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gwf Gas/Erdgas gas solution (Vorschau)

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<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-<strong>gas</strong>-erd<strong>gas</strong>.de<br />

7-8 / 2011<br />

Jahrgang 152<br />

Messen · Steuern<br />

· Regeln<br />

ISSN 0016-4909<br />

B 5398<br />

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dem DVGW-Arbeitsblatt G 495<br />

– Überarbeitung der Durchleitungsdruckbehälter gemäß<br />

der europäischen Vorgaben und dem neuen DVGW-<br />

Arbeitsblatt G 498<br />

– Einbindung der neuen Regelungen zum Explosionsschutz<br />

bis hin zur Gestaltung der Ausblaseöffnungen von Leitungen<br />

zur Atmosphäre gemäß DVGW G 442.<br />

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STANDPUNKT<br />

Vom Smart Meter zum Smart Grid<br />

Panta rhei – alles fließt, sagte der griechische<br />

Philosoph Heraklit. Dies gilt in heutiger<br />

Zeit auch für das Thema „Smart<br />

Metering“. Vor dem Hintergrund einer in<br />

Deutschland gewollten Energiewende stehen<br />

wir sicherlich am Beginn von umwälzenden<br />

Veränderungen. Die Veränderungsgeschwindigkeit<br />

(vom Smart Meter zum Smart Grid) ist<br />

hoch und die Gesamtthematik äußerst komplex.<br />

Politisch motiviert durch die energiepolitischen<br />

Ziele Klimaschutz und Energieeffizienz<br />

werden seit 2006 individuelle (Smart)Zähler<br />

gefordert, die den tatsächlichen Energieverbrauch<br />

und die tatsächliche Nutzungszeit<br />

widerspiegeln.<br />

Immer wieder wurde daraufhin die Frage<br />

gestellt, ob die heutigen Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />

„smart“ genug sind oder sein können oder ob<br />

nur ein elektronischer <strong>Gas</strong>zähler ein Smart<br />

Meter <strong>Gas</strong> sein kann.<br />

Im Rahmen der deutschen Smart Metering-Aktivitäten<br />

wurde seitens des DVGW im<br />

Oktober 2009 ein erstes Lastenheft „EDL-Zähler<br />

<strong>Gas</strong>“ veröffentlicht. Herausragendes Merkmal<br />

dieses Lastenheftes war ein sog. pragmatischer<br />

Ansatz als Einstiegs- und Übergangsvariante.<br />

Eine weitere Umsetzung des DVGW-Lastenheftes<br />

Version 1.0 wurde jedoch „ausgesetzt“<br />

aufgrund zwischenzeitlicher Aktivitäten,<br />

insbesondere der Bundesnetzagentur.<br />

Nach Bekanntmachung eines BNetzA-Positionspapiers<br />

im Juni 2010 kam der pragmatische<br />

Ansatz des DVGW-Lastenheftes Version<br />

1.0 nicht mehr zum Tragen und machte eine<br />

Überarbeitung erforderlich, da das BNetzA-<br />

Positionspapier als Mindestanforderung die<br />

Öffnung von technischen Kommunikationswegen<br />

vorsieht. Dieser Forderung entsprechend<br />

wurde im Oktober 2010 das DVGW-<br />

Lastenheft EDL-Zähler <strong>Gas</strong> Version 2.0 veröffentlicht.<br />

Im September 2010 wurde das Bundesamt<br />

für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />

durch das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) beauftragt, für intelligente<br />

Messsysteme (sog. „Smart Meter“) ein<br />

Schutzprofil zu entwickeln.<br />

Nach der ersten Konzeptvorstellung des<br />

o. a. Schutzprofiles ist deutlich geworden,<br />

dass das DVGW-Lastenheft EDL-Zähler <strong>Gas</strong><br />

Version 2.0 auf jeden Fall anzupassen ist.<br />

Die weiterhin neuen Rahmenbedingungen<br />

aus dem novellierten Energiewirtschaftsgesetz<br />

(insbesondere §§ 21 b–i, Stand: Juni<br />

2011) machen eine erneute Überarbeitung<br />

des DVGW-Lastenheftes erforderlich. Im<br />

novellierten EnWG (Stand Juni 2011) gilt die<br />

bisherige Anforderung des „Widerspiegelns<br />

der tatsächlichen Nutzungszeit“ nunmehr nur<br />

noch für Messsysteme (§ 21 d), also nur noch<br />

für den Stromzähler. An den <strong>Gas</strong>zähler wird im<br />

EnWG selbst zunächst nur die Anforderung<br />

gestellt, dass er sicher mit einem Messsystem<br />

verbunden werden kann. Weiterhin muss er<br />

auch die Anforderungen der noch zu erfassenden<br />

Rechtsverordnungen erfüllen.<br />

Wann mit dem Abschluss der Erarbeitung<br />

und der Inkraftsetzung dieser Vorgaben zu<br />

rechnen ist, bleibt abzuwarten.<br />

Dr. Ulrich Wernekinck<br />

RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 415


INHALT<br />

G4-<strong>Gas</strong>zähler AERIUS der Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH.<br />

Ab Seite 450<br />

Regelbares Planetengetriebe Vorecon einer Verdichtereinheit<br />

in der Verdichterstation Ochtrup. Ab Seite 462<br />

Fachberichte<br />

Messtechnik<br />

444 H. Pöppl<br />

Flexibler Prozess-<strong>Gas</strong>chromatograph<br />

für die neuen Anforderungen<br />

an <strong>Gas</strong>analysegeräte<br />

Flexible process <strong>gas</strong> chromatograph for the new<br />

requirements for <strong>gas</strong> analyzing systems<br />

450 Chr. Sosna und M. Schulze<br />

AERIUS G4-<strong>Gas</strong>zähler:<br />

<strong>Gas</strong>verbrauchsmessung mit mikrothermischen<br />

Strömungssensoren<br />

AERIUS G4 <strong>gas</strong> meter: <strong>gas</strong> consumption<br />

measurement using microthermal fl ow sensors<br />

Neue Technologien<br />

462 Ph. Behmer und B. Meyer<br />

Verdichterstation Ochtrup mit<br />

Elektroantrieb und regelbarem<br />

Planetengetriebe<br />

Compressor Station Ochtrup with electric drive<br />

and speed variable planetary gearbox<br />

Forschung<br />

466 H. Bockhorn, F. H. Frimmel, J. Klinger, Th. Kolb und<br />

R. Reimert<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT) und<br />

Technologiezentrum Wasser,<br />

Karlsruhe (TZW) im Jahre 2010<br />

Karlsruhe Institute of Technology in 2010<br />

454 L. Günther, J. Hofmann und U. Mikow<br />

BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000 zur<br />

Bestimmung der maximalen<br />

Bio<strong>gas</strong>- und Biomethanausbeute<br />

BCM bioga s test 1000 – estimation of the<br />

bio<strong>gas</strong> and biomethane yield from various<br />

substrates<br />

Smart Metering<br />

458 H. Baden<br />

Die Evolution zu Smart Energy<br />

Growing up to Smart Energy<br />

Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

420 DBU fördert Verfahrensentwicklung zur<br />

Aufbereitung von Holz<strong>gas</strong> bei HAASE<br />

Energietechnik<br />

422 Der Hochdruck<strong>gas</strong>zählerprüfstand pigsar TM<br />

der E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG feiert Jubiläum<br />

423 Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau<br />

für Brennstoffzellenfahrzeuge<br />

weiter voran<br />

424 Bio<strong>gas</strong>-Innovationspreis der deutschen<br />

Landwirtschaft 2011 für Schmack Bio<strong>gas</strong><br />

Juli/August 2011<br />

416 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


INHALT<br />

VMA.NET<br />

Mandantenfähige Abrechnung<br />

für Handel und Transport<br />

Das neue Präsidium des DVGW (v.l.n.r.):<br />

Prof. Dr.-Ing. Krause, Dr.-Ing. Lenz,<br />

Dr.-Ing. Grunwald, Dr. Roth. Seite 442<br />

425 Landis+Gyr an Toshiba verkauft<br />

426 Neustrukturierung der GVS<br />

428 Verdichteranlage „Haiming“ mittels<br />

K3V dokumentiert und archiviert<br />

431 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung OPAL fertig gestellt<br />

432 Veranstaltungen<br />

Verbände und Vereine<br />

440 ELVHIS expandiert mit neuer<br />

Struktur und neuem Namen<br />

441 Präsidium und Vorstand gewählt<br />

sowie neue Geschäftsführung<br />

bei der figawa<br />

Personen<br />

442 Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause<br />

neuer DVGW-Präsident<br />

442 Verabschiedung von<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />

443 Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann mit<br />

Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel<br />

ausgezeichnet<br />

Im Profil<br />

484 Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für<br />

sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch e. V.<br />

Elektrisches Zählwerk mit digitalen<br />

Anschlüssen für Aerzener Drehkolben-<br />

<strong>Gas</strong>zähler. Ab Seite 487<br />

Aus der Praxis<br />

487 Neues elektronisches Zählwerk für<br />

Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

Technik Aktuell<br />

491 Neuer Druckmessumformer<br />

DMU 600/20<br />

493 Zustandsmengenumwerter<br />

UNIGAS 300 mit MID- und<br />

PTB-Zulassung<br />

494 Optimiertes Aggregat mit<br />

höherem Wirkungsgrad bei<br />

Bio<strong>gas</strong>-Betrieb<br />

494 Detektor-Serie PolyXeta<br />

496 Regelwerk<br />

Firmenporträt<br />

503 micodrones GmbH<br />

Rubriken<br />

415 Standpunkt<br />

502 Termine<br />

504 Impressum<br />

Recht und Steuern<br />

25–32 Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und<br />

Wasserfach, Ausgabe 7-8/2011<br />

Vertragsmanagement<br />

Zeitreihenmanagement<br />

Netzmodell<br />

Bilanzkreismanagement<br />

Allokation<br />

Mehr-/Mindermengenabrechnung<br />

Monitoring<br />

Fakturierung<br />

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NACHRICHTEN<br />

Fokus<br />

Von Smart Metering zu Smart Energy:<br />

figawa-/<strong>gwf</strong>-Veranstaltung war voller Erfolg –<br />

Angeregte Diskussion und informative Ausstellung<br />

Mit über 50 Teilnehmern, 13<br />

Referenten und acht Ausstellern<br />

ging die gemeinsam von der<br />

figawa und <strong>gwf</strong> durchgeführte Veranstaltung<br />

„smart meter – smart<br />

grid –smart energy 2.0“ am 18. Mai<br />

2011 in Essen erfolgreich über die<br />

Bühne. In Referat und Diskussion<br />

spannte sich der thematische<br />

Bogen von Standardisierungsprozessen<br />

über Lösungskonzepte für<br />

<strong>Gas</strong> und Strom bis hin zu Smart<br />

Energy in der Praxis.<br />

Waren die Veranstaltungen der<br />

Jahre 2009 und 2010 noch auf<br />

Smart Metering anschaulich demonstriert.<br />

In der Ausstellung wurden vielfältige<br />

Problemlösungen vorgestellt. <br />

Juli/August 2011<br />

418 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Fokus<br />

NACHRICHTEN<br />

Smart-Metering-Themen fokussiert,<br />

wurde, den aktuellen Marktentwicklungen<br />

folgend, in diesem Jahr die<br />

Spannbreite der Themen deutlich<br />

ausgeweitet. Die Vorgaben der Politik<br />

lassen sich nur in einer übergreifenden<br />

Sicht auf die intelligente<br />

und effiziente Energieerzeugung,<br />

-verteilung und -nutzung lösen.<br />

Die technologische Weiterentwicklung<br />

führt zu Lösungsansätzen,<br />

die die Einbindung der komplexen<br />

Teilsysteme in ein sinnvolles Ge -<br />

samt system ermöglichen. Modularität<br />

scheint ein Baustein für die<br />

Sicherung der Zukunftsfähigkeit zu<br />

sein, die Einbindung der Kunden in<br />

die neuen Strukturen ein weiterer,<br />

nichttechnischer, aber für den<br />

Erfolg wesentlicher Faktor.<br />

Dr. Norbert Burger von der figawa (am Rednerpult links) gestaltete die<br />

Einführungspräsentation.<br />

Die Teilnehmer machten von der Möglichkeit zur<br />

Diskussion regen Gebrauch.<br />

Roger Kohlmann,<br />

Mitglied<br />

der Hauptgeschäftsführung<br />

des BDEW,<br />

referierte über<br />

Visionen von<br />

Smart Grids. <br />

Auch die Referenten – im Bild<br />

Claire-Michelle Loock (l.) und Martin<br />

Hoh (r.) – nutzten das Seminar<br />

zum Erfahrungsaustausch.<br />

Konzentrierte<br />

Pausengespräche. <br />

Dezentral vernetzte Energiesysteme<br />

waren das Thema von<br />

Prof. Michael Laskowski.<br />

In gewohnt souveräner Weise führte Dr. Ulrich<br />

Wernekinck (r.) als Moderator durch die Veranstaltung,<br />

hier im Gespräch mit Stephan Schalm (l.),<br />

Spartenleiter <strong>Gas</strong> im Oldenbourg Industrieverlag.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 419


NACHRICHTEN<br />

Märkte und Unternehmen<br />

DBU fördert Verfahrensentwicklung zur Aufbereitung<br />

von Holz<strong>gas</strong> bei HAASE Energietechnik<br />

Mit insgesamt 584 000 € fördert<br />

die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt (DBU) ein Forschungsprojekt<br />

zur Aufbereitung von teerhaltigem<br />

<strong>Gas</strong>, das bei der Holzver<strong>gas</strong>ung<br />

entsteht. HAASE Energietechnik,<br />

Neumünster, entwickelt dafür<br />

ein neues Verfahren in Zusammenarbeit<br />

mit der TU Dresden, dem<br />

Fraunhofer Institut IKTS sowie dem<br />

v.l.n.r.: Dirk Schötz, Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt, Dr. Ralf Kriegel (Fraunhofer-Institut IKTS<br />

Hermsdorf), Dr. Dorith Böhning (TU Dresden),<br />

Dr. Michael Müller (Forschungszentrzum Jülich),<br />

Jens Glüsing (HAASE Energietechnik).<br />

Bild: Ziehm, Holsteinischer Courier<br />

Forschungszentrum Jülich. Es handelt<br />

sich bei einem Fördervolumen<br />

von insgesamt 584 000 € um eines<br />

der großen Förderprojekte der DBU<br />

mit einer Laufzeit von 2 Jahren,<br />

2011/2012. Die Phase der Voruntersuchung<br />

wurde bereits 2009/2010<br />

gefördert und ist erfolgreich abgeschlossen.<br />

Am 10. Mai 2011 fiel der Startschuss<br />

für die 2. Projektphase: den<br />

Bau und die Erprobung einer Versuchsanlage<br />

neben dem bereits<br />

existierenden Holzver<strong>gas</strong>er an der<br />

TU Dresden. HAASE Energietechnik<br />

koordiniert das Projekt und baut die<br />

technische Anlage, deren Prototyp<br />

im September 2011 in Betrieb<br />

gehen soll.<br />

Erforscht wird ein Katalysatorund<br />

Sauerstoffträgersystem, welches<br />

den energiereichen Teerinhalt<br />

im Holz<strong>gas</strong> umsetzt in Kohlenmonoxid,<br />

Wasserstoff und Methan. Das<br />

Ergebnis ist ein heizwert rei ches<br />

<strong>Gas</strong>, das zusammen mit dem gereinigten<br />

Holz<strong>gas</strong> in einem Blockheizkraftwerk<br />

mit <strong>Gas</strong> motor verstromt<br />

werden kann. Bisher ist es üblich,<br />

den Teeranteil aus dem Holz<strong>gas</strong><br />

auszufiltern und als Sondermüll zu<br />

entsorgen, weil er die <strong>Gas</strong>motoren<br />

verklebt. Durch die energetische<br />

Nutzung des Teers nach dem neuen<br />

Verfahren wird aus jedem Kubikmeter<br />

Holz<strong>gas</strong> mehr Energie nutzbar<br />

gemacht, was zu einer Effizienzsteigerung<br />

von Holz<strong>gas</strong>analgen führt<br />

und gleichzeitig die sonst erforderlichen<br />

Entsorgungskosten für den<br />

Teer einspart.<br />

Im Gegensatz zur BTL-Technologie<br />

(Biomass-to-liquid), bei der aus<br />

Holz in großindustriellem Maßstab<br />

an zentralen Standorten Kraftstoff<br />

hergestellt werden soll, eignet sich<br />

das neue HAASE Verfahren für den<br />

dezentralen Einsatz, etwa im Maßstab<br />

von Bio<strong>gas</strong>anlagen. Auch BTL<br />

befindet sich derzeit noch in der<br />

Entwicklung.<br />

Die Realisierungsphase wurde<br />

am 10. Mai in Neumünster mit der<br />

Übergabe des Bewilligungsbescheids<br />

durch Herrn Schötz von der<br />

DBU eingeleitet.<br />

Internationale <strong>Gas</strong> Union verabschiedet<br />

Deklaration in München<br />

Am 13. Mai kamen in München<br />

33 hochrangige Vertreter der<br />

<strong>Gas</strong>industrie aus 17 Ländern zusammen,<br />

um über das Image von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

zu diskutieren und die vorhandenen<br />

starken Argumente für <strong>Gas</strong> in<br />

einer kohlenstoffarmen Wirtschaft<br />

zusammenzutragen.<br />

Ausgerichtet wurde das Treffen<br />

von der Internationalen <strong>Gas</strong> Union<br />

(IGU), die derzeit unter malaiischer<br />

Präsidentschaft (Triennium 2009–<br />

2012) steht. Die Organisation lag bei<br />

der Bayern<strong>gas</strong> GmbH, München.<br />

Der Geschäftsführer der Bayern<strong>gas</strong>,<br />

Marc Hall, ist Vorsitzender des Marketing<br />

Komitees der IGU.<br />

Eine der wichtigsten Initiativen<br />

der IGU unter Führung des malaiischen<br />

Präsidenten, Datuk Rahim<br />

Hashim, ist, ein stärkeres Bewusstsein<br />

für den Nutzen des Energieträgers<br />

<strong>Gas</strong> zu schaffen. Datuk Rahim<br />

Hashim wies in München darauf<br />

hin, dass der Dialog zwischen Politik<br />

und Wirtschaft weiter verbessert<br />

werden müsse, um <strong>Gas</strong> als Teil der<br />

Lösung bei einer umweltschonenden<br />

und nachhaltigen Energiezukunft<br />

zu positionieren.<br />

Zwei weitere Initiativen dieser<br />

Art werden in Europa derzeit von<br />

Euro<strong>gas</strong> und dem European <strong>Gas</strong><br />

Advocacy Forum (Group of 8) vorangetrieben.<br />

Das Meeting in München<br />

hat dazu gedient, die verschiedenen<br />

Initiativen auf einen gemeinsamen<br />

Nenner zu bringen. Die Teilnehmer<br />

einigten sich hierbei auf<br />

eine Erklärung (Munich Declaration),<br />

welche unter www.bayern<strong>gas</strong>.<br />

de/data/07_dialog/presse_meldungen/aktuell/pm_2011_01_9.html<br />

nachzulesen ist.<br />

Juli/August 2011<br />

420 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


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NACHRICHTEN<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Der Hochdruck<strong>gas</strong>zählerprüfstand pigsar TM<br />

der E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG feiert Jubiläum<br />

p igsarTM feierte die Erstellung<br />

des 10 000sten Zertifikats/Eichscheins<br />

seit Inbetriebnahme des Prüfstands<br />

im Jahre 1993 gemeinsam mit<br />

sei nem Kooperationspartner Physikalisch-Technische<br />

Bundesanstalt (PTB).<br />

Während eines feierlichen Akts in<br />

Braunschweig überreichte Gerald<br />

Linke dem PTB-Präsident Ernst Göbel<br />

das 10 000ste Kalib rierzertifikat für<br />

die Prüfung eines unternehmenseigenen<br />

Transfer-Zählers. „Erst durch<br />

die Partner schaft mit der PTB und mit<br />

deren exzellenten metrologischen<br />

Exper tise konnte pigsar TM Realität<br />

wer den“, erläutert Gerald Linke, Leiter<br />

des Kompetenzcenters <strong>Gas</strong>technik<br />

und Energiesysteme der E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />

AG.<br />

Als einen der führenden Hochdruck-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>prüfstände<br />

weltweit<br />

betreibt E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG pigsar TM<br />

seit nunmehr 18 Jahren an ihrem<br />

Stand ort in Dorsten. Ein großer Teil<br />

der im europäischen <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> transportsys<br />

tem installierten <strong>Gas</strong>zähler<br />

wurden seit dem bei pigsar TM kalibriert.<br />

Im Rahmen der Zulassung als<br />

staatlich anerkannte Prüfstelle GH45<br />

eicht pigsar TM Zähler für den Einsatz<br />

Ausschnitt aus dem 10 000sten<br />

Zertifikat.<br />

Bild: E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG<br />

in Deutschland. Für die ausländischen<br />

Kunden sowie für die neueren<br />

so genannten MID-Zähler ist die<br />

zu sätzliche Akkreditierung von<br />

pigsar nach ISO/IEC 17025 durch<br />

die Deutsche Akkreditierungsstelle<br />

(Dakks) eine wichtige Grundlage.<br />

Die Integration des nationalen Primärnormals<br />

für die Volumeneinheit<br />

Hochdruck-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>, die sogenannte<br />

Rohrprüfstrecke der PTB, bildet die<br />

Basis für die hohe Messgenauigkeit<br />

und Langzeitstabilität.<br />

„Die hohe Zahl von 10 000<br />

durch geführten Prüfungen und<br />

Kalibrie rungen dokumentiert die<br />

große Be deutung des Prüfstandes<br />

für die <strong>Gas</strong>wirtschaft und für die<br />

Metrologie. Aus Sicht der PTB<br />

wurde vor über 10 Jahren eine sehr<br />

erfolgreiche Kooperation mit der<br />

E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG begonnen. Die<br />

Möglichkeit des Betriebes der<br />

natio nalen Normale zur Darstellung<br />

der Volumeneinheit für Hochdruck-<br />

Erd <strong>gas</strong> auf dem Prüfstand pigsar TM<br />

durch die PTB haben zusammen<br />

mit der ständigen Weiterentwicklung<br />

der messtechnischen Infrastruktur<br />

durch den Prüfstandsbetreiber<br />

letztendlich zu den weltbesten<br />

Messunsicher heitswerten für<br />

die HD-Kalibrierung von <strong>Gas</strong>zählern<br />

geführt. Diese Ko operation war<br />

und ist die technische Basis für die<br />

PTB, die Harmonisie rung der <strong>Gas</strong>messung<br />

in Europa aktiv mitzugestalten<br />

und einen Beitrag zur Vereinfachung<br />

des grenzüberschreitenden<br />

<strong>Gas</strong>handels zu leisten“,<br />

beschreibt Prof. Ernst Göbel, Präsident<br />

der PTB, die Moti vation der<br />

Bundesanstalt.<br />

EVB Energy Solutions unterstützt<br />

Gemeindewerke Nümbrecht<br />

Der kommunale Energieversorger<br />

Gemeindewerke Nümbrecht<br />

(GWN) aus dem Bergischen<br />

Land startet jetzt einen Rollout der<br />

intelligenten Zähltechnik im gesamten<br />

Versorgungsgebiet. Bereits seit<br />

2008 testete die GWN die Smart<br />

Metering-Lösungen der EVB Energy<br />

Solutions in zwei Pilotprojekten<br />

erfolgreich. Beide Pilotprojekte liefen<br />

ohne Probleme; bereits im<br />

November 2010 haben die Gemeindewerke<br />

den Betrieb des Meterus-<br />

Servers von der EVB übernommen.<br />

Jetzt hat sich das nordrhein-westfälische<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVU) zu einem flächendeckenden<br />

Einsatz von Smart Metering<br />

entschlossen. Rund 6.000<br />

Meterus-Stromzähler werden ab<br />

Anfang 2012 im Nümbrechter Versorgungsgebiet<br />

in Eigenregie installiert.<br />

Unterstützt wird der Energieversorger<br />

dabei von der EVB, die die<br />

neuen Echelon-Zähler liefert und<br />

den Rollout begleitet. 2014 sollen<br />

alle Haushalte auf die intelligente<br />

Zählertechnologie umgestellt sein.<br />

Die Verbrauchsdaten und Steuerungsbefehle<br />

werden mittels<br />

Po werline-Technik (PLC) übertragen.<br />

Positive Effekte erwartet sich<br />

die GWN aus der Prozess- und<br />

Beschaffungsoptimierung.<br />

Juli/August 2011<br />

422 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Märkte und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau<br />

für Brennstoffzellenfahrzeuge weiter voran<br />

Der Automobilhersteller Daimler<br />

und der Technologiekonzern<br />

The Linde Group treiben den Infrastrukturaufbau<br />

für wasserstoffbetriebene<br />

Brennstoffzellenfahrzeuge weiter<br />

voran. Die beiden Unternehmen<br />

werden in den kommenden drei Jahren<br />

20 zusätzliche Wasserstoff-Tankstellen<br />

in Deutschland errichten und<br />

damit die Versorgung der stetig<br />

wachsenden Anzahl von Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

mit ausschließlich<br />

regenerativ erzeugtem Wasserstoff<br />

sicherstellen. Die Initiative bildet<br />

einen Brückenschlag zu den bestehenden<br />

Infrastrukturprojekten H 2 -<br />

Mobility und Clean Energy Partnership,<br />

die über das Nationale Innovationsprogramm<br />

Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie (NIP) ge -<br />

ördert werden. Damit nimmt<br />

Deutschland bei der Wasserstoff-Infrastruktur<br />

im internationalen Vergleich<br />

die Spitzenposition ein.<br />

Durch die Initiative von Linde<br />

und Daimler, die mit Investitionen in<br />

zweistelliger Millionenhöhe verbunden<br />

ist, wird sich die Zahl der öffentlichen<br />

Wasserstoff-Tankstellen in<br />

Deutschland mehr als verdreifachen.<br />

Die neuen Tankstationen sollen in<br />

den bestehenden Wasserstoff-Regionen<br />

Stuttgart, Berlin und Hamburg<br />

sowie entlang einer neuen durchgängigen<br />

Nord-Süd- und Ost-West-<br />

Verbindung entstehen. Ziel ist es,<br />

verkehrstechnisch günstig gelegene,<br />

bestehende Standorte unterschiedlicher<br />

Mineralölfirmen zu nutzen.<br />

Damit werden erstmals alle Orte in<br />

Deutschland mit einem Brennstoffzellenfahrzeug<br />

erreichbar sein. Ein<br />

Schwerpunkt des Infrastrukturausbaus<br />

wird in Baden-Württemberg<br />

liegen, denn 125 Jahre nach der<br />

Erfindung des Automobils soll von<br />

dort auch dessen Neuerfindung ausgehen.<br />

Für die erfolgreiche Einführung<br />

von Brennstoffzellenfahrzeugen ist<br />

der Aufbau einer öffentlichen Wasser-<br />

stoff-Infrastruktur entscheidend. Erste<br />

Zentren in Ballungsräumen wie<br />

Berlin und Hamburg, haben sich<br />

bereits etabliert. Von den zurzeit<br />

knapp 30 Wasserstoff-Tankstellen in<br />

Deutschland sind sieben in einem<br />

öffentlichen Tankstellenbetrieb integriert.<br />

Deutschland ist damit klarer Vorreiter<br />

in Europa. Bereits fünf bis zehn<br />

Tankstellen sind für eine kundenfreundliche<br />

erste Abdeckung einer<br />

Großstadt ausreichend. Die Verbindung<br />

dieser urbanen Zentren stellt<br />

einen wesentlichen Schritt für einen<br />

flächendeckenden Ausbau einer<br />

öffentlichen H 2 -Infrastruktur dar.<br />

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Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 423


NACHRICHTEN<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Bio<strong>gas</strong>-Innovationspreis der deutschen<br />

Landwirtschaft 2011 für Schmack Bio<strong>gas</strong><br />

Unter der gemeinsamen Trägerschaft<br />

des Fachverbandes Bio<strong>gas</strong>,<br />

des Deutschen Bauernverbandes<br />

und des Bundesverbandes Bioenergie<br />

fand am 12. und 13. Mai<br />

2011 der 4. Bio<strong>gas</strong>-Innovationskongress<br />

statt. Veranstaltungsort ist traditionell<br />

das Zentrum für Umweltkommunikation<br />

der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück.<br />

Für die Kongressleitung war<br />

das Landvolk Niedersachsen und<br />

das Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende<br />

Rohstoffe verantwortlich.<br />

Die Themenbreite reichte von<br />

der Optimierung der Anlagentechnik<br />

über die Prozessbiologie bis zur<br />

<strong>Gas</strong>einspeisung. Der Kongress informiert<br />

Anlagenbetreiber, Wissenschaftler<br />

und die Wirtschaft über<br />

die Neuerungen auf diesen Gebieten.<br />

Höhepunkt der Veranstaltung<br />

war die Übergabe des Bio<strong>gas</strong>-Innovationspreises.<br />

Ziel der Preisvergabe sowie des<br />

gesamten Kongresses ist es, den<br />

präsentierten Innovationen den<br />

Markteinstieg zu erleichtern und<br />

ihnen zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Als Preisträger aus dem Bereich<br />

der Wirtschaft wurde Dr. Doris<br />

Schmack von der Schmack Bio<strong>gas</strong><br />

GmbH aus dem bayerischen<br />

Schwandorf für den Beitrag<br />

„Methanos – Bakterien zur Erhöhung<br />

der Effizienz von Bio<strong>gas</strong>anlagen“<br />

gewürdigt. Methanos sind<br />

besonders leistungsfähige Bakterien,<br />

die in Bio<strong>gas</strong>anlagen die<br />

Raumbelastung und die <strong>Gas</strong>ausbeute<br />

der eingesetzten Substrate<br />

deutlich steigern.<br />

Die Hochleistungsbakterien er -<br />

hielten bereits im Rahmen des<br />

Baye rischen Energiepreises 2010<br />

eine Auszeichnung und wurden im<br />

April 2011 patentiert. Die ersten<br />

Feldversuche konnten schon erfolgreich<br />

abgeschlossen werden, verschiedene<br />

Einsatzszenarien werden<br />

aktuell für Pilotkunden angeboten.<br />

MT-Biomethan verzeichnet deutliches Wachstum<br />

Die MT-Biomethan GmbH hat im<br />

Geschäftsjahr 2010 einen<br />

Gesamtumsatz von 14 Mio. € erwirtschaftet.<br />

Insgesamt wurden im vergangenen<br />

Jahr acht <strong>Gas</strong>auf bereitungs<br />

anlagen in Betrieb genommen,<br />

die nach dem Verfahren der<br />

drucklosen Aminwäsche Bio<strong>gas</strong> auf<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>qualität veredeln.<br />

Zu den Meilensteinen des vergangenen<br />

Geschäftsjahres gehörte<br />

der Kauf der Patenschutzrechte für<br />

die Aufbereitungstechnik nach dem<br />

Verfahren der drucklosen Aminwäsche<br />

von dem Wittenberger Technologieunternehmen<br />

DGE GmbH.<br />

Mit der breit angelegten Produktpalette<br />

kann MT-Biomethan<br />

somit gemeinsam mit der MT-Energie<br />

GmbH schnittstellenfrei komplexe<br />

Biomethanprojekte anbieten,<br />

die von der Bio<strong>gas</strong>anlage über die<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung bis hin zur Einspeisung<br />

reichen.<br />

Im Jahr 2011 sollen insgesamt 15<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitungsanlagen realisiert<br />

werden. Damit verbunden ist eine<br />

weitere deutliche Umsatz steigerung<br />

auf ca. 25 Mio. €. Zu den<br />

Kunden gehören insbesondere größere<br />

Landwirtschaftsbetriebe und<br />

Stadtwerke, die sich im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien engagieren.<br />

Darüber hinaus setzen zunehmend<br />

lokale Kooperationen aus Landwirten<br />

und Kommunen auf das Thema<br />

<strong>Gas</strong>auf bereitung.<br />

Juli/August 2011<br />

424 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Märkte und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Landis+Gyr an Toshiba<br />

verkauft<br />

Landis+Gyr, führender Anbieter für intelligente Lösungen<br />

im Energiemanagement, hat einen neuen Besitzer:<br />

Der japanische Technologiekonzern Toshiba hat das<br />

Unternehmen aus Zug für 2,3 Mrd. Dollar übernommen.<br />

Management und Produktangebot sowie der Firmenname<br />

bleiben unverändert. Alle Mitarbeiter werden<br />

übernommen. Die Konzernführung übernimmt der bisherige<br />

COO, Andreas Umbach. Durch den neuen Partner<br />

kann Landis+Gyr seine Marktposition weiter ausbauen.<br />

Landis+Gyr will sein Sortiment in den kommenden<br />

Jahren stetig erweitern, um den künftigen Anforderungen<br />

an intelligente Stromnetze gerecht zu werden.<br />

Toshiba verfolgt das Ziel, sich in den kommenden 10<br />

Jahren zum weltweit innovativsten Unternehmen für<br />

Energiemanagement zu entwickeln. Mit dem Erwerb<br />

des führenden Anbieters für Smart Metering vollzieht<br />

Toshiba einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Mit<br />

dem Zukauf investiert Toshiba in den Ausbau ihrer<br />

Smart Grid-Produkte und -Services und nutzt<br />

Landis+Gyr als solide Basis für weiteres Wachstum.<br />

Eine Reihe weiterer europäischer und amerikanischer<br />

Unternehmen hatten ebenfalls großes Interesse<br />

an einem Kauf von Landis+Gyr gezeigt. Die Japaner<br />

erhielten letztendlich den Zuschlag. Nicht unwichtig<br />

war, dass die Unternehmen gut zueinander passen.<br />

Beide Unternehmen bestehen schon seit über 100 Jahren,<br />

legen großen Wert auf Innovation und betrachten<br />

ihre Geschäftsbeziehungen zu den Energieversorgungsunternehmen<br />

langfristig.<br />

Zuletzt hatte Landis+Gyr der Bayard Gruppe in Sydney<br />

gehört. Der bisherige CEO, Cameron O´Reilly, unterstützt<br />

den laufenden Verkaufsvorgang und nimmt da -<br />

nach Aufgaben für Toshiba war.<br />

Blauer Himmel über<br />

Indien<br />

A<br />

ls inzwischen drittes Großprojekt in Indien seit 2007<br />

baut der Essener Technologiedienstleister DMT<br />

GmbH & Co. KG, gemeinsam mit einem indischen Generalunternehmer,<br />

eine Anlage zur Reinigung von Kokerei<strong>gas</strong>en<br />

für den größten Stahlkonzern Indiens, die Steel<br />

Authority of India (SAIL). Im zentralindischen Bundesstaat<br />

Chhattisgarh betreibt SAIL das Stahlwerk Bhilai,<br />

das jährlich 7,5 Mio. t Stahl erzeugt, welcher überwiegend<br />

im indischen Markt Absatz findet. Binnen weniger<br />

als 24 Monaten investieren die Essener Ingenieure hier<br />

rund 18.000 Arbeitsstunden, damit der indische Himmel<br />

wieder etwas blauer wird.<br />

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NACHRICHTEN<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Greenvironment erhält Auftrag für Lieferung<br />

einer 4 MW-Mikro<strong>gas</strong>turbinen-Anlage<br />

GGC Energy s. r. o., eine 50 %ige<br />

Tochtergesellschaft der börsennotierten<br />

Greenvironment plc,<br />

hat einen Vertrag zur Lieferung<br />

einer 4- MW-Mikro<strong>gas</strong>turbinen-Anlage<br />

unterzeichnet. Das Auftragsvolumen<br />

beläuft sich auf 6,5 Mio. €.<br />

Auftraggeber ist die R7 Group,<br />

ein russisches Bauunternehmen,<br />

das auch mehrere Hotels besitzt<br />

und in Adler, einem Ortsteil der russischen<br />

Schwarzmeerstadt Sotschi,<br />

ebenfalls ein Einkaufszentrum auf<br />

einer Fläche von rund 12 000 Quadratmetern<br />

betreibt. Neben dem<br />

Center „Novy Vek“ (neues Jahrhundert)<br />

sollen nun auf einer Fläche<br />

von 30 000 Quadratmetern ein weiteres<br />

Einkaufszentrum sowie ein<br />

Bürohochhaus mit voraussichtlich<br />

14 Etagen (10 000 Quadratmeter<br />

Bürofläche) entstehen.<br />

Der Auftragnehmer für das dafür<br />

benötigte Energiezentrum ist die<br />

ENKOM a.s. (www.enkom.cz), ein<br />

tschechisches Ingenieurunternehmen<br />

mit langjähriger Erfahrung bei<br />

der Errichtung und dem Verkauf von<br />

Kraftwerksanlagen in Russland. Die<br />

Tochtergesellschaft von Greenvironment<br />

wird die komplette Energielösung<br />

für dieses Center liefern. Dazu<br />

gehören unter anderem vier C1000<br />

Capstone-Mikro<strong>gas</strong>turbinen, Wärmetauscher,<br />

Zusatzkessel und Kälteanlagen.<br />

Die tschechische Tochtergesellschaft<br />

von ABB (www.abb.cz)<br />

stellt die Automatisierung des ge -<br />

samten Projektes sicher. Die Montage<br />

und Inbetriebnahme erfolgt<br />

durch den russischen Capstone-Vertriebspartner<br />

BPC Group (www.bpcgroup.ru)<br />

sowie weitere regionale<br />

Unternehmen.<br />

Im Rahmen des zweistufigen<br />

Projektes ist geplant, die erste Mikro<strong>gas</strong>turbine<br />

im vierten Quartal<br />

2011 in Betrieb zu nehmen. Drei<br />

weitere Mikro<strong>gas</strong>turbinen werden<br />

dann im Sommer 2012 implementiert.<br />

Das Projekt wird durch Banken<br />

und Investoren aus der Tschechischen<br />

Republik sowie Russland<br />

finanziert.<br />

Neustrukturierung der GVS<br />

Zum 1. Juli 2011 hat sich die GVS<br />

neu aufgestellt. Unter dem<br />

Dach der Muttergesellschaft EnBW<br />

Eni Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

werden zukünftig zwei eigenständige<br />

Unternehmen agieren: die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>handels-<br />

und Vertriebsgesellschaft<br />

<strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland<br />

GmbH (GVS) sowie der<br />

Netzbetreiber GVS Netz GmbH.<br />

Die neue gesellschaftsrechtliche<br />

Struktur wird den geänderten<br />

Marktanforderungen gerecht und<br />

bietet eine gute Ausgangsbasis für<br />

die strategische Weiterentwicklung<br />

sowohl der Vertriebs- und Handelsaktivitäten<br />

als auch des <strong>Gas</strong>transports.<br />

Bestehende <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>lieferungs-,<br />

Transport- und Dienstleistungsverträge<br />

gehen automatisch auf die<br />

jeweilige Gesellschaft im Wege der<br />

Gesamtrechtsnachfolge über. Firmensitz<br />

mit Adresse, Telefonnummern<br />

usw. bleiben unverändert. Die<br />

Kunden und Geschäftspartner<br />

haben weiterhin die gleichen<br />

Ansprechpartner.<br />

Bayreuther Netzbetreiber erteilt Gesamtabnahme<br />

für das Netzinformationssystem von Intergraph®<br />

Die BEW Bayreuther Energie- und<br />

Wasserversorgung GmbH entschied<br />

sich nach mehrjährigem Einsatz<br />

eines CAD-gestützten Netzinformationssystems<br />

für die Umstellung<br />

auf das offene GIS G!NIUS.<br />

Intergraph® erhielt den Liefer- und<br />

Dienstleistungsauftrag als Generalunternehmer.<br />

Es galt das GIS-Projekt<br />

beginnend mit der Migration<br />

der Sparten <strong>Gas</strong> und Wasser sowie<br />

Topographie, gefolgt von der Lieferung<br />

und Anpassung der Fachschalen<br />

Strom, Telekommunikation und<br />

Fernwärme zu realisieren. Nun ist<br />

das Projekt abgeschlossen und die<br />

BEW arbeitet vollständig auf der<br />

modernen Technologie.<br />

Die BEW Bayreuther Energieund<br />

Wasserversorgung GmbH versorgt<br />

als Tochtergesellschaft der<br />

Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH<br />

rund 80 000 Einwohner auf knapp<br />

292 Quadratkilometern. Zum Kerngeschäft<br />

zählen die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-, Trinkwasser-,<br />

Strom- und Wärmeversorgung<br />

von Industrie-, Gewerbe- und<br />

Haushaltskunden.<br />

Juli/August 2011<br />

426 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


erd <strong>gas</strong><br />

11<br />

17. EUROFORUM-Jahrestagung 12. bis 14. Oktober 2011<br />

Die Themen<br />

12. und 13. Oktober 2011<br />

Unter dem Vorsitz von:<br />

Helmut Sendner,<br />

Energie & Management<br />

Die Transformation der Energiewirtschaft –<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> als Schlüsselfaktor für die Energiewende!<br />

• <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> feiert ein Comeback!<br />

Die Energiewende als zweite Chance<br />

• Die Ölpreisbindung: Wie geht es damit weiter?<br />

• Neue Erzeugungsstrukturen und der Beitrag<br />

von <strong>Gas</strong>kraftwerken<br />

• <strong>Gas</strong>netze & <strong>Gas</strong>speicher als Rückgrat des europäischen<br />

<strong>Gas</strong>marktes – Die Stabilität aufrecht erhalten!<br />

• Das <strong>Gas</strong> Target Model in seinen Eckpunkten<br />

14. Oktober 2011<br />

<strong>Gas</strong>vertrieb und <strong>Gas</strong>beschaffung –<br />

Auf das Miteinander kommt es an!<br />

Getrennt<br />

buchbar<br />

• Ist der Wärmemarkt noch ein Markt für <strong>Gas</strong>versorger?<br />

• Die <strong>Gas</strong>beschaffungsstrategie entscheidet!<br />

Damit auch der Preis stimmt<br />

• Smarte <strong>Gas</strong>welt: Potenziale für die <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />

Arno Büx,<br />

Storengy<br />

Deutschland<br />

Stephan<br />

Kamphues,<br />

ENTSO-G<br />

Hildegard<br />

Müller,<br />

BDEW<br />

Dr. Norbert<br />

Verweyen,<br />

RWE Effizienz<br />

Unser Medienpartner:<br />

Jens Apelt, Creos Deutschland<br />

Ralph Bahke, Ontras – VNG <strong>Gas</strong>transport<br />

Dr. Volker Breisig, PricewaterhouseCoopers<br />

Klaus-Peter Dietmayer, erd<strong>gas</strong> schwaben<br />

Torsten Frank, NetConnect Germany<br />

Bernhard H. Funk, Initiative <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> pro Umwelt<br />

Klemens Gutmann, regiocom<br />

Dr. Gerhard Holtmeier, erd<strong>gas</strong> mobil/Thüga<br />

Dr. Ralf Klintz, WINGAS<br />

Dr. Gerald Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />

Oliver Maibaum, European Energy Exchange<br />

Reinhard Mitschek, Nabucco <strong>Gas</strong> Pipeline<br />

Bettina Pohl-Lütcke, Shell Energy<br />

Ralf Poll, Pfalzwerke<br />

Thomas Prauße, Stadtwerke Leipzig<br />

Andreas Prohl, GASAG<br />

Mag. Michael Schmöltzer, Energie-Control Austria<br />

Olaf Schneider, Verbundnetz <strong>Gas</strong><br />

Folker Siegmund, Advanced Power Germany<br />

Dr. Heinrich Herm Stapelberg, ExxonMobil<br />

Dr. Walter Thielen, DVGW<br />

Robert Werner, Greenpeace Energy<br />

Achim Zerres, Bundesnetzagentur<br />

www.erd<strong>gas</strong>-forum.com<br />

Hotel Berlin, Berlin


NACHRICHTEN<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Thüga-Gruppe konnte Wettbewerbsposition<br />

in 2010 stärken<br />

Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die<br />

Thüga Aktiengesellschaft ein Be -<br />

teiligungsergebnis von 353 Mio. €.<br />

Damit ist ihre wichtigste Ertragssäule<br />

gegenüber dem Vorjahr um<br />

33 Mio. € gestiegen. Dieses Ergebnis<br />

ist insbesondere auf die intensive<br />

Zusammenarbeit in der Thüga-<br />

Gruppe zurückzuführen. 2010 ha -<br />

ben die Beteiligungen der Thüga in<br />

Summe 132,5 Mrd. kWh <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

(+ 6,7 %) und 38,2 Mrd. kWh (+ 4,7 %)<br />

Strom und 324 Mio. m³ Wasser<br />

(+ 3,7 %) abgesetzt und einen Um -<br />

satz von 20 Mrd. € erwirtschaftet.<br />

Die Gewinnabführung der Thüga<br />

Aktiengesellschaft an die Muttergesellschaft,<br />

die Thüga Holding GmbH<br />

& Co. KGaA (Thüga Holding), lag bei<br />

gut 380 Mio. €. Aus dem Bilanzgewinn<br />

der Thüga Holding werden<br />

223,4 Mio. € an die kommunalen<br />

Anteilseigner Stadtwerke Hannover<br />

Aktiengesellschaft, Mainova Aktiengesellschaft,<br />

N-ERGIE Aktiengesellschaft<br />

und der Kom9 GmbH & Co. KG<br />

ausgeschüttet. Das bedeutet im Vorjahresvergleich<br />

einen Anstieg um 8,7 %.<br />

Zur Finanzierung des Thüga<br />

Erwerbs hatte die Thüga Holding in<br />

2009 Akquisitionsdarlehen in Höhe<br />

von 775 Mio. € aufgenommen. In<br />

2010 wurde diese Darlehen durch<br />

neue bilaterale Bankkredite und<br />

Schuldscheindarlehen refinanziert<br />

und signifikante Verbesserungen<br />

bei Konditionen und Verpflichtungen<br />

erreicht. Darüber hinaus hat die<br />

Thüga Kreditlinien zur Wachstumsfinanzierung<br />

abgeschlossen.<br />

In 2010 hat das Unternehmen<br />

über 230 Mio. € in das Beteiligungsportfolio<br />

investiert. Mit der Beteiligung<br />

an der WEMAG AG ist es nun<br />

erstmalig auch in Mecklenburg-Vorpommern<br />

vertreten. In Hessen hat<br />

die Thüga ihr Engagement durch<br />

die neue Partnerschaft mit der Städtische<br />

Werke Aktiengesellschaft aus<br />

Kassel erweitert. Investiert hat das<br />

Unternehmen auch in die Neuordnung<br />

von Beteiligungen: In Südsachsen<br />

ist aus den Partnern Stadtwerke<br />

Chemnitz Aktiengesellschaft<br />

und <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> Südsachsen GmbH die<br />

eins energie in sachsen GmbH & Co.<br />

KG entstanden. In Kaiserslautern<br />

sind die Anteile der TWK Technische<br />

Werke Kaiserslautern GmbH und<br />

dem Partnerunternehmen <strong>Gas</strong>anstalt<br />

Kaiserslautern AG in der EWP<br />

Energie-Wasser-Partner AG, die zwischenzeitlich<br />

unter SWK Stadtwerke<br />

Kaiserslautern Versorgungs-AG firmiert,<br />

gebündelt worden.<br />

Verdichteranlage „Haiming“ mittels K3V<br />

dokumentiert und archiviert<br />

Die Verdichteranlage Haiming<br />

nahe der deutsch-österreichischen<br />

Grenze wurde errichtet, um<br />

zusätzliche Kapazitäten für den<br />

Import von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> nach Deutschland<br />

zu schaffen. Zur permanenten<br />

Anlagenüberwachung, Instandhaltungsplanung,<br />

-steuerung und -ausführung,<br />

ist unter anderem eine<br />

lückenlose Anlagendokumentation<br />

unabdingbar. Entsprechend dem<br />

Stand der Technik in elektronischer<br />

Form, für den sekundenschnellen<br />

und genauen Zugriff auf die geforderten<br />

Informationen.<br />

Im Februar 2010 erhielt die B.I.K.<br />

Anlagentechnik GmbH den Generalauftrag<br />

zur Anlagenaufnahme<br />

und -dokumentation. Gefordert war<br />

die Bestandsaufnahme, die Erstellung<br />

interaktiver R&I-Fließbilder, die<br />

Abbildung der verfahrenstechnischen<br />

Prozesseinheiten sowie die<br />

elektronische Archivierung der<br />

Errichterdokumentation im integrierten<br />

Dokumentenmanagementsystem<br />

(DMS) von K3V-Energiewirtschaft.<br />

Die Planungsunterlagen<br />

umfassten 250 Aktenordner. Diese<br />

Unterlagen wurden mittels Scan-<br />

Vorgängen, Verschlagwortung so -<br />

wie der detaillierten Baugruppenund<br />

Standortbeschreibung in K3V<br />

integriert. Der Auftrag wurde von<br />

der B.I.K. Anlagentechnik GmbH<br />

kooperierend mit der Schandl<br />

GmbH innerhalb von 12 Monaten<br />

ausgeführt.<br />

Juli/August 2011<br />

428 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Märkte und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

VNG-Bilanz 2010<br />

Die VNG – Verbundnetz <strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft<br />

(VNG) hat ihren<br />

Kurs auch im Jahr 2010 fortgesetzt<br />

und konnte den Absatz erneut steigern.<br />

Der Jahresabsatz der VNG AG<br />

stieg im vergangenen Jahr um 37,3<br />

Mrd. kWh oder 20,4 % auf insgesamt<br />

220,3 Mrd. kWh. Wegen des anhaltenden<br />

Überangebotes von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

auf den europäischen Märkten und<br />

eines immer schärferen Wettbewerbes<br />

konnte das Ertragsniveau des<br />

Vorjahres allerdings nicht gehalten<br />

werden. Gleichwohl wurde ein Überschuss<br />

von 59 Mio. Euro erzielt.<br />

Das dynamische Auslandsgeschäft<br />

von VNG zusammen mit verstärkten<br />

Aktivitäten an den europäischen<br />

Spot- und Terminmärkten<br />

haben für einen höheren Absatz<br />

gesorgt. Im Zuge des Absatzwachstumes<br />

ist der Umsatz der VNG AG<br />

um 11 % auf rund 5,3 Mrd. Euro<br />

gestiegen.<br />

Der Absatz im Ausland legte<br />

2010 um 34 %, der Absatz an den<br />

europäischen Spot -und Terminmärkten<br />

sogar um 66,5 % zu. Das<br />

Auslandsgeschäft von VNG ist mittlerweile<br />

zu einer wichtigen Ertragssäule<br />

geworden. Polen bildet mit<br />

einem Absatz von 10 Mrd. kWh den<br />

größten Auslandsmarkt gefolgt von<br />

Italien. In Italien wurden zusätzliche<br />

Kunden gewonnen, wodurch der<br />

dortige Absatz um 12 % auf 6,4 Mrd.<br />

kWh gesteigert werden konnte.<br />

Auch die Vertriebsaktivitäten in<br />

Luxemburg, Frankreich, Slowakei<br />

und Tschechien verzeichneten signifikante<br />

Erfolge. In Deutschland<br />

konnte VNG in allen Kundensegmenten<br />

zulegen, bei Industriekunden<br />

sogar um 21,1 %.<br />

Auch die Entwicklung neuer und<br />

innovativer Produkte und Dienstleistungen<br />

wurde ausgebaut, wobei<br />

VNG im Rahmen der Beschaffung<br />

und der Portfoliobewirtschaftung<br />

den Wünschen der Stadtwerke entgegenkommt.<br />

Das Unternehmen<br />

arbeitet u. a. an der Erweiterung der<br />

Anwendungsbereiche für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

und entwickelt gemeinsam mit<br />

Marktpartnern energieeffiziente<br />

Technologien bis zur Marktreife. Vor<br />

allem die kombinierte Erzeugung<br />

von Strom und Wärme bis in den<br />

Haushaltsbereich mit Mikro-BHKW<br />

ist ein weiterer Baustein, die Energieversorgung<br />

der Zukunft auch im<br />

privaten und gewerblichen Bereich<br />

zu gestalten.<br />

GE <strong>Gas</strong>turbinen liefern Energie für Sotschi in Russland<br />

GE wird zwei Aero-Derivative-<br />

<strong>Gas</strong>turbinen für die Energieversorgung<br />

der Olympischen Winterspiele<br />

im Winter 2014 in Sotschi<br />

(Russland) liefern. Dieses Projekt<br />

stellt das jüngste in einer Auftragsserie<br />

für <strong>Gas</strong>turbinen dar, die GE in<br />

den letzten Monaten erhalten hat.<br />

Das Unternehmen wird zwei Aero-<br />

Derivative-<strong>Gas</strong>turbinen des Typs<br />

LMS100 PB mit der neuesten Emissionstechnologie<br />

von GE ausliefern,<br />

um die Olympischen Spiele sowohl<br />

zu Zeiten normalen Stromverbrauchs<br />

als auch bei Verbrauchsspitzen<br />

zu versorgen. Ein wesentlicher<br />

Vorteil der neuen Technologie:<br />

die Einheiten können in weniger<br />

als zehn Minuten hochgefahren<br />

werden.<br />

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Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 429


NACHRICHTEN<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Viessmann übernimmt HKB Ketelbouw<br />

Die Viessmann Group hat im Mai<br />

dieses Jahres den niederländischen<br />

Hersteller für Heißwasserund<br />

Dampfkessel HKB Ketelbouw<br />

B.V. übernommen. HKB ist auf die<br />

Fertigung von Kesseln mit besonders<br />

großen Leistungen für industrielle<br />

Anwendungen spezialisiert.<br />

So konnte Viessmann durch die<br />

Übernahme sein Leistungsspektrum<br />

von zuvor maximal 20 MW auf<br />

bis zu 116 MW (bzw.120 t Dampf<br />

pro Stunde) erweitern.<br />

Die HKB Ketelbouw wurde 1989<br />

gegründet und hat ihren Sitz im niederländischen<br />

Venlo. Das Kerngeschäft<br />

der Gesellschaft ist die Entwicklung,<br />

Konstruktion und Fertigung<br />

von Industriekesseln und<br />

Wärmerückführungssystemen<br />

sowie der Bau von Anlagen bis hin<br />

zur Erstellung von kompletten Heizhäusern.<br />

HKB hat insbesondere als<br />

Anbieter von kundenspezifischen<br />

Lösungen erstklassige internationale<br />

Referenzen und kann auf eine<br />

langjährige Erfahrung in der<br />

Projekt abwicklung zurückgreifen.<br />

Das Unternehmen hat im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von<br />

15 Mio. € erwirtschaftet und<br />

beschäftigt 70 Mitarbeiter.<br />

Zweitgrößter <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher in Haidach<br />

offiziell in Betrieb genommen<br />

Nach nur zwei Jahren Bauzeit<br />

haben die Energieunternehmen<br />

RAG, WINGAS und Gazprom<br />

den Ausbau des <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speichers<br />

Haidach in der Nähe von Salzburg<br />

abgeschlossen. Mit einer Kapazität<br />

von über 2,6 Mrd. m 3 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> ist der<br />

Speicher Haidach der zweitgrößten<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher Mitteleuropas – das<br />

Volumen entspricht in etwa einem<br />

Viertel des österreichischen Jahresbedarfes<br />

an <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> Insgesamt 300<br />

Mio. € haben die drei Unternehmen<br />

in den vergangenen Jahren in die<br />

Entwicklung des Speichers, der von<br />

der RAG betrieben wird, investiert.<br />

Mit der Nachnutzung der natürlichen<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>lagerstätte Haidach als<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher setzen die drei<br />

Unternehmen auf die effizienteste,<br />

umweltfreundlichste und sicherste<br />

Form, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> zu speichern. Das<br />

Speichergestein in Haidach ist mit<br />

teilweise über 100 m ungewöhnlich<br />

mächtig und erstreckt sich über<br />

17,5 km 3 . Durch die hohe Durchlässigkeit<br />

des Gesteins können pro<br />

Stunde rund eine Mio. m 3 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

eingespeichert und auch entnommen<br />

werden. Die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>lagerstätte<br />

Haidach wurde 1997 als Porenlagerstätte<br />

in über 1600 m Tiefe von der<br />

RAG gefunden und war mit einem<br />

Volumen von 4,3 Mrd. m 3 einer der<br />

größten Funde Österreichs. Die<br />

erste Ausbaustufe des Speichers<br />

wurde 2007 mit einer Kapazität von<br />

1,2 Mrd. m 3 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> in Betrieb<br />

genommen. Der jetzt abgeschlossene<br />

Ausbau wurde 2009 gestartet.<br />

Am <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher Haidach sind<br />

die RAG, WINGAS und Gazprom zu<br />

je einem Drittel beteiligt.<br />

Ihr Kontakt zur Redaktion<br />

Volker Trenkle<br />

Tel. 089 / 4 50 51-388<br />

Fax 089 / 4 50 51-323<br />

trenkle@oiv.de<br />

Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />

Claudia Fuchs<br />

Tel. 089 / 4 50 51-277<br />

Fax 089 / 4 50 51-207<br />

fuchs@oiv.de<br />

Juli/August 2011<br />

430 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung<br />

OPAL fertig gestellt<br />

N<br />

ach 22 Monaten Bauzeit ist die größte<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung Westeuropas, die Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung<br />

OPAL,<br />

jetzt fertig gestellt worden. Gemeinsam mit<br />

Henning Heidemanns, Staatssekretär im<br />

Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten<br />

des Landes Brandenburg,<br />

gaben der Geschäftsführer der WINGAS, Dr.<br />

Gerhard König, und Henning R. Deters, Vorstandsmitglied<br />

der E.ON Ruhr<strong>gas</strong>, auf dem<br />

Gelände der OPAL-Verdichterstation in<br />

Baruth/Mark, südlich von Berlin, den Startschuss<br />

für die letzte von rund 50 000<br />

Schweißnähten der über 470 km langen<br />

Anschlussleitung der Nord Stream. Die<br />

OPAL-Leitung war in den vergangenen<br />

Monaten Deutschlands längste Baustelle.<br />

Bis zu 2.500 Arbeiter hatten seit September<br />

2009 zwischen Ostseeküste und Erzgebirge<br />

über 26 000 rund 18 m lange und 15 t<br />

schwere Rohrsegmente verlegt. Nach einer<br />

Testphase wird die Pipeline im Herbst<br />

zusammen mit der Ostsee-Pipeline Nord<br />

Stream in Betrieb genommen. Insgesamt<br />

haben WINGAS und E.ON Ruhr<strong>gas</strong> über<br />

eine Milliarde Euro in das Energieinfrastrukturprojekt<br />

investiert.<br />

Die privatfinanzierte Milliardeninvestition<br />

belebte vor allem während der Wirtschaftskrise<br />

2009 und 2010 den regionalen<br />

Arbeitsmarkt und die Umsätze im Einzelhandel<br />

sowie im Hotellerie- und <strong>Gas</strong>tgewerbe<br />

der umliegenden Gemeinden. Allein<br />

von den direkt beauftragten Baufirmen<br />

wurden während der Leitungsarbeiten<br />

mehr als 500 neue Mitarbeiter entlang der<br />

Trasse eingestellt. Vor allem in Brandenburg<br />

fanden zahlreiche Menschen neue<br />

Arbeitsplätze im Umfeld der Bauarbeiten.<br />

Gleichzeitig liefert die Realisierung der<br />

Pipeline eine Grundlage für eine neue leistungsfähige<br />

Kommunikationsinfrastruktur:<br />

Denn parallel zu der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung sind für<br />

die Überwachung und Steuerung der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>ströme<br />

Lichtwellenleiter verlegt worden,<br />

die für die öffentliche Telekommunikation<br />

mit genutzt werden können. Sie bieten<br />

eine Chance, die bisher zahlreichen „weißen<br />

Flecken“ in der DSL-Anbindung in den<br />

überwiegend ländlichen Regionen entlang<br />

der Leitungstrasse zu beseitigen.<br />

Jung & dynamisch – Der Kongress der<br />

oldenburger <strong>gas</strong>tage.<br />

Weiterhin auf höchstem Qualitätsstand mit<br />

dem Prädikat sehr gut*<br />

Vom 29.11. bis 01.12.2011<br />

*2010 wurde die Qualität des Kongresses durch unsere Teilnehmer wiederholt mit sehr gut bewertet.<br />

Auch in 2011 mit Top-Referenten:<br />

Günther Oettinger (Europäische Kommission),<br />

Ewald Woste (BDEW), Dr. Werner<br />

Brinker (EWE AG), Roger Kohlmann sowie<br />

Dr. Anke Tuschek (BDEW), Jens Schumann<br />

(<strong>Gas</strong>unie Deutschland GmbH & Co. KG),<br />

Jörg Budde (EWE Energie AG), Felix Hess<br />

(NAWARO BioEnergie AG), Dr. Johannes<br />

Viereck (Logica Deutschland GmbH & Co.<br />

KG) u.v.m.<br />

Das alles und mehr:<br />

Eine interaktive Messeausstellung,<br />

zwei gelungene Abendveranstaltungen,<br />

innovative Networking-Möglichkeiten.<br />

Mehr auf www.oldenburger-<strong>gas</strong>tage.de<br />

Kooperationspartner:


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

3. K3V-Anwendertreffen<br />

Am 7. und 8. Juni 2011 trafen sich<br />

rund 100 Sach- und Fachkundige<br />

aus der Energie- und Versorgungswirtschaft<br />

zum diesjährigen<br />

K3V-Anwendertreffen.<br />

Zum Auftakt der Veranstaltung<br />

begrüßte Erwin Reith, Geschäftsführer<br />

der B.I.K. Anlagentechnik<br />

GmbH, die Referenten und<br />

Teilnehmer/-innen. Aufgrund der<br />

stetigen Nachfrage konnten beim<br />

diesjährigen Anwendertreffen auch<br />

Gäste aus Luxemburg und Österreich<br />

begrüßt werden.<br />

Daran anschließend referierten<br />

Experten für Experten über spannende<br />

Themen rund um Neuerungen<br />

der K3V-Energiewirtschaft, praxisrelevante<br />

Anwendungsbeispiele<br />

sowie zu übergreifenden Themen<br />

rund um Energieversorgungsanlagen,<br />

Betriebssicherheit, Zuverlässigkeit<br />

und Energieverfügbarkeit.<br />

Zum dritten K3V-Anwendertreffen begrüßte Erwin<br />

Reith an die 100 Teilnehmer/-innen.<br />

Zum Auftakt führte Herrn Riediger,<br />

Verantwortlicher für die Programmierung,<br />

von der ZEBES AKTI-<br />

ENGESELLSCHAFT, die K3V-Energiewirtschaft<br />

mit ihren Fachschalen<br />

und Modulen vor. Unterstützt von<br />

Herrn Roters, B.I.K. Anlagentechnik<br />

GmbH, wurden dann neue Programmentwicklungen<br />

präsentiert.<br />

Nach dem Mittagessen referierte<br />

Dipl.-Ing. Brommana, Städtische<br />

Werke Netz + Service GmbH Kassel<br />

über die K3V-Energiewirtschaft im<br />

praktischen Einsatz. Anschließend<br />

demonstrierten Herr Riediger,<br />

ZEBES AKTIENGESELLSCHAFT und<br />

Herr Dipl.-Ing. Wackenhut, B.I.K.<br />

Anlagentechnik GmbH das K3V-<br />

Modul „BNetzA-Reporting“.<br />

Nachfolgend dokumentierten<br />

Dipl.-Ing. Müller-Syring, DBI <strong>Gas</strong>- und<br />

Umwelttechnik GmbH und Herr<br />

Roters, B.I.K. Anlagentechnik GmbH<br />

die Kompatibilität zwischen BEROS –<br />

Prognosesystem für <strong>Gas</strong>- und Wasserrohrnetze<br />

– und der K3V-Energiewirtschaft.<br />

Im Anschluss zeigten Herr<br />

Rickert, ELO Digital Office GmbH,<br />

Stuttgart und Herr Riediger, ZEBES<br />

AKTIENGESELLSCHAFT, live das aufeinander<br />

abgestimmte Arbeiten der<br />

K3V-Energiewirtschaft mit dem<br />

Dokumentenmanagementsystem<br />

ELO. Somit haben die Kunden die<br />

freie Wahl, das in K3V integrierte DMS<br />

zu nutzen oder ein unternehmensweites<br />

Dokumentenmanagementsystem<br />

mit K3V zu kombinieren.<br />

Am Abend erwartete die<br />

Teilnehmer/-innen auf dem Rhein<br />

die MS-BUGA zu einer ausgedehnten<br />

Schifffahrt auf Rhein und Mosel.<br />

Den Auftakt des zweiten Tages<br />

übernahm Herr Hüttenrauch, DBI<br />

<strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH. Er<br />

beleuchtete die zustandsorientierte<br />

Instandhaltung (ZOI) von <strong>Gas</strong>-<br />

Druckregel- und Messanlagen.<br />

Nachfolgend präsentierten Herr<br />

Klostermann und Herr Pack, B.I.K.<br />

Anlagentechnik GmbH, unter anderem<br />

das Helpdesk-Tool „Ticketsystem“,<br />

die Remote-Unterstützung,<br />

die Anbindung GIS sowie weitere<br />

Module und Management-Server-<br />

Applikationen.<br />

Den Abschluss gestaltete Herr<br />

Scherner, B.I.K. Anlagentechnik<br />

GmbH und dokumentierte das spezielle<br />

Dienstleistungsangebot der<br />

B.I.K., die rechtssichere Anlagendokumentation<br />

vor Ort durch Sachkundige,<br />

inklusive der Dateneinspeisung<br />

in K3V. Anhand von Fallbeispielen<br />

wurde dargestellt wo<br />

Versäumnisse an Versorgungsanlagen<br />

in der Praxis vorkommen.<br />

Um den besonderen Interessenslagen<br />

der Teilnehmer/-innen<br />

beim Anwendertreffen Rechnung<br />

zu tragen, fanden parallel zu den<br />

Vorträgen Workshops, unter der Leitung<br />

von Herrn Riediger und Herrn<br />

Roters, zur Fachschale Strom statt.<br />

AFRISO-Schulungen 2011<br />

AFRISO bietet auch in 2011 wiederholt<br />

eine Reihe von fachgerechten<br />

und praxisnahen Schulungen,<br />

Trainings und Seminaren an, die<br />

sich an aktuellen Themen und Normen<br />

sowie Fragestellungen orientieren.<br />

Angeboten werden folgende<br />

Tagesseminare: „Heizungs-Check<br />

nach EN 15378“, „1. Bun des-Immissionsschutzverordnung“,<br />

„Praxistraining:<br />

Hydraulischer Abgleich“,<br />

„<strong>Gas</strong>-Check“, „Die neue DVGW-TRGI<br />

2011“ sowie „Schimmelpilze in<br />

Innenräumen“. Des Weiteren gibt es<br />

noch das Zwei-Tagesseminar „Tankschutz<br />

und Leckschutzauskleidung“<br />

in Theorie und Praxis zum Einbau<br />

von Innenhüllen und Leckanzeigegeräten.<br />

Unterstützung erfährt das<br />

Seminar durch den BBS- und GT-Verband<br />

mit allen aktuellen Themen<br />

und Neuerungen im Bereich Tankschutz.<br />

Informationen:<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />

Jörg B. S. Bomhardt,<br />

Tel. (07135) 10 22 31<br />

E-Mail: joerg.bomhardt@afriso.de<br />

www.afriso.de<br />

Juli/August 2011<br />

432 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


KOMPETENZ FÜR<br />

DAS GASFACH<br />

FACHZEITSCHRIFTEN<br />

deutsch und englisch<br />

FACHBÜCHER<br />

VERANSTALTUNGEN


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Über 70 Prozent der Standfläche<br />

der E-world 2012 vermietet<br />

Vom 7. bis zum 9. Februar 2012<br />

findet die zwölfte E-world<br />

energy & water in der Messe Essen<br />

statt. Nach dem Erfolg der diesjährigen<br />

Messe mit einem Wachstum der<br />

Ausstellerzahlen von 8 % auf 544<br />

und einem Besucherplus von rund<br />

10 % auf 19 700 zeichnet sich bereits<br />

jetzt ein sehr starkes Interesse der<br />

Unternehmen an der E-world 2012<br />

ab: Schon seit Ende April 2011 sind<br />

über 70 % der Ausstellungsfläche<br />

vermietet. Damit wird deutlich: Der<br />

Erfolg und das stetige Wachstum<br />

des führenden Branchentreffpunktes<br />

der europäischen Energie- und<br />

Wasserwirtschaft setzen sich weiter<br />

fort.<br />

Bereits zur E-world 2011 war aufgrund<br />

der großen Nachfrage eine<br />

zusätzliche Messehalle geöffnet<br />

worden. Dadurch standen den Ausstellern<br />

in diesem Jahr erstmals<br />

41 000 Quadratmeter in fünf Messehallen<br />

zur Verfügung. Erneut wird<br />

einer der Schwerpunkte bei der<br />

E-world 2012 das Zukunftsthema<br />

„smart energy“ sein. Intelligente<br />

Netze, Zähler oder auch vernetzte<br />

Haustechnik stehen dort im Fokus.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.e-world-2012.com<br />

Neues Seminar – Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze<br />

Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze bieten<br />

neue Möglichkeiten zur effizienten<br />

Nutzung von Bio<strong>gas</strong>. Dabei<br />

lassen sich nicht nur hohe Ge -<br />

samtnutzungsgrade und höhere<br />

Umsätze erreichen, auch können<br />

dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze neue Kunden<br />

und Marktgebiete erschließen.<br />

Die Planung und der Betrieb von<br />

Bio<strong>gas</strong>netzen erfordert jedoch<br />

technisches, betriebswirtschaftliches<br />

und rechtliches Fachwissen.<br />

Am 1. September 2011 bietet deshalb<br />

die DBI – <strong>Gas</strong>technologisches<br />

Institut gGmbH Freiberg das Seminar<br />

„Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze“ in<br />

Leipzig an.<br />

In diesem Seminar werden<br />

neben den technischen Herausforderungen<br />

auch genehmigungsrechtliche<br />

und wirtschaftliche Fragestellungen<br />

der Bio<strong>gas</strong>netze aufgezeigt<br />

und diskutiert. Der<br />

Teilnehmer kann sich zu dem neuen<br />

Feld der Energiewirtschaft informieren<br />

und weiterbilden sowie Erfahrungen<br />

mit verschiedenen Vertretern<br />

austauschen.<br />

Informationen:<br />

DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH<br />

Freiberg,<br />

Emily Schemmel,<br />

Tel. (03731) 4195-339,<br />

www.dbi-gti.de<br />

EW-Fachtagung „Baumanagement 2011“<br />

Mit der Fachtagung „Baumanagement<br />

2011 – Moderner<br />

Netzbau unter dem Einfluss der<br />

Energiewende und der Novellierung<br />

des EnWGs“ am 19. und 20.<br />

September 2011, Mannheim stellt<br />

EW den Teilnehmern anhand aktueller<br />

Beispiele vor, wie sie den immer<br />

anspruchsvolleren Anforderungen<br />

des Tagesgeschäftes im Netzbau<br />

entgegnen können. Referenten aus<br />

der Praxis geben konkrete Anregungen,<br />

wie das Tagesgeschäft an der<br />

einen oder anderen Stelle effektiver<br />

und effizienter zu gestalten ist.<br />

Auch wenn sich die Rahmenbedingungen<br />

ständig ändern und<br />

immer komplexere Aufgaben mit<br />

immer kleineren Teams bewältigt<br />

werden müssen, wird das Bauen im<br />

Netz immer eine der Hauptaufgaben<br />

eines Netzbetreibers bleiben.<br />

Die Fragen nach Budgets für<br />

Ausbauen, Erneuern, Reparieren<br />

oder Ertüchtigen stellen sich heute<br />

bei jeder Maßnahme aufs Neue.<br />

Dabei spielen die aktuellen Rahmenbedingungen<br />

eine immer entscheidendere<br />

Rolle für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

eines<br />

Projektes. Fragen der Rechtssicherheit,<br />

Verantwortung, Qualitätssicherung,<br />

Materialwirtschaft und der<br />

Zusammenarbeit mit Marktpartnern<br />

sind zentrale Erfolgsfaktoren<br />

des täglichen Geschäfts geworden.<br />

Ebenso die sich ergebende Entscheidung<br />

Make or Buy.<br />

Mitarbeiter in Unternehmen, die<br />

mit der täglichen Auftragsplanungund<br />

Abwicklung in Bau und Instandhaltung<br />

sowie Qualitätssicherung<br />

und Materialwirtschaft im Netzbau<br />

beschäftigt sind. Controller und<br />

Führungskräfte, zu deren Aufgaben<br />

die Gestaltung moderner, leistungsfähiger<br />

und kostengünstiger Prozesse<br />

gehört.<br />

Informationen:<br />

EW Medien und Kongresse GmbH,<br />

Hélène Seier ,<br />

Tel. (069) 7 10 46 87-349,<br />

E-Mail: helene.seier@ew-online.de<br />

Juli/August 2011<br />

434 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

EW-Fachtagung zum Ausbau der regenerativen<br />

Energieerzeugung<br />

Der Anteil regenerativer Stromerzeugung<br />

am Energiemix wird<br />

nach dem Willen der Bundesregierung<br />

in den kommenden Jahren<br />

stark wachsen. Dies wird sowohl die<br />

Kraftwerksstruktur als auch die<br />

Struktur der Wärmeerzeugung in<br />

den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />

nachhaltig verändern. Die Integration<br />

großer regenerativer Erzeugungsanlagen<br />

in die bestehende<br />

Netzinfrastruktur dürfte in den<br />

kommenden Jahren eine der größten<br />

Herausforderungen für die<br />

Netzbetreiber sein.<br />

Wie eine erfolgreiche Integration<br />

regenerativer Energieerzeugungsanlagen<br />

in den neuen Energiemix<br />

aussehen kann, ist Thema auf der<br />

EW-Fachtagung „Ausbau der regenerativen<br />

Energieerzeugung durch<br />

Unternehmen der Energiewirtschaft“<br />

am 12. und 13. September<br />

2011 in Leipzig.<br />

Themenschwerpunkte sind:<br />

das Energiekonzept der Bundesregierung<br />

und die Rolle der<br />

Regenerativen darin<br />

Netzkonzession und Klimaschutzkonzepte<br />

Netzintegration regenerativer<br />

Energieerzeugungsanlagen<br />

Beteiligungsmöglichkeiten für<br />

EVU und Bürger<br />

Direktvermarktung regenerativ<br />

erzeugter Energieprodukte<br />

Akzeptanzförderung für EEG-<br />

Projekte.<br />

Informationen:<br />

EW Medien und Kongresse GmbH,<br />

Jana Kittelmann,<br />

Tel. (069) 7 10 46 87-477,<br />

E-Mail: jana.kittelmann@ew-online.de<br />

11. GreenField Symposium<br />

Mehr als 100 Experten von <strong>Gas</strong>versorgern,<br />

Stadtwerken,<br />

Autoherstellern und Engineering-<br />

Unternehmen aus Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz, den Niederlanden<br />

und der Tschechischen<br />

Republik haben sich am 26. Mai<br />

2011 im bayrischen Türkenfeld versammelt.<br />

Die Firma Greenfield veranstaltete<br />

dort ihr 11. Symposium<br />

zum Thema „<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> & Bío<strong>gas</strong> im<br />

Kraftstoffmix der nächsten Jahrzehnte“.<br />

Auf der Fachveranstaltung<br />

diskutierten Vertreter namhafter<br />

Unternehmen sowie nationaler und<br />

internationaler Fachverbände Erfahrungen<br />

und Perspektiven eines<br />

breiteren Einsatzes des umweltfreundlichen<br />

und wirtschaftlichen<br />

Kraftstoffes <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>.<br />

Durch die stark zunehmende<br />

Produktion von Bio<strong>gas</strong> und seiner<br />

Beimischung zum <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> entsteht<br />

ein dauerhaft verfügbarer Alternativkraftstoff.<br />

Die dabei verwendeten<br />

Pflanzen haben etwa so viel CO 2<br />

verbraucht, wie bei der Verbrennung<br />

im Motor wieder freigesetzt<br />

wird. Auch die Stickstoff-, Feinstaub-<br />

und Lärmemissionen werden<br />

erheblich verringert. Deutschlandweit<br />

stehen heute rund 900 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen<br />

zur Verfügung.<br />

Die Experten forderten die Politik<br />

daher auf, im Rahmen der Kraftstoffstrategien<br />

nicht nur die zukünftige<br />

Entwicklung von Elektrofahrzeugen<br />

zu fördern. Durch klare,<br />

langfristige Rahmenbedingungen<br />

und den Abbau von Wettbewerbsnachteilen<br />

wie z. B. die Anpassung<br />

des Biokraftstoff-Quotengesetzes<br />

muss Planungssicherheit geschaffen<br />

werden. Nur so können die ehrgeizigen<br />

Ziele der Bundesregierung<br />

zum Umweltschutz im Straßenverkehr<br />

erreicht werden. Die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>fahrzeuge<br />

sind seit Jahren erprobt<br />

und stehen auf dem Markt zur Verfügung.<br />

Am Rande des Symposiums wurden<br />

Neuentwicklungen von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>fahrzeugen<br />

wie die MILA Aerolight<br />

Leichtbaustudie der Firma MAGNA<br />

STEYR, der Mercedes E 200 NGT<br />

und der Passat Variant TSI EcoFuel<br />

sowie Touran TSI Eco Fuel von Volkswagen<br />

gezeigt.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 435


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Personalforum Energie 2011<br />

Personalverantwortliche der Energiebranche<br />

treffen sich am<br />

20./21. Oktober 2011 im Kölner<br />

Hotel im Wasserturm zum Personalforum<br />

Energie. „HR für die Energiewende“<br />

ist das Thema des Kongresses,<br />

denn Stadtwerke und Energieunternehmen<br />

stehen 11 Jahre nach<br />

der Liberalisierung vor dem nächsten<br />

Wandel. 20 Referenten aus der<br />

Energiewirtschaft und Wissenschaft<br />

informieren über die Zukunft der<br />

Arbeit und erfolgreiche HR-Strategien<br />

sowie neue Wege in der Rekrutierung<br />

von Fachkräften. Der HR-<br />

Branchentreff richtet sich an Personalverantwortliche<br />

aus allen<br />

Energiesparten – ob bei Stadtwerken<br />

und Energiedienstleistern, der<br />

Energieanlagentechnik oder im<br />

Bereich der Erneuerbaren Energien.<br />

Begleitet wird das Personalforum<br />

von zwei Praxisseminaren: Personalmarketing<br />

& Social Media sowie<br />

Führungskräfteentwicklung.<br />

Informationen:<br />

Personalforum Energie,<br />

Monika Handt,<br />

Tel. (08192) 997 3332,<br />

E-Mail: anmeldung@personalforum-energie.<br />

de, www.personalforum-energie.de<br />

Grundlagenseminare zur Bio<strong>gas</strong>einspeisung<br />

Nach Inkrafttreten neuer Regelungen<br />

für die <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />

(<strong>Gas</strong>NZV) und<br />

das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) ist eine steigende Bio<strong>gas</strong>einspeisung<br />

in das öffentliche <strong>Gas</strong>versorgungsnetz<br />

zu erwarten. Darauf<br />

reagiert die Projekthaus GmbH aus<br />

Bremen, ein Beratungsunternehmen<br />

für die Energiebranche, nun<br />

mit zwei praxisnahen Schulungen.<br />

Im Fokus der Fortbildung stehen<br />

technische und rechtliche Fragestellungen<br />

zur Bio<strong>gas</strong>einspeisung.<br />

Zielgruppe der Seminare sind Technische<br />

Leiter, Führungskräfte und<br />

Mitarbeiter von Energieversorgungsunternehmen.<br />

Neben einer Vorstellung der<br />

Anlagentechnik für Bio<strong>gas</strong>erzeugung,<br />

-aufbereitung und -einspeisung<br />

bietet die Schulung „Technische<br />

Grundlagen“ am 22.9.2011 in<br />

Bremen einen Überblick über die<br />

rechtlichen Grundlagen, die aus<br />

dem DVGW-Regelwerk und der <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />

sowie aus<br />

dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

resultieren. Im Seminar „Technische<br />

und rechtliche Grundlagen“ am<br />

14.9.2011 in Bremen informiert<br />

zusätzlich ein Rechtsanwalt über die<br />

Vorgaben des EEG, Bilanzierungsrisiken<br />

und die Vertragsabwicklung.<br />

Informationen unter:<br />

Projekthaus GmbH,<br />

Tel. (0421) 330 278-10,<br />

www.projekthaus.com.<br />

VKU-Verbandstagung 2011<br />

Die VKU-Verbandstagung 2011<br />

findet am 12.–13.10.2011 in<br />

Bonn unter dem Motto „Kommunalwirtschaft<br />

der Zukunft: Innovativ –<br />

Bürgernah – Regional“ statt. Es werden<br />

rund 1000 Führungskräfte und<br />

Entscheidungsträger von kommunalen<br />

Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen<br />

erwartet sowie<br />

nationale und internationale Gäste<br />

aus Politik und Wirtschaft. Unter<br />

anderem haben bereits EU-Energiekommissar<br />

Günther Oettinger,<br />

Bundesumweltminister Dr. Norbert<br />

Röttgen, FAZ-Herausgeber Frank<br />

Schirrmacher und die Ministerpräsidentin<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

Hannelore Kraft, als Redner<br />

zugesagt.<br />

Neben der VKU-Mitgliederversammlung<br />

und dem öffentlichen<br />

Kongressprogramm findet auch<br />

wieder eine begleitende Ausstellung<br />

statt.<br />

Informationen:<br />

Verband kommunaler Unternehmen e. V.<br />

Alice Hauer,<br />

Tel. (030) 58580-211<br />

E-Mail: verbandstagung@vku.de<br />

Informationen zur Ausstellung:<br />

Innovation Congress GmbH,<br />

Christiane Pröhl,<br />

Tel. (0221) 934741-14,<br />

E-Mail: proehl@innovation-congress.de<br />

Juli/August 2011<br />

436 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

DBI Fachforum – Energiespeicherkonzepte und<br />

Wasserstoff<br />

Vom 13. bis 14. September 2011<br />

findet in Berlin das DBI-Fachforum<br />

zum Thema „Energiespeicherkonzepte<br />

und Wasserstoff“<br />

statt.<br />

Die langfristige Energiespeicherung<br />

ist ein hochaktuelles Thema im<br />

Spannungsfeld zwischen Ausbau<br />

Erneuerbarer Energien, Ausstieg aus<br />

der Atomkraft und Stromnetzausbau.<br />

Das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitungsnetz bietet<br />

Speicherkapazität im Terrawattbereich<br />

und ist zugleich effizient,<br />

sicher, umweltfreundlich und ge -<br />

sellschaftlich akzeptiert. Die Nutzung<br />

der <strong>Gas</strong>infrastruktur und seiner<br />

Komponenten bietet daher die<br />

Chance für einen ökologisch und<br />

volkswirtschaftlich sinnvollen Übergang<br />

von einer fossilen zu einer<br />

regenerativen Energiewirtschaft und<br />

wird so zum unverzichtbaren Teil<br />

eines zukünftigen Energiekonzeptes.<br />

Im Rahmen des DBIFachforums<br />

werden aktuelle politische Entwicklungen<br />

und Ziele zum Thema<br />

Power-to-<strong>Gas</strong> sowie Erkenntnisse<br />

aus Forschungs- und Demonstrationsprojekten<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Dazu ist die Veranstaltung in<br />

die Themenblöcke<br />

Energiekonzept der Bundesregierung<br />

und Energiewirtschaftsgesetz<br />

Bedarf und Möglichkeiten der<br />

Energiespeicherung,<br />

Aktuelle Entwicklungen auf den<br />

Gebiet der Wasserstofferzeugung<br />

sowie Demonstrationsvorhaben<br />

und<br />

Effekte von Wasserstoff auf ausgewählte<br />

Industrie<strong>gas</strong>prozesse<br />

und Untergrundspeicher<br />

gegliedert. Sowohl zu diesen<br />

Bereichen als auch in der Podiumsdiskussion<br />

„Bedeutung von Powerto-<strong>Gas</strong><br />

für das Energiesystem der<br />

Zukunft“ werden ausgewiesene<br />

Experten der Politik und der Branche<br />

referieren und gemeinsam zur<br />

Thematik miteinander debattieren.<br />

Die Veranstaltung richtet sich an<br />

Mitarbeiter von kommunalen und<br />

überregionalen Energieversorgern,<br />

Behörden, Ingenieurbüros, Forschungseinrichtungen<br />

und Interessenten.<br />

Darüber hinaus werden vor<br />

allem Strom- und <strong>Gas</strong>netzbetreiber<br />

sowie Betreiber von Windenergieanlagen<br />

angesprochen. Weitere<br />

Informationen zum aktuellen Programm<br />

sowie die Anmeldemodalitäten<br />

ist unter www.dbi-gti.de zu<br />

finden.<br />

Kontakt:<br />

DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH<br />

Freiberg,<br />

Emily Schemmel,<br />

Tel. (03731) 4195-339<br />

Expertenforum „Netz datenmanagement 2011“<br />

Mit dieser Fachtagung am 4.–5.<br />

Oktober 2011, im Kloster Eberbach,<br />

Eltville stellt EW den Teilnehmern<br />

anhand aktueller Beispiele vor,<br />

wie sie den immer anspruchsvolleren<br />

Anforderungen des Tagesgeschäftes<br />

entgegnen können. Referenten<br />

aus der Praxis geben konkrete<br />

Anregungen, das Tagesgeschäft an<br />

der einen oder anderen Stelle effektiver<br />

und effizienter zu gestalten.<br />

Die Bewältigung der täglichen<br />

Aufgaben in Betrieb, Instandhaltung<br />

und Bau ist heute ohne umfangreichen<br />

Einsatz von Informationstechnologie<br />

nicht mehr möglich. Neben<br />

dem kaufmännischen ERP Systemen<br />

spielt hierbei die Netzdokumentation<br />

eine immer wesentlichere<br />

Rolle. Sie liefert heute die Grundlage<br />

der technischen Betriebsmitteldokumentation.<br />

Sachgerechte Netz daten<br />

bilden dabei eine wichtige Voraussetzung<br />

zur Optimierung der täglichen<br />

Geschäftsprozesse in einem<br />

Energieversorgungsunternehmen.<br />

Besonders Daten mit geografischem<br />

Raumbezug werden immer häufiger<br />

als Entscheidungsgrundlage herangezogen.<br />

Das gilt für die Instandhaltung<br />

ebenso, wie für Betrieb, Bau<br />

und Vertrieb. Folgerichtig ist es notwendig<br />

umfassende Integrationen<br />

der Netzdokumentation mit anderen<br />

Datenquellen zu etablieren.<br />

Nicht nur der Entwurf sondern in<br />

besonderem Maße auch der Betrieb<br />

der integrierten Daten erfordert eine<br />

große Verantwortung bei der Organisation<br />

und Qualitätssicherung,<br />

schafft aber, konsequent betrieben,<br />

durch die schlüssige Integration aller<br />

Daten neue Möglichkeiten der<br />

Asset-Analyse und daraus folgende<br />

neue Ansätze zur Netzstrategie.<br />

Das Expertenforum wendet sich<br />

an Fach- und Führungskräfte aus<br />

den technischen Bereichen der<br />

EVU-Netzbetreiber, aus Asset Ma -<br />

nagement, Netzservice, Netzbetrieb,<br />

Instandhaltung, Arbeitsvorbereitung,<br />

Einsatzsteuerung sowie<br />

dem Bereich derjenigen Zentralsysteme,<br />

die die gewünschten Informationen<br />

verwalten, also z. B. GIS-,<br />

Kunden-, Anlagen-, Netz- und Be -<br />

triebsmittelinformationssysteme.<br />

Informationen unter:<br />

EW Medien und Kongresse GmbH,<br />

Hélène Seier,<br />

Tel. (069) 7 10 46 87-349,<br />

E-Mail: helene.seier@ew-online.de<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 437


NACHRICHTEN<br />

Verbände und Vereine<br />

rbv und figawa erneuern Vereinbarung<br />

rbv-Geschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter<br />

Hesselmann, rbv-Präsident Dipl.-Ing. Klaus Küsel,<br />

der Präsident der figawa Prof. e.h. (RUS) Bernd H.<br />

Schwank und figawa-Hauptgeschäftsführer<br />

Dipl.-Wirtschafts-Ing. Gotthard Graß bei der<br />

Unterzeichnung der neuen Vereinbarung, welche<br />

die Zusammenarbeit der Verbände zukünftig regelt.<br />

Foto: rbv<br />

Am 2. Mai haben der Rohrleitungsbauverband<br />

e.V. (rbv) und<br />

die Bundesvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e.V. (figawa)<br />

ihre Zusammenarbeit vertraglich<br />

neu geregelt. rbv-Präsident Dipl.-<br />

Ing. Klaus Küsel und der Präsident<br />

der figawa, Prof. e. h. (RUS) Bernd H.<br />

Schwank, unterzeichneten im Rahmen<br />

der WASSER BERLIN INTERNA-<br />

TIONAL 2011 auf dem Messestand<br />

der Kooperation Leitungsbau eine<br />

neu getroffene Vereinbarung, welche<br />

die Zusammenarbeit der beiden<br />

namhaften Verbände zukünftig<br />

regelt.<br />

figawa und rbv arbeiten seit<br />

1950 eng zusammen. Der Rohrleitungsbauverband<br />

bildet die stärkste<br />

Gruppe innerhalb der figawa und<br />

repräsentiert die Fachgruppe Rohrleitungsbau,<br />

die sich satzungsgemäß<br />

mit den Medien <strong>Gas</strong> und<br />

Wasser beschäftigt. Details zur Verbands-<br />

und Geschäfts stellen gemein<br />

schaft wurden erstmals in<br />

einer Vereinbarung im Jahre 1962<br />

festgeschrieben. In der in Berlin<br />

unterzeichneten Neufassung findet<br />

die Weiterentwicklung beider Vereine<br />

Berücksichtigung, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Erweiterung<br />

des Themenspektrums beim<br />

rbv.<br />

Zu den wichtigsten gemeinsamen<br />

Grundsätzen zählt die Stärkung<br />

der einheitlichen Interessenvertretung<br />

der im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />

tätigen Unternehmen in tech nischwissenschaftlichen<br />

Belangen, zum<br />

Beispiel bei der Regelsetzung, im<br />

Prüf- und Zertifizierwesen, bei Forschung<br />

und Entwicklung und beim<br />

Austausch praktischer Erfahrungen.<br />

Mit der neuen Vereinbarung wird<br />

eine zeitgemäße und konstruktive<br />

Fortsetzung der traditionellen Zu -<br />

sammenarbeit sichergestellt.<br />

Neuer Masterstudiengang zum Ingenieur<br />

für Netztechnik und Netzbetrieb<br />

Mit dem Wintersemester<br />

2011/12 starten an den Hochschulen<br />

in Wolfenbüttel, Esslingen/<br />

Stuttgart und Trier berufsbegleitende<br />

Masterstudiengänge zum<br />

Ingenieur / zur Ingenieurin für Netztechnik<br />

und Netzbetrieb in der<br />

Strom-, <strong>Gas</strong>- und Wasserversorgung.<br />

Aufbauend auf dem zusammen<br />

mit den Verbänden DVGW und VDE<br />

entwickelten Zertifikatsstudiengang<br />

zum Netzingenieur haben die<br />

genannten Hochschulen, die beiden<br />

Verbände und namhafte Versorgungsunternehmen<br />

ein gemeinsames<br />

Curriculum erarbeitet, das<br />

einen bundesweiten Standard für<br />

die Versorgungswirtschaft setzt. Die<br />

Netzingenieure werden durch den<br />

Masterstudiengang dazu ausgebildet,<br />

bisher einzeln betrachtete<br />

Sparten wie Strom, <strong>Gas</strong> und Wasser<br />

spartenübergreifend zu behandeln.<br />

Sie erfüllen damit den Anspruch,<br />

Fach- und Führungsaufgaben in<br />

Netzgesellschaften wahrzunehmen<br />

und bringen ideale Voraussetzungen<br />

mit, als Technische Führungskraft<br />

nach G 1000, S 1000 bzw.<br />

W 1000 vom Unternehmen benannt<br />

zu werden.<br />

Den Interessenten stehen bundesweit<br />

drei Standorte mit dem<br />

abgestimmten Masterstudiengang<br />

zum Netzingenieur zur Auswahl.<br />

Zulassungsvoraussetzung ist ein<br />

abgeschlossenes Ingenieurstudium<br />

oder ein vergleichbarer Hochschulabschluss<br />

im Fachgebiet Strom oder<br />

<strong>Gas</strong>/Wasser sowie eine zweijährige<br />

Berufspraxis in der Versorgungstechnik.<br />

Teilnehmer mit einem<br />

abgeschlossenen Zertifikatstudium<br />

zum Netzingenieur steigen unmittelbar<br />

in das 3. Semester ein.<br />

Die beiden Verbände DVGW e.V.<br />

und FNN im VDE e.V. haben durch<br />

ihre Arbeitskreise an der inhaltlichen<br />

Ausgestaltung des Masterstudiengangs<br />

intensiv mitgearbeitet<br />

und hoffen auf eine rege Nachfrage.<br />

Information und Bewerbung in<br />

Wolfenbüttel: Ralf Zinke,<br />

E-Mail: r.zinke@ostfalia.de<br />

oder Tel. (05331) 939 78000,<br />

Esslingen/Stuttgart: Matthias Rinder,<br />

E-Mail: m.rinder@enbw.com oder<br />

Tel. (0711) 289 69244,<br />

Trier/Bonn: Robert Sattler,<br />

E-Mail: sattler@dvgw.de<br />

oder Tel. (0631) 2778921<br />

Juli/August 2011<br />

438 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Bio<strong>gas</strong><br />

Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

Dieses Standardwerk behandelt sämtliche Aspekte rund um<br />

das Thema Bio<strong>gas</strong> von der Erzeugung über die Aufbereitung<br />

bis zur Einspeisung.<br />

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der gesamten<br />

verfahrenstechnischen Prozesskette. Grundlage der Erörterung sind<br />

die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.<br />

Ergänzend werden zukünftige Entwicklungen und Potenziale<br />

für Bio<strong>gas</strong> diskutiert. Die Themenaufbereitung basiert auf aktuellen<br />

Forschungsergebnissen, Erfahrungsberichten sowie Best-Practice-<br />

Anwendungen und ist in ihrer Form bisher einzigartig.<br />

Das Buch richtet sich an alle Interessengruppen, die fachlich mit<br />

der Bio<strong>gas</strong> einspeisung befasst sind. Es trägt sowohl konkreten,<br />

praktischen Aspekten Rechnung und fungiert zugleich als Einstiegswerk<br />

für die wissenschaftliche Bearbeitung.<br />

Aus dem Inhalt:<br />

∙ Politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

∙ Verfahrenstechnik der Bio<strong>gas</strong>erzeugung<br />

∙ Technische und rechtliche Anforderungen an die <strong>Gas</strong>qualität<br />

∙ Verfahrenstechnik der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

∙ Anlagentechnik der <strong>Gas</strong>einspeisung<br />

∙ Abrechnung und Messtechnik<br />

∙ Vermarktung<br />

Sie haben die<br />

Wahl !<br />

Hrsg.: S. Bajohr / F. Graf<br />

1. Auflage 2010, ca. 300 Seiten, Farbdruck,<br />

Hardcover, mit CD-ROM oder DVD<br />

Buch + CD-ROM<br />

Buch + DVD<br />

mit Zusatzinhalten<br />

mit Zusatzinhalten und<br />

vollständigem E-Book<br />

Oldenbourg Industrieverlag<br />

www.<strong>gwf</strong>-<strong>gas</strong>-erd<strong>gas</strong>.de<br />

Sofortanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

Bio<strong>gas</strong>, 1. Auflage 2010<br />

___ Ex. Fachbuch + CD-ROM für € 98,- (zzgl. Versand)<br />

ISBN: 978-3-8356-3197-7<br />

___ Ex. Fachbuch + DVD für € 140,- (zzgl. Versand)<br />

ISBN: 978-3-8356-3211-0<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

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Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

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Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

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Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich<br />

widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation<br />

werden Ihre persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />

oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />

Bankleitzahl<br />

<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

BIOG1Zs0410


NACHRICHTEN<br />

Verbände und Vereine<br />

ELVHIS expandiert mit neuer Struktur<br />

und neuem Namen<br />

ELVHIS, der Europäische Leit-Verband<br />

der Hersteller von <strong>Gas</strong>-Infrarot-Hellstrahlern<br />

hat auf seiner<br />

43. Sitzung im März 2011 die Öffnung<br />

für europäische Hersteller von<br />

Dunkelstrahlern vollzogen. Mit der<br />

Integration der Dunkelstrahler trägt<br />

der Verband der Entwicklung am<br />

Markt Rechnung, dass beide Produktgruppen<br />

mit dem gleichen<br />

Wirkprinzip der Infrarot Strahlungsheizung<br />

arbeiten und dass immer<br />

mehr Unternehmen beide Systeme<br />

herstellen und vertreiben. Der<br />

zweite wichtige Sitzungsbeschluss<br />

ist die Ausweitung der Mitgliedschaft<br />

auf ordentliche und außerordentliche<br />

Mitglieder. Hierdurch sollen<br />

neue wichtige Partner für die<br />

Interessenvertretung gewonnen<br />

werden. Mit der Wahl von Prof.<br />

Schwank (Schwank GmbH Deutschland,<br />

Hell- und Dunkelstrahler) als<br />

Präsident und den Herren Gerad<br />

Auvergne (SBM Frankreich, Hellstrahler)<br />

und Frank Staniland (Ambirad<br />

United Kingdom, Dunkelstrahler)<br />

als Vize-Präsidenten wird die<br />

neue Ausrichtung und der neue<br />

Name von ELVHIS als „Europäischer<br />

Leit-Verband der Hersteller von <strong>Gas</strong>-<br />

Infrarot-Heizstrahlern e.V. zusätzlich<br />

unterstrichen.<br />

ELVHIS ist seit Gründung 1994<br />

als gemeinnütziger Interessenvertreter<br />

der europäischen Hersteller<br />

von <strong>Gas</strong>-Infrarot-Hellstrahlern tätig<br />

und heute als kompetenter<br />

Gesprächspartner bei der EU-Kommission<br />

und dem Europäischen Parlament<br />

bestens eingeführt. So baut<br />

die Gestaltung der Produktnormung<br />

im CEN TC 180 auf seine<br />

direkte Mitwirkung und auch seine<br />

finanzielle Unterstützung. Aktuell<br />

wichtige Themen im Markt stellen<br />

sich z.B. in der ECO-Designrichtlinie<br />

(EuP) mit ihren Konsequenzen für<br />

die Strahlungsheizung. Herstellern<br />

von Dunkelstrahlern fehlte bisher<br />

die Möglichkeit, ihre Interessen auf<br />

europäischer Ebene zu vertreten.<br />

Zudem steht jetzt Unternehmen,<br />

Organisationen, Verbänden, Instituten<br />

und Einzelpersonen, die sich mit<br />

der Herstellung von Komponenten,<br />

dem Handel, der Forschung oder<br />

der Beratung auf dem Gebiet der<br />

Strahlungsheizung befassen, als<br />

außerordentliches Mitglied der Beitritt<br />

zu ELVHIS offen. Sie können sich<br />

in die Mitgestaltung wichtiger Rahmenbedingungen<br />

für die Zukunft<br />

der Strahlungsheizung einbringen<br />

und auf eine gestärkte europaweite<br />

Vertretung ihrer Interessen bauen.<br />

Informationen:<br />

General Sekretariat ELVHIS,<br />

Dr. Norbert Burger,<br />

Tel. (0221) 37668-31,<br />

E-Mail: drburger@figawa.de, www.figawa.de<br />

EDNA-Initiative hält Technische Umsetzung<br />

der KOV 4 bis 1. Oktober für unrealistisch<br />

Bereits zum 1. Oktober 2011<br />

sollen die neuen Marktprozesse<br />

im <strong>Gas</strong>markt auf Basis der überarbeiteten<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

(KOV 4) in Kraft treten. Veröffentlicht<br />

wurde die KOV 4 sowie der neue<br />

Leitfaden „Bilanzkreismanagement“<br />

aber erst am 1. Juli 2011. Nach<br />

Ansicht der EDNA-Initiative e.V. ist<br />

die Umsetzung der neuen Prozesse<br />

in den IT-Systemen für die <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />

jedoch nicht nur wegen der<br />

dreimonatigen und damit extrem<br />

kurzen Umsetzungsfrist völlig unrealistisch.<br />

Denn bereits zum 1. April<br />

dieses Jahres hat die Arbeitsgruppe<br />

„Datenaustausch“ des DVGW neue<br />

Formatversionen für die EDIG@S-<br />

Nachrichtentypen ALOCAT, IMBNOT<br />

und TRANOT veröffentlicht. „Es ist<br />

absehbar, dass die Prozesse, die im<br />

Juli veröffentlicht werden, nicht mit<br />

diesen Formatdefinitionen übereinstimmen.<br />

Schon aus diesem Grund<br />

ist eine technische Umsetzung in<br />

den Software-Lösungen im angegebenen<br />

Zeitrahmen unmöglich“, be -<br />

schreibt Rüdiger Winkler, Geschäftsführer<br />

der EDNA-Initiative e.V., das<br />

Dilemma. Er geht davon aus, dass<br />

die neuen Prozesse im <strong>Gas</strong>markt<br />

deswegen frühestens zum 1. April<br />

2012 starten können. Die entsprechenden<br />

Bestimmungen der <strong>Gas</strong>netz-Zugangsverordnung<br />

(<strong>Gas</strong>NZV)<br />

werden damit mit größter Wahrscheinlichkeit<br />

von keinem Marktpartner<br />

eingehalten werden können.<br />

Die EDNA-Initiative empfiehlt<br />

deswegen, dass Verstöße gegen die<br />

<strong>Gas</strong>NZV-Bestimmungen zur Marktkommunikation<br />

während eines<br />

Übergangszeitraums von sechs<br />

Monaten geduldet und nicht sanktioniert<br />

werden.<br />

Juli/August 2011<br />

440 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Verbände und Vereine<br />

NACHRICHTEN<br />

Präsidium und Vorstand gewählt sowie<br />

neue Geschäftsführung bei der figawa<br />

Für die kommenden zwei Jahre<br />

hat die Mitgliederversammlung<br />

der Bundesvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (figawa) e.V.<br />

Präsidium und Vorstand der mitgliederstärksten<br />

Vereinigung von Herstellerunternehmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und<br />

Wasserfach gewählt. Als Präsident<br />

des Verbandes wurde Prof. e.h.<br />

(RUS) Bernd H. Schwank, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Schwank GmbH Köln, wiedergewählt.<br />

Schwank ist seit 2005 Präsident<br />

der figawa. Vizepräsident des<br />

Verbandes bleibt Klaus Küsel,<br />

Geschäftsführer der BIS Heinrich<br />

Scheven GmbH, Erkrath, der<br />

zugleich Präsident des eng mit der<br />

figawa verbundenen Rohrleitungsbauverbandes,<br />

rbv e.V. ist. Beide<br />

Verbände haben ihren Sitz in Köln.<br />

Weiterhin hat die Mitgliederversammlung<br />

der figawa die Gründung<br />

einer neuen Fachgruppe Wasserverwendung<br />

beschlossen, mit der die<br />

figawa ihr Engagement in diesem<br />

Bereich weiter ausbauen wird und<br />

damit ebenfalls eine strukturelle<br />

Angleichung an das Gremienumfeld<br />

vornimmt.<br />

In das Präsidium der figawa wurden<br />

für die kommenden zwei Jahre<br />

weiterhin gewählt:<br />

Michael Calovini,<br />

Geschäfts führer der Elster<br />

GmbH, Lotte/Büren<br />

Dr. Ralph Donath,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Eugen Engert<br />

GmbH, Minden,<br />

Dr.-Ing. Günter Stoll,<br />

Geschäftsführer der Grünbeck<br />

Wasseraufbereitung GmbH,<br />

Höchstadt-Donau und<br />

Jörn Winkels, Geschäftsführer<br />

der Salzgitter Mannesmann<br />

Pipe Line GmbH, Siegen.<br />

Die Hauptgeschäftsführung der<br />

Bundesvereinigung der Firmen im<br />

<strong>Gas</strong>- und Wasserfach e.V. hat<br />

Dipl.-Wirtschafts-Ing. Gotthard Graß<br />

(53) übernommen. Graß war von<br />

1991 bis 2008 für den ZVEI – Zentralverband<br />

Elektrotechnik- und<br />

Elektronikindustrie tätig, zwischen<br />

2002 und 2008 war er Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes. In dieser<br />

Funktion hat er unter anderem<br />

die strategische Ausrichtung maßgeblich<br />

mitgestaltet und Kernprojekte<br />

wie die Entwicklung des europaweit<br />

effizientesten Systems zur<br />

Elektrogeräteentsorgung, die Neuausrichtung<br />

der Hannover-Messe<br />

oder die Entwicklung sogenannter<br />

Technologie-Roadmaps maßgeblich<br />

erarbeitet.<br />

In die Arbeit für die figawa<br />

bringt er zudem breite Erfahrungen<br />

als Unternehmensberater mit<br />

Schwerpunkten in den Bereichen<br />

Strategie, Innovationsprozesse, Kommunikation<br />

und Marketing von<br />

unternehmensbezogenen Dienstleistungen<br />

ein.<br />

DVGW CERT GmbH eröffnet Büro in Berlin<br />

Seit dem 1. 07. 2011 ist die DVGW<br />

CERT GmbH auch in der deutschen<br />

Hauptstadt mit einem Büro<br />

vertreten. Hierzu wurden entsprechende<br />

Räume im Luisen-Carree am<br />

Robert-Koch-Platz angemietet. Ne -<br />

ben zwei Büroräumen steht auch<br />

ein Besprechungsraum sowie die<br />

notwendige Infrastruktur für Prüfungen<br />

und Sitzungen zur Verfügung.<br />

Klaus Nehrke, Technischer<br />

Kundenbetreuer der DVGW CERT<br />

GmbH, wird das Berliner Büro leiten<br />

und von hier aus insbesondere Kunden<br />

und Geschäftspartner der<br />

DVGW CERT GmbH im Raum Berlin/<br />

Brandenburg sowie in den östlichen<br />

Bun desländern betreuen. Vor allem<br />

im Raum Berlin gibt es zahlreiche<br />

Neukunden und Interessenten, die<br />

zu technischen Fragen der Prüfung<br />

und Zertifizierung vor Ort betreut<br />

werden möchten. Auch die Kontakte<br />

zu den verschiedenen behördlichen<br />

Stellen und<br />

regierungsnahen<br />

Institutionen können<br />

von hier aus<br />

optimal wahrgenommen<br />

werden.<br />

Zertifizierungsanträge<br />

sowie sonstige<br />

Antragsunterlagen<br />

und Schriftverkehr<br />

zu laufenden<br />

Zer ti fi zierungsverfahren<br />

sollten<br />

weiterhin an den<br />

Hauptsitz in Bonn<br />

gesendet werden.<br />

Kontakt:<br />

DVGW CERT GmbH,<br />

Büro Berlin, Klaus Nehrke,<br />

Tel. (030) 27 58 07 10, E-Mail: nehrke@dvgw-cert.com<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 441


NACHRICHTEN<br />

Personen<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause neuer<br />

DVGW-Präsident<br />

Das neue Präsidium des DVGW (v.l.n.r.): Prof. Dr.-<br />

Ing. Matthias Krause, Präsident, Dr.-Ing. Jürgen Lenz,<br />

Vizepräsident <strong>Gas</strong>, Dr.-Ing. Georg Grunwald, Vizepräsident<br />

Wasser, Dr. Karl Roth, Vizepräsident.<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause (53)<br />

ist in Bonn vom Vorstand des<br />

DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>und<br />

Wasserfaches zum neuen Präsidenten<br />

gewählt worden. Er folgt auf<br />

Dr.-Ing. Bernhard Hörsgen (60), Vorstandsmitglied<br />

der Gelsenwasser AG,<br />

der zwei Jahre amtiert hat.<br />

Krause ist Geschäftsführer der<br />

Stadtwerke Halle GmbH. Nach<br />

Abschluss seines Studiums der Elektrotechnik<br />

an der Ingenieurhochschule<br />

Zittau war er dort bis zu seiner<br />

Promotion im Jahr 1988 wissenschaftlicher<br />

Assistent. Er leitete seit<br />

1990 den Bereich Energietechnik<br />

Chemie AG Bitterfeld-Wolfen, bevor<br />

er 1993 Technischer Geschäftsführer<br />

der Energieversorgung Halle<br />

wurde. Seit 2006 ist Matthias Krause<br />

Honorarprofessor an der Hochschule<br />

Zittau/Görlitz. Im September<br />

2009 wurde er zum Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Halle berufen.<br />

Dem DVGW-Präsidium gehören<br />

wie bisher Dr.-Ing. Jürgen Lenz (60)<br />

als Vizepräsident <strong>Gas</strong> und Dr.-Ing.<br />

Georg Grunwald (50) als Vizepräsident<br />

Wasser an. Dr. Karl Roth (58)<br />

wurde als neuer DVGW-Vizepräsident<br />

ins Präsidium gewählt.<br />

Die Amtszeit von DVGW-Präsident<br />

Krause beträgt satzungsgemäß<br />

ein Jahr. Im Anschluss an die<br />

erste Amtszeit kann der Präsident<br />

zweimal wiedergewählt werden.<br />

Verabschiedung von Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />

aus dem aktiven Dienst<br />

Zum 30. September 2010 hat Herr<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert seinen<br />

aktiven Dienst am Engler-<br />

Bunte-Institut in Karlsruhe beendet.<br />

Er war dort seit 1994 tätig als Inhaber<br />

des Lehrstuhls Chemie und<br />

Technik von <strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle,<br />

sowie als Leiter des Institutsbereichs<br />

<strong>Gas</strong>, Erdöl, Kohle (heute Chemische<br />

Energieträger und Brennstofftechnologie)<br />

und der dortigen DVGW-<br />

Forschungsstelle, Abteilung <strong>Gas</strong>technik.<br />

Nachfolger in diesen<br />

Ämtern ist Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas<br />

Kolb, bisher tätig im Großforschungsbereich<br />

des KIT. Zur Verabschiedung<br />

von Prof. Reimert fand<br />

am 1. Juli 2011 im Tulla-Hörsaal am<br />

KIT-Universitätsbereich ein Kolloquium<br />

statt, bei dem befreundete<br />

Kollegen und frühere Mitarbeiter<br />

aus verschiedenen Zeitepochen und<br />

Arbeitsfeldern einige Momente aus<br />

dem Berufsleben von Prof. Reimert<br />

darstellten, sowie aktuelle Themen,<br />

die daraus entstanden sind.<br />

Nach Diplom und Doktorarbeit<br />

an der TU Berlin (in Maschinenbau/<br />

Energieverfahrenstechnik) wechselte<br />

Prof. Reimert 1974 in den Anlagenbau<br />

zur Firma Lurgi nach Frankfurt/Main,<br />

wo er während zwanzig<br />

Jahren verschiedene Positionen<br />

innehatte, die längste Zeit als Leiter<br />

der Hauptabteilung Prozessentwicklung.<br />

Der Ortswechsel an die<br />

Universität Karlsruhe (TH) und dort<br />

zum Engler-Bunte-Institut fand im<br />

Jahre 1994 statt. Während seiner<br />

Berufszeit wirkte Prof. Reimert in<br />

verschiedenen Gremien des VDI,<br />

des DVGW und der Deutschen Wissenschaftlichen<br />

Gesellschaft für<br />

Erdöl, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und Kohle (DGMK)<br />

mit. Neben seinen Universitätsämtern<br />

in Karlsruhe nahm er leitende<br />

Funktionen im dortigen Forschungszentrum<br />

Umwelt (FZU) und<br />

am European Institute for Energy<br />

Research (EifER) wahr.<br />

Die gemeinsame Zeit am Rudolf-<br />

Drawe-Institut in Berlin und die dortigen<br />

Forschungsinhalte während<br />

der 1960er und 1970er Jahre waren<br />

Gegenstand des Redebeitrages von<br />

Prof. Klose, bis zur Pensionierung<br />

Lehrstuhlinhaber für Thermodynamik<br />

und Institutsleiter an der Universität<br />

Kassel.<br />

Beiträge von Verfahrensingenieuren<br />

in der industriellen Praxis, die<br />

als junge Mitarbeiter oder als Doktoranden<br />

bei Prof. Reimert tätig<br />

waren, schlossen das Programm des<br />

Kolloquiums ab.<br />

Grußworte des Vizepräsidenten<br />

für Forschung am KIT Dr. Fritz sowie<br />

des Dekans der Fakultät für Chemieingenieurwesen<br />

und Verfahrenstechnik<br />

Prof. Syldatk würdigten das<br />

Wirken von Prof. Reimert in Karlsruhe.<br />

Der Nachfolger, Prof. Kolb,<br />

dankte in seinem Grußwort dem<br />

Vorgänger. Bei dem abschließenden<br />

geselligen Beisammensein wurden<br />

viele gute Wünsche für Prof. Reimert<br />

und für sein zukünftiges Wohlergehen<br />

ausgesprochen.<br />

Juli/August 2011<br />

442 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Personen<br />

NACHRICHTEN<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann mit Bunsen-<br />

Pettenkofer-Ehrentafel ausgezeichnet<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann ist im<br />

Rahmen der DVGW-Mitgliederversammlung<br />

am 6. Juli 2011 in<br />

Bonn mit der Bunsen-Pettenkofer-<br />

Ehrentafel ausgezeichnet worden.<br />

Die Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel<br />

ist die höchste Auszeichnung, die<br />

der DVGW zu vergeben hat. Sie<br />

wurde anlässlich der 40. Jahresversammlung<br />

am 12. Juni 1900 in<br />

Mainz gestiftet und erinnert an die<br />

bedeutenden Chemiker und Hygieniker<br />

Robert Wilhelm Bunsen<br />

(1811–1899) und Max Josef von Pettenkofer<br />

(1818–1901).<br />

Mit Homann zeichnet der DVGW<br />

eine Persönlichkeit aus, die sich in<br />

hervorragender Weise um die Förderung<br />

des Vereins sowie auf nationaler<br />

und internationaler Ebene um<br />

die wissenschaftliche und praktische<br />

Arbeit im <strong>Gas</strong>fach verdient<br />

gemacht hat.<br />

Klaus Homann begann seine<br />

berufliche Karriere 1979 bei der Vereinigten<br />

Elektrizitätswerke Westfalen<br />

AG (VEW), wo er bis 1998 verschiedene<br />

leitende Positionen im<br />

Bereich <strong>Gas</strong>versorgung/<strong>Gas</strong>technik<br />

bekleidete. Von 1998 bis 2004 war<br />

er Mitglied des Vorstandes RWE <strong>Gas</strong><br />

AG. Seit 2004 war Homann Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der<br />

RWE Transportnetz <strong>Gas</strong> GmbH und<br />

zuletzt Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Thyssen<strong>gas</strong> GmbH in<br />

Dortmund.<br />

Homann ist seit dem Jahr 2000<br />

Mitglied des DVGW-Vorstands. Dem<br />

DVGW-Präsidium, das er von 2005<br />

bis 2007 als Präsident führte,<br />

gehörte er von 2002 bis 2009 an.<br />

Homann engagierte sich darüber<br />

hinaus in zahlreichen Fachgremien<br />

des DVGW. Von 2003 bis 2006<br />

bekleidete er das Amt des Präsidenten<br />

der europäischen technischwissenschaftlichen<br />

Vereinigung der<br />

<strong>Gas</strong>industrie (Marcogaz). Bis 2009<br />

war er Mitglied des Executive Board<br />

der Internationalen <strong>Gas</strong>union (IGU),<br />

der weltweiten <strong>gas</strong>fachlichen Vereinigung.<br />

Seit 2009 ist er Präsident<br />

des DIN Deutsches Institut für Normung<br />

e.V.<br />

Neben Homann wurden Prof. Dr.-<br />

Ing. Wolfgang Kühn mit der DVGW-<br />

Ehrenmitgliedschaft und Dipl.-Ing.<br />

Fritz Guther mit dem DVGW-Ehrenring<br />

für ihre Verdienste um das <strong>Gas</strong>und<br />

Wasserfach ausgezeichnet.<br />

Wolfgang Kühn hat sich im Laufe<br />

von 40 Jahren in der DVGW-Wasserforschung<br />

durch sein herausragendes<br />

Engagement für das deutsche<br />

Wasserfach und um die erfolgreiche<br />

Vernetzung der Wasserforschung in<br />

Europa verdient gemacht. Fritz<br />

Guther hat einen entscheidenden<br />

Beitrag bei der Überarbeitung der<br />

Technischen Regel für <strong>Gas</strong>installationen<br />

(DVGW-TRGI), eines in Europa<br />

einzigartigen Regelwerks, geleistet.<br />

Darüber hinaus hat sich Guther<br />

während seiner Obmannschaft im<br />

Technischen Komitee „<strong>Gas</strong>installation“<br />

in über 20 Jahren bleibende<br />

Verdienste in der Regelwerksarbeit<br />

erworben.<br />

Daniel Wosnitzka neuer Referent Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit beim DVGW<br />

Daniel Wosnitzka (39) ist seit dem<br />

1. Juli 2011 Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit im Berliner<br />

Büro des Deutschen Vereins des<br />

<strong>Gas</strong>- und Wasserfaches (DVGW). In<br />

der neu geschaffenen Position ist er<br />

für die strategische Verbandskommunikation<br />

sowie für den Bereich<br />

Public Affairs in der Hauptstadt verantwortlich.<br />

Wosnitzka kommt von der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft (DKG),<br />

wo der Historiker und Politologe seit<br />

2004 Pressesprecher war. Zuvor war<br />

der gebürtige Düsseldorfer wissenschaftlicher<br />

Referent beim Deutschen<br />

Bundstag und leitete das Büro<br />

einer Bundestagsabgeordneten in<br />

Berlin.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 443


FACHBERICHTE Messtechnik<br />

Flexibler Prozess-<strong>Gas</strong>chromatograph<br />

für die neuen Anforderungen an<br />

<strong>Gas</strong>analysegeräte<br />

Messtechnik, Sauerstoffmessung, Wasserstoffmessung, Bio<strong>gas</strong><br />

Horst Pöppl<br />

Um die aktuellen und zukünftigen Anforderungen an<br />

<strong>Gas</strong>analysegeräte zu erfüllen, war eine Neuentwicklung<br />

des Prozess-<strong>Gas</strong>chromatographen erforderlich.<br />

Vor allem die zunehmende Anzahl von Messanlagen<br />

für Bio<strong>gas</strong> macht die Messung von Sauerstoff und<br />

Wasserstoff notwendig, was mit den bisherigen Säulenmodulen<br />

nicht möglich war. Insbesondere die<br />

Messung von Wasserstoff erweist sich wegen des<br />

nichtlinearen Verlaufs der Wärmeleitfähigkeit von<br />

Helium-Wasserstoff-Gemischen als schwierig. Dennoch<br />

ist mit dem neuen Säulenmodul die Wasserstoffmessung<br />

mit Helium als Träger<strong>gas</strong> bis zu einem<br />

Anteil von 5 % möglich. Durch die unterschiedliche<br />

Ausstattung des Messwerks mit den verschiedenen<br />

Säulenmodulen kann der PGC für unterschiedliche<br />

Anwendungsfälle konfiguriert werden, z. B. auch für<br />

die Messung von Kohlenwasserstoffen bis C9. Zum<br />

neuen Messwerk kommt ein neuer Analysenrechner<br />

mit Archiven und Touchscreen, der eine Reihe<br />

zusätzlicher Funktionen ermöglicht.<br />

Flexible Process <strong>Gas</strong> Chromatograph for the New<br />

Requirements for <strong>Gas</strong> Analyzing Systems<br />

To meet the current and future requirements for <strong>gas</strong><br />

analysis systems, the development of a new process<br />

<strong>gas</strong> chromatograph was required. Mainly, the increasing<br />

number of metering stations for bio<strong>gas</strong> makes it<br />

necessary to measure the contents of oxygen and<br />

hydrogen, what was not possible with the previous<br />

column modules. In particular, the measurement of<br />

hydrogen proves to be difficult due to the non-linearity<br />

of the thermal conductivity of helium-hydrogen<br />

mixtures. Nevertheless, the hydrogen measurement<br />

with helium as carrier <strong>gas</strong> is possible with the new<br />

column module up to a limit of 5 %. Due to the different<br />

equipment of the measuring element with the<br />

various column modules, the PGC can be configured<br />

for different applications, e.g. for the measurement of<br />

hydrocarbons up to C9. The new measuring element<br />

is accompanied by a new analytical computer with<br />

archives and touch screen which allows a number of<br />

additional functions.<br />

1. Anforderungen<br />

Als begonnen wurde, Prozess-<strong>Gas</strong>chromatographen für<br />

die Abrechnungsmessung von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> einzusetzen, lieferten<br />

diese Geräte gerade mal drei eichamtliche Messgrößen:<br />

Brennwert, Normdichte und Kohlendioxidanteil.<br />

Dies reichte aber aus, um die Technik in den <strong>Gas</strong>messanlagen<br />

zu verändern. Zum einen wurden<br />

Kalorimeter durch <strong>Gas</strong>chromatographen ersetzt, zum<br />

anderen standen gleichzeitig die Eingangsgrößen für<br />

die Berechnung der Kompressibilitätszahl nach GERG-<br />

88S zur Verfügung. Damit erfolgte ein Wechsel von der<br />

damals verbreiteten Dichtemengenumwertung zur<br />

Zustandsmengenumwertung.<br />

Mit der zunehmenden Verbreitung von verändertem<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus Norwegen kamen die ersten Probleme auf.<br />

Die für natürliche <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e entwickelte GERG-88S<br />

erreichte bei hohen Drücken nicht mehr die geforderte<br />

Genauigkeit. Als Alternative stand die AGA 8 zur Verfügung,<br />

die allerdings als Eingangsgrößen die prozentualen<br />

Anteile der <strong>Gas</strong>komponenten verlangte. Da ein <strong>Gas</strong>chromatograph<br />

die einzelnen Komponenten ohnehin<br />

misst und dann daraus Brennwert und Normdichte<br />

berechnet, war dafür lediglich eine geänderte Kalibrierung<br />

sowie die PTB-Zulassung für die eichamtliche Messung<br />

der Komponenten erforderlich.<br />

Völlig neue Anforderungen entstanden durch die<br />

zunehmende Erzeugung von Bio<strong>gas</strong>en und deren Einspeisung<br />

ins <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz. Bio<strong>gas</strong>e haben eine andere<br />

Zusammensetzung als <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e: der Methananteil ist<br />

höher und es sind Anteile von Sauerstoff und Wasserstoff<br />

zu erwarten. Die Technische Richtlinie G 14 gibt<br />

vor, dass Sauerstoffanteile über 1 % und Wasserstoffanteile<br />

über 0,2 % mit eichfähigen Geräten zu messen sind<br />

[1]. Da diese beiden <strong>Gas</strong>e einerseits in <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>en nicht<br />

Juli/August 2011<br />

444 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Messtechnik<br />

FACHBERICHTE<br />

oder allenfalls in Spuren vorkommen und andererseits<br />

mit der für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> eingesetzten Technik nicht messbar<br />

sind, musste man hier neue Wege gehen.<br />

Die Notwendigkeit, Wasserstoff zu messen, wird sich<br />

in der Zukunft möglicherweise zusätzlich durch eine<br />

Einspeisung von Wasserstoff ins <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz ergeben.<br />

Derzeit werden Möglichkeiten geprüft, das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz<br />

für Speicherung und Transport der durch Windkraft<br />

erzeugten Energie in Form von Wasserstoff zu nutzen<br />

[2]. Nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 262 ist eine Einspeisung<br />

des durch Elektrolyse erzeugten Wasserstoffs bis<br />

zu einer Konzentration von 5 % möglich [3].<br />

2. Situation<br />

Die für die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>messung verwendeten Messwerke<br />

enthalten Trennsäulen, die geeignet sind zur Messung<br />

von Kohlenwasserstoffen und Kohlendioxid, jedoch<br />

Sauerstoff nicht von Stickstoff trennen können. Dies hat<br />

zwar keinen Einfluss auf den berechneten Brennwert,<br />

sehr wohl aber auf die Normdichte und auf das Ergebnis<br />

der AGA 8. Desweiteren steht damit kein Messwert zur<br />

Grenzwertüberwachung des Sauerstoffgehalts zur Verfügung.<br />

Ein Ausweg, der beim bisherigen Modell PGC 9000<br />

VC genutzt wurde, besteht darin, den Sauerstoffanteil<br />

mit einem paramagnetischen Sensor zu messen. Dies ist<br />

möglich, da neben Sauerstoff keine weiteren Komponenten<br />

oder Begleitstoffe von Erd- oder Bio<strong>gas</strong>en paramagnetisch<br />

sind. Nachteile sind die niedrigere Messgenauigkeit<br />

und Stabilität der paramagnetischen<br />

Messung gegenüber der Analyse mit einem <strong>Gas</strong>chromatographen.<br />

Außerdem erhöht sich damit der Kalibrier<strong>gas</strong>-Verbrauch<br />

unverhältnismäßig gegenüber einem<br />

reinen PGC.<br />

Der andere Weg ist die Analyse mit einer zusätzlichen<br />

speziellen Trennsäule, einer sogenannten Molsieb-Säule.<br />

Beim Wasserstoff ist die Situation insofern noch<br />

schwieriger, als er keine chemischen bzw. physikalischen<br />

Eigenschaften besitzt, die ihn eindeutig von den<br />

anderen Begleitkomponenten unterscheiden. Somit<br />

kommt nur eine <strong>gas</strong>chromatographische Bestimmung<br />

des Wasserstoffes in Frage [4]. Aufgrund eines nicht<br />

monotonen Verlaufs der Wärmeleitfähigkeit von<br />

Helium-Wasserstoffgemischen und der geringen Unterschiede<br />

in der Wärmeleitfähigkeit wurde Helium bislang<br />

nicht für die Wasserstoffbestimmung als Träger<strong>gas</strong> eingesetzt.<br />

Bei den derzeit im Einsatz befindlichen Geräten<br />

wird ein zusätzliches Chromatographiemodul mit Argon<br />

als Träger<strong>gas</strong> nur für die Bestimmung des Wasserstoffgehaltes<br />

betrieben.<br />

Bild 1. Funktionsweise einer Molsieb-Säule. Zuerst werden in einer vorgeschalteten<br />

Säule die zu messenden Komponenten von Wasser und<br />

CO 2 abgetrennt (1). Danach erfolgt die Messung in der zweiten Säule<br />

und Wasser und CO 2 werden wieder aus der Vorsäule herausgespült (2).<br />

3. Lösungsweg<br />

Es war also klar, dass für die Messung von Sauerstoff<br />

und Wasserstoff die traditionelle Messeinheit durch<br />

eine Molsieb-Säule zu ergänzen ist. Bei dieser Säulenvariante<br />

sorgen starke Adsorptionskräfte zwischen der<br />

aktiven Oberfläche und den <strong>Gas</strong>molekülen für eine<br />

Trennleistung, die ausreicht, Sauerstoff und Stickstoff<br />

zu trennen. Nachteil dieser Säulen ist die hohe Verweildauer<br />

von Substanzen mit polaren Molekülen, z. B. Wasser<br />

oder CO 2 . Aus diesem Grund wird der Messsäule<br />

eine weitere, weniger empfindliche Säule vorgeschaltet,<br />

die die Komponenten „vorsortiert“ (Bild 1). Hier<br />

werden die schnellen Komponenten Wasserstoff, Stickstoff<br />

und Sauerstoff von den polaren Substanzen abge-<br />

Der Methangehalt ist zu niedrig?<br />

Der Schwefelgehalt ist zu hoch?<br />

Die Luft ist raus?<br />

Zeit, dass Sie<br />

die Kontrolle übernehmen.<br />

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Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 445


FACHBERICHTE Messtechnik<br />

Tabelle 1. Wärmeleitfähigkeit von Mess<strong>gas</strong>komponenten<br />

und möglichen Träger<strong>gas</strong>en<br />

<strong>Gas</strong> Wärmeleitfähigkeit W/(m · K)<br />

Wasserstoff 180,5<br />

Helium 151,3<br />

Methan 34,1<br />

Sauerstoff 26,6<br />

Stickstoff 25,8<br />

Ethan 21,2<br />

Propan 18,0<br />

Argon 17,8<br />

Kohlendioxid 16,8<br />

Butan 16,2<br />

Bild 2. Chromatogramm der Molsieb-Säule, gemessen mit Helium<br />

als Träger<strong>gas</strong>. Der Wasserstoffpeak ist aufgrund einer Anomalie<br />

positiv.<br />

Bild 3. Signalamplituden und Signalform von Wasserstoffpeaks in<br />

Helium in Abhängigkeit vom Wasserstoffanteil [5]<br />

trennt. Im Anschluss erfolgt die Trennung von N 2 und<br />

O 2 in der Messsäule und die vorgeschaltete Säule wird<br />

in entgegengesetzter Richtung durchströmt (Backflush-Verfahren),<br />

um die polaren Moleküle wieder aus<br />

dem System zu spülen.<br />

Schneller als Sauerstoff und Stickstoff wandert der<br />

Wasserstoff durch die Säulen. Aufgrund der<br />

Wärmeleitfähigkeit von Wasserstoff, die etwas über<br />

der von Helium liegt, würde man ein kleines, negatives<br />

Signal erwarten. In der Tat lässt sich der Wasserstoff<br />

mit Helium als Träger<strong>gas</strong> messen. Die Peaks sind aufgrund<br />

des geringen Unterschieds der Wärmeleitfähigkeiten<br />

von Wasserstoff und Helium (Tabelle 1) zwar<br />

kleiner (im Verhältnis zu den anderen <strong>Gas</strong>komponenten),<br />

die resultierende Messgenauigkeit liegt aber<br />

dennoch innerhalb der Grenzen für eichamtliche Messung<br />

(Bild 2).<br />

Auf den ersten Blick überraschend erscheint der<br />

positive Peak, lässt sich jedoch mit der Abhängigkeit<br />

der Wärmeleitfähigkeit vom Mischungsverhältnis von<br />

Wasserstoff und Helium erklären. Wird reinem Helium<br />

Wasserstoff hinzugefügt, so nimmt die Wärmeleitfähigkeit<br />

zunächst ab, obwohl sie aufgrund der höheren<br />

Wärmeleitfähigkeit von Wasserstoff eigentlich<br />

zunehmen müsste (Bild 3). Bei einem Wasserstoffanteil<br />

von ca. 8 % erreicht die Wärmeleitfähigkeit ein<br />

Minimum, um danach (erwartungsgemäß) wieder<br />

anzusteigen [5].<br />

Es wurden Messungen mit verschiedenen <strong>Gas</strong>gemischen<br />

durchgeführt mit Wasserstoffanteilen bis 5 %. Das<br />

entspricht in etwa dem Punkt b im Bild 3. Die Abhängigkeit<br />

der Wärmeleitfähigkeit vom Wasserstoffgehalt<br />

ist dort zwar nicht mehr linear, lässt sich aber gut durch<br />

ein Polynom darstellen. Somit ist prinzipiell die Wasserstoffmessung<br />

mit Helium als Träger<strong>gas</strong> bis 5 % messbar.<br />

Da bislang aber keine rückführbaren Kalibrier<strong>gas</strong>e mit<br />

solchen Anteilen verfügbar sind, wird die eichamtliche<br />

Messung zunächst nur bis zu einem Wasserstoffanteil<br />

von 3 % möglich sein.<br />

4. Technische Merkmale des PGC 9300<br />

4.1 Messwerk<br />

Der neue Prozess-<strong>Gas</strong>chromatograph PGC 9300 kann<br />

mit zwei oder drei Säulenmodulen ausgestattet werden,<br />

wobei drei verschiedene Säulentypen zur Verfügung<br />

stehen. Für die Messung der Kohlenwasserstoffe und<br />

CO 2 werden die beiden bewährten Säulentypen des<br />

Vorgängermodells PGC 9000 VC verwendet und bei<br />

Bedarf die Molsieb-Säule. Je nach Kombination entstehen<br />

so unterschiedliche Geräte für unterschiedliche<br />

Anwendungsbereiche:<br />

Standardausführung für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> mit Messung von<br />

11 Komponenten bis Hexan. Diese Ausführung ent -<br />

spricht dem bisherigen Gerätetyp PGC 9000 VC.<br />

Bio<strong>gas</strong>-Ausführung zur Messung von 9 Komponenten,<br />

Kohlenwasserstoffe bis Butan sowie Sauerstoff<br />

Juli/August 2011<br />

446 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Messtechnik<br />

FACHBERICHTE<br />

und Wasserstoff.Die Messung bis Butan ist in diesem<br />

Fall ausreichend, da Bio<strong>gas</strong>e so gut wie keine höheren<br />

Kohlenwasserstoffe enthalten. Die Bio<strong>gas</strong>-Version<br />

erfüllt die Anforderungen der Technischen<br />

Richtlinie G14.<br />

C9-Ausführung für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> zur Messung von 13 Komponenten<br />

bis Nonan. Diese Variante bietet die Möglichkeit,<br />

mit einem speziellen Verfahren aus der <strong>Gas</strong>zusammensetzung<br />

den Kohlenwasserstoff-Taupunkt<br />

zu berechnen.<br />

Vollversion zur Messung von 15 Komponenten bis<br />

Nonan einschließlich Sauerstoff und Wasserstoff.<br />

Diese Ausführung deckt nahezu alle <strong>Gas</strong>zusammensetzungen<br />

in <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netzen ab, so kann z. B. damit<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> gemessen werden, dem Bio<strong>gas</strong> beigemischt<br />

wurde.<br />

Das Messwerk ist konzipiert für die Messung aller<br />

Komponenten mit Helium als Träger<strong>gas</strong>, ist aber vorbereitet<br />

für die Verwendung von Argon für die Wasserstoffmessung,<br />

falls dies vom Betreiber gewünscht wird.<br />

Durch Drehung des Messwerks um 90° und eine veränderte<br />

Anordnung der Bauteile war es möglich, das bisherige<br />

Gehäuse auch für die neue Säuleneinheit mit drei<br />

Modulen zu verwenden. Auch bei der Peripherie sind<br />

keine Änderungen erforderlich. Sollte die Wasserstoffmessung<br />

mit Argon gewünscht werden, könnte das<br />

Flaschengestell problemlos um einen Stellplatz erweitert<br />

werden.<br />

Allerdings benötigt das neue Messwerk auch einen<br />

neuen, leistungsfähigeren Analysenrechner, alleine<br />

schon aus dem Grund, dass die Kommunikation zwischen<br />

Messwerk und Rechner nicht mehr über eine<br />

serielle Datenleitung erfolgt sondern über eine Netzwerkverbindung.<br />

4.2 Analysenrechner<br />

Mit dem neuen Analysenrechner erfolgte ein Generationswechsel.<br />

Optisch fällt sofort der Touchscreen auf, der<br />

neben einer einfachen Bedienung die Anzeige grafischer<br />

Objekte ermöglicht. Zu erwähnen sind hier insbesondere<br />

das Startfenster mit einer Zustandsanzeige<br />

(Bild 4) sowie die skalierbare Darstellung der Chromatogramme.<br />

Zu den wesentlichen neuen Merkmalen gehören<br />

insbesondere die umfangreichen Archive, auch für<br />

Chromatogramme, die ein separates Messwertregistriergerät<br />

überflüssig machen. Da der Rechner jetzt mehrere<br />

Teilnehmer am DSfG-Bus realisieren kann, werden<br />

künftig bei der Mehrstromausführung in den meisten<br />

Fällen die bisher notwendigen Buskoppler ebenfalls<br />

entfallen.<br />

Neu sind auch die beiden Netzwerkschnittstellen, die<br />

eine für die gesicherte Kommunikation mit dem Messwerk<br />

und die andere für den Bediener. Mit der DHCP-<br />

Funktion ist der Analysenrechner in der Lage, dem ange-<br />

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und wirtschaftlichen Belange der Wasserbewirtschaftung<br />

und Abwasser behandlung.<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0)931 / 4170-492<br />

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Ja, senden Sie mir die nächsten beiden Ausgaben des Fachmagazins <strong>gwf</strong> Wasser/<br />

Abwasser gratis zu. Nur wenn ich überzeugt bin und nicht innerhalb von 14 Tagen<br />

nach Erhalt des zweiten Hefts schriftlich absage, bekomme ich <strong>gwf</strong> Wasser/<br />

Abwasser für zunächst ein Jahr (12 Ausgaben) zum Preis von € 165,- zzgl. Versand<br />

(Deutschland: € 15,- / Ausland: € 17,50) pro Halbjahr. Vorzugspreis für Schüler<br />

und Studenten (gegen Nachweis) € 82,50 zzgl. Versand pro Halbjahr.<br />

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<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München, GF: Hans-Joachim Jauch<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

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PAGWFG0111<br />

Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />

oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />

die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />

Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />

Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />

oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben<br />

werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE Messtechnik<br />

Bild 4. Startfenster auf dem Touchscreen des Analysenrechners.<br />

Der Gerätestatus ist auf einen Blick zu erfassen.<br />

schlossenen PC eine TCP/IP-Adresse zuzuweisen. Somit ist<br />

es nicht notwendig, dem PC von Hand eine feste Adresse<br />

zu geben, was in den meisten Fällen an fehlenden Administratorrechten<br />

für den PC scheitern dürfte. Die Anbindung<br />

eines PC ist somit zur plug-and-play Aktion geworden.<br />

Mit einer speziellen Bediensoftware erfolgt der<br />

Zugriff auf die Betriebsparameter, Messwerte und Chromatogramme<br />

sowie eine grafische Statusanzeige. Struktur<br />

und Bedienung des Programms sind weitgehend<br />

identisch mit dem bereits seit Jahren im Einsatz befindlichen<br />

Serviceprogramms für den Ultraschall<strong>gas</strong>zähler. Mit<br />

einem Internet-Browser besteht zudem die Möglichkeit,<br />

die Archivinhalte zu sichten und zu speichern.<br />

Neu ist auch die Möglichkeit, die Rohmessdaten der<br />

Säulen zu speichern. So lassen sich die Messdaten über<br />

mehrere Stunden mitschneiden und im Werk analysieren,<br />

was in vielen Fällen eine Ferndiagnose ermöglicht.<br />

Umgekehrt kann ein PC mit solchen Original-Messdaten<br />

ein Messwerk simulieren, eine Funktion, die sich zum<br />

Test der Analysenrechner eignet.<br />

5. Ausblick<br />

Der Prozess<strong>gas</strong>chromatograph PGC 9300, so wie er<br />

oben beschrieben wurde, stellt den aktuellen Entwicklungsstand<br />

dar. Dies ist jedoch erst der Anfang, andere<br />

Funktionen und Merkmale werden folgen. So ist<br />

geplant, in die Standard- und Bio<strong>gas</strong>ausführung, die<br />

beide mit zwei Säulenmodulen betrieben werden, künftig<br />

als Option ein drittes Modul zur Schwefelmessung<br />

einzusetzen.<br />

Die Messbereiche der Standardausführung werden<br />

denen des Vorgängermodells entsprechen. Benötigt<br />

werden für konditionierte <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e aber häufig größere<br />

Messbereiche für Propan und Butan. Testmessungen<br />

ergaben ausreichende Genauigkeit für höhere Anteile<br />

dieser <strong>Gas</strong>e, eine Zulassung für eichpflichtige Messungen<br />

erfordert jedoch rückführbare Kalibrier<strong>gas</strong>e mit solchen<br />

höheren Anteilen. Ähnlich verhält es sich bei Sauerstoff<br />

und Wasserstoff. Somit sind die erweiterten<br />

Messbereiche nicht Gegenstand des laufenden Zulassungsverfahrens,<br />

sondern ein zukünftiges Projekt.<br />

Literatur<br />

[1] Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Technische Richtlinie<br />

G14, Einspeisung von Bio<strong>gas</strong> in das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz, Ausgabe<br />

11/07.<br />

[2] Hüttenrauch, J.; Müller-Syring, G.: Zumischung von Wasserstoff<br />

zum <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> DVGW energie | wasser-praxis, 61 (10/2010).<br />

[3] DVGW Regelwerk, Technisches Regelwerk, G262 – Nutzung<br />

von <strong>Gas</strong>en aus regenerativen Quellen in der öffentlichen<br />

<strong>Gas</strong>versorgung, 2004.<br />

[4] Grexa M., Zajc, A.: Abrechnung von Bio<strong>gas</strong> – Eine Herausforderung<br />

für die Messtechnik GASWÄRME International (57)<br />

Nr. 4/2008.<br />

[5] Villalobos, R., Nuss, G. R.: Measurement of Hydrogen in Process<br />

Streams by <strong>Gas</strong> Chromatography ISA Transactions 4<br />

(281-286) 1965.<br />

Autor<br />

Dr. Horst Pöppl<br />

Honeywell Process Solutions-<br />

RMG Messtechnik GmbH |<br />

Butzbach |<br />

Tel. +49 6033 897-155 |<br />

E-Mail: Horst.Poeppl@honeywell.com<br />

Juli/August 2011<br />

448 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln<br />

Energiemärkte erforschen – Entscheidungen verbessern.<br />

DIE ZUKÜNFTIGE ROLLE<br />

VON ERDGAS IN DER<br />

ENERGIEVERSORGUNG<br />

X. EWI / F.A.Z.-ENERGIETAGUNG<br />

AM 8. SEPTEMBER 2011 IM GÜRZENICH IN KÖLN<br />

Referenten (Auszug):<br />

Prof. Dr. Marc Oliver<br />

Bettzüge<br />

EWI<br />

Dr. Leonhard<br />

Birnbaum<br />

RWE AG<br />

Dr. Gerhard<br />

Holtmeier<br />

Thüga AG<br />

Stefan Judisch<br />

RWE Supply &<br />

Trading GmbH<br />

Stephan Kohler<br />

Deutsche<br />

Energie-Agentur<br />

GmbH<br />

Matthias Kurth<br />

Bundesnetzagentur<br />

Günther H. Oettinger<br />

EU-Kommissar<br />

für Energie<br />

Klaus Schäfer<br />

E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG<br />

Erik von Scholz<br />

GDF SUEZ Energie<br />

Deutschland AG<br />

Dr. Rainer Seele<br />

Wintershall<br />

Holding AG<br />

Holger Steltzner<br />

Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung<br />

Dr. Frank Umbach<br />

King‘s College<br />

Themen (Auszug):<br />

Die Rolle von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> in der europäischen Energiestrategie<br />

The Future Role of <strong>Gas</strong> in the Global Energy Arena<br />

Wohin geht die Reise in Nordafrika und der arabischen Welt? Wie sicher ist die Versorgung mit <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

und Erdöl für Europa?<br />

Global <strong>Gas</strong> – Perspectives on Current and Future Developments<br />

Green <strong>Gas</strong>? Die zukünftige Rolle von Erd- und Bioerd<strong>gas</strong><br />

Schwemme oder Knappheit – Wie entwickeln sich die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>handelsmärkte in Europa?<br />

Zur Marktstruktur in der deutschen <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>wirtschaft<br />

Weitere Informationen: Telefon (0 69) 79 40 95-65 | E-Mail info@convent.de<br />

Anmeldung im Internet: www.convent.de/anmeldung/ewi<br />

www.ewi.uni-koeln.de<br />

In Zusammenarbeit mit


FACHBERICHTE Messtechnik<br />

AERIUS G4-<strong>Gas</strong>zähler:<br />

<strong>Gas</strong>verbrauchsmessung mit mikrothermischen<br />

Strömungssensoren<br />

Messtechnik, mikrothermische Durchflussmessung, AERIUS, Smart Metering,<br />

integrierte Kommunikation, statische <strong>Gas</strong>messung, Normvolumenmessung<br />

Christoph Sosna und Manfred Schulze<br />

Nach der Etablierung der elektronischen Messtechnik<br />

in der Wärmemessung und Wassermessung sowie in<br />

der Strommessung wird die statische Messtechnik<br />

ohne bewegte mechanische Teile, somit verschleißfrei,<br />

zukünftig auch in der Erfassung des <strong>Gas</strong>verbrauchs<br />

eine zunehmende Bedeutung finden. Hierfür<br />

sprechen im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens ist<br />

mit elektronischen Messverfahren eine genaue Verbrauchserfassung<br />

möglich und zweitens ist die Systemintegration<br />

in ein Netzwerk zur automatisierten Verbrauchserfassung<br />

wünschenswert (Stichwort Smart<br />

Metering). Die Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH bündelt die<br />

<strong>Gas</strong>kompetenzen im Teilkonzern Diehl Metering und<br />

entwickelt einen statischen <strong>Gas</strong>zähler, der auf einem<br />

mikrothermischen Messprinzip beruht. Dieses mikrothermische<br />

Messverfahren ermöglicht eine direkte<br />

Erfassung des Normvolumens, d. h. Luftdruck und<br />

Höhenzonen sowie Temperaturunterschiede stören<br />

die Messgenauigkeit nicht. Dies ermöglicht eine einfache<br />

und transparente Abrechnung zum Vorteil der<br />

Versorger und Verbraucher. Kompakte Gehäuseabmessungen,<br />

keine störenden Betriebsgeräusche und<br />

die elektronische Übertragung der Verbrauchswerte<br />

inklusive wichtiger Betriebszustände, wie zum Beispiel<br />

hohe Betriebstemperaturen, die auf einen Brand<br />

hinweisen können, runden die Liste der Vorteile ab.<br />

AERIUS G4 <strong>gas</strong> meter: <strong>gas</strong> consumption measurement<br />

using microthermal flow sensors<br />

Now that electronic measuring techniques are established<br />

practice in heat, water and electricity measurement,<br />

static measuring techniques without moving<br />

mechanical parts – and thus wear-free – will also<br />

become increasingly important in detecting <strong>gas</strong> consumption<br />

in the future. This is supported by essentially<br />

two reasons. First the use of electronic measuring<br />

methods permits accurate detection of consumption<br />

and second the integration of the system into a<br />

network for automatic consumption detection (catchword<br />

Smart Metering) is desirable. Diehl <strong>Gas</strong> Metering<br />

GmbH concentrates <strong>gas</strong> expertise in the Diehl<br />

Metering division and is developing a static <strong>gas</strong> meter<br />

based on a microthermal measuring principle. This<br />

microthermal measuring method enables direct<br />

detection of standard volume, i.e. air pressure, altitude<br />

zones and temperature differences do not influence<br />

the measuring accuracy. This permits simple<br />

and transparent billing for the benefit of utilities and<br />

consumers. The list of advantages is rounded off by<br />

compact housing dimensions, no disturbing noise<br />

during operation and electronic transmission of consumption<br />

values including key operating states, such<br />

as high operating temperatures, which could indicate<br />

a fire.<br />

1. Einleitung<br />

Seit mehr als 100 Jahren haben sich Balgen<strong>gas</strong>zähler bei<br />

der Verbrauchsmessung von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> in Haushalten etabliert.<br />

Diese Zähler zeichnen sich durch eine hohe Messdynamik<br />

von 1 : 150 sowie durch eine robuste Bauweise<br />

aus. Balgen<strong>gas</strong>zähler basieren auf einem mechanischen<br />

Prinzip, bei dem das <strong>Gas</strong>volumen durch eine Verdrängungsmessung<br />

bestimmt wird. Ein Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />

besteht aus zwei Messkammern, auch Balgen genannt,<br />

die durch Membranen voneinander getrennt sind und<br />

periodisch befüllt und entleert werden. Zunächst strömt<br />

das <strong>Gas</strong> in die erste Kammer und füllt diese. Bei der<br />

Befüllung vergrößert sich das Volumen der Kammer und<br />

damit ändert sich die Form der Membran. Die Formänderung<br />

wird durch ein Gelenkgetriebe aufgenommen<br />

und an eine Kurbelwelle übertragen. Die Kurbelwelle<br />

erfüllt dabei zwei Aufgaben: Erstens wird damit<br />

ein Zählwerk angetrieben und zweitens wird damit ein<br />

Schieber bewegt, der den <strong>Gas</strong>strom entweder in die<br />

erste oder in die zweite Kammer lenkt. Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />

erfassen somit das Betriebsvolumen eines <strong>Gas</strong>es. Für<br />

eine Abrechnung muss das Betriebsvolumen über eine<br />

Juli/August 2011<br />

450 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Messtechnik<br />

FACHBERICHTE<br />

Druck- und Temperaturangabe in Normvolumen umgerechnet<br />

werden. Da nicht jeder Balgen<strong>gas</strong>zähler über<br />

Temperatur- und Drucksensoren für eine Umrechnung<br />

verfügt, birgt die Betriebsvolumenmessung daher Messunsicherheiten,<br />

wenn sich Temperatur oder der Druck<br />

ändern. Diese Unsicherheiten können leicht über die<br />

allgemeine Zustandsgleichung für ideale <strong>Gas</strong>e mit folgender<br />

Formel nachgerechnet werden<br />

Bild 1.<br />

G4-<strong>Gas</strong>zähler<br />

AERIUS der<br />

Diehl <strong>Gas</strong><br />

Metering<br />

GmbH.<br />

pV ⋅<br />

= konst<br />

T<br />

mit p dem Umgebungsdruck, V dem Volumen, das<br />

gemessen wird, und T der Temperatur in Kelvin. Da <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e<br />

als ideale <strong>Gas</strong>e angesehen werden können, ergibt<br />

sich somit ein Fehler von circa 0,1 %/mbar Druckänderung<br />

sowie 0,37 %/K Temperaturänderung bei der Volumenmessung.<br />

Da Balgen<strong>gas</strong>zähler über ein mechanisches Prinzip<br />

das Betriebs<strong>gas</strong>volumen ermitteln, muss das ermittelte<br />

Volumen erst in ein elektrisches Signal gewandelt werden,<br />

bevor es auf elektronischem Wege entweder kabellos<br />

oder kabelgebunden übertragen werden kann.<br />

Daher müssen zusätzliche Module in Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />

integriert werden, um die Zähler für eine automatisierte<br />

Auslesung in einem AMR-Netzwerk (Automatic Meter<br />

Reading) als Smart Meter einzubinden.<br />

Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH bietet den statischen<br />

G4-<strong>Gas</strong>zähler AERIUS für Haushalte an, der in Bild 1 zu<br />

sehen ist. Dessen Messprinzip basiert auf einem mikrothermischen<br />

Verfahren ohne bewegliche Teile, das in<br />

der Lage ist, direkt ein temperaturkompensiertes und<br />

druckunabhängiges Normvolumen auszugeben. Im<br />

AERIUS werden neueste Halbleitersensoren verwendet,<br />

die über einen sogenannten CMOS (Complementary<br />

Metal Oxide Semiconductor) Prozess auf Siliziumwafern<br />

hergestellt werden. Der Mikrochip besteht dabei nicht<br />

nur aus dem Sensorelement selbst. Die gesamte Elektronik<br />

zur Ansteuerung und Ausgabe der Sensorsignale in<br />

digitaler Form wird bei der Sensorherstellung monolithisch<br />

auf dem Siliziumchip integriert. Damit steht<br />

direkt ein elektrisches Signal zur weiteren Verarbeitung<br />

und auch Übertragung zur Verfügung. Mikrosystemtechnische<br />

Strömungssensoren finden bereits seit Jahren<br />

breite Anwendung nicht nur im industriellen<br />

Umfeld, sondern auch in der Klimatechnik, Medizintechnik<br />

und Automobiltechnik und haben sich zur Messung<br />

von <strong>Gas</strong>strömungen bewährt. Durch die Miniaturisierung<br />

besitzt der Chip nicht nur eine schnelle Ansprechzeit,<br />

sondern es ist ein energiesparsamer Betrieb gegeben.<br />

Die Nutzung dieser elektronischen Halbleiter-Chips<br />

ermöglicht es der Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH, einen batteriebetriebenen<br />

<strong>Gas</strong>zähler mit einer Lebensdauer bis<br />

zu 16 Jahren anzubieten. Der Zähler ist nicht nur kleiner<br />

als herkömmliche Balgen<strong>gas</strong>zähler und ist uneingeschränkt<br />

für Smart Metering geeignet. Ebenso kann der<br />

<strong>Gas</strong>zähler mit allen gängigen Schnittstellen, wie drahtgebunder<br />

M-Bus oder funkbasierend mittels wireless<br />

M-BUS OMS® je nach Kundenwunsch ausgeliefert werden.<br />

Damit schafft die Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH eine<br />

Technologieplattform, auf der basierend eine ganze<br />

Produktfamilie in naher Zukunft entstehen wird.<br />

2. Messprinzip und Aufbau des statischen<br />

<strong>Gas</strong>zählers AERIUS<br />

2.1 Messprinzip<br />

Der statische <strong>Gas</strong>zähler AERIUS der Diehl <strong>Gas</strong> Metering<br />

GmbH besitzt als Messelement zur Erfassung des <strong>Gas</strong>verbrauches<br />

einen thermischen Strömungssensor. Dieser<br />

thermische Sensor ähnelt dem Prinzip eines Hitzdrahtanemometers,<br />

bei dem die Abkühlung eines<br />

erwärmten Drahtes durch eine <strong>Gas</strong>strömung gemessen<br />

wird. Der Strömungssensor besteht aus einer wenigen<br />

Mikrometer dünnen Membran aus Siliziumnitrid. In der<br />

Membran eingebettet sind ein Heizelement aus polykristallinem<br />

Silizium und Temperaturfühler, die symmetrisch<br />

um das Heizelement quer zur Strömungsrichtung<br />

angeordnet sind, wie in Bild 2 schematisch dargestellt<br />

ist, und im Gegensatz zum Anemometer die Membrantemperatur<br />

erfassen. Solche Strömungssensoren werden<br />

daher auch als Kalorimeter bezeichnet. Für die<br />

Strömungsmessung wird das Heizelement über eine auf<br />

dem Chip integrierte Elektronik kurzzeitig (< 100 ms)<br />

angesteuert, so dass auf der Membran eine lokale<br />

Erwärmung wenige K über der <strong>Gas</strong>temperatur entsteht.<br />

Steht das <strong>Gas</strong> über der Membran, d. h. es strömt nicht,<br />

ist die Temperaturverteilung gegen und in Strömungsrichtung<br />

symmetrisch. Die Temperatursensoren auf der<br />

Membran erfassen dann die gleiche Temperatur, so dass<br />

die Differenz zwischen ihnen Null ist. Fließt hingegen<br />

Bild 2. Schematische<br />

Darstellung der in den AERIUS<br />

integrierten mikrothermischen<br />

Durchflussmessung.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 451


FACHBERICHTE Messtechnik<br />

setzt sich aus der thermischen Leitfähigkeit λ fl über dem<br />

Produkt aus Dichte ρ fl und spezifischer Wärmekapazität<br />

c p zusammen.<br />

Bild 3. Thermischer Mikrochip mit Ansteuer- und erster Auswerteelektronik<br />

(links) und thermischem Strömungsensor (rechts) [2].<br />

das <strong>Gas</strong>, so kommt es zu einem zusätzlichen Wärmeabtrag<br />

durch die <strong>Gas</strong>strömung von der Membran und<br />

dadurch zu einer Verschiebung der Temperaturverteilung.<br />

Stromaufwärts, d. h. gegen die Strömungsrichtung,<br />

wird es kühler als stromabwärts, also in Strömungsrichtung.<br />

Das heißt, dass die Temperaturverteilung<br />

auf der Membran nun asymmetrisch ist und dass<br />

damit die beiden Temperaturfühler nun unterschiedliche<br />

Membrantemperaturen messen. Zwischen ihnen<br />

besteht eine Temperaturdifferenz. Der Betrag und das<br />

Vorzeichen dieser Differenz stellen das Messsignal dar<br />

und geben Auskunft über die Fließgeschwindigkeit und<br />

Richtung. Als Temperaturfühler werden Thermoelemente<br />

aus polykristallinem Silizium und Aluminium eingesetzt,<br />

die zu Thermosäulen verschaltet sind. Erst<br />

durch Verwendung dieser Thermosäulen sind Auflösungen<br />

in der Temperaturmessung von circa 100 μK möglich.<br />

Dabei liefern die Temperaturfühler bedingt durch<br />

den Seebeck-Effekt direkt eine Spannung, die sogenannte<br />

Thermospannung. Diese Thermospannung wird<br />

ohne großen Schaltungsaufwand verstärkt und zur weiteren<br />

Datenverarbeitung digitalisiert.<br />

Neben der Abhängigkeit des Messsignals von der<br />

Fließgeschwindigkeit des <strong>Gas</strong>es hat das Messprinzip<br />

ebenso eine Abhängigkeit von der <strong>Gas</strong>art. Dies wird deutlich,<br />

wenn vereinfachend angenommen die eindimensionale<br />

Energiegleichung für die Ausbreitung von Wärme<br />

und Verschiebung durch erzwungene Konvektion auf der<br />

Membran in Strömungsrichtung betrachtet wird [1]:<br />

2<br />

∂ T H ux<br />

T<br />

=− + ⋅ ∂ 2<br />

∂x<br />

λ α ∂x<br />

fl<br />

fl<br />

Dabei ist T die Übertemperatur auf der Membran,<br />

u x die Fließgeschwindigkeit in x-Richtung, H stellt die<br />

vom Heizer in das System eingebrachte Leistung dar<br />

und α fl ist die Temperaturleitfähigkeit des <strong>Gas</strong>es. Diese<br />

λfl<br />

αfl<br />

=<br />

ρ ⋅c<br />

fl<br />

p<br />

Damit ist ersichtlich, dass das Ausgangssignal des<br />

Sensors abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit<br />

u x und auch in ähnlicher Weise von der <strong>Gas</strong>art, erfasst<br />

durch reziproke Temperaturleitfähigkeit 1/α fl , ist. Es ist<br />

daher eine Kompensation der <strong>Gas</strong>artenabhängigkeit<br />

notwendig, die im AERIUS durch einen weiteren Messmodus<br />

integriert wurde. Mit Hilfe dieser zusätzlichen<br />

Messung wird das Ausgangssignal des Sensors <strong>gas</strong>richtig<br />

korrigiert. AERIUS wird für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e der Gruppe H und<br />

auf H-<strong>Gas</strong> konditionierte Bio<strong>gas</strong>e laut DVGW G260 eingesetzt.<br />

Dieser Messmodus bietet den Vorteil, dass zwischen<br />

Luft und einem <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> unterschieden werden<br />

kann. Damit lässt sich feststellen, ob sich Luft in der<br />

<strong>Gas</strong>leitung befindet, um auf eine Manipulation oder<br />

eine temporäre Deinstallation zu schließen.<br />

Neben dem eigentlichen Sensor bietet der Mikrochip<br />

eine monolithisch integrierte Elektronik zur direkten<br />

Verarbeitung der Sensormesssignale und Ausgabe<br />

dieser in Form von digitalen Werten. Bild 3 zeigt eine<br />

Draufsicht auf den Mikrochip. Die Integration von Elektronik<br />

und Sensorik, die erst durch Verwendung der<br />

CMOS-Herstellungstechnologie ermöglicht wird, bietet<br />

diverse Vorteile. Zunächst erfolgt die Signalverarbeitung<br />

direkt vor Ort, so dass selbst kleinste Flussänderungen<br />

durch den Sensor erfasst und mit größter Präzision<br />

wiedergegeben werden. Der weitere Vorteil liegt in der<br />

Kostenersparnis, da bereits wichtige Elektronikfunktion<br />

mit auf der Chipfläche integriert wird, die ansonsten<br />

ungenutzt bleiben würde. Der Mikrochip verfügt ebenfalls<br />

über einen zusätzlichen Temperatursensor, mit<br />

dem die <strong>Gas</strong>temperatur erfasst wird. Durch die Messung<br />

der <strong>Gas</strong>temperatur und aufgrund der Druckunabhängigkeit<br />

des Messprinzips in dem Anwendungsbereich<br />

bietet dieses thermische Verfahren die Möglichkeit<br />

einer Normvolumenmessung. Für die Abrechnung<br />

kann daher direkt das Normvolumen verwendet werden.<br />

Es muss nicht über die Angabe von Höhenmetern<br />

und mit einer mittleren Temperatur aus dem Betriebsvolumen<br />

berechnet werden. Dadurch können bei Energieversorgern<br />

Prozessschritte vereinfacht werden. In<br />

einer Weiterentwicklung wird AERIUS die <strong>Gas</strong>temperatur<br />

anzeigen und übertragen, sodass ein direktes Monitoring<br />

möglich ist.<br />

2.2 Aufbau<br />

Für die Messung des <strong>Gas</strong>verbrauches bis 6 m³/h ist der<br />

Mikrosensor des AERIUS nicht im Hauptstrom, sondern<br />

in einem Nebenstrom, dem sogenannten Bypass, angeordnet.<br />

Bild 4 zeigt den prinzipiellen Aufbau. Das <strong>Gas</strong><br />

strömt durch den <strong>Gas</strong>einlass des Zählers in eine Vertei-<br />

Juli/August 2011<br />

452 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Messtechnik<br />

FACHBERICHTE<br />

lerkammer. Durch Verwendung dieser Verteilerkammer<br />

ist eine variable Anschlussgeometrie möglich. So wird<br />

AERIUS als Zweirohr für Stutzenabstände zwischen<br />

110 mm, 130 mm, 154,2 mm und als Einrohr-Gerät<br />

angeboten werden. Aus der Verteilerkammer strömt<br />

das <strong>Gas</strong> in den Hauptkanal. Vor Eintritt in den Hauptkanal<br />

wird es durch einen Zyklonabscheider verwirbelt,<br />

um größere Partikel aus dem <strong>Gas</strong>strom bereits vorab zu<br />

entfernen. Der <strong>Gas</strong>strom wird nun durch ein Sieb wieder<br />

beruhigt, bevor er auf einen Staudruckkörper trifft. Der<br />

Staudruckkörper erzeugt abhängig von der Hauptströmung<br />

eine <strong>Gas</strong>strömung im Bypass, wobei bei einem<br />

maximalen Druckabfall von 0,8 mbar über den Staudruckkörper<br />

bei 6 m³/h weniger als 1 % des <strong>Gas</strong>stroms<br />

durch den Bypass geleitet werden. Hinter dem Staudruckkörper<br />

werden Hauptstrom und Nebenstrom wieder<br />

zusammengeführt und über die Verteilerkammer<br />

zum Auslassstutzen geführt. Dieser Aufbau und die<br />

Maßnahme des Zyklonabscheiders bieten den Vorteil,<br />

dass die Eintrittswahrscheinlichkeit von Partikeln in den<br />

Bypass gegen Null geht.<br />

Für die Erreichung des hohen Messdynamikbereiches<br />

von 1 : 150 des AERIUS musste die Auslegung des Staudruckkörpers<br />

mit dem Messkanal sehr genau abgestimmt<br />

werden. Daher wurden im Vorfeld bereits Computer-<br />

Fluidic-Dynamics Simulationen durchgeführt, um diese<br />

optimale Abstimmung zwischen Messkanal und Staudruckkörper<br />

zu finden. Dies konnte durch die ausgesuchten<br />

Materialien und Gestaltung der strömungsrelevanten<br />

Bauteile erreicht werden. Erst durch Kombination der<br />

genutzten Materialien, Gestaltung der strömungsführenden<br />

Elemente im <strong>Gas</strong>zähler und Verwendung eines sehr<br />

stabilen und robusten Mikrosensors kann die an den <strong>Gas</strong>zähler<br />

gestellten Messgenauigkeit, Reproduzierbarkeit<br />

und Langzeitstabilität erzielt werden.<br />

3. Zusammenfassung und Ausblick<br />

Neben elektronischen Wärme- und Wasserzählern entwickelt<br />

der Teilkonzern Diehl Metering den elektronischen<br />

G4-<strong>Gas</strong>zähler AERIUS. Hierfür nutzt die Diehl <strong>Gas</strong><br />

Metering GmbH, die die Kompetenzen für <strong>Gas</strong>messtechnik<br />

im Teilkonzern bündelt, das mikrothermische Verfahren<br />

mit Hilfe eines CMOS Halbleiter-Chips, der direkt ein<br />

elektrisches Signal zur weiteren Verarbeitung und Übertragung<br />

liefert. Das Messprinzip basiert auf der Messung<br />

der durch eine <strong>Gas</strong>strömung erzeugten Temperaturverschiebung<br />

auf einer geheizten, wenige Mikrometer<br />

dicken Membran. Da dieses thermische Messprinzip<br />

nicht nur abhängig von der <strong>Gas</strong>strömung, sondern auch<br />

von der <strong>Gas</strong>art selbst ist, wurde im AERIUS ein weiterer<br />

Messmodus integriert, um das Ausgangssignal des Sensors<br />

<strong>gas</strong>richtig zu korrigieren. Mit Hilfe dieses Messmodus<br />

ist AERIUS für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e der Gruppe H und auf H-<strong>Gas</strong><br />

konditionierte Bio<strong>gas</strong>e laut DVGW Arbeitsblatt G260<br />

ausgelegt. Auch kann dieser Messmodus genutzt werden,<br />

um auf eine Manipulation zu schließen.<br />

Bild 4. Querschnittsskizze des Hauptkanals, Staudruckkörpers und<br />

Messkanals samt thermischem Strömungssensor zur Durchflussmessung.<br />

Mit der Entwicklung und Produktion des AERIUS und<br />

durch Nutzung eines mikrothermischen Strömungssensors<br />

entsteht die Basis für eine breite Produktpalette in<br />

naher Zukunft. Ende 2011 soll AERIUS als G4-Zähler mit<br />

einem Einrohrstutzen in die Produktion gehen, gefolgt<br />

von einem Zähler mit Zweirohrstutzen. AERIUS wird<br />

zunächst mit unidirektionalen Schnittstellen zur Integration<br />

in ein AMR Netzwerk ausgestattet. Als Weiterentwicklung<br />

wird AERIUS in Zukunft mit bidirektionalem<br />

Funk ausgestattet werden, um den Zähler in ein AMI<br />

(Automated Metering Infrastructure) bzw. Smart Grid<br />

Netzwerk zu integrieren. Damit können weitere Informationen<br />

zur <strong>Gas</strong>art, wie zum Beispiel der Brennwert, oder<br />

Daten für eine Tariffierung übermittelt werden. AERIUS<br />

wird dann zum Energiezähler, der ebenso wie die Einführung<br />

der mikrothermischen Durchflussmessung ein<br />

Novum in der <strong>Gas</strong>verbrauchsmessung darstellt.<br />

Literatur<br />

[1] Hering, E., Martin, R. und Stohrer, M.: Physik für Ingenieure.<br />

Springer Verlag, 10. Auflage, 2007.<br />

[2] Mayer, F.: CMOS based Sensors: From a Sample to Real Products.<br />

In: IEEE 21 st International Conference on Micro Electro Mechanical<br />

Systems 2008, Tuscon, AZ, USA, January 13–17, 2008.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Christoph Sosna<br />

Research und Development |<br />

Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH |<br />

Ansbach |<br />

Tel. +49 981 1806 303 |<br />

E-Mail: christoph.sosna@diehl-<strong>gas</strong>-metering.de<br />

Dipl.-Phys. Ing. Manfred Schulze<br />

Mitglied der Unternehmensleitung |<br />

Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH |<br />

Ansbach |<br />

Tel. +49 981 1806 200 |<br />

E-Mail: manfred.schulze@diehl-<strong>gas</strong>-metering.de<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 453


FACHBERICHTE Messtechnik<br />

BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000<br />

zur Bestimmung der maximalen<br />

Bio<strong>gas</strong>- und Biomethanausbeute<br />

Messtechnik, Bio<strong>gas</strong>test, Methanausbeute, Inhibitoren<br />

Lothar Günther, Jörg Hofmann und Ute Mikow<br />

Mit dem neu entwickelten BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000<br />

können die maximalen Ausbeuten an Bio<strong>gas</strong> und<br />

Biomethan ermittelt werden. Dazu werden 1000<br />

Stunden Fermentationstests mit geeigneten Analysen<br />

kombiniert, so dass inhibierende Komponenten, wie<br />

z. B. Ammonium, detektiert werden. Nur so kann das<br />

vorhandene und bisher meist ungenutzte Bio<strong>gas</strong>potenzial<br />

aufgezeigt werden. Der Test wird mit einer<br />

Methode zur Entfernung der Inhibitoren kombiniert,<br />

so dass exaktere Voraussagen zur Biomethanausbeute<br />

und damit zum Stromertrag möglich sind.<br />

Nachgewiesenermaßen führt die Entfernung der<br />

Inhibitoren zu einer Steigerung der Methanausbeute<br />

um 30 bis 50 % bei Gemischen aus Maissilage und<br />

Gülle. Bei der Bio<strong>gas</strong>erzeugung aus Gülle ohne<br />

Cosubstrat und Hühnertrockenkot können bis zu<br />

100 % erreicht werden.<br />

BCM bioga s test 1000 – estimation of the bio<strong>gas</strong> and<br />

biomethane yield from various substrates<br />

The new developed BCM bio<strong>gas</strong> test 1000 allows the<br />

estimation of the maximum bio<strong>gas</strong> and biomethane<br />

yield from various substrates. For the test the fermentation<br />

process in lab scale is carried out for 1000<br />

hours including a full <strong>gas</strong> and liquid analysis. This<br />

analysis includes the detection of ammonia in the<br />

substrate and the bio<strong>gas</strong>. Only in this way the total<br />

bio<strong>gas</strong> yield can be predicted accurate. The test<br />

includes the removal of fermentation inhibiting components<br />

(e. g. ammonia), if these concentrations<br />

exceed the critical level. The electrical yield can be<br />

predicted too.<br />

Our test shows the removal of inhibitors (e. g.<br />

ammonia) increases the methane yield by 30 to 50 %<br />

with maize silage and liquid manure. With solid<br />

chicken excrement 100 % can be reached.<br />

1. Einführung<br />

Die exakte Voraussage der Bio<strong>gas</strong>- bzw. Biomethanausbeute<br />

anhand von summarischen Parametern ist in der<br />

Bild 1. Erfassung von verschiedenen Eduktbestandteilen durch die<br />

summarischen Parameter CSB, oTS und FoTS (ohne Korrektur).<br />

Praxis kaum möglich. Der CSB-Wert summiert alle organischen<br />

Verbindungen unabhängig von deren Verwertbarkeit<br />

im Fermentationsprozess auf. Da hier auch nicht<br />

verwertbare organische Komponenten, wie z. B. Lignin,<br />

erfasst werden, führt das zu Vorhersagen, die deutlich zu<br />

hoch sind. Für den TS- bzw. den oTS-Wert wird die Probe<br />

bei 105 °C bis zur Massenkonstanz getrocknet. Durch<br />

diese Aufarbeitung werden leicht verdampfbare Organika,<br />

wie z. B. Ethanol und partiell auch die Essigsäure<br />

bereits entfernt und damit nicht erfasst. Im Gegensatz<br />

dazu erhöht sich die berechnete Bio<strong>gas</strong>menge durch die<br />

mit in die Rechnung einbezogenen, nicht biologisch<br />

verwertbaren Inhaltsstoffe. Der FoTS ist ein Ansatz, bei<br />

dem die nicht biologisch verwertbaren Inhaltsstoffe heraus<br />

gerechnet werden und liefert damit einen Wert, der<br />

nahe an der zu erwartenden Bio<strong>gas</strong>menge liegt. In einigen<br />

Fällen erfolgt zusätzlich eine Abschätzung und<br />

damit Korrektur um die im Trocknungsprozess verdampften<br />

Komponenten. Bei der Berechnung der Bio<strong>gas</strong>-<br />

bzw. Methanmengen wird auf die Stoffbilanz<br />

zurückgegriffen, so dass sich beispielsweise bei Stärke<br />

Juli/August 2011<br />

454 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Messtechnik<br />

FACHBERICHTE<br />

ein Methan: Kohlendioxid Verhältnis von 50 % : 50 %<br />

ergibt. Interessanterweise wurden bei realen Tests<br />

höhere Methananteile bis 70 % erzielt. Die beschriebenen<br />

Zusammenhänge sind in Bild 1 zusammengefasst.<br />

Letztendlich kann nur durch einen Test in Anlehnung<br />

an die VDI-Richtlinie 4630 „Vergärung organischer Stoffe“<br />

die Bio<strong>gas</strong>ausbeute sicher ermittelt werden. Das Verfahren<br />

wurde von der DGE in Zusammenarbeit mit dem INC<br />

wesentlich erweitert, so dass über 1000 Stunden (ca. 42<br />

Tage) die Bio<strong>gas</strong>- und Biomethanbildung ermittelt wird.<br />

Zusätzlich zu den Komponenten Methan und Kohlendioxid<br />

werden auch Stickstoff und Wasserstoff <strong>gas</strong>chromatographisch<br />

bestimmt. Damit ist eine vollständige<br />

Bio<strong>gas</strong>bilanzierung möglich. Aus der Flüssigphase werden<br />

gezielt Proben gezogen und auf toxische Komponenten,<br />

insbesondere Ammonium, ionenchromatographisch<br />

analysiert. Das Edukt und das Produkt werden mit<br />

dem BCM-Bio<strong>gas</strong>test-2000 stoffspezifisch und anhand<br />

eines neuen Summenparameters charakterisiert. Da -<br />

durch ist anhand der Edukt- und Produktcharakterisierung<br />

eine Abschätzung der Bio<strong>gas</strong>ausbeute möglich, die<br />

von ihrer Genauigkeit weit über die bisherigen Methoden<br />

hinaus geht (vgl. Publikation Teil 2).<br />

2. Ergebnisse der Untersuchungen<br />

Im Folgenden wird an drei Beispielen die Bestimmung<br />

der Bio<strong>gas</strong>ausbeute mit dem BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000<br />

beschrieben und dabei die zeitliche Veränderung der<br />

Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung, der Einfluss von Ammonium<br />

und die Bestimmung des Restgärpotenzials diskutiert.<br />

Bild 3. Zusammensetzung des Bio<strong>gas</strong>es bei der Fermentation<br />

von Hühnerkot und Gärrest (Animpfung).<br />

2.1 Einfluss von Ammonium auf<br />

die Bio<strong>gas</strong>ausbeute<br />

Insbesondere bei güllehaltigen Edukten kann durch die<br />

langsam ablaufende Ammonium freisetzung eine<br />

zunehmende Hemmung der Bio<strong>gas</strong>bildung auftreten.<br />

In Bild 2 sind die mit unterschiedlichen Ammoniumkonzentrationen<br />

erhaltenen Methanbildungskurven<br />

dargestellt. Als Edukt wurde in allen Fällen Maissilage<br />

verwendet und ausschließlich durch Zugabe von<br />

Ammoniumkarbonat die Ammoniumkonzentration<br />

variiert. Die Silage wurde mit einem ausgegorenen Gärrest<br />

angeimpft.<br />

Bei einem NH 4+ -Gehalt von 4,6 g/l im Gärsubstrat ist<br />

gegenüber 1,1 g/l mehr als die doppelte Verweilzeit<br />

erforderlich, um eine Ausbeute von 175 l Methan/kg<br />

oTS zu erhalten. Die Verlängerung der Verweilzeit auf<br />

1000 Stunden, also ca. 42 Tage, zeigt insbesondere bei<br />

der Funktion für 1,6 g/l deutlich, dass bei hohen NH 4+ -<br />

Konzentrationen das sich einstellende chemische<br />

Gleichgewicht zwischen NH 3 und NH 4<br />

+ den Fermentationsprozess<br />

signifikant stört. Biomasse scheint nicht<br />

mehr für die Umsetzung zu Bio<strong>gas</strong> verfügbar. Das ist<br />

jedoch keine Frage von nicht biologisch nutzbaren<br />

Eduktbestandteilen, sondern Ergebnis der Inhibierung<br />

des Prozesses. Würde man diese Daten für die Anlagenauslegung<br />

nutzen, würden ein falscher und damit uneffektiver<br />

Anlagenbetrieb resultieren. Deshalb ist neben<br />

der Bestimmung der Bio<strong>gas</strong>ausbeute die periodische<br />

Analyse der Flüssigphase notwendig.<br />

Falls Ammoniak in zu hohen Konzentrationen inhibierend<br />

wirkt, können 80 % des Reaktorinhaltes einer<br />

thermischen Ammoniakentfernung unterworfen werden.<br />

Nach dem Abkühlen wird die wässrige Phase mit<br />

den restlichen 20 % vermischt und so die Mikrobiologie<br />

in die Lösung zurückgeführt. Durch die Entfernung des<br />

inhibierenden Ammoniums springt die Bio<strong>gas</strong>bildung<br />

schnell wieder an und erreicht deutlich höhere Werte als<br />

ohne die beschriebene Zwischenbehandlung.<br />

Nur durch diese Vorgehensweise kann das gesamte<br />

Bio<strong>gas</strong>potenzial des Eduktes ermittelt werden.<br />

In ähnlicher Art und Weise muss bei anderen, den<br />

Bio<strong>gas</strong>bildungsprozess inhibierenden Komponenten<br />

vorgegangen werden.<br />

2.2 Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung<br />

Eine Schlüsselinformation stellt die Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung<br />

dar. Die in den üblichen Techniken zur Bio<strong>gas</strong>ausbeute<br />

benutzte, ausschließlich volumetrische<br />

Bestimmung der <strong>Gas</strong>ausbeute liefert keine exakten<br />

Bild 2. Fermentation<br />

von<br />

Maissilage Einfluss<br />

NH 4+ -<br />

Gehalt.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 455


FACHBERICHTE Messtechnik<br />

Bild 4.<br />

Fermentation<br />

eines Gärrestes<br />

konventionell<br />

bzw. nach<br />

Zwischenbehandlung<br />

mit dem<br />

von DGE<br />

neu<br />

entwickelten<br />

Verfahren.<br />

Daten zum Energieinhalt des <strong>Gas</strong>es. Insbesondere bei<br />

Gülle- und Hühnerkotbeimischungen zum Gärsubstrat<br />

wird unter anderem auch elementarer Stickstoff gebildet.<br />

Das wurde sowohl zu Beginn des Fermentationsprozesses,<br />

als auch bei hohen Ammoniakkonzentrationen<br />

am Ende der Vergärung der Biomasse beobachtet.<br />

Das führt insbesondere dann zu Problemen, wenn eine<br />

Kohlendioxidentfernung und Methaneinspeisung in<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netze vorgesehen ist. Da sich Stickstoff gegenüber<br />

dem Waschmittel der Aminwäsche genau so wie<br />

Methan verhält, also nicht absorbiert wird, gelangt es<br />

letztendlich in die Methanphase. Durch den nicht verbrennbaren<br />

inerten Stickstoff sind dem Brennwert und<br />

den Wobbe-Index des Biomethans Grenzen gesetzt.<br />

Bild 3 zeigt die Veränderung der Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung<br />

über einen 1000 Stunden Versuch mit Hühnerkot<br />

und Gärrest.<br />

Der Methananteil ist über den Bio<strong>gas</strong>prozess nicht<br />

konstant. Demzufolge ist der relative Methananteil im<br />

Bio<strong>gas</strong> abhängig vom Umsetzungsgrad. Das ist ein<br />

wesentlicher Ansatzpunkt für die Optimierung des Fermentationsprozesses.<br />

Nur durch die vollständige Analyse des entstehenden<br />

Bio<strong>gas</strong>es ist eine exakte stoffliche Bilanz und eine<br />

Abschätzung der erzielbaren Methanmengen und<br />

damit der erzielbaren Erlöse in Form von Biomethan bei<br />

Netzeinspeisung bzw. Elektroenergie bei Verwertung in<br />

einem BHKW möglich.<br />

2.3 Restgärpotenziale<br />

Bei der Betrachtung der Bio<strong>gas</strong>potentiale von Gärresten<br />

hat sich gezeigt, dass insbesondere solche Anlagen, wo<br />

Hühnerkot und Gülle im Gemisch mit Maissilage eingesetzt<br />

werden, erhebliche Anteile des Bio<strong>gas</strong>potenzials<br />

nicht ausgeschöpft werden.<br />

Bei einigen Gärresten (Rindergülle und Cosubstrat)<br />

konnten noch bis zu über 400 l Methan pro kg oTS für<br />

Rindergülle und Cosubstratvergärungen erhalten werden.<br />

Das zeigt die bisher nicht genutzten Bio<strong>gas</strong>potenziale<br />

auf, die bis zu 50 % des Gesamt<strong>gas</strong>ertrages ausmachen.<br />

In Bild 4 sind die Methanausbeuten aus einem<br />

Gärrest dargestellt. Die durchgezeichnete Funktion<br />

zeigt den Bio<strong>gas</strong>ertrag ohne Zwischenbehandlung. Er<br />

ist mit 20 Liter Methan pro kg oTS sehr gering. Durch<br />

eine gezielte Ammoniakreduktion und die Nutzung<br />

optimaler thermophiler Fermentationsbedingungen<br />

konnte der Methanertrag signifikant auf deutlich über<br />

250 Liter Methan pro kg oTS gesteigert werden.<br />

Die BCM-Technik der Firma DGE GmbH und das<br />

BCM-Bio<strong>gas</strong>entwicklungszentrum in Lutherstadt Wittenberg<br />

liefern hier moderne Technik und sichern den<br />

wirtschaftlichen Abbau von Biomasse zu Bio<strong>gas</strong> und<br />

Biomethan. Testuntersuchungen, die sich beim Gärrest<br />

auf mesophile Bedingungen mit 37 °C beschränken,<br />

sind hier völlig irreführend in der Aussagekraft, weil u. U.<br />

eine thermophile Verfahrensführung deutlich höhere<br />

Ausbeuten liefert.<br />

Die Technikentwicklung wird von wissenschaftlichen<br />

Instituten der Universität Leipzig betreut und überwacht.<br />

Nur durch ständige Entwicklungsarbeiten bis hin<br />

zur Grundlagenforschung sind solche Spitzenleistungen<br />

in Kooperation möglich. Im Rahmen dieser Forschungsarbeiten<br />

konnten mehrere neue theoretische<br />

Ansätze entwickelt werden, die die Bio<strong>gas</strong>bildung bes-<br />

Juli/August 2011<br />

456 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Messtechnik<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 5.<br />

Gärrestpotenzial<br />

von Nawaro-<br />

Bio<strong>gas</strong>anlagen.<br />

ser erklären und viele bisher nur am Rande betrachtete<br />

Prozessschritte aufdecken. Daraus ableitend konnte die<br />

gesamte Bio<strong>gas</strong>technik modernisiert werden. Im Ergebnis<br />

wurde eine wirtschaftliche Energieerzeugungseinheit<br />

auf der Basis von Bio<strong>gas</strong> entwickelt, mit der Strom<br />

und Biomethan als Regelgröße für Wind- und Solarstrom<br />

verwendet werden.<br />

Unsere Gemeinden warten auf solche technische<br />

Lösungen für dezentrale Einheiten zur Energieversorgung.<br />

Das Kapital für die Umsetzung ist vorhanden. Die<br />

Spareinlagen der Bürger sind so hoch wie noch nie.<br />

Bürgermodelle, mit denen diese über ihre Energieversorgung<br />

selbst entscheiden und das Geld dafür liefern<br />

sind überfällig. Die Technik dafür ist vorhanden.<br />

3. Resümee<br />

Bei der Bio<strong>gas</strong>erzeugung bestehen umfangreiche<br />

Potenziale zur Erhöhung der Bio<strong>gas</strong>ausbeute durch die<br />

gezielte Optimierung des Verfahrens (Bild 5).<br />

Für die Abschätzung des Bio<strong>gas</strong>- bzw. Biomethanpotenzials<br />

von verschiedenen Substraten und Gärresten<br />

liefert der neu entwickelte BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000 exakte<br />

Daten, die über die bisherigen Werte auf der Basis von<br />

oTS u. a. Summenparametern weit hinaus gehen.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Lothar Günther<br />

DGE GmbH |<br />

Wittenberg |<br />

Tel.: +49 3491 661841 |<br />

E-Mail: dge-info@t-online.de<br />

Dr. Jörg Hofmann<br />

INC Leipzig |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: +49 341 235-2214 |<br />

E-Mail: hofmann@inc.uni-leipzig.de<br />

Ute Mikow<br />

INC Leipzig |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: +49 341 235-2815 |<br />

E-Mail: mikow@inc.uni-leipzig.de<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 457


FACHBERICHTE Smart Metering<br />

Die Evolution zu Smart Energy<br />

Smart Metering, Bio<strong>gas</strong>, BSI-Schutzprofil, Datenschutz, Energieeffizienz, Energiespeicherung,<br />

<strong>Gas</strong>technologien, Smart Grids, Smart Energy<br />

Hartmut Baden<br />

Nach zwei Veranstaltungen über Smart Metering sind<br />

die Veranstalter figawa und der Oldenbourg Industrieverlag<br />

den aktuellen Marktentwicklungen gefolgt<br />

und haben den Fokus deutlich ausgeweitet. Der Titel<br />

„Smart Energy 2.0“ trägt der Tatsache Rechnung,<br />

dass die Lösung der politischen Zielsetzungen in<br />

einer übergreifenden Sicht auf die intelligente und<br />

effiziente Energieerzeugung, -Verteilung und -Nutzung<br />

zu suchen ist.<br />

Growing up to Smart Energy<br />

After two events on smart metering in 2010 the organizers<br />

figawa and Oldenbourg Industrieverlag followed<br />

the current market proceedings expanding their strategic<br />

focus. So the latest performance was called<br />

‚Smart Energy 2.0’ taking into account that a comprehensive<br />

sight of a smart and efficient generation and<br />

supply of energies is necessary to meet the political<br />

goals.<br />

Bild 1. Bio<strong>gas</strong>nutz ung. Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />

1. Evolution der <strong>Gas</strong>technologien<br />

Großes Potential für Energieeffizienz steckt in den <strong>Gas</strong>technologien<br />

und insbesondere in der Weiterentwicklung<br />

der Bio<strong>gas</strong>anwendung. Der Ausbau der Bio<strong>gas</strong>produktion<br />

wird die Importabhängigkeit entschärfen, ist<br />

Dr. Gerald Linke von der E.ON Ruhr<strong>gas</strong> überzeugt. Für<br />

2020 sieht Linke für Bio<strong>gas</strong> ein Marktpotential von<br />

60 TWh pro Jahr, gekoppelt mit erheblichen Einsparungen<br />

bei den Treibhaus<strong>gas</strong>-Emissionen.<br />

Die Weiterentwicklung der Kraft-Wärmekopplung<br />

ermöglicht einen breiten Einsatz in der dezentralen<br />

Stromerzeugung bei einem hohen Grad der Abwärmenutzung.<br />

Durch die systemische Einbindung dieser Einheiten<br />

in die künftigen Smart Grids könnten die Potentiale<br />

optimal ausgeschöpft werden und die volatilen<br />

Energiequellen Wind und Sonne ausgleichen.<br />

In Japan werden derzeit einige 1000 Stück Brennstoffzellen<br />

pro Jahr installiert. Linke schätzt, dass diese<br />

Technologie in 3 Jahren auch bei uns soweit sein wird.<br />

Zur Einbindung in steuerbare Mikro-KWK-Pools kommen<br />

dem Smart Metering und Smart Grids dann wichtige<br />

Rollen zu.<br />

Auch der Verkehrstechnische Einsatz von Bio<strong>gas</strong> soll<br />

die bislang schleppende Marktentwicklung für erd<strong>gas</strong>betriebene<br />

Fahrzeuge neu ankurbeln. Denn Bio<strong>gas</strong><br />

biete die höchste Reichweite je Ackerflächeneinheit<br />

unter den Bioenergien ist Linke überzeugt.<br />

2. <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netze als Stromspeicher<br />

Kern der neuen Entwicklungen sind Forschungsergebnisse<br />

und Meldungen um „Power to <strong>Gas</strong>“. Die <strong>Gas</strong>netze<br />

sind quasi über Nacht zum Hoffnungsträger für die<br />

Speicherung elektrischer Energie geworden. Den Forschern<br />

ist die Konvertierung von Strom über die Wasser-<br />

Elektrolyse zu Wasserstoff unter hinzufügen von CO 2 in<br />

Methan gelungen. Zum Beweis der großtechnischen,<br />

wirtschaftlichen Umsetzung dieser Technologie haben<br />

namhafte Unternehmen wie Juwi, e.on und Audi bereits<br />

entsprechende Projekte gestartet. Erste Großanlagen<br />

für die Nutzung von Offshore-Windstrom erwartet Linke<br />

bis ca. 2030.<br />

Wichtigste Frage ist dabei, welches die optimale<br />

Anlagengröße, im Bezug zur installierten Erzeugungsleistung<br />

(insbesondere Windparks), sein wird. Die <strong>Gas</strong>netze<br />

bieten jedenfalls ein gigantisches Speicherpotential,<br />

das für die Zwischenlagerung konvertierter Stromüberschüsse<br />

aus volatilen Quellen kurzfristig nutzbar<br />

gemacht werden kann.<br />

Juli/August 2011<br />

458 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Smart Metering<br />

FACHBERICHTE<br />

Auch das Transportproblem von Offshore-Windstrom<br />

könnte durch die hohe Energiedichte des synthetischen<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>es über die bestehenden Fern<strong>gas</strong>systeme<br />

entschärft werden.<br />

3. Das Ziel nicht aus den Augen verlieren<br />

Der Umbau der Energielandschaft ist getrieben von der<br />

Notwendigkeit um Klimaschutz und Versorgungssicherheit.<br />

Die Erfordernisse zur Integration dezentraler volatiler<br />

Energieformen durch den zeitlichen Abgleich von<br />

Erzeugung und Verbrauch geraten in den technisch<br />

geprägten Diskussionen immer wieder in den Hintergrund.<br />

Und auch bei der Ermittlung neuer Marktchancen<br />

für die Versorgungsunternehmen und deren Zulieferer<br />

wird ein wichtiger Faktor leicht in den Hintergrund<br />

gedrängt: Wie kann der Endverbraucher erreicht und<br />

eingebunden werden?<br />

Als technische Schnittstelle, um den Endkunden<br />

zum aktiven Marktteilnehmer zu machen, der das Spiel<br />

auf der Verbrauchsseite mitspielt, sind Smart Metering<br />

Systeme erforderlich. Doch gerade die Kernfunktion<br />

eines solchen Systems, die Datenaufzeichnung und<br />

Übermittlung, wird unter dem Blickwinkel des Datenschutzes<br />

sehr kritisch gesehen.<br />

4. Protection Profile Smart Meter Gateway<br />

Prof. Dr. Michael Laskoswki von der RWE Metering GmbH<br />

zeigt sich bestürzt über die Entwicklungen um das<br />

Schutzprofil für Smart Meter Gateways. Dabei hatte der<br />

RWE-Konzern diese Aktivitäten erst ins Rollen gebracht.<br />

Nach Erfahrungen mit dem Datenschutz im Vorzeigeprojekt<br />

„Mülheim zählt“ hatte man ein Schutzprofil für<br />

das eingesetzte Smart Metering System aufgeschrieben<br />

und beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie<br />

(BSI) die Zertifizierung beantragt. Die<br />

Behörde allerdings lehnt Einzelzertifizierungen grundsätzlich<br />

ab und erhielt vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

(BMWi) den Auftrag, ein allgemeingültiges Schutzprofil<br />

für diesen Anwendungsbereich zu entwickeln. An<br />

Erfahrungen mit schutzbedürftigen Datensystemen<br />

mangelt es dort nicht. Die einschlägigen Methoden und<br />

Verfahren nehmen allerdings wenig Rücksicht auf die<br />

Traditionen und Befindlichkeiten der Zählerbranche.<br />

5. Markt für Smart Metering ausgebremst<br />

So tragen sich die Hersteller nun mit tiefen Sorgen um<br />

ihre bereits unter hohem Aufwand entwickelten Produkte<br />

und vor allem die weiteren zeitlichen Aufschübe,<br />

bis der Markt tatsächlich ins Rollen kommen kann.<br />

Zudem sei noch nicht abzusehen, ob nach Implementierung<br />

der Schutzmaßnahmen die Smart Meter Systeme<br />

noch wirtschaftlich eingesetzt werden können, ist<br />

aus Fachkreisen zu vernehmen. Die aktuellen Erwartungen<br />

gehen denn auch von einem zunächst erheblich<br />

reduzierten Marktvolumen für die intelligente Messund<br />

Zähltechnik aus.<br />

Bild 2. Evolution der <strong>Gas</strong>nutzung. Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />

Bild 3. Bio<strong>gas</strong> als Treibstoff. Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />

Bild 4. Strom-Speicherkapazität im <strong>Gas</strong>netz.<br />

Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 459


FACHBERICHTE Smart Metering<br />

Bild 5. Konzept EDL-Zähler. Quelle: Ernst Kiehl, Elster Messtechnik GmbH<br />

Bild 6. Zähler-Evolution. Quelle: Dipl.-Ing. Martin Hoh, Itron GmbH<br />

Bild 7. Integrierte Systeme. Quelle: Roger Kohlmann, BDEW<br />

Dabei hatte das zarte Pflänzchen gerade begonnen<br />

aus den Versuchsstadien zu entwachsen. Auf Basis des<br />

elektronischen Haushaltszählers (eHz) entstand zu -<br />

nächst der EDL 21 – Stromzähler, der als Basisgerät die<br />

grundlegenden Anforderungen des EnWG § 21 erfüllen<br />

sollte. Die <strong>Gas</strong>branche zog nach und ertüchtigte den<br />

bewährten Balgen<strong>gas</strong>zähler mit elektronischen Komponenten<br />

zum selben Zweck, der EDL 21 <strong>Gas</strong>zähler war<br />

geboren.<br />

Doch recht bald wurde klar, dass dieser äußerst pragmatische<br />

Ansatz ohne Kommunikationsfähigkeit keine<br />

Zukunft haben würde. Ergänzt um eine Datenschnittstelle<br />

in jedem Zähler und das beim FNN bereits<br />

beschriebene Kommunikationsgerät MUC können die<br />

Anforderungen des EnWG § 40 erfüllt werden.<br />

Dass dieser Ansatz einen weiteren wi chtigen Aspekt<br />

noch nicht ausreichend berücksichtigt, war spätestens<br />

seit dem Scheitern des niederländischen Smart Metering<br />

am Datenschutz, abzusehen.<br />

6. Klare Rahmenbedingungen vordringlich<br />

Die Arbeiten des BSI kommen spät aber nicht zu spät<br />

und haben das Potential für klare Vorgaben auch europaweit<br />

zu sorgen und erste Lösungsansätze einzelner<br />

nach vorne denkender Hersteller zeichnen sich ab.<br />

Allerdings bringt das BSI-Schutzprofil einige erhebliche<br />

Änderungen in die bisher vorbereitete Smart Metering<br />

Technologie. Denn das darin beschriebene Smart<br />

Meter Gateway – dieses kann als Funktionseinheit eines<br />

MUC verstanden werden – wird eichrechtlich relevant.<br />

Damit kann es dann aber auch Funktionen zentral übernehmen,<br />

die in der bisherigen Systematik ausgeschlossen<br />

waren, um mit dem MUC eben nicht in die Eichpflicht<br />

zu gelangen.<br />

Anforderungen, die sich aus der Entwicklung von<br />

Smart Grids ergeben, können mit BSI-konformer Technik<br />

im Smart Metering möglicherweise besser adaptiert<br />

werden, zeigt sich Ernst Kiel von der Elster GmbH optimistisch.<br />

Um beim Rollout nicht auf Produktionsengpässe zu<br />

stoßen, seien dringend klare Konzepte erforderlich und<br />

diese müssten „in line“ mit der EU gehen. Allerdings ist<br />

Kiel skeptisch, ob der BSI-Ansatz ausreicht. Die Betrachtung<br />

des Gesamtsystems in der kompletten Prozesskette<br />

aber auch im Lebenszyklus der Zählersysteme, die<br />

möglichst 16 Jahre im Netz bleiben sollten, sei noch<br />

nicht hinreichend berücksichtigt.<br />

Die Deutsche Telekom entwickelt sich mit dem Markt<br />

weiter und sieht ihre MUS-Plattform durch das integrierte<br />

Multiklientenmanagement bereits heute BSI-konform,<br />

erläutert Andreas Bolder. Er erwartet zudem, dass<br />

künftig die Marktkommunikation in den Fokus des BSI<br />

geraten könne. Um den schnell wechselnden Anforderungen<br />

an die Backendsysteme folgen zu können will<br />

die Telekom flexible Cloud Computing Branchenlösungen<br />

anbieten.<br />

Juli/August 2011<br />

460 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Smart Metering<br />

FACHBERICHTE<br />

7. Fazit<br />

Die Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft gewinnen<br />

zunehmend an Klarheit sowohl politisch wie auch<br />

rechtlich bis hin zum Datenschutz.<br />

Die technologische Entwicklung bringt vielversprechende<br />

Lösungsansätze hervor.<br />

Die größte Herausforderung zur Hebung der Optionen<br />

für die Geschäftsmodelle der Zukunft ergibt sich<br />

dabei aus der Komplexität der Teilsysteme, die schließlich<br />

ein sinnvolles Gesamtsystem bilden müssen.<br />

Bei aller Technik darf der Mensch nicht vergessen<br />

werden, dem diese Technik dienen soll. Nur mit Kunden,<br />

die, mit Wertschätzung und Respekt an die neuen Strukturen<br />

herangeführt werden, ist eine für alle Beteiligten<br />

erfolgreiche Umsetzung möglich.<br />

Die kontroversen Diskussionen in verschiedenen<br />

Veranstaltungen der vergangenen Wochen deuten an,<br />

dass der Wettbewerb um die beste technologische<br />

Lösung, insbesondere auch für Smart Metering, noch<br />

einmal eine neue Dynamik bekommt.<br />

Modularität sichert dabei die Zukunftsfähigkeit, da<br />

technologische Weiterentwicklungen schnell implementiert<br />

werden können. Andererseits kann dies die<br />

Kostensituation und damit die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen.<br />

Autor<br />

<strong>gwf</strong><br />

European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies,<br />

Distribution and Applications<br />

international<br />

KNOWLEDGE<br />

for the<br />

FUTURE<br />

Not only<br />

local business<br />

The new „European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies,<br />

Distribution and Applications” features technical<br />

reports on the European natural <strong>gas</strong> industry as<br />

well as on results of research programmes and<br />

innovative technologies. Read about markets,<br />

enterprises, associations and products of device<br />

manufacturers.<br />

Main topics<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

Hartmut Baden<br />

HBM management services |<br />

Höhr-Grenzhausen |<br />

Tel.: +49 2624 948 751 |<br />

E-Mail: h.baden@hbmconsult.de<br />

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Claudia Fuchs<br />

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<strong>gwf</strong> international is published by Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosenheimer Str. 145, 81671 München, Germany, CEO: Hans-Joachim Jauch


FACHBERICHTE Neue Technologien<br />

Verdichterstation Ochtrup<br />

mit Elektroantrieb und regelbarem<br />

Planetengetriebe<br />

Neue Technologien, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>verdichter, Elektroantrieb, Vorecon-Getriebe, Teilnetze,<br />

Marktgebiete, Lastflusszusage<br />

Philipp Behmer und Burkhard Meyer<br />

Die Thyssen<strong>gas</strong> GmbH hat am Standort Ochtrup zum<br />

<strong>Gas</strong>wirtschaftsjahr 2010/2011 eine neue Verdichterstation<br />

in Betrieb genommen. Die beiden Verdichter<br />

werden jeweils von einem Elektromotor, der über ein<br />

Voith Vorecon Getriebe mit dem Verdichter verbunden<br />

ist, angetrieben. Die Getriebebauart ist erstmals<br />

in Europa in einer Pipeline-Verdichterstation zum<br />

Einsatz gekommen. Die Auslegung und der Aufbau<br />

dieser Einheit wird im Folgenden beschrieben.<br />

Die Inbetriebnahme der Verdichterstation Ochtrup<br />

hat den Engpass an Teilnetzgrenzen beseitigt.<br />

Die Realisierung zeigt, dass physikalisch bestehende<br />

Teilnetzgrenzen nicht ohne erhebliche Investitionen<br />

beseitigt werden können. Die Planung und Realisierung<br />

ist in einem Umfeld durchgeführt worden, in<br />

dem sich die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

sehr schnell ändern. Insofern deutet der Bau dieser<br />

Verdichterstation auf den noch erheblichen Investitionsbedarf<br />

hin, der durch die Beseitigung von physikalischen<br />

Engpässen in größer werdenden Marktgebieten<br />

ausgelöst werden kann.<br />

Compressor Station Ochtrup with electric drive and<br />

speed variable planetary gearbox<br />

Thyssen<strong>gas</strong> commissioned a new compressor station<br />

near Ochtrup effective 1st of October 2010. The two<br />

compressor units are driven by an electric motor connected<br />

by a Voith Vorecon gear unit each. This type<br />

of gear box is put into operation in a pipeline compressor<br />

station for the first time in Europe. The design<br />

and the construction of the compressor station will be<br />

described.<br />

The commissioning of the compressor station<br />

Ochtrup removed a bottleneck between grid parts.<br />

The realization demonstrates that existing barriers<br />

between grid parts cannot be removed without substantial<br />

investment. The design and construction<br />

phase fell in a period of quick changes in the regulatory<br />

framework. The construction and commissioning<br />

of the compressor station may indicate the considerable<br />

demand on investment for the removal of<br />

bottlenecks caused by enlarging market areas.<br />

Einleitung<br />

Die Thyssen<strong>gas</strong> GmbH ist als Fern<strong>gas</strong>netzbetreiber aus<br />

dem Zusammenschluss der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>transportnetze der<br />

vormaligen RWE <strong>Gas</strong> AG in Dortmund und dem Vorgängerunternehmen<br />

Thyssen<strong>gas</strong> GmbH in Duisburg entstanden.<br />

Die Netze der beiden Vorgängerorganisationen<br />

sind in einem gesetzgeberischen Umfeld entstanden,<br />

in dem die gegenseitige Demarkierung<br />

zulässig war. Sie waren daher für die ausschließliche<br />

Belieferung in einem Gebiet ausgelegt, das aus definierten<br />

Bezugsquellen versorgt wurde. Nach Änderungen<br />

des Rechtsrahmens in Europa und Deutschland ist die<br />

exklusive Nutzung des Transportnetzes durch ein integriertes<br />

Unternehmen nicht mehr zulässig. Die als Regulierungsbehörde<br />

zuständige Bundesnetzagentur hat<br />

zur Erleichterung des Netzzugangs schon früh darauf<br />

hingewirkt, die Anzahl der Marktgebiete zu reduzieren.<br />

Zu Beginn des <strong>Gas</strong>wirtschaftsjahres 2006/2007 bestanden<br />

noch 19 Marktgebiete. Zu Beginn des <strong>Gas</strong>wirtschaftsjahres<br />

2010/2011 hat sich diese Zahl bereits auf<br />

sechs reduziert. Die novellierte <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />

sieht vor, dass die Zahl bis zum 1. April 2011 auf<br />

drei Marktgebiete reduziert wird, bis zum 1. Oktober<br />

2012 soll es in Deutschland danach nur noch zwei<br />

Marktgebiete geben. Allen Beteiligten an diesem Prozess<br />

muss klar sein, dass die freie Verlagerung von Einspeisemengen<br />

in ein Marktgebiet die physikalische Leistungsfähigkeit<br />

des bestehenden Netzes überschreitet.<br />

Es ist daher notwendig, die freie Zuordenbarkeit von<br />

Transportkapazitäten entweder durch die Beschaffung<br />

und den Einsatz von <strong>Gas</strong>handelsprodukten, oder durch<br />

entsprechende Investitionen zu sichern bzw. zu erhöhen.<br />

Betrachtet man das Netz der derzeitigen Thyssen<strong>gas</strong><br />

als das Ergebnis einer unternehmensübergreifen-<br />

Juli/August 2011<br />

462 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Neue Technologien<br />

FACHBERICHTE<br />

den Marktgebietszusammenlegung, so wird deutlich,<br />

dass schon eine im deutschlandweiten Vergleich kleinräumige<br />

Zusammenlegung von Marktgebieten erheblichen<br />

Investitionsbedarf zur Sicherung von frei zuordenbaren<br />

Kapazitäten auslöst. Mit der Inbetriebnahme der<br />

neuen Verdichterstation konnte die Beschaffung einer<br />

Lastflusszusage abgelöst werden. Zur Darstellung der<br />

Wirtschaftlichkeit dieser Investition hat man nicht – wie<br />

in der Vergangenheit – steigenden Kapazitätsbedarf für<br />

neue Abnehmer herangezogen, sondern die Kosten für<br />

die nun entfallende Lastflusszusage verwendet. Die<br />

Realisierung der Verdichterstation Ochtrup ist als Erweiterungs-<br />

bzw. Restrukturierungsinvestition bei der Bundesnetzagentur<br />

beantragt und in vollem Umfang<br />

genehmigt worden.<br />

1. Planung<br />

1.1 Standortwahl und Aufgaben<br />

der Verdichterstation<br />

Im Raum Ochtrup war vor der Fertigstellung der Verdichterstation<br />

der Austausch von <strong>Gas</strong>mengen zwischen<br />

den Netzen der früheren Thyssen<strong>gas</strong> (PN 42) und der<br />

vormaligen RWE <strong>Gas</strong> (PN 70) nur in eine Richtung möglich.<br />

Die hierfür vorhandene Mess- und Regelstation<br />

wurde zur stärkeren Verbindung der beiden Netze<br />

erweitert. Die Einbindung der Verdichterstation in die<br />

Transportsysteme zeigt Bild 1.<br />

Die Leitung Emsbüren Hünxe (PN 42) ist eine ehemalige<br />

Ölleitung DN 1000, die Mitte der 1980iger Jahre für<br />

den <strong>Gas</strong>betrieb umgerüstet wurde. In unmittelbarer<br />

Nähe verläuft zudem die Leitung Emden Werne (MURO)<br />

der Open Grid Europe (PN 84), aus der Thyssen<strong>gas</strong> <strong>Gas</strong>mengen<br />

in das PN 70-System und in das PN 42-System<br />

übernehmen kann.<br />

Der Haupteinsatzzweck der Verdichterstation ist die<br />

Ablösung einer Lastflusszusage. Diese Ablösung wird<br />

dadurch möglich, dass <strong>Gas</strong>mengen aus der Leitung<br />

Emsbüren Hünxe (PN 42) in die Verbindungsleitung zwischen<br />

den Speichern Epe und Kalle bzw. von dieser in<br />

den Hochdruckring (PN 70) verdichtet werden können.<br />

Die zweite Fahrweise ist die Nutzung der Verdichterstation<br />

als Transportverdichter für die Leitung Emsbüren<br />

Hünxe. Die dritte Fahrweise ist die Verdichtung von<br />

Mengen aus der OGE-Leitung (PN 84) (MURO) in das<br />

Thyssen<strong>gas</strong>system (PN 70), wenn die vorhandene<br />

Druckdifferenz zwischen der MURO und dem Thyssen<strong>gas</strong>system<br />

zu gering ist, um die angeforderten Mengen<br />

ohne Verdichtung übernehmen zu können.<br />

Damit die Verdichterstation auch zukünftigen Anforderungen<br />

gerecht werden kann, ist die Gesamtanlage in<br />

der Druckstufe PN 84 ausgelegt worden.<br />

1.2 Auslegung<br />

Für die verschiedenen Fahrweisen wurden zunächst die<br />

Einsatzszenarien ermittelt. Hierzu wurden Annahmen<br />

über die Höhe und die Dauer der zu verdichtenden<br />

Bild 1. Einbindung der Verdichterstation Ochtrup in die vorhandenen<br />

Transportsysteme. (Thyssen<strong>gas</strong> GmbH)<br />

Ströme getroffen. Des Weiteren war die Anzahl der Einsätze<br />

sowie die Höhe der jeweiligen Betriebsstunden<br />

hierfür zu prognostizieren. Bei näherer Betrachtung der<br />

Einsatzfälle ist auch der Standort der Station zwischen<br />

Absatzmarkt auf der einen Seite und Speicher- bzw.<br />

Importpunkt auf der anderen Seite berücksichtigt worden.<br />

Wenn auch das Buchungsverhalten bzw. die Veränderung<br />

dieses Verhaltens wegen fehlender Erfahrungswerte<br />

noch nicht hinreichend genau prognostiziert<br />

werden konnte, wurde allerdings bei der Konzeption<br />

der Verdichterstation bald deutlich, dass sie auf die verschiedenen<br />

Anforderungen schnell reagieren können<br />

muss. Insbesondere wurde deutlich, dass dies zu häufigen<br />

Starts der Maschinen führt.<br />

Die vielfältigen Anforderungen an die Verdichterstation<br />

Ochtrup gingen in eine Konzept- bzw. Maschinenauswahlstudie<br />

ein. In dieser Studie wurde die erforderliche<br />

Verdichterleistung ermittelt und die am Markt<br />

verfügbaren Verdichter auf ihre Eignung für diesen Einsatz<br />

geprüft. Ein weiterer Punkt der Studie war die Auswahl<br />

des geeigneten Antriebs mit einer Empfehlung für<br />

<strong>Gas</strong>turbine oder Elektromotor.<br />

Neben der Kalkulation der Investitionskosten wurde<br />

auch eine life cycle cost-Betrachtung durchgeführt.<br />

Das Ergebnis der Studie führte zu der Entscheidung,<br />

die Verdichterstation Ochtrup mit zwei Verdichtereinheiten<br />

mit Elektro-Motor zu realisieren und die Erweiterung<br />

für eine dritte Einheit technisch und genehmigungstechnisch<br />

zu berücksichtigen. Bei dieser Entscheidung<br />

wurde auch der Umstand berücksichtigt, dass<br />

<strong>Gas</strong>turbinenantriebe auf häufige Lastwechsel und insbesondere<br />

auf häufige Starts empfindlich reagieren.<br />

2. Realisierung<br />

Mit der abschließenden Investitionsentscheidung für<br />

die Verdichterstation Ochtrup begann die Realisierungs-<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 463


FACHBERICHTE Neue Technologien<br />

Bild 2. Verdichterhalle der Verdichterstation Ochtrup mit den<br />

<strong>Gas</strong>kühlern. (Thyssen<strong>gas</strong> GmbH)<br />

Bild 3. Regelbares Planetengetriebe Vorecon einer Verdichtereinheit.<br />

(Thyssen<strong>gas</strong> GmbH)<br />

Höchste Ausgangsdrehzahl<br />

Reduzierte Ausgangsdrehzahl<br />

Bild 4. Funktionsweise des Planetengetriebes.<br />

(Voith Turbo GmbH & Co. KG)<br />

Hohlrad<br />

Planetenrad<br />

Planetenträger<br />

Sonnenrad<br />

phase. Vor dem Hintergrund der damaligen Struktur der<br />

RWE, beauftragte die Vorgängergesellschaft der Thyssen<strong>gas</strong>,<br />

die RWE Transportnetz <strong>Gas</strong> GmbH, die Abteilung<br />

für Planung und Bau von <strong>gas</strong>technischen Anlagen<br />

bei der RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservicegesellschaft<br />

mit der Durchführung des Projekts. Bild 2 zeigt<br />

die Verdichterhalle mit den <strong>Gas</strong>kühlern.<br />

2.1 Planung/Engineering<br />

Die Vergabe der Detailplanung erfolgte an die Firma<br />

Dorsch Anlagenbau, München. Zur Schnittstellenminimierung<br />

in der Ausführungsphase sollte ein Generalunternehmer<br />

für die Errichtung vorgesehen werden. Ausgenommen<br />

wurden hiervon die Anlagenkomponenten mit<br />

besonderer technischer Bedeutung und/oder langen Lieferzeiten,<br />

wie z. B. Verdichtereinheit mit Antrieb und<br />

Steuerung, <strong>Gas</strong>kühler, Messstrecken und Eingangsfilter.<br />

Auf der Basis der Ergebnisse der Maschinenauswahlstudie,<br />

wurde im ersten Schritt die Detailplanung und<br />

Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Verdichter<br />

durchgeführt. Bereits im frühen Planungsstadium<br />

wurde vom Ingenieur vorgeschlagen, als Alternative<br />

zur Drehzahlregelung des Elektro-Motors mittels<br />

Frequenzumrichter, den Einsatz eines regelbaren Planetengetriebes<br />

der Firma Voith zu berücksichtigen.<br />

Beim Einsatz der Frequenzumrichtertechnik wird die<br />

Drehzahl des Elektro-Motors geregelt und anschließend<br />

die Drehzahl des Motors mit einem Getriebe auf die<br />

erforderliche Drehzahl des Turboverdichters übersetzt.<br />

Bei einem hydrodynamischen Getriebe bleibt die Drehzahl<br />

des Elektromotors konstant, die Drehzahlregelung<br />

für den Verdichter erfolgt über das Getriebe.<br />

Eine wichtige Komponente des zum Einsatz gekommenen<br />

Vorecon der Firma Voith ist ein drehzahlregelbares<br />

Planetengetriebe, welches die konstante Motordrehzahl<br />

auf die Verdichterdrehzahl übersetzt und eine Drehzahlregelung<br />

zwischen 60 Prozent und 100 Prozent<br />

ermöglicht (s. nähere Beschreibung unter 2.2). Da diese<br />

Drehzahlregelung in Europa bei <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>verdichterstationen<br />

bisher keine Anwendung fand, folgten eingehende<br />

technische Prüfungen, Auswertungen der vorgelegten<br />

Referenzen sowie eine vergleichende life cycle cost-<br />

Betrachtung. Als Ergebnis wurde der Vorecon als gleichwertig<br />

zum Umrichter bei der Ausschreibung zugelassen.<br />

Nach der Ausschreibung und den Vergabeverhandlungen<br />

ergab sich ein deutlich technisch-wirtschaftlicher<br />

Vorteil für die Drehzahlregelung mittels Vorecon.<br />

Die beiden Verdichtereinheiten mit Vorecon und<br />

Elektromotor wurden bei MAN Turbo (heute MAN Diesel<br />

& Turbo) bestellt.<br />

Technische Daten der Verdichtereinheit:<br />

Motorleistung: 4,8 MW<br />

Motordrehzahl 1500/min<br />

4-stufiger Radialkompressor<br />

Verdichterdrehzahl: 8400–12 600/min<br />

Die Planungen sowie die Beschaffung der übrigen<br />

Lieferungen und Leistungen erfolgten weitgehend konventionell,<br />

wie bei vergleichbaren Verdichterstationen.<br />

2.2 Beschreibungen der Wirkungsweise<br />

des Vorecon<br />

Kernstück des Vorecon ist ein Überlagerungsgetriebe<br />

mit integriertem Drehmomentwandler, welches die<br />

Juli/August 2011<br />

464 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Neue Technologien<br />

FACHBERICHTE<br />

Drehzahl der Antriebsmaschine auf die erforderliche<br />

Drehzahl des Turboverdichters übersetzt.<br />

Der Elektro-Motor des Verdichters treibt mit seiner<br />

konstanten Drehzahl das Hohlrad des Getriebes an.<br />

Über die Planetenräder erfolgt die Übertragung auf das<br />

Sonnenrad, das mit dem Turboverdichter verbunden ist.<br />

Zur Drehzahlregelung wird zusätzlich der Planetenträger<br />

angetrieben. Abhängig von Drehrichtung und Drehzahl<br />

liegt der Regelbereich zwischen 60 Prozent und<br />

100 Prozent (siehe Bild 4).<br />

Zum Antrieb des Planetenträgers wird von der<br />

Hauptwelle über einen hydrodynamischen Drehmomentwandler<br />

ein kleiner Teil der Antriebsleistung entnommen.<br />

Abhängig von der Stellung der Leitschaufeln,<br />

kann die Drehzahl und Drehrichtung des Planetenträgers<br />

und damit die Drehzahl des Turboverdichters variiert<br />

werden (siehe Bild 5).<br />

Durch den großen Anteil der mechanisch direkt<br />

übertragenen Leistung, ergibt sich für das Gesamtaggregat<br />

ein Wirkungsgrad von mehr als 95 Prozent im<br />

Auslegungspunkt.<br />

Über das Ölsystem des Vorecon werden auch die<br />

Lager des Verdichters versorgt.<br />

Bild 5. Vereinfachter Längsschnitt des Vorecon-Getriebes.<br />

(Voith Turbo GmbH & Co. KG)<br />

3. Bauausführung<br />

Die örtliche Bauausführung begann im Juni 2009 auf<br />

einem hierfür beschafften rund vier Hektar großen<br />

Grundstück. Die für den Bau der Verdichterstation und<br />

der verschiedenen Anschlussleitungen zum bestehenden<br />

Netz erforderlichen Genehmigungen lagen, aufgrund<br />

der guten und kooperativen Zusammenarbeit<br />

zwischen der Projektleitung, dem Ingenieur und den<br />

Behörden – im Wesentlichen Kreis Steinfurt und Bezirksregierung<br />

Arnsberg –, rechtzeitig vor.<br />

Als Generalunternehmer wurde die Firma Knoll Bauunternehmung,<br />

Haren, mit den Partnern RMT, Oldenburg,<br />

für die Rohr- und Anlagentechnik, und die Firma<br />

GreyLogix, Hamburg, für die E-/MSR-Technik, beauftragt.<br />

Aufgrund des sehr wichtigen Termins – 1. Oktober<br />

2010 – für den Beginn des bestimmungsgemäßen<br />

Betriebs der Verdichterstation zur Ablösung der Lastflusszusage,<br />

musste ein enger Terminplan verfolgt werden.<br />

Ecktermine hierbei waren: Wetterdichte Errichtung<br />

der Gebäude bis Ende 2009, Abschluss der Rohrbauarbeiten<br />

und Anlieferung der Verdichtereinheiten bis<br />

Anfang 2010, Abschluss der mechanischen und elektrotechnischen<br />

Montagen bis Mitte 2010 und Inbetriebnahme<br />

mit Probebetrieb bis Ende September 2010.<br />

Trotz einiger abwicklungstechnischer Herausforderungen<br />

und widriger Witterungsbedingungen im Winter,<br />

stand die Verdichterstation termingerecht dem<br />

Transportnetz zur Verfügung.<br />

4. Erste Betriebserfahrungen<br />

Die Anlage ist planmäßig zum <strong>Gas</strong>wirtschaftsjahr<br />

2010/2011 in Betrieb genommen worden. Die Betriebserfahrungen<br />

der ersten Monate zeigen, dass die Auslegung<br />

und die Maschinenauswahl dem Einsatzzweck<br />

dieser Anlage gut entsprechen. Auch die Einbringung<br />

der bisherigen Thyssen<strong>gas</strong>-Marktgebiete in das Marktgebiet<br />

Net Connect Germany zum 1. April 2011, hat an<br />

dieser Einschätzung nichts geändert.<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Philipp Behmer<br />

Thyssen<strong>gas</strong> GmbH |<br />

Leiter Assetmanagement |<br />

Dortmund |<br />

Tel. +49 231 91291-1141 |<br />

E-Mail: philipp.behmer@thyssen<strong>gas</strong>.com<br />

Dipl.-Ing. Burkhard Meyer<br />

Thyssen<strong>gas</strong> GmbH |<br />

Leiter Planung und Bau |<br />

Dortmund |<br />

Tel. +49 231 91291-6703 |<br />

E-Mail: burkhard.meyer@thyssen<strong>gas</strong>.com<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 465


FACHBERICHTE Forschung<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT) und<br />

Technologiezentrum Wasser,<br />

Karlsruhe (TZW) im Jahre 2010<br />

Forschung, Engler-Bunte-Institut , DVGW-Forschungsstelle, Forschungsstelle für Brandschutztechnik,<br />

Technologiezentrum Wasser, Tätigkeitsbericht, Forschung und Lehre, Ausbildung, Weiterbildung<br />

Henning Bockhorn, Fritz H. Frimmel, Josef Klinger, Thomas Kolb und Rainer Reimert<br />

Dieser Bericht soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen<br />

und Aktivitäten im Jahr 2010 am Engler-<br />

Bunte-Institut, der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />

sowie der Forschungsstelle für<br />

Brandschutztechnik ermöglichen. Ebenso wird über<br />

das aus dem Engler-Bunte-Institut hervorgegangene<br />

Technologiezentrum Wasser (TZW) berichtet. Wie in<br />

den vergangenen Jahren erscheinen die <strong>gas</strong>spezifischen<br />

Beiträge im <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und die wasserspezifischen<br />

Beiträge des TZW und des EBI im <strong>gwf</strong>-<br />

Wasser/Abwasser. Im Mittelpunkt des Berichtes steht<br />

die Entwicklung der oben angegebenen Einrichtungen<br />

mit Beiträgen über die universitäre Lehre, die<br />

Ausbildung und Weiterbildung, über Forschungsund<br />

Entwicklungsprojekte, über Beratung und Firmenkontakte<br />

sowie über sonstige Aktivitäten. Der<br />

Bericht streift ebenso die Entwicklung des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT), das durch die Zusammenführung<br />

der Universität Karlsruhe (TH) und des<br />

Forschungszentrums Karlsruhe als neue Struktur mit<br />

den Aufgaben einer Landesuniversität und einer<br />

Großforschungseinrichtung des Bundes in der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

entstanden ist.<br />

Karlsruhe Institute of Technology in 2010<br />

This report aims at giving an overview about actual<br />

developments and activities of the Engler-Bunte-<br />

Institute, its Research Centers as well as the Water<br />

Technology Center (TZW) which developed from the<br />

Engler-Bunte-Institute. As usual, the <strong>gas</strong> related parts<br />

can be found in <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> and the water related<br />

parts in <strong>gwf</strong>-Wasser/Abwasser. The report highlights<br />

academic teaching, courses and advanced education,<br />

and focuses on scientific research and development<br />

projects, on consulting and contacts to business companies<br />

as well as on other activities of the Engler-<br />

Bunte-Institute, the DVGW-Research Center, the<br />

Research Center of Fire Protection Technology and<br />

the Water Technology Center (TZW). The report is<br />

also focused on the development of the Karlsuhe<br />

Institute of Technology (KIT), which evolved from the<br />

fusion of the University of Karlsruhe (TH) and the<br />

Research Centre of Karlsruhe.<br />

Zur Geschichte und zum Umfeld<br />

Das Engler-Bunte-Institut am Karlsruher Institut für<br />

Technologie ist hervorgegangen aus der ehemaligen<br />

„Lehr- und Versuchs<strong>gas</strong>anstalt“ (1907–1919), die wiederum<br />

in das „<strong>Gas</strong>institut“ (1919–1959) bzw. das „Institut<br />

für <strong>Gas</strong>technik, Feuerungstechnik und Wasserchemie“<br />

(1959–1971) überführt wurde. Wesentlich für diese nun<br />

mehr als hundertjährige Entwicklung ist die enge Verbindung<br />

zur Praxis, die dadurch zum Ausdruck kommt,<br />

dass die „Lehr- und Versuchs<strong>gas</strong>anstalt“ und später das<br />

„<strong>Gas</strong>institut“ zwar wirtschaftlicher Besitz des Deutschen<br />

Vereins von <strong>Gas</strong>- und Wasserfachmännern (DVGW,<br />

heute: Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.)<br />

waren, ihre Leiter aber in Personalunion Lehrstuhlinhaber<br />

an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Im Jahr<br />

1959 wurde das <strong>Gas</strong>institut ein staatliches Hochschulinstitut<br />

mit der entsprechenden personellen und baulichen<br />

Ausstattung, wobei die in der Zwischenzeit eingetretenen<br />

Veränderungen durch die Gründung einer<br />

Abteilung für Wasserchemie und die Namensgebung<br />

des Instituts: <strong>Gas</strong>technik, Feuerungstechnik und Wasserchemie<br />

berücksichtigt wurden.<br />

Seit 1971 schließlich führt das Institut den Namen<br />

„Engler-Bunte-Institut“. Die enge Verbindung zum<br />

DVGW und damit zur Praxis des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />

äußert sich darin, dass die jeweiligen Lehrstuhlinhaber,<br />

Juli/August 2011<br />

466 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

gegenwärtig „Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie“,<br />

„Verbrennungstechnik“ und „Wasserchemie“<br />

auch in Personalunion Leiter der fachlich entsprechenden<br />

Bereiche einer Forschungsstelle des DVGW im<br />

Engler-Bunte-Institut sind.<br />

Im Jahr 2009 wurde die Verschmelzung der Universität<br />

Karlsruhe (TH) mit dem Forschungszentrum Karlsruhe<br />

zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit<br />

den Aufgaben einer Landesuniversität und einer Großforschungseinrichtung<br />

in der Helmholtzgemeinschaft<br />

vollständig Wirklichkeit. Seit dem 1. Oktober 2009 existiert<br />

das Karlsruher Institut für Technologie als „legal<br />

entity“, und die Pläne, mit denen die Universität Karlsruhe<br />

(TH) im Wettbewerb um die Förderung von Exzellenz-Universitäten<br />

erfolgreich war, sind zum größten<br />

Teil umgesetzt. Mittlerweile sind die Strukturen eingerichtet,<br />

in denen in Zukunft Lehre, Weiterbildung und<br />

Forschung auf höchstem Niveau durchgeführt werden<br />

sollen. Die Schwerpunktsetzung des KIT als ein internationales<br />

Zentrum der Forschung auf dem Gebiet der<br />

Energie und des Wassers ist sichtbar geworden und hat<br />

in den KIT-Zentren „Energie“ sowie „Klima und Umwelt“<br />

eine entsprechende Struktur. Das Engler-Bunte-Institut<br />

ist wichtiger Teil des KIT-Zentrums Energie für die Bereiche<br />

Energieumwandlung und Erneuerbare Energien<br />

sowie des KIT-Zentrums Klima und Umwelt im Bereich<br />

Wasserversorgung.<br />

Der vorliegende Tätigkeitsbericht enthält Beiträge<br />

der einzelnen Bereiche des Engler-Bunte-Instituts und<br />

des Technologiezentrums Wasser (TZW).<br />

Die zahlreichen Projekte aus dem <strong>Gas</strong>- und Verbrennungsfach<br />

sowie dem Wasserfach zeugen von der<br />

internationalen Bedeutung der Lehrstühle und der Praxisnähe<br />

der ihnen zugeordneten Laboratorien und Technologieeinheiten.<br />

Einen Schwerpunkt bildet der Sonderforschungsbereich<br />

606 „Instationäre Verbrennung: Transportphänomene,<br />

chemische Reaktionen, Technische<br />

Systeme“ (Sprecher: H. Bockhorn), der in seiner letzten<br />

Förderperiode bis zum Ende des Jahres 2012 mit 19 Teilprojekten<br />

(Förderumfang insgesamt ca. 8 Mio Euro) nunmehr<br />

die in den vergangenen Jahren ent wickelten<br />

Grundlagen auf praxisnahe Systeme überträgt. Das vom<br />

KIT in 2010 erfolgreich eingeworbene EU-Großprojekt<br />

KIC InnoEnergy (Knowledge & Innovation Community)<br />

wird mit starker Beteiligung des EBI aufgebaut werden.<br />

Darüber hinaus arbeiten die drei Bereiche des Engler-<br />

Bunte-Instituts in zahlreichen Verbund-Großprojekten<br />

an maßgeblicher Stelle mit. Hierzu finden sich detaillierte<br />

Angaben auf den nächsten Seiten.<br />

Mittlerweile hat der zweite Kurs des 2006 erstmals<br />

eingeführten englischsprachigen Master-Studiengangs<br />

„Utilities and Waste – Sustainable Processing“ seine Ausbildung<br />

abgeschlossen. Der dritte Kurs dieser erfolgreichen<br />

Initiative geht in sein zweites Jahr. Der Studiengang<br />

wird im Wesentlichen von den drei Lehrstühlen des Engler-Bunte-Instituts<br />

getragen. Aufbauend auf vertiefende<br />

Spezialvorlesungen über Brennstoffe, Verbrennungsvorgänge,<br />

die thermische Abfallbehandlung und über<br />

moderne Wassertechnologien wird von den Studierenden<br />

ein „Design Project“ bearbeitet, in dem eine praxisnahe<br />

Aufgabenstellung bis ins Detail ausgearbeitet wird.<br />

Neben der Studierenden- und Doktorandenausbildung<br />

stand wie immer auch die Weiterbildung der<br />

bereits im Beruf stehenden Fachleute auf dem Programm.<br />

Der <strong>Gas</strong>kurs wurde als traditionsreicher und<br />

geschätzter Dauerbrenner auch 2010 wieder durchgeführt,<br />

ebenso wie der jährliche Erfahrungsaustausch der<br />

Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs, sowie der GDCH-<br />

Fortbildungskurs „Praxisgerechte Wasserbeurteilung“.<br />

Die in der Praxis konkret anstehenden Fragestellungen<br />

werden vor allem in der DVGW-Forschungsstelle,<br />

der Abteilung <strong>Gas</strong>technologie, dem Prüflaboratorium<br />

<strong>Gas</strong> und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />

bearbeitet. Das Technologiezentrum Wasser mit seiner<br />

praxisgerechten Kompetenz in Analytik, Aufbereitung,<br />

Ressourcenschutz, Korrosion, Verteilungsnetze und Um -<br />

weltbiotechnologie bedient Wasserversorgungsunternehmen,<br />

Behörden und Verbände.<br />

Viele der Projekte wurden und werden durch Institutionen<br />

wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG), dem Deutschen Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfachs<br />

(DVGW), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF), der Europäischen Kommission und<br />

anderen Drittmittelgebern des Bundes und des Landes<br />

gefördert. Ein erheblicher Anteil wird aber auch durch<br />

Forschungsaufträge aus der Industrie und von Unternehmen<br />

finanziert. Schließlich trugen Stiftungen und<br />

gemeinnützige Fördervereinigungen zur Umsetzung so<br />

mancher Forschungsidee bei.<br />

Aus all dem erwuchs eine beachtliche Zahl von Publikationen,<br />

die zum großen Teil in den führenden internationalen<br />

Fachjournalen nach strenger Begutachtung<br />

erschienen sind. Die Listen der Veröffentlichungen sind<br />

den Berichten der einzelnen Bereiche zu entnehmen.<br />

Auch das Jahr 2010 hat gezeigt, dass das Engler-<br />

Bunte-Institut mit seinen Lehrstühlen, Prüfstellen und<br />

der DVGW-Forschungsstelle sowie das Technologiezentrum<br />

Wasser des DVGW gut aufgestellt sind. Neu eingeworbene<br />

Forschungsprojekte weiten die Kooperationen<br />

innerhalb Deutschlands und international aus. Die Neubesetzung<br />

des Lehrstuhls für „Chemie und Technik von<br />

<strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle“ wurde im Jahr 2010 abgeschlossen.<br />

Dieser Lehrstuhl wird fortan die Bezeichnung „Chemische<br />

Energieträger – Brennstofftechnologie“ tragen.<br />

Die Vorbereitungen zur Neubesetzung des Lehrstuhls<br />

Wasserchemie − zukünftig Lehrstuhl für Wasserchemie<br />

und Wassertechnologie sind abgeschlossen, so dass die<br />

Kontinuität in der Forschung und Lehre gewährleistet<br />

werden kann.<br />

Weitere Informationen sind auf den nächsten Seiten<br />

und im Internet auf den Seiten des Instituts und der<br />

einzelnen Bereiche zu finden.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 467


FACHBERICHTE Forschung<br />

1. Aktivitäten des Lehrstuhls und des Bereiches Chemie und Technik von <strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle<br />

und der Abteilungen <strong>Gas</strong>technologie und Materialprüfung der DVGW-Forschungsstelle<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert (bis 30.09.2010), Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb (seit 01.10.2010), Prof. Dr.-Ing. Georg Schaub<br />

1.1 Lehre und Forschung<br />

Neben den „klassischen“ Gebieten der Brennstofftechnik<br />

und -chemie, die sich mit fossilen und erneuerbaren<br />

Brennstoffen befassen, deckt der Bereich auch einen Teil<br />

der Lehre in den Grundlagen für die eigene Fakultät ab.<br />

Zu nennen sind hier die Organisch-chemische Prozesskunde,<br />

die Einführung in das Life-Science-Engineering<br />

und diverse Praktika für die Studienrichtungen Verfahrenstechnik<br />

und Chemieingenieurwesen. Die von Dr.<br />

Bajohr angebotene Vorlesung „Energieträger aus Biomasse“<br />

findet gute Resonanz bei deutschen wie auch<br />

bei ausländischen Studierenden.<br />

Als Konsequenz seiner Entpflichtung zum 1. Oktober<br />

2010 hat Herr Reimert im Wintersemester 2010/2011<br />

seine letzte Vorlesung, den Brennstoffzellen und den<br />

Batterien gewidmet, abgehalten. Indirekt wird er noch<br />

einige Zeit durch das Abnehmen von mündlichen Prüfungen<br />

der Lehre verbunden bleiben.<br />

Die bisherigen Forschungsarbeiten des EBI I zur Nutzung<br />

nachwachsender Energie-Rohstoffe werden fortgeführt.<br />

Bearbeitet werden hier einerseits verfahrenstechnische<br />

Aspekte der Bio<strong>gas</strong>erzeugung über Fermentation<br />

als auch solche zur Biomassever<strong>gas</strong>ung. Neu<br />

begonnen wurden begleitende Arbeiten zur Wasserstofferzeugung<br />

mittels Mikro-Algen. Die Arbeiten zur<br />

Stahlhärtung durch Aufkohlung fanden durch das<br />

Carbo-Nitrieren eine logische Fortsetzung. Mit der<br />

Brennstoffaufbereitung für Brennstoffzellen befassen<br />

sich noch drei Forschungsarbeiten, die alle in ihren Endphasen<br />

sind (s. auch abgeschlossene Promotionen) und<br />

nicht mehr weitergeführt werden.<br />

Die Planung einer Holzver<strong>gas</strong>ungsanlage für die<br />

Energieversorgung Filstal (EVF), an der das KIT über das<br />

Engler-Bunte-Institut beteiligt war und weiter sein<br />

sollte, ist in einer kritischen Phase, weil die Wirtschaftlichkeit<br />

aufgrund unerwartet hoher Investitionen und<br />

seit Planungsbeginn stark gestiegener Holzpreise fraglich<br />

geworden ist.<br />

Mit der Übernahme der Leitung durch Herrn Kolb<br />

zum 1. Oktober 2010 wurde der Bereich I des EBI umbenannt<br />

in „Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie“,<br />

ceb mit dem Lehrstuhl für „Verfahrenstechnik<br />

chemischer Energieträger“. EBI ceb befasst sich in Lehre<br />

und Forschung mit der verfahrensspezifischen Charakterisierung<br />

fossiler und biogener, fester, flüssiger und<br />

<strong>gas</strong>förmiger Brennstoffe sowie der Verfahrenstechnik<br />

und der Chemie der Brennstoffumwandlung und -aufbereitung.<br />

Die Pflichtvorlesungen in den Studiengängen<br />

der Fakultät leiten hin zu den vom EBI getragenen<br />

Vertiefungsvorlesungen der Hauptfächer<br />

Chemie und Technik fossiler und erneuerbarer<br />

Brennstoffe<br />

Umweltschutz-Verfahrenstechnik: Richtung Brennstoffe,<br />

Verbrennung und Umwelt<br />

Die Forschungsarbeiten des EBI ceb konzentrieren<br />

sich auf fossile und biogene Brennstoffe, deren verfahrensspezifische<br />

Charakterisierung sowie die Verfahrenstechnik<br />

und die Chemie der Brennstoffumwandlung<br />

und -aufbereitung, insbesondere bei hohem Druck.<br />

Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Synthese von<br />

Brennstoffen, neue Bio-Brennstoffe und die Nutzung<br />

chemischer Energieträger als Energiespeicher.<br />

Die grundlagenorientierten F&E-Arbeiten des EBI<br />

ceb werden ergänzt durch die Arbeiten zur Flugstromver<strong>gas</strong>ung<br />

der Abteilung Ver<strong>gas</strong>ungstechnologie am<br />

Institut für Technische Chemie ITC vgt am Campus Nord<br />

des KIT. Durch die enge Verbindung zwischen EBI ceb<br />

und ITC vgt werden die anwendungsnahen Forschungseinrichtungen<br />

des Campus Nord auch für die Ausbildung<br />

der Studierenden verstärkt genutzt.<br />

Die Forschungsarbeiten zur Flugstromver<strong>gas</strong>ung am<br />

ITC vgt sind in der „Programmorientierten Förderung,<br />

PoF“ im Helmholtz-Forschungsbereich „Energie“, Programm<br />

„Rationelle Energiewandlung und Nutzung,<br />

REUN“ und mit der auf Biomasse ausgerichteten Anwendung<br />

der Flugstromver<strong>gas</strong>ung im Programm „Erneuerbare<br />

Energien, EE“ verankert. Damit ist das EBI ceb in die<br />

Forschungsstrukturen der HGF eingebunden.<br />

Der zum EBI ceb gehörende Bereich <strong>Gas</strong>technologie<br />

der DVGW-Forschungsstelle am EBI befasst sich in Forschung<br />

und Anwendung mit Technik und Verfahren der<br />

<strong>Gas</strong>erzeugung, -verteilung und -verwendung.<br />

Die Forschungsaktivitäten des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie<br />

wurden in 2010 stark ausgebaut, wobei insbesondere<br />

die „Innovationsoffensive <strong>Gas</strong>technologie“ des<br />

DVGW einen Schwerpunkt bildet.<br />

EBI ceb ist im KIT-Zentrum Energie in Topic 1 „Energieumwandlung“<br />

sowie in Topic 2 „Erneuerbare Energien“<br />

mit den Themenschwerpunkten Brennstoffe,<br />

Ver<strong>gas</strong>ung und Kraftwerkstechnik sehr stark vertreten.<br />

Herr Kolb ist als stellvertretender Sprecher Topic 2 in die<br />

Leitungsstrukturen des KIT-Zentrums Energie eingebunden.<br />

Herr Schaub wirkt im KIT-Zentrum Klima und<br />

Umwelt in Topic 4 „Technikbedingte Stoffströme“ mit.<br />

Das vom KIT in 2010 erfolgreich eingeworbene EU-<br />

Großprojekt KIC InnoEnergy (Knowledge & Innovation<br />

Community) ist mit dem an der Co-Location Deutschland<br />

definierten Arbeitsschwerpunkt „Energie aus chemischen<br />

Brennstoffen“ mit seinen Forschungs- und Ent-<br />

Juli/August 2011<br />

468 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

wicklungsprojekten auf die Unterstützung der Ziele des<br />

SET-Plans der EU ausgerichtet. Die Verminderung der<br />

CO 2 -Emissionen, die Erhöhung des Anteils regenerativer<br />

Energie an der Energiebereitstellung und die Erhöhung<br />

der Effizienz von Energiewandlungsprozessen sind die<br />

wesentlichen Zielgrößen.<br />

Alle Bereiche des EBI ceb sind mit Projekten im<br />

Arbeitsgebiet „Energie aus chemischen Brennstoffen“,<br />

das von Herrn Kolb koordiniert wird, vertreten.<br />

Im Jahr 2010 wurden im Bereich folgende Promotionsverfahren<br />

abgeschlossen:<br />

Wolf, Markus: Minimierung des Druckverlusts durch<br />

Optimierung der CO-Entfernungsstufe für ein stationäres<br />

PEM-Brennstoffzellenheizgerät (Referent: Prof.<br />

Dr.-Ing. R. Reimert; Korreferent: Priv.-Doz. Dr. Sven Kureti)<br />

Rohde, Martin: In-situ H 2 O-Removal via Hydrophilic<br />

Membranes during Fischer-Tropsch and other Fuelrelated<br />

Synthesis Reactions (Referent: Prof. Dr.-Ing. G.<br />

Schaub; Korreferent: Prof. Dr.-Ing. A. Seidel-Morgenstern)<br />

1.2 Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />

des Lehrstuhls<br />

Niederdruck-Carbonitrieren<br />

Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes<br />

„Entwicklung und Untersuchung des Unterdruck-<br />

Carbonitrierens zur Großserienreife – CARBONIT“ werden<br />

erstmals die beim Carbonitrieren gekoppelt ablaufenden<br />

Pyrolyse- und Stofftransportprozesse untersucht.<br />

Experimentell und modellierend/simulierend werden<br />

die homogene Pyrolyse der Einsatzstoffe und die parallel<br />

dazu ablaufenden heterogenen Aufkohlungs- und Aufstickungsreaktionen<br />

einschließlich der Diffusionsvorgänge<br />

im Stahl untersucht. Der gegenseitige Einfluss der<br />

gleichzeitig ablaufenden Reaktionen kann mit einer<br />

Thermowaage, welche mit einem Online-Massenspektrometer<br />

und einem <strong>Gas</strong>chromatographen gekoppelt ist,<br />

bestimmt werden. Die örtlich veränderlichen Konzentrationen<br />

von Kohlenstoff und von Stickstoff in den Stahlproben<br />

werden von einem der Projektpartner über<br />

GDOS (Glow Discharge Optical Spectroscopy) gemessen.<br />

Ziel des Projektes ist die Übertragung der experimentell<br />

gewonnen Erkenntnisse auf ein am EBI entwickeltes<br />

CFD Modell, um damit Carbonitrier ergebnisse<br />

und Ab<strong>gas</strong>zusammensetzungen in einer großtechnischen<br />

Anlage zuverlässig voraus berechnen zu können.<br />

Brennstoffzellen<br />

Erfolgreich beendet wurden die Entwicklungsarbeiten<br />

zur Minimierung des Druckverlusts bei der Herstellung<br />

von ausreichend reinem Wasserstoff für ein auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

basierendes PEM-Brennstoffzellen-Heizgerät. Mit seiner<br />

Dissertation konnte Herr Wolf zeigen, dass durch Verwendung<br />

hoch aktiver Katalysatoren in Reaktoren mit<br />

wabenförmigen Katalysatorträgern und durch optimierte<br />

Temperaturniveaus ein Druckverlust der gesamten<br />

Prozesskette unter 5 mbar erreichbar ist. Damit wäre<br />

eine Druckerhöhung des <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>es vor Eintritt in die<br />

Brennstoffzelle nicht erforderlich. In weiteren Arbeiten<br />

wurde für die Hochtemperaturbrennstoffzelle (SOFC)<br />

gezeigt, dass das der Anode zugeführte Brenn<strong>gas</strong> nur<br />

einen geringen Anteil an Kohlenwasserstoffen, speziell<br />

an höheren Kohlenwasserstoffen verträgt, ohne dass es<br />

zur Verkokung kommt. Die Modellierung von Stoff- und<br />

Energietransport unter Einschluss der Reformier- und<br />

der Oxidationsreaktionen in einer SOFC-Zelle zeigt<br />

Wege zu einer optimalen Gestaltung im Hinblick auf<br />

eine homogene Temperaturverteilung auf.<br />

Fischer-Tropsch-Synthese<br />

Für die Erzeugung alternativer Kohlenwasserstoff-<br />

Kraftstoffe wird die Kombination von Fischer-Tropsch-<br />

Synthese und Produktaufarbeitung in einem Reaktor<br />

untersucht. Durch diese Kombination könnten die nötigen<br />

Investitionen gesenkt und damit der Bau kleinerer<br />

Anlagen (z. B. bei Biomasse als Einsatzstoff) begünstigt<br />

werden. Von wissenschaftlichem Interesse ist hier die<br />

Kinetik der Hydroprocessing-Reaktionen der Fischer-<br />

Tropsch-Primärprodukte unter Synthesebedingungen.<br />

Das Projekt wird zusammen mit dem Institut für Chemische<br />

Verfahrenstechnik bearbeitet, wo die Katalysatoren<br />

formuliert, hergestellt und mit Modellreaktionen<br />

getestet werden. In einem weiteren Vorhaben werden<br />

verschiedene Kombinationen von CO-Konvertierungsreaktion<br />

und Fischer-Tropsch-Synthese mit einem Co-<br />

Katalysator untersucht. Hier ist das Ziel, reaktionstechnisch<br />

günstige Lösungen zu finden, wenn bei CO-reichen<br />

Synthese<strong>gas</strong>en (wie sie i. a. bei Biomasse als<br />

Rohstoff vorliegen) Co-Kata lysatoren mit ihren Selektivitätsvorteilen<br />

für die Synthese verwendet werden sollen.<br />

Thermochemische Ver<strong>gas</strong>ung von Biomasse und<br />

assoziierte Prozesse<br />

Als Teil des von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderten<br />

und vom KIT Campus Nord (ehem. Forschungszentrum<br />

Karlsruhe) initiierten Verbundprojektes „Synthese<strong>gas</strong>erzeugung<br />

aus Öl/Koks-Slurries aus Biomasse“<br />

wurden Wege zur Steigerung der Effektivität der Flug -<br />

stromver<strong>gas</strong>ung von flüssigen und festen biomassestämmigen<br />

Produkten aus der Schnellpyrolyse untersucht.<br />

Zum Erzielen einer höheren Roh<strong>gas</strong>reinheit sollte<br />

die Betriebsführung des Ver<strong>gas</strong>ers im Hinblick auf die<br />

Minimierung der Rußbildung optimiert werden. Das<br />

Projekt wurde im Lauf des Jahres 2010 abgeschlossenen.<br />

Weiterführende Untersuchungen beschäftigen<br />

sich mit der Charakterisierung der gebildeten Ruße hinsichtlich<br />

ihrer Ver<strong>gas</strong>barkeit in situ. Ziel ist es, Betriebsbedingungen<br />

zu finden, bei denen der in der Ver<strong>gas</strong>ung<br />

gebildete Ruß möglichst vollständig noch im Ver<strong>gas</strong>ungsreaktor<br />

abgebaut wird.<br />

Das vom Wirtschaftsministerium Baden Württemberg<br />

geförderte Projekt „<strong>Gas</strong>erzeugung aus Biomasse<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 469


FACHBERICHTE Forschung<br />

III“ wurde in Zusammenarbeit mit dem ITC vgt des KIT<br />

Campus Nord abgeschlossen. Im Rahmen dieses Projektes<br />

wurde die Ver<strong>gas</strong>ungsanlage REGA ertüchtigt, um<br />

darin biomassestämmige Koks-/Pyrolyseöl-Slurries zu<br />

ver<strong>gas</strong>en und die Wirksamkeit einer gestuften endothermen<br />

in situ Reformierung von Propan zur Roh<strong>gas</strong>kühlung<br />

zu untersuchen. Die Propanreformierung dient<br />

als Vorversuch zur Evaluierung einer zweiten, der Flugstromver<strong>gas</strong>ung<br />

nachgeschalteten, endothermen Ver<strong>gas</strong>ung<br />

von Biomasse-Koks („chemischer Quench“). Die<br />

Arbeiten konzentrieren sich hierbei auf die verfahrensspezifische<br />

Charakterisierung verschiedener Biomasse-<br />

Kokse und auf die Quantifizierung von unerwünschten<br />

Nebenprodukten aus dem Koks bei verschiedenen<br />

Betriebsbedingungen. Mit Hilfe mathematischer Mo -<br />

delle wird ein Verfahrenskonzept erarbeitet, welches die<br />

Minimierung der Nebenprodukte zum Ziel hat.<br />

Thermochemische SNG-Erzeugung<br />

Im Rahmen des Leuchtturmprojekts „Technologieplattform<br />

Bioenergie und Methan“ des Landes Baden-Württemberg<br />

und des Bundesministeriums für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit werden Konzepte<br />

zur Heiß<strong>gas</strong>reinigung entwickelt.<br />

Als einen Schritt bei der thermochemischen Erzeugung<br />

von SNG aus Biomasse bearbeitet der Bereich<br />

<strong>Gas</strong>technologie der DVGW-Forschungsstelle im Rahmen<br />

eines EU-Projektes und eines Projektes der Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg die Metha nisierung in<br />

katalytisch beschichteten metallischen Wabenreaktoren.<br />

Neben ihrem einfachen Aufbau bieten Metallwaben<br />

bei der stark exothermen Methanisierung den Vorteil,<br />

dass bei ihnen wegen eines guten Wärmeleitvermögens<br />

die Reaktionswärme effektiv abgeführt werden<br />

kann. Dadurch lässt sich in den metallischen Wabenreaktoren<br />

eine homogenere Temperaturverteilung als in<br />

herkömmliche Festbettreaktoren realisieren, was vorteilhaft<br />

zur Steuerung der Produktselektivitäten genutzt<br />

werden kann.<br />

Fermentative SNG-Erzeugung<br />

Im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens B2G „Innovative<br />

Erzeugung von <strong>gas</strong>förmigen Brennstoffen aus Biomasse“<br />

entwickelt der Bereich <strong>Gas</strong>technologie der<br />

DVGW-Forschungsstelle in Zusammenarbeit mit der<br />

Universität Hohenheim u. a. ein neuartiges Druck-Fermentationsverfahren,<br />

das die Bio<strong>gas</strong>erzeugung in Hinblick<br />

auf die anschließende Aufbereitung auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>qualität<br />

und Einspeisung in das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz signifikant<br />

verbessern soll. Dabei werden die Vorteile einer zweistufigen<br />

Fermentation mit dem neuen Ansatz einer<br />

Druckfermentation in der zweiten Stufe kombiniert. Das<br />

erzeugte Rohbio<strong>gas</strong> liegt bei dieser Prozessvariante<br />

bereits auf Einspeisedruckniveau vor und enthält einen<br />

höheren Methananteil als bei den etablierten drucklosen<br />

Verfahren. Dadurch wird sich die Aufbereitung des<br />

Bio<strong>gas</strong>es deutlich vereinfachen, da weniger Kohlenstoffdioxid<br />

abgetrennt werden muss und auch eine<br />

anschließende Kompression des Bio<strong>gas</strong>es vor der Einspeisung<br />

entfällt.<br />

Neben der Prozessoptimierung der fermentativen<br />

Erzeugung wird auch die Eignung von ionischen Fluiden<br />

für <strong>Gas</strong>reingungsprozesse untersucht.<br />

Wasserstofferzeugung mit Mikroalgen<br />

Die Kultivierung von Mikroalgen findet heute großes<br />

Interesse zur Erzeugung von chemischen Energieträgern<br />

(Biomasse, Bioöle, H 2 ). Begleitend zu Forschungsarbeiten<br />

der Reaktorentwicklung am Institut für Biound<br />

Lebensmitteltechnik, Bereich Bioverfahrenstechnik<br />

werden damit verbundene Systemfragen behandelt,<br />

insbesondere die Integration einer <strong>Gas</strong>trennung mit<br />

Membranen und CO 2 -Rückführung. Der wegen der Sonnenstrahlung<br />

instationäre Gesamtprozess wird mit seinen<br />

Teilvorgängen und Geschwindigkeiten mathematisch<br />

beschrieben, das Modell mit gleichzeitig experimentell<br />

ermittelten kinetischen Parametern aus der<br />

Arbeitsgruppe der Bioverfahrenstechnik gefüllt. Für die<br />

Validierung der Modelle der <strong>Gas</strong>trennung werden Experimente<br />

zur H 2 /CO 2 -Trennung mit Membranen in einer<br />

entsprechenden Laborapparatur durchgeführt. Modellrechnungen<br />

sollen helfen, wichtige Einflussgrößen auf<br />

das Wachstum und die H 2 -Bildung der Mikroalgen zu<br />

identifizieren und auf dieser Basis günstige Prozessanordnungen<br />

und optimierte Prozessführungsstrategien<br />

mit minimalem Energiebedarf zu ermitteln.<br />

Flugstromver<strong>gas</strong>ung von hochviskosen<br />

Suspensionsbrennstoffen<br />

Die Umsetzung von hochviskosen Suspensionsbrennstoffen<br />

im druckgeladenen Flugstromver<strong>gas</strong>er ist das<br />

übergeordnete Forschungsthema der Abteilung Ver<strong>gas</strong>ungstechnologie<br />

vgt am ITC. An der Versuchsanlage<br />

PAT wird das Zerstäubungsverhalten von Suspensionen<br />

im Zweistoff-Zerstäuber in Abhängigkeit des Reaktordrucks<br />

untersucht. Am atmosphärischen Technikumsver<strong>gas</strong>er<br />

REGA werden Modellbrennstoffe und technische<br />

Suspensionsbrennstoffe (Slurries) aus der Pyrolyse<br />

von Rest-Biomasse (Stroh) unter ver<strong>gas</strong>enden Betriebsbedingungen<br />

umgesetzt und die Abhängigkeit der Synthese<strong>gas</strong>-Qualität<br />

von den Prozessparametern Stöchiometrie,<br />

Temperatur, Verweilzeit, Zerstäubungsqualität<br />

sowie von der Brennstoff-Spezifikation bewertet. Die<br />

Forschungsarbeiten werden im Rahmen der Helmholtz-<br />

Programme REUN und EE durchgeführt.<br />

1.3 Tagungen und Veranstaltungen<br />

Erfahrungsaustausch für Chemiker und<br />

Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />

Gefördert durch die jeweils lokal ansässigen Unternehmen<br />

der <strong>Gas</strong>wirtschaft wird der „Erfahrungsaustausch“<br />

an wechselnden Orten abgehalten. So führte die<br />

Juli/August 2011<br />

470 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

„Deutschlandreise“ die Chemiker und Ingenieure des<br />

<strong>Gas</strong>fachs im Jahr 2010 nach Lindau, dem bayerischen<br />

Zipfel am und im „Schwäbischen Meer“, dem Bodensee.<br />

Dort diskutierten sie ausführlich die in Tabelle 1 aufgeführten<br />

Themen. Die Vortragsinhalte sowie Auszüge aus<br />

der fachlichen Diskussion können wie bewährt und<br />

üblich den auf den Vorträgen basierenden Veröffentlichungen<br />

im GWF des laufenden Jahrgangs 2011 entnommen<br />

werden.<br />

Angereichert wurde das <strong>gas</strong>fachliche Programm um<br />

einen Besuch im Dorniermuseum in Friedrichshafen<br />

und um eine Besichtigung des idyllisch am Ufer des<br />

Bodensees gelegenen Wasserwerks Nonnenhorn der<br />

Stadtwerke Lindau, die sich auch dankbarerweise als<br />

Sponsor an der Veranstaltung beteiligten. Das Begleitprogramm<br />

fand seinen krönenden Abschluss durch<br />

eine Drei-Länder-Bootsfahrt auf dem Bodensee. Auch<br />

während des dort eingenommenen Abendessens wurden<br />

die <strong>Gas</strong>themen weiter behandelt, z. B. durch den<br />

Versuch, strittige Punkte bei der Neuformulierung der<br />

G 260 zu klären.<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

Neben dem Erfahrungsaustausch bietet die DVGW-Forschungsstelle<br />

mehrere Fortbildungsveranstaltungen<br />

an, deren Inhalte ebenfalls in Tabelle 1 zusammengeführt<br />

sind.<br />

1.4 Aus der Tätigkeit der Abteilungen<br />

<strong>Gas</strong>technologie und Materialprüfung<br />

der DVGW-Forschungsstelle<br />

Die Schwerpunkte des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie liegen<br />

in der verfahrens- und sicherheitstechnischen Bearbeitung<br />

von <strong>gas</strong>- und brennstofftechnischen Fragestellungen.<br />

Hierzu gehören Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

ebenso wie Kontroll- und Überwachungsaufgaben<br />

bei <strong>Gas</strong>versorgern und Industrieunternehmen sowie<br />

Labortätigkeiten.<br />

Neben den bereits in Kap. 1.2 erwähnten öffentlich<br />

geförderten, wissenschaftlich orientierten Arbeiten<br />

wurden 2010 auch zahlreiche DVGW-Forschungsvorhaben<br />

in den Themenfeldern <strong>Gas</strong>beschaffenheit, Odorierung,<br />

Bio<strong>gas</strong>, Messtechnik und Systemanalyse bearbeitet.<br />

Zu nennen ist in diesem Zusammenhang vor<br />

allem die DVGW-Innovationsoffensive „<strong>Gas</strong>technologie“,<br />

bei der auch neue Aspekte wie die Konvergenz der vorhandenen<br />

Energiesysteme, Smart <strong>Gas</strong> Grids und Nutzung<br />

der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>infrastruktur als Stromspeicher untersucht<br />

werden. Auch das DVGW-Forschungsprogramm<br />

„Bio<strong>gas</strong>“ wurde mit mehreren Projekten fortgesetzt.<br />

Neben der Vermeidung und Entfernung von Sauerstoff<br />

bei der Einspeisung von Bio<strong>gas</strong> stehen Materialfragen<br />

im Fokus der Untersuchungen.<br />

Zum Bereich gehören auch die Laboratorien Materialprüfung<br />

und Brennstoffanalytik. Die Materialprüfung<br />

im Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> der DVGW-Forschungsstelle<br />

Tabelle 1. Veranstaltungen im Jahr 2010.<br />

Titel<br />

Workshop „Erzeugung<br />

und Einspeisung von<br />

Methan aus Biomasse“<br />

Erfahrungsaustausch<br />

der Chemiker und<br />

In genieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />

2010 in Lindau am<br />

Bodensee<br />

<strong>Gas</strong>kursus 2010<br />

Inhalte<br />

Prozessketten von der Biomasse bis hin zur Einspeisung<br />

oder Endnutzung<br />

Sicherheitsaspekte, technische und rechtliche<br />

Grundlagen<br />

Praxiserfahrung und zukünftige Entwicklungen<br />

Zukünftige <strong>Gas</strong>netze: Herausforderungen und<br />

Chancen<br />

Bio<strong>gas</strong>technologie<br />

Innovative Technologien zur Kopplung von<br />

Strom- und <strong>Gas</strong>netz<br />

Smart Grids und Smart Metering<br />

Grundlagen der <strong>Gas</strong>technologie und des<br />

DVGW-Regelwerks<br />

Mess- und Sicherheitstechnik; juristische<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>produktion und -speicherung<br />

Neue Technologien (Speicherung, Transport,<br />

Instandhaltung, Bio<strong>gas</strong>)<br />

befasst sich vornehmlich mit der Prüfung von Dichtungsmaterialien<br />

aus Elastomeren, synthetischen Fasern<br />

oder PTFE sowie von Korrosionsschutzmaterialien, Lecksuchmitteln<br />

und Schmierstoffen. In der Regel führen<br />

diese Prüfungen, die nach nationalen oder europäischen<br />

Normen sowie nach Prüfgrundlagen des DVGW<br />

durchgeführt werden, zu Zertifizierungen durch die<br />

DVGW CERT GmbH in Bonn. Einen nicht unerheblichen<br />

Umfang nehmen im Rahmen der Prüftätigkeit die jährlich<br />

wiederkehrenden Überwachungsprüfungen an zertifizierten<br />

Produkten ein. 2010 wurden auch erste Projekte<br />

zu Materialfragen in Verbindung mit Bio<strong>gas</strong> gestartet.<br />

Das Brennstoff-Laboratorium ist auf brennstoffanalytische<br />

Methoden wie <strong>Gas</strong>chromatographie, Schwefelund<br />

Odoriermittelanalytik, Brennwert, Flammpunkt und<br />

Zündpunkt spezialisiert. Außerdem werden Methoden<br />

für Probenahmen und Analysen zur Unterstützung der<br />

Außendiensttätigkeiten und Forschungsvorhaben entwickelt.<br />

2010 wurde beispielsweise eine Probenahmeund<br />

Analysemethode für siliziumorganische Verbindungen<br />

in Bio<strong>gas</strong> optimiert.<br />

Zu den Außendiensttätigkeiten gehören insbesondere<br />

mobile Vorort-Messungen für die Analyse von<br />

Odoriermitteln, Klär-, Bio- und Deponie<strong>gas</strong>en sowie von<br />

<strong>Gas</strong>en aus Industrieprozessen. Auch die Überwachung<br />

der <strong>Gas</strong>beschaffenheit an CNG-Tankstellen, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Einhaltung des Schwefelgrenzwertes<br />

und den Anfall von ölartige Verunreinigungen<br />

und Partikeln, stellt eine wichtiges Aufgabengebiet dar.<br />

Daneben wurde 2010 die Sanierung eines alten <strong>Gas</strong>werksstandorts<br />

begonnen, die parallel von einem Forschungsvorhaben<br />

zum Thema Natural Attenuation<br />

begleitet wird.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 471


FACHBERICHTE Forschung<br />

Auch die Gremienarbeit spielte 2010 eine wichtige<br />

Rolle. Die Mitarbeiter waren in zahlreichen nationalen<br />

und internationalen Normungsgremien vertreten.<br />

1.5 Veröffentlichungen<br />

Graf, F.; Bajohr, S. (Hrsg.): Bio<strong>gas</strong> – Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung;<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH, 2010; ISBN:<br />

978-3-8356-3197-0<br />

Kröger, K.; Graf, F.: Odoriermittel und Odorierung in der öffentlichen<br />

<strong>Gas</strong>versorgung. In: Odorierung, Hrsg. Pritsching, K., Vulkan-<br />

Verlag GmbH, 2010, ISBN 978-3-8027-5625-2<br />

Graf, F.: Das <strong>Gas</strong>netz als Sammelsystem: Potenziale und Grenzen<br />

von Bio<strong>gas</strong>, synthetischem <strong>Gas</strong> und Wasserstoff; EWP 61<br />

(2010) 11, S. 38 – 41<br />

Burmeister, F.; Graf, F.; Krause, H. ; Gröschl, F.: Stand der Innovationsoffensive<br />

„<strong>Gas</strong>technologie“ des DVGW, EWP 61 (2010) 6, S. 26 – 31<br />

Graf, F.: Ergebnisse des DVGW-Messprogramms „Bio<strong>gas</strong>erzeugung<br />

und -aufbereitung“, 1. VDI-Kon gress „Bio<strong>gas</strong> – Aufbereitung<br />

und Einspeisung“, 22./23.06.2010 Frankfurt, Tagungsband<br />

S. 179 – 190, ISBN 978-3-9812881-5-5<br />

Graf, F.: Erzeugung und Einspeisung von Methan aus Biomasse,<br />

Umweltpolitische Ziele der EU: Deutsch-französische Beiträge<br />

zur Zielerreichung; Tagungsband des ersten deutschfranzösischen<br />

Workshops Energiewirtschaft und Nachhaltigkeit<br />

in Karlsruhe am 29.-30. Januar 2009 (ISBN: 978-3-86644-<br />

455-3), S. 77 – 89<br />

Graf, F.; Köppel, W.; Karch, U.; Kiefer, J.; Ball, T.: Langfristige Auswirkungen<br />

auf die Umwelt bei der Erzeugung und Einspeisung<br />

von Bio<strong>gas</strong>“; EWP 61 (2010) 3, S. 49 – 55<br />

Kröger, K.; Graf, F.; Riedl, J.: Ergebnisse eines DVGW-Messprogramms<br />

zur Bestimmung der CNG-Qualität an <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen;<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 151 (2010) 3, S. 152 – 160<br />

Graf, F.; Köppel, W.: Ergebnisse des DVGW-Messprogramms<br />

„Bio<strong>gas</strong>erzeugung und -auf berei tung“; <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

151 (2010) 3, S. 110 – 119<br />

Köppel, W., Bajohr, S.; Graf, F.: Aufbereitung von Bio<strong>gas</strong> – Stand,<br />

Erfahrungen und neue Entwicklungen; <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

151 (2010) 3, S. 120 – 132<br />

Unruh, D.; Pabst, K.; Schaub, G.: Fischer-Tropsch Synfuels from Biomass:<br />

Maximizing Carbon Efficiency and Hydrocarbon Yield;<br />

Energy & Fuels 24 (2010), S. 2634 – 2641<br />

Timmermann, H.; Sawady, W.; Reimert, R.; Ivers-Tiffée, E.: Kinetics of<br />

(reversible) internal reforming of methane in solid oxide fuel<br />

cells under stationary and APU conditions; J. Power Sources<br />

195 (2010), S. 214 – 222<br />

Buchholz, D.; Khan, R. U.; Bajohr, S.; Reimert, R.: Computational Fluid<br />

Dynamics Modelling of Acetylene Pyrolysis for Vacuum Carburizing<br />

of Steel; Ind. Eng. Chem. Res. 49 (2010) 3; S. 1130 – 1137<br />

Seifert, H.; Kolb, T.; Leibold, H.: Synthese<strong>gas</strong> aus biogenen Reststoffen<br />

und <strong>Gas</strong>reinigung; Berliner Abfallwirtschaftskonferenz –<br />

Optimierung der Abfallverbrennung, 27./28. Januar 2010<br />

Gehrmann, H.-J.; Kolb, T.; Seifert, H.; Mark, F.E.; Frankenhaeuser, M.;<br />

Schanssema, A.; Wittstock, K.; Kolb, J.J.: Synergies of Biomass<br />

and Solid Recovered Fuel in grate type Energy from Waste<br />

Plants; Environmental Engineering Science 27(7) (2010)<br />

S. 557 – 567<br />

Gehrmann, H.-J.; Mätzing, H.; Kolb, T.; Seifert, H.: Experimental and<br />

numerical investigation of wood particle combustion in a<br />

fixed bed; ProcessNet Fachausschuss „Abfallbehandlung<br />

und Werkstoffrückgewinnung”, Magdeburg, 17. – 19. Februar<br />

2010<br />

Kolb, T.; Reimert, R.; Seifert, H.; Weber, R.; Willenbacher, N.; Zarzalis, N.:<br />

Flugstromver<strong>gas</strong>ung von hochviskosen Suspensionsbrennstoffen;<br />

FuE-Arbeiten am KIT. Symposium KIT Zentrum Energie<br />

– Kompetenzbereich „Systeme und Prozesse”, Karlsruhe,<br />

24./25. März 2010<br />

Kolb, T.; Leuckel, W.; Reimert, R.; Seifert, H.; Weber, R.; Willenbacher, N.;<br />

Zarzalis, N.: Flugstromver<strong>gas</strong>ung von hochviskosen Suspensionsbrennstoffen;<br />

FuE-Arbeiten am KIT. DGMK-Fachtagung<br />

„Konversion von Biomassen”, Gelsenkirchen, 10. – 12.<br />

Mai 2010<br />

Kolb, T.: Country Activities and Reports: Germany 1st Semi-Annual<br />

Task Meeting, IEA Task 33: Thermal <strong>Gas</strong>ification of Biomass,<br />

Helsinki, Finnland, 1. – 3. Juni 2010<br />

Kolb, T.; Jakobs, T.; Seifert, H.; Zarzalis, N.: Biomass to Syn<strong>gas</strong> by<br />

Entrained-Flow <strong>Gas</strong>ification R&D on Atomization and Fuel<br />

Conversion; 35th Int. Conference on Clean Coal & Fuel Systems,<br />

Clearwater FL, USA, 6 – 10 June 2010<br />

Ortwein, P.; Woiwode, W.; Fleck, S.; Eberhard, M.; Kolb, T.; Wagner, S.;<br />

Gisi, M.; Ebert, V.: Absolute diode laser-based in situ detection<br />

of HCl in <strong>gas</strong>ification processes; Experiments in Fluids, Springer<br />

Verlag 2010<br />

Mätzing, H.; Gehrmann, H.-J.; Kolb, T.; Seifert, H.: Experimental and<br />

Theoretical Investigation of Biomass Conversion in a Fixed<br />

Bed; International Conference on Thermal Treatment Technologies<br />

& Hazardous Waste Combustors (IT3), San Fransisco,<br />

USA; May 17 – 20, 2010<br />

Gehrmann, H.-J.; Nolte, M.; Kolb, T.; Seifert, H.; Waibel, P.; Matthes, J.;<br />

Keller, H.: Coverbrennung von Ersatzbrennstoffen in Kraftwerksfeuerungen;<br />

42. Kraftwerkstechnisches Kolloquium,<br />

Dresden, 12. – 13.10.2010<br />

Fleck, S.; Fertl, P.; Kolb, T.: Conversion of model fuel in an entrained<br />

flow <strong>gas</strong>ifier – influence of the <strong>gas</strong>ification conditions on the<br />

syn<strong>gas</strong> quality; 3rd Int. Symp. on Energy from Biomass and<br />

Waste, Venice, Italy, 8 – 11 November 2010<br />

2. Aktivitäten des Lehrstuhls und Bereichs Verbrennungstechnik, der DVGW-Forschungsstelle,<br />

Bereich Verbrennungstechnik, und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. Henning Bockhorn, Prof. Dr.-Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb (bis 30.09.2010)<br />

2.1 Lehre und Forschung<br />

Die im Bereich Verbrennungstechnik angebotenen und<br />

durchgeführten Lehrveranstaltungen stellen die Energieumwandlung<br />

durch Verbrennung unter den Aspekten<br />

Erhöhung der Effizienz, Schonung der Ressourcen,<br />

Reduzierung der Kosten, Risiken und Schadstoffemissionen<br />

in den Mittelpunkt. Erkenntnisse aus der Forschung<br />

können unmittelbar in der Lehre vermittelt wer-<br />

Juli/August 2011<br />

472 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

den. Hierbei wird auch auf die Umsetzung des erlernten<br />

Stoffes in technische Problemstellungen Wert gelegt,<br />

z. B. im Rahmen der „Hochtemperaturtechnik“ mit entsprechenden<br />

Exkursionen.<br />

Im Weiterbildungsstudiengang „Utilities and Waste –<br />

Sustainable Processing“ (Organisator Prof. Zarzalis), an<br />

dem auch die anderen Lehrstühle des Engler-Bunte-<br />

Instituts beteiligt sind, wurde vom Bereich Verbrennungstechnik<br />

der verbrennungs- und abfalltechnisch<br />

relevante Teil der Vorlesungen bestritten. Dieser Studiengang<br />

wurde im Jahr 2010 vom Centrum für Hochschulranking<br />

CHE evaluiert und im Gesamtindikator<br />

„Internationale Orientierung“ in der Spitzengruppe<br />

angeordnet. Auch das Feed-Back des Deutschen Akademischen<br />

Austausch Dienstes (DAAD) war äußerst positiv,<br />

so dass für den in 2010 neu begonnenen Jahrgang<br />

erneut ein Stipendium mehr bewilligt wurde. Die Studenten<br />

des zweiten Jahrgangs konnten im Jahr 2010<br />

mit großem Erfolg den Studiengang abschließen, wobei<br />

ein Student bereits eine Promotionsstelle an der Fakultät<br />

für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik<br />

angenommen hat und zwei weitere Studenten eine<br />

Promotion anstreben. Ein Student des bereits 2008<br />

beendeten Studienganges wurde an der University of<br />

Maine Graduate School, USA als Stipendiat aufgenommen.<br />

Von den Dozenten des SFB 606 wird eine Ringvorlesung<br />

jeweils im Wintersemester durchgeführt, in der<br />

einzelne Dozenten des SFB Teilgebiete der Verbrennung<br />

für einen breiten Interessentenkreis aufbereiten und<br />

Erkenntnisse diesbezüglich weitergeben.<br />

Im Rahmen der Vorlesung „Hochtemperaturverfahrenstechnik“<br />

(Prof. Zarzalis) wurde eine Exkursion für<br />

Studierende zu einer Firma aus dem Bereich Energieumwandlung/Hochtemperaturverfahrenstechnik,<br />

der IBUtec<br />

advanced materials AG in Weimar, durchgeführt. Im<br />

Rahmen der Vorlesung „Spezielle Probleme der Kraftwerkstechnik“<br />

(Dr. Walz) wurde eine Exkursion zum<br />

Kernkraftwerk in Philippsburg durchgeführt<br />

Die Forschungsschwerpunkte im Bereich Verbrennungstechnik<br />

lassen sich wie folgt zusammenfassen<br />

Entwicklung schadstoffarmer Verbrennungskonzepte<br />

für Flug<strong>gas</strong>turbinen und stationäre <strong>Gas</strong>turbinen,<br />

Emission von Schadstoffen aus der Verbrennung fossiler<br />

Brennstoffe,<br />

Entwicklung von Alternativen zum Einsatz von fossilen<br />

Brennstoffen,<br />

Methoden zur mathematischen Modellierung und<br />

Vorausberechnung von Verbrennungsvorgängen<br />

und -einrichtungen,<br />

Lärmentstehung bei Verbrennungsvorgängen,<br />

Optimierung von Verbrennungsverfahren.<br />

Die Forschungsarbeiten im Bereich Verbrennungstechnik<br />

des Engler-Bunte-Instituts orientieren sich an<br />

den drängenden Problemen der Deckung des steigenden<br />

Energiebedarfs durch fossile und erneuerbare Rohstoffe:<br />

Entwicklung schadstoffarmer Verbrennungskonzepte<br />

für Flug<strong>gas</strong>turbinen und stationäre <strong>Gas</strong>turbinen,<br />

Emission von Schadstoffen aus der Verbrennung fossiler<br />

und in verstärktem Maße auch nicht-fossiler Brennstoffe,<br />

Entwicklung von Alternativen zum Einsatz von<br />

fossilen Brennstoffen, energetische Verwertung von<br />

Biomassen, Emission von Lärm aus Verbrennungsprozessen,<br />

Methoden zur mathematischen Modellierung<br />

und Vorausberechnung von Verbrennungsvorgängen<br />

und Verbrennungseinrichtungen, Optimierung von Verbrennungsverfahren.<br />

Die entsprechenden Forschungsvorhaben<br />

werden in einer Reihe von internationalen<br />

und nationalen Verbundvorhaben und direkten Industriekooperationen<br />

durchgeführt.<br />

Einen breites Standbein der Forschungsaktivitäten<br />

bildet der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) geförderte Sonderforschungsbereich<br />

Instationäre Verbrennung: Transportphänomene, Chemische<br />

Reaktionen, Technische Systeme (SFB 606), an<br />

dem Institute aus vier Fakultäten des KIT sowie dem<br />

Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR,<br />

Stuttgart beteiligt sind. Mit insgesamt 6 laufenden Projekten<br />

wird vom Bereich Verbrennungstechnik in der<br />

abschließenden dritten Förder periode wieder ein<br />

wesentlicher Anteil der Forschungsarbeiten in den<br />

Bereichen Selbstzündung, der grundlagenorienterten<br />

Beschreibung der turbulenten Flammenausbreitung,<br />

Beschreibung von Emissionen und der Rußbildung<br />

sowie der Minimierung von Flammeninstabilitäten<br />

übernommen.<br />

Instationäre Vorgänge bei der Verbrennung wirken<br />

sich über die Schwankung des Strömungs- und Druckfeldes<br />

auch auf die Emission von Lärm aus. Konsequenterweise<br />

wird daher im Verbundprojekt Verbrennungslärm<br />

der DFG zusammen mit drei weiteren Instituten<br />

der RWTH Aachen, der TU Berlin und der TU Darmstadt<br />

die Entstehungsmechanismen des Verbrennungslärms<br />

untersucht.<br />

Im Rahmen der ebenfalls von der DFG geförderten<br />

Forschergruppe Anwendung monolithischer Netzwerkstrukturen<br />

in der Verfahrens tech nik (FOR 583) wird in<br />

der nunmehr zweiten Förderperiode mit zwei Teilprojekten<br />

die Anwendung von keramischen Schwämmen<br />

für die Stabilisierung von Verbrennungssystemen untersucht.<br />

Darüber hinaus ist als Großverbundforschungsvorhaben<br />

die Initiative Kraftwerke des 21. Jahrhunderts<br />

aufzuführen. Diese Initiative der Länder Baden-Württemberg<br />

und Bayern und der Industrie geht inzwischen<br />

in die zweite fünfjährige Förderperiode und es werden<br />

in diesem Rahmen aktuell in zwei Teilprojekten Untersuchungen<br />

sowohl experimentell als auch numerisch für<br />

einen Brenner durchgeführt, der in einer Querströmung<br />

mit Restsauerstoffgehalt aufgrund hoher Scherraten<br />

eine abgehobene Verbrennung mit geringer Schad-<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 473


FACHBERICHTE Forschung<br />

stoffbildung und gleichzeitig hoher Resistenz gegen<br />

Flammenschwingungen ermöglicht.<br />

In einem Projekt der DFG Forschergruppe Physicochemical-based<br />

Models for the Prediction of safetyrelevant<br />

Ignition Processes (FOR 1447) wird die Zündbarkeit<br />

brennbarer <strong>Gas</strong>e durch heiße Partikel mit einem<br />

Durchmesser von bis zu 1 mm erforscht. Die Arbeiten<br />

fokussieren sich dabei auf die Untersuchung der Wechselwirkungen<br />

zwischen den jeweiligen Parametern und<br />

Prozessen, welche die Zündung beeinflussen.<br />

Im DFG-Schwerpunktprogramm 1299 Adaptive<br />

Oberflächen für Hochtemperatur-Anwendungen der<br />

DFG wird in einem Projekt die kontrollierte Erzeugung<br />

von Oberflächenstrukturen untersucht. Das Hauptziel<br />

des Vorhabens ist die Entwicklung neuartiger Siliziumoxid<br />

karbid-Beschich tun gen, die adaptive Oberflächeneigenschaften<br />

aufweisen und in ihrer Struktur Haifischhaut<br />

imitieren. Diese Oberflächeneigenschaften resultieren<br />

aus dem Vorhandensein biegsamer Fasern an der<br />

Oberfläche, deren Ausrichtung sich mit der Temperatur<br />

ändert.<br />

Ein besonders grundlegender Ansatz für die Behandlung<br />

des Energieproblems wird im Verbundprojekt<br />

SOLAR2FUEL mit der Energie Baden-Württemberg<br />

EnBW, der BASF SE und der Universität Heidelberg verfolgt.<br />

In diesem vom BMBF geförderten Projekt wird<br />

eine neuartigen Technologie für die chemische<br />

Umwandlung von Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) in Wertprodukte<br />

mit Hilfe von Sonnenlicht untersucht. Im Fokus<br />

steht die Gewinnung von Methanol als klimaneutralen<br />

Kraftstoff für Verbrennungsmotoren oder Brennstoffzellen.<br />

Die stoffliche Verwertung von CO 2 aus stationären<br />

Quellen könnte dabei einen wichtigen Beitrag zu einer<br />

nachhaltigen Energiewirtschaft und der Vermeidung<br />

von klimaschädlichen CO 2 -Emissionen leisten. Ebenso<br />

in Zusammenarbeit mit EnBW und dem European Institute<br />

for Energy Research (EIfER) wird im Projekt Green<br />

Coal die Karbonisierung kohlenstoffbasierter Einsatzstoffe<br />

experi mentell hinsichtlich der technischen Durchführung<br />

untersucht. Untersucht werden hierbei Biomassen<br />

wie z. B. Holz, Stroh, Grasschnitt etc. und Reststoffe<br />

wie z. B. Fruchtschalen und Treber aus der Getränkeindustrie<br />

oder auch Klärschlämme.<br />

Im Rahmen europäischer Forschungsprojekte ist der<br />

Bereich Verbrennungstechnik vor allem an Verbundprojekten<br />

der Luftfahrt beteiligt: Im Rahmen von NEWAC<br />

(New Aero Engine Core Concepts) werden vier innovative<br />

Konzepte der Flug<strong>gas</strong>turbinen untersucht und<br />

bezüglich ihres Potentials zur Schadstoffminderung<br />

und Effizienz beurteilt. Das Exzellenznetzwerk ECATS<br />

(Environmentally Compatible Air Transport Systems)<br />

beschäftigt sich als Expertengruppe ausgehend vom<br />

Antrieb über das Nahfeld der Turbine und der lokalen<br />

Beeinflussung der Luftqualität bis zu globalen Auswirkungen<br />

des Luftverkehrs auf die Umwelt. Dabei werden<br />

im Rahmen eines virtuellen Brennstoffzentrums unter<br />

anderem spezielle Kenngrößen alternativer und biogener<br />

Brennstoffe für die Luftfahrt untersucht. Auf technologische<br />

Aspekte wie Anwendbarkeit solcher Brennstoffe<br />

fokussiert sich auch das Projekt ALFA-BIRD (Alternative<br />

Fuels and Biofuels for Aircraft Development) in<br />

dem Kenngrößen turbulenter Verbrennung alternativer<br />

Brennstoffe unter erhöhtem Druck untersucht werden.<br />

Die Erweiterung des bereits vorhandenen Wissensstandes<br />

für Einzelaspekte mit Bezug zu Zündung, Akustik<br />

und Instabilitäten ist das Thema des europäischen Verbundprojektes<br />

KIAI (Knowledge for Ignition, Acoustics<br />

and Instabilities), wobei der Bereich Verbrennungstechnik<br />

sich mit der Aufgabe des Wiederzündens unter<br />

Höhenbedingungen beschäftigt. Auch mit dem Ziel des<br />

europäisch finanzierten Projekts TECC-AE (Technologies<br />

Enhancement for Clean Combustion in Aero Engines),<br />

dem Design und der Entwicklung eines neuen Ultra Low<br />

NOx Einspritzsystems für <strong>Gas</strong>turbinen, wird auf die<br />

nachhaltige Nutzung der Energie in der Luftfahrt hingearbeitet.<br />

Der Bereich Verbrennungstechnik des Engler-Bunte-<br />

Instituts bildet eine wichtige Säule des KIT-Zentrums<br />

Energie, das im Zuge der Verschmelzung der Universität<br />

Karlsruhe (TH) und des Forschungszentrums Karlsruhe<br />

zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entstand.<br />

Das KIT weist einen seiner Schwerpunkte im Bereich der<br />

Energieforschung aus. Das KIT-Zentrum Energie besteht<br />

seit 1.1.2008 und bündelt die gesamte Kompetenz im<br />

Bereich der Energieforschung im KIT.<br />

Im Jahr 2010 wurden die folgenden Dissertationen fertiggestellt:<br />

Oliver Brunn: Modellierung des dreidimensionalen<br />

Strahlungswärmeaustauschs in Verbrennungsräumen<br />

mittels Monte Carlo Methode (Prof. Dr.-Ing. N. Zarzalis,<br />

Prof. Dr.-Ing. C. Posten).<br />

Michael Russ: Druckabhängigkeit der Stabilitätsgrenzen<br />

für das Auftreten periodischer Verbrennungsinstabilitäten<br />

in <strong>Gas</strong>turbinenbrennkammern (Prof. Dr.-Ing. H. Büchner,<br />

Prof. Dr.-Ing. K. Schaber).<br />

2.2. Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />

Der folgende Überblick streift einige der wichtigsten<br />

Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Verbrennungstechnik.<br />

Aus Platzgründen kann keine vollständige<br />

Übersicht gegeben werden. Hierzu sei auf direkte<br />

Kontakte hingewiesen, die sich einfach über die Internetadresse<br />

http://www.vbt.uni-karlsruhe.de herstellen<br />

lassen.<br />

Modellierung des dreidimensionalen Strahlungswärmeaustauschs<br />

in Verbrennungsräumen mittels Monte<br />

Carlo Methode<br />

(Dr.-Ing. O. Brunn)<br />

Der Strahlungswärmeaustausch stellt bei Hochtemperaturprozessen<br />

den dominierenden Wärmeübertragungsmechanismus<br />

dar. Der Einfluss der genauen Vor-<br />

Juli/August 2011<br />

474 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

hersage des Strahlungsaustauschs auf die Berechnungsergebnisse<br />

eines simulierten Verbrennungssystems<br />

wird besonders bei den sich ergebenden Flammentemperaturen<br />

und Wandtemperaturen ersichtlich. Zudem<br />

werden durch die Rückkopplung der Wärmestrahlung<br />

mit dem Strömungsfeld auch die Mischungs- und reaktionskinetischen<br />

Prozesse in einer Flamme durch den<br />

Strahlungswärmeaustausch beeinflusst.<br />

Die bei Verbrennungsprozessen maßgeblichen<br />

strahlungsaktiven Rauch<strong>gas</strong> kompo nenten sind Kohlendioxid<br />

und Wasserdampf sowie Kohlenmonoxid. Die<br />

einzelnen <strong>Gas</strong>e strahlen in diskreten Spektralbanden,<br />

die je nach Molekül stärker oder schwächer ausfallen<br />

und sich gegenseitig überlagern können. Die einzelnen<br />

Strahlungsbanden sind in eine Vielzahl von Spektrallinien<br />

unterteilt. Um ein aufwändiges line-by-line<br />

Berech nungs verfahren zu vermeiden, wurde bei den<br />

durchgeführten Berechnungen zur Erfassung des spektralen<br />

Charakters der Strahlungseigenschaften ein Statistical-Narrow-Band<br />

Ansatz zur Modellierung verwendet.<br />

Werden rußende Flammen betrachtet, kann die<br />

durch den Flammenruß abgegebene Strahlungswärme<br />

deutlich größer als die der Verbrennungs<strong>gas</strong>e werden.<br />

Zur korrekten Vorhersage der Strahlungsintensität ist es<br />

notwendig, die Strahlungseigenschaften von Ruß ebenfalls<br />

spektral zu modellieren. Für die untersuchten Propanflammen<br />

konnte mit dem verwendeten Ansatz eine<br />

sehr gute Übereinstimmung zwischen gemessenen und<br />

berechneten Intensitätsspektren erzielt werden. Wegen<br />

unterschiedlicher Rußformen und der Veränderung der<br />

Rußstruktur mit fortschreitendem Rußalter ist für die<br />

Charakterisierung der Strahlungseigenschaften von<br />

Flammenruß momentan keine für alle Brennstoffe allgemeingültige<br />

Modellierung verfügbar. Eine weitere Vertiefung<br />

der Untersuchungen der Strahlungseigenschaften<br />

des Rußes kann zukünftig die Vorher sage qualität<br />

der Wärmeabgabe rußender Flammen verbessern.<br />

Zur Berechnung des Strahlungswärmeaustauschs<br />

wurde ein statistisches Lösungs verfahren verwendet.<br />

Das zur Lösung der Strahlungstransportgleichung entwickelte,<br />

dreidimensionale Monte-Carlo Berechnungsverfahren<br />

beruht auf grund lagenorientierten Ansätzen.<br />

Diesem Verfahren liegt die Annahme zugrunde, dass<br />

sich Strahlung in Form einzelner Energiebündel, die entlang<br />

zufällig ermittelter Raum richtungen und bei zufällig<br />

ermittelten Wellenlängen emittiert werden, modellieren<br />

lässt. Mit dieser Annahme kann man auf Lösen<br />

eines Differenzialgleichungssystems verzichten. Stattdessen<br />

benötigt man einen Strahlenverfolgungsalgorithmus,<br />

welcher es ermöglicht, die einzelnen Energiebündel<br />

durch das Rechengitter zu verfolgen. Mit dem<br />

entwickelten Verfahren erfolgt die Ermittlung der Intensitätsabschwächung<br />

eines Energiebündels durch ein<br />

strahlungsaktives, emittierendes und absorbierendes<br />

jedoch nicht streuendes Medium wahlweise mit grau<br />

modellierten oder spektral aufgelösten Strahlungseigenschaften.<br />

Streuungseffekte wurden im Rahmen dieser<br />

Arbeit nicht untersucht. Durch eine für die Strahlenverfolgungsprozedur<br />

geeignete Parallelisierung kann<br />

für eine hohe Anzahl an Energiebündeln das Berechnungsprogramm<br />

effizient betrieben werden. Eine weitere<br />

Steigerung der Effizienz des entwickelten<br />

Bild 2.2. Propanfreistrahlflamme: Vergleich der<br />

berechneten und gemessenen Temperaturen entlang<br />

der Symmetrieachse.<br />

Bild 2.1. Aus<br />

gemessenen<br />

Temperaturund<br />

Konzentrationsverteilungen<br />

berechnete<br />

Strahlungsintensität<br />

im Vergleich<br />

mit<br />

gemessenen<br />

Werten.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 475


FACHBERICHTE Forschung<br />

Berechnungs verfahrens kann beispielsweise durch eine<br />

Optimierung des Vergröberungs verfahrens erreicht<br />

werden.Anhand mehrerer akademischer Testfälle<br />

konnte die hohe Genauigkeit des vorgestellten Berechnungsverfahrens<br />

demonstriert werden. Im Vergleich zu<br />

den Lösungen anderer Berechnungsmethoden werden<br />

mit dem hier entwickelten Verfahren in allen untersuchten<br />

Fällen gut übereinstimmende Ergebnisse<br />

erzielt. Zur Untersuchung realer Flammen werden zur<br />

Ermittlung des Strahlungswärmeaustauschs sowohl<br />

Temperatur- als auch Speziesverteilung mit einem kommerziellen<br />

Strömungslöser ermittelt. Durch die Kopplung<br />

beider Berechnungsverfahren kann der Strahlungsquellterm<br />

beim Lösen der Energieerhaltungsgleichung<br />

berücksichtigt werden. Die durchgeführten<br />

Untersuchungen an zwei unterschiedlichen Propanflammen<br />

belegen die Eignung des beschriebenen Verfahrens<br />

zur Modellierung technischer Verbrennungssysteme.<br />

Insbesondere hinsicht lich der berechneten Flammentemperaturen<br />

und Flammenlängen konnten sehr<br />

gute Übereinstimmungen mit entsprechenden Messdaten<br />

erzielt werden.<br />

Druckabhängigkeit der Stabilitätsgrenzen für das<br />

Auftreten periodischer Verbrennungsinstabilitäten in<br />

<strong>Gas</strong>turbinenbrennkammern<br />

(Dr.-Ing. M. Russ)<br />

Bild 2.3. Phasendifferenzwinkel der Er<strong>gas</strong> vormisch flammen unter<br />

erhöhtem Betriebsdruck bei Auftreten selbsterregter, periodischer<br />

Verbrennungsinstabilitäten.<br />

Die in der Literatur beschriebenen und gemeinhin<br />

als Verbrennungsschwingungen bezeichneten Phänomene<br />

haben folgende, messbare gemeinsame Eigenschaften:<br />

Jeweils werden zeit-periodische Schwankungen<br />

des statischen Druckes in der Brennkammer<br />

beobachtet, welche bei einer oder mehreren diskreten<br />

Frequenzen auftreten. Abhängig von der auftretenden<br />

Amplitude und dem Druckübertragungsverhalten der<br />

stromauf des Brennermundes angeordneten Bauteile,<br />

können sich diese Schwankungen in dem Brenner vorgeschalteten<br />

Anlagenteile wie Luft- und Brennstoffzufuhr,<br />

Mischungseinheiten und Regeleinrichtungen hinein<br />

ausbreiten. Hierbei können sich, abhängig von den<br />

charakteristischen Zeitmaßen der zugrunde liegenden<br />

Rückkopplungsmechanismen, Schwingungen im Frequenzbereich<br />

von wenigen Hz bis hin zu mehreren kHz<br />

ausbilden. Das am häufigsten beobachtete und als<br />

niederfrequente, selbsterregte, periodische Verbrennungsinstabilität<br />

bezeichnete Phänomen gilt als selbsterhaltend<br />

und kann bei entsprechender Druckschwankung<br />

zu Schädigungen im Gesamtsystem führen. Bei<br />

ausreichend hoher Anregungsamplitude und geeigneter<br />

Phasenlage ist das Produkt aus Wärmefreisetzungsrate<br />

und Brennkammerdruck, integriert über die<br />

Schwingungsperiode, größer Null. Zusätzlich müsse<br />

sich für die Selbsterhaltung der Verbrennungsschwingung<br />

die zeitlichen Phasenverzugswinkel zwischen<br />

Massestromschwankung am Düsenaustritt, der Wärmefreisetzungsrate<br />

der Flamme und der Druckamplitude<br />

in der Brennkammer in Summe auslöschen. Ist nun ein<br />

Ver brennungssystem im einfachsten Fall bestehend aus<br />

Brenner, Flamme und Brennkammer vorgegeben, ist<br />

auch die Geometrie des Brenners und der Brennkammer<br />

festgelegt. Wenn somit das Übertragungsverhalten<br />

der Komponenten „Brenner“ und „Brennkammer“<br />

nahezu vorgegeben und identifiziert ist, liegt der verbleibende<br />

Freiheitsgrad zur Erfüllung der genannten<br />

Stabilitätskriterien zur Selbsterregung- und Erhaltung<br />

von periodischen Verbrennungsinstabilitäten lediglich<br />

bei der Systemkomponente „Flamme“.<br />

Das dynamische, also das frequenzabhängige<br />

Verhalten von Vormischflammen konnte in Arbeiten,<br />

auf welche die vorgestellten Untersuchungen aufbauen,<br />

als eines, das entsprechend dem regelungstechnischen<br />

frequenzabhängigen Verlauf des idealen<br />

Totzeitgliedes entspricht, identifiziert werden. Weiterhin<br />

wurde gezeigt, dass diese regelungstechnische<br />

Totzeit im System Brenner-Flamme-Brennkammer<br />

einer physikalisch sinnvollen, flammeninternen Ge -<br />

samtverzugszeit entspricht. Darauf basierend konnte<br />

bereits ein physikalisches Flammenmodell entwickelt<br />

und nachgewiesen werden, das die Vorhersage und<br />

Skalierung dieser Verzugszeit und damit die Skalierung<br />

der Schwingungs neigung des Gesamtsystems in<br />

Abhängigkeit aller technisch relevanten, feuerungstechnischen<br />

Betriebsparameter für atmosphärische<br />

Druckbedingungen er möglicht.<br />

Das Ziel dieser Arbeiten war es, das in der Literatur<br />

vorgestellte, physikalische Modell für Hochdruckbedingungen<br />

unabhängig vom eingesetzten Brennstoff weiterzuentwickeln<br />

bzw. zu verifizieren und so ein Werkzeug<br />

zu entwickeln, das zukünftig die zuverlässige Vorhersage<br />

von periodischen Verbrennungsinstabilitäten<br />

bereits in der Konzeptionsphase von Verbrennungsanlagen<br />

wie der <strong>Gas</strong>turbine ohne zeit- und kostenintensive<br />

„trial & error“-Methoden ermöglichen kann.<br />

Juli/August 2011<br />

476 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 2.4. Skalierungsgesetz für selbsterregte, periodische Verbrennungsinstabilitäten<br />

in Abhängigkeit aller relevanten Betriebsparameter.<br />

Dazu wurde ein Versuchbrenner entwickelt, mit dessen<br />

Hilfe die Betriebsparameter mittlere thermische<br />

Leistung, Gemischluftzahl, Vorwärmtemperatur, sowie<br />

die theoretische Drallzahl der Brenneraustrittsströmung<br />

in weiten, technisch relevanten Bereichen stufenlos zu<br />

variieren waren. Damit konnte nachfolgend durch Messungen<br />

von Flammentransferfunktionen in Abhängigkeit<br />

dieser systematisch variierten, feuerungstechnischen<br />

Betriebsparameter, das aus der Literatur bekannte<br />

physikalische Modell zur Vorhersage und Skalierung des<br />

dynamischen Verhaltens von Vormischdrallflammen für<br />

dieses Verbrennungssystem und damit auch die Universalität<br />

des Modells für atmosphärische Druckbedingungen<br />

bestätigt werden. Weiterhin war es möglich, durch<br />

Variation des eingesetzten Brennstoffes (Methan-LP-,<br />

Ethan-LP-, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-H-LP-, und Kerosin-LPP-Flammen) die<br />

Skalierungsvorschrift zur Vorhersage der Flammenverzugszeit<br />

in Abhängigkeit der Brennstoffeigenschaften<br />

herzuleiten und erstmalig experimentell nachzuweisen.<br />

Darauf aufbauend konnte der nun auf Hochdruckbedingungen<br />

bis 20 bar skalierte Versuchsbrenner an die<br />

entwickelte Hochdruckbrennkammer adaptiert werden.<br />

Es wurden mittels der entwickelten Hochdruck-<br />

Pulsationseinheit erstmalig Messungen von Flammenfrequenzgängen<br />

unter Variation des mittleren Betriebsdruckes<br />

von 1 – 5 bar durchgeführt. Bei der Analyse<br />

dieser Messungen zeigte sich, dass als Funktion der<br />

Strouhalzahl alle Phasen- und Betragsfrequenzgänge<br />

unabhängig von ihrer Betriebsparameterkombination<br />

und ebenfalls unabhängig vom Versuchsbrenner mit<br />

der Phasenwinkelfunktion des idealen Totzeitgliedmodells<br />

zusammenfallen.<br />

In einem weiteren Schritt konnte anschließend das<br />

physikalische Flammenmodell analytisch mittels der<br />

Herleitung der Druckabhängigkeit der turbulenten<br />

Brenngeschwindigkeit für hochturbulente Vormischflammen<br />

erweitert werden. Dieses analytische Modell<br />

zur druckabhängigen Vorhersage des dynamischen Verhaltens<br />

von Vormischflammen wurde mit den erzielten<br />

Messergebnissen unter Fremdanregung (Flammentransferfunktionen)<br />

verglichen und bestätigt. Auch die<br />

Übertragbarkeit des entwickelten Skalierungsgesetzes<br />

zur Vorhersage des dynamischen Verhaltens von Vormischflammen<br />

unter Druck auf den Fall selbsterregter<br />

periodischer Verbrennungsinstabilitäten wurde darauf<br />

aufbauend nachgewiesen. Hierzu wurde das entwickelte<br />

Hochdruckverbrennungssystem zur Ausbildung<br />

von selbsterregten Druck-/Flammenschwingungen ge -<br />

bracht und die zugehörigen Betriebsparameterkombinationen<br />

in einer dreidimensionalen Stabilitätskarte<br />

dokumentiert.<br />

Aus der Analyse der Phasendifferenzwinkel zwischen<br />

Massestromschwankung am Düsenaustritt und der<br />

periodischen Wärmefreisetzungsrate der Flamme zeigte<br />

sich, dass im Falle selbsterregter, periodischer Verbrennungsinstabilitäten<br />

gemäß der beschriebenen Stabilitätskriterien<br />

ein konstanter kritischer Phasenwinkel vorherrscht,<br />

was bei vorliegender nahezu konstanter<br />

Schwingungsfrequenz nach dem Modell des idealen<br />

Totzeitgliedes einer konstanten Gesamtverzugszeit der<br />

Vormischflamme entspricht. Mit dem nun um den Einfluss<br />

des mittleren Betriebsdruckes erweiterten physikalischen<br />

Flammenmodell und den davon abgeleiteten<br />

Skalierungsvorschriften konnte diese Gesamtverzugszeit<br />

der jeweiligen Vormischflamme in sehr guter Übereinstimmung<br />

berechnet werden.<br />

2.3 Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />

Dipl.-Ing. Dieter Brein<br />

Die Forschungsstelle für Brandschutztechnik entwickelt<br />

Verfahren zur Prüfung vorbeugender baulicher und<br />

anlagentechnischer Brandschutzmaßnahmen, entwickelt<br />

und validiert Bemessungsverfahren für Fragestellungen<br />

rund um die Entstehung, die Ausbreitung und<br />

die Bekämpfung von Bränden – sowohl für Gebäude<br />

des privaten als auch für Gebäude und Bauwerke der<br />

gewerblichen/industriellen Nutzung. In Zusammenhang<br />

mit Aufgaben des Bereichs <strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle<br />

stehen/standen die Beratung von Unternehmen der<br />

<strong>Gas</strong>-/Energieversorgung durch Ausarbeitung von<br />

sicherheitstechnischen Gutachten (Störfallanalysen<br />

etc.) zu Fragen der Speicherung von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> bzw. Flüssig<strong>gas</strong><br />

in Behältern und Großanlagen.<br />

Für Versuche im realen Maßstab steht eine große<br />

Brandversuchshalle in unmittelbarer Nähe zur Forschungsstelle<br />

zur Verfügung. Die Forschungsarbeiten<br />

dienen unter anderem dazu, das Sicherheitsniveau von<br />

Bauwerken auch unter geänderten architektonischen<br />

Vorgaben durch Beiträge zur Erarbeitung ganzheitlicher<br />

Brandschutzkonzepte zu erhalten. Dies dient in gleicher<br />

Weise der Personensicherheit als auch der materiellen<br />

Schadensbegrenzung.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 477


FACHBERICHTE Forschung<br />

Im Berichtszeitraum wurden neben umfangreichen<br />

Tätigkeiten in den Bereichen Beratung und Auslegung<br />

von Einzelmaßnahmen wie etwa zur Rauchfreihaltung<br />

von Flucht- und Rettungswegen im Rahmen von Brandschutzkonzepten<br />

grundlegende Forschungsarbeiten<br />

durchgeführt. Zu diesen Arbeiten zählen Grundlagenarbeiten<br />

zur Risikoermittlung bei Tiefgaragen im Hinblick<br />

auf die Gefährdung durch <strong>gas</strong>betriebene Fahrzeuge.<br />

Die Untersuchungen schließen neben numerischen<br />

Strömungssimulationen Modellversuche an einem 1:18<br />

Modell eines Tiefgaragengeschosses einer Großgarage<br />

ein.<br />

Anwendungsbereiche von Wassernebelanlagen für<br />

den stationären Einsatz werden im realen Maßstab<br />

untersucht, wobei Bemessungsregeln angestrebt werden,<br />

um für unterschiedliche Nutzungen wirtschaftliche<br />

Anlagentechnik entwickeln zu können. Die bereits in<br />

der Praxis mit unterschiedlichen Druckstufen angewandten<br />

Systeme werden hierbei auf Eignung untersucht,<br />

wobei besonderer Wert auf die Ermittlung des<br />

Einflusses von Randbedingungen gelegt wird.<br />

Validierungsversuche zur Überprüfung der Gültigkeit<br />

von Simulationsverfahren zur Vorhersage der Verrauchung<br />

großer Räume auch bei niedrigenergetischen<br />

Bränden mit spezifisch hoher Rauchentwicklung ergänzen<br />

die Arbeiten zu den Grundlagen der Rauchfreihaltung.<br />

Darüber hinaus wird untersucht, wie das<br />

Ansprechverhalten von Branddetektoren durch deren<br />

Lage im Raum, Ventilationsbedingungen und Brandentstehungsdynamik<br />

beeinflusst wird.<br />

Im Forschungsbereich Löschen werden Vorzüge und<br />

Nachteile von Neuentwicklungen im Bereich des manuellen<br />

Löscheinsatzes der Feuerwehr aufgezeigt, zum<br />

Beispiel bei dem Medium Druckluftschaum.<br />

Lüftungsanlagen bei gentechnischen Laboren müssen<br />

so betrieben werden können, dass sie auch beim<br />

stationären Löscheinsatz die Druckkaskade – Unterdruck<br />

im Labor – aufrechterhalten. Hierzu werden<br />

Grundlagenuntersuchungen an einer Versuchseinrichtung<br />

im realen Maßstab durchgeführt.<br />

Ein weiteres Thema ist das Verhalten von Verglasungen<br />

bei thermischer Beanspruchung im Brandfall bis zur<br />

Rissbildung / bis zum Zerplatzen von Scheiben. Hierbei<br />

wird ein numerisches Modell untersucht und dessen<br />

Aussagefähigkeit mittels Brandversuchen überprüft.<br />

Die vorbeschriebenen Arbeiten der Forschungsstelle<br />

lassen sich damit umreißen, dass hierdurch ein Beitrag<br />

zur Einschätzung der Anwendungsgrenzen von – im<br />

weitesten Sinne – Schutzeinrichtungen geleistet wird,<br />

so dass erkennbar wird, welche praxisrelevanten Konsequenzen<br />

sich aus einer Überforderung der Systeme<br />

ergeben können. Hierbei stehen die Unversehrtheit der<br />

Einsatzkräfte und der von diesen zu schützenden Personen<br />

im Vordergrund.<br />

Die Forschungsstelle beteiligt sich intensiv in nationalen<br />

und internationalen Gremien vornormativen und<br />

normativen Charakters an der weiteren Entwicklung des<br />

Fachgebiets. Die Einbindung in das KIT in Karlsruhe<br />

eröffnet darüber hinaus den Dialog in einem Fachgebiet,<br />

das durch die Notwendigkeit zur Interdisziplinarität<br />

gekennzeichnet ist, wobei in Einzelfällen Zusammenarbeit<br />

mit anderen Forschungseinrichtungen des<br />

KIT erfolgt, so zum Beispiel bei der Bewertung der Auswirkung<br />

von Winddruckverhältnissen bei Gebäuden auf<br />

die Wirksamkeit von Entrauchungsöffnungen.<br />

Unterstützung erfährt die wissenschaftliche und<br />

beratende Tätigkeit der Forschungsstelle auch durch<br />

ihre in Deutschland einzigartige und seit Jahrzehnten<br />

gepflegte Fachbibliothek, die kontinuierlich ausgebaut<br />

und durch die Dokumentationsabteilung unterstützt<br />

wird. Diesen Service stellt die Forschungsstelle auch<br />

extern zur Verfügung. Die Forschungsergebnisse werden<br />

als Berichte der Länder der Bundesrepublik<br />

Deutschland zur Verfügung gestellt. Eine Liste der bisher<br />

veröffentlichten Berichte enthält die Internetadresse<br />

http://www.ffb.uni-karlsruhe.de, die Dokumentationsergebnisse<br />

können kostenlos online über denselben<br />

Zugang recherchiert werden.<br />

2.4 DVGW-Forschungsstelle und<br />

Prüflaboratorium <strong>Gas</strong><br />

Dipl.-Ing. Jürgen Stenger<br />

Um dem technischen Fortschritt im Bereich der Geräteund<br />

Armaturenentwicklungen folgen zu können, wurden<br />

im Berichtszeitraum erneut beachtliche Investitionen<br />

in modifizierte und neue Prüfkapazitäten getätigt.<br />

Die entsprechenden Aufwendungen wurden dabei um<br />

15% gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Prüfstelle<br />

bleibt dadurch auf dem Stand der Technik, ist im In- und<br />

Ausland konkurrenzfähig und von Herstellerprüfständen<br />

weitgehend unabhängig.<br />

Die prüftechnischen Möglichkeiten und die neben<br />

dem <strong>gas</strong>technischen Know-how seit Jahren aufgebauten<br />

Kompetenzen in den Bereichen Elektrik, Elektronik<br />

und Sensorik, verbunden mit den Kapazitäten des KIT,<br />

schaffen die Basis, der Industrie speziell für neue innovative<br />

Technologien als Partner zur Verfügung zu stehen.<br />

Dies ist im Zusammenhang mit der aktuellen Marktsituation<br />

und zunehmender ausländischer Konkurrenz von<br />

größter Bedeutung.<br />

Auch im zurückliegenden Jahr entstanden beachtliche<br />

Aufwendungen durch die von der DVGW-Satzung<br />

bedingte Mitarbeit in der Regelsetzung. Neben den<br />

DVGW-internen Gremien und Ausschüssen wird im nationalen<br />

(NA<strong>Gas</strong>, NHRS, FNH, DKE), europäischen (CEN,<br />

CENELEC, EU-Kommission) und internationalen (IEC,<br />

ISO) Bereich mitgearbeitet. Die Kosten für diese Arbeiten<br />

müssen weitgehend aus eigenen Deckungsbeiträgen<br />

erwirtschaftet werden.<br />

Die Ingenieure der Prüfstelle arbeiten in vielen Normungsgremien<br />

als Experten mit und übernehmen darü-<br />

Juli/August 2011<br />

478 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

ber hinaus folgende Sprecher- oder Vorsitzfunktionen<br />

auf europäischer und internationaler Ebene:<br />

Europäische Normung<br />

KWK-Geräte – CEN/CENELEC JWG (Obmann)<br />

Allgemeine Anforderungen an Regel- und Steuereinrichtungen<br />

für <strong>Gas</strong>geräte – CEN (Obmann)<br />

Elektrische Sicherheit von <strong>Gas</strong>geräten – CENELEC<br />

(Obmann)<br />

<strong>Gas</strong>boiler – CEN (Deutscher Sprecher)<br />

Wasserheizer – CEN (Deutscher Sprecher)<br />

Anforderungen an elektrische Regel- und Steuereinrichtungen<br />

für Druckgeräte – CENELEC (Obmann)<br />

Internationale Normung<br />

Absperrventile für <strong>Gas</strong> und Öl – ISO (Obmann)<br />

Elektrische Ventile <strong>Gas</strong>, Wasser, Öl (Obmann)<br />

GASQUAL<br />

EU-Projekt über die Untersuchung der Auswirkungen<br />

erweiterter <strong>Gas</strong>beschaffenheiten<br />

Im Rahmen des Mandats „M/400 EN“ der EU-Kommission<br />

„MANDATE TO CEN FOR STANDARDISATION IN<br />

THE FIELD OF GAS QUALITIES“ wurde ein Konsortium<br />

von benannten Stellen, Prüfstellen und Herstellern von<br />

CEN beauftragt, eine Projektstudie durchzuführen, welche<br />

anhand von Untersuchungen erweiterter <strong>Gas</strong>beschaffenheiten<br />

im H-<strong>Gas</strong>bereich die Einflüsse auf neue<br />

oder im Markt befindliche <strong>Gas</strong>geräte in der EU<br />

beschreibt.<br />

Das Ziel ist die Erstellung von Standards für neue,<br />

anwendbare Grenzen von <strong>Gas</strong>beschaffenheiten. Ausgehend<br />

von den Ergebnissen der EASEE-<strong>Gas</strong> Studie wird<br />

ein erweitertes Kennfeld im H-<strong>Gas</strong>-Bereich mit variierendem<br />

Wobbe-Index von 45,66 MJ/m³ bis 55,26 MJ/m³ und<br />

einer relativen Dichte von 0,555 bis 0,710 untersucht.<br />

Das von der EU geförderte Projekt soll im Laufe des<br />

Jahres 2011 abgeschlossen werden.<br />

„Innovationsinitiative <strong>Gas</strong>technologie“<br />

Wesentliche Impulse im Bereich der häuslichen <strong>Gas</strong>anwendung<br />

soll die „DGVW-Innovationsinitiative <strong>Gas</strong>“ stimulieren,<br />

die hierzu mehrere Projekte zu den <strong>Gas</strong>(+)-<br />

Technologien Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung (μ-KWK),<br />

Brennstoffzellen und <strong>Gas</strong>wärmepumpen (GWP) ins<br />

Leben gerufen hat. Die Forschungsstelle am EBI beteiligt<br />

sich an allen drei Projekten.<br />

Ziele der Untersuchungen der genannten Systeme<br />

sind u.a. die Bestimmung von Kennlinien, Normnutzungsgraden<br />

und die Optimierungsmöglichkeiten über<br />

Wärmespeichervariation. Darüber hinaus werden die<br />

Ab<strong>gas</strong>zusammensetzung, der Stromverbrauch und die<br />

Stromerzeugung sowie Wasserbedarf und Kondensatzu<br />

sammen setzung betrachtet. Nach Abschluss der Testphase<br />

sollen die Geräte für Schulungsmaßnahmen und<br />

Demonstration der Technologien zur Verfügung stehen.<br />

In Zusammenarbeit mit den Karlsruher Stadtwerken<br />

werden die Geräte nach Abschluss der Untersuchungen<br />

in einem dafür eingerichteten Demonstrationslabor<br />

betrieben und vorgeführt. Im Bereich der Projekte<br />

gelang es, mehrere Testsysteme, die sich z. T. noch in der<br />

Entwicklungs-/Feldtestphase befinden, zu akquirieren.<br />

Brennstoffzellen im System Gebäude/Anlagentechnik<br />

Hier werden zwei Systeme untersucht, die über integrierte<br />

Zusatzheizsysteme verfügen. Das System Galileo<br />

1000 N der Firma Hexis, basiert auf der Feststoffoxid-<br />

Brennstoffzellen (SOFC)-Technologie und befindet sich<br />

im Feldteststadium. Einen anderen Ansatz verfolgt die<br />

Firma Baxi Innotech mit ihrem Feldtestgerät, einer<br />

Niedertemperaur-Protonen-Austauschmembran (PEM)-<br />

Brennstoffzelle und einem vorgeschalteten Reformierungsreaktor,<br />

der mittels partieller Oxidation eine hinreichend<br />

hohe Wasserstoffqualität intern bereitstellen kann.<br />

Beide Brennstoffzellen stellen jeweils ca. 1 kW elektrische<br />

und ca. 1,7 kW thermische Leistung zur Verfügung.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung im System Gebäude/Anlagentechnik<br />

Unter den Testkandidaten befinden sich das <strong>Gas</strong>-Otto-<br />

Motor-System Vaillant Ecopower e3.0 des Herstellers<br />

Power-Plus Technologies aus Gera. Dieses System mit<br />

einer elektrischen Leistung von 3 kW und einer Wärmeleistung<br />

von ca. 8 kW wurde bereits früher auf den Prüfständen<br />

des EBI bezüglich der Leistungsdaten vermessen<br />

und steht für eine am Markt bereits etablierte,<br />

ausgereifte KWK-Technologie. Als weitere motorische<br />

μ-KWK-Varian ten konnten zwei Stirling-Systeme für die<br />

Untersuchung gewonnen werden. Ein Organic-Rankine-<br />

Cycle (ORC)-Stirling der britischen Firma Genlec nutzt<br />

neben Wasser ein organisches Lösungsmittel mit niedrigerer<br />

Verdampfungstemperatur für den Generatorantrieb,<br />

der als Leistungsdaten bis zu 1 kW elektrisch und<br />

ca. 8 kW thermisch für den reinen BHKW-Betrieb vorweisen<br />

kann. Dieses System wird bereits in Großbritannien<br />

vermarktet. Die Firma Senertec steuert mit dem Dachs<br />

Stirling ein Feldtestgerät bei, das neben dem Freikolben-<br />

Stirlingmotor bereits über einen integrierten 540 l Pufferspeicher<br />

verfügt. Beide Stirling systeme verfügen über<br />

integrierte Zusatzheizgeräte mit 18 – 20 kW Leistung.<br />

Anwendungspotenziale der <strong>Gas</strong>wärmepumpe<br />

Ebenfalls in den Bereich der Anwendungstechnologien<br />

fällt ein Projekt zur Umweltwärmenutzung durch <strong>Gas</strong>wärmepumpen.<br />

Neben Laboruntersuchungen von Luft/<br />

Wasser- und Sole/Wasser-<strong>Gas</strong>wärmepumpen steht hier<br />

vor allem die Auswertung von Feldtestdaten an, die<br />

unterschiedliche Systemauslegungen und Nutzerverhalten<br />

aufzeigen.<br />

Untersuchung der Auswirkungen von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

Vom Ansatz sehr ähnlich konnte ein DVGW-Projekt zum<br />

Thema <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen erfolgreich<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 479


FACHBERICHTE Forschung<br />

beantragt werden, in dem Auswirkungen vor allem auf<br />

industrielle und gewerbliche Prozesse beleuchtet werden<br />

sollen. Dieses Projekt wird verschiedene Quellen für die<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen betrachten, unter -<br />

sucht die Auswirkungen auf Verbrennungseigenschaften<br />

und will vor allem Kompensationsansätze aufzeigen. Das<br />

ambitionierte Ziel dieses Projektes ist es, eine Roadmap<br />

für den Energieträger <strong>Gas</strong> für die nächsten Jahre und mit<br />

gröberer Auflösung bis 2050 aufzuzeigen. Basis ist hierbei<br />

eine vorbehaltlose, kritische Betrachtung von Energieplänen<br />

aus der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft.<br />

Ein bereits erkennbarer Nebeneffekt wird sein, die derzeit<br />

stark unterschätzten Möglichkeiten des Energieträgers<br />

<strong>Gas</strong> (Wasserstoff, Bio<strong>gas</strong>, SNG) aufzuzeigen. Speziell bei<br />

der Energiespeicherung von regenerativ erzeugtem<br />

Überschuss-Strom, wie er zum Teil bereits jetzt vereinzelt<br />

anfällt, und dem weiteren Ausbau der regenerativen<br />

Stromerzeugung auf Basis von Windkraft und Photovoltaik,<br />

bietet der <strong>Gas</strong>sektor kapazitiv größere und kostengünstigere<br />

Speichermöglichkeiten als Batteriekonzepte.<br />

Wie im Fall der KWK–Projekte findet sich auch in diesem<br />

Projekt die Konvergenz von Strom und <strong>Gas</strong>.<br />

Bio<strong>gas</strong>anwendung<br />

Mit Untersuchungen zur Korrosionsbeständigkeit von<br />

<strong>Gas</strong>armaturen z. B. gegenüber Bio<strong>gas</strong>bestandteilen und<br />

diversen industrienahen Beratungen tritt das Prüflaboratorium<br />

im Bereich F&E auch vermehrt als Dienstleister<br />

gegenüber der Industrie auf. Zusammen mit dem Lehrstuhl<br />

Verbrennungstechnik am EBI kann universitäre<br />

Forschung und DVGW-Expertise in bereits laufende und<br />

geplante öffentliche und industrielle Projekte eingebracht<br />

werden.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, Mikro KWK-Geräte, Entwick lung<br />

und Normung<br />

Das Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> der DVGW-Forschungs stelle<br />

betreut die Normungstätigkeiten für Mikro-KWK-Geräte<br />

in vielfältigen Gremien. Auf Europäischer Ebene wird ein<br />

neuer Produktstandard für <strong>gas</strong>betriebene Mikro-KWK-<br />

Geräte erarbeitet. Das bearbeitende Gremium ist „CEN/<br />

CENELEC JWG FCGA“ (Joint Working Group Fuel Cell <strong>Gas</strong><br />

Heating Appliances). Den Vorsitz hat Herr J. Endisch,<br />

langjähriger Prüfingenieur am Prüflaboratorium, inne,<br />

der ebenfalls als Obmann das deutsche Spiegelgremium<br />

DKE 384.0.5 (NAGAS/DKE Gemeinschaftsausschuss)<br />

betreut. Es wird ein Produktstandard auf Basis<br />

der veröffentlichten Europäischen Norm EN 50465:2008<br />

(Brennstoffzellen-<strong>Gas</strong>heizgerät mit einer Nennwärmebelastung<br />

kleiner oder gleich 70 kW) entwickelt,<br />

welcher Anforderungen an Konstruktion, Funktion, Verbrennung<br />

und Sicherheit beschreibt und ebenfalls eine<br />

Harmonisierung unter der <strong>Gas</strong>geräterichtlinie anstrebt.<br />

Der Produktstandard wird auch einige Parameter der<br />

rationellen Energienutzung beschreiben, eine Korrelation<br />

mit der Entwicklung der “Eco-Design-Richtlinie” hat<br />

hier Auswirkungen auf die Bearbeitung. Die Beratungen<br />

am Entwurf wurden Ende 2010 abgeschlossen, die Veröffentlichung<br />

des Entwurfs zur Prüfung und Stellungnahme<br />

wird für die erste Hälfte 2011 erwartet.<br />

Im Rahmen der Mitarbeit im Arbeitsausschuss DIN<br />

NHRS NA 041-01-68 AA “Mikro KWK Anlagen – Normnutzungsgrade<br />

– Emissionsfaktor” wurden im Prüflaboratorium<br />

Untersuchungen an Mikro-KWK-Anlagen<br />

durchgeführt. Der während den Beratungen des<br />

Arbeitskreises anhand der Untersuchung erarbeitete<br />

Entwurf wurde im Juli 2010 zur Prüfung und Stellungnahme<br />

der Öffentlichkeit präsentiert. Die Messverfahren<br />

sind in die Untersuchungsprogramme der DVGW-<br />

Innovations-Initiative eingeflossen.<br />

Elektrische Ausrüstung und elektronische Sicherheitskomponenten<br />

von <strong>Gas</strong>geräten, Entwicklung und Normung<br />

Das Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> der DVGW-Forschungs stelle<br />

betreut die Normungstätigkeiten für elektrische Ausrüstung<br />

und elektronische Sicherheitskomponenten von<br />

<strong>Gas</strong>geräten sowie die Prüfungen sicherheitsrelevanter<br />

Software in vielfältigen Gremien. Dazu gehören auf<br />

Europäischer Ebene die Arbeiten in den Arbeitskreisen<br />

von CEN (European Committee for Standardization) für<br />

die <strong>gas</strong>technische Anwendung sowie in Betreuung entsprechender<br />

Arbeitskreise bei CENELEC (European<br />

Committee for Electrotechnical Standardization) auf der<br />

Seite der generischen Standards. Darüber hinaus<br />

betreuen die Prüfingenieure der DVGW-Forschungsstelle<br />

ebenfalls die Internationalen Gremien auf diesen<br />

Gebieten bei IEC (International Electrotechnical Commission)<br />

und ISO (International Organization for Standardization)<br />

sowie deren Spiegelgremien auf nationaler<br />

Ebene bei DIN (NAGAS, NHRS) und DKE (Deutsche Kommission<br />

für Elektrotechnik).<br />

Besonders zu erwähnen sind auch die fortgeschrittenen<br />

Tätigkeiten bei CEN TC 58 bzgl. der Anpassung vielfältiger<br />

Normen (EN 298, EN 161, EN 126,…) auf die 2007<br />

entstandene <strong>Gas</strong>gerätekomponentennorm EN 13611<br />

sowie die Revision des Standards für Feuerungsautomaten<br />

EN 298, welche Ende 2010 in die letzte Beratungsphase<br />

getreten ist. Die Revision der EN 298 umfasst eine<br />

Zusammenfassung mit der Norm EN 230 für Ölfeuerungsautomaten,<br />

so dass es in Zukunft einen gemeinsamen<br />

Standard für <strong>Gas</strong>- und Ölfeuerungsautomaten EN<br />

298 geben wird. Die enge Verbindung der Anforderungen<br />

zeigt sich auf deutscher Ebene in Form eines seit<br />

langer Zeit bestehenden Gemeinschaftsausschusses NA<br />

041-03-31 GA Gemeinschaftsarbeitsausschuss zwischen<br />

NHRS und DKE, die stellvertretende Obmannschaft ist<br />

Hn. J. Endisch anvertraut.<br />

Langjährige Bestrebung der Mitarbeiter der DVGW-<br />

Forschungsstelle, die Anforderungen hinsichtlich<br />

Fehler betrachtung, SW-Begutachtung und Störfestigkeit<br />

gegen elektromagnetische Störgrößen in den<br />

unterschiedlichen Gremienzweigen zu harmonisieren<br />

Juli/August 2011<br />

480 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

zeigen jetzt Erfolge. Nach vielen Sitzungen zu den<br />

unterschiedlichen Normenreihen (IEC/EN 60335, IEC/<br />

EN 60730, EN 13611, EN 298, …) mit zahlreichen Interessensvertretern<br />

aus bis zu 39 Ländern konnten Prüfschärfen<br />

und Prüfmethoden weitestgehend aufeinander<br />

abgestimmt werden. Harmonisierungen auf diesem<br />

Gebiet werden zunehmend ein essentieller Faktor für<br />

den wirtschaftlichen Erfolg der Hersteller in der <strong>Gas</strong>gerätebranche.<br />

OMS (Open Metering System)<br />

Bedingt durch die Umsetzung europäischer Vorgaben<br />

(EU Mandat M441), ist das Thema Smart Metering omnipräsent.<br />

Es soll hierdurch dem Verbraucher ermöglicht<br />

werden, jederzeit vollständig über seinen <strong>Gas</strong>-, Wasser-,<br />

Strom oder Wärmeverbrauch informiert zu sein.<br />

Dadurch soll langfristig die effizientere Nutzung der<br />

vorhandenen Energie gewährleistet werden.<br />

Das Prüflaboratorium ist aufgrund seines Knowhows<br />

in der europäischen Normung und in der Prüfung<br />

selbst stark in der Arbeit der OMS-Gruppe (eine Interessensgemeinschaft<br />

von Herstellern, die im Wesentlichen<br />

in den Verbänden FIGAWA, ZVEI und KNX organisiert<br />

sind) eingebunden. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist<br />

eine europäische Prüfgrundlage auf Basis schon vorhandener<br />

Normen (EN 13757 …). Hierzu wurde eine OMS<br />

Spezifikationen entwickelt, die in eine vorläufige Prüfgrundlage<br />

(VP) umgesetzt werden soll.<br />

Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit in der<br />

entsprechenden Arbeitsgruppe 3 ist es möglich, diese<br />

VP, zumindest für unidirektionale Zähler bis Ende<br />

August 2011 in den sog. Gelbdruck zu geben, dem ein<br />

Einspruchsverfahren in den zuständigen Gremien des<br />

DVGW folgt. Parallel zur Erstellung dieses Standards<br />

wird die Testumgebung entwickelt, so dass im November<br />

2011 erste OMS-zertifizierte unidirektionale Zähler<br />

aus dem <strong>Gas</strong>-, Wasser- und Wärmebereich möglich sein<br />

werden. In einem weiteren Schritt erfolgt bis Ende des<br />

Jahres die Einarbeitung der Anforderungen einer OMS<br />

Schnittstelle an den Datenkonzentrator (MUC), womit<br />

dann im Jahre 2012 diese ebenfalls zertifiziert werden<br />

könnte.<br />

<strong>Gas</strong>zähler Labor<br />

Das Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> hat im abgelaufenen Jahr seine<br />

Möglichkeiten im Bereich der Überprüfung von Haushalts<strong>gas</strong>zählern<br />

erweitert und verbessert. Hierzu wurde<br />

ein eichamtlich abgenommener <strong>Gas</strong>zählerprüfstand<br />

(siehe Bild 2.5) bis zu den Durchflüssen von 16m³/h in<br />

Betrieb genommen, welcher Prüfungen u. a. nach der<br />

EN 1359 (Balgen<strong>gas</strong>zähler) beschleunigt. Um die Optimierungen<br />

weiter voran zu treiben, wurde in Gebäude<br />

40.15 ein neues Labor eingerichtet. Nach den Umbauten,<br />

die sich noch in das Jahr 2011 hineinziehen, entsteht<br />

hiermit die Möglichkeit, die notwendigen Prüfungen kosten-<br />

und zeitoptimiert in einem Labor durchzuführen.<br />

Bild 2.5. <strong>Gas</strong>zähler-Prüfstand.<br />

Druckregelgeräte und Sicherheitsabsperreinrichtungen<br />

Für Prüfungen dieser Produkte, die auf der Basis von DIN<br />

EN 334 und DIN EN 14382 durchgeführt werden, verfügt<br />

das Labor seit Langem über Prüfmöglichkeiten bis zu<br />

einem Eingangsdruck von 40 bar. Auf diesem Prüfstand<br />

können auch alle Prüfungen an Haus-Druckregelgeräten<br />

und an Gerätedruckreglern realisiert werden.<br />

Seit dem vergangenen Jahr befindet sich ein Prüfstand<br />

im Aufbau, auf dem Prüfungen für höhere Drücke<br />

realisiert werden können, wobei für alle Prüfungen eine<br />

Medium- und Umgebungstemperatur von –40 °C bis<br />

+60 °C unter Druckbeaufschlagung möglich ist. Auf dem<br />

neuen Prüfstand sind folgende Prüfungen möglich:<br />

<strong>Gas</strong>-Druckregelgeräte mit Eingangsnennweiten bis<br />

DN 150 für Betriebsdrücke bis 150 bar<br />

Sicherheits-Absperrventile und andere Absperreinrichtungen<br />

für Betriebsdrücke bis 150 bar und Nennweiten<br />

bis DN 600<br />

Für die erforderlichen Prüfungen ist eine normgerechte<br />

Prüfstrecke (siehe Bild 2.6) vorhanden, bei der<br />

die in der Norm vorgesehene Durchflussmessung mit<br />

verdichteter und gekühlter bzw. erwärmter Luft durchgeführt<br />

wird. Hierfür ist ein Druckspeicher mit einem<br />

geometrischen Inhalt von ca. 5 m³ und einem Maximaldruck<br />

von 160 bar vorhanden. Der Speicherdruck wird<br />

2-stufig auf den Versorgungsdruck des Druckregelgerätes<br />

vermindert. Die durch das Prüfgerät durchfließende<br />

Luft wird entweder auf das entsprechende Temperaturniveau<br />

angewärmt oder abgekühlt.<br />

Mit dieser Einrichtung lassen sich Durchflüsse von<br />

ca. 20 000 m³/h (bezogen auf Normbedingungen)<br />

erreichen. Die Durchflussmessung erfolgte mit Mess-<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 481


FACHBERICHTE Forschung<br />

Bild 2.6. <strong>Gas</strong>-Druckregler-Prüfstand.<br />

turbinen entsprechender Größe und Umrechnung der<br />

Durchflusswerte auf Standardbedingungen. Die<br />

Prüfbedingungen (Eingangsdruck, Ausgangsdruck,<br />

Durch flussmenge, Umgebungstemperatur) werden<br />

automatisch erfasst und grafisch dargestellt. Bei der<br />

Prüfung von Sicherheits-Absperrventilen ist eine Einrichtung<br />

vorhanden, mit welcher der Druckanstieg<br />

bzw. der Druckabfall am jeweiligen Messort reproduzierbar<br />

im Messbereich normgerecht eingestellt und<br />

verändert werden kann. In Kürze werden auch Schallmessungen<br />

an <strong>Gas</strong>-Druckregelgeräten möglich sein,<br />

um die Wirkung von schallreduzierenden Einbauten<br />

für bestimmte Durchflussmengen einwandfrei nachweisen<br />

zu können.<br />

2.5 Veröffentlichungen<br />

Charwath, M.; Hentschel, J.; Suntz, R. and Bockhorn, H.: Characterisation<br />

of the flame properties of moderately oscillating sooting<br />

methane-air diffusion flames. Combustion generated<br />

fine carbonaceous particles, H. Bockhorn, A. D’Anna, A. F.<br />

Sarofim, H. Wang (ed.), Karlsruhe, p. 589-604, 2010.<br />

Cárdenas, C.; Suntz, R. and Bockhorn, H.: Experimental Investigation<br />

of the Mixing-Process in a Jet-in-Crossflow Arrangement by<br />

Simultaneous 2d-LIF and PIV. Springer series on Heat and<br />

Mass Transfer, Micro and Macro Mixing, H. Bockhorn et al.<br />

(ed.), Berlin, Heidelberg, p. 87-103, 2010.<br />

Denev, J. A.; Fröhlich, J.; Falconi, C. J. and Bockhorn, H.: Direct Numerical<br />

Simulation, Analysis and Modelling of Mixing Processes<br />

in a Round Jet in Crossflow. Springer series on Heat and Mass<br />

Transfer, Micro and Macro Mixing, H. Bockhorn et al. (ed.), p.<br />

143-164, 2010.<br />

Dinkov, I.; Odinius, M.; Habisreuther, P. and Bockhorn, H.: Characterization<br />

of the mild combustion regimes of liquid fuels by<br />

homogeneity parameters – Experimental and numerical<br />

investigation. SPEIC10 Towards Sustainable Combustion,<br />

Spanish and Portuguese Sections of The Combustion Institute,<br />

16-18 June, Tenerife, Spain, 2010.<br />

Djordjevic, N.; Habisreuther, P. and Zarzalis, N.: Porous burner for<br />

application in stationary <strong>gas</strong> turbines: An experimental<br />

investigation of the flame stability, emissions and temperature<br />

boundary condition. SPEIC10 Towards Sustainable<br />

Combustion, Spanish and Portuguese Sections of The Combustion<br />

Institute, June 16-18, Tenerife, Spain, 2010.<br />

Frassoldati, A.; Cuoci, A.; Faravelli, T.; Ranzi, E.; Colantuoni, S.; Martino,<br />

P. d.; Cinque, G.; Kern, M.; Marinov, S.; Zarzalis, N.; Costa, I. D.<br />

and Guin, C.: Fluid Dynamics and Detailed Kinetic Modelling<br />

of Pollutant Emissions from Lean Combustion Systems. Proceedings<br />

of ASME Turbo Expo 2010: Power for Land, Sea and<br />

Air (CDROM), ASME, June 14-18, Glasgow, UK, p. GT2010-<br />

22551, 2010.<br />

Galeazzo, F. C. C.; Donnert, G.; Habisreuther, P.; Zarzalis, N.; Valdes, R. J.<br />

and Krebs, W.: Measurement and Simulation of Turbulent<br />

Mixing in a Jet in Crossflow. Proceedings of ASME Turbo<br />

Expo 2010: Power for Land, Sea and Air (CDROM), ASME, p.<br />

GT2010-22709, 2010.<br />

Haessler, H.; Bockhorn, H.; Pfeifer, C. and Kuhn, D.: Formaldehyde-LIF<br />

of dimethyl ether during auto ignition at elevated pressures.<br />

SPEIC10 Towards Sustainable Combustion, Spanish and Portuguese<br />

Sections of The Combustion Institute, June 16-18,<br />

Tenerife, Spain, 2010.<br />

Kasabov, P. and Zarzalis, N.: Experimental study of the fuel distribution<br />

and reaction zone location of lifted flames at elevated<br />

pressure. SPEIC10 Towards Sustainable Combustion, Spanish<br />

and Portuguese Sections of The Combustion Institute, June<br />

16-18, Tenerife, Spain, 2010.<br />

Marinov, S.; Kern, M.; Merkle, K.; Zarzalis, N.; Peschiulli, N.; Turrini, F.<br />

and Sara, O. N.: On Swirl Stabilized Flame Characteristics<br />

Near the Weak Extinction Limit. Proceedings of ASME Turbo<br />

Expo 2010: Power for Land, Sea and Air (CDROM), ASME,<br />

June 14-18, Glasgow, UK, p. GT2010-22335, 2010.<br />

Marinov, S.; Kern, M.; Zarzalis, N.; Peschiulli, N. and Turrini, F.: Spray<br />

Characteristic Investigation of a Kerosene Fuelled Swirl<br />

Flame. SPEIC10 Towards Sustainable Combustion, Spanish<br />

and Portuguese Sections of The Combustion Institute, June<br />

16-18, Tenerife, Spain, 2010.<br />

Matthes, S.; Erhardt, G.; Gierens, K.; Petzold, A.; Brok, P.; Hagström, M.;<br />

Helmis, C.; Isaksen, I. S.; Laroche, P.; Vancassel, X.; Lee, D.; Raper,<br />

D.; Panidis, T.; Mathioudakis, K.; Tsalavoutas, T.; Kurtenbach, R.;<br />

Wiesen, P.; Wilson, C.; Habisreuther, P.; Schäfer, K. and Zarzalis,<br />

N.: ECATS – Mission of Association for an environmentally<br />

compatible air transport system. DLR Deutsches Zentrum fur<br />

Luft- und Raumfahrt e. V. – Forschungsberichte, 10, Deutsches<br />

Zentrum fur Luft- und Raumfahrt e.V, p. 140-145, 2010.<br />

Nalcaci, O. O.; Böke, N. and Ovez, B. A. A.: Adsorption Behaviour of<br />

Herbicides onto Biodegradable Polycaprolactone. The 6th<br />

Eastern Mediterranean Chemical Engineering Conference<br />

for Collaborative Research in Mediterranean Countries Proceedings,<br />

p. 94, 2010.<br />

Nalcaci, O. O.; Ozgen, S. and Ovez, B.: Metal Contamination Characteristics<br />

Of Lepidium Sativum In Phosphate, Salinity and Nitrate<br />

Contaminated Media, Journal Of Environmental Engineering<br />

136 (11), p. 1260-1266, 2010.<br />

Reichert, D.; Montoya, A.; Liang, X.; Bockhorn, H. and Haynes, B. S.:<br />

Conformational and Thermodynamic Properties of <strong>Gas</strong>eous<br />

Levulinic Acid, Journal of Physical Chemistry A 114, Nr. 46, p.<br />

12323–12329, 2010.<br />

Vukadinovic, V.; Habisreuther, P. and Zarzalis, N.: Experimental Study<br />

on the Influence of Pressure and Temperature on the Bur-<br />

Juli/August 2011<br />

482 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


Forschung<br />

FACHBERICHTE<br />

ning Velocity and Markstein Number of Jet A-1 Kerosene.<br />

Proceedings of ASME Turbo Expo 2010: Power for Land, Sea<br />

and Air (CDROM), ASME, June 14-18, Glasgow, UK, p. GT2010-<br />

22535, 2010.<br />

Zhang, F.; Habisreuther, P.; Hettel, M. and Bockhorn, H.: Application of<br />

a Unified TFC Model to Numerical Simulation of a Turbulent<br />

Non-Premixed Flame. Proceedings of the 8th International<br />

ERCOFTAC Symposium on Engineering Turbulence Modelling<br />

and Measurements - ETMM8, 2, European Research Collaboration<br />

on Flow Turbulence and Combustion, ERCOFTAC,<br />

June, 9-11, Marseilles, France, p. 681-686, 2010.<br />

Zhang, F.; Habisreuther, P.; Hettel, M. and Bockhorn, H.: Proceedings<br />

Application of a unified TFC model to numerical simulation<br />

of a lifted turbulent partially premixed flame. Euromech<br />

Fluid Mechanics Conference - 8, Bad Reichenhall, Germany,<br />

13-16. Sept., 2010.<br />

Autoren<br />

Prof. Dr.-Ing. Henning Bockhorn<br />

Engler-Bunte-Institut der Universität<br />

Karlsruhe (TH) |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 608-42570 |<br />

E-Mail: Henning.bockhorn@vbt.uni-karlsruhe.de<br />

Prof. Dr. rer.nat. Fritz H. Frimmel<br />

Engler-Bunte-Institut der Universität<br />

Karlsruhe (TH) |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 608-42580 |<br />

E-Mail: fritz.frimmel@ciw.uni-karlsruhe.dede<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb<br />

Engler-Bunte-Institut der Universität<br />

Karlsruhe (TH) |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 608-42561 |<br />

E-Mail: Thomas.Kolb@kit.edu<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />

Engler-Bunte-Institut der Universität<br />

Karlsruhe (TH) |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 608-44891 |<br />

E-Mail: rainer.reimert@ciw.uni-karlsruhe.de<br />

Dr. rer. nat. Josef Klinger<br />

Technologiezentrum Wasser |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 9678-110 |<br />

E-Mail: josef.klinger@tzw.de<br />

Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />

In der Ausgabe 7-8/2011 lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />

Haakh<br />

Röstel<br />

Roth / Mikat / Wagner<br />

Bockhorn u.a.<br />

Pflanzenschutzmittelrückstände und Gewässerschutz – neue Lösungsansätze<br />

Wasserpreiskontrolle in Deutschland – Wie stellt sich die Branche dazu?<br />

Der Einfluss moderner Haushaltsgeräte auf den Trinkwasserbedarf der Haushalte<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und<br />

Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe (TZW) im Jahre 2010<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 483


IM PROFIL<br />

ASUE e.V.<br />

Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt<br />

sich die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.<br />

im Profil.<br />

Folge 3:<br />

Energiesparen seit 1977 –<br />

Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und<br />

umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.<br />

Bild 1. Funktionsprinzip<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus<br />

Ökostrom.<br />

Quelle: www.asue.de<br />

Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für<br />

sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch e. V. wurde<br />

1977 gegründet. Sie fördert vor<br />

allem die Weiterentwicklung und<br />

weitere Verbreitung sparsamer und<br />

umweltschonender Technologien<br />

auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>basis. Dabei ist vorrangiges<br />

Ziel, Energiespartechniken den<br />

Weg in die praktische Anwendung<br />

zu ebnen. Träger sind ausschließlich<br />

<strong>Gas</strong>versorgungsunternehmen, die in<br />

Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen<br />

die Aufgaben und die Zielerreichung<br />

der Aktivitäten des Vereins steuern<br />

und überwachen. Die Wissenschaft,<br />

Gerätehersteller und weitere interessierte<br />

Kreise, begleiten die Arbeit der<br />

ASUE.<br />

Die ASUE verfügt über zwei<br />

Geschäftsstellen mit Sitz in Berlin<br />

und Essen. Schwerpunkt der Berliner<br />

Geschäftsstelle ist die politische<br />

Kommunikation. Aufgrund der<br />

zentralen Lage in Deutschland konzentriert<br />

man sich in Essen auf den<br />

technischen Bereich. Unterstützt<br />

wird die ASUE durch die Transferstelle<br />

neue Produkte.<br />

Die zentrale Aufgabe der ASUE<br />

ist es, die Verbreitung von effizienten<br />

und schadstoffarmen Technologien<br />

zur <strong>Gas</strong>anwendung voranzutreiben.<br />

Die Notwendigkeit, Energie einzusparen<br />

und Ressourcen zu schonen,<br />

findet breiten gesellschaftlichen<br />

Konsens. Auch die Bundesregierung<br />

hat diese Notwendigkeit in<br />

Ihrem aktuellen Energiekonzept<br />

fixiert. <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und seine Anwendungstechniken<br />

bieten hierzu eine<br />

breite Palette von verfügbaren<br />

Lösungen, wie<br />

Solar-Brennwert-Technik<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

<strong>Gas</strong>wärmepumpen<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-Mobilität<br />

Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus Ökostrom.<br />

Weiterhin erarbeitet die ASUE<br />

durch Begleitung von Entwicklungs-,<br />

Forschungs- und Feldtestprojekten<br />

Grundlagenerkenntnisse<br />

zur effizienten Nutzung von Erdund<br />

Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>. Ziel der Arbeit ist<br />

es, gemeinsam mit renommierten<br />

Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />

und der Industrie Lösungen<br />

für die Herausforderungen der<br />

Zukunft zu erarbeiten. <strong>Gas</strong>wärmepumpen,<br />

Mikro- und Mini-KWK,<br />

<strong>Gas</strong>-Brennwertheizungen kleinster<br />

Leistungen, <strong>Gas</strong>-Brennstoffzellen<br />

oder die Anwendung von Bio-<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> zeigen an wenigen Beispielen<br />

auf, wie <strong>gas</strong>förmige Brennstoffe<br />

im Markt zu kunftsfähig positioniert<br />

werden müssen. Hierfür hat die<br />

ASUE mehrere Experten-Arbeitskreise<br />

gegründet, die sich mit diesen<br />

Fragestellungen befassen.<br />

Arbeitskreis Energiedienstleistungen<br />

Der Arbeitskreis Energiedienstleistungen<br />

setzt sich mit Fragestellungen<br />

zum Energiemanagement und<br />

zu Energiedienstleistungen auseinander.<br />

Diese spielen im Portfolio der<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

eine zunehmend wichtigere Rolle<br />

und werden von Kundenseite<br />

immer stärker nachgefragt. Das<br />

gezielte Energiemanagement er -<br />

möglicht es nicht nur klima- und<br />

umweltpolitische Ziele in Einklang<br />

zu bringen, sondern auch die Ener-<br />

Juli/August 2011<br />

484 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


ASUE e.V.<br />

IM PROFIL<br />

giekosten nachhaltig zu senken. Die<br />

aktuellen Schwerpunkte der Informationspolitik<br />

im Sinne von „Technischen<br />

Dienstleistungen“ werden von<br />

Systemen mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />

und speziell für den Wohnungsbau<br />

mit intelligenten Lüftungskonzepten<br />

gemäß Energie-Einsparverordnung<br />

(EnEV) geprägt sein.<br />

Bild 2. Funktionsprinzip<br />

gekoppelte und<br />

getrennte Energieerzeugung.<br />

Quelle: www.asue.de<br />

Arbeitskreis Haustechnik<br />

Für die Haustechnik waren 2010 vor<br />

allem die neuen Gesetze, wie das<br />

Erneuerbare Energien Wärme Ge -<br />

setz (EEWärmeG) und die EnEV<br />

2009, relevant. So müssen in Neubauten<br />

entweder Quoten regenerativer<br />

Energien – wie beispielsweise<br />

Solarwärme oder Umweltwärme –<br />

oder eine Kraft-Wärme-Kopplungs-<br />

Anlage eingesetzt werden. In einigen<br />

Bundesländern gelten diese<br />

Regelungen auch für den Gebäudebestand<br />

bei entsprechenden<br />

Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen.<br />

Mit der Vorbereitung der EnEV<br />

2012 steht eine neue Herausforderung<br />

für die Energieversorgung im<br />

Haus vor der Tür. Diese – ebenso wie<br />

die Integration der neuen Techniken<br />

„Strom erzeugende Heizung“<br />

und „<strong>Gas</strong>wärmepumpe“ – gehören<br />

zu den Schwerpunkten des Arbeitskreises<br />

im Jahr 2011.<br />

Arbeitskreis Energie<br />

und Umwelt<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> hat im Vergleich der herkömmlichen<br />

Energieträger herausragende<br />

positive Produkteigenschaften:<br />

Die geringsten spezifischen<br />

Treibhaus<strong>gas</strong>emissionen be -<br />

zogen auf den Energieeinsatz, eine<br />

schadstoffarme Verbrennung in<br />

Bezug auf Stickstoffoxide, Schwefeldioxid<br />

und Feinstaub. Zudem lässt<br />

sich <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> hervorragend mit Solarenergie<br />

kombinieren. Das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitungsnetz<br />

bietet eine bestehende<br />

Infrastruktur zur Nutzung von regenerativem<br />

Bio<strong>gas</strong>, das auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>qualität<br />

veredelt wird. Moderne <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>geräte<br />

haben sehr effiziente<br />

Techniken zur Energieversorgung<br />

und zudem entwickelte die Geräteindustrie<br />

innovative Konzepte wie<br />

z. B. die Strom erzeugende Heizung<br />

(= Mikro-KWK). Derartige Konzepte<br />

zu begleiten und die Vorzüge<br />

öffentlichkeitswirksam aufzubereiten,<br />

gehört zum weiten Spektrum<br />

dieses Arbeitskreises.<br />

Arbeitskreis <strong>Gas</strong>wärmepumpen/Kältetechnik<br />

Mit dem Zeolith-Gerät der Firma<br />

Vaillant steht seit Mitte 2010 erstmals<br />

auch eine <strong>Gas</strong>wärmepumpe<br />

für das Einfamilienhaus zur Verfügung.<br />

Hierbei handelt es sich um<br />

ein Adsorptions-Gerät, das mit einer<br />

Kombination aus einem Feststoff<br />

(dem Zeolith) und einer Flüssigkeit<br />

(Wasser) arbeitet.<br />

<strong>Gas</strong>absorptionswärmepumpen<br />

für Mehrfamilienhäuser, Gewerbe<br />

und Industrie wurden auch 2010<br />

umfangreich in Deutschland installiert.<br />

Diese bilden den Stand der<br />

Technik. Die Verbreitung und die<br />

Wartung wurden zudem mit neuen<br />

Vertriebspartnern und Serviceunternehmen<br />

verbessert.<br />

<strong>Gas</strong>motorische Wärmepumpen<br />

werden zunehmend auch in Lagergebäuden<br />

und Supermärkten eingesetzt.<br />

Von Vorteil ist hierbei, dass mit<br />

dieser Technik die Anforderungen<br />

von EnEV und EEWärmeG ohne<br />

Änderungen an den Gebäuden er -<br />

füllt werden können. Die Kombination<br />

aus der Nutzung der Primärenergie<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>, der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung und der Wärmepumpe<br />

stellt eine besonders Ressourcen<br />

schonende Energieversorgung für<br />

Gebäude dar. Hinzu kommt, dass<br />

<strong>Gas</strong>wärmepumpen – wie alle <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>geräte<br />

– auch mit Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> oder<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus regenerativem Ökostrom<br />

betrieben werden können.<br />

Arbeitskreis<br />

<strong>Gas</strong>turbinentechnik<br />

Im größeren Leistungsbereich der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung und wenn<br />

höhere Temperaturen der Wärmebereitstellung<br />

erforderlich sind,<br />

werden <strong>Gas</strong>turbinen eingesetzt. Sie<br />

stehen seit vielen Jahren als be -<br />

währte Komponenten zur Verfügung.<br />

Ende 2005 waren in Deutschland<br />

mehr als 340 <strong>Gas</strong>turbinen mit<br />

einer gesamten elektrischen Leistung<br />

von mehr als 7000 MW in<br />

Betrieb.<br />

<strong>Gas</strong>turbinen werden im industriellen<br />

Bereich sowie in der kommunalen<br />

Strom- und Wärmewirtschaft<br />

eingesetzt. Mit deutlich über 40 %<br />

steht der Einsatz von <strong>Gas</strong>turbinen in<br />

der Fern- und Nahwärmeversorgung<br />

weiterhin an erster Stelle. In<br />

der Prozesstechnik werden <strong>Gas</strong>turbinen<br />

häufig zur Trocknung und zur<br />

Nachverbrennung von Geruchsstoffen<br />

eingesetzt.<br />

<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 485


IM PROFIL<br />

ASUE e.V.<br />

Die jüngst getroffene Entscheidung<br />

der Bundesregierung zum<br />

schrittweisen Ausstieg aus der<br />

Atomenergie bis zum Jahr 2022<br />

wird für eine weitere Belebung des<br />

<strong>Gas</strong>turbinenmarktes sorgen. Generell<br />

sind die Erfahrungen mit neuen<br />

<strong>Gas</strong>turbinenprojekten durchweg<br />

positiv. Insbesondere auf der Emissionsseite<br />

zeigt sich, dass die Low-<br />

NO x -Brennkammern dauerhaft eine<br />

deutliche Absenkung der NO x -Emissionen<br />

gewährleisten können.<br />

Arbeitskreis BHKW/<br />

Brennstoffzellen<br />

In den Diskussionen um die Energiewende<br />

in Deutschland hat sich<br />

gezeigt, dass effiziente Energietechniken<br />

neben den erneuerbaren<br />

Energien einen immer höheren Stellenwert<br />

einnehmen. Die Kraft-<br />

Wärme-Kopplung bietet hier ein<br />

großes Potenzial, energieeffizient<br />

Strom und Wärme bedarfsgerecht<br />

und lokal zu erzeugen. Ein Anzeichen<br />

für das Umdenken der Gerätehersteller<br />

in Richtung Kraft-Wärme-<br />

Kopplung ist in deren aktuellen Entwicklungen<br />

deutlich zu erkennen.<br />

Mittlerweile richten Besitzer von<br />

Ein- und Mehrfamilienhäusern, die<br />

vor der Wahl eines neuen Heizsystems<br />

stehen, ihren Blick verstärkt<br />

auf dezentrale Mikro-KWK-Technik.<br />

Gerade die aktuellen Überlegungen<br />

zu virtuellen Kraftwerken, zu Smart<br />

Metering verbunden mit den Möglichkeiten,<br />

die kleine BHKWs bieten,<br />

lässt die Aussage zu: Mikro- und<br />

Mini-BHKW sind im Kommen. Der<br />

Arbeitskreis „Blockheizkraftwerke/<br />

Brennstoffzellen“ hat die kleinen<br />

BHKW schon seit vielen Jahren auf<br />

der Agenda seiner Arbeitskreissitzungen<br />

und beobachtet den Fortschritt<br />

bei der Entwicklung, Erprobung<br />

und Markteinführung von<br />

Stirling-Motoren, Brennstoffzellen<br />

und motorischen BHKW mit elektrischen<br />

Leistungen kleiner 10 kW<br />

sehr genau. Nunmehr kristallisiert<br />

sich heraus, dass Mini- und Mikro-<br />

BHKW einen technischen Entwicklungsstand<br />

erreicht haben, der eine<br />

Markteinführung erlaubt.<br />

Transferstelle neue Produkte<br />

Die „Transferstelle neue Produkte“<br />

kümmert sich um den Transfer effizienter<br />

<strong>Gas</strong>techniken aus der Forschung<br />

und Entwicklung in die<br />

Markteinführung. Hierzu werden<br />

auch die Entwicklungen der Hersteller<br />

anderer Länder berücksichtigt.<br />

Die Transferstelle dient als zentrale<br />

Anlauf- und Koordinierungsstelle<br />

für neue <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>anwendungen.<br />

Die brancheninterne und branchenübergreifende<br />

Kommunikation und<br />

Kooperation mit Energiever sorgungsunternehmen,<br />

Verbänden<br />

und Marktpartnerorganisationen<br />

sind wesentlicher Bestandteil der<br />

Transferstellentätigkeit, ebenso wie<br />

die Abstimmung und Mitarbeit in<br />

internationalen Organisationen und<br />

Gremien. Vor allem beim Thema<br />

„Mikro-KWK/Strom erzeugende<br />

Heizung“ helfen zahlreiche europäisch<br />

orientierte Aktivitäten die<br />

Implementierung von regionalen<br />

KWK-Förderinstrumenten, sowie<br />

den Abgleich nationaler Aktivitäten<br />

zur Markteinführungsunterstützung<br />

inhaltlich zu begleiten.<br />

Das Hauptaugenmerk der Transferstelle<br />

liegt in Deutschland auf<br />

Themen wie der Strom erzeugende<br />

Heizung, Smart Metering, Virtuellen<br />

Kraftwerken, <strong>Gas</strong>wärmepumpen,<br />

Brennstoffzellen usw.<br />

Innovationspreis<br />

Da die Förderung von technischen<br />

Innovationen bei der ASUE seit<br />

jeher eine große Rolle spielt, ist die<br />

Auslobung und Verleihung des<br />

„Innovationspreises der deutschen<br />

<strong>Gas</strong>wirtschaft“ mittlerweile zur<br />

guten Tradition geworden.<br />

Im Zwei-Jahres-Rhythmus verleiht<br />

die ASUE den Preis für hervorragende<br />

Ansätze zur Energieeinsparung<br />

und/oder Emissionsminderung,<br />

in den Bereichen „Planung,<br />

Forschung und Entwicklung“ sowie<br />

„Umweltschonende Mobilität: <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

im Verkehr“.<br />

Effizienzdialoge<br />

Die politische Debatte über Klimaschutz,<br />

Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

betrifft zunehmend<br />

auch die <strong>Gas</strong>wirtschaft. Durch<br />

intensiven Informationsaustausch<br />

mit Verbänden, Vertretern aus Politik<br />

und Wirtschaft, Mitarbeitern in<br />

Gremien und Ausschüssen sowie<br />

auf energiepolitischen Veranstaltungen<br />

beteiligt sich die ASUE aktiv<br />

bei der Gestaltung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen. Hierfür wurden<br />

eigens die sogenannten ASUE-<br />

Effizienzdialoge ins Leben gerufen.<br />

Im Jahr 2010 wurden vier Veranstaltungen<br />

zum Thema Mikro-KWK für<br />

Berlin/Brandenburg, Bayern, Baden-<br />

Württemberg sowie Rheinland-<br />

Pfalz/Hessen durchgeführt. Zusätzlich<br />

wurde ein eigener Internetauftritt<br />

zur Begleitung und Nachbetrachtung<br />

der Effizienzdialoge<br />

eingerichtet.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die ASUE versorgt regionale und<br />

überregionale Tageszeitungen, die<br />

Fachpresse und weitere Medien<br />

regelmäßig mit Fakten und Hintergrundwissen<br />

zum Brennstoff Erdund<br />

Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> im Kontext effizienter<br />

Anwendungsfelder.<br />

Der Verein vermittelt Experten<br />

auf Fachmessen, Tagungen, Seminaren<br />

sowie mit einer Vielzahl von<br />

Druckschriften und Grafiken praktisches<br />

und theoretisches Wissen zu<br />

konkreten Anwendungstechnologien.<br />

Als zentrale Informations- und<br />

Beratungsstelle klärt die ASUE Politik,<br />

Fachleute und die Öffentlichkeit<br />

über alle Aspekte der rationellen<br />

<strong>Gas</strong>anwendung mit innovativen<br />

Technologien auf. Ein Newsletter<br />

informiert darüber hinaus online<br />

über technische Neuerungen, Innovationen<br />

und relevante politische<br />

Ereignisse.<br />

Kontakt:<br />

ASUE<br />

Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und<br />

umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.,<br />

Litfaß-Platz 3,<br />

D-10178 Berlin,<br />

Tel. (0 30) 22 19 13 49-4,<br />

www.asue.de<br />

Juli/August 2011<br />

486 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


AUS DER PRAXIS<br />

Neues elektronisches Zählwerk<br />

für Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

Bisher wurden Verbrauchswerte von Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählern vorwiegend durch mechanisch arbeitende Zählwerke<br />

ermittelt. Die Datenübermittlung erforderte zusätzliche Hilfseinrichtungen, wie z. B. Impulsgeber oder<br />

geeichte externe Gebergeräte. Die Aerzener Maschinenfabrik, seit 1930 Hersteller von Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählern<br />

und damit einer der ältesten und größten Hersteller der Welt, hat in enger Zusammenarbeit mit der RheinEnergie<br />

AG in Köln das neue, elektronisch arbeitende Zählwerk GAZ entwickelt. Es erfasst die Zählerstände und<br />

übermittelt sie direkt ohne zwischengeschaltete Hilfseinrichtungen.<br />

Die für Drehkolben<strong>gas</strong>zähler charakteristische Messfehlerkurve wird im Zählwerk elektronisch kompensiert.<br />

Weiterhin kann das neue elektronische Zählwerk im Herstellerwerk in Aerzen im Zuge einer Neueichung<br />

gegen das alte mechanische Zählwerk getauscht werden.<br />

Die RheinEnergie AG, eines der<br />

größten kommunalen Versorgungsunternehmen<br />

in Deutschland,<br />

trägt gemeinsam mit seinen Partnern<br />

Verantwortung für rund 2,5<br />

Millionen Menschen in der rheinischen<br />

Region. Den <strong>Gas</strong>verbrauch<br />

der Kunden erfasst das Unternehmen<br />

über insgesamt ca. 220 000<br />

<strong>Gas</strong>zähler, davon ca. 1200 Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

für Großverbraucher<br />

wie Industriebetriebe, Krankenhäuser,<br />

Schulen usw. „Wir beziehen seit<br />

vielen Jahren Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

von der Aerzener Maschinenfabrik,<br />

erläutert Heinrich Hammerschlag,<br />

Referent Prüfung <strong>Gas</strong>zähler<br />

und <strong>Gas</strong>geräte der RheinEnergie AG<br />

in Köln.<br />

Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

sind insbesondere unter Berücksichtigung<br />

der harmonisierten EU-<br />

Vorschriften für den Einsatz im<br />

europäischen Markt konzipiert und<br />

werden nach DIN ISO 9001 hergestellt.<br />

Mit der kleinsten verfügbaren<br />

Baugröße G 40 ließe sich der Bedarf<br />

von ca. 100 Einfamilienhäusern<br />

ermitteln.<br />

Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

Die typische Anwendung für Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

ist die Messung<br />

des <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-Verbrauches, um seitens<br />

der <strong>Gas</strong>versorger die gelieferten<br />

Mengen korrekt abrechnen zu können.<br />

Die <strong>Gas</strong>zähler werden nach den<br />

bestehenden nationalen oder EG-<br />

Richtlinien geeicht oder mit Konformitätserklärung<br />

nach MID geliefert.<br />

Erst dann kann ein Einsatz im<br />

geschäftlichen Verkehr erfolgen.<br />

Branchentypisch ist die stündliche<br />

Erfassung und Übermittlung<br />

von Verbrauchswerten. Damit er -<br />

gibt sich automatisch die Notwendigkeit,<br />

die aktuellen Zählerstände<br />

automatisiert per „Fernablesung“<br />

von der Messstelle bis zum Energieversorgungsunternehmen<br />

zu übertragen.<br />

Für diese Übertragung der<br />

ermittelten Verbrauchsdaten in ein<br />

externes Datenerfassungssystem –<br />

in der Regel ein Mengenumwerter<br />

oder Datenlogger – bestanden bisher<br />

zwei Möglichkeiten:<br />

Die Impulsübertragung<br />

wird über einen mechanischen<br />

Impulsgeber (Reedkontakt) realisiert,<br />

der mit dem Getriebe des<br />

Zählwerks mechanisch verbunden<br />

ist. Die Impulswertigkeit ist für eine<br />

Zählergröße definiert und in der<br />

Regel nicht veränderbar. Die<br />

Impulse werden im Datenerfassungssystem<br />

kumuliert und stehen<br />

deshalb nicht im unmittelbaren<br />

Zusammenhang zum angezeigten<br />

Zählwerkstand.<br />

Nachteil: Bei intermittierendem<br />

Betrieb können die Rotoren eines<br />

Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers in der Auslaufphase<br />

in eine kurzzeitige Pendelbewegung<br />

geraten, verursacht<br />

durch den Druckausgleich in der<br />

Rohrleitung. Dadurch kann der<br />

Reedkontakt in ungünstigen Fällen<br />

Impulse auch ohne <strong>Gas</strong>durchfluss<br />

erzeugen, wodurch der Fortschritt<br />

des nachgebildeten Zählerstandes<br />

im Datensammler vom Zählerstand<br />

am Zählwerk leicht abweicht und<br />

damit nicht eindeutig ist.<br />

Bei der<br />

Zählerstandsübertragung<br />

wird ein eigenständiges, geeichtes<br />

Gebergerät für Zählwerkstände<br />

über den mechanischen Abtrieb am<br />

Zählwerkskopf des Drehkolben-<br />

<strong>Gas</strong>zählers angetrieben. Der Ausgabewert<br />

des Gebergeräts wird in der<br />

Regel mit dem angezeigten Wert<br />

des mechanischen Zählwerkes<br />

gleichgesetzt. Je nach Typ, kann das<br />

Gebergerät über ein eigenständiges<br />

Zählwerk verfügen. Die Berechnung<br />

der Differenz findet in den nachgeschalteten<br />

Systemen statt.<br />

Nachteil: Der Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

muss mit einem geeichten<br />

Gebergerät, ggf. zusätzlich mit<br />

Bild 1. Heinrich Hammerschlag, Referent Prüfung <strong>Gas</strong>zähler<br />

und <strong>Gas</strong>geräte der RheinEnergie AG in Köln.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 487


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 2.<br />

Mechanisches<br />

Zählwerk.<br />

einem Übersetzungsgetriebe, ausgestattet<br />

werden.<br />

Fehlerfreie Übertragung<br />

echter Zählerstände<br />

Um die möglichen Nachteile der<br />

Übertragungssysteme auszuschalten,<br />

fordert die Energiebranche<br />

unter dem Stichwort ´Smart Metering´<br />

intelligente Zähler für eine<br />

einwandfreie Kommunikation zur<br />

Stärkung des Energie-Bewusstseins.<br />

Entsprechend dem Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) haben<br />

Messstellenbetreiber jeweils Messeinrichtungen<br />

einzubauen, die dem<br />

jeweiligen Anschlussnutzer den tatsächlichen<br />

Energieverbrauch und<br />

Bild 3. Elektrisches Zählwerk mit digitalen<br />

Anschlüssen.<br />

die tatsächliche Nutzungszeit<br />

widerspiegeln.<br />

„Deshalb wollen wir zukünftig<br />

bei den Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählern<br />

die Datenübertragung nicht<br />

mehr durch eine Impulszählung,<br />

sondern durch eine Übert ragung<br />

echter Zählerstände realisieren. Das<br />

war aber in der bisherigen Ausführung<br />

mit einem mechanischen Zählwerk<br />

nur mit zusätzlichen Gebergeräten<br />

für Zählwerkstände möglich.<br />

Die RheinEnergie AG fordert die<br />

Möglichkeit, Zählerstände eindeutig<br />

zu übertragen, denn nur so stimmt<br />

der angezeigte bzw. fortgeschriebene<br />

Zählwerkstand am <strong>Gas</strong>zähler<br />

präzise mit dem elektronisch übertragenen<br />

Zählwerkstand überein“,<br />

betont Heinrich Hammerschlag.<br />

Diese Forderung kann aus Sicht der<br />

RheinEnergie AG ein vollkommen<br />

elektronisches Zählwerk erfüllen. Es<br />

setzt die mechanische Drehbewegung<br />

des Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers in<br />

ein elektronisches Signal um, das<br />

dann – ebenfalls elektronisch –<br />

übermittelt werden kann. Aus diesem<br />

neuen Konzept ergeben sich<br />

für einen <strong>Gas</strong>lieferanten wie die<br />

RheinEnergie folgende Vorteile:<br />

keine Notwendigkeit zusätzlicher<br />

geeichter Gebergeräte<br />

für die Übermittlung der<br />

Zählwerkstände<br />

Eindeutigkeit der übertragenen<br />

Zählwerkstände<br />

keine Prellimpulse oder<br />

elektromagnetische Störungen<br />

einfache Übertragung durch<br />

genormte Schnittstellen<br />

nur noch ein von der<br />

Durchflussrichtung<br />

unabhängiges Zählwerk<br />

Höchstmögliche Flexibilität<br />

hinsichtlich künftiger<br />

Übertragungslösungen durch<br />

ein modulares System<br />

Vorteile<br />

Das neue elektronische Zählwerk<br />

GAZ wurde nach dem Prinzip „Konstruieren<br />

heißt weglassen“ entwickelt.<br />

Primäres Ziel der neuen Konstruktion<br />

war es, ein sicheres elektronisches<br />

Signal zum Versorger<br />

übertragen zu können. Deshalb<br />

wurde die alte zwischengeschaltete<br />

Uhrwerkstechnik des komplizierten<br />

mechanischen Zählwerks vollständig<br />

eliminiert. Das neue elektronische<br />

Zählwerk GAZ mit zwei Mikrokontrollern<br />

erfasst die Drehbewegung<br />

des Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers<br />

und wandelt sie unmittelbar in ein<br />

elektronisches Signal um. Dazu ist<br />

das elektronische Zählwerk mit<br />

einer redundanten Batterie ausgestattet,<br />

die für eine Lebensdauer<br />

von jeweils 16 Jahren spezifiziert<br />

wurde. Ein neunstelliges LCD-Display<br />

garantiert die Mengenerfassung<br />

über mindestens ein Jahr<br />

ohne Nulldurchgang. Im Zählwerksgehäuse<br />

befinden sich zwei gleichberechtigte<br />

induktive Schnittstellen.<br />

Außen am Gehäuse werden<br />

verschiedene Schnittstellen entsprechend<br />

dem jeweiligen Kundenbedarf<br />

montiert. Alle außen liegenden<br />

Schnittstellen beeinflussen<br />

nicht die EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />

des Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers<br />

und sind deshalb<br />

sehr flexibel für zukünftige Elektronik-Standards,<br />

wie zum Beispiel<br />

Bus-Systeme, Funk-Module usw.<br />

Aktuell verfügbar sind<br />

eine M-Bus-Interface-Schnittstelle,<br />

nach Überzeugung von<br />

RheinEnergie und Aerzener<br />

Juli/August 2011<br />

488 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


AUS DER PRAXIS<br />

Maschinenfabrik die Schnittstelle<br />

der Zukunft,<br />

eine Niederfrequenz-Impuls-<br />

Schnittstelle mit parametrierbarer<br />

Impulswertigkeit,<br />

ein Namur-Interface zur sicheren<br />

Ansteuerung externer Mengenumwerter<br />

und Datenlogger etablierter<br />

Hersteller,<br />

eine USB-Schnittstelle zur Parametrierung<br />

des Zählwerks durch<br />

eine Software auf Windows-Basis<br />

mit mehreren Benutzer-Ebenen<br />

für höchstmögliche Sicherheit.<br />

Elektronisches<br />

Zählwerk GAZ<br />

Als „Highlight“ wird im neuen elektronischen<br />

Zählwerk GAZ der Aerzener<br />

Maschinenfabrik innerhalb der<br />

Zählwerk-Elektronik eine Invers-<br />

Funktion der individuellen Messfehlerkurve<br />

jedes Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers<br />

berechnet, um den Messfehler<br />

zu kompensieren. Hiermit ergibt<br />

sich ein Messergebnis als Summenkurve,<br />

das durch Kompensation der<br />

Kalibrierkurve die Messfehler über<br />

den gesamten Messbereich fast<br />

vollständig eliminiert. Dieses konstruktive<br />

Detail bietet dem Versorger<br />

ein Höchstmaß an Messpräzision<br />

und damit auch höchste Genauigkeit<br />

der bedarfsbezogenen Verbrauchsabrechnung<br />

an den <strong>Gas</strong>verbrauchern.<br />

Digitale Zukunft gesichert<br />

Mit der Neuentwicklung des elektronischen<br />

Zählwerkes hat die Aerzener<br />

Maschinenfabrik auch be -<br />

rücksichtigt, dass man die bisherigen<br />

gelieferten Zähler mit<br />

mechanischem Zählwerk auf ein<br />

elektronisches Zählwerk umrüsten<br />

kann. Eine Nachrüstung eines elektronischen<br />

Zählwerkes an der alten<br />

Baureihe mit mechanischem Zählwerk<br />

kann im Zuge einer Neueichung<br />

problemlos durchgeführt<br />

werden. Diese Eichung und Umrüstung<br />

darf bedingt durch das geltende<br />

Regelwerk ausschließlich im<br />

Herstellerwerk in Aerzen durchgeführt<br />

werden. Mit der Option der<br />

Nachrüstung ist sowohl für Altanlagen<br />

als auch für Neuanlagen die<br />

,digitale Zukunft‘ des neuen Zählwerks<br />

gesichert.<br />

„Das neue elektronische Zählwerk<br />

hat seine Marktreife erreicht<br />

und kann ab 2011 geliefert werden.<br />

Deshalb wird die Aerzener Maschinenfabrik<br />

alle neuen Drehkolben-<br />

<strong>Gas</strong>zähler mit dem neuen elektronischen<br />

Zählwerk als Standardversion<br />

ausrüsten. Diese <strong>Gas</strong>zähler entsprechen<br />

der Europäischen Messgeräte-<br />

Richtlinie MID (Measurement Instrument<br />

Directive). Außerdem werden<br />

unsere bisherigen Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

mit den bisherigen mechanischen<br />

Doppelrollen-Zählwerken<br />

und der bisherigen PTB-Zulassung<br />

(PTB = Physikalisch-Technische Bundesanstalt)<br />

nach der Umrüstung auf<br />

die neuen elektronischen Zählwerke<br />

ebenfalls als MID-Zähler neu<br />

in Verkehr gebracht.“, betont Produktmanager<br />

Rainer Lübbecke von<br />

der Aerzener Maschinenfabrik.<br />

„Mit dem neuen elektronischen<br />

Zählwerk GAZ haben wir jetzt die<br />

Lösung, die wir für die Aerzener<br />

Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler bei unseren<br />

Großkunden benötigen. Diese hat<br />

für uns vier Vorteile:<br />

1. Austauschbarkeit der Zählwerke<br />

bei Weiterverwendung der<br />

eigentlichen Drehkolben-<br />

<strong>Gas</strong>zähler<br />

2. Freie Einstellbarkeit der<br />

Impulswerte<br />

3. Hohe Flexibilität der Schnittstellen<br />

für künftige Standards<br />

4. Interne Fehlerkompensation.<br />

Bei Neuinstallationen werden<br />

wir bevorzugt Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />

mit elektronischem Zählwerk<br />

einsetzen. Altgeräte werden wir<br />

nach Möglichkeit auf die neue elektronische<br />

Version umrüsten“, urteilt<br />

Heinrich Hammerschlag.<br />

Kontakt:<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH,<br />

Stephan Brand,<br />

Tel. (05154) 81-7562,<br />

E-Mail: info@aerzener.de,<br />

www.aerzen.com


TECHNIK AKTUELL<br />

ECOMAX 4C komplettiert Rekuperatorbrenner<br />

Einen Lückenschluss realisiert Elster<br />

Kromschröder bei der keramischen<br />

Rekuperatorbrenner-Baureihe<br />

ECOMAX® des Geschäftssegments<br />

LBE. Mit dem neuen ECOMAX<br />

4C, der über eine Brennerleistung<br />

von 180 kW verfügt, ergänzt das<br />

Unternehmen sein Sortiment. Bisher<br />

war die keramische Ausführung<br />

des ECOMAX mit einem Leistungsbereich<br />

von bis zu 100 kW oder als<br />

ECOMAX 5C mit 250 kW erhältlich.<br />

Der ECOMAX 4C ist mit dem Rekuperator<br />

aus SiSiC für direkt beheizte<br />

Wärmebehandlungsprozesse<br />

geeignet, bei denen metallische<br />

Rekuperatorbrenner nicht oder nur<br />

eingeschränkt eingesetzt werden<br />

können – beispielsweise im Temperaturbereich<br />

oberhalb von 1100 °C<br />

bei Anwendungen in der Metallindustrie.<br />

Da der Rekuperatorbrenner<br />

wie alle Mitglieder der ECOMAX-<br />

Familie die Wärme der Ofenab<strong>gas</strong>e<br />

zur Verbrennungsluftvorwärmung<br />

nutzt, können bis zu 30 Prozent<br />

Energie – je nach Brennermodell<br />

und Betriebsweise – gespart werden.<br />

Sämtliche ECOMAX-Brenner verfügen<br />

über einen integrierten Wärmetauscher,<br />

über den durch die<br />

Ab<strong>gas</strong>wärme eine Vorwärmung der<br />

Verbrennungsluft auf bis zu 700 °C<br />

erfolgt. Einsatzgebiete der Rekuperatorbrenner<br />

sind indirekte Beheizungen<br />

mit Strahlrohren oder<br />

direkte Beheizungen in Verbindung<br />

mit einem Ejektor zur Ab<strong>gas</strong>rücksaugung.<br />

Die Baureihe besteht aus<br />

insgesamt sieben Baugrößen und<br />

deckt ein Leistungsspektrum von 25<br />

bis 500 kW ab. Die Rekuperatorbrenner<br />

sind in metallischen, vollkeramischen<br />

sowie Glattrohr-Ausführungen<br />

erhältlich (M, C oder FTR). So<br />

verfügt ECOMAX..C über einen keramischen<br />

Rekuperator aus SiSiC für<br />

eine maximale Anwendungstemperatur<br />

bis zu 1300 °C. Der Stahlguss-<br />

Rippenrekuperator des ECOMAX..M<br />

sorgt für einen maximalen Wirkungsgrad<br />

bis 1150 °C. Alle Brenner<br />

werden direkt elektrisch gezündet<br />

und – abhängig vom Anwendungsfall<br />

– direkt ionisch oder mit UV-<br />

Sonde überwacht. Die sehr hohe<br />

Flammenaustrittsgeschwindigkeit<br />

und die Regelungsart Ein/Aus<br />

ermöglichen eine exakte Temperaturführung<br />

im Ofen sowie eine<br />

hohe Temperaturgenauigkeit.<br />

Kontakt:<br />

Elster GmbH,<br />

Martin Wicker,<br />

Tel. (0 541) 1214-624,<br />

E-Mail: martin.wicker@elster.com,<br />

www.lbe-online.de<br />

Messdatenmanagementsystem belegt<br />

Skalierbarkeit auf Microsoft SQL Server<br />

Itron Inc. verkündete den erfolgreichen<br />

Abschluss einer weiteren<br />

Reihe strenger Leistungs- und Skalierbarkeitstests<br />

des Itron Enterprise<br />

Edition Messdaten-Managementsystems<br />

(IEE MDM). Dieses<br />

Produkt stellt die Messdaten-<br />

Managementlösung dar, welche<br />

Benchmarks unter Nutzung des<br />

Microsoft SQL Servers erfüllt. Der<br />

umfassende Test bestätigt, dass die<br />

Lösung 500 Mio. Zählerablesungen<br />

in weniger als drei Stunden durchführen<br />

sowie zeitbezogene Abrechnungsdaten<br />

mit zehn Millionen<br />

Zählern verarbeiten kann. Demzufolge<br />

können die Versorgungsunternehmen<br />

sicher sein, dass IEE<br />

MDM, eingesetzt auf dem Microsoft<br />

SQL Server, eine verlässliche und<br />

wartungsarme Plattform darstellt,<br />

die die größten und aufwändigsten<br />

Einsätze unterstützt.<br />

Itron und Microsoft führten mit<br />

dem IEE MDM eine Reihe von Tests<br />

mit großen Datenmengen auf<br />

einem SQL-Server 2008 durch. Ziel<br />

war es, die authentischen Anforderungen<br />

eines Einsatzes mit zehn<br />

Millionen Zählern nachzubilden. In<br />

jedem Test wurde ein Alltagsszenario<br />

abgebildet, in dem es galt, eine<br />

Kombination aus stündlichen und<br />

15-minütigen Daten sowie Registerdaten<br />

zu verarbeiten – vom Datenimport,<br />

über die Validierung und<br />

Schätzung bis hin zu abrechnungsrelevanten<br />

Kalkulationen und zum<br />

Datenexport – um zeitabhängige<br />

Tarifgestaltungen zu ermöglichen.<br />

Diese Tests bestätigten die Leistungsfähigkeit<br />

und Skalierbarkeit<br />

von IEE MDM und Microsoft SQL auf<br />

handelsüblicher Server-Hardware,<br />

was letztendlich die Gesamtbetriebskosten<br />

von Versorgungsunternehmen<br />

reduzieren kann.<br />

Juli/August 2011<br />

490 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


TECHNIK AKTUELL<br />

Neuer Druckmessumformer DMU 600/20<br />

Der neue kompakte Druckmessumformer<br />

DMU 600/20 von<br />

AFRISO wandelt den Druck von<br />

<strong>Gas</strong>en und Flüssigkeiten, wie z. B.<br />

Luft, chemische <strong>Gas</strong>e, Wasser, Öle<br />

oder Benzin, in ein proportionales<br />

elektrisches Signal um. Die Basis des<br />

DMU 600/20 beruht auf einer<br />

gekapselten piezoresistiven Silizium-Messzelle,<br />

die auch bei niedriger<br />

Druckbeaufschlagung mit<br />

hoher Genauigkeit arbeitet und des<br />

weiteren über eine hohe chemische<br />

Beständigkeit verfügt. DMU 600/20<br />

wandelt Relativdrücke in den Messbereichen<br />

von 0/4 bar bis 0/40 bar<br />

mit einer Genauigkeit von < ±1 %<br />

FSO und ist für Medium- und Umgebungstemperaturen<br />

von –25 °C bis<br />

85 °C geeignet. Das Gehäuse und<br />

der G¼B Prozessanschluss sind aus<br />

Edelstahl 304 gefertigt. DMU 600/20<br />

wird mit DC 10–32 V versorgt und<br />

liefert ein 4–20 mA Ausgangssignal.<br />

Der elektrische Anschluss mit Stecker<br />

und Kabeldose nach ISO 4400<br />

(DIN 43650-A) entspricht Schutzart<br />

IP 65. Optional ist DMU 600/20 auch<br />

mit anderen Messbereichen, Prozess-<br />

und elektrischen Anschlüssen<br />

und anderen Ausgangssignalen<br />

erhältlich.<br />

Kontakt:<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />

Jörg B. S. Bomhardt,<br />

Tel. ( 07135) 10 22 31,<br />

E-Mail: joerg.bomhardt@afriso.de,<br />

www.afriso.de<br />

Der neue Druckmessumformer<br />

DMU 600/20 von AFRISO.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 491


TECHNIK AKTUELL<br />

Smart ServiceCenter für Energieversorger<br />

und Kommunen<br />

Nachdem das webbasierte Besucher-<br />

und Terminmanagement<br />

seinen Praxistest im Ulmer Service-<br />

Center Neue Mitte erfolgreich<br />

bestanden hat, startet Wilken jetzt<br />

die Vermarktung dieser Lösung<br />

im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum. Das neue „Smart ServiceCenter“<br />

von Wilken kann einfach über<br />

Web-Services in vorhandene IT-Infrastrukturen<br />

eingebunden werden.<br />

Das System bildet dabei den gesamten<br />

Prozess von der Vorqualifizierung<br />

der Besucher bis hin zur Terminkoordination<br />

und -planung ab.<br />

Es eignet sich damit für den Einsatz<br />

in allen Bereichen mit starkem Kundenverkehr,<br />

also etwa im Kundenzentrum<br />

eines Stadtwerks. Genauso<br />

können auch neue Angebote wie<br />

im Falle Ulms aufgebaut werden,<br />

wo die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-<br />

Ulm und die Stadt Ulm verschiedene<br />

Bürgerdienste und Service-<br />

Angebote zentral unter einem Dach<br />

angesiedelt haben.<br />

Mit Unterstützung des Smart<br />

ServiceCenters von Wilken können<br />

Kunden ihre Besuche via Internet<br />

von zuhause aus planen und vorbereiten.<br />

Das System zeigt ihnen dabei<br />

nicht nur, welche Termine zu den<br />

verschiedenen Anliegen verfügbar<br />

sind. Es informiert den Kunden<br />

auch, welche Unterlagen oder Informationen<br />

er mitbringen muss,<br />

damit sein Anliegen entsprechend<br />

bearbeitet werden kann. Auch eine<br />

direkte Terminvereinbarung ist via<br />

Internet möglich. Denn sämtliche<br />

Kalender der einzelnen Ansprechpartner<br />

werden in das System integriert.<br />

Die neue Lösung eignet sich<br />

aber auch für den Einsatz im Service-Center<br />

selbst. Hier arbeiten die<br />

Sachbearbeiter mit derselben An -<br />

wendung und können so Termine<br />

für Kunden und Besucher planen<br />

und koordinieren, die dies nicht<br />

über Internet erledigen können<br />

oder wollen.<br />

Das Smart ServiceCenter wurde<br />

auf der Grundlage der eigenen<br />

Open Standard Business Library<br />

OSBL entwickelt. Auf Basis dieses<br />

offenen Standards kann die Lösung<br />

auch in heterogene IT-Landschaften<br />

integriert werden, um so die Vorqualifizierung<br />

der Besucher zu un -<br />

terstützen.<br />

Kontakt:<br />

Wilken GmbH,<br />

Tel. (073196) 50-0,<br />

E-Mail: presse@wilken.de,<br />

www.wilken.de<br />

Pneumatische Kalibriertestpumpe bis 60 bar<br />

LPP 60-T.<br />

Foto: Leitenberger<br />

Für die Justage, Überprüfung und<br />

Kalibrierung von Druckmessgeräten<br />

werden geeignete Kalibrierdruckquellen<br />

(Kalibrier-Testpumpen)<br />

benötigt. Für Anwender, die<br />

über 35 bzw. 40 bar hinaus Prüflinge<br />

mit Luft beaufschlagen möchten,<br />

bietet DRUCK & TEMPERATUR Leitenberger<br />

nun den neuen Typ LR-<br />

Cal LPP 60-T an.<br />

Die portable Kalibriertestpumpe<br />

LR-Cal LPP 60-T ermöglicht durch<br />

seine Konstruktion (Hebelpumpe<br />

statt Handpumpe) eine einfache<br />

pneumatische Prüfdruckerzeugung<br />

bis 60 bar (870 psi). Die kompakte<br />

Testpumpe ist – ebenso wie das<br />

bereits seit Jahren erfolgreiche<br />

Modell LR-Cal LPP 30 – umschaltbar<br />

auf Vakuumerzeugung bis -0,95 bar.<br />

Sowohl Referenzdruckgerät<br />

(oben auf der Pumpe, z. B. Druckkalibrator)<br />

als auch Prüfling (seitlich an<br />

der Pumpe, über serienmäßigen<br />

Prüflingsanschlussschlauch) können<br />

ohne Werkzeug, nur von Hand,<br />

montiert und schnell gewechselt<br />

werden.<br />

Der Typ LR-Cal LPP 60-T ist mit<br />

einem großvolumigen Feineinstellventil<br />

ausgerüstet, damit die verschiedenen<br />

Prüfdrücke sehr exakt<br />

sowohl im Aufwärts- als auch im<br />

Abwärtsgang eingestellt werden<br />

können. Auch das Druckablassventil<br />

lässt sich feinfühlig und damit<br />

dosiert betätigen. Verschiedene<br />

Gewindeadaptersätze (Rohr-, NPTund<br />

metrische Gewinde) sind als<br />

Zubehör lieferbar, um unterschiedlichste<br />

Prüflinge an die Kalibrierpumpe<br />

adaptieren zu können.<br />

Kontakt:<br />

DRUCK & TEMPERATUR Leitenberger GmbH,<br />

Gerd Broglie,<br />

Tel. ( 07121) 90920-20,<br />

E-Mail: gerd.broglie@Leitenberger.de,<br />

www.druck-temperatur.de<br />

Juli/August 2011<br />

492 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


TECHNIK AKTUELL<br />

Zustandsmengenumwerter UNIGAS 300<br />

mit MID- und PTB-Zulassung<br />

UNIGAS 300 ist in vier verschiedenen<br />

Ausführungen lieferbar:<br />

T, TZ, PT und PTZ. Zur Kompressibilitätsberechnung<br />

kann neben SGERG<br />

auch aus AGA 8 oder AGA NX19<br />

gewählt werden. Alle Ausführungen<br />

bestehen aus einem robusten Aluminiumgussgehäuse<br />

in Schutzklasse<br />

IP 66. Durch die ATEX-Zulassung<br />

für Zone 0 kann UNIGAS 300<br />

direkt auf den <strong>Gas</strong>zähler aufgebaut<br />

werden.<br />

Eingang 1 wird zum Umwerten<br />

benutzt und kann von <strong>Gas</strong>versorgern<br />

beliebig als Encoder (Namur),-<br />

Niederfrequenz,- oder Hochfrequenzeingang<br />

(Namur) eingestellt<br />

werden. Hierdurch ergibt sich die<br />

Möglichkeit auch in der Zukunft, bei<br />

der Installation oder Austausch des<br />

<strong>Gas</strong>zählers, den Eingang nach Wunsch<br />

zu konfigurieren. Diese Option wird<br />

durch Parametrierung der Softwarekonfiguration<br />

ermöglicht. Die<br />

Hardware bleibt unverändert.<br />

Weiterhin verfügt UNIGAS 300<br />

über zwei zusätzliche Niederfrequenzeingänge.<br />

Diese können als<br />

Kontrolleingang für Eingang 1, oder<br />

für das Erfassen von Zählerständen<br />

anderer Zähler genutzt werden.<br />

Das Gerät wird standardmäßig<br />

mit einem internen Drucksensor<br />

geliefert. Als Option ist ein externer<br />

Drucksensor verfügbar. Es gibt z. Zt.<br />

vier Druckbereiche: 0,8–2,5 bar abs.,<br />

1,5–6,0 bar abs., 2,5–10 bar abs. und<br />

5,0–20 bar abs.<br />

Alle Messwerte werden im Speicher<br />

abgelegt. Dieser hat eine Kapazität<br />

für alle 5-Minutenwerte in<br />

einem Zeitraum von 150 Tagen.<br />

Außerdem gibt es noch ein Tagesarchiv<br />

mit einer Kapazität für 100 (<strong>gas</strong>)<br />

Tage und einen Monatsarchiv, mit<br />

einer Kapazität für 60 Monate, also<br />

5 Jahre.<br />

Die metrologischen Änderungen<br />

werden im Eichtechnischen-<br />

Logbuch, das eine Kapazität von<br />

360 Einträgen hat, gespeichert. Eine<br />

Status- oder Zustandsänderung,<br />

wie z. B. das erreichen eines Maximalwertes<br />

wird im Statuslogbuch<br />

gespeichert.<br />

Unter normalen Bedingungen<br />

beträgt die Batterielebensdauer der<br />

Lithium-Batterie Bauform D mindestens<br />

10 Jahre. Als Option kann<br />

eine Bauform DD eingesetzt werden<br />

mit einer Lebensdauer von zumindest<br />

15 Jahren, alternativ kann ein<br />

externes Netzteil wie ISC 230 oder<br />

UNILOG benutzt werden.<br />

Aktuelle Verbrauchsdaten bieten<br />

wichtige Informationen, nicht nur<br />

für den <strong>Gas</strong>versorger sondern auch<br />

für den Endverbraucher selbst.<br />

Hierzu stehen drei serielle Schnittstellen<br />

zu Verfügung. Eine Schnittstelle<br />

dient zur Konfiguration und<br />

Auslesung vor Ort, die anderen beiden<br />

können zur Modemkommunikation<br />

und/oder Kommunikation<br />

mit z. B. einer Steuerung zur Visualisierung<br />

genutzt werden. Hiermit<br />

verfügt sowohl der <strong>Gas</strong>versorger als<br />

auch der Endverbraucher über die<br />

gleiche aktuelle Verbrauchsinformation.<br />

Außerdem kann der Endverbraucher<br />

sein Prozess optimal steuern<br />

und innerhalb seiner Vertragsgrenzen<br />

bleiben und damit<br />

Tarifzuschläge wegen Überschreitung<br />

der Verträge vermeiden.<br />

Kontakt:<br />

Kamstrup b.v.,<br />

Tel. (0621) 321 689 79,<br />

E-Mail: kamstrup@kamstrup.nl,<br />

www.kamstrup.nl<br />

Mehr Praxis für die deutsche Smart-Metering-Welt<br />

Mit dem neuen Template<br />

„ami[GO]“ kann die cronos<br />

smart utility GmbH (suc) als einer<br />

der ersten SAP-Partner die End-to-<br />

End-Prozesse für die Verwaltung<br />

intelligenter Zähler und das<br />

Management von Energieeffizienz-<br />

Produkten abbilden und zielgerichtet<br />

ergänzen. Die cronos-Tochter<br />

bietet dem deutschen Markt mit<br />

dem Produkt eine auf Basis von SAP<br />

AMI 1.0 vorkonfigurierte und erweiterte<br />

Lösung, mit der sich Smart-<br />

Metering-Aktivitäten auf ein praxistaugliches<br />

IT-Fundament stellen<br />

lassen. Einschlägige Prozesse aus<br />

den Bereichen Geräteverwaltung,<br />

Ablesung und Kundenservice sind<br />

marktrollenkonform umgesetzt und<br />

um zusätzliche Funktionen bereichert.<br />

Hierfür hat der Smart-Metering-Spezialist<br />

über den SAP AMI<br />

Standard hinaus das „Smart Information<br />

Object“ (SIO) entwickelt, um<br />

maximale Prozesseffizienz gewährleisten<br />

zu können. Aktuell sind die<br />

Erweiterungen des AMI 2.0 (EHP 5)<br />

– wie zum Beispiel die verbesserte<br />

MDUS-Integration – in Vorbereitung.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 493


TECHNIK AKTUELL<br />

Optimiertes Aggregat mit höherem Wirkungsgrad<br />

bei Bio<strong>gas</strong>-Betrieb<br />

Aggregat TCG 2016 C 12V mit optimierten<br />

Wirkungsgrad für Bio<strong>gas</strong>-Betrieb.<br />

Foto: MWM GmbH (Mannheim/Deutschland)<br />

Die verschiedenen Aggregatereihen<br />

des Mannheimer Traditionsunternehmens<br />

MWM sind für<br />

den Betrieb mit <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> oder Sonder<strong>gas</strong>en<br />

wie Klär-, Bio- oder Deponie<strong>gas</strong><br />

ausgelegt. Die fortwährende<br />

Weiterentwicklung und Optimierung<br />

der einzelnen Motorenreihen<br />

ist für das Unternehmen ein wichtiger<br />

Beitrag zur Effizienzsteigerung<br />

und Ressourcenschonung.<br />

Eine optimierte Version der Baureihe<br />

TCG 2016 mit einem speziell<br />

für Bio<strong>gas</strong> erhöhten Wirkungsgrad<br />

präsentierte die MWM GmbH. Das<br />

Aggregat ist weiterhin in den Varianten<br />

V8, V12 und V16 erhältlich. Durch<br />

gezielte Optimierungen an dem<br />

Zünd- und Regelungssystem TEM<br />

(Total Electronic Management) wird<br />

die Last gleichmäßiger auf alle Zylinder<br />

verteilt. Im Detail wurden die<br />

Anti-Klopf-Regelung weiterentwickelt<br />

und ein neues Zylinderbalancing<br />

eingeführt. Ein Paket aus optimierten<br />

Drosselklappenanbau, neuen<br />

Stellmotor für den <strong>Gas</strong>mischer und<br />

die mit Nano-Lack beschichteten<br />

Gemischkühler macht das Aggregat<br />

noch robuster und weniger empfindlich<br />

gegen äußere Einflüsse.<br />

Diese Maßnahme ermöglicht<br />

eine Effizienzsteigerung, wodurch<br />

die neuen Aggregate einen elektrischen<br />

Wirkungsgrad von max.<br />

42,8 % (65 % CH 4 /35 % CO 2 ) bzw.<br />

max. 41,7 % (50 % CH 4 /50 % CO 2 ) bei<br />

Bio<strong>gas</strong> erreichen.<br />

Kontakt:<br />

MWM GmbH, Frank Fuhrmann,<br />

E-Mail: frank.fuhrmann@mwm.net,<br />

www.mwm.net<br />

Detektor-Serie PolyXeta<br />

für Industrieapplikationen<br />

Die ATEX-geprüften <strong>Gas</strong>detektoren<br />

der PolyXeta-Serie von MSR<br />

Electronic aus Pocking sind mit<br />

zahlreichen Steuer- und Automationssystemen<br />

kompatibel und finden<br />

daher vielseitige Anwendung<br />

im Explosionsschutz. In Öl und <strong>Gas</strong><br />

verarbeitenden Betrieben wie in der<br />

petrochemischen Industrie, in Kraftwerken<br />

oder im Bergbau, aber auch<br />

in kommerziellen Bereichen (z.B.<br />

<strong>Gas</strong>verteilungsstationen) kommen<br />

die Detektoren in den Ex-Zonen 1<br />

und 2 zum Einsatz. Sie sind auf<br />

Grund ihres 4–20mA-Ausgangssignals<br />

nicht nur mit den PolyGard-<br />

Controller-Serien MGC und DGC<br />

von MSR Electronic kompatibel,<br />

sondern lassen sich in nahezu<br />

jedes andere elektronische<br />

Steuer- und Automationssystem<br />

integrieren. Die Detektoren verfügen<br />

zudem über eine RS-<br />

485-Schnittstelle/Modbus.<br />

Kontakt:<br />

MSR Electronic,<br />

www.msr-electronic.de<br />

Juli/August 2011<br />

494 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


TECHNIK AKTUELL<br />

Wasserstoff als Schlüssel zu emissionsfreier Mobilität<br />

Wasserstoffbetriebene<br />

Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />

werden<br />

ein wichtiger Bestandteil einer<br />

zukünftigen, emissionsarmen Mobilität<br />

sein. Dies ist ein Ergebnis der<br />

bislang umfangreichsten europäische<br />

Studie zu den Zukunftschancen<br />

verschiedener Antriebskonzepte<br />

im Individualverkehr, die in<br />

Brüssel vorgestellt wurde. Linde hat<br />

gemeinsam mit 29 Unternehmen<br />

und Organisationen aus den Bereichen<br />

Automobilbau, Mineralöl,<br />

Energie erzeugung und <strong>Gas</strong>e um -<br />

fangreiche Daten zur Verfügung<br />

gestellt. Die Studie greift das Ziel<br />

der EU-Kommission und der<br />

G8-Staaten auf, den CO 2 -Gesamtausstoß<br />

bis 2050 um 80 %, im<br />

Straßen verkehrssektor sogar um<br />

95 % zu reduzieren. Untergliedert<br />

nach Fahrzeugsegmenten wurden<br />

technische Leistungs fähigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit von Verbrennungsmotor,<br />

Hybrid- und batterieelektrischem<br />

Antrieb sowie der<br />

Brennstoffzelle untersucht und verglichen.<br />

In ihrem mittleren Szenario geht<br />

die Studie davon aus, dass Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />

im Jahr 2050<br />

einen Anteil von 25 % am Fahrzeugbestand<br />

erreichen werden. Dazu<br />

sind bis 2020 Investitionen in Höhe<br />

von rund drei Milliarden Euro in den<br />

Aufbau einer europaweiten Infrastruktur<br />

von Wasserstoff-Tankstellen<br />

notwendig.<br />

Die Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass eine erhebliche Marktdurchdringung<br />

von Brennstoffzellen-,<br />

Batterie und Plug-in-Hybridfahrzeugen<br />

erreicht werden muss,<br />

um die erklärten CO 2 -Reduktionsziele<br />

zu erreichen. Während<br />

batterie-elektrische Fahrzeuge vor<br />

allem für den Kurzstreckenverkehr,<br />

zum Beispiel im innerstädtischen<br />

Bereich, geeignet sind, bieten Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />

den Vorteil<br />

einer größeren Reichweite und einer<br />

kürzeren Betankungszeit. Somit sind<br />

sie die am besten geeignete<br />

Antriebstechnik für die Reduzierung<br />

von CO 2 -Emissionen im mittleren<br />

und oberen Fahrzeugsegment. Dieses<br />

Segment umfasst etwa 50 % aller<br />

Fahrzeuge und verursacht zurzeit<br />

rund 75 % aller CO 2 -Emissionen im<br />

Straßenverkehrssektor.<br />

Bereits bei der heute gängigen<br />

Wasserstoff-Produktionsmethode<br />

durch Dampfreformierung auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>basis<br />

sinken die CO 2 -Emissionen<br />

pro gefahrenem Kilometer im Vergleich<br />

zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen<br />

um bis zu 30 %. Die Studie<br />

belegt, dass das für 2050 angepeilte<br />

Einsparungsziel von 95 % über<br />

unterschiedliche Wasserstoff-Produktionspfade,<br />

die auch den verstärkten<br />

Einsatz von erneuerbaren<br />

Energien beinhalten, erreicht werden<br />

kann. Mit dem Ziel, den Anteil<br />

des „grün“ erzeugten Wasserstoffs<br />

sukzessive zu erhöhen, testet Linde<br />

zurzeit alternative Herstelloptionen.<br />

Eine davon basiert auf flüssiger Biomasse<br />

(Glycerin), die als Nebenprodukt<br />

der Biodieselherstellung anfällt.<br />

Bei einer Betrachtung der Ge -<br />

samtkosten der Fahrzeugnutzung<br />

(total cost of ownership) nähern sich<br />

alle Antriebskonzepte im Jahr 2025<br />

deutlich an, wobei durch steuerliche<br />

Vergünstigungen oder Anreizsysteme<br />

dieser Zeitpunkt näher in die<br />

Gegenwart rückt. Der Kostenanteil<br />

der Wasserstoff-Infrastruktur an den<br />

total cost of ownership beträgt nur<br />

rund 5 %. Die komplette Studie steht<br />

unter www.zeroemissionvehicles.eu<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

RWE-Energiekatalog für Geschäftskunden<br />

Die RWE Vertrieb AG, Dortmund,<br />

hat für ihre Geschäftskunden<br />

den RWE Business Energiekatalog<br />

neu aufgelegt. Geschäftskunden<br />

erhalten mit ihm ein kundenorientiertes<br />

Angebots- und Dienstleistungsspektrum.<br />

Informationen, praxisorientierte<br />

Darstellungen und emotionale<br />

Ansprache sollen den Leser<br />

bei seiner zukünftigen geschäftlichen<br />

Entwicklung helfen. Im Katalog werden<br />

die Leistungen und Produkte von<br />

RWE beschrieben und die Mehrwerte<br />

des Energiepartners transportiert. Als<br />

grafisches Element führen Piktogramme<br />

durch den Katalog.<br />

Zeitgleich startet unter dem<br />

Motto „Fit fürs Business“ auch der<br />

neue Außenauftritt des Bereichs<br />

Geschäftskunden bei RWE. Piktogramme,<br />

die immer wieder neue<br />

Fitness-Übungen darstellen, erklären<br />

augenzwinkernd, wie sich Kunden<br />

für die Herausforderungen des<br />

Energiemarkts fit machen können.<br />

Kontakt:<br />

RWE Vertrieb AG,<br />

Martin Rothenberg,<br />

Tel. (0231) 438-3727,<br />

E-Mail: martin.rothenberg@rwe.com<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 495


REGELWERK<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong><br />

Entwurf G 619 „Berechnungsgrundlagen zur Dimensionierung der Leitungsanlage von<br />

Flüssig<strong>gas</strong>-Installationen“<br />

Die Einspruchsfrist endet am<br />

26. 9. 2011<br />

Dieses Arbeitsblatt wurde vom Projektkreis<br />

„Leitungsberechnung-TRF“<br />

im DVGW/DVFG Gemeinsamen Technischen<br />

Komitee „Flüssig<strong>gas</strong>“ erarbeitet<br />

und der Fachöffentlichkeit<br />

zur Stellungnahme vorgelegt.<br />

Das Verfahren zur Bemessung<br />

von Leitungsanlagen für Flüssig<strong>gas</strong><br />

wird dem für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>anlagen nach<br />

DVGW G 600 (TRGI 2008) angeglichen.<br />

Dies erleichtert dem Installateur<br />

die Arbeit mit beiden <strong>Gas</strong>arten.<br />

Dieses Arbeitsblatt über die Berechnungsgrundlagen<br />

von Flüssig<strong>gas</strong>anlagen<br />

ist auf der Basis des DVGW-<br />

Arbeitsblattes G 617 erarbeitet worden.<br />

Ergänzend zu der in der TRF<br />

beschriebenen Anwendung des<br />

Bemessungsverfahrens werden in<br />

diesem Arbeitsblatt die theoretischen<br />

Grundlagen zur Dimensionierung<br />

der Leitungsanlage von <strong>Gas</strong>installationen<br />

angegeben. Basierend<br />

auf diesen Grundlagen erfolgte die<br />

Erstellung der Tabellen und Diagramme<br />

des Bemessungsverfahrens<br />

der TRF. Des Weiteren können<br />

anhand der Vorgaben dieses<br />

Arbeitsblattes produktspezifische<br />

Dimensionierungstabellen bzw.<br />

-diagramme erstellt werden.<br />

Im Rahmen der Überarbeitung<br />

der TRF wurde das Bemessungsverfahren<br />

der Leitungsanlage von Flüssig<strong>gas</strong>-Installationen<br />

grundlegend<br />

überarbeitet. Das Bemessungsverfahren<br />

wurde an neue Nutzungsbedingungen<br />

angepasst und neue<br />

Bauteile und Materialien, wie z. B.<br />

<strong>Gas</strong>strömungswächter, Wellrohrleitungen<br />

oder Kunststoffrohre, in das<br />

Berechnungsverfahren integriert.<br />

Ziel der Überarbeitung des Bemessungsverfahrens<br />

war es, ein anwenderfreundliches<br />

Berechnungsverfahren<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Hierzu wurden ein Tabellenverfahren<br />

und ein Diagrammverfahren<br />

entwickelt, die eine einfache und<br />

schnelle Bemessung der Leitungsanlage<br />

ermöglichen.<br />

Preis:<br />

€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 27,45 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Dipl.-Ing. Peter Limbach<br />

G 415 (M) „Leitfaden für Planung, Bau und Betrieb von Bio<strong>gas</strong>leitungen“<br />

Der zukünftige Energiemix, den<br />

die Bundesregierung in ihrem<br />

Energiekonzept beschreibt, weist<br />

den erneuerbaren Energien, u.a. der<br />

Energie aus Biomasse, dem Bio<strong>gas</strong>,<br />

einen hohen Stellenwert bei der<br />

zukünftigen Nutzung zu. Der Ausbau<br />

der Energieerzeugung aus Biomasse,<br />

wird zu einem höheren Bio<strong>gas</strong>aufkommen<br />

führen, dass leitungsgebunden<br />

zu Verbrauchern<br />

transportiert werden muss.<br />

Das DVGW-Regelwerk galt in seiner<br />

bisherigen Ausrichtung für<br />

Anlagen, die der leitungsgebundenen<br />

Versorgung der Allgemeinheit<br />

mit <strong>Gas</strong>en, die den Anforderungen<br />

des DVGW-Arbeitsblattes G 260<br />

„<strong>Gas</strong>beschaffenheit“ entsprechen,<br />

dienen.<br />

<strong>Gas</strong>e aus fermentativen Prozessen,<br />

wie z. B. Bio<strong>gas</strong>e aus der Landwirtschaft<br />

sind als unbehandelte<br />

<strong>Gas</strong>e allerdings keine <strong>Gas</strong>e nach<br />

dem DVGW-Arbeitsblatt G 260.<br />

Diese <strong>Gas</strong>e werden in der Regel zur<br />

Deckung des betrieblichen Eigenbedarfs<br />

bzw. zur Verwendung an<br />

dezentraler Stelle, beispielsweise in<br />

Blockheizkraftwerken, verbraucht.<br />

Ein DVGW-Regelwerk für diese Leitungen<br />

gab es bislang nicht.<br />

Der zu erwartende Zuwachs des<br />

Bio<strong>gas</strong>aufkommens und der damit<br />

verbundene Leitungsbau hat die<br />

Notwendigkeit eines entsprechenden<br />

Regelwerkes aufgezeigt. Der<br />

DVGW hat diesen Aspekt aufgegriffen<br />

und ein Regelwerk für Planung,<br />

Bau und Betrieb von Bio<strong>gas</strong>leitungen<br />

erarbeitet. Das Regelwerk sollte<br />

im ersten Schritt nicht zu tief ins<br />

Detail gehen, sondern dem Anwender<br />

grundlegende Hinweise geben.<br />

In diesem DVGW-Merkblatt sind<br />

folglich Mindestanforderungen aus<br />

den bestehenden DVGW-Regelwerken<br />

zusammenfassend dargestellt,<br />

die bei Planung, Bau und Betrieb<br />

von <strong>Gas</strong>leitungen, in denen Rohbio<strong>gas</strong><br />

oder teilaufbereitetes Bio<strong>gas</strong><br />

fortgeleitet wird, beachtet werden<br />

sollten.<br />

Zielgruppe des Merkblattes sind<br />

neben den Netzbetreibern vor<br />

allem Planungsbüros, bauausführende<br />

Fachfirmen, Betreiber und<br />

beteiligte Behörden.<br />

Preis:<br />

€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 27,45 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Dipl.-Ing. Detlef Jagodzinski<br />

Juli/August 2011<br />

496 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


REGELWERK<br />

Gelbdruck TRF 2011 erschienen<br />

Seit 15. Juni 2011 ist der Entwurf<br />

der Technischen Regeln Flüssig<strong>gas</strong><br />

– TRF 2011 als so genannter<br />

Gelbdruck verfügbar. Damit ist die<br />

die Novellierung der TRF in die letzte<br />

entscheidende Überarbeitungsund<br />

Abstimmungsphase gegangen.<br />

Während eines Zeitraums von drei<br />

Monaten, also bis zum 15. September<br />

2011, besteht für die (Fach-)<br />

Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich<br />

mit dem Entwurf auseinanderzusetzen<br />

und ihre Expertise einzubringen.<br />

Eingehende Änderungs- und<br />

Ergänzungsvorschläge werden im<br />

Anschluss von einem Expertengremium<br />

mit den Einsprechenden verhandelt<br />

und führen gegebenenfalls<br />

zu einer weiteren Überarbeitung<br />

des Entwurfs. Das Ergebnis werden<br />

die zur Veröffentlichung anstehenden<br />

Technischen Regeln Flüssig<strong>gas</strong><br />

2011 sein.<br />

Neue gesetzliche Vorgaben,<br />

Änderungen in anderen Regelwerken<br />

sowie technische Neu- und Weiterentwicklungen<br />

veranlassten die<br />

umfangreiche Überarbeitung der<br />

TRF. So sollen unter anderem Kunststoffrohre<br />

für die Inneninstallation<br />

in Verbindung mit einem <strong>Gas</strong>strömungswächter<br />

als Bauteil für die<br />

Erfüllung der brandschutztechnischen<br />

Anforderungen zugelassen<br />

werden. Eine weitere Aktualisierung<br />

ist für Neuanlagen mit der Einführung<br />

des <strong>Gas</strong>strömungswächters<br />

zum Schutz vor dem Eingriff Unbefugter<br />

vorgesehen. Zu diesem<br />

Zweck wurde ein neues Bemessungsverfahren<br />

für die Dimensionierung<br />

von Leitungsanlagen sowie<br />

geeignetem <strong>Gas</strong>strömungswächter<br />

entwickelt.<br />

Weitere Informationen über die<br />

Möglichkeit der Stellungnahme<br />

zum Gelbdruck der TRF 2011 unter<br />

www.dvfg.de.<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 2000“ Mindestanforderungen bezüglich Interoperabilität und<br />

Anschluss an <strong>Gas</strong>versorgungsnetze“ erscheint als neuer Entwurf<br />

Die Einspruchsfrist endet am<br />

30. 8. 2011<br />

Das DVGW-Arbeitsblatt G 2000<br />

„Mindestanforderungen bezüglich<br />

Interoperabilität und Anschluss an<br />

<strong>Gas</strong>versorgungsnetze“ musste aufgrund<br />

der sich geänderten rechtlichen<br />

und regulatorischen Rahmenbedingungen,<br />

insbesondere durch<br />

das Inkrafttreten der <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />

von 2010 und der<br />

zum 1. Juli 2010 veröffentlichten<br />

„Kooperationsvereinbarung zwischen<br />

den Betreibern von in<br />

Deutschland gelegenen <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen<br />

(KoV IV)“, überarbeitet<br />

werden. Das überarbeitete Regelwerksdokument<br />

wird als der<br />

Fachöffentlichkeit als Entwurf mit<br />

Einspruchsfrist vorgelegt.<br />

Das DVGW-Arbeitsblatt G 2000<br />

beschreibt die technischen Anforderungen<br />

hinsichtlich Interoperabilität<br />

und Anschluss an <strong>Gas</strong>versorgungsnetze,<br />

und wurde unter Berücksichtigung<br />

der Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

formuliert. Es<br />

fügt sich in die bestehende Struktur<br />

von Gesetzen, Verordnungen und<br />

technischen Regeln zu Planung, Bau,<br />

Betrieb und Instandhaltung von <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen<br />

ein. Es folgt dem<br />

Grundsatz der Subsidiarität und<br />

stellt gemeinsam mit dem mit geltenden<br />

DVGW-Regelwerk und anderen<br />

relevanten technischen Vorschriften<br />

die technischen Mindestanforderungen<br />

dar. Damit werden<br />

die Objektivität und die Diskriminierungsfreiheit<br />

bezüglich der Interoperabilität<br />

und des Anschlusses an<br />

<strong>Gas</strong>versorgungsnetze sichergestellt.<br />

Das DVGW-Arbeitsblatt G 2000<br />

stellt die Umsetzung der technischen<br />

Anforderungen des EU-weiten<br />

und nationalen Energierechtes<br />

sicher.<br />

Die Anwendung dieser Technischen<br />

Regel gewährleistet objektiv<br />

und diskriminierungsfrei<br />

die Interoperabilität von <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen,<br />

den korrekten Anschluss an <strong>Gas</strong>versorgungsnetze<br />

und<br />

eine korrekte Abwicklung der<br />

Transporte zwischen den Netzbetreibern<br />

und ihren Transportkun-<br />

den sowie zwischen den<br />

Netzbetreibern untereinander.<br />

Für Planung, Bau, Betrieb und<br />

Instandhaltung von <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen<br />

und -anlagen gelten<br />

weiterhin die allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik.<br />

Änderungen<br />

Aufgrund der Änderung der rechtlichen<br />

und regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

wurden folgende<br />

Anpassungen am DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 2000:2009-07 vorgenommen:<br />

a) Neugliederung der inhaltlichen<br />

Struktur<br />

b) Überarbeitung und Anpassung<br />

der Abschnittes 2 „Begriffe, Symbole,<br />

Einheiten und Abkürzungen“<br />

an die Vorgaben der geänderten<br />

<strong>Gas</strong>NZV<br />

c) Einführung und Beschreibung<br />

von Prognoseverfahren von<br />

Brennwerten (vgl.<br />

Abschnitt 8.5)<br />

d) Vollständige Überarbeitung des<br />

Abschnitts 6 „Technische Anforderungen<br />

an Netzbetrieb, Netzanschlüsse<br />

und Anlagen“ und<br />

des Abschnitts 7 „Technisches<br />

Netzmanagement“ wegen der<br />

Veröffentlichung der „Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen den<br />

Betreibern von in Deutschland<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 497


REGELWERK<br />

gelegenen <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen“<br />

und deren korrespondierenden<br />

Geschäftsprozessleitfäden<br />

zum 01. Juli 2011<br />

e) Redaktionelle Überarbeitung<br />

des gesamten Dokumentes<br />

Einsprüche sind unter Verwendung<br />

des elektronischen Formblattes<br />

(erhältlich unter http://www.<br />

dvgw.de/angebote-leistungen/<br />

regelwerk/) zu senden an: dietzsch@<br />

dvgw.de.<br />

Preis:<br />

€ 31,70 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 42,27 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Verm.-Ass. Dipl.-Ing. Frank Dietzsch<br />

Merkblatt G 442 „Explosionsgefährdete Bereiche an Ausblaseöffnungen von Leitungen<br />

zur Atmosphäre an <strong>Gas</strong>anlagen“<br />

Der DVGW-Hinweis G 442 wurde<br />

vom Projektkreis „Explosionsschutz<br />

in der <strong>Gas</strong>versorgung“ im<br />

Lenkungskomitee „<strong>Gas</strong>versorgung“<br />

– in Abstimmung mit den Technischen<br />

Komitees „Anlagentechnik“,<br />

„Verdichteranlagen“ und „<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen<br />

und Fahrzeuge“ - überarbeitet<br />

und auf Basis der neuen<br />

DVGW-Geschäftsordnung GW 100<br />

in ein DVGW-Merkblatt überführt.<br />

Das neue Merkblatt ersetzt den<br />

DVGW-Hinweis G 442, Ausgabe<br />

Dezember 2006.<br />

Das unter Beteiligung der Berufsgenossenschaft<br />

Energie Textil Elektro<br />

Medienerzeugnisse erstellte<br />

DVGW-Merkblatt G 442 „Explosionsgefährdete<br />

Bereiche an Ausblaseöffnungen<br />

von Leitungen zur Atmosphäre<br />

an <strong>Gas</strong>anlagen“ beinhaltet<br />

nähere Informationen zur Ermittlung<br />

der Geometrie und räumlichen<br />

Ausdehnung von Bereichen, in<br />

denen gefährliche explosionsfähige<br />

Atmosphäre an Austrittsöffnungen<br />

von Leitungen zur Atmosphäre auftreten<br />

kann (im Folgenden Ex-Bereiche<br />

genannt). Es gilt für Anlagen mit<br />

Leitungen zur Atmosphäre, die mit<br />

<strong>Gas</strong>en der 2. <strong>Gas</strong>familie nach DVGW-<br />

Arbeitsblatt G 260 betrieben werden,<br />

z. B.:<br />

<strong>Gas</strong>druckregel- und Messanlagen<br />

(GDRM-Anlagen) nach den<br />

DVGW-Arbeitsblättern G 491<br />

und G 492,<br />

Verdichteranlagen nach DVGW-<br />

Arbeitsblatt G 497,<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen nach DVGW-<br />

Arbeitsblatt G 651 / VdTÜV-<br />

Merkblatt 510.<br />

Vorgestellt wird ein Verfahren,<br />

mit dem sich die Ausdehnung der<br />

Ex-Bereiche für einfache Entspannungssysteme<br />

anhand von Tabellen<br />

und Diagrammen bestimmen lässt.<br />

Darüber hinaus enthält das DVGW-<br />

Merkblatt Hilfestellungen zur Verringerung<br />

bzw. Vermeidung von Ex-<br />

Bereichen und zur Gestaltung und<br />

Anordnung der Ausblaseöffnungen.<br />

In der nun vorliegenden Ausgabe<br />

wurden die zwischenzeitlich<br />

gewonnenen Erfahrungen aus der<br />

Praxis eingearbeitet. Insbesondere<br />

wurden die bereits im Rundschreiben<br />

G 04/08 veröffentlichten Hinweise<br />

zur Ausführung der vertikalen<br />

Ausbläser (Typ A) mit seitlichem<br />

Eintritt sowie zur Änderung der<br />

Anwendungsgrenzen dieser Ausbläser<br />

in den Anhang B aufgenommen.<br />

Darüber hinaus wurden die<br />

Hinweise zur Herstellung und Dokumentation<br />

der Ausbläser konkretisiert.<br />

Neu aufgenommen wurden in<br />

Anhang F die Angaben zur Ermittlung<br />

der explosionsgefährdeten<br />

Bereiche an Leitungen zur Atmosphäre<br />

an <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen. Aufgrund<br />

der für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen<br />

spezifischen Randbedingungen<br />

und der sehr ähnlichen Ausführung<br />

der Anlagen ist es hier möglich, die<br />

Ausdehnung der Ex-Bereiche aus<br />

zwei Diagrammen direkt abzulesen.<br />

Grundsätzlich sind explosionsgefährdete<br />

Bereiche durch technische<br />

Maßnahmen zu vermeiden. Ist<br />

dies nicht realisierbar, sollte die Ausdehnung<br />

der verbleibenden Ex-<br />

Bereiche möglichst klein sein.<br />

Die Ermittlung der Ex-Bereiche<br />

sowie die Festlegung und Dokumentation<br />

der Zonen liegen ausschließlich<br />

in der Verantwortung<br />

des Betreibers. Für den Betreiber ist<br />

die Kenntnis der räumlichen Ausdehnung<br />

der explosionsgefährdeten<br />

Bereiche u. a. dafür notwendig,<br />

dass Maßnahmen zur Vermeidung<br />

von Zündquellen getroffen werden<br />

können und damit ein gefahrloses<br />

Ableiten von <strong>Gas</strong> möglich ist.<br />

Die im DVGW-Merkblatt G 442<br />

beschriebenen Ausbläser sind<br />

Bestandteil der Leitungen zur Atmosphäre.<br />

Die Anforderung, Leitungen<br />

zur Atmosphäre vorzusehen, sowie<br />

die Anforderungen an diese Leitungen<br />

in Hinblick auf die Auslegung,<br />

die konstruktive Ausführung und<br />

die Prüfung und Dokumentation<br />

sind in den genannten DVGW-<br />

Arbeitsblättern festgelegt und nicht<br />

Gegenstand dieses DVGW-Merkblattes.<br />

Zur Erleichterung der Bearbeitung<br />

steht dem Anwender zusätzlich<br />

das internetbasierte elektronische<br />

Berechnungsprogramm e.BEx®<br />

zur Verfügung. In dieses Berechnungsprogramm<br />

wurden zwischenzeitlich<br />

zahlreiche Leitungsquerschnitte,<br />

Ausbläserkonfigurationen<br />

etc. aufgenommen, die nicht im Einzelnen<br />

im DVGW-Merkblatt G 442<br />

beschrieben sind. Einzelheiten sind<br />

in der zugehörigen Programmdokumentation<br />

dokumentiert. Nähere<br />

Informationen zum Berechnungsprogramm<br />

e.BEx® auf der Homepage<br />

des DVGW unter http://www.<br />

dvgw.de/<strong>gas</strong>/netze-und-anlagen/<br />

explosionsschutz/.<br />

Preis:<br />

€ 44,26 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 59,01 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Andreas Schrader<br />

Juli/August 2011<br />

498 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


REGELWERK<br />

Arbeitsblatt G 1030 „Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von<br />

Betreibern von Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung, Aufbereitung, Konditionierung<br />

oder Einspeisung von Bio<strong>gas</strong>“<br />

Dieses Arbeitsblatt wurde vom<br />

Projektkreis „TSM“ im Lenkungskomitee<br />

„<strong>Gas</strong>versorgung“ er -<br />

arbeitet. Eingebunden in die Erarbeitung<br />

waren außerdem Vertreter<br />

des Fachverband Bio<strong>gas</strong> e.V., der<br />

Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V.<br />

(DWA) und Behördenvertreter.<br />

Das Zweite Gesetz zur Neuregelung<br />

des Energiewirtschaftsrechts<br />

fordert von den Unternehmen für<br />

den Betrieb von <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />

die Erfüllung personeller, wirtschaftlicher<br />

und technischer Voraussetzungen,<br />

um eine möglichst<br />

sichere, preisgünstige und umweltverträgliche<br />

Energieversorgung zu<br />

gewährleisten. Nach § 3 Nr. 15 des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)<br />

sind Energieanlagen Anlagen zur<br />

Erzeugung, Speicherung, Fortleitung<br />

und Abgabe von Energie.<br />

In diesem Arbeitsblatt werden<br />

Anforderungen an Betreiber von<br />

Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung,<br />

Aufbereitung, Konditionierung oder<br />

Einspeisung von Bio<strong>gas</strong> hinsichtlich<br />

der Aufbau- und Ablauforganisation<br />

dargestellt. Es enthält Anforderungen<br />

an die Qualifikation und die<br />

Organisation von Betreibern von<br />

Anlagen im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

zur Erzeugung, Fortleitung,<br />

Aufbereitung, Konditionierung<br />

oder Einspeisung von Bio<strong>gas</strong>.<br />

Zu diesen Anlagen zählen die<br />

Anlagen nach VP 265-1 sowie die<br />

<strong>gas</strong>führenden Anlagenteile der Bio<strong>gas</strong>-Anlagen.<br />

Der Anwendungsbereich<br />

endet nach der letzten Absperrarmatur<br />

vor dem BHKW und am<br />

Eingang der Absperrarmatur am Einspeisepunkt<br />

(siehe §3 Nr. 13b EnWG).<br />

Ziel ist es, eine Grundlage zur<br />

sicheren <strong>Gas</strong>versorgung im Sinne<br />

des Energiewirtschaftsgesetzes zu<br />

schaffen.<br />

Preis:<br />

€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW- Mitglieder und<br />

€ 27,45 für Nichtmitglieder<br />

Arbeitsblatt DVGW GW 327 „Auskleidung von <strong>Gas</strong>- und Wasserrohrleitungen mit<br />

einzuklebenden Gewebeschläuchen“ in endgültiger Fassung<br />

Das Arbeitsblatt DVGW G 478<br />

„Sanierung von <strong>Gas</strong>rohrleitungen<br />

durch Gewebeschlauchrelining<br />

– Anforderungen, Gütesicherung<br />

und Prüfung“ vom August 1998<br />

basierte auf DIN 30658-1 „Mittel<br />

zum nachträglichen Abdichten von<br />

erdverlegten <strong>Gas</strong>leitungen – Teil 1:<br />

Folienschläuche und Gewebeschläuche<br />

zum nachträglichen Ab -<br />

dichten von <strong>Gas</strong>leitungen, Sicherheitstechnische<br />

Anforderungen und<br />

Prüfungen“.<br />

Februar 2005 erschien die Prüfgrundlage<br />

DVGW VP 404 „Rehabilitation<br />

von <strong>Gas</strong>-Hochdruckleitungen<br />

mit Gewebeschläuchen im Druckbereich<br />

über 4 bar bis 30 bar“. Parallel<br />

zu GW 327 wurde die Technische<br />

Prüfgrundlage DVGW W 330 „Einzuklebende<br />

Gewebeschläuche für<br />

Wasserrohrleitungen“ erarbeitet.<br />

Auf der Grundlage von DIN<br />

30658-1, VP 404 und W 330 deckt<br />

GW 327 im Vergleich zu seinem Vorgänger<br />

G 478 einen erheblich<br />

erweiterten Anwendungsbereich<br />

für einzuklebende Gewebeschläuche<br />

ab. Das Bild zeigt eine schematische<br />

Darstellung des Reversionsvorganges<br />

(Quelle: GW 327).<br />

Im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />

wurde lediglich eine Variante<br />

der beschleunigten Aushärtung<br />

der Klebschicht durch Wärmezufuhr<br />

ergänzt: Strahlung.<br />

Ein Einspruch wurde über die<br />

Einspruchsberatung hinaus aufrecht<br />

erhalten und erst im Berufungsausschuss<br />

endgültig abgelehnt.<br />

Der Einspruch und seine<br />

Ablehnung bedürfen einer Erläuterung,<br />

der die Frage zugrunde liegt,<br />

unter welchen Voraussetzungen ein<br />

gewisser Gegenstand in einem<br />

DVGW-Arbeitsblatt behandelt werden<br />

kann.<br />

Die Zuverlässigkeit des Endprodukts,<br />

d. h. der ausgekleideten<br />

Rohrleitung, beruht auf<br />

der nachweislichen Integrität,<br />

Tauglichkeit und Abstimmung<br />

der Ausgangsprodukte:<br />

– Altrohrleitung (Statik,<br />

Innendurchmesservarianzen)<br />

– Gewebeschlauch (Durchmesser,<br />

Flexibilität, Festigkeit)<br />

– Klebstoff(komponenten)<br />

und der Sorgfalt bei der<br />

Verfahrensdurchführung:<br />

– Vorbereitung (einschließlich<br />

und insbesondere Reinigung)<br />

der Altrohrleitung<br />

– Schritte der Verfahrensdurchführung<br />

im engeren Sinn<br />

(Vorbereiten von Gewebeschlauch<br />

und Klebstoff,<br />

Einbringen, Aushärten)<br />

– Erfolgskontrolle (Inspektion<br />

und Prüfungen)<br />

Die obigen Kriterien verdeutlichen,<br />

dass die Auskleidung von <strong>Gas</strong>und<br />

Wasserrohrleitungen mit einzuklebenden<br />

Gewebeschläuchen planerisch<br />

und handwerklich an -<br />

spruchsvoll ist. Der Einspruch zielte<br />

darauf, die Verwendung eines Harzes<br />

(als Klebstoff) in Verbindung mit<br />

einem zusätzlichen Harzträger (Filz)<br />

gleichwertig zu berücksichtigen,<br />

während GW 327 voraussetzt, dass<br />

die Haftung zwischen Gewebeschlauch<br />

und Altrohrleitung ausschließlich<br />

über einen (erst flüssigen,<br />

dann ausgehärteten) Klebstoff<br />

vermittelt wird („Standardvariante“).<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 499


REGELWERK<br />

Gemäß Einspruch seien Filzvarianten<br />

bereits praktisch erfolgreich<br />

angewendet worden, seien Nachteile<br />

gegenüber der Standardvariante<br />

nicht bekannt, böte vielmehr<br />

Filz durch eine gleichmäßigere Verklebung<br />

infolge besserer Harzverteilung<br />

Vorteile.<br />

Demgegenüber führten folgende<br />

Überlegungen zur Zurückhaltung<br />

in Bezug auf eine Erweiterung<br />

von GW 327 und damit im<br />

Ergebnis zur Ablehnung des Einspruchs:<br />

Filze bilden einen Zusatzfaktor<br />

und damit eine potenzielle<br />

Zusatzquelle für Ausführungsmängel.<br />

Je nach Filzdicke erhöht sich die<br />

Festigkeit/Steifigkeit der resultierenden<br />

Auskleidung, jedoch<br />

in undefinierter, nicht nachvollziehbarer<br />

Weise.<br />

Darüber hinaus ist nicht abzusehen,<br />

wie sich die in Dicke und<br />

Zusammensetzung variablen<br />

Filze auswirken und in welcher<br />

Weise sie in GW 327 (bzw. in den<br />

zugrunde liegenden Prüfgrundlagen<br />

DIN 30658-1, VP 404 und<br />

W 330) zu berücksichtigen<br />

wären.<br />

Insbesondere ist unklar, wie Haftung,<br />

Anbohrfähigkeit und Hinterwanderungsfreiheit<br />

der resultierenden<br />

Auskleidung beeinflusst<br />

werden.<br />

Die resultierende Auskleidung<br />

ist schwieriger zu inspizieren<br />

bzw. zu beurteilen.<br />

Die ÖVGW-Richtlinie PG 477<br />

(Erweiterung von DIN 30658-1<br />

auf Gewebeschläuche mit Filzen<br />

für <strong>Gas</strong> bis 4 bar) kann die vorgenannten<br />

Bedenken nicht ausräumen.<br />

Es gibt vergleichsweise wenig<br />

Erfahrung mit der Filzvariante.<br />

Ihre Vorteile gegenüber der<br />

Standardvariante bleiben strittig<br />

und spekulativ.<br />

GW 327 hat den Anspruch, allgemein<br />

anerkannte Regel der Technik<br />

zu sein, indem sie die Standardvariante<br />

im bewährten und zuverlässigen<br />

Rahmen beschreibt. GW 327<br />

bildet damit die Grundlage der Zertifizierung<br />

von Rohrleitungsbauunternehmen<br />

in der Zusatzgruppe R1<br />

nach dem Arbeitsblatt DVGW GW<br />

302 „Qualifikationskriterien an<br />

Unternehmen für grabenlose Neulegung<br />

und Re habilitation von nicht<br />

in Betrieb befindlichen Rohrleitungen“.<br />

Man sollte sorgfältig prüfen, ob<br />

ein ins Auge gefasste System unter<br />

GW 327 fällt (neben der Filzvariante<br />

gibt es auch nicht einzuklebende<br />

Systeme). Bei Nicht-Standardvarianten<br />

kann man sich zumindest<br />

behelfsweise an GW 327 und<br />

den zugrundeliegenden Prüfgrundlagen<br />

(DIN 30658-1, VP 404<br />

und W 330) orientieren.<br />

Dipl.-Phys. Dipl.-Wirtsch.-Phys.<br />

Klaus Büschel<br />

Preis:<br />

€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW- Mitglieder und<br />

€ 27,45 für Nichtmitglieder<br />

Preis:<br />

€ 27,61 + MwSt.<br />

und Versandkosten<br />

für DVGW-<br />

Mitglieder und<br />

€ 36,82 für Nichtmitglieder.<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 402 „Netz- und Schadenstatistik – Erfassung und Auswertung<br />

von Daten zum Aufbau von Instandhaltungsstrategien für <strong>Gas</strong>verteilungsnetze“<br />

Der technische Zustand von <strong>Gas</strong>verteilungsnetzen<br />

muss ge -<br />

währleisten, dass die technische<br />

Sicherheit und die Versorgungszuverlässigkeit,<br />

wie im Energiewirtschaftsgesetz<br />

gefordert, gegeben<br />

sind. Dies wird durch rechtzeitige<br />

und kontinuierliche Maßnahmen<br />

der betrieblichen Instandhaltung<br />

gewährleistet.<br />

Die effiziente Planung der be -<br />

trieblichen Instandhaltung ba siert<br />

einerseits auf den technischen<br />

Regeln und betrieblichen Kenntnissen<br />

und andererseits auf einer soliden<br />

Basis aus Kennwerten und<br />

Daten der Verteilungsnetze.<br />

Grundsätze für die Instandhaltung<br />

der <strong>Gas</strong>infrastruktur sind u.a.<br />

in den DVGW-Arbeitsblättern G 465-<br />

1; G 465-2, G 466-1beschrieben. Das<br />

Arbeitsblatt 402 definiert darüber<br />

hinaus gehend einen Datenbestand<br />

und beschreibt die grundsätzliche<br />

Vorgehensweise zur Ermittlung, Er -<br />

fassung und Auswertung instandhaltungsrelevanter<br />

Informationen<br />

und gibt ergänzend Beispiele für de -<br />

ren Aufbereitung und Auswertung.<br />

Im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />

hat es einen Abgleich mit<br />

dem Regelwerksentwurf W 402<br />

„Text ewp Veröffentlichung G 401<br />

Wasserrohrnetzen“ gegeben, in<br />

dessen Folge sich die ursprüngliche<br />

Ordnungsnummer (vormals G 401)<br />

und auch der ursprüngliche Titel<br />

geändert haben. Mit Blick auf ein<br />

zukünftig gemeinsam getragenes<br />

<strong>Gas</strong>- und Wasserregelwerk GW 402<br />

ist die neue Ordnungsnummer im<br />

Abgleich mit W 402 nunmehr G 402.<br />

Das Arbeitsblatt ersetzt das<br />

Arbeitsblatt G 401, Ausgabe September<br />

1999, in dem vorrangig Entscheidungshilfen<br />

für die Rehabilitation<br />

von <strong>Gas</strong>verteilungsnetzen be -<br />

handelt werden.<br />

Das derzeit in der Bearbeitung<br />

befindliche neue Merkblatt G 403<br />

„Entscheidungshilfen für die Rehabilitation<br />

von <strong>Gas</strong>verteilungsnetzen<br />

(Arbeitstitel)“ die statistischen und<br />

analytischen Ergebnisse von G 402<br />

auf und beschreibt beispielhaft das<br />

methodische Vorgehen zur Entwicklung<br />

einer unternehmensspezifischen<br />

Instandhaltungsstrategie<br />

(langfristig) und der daraus folgenden<br />

Instandhaltungsplanung (mittelfristig).<br />

Jagodzinski<br />

Quelle DVGW G 402 (A).<br />

Juli/August 2011<br />

500 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


REGELWERK<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong>/Wasser<br />

Änderungen im DVGW Arbeitsblatt GW 392 „Zusätzliche Rohrabmessungen<br />

in der <strong>Gas</strong>installation“<br />

Das DVGW Arbeitsblatt GW 392,<br />

Kupferrohre für die Trinkwasser-<br />

und <strong>Gas</strong>installation, beinhaltet<br />

in der aktuellen Fassung neben den<br />

klassischen auch neue, zusätzliche<br />

Abmessungen. Diese sind bereits<br />

seit Anfang 2010 im Handel verfügbar,<br />

einschließlich einer Kennzeichnung<br />

mit der jeweiligen DVGW-<br />

Registriernummer.<br />

In der TRGI (2008) sind die zulässigen<br />

Abmessungen gegenüber der<br />

Vorgängerversion nicht mehr einzeln<br />

aufgeführt, sondern es wird auf<br />

die Abmessungsliste in Arbeitsblatt<br />

GW 392 verwiesen. Die neuen<br />

Abmessungen dürfen demnach für<br />

die <strong>Gas</strong>installation auf Basis aller<br />

bestehenden Regelwerke eingesetzt<br />

werden.<br />

Für die Verbindungs- und Verarbeitungstechniken<br />

gelten die be -<br />

kannten Regelungen unverändert,<br />

in diesem Punkt gibt es auch in der<br />

anstehenden Neufassung des<br />

DVGW-Arbeitsblattes GW 2 keine<br />

Änderungen. Beispielsweise zählen<br />

Hartlöten und vor allem Pressverbinder<br />

zu den zugelassenen Verbindungstechniken.<br />

Das Kaltbiegen<br />

der Abmessung 28 x 1,0 ist für Rohre<br />

im Festigkeitszustand halbhart<br />

R250 zulässig, hierbei ist der in<br />

GW 392 definierte Mindestbiegeradius<br />

von 114 mm einzuhalten.<br />

Für Rohre der Abmessungen 35<br />

bis 54 mm ist das Kaltbiegen nicht als<br />

Verarbeitungstechnik vorgesehen.<br />

Die führenden Hersteller haben<br />

zwischenzeitlich angekündigt, ihr<br />

bisherige DVGW-<br />

Abmessungsreihe<br />

Neue DVGW-<br />

Abmessungen<br />

28 x 1,5 28 x 1,0<br />

35 x 1,5 35 x 1,2<br />

42 x 1,5 42 x 1,2<br />

54 x 2,0 54 x 1,5<br />

Sortiment zum Jahresbeginn 2012<br />

nach nunmehr zweijähriger Einführungsphase<br />

aufgrund der positiven<br />

Resonanz der ausführenden<br />

Betriebe komplett auf die neuen<br />

Abmessungen umzustellen.<br />

Preis:<br />

€ 27,61 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 36,82 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Weißdruck des DVGW-Arbeitsblattes GW 9 „Beurteilung der Korrosionsbelastungen<br />

von erdüberdeckten Rohrleitungen und Behältern aus unlegierten und niedrig legierten<br />

Eisenwerkstoffen in Böden“<br />

Dieses Arbeitsblatt wurde von<br />

einem Projektkreis im Technischen<br />

Komitee „Außenkorrosion“<br />

überarbeitet. Es dient als Grundlage<br />

für die Auswahl von Korrosionsschutzmaßnahmen,<br />

dem Feststellen<br />

des Ist-Zustandes und zur Aufklärung<br />

von Korrosionsschäden von<br />

Rohrleitungen und Behältern.<br />

Das Arbeitsblatt berücksichtigt<br />

die Verfahrensweise nach DIN EN<br />

12501 und beschreibt ergänzende<br />

Untersuchungsmethoden.<br />

Bei diesen Untersuchungsmethoden<br />

handelt es sich um neue<br />

Untersuchungsverfahren, welche<br />

trotz der bisherigen gesammelten<br />

Erkenntnisse weitere Praxiserfahrung<br />

benötigen. Die Praxiserfahrung<br />

wird bei der nächsten Überarbeitung<br />

des Arbeitsblattes Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Eine Überarbeitung des Arbeitsblattes<br />

wurde notwendig, weil sich<br />

die Korrosionsschutzsysteme bei<br />

Guss- und Stahlrohrleitungen sowie<br />

Stahlbehältern weiter entwickelt<br />

haben. In den letzten 15 Jahren<br />

wurden europäische Normen auf<br />

dem Gebiet Korrosionsschutz und<br />

Korrosionswahrscheinlichkeit in<br />

Böden erarbeitet. Europäische Produktnormen<br />

regeln den Korrosionsschutz<br />

von Rohren und Formstücken<br />

aus duktilem Gusseisen und<br />

Stahl.<br />

Dieses Arbeitsblatt ersetzt das<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 9:1986-03.<br />

Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt GW<br />

9:1986-03 wurden folgende Änderungen<br />

vorgenommen:<br />

a) Anpassung der Anforderungen<br />

an die nationale und europäische<br />

Normung<br />

b) Aufnahme neuerer Untersuchungsverfahren<br />

(Labor- und<br />

Feldmethoden)<br />

Preis:<br />

€ 24,80 + MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und<br />

€ 33,06 für Nichtmitglieder.<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 501


TERMINE<br />

DBI Fachforum – Kraft-Wärme-Kopplung<br />

16.–17.08.2011, Leipzig<br />

DBI - <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />

Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />

Seminar – Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze<br />

1.9.2011, Leipzig<br />

DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />

Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />

DBI Fachforum – Energiespeicherung<br />

13.–14.09.2011, Berlin<br />

DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg<br />

Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />

Bio<strong>gas</strong>einspeisung „Technische und rechtliche Grundlagen“<br />

14.9.2011, Bremen<br />

Projekthaus GmbH, Tel. 0049 (0)421 330 278-10, www.projekthaus.com<br />

EW-Fachtagung Ausbau der regenerativen Energieerzeugung<br />

12.-13.9.2011, Leipzig<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Jana Kittelmann, Tel. 0049 (0) 69 / 710 46 87-477,<br />

E-Mail: jana.kittelmann@ew-online, www.ew-online.de<br />

EXPOGAZ<br />

13.–15.9.2010, Paris,<br />

ETAI, Emmanuelle Petit, Palais de congrès, www.expogaz-expo.com<br />

EW-Fachtagung „Baumanagement 2011“<br />

19.–20.9.2011, Mannheim<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Hélèn Seier, Tel. 0049 (0) 69 / 710 46 87-349,<br />

E-Mail: helene.seier@ew-online, www.ew-online.de<br />

Bio<strong>gas</strong>einspeisung „Technische Grundlagen“<br />

22.9.2011, Bremen<br />

Projekthaus GmbH, Tel. 0049 (0)421 330 278-10, www.projekthaus.com<br />

Expertenforum Netzdatenmanagement 2011<br />

4.–5.10.2011, Eberbach, Eltville<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Hélèn Seier, Tel. 0049 (0) 69 / 710 46 87-349,<br />

E-Mail: helene.seier@ew-online, www.ew-online.de<br />

Bio<strong>gas</strong>-Rechtsseminar<br />

11.10.2011, Leipzig<br />

DBI - <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />

Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />

15. Workshop Kolbenverdichter 2011<br />

19.-20.10.2011, Rheine<br />

KÖTTER Consulting Engineers KG, Martina Brockmann, Tel. 0049 (0) 059 71 - 97 10 -65,<br />

E-Mail: martina.brockmann@koetter-consulting.com, www.koetter-consulting.com<br />

<strong>Gas</strong>fachliche Aussprachetagung (gat)<br />

25.–26.10.2011, Hamburg<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung, Ludmilla Krecker, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-601, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: krecker@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

DBI Fachforum – Bio<strong>gas</strong><br />

8.–9.11.2011, Leipzig<br />

DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />

Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />

Juli/August 2011<br />

502 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


microdrones GmbH<br />

FIRMENPORTRAIT<br />

microdrones GmbH<br />

Firmenname:<br />

Geschäftsführung:<br />

Geschichte:<br />

microdrones GmbH, Siegen<br />

Sven Jürß<br />

Die microdrones GmbH wurde im<br />

Oktober 2005 gegründet. Schon mehrere<br />

Jahre im Vorfeld befassten sich die<br />

Gründungsmitglieder mit der Entwicklung<br />

von Luftfahrzeugen. Die innovative<br />

Verbindung dieser Kernkompetenzen<br />

war und ist die Formel zum<br />

Erfolg. In kürzester Zeit haben die<br />

microdrones sich damit die internationale<br />

Marktführerschaft im Bereich<br />

unbemannter Aufklärungssystem der<br />

5kg-Klasse erworben.<br />

Mitarbeiterzahl: Ca. 22<br />

Produktspektrum: Unbemannte Flugsysteme, die „Out of<br />

the Box“ sofort einsatzfähig sind und in<br />

konventionellen PKWs zum Einsatzort<br />

transportiert werden können. Im Fokus<br />

stehen die Einfachheit der Bedienung<br />

und die Anwendungsfreundlichkeit in<br />

einer Vielzahl von Szenarien. Maxime ist<br />

die höchste Effizienz, sowohl was die<br />

Tragfähigkeit der Systeme angeht, als<br />

auch das Maximum an zur Verfügung<br />

stehender Missionszeit zu ermöglichen.<br />

Produktion: Leiterplatten, Strukturteile, Antriebstechnik,<br />

Energieversorgung, Firmware,<br />

Software, GPS- Systeme, HF-Technik,<br />

RFID, Bodenstationen, Telemetrie- und<br />

Datenlogger, uvm…<br />

Wettbewerbsvorteile: Technologieführerschaft im Bereich<br />

VTOL UAS bis 5-kg. Extrem stabile und<br />

wetter feste Plattform für widrigste<br />

Einsatzszenarien. Beratung, Service,<br />

Entwicklung,… alles aus einer Hand<br />

und unter einem Dach.<br />

Servicemöglichkeiten: Weltweites Service- und Vertriebsnetz.<br />

Servicecenter am Firmensitz in Siegen.<br />

Internetadresse: www.microdrones.com<br />

Ansprechpartner: Daniel Knoche<br />

Sales Manager<br />

Tel.: +49 (0)271 77 00 38-0<br />

E-Mail: sales@microdrones.com<br />

1<br />

Juli/August 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 503


IMPRESSUM<br />

Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />

für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />

(figawa),<br />

des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />

der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />

dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />

Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />

Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>),<br />

Thyssen<strong>gas</strong> GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />

GmbH, Erkrath<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<br />

Wasserversorgung, Stuttgart<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener Wasserwerke, Wien<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />

Schriftleiter:<br />

Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />

Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />

Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG Verbundnetz <strong>Gas</strong> AG, Leipzig<br />

Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />

Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />

Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />

Dr.-Ing. Dieter Stirnberg, greEn-C, Lünen<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz<br />

GmbH, Recklinghausen<br />

Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Volker Trenkle, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosen heimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-3 88, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />

e-mail: trenkle@oiv.de<br />

Assistenz:<br />

Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-4 43, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />

e-mail: terplan@oiv.de<br />

Büro: Birgit Lenz, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-2 23, Fax (0 89) 4 50 51-323, e-mail: lenz@oiv.de<br />

Verlag:<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />

Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />

Spartenleiter: Stephan Schalm<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />

Tel. (0201) 82002-35, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Mediaberatung:<br />

Claudia Fuchs, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-277, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />

e-mail: fuchs@oiv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-316, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />

e-mail: feil@oiv.de.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />

Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />

Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />

Einzelpreis: € 37,– + Versandspesen<br />

ePaper als PDF € 330,–, Einzelausgabe: € 37,–<br />

Heft und ePaper € 429,–<br />

(Versand Deutschland: € 30,–, Versand Ausland: € 35,–)<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

Postfach 91 61<br />

D-97091 Würzburg<br />

Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />

e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />

unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

Juli/August 2011<br />

504 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>


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www.<strong>gwf</strong>-<strong>gas</strong>.de/einkaufsberater<br />

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Eintrag Ihres Unternehmens<br />

Claudia Fuchs<br />

Telefon 0 89/4 50 51-277<br />

Telefax 0 89/4 50 51-207<br />

E-Mail: fuchs@oiv.de<br />

Bild: RMG<br />

<br />

<br />

Die technischwissenschaftliche<br />

Fachzeitschrift für<br />

das <strong>Gas</strong>fach


<strong>Gas</strong>beschaffenheit und<br />

<strong>Gas</strong>verwendung<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

Filtration<br />

<strong>Gas</strong>druckregelung und<br />

<strong>Gas</strong>messung<br />

<strong>Gas</strong>druckregel- und Durchflussregelgeräte<br />

<strong>Gas</strong>transport und<br />

<strong>Gas</strong>verteilung<br />

Rohre und Rohrleitungszubehör<br />

Rohrdurchführungen<br />

<strong>Gas</strong>messgeräte<br />

Odorierungskontrolle<br />

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<strong>Gas</strong>speicherung, LNG<br />

<strong>Gas</strong>verdichtung<br />

Rohrnetzsanierung u. -instandhaltung


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Absperr- und Anbohrarmaturen<br />

Armaturen<br />

Blasensetzgeräte<br />

Korrosionsschutz<br />

Aktiver Korrosionsschutz<br />

Passiver Korrosionsschutz


Passiver Korrosionsschutz<br />

G2<br />

Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />

einschließlich 16 bar und für Nennweiten<br />

bis einschließlich DN 300,<br />

getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />

Polyethylen und Gusseisen (G2 st,<br />

G2 pe, G2 ge)<br />

G3<br />

Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />

einschließlich 5 bar und für Nennweiten<br />

bis einschließlich DN 300,<br />

getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />

Polyethylen, Kunststoff und Gusseisen<br />

(G3 st, G3 pe, G3 ku, G3 ge)<br />

W1<br />

Rohrleitungen für alle Drücke und<br />

Nenn weiten aus den Werkstoffen<br />

Gusseisen, Stahl und Kunststoff<br />

W2<br />

Rohrleitungen für alle Drücke und für<br />

Nennweiten bis einschließlich<br />

DN 400, getrennt nach den Werkstoffen<br />

Guss eisen, Stahl, Polyethylen<br />

und Kunststoff (W2 ge, W2 st,<br />

W2 pe, W2 ku)<br />

W3<br />

Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />

einschließlich 16 bar und für Nennweiten<br />

bis einschließlich DN 300,<br />

getrennt nach den Werkstoffen<br />

Gusseisen, Stahl, Polyethylen und<br />

Kunststoff (W3 ge, W3 st, W3 pe,<br />

W3 ku)<br />

Handel und Informationstechnologie<br />

Fernwirktechnik<br />

Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />

mit DVGW-Zertifikat<br />

kann im Internet unter www.dvgw.de in<br />

der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />

heruntergeladen werden.<br />

Rohrleitungsbau<br />

Filter<br />

DVGW-zertifizierte<br />

Unternehmen<br />

Der <strong>Gas</strong>-, Wasser- und Abwasserwirtschaft<br />

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Die bei den einzelnen Firmen angegebenen<br />

Zeichen bedeuten:<br />

G1 Rohrleitungen für alle Drücke und<br />

Nennweiten aus den Werkstoffen<br />

Stahl und Gusseisen


<strong>Gas</strong>messgeräte<br />

Mini-Block-Heizkraftwerke<br />

Netzservice<br />

Korrosionsschutz<br />

<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />

<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />

3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2011<br />

Ausgabe September 2011 Oktober 2011 November 2011<br />

Anzeigenschluss:<br />

Erscheinungstermin:<br />

04.08.2011<br />

05.09.2011<br />

01.09.2011<br />

04.10.2011<br />

04.10.2011<br />

04.11.2011<br />

Themen-Schwerpunkt<br />

Bio<strong>gas</strong>/<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

gat Messe 2011<br />

Messe-Special<br />

gat 2011<br />

<strong>Gas</strong>handel / IT<br />

Messe-Special<br />

Oldenburger <strong>Gas</strong>tage 2011<br />

Fachmessen/<br />

Fachtagungen/<br />

Veranstaltung<br />

(mit erhöhter Auflage und<br />

zusätzlicher Verbreitung)<br />

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22.09.–25.09.2011, Augsburg<br />

Jahrestagung des Fachverband Bio<strong>gas</strong><br />

Februar 2012<br />

gat 2011<br />

25.10.–26.10.2011, Hamburg<br />

Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

29.11.– 01.12.2011, Oldenburg<br />

Änderungen vorbehalten


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3R International erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />

Oldenbourg Industrieverlag · Vulkan-Verlag<br />

www.oldenbourg-industrieverlag.de · www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

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Als ePaper (PDF-Datei) für 528,- pro Jahr.<br />

Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis):<br />

Als Heft für 264,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />

Als ePaper (PDF-Datei) für 264,- pro Jahr.<br />

Nur wenn ich nicht bis von 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um<br />

ein Jahr. Die sichere und pünktliche Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,–<br />

auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />

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Leserservice 3R<br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Firma/Institution<br />

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Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

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Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Datum, Unterschrift<br />

PAGWFG0211<br />

Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice 3R, Postfach 91 61, 97091 Würzburg.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


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3S Consult GmbH, Grabsen 435<br />

Aerzener Maschninenfabrik GmbH, Aerzen 423<br />

AMV Messgeräte GmbH, Hammersbach 491<br />

applied technologies GmbH, Essen 417<br />

Awite Bioenergie GmbH, Langenbach 445<br />

Convent Kongresse GmbH, Frankfurt 449<br />

corporate events for utilities GmbH & Co. KG, Oldenburg 431<br />

DVGW Cert GmbH, Bonn 421<br />

Endress + Hauser Messtechnik GmbH, Weil am Rhein 425<br />

Euroforung Deutschland SE, Düsseldorf 427<br />

Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 441<br />

FLEXIM GmbH, Berlin 489<br />

KELLER AG, CH - Winterthur<br />

Marquis GmbH, Witten<br />

4. Umschlagseite<br />

Einhefter<br />

Medenus GmbH, Olpe 429<br />

RMG Regel + Messtechnik GmbH, Kassel<br />

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