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Interview Die nächste Kate Moss? - Cara Delevingne (Vorschau)

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volviert sein, aber ich sehe auch nicht ein, warum man<br />

sich für den menschlichen Körper schämen sollte. Jeder<br />

Mensch auf diesem Planeten hat ähnliche Körperteile<br />

wie ich. Es dürfte also für die Zuschauer kein allzu<br />

großer Schock sein, sich meine anzuschauen.<br />

SODERBERGH: Jetzt ist es an der Zeit, dir die Fragen<br />

zu stellen, die du in normalen <strong>Interview</strong>s bewusst<br />

vermeidest. Zum Beispiel: Hast du Angst, entführt zu<br />

werden?<br />

MARA: Ich versuche, nicht daran zu denken – wobei<br />

meine Sorge eher der Person gilt, die mich entführt.<br />

SODERBERGH: Warum?<br />

MARA: Wenn ich mich bedroht fühle, kann ich<br />

sehr ungemütlich werden. Außerdem droht eine ständige<br />

Unterzuckerung, wenn ich nicht alle paar Stunden<br />

gefüttert werde. Das ist kein Spaß.<br />

SODERBERGH: Mir ist aufgefallen, dass die gesamte<br />

Crew unseres Films dich „Looney Mara“ nannte.<br />

MARA: Hmm …<br />

SODERBERGH: Einige nannten dich auch „Starthilfekabel“,<br />

weil du nie Energie hattest. Findest du das<br />

lustiger?<br />

MARA: Zumindest ist es irgendwie passender, denn<br />

ich spielte ja eine Figur mit einer klinischen Depression.<br />

Der Mangel an Energie war somit Teil meiner von<br />

dir bereits erwähnten schlechten Vorbereitung.<br />

SODERBERGH: Wenn du alleine auf einer einsamen<br />

Insel wärst, wären dann nicht alle anderen Menschen<br />

sehr glücklich?<br />

MARA: Es ist eindeutig, dass du dann ziemlich<br />

glücklich wärst.<br />

SODERBERGH: Rooney, mir ist aufgefallen, dass<br />

du nie irgendetwas liest. Kannst du überhaupt lesen?<br />

MARA: Yes, Sir, ich kann lesen. Mein Brieffreund<br />

ist übrigens Mister Shanley, mein Englischlehrer aus<br />

der neunten Klasse.<br />

SODERBERGH: Das Wort „Brieffreund“ gehört<br />

abgeschafft! Ich lese ja seit Traffic keine Kritiken mehr.<br />

Liest du deine?<br />

MARA: Ja und nein. Einerseits schenke ich dem,<br />

was andere Leute über mich sagen, nicht sehr viel<br />

Glauben. Andererseits bin ich neugierig, was andere<br />

Leute über mich denken – und man will natürlich immer<br />

respektiert werden. Unterm Strich bin ich allerdings<br />

mir selbst gegenüber viel kritischer, als andere<br />

dies jemals sein könnten. Ich weiß ziemlich genau,<br />

wenn etwas, das ich gemacht habe, wirklich schlimm<br />

ist. Dann lese ich die Kritiken, um eine Bestätigung zu<br />

erhalten. Ich lese sie jedenfalls nicht, um mich wohlzufühlen.<br />

Überhaupt glaube ich es nur selten, wenn<br />

jemand etwas Nettes über mich sagt.<br />

SODERBERGH: Ich glaube ja, dass einer der Gründe,<br />

warum ich so kreativ bin, die Scheidung meiner<br />

Eltern ist. Wie fühlt es sich denn an, in einer stabilen<br />

Familie aufzuwachsen?<br />

MARA: Das ist nicht dein Ernst, oder? Du glaubst,<br />

dass deine Kreativität etwas mit der Scheidung deiner<br />

Eltern zu tun hat? Wie kommst du auf so einen<br />

Schwachsinn?<br />

SODERBERGH: Für mich war meine Familie eine<br />

grandiose Lektion in puncto Subtext. Aber da du ja<br />

ein eher oberflächlicher Typ bist, hättest du das wahrscheinlich<br />

nicht mitbekommen.<br />

MARA: Ich bin schon mal gefeuert worden, weil<br />

ich angeblich innerlich zu lebendig war.<br />

SODERBERGH: Das klingt sehr unwahrscheinlich.<br />

Habe ich dir eigentlich schon mal erzählt, dass<br />

ich gerne schnell arbeite, weil ich Angst davor habe,<br />

einfach so zu sterben und dass dann irgendjemand anderes<br />

meinen Film beenden müsste?<br />

“<br />

PEoPlE/Rooney Mara<br />

Jeder Mensch auf<br />

diesem Planeten hat<br />

ähnliche Körperteile<br />

wie ich. Es dürfte also<br />

für die Zuschauer<br />

kein allzu großer<br />

Schock sein, sich meine<br />

anzuschauen<br />

”<br />

– Rooney Mara<br />

42<br />

MARA: Wer sollte das denn bitte sein? Aber ich<br />

denke auch manchmal: „Okay, wenn ich jetzt sterben<br />

würde, müsste dann der ganze Film neu gedreht werden,<br />

oder würden sie einfach nur drum herumschneiden?“<br />

SODERBERGH: Ich bin gerade 50 Jahre alt geworden<br />

– 50 kam mir in deinem Alter sehr alt vor. Findest<br />

du mich alt?<br />

MARA: Nicht dass wir uns falsch verstehen … Du<br />

bist nur ein paar Jahre jünger als meine Eltern, also<br />

technisch gesehen könntest du mein Vater sein. <strong>Die</strong><br />

meisten meiner Freunde sind über 35, und du bist so<br />

unreif, dass du sowieso viel jünger wirkst, als du bist.<br />

SODERBERGH: Vielen Dank. Ich habe gehört, dass<br />

du irgendwas mit Wasser und Schulen machst.<br />

MARA: Ich unterstütze die Hilfsorganisation Uweza<br />

in Kenia, das hat aber nichts mit Wasser zu tun,<br />

allerdings bin ich gerade von einer Reise mit Oxfam<br />

zurückgekehrt, wo es um Wasserprojekte ging.<br />

SODERBERGH: Haben deine Eltern dich gezwungen,<br />

das zu tun?<br />

MARA: Nein, im Gegenteil, sie haben gebettelt,<br />

dass ich es nicht tue. Mittlerweile unterstützen sie<br />

mich jedoch uneingeschränkt.<br />

SODERBERGH: Den größten Lachanfall meines<br />

Lebens hatte ich, als ich an Thanksgiving Das Tal der<br />

Puppen auf Psychopilzen angeschaut habe. Wann hattest<br />

du deinen heftigsten Lachanfall?<br />

MARA: Das ist zu unangemessen, um es zu erzählen.<br />

Aber es hatte etwas mit Latex zu tun.<br />

SODERBERGH: Latex ist immer lustig. Ich erlaube<br />

meiner Frau nicht, Grün zu tragen. Welche Farbe<br />

gefällt dir nicht?<br />

MARA: Das stimmt doch gar nicht! Ich habe deine<br />

Frau schon Grün tragen sehen. Ich hingegen trage<br />

grundsätzlich keine Farben. Nie.<br />

SODERBERGH: Aus politischen Gründen?<br />

MARA: Nein, weil es einfacher ist, sich morgens<br />

anzuziehen.<br />

SODERBERGH: Wenn du nicht Mensch, sondern<br />

Auto wärst: Welches Modell wäre Rooney Mara?<br />

MARA: Ein Fahrrad! Und du?<br />

SODERBERGH: Ich fahre einen Käfer Baujahr<br />

1964, und ich wäre auch genau dieses Auto. Sammelst<br />

du eigentlich irgendwas? Vielleicht Magazine mit<br />

Cover storys von dir?<br />

MARA: Nein, das übernimmt schon meine Mutter.<br />

SODERBERGH: Schreibst du Tagebuch?<br />

MARA: Das habe ich an dem Tag, an dem ich dich<br />

das erste Mal traf, zerrissen.<br />

SODERBERGH: Das war schlau von dir, sehr schlau.<br />

Hast du eigentlich außer der Schauspielerei jemals irgendwelche<br />

bezahlten Jobs gemacht?<br />

MARA: Ich war Babysitterin.<br />

SODERBERGH: Meine größte Qualität ist meine<br />

Bescheidenheit. Was ist deine?<br />

MARA: Meine Füße.<br />

SODERBERGH: Würdest du Ärger bekommen,<br />

wenn wirklich alles, was wir hier besprechen, gedruckt<br />

werden würde?<br />

MARA: Ja.<br />

SODERBERGH: Bist du so paranoid, wie es scheint?<br />

MARA: Noch viel paranoider.<br />

SODERBERGH: Letzte Frage: David Fincher und<br />

ich bieten dir beide eine Filmrolle an – du hättest ein<br />

Gewehr mit nur einer Kugel: Wen würdest du erschießen?<br />

MARA: Ich würde das Gewehr fallen lassen und<br />

sehr, sehr schnell wegrennen.<br />

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