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LOK Magazin Die Vogelfluglinie (Vorschau)

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GESCHICHTE<br />

Im Personenzug nach Hieflau bei der Station<br />

Kummerbrücke im Juni 1968, es führt eine 78.6<br />

M<br />

it den drei Worten „in den Graben“ verbinden<br />

die österreichischen Eisenbahnfans<br />

eine ganz bestimmte Strecke, die in den<br />

letzten Jahren immer mehr an Bedeutung verloren<br />

hat und, wenn man den Einstellungsgelüsten der<br />

ÖBB Infrastruktur AG folgt, irgendwann (für immer)<br />

Geschichte sein wird!<br />

Es geht um die Eisenbahnlinie von St. Valentin<br />

bzw. Amstetten via Kleinreifling und Hieflau nach<br />

Selzthal. Sie ist eine jener Verbindungen in Österreich,<br />

die durch eine weitgehend unberührte Natur<br />

führt und landschaftlich sehr reizvoll ist. <strong>Die</strong><br />

Strecke folgt flussaufwärts der unteren Enns und<br />

schlängelt sich teilweise tief am Talboden („Graben“)<br />

entlang und verlässt diesen dann durch das<br />

„Gesäuse“ bei Admont.<br />

<strong>Die</strong>se Attribute können allerdings nicht über die<br />

Tatsache hinwegtäuschen, dass über der Bahnlinie<br />

im Nationalpark Gesäuse am „Toten Gebirge“ –<br />

auch bekannt als Nationalpark Kalkalpen – ein Damokles-Schwert<br />

schwebt: <strong>Die</strong> Einstellung des Personenverkehrs,<br />

der rückläufige Güterverkehr und<br />

die drohende Einstellung des Fahrverschubs Anfang<br />

April 201 3 sowie einzelne Rückbaumaßnahmen<br />

an der Infrastruktur müssen als Alarmzeichen<br />

für die Zukunft gesehen werden.<br />

Geschichtliche Entwicklung<br />

Der Bau der Strecke geht auf das 1 9. Jahrhundert<br />

zurück. Es sollte die kürzeste Bahnlinie quer durch<br />

die Alpen von Prag bis zum Adriahafen von Triest<br />

entstehen. Sie galt weiter als Konkurrenzlinie zur<br />

Süd- und Nordbahn, über welche der sehr lukrative<br />

Güterverkehr abgewickelt wurde.<br />

Der Bau dieser Bahnlinie erfolgte unter der Regie<br />

der k. k. priv. Kronprinzen-Rudolfsbahn-Gesellschaft<br />

(KRB). Mit ihrem Bau wurde der Lücken-<br />

Juni 1968: <strong>Die</strong> 52 4364 hat mit ihrem Güterzug nach Selzthal gerade Hieflau verlassen Ludwig Rotthowe (2)<br />

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