong> Hauswirtschaft zu<br />

tun? Im Kontext mit den oben genannten<br />

Entwicklungen müssen wir uns fragen: Wo<br />

setzen wir jetzt unsere Schwerpunkte? Was<br />

bestimmt die Leitlinien unseres Handelns?<br />

Diakonie und Caritas definieren in sozialen<br />

Fel<strong>der</strong>n neu, was das eigentliche<br />

Kerngeschäft ist und was zur Hilfso<strong>der</strong><br />

Nebenleistung gehört. Die<br />

Zeiten, in denen Hauswirtschaft<br />

mit aller Deutlichkeit als Hilfsund<br />

Nebenleistung definiert wurde, sind<br />

vorbei! Erst kürzlich wurde in <strong>der</strong> Diakonie<br />

Württemberg festgestellt, dass die Hauswirtschaft<br />

zum Dienst am Menschen gehört<br />

und damit ganz eindeutig zum Kerngeschäft.<br />

Diese Neubewertung basiert auf einer<br />

Hauswirtschaft, die den Menschen in<br />

den Blick nimmt und ihre Leistungen sehr<br />

deutlich personenorientiert anlegt. Hauswirtschaft<br />

wird wie<strong>der</strong> als das gesehen, was<br />

sie immer war: Versorgung, Betreuung und<br />

Zuwendung.<br />

Versorgung, Betreuung<br />

und Zuwendung!<br />

Für uns steht fest: hauswirtschaftliche<br />

Versorgung ist eine ganz beson<strong>der</strong>e Aufgabe,<br />

die nicht einfach auf betriebswirtschaftliche<br />

Aspekte mit ausgefeilten Management-Konzepten<br />

reduziert werden<br />

kann. Sie ist eine starke und wichtige Säule<br />

<strong>der</strong> hauswirtschaftlichen Dienstleistungen.<br />

Eine zweite Säule ist die Betreuung,<br />

die keineswegs nur eine Aufgabe für pädagogische<br />

und pflegerische Professionen<br />

ist. Betreuung gehört zur Hauswirtschaft<br />

dazu. Bei <strong>der</strong> Alltagsgestaltung und den<br />

jetzt üblichen kleinen Gruppen braucht es<br />

wie<strong>der</strong> einen „Haushaltsvorstand“, <strong>der</strong> einen<br />

normalen Tagesablauf im Blick hat und<br />

gleichzeitig die Versorgung sicherstellt. Keine<br />

Profession ist dafür besser geeignet als<br />

die Hauswirtschaft.<br />

Die neue Begrifflichkeit fasziniert –<br />

reicht das?<br />

Ohne die gegenwärtigen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen zu betrachten,<br />

bekommt <strong>der</strong> Ansatz, sich<br />

von <strong>der</strong> Hauswirtschaft als leitendem<br />

Begriff für Versorgungs- und<br />

Betreuungsleistungen im Alltag<br />

zu lösen, viel Beifall. Die neue Begrifflichkeit<br />

„Ernährung und Versorgungs<strong>management</strong>“,<br />

die in<br />

Bayern entwickelt wurde, fasziniert.<br />

Doch die Leserumfrage <strong>der</strong> <strong>rhw</strong><br />

<strong>management</strong> in Ausgabe 2/2012<br />

zeigt auch deutlich, dass es dafür<br />

nicht nur Zuspruch gibt. Die<br />

hauswirtschaftliche Welt ist<br />

gespalten, denn ein nicht<br />

unerheblicher Teil hält<br />

den Begriff Hauswirtschaft<br />

weiterhin für<br />

Fotos: photocrew/Fotolia.com, deanm1974/Fotolia.com<br />

10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Fachthema<br />

In <strong>der</strong> Altenhilfe zum Beispiel werden<br />

<strong>Pflege</strong> und soziale Betreuung mit Unterkunft<br />

und Verpflegung gleichrangig genannt.<br />

Die HWL gehört zum Leitungsteam<br />

und im Standard Ernährungs<strong>management</strong><br />

können nur gemeinsame Lösungen gefunden<br />

werden. In <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe werden<br />

zunehmend Komplexeinrichtungen<br />

aufgelöst, die zentralen Versorgungsstrukturen<br />

werden reduziert. Dabei wird<br />

deutlich, dass die Hauswirtschaft auch in<br />

diesen Gruppen als Kernbereich verankert<br />

wird.<br />

Natürlich mussten wir auch lernen, dass<br />

wir nicht immer so gefragt sind, wie wir uns<br />

das wünschen. Die Hauswirtschaftsleiterin<br />

ist etabliert und auch die hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiterin und die Meisterin sind<br />

als Führungskräfte weitgehend anerkannt.<br />

Die Hauswirtschafter/in hat noch nicht<br />

überall ihren Platz gefunden. Und die Sache<br />

mit <strong>der</strong> Helfer/in o<strong>der</strong> Fachpraktikerin<br />

Hauswirtschaft ist noch nicht wirklich ausgereift.<br />

Warum aber einen Begriff streichen,<br />

<strong>der</strong> zur Marke geworden ist? ‚Nach Hausfrauenart’<br />

ist zu einer Gütebezeichnung in<br />

<strong>der</strong> Lebensmittelindustrie geworden und<br />

auch das Gebäu<strong>der</strong>einigerhandwerk bedient<br />

sich wie<strong>der</strong> dieser Qualitätsbezeichnung,<br />

da sie für eine gründliche Reinigung<br />

und Qualität steht.<br />

den richtigen. Noch sind auf Bundesebene<br />

keine Entscheidungen getroffen, deshalb<br />

sind Diskussionen und Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

wichtiger denn je. Unser Anliegen<br />

ist es, die Diskussion hier zu bereichern.<br />

Wir wollen den Blick weiten, damit nicht Insellösungen<br />

gefunden werden, son<strong>der</strong>n Ansätze<br />

entwickelt werden, die gemeinsam in<br />

die Zukunft führen.<br />

Hauswirtschaftliches Wissen<br />

gefragt wie nie<br />

Wer heute noch das Jammerlied vom<br />

schlechten Image <strong>der</strong> Hauswirtschaft singt,<br />

muss sich die Frage gefallen lassen, warum<br />

er/sie die Zeichen <strong>der</strong> Zeit nicht wahrgenommen<br />

hat. Hauswirtschaftliches Wissen<br />

ist gefragt wie nie, übergewichtige Kin<strong>der</strong><br />

durch falsche Ernährung, Überschuldung<br />

von Familien durch schlechtes Wirtschaften<br />

im Haus sind in <strong>der</strong> Diskussion, Internetportale<br />

wie „Frag-Mutti.de“ sind <strong>der</strong><br />

Renner. Hauswirtschaftliche Fachkräfte werden<br />

gesucht und hauswirtschaftliche Kompetenzen<br />

sind gefragt. Nicht eine Woche<br />

vergeht, in <strong>der</strong> Stellenanzeigen bei uns ankommen<br />

o<strong>der</strong> verzweifelte Einrichtungsleiter<br />

anrufen, weil sie keine guten hauswirtschaftlichen<br />

Führungskräfte mehr finden.<br />

Vorbild Facility Management?<br />

Jetzt dies technokratisch zu reduzieren<br />

ist eigentlich ein Zug, <strong>der</strong> längst abgefahren<br />

ist. Haben wir nicht schon vor einigen Jahren<br />

versucht im Facility Management die<br />

Lösung für die Zukunftsfragen zu finden?<br />

Die Schweiz hat den Begriff übernommen.<br />

In Deutschland ist nichts davon hängen<br />

geblieben, bei uns wird <strong>der</strong> Begriff eher<br />

scherzhaft verwandt, wenn im Bereich <strong>der</strong><br />

Hausmeisterei mal wie<strong>der</strong> was schief gelaufen<br />

ist, heißt es: „Der Facility-Manager<br />

hat versagt“. Wollen wir uns diesem Spot<br />

ausliefern, indem wir einen Begriff benutzen,<br />

<strong>der</strong> gar nicht den Kern <strong>der</strong> Sache trifft?<br />

Hauswirtschaft – die Wirtschaft des Hauses<br />

– kann positiv gefüllt werden und dies<br />

vor allem <strong>der</strong>zeit, wenn <strong>der</strong> Mensch wie<strong>der</strong><br />

im Blickpunkt <strong>der</strong> Betrachtung steht.<br />

Wir gehen sogar ein Stück weiter: Ist es<br />

nicht ein Ansatz von Weitsichtigkeit, sich<br />

bewusst von Konzepten mit rein monetären<br />

Beschreibungen abzusetzen? Denn das<br />

ist doch das Zeichen unserer Zeit: Kontrapunkte<br />

setzen. In Zukunft werden nicht nur<br />

Management-Logiken das Leben bestimmen,<br />

son<strong>der</strong>n Werte wie Miteinan<strong>der</strong>, Gemeinschaft,<br />

Sinn…<br />

Und was ist dann wichtig? Ein Raum<br />

zum Sein, gemeinsame Mahlzeiten, sinnerfüllte<br />

Arbeit … Hauswirtschaft eben! t<br />

Martina Feulner<br />

H wie Hauswirtschaft Bildung und<br />

Beratung, Freiburg<br />

Mitglied im Vorstand <strong>der</strong> Deutschen<br />

Gesellschaft für Hauswirtschaft<br />

Ursula Schukraft<br />

Bildungs<strong>management</strong> und<br />

Hauswirtschaft<br />

Diakonisches Werk Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

Hauswirtschaft ist und<br />

bleibt eine Marke<br />

Für uns steht fest: Hauswirtschaft ist<br />

und bleibt eine Marke. Mit dem Ansatz,<br />

Hauswirtschaft neu zu denken, den wir in<br />

den letzten Jahren in <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Hauswirtschaft verfolgt haben,<br />

sind wir erfolgreich gefahren. Wir kamen<br />

überhaupt nicht auf die Idee, den Namen<br />

in Frage zu stellen son<strong>der</strong>n haben an<br />

<strong>der</strong> Platzierung <strong>der</strong> Marke gearbeitet. Im<br />

Feld <strong>der</strong> sozialen Einrichtungen konnten wir<br />

dabei Land gewinnen und Anerkennung erhalten.<br />

Wir diskutieren weiter, auf dem<br />

14.<strong>rhw</strong>-Symposium<br />

„Reinigung, Schulung und Service“<br />

„Pro & Contra-Runde“ u. a. mit Werner Lucha (Bayr. Kultusministerium),<br />

Gisela Miethaner (Bayr. Landwirtschaftsministerium) und<br />

Ruth Waizenegger (Bundesverband hauswirtschaftlicher Berufe MdH)<br />

Jetzt anmelden: www.<strong>rhw</strong>-symposium.de + Seite 25<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 11


Fachthema<br />

In Gedenken an<br />

Maria Thiele-Wittig<br />

Prof. Dr. Maria Thiele-Wittig, die ehemalige Präsidentin des Weltverbandes<br />

<strong>der</strong> Hauswirtschaft IVHW, ist am 4. März 2012 im Alter<br />

von 74 Jahren in Münster verstorben. Als Haushaltswissenschaftlerin<br />

und Expertin <strong>der</strong> Hauswirtschaft hat sie sich mit großem<br />

Engagement und ganzem Herzen für die Hauswirtschaft<br />

und hauswirtschaftliche Bildung in Deutschland und auf internationaler<br />

Ebene stark gemacht. Zudem hat sie mit großer Energie<br />

und außerordentlicher Expertise als Professorin an den Universitäten<br />

Duisburg und Münster gelehrt. Als Vorsitzende und<br />

Mitglied hauswirtschaftlicher Verbände in Deutschland und des<br />

Internationalen Verbandes für Hauswirtschaft hat sie sich für<br />

die Belange <strong>der</strong> Hauswirtschaft, Haushaltswissenschaft und<br />

hauswirtschaftlichen Bildung eingesetzt.<br />

Maria Thiele-Wittig war nach dem Studium<br />

<strong>der</strong> Agrarwissenschaften in<br />

Göttingen zu Forschungstätigkeiten<br />

in den Bereichen Agrarwirtschaft, Home Economics<br />

und Soziologie an den Universitäten<br />

in Michigan und Minnesotal, USA tätig, anschließend<br />

promovierte sie an <strong>der</strong> Universität<br />

Götting.<br />

Nach einer Tätigkeit bei dem Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forstwirtschaft im Bereich <strong>der</strong> Verbraucherarbeit<br />

und Hauswirtschaft folgte sie 1973<br />

dem Ruf auf die Professur für Haushaltswissenschaft<br />

und Hauswirtschaftliche Bildung<br />

an <strong>der</strong> Universität Duisburg. Später wechselte<br />

sie zur Universität Münster.<br />

Sie leitete als Expertin den Fachausschuss<br />

des Kultusministeriums Nordrhein-<br />

Westfalen zur Curriculumentwicklung für die<br />

fachbezogene Lehrerausbildung und war Mitglied<br />

des Vorstandes <strong>der</strong> Landesfachgruppe<br />

Haushaltswissenschaft und Fachdidaktik.<br />

Internationaler Einsatz<br />

Auf Bundesebene war sie Mitglied <strong>der</strong><br />

Kommission für das Internationale Jahr des<br />

Kindes sowie <strong>der</strong> Fachgruppe Haushaltswissenschaft<br />

und Didaktik. Als Mitglied <strong>der</strong> Deutschen<br />

Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh)<br />

hat sie den Beirat für Internationale Fragen,<br />

die Deutsche Sektion des Internationalen<br />

Verbandes für Hauswirtschaft mit begründet.<br />

Es war ihr ein großes Anliegen, die Expertinnen<br />

und Experten <strong>der</strong> Haushaltswissenschaft<br />

und hauswirtschaftlichen Bildung<br />

Prof. Dr. Maria Thiele-Wittig beim Weltkongress für Hauswirtschaft<br />

vor vier Jahren im Juli 2008 in Luzern (Schweiz)<br />

sowie die Verbände <strong>der</strong> Hauswirtschaft in<br />

den internationalen Dialog einzubinden und<br />

diesen mitzugestalten.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Anliegen war ihr die internationale<br />

Vernetzung zum Informationsund<br />

Erfahrungsaustausch, zum Kennenlernen<br />

und Erörtern unterschiedlicher Forschungs-<br />

und Bildungsansätze, verschiedener<br />

Kulturen von Gesellschaften und Lebensweisen<br />

von Familien sowie zur Erarbeitung<br />

gemeinsamer Strategien.<br />

Auf <strong>der</strong> Sitzung des Beirates für Internationale<br />

Fragen <strong>der</strong> dgh/ Deutsche Sektion<br />

des IVHW am 3. September 2010 wurde<br />

Thiele-Wittig zu dessen Ehrenmitglied ernannt.<br />

Damit wird ihr großer Einsatz für die<br />

internationale Arbeit des IVHW gewürdigt.<br />

IVHW-Präsidentin von 1992 bis 1996<br />

Schon früh engagierte sie sich im Internationalen<br />

Verband für Hauswirtschaft,<br />

IVHW. Sie war Vorstandsmitglied, Vorsitzende<br />

des Programmausschusses für die<br />

Welthauswirtschaftskongresse, Vorsitzende<br />

des Ausschusses für die Erarbeitung einer<br />

Stellungnahme zur Hauswirtschaft. Sie<br />

setze sich für die Präsentation von Forschungsberichten<br />

auf den Weltkongressen<br />

des IVHW ein und organisierte für den Weltkongress<br />

in Manila auf den Philippinen erstmals<br />

entsprechende wissenschaftliche Präsentationen<br />

aus damals neun verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n. Seither gehören die Präsentationen<br />

von Forschungsberichten zum<br />

Standardprogramm <strong>der</strong> IVHW-Weltkongresse,<br />

wie dem kommenden im Juli 2012 in<br />

Melbourne.<br />

1990 wurde Thiele-Wittig zur designierten<br />

IVHW-Präsidentin gewählt. In dieser<br />

Funktion bereitete sie das Internationale<br />

Jahr <strong>der</strong> Familie vor. In Workshops und<br />

Seminaren unterstütze sie die Vorbereitungen<br />

des UN Sekretariats in Wien. Mit<br />

dem IVHW-Kongress in Hannover übernahm<br />

Thiele-Wittig 1992 für vier Jahre die Präsidentschaft<br />

des IVHW und führte den Weltverband<br />

bis 1996.<br />

Die gesellschaftspolitische Anerkennung<br />

<strong>der</strong> Hauswirtschaft und hauswirtschaftlichen<br />

Bildung auch auf internationale<br />

Ebene und die Mitgestaltung <strong>der</strong> Diskussionen<br />

in den entsprechenden Ausschüssen<br />

<strong>der</strong> UN Agenturen aus haushaltswissenschaftlicher<br />

Sicht waren wichtige<br />

Zielsetzungen ihrer Arbeit.<br />

Sie hat die sich än<strong>der</strong>nden Rahmenbedingungen<br />

für Familien aufgezeigt, die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an Familien und Haushalte bei<br />

<strong>der</strong> Gestaltung des Lebensalltags betont<br />

und auf die gesellschaftspolitische Bedeutung<br />

<strong>der</strong> hauswirtschaftlichen Bildung immer<br />

wie<strong>der</strong> hingewiesen. Dies spiegelt sich<br />

auch in ihren zahlreichen Veröffentlichungen<br />

wi<strong>der</strong>.<br />

Maria Thiele-Wittig hat sich mit ihrem<br />

beruflichen Lebenswerk im IVHW-Weltverband<br />

verdient gemacht. Ihre IVHW-Freunde<br />

vermissen sie schmerzlich.<br />

t Dorothea Simpfendörfer<br />

Foto: IVHW<br />

12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


[Das aktuelle Buch]<br />

1110060 Foto: iStock_© adventtr<br />

Erfolg ist planbar<br />

Mit ihrem erfolgreichen Nachschlagewerk haben M. Christine und Ralf Klöber eine<br />

Mischung aus praktischem und theoretischem Wissen zum Thema Qualitäts<strong>management</strong><br />

in <strong>der</strong> Hauswirtschaft erarbeitet.<br />

M. Christine Klöber, Ralf Klöber<br />

Erfolg ist planbar<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-937346-60-1 • 456 Seiten • 24,90 Euro<br />

4. überarbeitete Auflage 2011<br />

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Foto: photocase<br />

Verpflegungskonzepte entwickeln<br />

In immer mehr Einrichtungen sind neben Hauswirtschaftskonzepten auch Verpflegungskonzepte<br />

gefor<strong>der</strong>t. Doch was müssen diese beinhalten? Das Buch bietet<br />

praxiserprobte Antworten zur Gemeinschaftsverpflegung und zum Qualitäts<strong>management</strong>.<br />

Verpflegungskonzepte entwickeln<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-937346-63-2 • 19,90 Euro<br />

174 Seiten, kartoniert, 1. Auflage 2010<br />

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Wi<strong>der</strong>rufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb <strong>der</strong> folgenden zwei Wochen schriftlich ohne Begründung bei<br />

Fachbuchdirekt, Kundenservice, 74569 Blaufelden wi<strong>der</strong>rufen. Die Bestellung erfolgt auf Rechnung zuzüglich Versandkosten.<br />

Die Preise sind inklusive Mehrwertsteuer.<br />

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74569 Blaufelden


Wer hat die Verordnungen<br />

schon eingeführt?<br />

Fachthema<br />

Bis 31. März 2012 sind die Bundeslän<strong>der</strong> durch das geän<strong>der</strong>te<br />

Infektionsschutzgesetz aufgefor<strong>der</strong>t, eigene Landesverordnungen<br />

für Hygiene in medizinischen Einrichtungen umzusetzen.<br />

Wir recherchierten für Sie, wie weit die Bundeslän<strong>der</strong> sind.<br />

Wenn Sie diese <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> in<br />

den Händen halten, ist <strong>der</strong> 31.<br />

März 2012 als Stichtag wohl gerade<br />

verstrichen, bis zu dem alle Bundeslän<strong>der</strong><br />

eigene Verordnungen für die medizinischen<br />

Einrichtungen und Krankenhäuser<br />

umsetzen müssen. So sieht es das Infektionsschutzgesetz<br />

nach seiner Än<strong>der</strong>ung<br />

am 28. Juli 2011 vor.<br />

Nach aktuellem Stand (15. März 2012)<br />

sind immerhin schon vier Bundeslän<strong>der</strong><br />

bereits fertig. An<strong>der</strong>e wie Bayern und Baden-Württemberg<br />

bessern gerade ihre bestehenden<br />

Verordnungen nach. Die beiden<br />

großen Bundeslän<strong>der</strong> galten ja ursprünglich<br />

als Vorreiter mit ihren eigenen Landesgesetzen<br />

zur Krankenhaushygiene,<br />

noch bevor im Juli 2011 bundesweit dazu<br />

entschieden wurde. Nun müssen diese<br />

beiden Landesverordnungen abermals<br />

überarbeit werden. Bayern hatte beispielsweise<br />

auch explizit <strong>Pflege</strong>einrichtungen<br />

mit aufgenommen. Das wird sich<br />

vermutlich in <strong>der</strong> neuen Fassung dann<br />

nicht mehr wie<strong>der</strong>finden. Berlin hat sich<br />

sogar bis Mai 2012 Zeit für die Überarbeitung<br />

erbeten.<br />

„MedHygV“ ist die weitgehend geplante<br />

Abkürzung, die bei den Recherchen<br />

am häufigsten genannt wurde. Ausgeschrieben<br />

wird daraus: „Verordnung zur<br />

Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen<br />

Einrichtungen“.<br />

Exklusiv unter www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.<br />

de wird aktuell angezeigt, welches Bundesland<br />

neu hinzugekommen ist.<br />

t Robert Baumann<br />

Deutschlandkarte: Diese Bundeslän<strong>der</strong> haben die Landesverordnungen zur Krankenhaushygiene/“MedHygV“ bereits eingeführt<br />

Legende<br />

✔ Verordnung ist<br />

verabschiedet<br />

● Bestehende<br />

Verordnung<br />

wird angepasst<br />

✖ Verordnung wird<br />

eingeführt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Sie finden alle bereits veröffentlichten Gesetze auf einen Blick unter<br />

www.<strong>rhw</strong>-manage ment.de (Rubrik Aktuell, Datei: „<strong>rhw</strong> Exklusiv:<br />

Krankenhaushygiene“). Diese Übersicht wird regelmäßig aktualisiert,<br />

bis alle Bundeslän<strong>der</strong>-Verordnungen dort zu finden sind.<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

Schleswig-Holstein am 8. September 2011 in Kraft getreten<br />

Hessen am 25. November 2011 in Kraft getreten<br />

Brandenburg am 6. Februar 2012 in Kraft getreten<br />

Rheinland-Pfalz am 28. Februar 2012 in Kraft getreten<br />

Aktuelle<br />

Übersicht<br />

auf unserer<br />

Website<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Berlin<br />

●<br />

Bremen Fassung vom 9. April 1990 wird aktuell angepasst,<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsdeputation vorgelegt am 13. März 2012<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Brandenburg<br />

●<br />

Saarland Fassung vom 12. Dezember 2007 wird aktuell angepasst<br />

bis 31. März 2012<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Hessen<br />

Thüringen<br />

Sachsen<br />

●<br />

●<br />

Nordrhein-Westfalen Fassung vom 1. Januar 2010 wird aktuell angepasst<br />

bis 31. März 2012<br />

Baden-Württemberg Fassung vom 15. Januar 2010 wird aktuell angepasst<br />

bis 31. März 2012<br />

● Bayern Fassung vom 1. Januar 2011 wird aktuell angepasst bis 31. März 2012<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

●<br />

Berlin Fassung vom 15. September 2006 wird aktuell angepasst,<br />

Verabschiedung jedoch erst im Mai 2012, da noch vorgeschaltetes<br />

Gesetzgebungsverfahren notwendig ist<br />

Saarland<br />

Bayern<br />

✖<br />

✖<br />

Mecklenburg-Vorpommern Ist gerade im Gesetzgebungsverfahren,<br />

tritt am 20. März 2012 in Kraft<br />

Sachsen-Anhalt Ist gerade im Gesetzgebungsverfahren, tritt Ende März 2012 in Kraft<br />

Baden-Württemberg<br />

✖<br />

✖<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen Ist gerade im Gesetzgebungsverfahren, tritt am 31. März 2012 in Kraft<br />

Sachsen Ist gerade im Gesetzgebungsverfahren, tritt am 31. März 2012 in Kraft<br />

Stand:<br />

15. März 2012<br />

✖<br />

✖<br />

Thüringen Ist gerade im Gesetzgebungsverfahren, tritt am 31. März 2012 in Kraft<br />

Hamburg Ist gerade im Gesetzgebungsverfahren, tritt am 31. März 2012 in Kraft<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 15


Fachthema<br />

Gesund essen<br />

im Krankenhaus<br />

Ein kundenorientiertes Verpflegungskonzept<br />

zu bieten, ist <strong>der</strong><br />

Anspruch des Klinikums Bad<br />

Bramstedt. Gesund soll das Essen<br />

sein und nicht nur den Patienten<br />

schmecken, son<strong>der</strong>n<br />

auch den Kin<strong>der</strong>n und Senioren<br />

in externen Einrichtungen, die<br />

von <strong>der</strong> Krankenhausküche<br />

mitverpflegt werden.<br />

Blick in den Speisesaal<br />

Speisenausgabe im Buffet-System<br />

Leben in Bewegung“ ist Motto des Klinikums<br />

Bad Bramstedt. Das Klinikum<br />

ist eines <strong>der</strong> größten Kompetenzzentren<br />

für Gelenk-, Wirbelsäulen-, Muskel-,<br />

Nerven- und Gefäßerkrankungen in ganz<br />

Europa. Zehn Fachkliniken finden sich hier<br />

auf einem Gelände, zusätzlich zu den 219<br />

Krankenhausbetten stehen 400 stationäre<br />

Reha-Betten zur Verfügung.<br />

Neben <strong>der</strong> Bewegung setzt das Klinikum<br />

einen Schwerpunkt im Bereich <strong>der</strong> gesunden<br />

Ernährung. „In Sachen Rehabilitation<br />

ist die Ernährung ein wichtiges Standbein<br />

nach dem Grundsatz: Bewege Dich<br />

mehr und ernähre Dich besser“, erklärt Stefan<br />

Schmerse, Betriebsleiter <strong>der</strong> R-ON Service<br />

GmbH. Die Servicegesellschaft ist 100-<br />

prozentige Tochter des Klinikums. Außer<br />

dem Verpflegungs<strong>management</strong> gehören<br />

unter an<strong>der</strong>em auch die Bereiche Gebäu<strong>der</strong>einigung,<br />

Information und Bewachung,<br />

Logistik sowie Fuhrpark<strong>management</strong> zum<br />

Aufgabenbereich von R-ON Service.<br />

Verweildauer von 20 Tagen<br />

Während die Verweildauer in vielen<br />

Akutkrankenhäusern immer kürzer wird,<br />

liegt sie im Klinikum Bad Bramstedt aufgrund<br />

<strong>der</strong> Krankheitsbil<strong>der</strong>, die im Bereich<br />

des Bewegungsapparates liegen, bei rund<br />

20 Tagen. „Daher müssen wir natürlich sehr<br />

kundenorientiert arbeiten und im Ernährungsbereich<br />

mehr bieten“, erklärt <strong>der</strong> Betriebsleiter.<br />

Die Speisenversorgung erfolgt zentral<br />

im Cook & Hold-Verfahren. Die Akut-Klinik<br />

wird mit dem Tablettsystem versorgt, in <strong>der</strong><br />

Reha-Klinik essen die Patienten im Speisesaal.<br />

Mobile Patienten können sich hier<br />

an acht verschiedenen Ausgabeinseln im<br />

Free-Flow-System bedienen, bei Bedarf<br />

wird auch ein Tellerservice geboten. Drei<br />

Menüs stehen täglich zur Auswahl, darunter<br />

auch ein vegetarisches Gericht, sowie<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Son<strong>der</strong>kostformen. Es<br />

gibt ein Salat- und ein Dessertbuffet. „Wir<br />

setzen auf eine vollwertige, fettreduzierte<br />

Kost, bieten wenig Schweinefleisch und<br />

viel Fisch“, erklärt Dipl. oec. troph. Beatrix<br />

Köhler, die seit eineinhalb Jahren im Bereich<br />

Projektleitung und -entwicklung bei<br />

<strong>der</strong> R-ON Service GmbH tätig ist. Die Patienten<br />

können das gewünschte Menü selber<br />

mit Hilfe des Orga-Card-Systems an einem<br />

Touch-Terminal auswählen.<br />

Gerade bei den häufigen Hüft- o<strong>der</strong><br />

Knieerkrankungen, die im Klinikum behandelt<br />

werden, spielt beispielsweise das<br />

Thema Übergewicht im Behandlungskonzept<br />

eine wichtige Rolle. Doch hier wird auf<br />

die Autonomie <strong>der</strong> Patienten gesetzt, die<br />

selber auswählen können, was sie essen<br />

möchten und ob sie sich noch einen Nachschlag<br />

holen. „Wir haben es hier mit mündigen<br />

Patienten zu tun und möchten niemanden<br />

bevormunden. Doch wir bieten<br />

eine breite Aufklärung und Schulung im Ernährungsbereich“,<br />

so Stefan Schmerse.<br />

Beraten statt bevormunden<br />

Dafür gibt es ein standardisiertes Beratungskonzept,<br />

bei dem Ärzte, Therapeuten<br />

und Ernährungsberater zusammenarbeiten<br />

und den Patienten einheitliche Empfehlungen<br />

an die Hand geben. „Unser achtköpfiges<br />

Ernährungsberatungsteam hat einen<br />

hohen Ausbildungsstandard, es sind<br />

Ökotrophologen, DGE-Ernährungsberaterinnen<br />

und Diätassistentinnen darunter“,<br />

berichtet Beatrix Köhler. Angeboten werden<br />

Einzelberatung, Gruppenseminare, gemeinsames<br />

Kochen in einer Lehrküche so-<br />

Fotos: Klinikum Bad Bramstedt, Alexandra Höß<br />

16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Fachthema<br />

Speisenverteilung am Band<br />

Tellerservice für Personen mit Hilfebedarf im<br />

Speisesaal<br />

Frisches und vollwertiges Speisenangebot<br />

– geplant ist eine zusätzliche Menülinie,<br />

die in Richtung „fit und vital“ geht<br />

wie fachbezogene Fallbesprechungen. Das<br />

größte Hin<strong>der</strong>nis auf dem Weg zu einer gesunden<br />

Ernährung sind laut Köhler die<br />

schlechten Gewohnheiten. „Die kann man<br />

zwar auch än<strong>der</strong>n, aber dazu bedarf es einer<br />

intensiven Betreuung. Wenn die Patienten<br />

später wie<strong>der</strong> allein zu Hause sind,<br />

sind sie natürlich auf sich allein gestellt.“<br />

Kurse mit Bauarbeitern<br />

Wie schafft man es, Handwerker zu<br />

mehr Bewegung und einer besseren Ernährung<br />

zu motivieren? Mit dieser Frage<br />

beschäftigt sich ein Projekt am Klinikum<br />

Bad Bramstedt, das zusammen mit <strong>der</strong> Universität<br />

Kiel und dem Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales durchgeführt wird.<br />

Die Bauarbeiter, die an diesem Projekt teilnehmen,<br />

bekamen unter an<strong>der</strong>em eine einwöchige<br />

Schulung am Klinikum, bei dem<br />

sie verschiedene sportliche Aktivitäten ausprobieren<br />

konnten und Ernährungsseminare<br />

besuchten. In <strong>der</strong> Lehrküche konnten<br />

sie zusammen mit ihren Ehepartner gesunde<br />

Mahlzeiten kochen.<br />

Quartalsweise soll es Auffrischungskurse<br />

geben und die Teilnehmer werden<br />

befragt, wie es ihnen geht und ob sie ihre<br />

Ziele erreicht haben. „Die Bauarbeiter, die<br />

sich freiwillig für das Projekt gemeldet haben,<br />

sind interessiert am Thema Gesundheit<br />

und bleiben meist auch<br />

dabei“, erklärt Beatrix Köhler.<br />

Ein ganz neues Projekt,<br />

das demnächst erst<br />

anläuft, richtet sich an<br />

Landfrauen, die zu<br />

Hause pflegebedürftige<br />

Angehörigen<br />

betreuen.<br />

Das<br />

Projekt wurde<br />

von einer<br />

Krankenkasse initiiert. Die Landfrauen<br />

sollen durch ein Training in die Lage versetzt<br />

werden, ihre Angehörigen besser betreuen<br />

und verpflegen zu können.<br />

Speisenversorgung für Kin<strong>der</strong><br />

und Senioren<br />

Schritt für Schritt will sich das Klinikum<br />

durch solche Projekte und Angebote als Experte<br />

im Ernährungsbereich profilieren.<br />

Schon heute werden nicht nur Klinikpatienten,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine Ganztagsschule,<br />

ein Seniorenzentrum und eine Kita mit<br />

Essen aus <strong>der</strong> Klinikgroßküche versorgt.<br />

Der Basis-Speiseplan <strong>der</strong> Mittagsmahlzeit<br />

ist für alle gleich, egal, ob Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Senioren.<br />

„Wir haben einen 6-Wochen-Speiseplan,<br />

<strong>der</strong> sehr variabel ist und leicht abzuän<strong>der</strong>n.<br />

So ersetzen wir beispielsweise die<br />

rote Bete in <strong>der</strong> Kita, denn die essen die<br />

Kin<strong>der</strong> meist nicht.“ Allerdings gäbe es zwischen<br />

den verschiedenen Zielgruppen viel<br />

weniger Unterschiede als man eigentlich<br />

erwarten würde: „Auch die Ansprüche <strong>der</strong><br />

Senioren wandeln sich. Sie möchten beispielsweise<br />

auch kein weichgekochtes Gemüse<br />

mehr, son<strong>der</strong>n mögen es eher knackig.“<br />

Beatrix Köhler setzt auf das direkte<br />

Gespräch, sowohl mit den Senioren als<br />

auch mit den Lehrern und Schülern, um die<br />

Kundenwünsche noch besser erfüllen zu<br />

können.<br />

Warmhaltezeiten minimieren<br />

Das Essen wird in beheizbaren Thermobehältern<br />

durch einen eigenen Fahrdienst<br />

in die Einrichtungen transportiert.<br />

Um möglichst kurze Warmhaltezeiten realisieren<br />

zu können, wird chargenweise angeliefert.<br />

Zunächst wird das Essen in die<br />

Kita und das Seniorenzentrum geliefert,<br />

danach kehrt <strong>der</strong> Wagen zurück und holt<br />

Beatrix Köhler stellte ihre Arbeit 2011 auch beim<br />

S&F-Symposium in Fürstenfeldbruck vor<br />

das Essen für die Ganztagsschule. Ein Koch<br />

ist bei <strong>der</strong> Auslieferung dabei und überwacht,<br />

dass die Thermobehälter vor Ort an<br />

die Steckdose angeschlossen werden und<br />

macht Temperaturkontrollen.<br />

In <strong>der</strong> Schule erfolgt auch die Speisenausgabe<br />

durch Mitarbeiter <strong>der</strong> R-ON<br />

Service GmbH. Ein Koch aus <strong>der</strong> Tagesproduktion<br />

sowie zwei Servicekräfte sind dazu<br />

vor Ort. Ebenfalls gestellt wurde das notwendige<br />

Equipment wie mobile Buffet-Tresen<br />

und vorgewärmte Tellerspen<strong>der</strong>. Das<br />

Geschirr wird wie<strong>der</strong> mitgenommen und in<br />

<strong>der</strong> Klinikküche gespült. „Wir haben <strong>der</strong><br />

Schule geholfen und für eine verlässliche<br />

Ganztagsschule ein Essenskonzept entwickelt.<br />

Das klappt gut und wir sind stolz auf<br />

die 400 Essen, die wir hier an vier Tagen in<br />

<strong>der</strong> Woche liefern“, berichtet Stefan<br />

Schmerse.<br />

Zukunft: Cook & Hold<br />

für Sommerfeste<br />

Eine Ausweitung <strong>der</strong> externen Belieferung<br />

ist erst einmal nicht gedacht, denn<br />

aufgrund <strong>der</strong> Cook & Hold-Produktion können<br />

nur Einrichtungen in <strong>der</strong> Nähe beliefert<br />

werden, um die Warmhaltezeiten gering<br />

zu halten. Gedacht ist jedoch an eine<br />

Erweiterung des Caterings für Geburtstage,<br />

Hochzeiten o<strong>der</strong> Sommerfeste. Hier ist<br />

sowohl Lieferung, Aufbau und Ausgabe von<br />

individuellen Buffets möglich als auch Geschirrlieferung,<br />

Raum- und Tischdekoration<br />

und die abschließende Reinigung. „Diese<br />

beson<strong>der</strong>en Aufträge machen auch unseren<br />

Köchen Spaß“, sagt Beatrix Köhler.<br />

Ebenfalls geplant ist eine zusätzliche<br />

Menülinie, die in Richtung „fit und vital“<br />

geht, auf die Anwendung schonen<strong>der</strong> Garverfahren<br />

und den Erhalt von Vitaminen<br />

und Mineralstoffen setzt. Wer als Patient<br />

diese Menülinie wählt, kann dann ganz sicher<br />

sein, die Ernährungsempfehlungen<br />

aus den Beratungsgesprächen und den<br />

Schulungen auch in die Praxis umzusetzen.<br />

t Alexandra Höß<br />

17


Fachthema<br />

Für die Hauswirtschaft<br />

qualifizieren<br />

Der Arbeitskreis „Perspektive Hauswirtschaft“ hat sich 2006<br />

gegründet, um die Hauswirtschaft zu verbessern und das Berufsbild<br />

weiterzuentwickeln. Deswegen bieten die beteiligten<br />

Betriebe Qualifizierungsmaßnahmen an – und zwar für die unterste<br />

Ebene <strong>der</strong> Hauswirtschaft. Statt Hauswirtschaftsmeister-<br />

/innen o<strong>der</strong> Oecotrophologen stehen hier Reinigungskräfte und<br />

Geschirrspüler im Mittelpunkt.<br />

Ein Mitarbeiter hinter <strong>der</strong> Theke in <strong>der</strong><br />

Cantina <strong>der</strong> diakonia inhouse in München:<br />

„Die haben uns keine Eier geliefert!“<br />

Christine Hopf, die stellvertretende<br />

Betriebsleitung, fragt zurück: „Und was<br />

ist Ihr Vorschlag dazu?“ – „Beschweren?“<br />

– „Kriegen wir dadurch Eier?“ – „Nein. Also<br />

selbst welche kaufen?“ Dieser kurze Dialog<br />

ist typisch für das Ausbildungskonzept<br />

mit dem Motto: Lernen am Problem statt<br />

Frontalunterricht. „Mein Schlüsselerlebnis<br />

hatte ich am Anfang meiner Berufslaufbahn“,<br />

erzählt Christine Hopf. „Ich sollte<br />

jemandem beibringen, wie man Kuchen<br />

backt. Sie hat immer brav genickt und alles<br />

so gemacht, wie ich es erklärt habe – und<br />

am Ende hat sich herausgestellt, dass sie<br />

Konditorin war!“ We<strong>der</strong> Ausbil<strong>der</strong>in noch<br />

Auszubildende hatten die konventionellen<br />

Strukturen hinterfragt und so an dem Bedarf<br />

<strong>der</strong> Auszubildenden vorbei geredet.<br />

Die Qualifikationsmaßnahme des Arbeitskreises<br />

ist ausgerichtet auf die unterste<br />

Ebene <strong>der</strong> Hauswirtschaft. Die Teilnehmer<br />

werden vom Jobcenter des Arbeitsamtes<br />

vermittelt und sind zumeist<br />

Langzeitarbeitslose<br />

mit verschiedensten<br />

so genannten<br />

„Vermittlungshemmnissen“, also<br />

Migranten mit Sprachschwierigkeiten,<br />

Menschen mit physischen und psychischen<br />

Erkrankungen– und manchmal auch einfach<br />

alleinerziehende Mütter, die keine Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

finden können.<br />

„Die sind an irgendeiner Stelle ihrer Berufslaufbahn<br />

gescheitert, aber trotzdem<br />

haben diese Menschen ihre Erfahrungen<br />

gemacht! Es sind ja keine Kin<strong>der</strong>, denen<br />

man alles völlig neu beibringen muss“, so<br />

Christine Hopf. Ihr geht es darum, auf die<br />

„informellen Kenntnisse“ <strong>der</strong> Teilnehmer,<br />

ihre Erfahrungen und ihre Lebenspraxis einzugehen<br />

und auf diesen aufzubauen. Natürlich<br />

soll die Wissensvermittlung nicht zu<br />

kurz kommen, aber eben auch schon vorhandene<br />

Kenntnisse sollen dokumentiert<br />

werden.<br />

Die Hauswirtschaft verbessern<br />

Ist für mehr Nachhaltigkeit und bessere<br />

Kommunikation in <strong>der</strong> Hauswirtschaft:<br />

Christine Hopf<br />

Persönliches Schlüsselerlebnis zur besseren<br />

Kommunikation: Hopf wollte am<br />

Anfang ihrer Karriere einer Konditorin<br />

zunächst beibringen, einen Kuchen zu<br />

backen<br />

„Viele gering Qualifizierte leben in prekären<br />

Beschäftigungsverhältnissen und<br />

werden schlecht bezahlt. Das wollten wir<br />

än<strong>der</strong>n und mehr Nachhaltigkeit schaffen“,<br />

erklärt Christine Hopf. So ist <strong>der</strong> Arbeitskreis<br />

Hauswirtschaft erstanden. Der Arbeitskreis<br />

ist ein Novum in München. Eine<br />

solche Zusammenarbeit von verschiedensten<br />

Beschäftigungsbetrieben des<br />

zweiten Sektors gab es bis dato noch nicht.<br />

Ein wichtiger Aspekt ist auch, eine gewisse<br />

Einheitlichkeit zu schaffen: Je<strong>der</strong><br />

Qualifizierungsbetrieb qualifiziert an<strong>der</strong>s,<br />

so dass Arbeitgeber wie<strong>der</strong>um nicht wissen,<br />

welches Zertifikat was bedeutet, wer<br />

was kann. Dadurch, dass alle Betriebe, die<br />

sich an dem Arbeitskreis Perspektive Hauswirtschaft<br />

beteiligen, die Qualifizierungsmaßnahme<br />

gemeinsam entwickelt haben,<br />

müssen alle Teilnehmer für ein Zertifikat<br />

die gleichen Voraussetzungen erfüllen.<br />

Auch kleine Erfolge zählen<br />

Dazu hat <strong>der</strong> Arbeitskreis sehr kleinteilige<br />

Checklisten zusammengestellt, die<br />

als Handreichung für die ausbildenden Betriebe<br />

dienen. Christine Hopf konstatiert:<br />

„Uns war wichtig, dass wir kein Luftnummernsystem<br />

aufbauen, son<strong>der</strong>n dass die<br />

Zertifikate auch einen wirklichen Wert haben.<br />

Und außerdem gibt es auch lernbehin<strong>der</strong>te<br />

Teilnehmer; mit den detaillierten<br />

Listen können die Anleiter auch kleine Erfolge<br />

dokumentieren.“ Viele Teilnehmer<br />

können nicht lesen und schreiben o<strong>der</strong> haben<br />

eine Lernbehin<strong>der</strong>ung. Sie werden am<br />

Ende <strong>der</strong> Qualifizierung wohl kein Zertifikat<br />

erhalten, aber, wie Christine Hopf sagt,<br />

„weiterbilden kann man sie ja trotzdem“.<br />

Denn: „Zertifikate sind ja gut und schön“,<br />

aber für sie ist die Hauptsache, dass <strong>der</strong><br />

jeweilige Mitarbeiter gute Arbeit leistet und<br />

Fotos: diakonia, Esther Zierer<br />

18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Fachthema<br />

auch auf lange Sicht in einer Stelle verbleiben<br />

kann.<br />

„Die Perspektive Hauswirtschaft professionalisiert<br />

unser Café und unseren<br />

Hilfsdienst“, sagt auch Helga Platz-Cesena<br />

vom Netzwerk Geburt und Familie e.V. in<br />

München. Das Netzwerk ist ebenfalls Teil<br />

des Arbeitskreises und qualifiziert Mitarbeiter<br />

nach dem Bausteinprinzip. Nach<br />

dem Motto „Von Familien für Familien“ betreibt<br />

es ein Café und einen mobilen Hilfsdienst,<br />

das heißt, hauswirtschaftliche Versorgung<br />

von Frauen im Wochenbett. „Und<br />

wenn jemand nur an <strong>der</strong> Geschirrspülmaschine<br />

steht und Teller wäscht. Da denkt<br />

man ja, das kann doch je<strong>der</strong>, aber auch da<br />

muss man ein System haben. Und wenn jemand<br />

an dem Bausteinsystem teilgenommen<br />

hat, dann wissen die Betriebe, die Leute<br />

sind schon eingearbeitet.“<br />

Zertifizierung durch die dgh<br />

Die Qualifizierungsmaßnahme hat ihr<br />

Hauptaugenmerk auf den Betrieben: Die<br />

Teilnehmer sind jeweils vier Tage im Betrieb<br />

und einen in <strong>der</strong> Schule. Sie setzt sich<br />

aus acht Bausteinen zusammen und zwar<br />

den vier klassischen<br />

u Ernährung<br />

u Hausreinigung<br />

u Textilpflege<br />

u Hygiene sowie<br />

u Arbeitsorganisation<br />

u Arbeitsschutz und Unfallverhütung<br />

u Umweltschutz und Kommunikation.<br />

Der Arbeitskreis ist ein Novum in München,<br />

denn eine solche Zusammenarbeit<br />

von verschiedenen Beschäftigungsbetrieben<br />

des zweiten Sektors gab es bis<br />

dato noch nicht<br />

Vier Tage Betrieb, einen Tag Schule: Die Qualifizierungsmaßnahme hat ihren Schwerpunkt<br />

in den Betrieben<br />

„Wir haben Kommunikation als extra<br />

Baustein verankert“, erklärt Christine Hopf,<br />

„weil die so wichtig ist“. Alle Qualifikation<br />

nutze nichts, wenn ich sie nicht kommunizieren<br />

kann, wenn ich immer <strong>der</strong> Störenfried<br />

im Team bin o<strong>der</strong> wenn ich mich nicht<br />

angemessen verhalte. Für das Zertifikat<br />

müssen klare fachliche Vorgaben erfüllt<br />

sein. Dafür sorgt unter an<strong>der</strong>em die Zertifizierung<br />

<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für<br />

Hauswirtschaft (dgh). 2008 wurden die<br />

Qualifizierungsbausteine das erste Mal zertifiziert,<br />

seitdem muss <strong>der</strong> Arbeitskreis sie<br />

alle drei Jahre rezertifizieren lassen.<br />

„Die dgh ist wirklich ein kongenialer<br />

Partner“, erinnert sich Christine Hopf. „Die<br />

haben es uns nicht leicht gemacht, haben<br />

alles hinterfragt, immer noch mehr Details<br />

wissen wollen. Damals habe ich mir oft gedacht,<br />

wenn ich noch ein Formular ausfüllen<br />

muss, schreie ich, aber jetzt bin ich froh,<br />

dass die nicht locker gelassen haben.“<br />

Dank <strong>der</strong> hohen Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong><br />

qualifizierten Rückfragen <strong>der</strong> dgh ist jetzt<br />

je<strong>der</strong> einzelne Schritt dokumentiert und<br />

jede Aufgabe einem bestimmten Feld zugeordnet.<br />

Inhalte erfahrbar machen<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Qualifizierung stehen<br />

vielseitige Kompetenz und eigenverantwortliches<br />

Handeln und das lehrt man<br />

laut Christine Hopf am besten durch eine<br />

so genannte Lernbegleitung.<br />

Das heißt, dass <strong>der</strong> Anleiter dem Mitarbeiter<br />

nicht einfach Anweisungen gibt<br />

und erwartet, dass diese befolgt werden,<br />

son<strong>der</strong>n dass die Teilnehmer <strong>der</strong> Qualifizierung<br />

vor bestimmte Probleme gestellt<br />

werden, die sie selber lösen müssen. Christine<br />

Hopf hat ein Beispiel: „Eine Kollegin<br />

stellt gerne offene Aufgaben. Also, sagen<br />

wir, es ist Frühling und wir wollen für den<br />

Kin<strong>der</strong>garten einen Kuchen backen. Dann<br />

sagt sie einfach, machen Sie sich mal Gedanken.“<br />

In dem Fall fiel dem Mitarbeiter<br />

nur ein Apfelkuchen ein. Die Kollegin fragte<br />

also nach, ob er denn an<strong>der</strong>es Obst wisse,<br />

das typisch für den Frühling sei? „Da<br />

sind ihm dann Erdbeeren eingefallen.“<br />

So konnte <strong>der</strong> Teilnehmer nicht nur ein<br />

Problem lösen, son<strong>der</strong>n auch noch eigenständiges<br />

Denken üben. „Die Kollegin hat<br />

ihn dann auch noch darauf hingewiesen,<br />

wie man so etwas herausfindet, wenn man<br />

es mal nicht weiß“, so Christine Hopf weiter,<br />

„natürlich im Saisonkalen<strong>der</strong>“. Wichtig<br />

ist in dem Zusammenhang auch die Wie<strong>der</strong>holung:<br />

„Deswegen hat die Kollegin ihren<br />

Mitarbeiter im Winter auch wie<strong>der</strong> angesprochen,<br />

ob er sich noch an den Apfelkuchen<br />

erinnert und ob <strong>der</strong> nicht jetzt eine<br />

bessere Idee wäre.“<br />

Bei <strong>der</strong> diakonia ist es ein Vorteil, findet<br />

Christine Hopf, dass die Anleiter hauptsächlich<br />

Oecotrophologen sind. In vielen<br />

an<strong>der</strong>en Einrichtungen sind es Sozialpädagogen,<br />

die sich mit dem hauswirtschaftlichen<br />

Metier nicht ganz so gut auskennen.<br />

„Man muss einfach Inhalte erfahrbar<br />

machen“, ist ihre Überzeugung.<br />

„Manchmal kann man doch einfach sagen,<br />

wenn es zum Beispiel um die Grundreinigung<br />

geht, probieren Sie doch, ob sie dies<br />

o<strong>der</strong> jenes mit Spülmittel sauber kriegen!“<br />

Klar ist bei einer solchen Ausbildungsweise<br />

<strong>der</strong> Zeitaufwand höher als bei klaren Anweisungen,<br />

das gibt Christine Hopf auch<br />

zu. „Aber an<strong>der</strong>erseits kann es auch un-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 19


Fachthema<br />

Erkundungstour auf dem Münchner Viktualienmarkt<br />

glaublich zäh sein, wenn jemand nicht<br />

selbst mitdenkt und man ihm alles vorbeten<br />

muss.“<br />

Eigeninitiative gefragt<br />

Teilnehmer an <strong>der</strong> Qualifizierungsmaßnahme<br />

des Arbeitskreises müssen von<br />

selbst Dinge hinterfragen und einen Lernwunsch<br />

anmelden – dafür ist das Lernen<br />

aber umso vergnüglicher. Für die Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> diakonia inhouse hieß das zum<br />

Beispiel eine Exkursion zum Feinkostgeschäft<br />

Dallmayr in München mit „Schnitzeljagd“.<br />

Je<strong>der</strong> Teilnehmer bekam einen<br />

Zettel mit Aufgaben wie beispielsweise:<br />

„Suchen Sie ein Ihnen unbekanntes Obst<br />

und finden Sie heraus, wie es heißt“, „Kaufen<br />

Sie eine Quarkspeise“ o<strong>der</strong> „Fotografieren<br />

Sie ein Son<strong>der</strong>angebot“. Und zum<br />

Schluss wurde alles liebevoll in einem Fotoalbum<br />

dokumentiert.<br />

Aber hauptsächlich geht es bei den<br />

Qualifizierungsbausteinen darum, die Kompetenzen,<br />

die je<strong>der</strong> einzelne mitbringt, zu<br />

professionalisieren. Im Café des Netzwerks<br />

Geburt und Familie zum Beispiel wird täglich<br />

Mittagessen ohne Convenience-Produkte<br />

zubereitet. „Viele <strong>der</strong> Dinge, die man<br />

in einer Küche beachten muss, laufen ja<br />

parallel zum Ausbildungsrahmenplan“, so<br />

Helga Platz-Cesena. „Zum Beispiel Hygiene<br />

– bevor ich die Küche betrete, muss ich<br />

meine Hände waschen. Maschinenkunde<br />

– ich muss mit den Küchengeräten umgehen<br />

können. Wenn ich Waren verstaue,<br />

muss ich das First-in-First-out-Prinzip beachten<br />

und so weiter.“ Das alles haben die<br />

Mitarbeiterinnen auch schon vor den Qualifizierungsbausteinen<br />

gemacht, aber durch<br />

den theoretischen Unterbau werden ihre<br />

Fähigkeiten dokumentiert.<br />

Immer auf dem neuesten Stand<br />

Das Bausteinsystem kommt bei den<br />

Teilnehmer-/innen und den zukünftigen<br />

Arbeitgebern gut an<br />

„Bis sich so etwas am Münchner Arbeitsmarkt<br />

herumgesprochen hat, dauert<br />

es natürlich immer eine gewisse Zeit“, dessen<br />

ist sich Christine Hopf bewusst, „aber<br />

mittlerweile haben wir schon mehr Anfragen<br />

nach Absolventen als es Absolventen<br />

gibt“.<br />

Damit die Qualifizierungsbausteine immer<br />

aktuell bleiben, gibt es regelmäßige<br />

Treffen des Arbeitskreises Perspektive<br />

Hauswirtschaft. „Zurzeit treffen wir uns nur<br />

alle zwei, drei Monate, weil es nichts Aktuelles<br />

gibt, aber wenn neue Richtlinien herauskommen<br />

o<strong>der</strong> die Rezertifizierung ansteht,<br />

dann natürlich öfter“, erläutert Christine<br />

Hopf. „Aber wir stehen auch per Mail<br />

und Telefon in Kontakt und ich muss sagen,<br />

diese Kontakte sind etwas sehr Bereicherndes!<br />

Das gab es so davor noch<br />

nicht.“ Die Zusammenarbeit im Arbeitskreis<br />

erleichtert den Betrieben auch den Austausch<br />

untereinan<strong>der</strong>, wer etwas wie macht<br />

und warum: „Die diakonia organisiert zum<br />

Beispiel gerade einen Fachtag und ich<br />

konnte ganz einfach eine Kollegin aus einer<br />

an<strong>der</strong>en Einrichtung um Rat fragen, die<br />

so etwas schon einmal gemacht hatte.“<br />

„Geniale Organisation!“<br />

Die Qualifizierung wurde unter an<strong>der</strong>em<br />

mit Hilfe von öffentlichen Gel<strong>der</strong>n entwickelt<br />

und ist daher öffentlich zugänglich.<br />

Trotzdem qualifizieren bis jetzt nur die Betriebe,<br />

die auch in dem Arbeitskreis sind,<br />

nach den strengen Richtlinien des dgh-Gütesiegels.<br />

Es gibt aber durchaus einige Betriebe,<br />

erklärt Christine Hopf, die einzelne<br />

Bausteine des Programms anwenden, zum<br />

Beispiel die Theorieelemente. Die Theorie<br />

wird für alle beteiligten Betriebe zentral<br />

von <strong>der</strong> InitiativGruppe Interkulturelle Begegnung<br />

und Bildung e.V., Projekt FiBS<br />

(Frauen in Beruf und Schule), durchgeführt<br />

– und auch Betriebe, die keine Kapazitäten<br />

für den praktischen Teil <strong>der</strong> Qualifizierung<br />

haben, können Mitarbeiter zu den<br />

Theorieterminen schicken. Von dieser Organisation<br />

ist Christine Hopf begeistert:<br />

„Das ist wirklich genial! Weil alle Betriebe<br />

die Qualifizierung gemeinsam entwickelt<br />

haben, wissen alle Teilnehmer das Gleiche<br />

und wir können prima zusammenarbeiten!“<br />

Die Theorie soll die praktischen Inhalte<br />

vertiefen und verankern und auch hier<br />

wird soweit wie möglich auf Frontalunterricht<br />

verzichtet. So orientieren sich die einzelnen<br />

Bausteine am Ausbildungsrahmenplan,<br />

sind aber deutlich theorievermin<strong>der</strong>t.<br />

Pro Baustein gibt es eine eigene Prüfung<br />

und auch wenn man nur zwei o<strong>der</strong> drei <strong>der</strong><br />

Prüfungen schafft, ist das schon viel Wert,<br />

wie Helga Platz-Cesena erklärt: „Eine <strong>der</strong><br />

Frauen hat sich bei <strong>der</strong> Uni-Mensa beworben.<br />

Sie hatte nicht alle Fächer belegt, aber<br />

unter an<strong>der</strong>em den Hygienebaustein. Und<br />

das hat ihr dann zu dem Job verholfen, weil<br />

die Mensa wusste, da muss man nicht bei<br />

null anfangen!“<br />

t Esther Zierer<br />

20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Berufsbildung<br />

Rund 230 Mitarbeiter arbeiten in <strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt<br />

Hahnöfersand südwestlich von Hamburg. Die JVA befindet<br />

sich auf <strong>der</strong> gleichnamigen Elbinsel.<br />

„Menschen wie Du und ich“<br />

Fotos: Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand; privat<br />

Um morgens an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, muss Ilka Meyer,<br />

Betriebsleiterin Hauswirtschaft, komplizierte Schließanlagen<br />

passieren. In den Räumen, in denen sie arbeitet, sind die Fenster<br />

vergittert. Die Frauen, denen sie Anweisungen gibt, sind von<br />

19.00 Uhr bis 6.30 Uhr in ihren Hafträumen eingeschlossen. Sie<br />

verbüßen eine Strafe in einer Justizvollzugsanstalt (JVA). Doch<br />

<strong>der</strong> hauswirtschaftliche Unterricht, den Ilka Meyer anbietet, tut<br />

den inhaftierten Frauen gut.<br />

Ich bin noch nie bei einer neuen Stelle so<br />

herzlich begrüßt worden“, erinnert sich<br />

Ilka Meyer, 47, an ihren ersten Arbeitstag<br />

in <strong>der</strong> JVA Hahnöfersand. Das Gefängnis<br />

liegt südwestlich von Hamburg im Nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Obstanbaugebiet „Altes<br />

Land“. „Meine neuen Kollegen sagten:<br />

Schön, dass jetzt jemand da ist! Und noch<br />

nie habe ich so oft ‚herzlich willkommen‘<br />

gehört wie an diesem Tag. Das war total<br />

klasse!“<br />

Dabei sei sie zu diesem Arbeitsplatz gekommen<br />

wie die „Jungfrau zum Kind“. Bis<br />

zu ihrem Debüt in <strong>der</strong> JVA war sie beim Internationalen<br />

Bund (IB; siehe Kasten auf<br />

Seite 24) tätig und hat dort Hauswirtschaftshelferinnen<br />

und Hauswirtschafterinnen<br />

ausgebildet. Auch heute noch ist sie<br />

eine Angestellte des IB und keine Beamtin<br />

in <strong>der</strong> JVA. Sie ist quasi eine Leihgabe des<br />

IB im Rahmen des EU-Projekts „FRAUEN<br />

starten“, das sich an strafgefangene Frauen<br />

richtet. Es bietet Beratungen und Qualifizierungen,<br />

die Erstellung individueller För<strong>der</strong>pläne<br />

sowie nach <strong>der</strong> Haftentlassung Begleitung<br />

zur Integration in den Arbeitsmarkt.<br />

Das Projekt ist befristet bis zum 31.12.2012<br />

– mit <strong>der</strong> Option für ein weiteres Jahr (nach<br />

erneuter Beantragung und entsprechen<strong>der</strong><br />

Genehmigung).<br />

„Leihgabe“ des<br />

Internationalen Bundes<br />

Die Projektleiterin, Dr. Regina Nanninga,<br />

war seinerzeit sehr bemüht, in Hahnöfersand<br />

die Hauswirtschaft im Rahmen <strong>der</strong><br />

Bildungsangebote zu installieren. Dazu hatte<br />

sie mit dem Internationalen Bund Kontakt<br />

aufgenommen und gefragt, ob es möglich<br />

wäre, in <strong>der</strong> JVA Qualifizierungs-Bausteine<br />

zum Thema Hauswirtschaft anzubieten.<br />

Sie stieß mit ihrer Anfrage zunächst einmal<br />

auf wenig Gegenliebe. „Wir dachten:<br />

Na ja, JVA, wer weiß, was da auf einen zukommt“,<br />

beschreibt Ilka Meyer ihre Reaktion<br />

und die ihrer beiden ebenfalls angesprochenen<br />

Kolleginnen. „Mit Strafgefangenen<br />

zu arbeiten, ist ja nicht je<strong>der</strong>manns<br />

Sache. Als Normalbürger hat man da sicher<br />

auch große Vorurteile.“ So schob man die<br />

Sache eine Zeit lang vor sich her.<br />

Einige Zeit später zeichnete sich ab,<br />

dass beim Internationalen Bund eine Stelle<br />

gestrichen werden musste. Wer von den drei<br />

Hauswirtschaftsmeisterinnen sollte seinen<br />

Arbeitsplatz verlassen? Ilka Meyer: „Exakt<br />

in diesen Tagen rief Frau Dr. Nanninga wie<strong>der</strong><br />

an und sagte, dass sie nun eine Hauswirtschaftsmeisterin<br />

in Vollzeit brauche,<br />

denn die bisherige hatte gekündigt. Bislang<br />

war es ja immer nur um die Qualifizierungs-<br />

Bausteine gegangen, die wir als Referentinnen<br />

bzw. Honorarkräfte hätten durchführen<br />

sollen. Da ich in <strong>der</strong> Nähe wohnte,<br />

fiel die Wahl auf mich.“<br />

Vielfältige Qualifikationen<br />

Ilka Meyer bietet weit mehr als nur die<br />

Nähe des Wohnorts. Sie hat ein IHK-Trainerzertifikat,<br />

eine Ausbildung zur geprüften<br />

Berufspädagogin (IHK), sie ist im DHB Netzwerk<br />

Haushalt und hat jede Menge Berufserfahrung.<br />

Darüber hinaus ist sie seit dem<br />

Jahr 2000 ehrenamtliche Prüferin. Dabei<br />

geht es um die Abnahme von Gesellenprüfungen<br />

zur Hauswirtschafterin/zum Hauswirtschafter<br />

sowie Mitarbeit im Aufgabenausschuss<br />

zur Abnahme von Prüfungen.<br />

Weiterhin prüft sie im Bereich Fachpraktiker/-in<br />

Hauswirtschaft und ist Mitglied im<br />

Berufsbildungsausschuss.<br />

Zu ihren Aufgaben in <strong>der</strong> JVA gehören<br />

sowohl die Betreuung und Qualifizierung<br />

<strong>der</strong> Frauen als auch die Organisation und<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Qualifizierungsangebote in<br />

den Bereichen Hauswirtschaft und Gebäu<strong>der</strong>einigung.<br />

Zudem ist sie fachliche Vorgesetzte<br />

für zwei Kollegen – genauer gesagt:<br />

eine Kollegin und einen Kollegen – und für<br />

mehrere Honorarkräfte, <strong>der</strong>en Einsatz und<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 21


Dossier: Jugendvollzug<br />

Unterrichtsinhalte sie koordiniert. Nach wie<br />

vor ist Ilka Meyer beim Internationalen Bund<br />

angestellt und versteht sich in gewisser Weise<br />

als „Abgesandte“.<br />

Dass ihr Arbeitsplatz ein beson<strong>der</strong>er ist,<br />

fällt ihr nur gelegentlich auf. „Wenn ich morgens<br />

auf das Anstaltsgelände fahre, muss<br />

ich zunächst ein Tor passieren“, beschreibt<br />

die engagierte Frau ihren Start in den Tag.<br />

„Dort sitzt ein Kollege, <strong>der</strong> eine Schranke<br />

öffnet. Dann parke ich meinen Wagen und<br />

gehe durch ein weiteres Tor. In <strong>der</strong> Teilanstalt<br />

für Frauen angekommen, erhalte ich<br />

meinen persönlichen Schlüssel, mit dem ich<br />

mich im Haus bewegen kann.“<br />

„Mir macht die Arbeit Spaß!“<br />

Gab es in den ersten Wochen am neuen<br />

Wirkungsort niemals Momente, in denen<br />

sie gedacht hat „Ach, hätte ich das doch<br />

nicht gemacht!“ o<strong>der</strong> „Wo bin ich denn hier<br />

hingeraten?“ Ilka Meyer überlegt nur einen<br />

kurzen Augenblick. Dann sagt sie: „Eigentlich<br />

gab es das gar nicht. Natürlich fühlte<br />

ich mich am Anfang etwas unsicher. Wie<br />

würde es auf Sie wirken, wenn Sie den Auftrag<br />

hätten, kriminellen Menschen Schneidetechniken<br />

beizubringen? Wenn man keine<br />

Ahnung hat und nicht weiß, mit welchen<br />

Leute man es zu tun bekommen wird und<br />

was in einem solchen Haus los ist, dann können<br />

schon mal Gedanken aufkommen wie:<br />

im nächsten Moment hat man vielleicht das<br />

Messer im Rücken. Ich hatte es ja nicht nur<br />

mit Menschen zu tun, die mal eben einen<br />

Ladendiebstahl begangen hatten. Hier sind<br />

Menschen mit ganz unterschiedlichen Geschichten<br />

untergebracht. Hahnöfersand ist<br />

eine Anstalt des geschlossenen Vollzugs.<br />

Hier tummelt sich alles, was rechtskräftig<br />

verurteilt worden ist und nicht in den offenen<br />

Vollzug gegeben werden kann. Das geht<br />

Die Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand<br />

ist in verschiedene Bereiche geglie<strong>der</strong>t<br />

Jugendvollzug (233 Plätze, Durchschnittsalter: 19 Jahre):<br />

für männliche junge Gefangene<br />

u Untersuchungshaft<br />

u geschlossene Strafhaft<br />

u offene Strafhaft<br />

u Abschiebehaft<br />

von 30 Tage Ersatzfreiheitsstrafe, weil man<br />

eine Geldstrafe bekommen hat und die nicht<br />

zahlen konnte, bis zu lebenslänglich wegen<br />

eines Tötungsdelikts.“<br />

Aber Ilka Meyer bekommt rasch Sicherheit.<br />

Ihr Lebensmotto lautet: „Der Kopf ist<br />

rund, damit das Denken die Richtung än<strong>der</strong>n<br />

kann“ (Francis Picabia). So macht ihr<br />

die Arbeit schnell großen Spaß und sie findet<br />

Zugang zu den unterschiedlichen Frauen.<br />

Was sie an Voraussetzungen für einen<br />

hauswirtschaftlichen Unterricht mitbringen,<br />

ist ganz unterschiedlich. „Wir haben hier<br />

auch Frauen, die drogensüchtig sind. Unter<br />

ihnen sind beson<strong>der</strong>s viele, die es nie kennen<br />

gelernt haben, wie es ist, einen normalen<br />

Haushalt zu führen. Ihr Leben verlief einfach<br />

an<strong>der</strong>s als beim Großteil <strong>der</strong> Frauen<br />

o<strong>der</strong> sie haben an<strong>der</strong>e Prioritäten gesetzt.<br />

Es gibt aber immer auch Frauen, die Hausarbeit<br />

gewohnt sind, die sie schon im Elternhaus<br />

kennen gelernt haben.“<br />

Empathie ist eine ihrer Stärken<br />

Frauenvollzug (95 Plätze, Durchschnittsalter: ca. 35 Jahre):<br />

geschlossene Strafhaft für erwachsene Frauen<br />

Jugendarrest (20 Plätze):<br />

für männliche und weibliche Arrestanten<br />

Quelle: Flyer zur Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand, herausgegeben von <strong>der</strong> Justizbehörde, Freie und Hansestadt Hamburg,<br />

April 2006<br />

Humor ist ihr wichtig: Ilka Meyer ist als<br />

Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin in<br />

Vollzeit mit zwei weiteren Mitarbeitern<br />

für die hauswirtschaftliche Qualifizierung<br />

einiger <strong>der</strong> Inhaftierten zuständig<br />

Ilka Meyer verspürt oft Sympathien für<br />

ihre Schülerinnen. Sie erinnert sich an eine<br />

Frau, die beson<strong>der</strong>s wenig Ahnung davon<br />

hatte, wie man einen Haushalt führt und die<br />

offen zugegeben hatte, dass sie schon mal<br />

Fischstäbchen in einem Toaster braten wollte.<br />

„Durchaus lösungsorientiert“, kommentiert<br />

Ilka Meyer diese Vorgehensweise<br />

und lacht ihr ansteckendes Lachen. Überhaupt<br />

ist sie ein fröhlicher, humorvoller<br />

Mensch, den nichts so schnell runterziehen<br />

kann. Fragt man sie nach ihren Interessen,<br />

dann sagt sie: „Menschen, das Leben, shoppen,<br />

bowlen, lesen – und ganz wichtig: lachen.“<br />

Empathie, möchte man hinzufügen, also<br />

Einfühlungsvermögen bzw. die Fähigkeit,<br />

sich in die Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse<br />

an<strong>der</strong>er Menschen einzufühlen. Nach<br />

den straffälligen Frauen gefragt, antwortet<br />

Ilka Meyer: „Es sind Menschen wie du und<br />

ich, denen eben im Leben etwas aus dem<br />

Ru<strong>der</strong> gelaufen ist. Die sind nicht grundsätzlich<br />

böse o<strong>der</strong> gewalttätig. Sie haben<br />

halt mal eine Kurve falsch genommen und<br />

sind aus <strong>der</strong> Bahn geflogen. Es ist nicht an<br />

mir, irgendetwas zu beurteilen. Dafür ist jemand<br />

an<strong>der</strong>es zuständig.“<br />

Sie muss es wissen, denn sie arbeitet<br />

fast täglich mit den Frauen und kennt auch<br />

ihre Vorlieben und ihre Abneigungen. So<br />

auch im Unterricht. Bei fast allen sehr beliebt<br />

ist das Fach Nahrungszubereitung.<br />

Auch Nähen, Blumenstecken und Dekorieren<br />

finden alle toll. Dazu kommt zweimal im<br />

Jahr eine Honorarkraft ins Haus. „Bei <strong>der</strong><br />

Reinigung scheiden sich die Geister“, lacht<br />

Ilka Meyer. „Das ist wie im richtigen Leben.<br />

Es putzt ja auch nicht je<strong>der</strong> gerne!“<br />

Wie sieht für Ilka Meyer ein durchschnittlicher<br />

Arbeitstag aus? Wenn ihre Kollegin<br />

Brigitte König da ist, hat sie Zeit für<br />

konzeptionelle Arbeit. O<strong>der</strong> sie arbeitet sich<br />

mit Dr. Regina Nanninga gemeinsam durch<br />

Bestellungen und Rechnungen. Ist die Kollegin<br />

nicht da – sie hat eine 0,7-Stelle –,<br />

übernimmt Ilka Meyer den Unterricht <strong>der</strong><br />

Frauen.<br />

Qualifizierungsbausteine – für einen<br />

besseren Weg in die Zukunft<br />

Ilka Meyer hat eine Mitarbeiterin und einen<br />

Mitarbeiter. Ein Glas- und Gebäu<strong>der</strong>einiger<br />

kümmert sich um die „Reinigerinnen“<br />

im Haus. Die Oecotrophologin führt die Qua-<br />

22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Dossier: Jugendvollzug<br />

Schritt für<br />

Schritt werden<br />

den inhaftierten<br />

Frauen hauswirtschaftliche<br />

Fertigkeiten<br />

beigebracht<br />

und diese<br />

geprüft<br />

lifizierungs-Bausteine durch. Es gibt acht<br />

solcher Bausteine:<br />

u Grundlagen <strong>der</strong> Nahrungszubereitung<br />

u Ernährungslehre – Grundlagen<br />

u Kommunikation, Service und Dekoration<br />

u Floristik, Tischdekoration und Büffetgestaltung<br />

u Lagern, konservieren und organisieren<br />

u Planen und organisieren in <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung<br />

u Planen von Veranstaltungen und<br />

u Textilpflege.<br />

Dazu kommen Kurzqualifikationen zu<br />

verschiedenen Themen wie „Lernen lernen“,<br />

„Ergonomie und Arbeitsplatzgestaltung“,<br />

„Arbeitssicherheit und Unfallschutz“,<br />

„Reinigungsutensilien“. Die „Kurzqualis“<br />

haben einen Umfang von etwa 24 Stunden<br />

(= drei Arbeitstage). Ilka Meyers Team arbeitet<br />

mit dem DHB zusammen.<br />

Die Qualifizierungs-Bausteine hat Ilka<br />

Meyer entwickelt und bei den Zuständigen<br />

Stellen zertifizieren lassen. Für diese Bausteine<br />

wird ein Zeitraum zwischen sechs und<br />

acht Wochen benötigt. Am Ende gibt es eine<br />

theoretische und eine praktische Prüfung.<br />

Fast alle Kandidaten bestehen diese Prüfung,<br />

auch wenn sie nicht ganz leicht ist.<br />

Für eine normale Ausbildung sind die<br />

meisten Frauen nicht lange genug in Hahnöfersand.<br />

Ilka Meyer hatte schon mal ein<br />

Konzept entwickelt, wie eine normale Ausbildung<br />

bzw. ein Vorbereitungs-Lehrgang<br />

zur Hauswirtschafterin aussehen könnte.<br />

Auch die Sache mit dem Prüfungsausschuss,<br />

<strong>der</strong> ins Haus kommen sollte, hatte<br />

sie geklärt. „Aber die Frauen sind eben<br />

fast alle nicht lang genug da. Wir hatten<br />

schon mal zwei o<strong>der</strong> drei Kandidatinnen,<br />

da sah es so aus, als könnte das was werden,<br />

aber dann wurden sie entlassen bzw.<br />

kamen in den offenen Vollzug. Und dann<br />

geht da nichts weiter.“<br />

Nicht wie in „Hinter Gittern“<br />

Und wenn einmal <strong>der</strong> Justizsenator zu Besuch kommt, dann werden die festlichen<br />

Häppchen durchaus auch von den Inhaftierten zubereitet<br />

Man darf sich den Alltag in <strong>der</strong> „Teilanstalt<br />

für Frauen“ in <strong>der</strong> JVA Hahnöfersand<br />

nicht vorstellen wie in <strong>der</strong> RTL-Soap „Hinter<br />

Gittern“ o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en Filmen, die in<br />

Gefängnissen spielen.<br />

Nein, beim Unterricht steht keine Bewacherin<br />

dabei und es muss auch keine Insassin<br />

dem Unterricht in Handschellen folgen.<br />

„Es ist ein ganz normaler Seminaro<strong>der</strong><br />

Schulungsraum, in dem ich mit den<br />

Frauen zusammen bin“, erklärt Ilka Meyer.<br />

Und nein, die Mahlzeiten werden nicht<br />

durch eine Klappluke in <strong>der</strong> Gefängnis-Tür<br />

geschoben, son<strong>der</strong>n die Frauen essen in<br />

einem großen Speise- und Aufenthaltsraum<br />

auf ihren Stationen – ähnlich wie in<br />

Krankenhäusern. Auch die klischeehafte<br />

Vorstellung, dass an <strong>der</strong> nackten Wand <strong>der</strong><br />

„Zelle“ (heute sagt man Haftraum) ein Klo<br />

und ein Waschbecken montiert sind, ist<br />

falsch. WC und Waschbecken sind durch<br />

einen Sichtschutz und eine nicht abschließbare<br />

Pendeltür vom übrigen Raum<br />

abgetrennt, so dass auch etwas Privatsphäre<br />

für die Insassinnen besteht.<br />

Auf jedem Flur befinden sich Duschräume.<br />

Auch hier ist es nicht wie in vielen<br />

Filmen, dass sich die Gefangenen morgens<br />

vor ihrer Tür aufstellen („Antreten!“) und<br />

dann im Gänsemarsch unter den Augen <strong>der</strong><br />

Bewacher zu den Duschräumen geleitet<br />

werden. Wann und wie oft die Duschräume<br />

genutzt werden, bleibt je<strong>der</strong> Frau selbst<br />

überlassen. Wenn sich allerdings eine Frau<br />

mehrere Tage nicht duschen mag, dann<br />

gibt es schon mal ein Gespräch mit <strong>der</strong> Psychologin<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sozialarbeiterin. Nicht<br />

zur Maßregelung, son<strong>der</strong>n um herauszubekommen,<br />

ob es <strong>der</strong> Betreffenden nicht<br />

gut geht.<br />

Für die Mahlzeiten, die im Aufenthaltsund<br />

Speiseraum eingenommen werden,<br />

gibt es kein Tablettsystem, son<strong>der</strong>n die<br />

Speisen kommen in Wärmebehältern aus<br />

<strong>der</strong> Anstalts-Küche, die sich auf dem Gelände<br />

befindet. In <strong>der</strong> JVA Hahnöfersand<br />

gibt es außer dem Frauen-Trakt auch noch<br />

einen Jugendvollzug und einen Jugendarrest<br />

(Vorstufe zum Vollzug, siehe Kasten<br />

Seite 22). 300 Essen fertigt die Anstaltsküche<br />

insgesamt. Sie beliefert auch die<br />

Kantine für die Angestellten und Beamten.<br />

„Es ist eine gute Kantine“, sagt Ilka<br />

Meyer, die aber lieber ihr mitgebrachtes<br />

Brot beim geselligen Beisammensein mit<br />

ihren Kollegen isst. In <strong>der</strong> Anstaltsküche<br />

hat sie mal eine Zeit lang Unterricht durchgeführt,<br />

denn in dieser Küche sind immer<br />

einige Insassinnen zur Arbeit eingeteilt.<br />

Das wurde aber wie<strong>der</strong> aufgegeben, weil<br />

die Frauen zu viel mit ihren Aufgaben beschäftigt<br />

waren und ihren Lernschritten keine<br />

große Aufmerksamkeit widmen konnten.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 23


Berufsbildung<br />

Bettwäsche und Geschirrtücher<br />

kommen nach „Santa Fu“<br />

Der Internationale Bund<br />

Die inhaftierten Frauen tragen ihre persönliche<br />

Bekleidung. Arbeitskleidung wie<br />

Schürzen o<strong>der</strong> Kittel bekommen sie gestellt.<br />

Diese Textilien werden im Haus gewaschen.<br />

Die entsprechenden Maschinen<br />

dafür stehen in <strong>der</strong> „Habe-Kammer“. Eigentlich<br />

ist das eine Art Vielzweckraum, in<br />

<strong>der</strong> beispielsweise auch die Sachen aufbewahrt<br />

werden, die die Insassinnen nicht<br />

in ihren Hafträumen haben können o<strong>der</strong><br />

dürfen. Das fängt an beim Taschenmesser,<br />

geht weiter über Le<strong>der</strong>jacken und endet<br />

beim Schmuck. Schmuck darf durchaus getragen<br />

werden, aber „nur für den persönlichen<br />

Bedarf“. Darüber hinaus dürfen die<br />

Frauen keinen Schmuck selbst aufbewahren.<br />

Man möchte verhin<strong>der</strong>n, dass die Insassinnen<br />

damit eventuell Geschäfte machen<br />

könnten, was natürlich verboten ist.<br />

Die „Habe-Kammer“ hat gleichzeitig<br />

Lagerfunktion für Büromaterialien wie Kopier-Papier<br />

und Formulare, aber auch für<br />

Hygiene- und Reinigungsbedarf wie Handseifen<br />

o<strong>der</strong> Desinfektionsmittel.<br />

Für die Wäsche und die Oberbekleidung<br />

<strong>der</strong> Insassinnen gibt es an einem an<strong>der</strong>en<br />

Ort im Haus eine Waschmaschine.<br />

Für diese Aufgabe sind zwei Frauen angestellt.<br />

Sie richten sich nach den Wünschen<br />

<strong>der</strong> inhaftierten Frauen. Die geben die Wäsche<br />

ab und sagen, mit welcher Temperatur<br />

sie ihre Stücke gewaschen haben möchten<br />

und ob sie auch getumbelt werden sollen.<br />

Die Wischbezüge werden wie<strong>der</strong>um an<br />

einem an<strong>der</strong>en Platz gewaschen. Auch dieser<br />

Raum nennt sich „Habe-Kammer“ und<br />

beherbergt weiteres Material. „In <strong>der</strong> Kammer<br />

hier im Haus werden nur kleinere Mengen<br />

gelagert, quasi die für den wöchentlichen<br />

Gebrauch“, erklärt Ilka Meyer. „In <strong>der</strong><br />

Außenkammer findet man alle Artikel in<br />

größeren Mengen, von da aus werden alle<br />

drei Teilanstalten beliefert. Außerdem befindet<br />

sich dort die Arbeitskleidung für die<br />

Jugendlichen.“<br />

Bettwäsche, Geschirrtücher, Reinigungstücher<br />

usw. gehen in die Großwäscherei<br />

<strong>der</strong> JVA Fuhlsbüttel, vielen besser<br />

bekannt unter dem Namen „Santa Fu“.<br />

Santa Fu ist eine sehr viel größere Justizvollzugsanstalt,<br />

in <strong>der</strong>en Großwäscherei<br />

sämtliche Gebrauchs-Wäsche aller Hamburger<br />

JVAs gewaschen wird.<br />

„Betreuen, Bilden, Brücken bauen“ – das ist das Motto des Internationalen Bundes<br />

(IB). Dieser parteipolitisch und konfessionell unabhängige Bund ist mit seinem<br />

Verein und seinen Gesellschaften einer <strong>der</strong> großen Anbieter <strong>der</strong> Jugend-, Sozialund<br />

Bildungsarbeit in Deutschland. Dem ehrenamtlichen Präsidium gehören Vertreter<br />

des öffentlichen Lebens, <strong>der</strong> Sozialpartner, Parteien sowie aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Verwaltung an. Mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

unterstützen in 700 Einrichtungen an 300 Orten jährlich über 350.000 Jugendliche<br />

und Erwachsene. Sie helfen bei <strong>der</strong> persönlichen und beruflichen Lebensplanung<br />

mit vielfältigen Dienstleistungen und Serviceangeboten.<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 1949 hat sich <strong>der</strong> IB das Ziel gesetzt, „Menschen zu<br />

helfen, sich in Freiheit zu entfalten, ihr Leben selbst zu gestalten, sich in die Gesellschaft<br />

einzuglie<strong>der</strong>n, persönliche Verantwortung zu übernehmen und die gesellschaftliche<br />

Entwicklung tätig mitzugestalten, Bereitschaft zu wecken zu sozialem<br />

Dienst am Einzelnen und für die Gesellschaft sowie die internationale Verständigung<br />

und Zusammenarbeit zu för<strong>der</strong>n und zu verwirklichen“.<br />

www.internationaler-bund.de<br />

„Es sind Menschen wie du und ich, denen eben im Leben etwas aus dem Ru<strong>der</strong> gelaufen<br />

ist. Sie haben halt mal eine Kurve falsch genommen und sind aus <strong>der</strong> Bahn geflogen.<br />

Es ist nicht an mir, irgendetwas zu beurteilen“, so Ilka Meyer<br />

Reinigung in Eigenleistung<br />

Die Reinigung in Hahnöfersand wird von<br />

den Insassinnen selbst durchgeführt. Sie<br />

werden angeleitet und beaufsichtigt von<br />

Stefan Lampe, dem bereits erwähnten Glasund<br />

Gebäu<strong>der</strong>einiger. „Mein Kollege drückt<br />

ihnen nicht nur Eimer und Feudel in die<br />

Hand“, so Ilka Meyer, „er sagt ihnen auch<br />

zum Beispiel etwas über die Wischtechniken,<br />

über die Reinigungsmittel usw. Und er<br />

macht auch die Qualifizierungen mit den<br />

Frauen.“<br />

Was bringt so ein Zertifikat, das in einer<br />

JVA erworben worden ist? Man erfährt selten<br />

noch etwas von den Frauen, die entlassen<br />

worden sind. Aber die JVA hat ja immer wie<strong>der</strong><br />

mal „Stammkunden“. „Eine solche<br />

Stammkundin war gerade wie<strong>der</strong> mal eine<br />

Zeit lang da“, berichtet Ilka Meyer. „Sie erzählte,<br />

wie sie ihr Zertifikat eingesetzt hat:<br />

Frau Meyer, Sie glauben es nicht, aber ich<br />

bin, als ich draußen war, mit meinen Zertifikaten<br />

losgegangen und war beim Arbeitsamt!“<br />

Und? Das Engagement scheint sich zu<br />

lohnen, denn beim Arbeitsamt zeigte man<br />

sich beeindruckt. Hier hat jemand nicht passiv<br />

seine Zeit abgesessen und sich auf das<br />

Thema „Warten“ konzentriert, son<strong>der</strong>n hier<br />

hat sich jemand bemüht, die Angebote zu<br />

nutzen und etwas zu lernen. Hier will jemand<br />

etwas tun und möchte sich dafür auch<br />

anstrengen. Davon kann sich so mancher<br />

„unbescholtene“ Mitbürger eine Scheibe<br />

abschneiden!<br />

t Dorothea Kammerer<br />

24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


14.<strong>rhw</strong>-Symposium<br />

„Reinigung, Schulung und Service“<br />

Freitag, 11. Mai 2012 im Kardinal Wendel Haus<br />

am Englischen Garten in München<br />

dgh<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Bundesarbeits -<br />

gemeinschaft Hauswirtschaft, dem Bayerischen<br />

Landesausschuss für Hauswirtschaft und dem<br />

Berufsverband Hauswirtschaft e.V.<br />

Programm:<br />

9.00 bis 9.45 Uhr<br />

Anmeldung und Willkommenskaffee<br />

9.45 bis 10.00 Uhr<br />

Begrüßung<br />

Robert Baumann, Mo<strong>der</strong>ator, Chefredakteur <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

10.00 bis 11.00 Uhr<br />

t Reinigung im Tandem – Qualität prüfen und sichern!<br />

HBL Tanja Traub, Leiterin LiSeplus – Organisationsberatung & Training <strong>der</strong> Liebenau<br />

Service GmbH (LiSe), Markus Lerner, Abteilungsleiter Gebäudeservice<br />

Als anerkannte Werkstatt für behin<strong>der</strong>te<br />

Menschen (WfbM) arbeitet die<br />

Liebenau Service GmbH (LiSe) in allen<br />

Dienstleistungsbereichen Gebäudeservice,<br />

Catering und Textilservice mit<br />

fachlich geschultem Personal im Tandem<br />

mit behin<strong>der</strong>ten Menschen. Tanja<br />

Traub und Markus Lerner schil<strong>der</strong>n,<br />

welche Herausfor<strong>der</strong>ungen es dabei<br />

gibt und wie die Dienstleistungsqualität in <strong>der</strong> Reinigung gewährleistet und<br />

überprüft werden kann.<br />

11.00 bis 12.15 Uhr<br />

t Werterhaltende <strong>Pflege</strong> und Reinigung von Natursteinböden<br />

Herbert Fahrenkrog, Leiter des Beratungsservice Magna Naturstein, Loitsche<br />

Marmor, Keramik, Natursteinböden - welche Fehler können<br />

bei <strong>der</strong> Reinigung und <strong>Pflege</strong> von Keramik und Naturwerksteinen<br />

auftreten und wie werden sie ver -<br />

mieden? Herbert Fahrenkrog hat bereits mehrere Fachbücher<br />

und viele Artikel zum Thema Naturstein, Keramik<br />

und Reinigung geschrieben. Er hält unter an<strong>der</strong>em<br />

Fachseminare für Reinigungs mittelhersteller und Gutachter<br />

ab und ist bekannt für praxisorientierte und „nicht<br />

trockene“ Vorträge.<br />

12.15 bis 13.20 Uhr<br />

t Mittagspause (Büffet und Biergarten)<br />

<br />

Jetzt Infovideo ansehen unter<br />

www.<strong>rhw</strong>-symposium.de<br />

13.20 bis 14.00 Uhr<br />

t Hygiene-Schulungskonzepte (nicht nur) für Pädagogen<br />

Sandra Bendrauoa und Halina Neteler, diakonia inhouse - Komplettbewirtschaftung<br />

von Kin<strong>der</strong>tagesstätten, München<br />

Mit ihrem Schulungskonzept zum Infektionsschutzgesetz überzeugten sie<br />

2009 eine fünfköpfige Jury und gewannen den <strong>rhw</strong>-Hygiene-Preis. Nun hat<br />

das Münchner diakonia-Team ein<br />

komplett neues Schulungskonzept zu<br />

Hygiene und hauswirtschaftlichen<br />

Kenntnissen für Pädagogen entwickelt,<br />

das sie erstmals beim <strong>rhw</strong>-Symposium<br />

einer großen Öffentlichkeit<br />

vorstellen werden.<br />

14.00 bis 14.45 Uhr<br />

t Datenschutz in <strong>der</strong> Hauswirtschaft - häufig unterschätzt?!<br />

Alexandra Bergendahl, Juristin, Trainerin und Coach, München<br />

Die Wichtigkeit des Datenschutzes (zum Beispiel bei Patientendaten)<br />

wird in vielen sozialen Einrichtungen oftmals<br />

noch unterschätzt. Dabei kann es schnell zu erheb -<br />

lichen Problemen kommen, als man zunächst glaubt.<br />

Zudem ist Datenschutz auch für das Image eines Hauses<br />

mitentscheidend. Die Referentin und Buchautorin vermittelt<br />

praxisnah, wo die größten Gefahren liegen und<br />

wie man das Wissen optimal in Schulungen vermittelt.<br />

Mehrfach erprobt in <strong>der</strong> berufspraktischen Fortbildung!<br />

14.45 bis 15.30 Uhr<br />

t Kaffeepause (Büffet und Biergarten)<br />

15.30 bis 15.45 Uhr<br />

t Verleihung des <strong>rhw</strong>-Service-Awards 2012<br />

(Gewinner werden im April ermittelt)<br />

Abgucken und Lernen von Kollegen/innen ist erlaubt<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

t Pro & Contra – Diskussion mit Teilnehmern und<br />

Gästen des Staatsministeriums<br />

„Der Begriff Hauswirtschaft wird (in <strong>der</strong> bayerischen<br />

Berufsbildung) ersetzt – Chance o<strong>der</strong> Risiko?“<br />

16.30 bis 17.15 Uhr<br />

t Optimales Marketing für die Reinigung in Privathaushalten<br />

Helmut Schwind, Happy Maids, Puchheim<br />

Wie kann man Haushaltshilfen legal und attraktiv vermitteln?<br />

Helmut Schwind, Grün<strong>der</strong> von Happy Maids,<br />

schil<strong>der</strong>t in seinem Vortrag, wie man es den Kunden so<br />

einfach wie möglich macht, haushaltsnahe Leistungen<br />

zu buchen und nutzt hierzu Online-Auftritte und das<br />

Fernsehen (unter an<strong>der</strong>em VOX, Pro 7 und SAT 1). <strong>Richtige</strong>s<br />

Marketing und Preisgestaltung sind die halbe Miete<br />

- lassen Sie sich für neue Wege inspirieren!<br />

<strong>rhw</strong><br />

Service<br />

Award<br />

2012<br />

ca. 17.20 Uhr<br />

Ende <strong>der</strong> Veranstaltung, Möglichkeit zur Führung durch den Englischen<br />

Garten<br />

In wenigen Wochen ist es soweit: Jetzt anmelden!<br />

www.<strong>rhw</strong>-symposium.de


14.<strong>rhw</strong>-Symposium<br />

„Reinigung, Schulung und Service“<br />

Termin/Tagungsort<br />

Freitag, 11. Mai 2012, von 9.45 Uhr bis 17.15 Uhr,<br />

im Kardinal Wendel Haus, Mandlstraße 23, 80802 München<br />

Rahmenprogramm<br />

Donnerstag, 10. Mai 2012<br />

17.45 Uhr bis etwa 19.30 Uhr<br />

Gastro-Führung durch die AllianzArena<br />

Führung „Von <strong>der</strong> Currywurst bis zur VIP-<br />

Lounge - Einblicke in die Gastronomie <strong>der</strong><br />

AllianzArena“. Pro Spieltag werden im<br />

Public Catering rund 40.000 Bier und<br />

20.000 Bratwürste ausgegeben. Gleichzeitig<br />

kümmern sich bis zu 70 Köche und zahlreiche<br />

Servicekräfte um das leibliche Wohl von<br />

bis zu 7.000 VIP-Gästen pro Fußballspiel<br />

(Quelle: Arena One GmbH). Ein seltener<br />

Blick hinter die Kulissen des Stadions. Bitte<br />

beachten Sie, dass je Anmeldung nur eine<br />

Begleitperson mitangemeldet werden kann.<br />

Anfahrt zur Arena mit <strong>der</strong> U6 bis Fröttmaning, dann zirka 10 Minuten zu Fuß.<br />

Treffpunkt: 17.45 Uhr an <strong>der</strong> „Welcome Zone West“<br />

Eintritt: 20,- Euro inkl. MwSt. Sie erhalten eine separate Rechnung.<br />

ab 20.00 Uhr<br />

Einstimmung mit Referenten und Teilnehmern<br />

Get Together im Wirtshaus zur Brezn auf <strong>der</strong> berühmten Münchener Leopoldstraße, nahe U-Bahn-<br />

Haltestelle Münchener Freiheit (www.zurbrezn.de)<br />

Freitag, 11. Mai 2012<br />

17.30 Uhr bis etwa 19.00 Uhr<br />

Landschaftsarchitektur erleben: „Der Englische Garten“<br />

Direkt vor <strong>der</strong> Tür des Kardinal Wendel Hauses öffnet sich <strong>der</strong> berühmte Englische Garten den Besuchern.<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> Landschaftsarchitektin Isabelle Woysch streifen Sie etwa 1,5 Stunden<br />

durch den Landschaftspark zu beson<strong>der</strong>s alten Bäumen und erfahren mehr über den Chinesischen<br />

Turm, den Kleinhesseloher See und den Monopteros.<br />

Treffpunkt: Kardinal Wendel Haus<br />

Kosten: 10,– Euro (bitte bar mitbringen)<br />

Teilnahmegebühr <strong>rhw</strong>-Symposium<br />

Vorzugspreis für Mitglie<strong>der</strong> in Verbänden <strong>der</strong> BAG-HW, und Abonnenten von <strong>rhw</strong> manage ment<br />

o<strong>der</strong> <strong>rhw</strong> praxis: 125,- Euro. 145,- Euro Normalpreis, Schüler, Studenten und Auszubil dende erhalten<br />

20% Ermäßigung auf den Normal preis. Im Preis enthalten sind Tagungsunterlagen, -getränke,<br />

Kaffeepausen, Mittag essen.<br />

Ihr Vorteil:<br />

Alle Preise verstehen sich bereits inkl. gesetzl. MwSt.<br />

Foto: Robert Baumann<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Anmeldungen können nur schriftlich (Post, Fax, E-Mail) erfolgen und werden von uns bestätigt.<br />

Zirka vier Wochen vor <strong>der</strong> Veranstaltung er halten Sie die Rechnung, die per Überweisung zu zahlen<br />

ist. Die Barzahlung am Tag <strong>der</strong> Veranstal tung ist nicht möglich. Stornierungen müssen schriftlich<br />

erfolgen und werden vom Veranstal ter bestätigt. Bei Stornierungen, die bis 20. April 2012 eingehen,<br />

wird eine Bearbeitungsgebühr von 30,- Euro erhoben.<br />

Für Stornierungen, die nach dem 27. April 2012 eingehen, werden 50 % <strong>der</strong> Teilnahmegebühren<br />

berechnet. Wenn Sie ohne vorherige Stornierung nicht teilnehmen o<strong>der</strong> nach dem 4. Mai 2012<br />

stornieren, wird die volle Teilnahmegebühr berechnet. Sie können jedoch je<strong>der</strong>zeit eine Ersatzperson<br />

schicken. Der Veranstalter behält sich das Recht vor, das Symposium aus dringenden Gründen abzusagen,<br />

Programm- und Preisän<strong>der</strong> ungen vorbehalten.<br />

Veranstalter<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />

Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />

81245 München<br />

Ihr Ansprechpartner Ulrich Bartel,<br />

Telefon: (0 89) 31 89 05-54<br />

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<br />

<br />

Aussteller (Stand März 2012):<br />

Kardinal<br />

Wendel<br />

Haus<br />

Hygienesystem<br />

Unser neuer Service für Sie: Durch eine Kooperation mit <strong>der</strong> Deutschen Bahn<br />

können Sie ab sofort für nur 99,– Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen <strong>rhw</strong>-<br />

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Per Post an: vnm-Akademie, Postfach 60 06 62, 81206 München,<br />

o<strong>der</strong> per Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />

Einrichtung/Institution<br />

Name/Vorname (1. Teilnehmer/in)<br />

Name/Vorname (2. Teilnehmer/in)<br />

Name/Vorname (weitere Teilnehmer)<br />

Berufliche Funktion<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

Land/PLZ/Ort<br />

Datum/Unterschrift<br />

ANMELDECOUPON per Fax 0 89/318905-38<br />

JA,<br />

■ Ich melde mich /uns verbindlich für das 14. <strong>rhw</strong>-Symposium am 11. 5. 2012 an.<br />

■ Ich bin Abonnent/Mitglied in einem <strong>der</strong> o. g. Verbände:<br />

Abo-Nr. / Verbandsname<br />

Sie möchten im Tagungshaus übernachten vom 10. 5. 2012 auf den 11. 5. 2012?<br />

Einzelzimmer: 83,– Euro/Doppelzimmer: 105,– Euro inkl. Frühstück,<br />

zu buchen unter Telefon (0 89) 38 10 20 o<strong>der</strong> kwh@kath-akademie-bayern.de<br />

E-Mail<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die Teilnahmebedingungen an.<br />

Ich melde mich/uns verbindlich an für:<br />

■ Allianz-Arena Gastro-Tour am 10. 5. 2012 (20,– Euro)<br />

Y<br />

■ Get together im Wirtshaus zur Brezn am 10. 5. 2012<br />

■ Parkführung „Der Englische Garten“ am 11. 5. 2012 (10,– Euro)<br />

Abweichende Rechnungsanschrift:<br />

Name/Vorname (weitere Teilnehmer)<br />

Telefon/Fax<br />

E-Mail<br />

Straße/Nr.<br />

Land/PLZ/Ort<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong>


Fachthema<br />

­Wolle fachgerecht waschen<br />

o<strong>der</strong> nassreinigen<br />

Bei klirren<strong>der</strong> Kälte gibt es<br />

kaum etwas Schöneres, als einen<br />

kuscheligen Pullover anzuziehen<br />

und einen flauschigen<br />

Schal umzubinden. Auch<br />

Bewohner von Alten- und <strong>Pflege</strong>heimen<br />

ziehen gern warme<br />

Wollpullover o<strong>der</strong> feine Wollröcke<br />

an, die in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

fachgerecht zu pflegen sind.<br />

Was ist für welche Textilien geeignet:<br />

Waschmaschine, Handwäsche,<br />

Textilreinigung o<strong>der</strong><br />

Nassreinigung?<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> von Wolltextilien sind<br />

die Eigenschaften von Wollfasern<br />

und feinen Tierhaaren ebenso zu berücksichtigen<br />

wie <strong>der</strong>en Konstruktion beziehungsweise<br />

Konfektion (siehe Kasten<br />

S. 29). Je nach Art und Ausstattung sind<br />

Wolle und feine Tierhaare empfindlich gegen<br />

hohe Temperaturen und unter Feuchtigkeitseinwirkung<br />

gegen starke mechanische<br />

Bearbeitung wie Drücken, Kneten,<br />

Reiben o<strong>der</strong> Wringen – sie neigen dann<br />

zum Verfilzen und Einlaufen.<br />

Wolltextilien sollten entsprechend ihrer<br />

<strong>Pflege</strong>kennzeichnung gepflegt werden:<br />

Fotos: Martina Withoft/Fotolia.com, P&G Professional Dreft, Büfa Oldopal Sept<br />

Tipps für die Handwäsche<br />

von Wolltextilien<br />

u Textilien nicht einweichen<br />

u kalt bis handwarm (30 Grad Celsius)<br />

waschen<br />

u Wollwaschmittel verwenden und<br />

nach Angabe dosieren<br />

u Textil bewegen und leicht drücken,<br />

nicht kneten o<strong>der</strong> reiben<br />

u waschen und spülen bei gleicher<br />

Temperatur<br />

u Textilien gründlich ausspülen<br />

u ausdrücken, nicht wringen, eventuell<br />

in <strong>der</strong> Waschmaschine<br />

(Strickwaren zum Beispiel in einem<br />

Kissenbezug) anschleu<strong>der</strong>n<br />

u Strickwaren feucht in Form ziehen<br />

und liegend trocknen<br />

Waschbar im Spezialschonwaschgang in<br />

<strong>der</strong> Waschmaschine (Grad-Angabe beachten),<br />

Nassreinigung, Handwäsche, nicht<br />

waschbar o<strong>der</strong> Chemisch-Reinigung. Genaue<br />

Angaben zu den <strong>Pflege</strong>kennzeichen<br />

sind unter www.germanfashion.net/ginetex<br />

nachzulesen.<br />

Welche Oberbekleidung aus Wolle und<br />

Woll-Synthetik-Mischungen mit welchen<br />

Behandlungsverfahren bearbeitet werden<br />

kann, haben die Hohenstein Institute im<br />

Leitfaden „Textilien in <strong>Pflege</strong>einrichtungen“<br />

zusammengestellt.<br />

Programme für Wolle und<br />

Handwäsche<br />

Bei Waschmaschinen gibt es unterschiedliche<br />

Programmausführungen: „Normale“<br />

Wollwaschprogramme – zum Beispiel<br />

in den gewerblichen Waschmaschinen<br />

von Miele – zeichnen sich durch eine<br />

sehr geringe Mechanik aus. Diese wird<br />

durch geringe Waschdrehzahlen und eine<br />

niedrige Einschaltdauer mit kurzen Bewegungs-<br />

und langen Stillstandszeiten erreicht.<br />

„Die Mechanik bei <strong>der</strong> Fallbewegung<br />

kann für Wolle kritisch werden“, ergänzt<br />

Marianne Röhl, bei Miele Professional zuständig<br />

für die Anwendungstechnik. Die<br />

Temperaturen lassen sich zwischen Kaltwäsche<br />

bis 30 o<strong>der</strong> 40 Grad Celsius wählen,<br />

je nach <strong>Pflege</strong>kennzeichnung. Das<br />

Wollprogramm eignet sich für Wolltextilien,<br />

die als maschinenwaschbar gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Miele-Waschmaschinen mit Profitronic<br />

M-Steuerung ab 10 kg-Füllgewicht sind zusätzlich<br />

mit einem Programm für handwaschbare<br />

Wolle ausgestattet. Bei diesem<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 27


Fachthema<br />

Behandlungsempfehlungen für Oberbekleidung und Wäsche<br />

Artikel Oberstoff Futter<br />

Waschen/<br />

Nassreinigung*<br />

Trocknen<br />

im Trockner<br />

Trocknen<br />

im Finisher<br />

Hosen/Röcke<br />

reine Wolle,<br />

flauschige Struktur<br />

Viskose, Polyester,<br />

Acetat<br />

nein nein nein<br />

reine Wolle,<br />

glatte, feste Struktur<br />

Viskose, Polyester,<br />

Acetat<br />

begrenzt möglich nein möglich<br />

Wolle/Polyester**,<br />

Wolle/Polyamid**<br />

Viskose, Polyester,<br />

Acetat<br />

möglich nein möglich<br />

Wolle/Polyacryl**<br />

Viskose, Polyester,<br />

Acetat<br />

möglich nein nein<br />

Blusen/Hemden reine Wolle – möglich nein möglich<br />

Wolle/Polyester,<br />

Wolle/Polyamid<br />

– möglich nein möglich<br />

Wolle/Polyacryl – möglich nein nein<br />

Pullover/<br />

Strickjacken***<br />

reine Wolle, flauschig – nein nein nein<br />

reine Wolle, glatt/fest – begrenzt möglich nein nein<br />

Wolle/Polyester,<br />

Wolle/Polyamid<br />

– möglich nein begrenzt möglich<br />

Sakko, Blazer,<br />

Weste, Mantel,<br />

Jacke****<br />

Wolle/Polyacryl – möglich nein nein<br />

reine Wolle,<br />

Wolle/Polyester,<br />

Wolle/Polyamid,<br />

Wolle/Polyacryl<br />

Viskose, Polyester,<br />

Acetat<br />

nein nein nein<br />

Schal Wolle – begrenzt möglich nein nein<br />

Artikel Faserstoff Waschen<br />

Trocknen<br />

im Tumbler<br />

Bleichen<br />

Strümpfe, Socken<br />

Wolle und Mischungen<br />

mit synthetischen<br />

Fasern<br />

geeignet (40 °C)<br />

möglich<br />

weiß ja,<br />

farbig nein<br />

Rheumaunterwäsche<br />

Angora, auch in<br />

Mischungen mit<br />

synthetischen Fasern<br />

begrenzt möglich nein nein<br />

* Alle hier aufgeführte Oberbekleidung ist für die Lösemittelbehandlung (Chemischreinigung) geeignet;<br />

Ausnahme: Mit Blut und Fäkalien beschmutzte Textilien<br />

** Anteil <strong>der</strong> synthetischen Fasern mindestens 40 Prozent<br />

*** Pullover und Strickjacken nach einer Nassbehandlung möglichst liegend trocknen<br />

**** In diesen Kleidungsstücken sind häufig Fixiereinlagen, Schulterpolster, Wattierungen verarbeitet,<br />

die nicht waschbar o<strong>der</strong> nassreinigungsfähig und auch nicht für Trockner/Finisher geeignet sind<br />

Quelle: Leitfaden „Textilien in <strong>Pflege</strong>einrichtungen“, Hohenstein Institute, www.waeschereien<br />

wurde die Einschaltdauer nochmals abgesenkt.<br />

Mit diesem Programm können laut<br />

Miele Textilien gewaschen werden, die mit<br />

dem Symbol für die Handwäsche gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Eine weitere Möglichkeit, empfindliche<br />

Wolle zu pflegen, ist das Nassreinigungsverfahren.<br />

Dabei handele es sich weniger<br />

um eine Schonwäsche als vielmehr um<br />

eine Reinigung von empfindlichen Textilien<br />

mit dem „Lösemittel“ Wasser, so Informationen<br />

<strong>der</strong> Büfa Reinigungssysteme GmbH<br />

& Co. Die Nassreinigung sei, bei Unterbeladung<br />

und reduzierter Mechanik, zum Beispiel<br />

sogar für Kaschmirpullover geeignet.<br />

Labile, großmaschige Konstruktionen sollten<br />

in einem Netz vor Verformungen und<br />

Maßän<strong>der</strong>ungen geschützt werden. Auch<br />

Wolltextilien mit beschichteten o<strong>der</strong> Perlmuttknöpfen,<br />

Pailletten und Perlen ließen<br />

sich – schonend im Netz – gut nassreinigen.<br />

Bei als nicht waschbar o<strong>der</strong> nassreinigungsfähig<br />

gekennzeichneten Textilien<br />

rät Büfa im Einzelfall zu prüfen, ob eine Behandlung<br />

im Wasser dennoch geeignet ist,<br />

um einen guten Warenausfall zu erreichen.<br />

Die Nassreinigung ist ein Verfahren,<br />

28 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Fachthema<br />

Wissenswertes zu Wolle, feinen Tierhaaren<br />

und <strong>der</strong>en Wascheignung<br />

Wolle ist das Haar des Schafes. An<strong>der</strong>e feine Tierhaare stammen von Ziegen (Mohair,<br />

Kaschmir), Schafkamelen (Lama, Alpaka), Kamelen o<strong>der</strong> Angorakaninchen.<br />

Die Fasersubstanz besteht aus Keratin, einem Protein. Tierhaare haben eine Schuppenstruktur<br />

an <strong>der</strong> Faseroberfläche, welche die Ursache für <strong>der</strong>en Filzfähigkeit ist.<br />

Bei Feuchtigkeitseinwirkung quellen die Fasern auf und spreizen ihre Schuppen<br />

ab. Bei gleichzeitiger mechanischer Beanspruchung können sich die Schuppen ineinan<strong>der</strong><br />

verhaken und so die Wolle verfilzen. Die Filzneigung von Wolle und feinen<br />

Tierhaaren ist umso stärker ausgeprägt, je feiner das Haar ist und je loser die Garne<br />

in den Textilien verarbeitet sind.<br />

Ausschlaggebend für das Verhalten bei Wasch- und Nassreinigungsprozessen sind<br />

also zum einen die Eigenschaften <strong>der</strong> Fasern, zum an<strong>der</strong>en die Konstruktion <strong>der</strong><br />

Garne und textilen Flächengebilde: Lose gedrehte, flauschige Garne neigen bei<br />

mechanischer Einwirkung in wässriger Flotte zu Verfilzung o<strong>der</strong> auch Flusenbildung<br />

und Schrumpfungen. Maschenwaren sind umso labiler, je lockerer das Maschenbild<br />

ist. Glatte, normalgedrehte Garne dagegen haben nur eine geringe Filzneigung<br />

und sind für eine Nassreinigung o<strong>der</strong> schonende Waschbehandlung meist<br />

gut geeignet.<br />

Wollfilze dagegen sind für eine Nassreinigung nicht geeignet. Behandlungen in Wasser<br />

in Verbindung mit Mechanik führen zu Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Oberflächenstruktur<br />

und bei wie<strong>der</strong>holter Behandlung zu Verformungen und Maßverän<strong>der</strong>ungen.<br />

In den Lösemitteln <strong>der</strong> Textilreinigung tritt keine Faserquellung auf. Die Gefahr <strong>der</strong><br />

Verfilzung ist deshalb gering.<br />

welches Textilreinigungen als Ergänzung<br />

o<strong>der</strong> Alternative zur klassischen Lösemittelreinigung<br />

teilweise anbieten. Es gibt<br />

auch Waschmaschinen, wie zum Beispiel<br />

die Professional-Waschmaschinen von Miele,<br />

für die das Nassreinigungssystem Wet-<br />

Care verfügbar ist. Es eignet sich laut Miele<br />

für alle empfindlichen, auch als nicht<br />

waschbar gekennzeichneten Textilien. Das<br />

können Teile aus Angora o<strong>der</strong> Kaschmir<br />

sein, aber auch aus Kunstfasern o<strong>der</strong> Le<strong>der</strong>bekleidung.<br />

Das Programm WetCare arbeitet<br />

dabei mit einem niedrigen Wasserstand<br />

beziehungsweise einem beson<strong>der</strong>s<br />

schonend eingestellten Drehrhythmus <strong>der</strong><br />

Schontrommel.<br />

pH-neutrale und enzymfreie<br />

Waschmittel wählen<br />

Quelle: Leitfaden „Textilien in <strong>Pflege</strong>einrichtungen“, Hohenstein Institute, www.waeschereien.de<br />

(links) Der feinporige Schaum des Feinwaschmittels<br />

Professional Dreft von<br />

Procter & Gamble schützt empfindliche<br />

Wolle<br />

(rechts) Wolltextilien desinfizierend waschen<br />

ist mit dem Oldopal Sept-Verfahren<br />

von Büfa möglich<br />

Zum Waschen werden spezielle Wollwaschmittel<br />

o<strong>der</strong> für Wolle geeignete Feinwaschmittel<br />

verwendet. Sie sollten im pHneutralen<br />

Bereich liegen und keine Protease<br />

enthalten. Das ist ein Enzym, das zur<br />

Entfernung von Eiweißflecken dient, insofern<br />

aber auch Eiweißfasern wie Tierhaare<br />

angreift. Die Wollfasern würden aufquellen<br />

und in <strong>der</strong> Folge an Form verlieren,<br />

außerdem können sich Knötchen bilden<br />

und die Fasern verfilzen.<br />

Frei von Enzymen wie Protease ist zum<br />

Beispiel das Feinwaschmittel P&G Professional<br />

Dreft von Procter & Gamble für empfindliche<br />

Gewebe wie Wolle und Seide. Es<br />

enthält auch keine Bleichmittel und optischen<br />

Aufheller und hat einen niedrigen<br />

pH-Wert. Es kann für Temperaturen von 30<br />

bis 60 Grad Celsius verwendet werden.<br />

Professional Dreft eignet sich für das Waschen<br />

von Produkten mit dem Wollsiegel,<br />

gemäß <strong>Pflege</strong>kennzeichnung und bei fachgerechter<br />

Dosierung. Das Feinwaschmittel<br />

bildet in <strong>der</strong> Trommel einen feinporigen<br />

Schaum, <strong>der</strong> die Wäsche vor den Belastungen<br />

des Waschens und Schleu<strong>der</strong>ns<br />

schützt. <strong>Pflege</strong>nde Wirkstoffe sollen Farben<br />

und Fasern schonen und die Formbeständigkeit<br />

<strong>der</strong> Textilien länger erhalten.<br />

Das flüssige Feinwaschmittelkonzentrat<br />

P&G Professional Dreft ist für die manuelle<br />

und automatische Dosierung geeignet.<br />

Es wird über die Dr. Schnell Chemie GmbH<br />

vertrieben.<br />

Sauber und hygienisch einwandfrei<br />

Sollen Wolltextilien nicht nur sauber<br />

sein, son<strong>der</strong>n auch hygienischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

entsprechen, kann bei 40 Grad<br />

Celsius mit dem Oldopal Sept-Verfahren<br />

von Büfa gewaschen werden. Hochwirksame<br />

Tenside, Farb- und Wollschutzadditive<br />

sorgen laut Hersteller für effektives<br />

Waschen bei gleichzeitiger Faser- und<br />

Farbschonung. Durch die Zugabe von Sept<br />

PES Konz, einem Produkt auf Basis von<br />

Peressigsäure, werde die erfor<strong>der</strong>liche Hygiene<br />

erreicht. Das Oldopal Sept-Verfahren<br />

ist DGHM/VAH-gelistet.<br />

Auch für die Nassreinigung bietet Büfa<br />

aufeinan<strong>der</strong> abgestimmte Mittel an: Das<br />

Spezialwaschmittel Oldopal Basic verhin<strong>der</strong>t<br />

durch ein integriertes Puffersystem<br />

und faserschützende Polymere ein Verfilzen<br />

von Wolle. Es regelt den pH-Wert <strong>der</strong><br />

Flotte und hält ihn im neutralen Bereich<br />

von pH 5,5 bis 7,0. Durch das Tragen und<br />

die <strong>Pflege</strong> von Wolltextilien verlorengegangene<br />

Ausrüstungen, zum Beispiel Griff<br />

gebende Aspekte, können mit Oldopal Prefinish<br />

wie<strong>der</strong> ausgefrischt werden. Es lagert<br />

sich auf die Schuppenstruktur von<br />

Wolle an, schützt so die Fasern und hat antistatische<br />

Eigenschaften.<br />

Kurzes Antrocknen im Trockner<br />

Nach den Empfehlungen <strong>der</strong> Hohenstein<br />

Institute sind Textilien aus Wolle und<br />

Woll-Synthetik-Mischungen nicht für die<br />

Trocknung im Trockner geeignet. Eine Ausnahme<br />

sind Woll-Strümpfe. Für die Trocknung<br />

mit dem Finisher eignen sich einige<br />

Fasergemische (siehe Tabelle „Behandlungsempfehlungen“).<br />

Fachleute von Büfa setzen auf ein kurzes<br />

Antrocknen im Trockner: In <strong>der</strong> Regel<br />

würden die Textilien im Anschluss an die<br />

Nassreinigung im Trockner drei bis fünf Minuten<br />

aufgelockert und vorgetrocknet. Dabei<br />

komme es zum Abbau von Faserspannungen<br />

und einer Kompensation eventueller<br />

Dimensionsän<strong>der</strong>ungen. Die Warenoberfläche<br />

bleibe dabei weitestgehend<br />

kalt. Dabei sei auf eine Reversierung <strong>der</strong><br />

Trommel zu achten, so Büfa, um ein Eindrehen<br />

<strong>der</strong> sensiblen Wäscheteile zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Danach sollte Obergar<strong>der</strong>obe auf<br />

Formbügeln an <strong>der</strong> Luft, schwere und lange<br />

Teile flach liegend trocknen.<br />

Tipp <strong>der</strong> Miele-Expertin Marianne Röhl:<br />

„Ein kurzes Antrocknen im Trockner ist<br />

möglich, damit die Fasern flauschig werden,<br />

danach sollte das Textil an <strong>der</strong> Luft<br />

trocknen.“<br />

t Katrin Hecker<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 29


Management<br />

Von Kunden kann<br />

man so viel lernen<br />

Fokussierende Fragen ergänzen klassische Kundenbefragungen<br />

nicht nur, sie können diese oft sogar ersetzen. Mithilfe fokussieren<strong>der</strong><br />

Fragen werden einem nämlich die erfolgskritischen Kundenwünsche<br />

in Echtzeit auf dem Silbertablett serviert. Alles was<br />

Sie dazu brauchen: die richtige Fragetechnik – und ein wenig Mut.<br />

Fokus heißt Brennpunkt. Mit fokussierenden<br />

Fragen bringen Sie die wahren<br />

Beweggründe des Kunden am schnellsten<br />

auf den Punkt: unmittelbar, ungefiltert<br />

und bisweilen schonungslos. Sie eignen sich<br />

in <strong>der</strong> Neukunden-Akquise ebenso wie im<br />

Bestandskunden-Kontakt. Sie können<br />

mündlich o<strong>der</strong> auch schriftlich gestellt werden<br />

– und zwar von jedem im Unternehmen.<br />

Ihr größter Vorteil im Vergleich zu klassischen<br />

Kundenbefragungen: Sie helfen, ruckzuck<br />

den Kern <strong>der</strong> Sache zu treffen, um danach<br />

prompt reagieren zu können.<br />

So sparen Sie sich eine Menge Kosten<br />

für langwierige Marktforschung und vermeiden<br />

Fehlentscheidungen am grünen<br />

Tisch. Vor allem aber: Sie werden schnell!<br />

Notwendige Verän<strong>der</strong>ungen können sofort<br />

angestoßen werden. Wer nicht täglich neu<br />

in Erfahrung bringt, was die Kunden wirklich<br />

wollen, produziert rasch am Markt vorbei.<br />

Denn die Vorstellungen <strong>der</strong> Kunden än<strong>der</strong>n<br />

sich laufend. Und: Kunden warten heute<br />

nicht mehr, bis Unternehmen umständlich<br />

in die Gänge kommen. Sie ziehen dann<br />

einfach von dannen. Und im Web erzählen<br />

sie <strong>der</strong> ganzen Welt, warum sie dies tun.<br />

Fragen statt sagen!<br />

Fragen statt sagen: eine uralte Weisheit<br />

im Vertrieb. Wer allerdings Verkäufer<br />

zu Terminen begleitet, kann den Eindruck<br />

gewinnen, wenig sei davon bekannt. Anstatt<br />

sich mit klugen Fragen in die Lebenso<strong>der</strong><br />

Arbeitssituation des Kunden zu versetzen,<br />

wird dieser mit Produktmerkmalen<br />

bombardiert. Nur: Wer durch einen Argumente-Beschuss<br />

versucht, sozusagen per<br />

Schrotflinten-Taktik einen Zufallstreffer zu<br />

landen, wird versagen. Denn diesem Verkäufer<br />

fehlt neben dem Einfühlungsvermögen<br />

für seinen Gesprächspartner auch<br />

die Intuition, um an dessen kaum wahrnehmbarem<br />

Wimpernschlag zu erkennen,<br />

wann er einen Treffer gelandet hat. Mit fokussierenden<br />

Fragen hingegen können Sie<br />

voll ins Schwarze treffen. In den einzelnen<br />

Verkaufsphasen klingen diese Fragen in<br />

etwa so:<br />

u Was ist in Ihrem Geschäft denn das<br />

brennendste Problem?<br />

u Worauf legen Sie bei Ihrer Lieferantenauswahl<br />

denn den größten Wert?<br />

u Was ist denn auf Ihrer Prioritätenliste<br />

<strong>der</strong> wichtigste Punkt?<br />

u Wenn Sie an uns denken, was kommt<br />

Ihnen dann als erstes in den Sinn?<br />

u Welchen Teil unseres Angebots finden<br />

Sie denn zu teuer?<br />

u Was ist bei einer Entscheidung denn für<br />

Sie das vorrangigste Kriterium?<br />

Nach solchen Fragen machen Sie unbedingt<br />

eine ausführliche Pause. Lassen Sie<br />

Ihrem Gesprächspartner Zeit, in seinem<br />

Oberstübchen Klarheit zu schaffen. Beantworten<br />

Sie Ihre Frage auch dann nicht<br />

selbst, wenn das etwas dauert. Allenfalls<br />

können Sie fragen<strong>der</strong>weise Antwortmöglichkeiten<br />

anbieten.<br />

Im Bestandskunden-Gespräch<br />

Auch im Bestandsgeschäft sind fokussierende<br />

Fragen sehr wertvoll. So kann etwa<br />

am Ende eines Telefonats, sofern <strong>der</strong> Gesprächspartner<br />

keinen Zeitdruck hat, immer<br />

eine <strong>der</strong> folgenden Fragen stehen. Diese wird<br />

am besten eingeleitet mit: Ach übrigens …<br />

u Was ist für Sie eigentlich <strong>der</strong> wichtigste<br />

Grund, bei uns zu kaufen?<br />

u Was wäre für Sie das vorrangigste, das<br />

wir schnellstmöglich än<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> verbessern<br />

sollten?<br />

u Auf was könnten Sie bei uns am wenigsten<br />

verzichten?<br />

u Wenn es eine Sache gibt, die Sie bei uns<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit ganz beson<strong>der</strong>s<br />

gestört hat, was war da das störendste<br />

für Sie?<br />

u Wenn es eine Sache gibt, für die Sie uns<br />

garantiert weiterempfehlen können,<br />

was wäre da das empfehlenswerteste<br />

für Sie?<br />

Zur Autorin<br />

Anne M. Schüller ist Keynote-Speaker,<br />

Business-Trainerin und Management-<br />

Consultant. Über zwanzig Jahre hat sie<br />

in leitenden Vertriebs- und Marketingpositionen<br />

verschiedener Dienstleistungsbranchen<br />

gearbeitet. Die Diplom-Betriebswirtin<br />

und Buchautorin<br />

lehrt an mehreren Hochschulen. Kontakt:<br />

www.anneschueller.com<br />

Zugegeben, es erfor<strong>der</strong>t hie und da ein<br />

wenig Mut, solche Fragen zu stellen. Doch<br />

<strong>der</strong> Lerngewinn ist gewaltig. Welche Antwort<br />

auch immer Sie erhalten: Hören Sie<br />

wohlwollend hin, bedanken Sie sich und<br />

wertschätzen Sie die Offenheit Ihres Gesprächspartners.<br />

Denn Sie erfahren etwas<br />

über Ihre Pluspunkte o<strong>der</strong> über Ihre größten<br />

Schwachstellen - aus Sicht des Kunden<br />

betrachtet, und die allein zählt.<br />

Wenn <strong>der</strong> Chef persönlich fragt<br />

Wer sich daran gewöhnt, fokussierende<br />

Fragen zu stellen, macht seine Kunden<br />

zu Innovationstreibern des Unternehmens.<br />

Deshalb mein beson<strong>der</strong>er Tipp: Lassen Sie<br />

die Führungsmannschaft solche Aktionen<br />

machen. Wenn die großen Chefs anrufen,<br />

dann zeigt dies Wertschätzung auf ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Weise. Und Kunden-Feedback erreicht<br />

genau die Person, die auch tatsächlich<br />

etwas verän<strong>der</strong>n kann. Wenn nämlich Kunden<br />

bei Mitarbeitern Vorschläge machen<br />

o<strong>der</strong> Kritik äußern, kommt dies eher selten<br />

ganz oben an. So empfehle ich den Oberen<br />

eine <strong>der</strong> folgenden Fragen:<br />

u Wenn Sie an meiner Stelle wären, was<br />

würden Sie als erstes verän<strong>der</strong>n?<br />

u Wenn Sie hier das Sagen hätten, was<br />

würden Sie schnellstens verbessern?<br />

u Wenn Sie hier den Chefposten hätten,<br />

was gingen Sie am eiligsten an?<br />

So entdecken Sie vielleicht das alles entscheidende<br />

Detail, das dem Wettbewerber<br />

bisher verborgen blieb. Und Sie werden<br />

schnell. Denn treffsicher lässt sich konkreter<br />

Handlungsbedarf an den erfolgskritischsten<br />

Stellen erkennen, um dann sofort<br />

reagieren zu können. So löst man nicht nur<br />

die Probleme einzelner, son<strong>der</strong>n wappnet<br />

sich gegen die Unzufriedenheit vieler Kunden.<br />

Das Ergebnis: Loyalität wird gestärkt<br />

und Kundenschwund wird vorgebeugt. Dabei<br />

kann es sogar gelingen, dass bereits absprungwillige<br />

Kunden gerettet werden.<br />

Und wenn man nur Gutes hört? Das ist<br />

doch wun<strong>der</strong>bar! Nichts ist besser für eine<br />

gute Beziehung, als wenn sich Kunden<br />

selbst ein Unternehmen loben hören. t<br />

30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />

„Führerschein für Reinigungsmaschinen“ in Köln, Hannover und Dresden<br />

Zielgruppe:<br />

HWL/HBL und Reinigungskräfte<br />

„Sage es mir, und ich vergesse es<br />

zeige es mir, und ich erinnere mich<br />

lasse es mich tun, und ich behalte es.“<br />

Nach diesem Motto des chinesischen Weisen Konfuzius darf im Schulungszentrum<br />

probiert werden, wie es ist, mit verschiedenen Reinigungsmaschinen<br />

umzugehen. Die unterschiedlichsten Bodenbeläge stehen zur Ver -<br />

fügung. Nach einer etwa zwei- bis dreistündigen Einführung geht es an die<br />

Maschinen. Am Ende wird <strong>der</strong> Führerschein überreicht – eine sehr praxisnahe<br />

Veranstaltung mit Aha-Effekt und Zeit zum Austausch.<br />

Inhalte:<br />

• Staubsauger und <strong>der</strong>en Kabel richtig bedienen • Pad-Farbkunde und die<br />

passenden Böden dazu erkennen • Einscheibenmaschinen sicher beherrschen<br />

und anwenden (mit Slalom) • Scheuersaugmaschine – Einblicke ins<br />

Innenleben • Kleine Reparaturen erlernen sowie Kniffe für die Reinigung <strong>der</strong><br />

Scheuersaugmaschinen • Bürsten zuordnen können • Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Folgekosten und Logistik!<br />

Termine, Orte und Zeiten:<br />

18. April 2012 in Köln,<br />

19. September 2012 in Hannover,<br />

30. Oktober 2012 im BLUECAMP Klingenberg (bei Dresden),<br />

jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Gebühr:<br />

Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> o<strong>der</strong> <strong>rhw</strong> praxis sowie<br />

Mitglie<strong>der</strong> im Berufsverband Hauswirtschaft e. V. 89,–<br />

Euro inkl. MwSt., sonst 109,– Euro inkl. MwSt. Frühbucherrabatt<br />

bis zwei Monate vor dem Seminar: 69,– Euro<br />

inkl. MwSt. (Abonnenten und Berufsverbands-Mitglie<strong>der</strong>),<br />

sonst 89,– Euro inkl. MwSt.<br />

Referent:<br />

Uwe Richter, Numatic International GmbH<br />

„Wischsysteme und <strong>der</strong>en Kosten im Fokus“ in München und Erkner/Berlin<br />

Zielgruppe:<br />

HWL/HBL und Reinigungskräfte<br />

In diesem Seminar erhalten Sie zahlreiche Impulse für Ihre Arbeit. Vor allem<br />

die Logistik, Waschkosten und das Gewicht von Moppbezügen spielen<br />

dabei eine entscheidende Rolle. Zudem werden Sie direkt auf drei bis vier<br />

nichttextilen Bodenbelägen selbst die Moppbezüge und Halter anwenden.<br />

• Eintauchen ins Reich <strong>der</strong> Fasern - Fasernkunde<br />

• Moppsysteme verstehen und an die Bodenvoraussetzungen anpassen<br />

• Fehler beim einstufigen Wischen vermeiden<br />

• Aufbereitung von Moppbezügen<br />

• Reinigungsflotte optimal und kosteneffizient ansetzen<br />

• Die neuen Systeme in <strong>der</strong> fachlichen Diskussion<br />

• Berücksichtigung <strong>der</strong> Folgekosten und Logistik!<br />

Termine, Orte und Zeiten:<br />

5. Juni 2012 und 16. Oktober 2012 in München,<br />

NEU: 20. November 2012 im Bildungszentrum Erkner (bei Berlin),<br />

jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Gebühr:<br />

Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> o<strong>der</strong> <strong>rhw</strong> praxis sowie<br />

Mitglie<strong>der</strong> im Berufsverband Hauswirtschaft e. V. 89,–<br />

Euro inkl. MwSt., sonst 109,– Euro inkl. MwSt. Frühbucherrabatt<br />

bis zwei Monate vor dem Seminar: 69,- Euro<br />

inkl. MwSt. (Abonnenten und Berufsverbands-Mitglie<strong>der</strong>),<br />

sonst 89,– Euro inkl. MwSt.<br />

Referent:<br />

Uwe Richter, Numatic International GmbH<br />

Sind Sie fachlich fit für die Än<strong>der</strong>ungen zu Diabetes/neue DiätV ab Oktober 2012? Vier Zusatztermine in vier Städten wegen starker Nachfrage.<br />

„Diabetes<strong>management</strong> ohne Diabetikerprodukte“ in Münster, Hannover, Köln und Frankfurt am Main<br />

Zielgruppe: Mitarbeiter/innen aus <strong>Pflege</strong> und Hauswirtschaft, Verantwortliche<br />

für den Bereich Ernährung<br />

Problematik: Diabetes mellitus ist weit verbreitet und nimmt immer noch rapide<br />

zu.<br />

Das zieht nicht nur für die Mitarbeiter/innen <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> entsprechende Konsequenzen<br />

nach sich, auch die Hauswirtschaft ist davon tangiert und herausgefor<strong>der</strong>t.<br />

Nicht zuletzt ist <strong>der</strong> angemessene Umgang mit dem Diabetes <strong>der</strong><br />

Bewohner/innen wesentlich eine Frage <strong>der</strong> Ernährung.<br />

Daher benötigen wir ein enges Zusammenspiel zwischen Hauswirtschaft und<br />

<strong>Pflege</strong>, ein Hand-in-Hand-Arbeiten. Dies umso mehr, wenn im Oktober 2012<br />

die Neuerungen <strong>der</strong> Diätverordnung greifen und spezielle Diabetikerprodukte<br />

wie Desserts, Kuchen o<strong>der</strong> Marmelade nicht mehr angeboten werden.<br />

Themen und Inhalte:<br />

• Grundlagen zum Diabetes Typ I und II<br />

• Welche Diabetesbehandlung macht Sinn?<br />

• Altersgerechte Ernährung: gibt es so etwas für Menschen mit Diabetes?<br />

• BE – Verteilung pro Tag: was sagt <strong>der</strong> MDK dazu?<br />

• Unterzuckerungen: Erkennen - Behandeln - Vermeiden<br />

• Spätkomplikationen und wie sie sich vermeiden<br />

lassen<br />

• diabetesgerechte Speiseplanung bei Hauptmahlzeiten<br />

und Zwischenverpflegung<br />

• welche Lebensmittel müssen berechnet werden?<br />

• welche Informationen braucht die <strong>Pflege</strong> von<br />

Hauswirtschaftkräften im Alltag?<br />

Termine, Orte und Zeiten:<br />

7. Mai 2012 in Münster<br />

22. Mai 2012 in Hannover<br />

8. Juni 2012 in Köln<br />

29. Juni 2012 in Frankfurt am Main<br />

Jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

o<strong>der</strong> <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglie<strong>der</strong> im Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e.V. 179,– Euro, sonst sonst 199,– Euro.<br />

Referentin: Carola Reiner, CCR Unternehmensberatung<br />

<br />

Das Video zum Seminar<br />

unter<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Impressionen aus dem Diabetes-Seminar in München


✃<br />

A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

„Aufbaukurs Hygienebeauftragte“ in München<br />

Der Aufbaukurs für Hygienebeauftragte bietet den Teilnehmer/innen, die<br />

einen Grundkurs bereits besucht haben o<strong>der</strong> bereits über Grundkenntnisse<br />

zur Hygienearbeit in den genannten Einrichtungen verfügen, die Möglichkeit,<br />

ihre Kenntnisse zu vertiefen und weiter zu entwickeln.<br />

Zielgruppe:<br />

Fachkräfte aus den Bereichen <strong>der</strong> stationären und ambulanten Altenpflege<br />

sowie Gemeinschaftseinrichtungen nach §33 und §36 Infektionsschutzgesetz<br />

(IfSG)<br />

Inhalt:<br />

Der erste Teil <strong>der</strong> Veranstaltung beschäftigt sich mit den Hygienemaßnahmen<br />

bei Erkrankungen durch Sporen bildende Erreger. Es ist jedoch beabsichtigt,<br />

einen großen Teil des Kurses nach den Wünschen <strong>der</strong> Teilnehmenden auszurichten.<br />

Aus diesem Grund werden die Inhalte <strong>der</strong> Veranstaltung offen<br />

gestaltet, d. h. die Teilnehmenden können entwe<strong>der</strong> mit ihrer Anmeldung<br />

o<strong>der</strong> am Kursbeginn wichtige Themenschwerpunkte selbst bestimmen.<br />

Weitere Seminare unter<br />

www.vnm-akademie.de<br />

!.$* )$'.!!) ;./)*-5 &68:8)/ -15-9-15-8 192;99165 <br />

9+0).:9-1581+0:;5/-5 m 8D.;5/-5<br />

-15-9<br />

Anmeldecoupon per Fax (0 89) 318905-38 o<strong>der</strong> online unter www.vnm-akademie.de<br />

?/1-5-73)59 %- &.*!<br />

%49-:@;5/978<br />

0?/1-5- * 4 m 8;5,@D/- $, ,-8 % 41286*<br />

* <br />

"# ;5, -/165-33-5 m 47.9+0<br />

Anmeldung/Rücktritt: Nach Erhalt Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung <strong>der</strong> Seminar-<br />

/)5/ !(%),#!3$, 41: -915.-2:165941::-35 ,$0*) ;<br />

Anmeldeschluss: jeweils 14 Tage vorher, sofern nicht an<strong>der</strong>s angegeben.<br />

Absage: Der Veranstalter Verlag Neuer Merkur GmbH behält<br />

gebühr erhalten Sie spätestens zum Anmeldeschlusstermin eine Rechnung, die<br />

m &68@;/978-19 sich #+051::9:-33- das Recht .D8 vor, D+0- 80= ;5, G .3-/- 80=78<br />

die Seminare aus wichtigem Grund abzusagen. Än<strong>der</strong>ungen und<br />

gleichzeitig als An melde- bestätigung dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss<br />

Ihre Teilnahme stornieren, müssen wir die gesamte Gebühr in Rechnung<br />

!.$* !) &68:8)/ 192;99165<br />

9659: Irrtümer Gsowie<br />

;86 8-19 1523 <br />

Preisän<strong>der</strong>ungen vorbehalten.<br />

stellen. Stornieren Sie Ihre Teilnahme vor dem Anmeldeschluss, müssen wir Ansprechpartner:<br />

!%')!$(!,2$' -/8-5@: );.<br />

30,– Euro Bearbeitungsgebühr erheben.<br />

Ulrich Bartel, Telefon: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Ersatzperson als Vertretung schicken.<br />

!%')$(!! %- %)#/)#!) &.*! 3-<br />

Coupon ausschneiden, ggf. kopieren und einsenden an: :165-5 (;8 -/3-1+0;5/ ,-8 #-415)8/-*D<br />

* 4 $, % 4 * <br />

Alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt., Tagungsunterlagen, -getränken, Kaffeepausen Verlag Neuer Merkur, vnm-Akademie, Postfach 60 06 62, 81206 '-55 München #1- 5)+0 ,-4 54-3,-9+03;99 08-<br />

und Mittagessen, sofern nicht an<strong>der</strong>s angegeben.<br />


Housekeeping<br />

„A bisserl<br />

visionär…“<br />

Was sich hinter dem 2012 neu eröffneten „Hotelkompetenzzentrum“<br />

nahe München auf bald 4.000 Quadratmetern verbirgt,<br />

ist wohl einmalig in Deutschland. Der Geschäftsführer Christian<br />

Peter bringt insgesamt 68 Gewerke zusammen, die von <strong>der</strong> Außenjalousie<br />

über Kassensysteme bis zur Zapfanlage vieles von<br />

dem darstellen, was man bei einem Hotelbetrieb benötigt. Selbst<br />

eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und Blockheizkraftwerke<br />

sind dabei – alles zum „Anfassen“ für die Besucher.<br />

laufen und die Zapfanlage ist korrekt mit<br />

dem Kassensystem verbunden. Der Haubengeschirrspüler<br />

scheint nur darauf zu<br />

warten, welche Leistung er gleich dampfend<br />

bringen kann. Eine Hygieneschleuse<br />

an <strong>der</strong> Küche wird noch hinzukommen. Und<br />

im Eingang findet <strong>der</strong> Besucher zukünftig<br />

unterschiedlich eingedeckte Restauranttische,<br />

ähnlich wie in einem Showroom.<br />

Hotel-Spielwiese zum Ausprobieren<br />

Fotos: Robert Baumann (6), Hotelkompetenzzentrum (2)<br />

Oberschleißheim liegt vier Kilometer<br />

nördlich von Münchens Stadtgrenze.<br />

Beim Aussteigen weht dem Besucher<br />

zunächst frische Landluft um die<br />

Nase. In ruhiger, von Natur umgebener<br />

Lage und trotzdem infrastrukturell perfekt<br />

gelegen mit Autobahnanbindung und Flughafennähe<br />

fällt einem das schwarz-rote Gebäude<br />

direkt ins Auge. Hier wurde Ende Januar<br />

2012 das „Hotelkompetenzzentrum“<br />

eröffnet (www.hotelkompetenzzentrum.de).<br />

Bald 200 Unternehmen<br />

sind hier Aussteller<br />

Auf knapp 3000 Quadratmetern finden<br />

sich hier aktuell über 80 Unternehmen.<br />

<strong>rhw</strong>-Lesern dürften beispielsweise Dr.<br />

Schnell, Greif Wäsche, S&F-Consulting o<strong>der</strong><br />

die Teppichspezialisten <strong>der</strong> Paul Geißler<br />

GmbH von <strong>rhw</strong>-Veranstaltungen bekannt<br />

sein. Doch auch Dienstleistungen, von denen<br />

man insgeheim schon immer wissen<br />

wollte, wer sich darum eigentlich sorgt, findet<br />

man hier. O<strong>der</strong> wüssten Sie auf Anhieb<br />

kompetente Ansprechpartner für Raumbeduftung,<br />

Schließsysteme, Wäscheabwurfschächte<br />

o<strong>der</strong> Minibarkühlschränke?<br />

Diese Spezialisten stellen im Hotelkompetenzzentrum<br />

aus, und zwar nicht nur mit<br />

Rollups, son<strong>der</strong>n meist auch mit Produkten<br />

zum Anfassen. Bald sollen sich insgesamt<br />

über 200 Unternehmen präsentieren.<br />

Im Erdgeschoss, in <strong>der</strong> Themenwelt für<br />

die Gastronomie, Hygiene und Kassensysteme,<br />

ist mittlerweile kaum noch freie Fläche.<br />

Die Herdplatten und Kombidämpfer<br />

Über mo<strong>der</strong>ne Telefonanlagen lässt sich<br />

auch das Licht im Zimmer steuern – im<br />

HKZ ist vieles verknüpft und angeschlossen,<br />

so dass Besucher alles testen können<br />

„Das ist eben <strong>der</strong> große Unterschied<br />

zu einer Messe: Hier können Sie alles ausprobieren.<br />

Selbst mancher Hersteller nutzt<br />

die Möglichkeit, um hier noch weiter zu tüfteln“,<br />

so Geschäftsführer Christian Peter,<br />

<strong>der</strong> das Ganze auch eine große Hotel-Spielwiese<br />

nennt. So wurde ein Hersteller für<br />

Handtuchspen<strong>der</strong>, <strong>der</strong> aktuell auch Systeme<br />

mit großem Monitor anbietet, hier da-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 33


Housekeeping<br />

sind. Christian Peter stößt also in eine Lücke<br />

zwischen <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Anbieter bei<br />

Messen und den Showrooms <strong>der</strong> einzelnen<br />

Hersteller, die über Deutschland verteilt<br />

sind. Es fehlte bisher die Möglichkeit, alles<br />

an einem Platz mit funktionieren<strong>der</strong> Technik<br />

vorzuführen. Bisher.<br />

Eine Auswahl von Holzbodenplatten, die man sich auch ausleihen kann<br />

rauf aufmerksam, dass man auf den Spen<strong>der</strong>n<br />

im WC ja auch den Hotel-Fernsehkanal<br />

laufen lassen kann, wenn die Technik<br />

stimmt. Denn viele Geräte hier sind sinnvoll<br />

miteinan<strong>der</strong> verknüpft, eben wie im<br />

echten Hotel- und Gastronomieleben. Ein<br />

Comeback erlebt gerade das klassische Hoteltelefon,<br />

denn neben dem Notruf, Serviceruf<br />

o<strong>der</strong> dem klassischen Weckruf lässt<br />

sich mit dem Telefon inzwischen auch das<br />

Licht im Zimmer steuern.<br />

Auszubildende erleben<br />

hier kalkulierte Pannen<br />

Das Hotelkompetenzzentrum ist auch<br />

bei Gastronomieschülern beliebt, denn hier<br />

können sie die in <strong>der</strong> Theorie erlernten Arbeitsabläufe<br />

mal selbst erleben o<strong>der</strong> austesten,<br />

wie es ist, wenn sich die Gäste<br />

plötzlich umsetzen o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Rechnungsart<br />

for<strong>der</strong>n und das dann mit <strong>der</strong> Kasse<br />

verknüpfen. Im Gegensatz zum späteren<br />

Arbeitsplatz darf hier auch mal etwas<br />

schief gehen. Draußen, wo jetzt noch ein<br />

Teil des Parkplatzes ist, soll im Sommer ein<br />

Biergarten entstehen, auf dem gleich mehrere<br />

Bodenbelagsarten dem Härtetest des<br />

Wetters ausgesetzt sind.<br />

Fläche schon verzehnfacht<br />

Im Gegensatz zu einer Messe mit ihren<br />

riesigen Hallen gibt es hier in Oberschleißheim<br />

jedoch eine Herausfor<strong>der</strong>ung: <strong>der</strong><br />

Platz. „Obwohl wir unsere Fläche im Gegensatz<br />

zu den Ursprungsplänen schon verzehnfacht<br />

haben, muss ich natürlich darauf<br />

achten, dass einerseits alle wichtigen Segmente<br />

im ausgewogenen Verhältnis abgebildet<br />

werden, an<strong>der</strong>erseits muss man auch<br />

die Vorstellungen <strong>der</strong> Aussteller berücksichtigen,<br />

die ja hier monatlich eine ordentliche<br />

Miete zahlen, dass es für sie auch<br />

möglichst exklusiv bleibt“, sagte Peter. Das<br />

führt dazu, dass naturgemäß nicht alle Aussteller<br />

eines Marktsegmentes im Hotelkompetenzzentrum<br />

dabei sind. Dafür gibt<br />

es Messen mit Hotelthemen, auch wenn<br />

diese, abgesehen von <strong>der</strong> Intergastra mit<br />

dem Hotelfokus in diesem Jahr o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

GAST in Salzburg, eher selten zu finden<br />

Unser Gesprächspartner<br />

Tagungstechnik und Bad-Accessoires<br />

Im zweiten Stock ist ebenfalls schon<br />

das meiste ausgebaut – hier stellen einige<br />

Anbieter für Inneneinrichtung ihre Produkte<br />

aus, hinzu kommt noch Hotelsoftware,<br />

Bad-Accessoires o<strong>der</strong> gar Fitnessgeräte,<br />

die direkt getestet werden können. „Sie<br />

können auch ganz einfach einen Quadratmeter<br />

eines bestimmten Holzbodens selbst<br />

in die Hand nehmen und dann gleich hier<br />

gucken, welcher Teppich dazu passt. Ja,<br />

selbst ausleihen können sie sich die Holzplatten<br />

und schauen, ob sie zu ihrem geplanten<br />

Hotelkonzept passen“, so Peter.<br />

Wen wun<strong>der</strong>t es, dass die zweite Besuchergruppe<br />

Architekten sind, denn auch<br />

diese informieren sich gern über die heute<br />

technischen Möglichkeiten. Im Technikraum<br />

sind beispielsweise Blockheizkraftwerke,<br />

die Steuerung <strong>der</strong> Photovoltaikanlage<br />

sowie Systeme zum Erkennen <strong>der</strong><br />

Spitzenlast aufgebaut. Und alles läuft und<br />

funktioniert! Zukünftig wird man dort auch<br />

eine Regenwassernutzungsanlage, Brennstoffzellen<br />

sowie Pufferbatterien betrachten<br />

können. Mit <strong>der</strong> Photovoltaikanlage<br />

werden etwa 60.000 Kilowattstunden<br />

Strom pro Jahr erzeugt.<br />

Seit elf Jahren ist Christian Peter selbstständiger Unternehmer aus Markt Wolnzach<br />

in Bayern. Nachdem er in Hotels mehrfach Telefonanlagen und Nachrichtentechnik<br />

installierte, bekam er immer mehr über die Branche und <strong>der</strong>en Bedürfnisse<br />

mit. Am Ende hat er Hotelbauten als Beirat betreut, denn seine Stärke ist: „Ich<br />

sage nur etwas, was bei mir<br />

auch wirklich funktioniert,<br />

denn im Zweifelsfalle können<br />

es die Kunden sich bei mir direkt<br />

anschauen. 80 Prozent<br />

von dem, was ich mache, ist<br />

entstanden, weil <strong>der</strong> Markt<br />

da ist.“ Christian Peter sieht<br />

sich aber nicht als Berater:<br />

„Wenn ich nicht berate, kann<br />

ich auch nicht falsch beraten.“<br />

Stattdessen gibt er im<br />

Hotelkompetenzzentrum interessierten<br />

Besuchern die<br />

Kontaktdaten <strong>der</strong> beteiligten<br />

weiter und bietet eine innovative<br />

Plattform für die Hotellerie<br />

und Gastronomie.<br />

Christan Peter<br />

spricht grundsätzlich<br />

nicht von Konkurrenten,<br />

son<strong>der</strong>n von<br />

Marktbegleitern<br />

34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Housekeeping<br />

Vom Elektriker zum Hotel-Vernetzer<br />

Man spürt, dass <strong>der</strong> 33-Jährige Christian<br />

Peter eine beson<strong>der</strong>e Begeisterung für<br />

das vernetzte Hotel hat, schließlich hat er<br />

eine Ausbildung zum Elektriker gemacht<br />

und ein eigenes Elektronikunternehmen<br />

geleitet. Zunehmend wurde er in diesem<br />

Job für Hotelaufträge angefragt und so<br />

rutschte Peter eher zufällig in die Hotelbranche.<br />

„Ich gebe zu, dass ich nicht von<br />

allen Themen Ahnung haben kann, aber<br />

das ist auch völlig o.k., denn ich bin ja nur<br />

<strong>der</strong> Vermittler <strong>der</strong> Dienstleistungen – wir<br />

beraten hier abgesehen von den Hausmessen<br />

nicht o<strong>der</strong> verkaufen etwas, son<strong>der</strong>n<br />

vermitteln Ideen und Kontakte“. Das<br />

Konzept passe eben in keine Schublade,<br />

es sei we<strong>der</strong> Messe, noch Showroom o<strong>der</strong><br />

gar Werkverkauf – es versucht das Beste<br />

aus diesen Formen zusammenzuführen.<br />

„Ich erlebte es ja selbst auf Messen: viele<br />

Menschen wollen wirklich nur in Ruhe gucken<br />

und probieren, aber nicht angequatscht<br />

werden.“<br />

Monatlich eine<br />

kostenlose Hausmesse<br />

Besuchertipps<br />

Nun wäre ein solches Zentrum ohne<br />

Bewegung aber doch arg ruhig und hätte<br />

wohl die Anmutung wie ein Katalog zum<br />

Anfassen. Deshalb sorgt sich Christian Peter<br />

darum, dass sich hier Menschen treffen<br />

und ins Gespräch kommen. So gibt es<br />

jeden Monat eine kostenlose Hausmesse<br />

für Besucher, bei <strong>der</strong> die meisten Stationen<br />

auch personell besetzt sind. Auch kommen<br />

zunehmend Hotellerie- und Hauswirtschaftsklassen<br />

zu Besuch.<br />

Und ein drittes Standbein ist das Seminar-<br />

und Tagungswesen. „Wir vermieten<br />

hier unterschiedlich große Tagungsräume,<br />

aber auch vier Büros zur Zwischennutzung.“<br />

Ein Aussteller hat beispielsweise<br />

entdeckt, dass es ideal ist, wenn er hier arbeitet<br />

und seinen Kunden direkt vorführen<br />

kann, was er an Sicherheitstechnik anbietet.<br />

Eine an<strong>der</strong>er Aussteller schätzt die neutrale<br />

Atmosphäre, um eine Baubesprechung<br />

mit Pächtern, beteiligten Architekten<br />

und <strong>der</strong> Behördenvertretern für ein Hotel<br />

durchzuführen – und gegebenenfalls<br />

gleich um die Ecke zu biegen, um anhand<br />

<strong>der</strong> Stände zu zeigen, was es für Möglichkeiten<br />

gibt. Und auch ein Recruting-Tag mit<br />

rund 60 Bewerbern für eine Hotelkette findet<br />

hier statt.<br />

Nachgebaut: Zimmer von<br />

Pension bis 5-Sterne-Hotel<br />

Überrascht ist Christian Peter darüber,<br />

dass zunehmend auch Verantwortliche von<br />

an<strong>der</strong>en Einrichtungen wie Schulen, Kitas,<br />

Eröffnung des Hotelkompetenzzentrums in Oberschleißheim Ende Januar 2012<br />

Die nächsten Hausmessen mit Besichtigungen <strong>der</strong> fertigen Räume finden jeden<br />

1. Dienstag im Monat von 10 bis 18 Uhr statt. Auch Hauswirtschaftsklassen und angehende<br />

Führungskräfte wie HBLs/BEVs sind willkommen. Zur besseren Planung<br />

bitte vorher anmelden unter www.hotelkompetenzzentrum.de.<br />

Die Termine:<br />

u 8. Mai 2012<br />

u 5. Juni 2012<br />

u 3. Juli 2012 (als <strong>rhw</strong>-Exkursion gratis für <strong>rhw</strong>-Abonnenten, einstündige Haus-<br />

Führung mit Geschäftsführer Christian Peter um 11.00 Uhr. Anschließend Gelegenheit<br />

zu Fachgesprächen an den Ständen, bitte vorher anmelden unter www.hotelkompetenzzentrum.de)<br />

Seniorenheimen, Krankhäusern o<strong>der</strong> gar<br />

Betreiber von Freizeitbä<strong>der</strong>n vorbeikommen,<br />

um sich zu informieren. Das brachte<br />

ihn auf eine weitere Idee: Ab Mitte des Jahres<br />

werden im ersten Stock bis zu 14 Zimmer<br />

eingerichtet, und zwar komplett mit<br />

Bett, TV, Licht, Bodenbelägen und Bad. Alle<br />

Anschlüsse sind hierfür schon vorbereitet.<br />

Hinzu kommt in dem Stockwerk noch eine<br />

eigene Rezeption, eine Lobby, ein Etagenraum<br />

und ein Hauswirtschaftsraum.<br />

Nach und nach kann <strong>der</strong> Besucher<br />

dann hier vom Pensionszimmer bis hin zur<br />

5-Sterne-Luxussuite jedes ausgestattete<br />

Zimmer erkunden und sich inspirieren lassen.<br />

Ausgestattet werden diese Räume<br />

dann mit <strong>Materialien</strong> und <strong>der</strong> Technik <strong>der</strong><br />

bald 200 Kooperationspartner. Hinzu kommen<br />

auch so genannte Musterzimmer. Diese<br />

sind dazu da, bei Hotelneubauten den<br />

Stil und die Ausstattung zu entwickeln.<br />

„Dafür haben wir schon den ersten Kunden,<br />

<strong>der</strong> das Zimmer für zwei Jahre mieten<br />

wird.“ Es besteht die Möglichkeit, hier<br />

schon mal die Inneneinrichtung auszuprobieren<br />

und zu testen. „Üblicherweise<br />

macht man so etwas ja auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

des jeweiligen Hotels – doch das ist eigentlich<br />

unpraktikabel“, so Peter weiter.<br />

Dann wohl doch lieber im Hotelkompetenzzentrum<br />

an <strong>der</strong> grünen Wiese.<br />

t Robert Baumann<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 35


Report<br />

Ausbildungsreise –<br />

Folge 2: Rheinland-Pfalz<br />

Seit über 20 Jahren ist Margot Baur für die hauswirtschaftliche<br />

Berufsbildung in Rheinland-Pfalz zuständig. Dies ist hier die Aufsichts-<br />

und Dienstleistungsdirektion Neustadt an <strong>der</strong> Weinstraße.<br />

Margot Baur hat viele Jahre in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung gearbeitet<br />

und an mehreren Schulbüchern mitgeschrieben. Sie hat<br />

deshalb gute Einblicke in die hauswirtschaftliche Berufbildung<br />

des Landes Rheinland-Pfalz erhalten.<br />

c In Bayern wird die schulische Erstausbildung<br />

ja ab Herbst 2012 an<strong>der</strong>s benannt<br />

– was halten Sie von dem zukünftigen<br />

Namen „Assistentin für Ernährung<br />

und Versorgung“?<br />

d So richtig glücklich bin ich damit nicht,<br />

denn mir fehlt hierbei ein passen<strong>der</strong> Ersatz<br />

für den übergreifenden Begriff Hauswirtschaft<br />

– den haben wir nicht. Wer den Begriff<br />

Ernährung und Versorgung abspaltet<br />

von <strong>der</strong> Betreuung, <strong>der</strong> spiegelt das Berufsbild<br />

nicht komplett wi<strong>der</strong>. Es geht um<br />

mehr als Ernährung, nämlich auch darum,<br />

dass Menschen personenorientiert betreut<br />

und versorgt werden. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die Kombination von hauswirtschaftlicher<br />

Versorgung und Betreuung.<br />

Der Begriff Versorgung erschließt nicht<br />

die Arbeitsbereiche Hausreinigung/-gestaltung,<br />

Wäscheversorgung und Verpflegung.<br />

Und: Denken Sie doch einmal an all die<br />

Landesgesetze, die dem<br />

früheren Heimgesetz gefolgt<br />

sind! Hier sind wir<br />

doch auf dem Weg, den Begriff<br />

Hauswirtschaft zu verankern.<br />

Sollen in Zukunft<br />

die Heimgesetze den Begriff<br />

Hauswirtschaft mit<br />

Fußnoten angeben, je<br />

nachdem, welcher neue<br />

Name sich gerade etabliert<br />

hat in einem <strong>der</strong> 16 Bundeslän<strong>der</strong>?<br />

Im Übrigen werden die<br />

schulisch Ausgebildeten<br />

auch in Bayern, so sie den<br />

Ausbildungsabschluss bei<br />

<strong>der</strong> Zuständigen Stelle erwerben,<br />

weiterhin Hauswirtschafter<br />

werden.<br />

c Einhergehend damit<br />

wird es erstmals Wahlpflichtfächer<br />

geben. Sie<br />

haben einen ganz ähnlichen<br />

Versuch gestartet mit<br />

<strong>der</strong> Aufgabe im Einsatzgebiet<br />

als Bestandteil <strong>der</strong><br />

Prüfung.<br />

Margot Baur arbeitet in <strong>der</strong> Aufsichtsund<br />

Dienstleistungsdirektion Neustadt<br />

an <strong>der</strong> Weinstraße<br />

d Ich finde, dass wir keine Wahlpflichtfächer<br />

benötigen, denn schon jetzt lässt<br />

die Verordnung es ja zu, im 6. Ausbildungshalbjahr<br />

ein Einsatzgebiet zu wählen.<br />

Wir haben es dahingehend verfeinert,<br />

dass nun beim 2. Teil <strong>der</strong> praktischen Prüfung<br />

<strong>der</strong> Prüfling die Art des Betriebes und<br />

die Zielgruppe selbst wählen kann (siehe<br />

Abbildung 1). Da wir vorrangig dual ausbilden,<br />

erfolgt diese Prüfung dann im Betrieb.<br />

Beispielsweise kann <strong>der</strong> o<strong>der</strong> die zu<br />

Prüfende eine Wohngemeinschaft nennen,<br />

in <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen alt<br />

werden. Hier kann dann <strong>der</strong> Auszubildende<br />

direkt zeigen, wie man behin<strong>der</strong>tengerecht<br />

die Speisen serviert o<strong>der</strong> die Bewohner<br />

motiviert, mitzuarbeiten.<br />

Dabei stellt sich oft heraus, dass abstrakte<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen – wie die Kostenkalkulation<br />

– viel besser verinnerlicht werden.<br />

Die Wahl des Einsatzgebietes ist ein Angebot<br />

an den Ausbildungsbetrieb, den Auszubildenden<br />

in dem Bereich zum Ende <strong>der</strong><br />

Ausbildung fit zu machen, an <strong>der</strong> gegebenenfalls<br />

ein Arbeitsplatz zu besetzen ist.<br />

Das ist für die betriebliche Personalentwicklung<br />

ein entscheidendes Kriterium<br />

auszubilden.<br />

Antrag auf Zulassung nach Paragraf 43 Absatz 1 BBiG. Rheinland-Pfalz<br />

lässt eine Schwerpunktbildung schon heute zu (durch die sogenannte<br />

Aufgabe im Einsatzgebiet im sechsten Ausbildungshalbjahr).<br />

Illustrationen: Sven Knie/Fotolia, Foto: privat<br />

36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Report<br />

c Bei den <strong>der</strong>zeitigen Diskussionen läge<br />

es nahe, die Neuordnung von 1999 komplett<br />

zu ersetzen, was halten Sie davon?<br />

d Ein klares Nein! Die Berufsbil<strong>der</strong> sind<br />

immer noch nicht ausreichend positioniert.<br />

Hier wie<strong>der</strong> etwas Neues aufzusetzen, halte<br />

ich für unklug. Es liegt doch nicht an <strong>der</strong><br />

Verordnung, son<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Umsetzung<br />

und an <strong>der</strong> dringend erfor<strong>der</strong>lichen Öffentlichkeitsarbeit!<br />

Es liegt auch daran, seine<br />

Profession fachlich und persönlich zu<br />

vertreten.<br />

c Sie haben im Rahmen <strong>der</strong> bestehenden<br />

Verordnung <strong>der</strong> Hauswirtschafterin<br />

einige zukunftsorientierte Dinge schon<br />

umgesetzt. Welche sind das?<br />

d Ganz aktuell startete im Oktober 2011<br />

das Leonardo-Projekt ECVET – path for lifelong<br />

learning – mit verschiedenen beteiligten<br />

Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU wie Portugal, Italien,<br />

Türkei, Frankreich und Deutschland. Hier<br />

steht am Beispiel <strong>der</strong> Hauswirtschafterin<br />

die Entwicklung eines Leistungspunktesytems<br />

im Mittelpunkt. Wir als zuständige<br />

Stelle für die Berufsbildung übernehmen<br />

dafür die fachliche Grundsatzarbeit.<br />

Neben an<strong>der</strong>em bieten wir für Hauswirtschafter/innen<br />

seit fünf Jahren eine Zusatzqualifikation<br />

zur Betreuung von insbeson<strong>der</strong>e<br />

an Demenz erkrankten Menschen<br />

an. Genau heißt es „Zusatzqualifikation<br />

zur personenbezogenen Versorgung<br />

und Betreuung von Menschen in Wohnformen<br />

mit Präsenzbedarf“ nach § 9 Berufsbildungsgesetz<br />

für den Ausbildungsberuf<br />

Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter.<br />

Mit diesem Curriculum werden Präsenzkräfte<br />

ausgebildet, die hauswirtschaftliche<br />

Dienstleistungen für Menschen<br />

mit Hilfebedarf übernehmen. Aktivierende<br />

Alltags- und Lebensgestaltung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

biografiegeleitetes Arbeiten, steht bei<br />

Versorgungs- und Betreuungsleistungen<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten<br />

in den Alltag einzubeziehen, ist<br />

damit ein gezielter Beitrag zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> zu Betreuenden.<br />

Diese an <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>der</strong> zu betreuenden<br />

Menschen orientierte Arbeit mit<br />

größtmöglicher „Selbstbestimmung in <strong>der</strong><br />

persönlichen Lebensführung und Teilhabe“<br />

erfor<strong>der</strong>t neue Kompetenzen.<br />

c Wie sieht es mit den Ausbildungszahlen<br />

in Rheinland-Pfalz aus?<br />

d Derzeit betreut unsere Stelle etwa<br />

1.000 Auszubildende in <strong>der</strong> dualen Ausbildung.<br />

Jährlich werden rund 200 Absolventinnen<br />

und Absolventen aus <strong>der</strong> dualen<br />

Ausbildung (§ 43,1 BBiG), rund 130 als<br />

Fachpraktiker nach § 66 BiBB und rund 200<br />

von <strong>der</strong> höheren Berufsfachschule (§ 43.<br />

2 BBiG) dem Arbeitsmarkt übergeben. Wie<br />

überall in Deutschland machen sich die geburtenschwachen<br />

Jahrgänge langsam<br />

bemerkbar und die Auszubildendenzahlen<br />

gehen zurück.<br />

Deshalb sind wir froh, dass die<br />

Lehrgänge in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

Jahr<br />

für Jahr zunehmen. Hierfür<br />

erarbeiten wir gerade<br />

ein neues Curriculum,<br />

um Erwachsene ohne<br />

Berufsausbildung aber<br />

mit mindestens viereinhalb<br />

Jahren<br />

Praxiserfahrung<br />

im hauswirtschaftlichen<br />

Bereich zur Abschlussprüfung<br />

zu führen. So<br />

werden auch im<br />

Bereich <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

Fachkräfte<br />

entwickelt, die oftmals<br />

aufgrund ihrer<br />

Lebenserfahrung für<br />

die personenbezogene<br />

Versorgung und Betreuung<br />

wichtige Sozialkompetenzen<br />

mitbringen. Das ist ein wichtiger<br />

Beitrag zur Fachkraftsicherung.<br />

c Was sieht <strong>der</strong> Zeitplan<br />

vor, um die hauswirtschaftlichen Abschlüsse<br />

nach DQR/EQR einzuordnen?<br />

Wann ist mit den nächsten Ergebnissen<br />

zu rechnen?<br />

d Bis zum 31. Dezember 2012 ist die Einstufung<br />

vorzunehmen. Eine Taskforce unter<br />

<strong>der</strong> Leitung von Martina Feulner trifft sich<br />

regelmäßig hierzu. Der Berufsabschluss<br />

Hauswirtschafter/in wird <strong>der</strong> Niveaustufe<br />

zugeordnet. Wie es aussieht, werden dann<br />

die HBL und die Meisterin auf einer Niveaustufe<br />

zu finden sein, nämlich <strong>der</strong> 6.<br />

Diese Stufe ist vergleichbar mit einem Bachelor-Abschluss<br />

an einer Fachhochschule<br />

bzw. Hochschule. Es wäre zu wünschen,<br />

dass damit die gegenseitige Akzeptanz von<br />

Meistern <strong>der</strong> Hauswirtschaft und <strong>der</strong> HBL<br />

erreicht wird. Die Inhalte <strong>der</strong> Verordnung<br />

über die Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Meisterprüfung,<br />

aktuell von 2005, sind in vielen<br />

Teilen vergleichbar mit verschiedenen Curricula<br />

<strong>der</strong> Landesverordnungen <strong>der</strong> Fachschulausbildung<br />

zur HBL. Ich persönlich<br />

sehe <strong>der</strong>zeit die HBL auf keinen Fall in Stufe<br />

7, also einem Masterabschluss.<br />

Die Zuordnung <strong>der</strong> Niveaustufen zu<br />

den einzelnen Qualifikationen verhilft zukünftig<br />

den potenziellen Arbeitgebern zu<br />

mehr Transparenz. Auch Stellenanzeigen<br />

mit <strong>der</strong> gewünschten Niveaustufe würden<br />

Arbeitgebern ermöglichen, ihren Anspruch<br />

an die zu besetzende Stelle zu formulieren.<br />

Das ist auch ein Weg, die Qualität die<br />

hinter den unterschiedlichen Berufsbezeichnungen<br />

aus Fachschulen in den verschiedenen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n steht, deutlich<br />

zu machen. Die Einführung des DQR führt<br />

insgesamt zu mehr Transparenz und zur<br />

Verpflichtung, Bildungsstandards entsprechend<br />

dem anvisierten zu erreichen.<br />

c<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

t Interview: Robert Baumann<br />

Nächste Folge 3/6<br />

Thüringen und Sachsen<br />

In den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n sind<br />

hauswirtschaftliche Berufsbil<strong>der</strong> nur<br />

recht schwach ausgeprägt. Und doch<br />

zeigt das Beispiel <strong>der</strong> 90 Jahre alten<br />

Fachschule Stadtroda in Thüringen<br />

eindrucksvoll, was möglich ist. Im<br />

September 2012 soll es den Spatenstich<br />

für einen 2,7 Millionen Euro teuren<br />

Neubau <strong>der</strong> Fachschule für Agrarund<br />

Hauswirtschaft geben.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 37


Report<br />

Was und wie<br />

wollen wir essen?<br />

Das Moto von Vapiano: „Wer alles im Leben locker und gelassen angeht, lebt gesün<strong>der</strong> und länger“<br />

Das Foodservice-Forum, das Anfang März 2012 in Hamburg<br />

stattfand, ist mit 1.700 Teilnehmern <strong>der</strong> größte gastronomische<br />

Kongress in Europa. Branchenexpertin Gretel Weiß, Chefredakteurin<br />

<strong>der</strong> Fachzeitschrift „Food Service“, lieferte eine Menge<br />

Lernstoff rund um das Thema Essen und Trinken außer Haus.<br />

Interessant nicht für Restaurant-Betreiber, son<strong>der</strong>n auch für alle,<br />

die sich in <strong>der</strong> Gemeinschaftsverpflegung engagieren.<br />

Vor kurzem hat „Die Zeit“ zehn Visionäre<br />

porträtiert, die unseren Alltag<br />

verän<strong>der</strong>t haben, darunter waren<br />

auch zwei gastronomische Macher: Howard<br />

Schultz und Jamie Oliver. „Starbucks-Chef<br />

Howard Schultz schaffte es, den Kaffee –<br />

eigentlich ein Frühstücks- und Kuchenbegleitgetränk<br />

– zum Drink für ganztags und<br />

allerorts zu machen“, sagt Gretel Weiß. Und<br />

Jamie Olivier fasziniert die jüngere Generation<br />

und begeistert sie für gesundes Essen<br />

und für die Gastronomie.<br />

Diese zwei Beispiele aus <strong>der</strong> Gastro-<br />

Szene sind ein Beweis für die Innovationsfreudigkeit<br />

einer Branche, die 2011 ein Rekordjahr<br />

erlebte: So konnten die 100 größten<br />

Gastro-Unternehmen in Deutschland<br />

ein Umsatzplus von 5,1 Prozent auf 11,2 Milliarden<br />

Euro verzeichnen.<br />

„Die größten Gastronomen haben eines<br />

<strong>der</strong> besten Jahre seit langem hinter<br />

sich“, so Gretel Weiß. 76 Prozent <strong>der</strong> Gastronomie-Ketten<br />

in Deutschland bewerten<br />

ihre Ertragslage als gut o<strong>der</strong> sehr gut, fast<br />

keiner jammert. In <strong>der</strong> Branche herrscht laut<br />

Weiß eine gute Macherstimmung, überall<br />

werden neue Mietverträge geschlossen. Allerdings<br />

hat die Gastronomie und auch die<br />

Hotellerie ein großes Problem und das ist<br />

die Mitarbeiterbeschaffung, auch gute Führungskräfte<br />

werden hän<strong>der</strong>ingend gesucht.<br />

Bei steigenden Rohstoffpreisen sieht es die<br />

Branche ebenfalls als zunehmendes Problem,<br />

günstig einzukaufen.<br />

Europameister im<br />

Außer-Haus-Konsum<br />

Auch für 2012 brauchen sich die Gastronomen<br />

keine Sorgen zu machen, denn:<br />

die Lust <strong>der</strong> Deutschen außer Haus zu essen,<br />

steigt ständig. Mittlerweile sind die<br />

Deutschen Europameister im Außer-Haus-<br />

Konsum. Anscheinend haben sich die Konsumenten<br />

we<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Euro-Angst, dem<br />

Atomumfall in Japan noch von Lebensmittelkrisen<br />

wie EHEC beirren lassen. Auch<br />

scheint <strong>der</strong> Trend zum Fast Food ungebrochen,<br />

gab es doch das größte Umsatzwachstum<br />

in 2011 für McDonald‘s, gefolgt<br />

von Burger King. „Man isst, wo man ist. Diese<br />

Tatsache ist <strong>der</strong> Motor für immer neue<br />

Umsätze im Bereich Take away“, so Branchenexpertin<br />

Weiß. McDonald‘s habe es geschafft,<br />

das Essverhalten <strong>der</strong> Menschen<br />

fundamental zu verän<strong>der</strong>n. „Der Konsument<br />

sucht die Sicherheit des Bekannten“,<br />

erklärt Gretel Weiß, warum gerade die großen<br />

Fast Food-Ketten so beliebt sind.<br />

Fotos: HMC/Romanus Fuhrmann (FU), McDonald’s, Vapiano<br />

38 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Report<br />

Mit einem Umsatzplus von 25 Prozent<br />

gehört auch die vor zehn Jahren in Hamburg<br />

gegründete Restaurant-Kette Vapiano zu<br />

den Gewinnern 2011. Weltweit gibt es bereits<br />

über 100 Vapiano-Restaurants, die frische<br />

italienische Pasta-Küche im legeren,<br />

kosmopolitischen Ambiente mit Selbstbedienung<br />

an verschiedenen Koch-Stationen<br />

scheint den Nerv <strong>der</strong> Zeit zu treffen. „Ein<br />

Besuch im Vapiano ist wie ein Besuch zum<br />

Essen bei guten Freunden – ohne Stress,<br />

ohne Dresscode und ohne Reservierung“,<br />

so beschreibt Vapiano sein Konzept, das<br />

sowohl in München, Osnabrück und Rostock<br />

als auch in Dubai, Brisbane und Beirut<br />

aufgeht.<br />

Ebenfalls ein Umsatzplus verzeichneten<br />

die Pizza-Lieferdienste, die beson<strong>der</strong>s<br />

von den immer beliebter werdenden Bestellungen<br />

per Internet profitierten. Spitzenreiter<br />

beim Umsatz ist hier Joey‘s Pizza.<br />

Auch dem Catering-Bereich brachte 2011<br />

ein sattes Plus von 10 Prozent, gerade Ende<br />

letzten Jahres gab es laut Gretel Weiß einen<br />

großen Zuwachs bei Großaufträgen im<br />

Event-Catering. Die Firmen haben wie<strong>der</strong><br />

große Events gebucht und sich dies auch<br />

richtig etwas kosten lassen.<br />

Einzig die Handelsgastronomie verzeichnete<br />

2011 ein Minus, so waren die<br />

Ikea-Restaurants ohne Zugkraft und Konzerne<br />

wie Karstadt und Kaufhaus befinden<br />

sich im Umbau.<br />

Heimische Speisen sind gefragt<br />

Was sind jetzt die Konsumtrends für<br />

dieses Jahr? „Das Konsumprofil geht in<br />

Richtung heimische Speisen und local cooking“,<br />

meint Gretel Weiß. Global denken<br />

und lokal handeln, so lässt sich dieser Trend<br />

umschreiben. Auch Großkonzerne müssten<br />

ihre lokale Relevanz stärken und betonen.<br />

McDonald‘s hat das anscheinend geschafft,<br />

es wird global als das lokale Restaurant<br />

wahrgenommen, genauso wie Pizza global<br />

als lokales Produkt gesehen wird.<br />

Allgemein bleibt die italienische Küche<br />

weiterhin sehr gefragt. Natürlich, frisch, einfach,<br />

emotional:<br />

das sind die Attribute von Pizza, Pasta und<br />

Co. Die italienische Art des Kochens bedeutet<br />

außerdem weniger Arbeit, weniger<br />

Fleisch und weniger Kosten. „Kulinarisch<br />

ist Italien unsere zweite Heimat, außerdem<br />

bedient dieser Trend alle Vertriebswege<br />

vom Home Service bis zur Spitzengastronomie“,<br />

so die Branchenkennerin Weiß. Als<br />

dritten Trend sieht sie weiterhin Fast Food,<br />

gern auch asiatisch angehaucht.<br />

Baue Dir Deinen eigenen Burger!<br />

Gastro-Branchenexpertin Gretel Weiß<br />

1.700 Teilnehmer bei Europas größtem gastronomischem Kongress in Hamburg<br />

Ein voller Erfolg war die<br />

Social-Media-Aktion<br />

„Baue Deinen Burger“<br />

von McDonald‘s<br />

Das Internet steuert immer mehr Prozesse<br />

des täglichen Lebens und auch beim<br />

Essen und Trinken geht ohne das Internet<br />

nichts mehr. Ohne „Google“ ist man aufgeschmissen,<br />

immer mehr wird digital organisiert.<br />

Beson<strong>der</strong>s Facebook als soziale<br />

Plattform punktet mit spektakulären Aktionen<br />

und explodierenden Fanzahlen.<br />

Über Facebook kann sich <strong>der</strong> Kunde mit einer<br />

Marke solidarisieren, er wird quasi zum<br />

Co-Piloten und kann Inhalte mit steuern.<br />

Beispiel Vapiano: Mit <strong>der</strong> Vapiano Fan-<br />

Pasta-App auf Facebook konnten Nutzer<br />

Ende letzten Jahres kreative Pasta-Rezepte<br />

entwickeln. Aus knapp 1300<br />

Vorschlägen wurde dann die<br />

Sieger-Pasta gewählt, die in<br />

<strong>der</strong> Folge in den teilnehmenden<br />

Vapiano-Restaurants auf<br />

<strong>der</strong> ganzen Welt auf <strong>der</strong> Speisekarte<br />

erschien.<br />

Eine ähnliche Social-Media-Aktion<br />

gab es dieses Jahr<br />

zum zweiten Mal bei McDonald‘s,<br />

hier konnte man auf<br />

<strong>der</strong> firmeneigenen Homepage<br />

seinen eigenen Burger bauen. Mehr<br />

als 327.000 Kreationen wurden entwickelt<br />

und von knapp fünf Millionen (!) Nutzern<br />

bewertet. Die fünf Sieger-Kreationen gibt<br />

es demnächst zum Probieren in den Restaurants.<br />

Die Gastro-Marke mit den meisten Facebook-Fans<br />

in Deutschland ist übrigens –<br />

wen wun<strong>der</strong>t es – McDonald‘s mit rund 1,2<br />

Millionen Fans, gefolgt von Starbucks<br />

(332.000 Fans) und Vapiano (273.000<br />

Fans). Über das Web 2.0 gewinnt <strong>der</strong> Verbraucher<br />

damit an Einfluss und Macht. Gretel<br />

Weiß spricht hier von einer „Basisdemokratie<br />

in <strong>der</strong> Wirtschaft“. Wer mit dem<br />

Internet aufwächst, agiert nach <strong>der</strong> Prämisse:<br />

Was es im Internet nicht gibt, gibt<br />

es im wahren Leben auch nicht.<br />

Natürlich, glaubwürdig und sexy<br />

Gleichzeitig sehnt sich <strong>der</strong> Verbraucher<br />

laut <strong>der</strong> Branchenexpertin aber auch nach<br />

dem Echten, dem Natürlichen und dem<br />

Handwerklichen. Authentizität und Glaubwürdigkeit<br />

haben Hochkonjunktur. „Genuss<br />

ist geil“, heißt das neue Lebensmotto.<br />

Essen und Trinken sollen glücklich machen.<br />

Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung – nicht nur<br />

für die Gastronomie – bleibt auch 2012<br />

gute Mitarbeiter und sehr gute Manager<br />

zu finden. Unsere Arbeitswelt unterliegt<br />

laut Weiß einem demografischen Wandel:<br />

sie wird älter, weiblicher und bunter. Das<br />

Ziel muss sein, Mitarbeiter mit Migrationshintergrund<br />

ganzheitlicher zu sehen<br />

und maximal zu för<strong>der</strong>n. Das ideale Gastro-Unternehmen<br />

definiert die Branchenexpertin<br />

abschließend folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

es ist innovativ für den Markt, effizient für<br />

den Inhaber und sexy sowohl für die Kunden<br />

als auch für die Mitarbeiter…<br />

t Alexandra Höß<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 39


Report<br />

Nur das Beste!<br />

Das Motto <strong>der</strong> diesjährigen Internationalen Grünen Woche (IGW)<br />

hätte folgen<strong>der</strong> Spruch von Oscar Wilde sein können: „Ich habe<br />

einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin stets mit dem Besten<br />

zufrieden.“ Im Januar 2012 präsentierte die IGW eine Genusstour<br />

durch deutsche Lande erstmals auf einer Straße <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Beson<strong>der</strong>es Highlight war auch in diesem<br />

Jahr die Blumenhalle. Sie präsentierte<br />

die schönste Baustelle <strong>der</strong><br />

Welt. Diese wurde von Hortensien, Rosen,<br />

Orchideen, Primeln und Narzissen auf Sand-,<br />

– nein, Blumenhügeln, auf Baugerüsten und<br />

selbst auf Betonmischern geprägt. Der Kran<br />

hielt einen riesigen Blumen-Richtkranz, die<br />

Schubkarre wurde zum Biotop für fleischfressende<br />

Pflanzen und ein Wasserfall wurde<br />

durch Orchideen gebildet. Ergänzt wurde<br />

dies von den Kräuter- und Gemüsebeeten<br />

<strong>der</strong> Berliner Kleingärtner, die allen Interessierten<br />

die vielseitigsten Gartentipps<br />

gaben. Sie präsentierten die Biodiversität<br />

von Obst und Gemüse. Sie zeigten das richtige<br />

und ertragreiche Anlegen von Obstund<br />

Gemüseflächen und gaben einen Einblick<br />

in die Vielfalt <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Lauben in Selbstbauweise.<br />

Technische Hilfsmittel zur Erleichterung<br />

<strong>der</strong> Gartenpflege sowie Fruchtziehungsvorbereitungen<br />

für den heimischen Blumenkasten<br />

gehörten zum Ausstellungsangebot,<br />

ebenso aber auch Refugien mit Biotopen<br />

für Kleinstlebewesen und nicht zuletzt<br />

eine Kleintierschau mit Kaninchen sowie<br />

Hühnern, ein Kin<strong>der</strong>bauernhof und die<br />

Generationsgärten.<br />

„Den Keimen auf <strong>der</strong> Spur“<br />

Das Max Rubner Institut vermittelte wissenswerte<br />

Fakten und Zusammenhänge<br />

vom Müsli bis zur Milch, von <strong>der</strong> Nationalen<br />

Verzehrsstudie II bis zum native Rapsöl, von<br />

<strong>der</strong> Fleischreibung bis<br />

zum Fitness-Test für Nase, Augen und<br />

Mund.<br />

Unter dem Titel „Den Keimen auf <strong>der</strong><br />

Spur“ informierte das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) über die verschiedenen<br />

Vorkommen von lebensmittelver<strong>der</strong>benden<br />

Mikroorganismen. Am Beispiel des<br />

inzwischen berüchtigten EHEC o<strong>der</strong> den weniger<br />

bekannten Campylobacter und Listerien<br />

stellte das BfR die Grundregeln des<br />

sorgsamen Umgangs mit Lebensmitteln vor.<br />

Stevia-Joghurt<br />

Die Andechser Molkerei Scheitz GmbH,<br />

Andechs, brachte den ersten Bio-Joghurt<br />

mit <strong>der</strong> natürlichen Süße <strong>der</strong> Stevia-Pflanze<br />

auf den Markt. Die beiden Sorten Orange-Sanddorn<br />

und Banane-Maracuja zeichnen<br />

sich durch fruchtig-frischen Geschmack<br />

sowie die feinherbe Süße <strong>der</strong> Stevia-Pflanze<br />

aus. Diese unter dem Namen Honigblatt<br />

bekannte Pflanze besitzt die mehr als 30-<br />

fache Süßkraft von Zucker und stellt deshalb<br />

eine natürliche Alternative zu Zucker<br />

und synthetischen Süßstoffen dar. Neben<br />

dem Molkereigrundsortiment wurden auch<br />

Trinkjoghurt- und Lassi-Spezialitäten in Bioqualität<br />

angeboten.<br />

Snacktomate – beliebt<br />

bei Kin<strong>der</strong>geburtstagen<br />

In <strong>der</strong> Holland-Halle präsentierte <strong>der</strong><br />

Gärtnerverband Fresteem seine vielfältigen<br />

Tomaten- und Paprikaspezialitäten. Diese<br />

sind in verschiedensten Größen und Formen<br />

sowie Geschmacksrichtungen im Angebot.<br />

Die Messebesucher naschten beispielsweise<br />

die auch bei Kin<strong>der</strong>geburtstagen<br />

beliebten Snacktomaten, die beson<strong>der</strong>s<br />

mit Mozzarella und Basilikum beliebten<br />

Rispentomaten o<strong>der</strong> die Mini San Marzano<br />

als lieblichen Snack zwischendurch.<br />

Abgerundet wurde dies durch Verbrauchertipps.<br />

Wussten Sie beispielsweise,<br />

dass eine rote Paprikaschote dreimal so<br />

viel Vitamin C enthält wie eine Apfelsine?<br />

Beson<strong>der</strong>s ausgelassene Stimmung<br />

war am Polnischen Stand, <strong>der</strong> komplett<br />

vom Landwirtschaftsministerium von Polen<br />

getragen wurde. Dadurch war eine Vielzahl<br />

kleiner regionaler Anbieter vertreten.<br />

Durch die kleingliedrige Struktur <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Produktion werden die Lebensmittel<br />

dort meist auf sehr konventionelle,<br />

naturverbundene Weise produziert.<br />

Davon zeugten die große geschmackliche<br />

Vielfalt sowie die steigende Anzahl an zertifizierten<br />

Bio-Betrieben in Polen. Bemerkenswert<br />

war die große Anzahl von Obstsorten<br />

und Lebensmitteln mit geschützter<br />

geografischer Angabe (g.g.A.).<br />

Dieses g.g.A-Siegel hat auch die traditionsreiche<br />

Halberstädter Würstchen- und<br />

Konservenfabrik GmbH & Co. Auf dem Messestand<br />

präsentiert das Traditionsunternehmen<br />

zahlreiche kühlfrische Innovationen,<br />

darunter die traditionellen Kaminrauch-Würstchen,<br />

die mittlerweile nach 127<br />

Jahren Firmengeschichte auch im Frischepack<br />

angeboten werden. Ebenfalls mit<br />

dabei war das aktuelle „Würstchen <strong>der</strong><br />

Saison“ mit einem kräftigen Kräutergeschmack.<br />

Holun<strong>der</strong>sirup für den Sommer<br />

Die Bäcker-Innung Berlin war unter an<strong>der</strong>em<br />

wie<strong>der</strong> mit ihren Berlinos vor Ort.<br />

Diese Brötchen sind beson<strong>der</strong>s feinporig<br />

und eignen sich hervorragend zum Aufbacken.<br />

Daneben wurden mit Emmer-Brötchen<br />

und Nuss-Schoko-Vollkorn-Kleinbackwaren<br />

deutlich, welch reiches, vielfältiges<br />

Angebot uns das Bäckerhandwerk<br />

täglich offeriert.<br />

Die Firma Zuegg stellte unter ihrer Marke<br />

„Original Zörbiger“ verschiedene neue<br />

Sorten Marmelade sowie den beson<strong>der</strong>s<br />

gelungenen Holun<strong>der</strong>blüten-Sirup vor. Dieser<br />

wird ohne Zugabe von künstlichen Konservierungs-,<br />

Farb- o<strong>der</strong> Aromastoffen aus<br />

natürlichen Rohstoffen schonend hergestellt.<br />

Zu Joghurt o<strong>der</strong> mit Mineralwasser<br />

als Schorle ist er ein sehr erfrischendes Geschmackserlebnis.<br />

Die nächste Grüne Woche findet vom 18.<br />

bis 27. Januar 2013 statt.<br />

t Sascha Kühnau<br />

Foto: Fotolia/hans slegers<br />

40 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Das Fachmagazin für Führungs-<br />

in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

kräfte<br />

<strong>management</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeberin: Beatrix Bierschenck<br />

Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />

Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich),<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonline.de<br />

Redaktion: Dorothea Kammerer,<br />

Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonline.de,<br />

E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Susanne Ahrndt, Claudia Dirschauer, Martina Feulner, Prof. Elke Huth, Dr. Renate<br />

Kappel, M. Christine Klöber, Sascha Kühnau, Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser, Elke<br />

Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Irmintraut Richarz, Prof. Dr. Margarete<br />

Sobotka, Prof. Dr. Margot Steinel, Annette Thamm<br />

Layout: Joachim Ullmer<br />

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Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 32 a vom 1. Oktober 2011<br />

Marketing-/Vertriebsleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

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Jahresabonnement 94,00 Euro/188,00 SFr.<br />

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einer entsprechenden Bescheinigung 47,00 Euro/94,00 SFr.<br />

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Die Euro-Preise beinhalten die Versandkosten für Deutschland und Österreich,<br />

die SFr-Preise die Versandkosten für die Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland<br />

werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

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Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />

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jegliche Verpflichtung o<strong>der</strong> Garantie des Verlages o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Autoren. Sie garantieren<br />

o<strong>der</strong> haften nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />

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Gerichtsstand: München<br />

Kongress in Wien<br />

„Haus-Wirtschaf(f)t-<br />

Zukunft“<br />

Report<br />

v.l.n.r.: Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt, Prof. Dr. Ute Ben<strong>der</strong>, Vizepräsidentin<br />

Hannelore Wörz, Dorothea Simpfendörfer, Vizerektorin<br />

Christine Wogowitsch, Gerda Denner, Martina Feulner, MR i.R. Gertraud<br />

Pichler, Anne von Laufenberg-Beermann und Regierungsrätin<br />

Theresia Hirsch<br />

Vom 29. November bis 1. Dezember 2011 fand im Kardinal König<br />

Haus in Wien <strong>der</strong> Hauswirtschaftskongress „Haus-Wirtschaf(f)t-<br />

Zukunft“ statt, bei dem Zukunftsperspektiven und gesellschaftliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen an eine professionelle Hauswirtschaft<br />

im Mittelpunkt standen. „Aufgrund <strong>der</strong> wachsenden Weltbevölkerung<br />

sowie abnehmen<strong>der</strong> Ressourcen ist eine gerechte und nachhaltige<br />

Ernährungssicherung von zentraler Bedeutung. Unter dieser Perspektive<br />

hat <strong>der</strong> Kongress eine globale Sicht auf die Hauswirtschaft,<br />

die Nachhaltigkeitsdebatte sowie gesellschaftspolitische Aspekte und<br />

<strong>der</strong>en Auswirkungen geboten“, so <strong>der</strong> österreichische Landwirtschaftsminister<br />

Nikolaus Berlakovich. Für die Ausrichtung des Kongresses<br />

zeichnet Vizerektorin Christine Wogowitsch verantwortlich:<br />

„Rund 200 Teilnehmer nahmen an <strong>der</strong> dreitägigen Fachveranstaltung<br />

teil, wo es neben zahlreichen Vorträgen auch Workshops und Diskussionsrunden<br />

gab“. Veranstalter war das Institut für Fort- und Weiterbildung<br />

<strong>der</strong> Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Kooperation<br />

mit dem österreichischen Zweigverein des Internationalen<br />

Hauswirtschaftsverbandes (IVHW).<br />

Sowohl hauswirtschaftsnahe und personenbezogene Dienstleistungen<br />

als auch qualifizierte Bildungsangebote sind zunehmend gefragt<br />

- im Tourismus, in <strong>der</strong> Eventbranche, im Hotel- und Gastgewerbe<br />

sowie im Gesundheitssektor. Demographischer und sozialer Wandel<br />

als auch die Regionalentwicklung prägen die neuen Rahmenbedingungen<br />

und bieten zugleich große Chancen für soziale Dienste und<br />

Einrichtungen. „Wir müssen die Potenziale sozialer, nachhaltiger und<br />

regionaler hauswirtschaftlicher Dienstleistungen neu beleben, sie an<br />

die heutigen Gegebenheiten anpassen und durch den Einsatz neuer<br />

Medien das Leistungsfeld professionalisieren“, erklärte Christine Wogowitsch.<br />

Die Hauswirtschaft befindet sich gegenwärtig an einem Punkt, an<br />

dem die Weichen für die Ausbildung und das vielfältige Berufsfeld<br />

neu gestellt werden. Gerade die steigende Nachfrage nach professionellen<br />

hauswirtschaftlichen Dienstleistungen stellt ein großes Potential<br />

für die Zukunft einer nachhaltigen Hauswirtschaft dar. Dabei<br />

gilt es die Attraktivität des mo<strong>der</strong>nen Dienstleistungsberufs „Hauswirtschafts<strong>management</strong>“,<br />

welcher in vielen Bereichen an den sogenannten<br />

Green Jobs andockt, zu steigern.<br />

t RED<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012 41


Stellenangebot<br />

Fortbildung<br />

Unsere aktuellen Angebote:<br />

Die Service GmbH Schwarzwald sucht für die Kliniken Sindelfingen zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine<br />

•Stellvertretende<br />

Hauswirtschaftsleitung (m/w)<br />

in Vollzeit<br />

Kennziffer: SE 390<br />

Ihre Aufgaben<br />

• Unterstützung bei <strong>der</strong> Planung und Organisation sämtlicher Arbeitsabläufe in Reinigungsdienst,<br />

Bettenaufbereitung und Wäscheservice<br />

• Personaleinsatzplanung, fachliche Personalführung und Anleitung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

• Sicherstellung <strong>der</strong> Einhaltung einschlägiger Bestimmungen aus dem Arbeits- und Tarifrecht,<br />

von Hygiene- und Arbeitssicherheitsstandards<br />

• Durchführung von Ergebnis- und Qualitätskontrollen<br />

• Enge Kooperation mit Dienstleistern im Bereich Wäscheversorgung und Gebäu<strong>der</strong>einigung<br />

• Schnittstellengestaltung und Abstimmung mit an<strong>der</strong>en Leitungsstellen und <strong>der</strong> Hauswirtschaftsleitung<br />

vor Ort<br />

• Enge Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Hauswirtschaftsleitung und Abwesenheitsvertretung von dieser<br />

Ihr Profil<br />

• Abgeschlossene Ausbildung als hauswirtschaftliche Betriebsleitung, gerne als Berufseinstieg,<br />

o<strong>der</strong> praktische Erfahrung als Objektleiter/-in<br />

• Ausgeprägte Dienstleistungs- und Serviceorientierung<br />

• Teamfähigkeit und Führungskompetenzen<br />

• Sozialkompetenz<br />

• Kostenbewusstsein und Organisationsgeschick<br />

• Flexibilität und Belastbarkeit<br />

• Sehr gute Anwendungskenntnisse <strong>der</strong> MS Office Produkte<br />

Unser Angebot<br />

Wir bieten Ihnen eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe sowie eine<br />

tätigkeits- und qualifikationsbezogene Vergütung.<br />

Für fachliche Auskünfte steht Ihnen unsere Bereichsleiterin Hauswirtschaft, Frau Hermann<br />

(Tel.: 07031-9818321), gerne zur Verfügung.<br />

12. 06. Fachwissen ist alles! / Cuxhaven<br />

21. 06. Optimierung v. Gebäu<strong>der</strong>einigungsleistungen / Köln<br />

18. 09. Hygiene praxisnah / Hannover<br />

11. 10. Hygienekonzepte Großküchen / Hannover<br />

Weitere Informationen unter: www.hyco-mueck.de<br />

k mpass<br />

Präsenz- und<br />

Fernlernen<br />

Fernlehrgänge<br />

Qualitäts<strong>management</strong> in <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Kostenrechnung und Controlling für die Hauswirtschaft<br />

Prüfungsorte:<br />

Wesel, Stuttgart, Leipzig, Hamburg<br />

Informationen unter: Telefon. 0281 82829<br />

www.kompass-wesel.de www.fernlehrgang-hauswirtschaft.de<br />

In Kooperation mit dem<br />

Service<br />

Sie ziehen um? Beachten Sie bitte, dass <strong>der</strong> Postnachsendean<br />

trag NICHT für Zeitschriften und Zeit un gen gilt. Bitte informieren<br />

Sie also bei Umzug direkt unseren Abo-Vertrieb.<br />

Bitte wenden Sie sich an:<br />

Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville<br />

Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30<br />

Bezugsquelle<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie diese unter Angabe <strong>der</strong> Kennziffer per<br />

E-Mail (m.klotz@klinikverbund-suedwest.de) o<strong>der</strong> postalisch an<br />

Klinikverbund Südwest • Personal<strong>management</strong> • Herr Markus Klotz<br />

Arthur-Gruber-Straße 70 • 71065 Sindelfingen • www.klinikverbund-suedwest.de<br />

<strong>Vorschau</strong> auf die Mai-Ausgabe 2012<br />

Gehobener Privathaushalt in <strong>der</strong> Schweiz<br />

Die bayerische Hauswirtschaftsmeisterin Gisela Nerdinger arbeitet in einem gehobenen<br />

Haushalt in <strong>der</strong> Schweiz und berichtet ausführlich über ihre Arbeit. Es ist ihr Traumberuf!<br />

Was ist künftig auf Lebensmitteln anzugeben?<br />

Die viel diskutierte EU-Verordnung zur Verbraucherinformation über Lebensmittel (LMIV)<br />

ist am Mitte Dezember 2011 in Kraft getreten.<br />

Redaktionsschluss: 5. April 2012 Anzeigenschluss: 10. April 2012<br />

42 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2012


Fanpost …<br />

… bekommen wir nicht täglich, aber immer öfter.<br />

Stimmen überzeugter <strong>rhw</strong>-Leserinnen:<br />

„Vielen Dank an das <strong>rhw</strong>-Expertenteam. Es ist für junge Fach- und<br />

Führungskräfte eine große Hilfe. Auf die Fragen und Antworten vom<br />

<strong>rhw</strong>-Expertenteam fällt mein Blick immer zuerst, wenn ich die neue<br />

Ausgabe durchblättere. “<br />

Magdalena F. aus H.<br />

„Habe einen Artikel heute meinem Arbeitgeber vorgelegt, die<br />

Resonanz nicht nur über den Artikel, son<strong>der</strong>n über das ganze Heft war<br />

durchaus positiv. Ich persönlich finde das ganze Heft sehr gelungen.<br />

Endlich auch mal etwas über Privathaushalte. Alles Gesagte kann ich<br />

absolut unterschreiben. “<br />

Gertraud F. aus M.<br />

„Ich lese <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> sogar privat sehr gern – das gibt es nicht<br />

bei vielen Fachzeitschriften! “<br />

Theresa M. aus G.<br />

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212 Seiten, gebunden<br />

14,80 Euro<br />

Fotolia/Stefan Körber<br />

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