gwf Gas/Erdgas gas solution (Vorschau)
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<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.<strong>gwf</strong>-<strong>gas</strong>-erd<strong>gas</strong>.de<br />
7-8 / 2011<br />
Jahrgang 152<br />
Messen · Steuern<br />
· Regeln<br />
ISSN 0016-4909<br />
B 5398<br />
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realisiert, die als langjährige Referenten bei diesen<br />
Veranstaltungen mitwirken.<br />
Die Neuauflage beinhaltet 3 entscheidende Neuerungen:<br />
– Aufnahme der zustandsorientierten Instandhaltung gemäß<br />
dem DVGW-Arbeitsblatt G 495<br />
– Überarbeitung der Durchleitungsdruckbehälter gemäß<br />
der europäischen Vorgaben und dem neuen DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 498<br />
– Einbindung der neuen Regelungen zum Explosionsschutz<br />
bis hin zur Gestaltung der Ausblaseöffnungen von Leitungen<br />
zur Atmosphäre gemäß DVGW G 442.<br />
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GDR4Zs0410
STANDPUNKT<br />
Vom Smart Meter zum Smart Grid<br />
Panta rhei – alles fließt, sagte der griechische<br />
Philosoph Heraklit. Dies gilt in heutiger<br />
Zeit auch für das Thema „Smart<br />
Metering“. Vor dem Hintergrund einer in<br />
Deutschland gewollten Energiewende stehen<br />
wir sicherlich am Beginn von umwälzenden<br />
Veränderungen. Die Veränderungsgeschwindigkeit<br />
(vom Smart Meter zum Smart Grid) ist<br />
hoch und die Gesamtthematik äußerst komplex.<br />
Politisch motiviert durch die energiepolitischen<br />
Ziele Klimaschutz und Energieeffizienz<br />
werden seit 2006 individuelle (Smart)Zähler<br />
gefordert, die den tatsächlichen Energieverbrauch<br />
und die tatsächliche Nutzungszeit<br />
widerspiegeln.<br />
Immer wieder wurde daraufhin die Frage<br />
gestellt, ob die heutigen Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />
„smart“ genug sind oder sein können oder ob<br />
nur ein elektronischer <strong>Gas</strong>zähler ein Smart<br />
Meter <strong>Gas</strong> sein kann.<br />
Im Rahmen der deutschen Smart Metering-Aktivitäten<br />
wurde seitens des DVGW im<br />
Oktober 2009 ein erstes Lastenheft „EDL-Zähler<br />
<strong>Gas</strong>“ veröffentlicht. Herausragendes Merkmal<br />
dieses Lastenheftes war ein sog. pragmatischer<br />
Ansatz als Einstiegs- und Übergangsvariante.<br />
Eine weitere Umsetzung des DVGW-Lastenheftes<br />
Version 1.0 wurde jedoch „ausgesetzt“<br />
aufgrund zwischenzeitlicher Aktivitäten,<br />
insbesondere der Bundesnetzagentur.<br />
Nach Bekanntmachung eines BNetzA-Positionspapiers<br />
im Juni 2010 kam der pragmatische<br />
Ansatz des DVGW-Lastenheftes Version<br />
1.0 nicht mehr zum Tragen und machte eine<br />
Überarbeitung erforderlich, da das BNetzA-<br />
Positionspapier als Mindestanforderung die<br />
Öffnung von technischen Kommunikationswegen<br />
vorsieht. Dieser Forderung entsprechend<br />
wurde im Oktober 2010 das DVGW-<br />
Lastenheft EDL-Zähler <strong>Gas</strong> Version 2.0 veröffentlicht.<br />
Im September 2010 wurde das Bundesamt<br />
für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />
durch das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) beauftragt, für intelligente<br />
Messsysteme (sog. „Smart Meter“) ein<br />
Schutzprofil zu entwickeln.<br />
Nach der ersten Konzeptvorstellung des<br />
o. a. Schutzprofiles ist deutlich geworden,<br />
dass das DVGW-Lastenheft EDL-Zähler <strong>Gas</strong><br />
Version 2.0 auf jeden Fall anzupassen ist.<br />
Die weiterhin neuen Rahmenbedingungen<br />
aus dem novellierten Energiewirtschaftsgesetz<br />
(insbesondere §§ 21 b–i, Stand: Juni<br />
2011) machen eine erneute Überarbeitung<br />
des DVGW-Lastenheftes erforderlich. Im<br />
novellierten EnWG (Stand Juni 2011) gilt die<br />
bisherige Anforderung des „Widerspiegelns<br />
der tatsächlichen Nutzungszeit“ nunmehr nur<br />
noch für Messsysteme (§ 21 d), also nur noch<br />
für den Stromzähler. An den <strong>Gas</strong>zähler wird im<br />
EnWG selbst zunächst nur die Anforderung<br />
gestellt, dass er sicher mit einem Messsystem<br />
verbunden werden kann. Weiterhin muss er<br />
auch die Anforderungen der noch zu erfassenden<br />
Rechtsverordnungen erfüllen.<br />
Wann mit dem Abschluss der Erarbeitung<br />
und der Inkraftsetzung dieser Vorgaben zu<br />
rechnen ist, bleibt abzuwarten.<br />
Dr. Ulrich Wernekinck<br />
RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 415
INHALT<br />
G4-<strong>Gas</strong>zähler AERIUS der Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH.<br />
Ab Seite 450<br />
Regelbares Planetengetriebe Vorecon einer Verdichtereinheit<br />
in der Verdichterstation Ochtrup. Ab Seite 462<br />
Fachberichte<br />
Messtechnik<br />
444 H. Pöppl<br />
Flexibler Prozess-<strong>Gas</strong>chromatograph<br />
für die neuen Anforderungen<br />
an <strong>Gas</strong>analysegeräte<br />
Flexible process <strong>gas</strong> chromatograph for the new<br />
requirements for <strong>gas</strong> analyzing systems<br />
450 Chr. Sosna und M. Schulze<br />
AERIUS G4-<strong>Gas</strong>zähler:<br />
<strong>Gas</strong>verbrauchsmessung mit mikrothermischen<br />
Strömungssensoren<br />
AERIUS G4 <strong>gas</strong> meter: <strong>gas</strong> consumption<br />
measurement using microthermal fl ow sensors<br />
Neue Technologien<br />
462 Ph. Behmer und B. Meyer<br />
Verdichterstation Ochtrup mit<br />
Elektroantrieb und regelbarem<br />
Planetengetriebe<br />
Compressor Station Ochtrup with electric drive<br />
and speed variable planetary gearbox<br />
Forschung<br />
466 H. Bockhorn, F. H. Frimmel, J. Klinger, Th. Kolb und<br />
R. Reimert<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT) und<br />
Technologiezentrum Wasser,<br />
Karlsruhe (TZW) im Jahre 2010<br />
Karlsruhe Institute of Technology in 2010<br />
454 L. Günther, J. Hofmann und U. Mikow<br />
BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000 zur<br />
Bestimmung der maximalen<br />
Bio<strong>gas</strong>- und Biomethanausbeute<br />
BCM bioga s test 1000 – estimation of the<br />
bio<strong>gas</strong> and biomethane yield from various<br />
substrates<br />
Smart Metering<br />
458 H. Baden<br />
Die Evolution zu Smart Energy<br />
Growing up to Smart Energy<br />
Nachrichten<br />
Märkte und Unternehmen<br />
420 DBU fördert Verfahrensentwicklung zur<br />
Aufbereitung von Holz<strong>gas</strong> bei HAASE<br />
Energietechnik<br />
422 Der Hochdruck<strong>gas</strong>zählerprüfstand pigsar TM<br />
der E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG feiert Jubiläum<br />
423 Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau<br />
für Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
weiter voran<br />
424 Bio<strong>gas</strong>-Innovationspreis der deutschen<br />
Landwirtschaft 2011 für Schmack Bio<strong>gas</strong><br />
Juli/August 2011<br />
416 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
INHALT<br />
VMA.NET<br />
Mandantenfähige Abrechnung<br />
für Handel und Transport<br />
Das neue Präsidium des DVGW (v.l.n.r.):<br />
Prof. Dr.-Ing. Krause, Dr.-Ing. Lenz,<br />
Dr.-Ing. Grunwald, Dr. Roth. Seite 442<br />
425 Landis+Gyr an Toshiba verkauft<br />
426 Neustrukturierung der GVS<br />
428 Verdichteranlage „Haiming“ mittels<br />
K3V dokumentiert und archiviert<br />
431 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung OPAL fertig gestellt<br />
432 Veranstaltungen<br />
Verbände und Vereine<br />
440 ELVHIS expandiert mit neuer<br />
Struktur und neuem Namen<br />
441 Präsidium und Vorstand gewählt<br />
sowie neue Geschäftsführung<br />
bei der figawa<br />
Personen<br />
442 Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause<br />
neuer DVGW-Präsident<br />
442 Verabschiedung von<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />
443 Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann mit<br />
Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel<br />
ausgezeichnet<br />
Im Profil<br />
484 Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für<br />
sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e. V.<br />
Elektrisches Zählwerk mit digitalen<br />
Anschlüssen für Aerzener Drehkolben-<br />
<strong>Gas</strong>zähler. Ab Seite 487<br />
Aus der Praxis<br />
487 Neues elektronisches Zählwerk für<br />
Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
Technik Aktuell<br />
491 Neuer Druckmessumformer<br />
DMU 600/20<br />
493 Zustandsmengenumwerter<br />
UNIGAS 300 mit MID- und<br />
PTB-Zulassung<br />
494 Optimiertes Aggregat mit<br />
höherem Wirkungsgrad bei<br />
Bio<strong>gas</strong>-Betrieb<br />
494 Detektor-Serie PolyXeta<br />
496 Regelwerk<br />
Firmenporträt<br />
503 micodrones GmbH<br />
Rubriken<br />
415 Standpunkt<br />
502 Termine<br />
504 Impressum<br />
Recht und Steuern<br />
25–32 Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und<br />
Wasserfach, Ausgabe 7-8/2011<br />
Vertragsmanagement<br />
Zeitreihenmanagement<br />
Netzmodell<br />
Bilanzkreismanagement<br />
Allokation<br />
Mehr-/Mindermengenabrechnung<br />
Monitoring<br />
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NACHRICHTEN<br />
Fokus<br />
Von Smart Metering zu Smart Energy:<br />
figawa-/<strong>gwf</strong>-Veranstaltung war voller Erfolg –<br />
Angeregte Diskussion und informative Ausstellung<br />
Mit über 50 Teilnehmern, 13<br />
Referenten und acht Ausstellern<br />
ging die gemeinsam von der<br />
figawa und <strong>gwf</strong> durchgeführte Veranstaltung<br />
„smart meter – smart<br />
grid –smart energy 2.0“ am 18. Mai<br />
2011 in Essen erfolgreich über die<br />
Bühne. In Referat und Diskussion<br />
spannte sich der thematische<br />
Bogen von Standardisierungsprozessen<br />
über Lösungskonzepte für<br />
<strong>Gas</strong> und Strom bis hin zu Smart<br />
Energy in der Praxis.<br />
Waren die Veranstaltungen der<br />
Jahre 2009 und 2010 noch auf<br />
Smart Metering anschaulich demonstriert.<br />
In der Ausstellung wurden vielfältige<br />
Problemlösungen vorgestellt. <br />
Juli/August 2011<br />
418 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Fokus<br />
NACHRICHTEN<br />
Smart-Metering-Themen fokussiert,<br />
wurde, den aktuellen Marktentwicklungen<br />
folgend, in diesem Jahr die<br />
Spannbreite der Themen deutlich<br />
ausgeweitet. Die Vorgaben der Politik<br />
lassen sich nur in einer übergreifenden<br />
Sicht auf die intelligente<br />
und effiziente Energieerzeugung,<br />
-verteilung und -nutzung lösen.<br />
Die technologische Weiterentwicklung<br />
führt zu Lösungsansätzen,<br />
die die Einbindung der komplexen<br />
Teilsysteme in ein sinnvolles Ge -<br />
samt system ermöglichen. Modularität<br />
scheint ein Baustein für die<br />
Sicherung der Zukunftsfähigkeit zu<br />
sein, die Einbindung der Kunden in<br />
die neuen Strukturen ein weiterer,<br />
nichttechnischer, aber für den<br />
Erfolg wesentlicher Faktor.<br />
Dr. Norbert Burger von der figawa (am Rednerpult links) gestaltete die<br />
Einführungspräsentation.<br />
Die Teilnehmer machten von der Möglichkeit zur<br />
Diskussion regen Gebrauch.<br />
Roger Kohlmann,<br />
Mitglied<br />
der Hauptgeschäftsführung<br />
des BDEW,<br />
referierte über<br />
Visionen von<br />
Smart Grids. <br />
Auch die Referenten – im Bild<br />
Claire-Michelle Loock (l.) und Martin<br />
Hoh (r.) – nutzten das Seminar<br />
zum Erfahrungsaustausch.<br />
Konzentrierte<br />
Pausengespräche. <br />
Dezentral vernetzte Energiesysteme<br />
waren das Thema von<br />
Prof. Michael Laskowski.<br />
In gewohnt souveräner Weise führte Dr. Ulrich<br />
Wernekinck (r.) als Moderator durch die Veranstaltung,<br />
hier im Gespräch mit Stephan Schalm (l.),<br />
Spartenleiter <strong>Gas</strong> im Oldenbourg Industrieverlag.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 419
NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
DBU fördert Verfahrensentwicklung zur Aufbereitung<br />
von Holz<strong>gas</strong> bei HAASE Energietechnik<br />
Mit insgesamt 584 000 € fördert<br />
die Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt (DBU) ein Forschungsprojekt<br />
zur Aufbereitung von teerhaltigem<br />
<strong>Gas</strong>, das bei der Holzver<strong>gas</strong>ung<br />
entsteht. HAASE Energietechnik,<br />
Neumünster, entwickelt dafür<br />
ein neues Verfahren in Zusammenarbeit<br />
mit der TU Dresden, dem<br />
Fraunhofer Institut IKTS sowie dem<br />
v.l.n.r.: Dirk Schötz, Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt, Dr. Ralf Kriegel (Fraunhofer-Institut IKTS<br />
Hermsdorf), Dr. Dorith Böhning (TU Dresden),<br />
Dr. Michael Müller (Forschungszentrzum Jülich),<br />
Jens Glüsing (HAASE Energietechnik).<br />
Bild: Ziehm, Holsteinischer Courier<br />
Forschungszentrum Jülich. Es handelt<br />
sich bei einem Fördervolumen<br />
von insgesamt 584 000 € um eines<br />
der großen Förderprojekte der DBU<br />
mit einer Laufzeit von 2 Jahren,<br />
2011/2012. Die Phase der Voruntersuchung<br />
wurde bereits 2009/2010<br />
gefördert und ist erfolgreich abgeschlossen.<br />
Am 10. Mai 2011 fiel der Startschuss<br />
für die 2. Projektphase: den<br />
Bau und die Erprobung einer Versuchsanlage<br />
neben dem bereits<br />
existierenden Holzver<strong>gas</strong>er an der<br />
TU Dresden. HAASE Energietechnik<br />
koordiniert das Projekt und baut die<br />
technische Anlage, deren Prototyp<br />
im September 2011 in Betrieb<br />
gehen soll.<br />
Erforscht wird ein Katalysatorund<br />
Sauerstoffträgersystem, welches<br />
den energiereichen Teerinhalt<br />
im Holz<strong>gas</strong> umsetzt in Kohlenmonoxid,<br />
Wasserstoff und Methan. Das<br />
Ergebnis ist ein heizwert rei ches<br />
<strong>Gas</strong>, das zusammen mit dem gereinigten<br />
Holz<strong>gas</strong> in einem Blockheizkraftwerk<br />
mit <strong>Gas</strong> motor verstromt<br />
werden kann. Bisher ist es üblich,<br />
den Teeranteil aus dem Holz<strong>gas</strong><br />
auszufiltern und als Sondermüll zu<br />
entsorgen, weil er die <strong>Gas</strong>motoren<br />
verklebt. Durch die energetische<br />
Nutzung des Teers nach dem neuen<br />
Verfahren wird aus jedem Kubikmeter<br />
Holz<strong>gas</strong> mehr Energie nutzbar<br />
gemacht, was zu einer Effizienzsteigerung<br />
von Holz<strong>gas</strong>analgen führt<br />
und gleichzeitig die sonst erforderlichen<br />
Entsorgungskosten für den<br />
Teer einspart.<br />
Im Gegensatz zur BTL-Technologie<br />
(Biomass-to-liquid), bei der aus<br />
Holz in großindustriellem Maßstab<br />
an zentralen Standorten Kraftstoff<br />
hergestellt werden soll, eignet sich<br />
das neue HAASE Verfahren für den<br />
dezentralen Einsatz, etwa im Maßstab<br />
von Bio<strong>gas</strong>anlagen. Auch BTL<br />
befindet sich derzeit noch in der<br />
Entwicklung.<br />
Die Realisierungsphase wurde<br />
am 10. Mai in Neumünster mit der<br />
Übergabe des Bewilligungsbescheids<br />
durch Herrn Schötz von der<br />
DBU eingeleitet.<br />
Internationale <strong>Gas</strong> Union verabschiedet<br />
Deklaration in München<br />
Am 13. Mai kamen in München<br />
33 hochrangige Vertreter der<br />
<strong>Gas</strong>industrie aus 17 Ländern zusammen,<br />
um über das Image von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
zu diskutieren und die vorhandenen<br />
starken Argumente für <strong>Gas</strong> in<br />
einer kohlenstoffarmen Wirtschaft<br />
zusammenzutragen.<br />
Ausgerichtet wurde das Treffen<br />
von der Internationalen <strong>Gas</strong> Union<br />
(IGU), die derzeit unter malaiischer<br />
Präsidentschaft (Triennium 2009–<br />
2012) steht. Die Organisation lag bei<br />
der Bayern<strong>gas</strong> GmbH, München.<br />
Der Geschäftsführer der Bayern<strong>gas</strong>,<br />
Marc Hall, ist Vorsitzender des Marketing<br />
Komitees der IGU.<br />
Eine der wichtigsten Initiativen<br />
der IGU unter Führung des malaiischen<br />
Präsidenten, Datuk Rahim<br />
Hashim, ist, ein stärkeres Bewusstsein<br />
für den Nutzen des Energieträgers<br />
<strong>Gas</strong> zu schaffen. Datuk Rahim<br />
Hashim wies in München darauf<br />
hin, dass der Dialog zwischen Politik<br />
und Wirtschaft weiter verbessert<br />
werden müsse, um <strong>Gas</strong> als Teil der<br />
Lösung bei einer umweltschonenden<br />
und nachhaltigen Energiezukunft<br />
zu positionieren.<br />
Zwei weitere Initiativen dieser<br />
Art werden in Europa derzeit von<br />
Euro<strong>gas</strong> und dem European <strong>Gas</strong><br />
Advocacy Forum (Group of 8) vorangetrieben.<br />
Das Meeting in München<br />
hat dazu gedient, die verschiedenen<br />
Initiativen auf einen gemeinsamen<br />
Nenner zu bringen. Die Teilnehmer<br />
einigten sich hierbei auf<br />
eine Erklärung (Munich Declaration),<br />
welche unter www.bayern<strong>gas</strong>.<br />
de/data/07_dialog/presse_meldungen/aktuell/pm_2011_01_9.html<br />
nachzulesen ist.<br />
Juli/August 2011<br />
420 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
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NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Der Hochdruck<strong>gas</strong>zählerprüfstand pigsar TM<br />
der E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG feiert Jubiläum<br />
p igsarTM feierte die Erstellung<br />
des 10 000sten Zertifikats/Eichscheins<br />
seit Inbetriebnahme des Prüfstands<br />
im Jahre 1993 gemeinsam mit<br />
sei nem Kooperationspartner Physikalisch-Technische<br />
Bundesanstalt (PTB).<br />
Während eines feierlichen Akts in<br />
Braunschweig überreichte Gerald<br />
Linke dem PTB-Präsident Ernst Göbel<br />
das 10 000ste Kalib rierzertifikat für<br />
die Prüfung eines unternehmenseigenen<br />
Transfer-Zählers. „Erst durch<br />
die Partner schaft mit der PTB und mit<br />
deren exzellenten metrologischen<br />
Exper tise konnte pigsar TM Realität<br />
wer den“, erläutert Gerald Linke, Leiter<br />
des Kompetenzcenters <strong>Gas</strong>technik<br />
und Energiesysteme der E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />
AG.<br />
Als einen der führenden Hochdruck-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>prüfstände<br />
weltweit<br />
betreibt E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG pigsar TM<br />
seit nunmehr 18 Jahren an ihrem<br />
Stand ort in Dorsten. Ein großer Teil<br />
der im europäischen <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> transportsys<br />
tem installierten <strong>Gas</strong>zähler<br />
wurden seit dem bei pigsar TM kalibriert.<br />
Im Rahmen der Zulassung als<br />
staatlich anerkannte Prüfstelle GH45<br />
eicht pigsar TM Zähler für den Einsatz<br />
Ausschnitt aus dem 10 000sten<br />
Zertifikat.<br />
Bild: E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG<br />
in Deutschland. Für die ausländischen<br />
Kunden sowie für die neueren<br />
so genannten MID-Zähler ist die<br />
zu sätzliche Akkreditierung von<br />
pigsar nach ISO/IEC 17025 durch<br />
die Deutsche Akkreditierungsstelle<br />
(Dakks) eine wichtige Grundlage.<br />
Die Integration des nationalen Primärnormals<br />
für die Volumeneinheit<br />
Hochdruck-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>, die sogenannte<br />
Rohrprüfstrecke der PTB, bildet die<br />
Basis für die hohe Messgenauigkeit<br />
und Langzeitstabilität.<br />
„Die hohe Zahl von 10 000<br />
durch geführten Prüfungen und<br />
Kalibrie rungen dokumentiert die<br />
große Be deutung des Prüfstandes<br />
für die <strong>Gas</strong>wirtschaft und für die<br />
Metrologie. Aus Sicht der PTB<br />
wurde vor über 10 Jahren eine sehr<br />
erfolgreiche Kooperation mit der<br />
E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG begonnen. Die<br />
Möglichkeit des Betriebes der<br />
natio nalen Normale zur Darstellung<br />
der Volumeneinheit für Hochdruck-<br />
Erd <strong>gas</strong> auf dem Prüfstand pigsar TM<br />
durch die PTB haben zusammen<br />
mit der ständigen Weiterentwicklung<br />
der messtechnischen Infrastruktur<br />
durch den Prüfstandsbetreiber<br />
letztendlich zu den weltbesten<br />
Messunsicher heitswerten für<br />
die HD-Kalibrierung von <strong>Gas</strong>zählern<br />
geführt. Diese Ko operation war<br />
und ist die technische Basis für die<br />
PTB, die Harmonisie rung der <strong>Gas</strong>messung<br />
in Europa aktiv mitzugestalten<br />
und einen Beitrag zur Vereinfachung<br />
des grenzüberschreitenden<br />
<strong>Gas</strong>handels zu leisten“,<br />
beschreibt Prof. Ernst Göbel, Präsident<br />
der PTB, die Moti vation der<br />
Bundesanstalt.<br />
EVB Energy Solutions unterstützt<br />
Gemeindewerke Nümbrecht<br />
Der kommunale Energieversorger<br />
Gemeindewerke Nümbrecht<br />
(GWN) aus dem Bergischen<br />
Land startet jetzt einen Rollout der<br />
intelligenten Zähltechnik im gesamten<br />
Versorgungsgebiet. Bereits seit<br />
2008 testete die GWN die Smart<br />
Metering-Lösungen der EVB Energy<br />
Solutions in zwei Pilotprojekten<br />
erfolgreich. Beide Pilotprojekte liefen<br />
ohne Probleme; bereits im<br />
November 2010 haben die Gemeindewerke<br />
den Betrieb des Meterus-<br />
Servers von der EVB übernommen.<br />
Jetzt hat sich das nordrhein-westfälische<br />
Energieversorgungsunternehmen<br />
(EVU) zu einem flächendeckenden<br />
Einsatz von Smart Metering<br />
entschlossen. Rund 6.000<br />
Meterus-Stromzähler werden ab<br />
Anfang 2012 im Nümbrechter Versorgungsgebiet<br />
in Eigenregie installiert.<br />
Unterstützt wird der Energieversorger<br />
dabei von der EVB, die die<br />
neuen Echelon-Zähler liefert und<br />
den Rollout begleitet. 2014 sollen<br />
alle Haushalte auf die intelligente<br />
Zählertechnologie umgestellt sein.<br />
Die Verbrauchsdaten und Steuerungsbefehle<br />
werden mittels<br />
Po werline-Technik (PLC) übertragen.<br />
Positive Effekte erwartet sich<br />
die GWN aus der Prozess- und<br />
Beschaffungsoptimierung.<br />
Juli/August 2011<br />
422 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Märkte und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Linde und Daimler treiben Infrastrukturaufbau<br />
für Brennstoffzellenfahrzeuge weiter voran<br />
Der Automobilhersteller Daimler<br />
und der Technologiekonzern<br />
The Linde Group treiben den Infrastrukturaufbau<br />
für wasserstoffbetriebene<br />
Brennstoffzellenfahrzeuge weiter<br />
voran. Die beiden Unternehmen<br />
werden in den kommenden drei Jahren<br />
20 zusätzliche Wasserstoff-Tankstellen<br />
in Deutschland errichten und<br />
damit die Versorgung der stetig<br />
wachsenden Anzahl von Brennstoffzellenfahrzeugen<br />
mit ausschließlich<br />
regenerativ erzeugtem Wasserstoff<br />
sicherstellen. Die Initiative bildet<br />
einen Brückenschlag zu den bestehenden<br />
Infrastrukturprojekten H 2 -<br />
Mobility und Clean Energy Partnership,<br />
die über das Nationale Innovationsprogramm<br />
Wasserstoff- und<br />
Brennstoffzellentechnologie (NIP) ge -<br />
ördert werden. Damit nimmt<br />
Deutschland bei der Wasserstoff-Infrastruktur<br />
im internationalen Vergleich<br />
die Spitzenposition ein.<br />
Durch die Initiative von Linde<br />
und Daimler, die mit Investitionen in<br />
zweistelliger Millionenhöhe verbunden<br />
ist, wird sich die Zahl der öffentlichen<br />
Wasserstoff-Tankstellen in<br />
Deutschland mehr als verdreifachen.<br />
Die neuen Tankstationen sollen in<br />
den bestehenden Wasserstoff-Regionen<br />
Stuttgart, Berlin und Hamburg<br />
sowie entlang einer neuen durchgängigen<br />
Nord-Süd- und Ost-West-<br />
Verbindung entstehen. Ziel ist es,<br />
verkehrstechnisch günstig gelegene,<br />
bestehende Standorte unterschiedlicher<br />
Mineralölfirmen zu nutzen.<br />
Damit werden erstmals alle Orte in<br />
Deutschland mit einem Brennstoffzellenfahrzeug<br />
erreichbar sein. Ein<br />
Schwerpunkt des Infrastrukturausbaus<br />
wird in Baden-Württemberg<br />
liegen, denn 125 Jahre nach der<br />
Erfindung des Automobils soll von<br />
dort auch dessen Neuerfindung ausgehen.<br />
Für die erfolgreiche Einführung<br />
von Brennstoffzellenfahrzeugen ist<br />
der Aufbau einer öffentlichen Wasser-<br />
stoff-Infrastruktur entscheidend. Erste<br />
Zentren in Ballungsräumen wie<br />
Berlin und Hamburg, haben sich<br />
bereits etabliert. Von den zurzeit<br />
knapp 30 Wasserstoff-Tankstellen in<br />
Deutschland sind sieben in einem<br />
öffentlichen Tankstellenbetrieb integriert.<br />
Deutschland ist damit klarer Vorreiter<br />
in Europa. Bereits fünf bis zehn<br />
Tankstellen sind für eine kundenfreundliche<br />
erste Abdeckung einer<br />
Großstadt ausreichend. Die Verbindung<br />
dieser urbanen Zentren stellt<br />
einen wesentlichen Schritt für einen<br />
flächendeckenden Ausbau einer<br />
öffentlichen H 2 -Infrastruktur dar.<br />
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Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 423
NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Bio<strong>gas</strong>-Innovationspreis der deutschen<br />
Landwirtschaft 2011 für Schmack Bio<strong>gas</strong><br />
Unter der gemeinsamen Trägerschaft<br />
des Fachverbandes Bio<strong>gas</strong>,<br />
des Deutschen Bauernverbandes<br />
und des Bundesverbandes Bioenergie<br />
fand am 12. und 13. Mai<br />
2011 der 4. Bio<strong>gas</strong>-Innovationskongress<br />
statt. Veranstaltungsort ist traditionell<br />
das Zentrum für Umweltkommunikation<br />
der Deutschen<br />
Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück.<br />
Für die Kongressleitung war<br />
das Landvolk Niedersachsen und<br />
das Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende<br />
Rohstoffe verantwortlich.<br />
Die Themenbreite reichte von<br />
der Optimierung der Anlagentechnik<br />
über die Prozessbiologie bis zur<br />
<strong>Gas</strong>einspeisung. Der Kongress informiert<br />
Anlagenbetreiber, Wissenschaftler<br />
und die Wirtschaft über<br />
die Neuerungen auf diesen Gebieten.<br />
Höhepunkt der Veranstaltung<br />
war die Übergabe des Bio<strong>gas</strong>-Innovationspreises.<br />
Ziel der Preisvergabe sowie des<br />
gesamten Kongresses ist es, den<br />
präsentierten Innovationen den<br />
Markteinstieg zu erleichtern und<br />
ihnen zum Durchbruch zu verhelfen.<br />
Als Preisträger aus dem Bereich<br />
der Wirtschaft wurde Dr. Doris<br />
Schmack von der Schmack Bio<strong>gas</strong><br />
GmbH aus dem bayerischen<br />
Schwandorf für den Beitrag<br />
„Methanos – Bakterien zur Erhöhung<br />
der Effizienz von Bio<strong>gas</strong>anlagen“<br />
gewürdigt. Methanos sind<br />
besonders leistungsfähige Bakterien,<br />
die in Bio<strong>gas</strong>anlagen die<br />
Raumbelastung und die <strong>Gas</strong>ausbeute<br />
der eingesetzten Substrate<br />
deutlich steigern.<br />
Die Hochleistungsbakterien er -<br />
hielten bereits im Rahmen des<br />
Baye rischen Energiepreises 2010<br />
eine Auszeichnung und wurden im<br />
April 2011 patentiert. Die ersten<br />
Feldversuche konnten schon erfolgreich<br />
abgeschlossen werden, verschiedene<br />
Einsatzszenarien werden<br />
aktuell für Pilotkunden angeboten.<br />
MT-Biomethan verzeichnet deutliches Wachstum<br />
Die MT-Biomethan GmbH hat im<br />
Geschäftsjahr 2010 einen<br />
Gesamtumsatz von 14 Mio. € erwirtschaftet.<br />
Insgesamt wurden im vergangenen<br />
Jahr acht <strong>Gas</strong>auf bereitungs<br />
anlagen in Betrieb genommen,<br />
die nach dem Verfahren der<br />
drucklosen Aminwäsche Bio<strong>gas</strong> auf<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>qualität veredeln.<br />
Zu den Meilensteinen des vergangenen<br />
Geschäftsjahres gehörte<br />
der Kauf der Patenschutzrechte für<br />
die Aufbereitungstechnik nach dem<br />
Verfahren der drucklosen Aminwäsche<br />
von dem Wittenberger Technologieunternehmen<br />
DGE GmbH.<br />
Mit der breit angelegten Produktpalette<br />
kann MT-Biomethan<br />
somit gemeinsam mit der MT-Energie<br />
GmbH schnittstellenfrei komplexe<br />
Biomethanprojekte anbieten,<br />
die von der Bio<strong>gas</strong>anlage über die<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung bis hin zur Einspeisung<br />
reichen.<br />
Im Jahr 2011 sollen insgesamt 15<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitungsanlagen realisiert<br />
werden. Damit verbunden ist eine<br />
weitere deutliche Umsatz steigerung<br />
auf ca. 25 Mio. €. Zu den<br />
Kunden gehören insbesondere größere<br />
Landwirtschaftsbetriebe und<br />
Stadtwerke, die sich im Bereich der<br />
erneuerbaren Energien engagieren.<br />
Darüber hinaus setzen zunehmend<br />
lokale Kooperationen aus Landwirten<br />
und Kommunen auf das Thema<br />
<strong>Gas</strong>auf bereitung.<br />
Juli/August 2011<br />
424 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Märkte und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Landis+Gyr an Toshiba<br />
verkauft<br />
Landis+Gyr, führender Anbieter für intelligente Lösungen<br />
im Energiemanagement, hat einen neuen Besitzer:<br />
Der japanische Technologiekonzern Toshiba hat das<br />
Unternehmen aus Zug für 2,3 Mrd. Dollar übernommen.<br />
Management und Produktangebot sowie der Firmenname<br />
bleiben unverändert. Alle Mitarbeiter werden<br />
übernommen. Die Konzernführung übernimmt der bisherige<br />
COO, Andreas Umbach. Durch den neuen Partner<br />
kann Landis+Gyr seine Marktposition weiter ausbauen.<br />
Landis+Gyr will sein Sortiment in den kommenden<br />
Jahren stetig erweitern, um den künftigen Anforderungen<br />
an intelligente Stromnetze gerecht zu werden.<br />
Toshiba verfolgt das Ziel, sich in den kommenden 10<br />
Jahren zum weltweit innovativsten Unternehmen für<br />
Energiemanagement zu entwickeln. Mit dem Erwerb<br />
des führenden Anbieters für Smart Metering vollzieht<br />
Toshiba einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Mit<br />
dem Zukauf investiert Toshiba in den Ausbau ihrer<br />
Smart Grid-Produkte und -Services und nutzt<br />
Landis+Gyr als solide Basis für weiteres Wachstum.<br />
Eine Reihe weiterer europäischer und amerikanischer<br />
Unternehmen hatten ebenfalls großes Interesse<br />
an einem Kauf von Landis+Gyr gezeigt. Die Japaner<br />
erhielten letztendlich den Zuschlag. Nicht unwichtig<br />
war, dass die Unternehmen gut zueinander passen.<br />
Beide Unternehmen bestehen schon seit über 100 Jahren,<br />
legen großen Wert auf Innovation und betrachten<br />
ihre Geschäftsbeziehungen zu den Energieversorgungsunternehmen<br />
langfristig.<br />
Zuletzt hatte Landis+Gyr der Bayard Gruppe in Sydney<br />
gehört. Der bisherige CEO, Cameron O´Reilly, unterstützt<br />
den laufenden Verkaufsvorgang und nimmt da -<br />
nach Aufgaben für Toshiba war.<br />
Blauer Himmel über<br />
Indien<br />
A<br />
ls inzwischen drittes Großprojekt in Indien seit 2007<br />
baut der Essener Technologiedienstleister DMT<br />
GmbH & Co. KG, gemeinsam mit einem indischen Generalunternehmer,<br />
eine Anlage zur Reinigung von Kokerei<strong>gas</strong>en<br />
für den größten Stahlkonzern Indiens, die Steel<br />
Authority of India (SAIL). Im zentralindischen Bundesstaat<br />
Chhattisgarh betreibt SAIL das Stahlwerk Bhilai,<br />
das jährlich 7,5 Mio. t Stahl erzeugt, welcher überwiegend<br />
im indischen Markt Absatz findet. Binnen weniger<br />
als 24 Monaten investieren die Essener Ingenieure hier<br />
rund 18.000 Arbeitsstunden, damit der indische Himmel<br />
wieder etwas blauer wird.<br />
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NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Greenvironment erhält Auftrag für Lieferung<br />
einer 4 MW-Mikro<strong>gas</strong>turbinen-Anlage<br />
GGC Energy s. r. o., eine 50 %ige<br />
Tochtergesellschaft der börsennotierten<br />
Greenvironment plc,<br />
hat einen Vertrag zur Lieferung<br />
einer 4- MW-Mikro<strong>gas</strong>turbinen-Anlage<br />
unterzeichnet. Das Auftragsvolumen<br />
beläuft sich auf 6,5 Mio. €.<br />
Auftraggeber ist die R7 Group,<br />
ein russisches Bauunternehmen,<br />
das auch mehrere Hotels besitzt<br />
und in Adler, einem Ortsteil der russischen<br />
Schwarzmeerstadt Sotschi,<br />
ebenfalls ein Einkaufszentrum auf<br />
einer Fläche von rund 12 000 Quadratmetern<br />
betreibt. Neben dem<br />
Center „Novy Vek“ (neues Jahrhundert)<br />
sollen nun auf einer Fläche<br />
von 30 000 Quadratmetern ein weiteres<br />
Einkaufszentrum sowie ein<br />
Bürohochhaus mit voraussichtlich<br />
14 Etagen (10 000 Quadratmeter<br />
Bürofläche) entstehen.<br />
Der Auftragnehmer für das dafür<br />
benötigte Energiezentrum ist die<br />
ENKOM a.s. (www.enkom.cz), ein<br />
tschechisches Ingenieurunternehmen<br />
mit langjähriger Erfahrung bei<br />
der Errichtung und dem Verkauf von<br />
Kraftwerksanlagen in Russland. Die<br />
Tochtergesellschaft von Greenvironment<br />
wird die komplette Energielösung<br />
für dieses Center liefern. Dazu<br />
gehören unter anderem vier C1000<br />
Capstone-Mikro<strong>gas</strong>turbinen, Wärmetauscher,<br />
Zusatzkessel und Kälteanlagen.<br />
Die tschechische Tochtergesellschaft<br />
von ABB (www.abb.cz)<br />
stellt die Automatisierung des ge -<br />
samten Projektes sicher. Die Montage<br />
und Inbetriebnahme erfolgt<br />
durch den russischen Capstone-Vertriebspartner<br />
BPC Group (www.bpcgroup.ru)<br />
sowie weitere regionale<br />
Unternehmen.<br />
Im Rahmen des zweistufigen<br />
Projektes ist geplant, die erste Mikro<strong>gas</strong>turbine<br />
im vierten Quartal<br />
2011 in Betrieb zu nehmen. Drei<br />
weitere Mikro<strong>gas</strong>turbinen werden<br />
dann im Sommer 2012 implementiert.<br />
Das Projekt wird durch Banken<br />
und Investoren aus der Tschechischen<br />
Republik sowie Russland<br />
finanziert.<br />
Neustrukturierung der GVS<br />
Zum 1. Juli 2011 hat sich die GVS<br />
neu aufgestellt. Unter dem<br />
Dach der Muttergesellschaft EnBW<br />
Eni Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
werden zukünftig zwei eigenständige<br />
Unternehmen agieren: die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>handels-<br />
und Vertriebsgesellschaft<br />
<strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland<br />
GmbH (GVS) sowie der<br />
Netzbetreiber GVS Netz GmbH.<br />
Die neue gesellschaftsrechtliche<br />
Struktur wird den geänderten<br />
Marktanforderungen gerecht und<br />
bietet eine gute Ausgangsbasis für<br />
die strategische Weiterentwicklung<br />
sowohl der Vertriebs- und Handelsaktivitäten<br />
als auch des <strong>Gas</strong>transports.<br />
Bestehende <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>lieferungs-,<br />
Transport- und Dienstleistungsverträge<br />
gehen automatisch auf die<br />
jeweilige Gesellschaft im Wege der<br />
Gesamtrechtsnachfolge über. Firmensitz<br />
mit Adresse, Telefonnummern<br />
usw. bleiben unverändert. Die<br />
Kunden und Geschäftspartner<br />
haben weiterhin die gleichen<br />
Ansprechpartner.<br />
Bayreuther Netzbetreiber erteilt Gesamtabnahme<br />
für das Netzinformationssystem von Intergraph®<br />
Die BEW Bayreuther Energie- und<br />
Wasserversorgung GmbH entschied<br />
sich nach mehrjährigem Einsatz<br />
eines CAD-gestützten Netzinformationssystems<br />
für die Umstellung<br />
auf das offene GIS G!NIUS.<br />
Intergraph® erhielt den Liefer- und<br />
Dienstleistungsauftrag als Generalunternehmer.<br />
Es galt das GIS-Projekt<br />
beginnend mit der Migration<br />
der Sparten <strong>Gas</strong> und Wasser sowie<br />
Topographie, gefolgt von der Lieferung<br />
und Anpassung der Fachschalen<br />
Strom, Telekommunikation und<br />
Fernwärme zu realisieren. Nun ist<br />
das Projekt abgeschlossen und die<br />
BEW arbeitet vollständig auf der<br />
modernen Technologie.<br />
Die BEW Bayreuther Energieund<br />
Wasserversorgung GmbH versorgt<br />
als Tochtergesellschaft der<br />
Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH<br />
rund 80 000 Einwohner auf knapp<br />
292 Quadratkilometern. Zum Kerngeschäft<br />
zählen die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-, Trinkwasser-,<br />
Strom- und Wärmeversorgung<br />
von Industrie-, Gewerbe- und<br />
Haushaltskunden.<br />
Juli/August 2011<br />
426 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
erd <strong>gas</strong><br />
11<br />
17. EUROFORUM-Jahrestagung 12. bis 14. Oktober 2011<br />
Die Themen<br />
12. und 13. Oktober 2011<br />
Unter dem Vorsitz von:<br />
Helmut Sendner,<br />
Energie & Management<br />
Die Transformation der Energiewirtschaft –<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> als Schlüsselfaktor für die Energiewende!<br />
• <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> feiert ein Comeback!<br />
Die Energiewende als zweite Chance<br />
• Die Ölpreisbindung: Wie geht es damit weiter?<br />
• Neue Erzeugungsstrukturen und der Beitrag<br />
von <strong>Gas</strong>kraftwerken<br />
• <strong>Gas</strong>netze & <strong>Gas</strong>speicher als Rückgrat des europäischen<br />
<strong>Gas</strong>marktes – Die Stabilität aufrecht erhalten!<br />
• Das <strong>Gas</strong> Target Model in seinen Eckpunkten<br />
14. Oktober 2011<br />
<strong>Gas</strong>vertrieb und <strong>Gas</strong>beschaffung –<br />
Auf das Miteinander kommt es an!<br />
Getrennt<br />
buchbar<br />
• Ist der Wärmemarkt noch ein Markt für <strong>Gas</strong>versorger?<br />
• Die <strong>Gas</strong>beschaffungsstrategie entscheidet!<br />
Damit auch der Preis stimmt<br />
• Smarte <strong>Gas</strong>welt: Potenziale für die <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Arno Büx,<br />
Storengy<br />
Deutschland<br />
Stephan<br />
Kamphues,<br />
ENTSO-G<br />
Hildegard<br />
Müller,<br />
BDEW<br />
Dr. Norbert<br />
Verweyen,<br />
RWE Effizienz<br />
Unser Medienpartner:<br />
Jens Apelt, Creos Deutschland<br />
Ralph Bahke, Ontras – VNG <strong>Gas</strong>transport<br />
Dr. Volker Breisig, PricewaterhouseCoopers<br />
Klaus-Peter Dietmayer, erd<strong>gas</strong> schwaben<br />
Torsten Frank, NetConnect Germany<br />
Bernhard H. Funk, Initiative <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> pro Umwelt<br />
Klemens Gutmann, regiocom<br />
Dr. Gerhard Holtmeier, erd<strong>gas</strong> mobil/Thüga<br />
Dr. Ralf Klintz, WINGAS<br />
Dr. Gerald Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />
Oliver Maibaum, European Energy Exchange<br />
Reinhard Mitschek, Nabucco <strong>Gas</strong> Pipeline<br />
Bettina Pohl-Lütcke, Shell Energy<br />
Ralf Poll, Pfalzwerke<br />
Thomas Prauße, Stadtwerke Leipzig<br />
Andreas Prohl, GASAG<br />
Mag. Michael Schmöltzer, Energie-Control Austria<br />
Olaf Schneider, Verbundnetz <strong>Gas</strong><br />
Folker Siegmund, Advanced Power Germany<br />
Dr. Heinrich Herm Stapelberg, ExxonMobil<br />
Dr. Walter Thielen, DVGW<br />
Robert Werner, Greenpeace Energy<br />
Achim Zerres, Bundesnetzagentur<br />
www.erd<strong>gas</strong>-forum.com<br />
Hotel Berlin, Berlin
NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Thüga-Gruppe konnte Wettbewerbsposition<br />
in 2010 stärken<br />
Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die<br />
Thüga Aktiengesellschaft ein Be -<br />
teiligungsergebnis von 353 Mio. €.<br />
Damit ist ihre wichtigste Ertragssäule<br />
gegenüber dem Vorjahr um<br />
33 Mio. € gestiegen. Dieses Ergebnis<br />
ist insbesondere auf die intensive<br />
Zusammenarbeit in der Thüga-<br />
Gruppe zurückzuführen. 2010 ha -<br />
ben die Beteiligungen der Thüga in<br />
Summe 132,5 Mrd. kWh <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
(+ 6,7 %) und 38,2 Mrd. kWh (+ 4,7 %)<br />
Strom und 324 Mio. m³ Wasser<br />
(+ 3,7 %) abgesetzt und einen Um -<br />
satz von 20 Mrd. € erwirtschaftet.<br />
Die Gewinnabführung der Thüga<br />
Aktiengesellschaft an die Muttergesellschaft,<br />
die Thüga Holding GmbH<br />
& Co. KGaA (Thüga Holding), lag bei<br />
gut 380 Mio. €. Aus dem Bilanzgewinn<br />
der Thüga Holding werden<br />
223,4 Mio. € an die kommunalen<br />
Anteilseigner Stadtwerke Hannover<br />
Aktiengesellschaft, Mainova Aktiengesellschaft,<br />
N-ERGIE Aktiengesellschaft<br />
und der Kom9 GmbH & Co. KG<br />
ausgeschüttet. Das bedeutet im Vorjahresvergleich<br />
einen Anstieg um 8,7 %.<br />
Zur Finanzierung des Thüga<br />
Erwerbs hatte die Thüga Holding in<br />
2009 Akquisitionsdarlehen in Höhe<br />
von 775 Mio. € aufgenommen. In<br />
2010 wurde diese Darlehen durch<br />
neue bilaterale Bankkredite und<br />
Schuldscheindarlehen refinanziert<br />
und signifikante Verbesserungen<br />
bei Konditionen und Verpflichtungen<br />
erreicht. Darüber hinaus hat die<br />
Thüga Kreditlinien zur Wachstumsfinanzierung<br />
abgeschlossen.<br />
In 2010 hat das Unternehmen<br />
über 230 Mio. € in das Beteiligungsportfolio<br />
investiert. Mit der Beteiligung<br />
an der WEMAG AG ist es nun<br />
erstmalig auch in Mecklenburg-Vorpommern<br />
vertreten. In Hessen hat<br />
die Thüga ihr Engagement durch<br />
die neue Partnerschaft mit der Städtische<br />
Werke Aktiengesellschaft aus<br />
Kassel erweitert. Investiert hat das<br />
Unternehmen auch in die Neuordnung<br />
von Beteiligungen: In Südsachsen<br />
ist aus den Partnern Stadtwerke<br />
Chemnitz Aktiengesellschaft<br />
und <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> Südsachsen GmbH die<br />
eins energie in sachsen GmbH & Co.<br />
KG entstanden. In Kaiserslautern<br />
sind die Anteile der TWK Technische<br />
Werke Kaiserslautern GmbH und<br />
dem Partnerunternehmen <strong>Gas</strong>anstalt<br />
Kaiserslautern AG in der EWP<br />
Energie-Wasser-Partner AG, die zwischenzeitlich<br />
unter SWK Stadtwerke<br />
Kaiserslautern Versorgungs-AG firmiert,<br />
gebündelt worden.<br />
Verdichteranlage „Haiming“ mittels K3V<br />
dokumentiert und archiviert<br />
Die Verdichteranlage Haiming<br />
nahe der deutsch-österreichischen<br />
Grenze wurde errichtet, um<br />
zusätzliche Kapazitäten für den<br />
Import von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> nach Deutschland<br />
zu schaffen. Zur permanenten<br />
Anlagenüberwachung, Instandhaltungsplanung,<br />
-steuerung und -ausführung,<br />
ist unter anderem eine<br />
lückenlose Anlagendokumentation<br />
unabdingbar. Entsprechend dem<br />
Stand der Technik in elektronischer<br />
Form, für den sekundenschnellen<br />
und genauen Zugriff auf die geforderten<br />
Informationen.<br />
Im Februar 2010 erhielt die B.I.K.<br />
Anlagentechnik GmbH den Generalauftrag<br />
zur Anlagenaufnahme<br />
und -dokumentation. Gefordert war<br />
die Bestandsaufnahme, die Erstellung<br />
interaktiver R&I-Fließbilder, die<br />
Abbildung der verfahrenstechnischen<br />
Prozesseinheiten sowie die<br />
elektronische Archivierung der<br />
Errichterdokumentation im integrierten<br />
Dokumentenmanagementsystem<br />
(DMS) von K3V-Energiewirtschaft.<br />
Die Planungsunterlagen<br />
umfassten 250 Aktenordner. Diese<br />
Unterlagen wurden mittels Scan-<br />
Vorgängen, Verschlagwortung so -<br />
wie der detaillierten Baugruppenund<br />
Standortbeschreibung in K3V<br />
integriert. Der Auftrag wurde von<br />
der B.I.K. Anlagentechnik GmbH<br />
kooperierend mit der Schandl<br />
GmbH innerhalb von 12 Monaten<br />
ausgeführt.<br />
Juli/August 2011<br />
428 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Märkte und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
VNG-Bilanz 2010<br />
Die VNG – Verbundnetz <strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft<br />
(VNG) hat ihren<br />
Kurs auch im Jahr 2010 fortgesetzt<br />
und konnte den Absatz erneut steigern.<br />
Der Jahresabsatz der VNG AG<br />
stieg im vergangenen Jahr um 37,3<br />
Mrd. kWh oder 20,4 % auf insgesamt<br />
220,3 Mrd. kWh. Wegen des anhaltenden<br />
Überangebotes von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
auf den europäischen Märkten und<br />
eines immer schärferen Wettbewerbes<br />
konnte das Ertragsniveau des<br />
Vorjahres allerdings nicht gehalten<br />
werden. Gleichwohl wurde ein Überschuss<br />
von 59 Mio. Euro erzielt.<br />
Das dynamische Auslandsgeschäft<br />
von VNG zusammen mit verstärkten<br />
Aktivitäten an den europäischen<br />
Spot- und Terminmärkten<br />
haben für einen höheren Absatz<br />
gesorgt. Im Zuge des Absatzwachstumes<br />
ist der Umsatz der VNG AG<br />
um 11 % auf rund 5,3 Mrd. Euro<br />
gestiegen.<br />
Der Absatz im Ausland legte<br />
2010 um 34 %, der Absatz an den<br />
europäischen Spot -und Terminmärkten<br />
sogar um 66,5 % zu. Das<br />
Auslandsgeschäft von VNG ist mittlerweile<br />
zu einer wichtigen Ertragssäule<br />
geworden. Polen bildet mit<br />
einem Absatz von 10 Mrd. kWh den<br />
größten Auslandsmarkt gefolgt von<br />
Italien. In Italien wurden zusätzliche<br />
Kunden gewonnen, wodurch der<br />
dortige Absatz um 12 % auf 6,4 Mrd.<br />
kWh gesteigert werden konnte.<br />
Auch die Vertriebsaktivitäten in<br />
Luxemburg, Frankreich, Slowakei<br />
und Tschechien verzeichneten signifikante<br />
Erfolge. In Deutschland<br />
konnte VNG in allen Kundensegmenten<br />
zulegen, bei Industriekunden<br />
sogar um 21,1 %.<br />
Auch die Entwicklung neuer und<br />
innovativer Produkte und Dienstleistungen<br />
wurde ausgebaut, wobei<br />
VNG im Rahmen der Beschaffung<br />
und der Portfoliobewirtschaftung<br />
den Wünschen der Stadtwerke entgegenkommt.<br />
Das Unternehmen<br />
arbeitet u. a. an der Erweiterung der<br />
Anwendungsbereiche für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
und entwickelt gemeinsam mit<br />
Marktpartnern energieeffiziente<br />
Technologien bis zur Marktreife. Vor<br />
allem die kombinierte Erzeugung<br />
von Strom und Wärme bis in den<br />
Haushaltsbereich mit Mikro-BHKW<br />
ist ein weiterer Baustein, die Energieversorgung<br />
der Zukunft auch im<br />
privaten und gewerblichen Bereich<br />
zu gestalten.<br />
GE <strong>Gas</strong>turbinen liefern Energie für Sotschi in Russland<br />
GE wird zwei Aero-Derivative-<br />
<strong>Gas</strong>turbinen für die Energieversorgung<br />
der Olympischen Winterspiele<br />
im Winter 2014 in Sotschi<br />
(Russland) liefern. Dieses Projekt<br />
stellt das jüngste in einer Auftragsserie<br />
für <strong>Gas</strong>turbinen dar, die GE in<br />
den letzten Monaten erhalten hat.<br />
Das Unternehmen wird zwei Aero-<br />
Derivative-<strong>Gas</strong>turbinen des Typs<br />
LMS100 PB mit der neuesten Emissionstechnologie<br />
von GE ausliefern,<br />
um die Olympischen Spiele sowohl<br />
zu Zeiten normalen Stromverbrauchs<br />
als auch bei Verbrauchsspitzen<br />
zu versorgen. Ein wesentlicher<br />
Vorteil der neuen Technologie:<br />
die Einheiten können in weniger<br />
als zehn Minuten hochgefahren<br />
werden.<br />
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Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 429
NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Viessmann übernimmt HKB Ketelbouw<br />
Die Viessmann Group hat im Mai<br />
dieses Jahres den niederländischen<br />
Hersteller für Heißwasserund<br />
Dampfkessel HKB Ketelbouw<br />
B.V. übernommen. HKB ist auf die<br />
Fertigung von Kesseln mit besonders<br />
großen Leistungen für industrielle<br />
Anwendungen spezialisiert.<br />
So konnte Viessmann durch die<br />
Übernahme sein Leistungsspektrum<br />
von zuvor maximal 20 MW auf<br />
bis zu 116 MW (bzw.120 t Dampf<br />
pro Stunde) erweitern.<br />
Die HKB Ketelbouw wurde 1989<br />
gegründet und hat ihren Sitz im niederländischen<br />
Venlo. Das Kerngeschäft<br />
der Gesellschaft ist die Entwicklung,<br />
Konstruktion und Fertigung<br />
von Industriekesseln und<br />
Wärmerückführungssystemen<br />
sowie der Bau von Anlagen bis hin<br />
zur Erstellung von kompletten Heizhäusern.<br />
HKB hat insbesondere als<br />
Anbieter von kundenspezifischen<br />
Lösungen erstklassige internationale<br />
Referenzen und kann auf eine<br />
langjährige Erfahrung in der<br />
Projekt abwicklung zurückgreifen.<br />
Das Unternehmen hat im vergangenen<br />
Jahr einen Umsatz von<br />
15 Mio. € erwirtschaftet und<br />
beschäftigt 70 Mitarbeiter.<br />
Zweitgrößter <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher in Haidach<br />
offiziell in Betrieb genommen<br />
Nach nur zwei Jahren Bauzeit<br />
haben die Energieunternehmen<br />
RAG, WINGAS und Gazprom<br />
den Ausbau des <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speichers<br />
Haidach in der Nähe von Salzburg<br />
abgeschlossen. Mit einer Kapazität<br />
von über 2,6 Mrd. m 3 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> ist der<br />
Speicher Haidach der zweitgrößten<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher Mitteleuropas – das<br />
Volumen entspricht in etwa einem<br />
Viertel des österreichischen Jahresbedarfes<br />
an <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> Insgesamt 300<br />
Mio. € haben die drei Unternehmen<br />
in den vergangenen Jahren in die<br />
Entwicklung des Speichers, der von<br />
der RAG betrieben wird, investiert.<br />
Mit der Nachnutzung der natürlichen<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>lagerstätte Haidach als<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher setzen die drei<br />
Unternehmen auf die effizienteste,<br />
umweltfreundlichste und sicherste<br />
Form, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> zu speichern. Das<br />
Speichergestein in Haidach ist mit<br />
teilweise über 100 m ungewöhnlich<br />
mächtig und erstreckt sich über<br />
17,5 km 3 . Durch die hohe Durchlässigkeit<br />
des Gesteins können pro<br />
Stunde rund eine Mio. m 3 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
eingespeichert und auch entnommen<br />
werden. Die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>lagerstätte<br />
Haidach wurde 1997 als Porenlagerstätte<br />
in über 1600 m Tiefe von der<br />
RAG gefunden und war mit einem<br />
Volumen von 4,3 Mrd. m 3 einer der<br />
größten Funde Österreichs. Die<br />
erste Ausbaustufe des Speichers<br />
wurde 2007 mit einer Kapazität von<br />
1,2 Mrd. m 3 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> in Betrieb<br />
genommen. Der jetzt abgeschlossene<br />
Ausbau wurde 2009 gestartet.<br />
Am <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>speicher Haidach sind<br />
die RAG, WINGAS und Gazprom zu<br />
je einem Drittel beteiligt.<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
Volker Trenkle<br />
Tel. 089 / 4 50 51-388<br />
Fax 089 / 4 50 51-323<br />
trenkle@oiv.de<br />
Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />
Claudia Fuchs<br />
Tel. 089 / 4 50 51-277<br />
Fax 089 / 4 50 51-207<br />
fuchs@oiv.de<br />
Juli/August 2011<br />
430 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung<br />
OPAL fertig gestellt<br />
N<br />
ach 22 Monaten Bauzeit ist die größte<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung Westeuropas, die Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung<br />
OPAL,<br />
jetzt fertig gestellt worden. Gemeinsam mit<br />
Henning Heidemanns, Staatssekretär im<br />
Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten<br />
des Landes Brandenburg,<br />
gaben der Geschäftsführer der WINGAS, Dr.<br />
Gerhard König, und Henning R. Deters, Vorstandsmitglied<br />
der E.ON Ruhr<strong>gas</strong>, auf dem<br />
Gelände der OPAL-Verdichterstation in<br />
Baruth/Mark, südlich von Berlin, den Startschuss<br />
für die letzte von rund 50 000<br />
Schweißnähten der über 470 km langen<br />
Anschlussleitung der Nord Stream. Die<br />
OPAL-Leitung war in den vergangenen<br />
Monaten Deutschlands längste Baustelle.<br />
Bis zu 2.500 Arbeiter hatten seit September<br />
2009 zwischen Ostseeküste und Erzgebirge<br />
über 26 000 rund 18 m lange und 15 t<br />
schwere Rohrsegmente verlegt. Nach einer<br />
Testphase wird die Pipeline im Herbst<br />
zusammen mit der Ostsee-Pipeline Nord<br />
Stream in Betrieb genommen. Insgesamt<br />
haben WINGAS und E.ON Ruhr<strong>gas</strong> über<br />
eine Milliarde Euro in das Energieinfrastrukturprojekt<br />
investiert.<br />
Die privatfinanzierte Milliardeninvestition<br />
belebte vor allem während der Wirtschaftskrise<br />
2009 und 2010 den regionalen<br />
Arbeitsmarkt und die Umsätze im Einzelhandel<br />
sowie im Hotellerie- und <strong>Gas</strong>tgewerbe<br />
der umliegenden Gemeinden. Allein<br />
von den direkt beauftragten Baufirmen<br />
wurden während der Leitungsarbeiten<br />
mehr als 500 neue Mitarbeiter entlang der<br />
Trasse eingestellt. Vor allem in Brandenburg<br />
fanden zahlreiche Menschen neue<br />
Arbeitsplätze im Umfeld der Bauarbeiten.<br />
Gleichzeitig liefert die Realisierung der<br />
Pipeline eine Grundlage für eine neue leistungsfähige<br />
Kommunikationsinfrastruktur:<br />
Denn parallel zu der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitung sind für<br />
die Überwachung und Steuerung der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>ströme<br />
Lichtwellenleiter verlegt worden,<br />
die für die öffentliche Telekommunikation<br />
mit genutzt werden können. Sie bieten<br />
eine Chance, die bisher zahlreichen „weißen<br />
Flecken“ in der DSL-Anbindung in den<br />
überwiegend ländlichen Regionen entlang<br />
der Leitungstrasse zu beseitigen.<br />
Jung & dynamisch – Der Kongress der<br />
oldenburger <strong>gas</strong>tage.<br />
Weiterhin auf höchstem Qualitätsstand mit<br />
dem Prädikat sehr gut*<br />
Vom 29.11. bis 01.12.2011<br />
*2010 wurde die Qualität des Kongresses durch unsere Teilnehmer wiederholt mit sehr gut bewertet.<br />
Auch in 2011 mit Top-Referenten:<br />
Günther Oettinger (Europäische Kommission),<br />
Ewald Woste (BDEW), Dr. Werner<br />
Brinker (EWE AG), Roger Kohlmann sowie<br />
Dr. Anke Tuschek (BDEW), Jens Schumann<br />
(<strong>Gas</strong>unie Deutschland GmbH & Co. KG),<br />
Jörg Budde (EWE Energie AG), Felix Hess<br />
(NAWARO BioEnergie AG), Dr. Johannes<br />
Viereck (Logica Deutschland GmbH & Co.<br />
KG) u.v.m.<br />
Das alles und mehr:<br />
Eine interaktive Messeausstellung,<br />
zwei gelungene Abendveranstaltungen,<br />
innovative Networking-Möglichkeiten.<br />
Mehr auf www.oldenburger-<strong>gas</strong>tage.de<br />
Kooperationspartner:
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
3. K3V-Anwendertreffen<br />
Am 7. und 8. Juni 2011 trafen sich<br />
rund 100 Sach- und Fachkundige<br />
aus der Energie- und Versorgungswirtschaft<br />
zum diesjährigen<br />
K3V-Anwendertreffen.<br />
Zum Auftakt der Veranstaltung<br />
begrüßte Erwin Reith, Geschäftsführer<br />
der B.I.K. Anlagentechnik<br />
GmbH, die Referenten und<br />
Teilnehmer/-innen. Aufgrund der<br />
stetigen Nachfrage konnten beim<br />
diesjährigen Anwendertreffen auch<br />
Gäste aus Luxemburg und Österreich<br />
begrüßt werden.<br />
Daran anschließend referierten<br />
Experten für Experten über spannende<br />
Themen rund um Neuerungen<br />
der K3V-Energiewirtschaft, praxisrelevante<br />
Anwendungsbeispiele<br />
sowie zu übergreifenden Themen<br />
rund um Energieversorgungsanlagen,<br />
Betriebssicherheit, Zuverlässigkeit<br />
und Energieverfügbarkeit.<br />
Zum dritten K3V-Anwendertreffen begrüßte Erwin<br />
Reith an die 100 Teilnehmer/-innen.<br />
Zum Auftakt führte Herrn Riediger,<br />
Verantwortlicher für die Programmierung,<br />
von der ZEBES AKTI-<br />
ENGESELLSCHAFT, die K3V-Energiewirtschaft<br />
mit ihren Fachschalen<br />
und Modulen vor. Unterstützt von<br />
Herrn Roters, B.I.K. Anlagentechnik<br />
GmbH, wurden dann neue Programmentwicklungen<br />
präsentiert.<br />
Nach dem Mittagessen referierte<br />
Dipl.-Ing. Brommana, Städtische<br />
Werke Netz + Service GmbH Kassel<br />
über die K3V-Energiewirtschaft im<br />
praktischen Einsatz. Anschließend<br />
demonstrierten Herr Riediger,<br />
ZEBES AKTIENGESELLSCHAFT und<br />
Herr Dipl.-Ing. Wackenhut, B.I.K.<br />
Anlagentechnik GmbH das K3V-<br />
Modul „BNetzA-Reporting“.<br />
Nachfolgend dokumentierten<br />
Dipl.-Ing. Müller-Syring, DBI <strong>Gas</strong>- und<br />
Umwelttechnik GmbH und Herr<br />
Roters, B.I.K. Anlagentechnik GmbH<br />
die Kompatibilität zwischen BEROS –<br />
Prognosesystem für <strong>Gas</strong>- und Wasserrohrnetze<br />
– und der K3V-Energiewirtschaft.<br />
Im Anschluss zeigten Herr<br />
Rickert, ELO Digital Office GmbH,<br />
Stuttgart und Herr Riediger, ZEBES<br />
AKTIENGESELLSCHAFT, live das aufeinander<br />
abgestimmte Arbeiten der<br />
K3V-Energiewirtschaft mit dem<br />
Dokumentenmanagementsystem<br />
ELO. Somit haben die Kunden die<br />
freie Wahl, das in K3V integrierte DMS<br />
zu nutzen oder ein unternehmensweites<br />
Dokumentenmanagementsystem<br />
mit K3V zu kombinieren.<br />
Am Abend erwartete die<br />
Teilnehmer/-innen auf dem Rhein<br />
die MS-BUGA zu einer ausgedehnten<br />
Schifffahrt auf Rhein und Mosel.<br />
Den Auftakt des zweiten Tages<br />
übernahm Herr Hüttenrauch, DBI<br />
<strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH. Er<br />
beleuchtete die zustandsorientierte<br />
Instandhaltung (ZOI) von <strong>Gas</strong>-<br />
Druckregel- und Messanlagen.<br />
Nachfolgend präsentierten Herr<br />
Klostermann und Herr Pack, B.I.K.<br />
Anlagentechnik GmbH, unter anderem<br />
das Helpdesk-Tool „Ticketsystem“,<br />
die Remote-Unterstützung,<br />
die Anbindung GIS sowie weitere<br />
Module und Management-Server-<br />
Applikationen.<br />
Den Abschluss gestaltete Herr<br />
Scherner, B.I.K. Anlagentechnik<br />
GmbH und dokumentierte das spezielle<br />
Dienstleistungsangebot der<br />
B.I.K., die rechtssichere Anlagendokumentation<br />
vor Ort durch Sachkundige,<br />
inklusive der Dateneinspeisung<br />
in K3V. Anhand von Fallbeispielen<br />
wurde dargestellt wo<br />
Versäumnisse an Versorgungsanlagen<br />
in der Praxis vorkommen.<br />
Um den besonderen Interessenslagen<br />
der Teilnehmer/-innen<br />
beim Anwendertreffen Rechnung<br />
zu tragen, fanden parallel zu den<br />
Vorträgen Workshops, unter der Leitung<br />
von Herrn Riediger und Herrn<br />
Roters, zur Fachschale Strom statt.<br />
AFRISO-Schulungen 2011<br />
AFRISO bietet auch in 2011 wiederholt<br />
eine Reihe von fachgerechten<br />
und praxisnahen Schulungen,<br />
Trainings und Seminaren an, die<br />
sich an aktuellen Themen und Normen<br />
sowie Fragestellungen orientieren.<br />
Angeboten werden folgende<br />
Tagesseminare: „Heizungs-Check<br />
nach EN 15378“, „1. Bun des-Immissionsschutzverordnung“,<br />
„Praxistraining:<br />
Hydraulischer Abgleich“,<br />
„<strong>Gas</strong>-Check“, „Die neue DVGW-TRGI<br />
2011“ sowie „Schimmelpilze in<br />
Innenräumen“. Des Weiteren gibt es<br />
noch das Zwei-Tagesseminar „Tankschutz<br />
und Leckschutzauskleidung“<br />
in Theorie und Praxis zum Einbau<br />
von Innenhüllen und Leckanzeigegeräten.<br />
Unterstützung erfährt das<br />
Seminar durch den BBS- und GT-Verband<br />
mit allen aktuellen Themen<br />
und Neuerungen im Bereich Tankschutz.<br />
Informationen:<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />
Jörg B. S. Bomhardt,<br />
Tel. (07135) 10 22 31<br />
E-Mail: joerg.bomhardt@afriso.de<br />
www.afriso.de<br />
Juli/August 2011<br />
432 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
KOMPETENZ FÜR<br />
DAS GASFACH<br />
FACHZEITSCHRIFTEN<br />
deutsch und englisch<br />
FACHBÜCHER<br />
VERANSTALTUNGEN
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Über 70 Prozent der Standfläche<br />
der E-world 2012 vermietet<br />
Vom 7. bis zum 9. Februar 2012<br />
findet die zwölfte E-world<br />
energy & water in der Messe Essen<br />
statt. Nach dem Erfolg der diesjährigen<br />
Messe mit einem Wachstum der<br />
Ausstellerzahlen von 8 % auf 544<br />
und einem Besucherplus von rund<br />
10 % auf 19 700 zeichnet sich bereits<br />
jetzt ein sehr starkes Interesse der<br />
Unternehmen an der E-world 2012<br />
ab: Schon seit Ende April 2011 sind<br />
über 70 % der Ausstellungsfläche<br />
vermietet. Damit wird deutlich: Der<br />
Erfolg und das stetige Wachstum<br />
des führenden Branchentreffpunktes<br />
der europäischen Energie- und<br />
Wasserwirtschaft setzen sich weiter<br />
fort.<br />
Bereits zur E-world 2011 war aufgrund<br />
der großen Nachfrage eine<br />
zusätzliche Messehalle geöffnet<br />
worden. Dadurch standen den Ausstellern<br />
in diesem Jahr erstmals<br />
41 000 Quadratmeter in fünf Messehallen<br />
zur Verfügung. Erneut wird<br />
einer der Schwerpunkte bei der<br />
E-world 2012 das Zukunftsthema<br />
„smart energy“ sein. Intelligente<br />
Netze, Zähler oder auch vernetzte<br />
Haustechnik stehen dort im Fokus.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.e-world-2012.com<br />
Neues Seminar – Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze<br />
Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze bieten<br />
neue Möglichkeiten zur effizienten<br />
Nutzung von Bio<strong>gas</strong>. Dabei<br />
lassen sich nicht nur hohe Ge -<br />
samtnutzungsgrade und höhere<br />
Umsätze erreichen, auch können<br />
dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze neue Kunden<br />
und Marktgebiete erschließen.<br />
Die Planung und der Betrieb von<br />
Bio<strong>gas</strong>netzen erfordert jedoch<br />
technisches, betriebswirtschaftliches<br />
und rechtliches Fachwissen.<br />
Am 1. September 2011 bietet deshalb<br />
die DBI – <strong>Gas</strong>technologisches<br />
Institut gGmbH Freiberg das Seminar<br />
„Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze“ in<br />
Leipzig an.<br />
In diesem Seminar werden<br />
neben den technischen Herausforderungen<br />
auch genehmigungsrechtliche<br />
und wirtschaftliche Fragestellungen<br />
der Bio<strong>gas</strong>netze aufgezeigt<br />
und diskutiert. Der<br />
Teilnehmer kann sich zu dem neuen<br />
Feld der Energiewirtschaft informieren<br />
und weiterbilden sowie Erfahrungen<br />
mit verschiedenen Vertretern<br />
austauschen.<br />
Informationen:<br />
DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH<br />
Freiberg,<br />
Emily Schemmel,<br />
Tel. (03731) 4195-339,<br />
www.dbi-gti.de<br />
EW-Fachtagung „Baumanagement 2011“<br />
Mit der Fachtagung „Baumanagement<br />
2011 – Moderner<br />
Netzbau unter dem Einfluss der<br />
Energiewende und der Novellierung<br />
des EnWGs“ am 19. und 20.<br />
September 2011, Mannheim stellt<br />
EW den Teilnehmern anhand aktueller<br />
Beispiele vor, wie sie den immer<br />
anspruchsvolleren Anforderungen<br />
des Tagesgeschäftes im Netzbau<br />
entgegnen können. Referenten aus<br />
der Praxis geben konkrete Anregungen,<br />
wie das Tagesgeschäft an der<br />
einen oder anderen Stelle effektiver<br />
und effizienter zu gestalten ist.<br />
Auch wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
ständig ändern und<br />
immer komplexere Aufgaben mit<br />
immer kleineren Teams bewältigt<br />
werden müssen, wird das Bauen im<br />
Netz immer eine der Hauptaufgaben<br />
eines Netzbetreibers bleiben.<br />
Die Fragen nach Budgets für<br />
Ausbauen, Erneuern, Reparieren<br />
oder Ertüchtigen stellen sich heute<br />
bei jeder Maßnahme aufs Neue.<br />
Dabei spielen die aktuellen Rahmenbedingungen<br />
eine immer entscheidendere<br />
Rolle für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
eines<br />
Projektes. Fragen der Rechtssicherheit,<br />
Verantwortung, Qualitätssicherung,<br />
Materialwirtschaft und der<br />
Zusammenarbeit mit Marktpartnern<br />
sind zentrale Erfolgsfaktoren<br />
des täglichen Geschäfts geworden.<br />
Ebenso die sich ergebende Entscheidung<br />
Make or Buy.<br />
Mitarbeiter in Unternehmen, die<br />
mit der täglichen Auftragsplanungund<br />
Abwicklung in Bau und Instandhaltung<br />
sowie Qualitätssicherung<br />
und Materialwirtschaft im Netzbau<br />
beschäftigt sind. Controller und<br />
Führungskräfte, zu deren Aufgaben<br />
die Gestaltung moderner, leistungsfähiger<br />
und kostengünstiger Prozesse<br />
gehört.<br />
Informationen:<br />
EW Medien und Kongresse GmbH,<br />
Hélène Seier ,<br />
Tel. (069) 7 10 46 87-349,<br />
E-Mail: helene.seier@ew-online.de<br />
Juli/August 2011<br />
434 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
EW-Fachtagung zum Ausbau der regenerativen<br />
Energieerzeugung<br />
Der Anteil regenerativer Stromerzeugung<br />
am Energiemix wird<br />
nach dem Willen der Bundesregierung<br />
in den kommenden Jahren<br />
stark wachsen. Dies wird sowohl die<br />
Kraftwerksstruktur als auch die<br />
Struktur der Wärmeerzeugung in<br />
den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />
nachhaltig verändern. Die Integration<br />
großer regenerativer Erzeugungsanlagen<br />
in die bestehende<br />
Netzinfrastruktur dürfte in den<br />
kommenden Jahren eine der größten<br />
Herausforderungen für die<br />
Netzbetreiber sein.<br />
Wie eine erfolgreiche Integration<br />
regenerativer Energieerzeugungsanlagen<br />
in den neuen Energiemix<br />
aussehen kann, ist Thema auf der<br />
EW-Fachtagung „Ausbau der regenerativen<br />
Energieerzeugung durch<br />
Unternehmen der Energiewirtschaft“<br />
am 12. und 13. September<br />
2011 in Leipzig.<br />
Themenschwerpunkte sind:<br />
das Energiekonzept der Bundesregierung<br />
und die Rolle der<br />
Regenerativen darin<br />
Netzkonzession und Klimaschutzkonzepte<br />
Netzintegration regenerativer<br />
Energieerzeugungsanlagen<br />
Beteiligungsmöglichkeiten für<br />
EVU und Bürger<br />
Direktvermarktung regenerativ<br />
erzeugter Energieprodukte<br />
Akzeptanzförderung für EEG-<br />
Projekte.<br />
Informationen:<br />
EW Medien und Kongresse GmbH,<br />
Jana Kittelmann,<br />
Tel. (069) 7 10 46 87-477,<br />
E-Mail: jana.kittelmann@ew-online.de<br />
11. GreenField Symposium<br />
Mehr als 100 Experten von <strong>Gas</strong>versorgern,<br />
Stadtwerken,<br />
Autoherstellern und Engineering-<br />
Unternehmen aus Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz, den Niederlanden<br />
und der Tschechischen<br />
Republik haben sich am 26. Mai<br />
2011 im bayrischen Türkenfeld versammelt.<br />
Die Firma Greenfield veranstaltete<br />
dort ihr 11. Symposium<br />
zum Thema „<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> & Bío<strong>gas</strong> im<br />
Kraftstoffmix der nächsten Jahrzehnte“.<br />
Auf der Fachveranstaltung<br />
diskutierten Vertreter namhafter<br />
Unternehmen sowie nationaler und<br />
internationaler Fachverbände Erfahrungen<br />
und Perspektiven eines<br />
breiteren Einsatzes des umweltfreundlichen<br />
und wirtschaftlichen<br />
Kraftstoffes <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>.<br />
Durch die stark zunehmende<br />
Produktion von Bio<strong>gas</strong> und seiner<br />
Beimischung zum <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> entsteht<br />
ein dauerhaft verfügbarer Alternativkraftstoff.<br />
Die dabei verwendeten<br />
Pflanzen haben etwa so viel CO 2<br />
verbraucht, wie bei der Verbrennung<br />
im Motor wieder freigesetzt<br />
wird. Auch die Stickstoff-, Feinstaub-<br />
und Lärmemissionen werden<br />
erheblich verringert. Deutschlandweit<br />
stehen heute rund 900 <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen<br />
zur Verfügung.<br />
Die Experten forderten die Politik<br />
daher auf, im Rahmen der Kraftstoffstrategien<br />
nicht nur die zukünftige<br />
Entwicklung von Elektrofahrzeugen<br />
zu fördern. Durch klare,<br />
langfristige Rahmenbedingungen<br />
und den Abbau von Wettbewerbsnachteilen<br />
wie z. B. die Anpassung<br />
des Biokraftstoff-Quotengesetzes<br />
muss Planungssicherheit geschaffen<br />
werden. Nur so können die ehrgeizigen<br />
Ziele der Bundesregierung<br />
zum Umweltschutz im Straßenverkehr<br />
erreicht werden. Die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>fahrzeuge<br />
sind seit Jahren erprobt<br />
und stehen auf dem Markt zur Verfügung.<br />
Am Rande des Symposiums wurden<br />
Neuentwicklungen von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>fahrzeugen<br />
wie die MILA Aerolight<br />
Leichtbaustudie der Firma MAGNA<br />
STEYR, der Mercedes E 200 NGT<br />
und der Passat Variant TSI EcoFuel<br />
sowie Touran TSI Eco Fuel von Volkswagen<br />
gezeigt.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 435
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Personalforum Energie 2011<br />
Personalverantwortliche der Energiebranche<br />
treffen sich am<br />
20./21. Oktober 2011 im Kölner<br />
Hotel im Wasserturm zum Personalforum<br />
Energie. „HR für die Energiewende“<br />
ist das Thema des Kongresses,<br />
denn Stadtwerke und Energieunternehmen<br />
stehen 11 Jahre nach<br />
der Liberalisierung vor dem nächsten<br />
Wandel. 20 Referenten aus der<br />
Energiewirtschaft und Wissenschaft<br />
informieren über die Zukunft der<br />
Arbeit und erfolgreiche HR-Strategien<br />
sowie neue Wege in der Rekrutierung<br />
von Fachkräften. Der HR-<br />
Branchentreff richtet sich an Personalverantwortliche<br />
aus allen<br />
Energiesparten – ob bei Stadtwerken<br />
und Energiedienstleistern, der<br />
Energieanlagentechnik oder im<br />
Bereich der Erneuerbaren Energien.<br />
Begleitet wird das Personalforum<br />
von zwei Praxisseminaren: Personalmarketing<br />
& Social Media sowie<br />
Führungskräfteentwicklung.<br />
Informationen:<br />
Personalforum Energie,<br />
Monika Handt,<br />
Tel. (08192) 997 3332,<br />
E-Mail: anmeldung@personalforum-energie.<br />
de, www.personalforum-energie.de<br />
Grundlagenseminare zur Bio<strong>gas</strong>einspeisung<br />
Nach Inkrafttreten neuer Regelungen<br />
für die <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />
(<strong>Gas</strong>NZV) und<br />
das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) ist eine steigende Bio<strong>gas</strong>einspeisung<br />
in das öffentliche <strong>Gas</strong>versorgungsnetz<br />
zu erwarten. Darauf<br />
reagiert die Projekthaus GmbH aus<br />
Bremen, ein Beratungsunternehmen<br />
für die Energiebranche, nun<br />
mit zwei praxisnahen Schulungen.<br />
Im Fokus der Fortbildung stehen<br />
technische und rechtliche Fragestellungen<br />
zur Bio<strong>gas</strong>einspeisung.<br />
Zielgruppe der Seminare sind Technische<br />
Leiter, Führungskräfte und<br />
Mitarbeiter von Energieversorgungsunternehmen.<br />
Neben einer Vorstellung der<br />
Anlagentechnik für Bio<strong>gas</strong>erzeugung,<br />
-aufbereitung und -einspeisung<br />
bietet die Schulung „Technische<br />
Grundlagen“ am 22.9.2011 in<br />
Bremen einen Überblick über die<br />
rechtlichen Grundlagen, die aus<br />
dem DVGW-Regelwerk und der <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />
sowie aus<br />
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
resultieren. Im Seminar „Technische<br />
und rechtliche Grundlagen“ am<br />
14.9.2011 in Bremen informiert<br />
zusätzlich ein Rechtsanwalt über die<br />
Vorgaben des EEG, Bilanzierungsrisiken<br />
und die Vertragsabwicklung.<br />
Informationen unter:<br />
Projekthaus GmbH,<br />
Tel. (0421) 330 278-10,<br />
www.projekthaus.com.<br />
VKU-Verbandstagung 2011<br />
Die VKU-Verbandstagung 2011<br />
findet am 12.–13.10.2011 in<br />
Bonn unter dem Motto „Kommunalwirtschaft<br />
der Zukunft: Innovativ –<br />
Bürgernah – Regional“ statt. Es werden<br />
rund 1000 Führungskräfte und<br />
Entscheidungsträger von kommunalen<br />
Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen<br />
erwartet sowie<br />
nationale und internationale Gäste<br />
aus Politik und Wirtschaft. Unter<br />
anderem haben bereits EU-Energiekommissar<br />
Günther Oettinger,<br />
Bundesumweltminister Dr. Norbert<br />
Röttgen, FAZ-Herausgeber Frank<br />
Schirrmacher und die Ministerpräsidentin<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
Hannelore Kraft, als Redner<br />
zugesagt.<br />
Neben der VKU-Mitgliederversammlung<br />
und dem öffentlichen<br />
Kongressprogramm findet auch<br />
wieder eine begleitende Ausstellung<br />
statt.<br />
Informationen:<br />
Verband kommunaler Unternehmen e. V.<br />
Alice Hauer,<br />
Tel. (030) 58580-211<br />
E-Mail: verbandstagung@vku.de<br />
Informationen zur Ausstellung:<br />
Innovation Congress GmbH,<br />
Christiane Pröhl,<br />
Tel. (0221) 934741-14,<br />
E-Mail: proehl@innovation-congress.de<br />
Juli/August 2011<br />
436 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
DBI Fachforum – Energiespeicherkonzepte und<br />
Wasserstoff<br />
Vom 13. bis 14. September 2011<br />
findet in Berlin das DBI-Fachforum<br />
zum Thema „Energiespeicherkonzepte<br />
und Wasserstoff“<br />
statt.<br />
Die langfristige Energiespeicherung<br />
ist ein hochaktuelles Thema im<br />
Spannungsfeld zwischen Ausbau<br />
Erneuerbarer Energien, Ausstieg aus<br />
der Atomkraft und Stromnetzausbau.<br />
Das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitungsnetz bietet<br />
Speicherkapazität im Terrawattbereich<br />
und ist zugleich effizient,<br />
sicher, umweltfreundlich und ge -<br />
sellschaftlich akzeptiert. Die Nutzung<br />
der <strong>Gas</strong>infrastruktur und seiner<br />
Komponenten bietet daher die<br />
Chance für einen ökologisch und<br />
volkswirtschaftlich sinnvollen Übergang<br />
von einer fossilen zu einer<br />
regenerativen Energiewirtschaft und<br />
wird so zum unverzichtbaren Teil<br />
eines zukünftigen Energiekonzeptes.<br />
Im Rahmen des DBIFachforums<br />
werden aktuelle politische Entwicklungen<br />
und Ziele zum Thema<br />
Power-to-<strong>Gas</strong> sowie Erkenntnisse<br />
aus Forschungs- und Demonstrationsprojekten<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Dazu ist die Veranstaltung in<br />
die Themenblöcke<br />
Energiekonzept der Bundesregierung<br />
und Energiewirtschaftsgesetz<br />
Bedarf und Möglichkeiten der<br />
Energiespeicherung,<br />
Aktuelle Entwicklungen auf den<br />
Gebiet der Wasserstofferzeugung<br />
sowie Demonstrationsvorhaben<br />
und<br />
Effekte von Wasserstoff auf ausgewählte<br />
Industrie<strong>gas</strong>prozesse<br />
und Untergrundspeicher<br />
gegliedert. Sowohl zu diesen<br />
Bereichen als auch in der Podiumsdiskussion<br />
„Bedeutung von Powerto-<strong>Gas</strong><br />
für das Energiesystem der<br />
Zukunft“ werden ausgewiesene<br />
Experten der Politik und der Branche<br />
referieren und gemeinsam zur<br />
Thematik miteinander debattieren.<br />
Die Veranstaltung richtet sich an<br />
Mitarbeiter von kommunalen und<br />
überregionalen Energieversorgern,<br />
Behörden, Ingenieurbüros, Forschungseinrichtungen<br />
und Interessenten.<br />
Darüber hinaus werden vor<br />
allem Strom- und <strong>Gas</strong>netzbetreiber<br />
sowie Betreiber von Windenergieanlagen<br />
angesprochen. Weitere<br />
Informationen zum aktuellen Programm<br />
sowie die Anmeldemodalitäten<br />
ist unter www.dbi-gti.de zu<br />
finden.<br />
Kontakt:<br />
DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH<br />
Freiberg,<br />
Emily Schemmel,<br />
Tel. (03731) 4195-339<br />
Expertenforum „Netz datenmanagement 2011“<br />
Mit dieser Fachtagung am 4.–5.<br />
Oktober 2011, im Kloster Eberbach,<br />
Eltville stellt EW den Teilnehmern<br />
anhand aktueller Beispiele vor,<br />
wie sie den immer anspruchsvolleren<br />
Anforderungen des Tagesgeschäftes<br />
entgegnen können. Referenten<br />
aus der Praxis geben konkrete<br />
Anregungen, das Tagesgeschäft an<br />
der einen oder anderen Stelle effektiver<br />
und effizienter zu gestalten.<br />
Die Bewältigung der täglichen<br />
Aufgaben in Betrieb, Instandhaltung<br />
und Bau ist heute ohne umfangreichen<br />
Einsatz von Informationstechnologie<br />
nicht mehr möglich. Neben<br />
dem kaufmännischen ERP Systemen<br />
spielt hierbei die Netzdokumentation<br />
eine immer wesentlichere<br />
Rolle. Sie liefert heute die Grundlage<br />
der technischen Betriebsmitteldokumentation.<br />
Sachgerechte Netz daten<br />
bilden dabei eine wichtige Voraussetzung<br />
zur Optimierung der täglichen<br />
Geschäftsprozesse in einem<br />
Energieversorgungsunternehmen.<br />
Besonders Daten mit geografischem<br />
Raumbezug werden immer häufiger<br />
als Entscheidungsgrundlage herangezogen.<br />
Das gilt für die Instandhaltung<br />
ebenso, wie für Betrieb, Bau<br />
und Vertrieb. Folgerichtig ist es notwendig<br />
umfassende Integrationen<br />
der Netzdokumentation mit anderen<br />
Datenquellen zu etablieren.<br />
Nicht nur der Entwurf sondern in<br />
besonderem Maße auch der Betrieb<br />
der integrierten Daten erfordert eine<br />
große Verantwortung bei der Organisation<br />
und Qualitätssicherung,<br />
schafft aber, konsequent betrieben,<br />
durch die schlüssige Integration aller<br />
Daten neue Möglichkeiten der<br />
Asset-Analyse und daraus folgende<br />
neue Ansätze zur Netzstrategie.<br />
Das Expertenforum wendet sich<br />
an Fach- und Führungskräfte aus<br />
den technischen Bereichen der<br />
EVU-Netzbetreiber, aus Asset Ma -<br />
nagement, Netzservice, Netzbetrieb,<br />
Instandhaltung, Arbeitsvorbereitung,<br />
Einsatzsteuerung sowie<br />
dem Bereich derjenigen Zentralsysteme,<br />
die die gewünschten Informationen<br />
verwalten, also z. B. GIS-,<br />
Kunden-, Anlagen-, Netz- und Be -<br />
triebsmittelinformationssysteme.<br />
Informationen unter:<br />
EW Medien und Kongresse GmbH,<br />
Hélène Seier,<br />
Tel. (069) 7 10 46 87-349,<br />
E-Mail: helene.seier@ew-online.de<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 437
NACHRICHTEN<br />
Verbände und Vereine<br />
rbv und figawa erneuern Vereinbarung<br />
rbv-Geschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter<br />
Hesselmann, rbv-Präsident Dipl.-Ing. Klaus Küsel,<br />
der Präsident der figawa Prof. e.h. (RUS) Bernd H.<br />
Schwank und figawa-Hauptgeschäftsführer<br />
Dipl.-Wirtschafts-Ing. Gotthard Graß bei der<br />
Unterzeichnung der neuen Vereinbarung, welche<br />
die Zusammenarbeit der Verbände zukünftig regelt.<br />
Foto: rbv<br />
Am 2. Mai haben der Rohrleitungsbauverband<br />
e.V. (rbv) und<br />
die Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e.V. (figawa)<br />
ihre Zusammenarbeit vertraglich<br />
neu geregelt. rbv-Präsident Dipl.-<br />
Ing. Klaus Küsel und der Präsident<br />
der figawa, Prof. e. h. (RUS) Bernd H.<br />
Schwank, unterzeichneten im Rahmen<br />
der WASSER BERLIN INTERNA-<br />
TIONAL 2011 auf dem Messestand<br />
der Kooperation Leitungsbau eine<br />
neu getroffene Vereinbarung, welche<br />
die Zusammenarbeit der beiden<br />
namhaften Verbände zukünftig<br />
regelt.<br />
figawa und rbv arbeiten seit<br />
1950 eng zusammen. Der Rohrleitungsbauverband<br />
bildet die stärkste<br />
Gruppe innerhalb der figawa und<br />
repräsentiert die Fachgruppe Rohrleitungsbau,<br />
die sich satzungsgemäß<br />
mit den Medien <strong>Gas</strong> und<br />
Wasser beschäftigt. Details zur Verbands-<br />
und Geschäfts stellen gemein<br />
schaft wurden erstmals in<br />
einer Vereinbarung im Jahre 1962<br />
festgeschrieben. In der in Berlin<br />
unterzeichneten Neufassung findet<br />
die Weiterentwicklung beider Vereine<br />
Berücksichtigung, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Erweiterung<br />
des Themenspektrums beim<br />
rbv.<br />
Zu den wichtigsten gemeinsamen<br />
Grundsätzen zählt die Stärkung<br />
der einheitlichen Interessenvertretung<br />
der im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
tätigen Unternehmen in tech nischwissenschaftlichen<br />
Belangen, zum<br />
Beispiel bei der Regelsetzung, im<br />
Prüf- und Zertifizierwesen, bei Forschung<br />
und Entwicklung und beim<br />
Austausch praktischer Erfahrungen.<br />
Mit der neuen Vereinbarung wird<br />
eine zeitgemäße und konstruktive<br />
Fortsetzung der traditionellen Zu -<br />
sammenarbeit sichergestellt.<br />
Neuer Masterstudiengang zum Ingenieur<br />
für Netztechnik und Netzbetrieb<br />
Mit dem Wintersemester<br />
2011/12 starten an den Hochschulen<br />
in Wolfenbüttel, Esslingen/<br />
Stuttgart und Trier berufsbegleitende<br />
Masterstudiengänge zum<br />
Ingenieur / zur Ingenieurin für Netztechnik<br />
und Netzbetrieb in der<br />
Strom-, <strong>Gas</strong>- und Wasserversorgung.<br />
Aufbauend auf dem zusammen<br />
mit den Verbänden DVGW und VDE<br />
entwickelten Zertifikatsstudiengang<br />
zum Netzingenieur haben die<br />
genannten Hochschulen, die beiden<br />
Verbände und namhafte Versorgungsunternehmen<br />
ein gemeinsames<br />
Curriculum erarbeitet, das<br />
einen bundesweiten Standard für<br />
die Versorgungswirtschaft setzt. Die<br />
Netzingenieure werden durch den<br />
Masterstudiengang dazu ausgebildet,<br />
bisher einzeln betrachtete<br />
Sparten wie Strom, <strong>Gas</strong> und Wasser<br />
spartenübergreifend zu behandeln.<br />
Sie erfüllen damit den Anspruch,<br />
Fach- und Führungsaufgaben in<br />
Netzgesellschaften wahrzunehmen<br />
und bringen ideale Voraussetzungen<br />
mit, als Technische Führungskraft<br />
nach G 1000, S 1000 bzw.<br />
W 1000 vom Unternehmen benannt<br />
zu werden.<br />
Den Interessenten stehen bundesweit<br />
drei Standorte mit dem<br />
abgestimmten Masterstudiengang<br />
zum Netzingenieur zur Auswahl.<br />
Zulassungsvoraussetzung ist ein<br />
abgeschlossenes Ingenieurstudium<br />
oder ein vergleichbarer Hochschulabschluss<br />
im Fachgebiet Strom oder<br />
<strong>Gas</strong>/Wasser sowie eine zweijährige<br />
Berufspraxis in der Versorgungstechnik.<br />
Teilnehmer mit einem<br />
abgeschlossenen Zertifikatstudium<br />
zum Netzingenieur steigen unmittelbar<br />
in das 3. Semester ein.<br />
Die beiden Verbände DVGW e.V.<br />
und FNN im VDE e.V. haben durch<br />
ihre Arbeitskreise an der inhaltlichen<br />
Ausgestaltung des Masterstudiengangs<br />
intensiv mitgearbeitet<br />
und hoffen auf eine rege Nachfrage.<br />
Information und Bewerbung in<br />
Wolfenbüttel: Ralf Zinke,<br />
E-Mail: r.zinke@ostfalia.de<br />
oder Tel. (05331) 939 78000,<br />
Esslingen/Stuttgart: Matthias Rinder,<br />
E-Mail: m.rinder@enbw.com oder<br />
Tel. (0711) 289 69244,<br />
Trier/Bonn: Robert Sattler,<br />
E-Mail: sattler@dvgw.de<br />
oder Tel. (0631) 2778921<br />
Juli/August 2011<br />
438 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Bio<strong>gas</strong><br />
Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />
Dieses Standardwerk behandelt sämtliche Aspekte rund um<br />
das Thema Bio<strong>gas</strong> von der Erzeugung über die Aufbereitung<br />
bis zur Einspeisung.<br />
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der gesamten<br />
verfahrenstechnischen Prozesskette. Grundlage der Erörterung sind<br />
die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.<br />
Ergänzend werden zukünftige Entwicklungen und Potenziale<br />
für Bio<strong>gas</strong> diskutiert. Die Themenaufbereitung basiert auf aktuellen<br />
Forschungsergebnissen, Erfahrungsberichten sowie Best-Practice-<br />
Anwendungen und ist in ihrer Form bisher einzigartig.<br />
Das Buch richtet sich an alle Interessengruppen, die fachlich mit<br />
der Bio<strong>gas</strong> einspeisung befasst sind. Es trägt sowohl konkreten,<br />
praktischen Aspekten Rechnung und fungiert zugleich als Einstiegswerk<br />
für die wissenschaftliche Bearbeitung.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
∙ Politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
∙ Verfahrenstechnik der Bio<strong>gas</strong>erzeugung<br />
∙ Technische und rechtliche Anforderungen an die <strong>Gas</strong>qualität<br />
∙ Verfahrenstechnik der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
∙ Anlagentechnik der <strong>Gas</strong>einspeisung<br />
∙ Abrechnung und Messtechnik<br />
∙ Vermarktung<br />
Sie haben die<br />
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Hrsg.: S. Bajohr / F. Graf<br />
1. Auflage 2010, ca. 300 Seiten, Farbdruck,<br />
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Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
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NACHRICHTEN<br />
Verbände und Vereine<br />
ELVHIS expandiert mit neuer Struktur<br />
und neuem Namen<br />
ELVHIS, der Europäische Leit-Verband<br />
der Hersteller von <strong>Gas</strong>-Infrarot-Hellstrahlern<br />
hat auf seiner<br />
43. Sitzung im März 2011 die Öffnung<br />
für europäische Hersteller von<br />
Dunkelstrahlern vollzogen. Mit der<br />
Integration der Dunkelstrahler trägt<br />
der Verband der Entwicklung am<br />
Markt Rechnung, dass beide Produktgruppen<br />
mit dem gleichen<br />
Wirkprinzip der Infrarot Strahlungsheizung<br />
arbeiten und dass immer<br />
mehr Unternehmen beide Systeme<br />
herstellen und vertreiben. Der<br />
zweite wichtige Sitzungsbeschluss<br />
ist die Ausweitung der Mitgliedschaft<br />
auf ordentliche und außerordentliche<br />
Mitglieder. Hierdurch sollen<br />
neue wichtige Partner für die<br />
Interessenvertretung gewonnen<br />
werden. Mit der Wahl von Prof.<br />
Schwank (Schwank GmbH Deutschland,<br />
Hell- und Dunkelstrahler) als<br />
Präsident und den Herren Gerad<br />
Auvergne (SBM Frankreich, Hellstrahler)<br />
und Frank Staniland (Ambirad<br />
United Kingdom, Dunkelstrahler)<br />
als Vize-Präsidenten wird die<br />
neue Ausrichtung und der neue<br />
Name von ELVHIS als „Europäischer<br />
Leit-Verband der Hersteller von <strong>Gas</strong>-<br />
Infrarot-Heizstrahlern e.V. zusätzlich<br />
unterstrichen.<br />
ELVHIS ist seit Gründung 1994<br />
als gemeinnütziger Interessenvertreter<br />
der europäischen Hersteller<br />
von <strong>Gas</strong>-Infrarot-Hellstrahlern tätig<br />
und heute als kompetenter<br />
Gesprächspartner bei der EU-Kommission<br />
und dem Europäischen Parlament<br />
bestens eingeführt. So baut<br />
die Gestaltung der Produktnormung<br />
im CEN TC 180 auf seine<br />
direkte Mitwirkung und auch seine<br />
finanzielle Unterstützung. Aktuell<br />
wichtige Themen im Markt stellen<br />
sich z.B. in der ECO-Designrichtlinie<br />
(EuP) mit ihren Konsequenzen für<br />
die Strahlungsheizung. Herstellern<br />
von Dunkelstrahlern fehlte bisher<br />
die Möglichkeit, ihre Interessen auf<br />
europäischer Ebene zu vertreten.<br />
Zudem steht jetzt Unternehmen,<br />
Organisationen, Verbänden, Instituten<br />
und Einzelpersonen, die sich mit<br />
der Herstellung von Komponenten,<br />
dem Handel, der Forschung oder<br />
der Beratung auf dem Gebiet der<br />
Strahlungsheizung befassen, als<br />
außerordentliches Mitglied der Beitritt<br />
zu ELVHIS offen. Sie können sich<br />
in die Mitgestaltung wichtiger Rahmenbedingungen<br />
für die Zukunft<br />
der Strahlungsheizung einbringen<br />
und auf eine gestärkte europaweite<br />
Vertretung ihrer Interessen bauen.<br />
Informationen:<br />
General Sekretariat ELVHIS,<br />
Dr. Norbert Burger,<br />
Tel. (0221) 37668-31,<br />
E-Mail: drburger@figawa.de, www.figawa.de<br />
EDNA-Initiative hält Technische Umsetzung<br />
der KOV 4 bis 1. Oktober für unrealistisch<br />
Bereits zum 1. Oktober 2011<br />
sollen die neuen Marktprozesse<br />
im <strong>Gas</strong>markt auf Basis der überarbeiteten<br />
Kooperationsvereinbarung<br />
(KOV 4) in Kraft treten. Veröffentlicht<br />
wurde die KOV 4 sowie der neue<br />
Leitfaden „Bilanzkreismanagement“<br />
aber erst am 1. Juli 2011. Nach<br />
Ansicht der EDNA-Initiative e.V. ist<br />
die Umsetzung der neuen Prozesse<br />
in den IT-Systemen für die <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
jedoch nicht nur wegen der<br />
dreimonatigen und damit extrem<br />
kurzen Umsetzungsfrist völlig unrealistisch.<br />
Denn bereits zum 1. April<br />
dieses Jahres hat die Arbeitsgruppe<br />
„Datenaustausch“ des DVGW neue<br />
Formatversionen für die EDIG@S-<br />
Nachrichtentypen ALOCAT, IMBNOT<br />
und TRANOT veröffentlicht. „Es ist<br />
absehbar, dass die Prozesse, die im<br />
Juli veröffentlicht werden, nicht mit<br />
diesen Formatdefinitionen übereinstimmen.<br />
Schon aus diesem Grund<br />
ist eine technische Umsetzung in<br />
den Software-Lösungen im angegebenen<br />
Zeitrahmen unmöglich“, be -<br />
schreibt Rüdiger Winkler, Geschäftsführer<br />
der EDNA-Initiative e.V., das<br />
Dilemma. Er geht davon aus, dass<br />
die neuen Prozesse im <strong>Gas</strong>markt<br />
deswegen frühestens zum 1. April<br />
2012 starten können. Die entsprechenden<br />
Bestimmungen der <strong>Gas</strong>netz-Zugangsverordnung<br />
(<strong>Gas</strong>NZV)<br />
werden damit mit größter Wahrscheinlichkeit<br />
von keinem Marktpartner<br />
eingehalten werden können.<br />
Die EDNA-Initiative empfiehlt<br />
deswegen, dass Verstöße gegen die<br />
<strong>Gas</strong>NZV-Bestimmungen zur Marktkommunikation<br />
während eines<br />
Übergangszeitraums von sechs<br />
Monaten geduldet und nicht sanktioniert<br />
werden.<br />
Juli/August 2011<br />
440 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Verbände und Vereine<br />
NACHRICHTEN<br />
Präsidium und Vorstand gewählt sowie<br />
neue Geschäftsführung bei der figawa<br />
Für die kommenden zwei Jahre<br />
hat die Mitgliederversammlung<br />
der Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (figawa) e.V.<br />
Präsidium und Vorstand der mitgliederstärksten<br />
Vereinigung von Herstellerunternehmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und<br />
Wasserfach gewählt. Als Präsident<br />
des Verbandes wurde Prof. e.h.<br />
(RUS) Bernd H. Schwank, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Schwank GmbH Köln, wiedergewählt.<br />
Schwank ist seit 2005 Präsident<br />
der figawa. Vizepräsident des<br />
Verbandes bleibt Klaus Küsel,<br />
Geschäftsführer der BIS Heinrich<br />
Scheven GmbH, Erkrath, der<br />
zugleich Präsident des eng mit der<br />
figawa verbundenen Rohrleitungsbauverbandes,<br />
rbv e.V. ist. Beide<br />
Verbände haben ihren Sitz in Köln.<br />
Weiterhin hat die Mitgliederversammlung<br />
der figawa die Gründung<br />
einer neuen Fachgruppe Wasserverwendung<br />
beschlossen, mit der die<br />
figawa ihr Engagement in diesem<br />
Bereich weiter ausbauen wird und<br />
damit ebenfalls eine strukturelle<br />
Angleichung an das Gremienumfeld<br />
vornimmt.<br />
In das Präsidium der figawa wurden<br />
für die kommenden zwei Jahre<br />
weiterhin gewählt:<br />
Michael Calovini,<br />
Geschäfts führer der Elster<br />
GmbH, Lotte/Büren<br />
Dr. Ralph Donath,<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Eugen Engert<br />
GmbH, Minden,<br />
Dr.-Ing. Günter Stoll,<br />
Geschäftsführer der Grünbeck<br />
Wasseraufbereitung GmbH,<br />
Höchstadt-Donau und<br />
Jörn Winkels, Geschäftsführer<br />
der Salzgitter Mannesmann<br />
Pipe Line GmbH, Siegen.<br />
Die Hauptgeschäftsführung der<br />
Bundesvereinigung der Firmen im<br />
<strong>Gas</strong>- und Wasserfach e.V. hat<br />
Dipl.-Wirtschafts-Ing. Gotthard Graß<br />
(53) übernommen. Graß war von<br />
1991 bis 2008 für den ZVEI – Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und<br />
Elektronikindustrie tätig, zwischen<br />
2002 und 2008 war er Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes. In dieser<br />
Funktion hat er unter anderem<br />
die strategische Ausrichtung maßgeblich<br />
mitgestaltet und Kernprojekte<br />
wie die Entwicklung des europaweit<br />
effizientesten Systems zur<br />
Elektrogeräteentsorgung, die Neuausrichtung<br />
der Hannover-Messe<br />
oder die Entwicklung sogenannter<br />
Technologie-Roadmaps maßgeblich<br />
erarbeitet.<br />
In die Arbeit für die figawa<br />
bringt er zudem breite Erfahrungen<br />
als Unternehmensberater mit<br />
Schwerpunkten in den Bereichen<br />
Strategie, Innovationsprozesse, Kommunikation<br />
und Marketing von<br />
unternehmensbezogenen Dienstleistungen<br />
ein.<br />
DVGW CERT GmbH eröffnet Büro in Berlin<br />
Seit dem 1. 07. 2011 ist die DVGW<br />
CERT GmbH auch in der deutschen<br />
Hauptstadt mit einem Büro<br />
vertreten. Hierzu wurden entsprechende<br />
Räume im Luisen-Carree am<br />
Robert-Koch-Platz angemietet. Ne -<br />
ben zwei Büroräumen steht auch<br />
ein Besprechungsraum sowie die<br />
notwendige Infrastruktur für Prüfungen<br />
und Sitzungen zur Verfügung.<br />
Klaus Nehrke, Technischer<br />
Kundenbetreuer der DVGW CERT<br />
GmbH, wird das Berliner Büro leiten<br />
und von hier aus insbesondere Kunden<br />
und Geschäftspartner der<br />
DVGW CERT GmbH im Raum Berlin/<br />
Brandenburg sowie in den östlichen<br />
Bun desländern betreuen. Vor allem<br />
im Raum Berlin gibt es zahlreiche<br />
Neukunden und Interessenten, die<br />
zu technischen Fragen der Prüfung<br />
und Zertifizierung vor Ort betreut<br />
werden möchten. Auch die Kontakte<br />
zu den verschiedenen behördlichen<br />
Stellen und<br />
regierungsnahen<br />
Institutionen können<br />
von hier aus<br />
optimal wahrgenommen<br />
werden.<br />
Zertifizierungsanträge<br />
sowie sonstige<br />
Antragsunterlagen<br />
und Schriftverkehr<br />
zu laufenden<br />
Zer ti fi zierungsverfahren<br />
sollten<br />
weiterhin an den<br />
Hauptsitz in Bonn<br />
gesendet werden.<br />
Kontakt:<br />
DVGW CERT GmbH,<br />
Büro Berlin, Klaus Nehrke,<br />
Tel. (030) 27 58 07 10, E-Mail: nehrke@dvgw-cert.com<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 441
NACHRICHTEN<br />
Personen<br />
Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause neuer<br />
DVGW-Präsident<br />
Das neue Präsidium des DVGW (v.l.n.r.): Prof. Dr.-<br />
Ing. Matthias Krause, Präsident, Dr.-Ing. Jürgen Lenz,<br />
Vizepräsident <strong>Gas</strong>, Dr.-Ing. Georg Grunwald, Vizepräsident<br />
Wasser, Dr. Karl Roth, Vizepräsident.<br />
Prof. Dr.-Ing. Matthias Krause (53)<br />
ist in Bonn vom Vorstand des<br />
DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>und<br />
Wasserfaches zum neuen Präsidenten<br />
gewählt worden. Er folgt auf<br />
Dr.-Ing. Bernhard Hörsgen (60), Vorstandsmitglied<br />
der Gelsenwasser AG,<br />
der zwei Jahre amtiert hat.<br />
Krause ist Geschäftsführer der<br />
Stadtwerke Halle GmbH. Nach<br />
Abschluss seines Studiums der Elektrotechnik<br />
an der Ingenieurhochschule<br />
Zittau war er dort bis zu seiner<br />
Promotion im Jahr 1988 wissenschaftlicher<br />
Assistent. Er leitete seit<br />
1990 den Bereich Energietechnik<br />
Chemie AG Bitterfeld-Wolfen, bevor<br />
er 1993 Technischer Geschäftsführer<br />
der Energieversorgung Halle<br />
wurde. Seit 2006 ist Matthias Krause<br />
Honorarprofessor an der Hochschule<br />
Zittau/Görlitz. Im September<br />
2009 wurde er zum Geschäftsführer<br />
der Stadtwerke Halle berufen.<br />
Dem DVGW-Präsidium gehören<br />
wie bisher Dr.-Ing. Jürgen Lenz (60)<br />
als Vizepräsident <strong>Gas</strong> und Dr.-Ing.<br />
Georg Grunwald (50) als Vizepräsident<br />
Wasser an. Dr. Karl Roth (58)<br />
wurde als neuer DVGW-Vizepräsident<br />
ins Präsidium gewählt.<br />
Die Amtszeit von DVGW-Präsident<br />
Krause beträgt satzungsgemäß<br />
ein Jahr. Im Anschluss an die<br />
erste Amtszeit kann der Präsident<br />
zweimal wiedergewählt werden.<br />
Verabschiedung von Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />
aus dem aktiven Dienst<br />
Zum 30. September 2010 hat Herr<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert seinen<br />
aktiven Dienst am Engler-<br />
Bunte-Institut in Karlsruhe beendet.<br />
Er war dort seit 1994 tätig als Inhaber<br />
des Lehrstuhls Chemie und<br />
Technik von <strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle,<br />
sowie als Leiter des Institutsbereichs<br />
<strong>Gas</strong>, Erdöl, Kohle (heute Chemische<br />
Energieträger und Brennstofftechnologie)<br />
und der dortigen DVGW-<br />
Forschungsstelle, Abteilung <strong>Gas</strong>technik.<br />
Nachfolger in diesen<br />
Ämtern ist Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas<br />
Kolb, bisher tätig im Großforschungsbereich<br />
des KIT. Zur Verabschiedung<br />
von Prof. Reimert fand<br />
am 1. Juli 2011 im Tulla-Hörsaal am<br />
KIT-Universitätsbereich ein Kolloquium<br />
statt, bei dem befreundete<br />
Kollegen und frühere Mitarbeiter<br />
aus verschiedenen Zeitepochen und<br />
Arbeitsfeldern einige Momente aus<br />
dem Berufsleben von Prof. Reimert<br />
darstellten, sowie aktuelle Themen,<br />
die daraus entstanden sind.<br />
Nach Diplom und Doktorarbeit<br />
an der TU Berlin (in Maschinenbau/<br />
Energieverfahrenstechnik) wechselte<br />
Prof. Reimert 1974 in den Anlagenbau<br />
zur Firma Lurgi nach Frankfurt/Main,<br />
wo er während zwanzig<br />
Jahren verschiedene Positionen<br />
innehatte, die längste Zeit als Leiter<br />
der Hauptabteilung Prozessentwicklung.<br />
Der Ortswechsel an die<br />
Universität Karlsruhe (TH) und dort<br />
zum Engler-Bunte-Institut fand im<br />
Jahre 1994 statt. Während seiner<br />
Berufszeit wirkte Prof. Reimert in<br />
verschiedenen Gremien des VDI,<br />
des DVGW und der Deutschen Wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft für<br />
Erdöl, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und Kohle (DGMK)<br />
mit. Neben seinen Universitätsämtern<br />
in Karlsruhe nahm er leitende<br />
Funktionen im dortigen Forschungszentrum<br />
Umwelt (FZU) und<br />
am European Institute for Energy<br />
Research (EifER) wahr.<br />
Die gemeinsame Zeit am Rudolf-<br />
Drawe-Institut in Berlin und die dortigen<br />
Forschungsinhalte während<br />
der 1960er und 1970er Jahre waren<br />
Gegenstand des Redebeitrages von<br />
Prof. Klose, bis zur Pensionierung<br />
Lehrstuhlinhaber für Thermodynamik<br />
und Institutsleiter an der Universität<br />
Kassel.<br />
Beiträge von Verfahrensingenieuren<br />
in der industriellen Praxis, die<br />
als junge Mitarbeiter oder als Doktoranden<br />
bei Prof. Reimert tätig<br />
waren, schlossen das Programm des<br />
Kolloquiums ab.<br />
Grußworte des Vizepräsidenten<br />
für Forschung am KIT Dr. Fritz sowie<br />
des Dekans der Fakultät für Chemieingenieurwesen<br />
und Verfahrenstechnik<br />
Prof. Syldatk würdigten das<br />
Wirken von Prof. Reimert in Karlsruhe.<br />
Der Nachfolger, Prof. Kolb,<br />
dankte in seinem Grußwort dem<br />
Vorgänger. Bei dem abschließenden<br />
geselligen Beisammensein wurden<br />
viele gute Wünsche für Prof. Reimert<br />
und für sein zukünftiges Wohlergehen<br />
ausgesprochen.<br />
Juli/August 2011<br />
442 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Personen<br />
NACHRICHTEN<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann mit Bunsen-<br />
Pettenkofer-Ehrentafel ausgezeichnet<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann ist im<br />
Rahmen der DVGW-Mitgliederversammlung<br />
am 6. Juli 2011 in<br />
Bonn mit der Bunsen-Pettenkofer-<br />
Ehrentafel ausgezeichnet worden.<br />
Die Bunsen-Pettenkofer-Ehrentafel<br />
ist die höchste Auszeichnung, die<br />
der DVGW zu vergeben hat. Sie<br />
wurde anlässlich der 40. Jahresversammlung<br />
am 12. Juni 1900 in<br />
Mainz gestiftet und erinnert an die<br />
bedeutenden Chemiker und Hygieniker<br />
Robert Wilhelm Bunsen<br />
(1811–1899) und Max Josef von Pettenkofer<br />
(1818–1901).<br />
Mit Homann zeichnet der DVGW<br />
eine Persönlichkeit aus, die sich in<br />
hervorragender Weise um die Förderung<br />
des Vereins sowie auf nationaler<br />
und internationaler Ebene um<br />
die wissenschaftliche und praktische<br />
Arbeit im <strong>Gas</strong>fach verdient<br />
gemacht hat.<br />
Klaus Homann begann seine<br />
berufliche Karriere 1979 bei der Vereinigten<br />
Elektrizitätswerke Westfalen<br />
AG (VEW), wo er bis 1998 verschiedene<br />
leitende Positionen im<br />
Bereich <strong>Gas</strong>versorgung/<strong>Gas</strong>technik<br />
bekleidete. Von 1998 bis 2004 war<br />
er Mitglied des Vorstandes RWE <strong>Gas</strong><br />
AG. Seit 2004 war Homann Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der<br />
RWE Transportnetz <strong>Gas</strong> GmbH und<br />
zuletzt Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Thyssen<strong>gas</strong> GmbH in<br />
Dortmund.<br />
Homann ist seit dem Jahr 2000<br />
Mitglied des DVGW-Vorstands. Dem<br />
DVGW-Präsidium, das er von 2005<br />
bis 2007 als Präsident führte,<br />
gehörte er von 2002 bis 2009 an.<br />
Homann engagierte sich darüber<br />
hinaus in zahlreichen Fachgremien<br />
des DVGW. Von 2003 bis 2006<br />
bekleidete er das Amt des Präsidenten<br />
der europäischen technischwissenschaftlichen<br />
Vereinigung der<br />
<strong>Gas</strong>industrie (Marcogaz). Bis 2009<br />
war er Mitglied des Executive Board<br />
der Internationalen <strong>Gas</strong>union (IGU),<br />
der weltweiten <strong>gas</strong>fachlichen Vereinigung.<br />
Seit 2009 ist er Präsident<br />
des DIN Deutsches Institut für Normung<br />
e.V.<br />
Neben Homann wurden Prof. Dr.-<br />
Ing. Wolfgang Kühn mit der DVGW-<br />
Ehrenmitgliedschaft und Dipl.-Ing.<br />
Fritz Guther mit dem DVGW-Ehrenring<br />
für ihre Verdienste um das <strong>Gas</strong>und<br />
Wasserfach ausgezeichnet.<br />
Wolfgang Kühn hat sich im Laufe<br />
von 40 Jahren in der DVGW-Wasserforschung<br />
durch sein herausragendes<br />
Engagement für das deutsche<br />
Wasserfach und um die erfolgreiche<br />
Vernetzung der Wasserforschung in<br />
Europa verdient gemacht. Fritz<br />
Guther hat einen entscheidenden<br />
Beitrag bei der Überarbeitung der<br />
Technischen Regel für <strong>Gas</strong>installationen<br />
(DVGW-TRGI), eines in Europa<br />
einzigartigen Regelwerks, geleistet.<br />
Darüber hinaus hat sich Guther<br />
während seiner Obmannschaft im<br />
Technischen Komitee „<strong>Gas</strong>installation“<br />
in über 20 Jahren bleibende<br />
Verdienste in der Regelwerksarbeit<br />
erworben.<br />
Daniel Wosnitzka neuer Referent Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit beim DVGW<br />
Daniel Wosnitzka (39) ist seit dem<br />
1. Juli 2011 Referent für Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit im Berliner<br />
Büro des Deutschen Vereins des<br />
<strong>Gas</strong>- und Wasserfaches (DVGW). In<br />
der neu geschaffenen Position ist er<br />
für die strategische Verbandskommunikation<br />
sowie für den Bereich<br />
Public Affairs in der Hauptstadt verantwortlich.<br />
Wosnitzka kommt von der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft (DKG),<br />
wo der Historiker und Politologe seit<br />
2004 Pressesprecher war. Zuvor war<br />
der gebürtige Düsseldorfer wissenschaftlicher<br />
Referent beim Deutschen<br />
Bundstag und leitete das Büro<br />
einer Bundestagsabgeordneten in<br />
Berlin.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 443
FACHBERICHTE Messtechnik<br />
Flexibler Prozess-<strong>Gas</strong>chromatograph<br />
für die neuen Anforderungen an<br />
<strong>Gas</strong>analysegeräte<br />
Messtechnik, Sauerstoffmessung, Wasserstoffmessung, Bio<strong>gas</strong><br />
Horst Pöppl<br />
Um die aktuellen und zukünftigen Anforderungen an<br />
<strong>Gas</strong>analysegeräte zu erfüllen, war eine Neuentwicklung<br />
des Prozess-<strong>Gas</strong>chromatographen erforderlich.<br />
Vor allem die zunehmende Anzahl von Messanlagen<br />
für Bio<strong>gas</strong> macht die Messung von Sauerstoff und<br />
Wasserstoff notwendig, was mit den bisherigen Säulenmodulen<br />
nicht möglich war. Insbesondere die<br />
Messung von Wasserstoff erweist sich wegen des<br />
nichtlinearen Verlaufs der Wärmeleitfähigkeit von<br />
Helium-Wasserstoff-Gemischen als schwierig. Dennoch<br />
ist mit dem neuen Säulenmodul die Wasserstoffmessung<br />
mit Helium als Träger<strong>gas</strong> bis zu einem<br />
Anteil von 5 % möglich. Durch die unterschiedliche<br />
Ausstattung des Messwerks mit den verschiedenen<br />
Säulenmodulen kann der PGC für unterschiedliche<br />
Anwendungsfälle konfiguriert werden, z. B. auch für<br />
die Messung von Kohlenwasserstoffen bis C9. Zum<br />
neuen Messwerk kommt ein neuer Analysenrechner<br />
mit Archiven und Touchscreen, der eine Reihe<br />
zusätzlicher Funktionen ermöglicht.<br />
Flexible Process <strong>Gas</strong> Chromatograph for the New<br />
Requirements for <strong>Gas</strong> Analyzing Systems<br />
To meet the current and future requirements for <strong>gas</strong><br />
analysis systems, the development of a new process<br />
<strong>gas</strong> chromatograph was required. Mainly, the increasing<br />
number of metering stations for bio<strong>gas</strong> makes it<br />
necessary to measure the contents of oxygen and<br />
hydrogen, what was not possible with the previous<br />
column modules. In particular, the measurement of<br />
hydrogen proves to be difficult due to the non-linearity<br />
of the thermal conductivity of helium-hydrogen<br />
mixtures. Nevertheless, the hydrogen measurement<br />
with helium as carrier <strong>gas</strong> is possible with the new<br />
column module up to a limit of 5 %. Due to the different<br />
equipment of the measuring element with the<br />
various column modules, the PGC can be configured<br />
for different applications, e.g. for the measurement of<br />
hydrocarbons up to C9. The new measuring element<br />
is accompanied by a new analytical computer with<br />
archives and touch screen which allows a number of<br />
additional functions.<br />
1. Anforderungen<br />
Als begonnen wurde, Prozess-<strong>Gas</strong>chromatographen für<br />
die Abrechnungsmessung von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> einzusetzen, lieferten<br />
diese Geräte gerade mal drei eichamtliche Messgrößen:<br />
Brennwert, Normdichte und Kohlendioxidanteil.<br />
Dies reichte aber aus, um die Technik in den <strong>Gas</strong>messanlagen<br />
zu verändern. Zum einen wurden<br />
Kalorimeter durch <strong>Gas</strong>chromatographen ersetzt, zum<br />
anderen standen gleichzeitig die Eingangsgrößen für<br />
die Berechnung der Kompressibilitätszahl nach GERG-<br />
88S zur Verfügung. Damit erfolgte ein Wechsel von der<br />
damals verbreiteten Dichtemengenumwertung zur<br />
Zustandsmengenumwertung.<br />
Mit der zunehmenden Verbreitung von verändertem<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus Norwegen kamen die ersten Probleme auf.<br />
Die für natürliche <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e entwickelte GERG-88S<br />
erreichte bei hohen Drücken nicht mehr die geforderte<br />
Genauigkeit. Als Alternative stand die AGA 8 zur Verfügung,<br />
die allerdings als Eingangsgrößen die prozentualen<br />
Anteile der <strong>Gas</strong>komponenten verlangte. Da ein <strong>Gas</strong>chromatograph<br />
die einzelnen Komponenten ohnehin<br />
misst und dann daraus Brennwert und Normdichte<br />
berechnet, war dafür lediglich eine geänderte Kalibrierung<br />
sowie die PTB-Zulassung für die eichamtliche Messung<br />
der Komponenten erforderlich.<br />
Völlig neue Anforderungen entstanden durch die<br />
zunehmende Erzeugung von Bio<strong>gas</strong>en und deren Einspeisung<br />
ins <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz. Bio<strong>gas</strong>e haben eine andere<br />
Zusammensetzung als <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e: der Methananteil ist<br />
höher und es sind Anteile von Sauerstoff und Wasserstoff<br />
zu erwarten. Die Technische Richtlinie G 14 gibt<br />
vor, dass Sauerstoffanteile über 1 % und Wasserstoffanteile<br />
über 0,2 % mit eichfähigen Geräten zu messen sind<br />
[1]. Da diese beiden <strong>Gas</strong>e einerseits in <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>en nicht<br />
Juli/August 2011<br />
444 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Messtechnik<br />
FACHBERICHTE<br />
oder allenfalls in Spuren vorkommen und andererseits<br />
mit der für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> eingesetzten Technik nicht messbar<br />
sind, musste man hier neue Wege gehen.<br />
Die Notwendigkeit, Wasserstoff zu messen, wird sich<br />
in der Zukunft möglicherweise zusätzlich durch eine<br />
Einspeisung von Wasserstoff ins <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz ergeben.<br />
Derzeit werden Möglichkeiten geprüft, das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz<br />
für Speicherung und Transport der durch Windkraft<br />
erzeugten Energie in Form von Wasserstoff zu nutzen<br />
[2]. Nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 262 ist eine Einspeisung<br />
des durch Elektrolyse erzeugten Wasserstoffs bis<br />
zu einer Konzentration von 5 % möglich [3].<br />
2. Situation<br />
Die für die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>messung verwendeten Messwerke<br />
enthalten Trennsäulen, die geeignet sind zur Messung<br />
von Kohlenwasserstoffen und Kohlendioxid, jedoch<br />
Sauerstoff nicht von Stickstoff trennen können. Dies hat<br />
zwar keinen Einfluss auf den berechneten Brennwert,<br />
sehr wohl aber auf die Normdichte und auf das Ergebnis<br />
der AGA 8. Desweiteren steht damit kein Messwert zur<br />
Grenzwertüberwachung des Sauerstoffgehalts zur Verfügung.<br />
Ein Ausweg, der beim bisherigen Modell PGC 9000<br />
VC genutzt wurde, besteht darin, den Sauerstoffanteil<br />
mit einem paramagnetischen Sensor zu messen. Dies ist<br />
möglich, da neben Sauerstoff keine weiteren Komponenten<br />
oder Begleitstoffe von Erd- oder Bio<strong>gas</strong>en paramagnetisch<br />
sind. Nachteile sind die niedrigere Messgenauigkeit<br />
und Stabilität der paramagnetischen<br />
Messung gegenüber der Analyse mit einem <strong>Gas</strong>chromatographen.<br />
Außerdem erhöht sich damit der Kalibrier<strong>gas</strong>-Verbrauch<br />
unverhältnismäßig gegenüber einem<br />
reinen PGC.<br />
Der andere Weg ist die Analyse mit einer zusätzlichen<br />
speziellen Trennsäule, einer sogenannten Molsieb-Säule.<br />
Beim Wasserstoff ist die Situation insofern noch<br />
schwieriger, als er keine chemischen bzw. physikalischen<br />
Eigenschaften besitzt, die ihn eindeutig von den<br />
anderen Begleitkomponenten unterscheiden. Somit<br />
kommt nur eine <strong>gas</strong>chromatographische Bestimmung<br />
des Wasserstoffes in Frage [4]. Aufgrund eines nicht<br />
monotonen Verlaufs der Wärmeleitfähigkeit von<br />
Helium-Wasserstoffgemischen und der geringen Unterschiede<br />
in der Wärmeleitfähigkeit wurde Helium bislang<br />
nicht für die Wasserstoffbestimmung als Träger<strong>gas</strong> eingesetzt.<br />
Bei den derzeit im Einsatz befindlichen Geräten<br />
wird ein zusätzliches Chromatographiemodul mit Argon<br />
als Träger<strong>gas</strong> nur für die Bestimmung des Wasserstoffgehaltes<br />
betrieben.<br />
Bild 1. Funktionsweise einer Molsieb-Säule. Zuerst werden in einer vorgeschalteten<br />
Säule die zu messenden Komponenten von Wasser und<br />
CO 2 abgetrennt (1). Danach erfolgt die Messung in der zweiten Säule<br />
und Wasser und CO 2 werden wieder aus der Vorsäule herausgespült (2).<br />
3. Lösungsweg<br />
Es war also klar, dass für die Messung von Sauerstoff<br />
und Wasserstoff die traditionelle Messeinheit durch<br />
eine Molsieb-Säule zu ergänzen ist. Bei dieser Säulenvariante<br />
sorgen starke Adsorptionskräfte zwischen der<br />
aktiven Oberfläche und den <strong>Gas</strong>molekülen für eine<br />
Trennleistung, die ausreicht, Sauerstoff und Stickstoff<br />
zu trennen. Nachteil dieser Säulen ist die hohe Verweildauer<br />
von Substanzen mit polaren Molekülen, z. B. Wasser<br />
oder CO 2 . Aus diesem Grund wird der Messsäule<br />
eine weitere, weniger empfindliche Säule vorgeschaltet,<br />
die die Komponenten „vorsortiert“ (Bild 1). Hier<br />
werden die schnellen Komponenten Wasserstoff, Stickstoff<br />
und Sauerstoff von den polaren Substanzen abge-<br />
Der Methangehalt ist zu niedrig?<br />
Der Schwefelgehalt ist zu hoch?<br />
Die Luft ist raus?<br />
Zeit, dass Sie<br />
die Kontrolle übernehmen.<br />
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Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 445
FACHBERICHTE Messtechnik<br />
Tabelle 1. Wärmeleitfähigkeit von Mess<strong>gas</strong>komponenten<br />
und möglichen Träger<strong>gas</strong>en<br />
<strong>Gas</strong> Wärmeleitfähigkeit W/(m · K)<br />
Wasserstoff 180,5<br />
Helium 151,3<br />
Methan 34,1<br />
Sauerstoff 26,6<br />
Stickstoff 25,8<br />
Ethan 21,2<br />
Propan 18,0<br />
Argon 17,8<br />
Kohlendioxid 16,8<br />
Butan 16,2<br />
Bild 2. Chromatogramm der Molsieb-Säule, gemessen mit Helium<br />
als Träger<strong>gas</strong>. Der Wasserstoffpeak ist aufgrund einer Anomalie<br />
positiv.<br />
Bild 3. Signalamplituden und Signalform von Wasserstoffpeaks in<br />
Helium in Abhängigkeit vom Wasserstoffanteil [5]<br />
trennt. Im Anschluss erfolgt die Trennung von N 2 und<br />
O 2 in der Messsäule und die vorgeschaltete Säule wird<br />
in entgegengesetzter Richtung durchströmt (Backflush-Verfahren),<br />
um die polaren Moleküle wieder aus<br />
dem System zu spülen.<br />
Schneller als Sauerstoff und Stickstoff wandert der<br />
Wasserstoff durch die Säulen. Aufgrund der<br />
Wärmeleitfähigkeit von Wasserstoff, die etwas über<br />
der von Helium liegt, würde man ein kleines, negatives<br />
Signal erwarten. In der Tat lässt sich der Wasserstoff<br />
mit Helium als Träger<strong>gas</strong> messen. Die Peaks sind aufgrund<br />
des geringen Unterschieds der Wärmeleitfähigkeiten<br />
von Wasserstoff und Helium (Tabelle 1) zwar<br />
kleiner (im Verhältnis zu den anderen <strong>Gas</strong>komponenten),<br />
die resultierende Messgenauigkeit liegt aber<br />
dennoch innerhalb der Grenzen für eichamtliche Messung<br />
(Bild 2).<br />
Auf den ersten Blick überraschend erscheint der<br />
positive Peak, lässt sich jedoch mit der Abhängigkeit<br />
der Wärmeleitfähigkeit vom Mischungsverhältnis von<br />
Wasserstoff und Helium erklären. Wird reinem Helium<br />
Wasserstoff hinzugefügt, so nimmt die Wärmeleitfähigkeit<br />
zunächst ab, obwohl sie aufgrund der höheren<br />
Wärmeleitfähigkeit von Wasserstoff eigentlich<br />
zunehmen müsste (Bild 3). Bei einem Wasserstoffanteil<br />
von ca. 8 % erreicht die Wärmeleitfähigkeit ein<br />
Minimum, um danach (erwartungsgemäß) wieder<br />
anzusteigen [5].<br />
Es wurden Messungen mit verschiedenen <strong>Gas</strong>gemischen<br />
durchgeführt mit Wasserstoffanteilen bis 5 %. Das<br />
entspricht in etwa dem Punkt b im Bild 3. Die Abhängigkeit<br />
der Wärmeleitfähigkeit vom Wasserstoffgehalt<br />
ist dort zwar nicht mehr linear, lässt sich aber gut durch<br />
ein Polynom darstellen. Somit ist prinzipiell die Wasserstoffmessung<br />
mit Helium als Träger<strong>gas</strong> bis 5 % messbar.<br />
Da bislang aber keine rückführbaren Kalibrier<strong>gas</strong>e mit<br />
solchen Anteilen verfügbar sind, wird die eichamtliche<br />
Messung zunächst nur bis zu einem Wasserstoffanteil<br />
von 3 % möglich sein.<br />
4. Technische Merkmale des PGC 9300<br />
4.1 Messwerk<br />
Der neue Prozess-<strong>Gas</strong>chromatograph PGC 9300 kann<br />
mit zwei oder drei Säulenmodulen ausgestattet werden,<br />
wobei drei verschiedene Säulentypen zur Verfügung<br />
stehen. Für die Messung der Kohlenwasserstoffe und<br />
CO 2 werden die beiden bewährten Säulentypen des<br />
Vorgängermodells PGC 9000 VC verwendet und bei<br />
Bedarf die Molsieb-Säule. Je nach Kombination entstehen<br />
so unterschiedliche Geräte für unterschiedliche<br />
Anwendungsbereiche:<br />
Standardausführung für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> mit Messung von<br />
11 Komponenten bis Hexan. Diese Ausführung ent -<br />
spricht dem bisherigen Gerätetyp PGC 9000 VC.<br />
Bio<strong>gas</strong>-Ausführung zur Messung von 9 Komponenten,<br />
Kohlenwasserstoffe bis Butan sowie Sauerstoff<br />
Juli/August 2011<br />
446 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Messtechnik<br />
FACHBERICHTE<br />
und Wasserstoff.Die Messung bis Butan ist in diesem<br />
Fall ausreichend, da Bio<strong>gas</strong>e so gut wie keine höheren<br />
Kohlenwasserstoffe enthalten. Die Bio<strong>gas</strong>-Version<br />
erfüllt die Anforderungen der Technischen<br />
Richtlinie G14.<br />
C9-Ausführung für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> zur Messung von 13 Komponenten<br />
bis Nonan. Diese Variante bietet die Möglichkeit,<br />
mit einem speziellen Verfahren aus der <strong>Gas</strong>zusammensetzung<br />
den Kohlenwasserstoff-Taupunkt<br />
zu berechnen.<br />
Vollversion zur Messung von 15 Komponenten bis<br />
Nonan einschließlich Sauerstoff und Wasserstoff.<br />
Diese Ausführung deckt nahezu alle <strong>Gas</strong>zusammensetzungen<br />
in <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netzen ab, so kann z. B. damit<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> gemessen werden, dem Bio<strong>gas</strong> beigemischt<br />
wurde.<br />
Das Messwerk ist konzipiert für die Messung aller<br />
Komponenten mit Helium als Träger<strong>gas</strong>, ist aber vorbereitet<br />
für die Verwendung von Argon für die Wasserstoffmessung,<br />
falls dies vom Betreiber gewünscht wird.<br />
Durch Drehung des Messwerks um 90° und eine veränderte<br />
Anordnung der Bauteile war es möglich, das bisherige<br />
Gehäuse auch für die neue Säuleneinheit mit drei<br />
Modulen zu verwenden. Auch bei der Peripherie sind<br />
keine Änderungen erforderlich. Sollte die Wasserstoffmessung<br />
mit Argon gewünscht werden, könnte das<br />
Flaschengestell problemlos um einen Stellplatz erweitert<br />
werden.<br />
Allerdings benötigt das neue Messwerk auch einen<br />
neuen, leistungsfähigeren Analysenrechner, alleine<br />
schon aus dem Grund, dass die Kommunikation zwischen<br />
Messwerk und Rechner nicht mehr über eine<br />
serielle Datenleitung erfolgt sondern über eine Netzwerkverbindung.<br />
4.2 Analysenrechner<br />
Mit dem neuen Analysenrechner erfolgte ein Generationswechsel.<br />
Optisch fällt sofort der Touchscreen auf, der<br />
neben einer einfachen Bedienung die Anzeige grafischer<br />
Objekte ermöglicht. Zu erwähnen sind hier insbesondere<br />
das Startfenster mit einer Zustandsanzeige<br />
(Bild 4) sowie die skalierbare Darstellung der Chromatogramme.<br />
Zu den wesentlichen neuen Merkmalen gehören<br />
insbesondere die umfangreichen Archive, auch für<br />
Chromatogramme, die ein separates Messwertregistriergerät<br />
überflüssig machen. Da der Rechner jetzt mehrere<br />
Teilnehmer am DSfG-Bus realisieren kann, werden<br />
künftig bei der Mehrstromausführung in den meisten<br />
Fällen die bisher notwendigen Buskoppler ebenfalls<br />
entfallen.<br />
Neu sind auch die beiden Netzwerkschnittstellen, die<br />
eine für die gesicherte Kommunikation mit dem Messwerk<br />
und die andere für den Bediener. Mit der DHCP-<br />
Funktion ist der Analysenrechner in der Lage, dem ange-<br />
<br />
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und wirtschaftlichen Belange der Wasserbewirtschaftung<br />
und Abwasser behandlung.<br />
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nach Erhalt des zweiten Hefts schriftlich absage, bekomme ich <strong>gwf</strong> Wasser/<br />
Abwasser für zunächst ein Jahr (12 Ausgaben) zum Preis von € 165,- zzgl. Versand<br />
(Deutschland: € 15,- / Ausland: € 17,50) pro Halbjahr. Vorzugspreis für Schüler<br />
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<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München, GF: Hans-Joachim Jauch<br />
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PAGWFG0111<br />
Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />
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die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />
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Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />
oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben<br />
werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE Messtechnik<br />
Bild 4. Startfenster auf dem Touchscreen des Analysenrechners.<br />
Der Gerätestatus ist auf einen Blick zu erfassen.<br />
schlossenen PC eine TCP/IP-Adresse zuzuweisen. Somit ist<br />
es nicht notwendig, dem PC von Hand eine feste Adresse<br />
zu geben, was in den meisten Fällen an fehlenden Administratorrechten<br />
für den PC scheitern dürfte. Die Anbindung<br />
eines PC ist somit zur plug-and-play Aktion geworden.<br />
Mit einer speziellen Bediensoftware erfolgt der<br />
Zugriff auf die Betriebsparameter, Messwerte und Chromatogramme<br />
sowie eine grafische Statusanzeige. Struktur<br />
und Bedienung des Programms sind weitgehend<br />
identisch mit dem bereits seit Jahren im Einsatz befindlichen<br />
Serviceprogramms für den Ultraschall<strong>gas</strong>zähler. Mit<br />
einem Internet-Browser besteht zudem die Möglichkeit,<br />
die Archivinhalte zu sichten und zu speichern.<br />
Neu ist auch die Möglichkeit, die Rohmessdaten der<br />
Säulen zu speichern. So lassen sich die Messdaten über<br />
mehrere Stunden mitschneiden und im Werk analysieren,<br />
was in vielen Fällen eine Ferndiagnose ermöglicht.<br />
Umgekehrt kann ein PC mit solchen Original-Messdaten<br />
ein Messwerk simulieren, eine Funktion, die sich zum<br />
Test der Analysenrechner eignet.<br />
5. Ausblick<br />
Der Prozess<strong>gas</strong>chromatograph PGC 9300, so wie er<br />
oben beschrieben wurde, stellt den aktuellen Entwicklungsstand<br />
dar. Dies ist jedoch erst der Anfang, andere<br />
Funktionen und Merkmale werden folgen. So ist<br />
geplant, in die Standard- und Bio<strong>gas</strong>ausführung, die<br />
beide mit zwei Säulenmodulen betrieben werden, künftig<br />
als Option ein drittes Modul zur Schwefelmessung<br />
einzusetzen.<br />
Die Messbereiche der Standardausführung werden<br />
denen des Vorgängermodells entsprechen. Benötigt<br />
werden für konditionierte <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e aber häufig größere<br />
Messbereiche für Propan und Butan. Testmessungen<br />
ergaben ausreichende Genauigkeit für höhere Anteile<br />
dieser <strong>Gas</strong>e, eine Zulassung für eichpflichtige Messungen<br />
erfordert jedoch rückführbare Kalibrier<strong>gas</strong>e mit solchen<br />
höheren Anteilen. Ähnlich verhält es sich bei Sauerstoff<br />
und Wasserstoff. Somit sind die erweiterten<br />
Messbereiche nicht Gegenstand des laufenden Zulassungsverfahrens,<br />
sondern ein zukünftiges Projekt.<br />
Literatur<br />
[1] Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Technische Richtlinie<br />
G14, Einspeisung von Bio<strong>gas</strong> in das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz, Ausgabe<br />
11/07.<br />
[2] Hüttenrauch, J.; Müller-Syring, G.: Zumischung von Wasserstoff<br />
zum <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> DVGW energie | wasser-praxis, 61 (10/2010).<br />
[3] DVGW Regelwerk, Technisches Regelwerk, G262 – Nutzung<br />
von <strong>Gas</strong>en aus regenerativen Quellen in der öffentlichen<br />
<strong>Gas</strong>versorgung, 2004.<br />
[4] Grexa M., Zajc, A.: Abrechnung von Bio<strong>gas</strong> – Eine Herausforderung<br />
für die Messtechnik GASWÄRME International (57)<br />
Nr. 4/2008.<br />
[5] Villalobos, R., Nuss, G. R.: Measurement of Hydrogen in Process<br />
Streams by <strong>Gas</strong> Chromatography ISA Transactions 4<br />
(281-286) 1965.<br />
Autor<br />
Dr. Horst Pöppl<br />
Honeywell Process Solutions-<br />
RMG Messtechnik GmbH |<br />
Butzbach |<br />
Tel. +49 6033 897-155 |<br />
E-Mail: Horst.Poeppl@honeywell.com<br />
Juli/August 2011<br />
448 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln<br />
Energiemärkte erforschen – Entscheidungen verbessern.<br />
DIE ZUKÜNFTIGE ROLLE<br />
VON ERDGAS IN DER<br />
ENERGIEVERSORGUNG<br />
X. EWI / F.A.Z.-ENERGIETAGUNG<br />
AM 8. SEPTEMBER 2011 IM GÜRZENICH IN KÖLN<br />
Referenten (Auszug):<br />
Prof. Dr. Marc Oliver<br />
Bettzüge<br />
EWI<br />
Dr. Leonhard<br />
Birnbaum<br />
RWE AG<br />
Dr. Gerhard<br />
Holtmeier<br />
Thüga AG<br />
Stefan Judisch<br />
RWE Supply &<br />
Trading GmbH<br />
Stephan Kohler<br />
Deutsche<br />
Energie-Agentur<br />
GmbH<br />
Matthias Kurth<br />
Bundesnetzagentur<br />
Günther H. Oettinger<br />
EU-Kommissar<br />
für Energie<br />
Klaus Schäfer<br />
E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG<br />
Erik von Scholz<br />
GDF SUEZ Energie<br />
Deutschland AG<br />
Dr. Rainer Seele<br />
Wintershall<br />
Holding AG<br />
Holger Steltzner<br />
Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung<br />
Dr. Frank Umbach<br />
King‘s College<br />
Themen (Auszug):<br />
Die Rolle von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> in der europäischen Energiestrategie<br />
The Future Role of <strong>Gas</strong> in the Global Energy Arena<br />
Wohin geht die Reise in Nordafrika und der arabischen Welt? Wie sicher ist die Versorgung mit <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
und Erdöl für Europa?<br />
Global <strong>Gas</strong> – Perspectives on Current and Future Developments<br />
Green <strong>Gas</strong>? Die zukünftige Rolle von Erd- und Bioerd<strong>gas</strong><br />
Schwemme oder Knappheit – Wie entwickeln sich die <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>handelsmärkte in Europa?<br />
Zur Marktstruktur in der deutschen <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>wirtschaft<br />
Weitere Informationen: Telefon (0 69) 79 40 95-65 | E-Mail info@convent.de<br />
Anmeldung im Internet: www.convent.de/anmeldung/ewi<br />
www.ewi.uni-koeln.de<br />
In Zusammenarbeit mit
FACHBERICHTE Messtechnik<br />
AERIUS G4-<strong>Gas</strong>zähler:<br />
<strong>Gas</strong>verbrauchsmessung mit mikrothermischen<br />
Strömungssensoren<br />
Messtechnik, mikrothermische Durchflussmessung, AERIUS, Smart Metering,<br />
integrierte Kommunikation, statische <strong>Gas</strong>messung, Normvolumenmessung<br />
Christoph Sosna und Manfred Schulze<br />
Nach der Etablierung der elektronischen Messtechnik<br />
in der Wärmemessung und Wassermessung sowie in<br />
der Strommessung wird die statische Messtechnik<br />
ohne bewegte mechanische Teile, somit verschleißfrei,<br />
zukünftig auch in der Erfassung des <strong>Gas</strong>verbrauchs<br />
eine zunehmende Bedeutung finden. Hierfür<br />
sprechen im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens ist<br />
mit elektronischen Messverfahren eine genaue Verbrauchserfassung<br />
möglich und zweitens ist die Systemintegration<br />
in ein Netzwerk zur automatisierten Verbrauchserfassung<br />
wünschenswert (Stichwort Smart<br />
Metering). Die Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH bündelt die<br />
<strong>Gas</strong>kompetenzen im Teilkonzern Diehl Metering und<br />
entwickelt einen statischen <strong>Gas</strong>zähler, der auf einem<br />
mikrothermischen Messprinzip beruht. Dieses mikrothermische<br />
Messverfahren ermöglicht eine direkte<br />
Erfassung des Normvolumens, d. h. Luftdruck und<br />
Höhenzonen sowie Temperaturunterschiede stören<br />
die Messgenauigkeit nicht. Dies ermöglicht eine einfache<br />
und transparente Abrechnung zum Vorteil der<br />
Versorger und Verbraucher. Kompakte Gehäuseabmessungen,<br />
keine störenden Betriebsgeräusche und<br />
die elektronische Übertragung der Verbrauchswerte<br />
inklusive wichtiger Betriebszustände, wie zum Beispiel<br />
hohe Betriebstemperaturen, die auf einen Brand<br />
hinweisen können, runden die Liste der Vorteile ab.<br />
AERIUS G4 <strong>gas</strong> meter: <strong>gas</strong> consumption measurement<br />
using microthermal flow sensors<br />
Now that electronic measuring techniques are established<br />
practice in heat, water and electricity measurement,<br />
static measuring techniques without moving<br />
mechanical parts – and thus wear-free – will also<br />
become increasingly important in detecting <strong>gas</strong> consumption<br />
in the future. This is supported by essentially<br />
two reasons. First the use of electronic measuring<br />
methods permits accurate detection of consumption<br />
and second the integration of the system into a<br />
network for automatic consumption detection (catchword<br />
Smart Metering) is desirable. Diehl <strong>Gas</strong> Metering<br />
GmbH concentrates <strong>gas</strong> expertise in the Diehl<br />
Metering division and is developing a static <strong>gas</strong> meter<br />
based on a microthermal measuring principle. This<br />
microthermal measuring method enables direct<br />
detection of standard volume, i.e. air pressure, altitude<br />
zones and temperature differences do not influence<br />
the measuring accuracy. This permits simple<br />
and transparent billing for the benefit of utilities and<br />
consumers. The list of advantages is rounded off by<br />
compact housing dimensions, no disturbing noise<br />
during operation and electronic transmission of consumption<br />
values including key operating states, such<br />
as high operating temperatures, which could indicate<br />
a fire.<br />
1. Einleitung<br />
Seit mehr als 100 Jahren haben sich Balgen<strong>gas</strong>zähler bei<br />
der Verbrauchsmessung von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> in Haushalten etabliert.<br />
Diese Zähler zeichnen sich durch eine hohe Messdynamik<br />
von 1 : 150 sowie durch eine robuste Bauweise<br />
aus. Balgen<strong>gas</strong>zähler basieren auf einem mechanischen<br />
Prinzip, bei dem das <strong>Gas</strong>volumen durch eine Verdrängungsmessung<br />
bestimmt wird. Ein Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />
besteht aus zwei Messkammern, auch Balgen genannt,<br />
die durch Membranen voneinander getrennt sind und<br />
periodisch befüllt und entleert werden. Zunächst strömt<br />
das <strong>Gas</strong> in die erste Kammer und füllt diese. Bei der<br />
Befüllung vergrößert sich das Volumen der Kammer und<br />
damit ändert sich die Form der Membran. Die Formänderung<br />
wird durch ein Gelenkgetriebe aufgenommen<br />
und an eine Kurbelwelle übertragen. Die Kurbelwelle<br />
erfüllt dabei zwei Aufgaben: Erstens wird damit<br />
ein Zählwerk angetrieben und zweitens wird damit ein<br />
Schieber bewegt, der den <strong>Gas</strong>strom entweder in die<br />
erste oder in die zweite Kammer lenkt. Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />
erfassen somit das Betriebsvolumen eines <strong>Gas</strong>es. Für<br />
eine Abrechnung muss das Betriebsvolumen über eine<br />
Juli/August 2011<br />
450 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Messtechnik<br />
FACHBERICHTE<br />
Druck- und Temperaturangabe in Normvolumen umgerechnet<br />
werden. Da nicht jeder Balgen<strong>gas</strong>zähler über<br />
Temperatur- und Drucksensoren für eine Umrechnung<br />
verfügt, birgt die Betriebsvolumenmessung daher Messunsicherheiten,<br />
wenn sich Temperatur oder der Druck<br />
ändern. Diese Unsicherheiten können leicht über die<br />
allgemeine Zustandsgleichung für ideale <strong>Gas</strong>e mit folgender<br />
Formel nachgerechnet werden<br />
Bild 1.<br />
G4-<strong>Gas</strong>zähler<br />
AERIUS der<br />
Diehl <strong>Gas</strong><br />
Metering<br />
GmbH.<br />
pV ⋅<br />
= konst<br />
T<br />
mit p dem Umgebungsdruck, V dem Volumen, das<br />
gemessen wird, und T der Temperatur in Kelvin. Da <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e<br />
als ideale <strong>Gas</strong>e angesehen werden können, ergibt<br />
sich somit ein Fehler von circa 0,1 %/mbar Druckänderung<br />
sowie 0,37 %/K Temperaturänderung bei der Volumenmessung.<br />
Da Balgen<strong>gas</strong>zähler über ein mechanisches Prinzip<br />
das Betriebs<strong>gas</strong>volumen ermitteln, muss das ermittelte<br />
Volumen erst in ein elektrisches Signal gewandelt werden,<br />
bevor es auf elektronischem Wege entweder kabellos<br />
oder kabelgebunden übertragen werden kann.<br />
Daher müssen zusätzliche Module in Balgen<strong>gas</strong>zähler<br />
integriert werden, um die Zähler für eine automatisierte<br />
Auslesung in einem AMR-Netzwerk (Automatic Meter<br />
Reading) als Smart Meter einzubinden.<br />
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH bietet den statischen<br />
G4-<strong>Gas</strong>zähler AERIUS für Haushalte an, der in Bild 1 zu<br />
sehen ist. Dessen Messprinzip basiert auf einem mikrothermischen<br />
Verfahren ohne bewegliche Teile, das in<br />
der Lage ist, direkt ein temperaturkompensiertes und<br />
druckunabhängiges Normvolumen auszugeben. Im<br />
AERIUS werden neueste Halbleitersensoren verwendet,<br />
die über einen sogenannten CMOS (Complementary<br />
Metal Oxide Semiconductor) Prozess auf Siliziumwafern<br />
hergestellt werden. Der Mikrochip besteht dabei nicht<br />
nur aus dem Sensorelement selbst. Die gesamte Elektronik<br />
zur Ansteuerung und Ausgabe der Sensorsignale in<br />
digitaler Form wird bei der Sensorherstellung monolithisch<br />
auf dem Siliziumchip integriert. Damit steht<br />
direkt ein elektrisches Signal zur weiteren Verarbeitung<br />
und auch Übertragung zur Verfügung. Mikrosystemtechnische<br />
Strömungssensoren finden bereits seit Jahren<br />
breite Anwendung nicht nur im industriellen<br />
Umfeld, sondern auch in der Klimatechnik, Medizintechnik<br />
und Automobiltechnik und haben sich zur Messung<br />
von <strong>Gas</strong>strömungen bewährt. Durch die Miniaturisierung<br />
besitzt der Chip nicht nur eine schnelle Ansprechzeit,<br />
sondern es ist ein energiesparsamer Betrieb gegeben.<br />
Die Nutzung dieser elektronischen Halbleiter-Chips<br />
ermöglicht es der Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH, einen batteriebetriebenen<br />
<strong>Gas</strong>zähler mit einer Lebensdauer bis<br />
zu 16 Jahren anzubieten. Der Zähler ist nicht nur kleiner<br />
als herkömmliche Balgen<strong>gas</strong>zähler und ist uneingeschränkt<br />
für Smart Metering geeignet. Ebenso kann der<br />
<strong>Gas</strong>zähler mit allen gängigen Schnittstellen, wie drahtgebunder<br />
M-Bus oder funkbasierend mittels wireless<br />
M-BUS OMS® je nach Kundenwunsch ausgeliefert werden.<br />
Damit schafft die Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH eine<br />
Technologieplattform, auf der basierend eine ganze<br />
Produktfamilie in naher Zukunft entstehen wird.<br />
2. Messprinzip und Aufbau des statischen<br />
<strong>Gas</strong>zählers AERIUS<br />
2.1 Messprinzip<br />
Der statische <strong>Gas</strong>zähler AERIUS der Diehl <strong>Gas</strong> Metering<br />
GmbH besitzt als Messelement zur Erfassung des <strong>Gas</strong>verbrauches<br />
einen thermischen Strömungssensor. Dieser<br />
thermische Sensor ähnelt dem Prinzip eines Hitzdrahtanemometers,<br />
bei dem die Abkühlung eines<br />
erwärmten Drahtes durch eine <strong>Gas</strong>strömung gemessen<br />
wird. Der Strömungssensor besteht aus einer wenigen<br />
Mikrometer dünnen Membran aus Siliziumnitrid. In der<br />
Membran eingebettet sind ein Heizelement aus polykristallinem<br />
Silizium und Temperaturfühler, die symmetrisch<br />
um das Heizelement quer zur Strömungsrichtung<br />
angeordnet sind, wie in Bild 2 schematisch dargestellt<br />
ist, und im Gegensatz zum Anemometer die Membrantemperatur<br />
erfassen. Solche Strömungssensoren werden<br />
daher auch als Kalorimeter bezeichnet. Für die<br />
Strömungsmessung wird das Heizelement über eine auf<br />
dem Chip integrierte Elektronik kurzzeitig (< 100 ms)<br />
angesteuert, so dass auf der Membran eine lokale<br />
Erwärmung wenige K über der <strong>Gas</strong>temperatur entsteht.<br />
Steht das <strong>Gas</strong> über der Membran, d. h. es strömt nicht,<br />
ist die Temperaturverteilung gegen und in Strömungsrichtung<br />
symmetrisch. Die Temperatursensoren auf der<br />
Membran erfassen dann die gleiche Temperatur, so dass<br />
die Differenz zwischen ihnen Null ist. Fließt hingegen<br />
Bild 2. Schematische<br />
Darstellung der in den AERIUS<br />
integrierten mikrothermischen<br />
Durchflussmessung.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 451
FACHBERICHTE Messtechnik<br />
setzt sich aus der thermischen Leitfähigkeit λ fl über dem<br />
Produkt aus Dichte ρ fl und spezifischer Wärmekapazität<br />
c p zusammen.<br />
Bild 3. Thermischer Mikrochip mit Ansteuer- und erster Auswerteelektronik<br />
(links) und thermischem Strömungsensor (rechts) [2].<br />
das <strong>Gas</strong>, so kommt es zu einem zusätzlichen Wärmeabtrag<br />
durch die <strong>Gas</strong>strömung von der Membran und<br />
dadurch zu einer Verschiebung der Temperaturverteilung.<br />
Stromaufwärts, d. h. gegen die Strömungsrichtung,<br />
wird es kühler als stromabwärts, also in Strömungsrichtung.<br />
Das heißt, dass die Temperaturverteilung<br />
auf der Membran nun asymmetrisch ist und dass<br />
damit die beiden Temperaturfühler nun unterschiedliche<br />
Membrantemperaturen messen. Zwischen ihnen<br />
besteht eine Temperaturdifferenz. Der Betrag und das<br />
Vorzeichen dieser Differenz stellen das Messsignal dar<br />
und geben Auskunft über die Fließgeschwindigkeit und<br />
Richtung. Als Temperaturfühler werden Thermoelemente<br />
aus polykristallinem Silizium und Aluminium eingesetzt,<br />
die zu Thermosäulen verschaltet sind. Erst<br />
durch Verwendung dieser Thermosäulen sind Auflösungen<br />
in der Temperaturmessung von circa 100 μK möglich.<br />
Dabei liefern die Temperaturfühler bedingt durch<br />
den Seebeck-Effekt direkt eine Spannung, die sogenannte<br />
Thermospannung. Diese Thermospannung wird<br />
ohne großen Schaltungsaufwand verstärkt und zur weiteren<br />
Datenverarbeitung digitalisiert.<br />
Neben der Abhängigkeit des Messsignals von der<br />
Fließgeschwindigkeit des <strong>Gas</strong>es hat das Messprinzip<br />
ebenso eine Abhängigkeit von der <strong>Gas</strong>art. Dies wird deutlich,<br />
wenn vereinfachend angenommen die eindimensionale<br />
Energiegleichung für die Ausbreitung von Wärme<br />
und Verschiebung durch erzwungene Konvektion auf der<br />
Membran in Strömungsrichtung betrachtet wird [1]:<br />
2<br />
∂ T H ux<br />
T<br />
=− + ⋅ ∂ 2<br />
∂x<br />
λ α ∂x<br />
fl<br />
fl<br />
Dabei ist T die Übertemperatur auf der Membran,<br />
u x die Fließgeschwindigkeit in x-Richtung, H stellt die<br />
vom Heizer in das System eingebrachte Leistung dar<br />
und α fl ist die Temperaturleitfähigkeit des <strong>Gas</strong>es. Diese<br />
λfl<br />
αfl<br />
=<br />
ρ ⋅c<br />
fl<br />
p<br />
Damit ist ersichtlich, dass das Ausgangssignal des<br />
Sensors abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit<br />
u x und auch in ähnlicher Weise von der <strong>Gas</strong>art, erfasst<br />
durch reziproke Temperaturleitfähigkeit 1/α fl , ist. Es ist<br />
daher eine Kompensation der <strong>Gas</strong>artenabhängigkeit<br />
notwendig, die im AERIUS durch einen weiteren Messmodus<br />
integriert wurde. Mit Hilfe dieser zusätzlichen<br />
Messung wird das Ausgangssignal des Sensors <strong>gas</strong>richtig<br />
korrigiert. AERIUS wird für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e der Gruppe H und<br />
auf H-<strong>Gas</strong> konditionierte Bio<strong>gas</strong>e laut DVGW G260 eingesetzt.<br />
Dieser Messmodus bietet den Vorteil, dass zwischen<br />
Luft und einem <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> unterschieden werden<br />
kann. Damit lässt sich feststellen, ob sich Luft in der<br />
<strong>Gas</strong>leitung befindet, um auf eine Manipulation oder<br />
eine temporäre Deinstallation zu schließen.<br />
Neben dem eigentlichen Sensor bietet der Mikrochip<br />
eine monolithisch integrierte Elektronik zur direkten<br />
Verarbeitung der Sensormesssignale und Ausgabe<br />
dieser in Form von digitalen Werten. Bild 3 zeigt eine<br />
Draufsicht auf den Mikrochip. Die Integration von Elektronik<br />
und Sensorik, die erst durch Verwendung der<br />
CMOS-Herstellungstechnologie ermöglicht wird, bietet<br />
diverse Vorteile. Zunächst erfolgt die Signalverarbeitung<br />
direkt vor Ort, so dass selbst kleinste Flussänderungen<br />
durch den Sensor erfasst und mit größter Präzision<br />
wiedergegeben werden. Der weitere Vorteil liegt in der<br />
Kostenersparnis, da bereits wichtige Elektronikfunktion<br />
mit auf der Chipfläche integriert wird, die ansonsten<br />
ungenutzt bleiben würde. Der Mikrochip verfügt ebenfalls<br />
über einen zusätzlichen Temperatursensor, mit<br />
dem die <strong>Gas</strong>temperatur erfasst wird. Durch die Messung<br />
der <strong>Gas</strong>temperatur und aufgrund der Druckunabhängigkeit<br />
des Messprinzips in dem Anwendungsbereich<br />
bietet dieses thermische Verfahren die Möglichkeit<br />
einer Normvolumenmessung. Für die Abrechnung<br />
kann daher direkt das Normvolumen verwendet werden.<br />
Es muss nicht über die Angabe von Höhenmetern<br />
und mit einer mittleren Temperatur aus dem Betriebsvolumen<br />
berechnet werden. Dadurch können bei Energieversorgern<br />
Prozessschritte vereinfacht werden. In<br />
einer Weiterentwicklung wird AERIUS die <strong>Gas</strong>temperatur<br />
anzeigen und übertragen, sodass ein direktes Monitoring<br />
möglich ist.<br />
2.2 Aufbau<br />
Für die Messung des <strong>Gas</strong>verbrauches bis 6 m³/h ist der<br />
Mikrosensor des AERIUS nicht im Hauptstrom, sondern<br />
in einem Nebenstrom, dem sogenannten Bypass, angeordnet.<br />
Bild 4 zeigt den prinzipiellen Aufbau. Das <strong>Gas</strong><br />
strömt durch den <strong>Gas</strong>einlass des Zählers in eine Vertei-<br />
Juli/August 2011<br />
452 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Messtechnik<br />
FACHBERICHTE<br />
lerkammer. Durch Verwendung dieser Verteilerkammer<br />
ist eine variable Anschlussgeometrie möglich. So wird<br />
AERIUS als Zweirohr für Stutzenabstände zwischen<br />
110 mm, 130 mm, 154,2 mm und als Einrohr-Gerät<br />
angeboten werden. Aus der Verteilerkammer strömt<br />
das <strong>Gas</strong> in den Hauptkanal. Vor Eintritt in den Hauptkanal<br />
wird es durch einen Zyklonabscheider verwirbelt,<br />
um größere Partikel aus dem <strong>Gas</strong>strom bereits vorab zu<br />
entfernen. Der <strong>Gas</strong>strom wird nun durch ein Sieb wieder<br />
beruhigt, bevor er auf einen Staudruckkörper trifft. Der<br />
Staudruckkörper erzeugt abhängig von der Hauptströmung<br />
eine <strong>Gas</strong>strömung im Bypass, wobei bei einem<br />
maximalen Druckabfall von 0,8 mbar über den Staudruckkörper<br />
bei 6 m³/h weniger als 1 % des <strong>Gas</strong>stroms<br />
durch den Bypass geleitet werden. Hinter dem Staudruckkörper<br />
werden Hauptstrom und Nebenstrom wieder<br />
zusammengeführt und über die Verteilerkammer<br />
zum Auslassstutzen geführt. Dieser Aufbau und die<br />
Maßnahme des Zyklonabscheiders bieten den Vorteil,<br />
dass die Eintrittswahrscheinlichkeit von Partikeln in den<br />
Bypass gegen Null geht.<br />
Für die Erreichung des hohen Messdynamikbereiches<br />
von 1 : 150 des AERIUS musste die Auslegung des Staudruckkörpers<br />
mit dem Messkanal sehr genau abgestimmt<br />
werden. Daher wurden im Vorfeld bereits Computer-<br />
Fluidic-Dynamics Simulationen durchgeführt, um diese<br />
optimale Abstimmung zwischen Messkanal und Staudruckkörper<br />
zu finden. Dies konnte durch die ausgesuchten<br />
Materialien und Gestaltung der strömungsrelevanten<br />
Bauteile erreicht werden. Erst durch Kombination der<br />
genutzten Materialien, Gestaltung der strömungsführenden<br />
Elemente im <strong>Gas</strong>zähler und Verwendung eines sehr<br />
stabilen und robusten Mikrosensors kann die an den <strong>Gas</strong>zähler<br />
gestellten Messgenauigkeit, Reproduzierbarkeit<br />
und Langzeitstabilität erzielt werden.<br />
3. Zusammenfassung und Ausblick<br />
Neben elektronischen Wärme- und Wasserzählern entwickelt<br />
der Teilkonzern Diehl Metering den elektronischen<br />
G4-<strong>Gas</strong>zähler AERIUS. Hierfür nutzt die Diehl <strong>Gas</strong><br />
Metering GmbH, die die Kompetenzen für <strong>Gas</strong>messtechnik<br />
im Teilkonzern bündelt, das mikrothermische Verfahren<br />
mit Hilfe eines CMOS Halbleiter-Chips, der direkt ein<br />
elektrisches Signal zur weiteren Verarbeitung und Übertragung<br />
liefert. Das Messprinzip basiert auf der Messung<br />
der durch eine <strong>Gas</strong>strömung erzeugten Temperaturverschiebung<br />
auf einer geheizten, wenige Mikrometer<br />
dicken Membran. Da dieses thermische Messprinzip<br />
nicht nur abhängig von der <strong>Gas</strong>strömung, sondern auch<br />
von der <strong>Gas</strong>art selbst ist, wurde im AERIUS ein weiterer<br />
Messmodus integriert, um das Ausgangssignal des Sensors<br />
<strong>gas</strong>richtig zu korrigieren. Mit Hilfe dieses Messmodus<br />
ist AERIUS für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>e der Gruppe H und auf H-<strong>Gas</strong><br />
konditionierte Bio<strong>gas</strong>e laut DVGW Arbeitsblatt G260<br />
ausgelegt. Auch kann dieser Messmodus genutzt werden,<br />
um auf eine Manipulation zu schließen.<br />
Bild 4. Querschnittsskizze des Hauptkanals, Staudruckkörpers und<br />
Messkanals samt thermischem Strömungssensor zur Durchflussmessung.<br />
Mit der Entwicklung und Produktion des AERIUS und<br />
durch Nutzung eines mikrothermischen Strömungssensors<br />
entsteht die Basis für eine breite Produktpalette in<br />
naher Zukunft. Ende 2011 soll AERIUS als G4-Zähler mit<br />
einem Einrohrstutzen in die Produktion gehen, gefolgt<br />
von einem Zähler mit Zweirohrstutzen. AERIUS wird<br />
zunächst mit unidirektionalen Schnittstellen zur Integration<br />
in ein AMR Netzwerk ausgestattet. Als Weiterentwicklung<br />
wird AERIUS in Zukunft mit bidirektionalem<br />
Funk ausgestattet werden, um den Zähler in ein AMI<br />
(Automated Metering Infrastructure) bzw. Smart Grid<br />
Netzwerk zu integrieren. Damit können weitere Informationen<br />
zur <strong>Gas</strong>art, wie zum Beispiel der Brennwert, oder<br />
Daten für eine Tariffierung übermittelt werden. AERIUS<br />
wird dann zum Energiezähler, der ebenso wie die Einführung<br />
der mikrothermischen Durchflussmessung ein<br />
Novum in der <strong>Gas</strong>verbrauchsmessung darstellt.<br />
Literatur<br />
[1] Hering, E., Martin, R. und Stohrer, M.: Physik für Ingenieure.<br />
Springer Verlag, 10. Auflage, 2007.<br />
[2] Mayer, F.: CMOS based Sensors: From a Sample to Real Products.<br />
In: IEEE 21 st International Conference on Micro Electro Mechanical<br />
Systems 2008, Tuscon, AZ, USA, January 13–17, 2008.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Christoph Sosna<br />
Research und Development |<br />
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH |<br />
Ansbach |<br />
Tel. +49 981 1806 303 |<br />
E-Mail: christoph.sosna@diehl-<strong>gas</strong>-metering.de<br />
Dipl.-Phys. Ing. Manfred Schulze<br />
Mitglied der Unternehmensleitung |<br />
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH |<br />
Ansbach |<br />
Tel. +49 981 1806 200 |<br />
E-Mail: manfred.schulze@diehl-<strong>gas</strong>-metering.de<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 453
FACHBERICHTE Messtechnik<br />
BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000<br />
zur Bestimmung der maximalen<br />
Bio<strong>gas</strong>- und Biomethanausbeute<br />
Messtechnik, Bio<strong>gas</strong>test, Methanausbeute, Inhibitoren<br />
Lothar Günther, Jörg Hofmann und Ute Mikow<br />
Mit dem neu entwickelten BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000<br />
können die maximalen Ausbeuten an Bio<strong>gas</strong> und<br />
Biomethan ermittelt werden. Dazu werden 1000<br />
Stunden Fermentationstests mit geeigneten Analysen<br />
kombiniert, so dass inhibierende Komponenten, wie<br />
z. B. Ammonium, detektiert werden. Nur so kann das<br />
vorhandene und bisher meist ungenutzte Bio<strong>gas</strong>potenzial<br />
aufgezeigt werden. Der Test wird mit einer<br />
Methode zur Entfernung der Inhibitoren kombiniert,<br />
so dass exaktere Voraussagen zur Biomethanausbeute<br />
und damit zum Stromertrag möglich sind.<br />
Nachgewiesenermaßen führt die Entfernung der<br />
Inhibitoren zu einer Steigerung der Methanausbeute<br />
um 30 bis 50 % bei Gemischen aus Maissilage und<br />
Gülle. Bei der Bio<strong>gas</strong>erzeugung aus Gülle ohne<br />
Cosubstrat und Hühnertrockenkot können bis zu<br />
100 % erreicht werden.<br />
BCM bioga s test 1000 – estimation of the bio<strong>gas</strong> and<br />
biomethane yield from various substrates<br />
The new developed BCM bio<strong>gas</strong> test 1000 allows the<br />
estimation of the maximum bio<strong>gas</strong> and biomethane<br />
yield from various substrates. For the test the fermentation<br />
process in lab scale is carried out for 1000<br />
hours including a full <strong>gas</strong> and liquid analysis. This<br />
analysis includes the detection of ammonia in the<br />
substrate and the bio<strong>gas</strong>. Only in this way the total<br />
bio<strong>gas</strong> yield can be predicted accurate. The test<br />
includes the removal of fermentation inhibiting components<br />
(e. g. ammonia), if these concentrations<br />
exceed the critical level. The electrical yield can be<br />
predicted too.<br />
Our test shows the removal of inhibitors (e. g.<br />
ammonia) increases the methane yield by 30 to 50 %<br />
with maize silage and liquid manure. With solid<br />
chicken excrement 100 % can be reached.<br />
1. Einführung<br />
Die exakte Voraussage der Bio<strong>gas</strong>- bzw. Biomethanausbeute<br />
anhand von summarischen Parametern ist in der<br />
Bild 1. Erfassung von verschiedenen Eduktbestandteilen durch die<br />
summarischen Parameter CSB, oTS und FoTS (ohne Korrektur).<br />
Praxis kaum möglich. Der CSB-Wert summiert alle organischen<br />
Verbindungen unabhängig von deren Verwertbarkeit<br />
im Fermentationsprozess auf. Da hier auch nicht<br />
verwertbare organische Komponenten, wie z. B. Lignin,<br />
erfasst werden, führt das zu Vorhersagen, die deutlich zu<br />
hoch sind. Für den TS- bzw. den oTS-Wert wird die Probe<br />
bei 105 °C bis zur Massenkonstanz getrocknet. Durch<br />
diese Aufarbeitung werden leicht verdampfbare Organika,<br />
wie z. B. Ethanol und partiell auch die Essigsäure<br />
bereits entfernt und damit nicht erfasst. Im Gegensatz<br />
dazu erhöht sich die berechnete Bio<strong>gas</strong>menge durch die<br />
mit in die Rechnung einbezogenen, nicht biologisch<br />
verwertbaren Inhaltsstoffe. Der FoTS ist ein Ansatz, bei<br />
dem die nicht biologisch verwertbaren Inhaltsstoffe heraus<br />
gerechnet werden und liefert damit einen Wert, der<br />
nahe an der zu erwartenden Bio<strong>gas</strong>menge liegt. In einigen<br />
Fällen erfolgt zusätzlich eine Abschätzung und<br />
damit Korrektur um die im Trocknungsprozess verdampften<br />
Komponenten. Bei der Berechnung der Bio<strong>gas</strong>-<br />
bzw. Methanmengen wird auf die Stoffbilanz<br />
zurückgegriffen, so dass sich beispielsweise bei Stärke<br />
Juli/August 2011<br />
454 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Messtechnik<br />
FACHBERICHTE<br />
ein Methan: Kohlendioxid Verhältnis von 50 % : 50 %<br />
ergibt. Interessanterweise wurden bei realen Tests<br />
höhere Methananteile bis 70 % erzielt. Die beschriebenen<br />
Zusammenhänge sind in Bild 1 zusammengefasst.<br />
Letztendlich kann nur durch einen Test in Anlehnung<br />
an die VDI-Richtlinie 4630 „Vergärung organischer Stoffe“<br />
die Bio<strong>gas</strong>ausbeute sicher ermittelt werden. Das Verfahren<br />
wurde von der DGE in Zusammenarbeit mit dem INC<br />
wesentlich erweitert, so dass über 1000 Stunden (ca. 42<br />
Tage) die Bio<strong>gas</strong>- und Biomethanbildung ermittelt wird.<br />
Zusätzlich zu den Komponenten Methan und Kohlendioxid<br />
werden auch Stickstoff und Wasserstoff <strong>gas</strong>chromatographisch<br />
bestimmt. Damit ist eine vollständige<br />
Bio<strong>gas</strong>bilanzierung möglich. Aus der Flüssigphase werden<br />
gezielt Proben gezogen und auf toxische Komponenten,<br />
insbesondere Ammonium, ionenchromatographisch<br />
analysiert. Das Edukt und das Produkt werden mit<br />
dem BCM-Bio<strong>gas</strong>test-2000 stoffspezifisch und anhand<br />
eines neuen Summenparameters charakterisiert. Da -<br />
durch ist anhand der Edukt- und Produktcharakterisierung<br />
eine Abschätzung der Bio<strong>gas</strong>ausbeute möglich, die<br />
von ihrer Genauigkeit weit über die bisherigen Methoden<br />
hinaus geht (vgl. Publikation Teil 2).<br />
2. Ergebnisse der Untersuchungen<br />
Im Folgenden wird an drei Beispielen die Bestimmung<br />
der Bio<strong>gas</strong>ausbeute mit dem BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000<br />
beschrieben und dabei die zeitliche Veränderung der<br />
Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung, der Einfluss von Ammonium<br />
und die Bestimmung des Restgärpotenzials diskutiert.<br />
Bild 3. Zusammensetzung des Bio<strong>gas</strong>es bei der Fermentation<br />
von Hühnerkot und Gärrest (Animpfung).<br />
2.1 Einfluss von Ammonium auf<br />
die Bio<strong>gas</strong>ausbeute<br />
Insbesondere bei güllehaltigen Edukten kann durch die<br />
langsam ablaufende Ammonium freisetzung eine<br />
zunehmende Hemmung der Bio<strong>gas</strong>bildung auftreten.<br />
In Bild 2 sind die mit unterschiedlichen Ammoniumkonzentrationen<br />
erhaltenen Methanbildungskurven<br />
dargestellt. Als Edukt wurde in allen Fällen Maissilage<br />
verwendet und ausschließlich durch Zugabe von<br />
Ammoniumkarbonat die Ammoniumkonzentration<br />
variiert. Die Silage wurde mit einem ausgegorenen Gärrest<br />
angeimpft.<br />
Bei einem NH 4+ -Gehalt von 4,6 g/l im Gärsubstrat ist<br />
gegenüber 1,1 g/l mehr als die doppelte Verweilzeit<br />
erforderlich, um eine Ausbeute von 175 l Methan/kg<br />
oTS zu erhalten. Die Verlängerung der Verweilzeit auf<br />
1000 Stunden, also ca. 42 Tage, zeigt insbesondere bei<br />
der Funktion für 1,6 g/l deutlich, dass bei hohen NH 4+ -<br />
Konzentrationen das sich einstellende chemische<br />
Gleichgewicht zwischen NH 3 und NH 4<br />
+ den Fermentationsprozess<br />
signifikant stört. Biomasse scheint nicht<br />
mehr für die Umsetzung zu Bio<strong>gas</strong> verfügbar. Das ist<br />
jedoch keine Frage von nicht biologisch nutzbaren<br />
Eduktbestandteilen, sondern Ergebnis der Inhibierung<br />
des Prozesses. Würde man diese Daten für die Anlagenauslegung<br />
nutzen, würden ein falscher und damit uneffektiver<br />
Anlagenbetrieb resultieren. Deshalb ist neben<br />
der Bestimmung der Bio<strong>gas</strong>ausbeute die periodische<br />
Analyse der Flüssigphase notwendig.<br />
Falls Ammoniak in zu hohen Konzentrationen inhibierend<br />
wirkt, können 80 % des Reaktorinhaltes einer<br />
thermischen Ammoniakentfernung unterworfen werden.<br />
Nach dem Abkühlen wird die wässrige Phase mit<br />
den restlichen 20 % vermischt und so die Mikrobiologie<br />
in die Lösung zurückgeführt. Durch die Entfernung des<br />
inhibierenden Ammoniums springt die Bio<strong>gas</strong>bildung<br />
schnell wieder an und erreicht deutlich höhere Werte als<br />
ohne die beschriebene Zwischenbehandlung.<br />
Nur durch diese Vorgehensweise kann das gesamte<br />
Bio<strong>gas</strong>potenzial des Eduktes ermittelt werden.<br />
In ähnlicher Art und Weise muss bei anderen, den<br />
Bio<strong>gas</strong>bildungsprozess inhibierenden Komponenten<br />
vorgegangen werden.<br />
2.2 Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung<br />
Eine Schlüsselinformation stellt die Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung<br />
dar. Die in den üblichen Techniken zur Bio<strong>gas</strong>ausbeute<br />
benutzte, ausschließlich volumetrische<br />
Bestimmung der <strong>Gas</strong>ausbeute liefert keine exakten<br />
Bild 2. Fermentation<br />
von<br />
Maissilage Einfluss<br />
NH 4+ -<br />
Gehalt.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 455
FACHBERICHTE Messtechnik<br />
Bild 4.<br />
Fermentation<br />
eines Gärrestes<br />
konventionell<br />
bzw. nach<br />
Zwischenbehandlung<br />
mit dem<br />
von DGE<br />
neu<br />
entwickelten<br />
Verfahren.<br />
Daten zum Energieinhalt des <strong>Gas</strong>es. Insbesondere bei<br />
Gülle- und Hühnerkotbeimischungen zum Gärsubstrat<br />
wird unter anderem auch elementarer Stickstoff gebildet.<br />
Das wurde sowohl zu Beginn des Fermentationsprozesses,<br />
als auch bei hohen Ammoniakkonzentrationen<br />
am Ende der Vergärung der Biomasse beobachtet.<br />
Das führt insbesondere dann zu Problemen, wenn eine<br />
Kohlendioxidentfernung und Methaneinspeisung in<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netze vorgesehen ist. Da sich Stickstoff gegenüber<br />
dem Waschmittel der Aminwäsche genau so wie<br />
Methan verhält, also nicht absorbiert wird, gelangt es<br />
letztendlich in die Methanphase. Durch den nicht verbrennbaren<br />
inerten Stickstoff sind dem Brennwert und<br />
den Wobbe-Index des Biomethans Grenzen gesetzt.<br />
Bild 3 zeigt die Veränderung der Bio<strong>gas</strong>zusammensetzung<br />
über einen 1000 Stunden Versuch mit Hühnerkot<br />
und Gärrest.<br />
Der Methananteil ist über den Bio<strong>gas</strong>prozess nicht<br />
konstant. Demzufolge ist der relative Methananteil im<br />
Bio<strong>gas</strong> abhängig vom Umsetzungsgrad. Das ist ein<br />
wesentlicher Ansatzpunkt für die Optimierung des Fermentationsprozesses.<br />
Nur durch die vollständige Analyse des entstehenden<br />
Bio<strong>gas</strong>es ist eine exakte stoffliche Bilanz und eine<br />
Abschätzung der erzielbaren Methanmengen und<br />
damit der erzielbaren Erlöse in Form von Biomethan bei<br />
Netzeinspeisung bzw. Elektroenergie bei Verwertung in<br />
einem BHKW möglich.<br />
2.3 Restgärpotenziale<br />
Bei der Betrachtung der Bio<strong>gas</strong>potentiale von Gärresten<br />
hat sich gezeigt, dass insbesondere solche Anlagen, wo<br />
Hühnerkot und Gülle im Gemisch mit Maissilage eingesetzt<br />
werden, erhebliche Anteile des Bio<strong>gas</strong>potenzials<br />
nicht ausgeschöpft werden.<br />
Bei einigen Gärresten (Rindergülle und Cosubstrat)<br />
konnten noch bis zu über 400 l Methan pro kg oTS für<br />
Rindergülle und Cosubstratvergärungen erhalten werden.<br />
Das zeigt die bisher nicht genutzten Bio<strong>gas</strong>potenziale<br />
auf, die bis zu 50 % des Gesamt<strong>gas</strong>ertrages ausmachen.<br />
In Bild 4 sind die Methanausbeuten aus einem<br />
Gärrest dargestellt. Die durchgezeichnete Funktion<br />
zeigt den Bio<strong>gas</strong>ertrag ohne Zwischenbehandlung. Er<br />
ist mit 20 Liter Methan pro kg oTS sehr gering. Durch<br />
eine gezielte Ammoniakreduktion und die Nutzung<br />
optimaler thermophiler Fermentationsbedingungen<br />
konnte der Methanertrag signifikant auf deutlich über<br />
250 Liter Methan pro kg oTS gesteigert werden.<br />
Die BCM-Technik der Firma DGE GmbH und das<br />
BCM-Bio<strong>gas</strong>entwicklungszentrum in Lutherstadt Wittenberg<br />
liefern hier moderne Technik und sichern den<br />
wirtschaftlichen Abbau von Biomasse zu Bio<strong>gas</strong> und<br />
Biomethan. Testuntersuchungen, die sich beim Gärrest<br />
auf mesophile Bedingungen mit 37 °C beschränken,<br />
sind hier völlig irreführend in der Aussagekraft, weil u. U.<br />
eine thermophile Verfahrensführung deutlich höhere<br />
Ausbeuten liefert.<br />
Die Technikentwicklung wird von wissenschaftlichen<br />
Instituten der Universität Leipzig betreut und überwacht.<br />
Nur durch ständige Entwicklungsarbeiten bis hin<br />
zur Grundlagenforschung sind solche Spitzenleistungen<br />
in Kooperation möglich. Im Rahmen dieser Forschungsarbeiten<br />
konnten mehrere neue theoretische<br />
Ansätze entwickelt werden, die die Bio<strong>gas</strong>bildung bes-<br />
Juli/August 2011<br />
456 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Messtechnik<br />
FACHBERICHTE<br />
Bild 5.<br />
Gärrestpotenzial<br />
von Nawaro-<br />
Bio<strong>gas</strong>anlagen.<br />
ser erklären und viele bisher nur am Rande betrachtete<br />
Prozessschritte aufdecken. Daraus ableitend konnte die<br />
gesamte Bio<strong>gas</strong>technik modernisiert werden. Im Ergebnis<br />
wurde eine wirtschaftliche Energieerzeugungseinheit<br />
auf der Basis von Bio<strong>gas</strong> entwickelt, mit der Strom<br />
und Biomethan als Regelgröße für Wind- und Solarstrom<br />
verwendet werden.<br />
Unsere Gemeinden warten auf solche technische<br />
Lösungen für dezentrale Einheiten zur Energieversorgung.<br />
Das Kapital für die Umsetzung ist vorhanden. Die<br />
Spareinlagen der Bürger sind so hoch wie noch nie.<br />
Bürgermodelle, mit denen diese über ihre Energieversorgung<br />
selbst entscheiden und das Geld dafür liefern<br />
sind überfällig. Die Technik dafür ist vorhanden.<br />
3. Resümee<br />
Bei der Bio<strong>gas</strong>erzeugung bestehen umfangreiche<br />
Potenziale zur Erhöhung der Bio<strong>gas</strong>ausbeute durch die<br />
gezielte Optimierung des Verfahrens (Bild 5).<br />
Für die Abschätzung des Bio<strong>gas</strong>- bzw. Biomethanpotenzials<br />
von verschiedenen Substraten und Gärresten<br />
liefert der neu entwickelte BCM-Bio<strong>gas</strong>test-1000 exakte<br />
Daten, die über die bisherigen Werte auf der Basis von<br />
oTS u. a. Summenparametern weit hinaus gehen.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Lothar Günther<br />
DGE GmbH |<br />
Wittenberg |<br />
Tel.: +49 3491 661841 |<br />
E-Mail: dge-info@t-online.de<br />
Dr. Jörg Hofmann<br />
INC Leipzig |<br />
Leipzig |<br />
Tel.: +49 341 235-2214 |<br />
E-Mail: hofmann@inc.uni-leipzig.de<br />
Ute Mikow<br />
INC Leipzig |<br />
Leipzig |<br />
Tel.: +49 341 235-2815 |<br />
E-Mail: mikow@inc.uni-leipzig.de<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 457
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Die Evolution zu Smart Energy<br />
Smart Metering, Bio<strong>gas</strong>, BSI-Schutzprofil, Datenschutz, Energieeffizienz, Energiespeicherung,<br />
<strong>Gas</strong>technologien, Smart Grids, Smart Energy<br />
Hartmut Baden<br />
Nach zwei Veranstaltungen über Smart Metering sind<br />
die Veranstalter figawa und der Oldenbourg Industrieverlag<br />
den aktuellen Marktentwicklungen gefolgt<br />
und haben den Fokus deutlich ausgeweitet. Der Titel<br />
„Smart Energy 2.0“ trägt der Tatsache Rechnung,<br />
dass die Lösung der politischen Zielsetzungen in<br />
einer übergreifenden Sicht auf die intelligente und<br />
effiziente Energieerzeugung, -Verteilung und -Nutzung<br />
zu suchen ist.<br />
Growing up to Smart Energy<br />
After two events on smart metering in 2010 the organizers<br />
figawa and Oldenbourg Industrieverlag followed<br />
the current market proceedings expanding their strategic<br />
focus. So the latest performance was called<br />
‚Smart Energy 2.0’ taking into account that a comprehensive<br />
sight of a smart and efficient generation and<br />
supply of energies is necessary to meet the political<br />
goals.<br />
Bild 1. Bio<strong>gas</strong>nutz ung. Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />
1. Evolution der <strong>Gas</strong>technologien<br />
Großes Potential für Energieeffizienz steckt in den <strong>Gas</strong>technologien<br />
und insbesondere in der Weiterentwicklung<br />
der Bio<strong>gas</strong>anwendung. Der Ausbau der Bio<strong>gas</strong>produktion<br />
wird die Importabhängigkeit entschärfen, ist<br />
Dr. Gerald Linke von der E.ON Ruhr<strong>gas</strong> überzeugt. Für<br />
2020 sieht Linke für Bio<strong>gas</strong> ein Marktpotential von<br />
60 TWh pro Jahr, gekoppelt mit erheblichen Einsparungen<br />
bei den Treibhaus<strong>gas</strong>-Emissionen.<br />
Die Weiterentwicklung der Kraft-Wärmekopplung<br />
ermöglicht einen breiten Einsatz in der dezentralen<br />
Stromerzeugung bei einem hohen Grad der Abwärmenutzung.<br />
Durch die systemische Einbindung dieser Einheiten<br />
in die künftigen Smart Grids könnten die Potentiale<br />
optimal ausgeschöpft werden und die volatilen<br />
Energiequellen Wind und Sonne ausgleichen.<br />
In Japan werden derzeit einige 1000 Stück Brennstoffzellen<br />
pro Jahr installiert. Linke schätzt, dass diese<br />
Technologie in 3 Jahren auch bei uns soweit sein wird.<br />
Zur Einbindung in steuerbare Mikro-KWK-Pools kommen<br />
dem Smart Metering und Smart Grids dann wichtige<br />
Rollen zu.<br />
Auch der Verkehrstechnische Einsatz von Bio<strong>gas</strong> soll<br />
die bislang schleppende Marktentwicklung für erd<strong>gas</strong>betriebene<br />
Fahrzeuge neu ankurbeln. Denn Bio<strong>gas</strong><br />
biete die höchste Reichweite je Ackerflächeneinheit<br />
unter den Bioenergien ist Linke überzeugt.<br />
2. <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netze als Stromspeicher<br />
Kern der neuen Entwicklungen sind Forschungsergebnisse<br />
und Meldungen um „Power to <strong>Gas</strong>“. Die <strong>Gas</strong>netze<br />
sind quasi über Nacht zum Hoffnungsträger für die<br />
Speicherung elektrischer Energie geworden. Den Forschern<br />
ist die Konvertierung von Strom über die Wasser-<br />
Elektrolyse zu Wasserstoff unter hinzufügen von CO 2 in<br />
Methan gelungen. Zum Beweis der großtechnischen,<br />
wirtschaftlichen Umsetzung dieser Technologie haben<br />
namhafte Unternehmen wie Juwi, e.on und Audi bereits<br />
entsprechende Projekte gestartet. Erste Großanlagen<br />
für die Nutzung von Offshore-Windstrom erwartet Linke<br />
bis ca. 2030.<br />
Wichtigste Frage ist dabei, welches die optimale<br />
Anlagengröße, im Bezug zur installierten Erzeugungsleistung<br />
(insbesondere Windparks), sein wird. Die <strong>Gas</strong>netze<br />
bieten jedenfalls ein gigantisches Speicherpotential,<br />
das für die Zwischenlagerung konvertierter Stromüberschüsse<br />
aus volatilen Quellen kurzfristig nutzbar<br />
gemacht werden kann.<br />
Juli/August 2011<br />
458 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
Auch das Transportproblem von Offshore-Windstrom<br />
könnte durch die hohe Energiedichte des synthetischen<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>es über die bestehenden Fern<strong>gas</strong>systeme<br />
entschärft werden.<br />
3. Das Ziel nicht aus den Augen verlieren<br />
Der Umbau der Energielandschaft ist getrieben von der<br />
Notwendigkeit um Klimaschutz und Versorgungssicherheit.<br />
Die Erfordernisse zur Integration dezentraler volatiler<br />
Energieformen durch den zeitlichen Abgleich von<br />
Erzeugung und Verbrauch geraten in den technisch<br />
geprägten Diskussionen immer wieder in den Hintergrund.<br />
Und auch bei der Ermittlung neuer Marktchancen<br />
für die Versorgungsunternehmen und deren Zulieferer<br />
wird ein wichtiger Faktor leicht in den Hintergrund<br />
gedrängt: Wie kann der Endverbraucher erreicht und<br />
eingebunden werden?<br />
Als technische Schnittstelle, um den Endkunden<br />
zum aktiven Marktteilnehmer zu machen, der das Spiel<br />
auf der Verbrauchsseite mitspielt, sind Smart Metering<br />
Systeme erforderlich. Doch gerade die Kernfunktion<br />
eines solchen Systems, die Datenaufzeichnung und<br />
Übermittlung, wird unter dem Blickwinkel des Datenschutzes<br />
sehr kritisch gesehen.<br />
4. Protection Profile Smart Meter Gateway<br />
Prof. Dr. Michael Laskoswki von der RWE Metering GmbH<br />
zeigt sich bestürzt über die Entwicklungen um das<br />
Schutzprofil für Smart Meter Gateways. Dabei hatte der<br />
RWE-Konzern diese Aktivitäten erst ins Rollen gebracht.<br />
Nach Erfahrungen mit dem Datenschutz im Vorzeigeprojekt<br />
„Mülheim zählt“ hatte man ein Schutzprofil für<br />
das eingesetzte Smart Metering System aufgeschrieben<br />
und beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie<br />
(BSI) die Zertifizierung beantragt. Die<br />
Behörde allerdings lehnt Einzelzertifizierungen grundsätzlich<br />
ab und erhielt vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
(BMWi) den Auftrag, ein allgemeingültiges Schutzprofil<br />
für diesen Anwendungsbereich zu entwickeln. An<br />
Erfahrungen mit schutzbedürftigen Datensystemen<br />
mangelt es dort nicht. Die einschlägigen Methoden und<br />
Verfahren nehmen allerdings wenig Rücksicht auf die<br />
Traditionen und Befindlichkeiten der Zählerbranche.<br />
5. Markt für Smart Metering ausgebremst<br />
So tragen sich die Hersteller nun mit tiefen Sorgen um<br />
ihre bereits unter hohem Aufwand entwickelten Produkte<br />
und vor allem die weiteren zeitlichen Aufschübe,<br />
bis der Markt tatsächlich ins Rollen kommen kann.<br />
Zudem sei noch nicht abzusehen, ob nach Implementierung<br />
der Schutzmaßnahmen die Smart Meter Systeme<br />
noch wirtschaftlich eingesetzt werden können, ist<br />
aus Fachkreisen zu vernehmen. Die aktuellen Erwartungen<br />
gehen denn auch von einem zunächst erheblich<br />
reduzierten Marktvolumen für die intelligente Messund<br />
Zähltechnik aus.<br />
Bild 2. Evolution der <strong>Gas</strong>nutzung. Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />
Bild 3. Bio<strong>gas</strong> als Treibstoff. Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />
Bild 4. Strom-Speicherkapazität im <strong>Gas</strong>netz.<br />
Quelle: Dr. G. Linke, E.ON Ruhr<strong>gas</strong><br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 459
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Bild 5. Konzept EDL-Zähler. Quelle: Ernst Kiehl, Elster Messtechnik GmbH<br />
Bild 6. Zähler-Evolution. Quelle: Dipl.-Ing. Martin Hoh, Itron GmbH<br />
Bild 7. Integrierte Systeme. Quelle: Roger Kohlmann, BDEW<br />
Dabei hatte das zarte Pflänzchen gerade begonnen<br />
aus den Versuchsstadien zu entwachsen. Auf Basis des<br />
elektronischen Haushaltszählers (eHz) entstand zu -<br />
nächst der EDL 21 – Stromzähler, der als Basisgerät die<br />
grundlegenden Anforderungen des EnWG § 21 erfüllen<br />
sollte. Die <strong>Gas</strong>branche zog nach und ertüchtigte den<br />
bewährten Balgen<strong>gas</strong>zähler mit elektronischen Komponenten<br />
zum selben Zweck, der EDL 21 <strong>Gas</strong>zähler war<br />
geboren.<br />
Doch recht bald wurde klar, dass dieser äußerst pragmatische<br />
Ansatz ohne Kommunikationsfähigkeit keine<br />
Zukunft haben würde. Ergänzt um eine Datenschnittstelle<br />
in jedem Zähler und das beim FNN bereits<br />
beschriebene Kommunikationsgerät MUC können die<br />
Anforderungen des EnWG § 40 erfüllt werden.<br />
Dass dieser Ansatz einen weiteren wi chtigen Aspekt<br />
noch nicht ausreichend berücksichtigt, war spätestens<br />
seit dem Scheitern des niederländischen Smart Metering<br />
am Datenschutz, abzusehen.<br />
6. Klare Rahmenbedingungen vordringlich<br />
Die Arbeiten des BSI kommen spät aber nicht zu spät<br />
und haben das Potential für klare Vorgaben auch europaweit<br />
zu sorgen und erste Lösungsansätze einzelner<br />
nach vorne denkender Hersteller zeichnen sich ab.<br />
Allerdings bringt das BSI-Schutzprofil einige erhebliche<br />
Änderungen in die bisher vorbereitete Smart Metering<br />
Technologie. Denn das darin beschriebene Smart<br />
Meter Gateway – dieses kann als Funktionseinheit eines<br />
MUC verstanden werden – wird eichrechtlich relevant.<br />
Damit kann es dann aber auch Funktionen zentral übernehmen,<br />
die in der bisherigen Systematik ausgeschlossen<br />
waren, um mit dem MUC eben nicht in die Eichpflicht<br />
zu gelangen.<br />
Anforderungen, die sich aus der Entwicklung von<br />
Smart Grids ergeben, können mit BSI-konformer Technik<br />
im Smart Metering möglicherweise besser adaptiert<br />
werden, zeigt sich Ernst Kiel von der Elster GmbH optimistisch.<br />
Um beim Rollout nicht auf Produktionsengpässe zu<br />
stoßen, seien dringend klare Konzepte erforderlich und<br />
diese müssten „in line“ mit der EU gehen. Allerdings ist<br />
Kiel skeptisch, ob der BSI-Ansatz ausreicht. Die Betrachtung<br />
des Gesamtsystems in der kompletten Prozesskette<br />
aber auch im Lebenszyklus der Zählersysteme, die<br />
möglichst 16 Jahre im Netz bleiben sollten, sei noch<br />
nicht hinreichend berücksichtigt.<br />
Die Deutsche Telekom entwickelt sich mit dem Markt<br />
weiter und sieht ihre MUS-Plattform durch das integrierte<br />
Multiklientenmanagement bereits heute BSI-konform,<br />
erläutert Andreas Bolder. Er erwartet zudem, dass<br />
künftig die Marktkommunikation in den Fokus des BSI<br />
geraten könne. Um den schnell wechselnden Anforderungen<br />
an die Backendsysteme folgen zu können will<br />
die Telekom flexible Cloud Computing Branchenlösungen<br />
anbieten.<br />
Juli/August 2011<br />
460 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
7. Fazit<br />
Die Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft gewinnen<br />
zunehmend an Klarheit sowohl politisch wie auch<br />
rechtlich bis hin zum Datenschutz.<br />
Die technologische Entwicklung bringt vielversprechende<br />
Lösungsansätze hervor.<br />
Die größte Herausforderung zur Hebung der Optionen<br />
für die Geschäftsmodelle der Zukunft ergibt sich<br />
dabei aus der Komplexität der Teilsysteme, die schließlich<br />
ein sinnvolles Gesamtsystem bilden müssen.<br />
Bei aller Technik darf der Mensch nicht vergessen<br />
werden, dem diese Technik dienen soll. Nur mit Kunden,<br />
die, mit Wertschätzung und Respekt an die neuen Strukturen<br />
herangeführt werden, ist eine für alle Beteiligten<br />
erfolgreiche Umsetzung möglich.<br />
Die kontroversen Diskussionen in verschiedenen<br />
Veranstaltungen der vergangenen Wochen deuten an,<br />
dass der Wettbewerb um die beste technologische<br />
Lösung, insbesondere auch für Smart Metering, noch<br />
einmal eine neue Dynamik bekommt.<br />
Modularität sichert dabei die Zukunftsfähigkeit, da<br />
technologische Weiterentwicklungen schnell implementiert<br />
werden können. Andererseits kann dies die<br />
Kostensituation und damit die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen.<br />
Autor<br />
<strong>gwf</strong><br />
European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies,<br />
Distribution and Applications<br />
international<br />
KNOWLEDGE<br />
for the<br />
FUTURE<br />
Not only<br />
local business<br />
The new „European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies,<br />
Distribution and Applications” features technical<br />
reports on the European natural <strong>gas</strong> industry as<br />
well as on results of research programmes and<br />
innovative technologies. Read about markets,<br />
enterprises, associations and products of device<br />
manufacturers.<br />
Main topics<br />
<br />
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<br />
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<br />
Hartmut Baden<br />
HBM management services |<br />
Höhr-Grenzhausen |<br />
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<strong>gwf</strong> international is published by Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosenheimer Str. 145, 81671 München, Germany, CEO: Hans-Joachim Jauch
FACHBERICHTE Neue Technologien<br />
Verdichterstation Ochtrup<br />
mit Elektroantrieb und regelbarem<br />
Planetengetriebe<br />
Neue Technologien, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>verdichter, Elektroantrieb, Vorecon-Getriebe, Teilnetze,<br />
Marktgebiete, Lastflusszusage<br />
Philipp Behmer und Burkhard Meyer<br />
Die Thyssen<strong>gas</strong> GmbH hat am Standort Ochtrup zum<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaftsjahr 2010/2011 eine neue Verdichterstation<br />
in Betrieb genommen. Die beiden Verdichter<br />
werden jeweils von einem Elektromotor, der über ein<br />
Voith Vorecon Getriebe mit dem Verdichter verbunden<br />
ist, angetrieben. Die Getriebebauart ist erstmals<br />
in Europa in einer Pipeline-Verdichterstation zum<br />
Einsatz gekommen. Die Auslegung und der Aufbau<br />
dieser Einheit wird im Folgenden beschrieben.<br />
Die Inbetriebnahme der Verdichterstation Ochtrup<br />
hat den Engpass an Teilnetzgrenzen beseitigt.<br />
Die Realisierung zeigt, dass physikalisch bestehende<br />
Teilnetzgrenzen nicht ohne erhebliche Investitionen<br />
beseitigt werden können. Die Planung und Realisierung<br />
ist in einem Umfeld durchgeführt worden, in<br />
dem sich die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />
sehr schnell ändern. Insofern deutet der Bau dieser<br />
Verdichterstation auf den noch erheblichen Investitionsbedarf<br />
hin, der durch die Beseitigung von physikalischen<br />
Engpässen in größer werdenden Marktgebieten<br />
ausgelöst werden kann.<br />
Compressor Station Ochtrup with electric drive and<br />
speed variable planetary gearbox<br />
Thyssen<strong>gas</strong> commissioned a new compressor station<br />
near Ochtrup effective 1st of October 2010. The two<br />
compressor units are driven by an electric motor connected<br />
by a Voith Vorecon gear unit each. This type<br />
of gear box is put into operation in a pipeline compressor<br />
station for the first time in Europe. The design<br />
and the construction of the compressor station will be<br />
described.<br />
The commissioning of the compressor station<br />
Ochtrup removed a bottleneck between grid parts.<br />
The realization demonstrates that existing barriers<br />
between grid parts cannot be removed without substantial<br />
investment. The design and construction<br />
phase fell in a period of quick changes in the regulatory<br />
framework. The construction and commissioning<br />
of the compressor station may indicate the considerable<br />
demand on investment for the removal of<br />
bottlenecks caused by enlarging market areas.<br />
Einleitung<br />
Die Thyssen<strong>gas</strong> GmbH ist als Fern<strong>gas</strong>netzbetreiber aus<br />
dem Zusammenschluss der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>transportnetze der<br />
vormaligen RWE <strong>Gas</strong> AG in Dortmund und dem Vorgängerunternehmen<br />
Thyssen<strong>gas</strong> GmbH in Duisburg entstanden.<br />
Die Netze der beiden Vorgängerorganisationen<br />
sind in einem gesetzgeberischen Umfeld entstanden,<br />
in dem die gegenseitige Demarkierung<br />
zulässig war. Sie waren daher für die ausschließliche<br />
Belieferung in einem Gebiet ausgelegt, das aus definierten<br />
Bezugsquellen versorgt wurde. Nach Änderungen<br />
des Rechtsrahmens in Europa und Deutschland ist die<br />
exklusive Nutzung des Transportnetzes durch ein integriertes<br />
Unternehmen nicht mehr zulässig. Die als Regulierungsbehörde<br />
zuständige Bundesnetzagentur hat<br />
zur Erleichterung des Netzzugangs schon früh darauf<br />
hingewirkt, die Anzahl der Marktgebiete zu reduzieren.<br />
Zu Beginn des <strong>Gas</strong>wirtschaftsjahres 2006/2007 bestanden<br />
noch 19 Marktgebiete. Zu Beginn des <strong>Gas</strong>wirtschaftsjahres<br />
2010/2011 hat sich diese Zahl bereits auf<br />
sechs reduziert. Die novellierte <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />
sieht vor, dass die Zahl bis zum 1. April 2011 auf<br />
drei Marktgebiete reduziert wird, bis zum 1. Oktober<br />
2012 soll es in Deutschland danach nur noch zwei<br />
Marktgebiete geben. Allen Beteiligten an diesem Prozess<br />
muss klar sein, dass die freie Verlagerung von Einspeisemengen<br />
in ein Marktgebiet die physikalische Leistungsfähigkeit<br />
des bestehenden Netzes überschreitet.<br />
Es ist daher notwendig, die freie Zuordenbarkeit von<br />
Transportkapazitäten entweder durch die Beschaffung<br />
und den Einsatz von <strong>Gas</strong>handelsprodukten, oder durch<br />
entsprechende Investitionen zu sichern bzw. zu erhöhen.<br />
Betrachtet man das Netz der derzeitigen Thyssen<strong>gas</strong><br />
als das Ergebnis einer unternehmensübergreifen-<br />
Juli/August 2011<br />
462 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Neue Technologien<br />
FACHBERICHTE<br />
den Marktgebietszusammenlegung, so wird deutlich,<br />
dass schon eine im deutschlandweiten Vergleich kleinräumige<br />
Zusammenlegung von Marktgebieten erheblichen<br />
Investitionsbedarf zur Sicherung von frei zuordenbaren<br />
Kapazitäten auslöst. Mit der Inbetriebnahme der<br />
neuen Verdichterstation konnte die Beschaffung einer<br />
Lastflusszusage abgelöst werden. Zur Darstellung der<br />
Wirtschaftlichkeit dieser Investition hat man nicht – wie<br />
in der Vergangenheit – steigenden Kapazitätsbedarf für<br />
neue Abnehmer herangezogen, sondern die Kosten für<br />
die nun entfallende Lastflusszusage verwendet. Die<br />
Realisierung der Verdichterstation Ochtrup ist als Erweiterungs-<br />
bzw. Restrukturierungsinvestition bei der Bundesnetzagentur<br />
beantragt und in vollem Umfang<br />
genehmigt worden.<br />
1. Planung<br />
1.1 Standortwahl und Aufgaben<br />
der Verdichterstation<br />
Im Raum Ochtrup war vor der Fertigstellung der Verdichterstation<br />
der Austausch von <strong>Gas</strong>mengen zwischen<br />
den Netzen der früheren Thyssen<strong>gas</strong> (PN 42) und der<br />
vormaligen RWE <strong>Gas</strong> (PN 70) nur in eine Richtung möglich.<br />
Die hierfür vorhandene Mess- und Regelstation<br />
wurde zur stärkeren Verbindung der beiden Netze<br />
erweitert. Die Einbindung der Verdichterstation in die<br />
Transportsysteme zeigt Bild 1.<br />
Die Leitung Emsbüren Hünxe (PN 42) ist eine ehemalige<br />
Ölleitung DN 1000, die Mitte der 1980iger Jahre für<br />
den <strong>Gas</strong>betrieb umgerüstet wurde. In unmittelbarer<br />
Nähe verläuft zudem die Leitung Emden Werne (MURO)<br />
der Open Grid Europe (PN 84), aus der Thyssen<strong>gas</strong> <strong>Gas</strong>mengen<br />
in das PN 70-System und in das PN 42-System<br />
übernehmen kann.<br />
Der Haupteinsatzzweck der Verdichterstation ist die<br />
Ablösung einer Lastflusszusage. Diese Ablösung wird<br />
dadurch möglich, dass <strong>Gas</strong>mengen aus der Leitung<br />
Emsbüren Hünxe (PN 42) in die Verbindungsleitung zwischen<br />
den Speichern Epe und Kalle bzw. von dieser in<br />
den Hochdruckring (PN 70) verdichtet werden können.<br />
Die zweite Fahrweise ist die Nutzung der Verdichterstation<br />
als Transportverdichter für die Leitung Emsbüren<br />
Hünxe. Die dritte Fahrweise ist die Verdichtung von<br />
Mengen aus der OGE-Leitung (PN 84) (MURO) in das<br />
Thyssen<strong>gas</strong>system (PN 70), wenn die vorhandene<br />
Druckdifferenz zwischen der MURO und dem Thyssen<strong>gas</strong>system<br />
zu gering ist, um die angeforderten Mengen<br />
ohne Verdichtung übernehmen zu können.<br />
Damit die Verdichterstation auch zukünftigen Anforderungen<br />
gerecht werden kann, ist die Gesamtanlage in<br />
der Druckstufe PN 84 ausgelegt worden.<br />
1.2 Auslegung<br />
Für die verschiedenen Fahrweisen wurden zunächst die<br />
Einsatzszenarien ermittelt. Hierzu wurden Annahmen<br />
über die Höhe und die Dauer der zu verdichtenden<br />
Bild 1. Einbindung der Verdichterstation Ochtrup in die vorhandenen<br />
Transportsysteme. (Thyssen<strong>gas</strong> GmbH)<br />
Ströme getroffen. Des Weiteren war die Anzahl der Einsätze<br />
sowie die Höhe der jeweiligen Betriebsstunden<br />
hierfür zu prognostizieren. Bei näherer Betrachtung der<br />
Einsatzfälle ist auch der Standort der Station zwischen<br />
Absatzmarkt auf der einen Seite und Speicher- bzw.<br />
Importpunkt auf der anderen Seite berücksichtigt worden.<br />
Wenn auch das Buchungsverhalten bzw. die Veränderung<br />
dieses Verhaltens wegen fehlender Erfahrungswerte<br />
noch nicht hinreichend genau prognostiziert<br />
werden konnte, wurde allerdings bei der Konzeption<br />
der Verdichterstation bald deutlich, dass sie auf die verschiedenen<br />
Anforderungen schnell reagieren können<br />
muss. Insbesondere wurde deutlich, dass dies zu häufigen<br />
Starts der Maschinen führt.<br />
Die vielfältigen Anforderungen an die Verdichterstation<br />
Ochtrup gingen in eine Konzept- bzw. Maschinenauswahlstudie<br />
ein. In dieser Studie wurde die erforderliche<br />
Verdichterleistung ermittelt und die am Markt<br />
verfügbaren Verdichter auf ihre Eignung für diesen Einsatz<br />
geprüft. Ein weiterer Punkt der Studie war die Auswahl<br />
des geeigneten Antriebs mit einer Empfehlung für<br />
<strong>Gas</strong>turbine oder Elektromotor.<br />
Neben der Kalkulation der Investitionskosten wurde<br />
auch eine life cycle cost-Betrachtung durchgeführt.<br />
Das Ergebnis der Studie führte zu der Entscheidung,<br />
die Verdichterstation Ochtrup mit zwei Verdichtereinheiten<br />
mit Elektro-Motor zu realisieren und die Erweiterung<br />
für eine dritte Einheit technisch und genehmigungstechnisch<br />
zu berücksichtigen. Bei dieser Entscheidung<br />
wurde auch der Umstand berücksichtigt, dass<br />
<strong>Gas</strong>turbinenantriebe auf häufige Lastwechsel und insbesondere<br />
auf häufige Starts empfindlich reagieren.<br />
2. Realisierung<br />
Mit der abschließenden Investitionsentscheidung für<br />
die Verdichterstation Ochtrup begann die Realisierungs-<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 463
FACHBERICHTE Neue Technologien<br />
Bild 2. Verdichterhalle der Verdichterstation Ochtrup mit den<br />
<strong>Gas</strong>kühlern. (Thyssen<strong>gas</strong> GmbH)<br />
Bild 3. Regelbares Planetengetriebe Vorecon einer Verdichtereinheit.<br />
(Thyssen<strong>gas</strong> GmbH)<br />
Höchste Ausgangsdrehzahl<br />
Reduzierte Ausgangsdrehzahl<br />
Bild 4. Funktionsweise des Planetengetriebes.<br />
(Voith Turbo GmbH & Co. KG)<br />
Hohlrad<br />
Planetenrad<br />
Planetenträger<br />
Sonnenrad<br />
phase. Vor dem Hintergrund der damaligen Struktur der<br />
RWE, beauftragte die Vorgängergesellschaft der Thyssen<strong>gas</strong>,<br />
die RWE Transportnetz <strong>Gas</strong> GmbH, die Abteilung<br />
für Planung und Bau von <strong>gas</strong>technischen Anlagen<br />
bei der RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservicegesellschaft<br />
mit der Durchführung des Projekts. Bild 2 zeigt<br />
die Verdichterhalle mit den <strong>Gas</strong>kühlern.<br />
2.1 Planung/Engineering<br />
Die Vergabe der Detailplanung erfolgte an die Firma<br />
Dorsch Anlagenbau, München. Zur Schnittstellenminimierung<br />
in der Ausführungsphase sollte ein Generalunternehmer<br />
für die Errichtung vorgesehen werden. Ausgenommen<br />
wurden hiervon die Anlagenkomponenten mit<br />
besonderer technischer Bedeutung und/oder langen Lieferzeiten,<br />
wie z. B. Verdichtereinheit mit Antrieb und<br />
Steuerung, <strong>Gas</strong>kühler, Messstrecken und Eingangsfilter.<br />
Auf der Basis der Ergebnisse der Maschinenauswahlstudie,<br />
wurde im ersten Schritt die Detailplanung und<br />
Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Verdichter<br />
durchgeführt. Bereits im frühen Planungsstadium<br />
wurde vom Ingenieur vorgeschlagen, als Alternative<br />
zur Drehzahlregelung des Elektro-Motors mittels<br />
Frequenzumrichter, den Einsatz eines regelbaren Planetengetriebes<br />
der Firma Voith zu berücksichtigen.<br />
Beim Einsatz der Frequenzumrichtertechnik wird die<br />
Drehzahl des Elektro-Motors geregelt und anschließend<br />
die Drehzahl des Motors mit einem Getriebe auf die<br />
erforderliche Drehzahl des Turboverdichters übersetzt.<br />
Bei einem hydrodynamischen Getriebe bleibt die Drehzahl<br />
des Elektromotors konstant, die Drehzahlregelung<br />
für den Verdichter erfolgt über das Getriebe.<br />
Eine wichtige Komponente des zum Einsatz gekommenen<br />
Vorecon der Firma Voith ist ein drehzahlregelbares<br />
Planetengetriebe, welches die konstante Motordrehzahl<br />
auf die Verdichterdrehzahl übersetzt und eine Drehzahlregelung<br />
zwischen 60 Prozent und 100 Prozent<br />
ermöglicht (s. nähere Beschreibung unter 2.2). Da diese<br />
Drehzahlregelung in Europa bei <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>verdichterstationen<br />
bisher keine Anwendung fand, folgten eingehende<br />
technische Prüfungen, Auswertungen der vorgelegten<br />
Referenzen sowie eine vergleichende life cycle cost-<br />
Betrachtung. Als Ergebnis wurde der Vorecon als gleichwertig<br />
zum Umrichter bei der Ausschreibung zugelassen.<br />
Nach der Ausschreibung und den Vergabeverhandlungen<br />
ergab sich ein deutlich technisch-wirtschaftlicher<br />
Vorteil für die Drehzahlregelung mittels Vorecon.<br />
Die beiden Verdichtereinheiten mit Vorecon und<br />
Elektromotor wurden bei MAN Turbo (heute MAN Diesel<br />
& Turbo) bestellt.<br />
Technische Daten der Verdichtereinheit:<br />
Motorleistung: 4,8 MW<br />
Motordrehzahl 1500/min<br />
4-stufiger Radialkompressor<br />
Verdichterdrehzahl: 8400–12 600/min<br />
Die Planungen sowie die Beschaffung der übrigen<br />
Lieferungen und Leistungen erfolgten weitgehend konventionell,<br />
wie bei vergleichbaren Verdichterstationen.<br />
2.2 Beschreibungen der Wirkungsweise<br />
des Vorecon<br />
Kernstück des Vorecon ist ein Überlagerungsgetriebe<br />
mit integriertem Drehmomentwandler, welches die<br />
Juli/August 2011<br />
464 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Neue Technologien<br />
FACHBERICHTE<br />
Drehzahl der Antriebsmaschine auf die erforderliche<br />
Drehzahl des Turboverdichters übersetzt.<br />
Der Elektro-Motor des Verdichters treibt mit seiner<br />
konstanten Drehzahl das Hohlrad des Getriebes an.<br />
Über die Planetenräder erfolgt die Übertragung auf das<br />
Sonnenrad, das mit dem Turboverdichter verbunden ist.<br />
Zur Drehzahlregelung wird zusätzlich der Planetenträger<br />
angetrieben. Abhängig von Drehrichtung und Drehzahl<br />
liegt der Regelbereich zwischen 60 Prozent und<br />
100 Prozent (siehe Bild 4).<br />
Zum Antrieb des Planetenträgers wird von der<br />
Hauptwelle über einen hydrodynamischen Drehmomentwandler<br />
ein kleiner Teil der Antriebsleistung entnommen.<br />
Abhängig von der Stellung der Leitschaufeln,<br />
kann die Drehzahl und Drehrichtung des Planetenträgers<br />
und damit die Drehzahl des Turboverdichters variiert<br />
werden (siehe Bild 5).<br />
Durch den großen Anteil der mechanisch direkt<br />
übertragenen Leistung, ergibt sich für das Gesamtaggregat<br />
ein Wirkungsgrad von mehr als 95 Prozent im<br />
Auslegungspunkt.<br />
Über das Ölsystem des Vorecon werden auch die<br />
Lager des Verdichters versorgt.<br />
Bild 5. Vereinfachter Längsschnitt des Vorecon-Getriebes.<br />
(Voith Turbo GmbH & Co. KG)<br />
3. Bauausführung<br />
Die örtliche Bauausführung begann im Juni 2009 auf<br />
einem hierfür beschafften rund vier Hektar großen<br />
Grundstück. Die für den Bau der Verdichterstation und<br />
der verschiedenen Anschlussleitungen zum bestehenden<br />
Netz erforderlichen Genehmigungen lagen, aufgrund<br />
der guten und kooperativen Zusammenarbeit<br />
zwischen der Projektleitung, dem Ingenieur und den<br />
Behörden – im Wesentlichen Kreis Steinfurt und Bezirksregierung<br />
Arnsberg –, rechtzeitig vor.<br />
Als Generalunternehmer wurde die Firma Knoll Bauunternehmung,<br />
Haren, mit den Partnern RMT, Oldenburg,<br />
für die Rohr- und Anlagentechnik, und die Firma<br />
GreyLogix, Hamburg, für die E-/MSR-Technik, beauftragt.<br />
Aufgrund des sehr wichtigen Termins – 1. Oktober<br />
2010 – für den Beginn des bestimmungsgemäßen<br />
Betriebs der Verdichterstation zur Ablösung der Lastflusszusage,<br />
musste ein enger Terminplan verfolgt werden.<br />
Ecktermine hierbei waren: Wetterdichte Errichtung<br />
der Gebäude bis Ende 2009, Abschluss der Rohrbauarbeiten<br />
und Anlieferung der Verdichtereinheiten bis<br />
Anfang 2010, Abschluss der mechanischen und elektrotechnischen<br />
Montagen bis Mitte 2010 und Inbetriebnahme<br />
mit Probebetrieb bis Ende September 2010.<br />
Trotz einiger abwicklungstechnischer Herausforderungen<br />
und widriger Witterungsbedingungen im Winter,<br />
stand die Verdichterstation termingerecht dem<br />
Transportnetz zur Verfügung.<br />
4. Erste Betriebserfahrungen<br />
Die Anlage ist planmäßig zum <strong>Gas</strong>wirtschaftsjahr<br />
2010/2011 in Betrieb genommen worden. Die Betriebserfahrungen<br />
der ersten Monate zeigen, dass die Auslegung<br />
und die Maschinenauswahl dem Einsatzzweck<br />
dieser Anlage gut entsprechen. Auch die Einbringung<br />
der bisherigen Thyssen<strong>gas</strong>-Marktgebiete in das Marktgebiet<br />
Net Connect Germany zum 1. April 2011, hat an<br />
dieser Einschätzung nichts geändert.<br />
Autoren<br />
Dipl.-Ing. Philipp Behmer<br />
Thyssen<strong>gas</strong> GmbH |<br />
Leiter Assetmanagement |<br />
Dortmund |<br />
Tel. +49 231 91291-1141 |<br />
E-Mail: philipp.behmer@thyssen<strong>gas</strong>.com<br />
Dipl.-Ing. Burkhard Meyer<br />
Thyssen<strong>gas</strong> GmbH |<br />
Leiter Planung und Bau |<br />
Dortmund |<br />
Tel. +49 231 91291-6703 |<br />
E-Mail: burkhard.meyer@thyssen<strong>gas</strong>.com<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 465
FACHBERICHTE Forschung<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT) und<br />
Technologiezentrum Wasser,<br />
Karlsruhe (TZW) im Jahre 2010<br />
Forschung, Engler-Bunte-Institut , DVGW-Forschungsstelle, Forschungsstelle für Brandschutztechnik,<br />
Technologiezentrum Wasser, Tätigkeitsbericht, Forschung und Lehre, Ausbildung, Weiterbildung<br />
Henning Bockhorn, Fritz H. Frimmel, Josef Klinger, Thomas Kolb und Rainer Reimert<br />
Dieser Bericht soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen<br />
und Aktivitäten im Jahr 2010 am Engler-<br />
Bunte-Institut, der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />
sowie der Forschungsstelle für<br />
Brandschutztechnik ermöglichen. Ebenso wird über<br />
das aus dem Engler-Bunte-Institut hervorgegangene<br />
Technologiezentrum Wasser (TZW) berichtet. Wie in<br />
den vergangenen Jahren erscheinen die <strong>gas</strong>spezifischen<br />
Beiträge im <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und die wasserspezifischen<br />
Beiträge des TZW und des EBI im <strong>gwf</strong>-<br />
Wasser/Abwasser. Im Mittelpunkt des Berichtes steht<br />
die Entwicklung der oben angegebenen Einrichtungen<br />
mit Beiträgen über die universitäre Lehre, die<br />
Ausbildung und Weiterbildung, über Forschungsund<br />
Entwicklungsprojekte, über Beratung und Firmenkontakte<br />
sowie über sonstige Aktivitäten. Der<br />
Bericht streift ebenso die Entwicklung des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT), das durch die Zusammenführung<br />
der Universität Karlsruhe (TH) und des<br />
Forschungszentrums Karlsruhe als neue Struktur mit<br />
den Aufgaben einer Landesuniversität und einer<br />
Großforschungseinrichtung des Bundes in der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
entstanden ist.<br />
Karlsruhe Institute of Technology in 2010<br />
This report aims at giving an overview about actual<br />
developments and activities of the Engler-Bunte-<br />
Institute, its Research Centers as well as the Water<br />
Technology Center (TZW) which developed from the<br />
Engler-Bunte-Institute. As usual, the <strong>gas</strong> related parts<br />
can be found in <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> and the water related<br />
parts in <strong>gwf</strong>-Wasser/Abwasser. The report highlights<br />
academic teaching, courses and advanced education,<br />
and focuses on scientific research and development<br />
projects, on consulting and contacts to business companies<br />
as well as on other activities of the Engler-<br />
Bunte-Institute, the DVGW-Research Center, the<br />
Research Center of Fire Protection Technology and<br />
the Water Technology Center (TZW). The report is<br />
also focused on the development of the Karlsuhe<br />
Institute of Technology (KIT), which evolved from the<br />
fusion of the University of Karlsruhe (TH) and the<br />
Research Centre of Karlsruhe.<br />
Zur Geschichte und zum Umfeld<br />
Das Engler-Bunte-Institut am Karlsruher Institut für<br />
Technologie ist hervorgegangen aus der ehemaligen<br />
„Lehr- und Versuchs<strong>gas</strong>anstalt“ (1907–1919), die wiederum<br />
in das „<strong>Gas</strong>institut“ (1919–1959) bzw. das „Institut<br />
für <strong>Gas</strong>technik, Feuerungstechnik und Wasserchemie“<br />
(1959–1971) überführt wurde. Wesentlich für diese nun<br />
mehr als hundertjährige Entwicklung ist die enge Verbindung<br />
zur Praxis, die dadurch zum Ausdruck kommt,<br />
dass die „Lehr- und Versuchs<strong>gas</strong>anstalt“ und später das<br />
„<strong>Gas</strong>institut“ zwar wirtschaftlicher Besitz des Deutschen<br />
Vereins von <strong>Gas</strong>- und Wasserfachmännern (DVGW,<br />
heute: Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.)<br />
waren, ihre Leiter aber in Personalunion Lehrstuhlinhaber<br />
an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Im Jahr<br />
1959 wurde das <strong>Gas</strong>institut ein staatliches Hochschulinstitut<br />
mit der entsprechenden personellen und baulichen<br />
Ausstattung, wobei die in der Zwischenzeit eingetretenen<br />
Veränderungen durch die Gründung einer<br />
Abteilung für Wasserchemie und die Namensgebung<br />
des Instituts: <strong>Gas</strong>technik, Feuerungstechnik und Wasserchemie<br />
berücksichtigt wurden.<br />
Seit 1971 schließlich führt das Institut den Namen<br />
„Engler-Bunte-Institut“. Die enge Verbindung zum<br />
DVGW und damit zur Praxis des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />
äußert sich darin, dass die jeweiligen Lehrstuhlinhaber,<br />
Juli/August 2011<br />
466 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
gegenwärtig „Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie“,<br />
„Verbrennungstechnik“ und „Wasserchemie“<br />
auch in Personalunion Leiter der fachlich entsprechenden<br />
Bereiche einer Forschungsstelle des DVGW im<br />
Engler-Bunte-Institut sind.<br />
Im Jahr 2009 wurde die Verschmelzung der Universität<br />
Karlsruhe (TH) mit dem Forschungszentrum Karlsruhe<br />
zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit<br />
den Aufgaben einer Landesuniversität und einer Großforschungseinrichtung<br />
in der Helmholtzgemeinschaft<br />
vollständig Wirklichkeit. Seit dem 1. Oktober 2009 existiert<br />
das Karlsruher Institut für Technologie als „legal<br />
entity“, und die Pläne, mit denen die Universität Karlsruhe<br />
(TH) im Wettbewerb um die Förderung von Exzellenz-Universitäten<br />
erfolgreich war, sind zum größten<br />
Teil umgesetzt. Mittlerweile sind die Strukturen eingerichtet,<br />
in denen in Zukunft Lehre, Weiterbildung und<br />
Forschung auf höchstem Niveau durchgeführt werden<br />
sollen. Die Schwerpunktsetzung des KIT als ein internationales<br />
Zentrum der Forschung auf dem Gebiet der<br />
Energie und des Wassers ist sichtbar geworden und hat<br />
in den KIT-Zentren „Energie“ sowie „Klima und Umwelt“<br />
eine entsprechende Struktur. Das Engler-Bunte-Institut<br />
ist wichtiger Teil des KIT-Zentrums Energie für die Bereiche<br />
Energieumwandlung und Erneuerbare Energien<br />
sowie des KIT-Zentrums Klima und Umwelt im Bereich<br />
Wasserversorgung.<br />
Der vorliegende Tätigkeitsbericht enthält Beiträge<br />
der einzelnen Bereiche des Engler-Bunte-Instituts und<br />
des Technologiezentrums Wasser (TZW).<br />
Die zahlreichen Projekte aus dem <strong>Gas</strong>- und Verbrennungsfach<br />
sowie dem Wasserfach zeugen von der<br />
internationalen Bedeutung der Lehrstühle und der Praxisnähe<br />
der ihnen zugeordneten Laboratorien und Technologieeinheiten.<br />
Einen Schwerpunkt bildet der Sonderforschungsbereich<br />
606 „Instationäre Verbrennung: Transportphänomene,<br />
chemische Reaktionen, Technische<br />
Systeme“ (Sprecher: H. Bockhorn), der in seiner letzten<br />
Förderperiode bis zum Ende des Jahres 2012 mit 19 Teilprojekten<br />
(Förderumfang insgesamt ca. 8 Mio Euro) nunmehr<br />
die in den vergangenen Jahren ent wickelten<br />
Grundlagen auf praxisnahe Systeme überträgt. Das vom<br />
KIT in 2010 erfolgreich eingeworbene EU-Großprojekt<br />
KIC InnoEnergy (Knowledge & Innovation Community)<br />
wird mit starker Beteiligung des EBI aufgebaut werden.<br />
Darüber hinaus arbeiten die drei Bereiche des Engler-<br />
Bunte-Instituts in zahlreichen Verbund-Großprojekten<br />
an maßgeblicher Stelle mit. Hierzu finden sich detaillierte<br />
Angaben auf den nächsten Seiten.<br />
Mittlerweile hat der zweite Kurs des 2006 erstmals<br />
eingeführten englischsprachigen Master-Studiengangs<br />
„Utilities and Waste – Sustainable Processing“ seine Ausbildung<br />
abgeschlossen. Der dritte Kurs dieser erfolgreichen<br />
Initiative geht in sein zweites Jahr. Der Studiengang<br />
wird im Wesentlichen von den drei Lehrstühlen des Engler-Bunte-Instituts<br />
getragen. Aufbauend auf vertiefende<br />
Spezialvorlesungen über Brennstoffe, Verbrennungsvorgänge,<br />
die thermische Abfallbehandlung und über<br />
moderne Wassertechnologien wird von den Studierenden<br />
ein „Design Project“ bearbeitet, in dem eine praxisnahe<br />
Aufgabenstellung bis ins Detail ausgearbeitet wird.<br />
Neben der Studierenden- und Doktorandenausbildung<br />
stand wie immer auch die Weiterbildung der<br />
bereits im Beruf stehenden Fachleute auf dem Programm.<br />
Der <strong>Gas</strong>kurs wurde als traditionsreicher und<br />
geschätzter Dauerbrenner auch 2010 wieder durchgeführt,<br />
ebenso wie der jährliche Erfahrungsaustausch der<br />
Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs, sowie der GDCH-<br />
Fortbildungskurs „Praxisgerechte Wasserbeurteilung“.<br />
Die in der Praxis konkret anstehenden Fragestellungen<br />
werden vor allem in der DVGW-Forschungsstelle,<br />
der Abteilung <strong>Gas</strong>technologie, dem Prüflaboratorium<br />
<strong>Gas</strong> und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />
bearbeitet. Das Technologiezentrum Wasser mit seiner<br />
praxisgerechten Kompetenz in Analytik, Aufbereitung,<br />
Ressourcenschutz, Korrosion, Verteilungsnetze und Um -<br />
weltbiotechnologie bedient Wasserversorgungsunternehmen,<br />
Behörden und Verbände.<br />
Viele der Projekte wurden und werden durch Institutionen<br />
wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG), dem Deutschen Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfachs<br />
(DVGW), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF), der Europäischen Kommission und<br />
anderen Drittmittelgebern des Bundes und des Landes<br />
gefördert. Ein erheblicher Anteil wird aber auch durch<br />
Forschungsaufträge aus der Industrie und von Unternehmen<br />
finanziert. Schließlich trugen Stiftungen und<br />
gemeinnützige Fördervereinigungen zur Umsetzung so<br />
mancher Forschungsidee bei.<br />
Aus all dem erwuchs eine beachtliche Zahl von Publikationen,<br />
die zum großen Teil in den führenden internationalen<br />
Fachjournalen nach strenger Begutachtung<br />
erschienen sind. Die Listen der Veröffentlichungen sind<br />
den Berichten der einzelnen Bereiche zu entnehmen.<br />
Auch das Jahr 2010 hat gezeigt, dass das Engler-<br />
Bunte-Institut mit seinen Lehrstühlen, Prüfstellen und<br />
der DVGW-Forschungsstelle sowie das Technologiezentrum<br />
Wasser des DVGW gut aufgestellt sind. Neu eingeworbene<br />
Forschungsprojekte weiten die Kooperationen<br />
innerhalb Deutschlands und international aus. Die Neubesetzung<br />
des Lehrstuhls für „Chemie und Technik von<br />
<strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle“ wurde im Jahr 2010 abgeschlossen.<br />
Dieser Lehrstuhl wird fortan die Bezeichnung „Chemische<br />
Energieträger – Brennstofftechnologie“ tragen.<br />
Die Vorbereitungen zur Neubesetzung des Lehrstuhls<br />
Wasserchemie − zukünftig Lehrstuhl für Wasserchemie<br />
und Wassertechnologie sind abgeschlossen, so dass die<br />
Kontinuität in der Forschung und Lehre gewährleistet<br />
werden kann.<br />
Weitere Informationen sind auf den nächsten Seiten<br />
und im Internet auf den Seiten des Instituts und der<br />
einzelnen Bereiche zu finden.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 467
FACHBERICHTE Forschung<br />
1. Aktivitäten des Lehrstuhls und des Bereiches Chemie und Technik von <strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle<br />
und der Abteilungen <strong>Gas</strong>technologie und Materialprüfung der DVGW-Forschungsstelle<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert (bis 30.09.2010), Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb (seit 01.10.2010), Prof. Dr.-Ing. Georg Schaub<br />
1.1 Lehre und Forschung<br />
Neben den „klassischen“ Gebieten der Brennstofftechnik<br />
und -chemie, die sich mit fossilen und erneuerbaren<br />
Brennstoffen befassen, deckt der Bereich auch einen Teil<br />
der Lehre in den Grundlagen für die eigene Fakultät ab.<br />
Zu nennen sind hier die Organisch-chemische Prozesskunde,<br />
die Einführung in das Life-Science-Engineering<br />
und diverse Praktika für die Studienrichtungen Verfahrenstechnik<br />
und Chemieingenieurwesen. Die von Dr.<br />
Bajohr angebotene Vorlesung „Energieträger aus Biomasse“<br />
findet gute Resonanz bei deutschen wie auch<br />
bei ausländischen Studierenden.<br />
Als Konsequenz seiner Entpflichtung zum 1. Oktober<br />
2010 hat Herr Reimert im Wintersemester 2010/2011<br />
seine letzte Vorlesung, den Brennstoffzellen und den<br />
Batterien gewidmet, abgehalten. Indirekt wird er noch<br />
einige Zeit durch das Abnehmen von mündlichen Prüfungen<br />
der Lehre verbunden bleiben.<br />
Die bisherigen Forschungsarbeiten des EBI I zur Nutzung<br />
nachwachsender Energie-Rohstoffe werden fortgeführt.<br />
Bearbeitet werden hier einerseits verfahrenstechnische<br />
Aspekte der Bio<strong>gas</strong>erzeugung über Fermentation<br />
als auch solche zur Biomassever<strong>gas</strong>ung. Neu<br />
begonnen wurden begleitende Arbeiten zur Wasserstofferzeugung<br />
mittels Mikro-Algen. Die Arbeiten zur<br />
Stahlhärtung durch Aufkohlung fanden durch das<br />
Carbo-Nitrieren eine logische Fortsetzung. Mit der<br />
Brennstoffaufbereitung für Brennstoffzellen befassen<br />
sich noch drei Forschungsarbeiten, die alle in ihren Endphasen<br />
sind (s. auch abgeschlossene Promotionen) und<br />
nicht mehr weitergeführt werden.<br />
Die Planung einer Holzver<strong>gas</strong>ungsanlage für die<br />
Energieversorgung Filstal (EVF), an der das KIT über das<br />
Engler-Bunte-Institut beteiligt war und weiter sein<br />
sollte, ist in einer kritischen Phase, weil die Wirtschaftlichkeit<br />
aufgrund unerwartet hoher Investitionen und<br />
seit Planungsbeginn stark gestiegener Holzpreise fraglich<br />
geworden ist.<br />
Mit der Übernahme der Leitung durch Herrn Kolb<br />
zum 1. Oktober 2010 wurde der Bereich I des EBI umbenannt<br />
in „Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie“,<br />
ceb mit dem Lehrstuhl für „Verfahrenstechnik<br />
chemischer Energieträger“. EBI ceb befasst sich in Lehre<br />
und Forschung mit der verfahrensspezifischen Charakterisierung<br />
fossiler und biogener, fester, flüssiger und<br />
<strong>gas</strong>förmiger Brennstoffe sowie der Verfahrenstechnik<br />
und der Chemie der Brennstoffumwandlung und -aufbereitung.<br />
Die Pflichtvorlesungen in den Studiengängen<br />
der Fakultät leiten hin zu den vom EBI getragenen<br />
Vertiefungsvorlesungen der Hauptfächer<br />
Chemie und Technik fossiler und erneuerbarer<br />
Brennstoffe<br />
Umweltschutz-Verfahrenstechnik: Richtung Brennstoffe,<br />
Verbrennung und Umwelt<br />
Die Forschungsarbeiten des EBI ceb konzentrieren<br />
sich auf fossile und biogene Brennstoffe, deren verfahrensspezifische<br />
Charakterisierung sowie die Verfahrenstechnik<br />
und die Chemie der Brennstoffumwandlung<br />
und -aufbereitung, insbesondere bei hohem Druck.<br />
Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Synthese von<br />
Brennstoffen, neue Bio-Brennstoffe und die Nutzung<br />
chemischer Energieträger als Energiespeicher.<br />
Die grundlagenorientierten F&E-Arbeiten des EBI<br />
ceb werden ergänzt durch die Arbeiten zur Flugstromver<strong>gas</strong>ung<br />
der Abteilung Ver<strong>gas</strong>ungstechnologie am<br />
Institut für Technische Chemie ITC vgt am Campus Nord<br />
des KIT. Durch die enge Verbindung zwischen EBI ceb<br />
und ITC vgt werden die anwendungsnahen Forschungseinrichtungen<br />
des Campus Nord auch für die Ausbildung<br />
der Studierenden verstärkt genutzt.<br />
Die Forschungsarbeiten zur Flugstromver<strong>gas</strong>ung am<br />
ITC vgt sind in der „Programmorientierten Förderung,<br />
PoF“ im Helmholtz-Forschungsbereich „Energie“, Programm<br />
„Rationelle Energiewandlung und Nutzung,<br />
REUN“ und mit der auf Biomasse ausgerichteten Anwendung<br />
der Flugstromver<strong>gas</strong>ung im Programm „Erneuerbare<br />
Energien, EE“ verankert. Damit ist das EBI ceb in die<br />
Forschungsstrukturen der HGF eingebunden.<br />
Der zum EBI ceb gehörende Bereich <strong>Gas</strong>technologie<br />
der DVGW-Forschungsstelle am EBI befasst sich in Forschung<br />
und Anwendung mit Technik und Verfahren der<br />
<strong>Gas</strong>erzeugung, -verteilung und -verwendung.<br />
Die Forschungsaktivitäten des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie<br />
wurden in 2010 stark ausgebaut, wobei insbesondere<br />
die „Innovationsoffensive <strong>Gas</strong>technologie“ des<br />
DVGW einen Schwerpunkt bildet.<br />
EBI ceb ist im KIT-Zentrum Energie in Topic 1 „Energieumwandlung“<br />
sowie in Topic 2 „Erneuerbare Energien“<br />
mit den Themenschwerpunkten Brennstoffe,<br />
Ver<strong>gas</strong>ung und Kraftwerkstechnik sehr stark vertreten.<br />
Herr Kolb ist als stellvertretender Sprecher Topic 2 in die<br />
Leitungsstrukturen des KIT-Zentrums Energie eingebunden.<br />
Herr Schaub wirkt im KIT-Zentrum Klima und<br />
Umwelt in Topic 4 „Technikbedingte Stoffströme“ mit.<br />
Das vom KIT in 2010 erfolgreich eingeworbene EU-<br />
Großprojekt KIC InnoEnergy (Knowledge & Innovation<br />
Community) ist mit dem an der Co-Location Deutschland<br />
definierten Arbeitsschwerpunkt „Energie aus chemischen<br />
Brennstoffen“ mit seinen Forschungs- und Ent-<br />
Juli/August 2011<br />
468 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
wicklungsprojekten auf die Unterstützung der Ziele des<br />
SET-Plans der EU ausgerichtet. Die Verminderung der<br />
CO 2 -Emissionen, die Erhöhung des Anteils regenerativer<br />
Energie an der Energiebereitstellung und die Erhöhung<br />
der Effizienz von Energiewandlungsprozessen sind die<br />
wesentlichen Zielgrößen.<br />
Alle Bereiche des EBI ceb sind mit Projekten im<br />
Arbeitsgebiet „Energie aus chemischen Brennstoffen“,<br />
das von Herrn Kolb koordiniert wird, vertreten.<br />
Im Jahr 2010 wurden im Bereich folgende Promotionsverfahren<br />
abgeschlossen:<br />
Wolf, Markus: Minimierung des Druckverlusts durch<br />
Optimierung der CO-Entfernungsstufe für ein stationäres<br />
PEM-Brennstoffzellenheizgerät (Referent: Prof.<br />
Dr.-Ing. R. Reimert; Korreferent: Priv.-Doz. Dr. Sven Kureti)<br />
Rohde, Martin: In-situ H 2 O-Removal via Hydrophilic<br />
Membranes during Fischer-Tropsch and other Fuelrelated<br />
Synthesis Reactions (Referent: Prof. Dr.-Ing. G.<br />
Schaub; Korreferent: Prof. Dr.-Ing. A. Seidel-Morgenstern)<br />
1.2 Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />
des Lehrstuhls<br />
Niederdruck-Carbonitrieren<br />
Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes<br />
„Entwicklung und Untersuchung des Unterdruck-<br />
Carbonitrierens zur Großserienreife – CARBONIT“ werden<br />
erstmals die beim Carbonitrieren gekoppelt ablaufenden<br />
Pyrolyse- und Stofftransportprozesse untersucht.<br />
Experimentell und modellierend/simulierend werden<br />
die homogene Pyrolyse der Einsatzstoffe und die parallel<br />
dazu ablaufenden heterogenen Aufkohlungs- und Aufstickungsreaktionen<br />
einschließlich der Diffusionsvorgänge<br />
im Stahl untersucht. Der gegenseitige Einfluss der<br />
gleichzeitig ablaufenden Reaktionen kann mit einer<br />
Thermowaage, welche mit einem Online-Massenspektrometer<br />
und einem <strong>Gas</strong>chromatographen gekoppelt ist,<br />
bestimmt werden. Die örtlich veränderlichen Konzentrationen<br />
von Kohlenstoff und von Stickstoff in den Stahlproben<br />
werden von einem der Projektpartner über<br />
GDOS (Glow Discharge Optical Spectroscopy) gemessen.<br />
Ziel des Projektes ist die Übertragung der experimentell<br />
gewonnen Erkenntnisse auf ein am EBI entwickeltes<br />
CFD Modell, um damit Carbonitrier ergebnisse<br />
und Ab<strong>gas</strong>zusammensetzungen in einer großtechnischen<br />
Anlage zuverlässig voraus berechnen zu können.<br />
Brennstoffzellen<br />
Erfolgreich beendet wurden die Entwicklungsarbeiten<br />
zur Minimierung des Druckverlusts bei der Herstellung<br />
von ausreichend reinem Wasserstoff für ein auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
basierendes PEM-Brennstoffzellen-Heizgerät. Mit seiner<br />
Dissertation konnte Herr Wolf zeigen, dass durch Verwendung<br />
hoch aktiver Katalysatoren in Reaktoren mit<br />
wabenförmigen Katalysatorträgern und durch optimierte<br />
Temperaturniveaus ein Druckverlust der gesamten<br />
Prozesskette unter 5 mbar erreichbar ist. Damit wäre<br />
eine Druckerhöhung des <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>es vor Eintritt in die<br />
Brennstoffzelle nicht erforderlich. In weiteren Arbeiten<br />
wurde für die Hochtemperaturbrennstoffzelle (SOFC)<br />
gezeigt, dass das der Anode zugeführte Brenn<strong>gas</strong> nur<br />
einen geringen Anteil an Kohlenwasserstoffen, speziell<br />
an höheren Kohlenwasserstoffen verträgt, ohne dass es<br />
zur Verkokung kommt. Die Modellierung von Stoff- und<br />
Energietransport unter Einschluss der Reformier- und<br />
der Oxidationsreaktionen in einer SOFC-Zelle zeigt<br />
Wege zu einer optimalen Gestaltung im Hinblick auf<br />
eine homogene Temperaturverteilung auf.<br />
Fischer-Tropsch-Synthese<br />
Für die Erzeugung alternativer Kohlenwasserstoff-<br />
Kraftstoffe wird die Kombination von Fischer-Tropsch-<br />
Synthese und Produktaufarbeitung in einem Reaktor<br />
untersucht. Durch diese Kombination könnten die nötigen<br />
Investitionen gesenkt und damit der Bau kleinerer<br />
Anlagen (z. B. bei Biomasse als Einsatzstoff) begünstigt<br />
werden. Von wissenschaftlichem Interesse ist hier die<br />
Kinetik der Hydroprocessing-Reaktionen der Fischer-<br />
Tropsch-Primärprodukte unter Synthesebedingungen.<br />
Das Projekt wird zusammen mit dem Institut für Chemische<br />
Verfahrenstechnik bearbeitet, wo die Katalysatoren<br />
formuliert, hergestellt und mit Modellreaktionen<br />
getestet werden. In einem weiteren Vorhaben werden<br />
verschiedene Kombinationen von CO-Konvertierungsreaktion<br />
und Fischer-Tropsch-Synthese mit einem Co-<br />
Katalysator untersucht. Hier ist das Ziel, reaktionstechnisch<br />
günstige Lösungen zu finden, wenn bei CO-reichen<br />
Synthese<strong>gas</strong>en (wie sie i. a. bei Biomasse als<br />
Rohstoff vorliegen) Co-Kata lysatoren mit ihren Selektivitätsvorteilen<br />
für die Synthese verwendet werden sollen.<br />
Thermochemische Ver<strong>gas</strong>ung von Biomasse und<br />
assoziierte Prozesse<br />
Als Teil des von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderten<br />
und vom KIT Campus Nord (ehem. Forschungszentrum<br />
Karlsruhe) initiierten Verbundprojektes „Synthese<strong>gas</strong>erzeugung<br />
aus Öl/Koks-Slurries aus Biomasse“<br />
wurden Wege zur Steigerung der Effektivität der Flug -<br />
stromver<strong>gas</strong>ung von flüssigen und festen biomassestämmigen<br />
Produkten aus der Schnellpyrolyse untersucht.<br />
Zum Erzielen einer höheren Roh<strong>gas</strong>reinheit sollte<br />
die Betriebsführung des Ver<strong>gas</strong>ers im Hinblick auf die<br />
Minimierung der Rußbildung optimiert werden. Das<br />
Projekt wurde im Lauf des Jahres 2010 abgeschlossenen.<br />
Weiterführende Untersuchungen beschäftigen<br />
sich mit der Charakterisierung der gebildeten Ruße hinsichtlich<br />
ihrer Ver<strong>gas</strong>barkeit in situ. Ziel ist es, Betriebsbedingungen<br />
zu finden, bei denen der in der Ver<strong>gas</strong>ung<br />
gebildete Ruß möglichst vollständig noch im Ver<strong>gas</strong>ungsreaktor<br />
abgebaut wird.<br />
Das vom Wirtschaftsministerium Baden Württemberg<br />
geförderte Projekt „<strong>Gas</strong>erzeugung aus Biomasse<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 469
FACHBERICHTE Forschung<br />
III“ wurde in Zusammenarbeit mit dem ITC vgt des KIT<br />
Campus Nord abgeschlossen. Im Rahmen dieses Projektes<br />
wurde die Ver<strong>gas</strong>ungsanlage REGA ertüchtigt, um<br />
darin biomassestämmige Koks-/Pyrolyseöl-Slurries zu<br />
ver<strong>gas</strong>en und die Wirksamkeit einer gestuften endothermen<br />
in situ Reformierung von Propan zur Roh<strong>gas</strong>kühlung<br />
zu untersuchen. Die Propanreformierung dient<br />
als Vorversuch zur Evaluierung einer zweiten, der Flugstromver<strong>gas</strong>ung<br />
nachgeschalteten, endothermen Ver<strong>gas</strong>ung<br />
von Biomasse-Koks („chemischer Quench“). Die<br />
Arbeiten konzentrieren sich hierbei auf die verfahrensspezifische<br />
Charakterisierung verschiedener Biomasse-<br />
Kokse und auf die Quantifizierung von unerwünschten<br />
Nebenprodukten aus dem Koks bei verschiedenen<br />
Betriebsbedingungen. Mit Hilfe mathematischer Mo -<br />
delle wird ein Verfahrenskonzept erarbeitet, welches die<br />
Minimierung der Nebenprodukte zum Ziel hat.<br />
Thermochemische SNG-Erzeugung<br />
Im Rahmen des Leuchtturmprojekts „Technologieplattform<br />
Bioenergie und Methan“ des Landes Baden-Württemberg<br />
und des Bundesministeriums für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit werden Konzepte<br />
zur Heiß<strong>gas</strong>reinigung entwickelt.<br />
Als einen Schritt bei der thermochemischen Erzeugung<br />
von SNG aus Biomasse bearbeitet der Bereich<br />
<strong>Gas</strong>technologie der DVGW-Forschungsstelle im Rahmen<br />
eines EU-Projektes und eines Projektes der Landesstiftung<br />
Baden-Württemberg die Metha nisierung in<br />
katalytisch beschichteten metallischen Wabenreaktoren.<br />
Neben ihrem einfachen Aufbau bieten Metallwaben<br />
bei der stark exothermen Methanisierung den Vorteil,<br />
dass bei ihnen wegen eines guten Wärmeleitvermögens<br />
die Reaktionswärme effektiv abgeführt werden<br />
kann. Dadurch lässt sich in den metallischen Wabenreaktoren<br />
eine homogenere Temperaturverteilung als in<br />
herkömmliche Festbettreaktoren realisieren, was vorteilhaft<br />
zur Steuerung der Produktselektivitäten genutzt<br />
werden kann.<br />
Fermentative SNG-Erzeugung<br />
Im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens B2G „Innovative<br />
Erzeugung von <strong>gas</strong>förmigen Brennstoffen aus Biomasse“<br />
entwickelt der Bereich <strong>Gas</strong>technologie der<br />
DVGW-Forschungsstelle in Zusammenarbeit mit der<br />
Universität Hohenheim u. a. ein neuartiges Druck-Fermentationsverfahren,<br />
das die Bio<strong>gas</strong>erzeugung in Hinblick<br />
auf die anschließende Aufbereitung auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>qualität<br />
und Einspeisung in das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>netz signifikant<br />
verbessern soll. Dabei werden die Vorteile einer zweistufigen<br />
Fermentation mit dem neuen Ansatz einer<br />
Druckfermentation in der zweiten Stufe kombiniert. Das<br />
erzeugte Rohbio<strong>gas</strong> liegt bei dieser Prozessvariante<br />
bereits auf Einspeisedruckniveau vor und enthält einen<br />
höheren Methananteil als bei den etablierten drucklosen<br />
Verfahren. Dadurch wird sich die Aufbereitung des<br />
Bio<strong>gas</strong>es deutlich vereinfachen, da weniger Kohlenstoffdioxid<br />
abgetrennt werden muss und auch eine<br />
anschließende Kompression des Bio<strong>gas</strong>es vor der Einspeisung<br />
entfällt.<br />
Neben der Prozessoptimierung der fermentativen<br />
Erzeugung wird auch die Eignung von ionischen Fluiden<br />
für <strong>Gas</strong>reingungsprozesse untersucht.<br />
Wasserstofferzeugung mit Mikroalgen<br />
Die Kultivierung von Mikroalgen findet heute großes<br />
Interesse zur Erzeugung von chemischen Energieträgern<br />
(Biomasse, Bioöle, H 2 ). Begleitend zu Forschungsarbeiten<br />
der Reaktorentwicklung am Institut für Biound<br />
Lebensmitteltechnik, Bereich Bioverfahrenstechnik<br />
werden damit verbundene Systemfragen behandelt,<br />
insbesondere die Integration einer <strong>Gas</strong>trennung mit<br />
Membranen und CO 2 -Rückführung. Der wegen der Sonnenstrahlung<br />
instationäre Gesamtprozess wird mit seinen<br />
Teilvorgängen und Geschwindigkeiten mathematisch<br />
beschrieben, das Modell mit gleichzeitig experimentell<br />
ermittelten kinetischen Parametern aus der<br />
Arbeitsgruppe der Bioverfahrenstechnik gefüllt. Für die<br />
Validierung der Modelle der <strong>Gas</strong>trennung werden Experimente<br />
zur H 2 /CO 2 -Trennung mit Membranen in einer<br />
entsprechenden Laborapparatur durchgeführt. Modellrechnungen<br />
sollen helfen, wichtige Einflussgrößen auf<br />
das Wachstum und die H 2 -Bildung der Mikroalgen zu<br />
identifizieren und auf dieser Basis günstige Prozessanordnungen<br />
und optimierte Prozessführungsstrategien<br />
mit minimalem Energiebedarf zu ermitteln.<br />
Flugstromver<strong>gas</strong>ung von hochviskosen<br />
Suspensionsbrennstoffen<br />
Die Umsetzung von hochviskosen Suspensionsbrennstoffen<br />
im druckgeladenen Flugstromver<strong>gas</strong>er ist das<br />
übergeordnete Forschungsthema der Abteilung Ver<strong>gas</strong>ungstechnologie<br />
vgt am ITC. An der Versuchsanlage<br />
PAT wird das Zerstäubungsverhalten von Suspensionen<br />
im Zweistoff-Zerstäuber in Abhängigkeit des Reaktordrucks<br />
untersucht. Am atmosphärischen Technikumsver<strong>gas</strong>er<br />
REGA werden Modellbrennstoffe und technische<br />
Suspensionsbrennstoffe (Slurries) aus der Pyrolyse<br />
von Rest-Biomasse (Stroh) unter ver<strong>gas</strong>enden Betriebsbedingungen<br />
umgesetzt und die Abhängigkeit der Synthese<strong>gas</strong>-Qualität<br />
von den Prozessparametern Stöchiometrie,<br />
Temperatur, Verweilzeit, Zerstäubungsqualität<br />
sowie von der Brennstoff-Spezifikation bewertet. Die<br />
Forschungsarbeiten werden im Rahmen der Helmholtz-<br />
Programme REUN und EE durchgeführt.<br />
1.3 Tagungen und Veranstaltungen<br />
Erfahrungsaustausch für Chemiker und<br />
Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />
Gefördert durch die jeweils lokal ansässigen Unternehmen<br />
der <strong>Gas</strong>wirtschaft wird der „Erfahrungsaustausch“<br />
an wechselnden Orten abgehalten. So führte die<br />
Juli/August 2011<br />
470 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
„Deutschlandreise“ die Chemiker und Ingenieure des<br />
<strong>Gas</strong>fachs im Jahr 2010 nach Lindau, dem bayerischen<br />
Zipfel am und im „Schwäbischen Meer“, dem Bodensee.<br />
Dort diskutierten sie ausführlich die in Tabelle 1 aufgeführten<br />
Themen. Die Vortragsinhalte sowie Auszüge aus<br />
der fachlichen Diskussion können wie bewährt und<br />
üblich den auf den Vorträgen basierenden Veröffentlichungen<br />
im GWF des laufenden Jahrgangs 2011 entnommen<br />
werden.<br />
Angereichert wurde das <strong>gas</strong>fachliche Programm um<br />
einen Besuch im Dorniermuseum in Friedrichshafen<br />
und um eine Besichtigung des idyllisch am Ufer des<br />
Bodensees gelegenen Wasserwerks Nonnenhorn der<br />
Stadtwerke Lindau, die sich auch dankbarerweise als<br />
Sponsor an der Veranstaltung beteiligten. Das Begleitprogramm<br />
fand seinen krönenden Abschluss durch<br />
eine Drei-Länder-Bootsfahrt auf dem Bodensee. Auch<br />
während des dort eingenommenen Abendessens wurden<br />
die <strong>Gas</strong>themen weiter behandelt, z. B. durch den<br />
Versuch, strittige Punkte bei der Neuformulierung der<br />
G 260 zu klären.<br />
Weitere Veranstaltungen<br />
Neben dem Erfahrungsaustausch bietet die DVGW-Forschungsstelle<br />
mehrere Fortbildungsveranstaltungen<br />
an, deren Inhalte ebenfalls in Tabelle 1 zusammengeführt<br />
sind.<br />
1.4 Aus der Tätigkeit der Abteilungen<br />
<strong>Gas</strong>technologie und Materialprüfung<br />
der DVGW-Forschungsstelle<br />
Die Schwerpunkte des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie liegen<br />
in der verfahrens- und sicherheitstechnischen Bearbeitung<br />
von <strong>gas</strong>- und brennstofftechnischen Fragestellungen.<br />
Hierzu gehören Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
ebenso wie Kontroll- und Überwachungsaufgaben<br />
bei <strong>Gas</strong>versorgern und Industrieunternehmen sowie<br />
Labortätigkeiten.<br />
Neben den bereits in Kap. 1.2 erwähnten öffentlich<br />
geförderten, wissenschaftlich orientierten Arbeiten<br />
wurden 2010 auch zahlreiche DVGW-Forschungsvorhaben<br />
in den Themenfeldern <strong>Gas</strong>beschaffenheit, Odorierung,<br />
Bio<strong>gas</strong>, Messtechnik und Systemanalyse bearbeitet.<br />
Zu nennen ist in diesem Zusammenhang vor<br />
allem die DVGW-Innovationsoffensive „<strong>Gas</strong>technologie“,<br />
bei der auch neue Aspekte wie die Konvergenz der vorhandenen<br />
Energiesysteme, Smart <strong>Gas</strong> Grids und Nutzung<br />
der <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>infrastruktur als Stromspeicher untersucht<br />
werden. Auch das DVGW-Forschungsprogramm<br />
„Bio<strong>gas</strong>“ wurde mit mehreren Projekten fortgesetzt.<br />
Neben der Vermeidung und Entfernung von Sauerstoff<br />
bei der Einspeisung von Bio<strong>gas</strong> stehen Materialfragen<br />
im Fokus der Untersuchungen.<br />
Zum Bereich gehören auch die Laboratorien Materialprüfung<br />
und Brennstoffanalytik. Die Materialprüfung<br />
im Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> der DVGW-Forschungsstelle<br />
Tabelle 1. Veranstaltungen im Jahr 2010.<br />
Titel<br />
Workshop „Erzeugung<br />
und Einspeisung von<br />
Methan aus Biomasse“<br />
Erfahrungsaustausch<br />
der Chemiker und<br />
In genieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />
2010 in Lindau am<br />
Bodensee<br />
<strong>Gas</strong>kursus 2010<br />
Inhalte<br />
Prozessketten von der Biomasse bis hin zur Einspeisung<br />
oder Endnutzung<br />
Sicherheitsaspekte, technische und rechtliche<br />
Grundlagen<br />
Praxiserfahrung und zukünftige Entwicklungen<br />
Zukünftige <strong>Gas</strong>netze: Herausforderungen und<br />
Chancen<br />
Bio<strong>gas</strong>technologie<br />
Innovative Technologien zur Kopplung von<br />
Strom- und <strong>Gas</strong>netz<br />
Smart Grids und Smart Metering<br />
Grundlagen der <strong>Gas</strong>technologie und des<br />
DVGW-Regelwerks<br />
Mess- und Sicherheitstechnik; juristische<br />
Rahmenbedingungen<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>produktion und -speicherung<br />
Neue Technologien (Speicherung, Transport,<br />
Instandhaltung, Bio<strong>gas</strong>)<br />
befasst sich vornehmlich mit der Prüfung von Dichtungsmaterialien<br />
aus Elastomeren, synthetischen Fasern<br />
oder PTFE sowie von Korrosionsschutzmaterialien, Lecksuchmitteln<br />
und Schmierstoffen. In der Regel führen<br />
diese Prüfungen, die nach nationalen oder europäischen<br />
Normen sowie nach Prüfgrundlagen des DVGW<br />
durchgeführt werden, zu Zertifizierungen durch die<br />
DVGW CERT GmbH in Bonn. Einen nicht unerheblichen<br />
Umfang nehmen im Rahmen der Prüftätigkeit die jährlich<br />
wiederkehrenden Überwachungsprüfungen an zertifizierten<br />
Produkten ein. 2010 wurden auch erste Projekte<br />
zu Materialfragen in Verbindung mit Bio<strong>gas</strong> gestartet.<br />
Das Brennstoff-Laboratorium ist auf brennstoffanalytische<br />
Methoden wie <strong>Gas</strong>chromatographie, Schwefelund<br />
Odoriermittelanalytik, Brennwert, Flammpunkt und<br />
Zündpunkt spezialisiert. Außerdem werden Methoden<br />
für Probenahmen und Analysen zur Unterstützung der<br />
Außendiensttätigkeiten und Forschungsvorhaben entwickelt.<br />
2010 wurde beispielsweise eine Probenahmeund<br />
Analysemethode für siliziumorganische Verbindungen<br />
in Bio<strong>gas</strong> optimiert.<br />
Zu den Außendiensttätigkeiten gehören insbesondere<br />
mobile Vorort-Messungen für die Analyse von<br />
Odoriermitteln, Klär-, Bio- und Deponie<strong>gas</strong>en sowie von<br />
<strong>Gas</strong>en aus Industrieprozessen. Auch die Überwachung<br />
der <strong>Gas</strong>beschaffenheit an CNG-Tankstellen, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Einhaltung des Schwefelgrenzwertes<br />
und den Anfall von ölartige Verunreinigungen<br />
und Partikeln, stellt eine wichtiges Aufgabengebiet dar.<br />
Daneben wurde 2010 die Sanierung eines alten <strong>Gas</strong>werksstandorts<br />
begonnen, die parallel von einem Forschungsvorhaben<br />
zum Thema Natural Attenuation<br />
begleitet wird.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 471
FACHBERICHTE Forschung<br />
Auch die Gremienarbeit spielte 2010 eine wichtige<br />
Rolle. Die Mitarbeiter waren in zahlreichen nationalen<br />
und internationalen Normungsgremien vertreten.<br />
1.5 Veröffentlichungen<br />
Graf, F.; Bajohr, S. (Hrsg.): Bio<strong>gas</strong> – Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung;<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, 2010; ISBN:<br />
978-3-8356-3197-0<br />
Kröger, K.; Graf, F.: Odoriermittel und Odorierung in der öffentlichen<br />
<strong>Gas</strong>versorgung. In: Odorierung, Hrsg. Pritsching, K., Vulkan-<br />
Verlag GmbH, 2010, ISBN 978-3-8027-5625-2<br />
Graf, F.: Das <strong>Gas</strong>netz als Sammelsystem: Potenziale und Grenzen<br />
von Bio<strong>gas</strong>, synthetischem <strong>Gas</strong> und Wasserstoff; EWP 61<br />
(2010) 11, S. 38 – 41<br />
Burmeister, F.; Graf, F.; Krause, H. ; Gröschl, F.: Stand der Innovationsoffensive<br />
„<strong>Gas</strong>technologie“ des DVGW, EWP 61 (2010) 6, S. 26 – 31<br />
Graf, F.: Ergebnisse des DVGW-Messprogramms „Bio<strong>gas</strong>erzeugung<br />
und -aufbereitung“, 1. VDI-Kon gress „Bio<strong>gas</strong> – Aufbereitung<br />
und Einspeisung“, 22./23.06.2010 Frankfurt, Tagungsband<br />
S. 179 – 190, ISBN 978-3-9812881-5-5<br />
Graf, F.: Erzeugung und Einspeisung von Methan aus Biomasse,<br />
Umweltpolitische Ziele der EU: Deutsch-französische Beiträge<br />
zur Zielerreichung; Tagungsband des ersten deutschfranzösischen<br />
Workshops Energiewirtschaft und Nachhaltigkeit<br />
in Karlsruhe am 29.-30. Januar 2009 (ISBN: 978-3-86644-<br />
455-3), S. 77 – 89<br />
Graf, F.; Köppel, W.; Karch, U.; Kiefer, J.; Ball, T.: Langfristige Auswirkungen<br />
auf die Umwelt bei der Erzeugung und Einspeisung<br />
von Bio<strong>gas</strong>“; EWP 61 (2010) 3, S. 49 – 55<br />
Kröger, K.; Graf, F.; Riedl, J.: Ergebnisse eines DVGW-Messprogramms<br />
zur Bestimmung der CNG-Qualität an <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen;<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 151 (2010) 3, S. 152 – 160<br />
Graf, F.; Köppel, W.: Ergebnisse des DVGW-Messprogramms<br />
„Bio<strong>gas</strong>erzeugung und -auf berei tung“; <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
151 (2010) 3, S. 110 – 119<br />
Köppel, W., Bajohr, S.; Graf, F.: Aufbereitung von Bio<strong>gas</strong> – Stand,<br />
Erfahrungen und neue Entwicklungen; <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
151 (2010) 3, S. 120 – 132<br />
Unruh, D.; Pabst, K.; Schaub, G.: Fischer-Tropsch Synfuels from Biomass:<br />
Maximizing Carbon Efficiency and Hydrocarbon Yield;<br />
Energy & Fuels 24 (2010), S. 2634 – 2641<br />
Timmermann, H.; Sawady, W.; Reimert, R.; Ivers-Tiffée, E.: Kinetics of<br />
(reversible) internal reforming of methane in solid oxide fuel<br />
cells under stationary and APU conditions; J. Power Sources<br />
195 (2010), S. 214 – 222<br />
Buchholz, D.; Khan, R. U.; Bajohr, S.; Reimert, R.: Computational Fluid<br />
Dynamics Modelling of Acetylene Pyrolysis for Vacuum Carburizing<br />
of Steel; Ind. Eng. Chem. Res. 49 (2010) 3; S. 1130 – 1137<br />
Seifert, H.; Kolb, T.; Leibold, H.: Synthese<strong>gas</strong> aus biogenen Reststoffen<br />
und <strong>Gas</strong>reinigung; Berliner Abfallwirtschaftskonferenz –<br />
Optimierung der Abfallverbrennung, 27./28. Januar 2010<br />
Gehrmann, H.-J.; Kolb, T.; Seifert, H.; Mark, F.E.; Frankenhaeuser, M.;<br />
Schanssema, A.; Wittstock, K.; Kolb, J.J.: Synergies of Biomass<br />
and Solid Recovered Fuel in grate type Energy from Waste<br />
Plants; Environmental Engineering Science 27(7) (2010)<br />
S. 557 – 567<br />
Gehrmann, H.-J.; Mätzing, H.; Kolb, T.; Seifert, H.: Experimental and<br />
numerical investigation of wood particle combustion in a<br />
fixed bed; ProcessNet Fachausschuss „Abfallbehandlung<br />
und Werkstoffrückgewinnung”, Magdeburg, 17. – 19. Februar<br />
2010<br />
Kolb, T.; Reimert, R.; Seifert, H.; Weber, R.; Willenbacher, N.; Zarzalis, N.:<br />
Flugstromver<strong>gas</strong>ung von hochviskosen Suspensionsbrennstoffen;<br />
FuE-Arbeiten am KIT. Symposium KIT Zentrum Energie<br />
– Kompetenzbereich „Systeme und Prozesse”, Karlsruhe,<br />
24./25. März 2010<br />
Kolb, T.; Leuckel, W.; Reimert, R.; Seifert, H.; Weber, R.; Willenbacher, N.;<br />
Zarzalis, N.: Flugstromver<strong>gas</strong>ung von hochviskosen Suspensionsbrennstoffen;<br />
FuE-Arbeiten am KIT. DGMK-Fachtagung<br />
„Konversion von Biomassen”, Gelsenkirchen, 10. – 12.<br />
Mai 2010<br />
Kolb, T.: Country Activities and Reports: Germany 1st Semi-Annual<br />
Task Meeting, IEA Task 33: Thermal <strong>Gas</strong>ification of Biomass,<br />
Helsinki, Finnland, 1. – 3. Juni 2010<br />
Kolb, T.; Jakobs, T.; Seifert, H.; Zarzalis, N.: Biomass to Syn<strong>gas</strong> by<br />
Entrained-Flow <strong>Gas</strong>ification R&D on Atomization and Fuel<br />
Conversion; 35th Int. Conference on Clean Coal & Fuel Systems,<br />
Clearwater FL, USA, 6 – 10 June 2010<br />
Ortwein, P.; Woiwode, W.; Fleck, S.; Eberhard, M.; Kolb, T.; Wagner, S.;<br />
Gisi, M.; Ebert, V.: Absolute diode laser-based in situ detection<br />
of HCl in <strong>gas</strong>ification processes; Experiments in Fluids, Springer<br />
Verlag 2010<br />
Mätzing, H.; Gehrmann, H.-J.; Kolb, T.; Seifert, H.: Experimental and<br />
Theoretical Investigation of Biomass Conversion in a Fixed<br />
Bed; International Conference on Thermal Treatment Technologies<br />
& Hazardous Waste Combustors (IT3), San Fransisco,<br />
USA; May 17 – 20, 2010<br />
Gehrmann, H.-J.; Nolte, M.; Kolb, T.; Seifert, H.; Waibel, P.; Matthes, J.;<br />
Keller, H.: Coverbrennung von Ersatzbrennstoffen in Kraftwerksfeuerungen;<br />
42. Kraftwerkstechnisches Kolloquium,<br />
Dresden, 12. – 13.10.2010<br />
Fleck, S.; Fertl, P.; Kolb, T.: Conversion of model fuel in an entrained<br />
flow <strong>gas</strong>ifier – influence of the <strong>gas</strong>ification conditions on the<br />
syn<strong>gas</strong> quality; 3rd Int. Symp. on Energy from Biomass and<br />
Waste, Venice, Italy, 8 – 11 November 2010<br />
2. Aktivitäten des Lehrstuhls und Bereichs Verbrennungstechnik, der DVGW-Forschungsstelle,<br />
Bereich Verbrennungstechnik, und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. Henning Bockhorn, Prof. Dr.-Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb (bis 30.09.2010)<br />
2.1 Lehre und Forschung<br />
Die im Bereich Verbrennungstechnik angebotenen und<br />
durchgeführten Lehrveranstaltungen stellen die Energieumwandlung<br />
durch Verbrennung unter den Aspekten<br />
Erhöhung der Effizienz, Schonung der Ressourcen,<br />
Reduzierung der Kosten, Risiken und Schadstoffemissionen<br />
in den Mittelpunkt. Erkenntnisse aus der Forschung<br />
können unmittelbar in der Lehre vermittelt wer-<br />
Juli/August 2011<br />
472 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
den. Hierbei wird auch auf die Umsetzung des erlernten<br />
Stoffes in technische Problemstellungen Wert gelegt,<br />
z. B. im Rahmen der „Hochtemperaturtechnik“ mit entsprechenden<br />
Exkursionen.<br />
Im Weiterbildungsstudiengang „Utilities and Waste –<br />
Sustainable Processing“ (Organisator Prof. Zarzalis), an<br />
dem auch die anderen Lehrstühle des Engler-Bunte-<br />
Instituts beteiligt sind, wurde vom Bereich Verbrennungstechnik<br />
der verbrennungs- und abfalltechnisch<br />
relevante Teil der Vorlesungen bestritten. Dieser Studiengang<br />
wurde im Jahr 2010 vom Centrum für Hochschulranking<br />
CHE evaluiert und im Gesamtindikator<br />
„Internationale Orientierung“ in der Spitzengruppe<br />
angeordnet. Auch das Feed-Back des Deutschen Akademischen<br />
Austausch Dienstes (DAAD) war äußerst positiv,<br />
so dass für den in 2010 neu begonnenen Jahrgang<br />
erneut ein Stipendium mehr bewilligt wurde. Die Studenten<br />
des zweiten Jahrgangs konnten im Jahr 2010<br />
mit großem Erfolg den Studiengang abschließen, wobei<br />
ein Student bereits eine Promotionsstelle an der Fakultät<br />
für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik<br />
angenommen hat und zwei weitere Studenten eine<br />
Promotion anstreben. Ein Student des bereits 2008<br />
beendeten Studienganges wurde an der University of<br />
Maine Graduate School, USA als Stipendiat aufgenommen.<br />
Von den Dozenten des SFB 606 wird eine Ringvorlesung<br />
jeweils im Wintersemester durchgeführt, in der<br />
einzelne Dozenten des SFB Teilgebiete der Verbrennung<br />
für einen breiten Interessentenkreis aufbereiten und<br />
Erkenntnisse diesbezüglich weitergeben.<br />
Im Rahmen der Vorlesung „Hochtemperaturverfahrenstechnik“<br />
(Prof. Zarzalis) wurde eine Exkursion für<br />
Studierende zu einer Firma aus dem Bereich Energieumwandlung/Hochtemperaturverfahrenstechnik,<br />
der IBUtec<br />
advanced materials AG in Weimar, durchgeführt. Im<br />
Rahmen der Vorlesung „Spezielle Probleme der Kraftwerkstechnik“<br />
(Dr. Walz) wurde eine Exkursion zum<br />
Kernkraftwerk in Philippsburg durchgeführt<br />
Die Forschungsschwerpunkte im Bereich Verbrennungstechnik<br />
lassen sich wie folgt zusammenfassen<br />
Entwicklung schadstoffarmer Verbrennungskonzepte<br />
für Flug<strong>gas</strong>turbinen und stationäre <strong>Gas</strong>turbinen,<br />
Emission von Schadstoffen aus der Verbrennung fossiler<br />
Brennstoffe,<br />
Entwicklung von Alternativen zum Einsatz von fossilen<br />
Brennstoffen,<br />
Methoden zur mathematischen Modellierung und<br />
Vorausberechnung von Verbrennungsvorgängen<br />
und -einrichtungen,<br />
Lärmentstehung bei Verbrennungsvorgängen,<br />
Optimierung von Verbrennungsverfahren.<br />
Die Forschungsarbeiten im Bereich Verbrennungstechnik<br />
des Engler-Bunte-Instituts orientieren sich an<br />
den drängenden Problemen der Deckung des steigenden<br />
Energiebedarfs durch fossile und erneuerbare Rohstoffe:<br />
Entwicklung schadstoffarmer Verbrennungskonzepte<br />
für Flug<strong>gas</strong>turbinen und stationäre <strong>Gas</strong>turbinen,<br />
Emission von Schadstoffen aus der Verbrennung fossiler<br />
und in verstärktem Maße auch nicht-fossiler Brennstoffe,<br />
Entwicklung von Alternativen zum Einsatz von<br />
fossilen Brennstoffen, energetische Verwertung von<br />
Biomassen, Emission von Lärm aus Verbrennungsprozessen,<br />
Methoden zur mathematischen Modellierung<br />
und Vorausberechnung von Verbrennungsvorgängen<br />
und Verbrennungseinrichtungen, Optimierung von Verbrennungsverfahren.<br />
Die entsprechenden Forschungsvorhaben<br />
werden in einer Reihe von internationalen<br />
und nationalen Verbundvorhaben und direkten Industriekooperationen<br />
durchgeführt.<br />
Einen breites Standbein der Forschungsaktivitäten<br />
bildet der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) geförderte Sonderforschungsbereich<br />
Instationäre Verbrennung: Transportphänomene, Chemische<br />
Reaktionen, Technische Systeme (SFB 606), an<br />
dem Institute aus vier Fakultäten des KIT sowie dem<br />
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR,<br />
Stuttgart beteiligt sind. Mit insgesamt 6 laufenden Projekten<br />
wird vom Bereich Verbrennungstechnik in der<br />
abschließenden dritten Förder periode wieder ein<br />
wesentlicher Anteil der Forschungsarbeiten in den<br />
Bereichen Selbstzündung, der grundlagenorienterten<br />
Beschreibung der turbulenten Flammenausbreitung,<br />
Beschreibung von Emissionen und der Rußbildung<br />
sowie der Minimierung von Flammeninstabilitäten<br />
übernommen.<br />
Instationäre Vorgänge bei der Verbrennung wirken<br />
sich über die Schwankung des Strömungs- und Druckfeldes<br />
auch auf die Emission von Lärm aus. Konsequenterweise<br />
wird daher im Verbundprojekt Verbrennungslärm<br />
der DFG zusammen mit drei weiteren Instituten<br />
der RWTH Aachen, der TU Berlin und der TU Darmstadt<br />
die Entstehungsmechanismen des Verbrennungslärms<br />
untersucht.<br />
Im Rahmen der ebenfalls von der DFG geförderten<br />
Forschergruppe Anwendung monolithischer Netzwerkstrukturen<br />
in der Verfahrens tech nik (FOR 583) wird in<br />
der nunmehr zweiten Förderperiode mit zwei Teilprojekten<br />
die Anwendung von keramischen Schwämmen<br />
für die Stabilisierung von Verbrennungssystemen untersucht.<br />
Darüber hinaus ist als Großverbundforschungsvorhaben<br />
die Initiative Kraftwerke des 21. Jahrhunderts<br />
aufzuführen. Diese Initiative der Länder Baden-Württemberg<br />
und Bayern und der Industrie geht inzwischen<br />
in die zweite fünfjährige Förderperiode und es werden<br />
in diesem Rahmen aktuell in zwei Teilprojekten Untersuchungen<br />
sowohl experimentell als auch numerisch für<br />
einen Brenner durchgeführt, der in einer Querströmung<br />
mit Restsauerstoffgehalt aufgrund hoher Scherraten<br />
eine abgehobene Verbrennung mit geringer Schad-<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 473
FACHBERICHTE Forschung<br />
stoffbildung und gleichzeitig hoher Resistenz gegen<br />
Flammenschwingungen ermöglicht.<br />
In einem Projekt der DFG Forschergruppe Physicochemical-based<br />
Models for the Prediction of safetyrelevant<br />
Ignition Processes (FOR 1447) wird die Zündbarkeit<br />
brennbarer <strong>Gas</strong>e durch heiße Partikel mit einem<br />
Durchmesser von bis zu 1 mm erforscht. Die Arbeiten<br />
fokussieren sich dabei auf die Untersuchung der Wechselwirkungen<br />
zwischen den jeweiligen Parametern und<br />
Prozessen, welche die Zündung beeinflussen.<br />
Im DFG-Schwerpunktprogramm 1299 Adaptive<br />
Oberflächen für Hochtemperatur-Anwendungen der<br />
DFG wird in einem Projekt die kontrollierte Erzeugung<br />
von Oberflächenstrukturen untersucht. Das Hauptziel<br />
des Vorhabens ist die Entwicklung neuartiger Siliziumoxid<br />
karbid-Beschich tun gen, die adaptive Oberflächeneigenschaften<br />
aufweisen und in ihrer Struktur Haifischhaut<br />
imitieren. Diese Oberflächeneigenschaften resultieren<br />
aus dem Vorhandensein biegsamer Fasern an der<br />
Oberfläche, deren Ausrichtung sich mit der Temperatur<br />
ändert.<br />
Ein besonders grundlegender Ansatz für die Behandlung<br />
des Energieproblems wird im Verbundprojekt<br />
SOLAR2FUEL mit der Energie Baden-Württemberg<br />
EnBW, der BASF SE und der Universität Heidelberg verfolgt.<br />
In diesem vom BMBF geförderten Projekt wird<br />
eine neuartigen Technologie für die chemische<br />
Umwandlung von Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) in Wertprodukte<br />
mit Hilfe von Sonnenlicht untersucht. Im Fokus<br />
steht die Gewinnung von Methanol als klimaneutralen<br />
Kraftstoff für Verbrennungsmotoren oder Brennstoffzellen.<br />
Die stoffliche Verwertung von CO 2 aus stationären<br />
Quellen könnte dabei einen wichtigen Beitrag zu einer<br />
nachhaltigen Energiewirtschaft und der Vermeidung<br />
von klimaschädlichen CO 2 -Emissionen leisten. Ebenso<br />
in Zusammenarbeit mit EnBW und dem European Institute<br />
for Energy Research (EIfER) wird im Projekt Green<br />
Coal die Karbonisierung kohlenstoffbasierter Einsatzstoffe<br />
experi mentell hinsichtlich der technischen Durchführung<br />
untersucht. Untersucht werden hierbei Biomassen<br />
wie z. B. Holz, Stroh, Grasschnitt etc. und Reststoffe<br />
wie z. B. Fruchtschalen und Treber aus der Getränkeindustrie<br />
oder auch Klärschlämme.<br />
Im Rahmen europäischer Forschungsprojekte ist der<br />
Bereich Verbrennungstechnik vor allem an Verbundprojekten<br />
der Luftfahrt beteiligt: Im Rahmen von NEWAC<br />
(New Aero Engine Core Concepts) werden vier innovative<br />
Konzepte der Flug<strong>gas</strong>turbinen untersucht und<br />
bezüglich ihres Potentials zur Schadstoffminderung<br />
und Effizienz beurteilt. Das Exzellenznetzwerk ECATS<br />
(Environmentally Compatible Air Transport Systems)<br />
beschäftigt sich als Expertengruppe ausgehend vom<br />
Antrieb über das Nahfeld der Turbine und der lokalen<br />
Beeinflussung der Luftqualität bis zu globalen Auswirkungen<br />
des Luftverkehrs auf die Umwelt. Dabei werden<br />
im Rahmen eines virtuellen Brennstoffzentrums unter<br />
anderem spezielle Kenngrößen alternativer und biogener<br />
Brennstoffe für die Luftfahrt untersucht. Auf technologische<br />
Aspekte wie Anwendbarkeit solcher Brennstoffe<br />
fokussiert sich auch das Projekt ALFA-BIRD (Alternative<br />
Fuels and Biofuels for Aircraft Development) in<br />
dem Kenngrößen turbulenter Verbrennung alternativer<br />
Brennstoffe unter erhöhtem Druck untersucht werden.<br />
Die Erweiterung des bereits vorhandenen Wissensstandes<br />
für Einzelaspekte mit Bezug zu Zündung, Akustik<br />
und Instabilitäten ist das Thema des europäischen Verbundprojektes<br />
KIAI (Knowledge for Ignition, Acoustics<br />
and Instabilities), wobei der Bereich Verbrennungstechnik<br />
sich mit der Aufgabe des Wiederzündens unter<br />
Höhenbedingungen beschäftigt. Auch mit dem Ziel des<br />
europäisch finanzierten Projekts TECC-AE (Technologies<br />
Enhancement for Clean Combustion in Aero Engines),<br />
dem Design und der Entwicklung eines neuen Ultra Low<br />
NOx Einspritzsystems für <strong>Gas</strong>turbinen, wird auf die<br />
nachhaltige Nutzung der Energie in der Luftfahrt hingearbeitet.<br />
Der Bereich Verbrennungstechnik des Engler-Bunte-<br />
Instituts bildet eine wichtige Säule des KIT-Zentrums<br />
Energie, das im Zuge der Verschmelzung der Universität<br />
Karlsruhe (TH) und des Forschungszentrums Karlsruhe<br />
zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entstand.<br />
Das KIT weist einen seiner Schwerpunkte im Bereich der<br />
Energieforschung aus. Das KIT-Zentrum Energie besteht<br />
seit 1.1.2008 und bündelt die gesamte Kompetenz im<br />
Bereich der Energieforschung im KIT.<br />
Im Jahr 2010 wurden die folgenden Dissertationen fertiggestellt:<br />
Oliver Brunn: Modellierung des dreidimensionalen<br />
Strahlungswärmeaustauschs in Verbrennungsräumen<br />
mittels Monte Carlo Methode (Prof. Dr.-Ing. N. Zarzalis,<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Posten).<br />
Michael Russ: Druckabhängigkeit der Stabilitätsgrenzen<br />
für das Auftreten periodischer Verbrennungsinstabilitäten<br />
in <strong>Gas</strong>turbinenbrennkammern (Prof. Dr.-Ing. H. Büchner,<br />
Prof. Dr.-Ing. K. Schaber).<br />
2.2. Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />
Der folgende Überblick streift einige der wichtigsten<br />
Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Verbrennungstechnik.<br />
Aus Platzgründen kann keine vollständige<br />
Übersicht gegeben werden. Hierzu sei auf direkte<br />
Kontakte hingewiesen, die sich einfach über die Internetadresse<br />
http://www.vbt.uni-karlsruhe.de herstellen<br />
lassen.<br />
Modellierung des dreidimensionalen Strahlungswärmeaustauschs<br />
in Verbrennungsräumen mittels Monte<br />
Carlo Methode<br />
(Dr.-Ing. O. Brunn)<br />
Der Strahlungswärmeaustausch stellt bei Hochtemperaturprozessen<br />
den dominierenden Wärmeübertragungsmechanismus<br />
dar. Der Einfluss der genauen Vor-<br />
Juli/August 2011<br />
474 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
hersage des Strahlungsaustauschs auf die Berechnungsergebnisse<br />
eines simulierten Verbrennungssystems<br />
wird besonders bei den sich ergebenden Flammentemperaturen<br />
und Wandtemperaturen ersichtlich. Zudem<br />
werden durch die Rückkopplung der Wärmestrahlung<br />
mit dem Strömungsfeld auch die Mischungs- und reaktionskinetischen<br />
Prozesse in einer Flamme durch den<br />
Strahlungswärmeaustausch beeinflusst.<br />
Die bei Verbrennungsprozessen maßgeblichen<br />
strahlungsaktiven Rauch<strong>gas</strong> kompo nenten sind Kohlendioxid<br />
und Wasserdampf sowie Kohlenmonoxid. Die<br />
einzelnen <strong>Gas</strong>e strahlen in diskreten Spektralbanden,<br />
die je nach Molekül stärker oder schwächer ausfallen<br />
und sich gegenseitig überlagern können. Die einzelnen<br />
Strahlungsbanden sind in eine Vielzahl von Spektrallinien<br />
unterteilt. Um ein aufwändiges line-by-line<br />
Berech nungs verfahren zu vermeiden, wurde bei den<br />
durchgeführten Berechnungen zur Erfassung des spektralen<br />
Charakters der Strahlungseigenschaften ein Statistical-Narrow-Band<br />
Ansatz zur Modellierung verwendet.<br />
Werden rußende Flammen betrachtet, kann die<br />
durch den Flammenruß abgegebene Strahlungswärme<br />
deutlich größer als die der Verbrennungs<strong>gas</strong>e werden.<br />
Zur korrekten Vorhersage der Strahlungsintensität ist es<br />
notwendig, die Strahlungseigenschaften von Ruß ebenfalls<br />
spektral zu modellieren. Für die untersuchten Propanflammen<br />
konnte mit dem verwendeten Ansatz eine<br />
sehr gute Übereinstimmung zwischen gemessenen und<br />
berechneten Intensitätsspektren erzielt werden. Wegen<br />
unterschiedlicher Rußformen und der Veränderung der<br />
Rußstruktur mit fortschreitendem Rußalter ist für die<br />
Charakterisierung der Strahlungseigenschaften von<br />
Flammenruß momentan keine für alle Brennstoffe allgemeingültige<br />
Modellierung verfügbar. Eine weitere Vertiefung<br />
der Untersuchungen der Strahlungseigenschaften<br />
des Rußes kann zukünftig die Vorher sage qualität<br />
der Wärmeabgabe rußender Flammen verbessern.<br />
Zur Berechnung des Strahlungswärmeaustauschs<br />
wurde ein statistisches Lösungs verfahren verwendet.<br />
Das zur Lösung der Strahlungstransportgleichung entwickelte,<br />
dreidimensionale Monte-Carlo Berechnungsverfahren<br />
beruht auf grund lagenorientierten Ansätzen.<br />
Diesem Verfahren liegt die Annahme zugrunde, dass<br />
sich Strahlung in Form einzelner Energiebündel, die entlang<br />
zufällig ermittelter Raum richtungen und bei zufällig<br />
ermittelten Wellenlängen emittiert werden, modellieren<br />
lässt. Mit dieser Annahme kann man auf Lösen<br />
eines Differenzialgleichungssystems verzichten. Stattdessen<br />
benötigt man einen Strahlenverfolgungsalgorithmus,<br />
welcher es ermöglicht, die einzelnen Energiebündel<br />
durch das Rechengitter zu verfolgen. Mit dem<br />
entwickelten Verfahren erfolgt die Ermittlung der Intensitätsabschwächung<br />
eines Energiebündels durch ein<br />
strahlungsaktives, emittierendes und absorbierendes<br />
jedoch nicht streuendes Medium wahlweise mit grau<br />
modellierten oder spektral aufgelösten Strahlungseigenschaften.<br />
Streuungseffekte wurden im Rahmen dieser<br />
Arbeit nicht untersucht. Durch eine für die Strahlenverfolgungsprozedur<br />
geeignete Parallelisierung kann<br />
für eine hohe Anzahl an Energiebündeln das Berechnungsprogramm<br />
effizient betrieben werden. Eine weitere<br />
Steigerung der Effizienz des entwickelten<br />
Bild 2.2. Propanfreistrahlflamme: Vergleich der<br />
berechneten und gemessenen Temperaturen entlang<br />
der Symmetrieachse.<br />
Bild 2.1. Aus<br />
gemessenen<br />
Temperaturund<br />
Konzentrationsverteilungen<br />
berechnete<br />
Strahlungsintensität<br />
im Vergleich<br />
mit<br />
gemessenen<br />
Werten.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 475
FACHBERICHTE Forschung<br />
Berechnungs verfahrens kann beispielsweise durch eine<br />
Optimierung des Vergröberungs verfahrens erreicht<br />
werden.Anhand mehrerer akademischer Testfälle<br />
konnte die hohe Genauigkeit des vorgestellten Berechnungsverfahrens<br />
demonstriert werden. Im Vergleich zu<br />
den Lösungen anderer Berechnungsmethoden werden<br />
mit dem hier entwickelten Verfahren in allen untersuchten<br />
Fällen gut übereinstimmende Ergebnisse<br />
erzielt. Zur Untersuchung realer Flammen werden zur<br />
Ermittlung des Strahlungswärmeaustauschs sowohl<br />
Temperatur- als auch Speziesverteilung mit einem kommerziellen<br />
Strömungslöser ermittelt. Durch die Kopplung<br />
beider Berechnungsverfahren kann der Strahlungsquellterm<br />
beim Lösen der Energieerhaltungsgleichung<br />
berücksichtigt werden. Die durchgeführten<br />
Untersuchungen an zwei unterschiedlichen Propanflammen<br />
belegen die Eignung des beschriebenen Verfahrens<br />
zur Modellierung technischer Verbrennungssysteme.<br />
Insbesondere hinsicht lich der berechneten Flammentemperaturen<br />
und Flammenlängen konnten sehr<br />
gute Übereinstimmungen mit entsprechenden Messdaten<br />
erzielt werden.<br />
Druckabhängigkeit der Stabilitätsgrenzen für das<br />
Auftreten periodischer Verbrennungsinstabilitäten in<br />
<strong>Gas</strong>turbinenbrennkammern<br />
(Dr.-Ing. M. Russ)<br />
Bild 2.3. Phasendifferenzwinkel der Er<strong>gas</strong> vormisch flammen unter<br />
erhöhtem Betriebsdruck bei Auftreten selbsterregter, periodischer<br />
Verbrennungsinstabilitäten.<br />
Die in der Literatur beschriebenen und gemeinhin<br />
als Verbrennungsschwingungen bezeichneten Phänomene<br />
haben folgende, messbare gemeinsame Eigenschaften:<br />
Jeweils werden zeit-periodische Schwankungen<br />
des statischen Druckes in der Brennkammer<br />
beobachtet, welche bei einer oder mehreren diskreten<br />
Frequenzen auftreten. Abhängig von der auftretenden<br />
Amplitude und dem Druckübertragungsverhalten der<br />
stromauf des Brennermundes angeordneten Bauteile,<br />
können sich diese Schwankungen in dem Brenner vorgeschalteten<br />
Anlagenteile wie Luft- und Brennstoffzufuhr,<br />
Mischungseinheiten und Regeleinrichtungen hinein<br />
ausbreiten. Hierbei können sich, abhängig von den<br />
charakteristischen Zeitmaßen der zugrunde liegenden<br />
Rückkopplungsmechanismen, Schwingungen im Frequenzbereich<br />
von wenigen Hz bis hin zu mehreren kHz<br />
ausbilden. Das am häufigsten beobachtete und als<br />
niederfrequente, selbsterregte, periodische Verbrennungsinstabilität<br />
bezeichnete Phänomen gilt als selbsterhaltend<br />
und kann bei entsprechender Druckschwankung<br />
zu Schädigungen im Gesamtsystem führen. Bei<br />
ausreichend hoher Anregungsamplitude und geeigneter<br />
Phasenlage ist das Produkt aus Wärmefreisetzungsrate<br />
und Brennkammerdruck, integriert über die<br />
Schwingungsperiode, größer Null. Zusätzlich müsse<br />
sich für die Selbsterhaltung der Verbrennungsschwingung<br />
die zeitlichen Phasenverzugswinkel zwischen<br />
Massestromschwankung am Düsenaustritt, der Wärmefreisetzungsrate<br />
der Flamme und der Druckamplitude<br />
in der Brennkammer in Summe auslöschen. Ist nun ein<br />
Ver brennungssystem im einfachsten Fall bestehend aus<br />
Brenner, Flamme und Brennkammer vorgegeben, ist<br />
auch die Geometrie des Brenners und der Brennkammer<br />
festgelegt. Wenn somit das Übertragungsverhalten<br />
der Komponenten „Brenner“ und „Brennkammer“<br />
nahezu vorgegeben und identifiziert ist, liegt der verbleibende<br />
Freiheitsgrad zur Erfüllung der genannten<br />
Stabilitätskriterien zur Selbsterregung- und Erhaltung<br />
von periodischen Verbrennungsinstabilitäten lediglich<br />
bei der Systemkomponente „Flamme“.<br />
Das dynamische, also das frequenzabhängige<br />
Verhalten von Vormischflammen konnte in Arbeiten,<br />
auf welche die vorgestellten Untersuchungen aufbauen,<br />
als eines, das entsprechend dem regelungstechnischen<br />
frequenzabhängigen Verlauf des idealen<br />
Totzeitgliedes entspricht, identifiziert werden. Weiterhin<br />
wurde gezeigt, dass diese regelungstechnische<br />
Totzeit im System Brenner-Flamme-Brennkammer<br />
einer physikalisch sinnvollen, flammeninternen Ge -<br />
samtverzugszeit entspricht. Darauf basierend konnte<br />
bereits ein physikalisches Flammenmodell entwickelt<br />
und nachgewiesen werden, das die Vorhersage und<br />
Skalierung dieser Verzugszeit und damit die Skalierung<br />
der Schwingungs neigung des Gesamtsystems in<br />
Abhängigkeit aller technisch relevanten, feuerungstechnischen<br />
Betriebsparameter für atmosphärische<br />
Druckbedingungen er möglicht.<br />
Das Ziel dieser Arbeiten war es, das in der Literatur<br />
vorgestellte, physikalische Modell für Hochdruckbedingungen<br />
unabhängig vom eingesetzten Brennstoff weiterzuentwickeln<br />
bzw. zu verifizieren und so ein Werkzeug<br />
zu entwickeln, das zukünftig die zuverlässige Vorhersage<br />
von periodischen Verbrennungsinstabilitäten<br />
bereits in der Konzeptionsphase von Verbrennungsanlagen<br />
wie der <strong>Gas</strong>turbine ohne zeit- und kostenintensive<br />
„trial & error“-Methoden ermöglichen kann.<br />
Juli/August 2011<br />
476 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
Bild 2.4. Skalierungsgesetz für selbsterregte, periodische Verbrennungsinstabilitäten<br />
in Abhängigkeit aller relevanten Betriebsparameter.<br />
Dazu wurde ein Versuchbrenner entwickelt, mit dessen<br />
Hilfe die Betriebsparameter mittlere thermische<br />
Leistung, Gemischluftzahl, Vorwärmtemperatur, sowie<br />
die theoretische Drallzahl der Brenneraustrittsströmung<br />
in weiten, technisch relevanten Bereichen stufenlos zu<br />
variieren waren. Damit konnte nachfolgend durch Messungen<br />
von Flammentransferfunktionen in Abhängigkeit<br />
dieser systematisch variierten, feuerungstechnischen<br />
Betriebsparameter, das aus der Literatur bekannte<br />
physikalische Modell zur Vorhersage und Skalierung des<br />
dynamischen Verhaltens von Vormischdrallflammen für<br />
dieses Verbrennungssystem und damit auch die Universalität<br />
des Modells für atmosphärische Druckbedingungen<br />
bestätigt werden. Weiterhin war es möglich, durch<br />
Variation des eingesetzten Brennstoffes (Methan-LP-,<br />
Ethan-LP-, <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-H-LP-, und Kerosin-LPP-Flammen) die<br />
Skalierungsvorschrift zur Vorhersage der Flammenverzugszeit<br />
in Abhängigkeit der Brennstoffeigenschaften<br />
herzuleiten und erstmalig experimentell nachzuweisen.<br />
Darauf aufbauend konnte der nun auf Hochdruckbedingungen<br />
bis 20 bar skalierte Versuchsbrenner an die<br />
entwickelte Hochdruckbrennkammer adaptiert werden.<br />
Es wurden mittels der entwickelten Hochdruck-<br />
Pulsationseinheit erstmalig Messungen von Flammenfrequenzgängen<br />
unter Variation des mittleren Betriebsdruckes<br />
von 1 – 5 bar durchgeführt. Bei der Analyse<br />
dieser Messungen zeigte sich, dass als Funktion der<br />
Strouhalzahl alle Phasen- und Betragsfrequenzgänge<br />
unabhängig von ihrer Betriebsparameterkombination<br />
und ebenfalls unabhängig vom Versuchsbrenner mit<br />
der Phasenwinkelfunktion des idealen Totzeitgliedmodells<br />
zusammenfallen.<br />
In einem weiteren Schritt konnte anschließend das<br />
physikalische Flammenmodell analytisch mittels der<br />
Herleitung der Druckabhängigkeit der turbulenten<br />
Brenngeschwindigkeit für hochturbulente Vormischflammen<br />
erweitert werden. Dieses analytische Modell<br />
zur druckabhängigen Vorhersage des dynamischen Verhaltens<br />
von Vormischflammen wurde mit den erzielten<br />
Messergebnissen unter Fremdanregung (Flammentransferfunktionen)<br />
verglichen und bestätigt. Auch die<br />
Übertragbarkeit des entwickelten Skalierungsgesetzes<br />
zur Vorhersage des dynamischen Verhaltens von Vormischflammen<br />
unter Druck auf den Fall selbsterregter<br />
periodischer Verbrennungsinstabilitäten wurde darauf<br />
aufbauend nachgewiesen. Hierzu wurde das entwickelte<br />
Hochdruckverbrennungssystem zur Ausbildung<br />
von selbsterregten Druck-/Flammenschwingungen ge -<br />
bracht und die zugehörigen Betriebsparameterkombinationen<br />
in einer dreidimensionalen Stabilitätskarte<br />
dokumentiert.<br />
Aus der Analyse der Phasendifferenzwinkel zwischen<br />
Massestromschwankung am Düsenaustritt und der<br />
periodischen Wärmefreisetzungsrate der Flamme zeigte<br />
sich, dass im Falle selbsterregter, periodischer Verbrennungsinstabilitäten<br />
gemäß der beschriebenen Stabilitätskriterien<br />
ein konstanter kritischer Phasenwinkel vorherrscht,<br />
was bei vorliegender nahezu konstanter<br />
Schwingungsfrequenz nach dem Modell des idealen<br />
Totzeitgliedes einer konstanten Gesamtverzugszeit der<br />
Vormischflamme entspricht. Mit dem nun um den Einfluss<br />
des mittleren Betriebsdruckes erweiterten physikalischen<br />
Flammenmodell und den davon abgeleiteten<br />
Skalierungsvorschriften konnte diese Gesamtverzugszeit<br />
der jeweiligen Vormischflamme in sehr guter Übereinstimmung<br />
berechnet werden.<br />
2.3 Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />
Dipl.-Ing. Dieter Brein<br />
Die Forschungsstelle für Brandschutztechnik entwickelt<br />
Verfahren zur Prüfung vorbeugender baulicher und<br />
anlagentechnischer Brandschutzmaßnahmen, entwickelt<br />
und validiert Bemessungsverfahren für Fragestellungen<br />
rund um die Entstehung, die Ausbreitung und<br />
die Bekämpfung von Bränden – sowohl für Gebäude<br />
des privaten als auch für Gebäude und Bauwerke der<br />
gewerblichen/industriellen Nutzung. In Zusammenhang<br />
mit Aufgaben des Bereichs <strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle<br />
stehen/standen die Beratung von Unternehmen der<br />
<strong>Gas</strong>-/Energieversorgung durch Ausarbeitung von<br />
sicherheitstechnischen Gutachten (Störfallanalysen<br />
etc.) zu Fragen der Speicherung von <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> bzw. Flüssig<strong>gas</strong><br />
in Behältern und Großanlagen.<br />
Für Versuche im realen Maßstab steht eine große<br />
Brandversuchshalle in unmittelbarer Nähe zur Forschungsstelle<br />
zur Verfügung. Die Forschungsarbeiten<br />
dienen unter anderem dazu, das Sicherheitsniveau von<br />
Bauwerken auch unter geänderten architektonischen<br />
Vorgaben durch Beiträge zur Erarbeitung ganzheitlicher<br />
Brandschutzkonzepte zu erhalten. Dies dient in gleicher<br />
Weise der Personensicherheit als auch der materiellen<br />
Schadensbegrenzung.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 477
FACHBERICHTE Forschung<br />
Im Berichtszeitraum wurden neben umfangreichen<br />
Tätigkeiten in den Bereichen Beratung und Auslegung<br />
von Einzelmaßnahmen wie etwa zur Rauchfreihaltung<br />
von Flucht- und Rettungswegen im Rahmen von Brandschutzkonzepten<br />
grundlegende Forschungsarbeiten<br />
durchgeführt. Zu diesen Arbeiten zählen Grundlagenarbeiten<br />
zur Risikoermittlung bei Tiefgaragen im Hinblick<br />
auf die Gefährdung durch <strong>gas</strong>betriebene Fahrzeuge.<br />
Die Untersuchungen schließen neben numerischen<br />
Strömungssimulationen Modellversuche an einem 1:18<br />
Modell eines Tiefgaragengeschosses einer Großgarage<br />
ein.<br />
Anwendungsbereiche von Wassernebelanlagen für<br />
den stationären Einsatz werden im realen Maßstab<br />
untersucht, wobei Bemessungsregeln angestrebt werden,<br />
um für unterschiedliche Nutzungen wirtschaftliche<br />
Anlagentechnik entwickeln zu können. Die bereits in<br />
der Praxis mit unterschiedlichen Druckstufen angewandten<br />
Systeme werden hierbei auf Eignung untersucht,<br />
wobei besonderer Wert auf die Ermittlung des<br />
Einflusses von Randbedingungen gelegt wird.<br />
Validierungsversuche zur Überprüfung der Gültigkeit<br />
von Simulationsverfahren zur Vorhersage der Verrauchung<br />
großer Räume auch bei niedrigenergetischen<br />
Bränden mit spezifisch hoher Rauchentwicklung ergänzen<br />
die Arbeiten zu den Grundlagen der Rauchfreihaltung.<br />
Darüber hinaus wird untersucht, wie das<br />
Ansprechverhalten von Branddetektoren durch deren<br />
Lage im Raum, Ventilationsbedingungen und Brandentstehungsdynamik<br />
beeinflusst wird.<br />
Im Forschungsbereich Löschen werden Vorzüge und<br />
Nachteile von Neuentwicklungen im Bereich des manuellen<br />
Löscheinsatzes der Feuerwehr aufgezeigt, zum<br />
Beispiel bei dem Medium Druckluftschaum.<br />
Lüftungsanlagen bei gentechnischen Laboren müssen<br />
so betrieben werden können, dass sie auch beim<br />
stationären Löscheinsatz die Druckkaskade – Unterdruck<br />
im Labor – aufrechterhalten. Hierzu werden<br />
Grundlagenuntersuchungen an einer Versuchseinrichtung<br />
im realen Maßstab durchgeführt.<br />
Ein weiteres Thema ist das Verhalten von Verglasungen<br />
bei thermischer Beanspruchung im Brandfall bis zur<br />
Rissbildung / bis zum Zerplatzen von Scheiben. Hierbei<br />
wird ein numerisches Modell untersucht und dessen<br />
Aussagefähigkeit mittels Brandversuchen überprüft.<br />
Die vorbeschriebenen Arbeiten der Forschungsstelle<br />
lassen sich damit umreißen, dass hierdurch ein Beitrag<br />
zur Einschätzung der Anwendungsgrenzen von – im<br />
weitesten Sinne – Schutzeinrichtungen geleistet wird,<br />
so dass erkennbar wird, welche praxisrelevanten Konsequenzen<br />
sich aus einer Überforderung der Systeme<br />
ergeben können. Hierbei stehen die Unversehrtheit der<br />
Einsatzkräfte und der von diesen zu schützenden Personen<br />
im Vordergrund.<br />
Die Forschungsstelle beteiligt sich intensiv in nationalen<br />
und internationalen Gremien vornormativen und<br />
normativen Charakters an der weiteren Entwicklung des<br />
Fachgebiets. Die Einbindung in das KIT in Karlsruhe<br />
eröffnet darüber hinaus den Dialog in einem Fachgebiet,<br />
das durch die Notwendigkeit zur Interdisziplinarität<br />
gekennzeichnet ist, wobei in Einzelfällen Zusammenarbeit<br />
mit anderen Forschungseinrichtungen des<br />
KIT erfolgt, so zum Beispiel bei der Bewertung der Auswirkung<br />
von Winddruckverhältnissen bei Gebäuden auf<br />
die Wirksamkeit von Entrauchungsöffnungen.<br />
Unterstützung erfährt die wissenschaftliche und<br />
beratende Tätigkeit der Forschungsstelle auch durch<br />
ihre in Deutschland einzigartige und seit Jahrzehnten<br />
gepflegte Fachbibliothek, die kontinuierlich ausgebaut<br />
und durch die Dokumentationsabteilung unterstützt<br />
wird. Diesen Service stellt die Forschungsstelle auch<br />
extern zur Verfügung. Die Forschungsergebnisse werden<br />
als Berichte der Länder der Bundesrepublik<br />
Deutschland zur Verfügung gestellt. Eine Liste der bisher<br />
veröffentlichten Berichte enthält die Internetadresse<br />
http://www.ffb.uni-karlsruhe.de, die Dokumentationsergebnisse<br />
können kostenlos online über denselben<br />
Zugang recherchiert werden.<br />
2.4 DVGW-Forschungsstelle und<br />
Prüflaboratorium <strong>Gas</strong><br />
Dipl.-Ing. Jürgen Stenger<br />
Um dem technischen Fortschritt im Bereich der Geräteund<br />
Armaturenentwicklungen folgen zu können, wurden<br />
im Berichtszeitraum erneut beachtliche Investitionen<br />
in modifizierte und neue Prüfkapazitäten getätigt.<br />
Die entsprechenden Aufwendungen wurden dabei um<br />
15% gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Prüfstelle<br />
bleibt dadurch auf dem Stand der Technik, ist im In- und<br />
Ausland konkurrenzfähig und von Herstellerprüfständen<br />
weitgehend unabhängig.<br />
Die prüftechnischen Möglichkeiten und die neben<br />
dem <strong>gas</strong>technischen Know-how seit Jahren aufgebauten<br />
Kompetenzen in den Bereichen Elektrik, Elektronik<br />
und Sensorik, verbunden mit den Kapazitäten des KIT,<br />
schaffen die Basis, der Industrie speziell für neue innovative<br />
Technologien als Partner zur Verfügung zu stehen.<br />
Dies ist im Zusammenhang mit der aktuellen Marktsituation<br />
und zunehmender ausländischer Konkurrenz von<br />
größter Bedeutung.<br />
Auch im zurückliegenden Jahr entstanden beachtliche<br />
Aufwendungen durch die von der DVGW-Satzung<br />
bedingte Mitarbeit in der Regelsetzung. Neben den<br />
DVGW-internen Gremien und Ausschüssen wird im nationalen<br />
(NA<strong>Gas</strong>, NHRS, FNH, DKE), europäischen (CEN,<br />
CENELEC, EU-Kommission) und internationalen (IEC,<br />
ISO) Bereich mitgearbeitet. Die Kosten für diese Arbeiten<br />
müssen weitgehend aus eigenen Deckungsbeiträgen<br />
erwirtschaftet werden.<br />
Die Ingenieure der Prüfstelle arbeiten in vielen Normungsgremien<br />
als Experten mit und übernehmen darü-<br />
Juli/August 2011<br />
478 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
ber hinaus folgende Sprecher- oder Vorsitzfunktionen<br />
auf europäischer und internationaler Ebene:<br />
Europäische Normung<br />
KWK-Geräte – CEN/CENELEC JWG (Obmann)<br />
Allgemeine Anforderungen an Regel- und Steuereinrichtungen<br />
für <strong>Gas</strong>geräte – CEN (Obmann)<br />
Elektrische Sicherheit von <strong>Gas</strong>geräten – CENELEC<br />
(Obmann)<br />
<strong>Gas</strong>boiler – CEN (Deutscher Sprecher)<br />
Wasserheizer – CEN (Deutscher Sprecher)<br />
Anforderungen an elektrische Regel- und Steuereinrichtungen<br />
für Druckgeräte – CENELEC (Obmann)<br />
Internationale Normung<br />
Absperrventile für <strong>Gas</strong> und Öl – ISO (Obmann)<br />
Elektrische Ventile <strong>Gas</strong>, Wasser, Öl (Obmann)<br />
GASQUAL<br />
EU-Projekt über die Untersuchung der Auswirkungen<br />
erweiterter <strong>Gas</strong>beschaffenheiten<br />
Im Rahmen des Mandats „M/400 EN“ der EU-Kommission<br />
„MANDATE TO CEN FOR STANDARDISATION IN<br />
THE FIELD OF GAS QUALITIES“ wurde ein Konsortium<br />
von benannten Stellen, Prüfstellen und Herstellern von<br />
CEN beauftragt, eine Projektstudie durchzuführen, welche<br />
anhand von Untersuchungen erweiterter <strong>Gas</strong>beschaffenheiten<br />
im H-<strong>Gas</strong>bereich die Einflüsse auf neue<br />
oder im Markt befindliche <strong>Gas</strong>geräte in der EU<br />
beschreibt.<br />
Das Ziel ist die Erstellung von Standards für neue,<br />
anwendbare Grenzen von <strong>Gas</strong>beschaffenheiten. Ausgehend<br />
von den Ergebnissen der EASEE-<strong>Gas</strong> Studie wird<br />
ein erweitertes Kennfeld im H-<strong>Gas</strong>-Bereich mit variierendem<br />
Wobbe-Index von 45,66 MJ/m³ bis 55,26 MJ/m³ und<br />
einer relativen Dichte von 0,555 bis 0,710 untersucht.<br />
Das von der EU geförderte Projekt soll im Laufe des<br />
Jahres 2011 abgeschlossen werden.<br />
„Innovationsinitiative <strong>Gas</strong>technologie“<br />
Wesentliche Impulse im Bereich der häuslichen <strong>Gas</strong>anwendung<br />
soll die „DGVW-Innovationsinitiative <strong>Gas</strong>“ stimulieren,<br />
die hierzu mehrere Projekte zu den <strong>Gas</strong>(+)-<br />
Technologien Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung (μ-KWK),<br />
Brennstoffzellen und <strong>Gas</strong>wärmepumpen (GWP) ins<br />
Leben gerufen hat. Die Forschungsstelle am EBI beteiligt<br />
sich an allen drei Projekten.<br />
Ziele der Untersuchungen der genannten Systeme<br />
sind u.a. die Bestimmung von Kennlinien, Normnutzungsgraden<br />
und die Optimierungsmöglichkeiten über<br />
Wärmespeichervariation. Darüber hinaus werden die<br />
Ab<strong>gas</strong>zusammensetzung, der Stromverbrauch und die<br />
Stromerzeugung sowie Wasserbedarf und Kondensatzu<br />
sammen setzung betrachtet. Nach Abschluss der Testphase<br />
sollen die Geräte für Schulungsmaßnahmen und<br />
Demonstration der Technologien zur Verfügung stehen.<br />
In Zusammenarbeit mit den Karlsruher Stadtwerken<br />
werden die Geräte nach Abschluss der Untersuchungen<br />
in einem dafür eingerichteten Demonstrationslabor<br />
betrieben und vorgeführt. Im Bereich der Projekte<br />
gelang es, mehrere Testsysteme, die sich z. T. noch in der<br />
Entwicklungs-/Feldtestphase befinden, zu akquirieren.<br />
Brennstoffzellen im System Gebäude/Anlagentechnik<br />
Hier werden zwei Systeme untersucht, die über integrierte<br />
Zusatzheizsysteme verfügen. Das System Galileo<br />
1000 N der Firma Hexis, basiert auf der Feststoffoxid-<br />
Brennstoffzellen (SOFC)-Technologie und befindet sich<br />
im Feldteststadium. Einen anderen Ansatz verfolgt die<br />
Firma Baxi Innotech mit ihrem Feldtestgerät, einer<br />
Niedertemperaur-Protonen-Austauschmembran (PEM)-<br />
Brennstoffzelle und einem vorgeschalteten Reformierungsreaktor,<br />
der mittels partieller Oxidation eine hinreichend<br />
hohe Wasserstoffqualität intern bereitstellen kann.<br />
Beide Brennstoffzellen stellen jeweils ca. 1 kW elektrische<br />
und ca. 1,7 kW thermische Leistung zur Verfügung.<br />
Kraft-Wärme-Kopplung im System Gebäude/Anlagentechnik<br />
Unter den Testkandidaten befinden sich das <strong>Gas</strong>-Otto-<br />
Motor-System Vaillant Ecopower e3.0 des Herstellers<br />
Power-Plus Technologies aus Gera. Dieses System mit<br />
einer elektrischen Leistung von 3 kW und einer Wärmeleistung<br />
von ca. 8 kW wurde bereits früher auf den Prüfständen<br />
des EBI bezüglich der Leistungsdaten vermessen<br />
und steht für eine am Markt bereits etablierte,<br />
ausgereifte KWK-Technologie. Als weitere motorische<br />
μ-KWK-Varian ten konnten zwei Stirling-Systeme für die<br />
Untersuchung gewonnen werden. Ein Organic-Rankine-<br />
Cycle (ORC)-Stirling der britischen Firma Genlec nutzt<br />
neben Wasser ein organisches Lösungsmittel mit niedrigerer<br />
Verdampfungstemperatur für den Generatorantrieb,<br />
der als Leistungsdaten bis zu 1 kW elektrisch und<br />
ca. 8 kW thermisch für den reinen BHKW-Betrieb vorweisen<br />
kann. Dieses System wird bereits in Großbritannien<br />
vermarktet. Die Firma Senertec steuert mit dem Dachs<br />
Stirling ein Feldtestgerät bei, das neben dem Freikolben-<br />
Stirlingmotor bereits über einen integrierten 540 l Pufferspeicher<br />
verfügt. Beide Stirling systeme verfügen über<br />
integrierte Zusatzheizgeräte mit 18 – 20 kW Leistung.<br />
Anwendungspotenziale der <strong>Gas</strong>wärmepumpe<br />
Ebenfalls in den Bereich der Anwendungstechnologien<br />
fällt ein Projekt zur Umweltwärmenutzung durch <strong>Gas</strong>wärmepumpen.<br />
Neben Laboruntersuchungen von Luft/<br />
Wasser- und Sole/Wasser-<strong>Gas</strong>wärmepumpen steht hier<br />
vor allem die Auswertung von Feldtestdaten an, die<br />
unterschiedliche Systemauslegungen und Nutzerverhalten<br />
aufzeigen.<br />
Untersuchung der Auswirkungen von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
Vom Ansatz sehr ähnlich konnte ein DVGW-Projekt zum<br />
Thema <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen erfolgreich<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 479
FACHBERICHTE Forschung<br />
beantragt werden, in dem Auswirkungen vor allem auf<br />
industrielle und gewerbliche Prozesse beleuchtet werden<br />
sollen. Dieses Projekt wird verschiedene Quellen für die<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen betrachten, unter -<br />
sucht die Auswirkungen auf Verbrennungseigenschaften<br />
und will vor allem Kompensationsansätze aufzeigen. Das<br />
ambitionierte Ziel dieses Projektes ist es, eine Roadmap<br />
für den Energieträger <strong>Gas</strong> für die nächsten Jahre und mit<br />
gröberer Auflösung bis 2050 aufzuzeigen. Basis ist hierbei<br />
eine vorbehaltlose, kritische Betrachtung von Energieplänen<br />
aus der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft.<br />
Ein bereits erkennbarer Nebeneffekt wird sein, die derzeit<br />
stark unterschätzten Möglichkeiten des Energieträgers<br />
<strong>Gas</strong> (Wasserstoff, Bio<strong>gas</strong>, SNG) aufzuzeigen. Speziell bei<br />
der Energiespeicherung von regenerativ erzeugtem<br />
Überschuss-Strom, wie er zum Teil bereits jetzt vereinzelt<br />
anfällt, und dem weiteren Ausbau der regenerativen<br />
Stromerzeugung auf Basis von Windkraft und Photovoltaik,<br />
bietet der <strong>Gas</strong>sektor kapazitiv größere und kostengünstigere<br />
Speichermöglichkeiten als Batteriekonzepte.<br />
Wie im Fall der KWK–Projekte findet sich auch in diesem<br />
Projekt die Konvergenz von Strom und <strong>Gas</strong>.<br />
Bio<strong>gas</strong>anwendung<br />
Mit Untersuchungen zur Korrosionsbeständigkeit von<br />
<strong>Gas</strong>armaturen z. B. gegenüber Bio<strong>gas</strong>bestandteilen und<br />
diversen industrienahen Beratungen tritt das Prüflaboratorium<br />
im Bereich F&E auch vermehrt als Dienstleister<br />
gegenüber der Industrie auf. Zusammen mit dem Lehrstuhl<br />
Verbrennungstechnik am EBI kann universitäre<br />
Forschung und DVGW-Expertise in bereits laufende und<br />
geplante öffentliche und industrielle Projekte eingebracht<br />
werden.<br />
Kraft-Wärme-Kopplung, Mikro KWK-Geräte, Entwick lung<br />
und Normung<br />
Das Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> der DVGW-Forschungs stelle<br />
betreut die Normungstätigkeiten für Mikro-KWK-Geräte<br />
in vielfältigen Gremien. Auf Europäischer Ebene wird ein<br />
neuer Produktstandard für <strong>gas</strong>betriebene Mikro-KWK-<br />
Geräte erarbeitet. Das bearbeitende Gremium ist „CEN/<br />
CENELEC JWG FCGA“ (Joint Working Group Fuel Cell <strong>Gas</strong><br />
Heating Appliances). Den Vorsitz hat Herr J. Endisch,<br />
langjähriger Prüfingenieur am Prüflaboratorium, inne,<br />
der ebenfalls als Obmann das deutsche Spiegelgremium<br />
DKE 384.0.5 (NAGAS/DKE Gemeinschaftsausschuss)<br />
betreut. Es wird ein Produktstandard auf Basis<br />
der veröffentlichten Europäischen Norm EN 50465:2008<br />
(Brennstoffzellen-<strong>Gas</strong>heizgerät mit einer Nennwärmebelastung<br />
kleiner oder gleich 70 kW) entwickelt,<br />
welcher Anforderungen an Konstruktion, Funktion, Verbrennung<br />
und Sicherheit beschreibt und ebenfalls eine<br />
Harmonisierung unter der <strong>Gas</strong>geräterichtlinie anstrebt.<br />
Der Produktstandard wird auch einige Parameter der<br />
rationellen Energienutzung beschreiben, eine Korrelation<br />
mit der Entwicklung der “Eco-Design-Richtlinie” hat<br />
hier Auswirkungen auf die Bearbeitung. Die Beratungen<br />
am Entwurf wurden Ende 2010 abgeschlossen, die Veröffentlichung<br />
des Entwurfs zur Prüfung und Stellungnahme<br />
wird für die erste Hälfte 2011 erwartet.<br />
Im Rahmen der Mitarbeit im Arbeitsausschuss DIN<br />
NHRS NA 041-01-68 AA “Mikro KWK Anlagen – Normnutzungsgrade<br />
– Emissionsfaktor” wurden im Prüflaboratorium<br />
Untersuchungen an Mikro-KWK-Anlagen<br />
durchgeführt. Der während den Beratungen des<br />
Arbeitskreises anhand der Untersuchung erarbeitete<br />
Entwurf wurde im Juli 2010 zur Prüfung und Stellungnahme<br />
der Öffentlichkeit präsentiert. Die Messverfahren<br />
sind in die Untersuchungsprogramme der DVGW-<br />
Innovations-Initiative eingeflossen.<br />
Elektrische Ausrüstung und elektronische Sicherheitskomponenten<br />
von <strong>Gas</strong>geräten, Entwicklung und Normung<br />
Das Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> der DVGW-Forschungs stelle<br />
betreut die Normungstätigkeiten für elektrische Ausrüstung<br />
und elektronische Sicherheitskomponenten von<br />
<strong>Gas</strong>geräten sowie die Prüfungen sicherheitsrelevanter<br />
Software in vielfältigen Gremien. Dazu gehören auf<br />
Europäischer Ebene die Arbeiten in den Arbeitskreisen<br />
von CEN (European Committee for Standardization) für<br />
die <strong>gas</strong>technische Anwendung sowie in Betreuung entsprechender<br />
Arbeitskreise bei CENELEC (European<br />
Committee for Electrotechnical Standardization) auf der<br />
Seite der generischen Standards. Darüber hinaus<br />
betreuen die Prüfingenieure der DVGW-Forschungsstelle<br />
ebenfalls die Internationalen Gremien auf diesen<br />
Gebieten bei IEC (International Electrotechnical Commission)<br />
und ISO (International Organization for Standardization)<br />
sowie deren Spiegelgremien auf nationaler<br />
Ebene bei DIN (NAGAS, NHRS) und DKE (Deutsche Kommission<br />
für Elektrotechnik).<br />
Besonders zu erwähnen sind auch die fortgeschrittenen<br />
Tätigkeiten bei CEN TC 58 bzgl. der Anpassung vielfältiger<br />
Normen (EN 298, EN 161, EN 126,…) auf die 2007<br />
entstandene <strong>Gas</strong>gerätekomponentennorm EN 13611<br />
sowie die Revision des Standards für Feuerungsautomaten<br />
EN 298, welche Ende 2010 in die letzte Beratungsphase<br />
getreten ist. Die Revision der EN 298 umfasst eine<br />
Zusammenfassung mit der Norm EN 230 für Ölfeuerungsautomaten,<br />
so dass es in Zukunft einen gemeinsamen<br />
Standard für <strong>Gas</strong>- und Ölfeuerungsautomaten EN<br />
298 geben wird. Die enge Verbindung der Anforderungen<br />
zeigt sich auf deutscher Ebene in Form eines seit<br />
langer Zeit bestehenden Gemeinschaftsausschusses NA<br />
041-03-31 GA Gemeinschaftsarbeitsausschuss zwischen<br />
NHRS und DKE, die stellvertretende Obmannschaft ist<br />
Hn. J. Endisch anvertraut.<br />
Langjährige Bestrebung der Mitarbeiter der DVGW-<br />
Forschungsstelle, die Anforderungen hinsichtlich<br />
Fehler betrachtung, SW-Begutachtung und Störfestigkeit<br />
gegen elektromagnetische Störgrößen in den<br />
unterschiedlichen Gremienzweigen zu harmonisieren<br />
Juli/August 2011<br />
480 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
zeigen jetzt Erfolge. Nach vielen Sitzungen zu den<br />
unterschiedlichen Normenreihen (IEC/EN 60335, IEC/<br />
EN 60730, EN 13611, EN 298, …) mit zahlreichen Interessensvertretern<br />
aus bis zu 39 Ländern konnten Prüfschärfen<br />
und Prüfmethoden weitestgehend aufeinander<br />
abgestimmt werden. Harmonisierungen auf diesem<br />
Gebiet werden zunehmend ein essentieller Faktor für<br />
den wirtschaftlichen Erfolg der Hersteller in der <strong>Gas</strong>gerätebranche.<br />
OMS (Open Metering System)<br />
Bedingt durch die Umsetzung europäischer Vorgaben<br />
(EU Mandat M441), ist das Thema Smart Metering omnipräsent.<br />
Es soll hierdurch dem Verbraucher ermöglicht<br />
werden, jederzeit vollständig über seinen <strong>Gas</strong>-, Wasser-,<br />
Strom oder Wärmeverbrauch informiert zu sein.<br />
Dadurch soll langfristig die effizientere Nutzung der<br />
vorhandenen Energie gewährleistet werden.<br />
Das Prüflaboratorium ist aufgrund seines Knowhows<br />
in der europäischen Normung und in der Prüfung<br />
selbst stark in der Arbeit der OMS-Gruppe (eine Interessensgemeinschaft<br />
von Herstellern, die im Wesentlichen<br />
in den Verbänden FIGAWA, ZVEI und KNX organisiert<br />
sind) eingebunden. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist<br />
eine europäische Prüfgrundlage auf Basis schon vorhandener<br />
Normen (EN 13757 …). Hierzu wurde eine OMS<br />
Spezifikationen entwickelt, die in eine vorläufige Prüfgrundlage<br />
(VP) umgesetzt werden soll.<br />
Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit in der<br />
entsprechenden Arbeitsgruppe 3 ist es möglich, diese<br />
VP, zumindest für unidirektionale Zähler bis Ende<br />
August 2011 in den sog. Gelbdruck zu geben, dem ein<br />
Einspruchsverfahren in den zuständigen Gremien des<br />
DVGW folgt. Parallel zur Erstellung dieses Standards<br />
wird die Testumgebung entwickelt, so dass im November<br />
2011 erste OMS-zertifizierte unidirektionale Zähler<br />
aus dem <strong>Gas</strong>-, Wasser- und Wärmebereich möglich sein<br />
werden. In einem weiteren Schritt erfolgt bis Ende des<br />
Jahres die Einarbeitung der Anforderungen einer OMS<br />
Schnittstelle an den Datenkonzentrator (MUC), womit<br />
dann im Jahre 2012 diese ebenfalls zertifiziert werden<br />
könnte.<br />
<strong>Gas</strong>zähler Labor<br />
Das Prüflaboratorium <strong>Gas</strong> hat im abgelaufenen Jahr seine<br />
Möglichkeiten im Bereich der Überprüfung von Haushalts<strong>gas</strong>zählern<br />
erweitert und verbessert. Hierzu wurde<br />
ein eichamtlich abgenommener <strong>Gas</strong>zählerprüfstand<br />
(siehe Bild 2.5) bis zu den Durchflüssen von 16m³/h in<br />
Betrieb genommen, welcher Prüfungen u. a. nach der<br />
EN 1359 (Balgen<strong>gas</strong>zähler) beschleunigt. Um die Optimierungen<br />
weiter voran zu treiben, wurde in Gebäude<br />
40.15 ein neues Labor eingerichtet. Nach den Umbauten,<br />
die sich noch in das Jahr 2011 hineinziehen, entsteht<br />
hiermit die Möglichkeit, die notwendigen Prüfungen kosten-<br />
und zeitoptimiert in einem Labor durchzuführen.<br />
Bild 2.5. <strong>Gas</strong>zähler-Prüfstand.<br />
Druckregelgeräte und Sicherheitsabsperreinrichtungen<br />
Für Prüfungen dieser Produkte, die auf der Basis von DIN<br />
EN 334 und DIN EN 14382 durchgeführt werden, verfügt<br />
das Labor seit Langem über Prüfmöglichkeiten bis zu<br />
einem Eingangsdruck von 40 bar. Auf diesem Prüfstand<br />
können auch alle Prüfungen an Haus-Druckregelgeräten<br />
und an Gerätedruckreglern realisiert werden.<br />
Seit dem vergangenen Jahr befindet sich ein Prüfstand<br />
im Aufbau, auf dem Prüfungen für höhere Drücke<br />
realisiert werden können, wobei für alle Prüfungen eine<br />
Medium- und Umgebungstemperatur von –40 °C bis<br />
+60 °C unter Druckbeaufschlagung möglich ist. Auf dem<br />
neuen Prüfstand sind folgende Prüfungen möglich:<br />
<strong>Gas</strong>-Druckregelgeräte mit Eingangsnennweiten bis<br />
DN 150 für Betriebsdrücke bis 150 bar<br />
Sicherheits-Absperrventile und andere Absperreinrichtungen<br />
für Betriebsdrücke bis 150 bar und Nennweiten<br />
bis DN 600<br />
Für die erforderlichen Prüfungen ist eine normgerechte<br />
Prüfstrecke (siehe Bild 2.6) vorhanden, bei der<br />
die in der Norm vorgesehene Durchflussmessung mit<br />
verdichteter und gekühlter bzw. erwärmter Luft durchgeführt<br />
wird. Hierfür ist ein Druckspeicher mit einem<br />
geometrischen Inhalt von ca. 5 m³ und einem Maximaldruck<br />
von 160 bar vorhanden. Der Speicherdruck wird<br />
2-stufig auf den Versorgungsdruck des Druckregelgerätes<br />
vermindert. Die durch das Prüfgerät durchfließende<br />
Luft wird entweder auf das entsprechende Temperaturniveau<br />
angewärmt oder abgekühlt.<br />
Mit dieser Einrichtung lassen sich Durchflüsse von<br />
ca. 20 000 m³/h (bezogen auf Normbedingungen)<br />
erreichen. Die Durchflussmessung erfolgte mit Mess-<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 481
FACHBERICHTE Forschung<br />
Bild 2.6. <strong>Gas</strong>-Druckregler-Prüfstand.<br />
turbinen entsprechender Größe und Umrechnung der<br />
Durchflusswerte auf Standardbedingungen. Die<br />
Prüfbedingungen (Eingangsdruck, Ausgangsdruck,<br />
Durch flussmenge, Umgebungstemperatur) werden<br />
automatisch erfasst und grafisch dargestellt. Bei der<br />
Prüfung von Sicherheits-Absperrventilen ist eine Einrichtung<br />
vorhanden, mit welcher der Druckanstieg<br />
bzw. der Druckabfall am jeweiligen Messort reproduzierbar<br />
im Messbereich normgerecht eingestellt und<br />
verändert werden kann. In Kürze werden auch Schallmessungen<br />
an <strong>Gas</strong>-Druckregelgeräten möglich sein,<br />
um die Wirkung von schallreduzierenden Einbauten<br />
für bestimmte Durchflussmengen einwandfrei nachweisen<br />
zu können.<br />
2.5 Veröffentlichungen<br />
Charwath, M.; Hentschel, J.; Suntz, R. and Bockhorn, H.: Characterisation<br />
of the flame properties of moderately oscillating sooting<br />
methane-air diffusion flames. Combustion generated<br />
fine carbonaceous particles, H. Bockhorn, A. D’Anna, A. F.<br />
Sarofim, H. Wang (ed.), Karlsruhe, p. 589-604, 2010.<br />
Cárdenas, C.; Suntz, R. and Bockhorn, H.: Experimental Investigation<br />
of the Mixing-Process in a Jet-in-Crossflow Arrangement by<br />
Simultaneous 2d-LIF and PIV. Springer series on Heat and<br />
Mass Transfer, Micro and Macro Mixing, H. Bockhorn et al.<br />
(ed.), Berlin, Heidelberg, p. 87-103, 2010.<br />
Denev, J. A.; Fröhlich, J.; Falconi, C. J. and Bockhorn, H.: Direct Numerical<br />
Simulation, Analysis and Modelling of Mixing Processes<br />
in a Round Jet in Crossflow. Springer series on Heat and Mass<br />
Transfer, Micro and Macro Mixing, H. Bockhorn et al. (ed.), p.<br />
143-164, 2010.<br />
Dinkov, I.; Odinius, M.; Habisreuther, P. and Bockhorn, H.: Characterization<br />
of the mild combustion regimes of liquid fuels by<br />
homogeneity parameters – Experimental and numerical<br />
investigation. SPEIC10 Towards Sustainable Combustion,<br />
Spanish and Portuguese Sections of The Combustion Institute,<br />
16-18 June, Tenerife, Spain, 2010.<br />
Djordjevic, N.; Habisreuther, P. and Zarzalis, N.: Porous burner for<br />
application in stationary <strong>gas</strong> turbines: An experimental<br />
investigation of the flame stability, emissions and temperature<br />
boundary condition. SPEIC10 Towards Sustainable<br />
Combustion, Spanish and Portuguese Sections of The Combustion<br />
Institute, June 16-18, Tenerife, Spain, 2010.<br />
Frassoldati, A.; Cuoci, A.; Faravelli, T.; Ranzi, E.; Colantuoni, S.; Martino,<br />
P. d.; Cinque, G.; Kern, M.; Marinov, S.; Zarzalis, N.; Costa, I. D.<br />
and Guin, C.: Fluid Dynamics and Detailed Kinetic Modelling<br />
of Pollutant Emissions from Lean Combustion Systems. Proceedings<br />
of ASME Turbo Expo 2010: Power for Land, Sea and<br />
Air (CDROM), ASME, June 14-18, Glasgow, UK, p. GT2010-<br />
22551, 2010.<br />
Galeazzo, F. C. C.; Donnert, G.; Habisreuther, P.; Zarzalis, N.; Valdes, R. J.<br />
and Krebs, W.: Measurement and Simulation of Turbulent<br />
Mixing in a Jet in Crossflow. Proceedings of ASME Turbo<br />
Expo 2010: Power for Land, Sea and Air (CDROM), ASME, p.<br />
GT2010-22709, 2010.<br />
Haessler, H.; Bockhorn, H.; Pfeifer, C. and Kuhn, D.: Formaldehyde-LIF<br />
of dimethyl ether during auto ignition at elevated pressures.<br />
SPEIC10 Towards Sustainable Combustion, Spanish and Portuguese<br />
Sections of The Combustion Institute, June 16-18,<br />
Tenerife, Spain, 2010.<br />
Kasabov, P. and Zarzalis, N.: Experimental study of the fuel distribution<br />
and reaction zone location of lifted flames at elevated<br />
pressure. SPEIC10 Towards Sustainable Combustion, Spanish<br />
and Portuguese Sections of The Combustion Institute, June<br />
16-18, Tenerife, Spain, 2010.<br />
Marinov, S.; Kern, M.; Merkle, K.; Zarzalis, N.; Peschiulli, N.; Turrini, F.<br />
and Sara, O. N.: On Swirl Stabilized Flame Characteristics<br />
Near the Weak Extinction Limit. Proceedings of ASME Turbo<br />
Expo 2010: Power for Land, Sea and Air (CDROM), ASME,<br />
June 14-18, Glasgow, UK, p. GT2010-22335, 2010.<br />
Marinov, S.; Kern, M.; Zarzalis, N.; Peschiulli, N. and Turrini, F.: Spray<br />
Characteristic Investigation of a Kerosene Fuelled Swirl<br />
Flame. SPEIC10 Towards Sustainable Combustion, Spanish<br />
and Portuguese Sections of The Combustion Institute, June<br />
16-18, Tenerife, Spain, 2010.<br />
Matthes, S.; Erhardt, G.; Gierens, K.; Petzold, A.; Brok, P.; Hagström, M.;<br />
Helmis, C.; Isaksen, I. S.; Laroche, P.; Vancassel, X.; Lee, D.; Raper,<br />
D.; Panidis, T.; Mathioudakis, K.; Tsalavoutas, T.; Kurtenbach, R.;<br />
Wiesen, P.; Wilson, C.; Habisreuther, P.; Schäfer, K. and Zarzalis,<br />
N.: ECATS – Mission of Association for an environmentally<br />
compatible air transport system. DLR Deutsches Zentrum fur<br />
Luft- und Raumfahrt e. V. – Forschungsberichte, 10, Deutsches<br />
Zentrum fur Luft- und Raumfahrt e.V, p. 140-145, 2010.<br />
Nalcaci, O. O.; Böke, N. and Ovez, B. A. A.: Adsorption Behaviour of<br />
Herbicides onto Biodegradable Polycaprolactone. The 6th<br />
Eastern Mediterranean Chemical Engineering Conference<br />
for Collaborative Research in Mediterranean Countries Proceedings,<br />
p. 94, 2010.<br />
Nalcaci, O. O.; Ozgen, S. and Ovez, B.: Metal Contamination Characteristics<br />
Of Lepidium Sativum In Phosphate, Salinity and Nitrate<br />
Contaminated Media, Journal Of Environmental Engineering<br />
136 (11), p. 1260-1266, 2010.<br />
Reichert, D.; Montoya, A.; Liang, X.; Bockhorn, H. and Haynes, B. S.:<br />
Conformational and Thermodynamic Properties of <strong>Gas</strong>eous<br />
Levulinic Acid, Journal of Physical Chemistry A 114, Nr. 46, p.<br />
12323–12329, 2010.<br />
Vukadinovic, V.; Habisreuther, P. and Zarzalis, N.: Experimental Study<br />
on the Influence of Pressure and Temperature on the Bur-<br />
Juli/August 2011<br />
482 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Forschung<br />
FACHBERICHTE<br />
ning Velocity and Markstein Number of Jet A-1 Kerosene.<br />
Proceedings of ASME Turbo Expo 2010: Power for Land, Sea<br />
and Air (CDROM), ASME, June 14-18, Glasgow, UK, p. GT2010-<br />
22535, 2010.<br />
Zhang, F.; Habisreuther, P.; Hettel, M. and Bockhorn, H.: Application of<br />
a Unified TFC Model to Numerical Simulation of a Turbulent<br />
Non-Premixed Flame. Proceedings of the 8th International<br />
ERCOFTAC Symposium on Engineering Turbulence Modelling<br />
and Measurements - ETMM8, 2, European Research Collaboration<br />
on Flow Turbulence and Combustion, ERCOFTAC,<br />
June, 9-11, Marseilles, France, p. 681-686, 2010.<br />
Zhang, F.; Habisreuther, P.; Hettel, M. and Bockhorn, H.: Proceedings<br />
Application of a unified TFC model to numerical simulation<br />
of a lifted turbulent partially premixed flame. Euromech<br />
Fluid Mechanics Conference - 8, Bad Reichenhall, Germany,<br />
13-16. Sept., 2010.<br />
Autoren<br />
Prof. Dr.-Ing. Henning Bockhorn<br />
Engler-Bunte-Institut der Universität<br />
Karlsruhe (TH) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 608-42570 |<br />
E-Mail: Henning.bockhorn@vbt.uni-karlsruhe.de<br />
Prof. Dr. rer.nat. Fritz H. Frimmel<br />
Engler-Bunte-Institut der Universität<br />
Karlsruhe (TH) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 608-42580 |<br />
E-Mail: fritz.frimmel@ciw.uni-karlsruhe.dede<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb<br />
Engler-Bunte-Institut der Universität<br />
Karlsruhe (TH) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 608-42561 |<br />
E-Mail: Thomas.Kolb@kit.edu<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />
Engler-Bunte-Institut der Universität<br />
Karlsruhe (TH) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 608-44891 |<br />
E-Mail: rainer.reimert@ciw.uni-karlsruhe.de<br />
Dr. rer. nat. Josef Klinger<br />
Technologiezentrum Wasser |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 9678-110 |<br />
E-Mail: josef.klinger@tzw.de<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />
In der Ausgabe 7-8/2011 lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />
Haakh<br />
Röstel<br />
Roth / Mikat / Wagner<br />
Bockhorn u.a.<br />
Pflanzenschutzmittelrückstände und Gewässerschutz – neue Lösungsansätze<br />
Wasserpreiskontrolle in Deutschland – Wie stellt sich die Branche dazu?<br />
Der Einfluss moderner Haushaltsgeräte auf den Trinkwasserbedarf der Haushalte<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und<br />
Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe (TZW) im Jahre 2010<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 483
IM PROFIL<br />
ASUE e.V.<br />
Im Profil<br />
In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />
im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt<br />
sich die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.<br />
im Profil.<br />
Folge 3:<br />
Energiesparen seit 1977 –<br />
Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und<br />
umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.<br />
Bild 1. Funktionsprinzip<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus<br />
Ökostrom.<br />
Quelle: www.asue.de<br />
Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für<br />
sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e. V. wurde<br />
1977 gegründet. Sie fördert vor<br />
allem die Weiterentwicklung und<br />
weitere Verbreitung sparsamer und<br />
umweltschonender Technologien<br />
auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>basis. Dabei ist vorrangiges<br />
Ziel, Energiespartechniken den<br />
Weg in die praktische Anwendung<br />
zu ebnen. Träger sind ausschließlich<br />
<strong>Gas</strong>versorgungsunternehmen, die in<br />
Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen<br />
die Aufgaben und die Zielerreichung<br />
der Aktivitäten des Vereins steuern<br />
und überwachen. Die Wissenschaft,<br />
Gerätehersteller und weitere interessierte<br />
Kreise, begleiten die Arbeit der<br />
ASUE.<br />
Die ASUE verfügt über zwei<br />
Geschäftsstellen mit Sitz in Berlin<br />
und Essen. Schwerpunkt der Berliner<br />
Geschäftsstelle ist die politische<br />
Kommunikation. Aufgrund der<br />
zentralen Lage in Deutschland konzentriert<br />
man sich in Essen auf den<br />
technischen Bereich. Unterstützt<br />
wird die ASUE durch die Transferstelle<br />
neue Produkte.<br />
Die zentrale Aufgabe der ASUE<br />
ist es, die Verbreitung von effizienten<br />
und schadstoffarmen Technologien<br />
zur <strong>Gas</strong>anwendung voranzutreiben.<br />
Die Notwendigkeit, Energie einzusparen<br />
und Ressourcen zu schonen,<br />
findet breiten gesellschaftlichen<br />
Konsens. Auch die Bundesregierung<br />
hat diese Notwendigkeit in<br />
Ihrem aktuellen Energiekonzept<br />
fixiert. <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> und seine Anwendungstechniken<br />
bieten hierzu eine<br />
breite Palette von verfügbaren<br />
Lösungen, wie<br />
Solar-Brennwert-Technik<br />
Kraft-Wärme-Kopplung<br />
<strong>Gas</strong>wärmepumpen<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-Mobilität<br />
Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus Ökostrom.<br />
Weiterhin erarbeitet die ASUE<br />
durch Begleitung von Entwicklungs-,<br />
Forschungs- und Feldtestprojekten<br />
Grundlagenerkenntnisse<br />
zur effizienten Nutzung von Erdund<br />
Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>. Ziel der Arbeit ist<br />
es, gemeinsam mit renommierten<br />
Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />
und der Industrie Lösungen<br />
für die Herausforderungen der<br />
Zukunft zu erarbeiten. <strong>Gas</strong>wärmepumpen,<br />
Mikro- und Mini-KWK,<br />
<strong>Gas</strong>-Brennwertheizungen kleinster<br />
Leistungen, <strong>Gas</strong>-Brennstoffzellen<br />
oder die Anwendung von Bio-<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> zeigen an wenigen Beispielen<br />
auf, wie <strong>gas</strong>förmige Brennstoffe<br />
im Markt zu kunftsfähig positioniert<br />
werden müssen. Hierfür hat die<br />
ASUE mehrere Experten-Arbeitskreise<br />
gegründet, die sich mit diesen<br />
Fragestellungen befassen.<br />
Arbeitskreis Energiedienstleistungen<br />
Der Arbeitskreis Energiedienstleistungen<br />
setzt sich mit Fragestellungen<br />
zum Energiemanagement und<br />
zu Energiedienstleistungen auseinander.<br />
Diese spielen im Portfolio der<br />
Energieversorgungsunternehmen<br />
eine zunehmend wichtigere Rolle<br />
und werden von Kundenseite<br />
immer stärker nachgefragt. Das<br />
gezielte Energiemanagement er -<br />
möglicht es nicht nur klima- und<br />
umweltpolitische Ziele in Einklang<br />
zu bringen, sondern auch die Ener-<br />
Juli/August 2011<br />
484 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
ASUE e.V.<br />
IM PROFIL<br />
giekosten nachhaltig zu senken. Die<br />
aktuellen Schwerpunkte der Informationspolitik<br />
im Sinne von „Technischen<br />
Dienstleistungen“ werden von<br />
Systemen mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />
und speziell für den Wohnungsbau<br />
mit intelligenten Lüftungskonzepten<br />
gemäß Energie-Einsparverordnung<br />
(EnEV) geprägt sein.<br />
Bild 2. Funktionsprinzip<br />
gekoppelte und<br />
getrennte Energieerzeugung.<br />
Quelle: www.asue.de<br />
Arbeitskreis Haustechnik<br />
Für die Haustechnik waren 2010 vor<br />
allem die neuen Gesetze, wie das<br />
Erneuerbare Energien Wärme Ge -<br />
setz (EEWärmeG) und die EnEV<br />
2009, relevant. So müssen in Neubauten<br />
entweder Quoten regenerativer<br />
Energien – wie beispielsweise<br />
Solarwärme oder Umweltwärme –<br />
oder eine Kraft-Wärme-Kopplungs-<br />
Anlage eingesetzt werden. In einigen<br />
Bundesländern gelten diese<br />
Regelungen auch für den Gebäudebestand<br />
bei entsprechenden<br />
Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen.<br />
Mit der Vorbereitung der EnEV<br />
2012 steht eine neue Herausforderung<br />
für die Energieversorgung im<br />
Haus vor der Tür. Diese – ebenso wie<br />
die Integration der neuen Techniken<br />
„Strom erzeugende Heizung“<br />
und „<strong>Gas</strong>wärmepumpe“ – gehören<br />
zu den Schwerpunkten des Arbeitskreises<br />
im Jahr 2011.<br />
Arbeitskreis Energie<br />
und Umwelt<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> hat im Vergleich der herkömmlichen<br />
Energieträger herausragende<br />
positive Produkteigenschaften:<br />
Die geringsten spezifischen<br />
Treibhaus<strong>gas</strong>emissionen be -<br />
zogen auf den Energieeinsatz, eine<br />
schadstoffarme Verbrennung in<br />
Bezug auf Stickstoffoxide, Schwefeldioxid<br />
und Feinstaub. Zudem lässt<br />
sich <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> hervorragend mit Solarenergie<br />
kombinieren. Das <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>leitungsnetz<br />
bietet eine bestehende<br />
Infrastruktur zur Nutzung von regenerativem<br />
Bio<strong>gas</strong>, das auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>qualität<br />
veredelt wird. Moderne <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>geräte<br />
haben sehr effiziente<br />
Techniken zur Energieversorgung<br />
und zudem entwickelte die Geräteindustrie<br />
innovative Konzepte wie<br />
z. B. die Strom erzeugende Heizung<br />
(= Mikro-KWK). Derartige Konzepte<br />
zu begleiten und die Vorzüge<br />
öffentlichkeitswirksam aufzubereiten,<br />
gehört zum weiten Spektrum<br />
dieses Arbeitskreises.<br />
Arbeitskreis <strong>Gas</strong>wärmepumpen/Kältetechnik<br />
Mit dem Zeolith-Gerät der Firma<br />
Vaillant steht seit Mitte 2010 erstmals<br />
auch eine <strong>Gas</strong>wärmepumpe<br />
für das Einfamilienhaus zur Verfügung.<br />
Hierbei handelt es sich um<br />
ein Adsorptions-Gerät, das mit einer<br />
Kombination aus einem Feststoff<br />
(dem Zeolith) und einer Flüssigkeit<br />
(Wasser) arbeitet.<br />
<strong>Gas</strong>absorptionswärmepumpen<br />
für Mehrfamilienhäuser, Gewerbe<br />
und Industrie wurden auch 2010<br />
umfangreich in Deutschland installiert.<br />
Diese bilden den Stand der<br />
Technik. Die Verbreitung und die<br />
Wartung wurden zudem mit neuen<br />
Vertriebspartnern und Serviceunternehmen<br />
verbessert.<br />
<strong>Gas</strong>motorische Wärmepumpen<br />
werden zunehmend auch in Lagergebäuden<br />
und Supermärkten eingesetzt.<br />
Von Vorteil ist hierbei, dass mit<br />
dieser Technik die Anforderungen<br />
von EnEV und EEWärmeG ohne<br />
Änderungen an den Gebäuden er -<br />
füllt werden können. Die Kombination<br />
aus der Nutzung der Primärenergie<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>, der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung und der Wärmepumpe<br />
stellt eine besonders Ressourcen<br />
schonende Energieversorgung für<br />
Gebäude dar. Hinzu kommt, dass<br />
<strong>Gas</strong>wärmepumpen – wie alle <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>geräte<br />
– auch mit Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> oder<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> aus regenerativem Ökostrom<br />
betrieben werden können.<br />
Arbeitskreis<br />
<strong>Gas</strong>turbinentechnik<br />
Im größeren Leistungsbereich der<br />
Kraft-Wärme-Kopplung und wenn<br />
höhere Temperaturen der Wärmebereitstellung<br />
erforderlich sind,<br />
werden <strong>Gas</strong>turbinen eingesetzt. Sie<br />
stehen seit vielen Jahren als be -<br />
währte Komponenten zur Verfügung.<br />
Ende 2005 waren in Deutschland<br />
mehr als 340 <strong>Gas</strong>turbinen mit<br />
einer gesamten elektrischen Leistung<br />
von mehr als 7000 MW in<br />
Betrieb.<br />
<strong>Gas</strong>turbinen werden im industriellen<br />
Bereich sowie in der kommunalen<br />
Strom- und Wärmewirtschaft<br />
eingesetzt. Mit deutlich über 40 %<br />
steht der Einsatz von <strong>Gas</strong>turbinen in<br />
der Fern- und Nahwärmeversorgung<br />
weiterhin an erster Stelle. In<br />
der Prozesstechnik werden <strong>Gas</strong>turbinen<br />
häufig zur Trocknung und zur<br />
Nachverbrennung von Geruchsstoffen<br />
eingesetzt.<br />
<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 485
IM PROFIL<br />
ASUE e.V.<br />
Die jüngst getroffene Entscheidung<br />
der Bundesregierung zum<br />
schrittweisen Ausstieg aus der<br />
Atomenergie bis zum Jahr 2022<br />
wird für eine weitere Belebung des<br />
<strong>Gas</strong>turbinenmarktes sorgen. Generell<br />
sind die Erfahrungen mit neuen<br />
<strong>Gas</strong>turbinenprojekten durchweg<br />
positiv. Insbesondere auf der Emissionsseite<br />
zeigt sich, dass die Low-<br />
NO x -Brennkammern dauerhaft eine<br />
deutliche Absenkung der NO x -Emissionen<br />
gewährleisten können.<br />
Arbeitskreis BHKW/<br />
Brennstoffzellen<br />
In den Diskussionen um die Energiewende<br />
in Deutschland hat sich<br />
gezeigt, dass effiziente Energietechniken<br />
neben den erneuerbaren<br />
Energien einen immer höheren Stellenwert<br />
einnehmen. Die Kraft-<br />
Wärme-Kopplung bietet hier ein<br />
großes Potenzial, energieeffizient<br />
Strom und Wärme bedarfsgerecht<br />
und lokal zu erzeugen. Ein Anzeichen<br />
für das Umdenken der Gerätehersteller<br />
in Richtung Kraft-Wärme-<br />
Kopplung ist in deren aktuellen Entwicklungen<br />
deutlich zu erkennen.<br />
Mittlerweile richten Besitzer von<br />
Ein- und Mehrfamilienhäusern, die<br />
vor der Wahl eines neuen Heizsystems<br />
stehen, ihren Blick verstärkt<br />
auf dezentrale Mikro-KWK-Technik.<br />
Gerade die aktuellen Überlegungen<br />
zu virtuellen Kraftwerken, zu Smart<br />
Metering verbunden mit den Möglichkeiten,<br />
die kleine BHKWs bieten,<br />
lässt die Aussage zu: Mikro- und<br />
Mini-BHKW sind im Kommen. Der<br />
Arbeitskreis „Blockheizkraftwerke/<br />
Brennstoffzellen“ hat die kleinen<br />
BHKW schon seit vielen Jahren auf<br />
der Agenda seiner Arbeitskreissitzungen<br />
und beobachtet den Fortschritt<br />
bei der Entwicklung, Erprobung<br />
und Markteinführung von<br />
Stirling-Motoren, Brennstoffzellen<br />
und motorischen BHKW mit elektrischen<br />
Leistungen kleiner 10 kW<br />
sehr genau. Nunmehr kristallisiert<br />
sich heraus, dass Mini- und Mikro-<br />
BHKW einen technischen Entwicklungsstand<br />
erreicht haben, der eine<br />
Markteinführung erlaubt.<br />
Transferstelle neue Produkte<br />
Die „Transferstelle neue Produkte“<br />
kümmert sich um den Transfer effizienter<br />
<strong>Gas</strong>techniken aus der Forschung<br />
und Entwicklung in die<br />
Markteinführung. Hierzu werden<br />
auch die Entwicklungen der Hersteller<br />
anderer Länder berücksichtigt.<br />
Die Transferstelle dient als zentrale<br />
Anlauf- und Koordinierungsstelle<br />
für neue <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>anwendungen.<br />
Die brancheninterne und branchenübergreifende<br />
Kommunikation und<br />
Kooperation mit Energiever sorgungsunternehmen,<br />
Verbänden<br />
und Marktpartnerorganisationen<br />
sind wesentlicher Bestandteil der<br />
Transferstellentätigkeit, ebenso wie<br />
die Abstimmung und Mitarbeit in<br />
internationalen Organisationen und<br />
Gremien. Vor allem beim Thema<br />
„Mikro-KWK/Strom erzeugende<br />
Heizung“ helfen zahlreiche europäisch<br />
orientierte Aktivitäten die<br />
Implementierung von regionalen<br />
KWK-Förderinstrumenten, sowie<br />
den Abgleich nationaler Aktivitäten<br />
zur Markteinführungsunterstützung<br />
inhaltlich zu begleiten.<br />
Das Hauptaugenmerk der Transferstelle<br />
liegt in Deutschland auf<br />
Themen wie der Strom erzeugende<br />
Heizung, Smart Metering, Virtuellen<br />
Kraftwerken, <strong>Gas</strong>wärmepumpen,<br />
Brennstoffzellen usw.<br />
Innovationspreis<br />
Da die Förderung von technischen<br />
Innovationen bei der ASUE seit<br />
jeher eine große Rolle spielt, ist die<br />
Auslobung und Verleihung des<br />
„Innovationspreises der deutschen<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaft“ mittlerweile zur<br />
guten Tradition geworden.<br />
Im Zwei-Jahres-Rhythmus verleiht<br />
die ASUE den Preis für hervorragende<br />
Ansätze zur Energieeinsparung<br />
und/oder Emissionsminderung,<br />
in den Bereichen „Planung,<br />
Forschung und Entwicklung“ sowie<br />
„Umweltschonende Mobilität: <strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
im Verkehr“.<br />
Effizienzdialoge<br />
Die politische Debatte über Klimaschutz,<br />
Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
betrifft zunehmend<br />
auch die <strong>Gas</strong>wirtschaft. Durch<br />
intensiven Informationsaustausch<br />
mit Verbänden, Vertretern aus Politik<br />
und Wirtschaft, Mitarbeitern in<br />
Gremien und Ausschüssen sowie<br />
auf energiepolitischen Veranstaltungen<br />
beteiligt sich die ASUE aktiv<br />
bei der Gestaltung der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen. Hierfür wurden<br />
eigens die sogenannten ASUE-<br />
Effizienzdialoge ins Leben gerufen.<br />
Im Jahr 2010 wurden vier Veranstaltungen<br />
zum Thema Mikro-KWK für<br />
Berlin/Brandenburg, Bayern, Baden-<br />
Württemberg sowie Rheinland-<br />
Pfalz/Hessen durchgeführt. Zusätzlich<br />
wurde ein eigener Internetauftritt<br />
zur Begleitung und Nachbetrachtung<br />
der Effizienzdialoge<br />
eingerichtet.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die ASUE versorgt regionale und<br />
überregionale Tageszeitungen, die<br />
Fachpresse und weitere Medien<br />
regelmäßig mit Fakten und Hintergrundwissen<br />
zum Brennstoff Erdund<br />
Bio-<strong>Erd<strong>gas</strong></strong> im Kontext effizienter<br />
Anwendungsfelder.<br />
Der Verein vermittelt Experten<br />
auf Fachmessen, Tagungen, Seminaren<br />
sowie mit einer Vielzahl von<br />
Druckschriften und Grafiken praktisches<br />
und theoretisches Wissen zu<br />
konkreten Anwendungstechnologien.<br />
Als zentrale Informations- und<br />
Beratungsstelle klärt die ASUE Politik,<br />
Fachleute und die Öffentlichkeit<br />
über alle Aspekte der rationellen<br />
<strong>Gas</strong>anwendung mit innovativen<br />
Technologien auf. Ein Newsletter<br />
informiert darüber hinaus online<br />
über technische Neuerungen, Innovationen<br />
und relevante politische<br />
Ereignisse.<br />
Kontakt:<br />
ASUE<br />
Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und<br />
umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.,<br />
Litfaß-Platz 3,<br />
D-10178 Berlin,<br />
Tel. (0 30) 22 19 13 49-4,<br />
www.asue.de<br />
Juli/August 2011<br />
486 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
AUS DER PRAXIS<br />
Neues elektronisches Zählwerk<br />
für Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
Bisher wurden Verbrauchswerte von Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählern vorwiegend durch mechanisch arbeitende Zählwerke<br />
ermittelt. Die Datenübermittlung erforderte zusätzliche Hilfseinrichtungen, wie z. B. Impulsgeber oder<br />
geeichte externe Gebergeräte. Die Aerzener Maschinenfabrik, seit 1930 Hersteller von Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählern<br />
und damit einer der ältesten und größten Hersteller der Welt, hat in enger Zusammenarbeit mit der RheinEnergie<br />
AG in Köln das neue, elektronisch arbeitende Zählwerk GAZ entwickelt. Es erfasst die Zählerstände und<br />
übermittelt sie direkt ohne zwischengeschaltete Hilfseinrichtungen.<br />
Die für Drehkolben<strong>gas</strong>zähler charakteristische Messfehlerkurve wird im Zählwerk elektronisch kompensiert.<br />
Weiterhin kann das neue elektronische Zählwerk im Herstellerwerk in Aerzen im Zuge einer Neueichung<br />
gegen das alte mechanische Zählwerk getauscht werden.<br />
Die RheinEnergie AG, eines der<br />
größten kommunalen Versorgungsunternehmen<br />
in Deutschland,<br />
trägt gemeinsam mit seinen Partnern<br />
Verantwortung für rund 2,5<br />
Millionen Menschen in der rheinischen<br />
Region. Den <strong>Gas</strong>verbrauch<br />
der Kunden erfasst das Unternehmen<br />
über insgesamt ca. 220 000<br />
<strong>Gas</strong>zähler, davon ca. 1200 Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
für Großverbraucher<br />
wie Industriebetriebe, Krankenhäuser,<br />
Schulen usw. „Wir beziehen seit<br />
vielen Jahren Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
von der Aerzener Maschinenfabrik,<br />
erläutert Heinrich Hammerschlag,<br />
Referent Prüfung <strong>Gas</strong>zähler<br />
und <strong>Gas</strong>geräte der RheinEnergie AG<br />
in Köln.<br />
Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
sind insbesondere unter Berücksichtigung<br />
der harmonisierten EU-<br />
Vorschriften für den Einsatz im<br />
europäischen Markt konzipiert und<br />
werden nach DIN ISO 9001 hergestellt.<br />
Mit der kleinsten verfügbaren<br />
Baugröße G 40 ließe sich der Bedarf<br />
von ca. 100 Einfamilienhäusern<br />
ermitteln.<br />
Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
Die typische Anwendung für Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
ist die Messung<br />
des <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>-Verbrauches, um seitens<br />
der <strong>Gas</strong>versorger die gelieferten<br />
Mengen korrekt abrechnen zu können.<br />
Die <strong>Gas</strong>zähler werden nach den<br />
bestehenden nationalen oder EG-<br />
Richtlinien geeicht oder mit Konformitätserklärung<br />
nach MID geliefert.<br />
Erst dann kann ein Einsatz im<br />
geschäftlichen Verkehr erfolgen.<br />
Branchentypisch ist die stündliche<br />
Erfassung und Übermittlung<br />
von Verbrauchswerten. Damit er -<br />
gibt sich automatisch die Notwendigkeit,<br />
die aktuellen Zählerstände<br />
automatisiert per „Fernablesung“<br />
von der Messstelle bis zum Energieversorgungsunternehmen<br />
zu übertragen.<br />
Für diese Übertragung der<br />
ermittelten Verbrauchsdaten in ein<br />
externes Datenerfassungssystem –<br />
in der Regel ein Mengenumwerter<br />
oder Datenlogger – bestanden bisher<br />
zwei Möglichkeiten:<br />
Die Impulsübertragung<br />
wird über einen mechanischen<br />
Impulsgeber (Reedkontakt) realisiert,<br />
der mit dem Getriebe des<br />
Zählwerks mechanisch verbunden<br />
ist. Die Impulswertigkeit ist für eine<br />
Zählergröße definiert und in der<br />
Regel nicht veränderbar. Die<br />
Impulse werden im Datenerfassungssystem<br />
kumuliert und stehen<br />
deshalb nicht im unmittelbaren<br />
Zusammenhang zum angezeigten<br />
Zählwerkstand.<br />
Nachteil: Bei intermittierendem<br />
Betrieb können die Rotoren eines<br />
Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers in der Auslaufphase<br />
in eine kurzzeitige Pendelbewegung<br />
geraten, verursacht<br />
durch den Druckausgleich in der<br />
Rohrleitung. Dadurch kann der<br />
Reedkontakt in ungünstigen Fällen<br />
Impulse auch ohne <strong>Gas</strong>durchfluss<br />
erzeugen, wodurch der Fortschritt<br />
des nachgebildeten Zählerstandes<br />
im Datensammler vom Zählerstand<br />
am Zählwerk leicht abweicht und<br />
damit nicht eindeutig ist.<br />
Bei der<br />
Zählerstandsübertragung<br />
wird ein eigenständiges, geeichtes<br />
Gebergerät für Zählwerkstände<br />
über den mechanischen Abtrieb am<br />
Zählwerkskopf des Drehkolben-<br />
<strong>Gas</strong>zählers angetrieben. Der Ausgabewert<br />
des Gebergeräts wird in der<br />
Regel mit dem angezeigten Wert<br />
des mechanischen Zählwerkes<br />
gleichgesetzt. Je nach Typ, kann das<br />
Gebergerät über ein eigenständiges<br />
Zählwerk verfügen. Die Berechnung<br />
der Differenz findet in den nachgeschalteten<br />
Systemen statt.<br />
Nachteil: Der Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
muss mit einem geeichten<br />
Gebergerät, ggf. zusätzlich mit<br />
Bild 1. Heinrich Hammerschlag, Referent Prüfung <strong>Gas</strong>zähler<br />
und <strong>Gas</strong>geräte der RheinEnergie AG in Köln.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 487
AUS DER PRAXIS<br />
Bild 2.<br />
Mechanisches<br />
Zählwerk.<br />
einem Übersetzungsgetriebe, ausgestattet<br />
werden.<br />
Fehlerfreie Übertragung<br />
echter Zählerstände<br />
Um die möglichen Nachteile der<br />
Übertragungssysteme auszuschalten,<br />
fordert die Energiebranche<br />
unter dem Stichwort ´Smart Metering´<br />
intelligente Zähler für eine<br />
einwandfreie Kommunikation zur<br />
Stärkung des Energie-Bewusstseins.<br />
Entsprechend dem Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) haben<br />
Messstellenbetreiber jeweils Messeinrichtungen<br />
einzubauen, die dem<br />
jeweiligen Anschlussnutzer den tatsächlichen<br />
Energieverbrauch und<br />
Bild 3. Elektrisches Zählwerk mit digitalen<br />
Anschlüssen.<br />
die tatsächliche Nutzungszeit<br />
widerspiegeln.<br />
„Deshalb wollen wir zukünftig<br />
bei den Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählern<br />
die Datenübertragung nicht<br />
mehr durch eine Impulszählung,<br />
sondern durch eine Übert ragung<br />
echter Zählerstände realisieren. Das<br />
war aber in der bisherigen Ausführung<br />
mit einem mechanischen Zählwerk<br />
nur mit zusätzlichen Gebergeräten<br />
für Zählwerkstände möglich.<br />
Die RheinEnergie AG fordert die<br />
Möglichkeit, Zählerstände eindeutig<br />
zu übertragen, denn nur so stimmt<br />
der angezeigte bzw. fortgeschriebene<br />
Zählwerkstand am <strong>Gas</strong>zähler<br />
präzise mit dem elektronisch übertragenen<br />
Zählwerkstand überein“,<br />
betont Heinrich Hammerschlag.<br />
Diese Forderung kann aus Sicht der<br />
RheinEnergie AG ein vollkommen<br />
elektronisches Zählwerk erfüllen. Es<br />
setzt die mechanische Drehbewegung<br />
des Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers in<br />
ein elektronisches Signal um, das<br />
dann – ebenfalls elektronisch –<br />
übermittelt werden kann. Aus diesem<br />
neuen Konzept ergeben sich<br />
für einen <strong>Gas</strong>lieferanten wie die<br />
RheinEnergie folgende Vorteile:<br />
keine Notwendigkeit zusätzlicher<br />
geeichter Gebergeräte<br />
für die Übermittlung der<br />
Zählwerkstände<br />
Eindeutigkeit der übertragenen<br />
Zählwerkstände<br />
keine Prellimpulse oder<br />
elektromagnetische Störungen<br />
einfache Übertragung durch<br />
genormte Schnittstellen<br />
nur noch ein von der<br />
Durchflussrichtung<br />
unabhängiges Zählwerk<br />
Höchstmögliche Flexibilität<br />
hinsichtlich künftiger<br />
Übertragungslösungen durch<br />
ein modulares System<br />
Vorteile<br />
Das neue elektronische Zählwerk<br />
GAZ wurde nach dem Prinzip „Konstruieren<br />
heißt weglassen“ entwickelt.<br />
Primäres Ziel der neuen Konstruktion<br />
war es, ein sicheres elektronisches<br />
Signal zum Versorger<br />
übertragen zu können. Deshalb<br />
wurde die alte zwischengeschaltete<br />
Uhrwerkstechnik des komplizierten<br />
mechanischen Zählwerks vollständig<br />
eliminiert. Das neue elektronische<br />
Zählwerk GAZ mit zwei Mikrokontrollern<br />
erfasst die Drehbewegung<br />
des Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers<br />
und wandelt sie unmittelbar in ein<br />
elektronisches Signal um. Dazu ist<br />
das elektronische Zählwerk mit<br />
einer redundanten Batterie ausgestattet,<br />
die für eine Lebensdauer<br />
von jeweils 16 Jahren spezifiziert<br />
wurde. Ein neunstelliges LCD-Display<br />
garantiert die Mengenerfassung<br />
über mindestens ein Jahr<br />
ohne Nulldurchgang. Im Zählwerksgehäuse<br />
befinden sich zwei gleichberechtigte<br />
induktive Schnittstellen.<br />
Außen am Gehäuse werden<br />
verschiedene Schnittstellen entsprechend<br />
dem jeweiligen Kundenbedarf<br />
montiert. Alle außen liegenden<br />
Schnittstellen beeinflussen<br />
nicht die EG-Baumusterprüfbescheinigung<br />
des Aerzener Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers<br />
und sind deshalb<br />
sehr flexibel für zukünftige Elektronik-Standards,<br />
wie zum Beispiel<br />
Bus-Systeme, Funk-Module usw.<br />
Aktuell verfügbar sind<br />
eine M-Bus-Interface-Schnittstelle,<br />
nach Überzeugung von<br />
RheinEnergie und Aerzener<br />
Juli/August 2011<br />
488 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
AUS DER PRAXIS<br />
Maschinenfabrik die Schnittstelle<br />
der Zukunft,<br />
eine Niederfrequenz-Impuls-<br />
Schnittstelle mit parametrierbarer<br />
Impulswertigkeit,<br />
ein Namur-Interface zur sicheren<br />
Ansteuerung externer Mengenumwerter<br />
und Datenlogger etablierter<br />
Hersteller,<br />
eine USB-Schnittstelle zur Parametrierung<br />
des Zählwerks durch<br />
eine Software auf Windows-Basis<br />
mit mehreren Benutzer-Ebenen<br />
für höchstmögliche Sicherheit.<br />
Elektronisches<br />
Zählwerk GAZ<br />
Als „Highlight“ wird im neuen elektronischen<br />
Zählwerk GAZ der Aerzener<br />
Maschinenfabrik innerhalb der<br />
Zählwerk-Elektronik eine Invers-<br />
Funktion der individuellen Messfehlerkurve<br />
jedes Drehkolben-<strong>Gas</strong>zählers<br />
berechnet, um den Messfehler<br />
zu kompensieren. Hiermit ergibt<br />
sich ein Messergebnis als Summenkurve,<br />
das durch Kompensation der<br />
Kalibrierkurve die Messfehler über<br />
den gesamten Messbereich fast<br />
vollständig eliminiert. Dieses konstruktive<br />
Detail bietet dem Versorger<br />
ein Höchstmaß an Messpräzision<br />
und damit auch höchste Genauigkeit<br />
der bedarfsbezogenen Verbrauchsabrechnung<br />
an den <strong>Gas</strong>verbrauchern.<br />
Digitale Zukunft gesichert<br />
Mit der Neuentwicklung des elektronischen<br />
Zählwerkes hat die Aerzener<br />
Maschinenfabrik auch be -<br />
rücksichtigt, dass man die bisherigen<br />
gelieferten Zähler mit<br />
mechanischem Zählwerk auf ein<br />
elektronisches Zählwerk umrüsten<br />
kann. Eine Nachrüstung eines elektronischen<br />
Zählwerkes an der alten<br />
Baureihe mit mechanischem Zählwerk<br />
kann im Zuge einer Neueichung<br />
problemlos durchgeführt<br />
werden. Diese Eichung und Umrüstung<br />
darf bedingt durch das geltende<br />
Regelwerk ausschließlich im<br />
Herstellerwerk in Aerzen durchgeführt<br />
werden. Mit der Option der<br />
Nachrüstung ist sowohl für Altanlagen<br />
als auch für Neuanlagen die<br />
,digitale Zukunft‘ des neuen Zählwerks<br />
gesichert.<br />
„Das neue elektronische Zählwerk<br />
hat seine Marktreife erreicht<br />
und kann ab 2011 geliefert werden.<br />
Deshalb wird die Aerzener Maschinenfabrik<br />
alle neuen Drehkolben-<br />
<strong>Gas</strong>zähler mit dem neuen elektronischen<br />
Zählwerk als Standardversion<br />
ausrüsten. Diese <strong>Gas</strong>zähler entsprechen<br />
der Europäischen Messgeräte-<br />
Richtlinie MID (Measurement Instrument<br />
Directive). Außerdem werden<br />
unsere bisherigen Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
mit den bisherigen mechanischen<br />
Doppelrollen-Zählwerken<br />
und der bisherigen PTB-Zulassung<br />
(PTB = Physikalisch-Technische Bundesanstalt)<br />
nach der Umrüstung auf<br />
die neuen elektronischen Zählwerke<br />
ebenfalls als MID-Zähler neu<br />
in Verkehr gebracht.“, betont Produktmanager<br />
Rainer Lübbecke von<br />
der Aerzener Maschinenfabrik.<br />
„Mit dem neuen elektronischen<br />
Zählwerk GAZ haben wir jetzt die<br />
Lösung, die wir für die Aerzener<br />
Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler bei unseren<br />
Großkunden benötigen. Diese hat<br />
für uns vier Vorteile:<br />
1. Austauschbarkeit der Zählwerke<br />
bei Weiterverwendung der<br />
eigentlichen Drehkolben-<br />
<strong>Gas</strong>zähler<br />
2. Freie Einstellbarkeit der<br />
Impulswerte<br />
3. Hohe Flexibilität der Schnittstellen<br />
für künftige Standards<br />
4. Interne Fehlerkompensation.<br />
Bei Neuinstallationen werden<br />
wir bevorzugt Drehkolben-<strong>Gas</strong>zähler<br />
mit elektronischem Zählwerk<br />
einsetzen. Altgeräte werden wir<br />
nach Möglichkeit auf die neue elektronische<br />
Version umrüsten“, urteilt<br />
Heinrich Hammerschlag.<br />
Kontakt:<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH,<br />
Stephan Brand,<br />
Tel. (05154) 81-7562,<br />
E-Mail: info@aerzener.de,<br />
www.aerzen.com
TECHNIK AKTUELL<br />
ECOMAX 4C komplettiert Rekuperatorbrenner<br />
Einen Lückenschluss realisiert Elster<br />
Kromschröder bei der keramischen<br />
Rekuperatorbrenner-Baureihe<br />
ECOMAX® des Geschäftssegments<br />
LBE. Mit dem neuen ECOMAX<br />
4C, der über eine Brennerleistung<br />
von 180 kW verfügt, ergänzt das<br />
Unternehmen sein Sortiment. Bisher<br />
war die keramische Ausführung<br />
des ECOMAX mit einem Leistungsbereich<br />
von bis zu 100 kW oder als<br />
ECOMAX 5C mit 250 kW erhältlich.<br />
Der ECOMAX 4C ist mit dem Rekuperator<br />
aus SiSiC für direkt beheizte<br />
Wärmebehandlungsprozesse<br />
geeignet, bei denen metallische<br />
Rekuperatorbrenner nicht oder nur<br />
eingeschränkt eingesetzt werden<br />
können – beispielsweise im Temperaturbereich<br />
oberhalb von 1100 °C<br />
bei Anwendungen in der Metallindustrie.<br />
Da der Rekuperatorbrenner<br />
wie alle Mitglieder der ECOMAX-<br />
Familie die Wärme der Ofenab<strong>gas</strong>e<br />
zur Verbrennungsluftvorwärmung<br />
nutzt, können bis zu 30 Prozent<br />
Energie – je nach Brennermodell<br />
und Betriebsweise – gespart werden.<br />
Sämtliche ECOMAX-Brenner verfügen<br />
über einen integrierten Wärmetauscher,<br />
über den durch die<br />
Ab<strong>gas</strong>wärme eine Vorwärmung der<br />
Verbrennungsluft auf bis zu 700 °C<br />
erfolgt. Einsatzgebiete der Rekuperatorbrenner<br />
sind indirekte Beheizungen<br />
mit Strahlrohren oder<br />
direkte Beheizungen in Verbindung<br />
mit einem Ejektor zur Ab<strong>gas</strong>rücksaugung.<br />
Die Baureihe besteht aus<br />
insgesamt sieben Baugrößen und<br />
deckt ein Leistungsspektrum von 25<br />
bis 500 kW ab. Die Rekuperatorbrenner<br />
sind in metallischen, vollkeramischen<br />
sowie Glattrohr-Ausführungen<br />
erhältlich (M, C oder FTR). So<br />
verfügt ECOMAX..C über einen keramischen<br />
Rekuperator aus SiSiC für<br />
eine maximale Anwendungstemperatur<br />
bis zu 1300 °C. Der Stahlguss-<br />
Rippenrekuperator des ECOMAX..M<br />
sorgt für einen maximalen Wirkungsgrad<br />
bis 1150 °C. Alle Brenner<br />
werden direkt elektrisch gezündet<br />
und – abhängig vom Anwendungsfall<br />
– direkt ionisch oder mit UV-<br />
Sonde überwacht. Die sehr hohe<br />
Flammenaustrittsgeschwindigkeit<br />
und die Regelungsart Ein/Aus<br />
ermöglichen eine exakte Temperaturführung<br />
im Ofen sowie eine<br />
hohe Temperaturgenauigkeit.<br />
Kontakt:<br />
Elster GmbH,<br />
Martin Wicker,<br />
Tel. (0 541) 1214-624,<br />
E-Mail: martin.wicker@elster.com,<br />
www.lbe-online.de<br />
Messdatenmanagementsystem belegt<br />
Skalierbarkeit auf Microsoft SQL Server<br />
Itron Inc. verkündete den erfolgreichen<br />
Abschluss einer weiteren<br />
Reihe strenger Leistungs- und Skalierbarkeitstests<br />
des Itron Enterprise<br />
Edition Messdaten-Managementsystems<br />
(IEE MDM). Dieses<br />
Produkt stellt die Messdaten-<br />
Managementlösung dar, welche<br />
Benchmarks unter Nutzung des<br />
Microsoft SQL Servers erfüllt. Der<br />
umfassende Test bestätigt, dass die<br />
Lösung 500 Mio. Zählerablesungen<br />
in weniger als drei Stunden durchführen<br />
sowie zeitbezogene Abrechnungsdaten<br />
mit zehn Millionen<br />
Zählern verarbeiten kann. Demzufolge<br />
können die Versorgungsunternehmen<br />
sicher sein, dass IEE<br />
MDM, eingesetzt auf dem Microsoft<br />
SQL Server, eine verlässliche und<br />
wartungsarme Plattform darstellt,<br />
die die größten und aufwändigsten<br />
Einsätze unterstützt.<br />
Itron und Microsoft führten mit<br />
dem IEE MDM eine Reihe von Tests<br />
mit großen Datenmengen auf<br />
einem SQL-Server 2008 durch. Ziel<br />
war es, die authentischen Anforderungen<br />
eines Einsatzes mit zehn<br />
Millionen Zählern nachzubilden. In<br />
jedem Test wurde ein Alltagsszenario<br />
abgebildet, in dem es galt, eine<br />
Kombination aus stündlichen und<br />
15-minütigen Daten sowie Registerdaten<br />
zu verarbeiten – vom Datenimport,<br />
über die Validierung und<br />
Schätzung bis hin zu abrechnungsrelevanten<br />
Kalkulationen und zum<br />
Datenexport – um zeitabhängige<br />
Tarifgestaltungen zu ermöglichen.<br />
Diese Tests bestätigten die Leistungsfähigkeit<br />
und Skalierbarkeit<br />
von IEE MDM und Microsoft SQL auf<br />
handelsüblicher Server-Hardware,<br />
was letztendlich die Gesamtbetriebskosten<br />
von Versorgungsunternehmen<br />
reduzieren kann.<br />
Juli/August 2011<br />
490 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
TECHNIK AKTUELL<br />
Neuer Druckmessumformer DMU 600/20<br />
Der neue kompakte Druckmessumformer<br />
DMU 600/20 von<br />
AFRISO wandelt den Druck von<br />
<strong>Gas</strong>en und Flüssigkeiten, wie z. B.<br />
Luft, chemische <strong>Gas</strong>e, Wasser, Öle<br />
oder Benzin, in ein proportionales<br />
elektrisches Signal um. Die Basis des<br />
DMU 600/20 beruht auf einer<br />
gekapselten piezoresistiven Silizium-Messzelle,<br />
die auch bei niedriger<br />
Druckbeaufschlagung mit<br />
hoher Genauigkeit arbeitet und des<br />
weiteren über eine hohe chemische<br />
Beständigkeit verfügt. DMU 600/20<br />
wandelt Relativdrücke in den Messbereichen<br />
von 0/4 bar bis 0/40 bar<br />
mit einer Genauigkeit von < ±1 %<br />
FSO und ist für Medium- und Umgebungstemperaturen<br />
von –25 °C bis<br />
85 °C geeignet. Das Gehäuse und<br />
der G¼B Prozessanschluss sind aus<br />
Edelstahl 304 gefertigt. DMU 600/20<br />
wird mit DC 10–32 V versorgt und<br />
liefert ein 4–20 mA Ausgangssignal.<br />
Der elektrische Anschluss mit Stecker<br />
und Kabeldose nach ISO 4400<br />
(DIN 43650-A) entspricht Schutzart<br />
IP 65. Optional ist DMU 600/20 auch<br />
mit anderen Messbereichen, Prozess-<br />
und elektrischen Anschlüssen<br />
und anderen Ausgangssignalen<br />
erhältlich.<br />
Kontakt:<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH,<br />
Jörg B. S. Bomhardt,<br />
Tel. ( 07135) 10 22 31,<br />
E-Mail: joerg.bomhardt@afriso.de,<br />
www.afriso.de<br />
Der neue Druckmessumformer<br />
DMU 600/20 von AFRISO.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 491
TECHNIK AKTUELL<br />
Smart ServiceCenter für Energieversorger<br />
und Kommunen<br />
Nachdem das webbasierte Besucher-<br />
und Terminmanagement<br />
seinen Praxistest im Ulmer Service-<br />
Center Neue Mitte erfolgreich<br />
bestanden hat, startet Wilken jetzt<br />
die Vermarktung dieser Lösung<br />
im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum. Das neue „Smart ServiceCenter“<br />
von Wilken kann einfach über<br />
Web-Services in vorhandene IT-Infrastrukturen<br />
eingebunden werden.<br />
Das System bildet dabei den gesamten<br />
Prozess von der Vorqualifizierung<br />
der Besucher bis hin zur Terminkoordination<br />
und -planung ab.<br />
Es eignet sich damit für den Einsatz<br />
in allen Bereichen mit starkem Kundenverkehr,<br />
also etwa im Kundenzentrum<br />
eines Stadtwerks. Genauso<br />
können auch neue Angebote wie<br />
im Falle Ulms aufgebaut werden,<br />
wo die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-<br />
Ulm und die Stadt Ulm verschiedene<br />
Bürgerdienste und Service-<br />
Angebote zentral unter einem Dach<br />
angesiedelt haben.<br />
Mit Unterstützung des Smart<br />
ServiceCenters von Wilken können<br />
Kunden ihre Besuche via Internet<br />
von zuhause aus planen und vorbereiten.<br />
Das System zeigt ihnen dabei<br />
nicht nur, welche Termine zu den<br />
verschiedenen Anliegen verfügbar<br />
sind. Es informiert den Kunden<br />
auch, welche Unterlagen oder Informationen<br />
er mitbringen muss,<br />
damit sein Anliegen entsprechend<br />
bearbeitet werden kann. Auch eine<br />
direkte Terminvereinbarung ist via<br />
Internet möglich. Denn sämtliche<br />
Kalender der einzelnen Ansprechpartner<br />
werden in das System integriert.<br />
Die neue Lösung eignet sich<br />
aber auch für den Einsatz im Service-Center<br />
selbst. Hier arbeiten die<br />
Sachbearbeiter mit derselben An -<br />
wendung und können so Termine<br />
für Kunden und Besucher planen<br />
und koordinieren, die dies nicht<br />
über Internet erledigen können<br />
oder wollen.<br />
Das Smart ServiceCenter wurde<br />
auf der Grundlage der eigenen<br />
Open Standard Business Library<br />
OSBL entwickelt. Auf Basis dieses<br />
offenen Standards kann die Lösung<br />
auch in heterogene IT-Landschaften<br />
integriert werden, um so die Vorqualifizierung<br />
der Besucher zu un -<br />
terstützen.<br />
Kontakt:<br />
Wilken GmbH,<br />
Tel. (073196) 50-0,<br />
E-Mail: presse@wilken.de,<br />
www.wilken.de<br />
Pneumatische Kalibriertestpumpe bis 60 bar<br />
LPP 60-T.<br />
Foto: Leitenberger<br />
Für die Justage, Überprüfung und<br />
Kalibrierung von Druckmessgeräten<br />
werden geeignete Kalibrierdruckquellen<br />
(Kalibrier-Testpumpen)<br />
benötigt. Für Anwender, die<br />
über 35 bzw. 40 bar hinaus Prüflinge<br />
mit Luft beaufschlagen möchten,<br />
bietet DRUCK & TEMPERATUR Leitenberger<br />
nun den neuen Typ LR-<br />
Cal LPP 60-T an.<br />
Die portable Kalibriertestpumpe<br />
LR-Cal LPP 60-T ermöglicht durch<br />
seine Konstruktion (Hebelpumpe<br />
statt Handpumpe) eine einfache<br />
pneumatische Prüfdruckerzeugung<br />
bis 60 bar (870 psi). Die kompakte<br />
Testpumpe ist – ebenso wie das<br />
bereits seit Jahren erfolgreiche<br />
Modell LR-Cal LPP 30 – umschaltbar<br />
auf Vakuumerzeugung bis -0,95 bar.<br />
Sowohl Referenzdruckgerät<br />
(oben auf der Pumpe, z. B. Druckkalibrator)<br />
als auch Prüfling (seitlich an<br />
der Pumpe, über serienmäßigen<br />
Prüflingsanschlussschlauch) können<br />
ohne Werkzeug, nur von Hand,<br />
montiert und schnell gewechselt<br />
werden.<br />
Der Typ LR-Cal LPP 60-T ist mit<br />
einem großvolumigen Feineinstellventil<br />
ausgerüstet, damit die verschiedenen<br />
Prüfdrücke sehr exakt<br />
sowohl im Aufwärts- als auch im<br />
Abwärtsgang eingestellt werden<br />
können. Auch das Druckablassventil<br />
lässt sich feinfühlig und damit<br />
dosiert betätigen. Verschiedene<br />
Gewindeadaptersätze (Rohr-, NPTund<br />
metrische Gewinde) sind als<br />
Zubehör lieferbar, um unterschiedlichste<br />
Prüflinge an die Kalibrierpumpe<br />
adaptieren zu können.<br />
Kontakt:<br />
DRUCK & TEMPERATUR Leitenberger GmbH,<br />
Gerd Broglie,<br />
Tel. ( 07121) 90920-20,<br />
E-Mail: gerd.broglie@Leitenberger.de,<br />
www.druck-temperatur.de<br />
Juli/August 2011<br />
492 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
TECHNIK AKTUELL<br />
Zustandsmengenumwerter UNIGAS 300<br />
mit MID- und PTB-Zulassung<br />
UNIGAS 300 ist in vier verschiedenen<br />
Ausführungen lieferbar:<br />
T, TZ, PT und PTZ. Zur Kompressibilitätsberechnung<br />
kann neben SGERG<br />
auch aus AGA 8 oder AGA NX19<br />
gewählt werden. Alle Ausführungen<br />
bestehen aus einem robusten Aluminiumgussgehäuse<br />
in Schutzklasse<br />
IP 66. Durch die ATEX-Zulassung<br />
für Zone 0 kann UNIGAS 300<br />
direkt auf den <strong>Gas</strong>zähler aufgebaut<br />
werden.<br />
Eingang 1 wird zum Umwerten<br />
benutzt und kann von <strong>Gas</strong>versorgern<br />
beliebig als Encoder (Namur),-<br />
Niederfrequenz,- oder Hochfrequenzeingang<br />
(Namur) eingestellt<br />
werden. Hierdurch ergibt sich die<br />
Möglichkeit auch in der Zukunft, bei<br />
der Installation oder Austausch des<br />
<strong>Gas</strong>zählers, den Eingang nach Wunsch<br />
zu konfigurieren. Diese Option wird<br />
durch Parametrierung der Softwarekonfiguration<br />
ermöglicht. Die<br />
Hardware bleibt unverändert.<br />
Weiterhin verfügt UNIGAS 300<br />
über zwei zusätzliche Niederfrequenzeingänge.<br />
Diese können als<br />
Kontrolleingang für Eingang 1, oder<br />
für das Erfassen von Zählerständen<br />
anderer Zähler genutzt werden.<br />
Das Gerät wird standardmäßig<br />
mit einem internen Drucksensor<br />
geliefert. Als Option ist ein externer<br />
Drucksensor verfügbar. Es gibt z. Zt.<br />
vier Druckbereiche: 0,8–2,5 bar abs.,<br />
1,5–6,0 bar abs., 2,5–10 bar abs. und<br />
5,0–20 bar abs.<br />
Alle Messwerte werden im Speicher<br />
abgelegt. Dieser hat eine Kapazität<br />
für alle 5-Minutenwerte in<br />
einem Zeitraum von 150 Tagen.<br />
Außerdem gibt es noch ein Tagesarchiv<br />
mit einer Kapazität für 100 (<strong>gas</strong>)<br />
Tage und einen Monatsarchiv, mit<br />
einer Kapazität für 60 Monate, also<br />
5 Jahre.<br />
Die metrologischen Änderungen<br />
werden im Eichtechnischen-<br />
Logbuch, das eine Kapazität von<br />
360 Einträgen hat, gespeichert. Eine<br />
Status- oder Zustandsänderung,<br />
wie z. B. das erreichen eines Maximalwertes<br />
wird im Statuslogbuch<br />
gespeichert.<br />
Unter normalen Bedingungen<br />
beträgt die Batterielebensdauer der<br />
Lithium-Batterie Bauform D mindestens<br />
10 Jahre. Als Option kann<br />
eine Bauform DD eingesetzt werden<br />
mit einer Lebensdauer von zumindest<br />
15 Jahren, alternativ kann ein<br />
externes Netzteil wie ISC 230 oder<br />
UNILOG benutzt werden.<br />
Aktuelle Verbrauchsdaten bieten<br />
wichtige Informationen, nicht nur<br />
für den <strong>Gas</strong>versorger sondern auch<br />
für den Endverbraucher selbst.<br />
Hierzu stehen drei serielle Schnittstellen<br />
zu Verfügung. Eine Schnittstelle<br />
dient zur Konfiguration und<br />
Auslesung vor Ort, die anderen beiden<br />
können zur Modemkommunikation<br />
und/oder Kommunikation<br />
mit z. B. einer Steuerung zur Visualisierung<br />
genutzt werden. Hiermit<br />
verfügt sowohl der <strong>Gas</strong>versorger als<br />
auch der Endverbraucher über die<br />
gleiche aktuelle Verbrauchsinformation.<br />
Außerdem kann der Endverbraucher<br />
sein Prozess optimal steuern<br />
und innerhalb seiner Vertragsgrenzen<br />
bleiben und damit<br />
Tarifzuschläge wegen Überschreitung<br />
der Verträge vermeiden.<br />
Kontakt:<br />
Kamstrup b.v.,<br />
Tel. (0621) 321 689 79,<br />
E-Mail: kamstrup@kamstrup.nl,<br />
www.kamstrup.nl<br />
Mehr Praxis für die deutsche Smart-Metering-Welt<br />
Mit dem neuen Template<br />
„ami[GO]“ kann die cronos<br />
smart utility GmbH (suc) als einer<br />
der ersten SAP-Partner die End-to-<br />
End-Prozesse für die Verwaltung<br />
intelligenter Zähler und das<br />
Management von Energieeffizienz-<br />
Produkten abbilden und zielgerichtet<br />
ergänzen. Die cronos-Tochter<br />
bietet dem deutschen Markt mit<br />
dem Produkt eine auf Basis von SAP<br />
AMI 1.0 vorkonfigurierte und erweiterte<br />
Lösung, mit der sich Smart-<br />
Metering-Aktivitäten auf ein praxistaugliches<br />
IT-Fundament stellen<br />
lassen. Einschlägige Prozesse aus<br />
den Bereichen Geräteverwaltung,<br />
Ablesung und Kundenservice sind<br />
marktrollenkonform umgesetzt und<br />
um zusätzliche Funktionen bereichert.<br />
Hierfür hat der Smart-Metering-Spezialist<br />
über den SAP AMI<br />
Standard hinaus das „Smart Information<br />
Object“ (SIO) entwickelt, um<br />
maximale Prozesseffizienz gewährleisten<br />
zu können. Aktuell sind die<br />
Erweiterungen des AMI 2.0 (EHP 5)<br />
– wie zum Beispiel die verbesserte<br />
MDUS-Integration – in Vorbereitung.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 493
TECHNIK AKTUELL<br />
Optimiertes Aggregat mit höherem Wirkungsgrad<br />
bei Bio<strong>gas</strong>-Betrieb<br />
Aggregat TCG 2016 C 12V mit optimierten<br />
Wirkungsgrad für Bio<strong>gas</strong>-Betrieb.<br />
Foto: MWM GmbH (Mannheim/Deutschland)<br />
Die verschiedenen Aggregatereihen<br />
des Mannheimer Traditionsunternehmens<br />
MWM sind für<br />
den Betrieb mit <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> oder Sonder<strong>gas</strong>en<br />
wie Klär-, Bio- oder Deponie<strong>gas</strong><br />
ausgelegt. Die fortwährende<br />
Weiterentwicklung und Optimierung<br />
der einzelnen Motorenreihen<br />
ist für das Unternehmen ein wichtiger<br />
Beitrag zur Effizienzsteigerung<br />
und Ressourcenschonung.<br />
Eine optimierte Version der Baureihe<br />
TCG 2016 mit einem speziell<br />
für Bio<strong>gas</strong> erhöhten Wirkungsgrad<br />
präsentierte die MWM GmbH. Das<br />
Aggregat ist weiterhin in den Varianten<br />
V8, V12 und V16 erhältlich. Durch<br />
gezielte Optimierungen an dem<br />
Zünd- und Regelungssystem TEM<br />
(Total Electronic Management) wird<br />
die Last gleichmäßiger auf alle Zylinder<br />
verteilt. Im Detail wurden die<br />
Anti-Klopf-Regelung weiterentwickelt<br />
und ein neues Zylinderbalancing<br />
eingeführt. Ein Paket aus optimierten<br />
Drosselklappenanbau, neuen<br />
Stellmotor für den <strong>Gas</strong>mischer und<br />
die mit Nano-Lack beschichteten<br />
Gemischkühler macht das Aggregat<br />
noch robuster und weniger empfindlich<br />
gegen äußere Einflüsse.<br />
Diese Maßnahme ermöglicht<br />
eine Effizienzsteigerung, wodurch<br />
die neuen Aggregate einen elektrischen<br />
Wirkungsgrad von max.<br />
42,8 % (65 % CH 4 /35 % CO 2 ) bzw.<br />
max. 41,7 % (50 % CH 4 /50 % CO 2 ) bei<br />
Bio<strong>gas</strong> erreichen.<br />
Kontakt:<br />
MWM GmbH, Frank Fuhrmann,<br />
E-Mail: frank.fuhrmann@mwm.net,<br />
www.mwm.net<br />
Detektor-Serie PolyXeta<br />
für Industrieapplikationen<br />
Die ATEX-geprüften <strong>Gas</strong>detektoren<br />
der PolyXeta-Serie von MSR<br />
Electronic aus Pocking sind mit<br />
zahlreichen Steuer- und Automationssystemen<br />
kompatibel und finden<br />
daher vielseitige Anwendung<br />
im Explosionsschutz. In Öl und <strong>Gas</strong><br />
verarbeitenden Betrieben wie in der<br />
petrochemischen Industrie, in Kraftwerken<br />
oder im Bergbau, aber auch<br />
in kommerziellen Bereichen (z.B.<br />
<strong>Gas</strong>verteilungsstationen) kommen<br />
die Detektoren in den Ex-Zonen 1<br />
und 2 zum Einsatz. Sie sind auf<br />
Grund ihres 4–20mA-Ausgangssignals<br />
nicht nur mit den PolyGard-<br />
Controller-Serien MGC und DGC<br />
von MSR Electronic kompatibel,<br />
sondern lassen sich in nahezu<br />
jedes andere elektronische<br />
Steuer- und Automationssystem<br />
integrieren. Die Detektoren verfügen<br />
zudem über eine RS-<br />
485-Schnittstelle/Modbus.<br />
Kontakt:<br />
MSR Electronic,<br />
www.msr-electronic.de<br />
Juli/August 2011<br />
494 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
TECHNIK AKTUELL<br />
Wasserstoff als Schlüssel zu emissionsfreier Mobilität<br />
Wasserstoffbetriebene<br />
Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />
werden<br />
ein wichtiger Bestandteil einer<br />
zukünftigen, emissionsarmen Mobilität<br />
sein. Dies ist ein Ergebnis der<br />
bislang umfangreichsten europäische<br />
Studie zu den Zukunftschancen<br />
verschiedener Antriebskonzepte<br />
im Individualverkehr, die in<br />
Brüssel vorgestellt wurde. Linde hat<br />
gemeinsam mit 29 Unternehmen<br />
und Organisationen aus den Bereichen<br />
Automobilbau, Mineralöl,<br />
Energie erzeugung und <strong>Gas</strong>e um -<br />
fangreiche Daten zur Verfügung<br />
gestellt. Die Studie greift das Ziel<br />
der EU-Kommission und der<br />
G8-Staaten auf, den CO 2 -Gesamtausstoß<br />
bis 2050 um 80 %, im<br />
Straßen verkehrssektor sogar um<br />
95 % zu reduzieren. Untergliedert<br />
nach Fahrzeugsegmenten wurden<br />
technische Leistungs fähigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit von Verbrennungsmotor,<br />
Hybrid- und batterieelektrischem<br />
Antrieb sowie der<br />
Brennstoffzelle untersucht und verglichen.<br />
In ihrem mittleren Szenario geht<br />
die Studie davon aus, dass Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />
im Jahr 2050<br />
einen Anteil von 25 % am Fahrzeugbestand<br />
erreichen werden. Dazu<br />
sind bis 2020 Investitionen in Höhe<br />
von rund drei Milliarden Euro in den<br />
Aufbau einer europaweiten Infrastruktur<br />
von Wasserstoff-Tankstellen<br />
notwendig.<br />
Die Studie kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass eine erhebliche Marktdurchdringung<br />
von Brennstoffzellen-,<br />
Batterie und Plug-in-Hybridfahrzeugen<br />
erreicht werden muss,<br />
um die erklärten CO 2 -Reduktionsziele<br />
zu erreichen. Während<br />
batterie-elektrische Fahrzeuge vor<br />
allem für den Kurzstreckenverkehr,<br />
zum Beispiel im innerstädtischen<br />
Bereich, geeignet sind, bieten Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />
den Vorteil<br />
einer größeren Reichweite und einer<br />
kürzeren Betankungszeit. Somit sind<br />
sie die am besten geeignete<br />
Antriebstechnik für die Reduzierung<br />
von CO 2 -Emissionen im mittleren<br />
und oberen Fahrzeugsegment. Dieses<br />
Segment umfasst etwa 50 % aller<br />
Fahrzeuge und verursacht zurzeit<br />
rund 75 % aller CO 2 -Emissionen im<br />
Straßenverkehrssektor.<br />
Bereits bei der heute gängigen<br />
Wasserstoff-Produktionsmethode<br />
durch Dampfreformierung auf <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>basis<br />
sinken die CO 2 -Emissionen<br />
pro gefahrenem Kilometer im Vergleich<br />
zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen<br />
um bis zu 30 %. Die Studie<br />
belegt, dass das für 2050 angepeilte<br />
Einsparungsziel von 95 % über<br />
unterschiedliche Wasserstoff-Produktionspfade,<br />
die auch den verstärkten<br />
Einsatz von erneuerbaren<br />
Energien beinhalten, erreicht werden<br />
kann. Mit dem Ziel, den Anteil<br />
des „grün“ erzeugten Wasserstoffs<br />
sukzessive zu erhöhen, testet Linde<br />
zurzeit alternative Herstelloptionen.<br />
Eine davon basiert auf flüssiger Biomasse<br />
(Glycerin), die als Nebenprodukt<br />
der Biodieselherstellung anfällt.<br />
Bei einer Betrachtung der Ge -<br />
samtkosten der Fahrzeugnutzung<br />
(total cost of ownership) nähern sich<br />
alle Antriebskonzepte im Jahr 2025<br />
deutlich an, wobei durch steuerliche<br />
Vergünstigungen oder Anreizsysteme<br />
dieser Zeitpunkt näher in die<br />
Gegenwart rückt. Der Kostenanteil<br />
der Wasserstoff-Infrastruktur an den<br />
total cost of ownership beträgt nur<br />
rund 5 %. Die komplette Studie steht<br />
unter www.zeroemissionvehicles.eu<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
RWE-Energiekatalog für Geschäftskunden<br />
Die RWE Vertrieb AG, Dortmund,<br />
hat für ihre Geschäftskunden<br />
den RWE Business Energiekatalog<br />
neu aufgelegt. Geschäftskunden<br />
erhalten mit ihm ein kundenorientiertes<br />
Angebots- und Dienstleistungsspektrum.<br />
Informationen, praxisorientierte<br />
Darstellungen und emotionale<br />
Ansprache sollen den Leser<br />
bei seiner zukünftigen geschäftlichen<br />
Entwicklung helfen. Im Katalog werden<br />
die Leistungen und Produkte von<br />
RWE beschrieben und die Mehrwerte<br />
des Energiepartners transportiert. Als<br />
grafisches Element führen Piktogramme<br />
durch den Katalog.<br />
Zeitgleich startet unter dem<br />
Motto „Fit fürs Business“ auch der<br />
neue Außenauftritt des Bereichs<br />
Geschäftskunden bei RWE. Piktogramme,<br />
die immer wieder neue<br />
Fitness-Übungen darstellen, erklären<br />
augenzwinkernd, wie sich Kunden<br />
für die Herausforderungen des<br />
Energiemarkts fit machen können.<br />
Kontakt:<br />
RWE Vertrieb AG,<br />
Martin Rothenberg,<br />
Tel. (0231) 438-3727,<br />
E-Mail: martin.rothenberg@rwe.com<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 495
REGELWERK<br />
Regelwerk <strong>Gas</strong><br />
Entwurf G 619 „Berechnungsgrundlagen zur Dimensionierung der Leitungsanlage von<br />
Flüssig<strong>gas</strong>-Installationen“<br />
Die Einspruchsfrist endet am<br />
26. 9. 2011<br />
Dieses Arbeitsblatt wurde vom Projektkreis<br />
„Leitungsberechnung-TRF“<br />
im DVGW/DVFG Gemeinsamen Technischen<br />
Komitee „Flüssig<strong>gas</strong>“ erarbeitet<br />
und der Fachöffentlichkeit<br />
zur Stellungnahme vorgelegt.<br />
Das Verfahren zur Bemessung<br />
von Leitungsanlagen für Flüssig<strong>gas</strong><br />
wird dem für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>anlagen nach<br />
DVGW G 600 (TRGI 2008) angeglichen.<br />
Dies erleichtert dem Installateur<br />
die Arbeit mit beiden <strong>Gas</strong>arten.<br />
Dieses Arbeitsblatt über die Berechnungsgrundlagen<br />
von Flüssig<strong>gas</strong>anlagen<br />
ist auf der Basis des DVGW-<br />
Arbeitsblattes G 617 erarbeitet worden.<br />
Ergänzend zu der in der TRF<br />
beschriebenen Anwendung des<br />
Bemessungsverfahrens werden in<br />
diesem Arbeitsblatt die theoretischen<br />
Grundlagen zur Dimensionierung<br />
der Leitungsanlage von <strong>Gas</strong>installationen<br />
angegeben. Basierend<br />
auf diesen Grundlagen erfolgte die<br />
Erstellung der Tabellen und Diagramme<br />
des Bemessungsverfahrens<br />
der TRF. Des Weiteren können<br />
anhand der Vorgaben dieses<br />
Arbeitsblattes produktspezifische<br />
Dimensionierungstabellen bzw.<br />
-diagramme erstellt werden.<br />
Im Rahmen der Überarbeitung<br />
der TRF wurde das Bemessungsverfahren<br />
der Leitungsanlage von Flüssig<strong>gas</strong>-Installationen<br />
grundlegend<br />
überarbeitet. Das Bemessungsverfahren<br />
wurde an neue Nutzungsbedingungen<br />
angepasst und neue<br />
Bauteile und Materialien, wie z. B.<br />
<strong>Gas</strong>strömungswächter, Wellrohrleitungen<br />
oder Kunststoffrohre, in das<br />
Berechnungsverfahren integriert.<br />
Ziel der Überarbeitung des Bemessungsverfahrens<br />
war es, ein anwenderfreundliches<br />
Berechnungsverfahren<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Hierzu wurden ein Tabellenverfahren<br />
und ein Diagrammverfahren<br />
entwickelt, die eine einfache und<br />
schnelle Bemessung der Leitungsanlage<br />
ermöglichen.<br />
Preis:<br />
€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 27,45 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Dipl.-Ing. Peter Limbach<br />
G 415 (M) „Leitfaden für Planung, Bau und Betrieb von Bio<strong>gas</strong>leitungen“<br />
Der zukünftige Energiemix, den<br />
die Bundesregierung in ihrem<br />
Energiekonzept beschreibt, weist<br />
den erneuerbaren Energien, u.a. der<br />
Energie aus Biomasse, dem Bio<strong>gas</strong>,<br />
einen hohen Stellenwert bei der<br />
zukünftigen Nutzung zu. Der Ausbau<br />
der Energieerzeugung aus Biomasse,<br />
wird zu einem höheren Bio<strong>gas</strong>aufkommen<br />
führen, dass leitungsgebunden<br />
zu Verbrauchern<br />
transportiert werden muss.<br />
Das DVGW-Regelwerk galt in seiner<br />
bisherigen Ausrichtung für<br />
Anlagen, die der leitungsgebundenen<br />
Versorgung der Allgemeinheit<br />
mit <strong>Gas</strong>en, die den Anforderungen<br />
des DVGW-Arbeitsblattes G 260<br />
„<strong>Gas</strong>beschaffenheit“ entsprechen,<br />
dienen.<br />
<strong>Gas</strong>e aus fermentativen Prozessen,<br />
wie z. B. Bio<strong>gas</strong>e aus der Landwirtschaft<br />
sind als unbehandelte<br />
<strong>Gas</strong>e allerdings keine <strong>Gas</strong>e nach<br />
dem DVGW-Arbeitsblatt G 260.<br />
Diese <strong>Gas</strong>e werden in der Regel zur<br />
Deckung des betrieblichen Eigenbedarfs<br />
bzw. zur Verwendung an<br />
dezentraler Stelle, beispielsweise in<br />
Blockheizkraftwerken, verbraucht.<br />
Ein DVGW-Regelwerk für diese Leitungen<br />
gab es bislang nicht.<br />
Der zu erwartende Zuwachs des<br />
Bio<strong>gas</strong>aufkommens und der damit<br />
verbundene Leitungsbau hat die<br />
Notwendigkeit eines entsprechenden<br />
Regelwerkes aufgezeigt. Der<br />
DVGW hat diesen Aspekt aufgegriffen<br />
und ein Regelwerk für Planung,<br />
Bau und Betrieb von Bio<strong>gas</strong>leitungen<br />
erarbeitet. Das Regelwerk sollte<br />
im ersten Schritt nicht zu tief ins<br />
Detail gehen, sondern dem Anwender<br />
grundlegende Hinweise geben.<br />
In diesem DVGW-Merkblatt sind<br />
folglich Mindestanforderungen aus<br />
den bestehenden DVGW-Regelwerken<br />
zusammenfassend dargestellt,<br />
die bei Planung, Bau und Betrieb<br />
von <strong>Gas</strong>leitungen, in denen Rohbio<strong>gas</strong><br />
oder teilaufbereitetes Bio<strong>gas</strong><br />
fortgeleitet wird, beachtet werden<br />
sollten.<br />
Zielgruppe des Merkblattes sind<br />
neben den Netzbetreibern vor<br />
allem Planungsbüros, bauausführende<br />
Fachfirmen, Betreiber und<br />
beteiligte Behörden.<br />
Preis:<br />
€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 27,45 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Dipl.-Ing. Detlef Jagodzinski<br />
Juli/August 2011<br />
496 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
REGELWERK<br />
Gelbdruck TRF 2011 erschienen<br />
Seit 15. Juni 2011 ist der Entwurf<br />
der Technischen Regeln Flüssig<strong>gas</strong><br />
– TRF 2011 als so genannter<br />
Gelbdruck verfügbar. Damit ist die<br />
die Novellierung der TRF in die letzte<br />
entscheidende Überarbeitungsund<br />
Abstimmungsphase gegangen.<br />
Während eines Zeitraums von drei<br />
Monaten, also bis zum 15. September<br />
2011, besteht für die (Fach-)<br />
Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich<br />
mit dem Entwurf auseinanderzusetzen<br />
und ihre Expertise einzubringen.<br />
Eingehende Änderungs- und<br />
Ergänzungsvorschläge werden im<br />
Anschluss von einem Expertengremium<br />
mit den Einsprechenden verhandelt<br />
und führen gegebenenfalls<br />
zu einer weiteren Überarbeitung<br />
des Entwurfs. Das Ergebnis werden<br />
die zur Veröffentlichung anstehenden<br />
Technischen Regeln Flüssig<strong>gas</strong><br />
2011 sein.<br />
Neue gesetzliche Vorgaben,<br />
Änderungen in anderen Regelwerken<br />
sowie technische Neu- und Weiterentwicklungen<br />
veranlassten die<br />
umfangreiche Überarbeitung der<br />
TRF. So sollen unter anderem Kunststoffrohre<br />
für die Inneninstallation<br />
in Verbindung mit einem <strong>Gas</strong>strömungswächter<br />
als Bauteil für die<br />
Erfüllung der brandschutztechnischen<br />
Anforderungen zugelassen<br />
werden. Eine weitere Aktualisierung<br />
ist für Neuanlagen mit der Einführung<br />
des <strong>Gas</strong>strömungswächters<br />
zum Schutz vor dem Eingriff Unbefugter<br />
vorgesehen. Zu diesem<br />
Zweck wurde ein neues Bemessungsverfahren<br />
für die Dimensionierung<br />
von Leitungsanlagen sowie<br />
geeignetem <strong>Gas</strong>strömungswächter<br />
entwickelt.<br />
Weitere Informationen über die<br />
Möglichkeit der Stellungnahme<br />
zum Gelbdruck der TRF 2011 unter<br />
www.dvfg.de.<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 2000“ Mindestanforderungen bezüglich Interoperabilität und<br />
Anschluss an <strong>Gas</strong>versorgungsnetze“ erscheint als neuer Entwurf<br />
Die Einspruchsfrist endet am<br />
30. 8. 2011<br />
Das DVGW-Arbeitsblatt G 2000<br />
„Mindestanforderungen bezüglich<br />
Interoperabilität und Anschluss an<br />
<strong>Gas</strong>versorgungsnetze“ musste aufgrund<br />
der sich geänderten rechtlichen<br />
und regulatorischen Rahmenbedingungen,<br />
insbesondere durch<br />
das Inkrafttreten der <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />
von 2010 und der<br />
zum 1. Juli 2010 veröffentlichten<br />
„Kooperationsvereinbarung zwischen<br />
den Betreibern von in<br />
Deutschland gelegenen <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen<br />
(KoV IV)“, überarbeitet<br />
werden. Das überarbeitete Regelwerksdokument<br />
wird als der<br />
Fachöffentlichkeit als Entwurf mit<br />
Einspruchsfrist vorgelegt.<br />
Das DVGW-Arbeitsblatt G 2000<br />
beschreibt die technischen Anforderungen<br />
hinsichtlich Interoperabilität<br />
und Anschluss an <strong>Gas</strong>versorgungsnetze,<br />
und wurde unter Berücksichtigung<br />
der Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
formuliert. Es<br />
fügt sich in die bestehende Struktur<br />
von Gesetzen, Verordnungen und<br />
technischen Regeln zu Planung, Bau,<br />
Betrieb und Instandhaltung von <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen<br />
ein. Es folgt dem<br />
Grundsatz der Subsidiarität und<br />
stellt gemeinsam mit dem mit geltenden<br />
DVGW-Regelwerk und anderen<br />
relevanten technischen Vorschriften<br />
die technischen Mindestanforderungen<br />
dar. Damit werden<br />
die Objektivität und die Diskriminierungsfreiheit<br />
bezüglich der Interoperabilität<br />
und des Anschlusses an<br />
<strong>Gas</strong>versorgungsnetze sichergestellt.<br />
Das DVGW-Arbeitsblatt G 2000<br />
stellt die Umsetzung der technischen<br />
Anforderungen des EU-weiten<br />
und nationalen Energierechtes<br />
sicher.<br />
Die Anwendung dieser Technischen<br />
Regel gewährleistet objektiv<br />
und diskriminierungsfrei<br />
die Interoperabilität von <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen,<br />
den korrekten Anschluss an <strong>Gas</strong>versorgungsnetze<br />
und<br />
eine korrekte Abwicklung der<br />
Transporte zwischen den Netzbetreibern<br />
und ihren Transportkun-<br />
den sowie zwischen den<br />
Netzbetreibern untereinander.<br />
Für Planung, Bau, Betrieb und<br />
Instandhaltung von <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen<br />
und -anlagen gelten<br />
weiterhin die allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik.<br />
Änderungen<br />
Aufgrund der Änderung der rechtlichen<br />
und regulatorischen Rahmenbedingungen<br />
wurden folgende<br />
Anpassungen am DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 2000:2009-07 vorgenommen:<br />
a) Neugliederung der inhaltlichen<br />
Struktur<br />
b) Überarbeitung und Anpassung<br />
der Abschnittes 2 „Begriffe, Symbole,<br />
Einheiten und Abkürzungen“<br />
an die Vorgaben der geänderten<br />
<strong>Gas</strong>NZV<br />
c) Einführung und Beschreibung<br />
von Prognoseverfahren von<br />
Brennwerten (vgl.<br />
Abschnitt 8.5)<br />
d) Vollständige Überarbeitung des<br />
Abschnitts 6 „Technische Anforderungen<br />
an Netzbetrieb, Netzanschlüsse<br />
und Anlagen“ und<br />
des Abschnitts 7 „Technisches<br />
Netzmanagement“ wegen der<br />
Veröffentlichung der „Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen den<br />
Betreibern von in Deutschland<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 497
REGELWERK<br />
gelegenen <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen“<br />
und deren korrespondierenden<br />
Geschäftsprozessleitfäden<br />
zum 01. Juli 2011<br />
e) Redaktionelle Überarbeitung<br />
des gesamten Dokumentes<br />
Einsprüche sind unter Verwendung<br />
des elektronischen Formblattes<br />
(erhältlich unter http://www.<br />
dvgw.de/angebote-leistungen/<br />
regelwerk/) zu senden an: dietzsch@<br />
dvgw.de.<br />
Preis:<br />
€ 31,70 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 42,27 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Verm.-Ass. Dipl.-Ing. Frank Dietzsch<br />
Merkblatt G 442 „Explosionsgefährdete Bereiche an Ausblaseöffnungen von Leitungen<br />
zur Atmosphäre an <strong>Gas</strong>anlagen“<br />
Der DVGW-Hinweis G 442 wurde<br />
vom Projektkreis „Explosionsschutz<br />
in der <strong>Gas</strong>versorgung“ im<br />
Lenkungskomitee „<strong>Gas</strong>versorgung“<br />
– in Abstimmung mit den Technischen<br />
Komitees „Anlagentechnik“,<br />
„Verdichteranlagen“ und „<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen<br />
und Fahrzeuge“ - überarbeitet<br />
und auf Basis der neuen<br />
DVGW-Geschäftsordnung GW 100<br />
in ein DVGW-Merkblatt überführt.<br />
Das neue Merkblatt ersetzt den<br />
DVGW-Hinweis G 442, Ausgabe<br />
Dezember 2006.<br />
Das unter Beteiligung der Berufsgenossenschaft<br />
Energie Textil Elektro<br />
Medienerzeugnisse erstellte<br />
DVGW-Merkblatt G 442 „Explosionsgefährdete<br />
Bereiche an Ausblaseöffnungen<br />
von Leitungen zur Atmosphäre<br />
an <strong>Gas</strong>anlagen“ beinhaltet<br />
nähere Informationen zur Ermittlung<br />
der Geometrie und räumlichen<br />
Ausdehnung von Bereichen, in<br />
denen gefährliche explosionsfähige<br />
Atmosphäre an Austrittsöffnungen<br />
von Leitungen zur Atmosphäre auftreten<br />
kann (im Folgenden Ex-Bereiche<br />
genannt). Es gilt für Anlagen mit<br />
Leitungen zur Atmosphäre, die mit<br />
<strong>Gas</strong>en der 2. <strong>Gas</strong>familie nach DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 260 betrieben werden,<br />
z. B.:<br />
<strong>Gas</strong>druckregel- und Messanlagen<br />
(GDRM-Anlagen) nach den<br />
DVGW-Arbeitsblättern G 491<br />
und G 492,<br />
Verdichteranlagen nach DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 497,<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen nach DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 651 / VdTÜV-<br />
Merkblatt 510.<br />
Vorgestellt wird ein Verfahren,<br />
mit dem sich die Ausdehnung der<br />
Ex-Bereiche für einfache Entspannungssysteme<br />
anhand von Tabellen<br />
und Diagrammen bestimmen lässt.<br />
Darüber hinaus enthält das DVGW-<br />
Merkblatt Hilfestellungen zur Verringerung<br />
bzw. Vermeidung von Ex-<br />
Bereichen und zur Gestaltung und<br />
Anordnung der Ausblaseöffnungen.<br />
In der nun vorliegenden Ausgabe<br />
wurden die zwischenzeitlich<br />
gewonnenen Erfahrungen aus der<br />
Praxis eingearbeitet. Insbesondere<br />
wurden die bereits im Rundschreiben<br />
G 04/08 veröffentlichten Hinweise<br />
zur Ausführung der vertikalen<br />
Ausbläser (Typ A) mit seitlichem<br />
Eintritt sowie zur Änderung der<br />
Anwendungsgrenzen dieser Ausbläser<br />
in den Anhang B aufgenommen.<br />
Darüber hinaus wurden die<br />
Hinweise zur Herstellung und Dokumentation<br />
der Ausbläser konkretisiert.<br />
Neu aufgenommen wurden in<br />
Anhang F die Angaben zur Ermittlung<br />
der explosionsgefährdeten<br />
Bereiche an Leitungen zur Atmosphäre<br />
an <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen. Aufgrund<br />
der für <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>tankstellen<br />
spezifischen Randbedingungen<br />
und der sehr ähnlichen Ausführung<br />
der Anlagen ist es hier möglich, die<br />
Ausdehnung der Ex-Bereiche aus<br />
zwei Diagrammen direkt abzulesen.<br />
Grundsätzlich sind explosionsgefährdete<br />
Bereiche durch technische<br />
Maßnahmen zu vermeiden. Ist<br />
dies nicht realisierbar, sollte die Ausdehnung<br />
der verbleibenden Ex-<br />
Bereiche möglichst klein sein.<br />
Die Ermittlung der Ex-Bereiche<br />
sowie die Festlegung und Dokumentation<br />
der Zonen liegen ausschließlich<br />
in der Verantwortung<br />
des Betreibers. Für den Betreiber ist<br />
die Kenntnis der räumlichen Ausdehnung<br />
der explosionsgefährdeten<br />
Bereiche u. a. dafür notwendig,<br />
dass Maßnahmen zur Vermeidung<br />
von Zündquellen getroffen werden<br />
können und damit ein gefahrloses<br />
Ableiten von <strong>Gas</strong> möglich ist.<br />
Die im DVGW-Merkblatt G 442<br />
beschriebenen Ausbläser sind<br />
Bestandteil der Leitungen zur Atmosphäre.<br />
Die Anforderung, Leitungen<br />
zur Atmosphäre vorzusehen, sowie<br />
die Anforderungen an diese Leitungen<br />
in Hinblick auf die Auslegung,<br />
die konstruktive Ausführung und<br />
die Prüfung und Dokumentation<br />
sind in den genannten DVGW-<br />
Arbeitsblättern festgelegt und nicht<br />
Gegenstand dieses DVGW-Merkblattes.<br />
Zur Erleichterung der Bearbeitung<br />
steht dem Anwender zusätzlich<br />
das internetbasierte elektronische<br />
Berechnungsprogramm e.BEx®<br />
zur Verfügung. In dieses Berechnungsprogramm<br />
wurden zwischenzeitlich<br />
zahlreiche Leitungsquerschnitte,<br />
Ausbläserkonfigurationen<br />
etc. aufgenommen, die nicht im Einzelnen<br />
im DVGW-Merkblatt G 442<br />
beschrieben sind. Einzelheiten sind<br />
in der zugehörigen Programmdokumentation<br />
dokumentiert. Nähere<br />
Informationen zum Berechnungsprogramm<br />
e.BEx® auf der Homepage<br />
des DVGW unter http://www.<br />
dvgw.de/<strong>gas</strong>/netze-und-anlagen/<br />
explosionsschutz/.<br />
Preis:<br />
€ 44,26 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 59,01 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Andreas Schrader<br />
Juli/August 2011<br />
498 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
REGELWERK<br />
Arbeitsblatt G 1030 „Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von<br />
Betreibern von Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung, Aufbereitung, Konditionierung<br />
oder Einspeisung von Bio<strong>gas</strong>“<br />
Dieses Arbeitsblatt wurde vom<br />
Projektkreis „TSM“ im Lenkungskomitee<br />
„<strong>Gas</strong>versorgung“ er -<br />
arbeitet. Eingebunden in die Erarbeitung<br />
waren außerdem Vertreter<br />
des Fachverband Bio<strong>gas</strong> e.V., der<br />
Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e.V.<br />
(DWA) und Behördenvertreter.<br />
Das Zweite Gesetz zur Neuregelung<br />
des Energiewirtschaftsrechts<br />
fordert von den Unternehmen für<br />
den Betrieb von <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />
die Erfüllung personeller, wirtschaftlicher<br />
und technischer Voraussetzungen,<br />
um eine möglichst<br />
sichere, preisgünstige und umweltverträgliche<br />
Energieversorgung zu<br />
gewährleisten. Nach § 3 Nr. 15 des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)<br />
sind Energieanlagen Anlagen zur<br />
Erzeugung, Speicherung, Fortleitung<br />
und Abgabe von Energie.<br />
In diesem Arbeitsblatt werden<br />
Anforderungen an Betreiber von<br />
Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung,<br />
Aufbereitung, Konditionierung oder<br />
Einspeisung von Bio<strong>gas</strong> hinsichtlich<br />
der Aufbau- und Ablauforganisation<br />
dargestellt. Es enthält Anforderungen<br />
an die Qualifikation und die<br />
Organisation von Betreibern von<br />
Anlagen im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
zur Erzeugung, Fortleitung,<br />
Aufbereitung, Konditionierung<br />
oder Einspeisung von Bio<strong>gas</strong>.<br />
Zu diesen Anlagen zählen die<br />
Anlagen nach VP 265-1 sowie die<br />
<strong>gas</strong>führenden Anlagenteile der Bio<strong>gas</strong>-Anlagen.<br />
Der Anwendungsbereich<br />
endet nach der letzten Absperrarmatur<br />
vor dem BHKW und am<br />
Eingang der Absperrarmatur am Einspeisepunkt<br />
(siehe §3 Nr. 13b EnWG).<br />
Ziel ist es, eine Grundlage zur<br />
sicheren <strong>Gas</strong>versorgung im Sinne<br />
des Energiewirtschaftsgesetzes zu<br />
schaffen.<br />
Preis:<br />
€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW- Mitglieder und<br />
€ 27,45 für Nichtmitglieder<br />
Arbeitsblatt DVGW GW 327 „Auskleidung von <strong>Gas</strong>- und Wasserrohrleitungen mit<br />
einzuklebenden Gewebeschläuchen“ in endgültiger Fassung<br />
Das Arbeitsblatt DVGW G 478<br />
„Sanierung von <strong>Gas</strong>rohrleitungen<br />
durch Gewebeschlauchrelining<br />
– Anforderungen, Gütesicherung<br />
und Prüfung“ vom August 1998<br />
basierte auf DIN 30658-1 „Mittel<br />
zum nachträglichen Abdichten von<br />
erdverlegten <strong>Gas</strong>leitungen – Teil 1:<br />
Folienschläuche und Gewebeschläuche<br />
zum nachträglichen Ab -<br />
dichten von <strong>Gas</strong>leitungen, Sicherheitstechnische<br />
Anforderungen und<br />
Prüfungen“.<br />
Februar 2005 erschien die Prüfgrundlage<br />
DVGW VP 404 „Rehabilitation<br />
von <strong>Gas</strong>-Hochdruckleitungen<br />
mit Gewebeschläuchen im Druckbereich<br />
über 4 bar bis 30 bar“. Parallel<br />
zu GW 327 wurde die Technische<br />
Prüfgrundlage DVGW W 330 „Einzuklebende<br />
Gewebeschläuche für<br />
Wasserrohrleitungen“ erarbeitet.<br />
Auf der Grundlage von DIN<br />
30658-1, VP 404 und W 330 deckt<br />
GW 327 im Vergleich zu seinem Vorgänger<br />
G 478 einen erheblich<br />
erweiterten Anwendungsbereich<br />
für einzuklebende Gewebeschläuche<br />
ab. Das Bild zeigt eine schematische<br />
Darstellung des Reversionsvorganges<br />
(Quelle: GW 327).<br />
Im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />
wurde lediglich eine Variante<br />
der beschleunigten Aushärtung<br />
der Klebschicht durch Wärmezufuhr<br />
ergänzt: Strahlung.<br />
Ein Einspruch wurde über die<br />
Einspruchsberatung hinaus aufrecht<br />
erhalten und erst im Berufungsausschuss<br />
endgültig abgelehnt.<br />
Der Einspruch und seine<br />
Ablehnung bedürfen einer Erläuterung,<br />
der die Frage zugrunde liegt,<br />
unter welchen Voraussetzungen ein<br />
gewisser Gegenstand in einem<br />
DVGW-Arbeitsblatt behandelt werden<br />
kann.<br />
Die Zuverlässigkeit des Endprodukts,<br />
d. h. der ausgekleideten<br />
Rohrleitung, beruht auf<br />
der nachweislichen Integrität,<br />
Tauglichkeit und Abstimmung<br />
der Ausgangsprodukte:<br />
– Altrohrleitung (Statik,<br />
Innendurchmesservarianzen)<br />
– Gewebeschlauch (Durchmesser,<br />
Flexibilität, Festigkeit)<br />
– Klebstoff(komponenten)<br />
und der Sorgfalt bei der<br />
Verfahrensdurchführung:<br />
– Vorbereitung (einschließlich<br />
und insbesondere Reinigung)<br />
der Altrohrleitung<br />
– Schritte der Verfahrensdurchführung<br />
im engeren Sinn<br />
(Vorbereiten von Gewebeschlauch<br />
und Klebstoff,<br />
Einbringen, Aushärten)<br />
– Erfolgskontrolle (Inspektion<br />
und Prüfungen)<br />
Die obigen Kriterien verdeutlichen,<br />
dass die Auskleidung von <strong>Gas</strong>und<br />
Wasserrohrleitungen mit einzuklebenden<br />
Gewebeschläuchen planerisch<br />
und handwerklich an -<br />
spruchsvoll ist. Der Einspruch zielte<br />
darauf, die Verwendung eines Harzes<br />
(als Klebstoff) in Verbindung mit<br />
einem zusätzlichen Harzträger (Filz)<br />
gleichwertig zu berücksichtigen,<br />
während GW 327 voraussetzt, dass<br />
die Haftung zwischen Gewebeschlauch<br />
und Altrohrleitung ausschließlich<br />
über einen (erst flüssigen,<br />
dann ausgehärteten) Klebstoff<br />
vermittelt wird („Standardvariante“).<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 499
REGELWERK<br />
Gemäß Einspruch seien Filzvarianten<br />
bereits praktisch erfolgreich<br />
angewendet worden, seien Nachteile<br />
gegenüber der Standardvariante<br />
nicht bekannt, böte vielmehr<br />
Filz durch eine gleichmäßigere Verklebung<br />
infolge besserer Harzverteilung<br />
Vorteile.<br />
Demgegenüber führten folgende<br />
Überlegungen zur Zurückhaltung<br />
in Bezug auf eine Erweiterung<br />
von GW 327 und damit im<br />
Ergebnis zur Ablehnung des Einspruchs:<br />
Filze bilden einen Zusatzfaktor<br />
und damit eine potenzielle<br />
Zusatzquelle für Ausführungsmängel.<br />
Je nach Filzdicke erhöht sich die<br />
Festigkeit/Steifigkeit der resultierenden<br />
Auskleidung, jedoch<br />
in undefinierter, nicht nachvollziehbarer<br />
Weise.<br />
Darüber hinaus ist nicht abzusehen,<br />
wie sich die in Dicke und<br />
Zusammensetzung variablen<br />
Filze auswirken und in welcher<br />
Weise sie in GW 327 (bzw. in den<br />
zugrunde liegenden Prüfgrundlagen<br />
DIN 30658-1, VP 404 und<br />
W 330) zu berücksichtigen<br />
wären.<br />
Insbesondere ist unklar, wie Haftung,<br />
Anbohrfähigkeit und Hinterwanderungsfreiheit<br />
der resultierenden<br />
Auskleidung beeinflusst<br />
werden.<br />
Die resultierende Auskleidung<br />
ist schwieriger zu inspizieren<br />
bzw. zu beurteilen.<br />
Die ÖVGW-Richtlinie PG 477<br />
(Erweiterung von DIN 30658-1<br />
auf Gewebeschläuche mit Filzen<br />
für <strong>Gas</strong> bis 4 bar) kann die vorgenannten<br />
Bedenken nicht ausräumen.<br />
Es gibt vergleichsweise wenig<br />
Erfahrung mit der Filzvariante.<br />
Ihre Vorteile gegenüber der<br />
Standardvariante bleiben strittig<br />
und spekulativ.<br />
GW 327 hat den Anspruch, allgemein<br />
anerkannte Regel der Technik<br />
zu sein, indem sie die Standardvariante<br />
im bewährten und zuverlässigen<br />
Rahmen beschreibt. GW 327<br />
bildet damit die Grundlage der Zertifizierung<br />
von Rohrleitungsbauunternehmen<br />
in der Zusatzgruppe R1<br />
nach dem Arbeitsblatt DVGW GW<br />
302 „Qualifikationskriterien an<br />
Unternehmen für grabenlose Neulegung<br />
und Re habilitation von nicht<br />
in Betrieb befindlichen Rohrleitungen“.<br />
Man sollte sorgfältig prüfen, ob<br />
ein ins Auge gefasste System unter<br />
GW 327 fällt (neben der Filzvariante<br />
gibt es auch nicht einzuklebende<br />
Systeme). Bei Nicht-Standardvarianten<br />
kann man sich zumindest<br />
behelfsweise an GW 327 und<br />
den zugrundeliegenden Prüfgrundlagen<br />
(DIN 30658-1, VP 404<br />
und W 330) orientieren.<br />
Dipl.-Phys. Dipl.-Wirtsch.-Phys.<br />
Klaus Büschel<br />
Preis:<br />
€ 20,59 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW- Mitglieder und<br />
€ 27,45 für Nichtmitglieder<br />
Preis:<br />
€ 27,61 + MwSt.<br />
und Versandkosten<br />
für DVGW-<br />
Mitglieder und<br />
€ 36,82 für Nichtmitglieder.<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 402 „Netz- und Schadenstatistik – Erfassung und Auswertung<br />
von Daten zum Aufbau von Instandhaltungsstrategien für <strong>Gas</strong>verteilungsnetze“<br />
Der technische Zustand von <strong>Gas</strong>verteilungsnetzen<br />
muss ge -<br />
währleisten, dass die technische<br />
Sicherheit und die Versorgungszuverlässigkeit,<br />
wie im Energiewirtschaftsgesetz<br />
gefordert, gegeben<br />
sind. Dies wird durch rechtzeitige<br />
und kontinuierliche Maßnahmen<br />
der betrieblichen Instandhaltung<br />
gewährleistet.<br />
Die effiziente Planung der be -<br />
trieblichen Instandhaltung ba siert<br />
einerseits auf den technischen<br />
Regeln und betrieblichen Kenntnissen<br />
und andererseits auf einer soliden<br />
Basis aus Kennwerten und<br />
Daten der Verteilungsnetze.<br />
Grundsätze für die Instandhaltung<br />
der <strong>Gas</strong>infrastruktur sind u.a.<br />
in den DVGW-Arbeitsblättern G 465-<br />
1; G 465-2, G 466-1beschrieben. Das<br />
Arbeitsblatt 402 definiert darüber<br />
hinaus gehend einen Datenbestand<br />
und beschreibt die grundsätzliche<br />
Vorgehensweise zur Ermittlung, Er -<br />
fassung und Auswertung instandhaltungsrelevanter<br />
Informationen<br />
und gibt ergänzend Beispiele für de -<br />
ren Aufbereitung und Auswertung.<br />
Im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />
hat es einen Abgleich mit<br />
dem Regelwerksentwurf W 402<br />
„Text ewp Veröffentlichung G 401<br />
Wasserrohrnetzen“ gegeben, in<br />
dessen Folge sich die ursprüngliche<br />
Ordnungsnummer (vormals G 401)<br />
und auch der ursprüngliche Titel<br />
geändert haben. Mit Blick auf ein<br />
zukünftig gemeinsam getragenes<br />
<strong>Gas</strong>- und Wasserregelwerk GW 402<br />
ist die neue Ordnungsnummer im<br />
Abgleich mit W 402 nunmehr G 402.<br />
Das Arbeitsblatt ersetzt das<br />
Arbeitsblatt G 401, Ausgabe September<br />
1999, in dem vorrangig Entscheidungshilfen<br />
für die Rehabilitation<br />
von <strong>Gas</strong>verteilungsnetzen be -<br />
handelt werden.<br />
Das derzeit in der Bearbeitung<br />
befindliche neue Merkblatt G 403<br />
„Entscheidungshilfen für die Rehabilitation<br />
von <strong>Gas</strong>verteilungsnetzen<br />
(Arbeitstitel)“ die statistischen und<br />
analytischen Ergebnisse von G 402<br />
auf und beschreibt beispielhaft das<br />
methodische Vorgehen zur Entwicklung<br />
einer unternehmensspezifischen<br />
Instandhaltungsstrategie<br />
(langfristig) und der daraus folgenden<br />
Instandhaltungsplanung (mittelfristig).<br />
Jagodzinski<br />
Quelle DVGW G 402 (A).<br />
Juli/August 2011<br />
500 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
REGELWERK<br />
Regelwerk <strong>Gas</strong>/Wasser<br />
Änderungen im DVGW Arbeitsblatt GW 392 „Zusätzliche Rohrabmessungen<br />
in der <strong>Gas</strong>installation“<br />
Das DVGW Arbeitsblatt GW 392,<br />
Kupferrohre für die Trinkwasser-<br />
und <strong>Gas</strong>installation, beinhaltet<br />
in der aktuellen Fassung neben den<br />
klassischen auch neue, zusätzliche<br />
Abmessungen. Diese sind bereits<br />
seit Anfang 2010 im Handel verfügbar,<br />
einschließlich einer Kennzeichnung<br />
mit der jeweiligen DVGW-<br />
Registriernummer.<br />
In der TRGI (2008) sind die zulässigen<br />
Abmessungen gegenüber der<br />
Vorgängerversion nicht mehr einzeln<br />
aufgeführt, sondern es wird auf<br />
die Abmessungsliste in Arbeitsblatt<br />
GW 392 verwiesen. Die neuen<br />
Abmessungen dürfen demnach für<br />
die <strong>Gas</strong>installation auf Basis aller<br />
bestehenden Regelwerke eingesetzt<br />
werden.<br />
Für die Verbindungs- und Verarbeitungstechniken<br />
gelten die be -<br />
kannten Regelungen unverändert,<br />
in diesem Punkt gibt es auch in der<br />
anstehenden Neufassung des<br />
DVGW-Arbeitsblattes GW 2 keine<br />
Änderungen. Beispielsweise zählen<br />
Hartlöten und vor allem Pressverbinder<br />
zu den zugelassenen Verbindungstechniken.<br />
Das Kaltbiegen<br />
der Abmessung 28 x 1,0 ist für Rohre<br />
im Festigkeitszustand halbhart<br />
R250 zulässig, hierbei ist der in<br />
GW 392 definierte Mindestbiegeradius<br />
von 114 mm einzuhalten.<br />
Für Rohre der Abmessungen 35<br />
bis 54 mm ist das Kaltbiegen nicht als<br />
Verarbeitungstechnik vorgesehen.<br />
Die führenden Hersteller haben<br />
zwischenzeitlich angekündigt, ihr<br />
bisherige DVGW-<br />
Abmessungsreihe<br />
Neue DVGW-<br />
Abmessungen<br />
28 x 1,5 28 x 1,0<br />
35 x 1,5 35 x 1,2<br />
42 x 1,5 42 x 1,2<br />
54 x 2,0 54 x 1,5<br />
Sortiment zum Jahresbeginn 2012<br />
nach nunmehr zweijähriger Einführungsphase<br />
aufgrund der positiven<br />
Resonanz der ausführenden<br />
Betriebe komplett auf die neuen<br />
Abmessungen umzustellen.<br />
Preis:<br />
€ 27,61 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 36,82 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Weißdruck des DVGW-Arbeitsblattes GW 9 „Beurteilung der Korrosionsbelastungen<br />
von erdüberdeckten Rohrleitungen und Behältern aus unlegierten und niedrig legierten<br />
Eisenwerkstoffen in Böden“<br />
Dieses Arbeitsblatt wurde von<br />
einem Projektkreis im Technischen<br />
Komitee „Außenkorrosion“<br />
überarbeitet. Es dient als Grundlage<br />
für die Auswahl von Korrosionsschutzmaßnahmen,<br />
dem Feststellen<br />
des Ist-Zustandes und zur Aufklärung<br />
von Korrosionsschäden von<br />
Rohrleitungen und Behältern.<br />
Das Arbeitsblatt berücksichtigt<br />
die Verfahrensweise nach DIN EN<br />
12501 und beschreibt ergänzende<br />
Untersuchungsmethoden.<br />
Bei diesen Untersuchungsmethoden<br />
handelt es sich um neue<br />
Untersuchungsverfahren, welche<br />
trotz der bisherigen gesammelten<br />
Erkenntnisse weitere Praxiserfahrung<br />
benötigen. Die Praxiserfahrung<br />
wird bei der nächsten Überarbeitung<br />
des Arbeitsblattes Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Eine Überarbeitung des Arbeitsblattes<br />
wurde notwendig, weil sich<br />
die Korrosionsschutzsysteme bei<br />
Guss- und Stahlrohrleitungen sowie<br />
Stahlbehältern weiter entwickelt<br />
haben. In den letzten 15 Jahren<br />
wurden europäische Normen auf<br />
dem Gebiet Korrosionsschutz und<br />
Korrosionswahrscheinlichkeit in<br />
Böden erarbeitet. Europäische Produktnormen<br />
regeln den Korrosionsschutz<br />
von Rohren und Formstücken<br />
aus duktilem Gusseisen und<br />
Stahl.<br />
Dieses Arbeitsblatt ersetzt das<br />
DVGW-Arbeitsblatt GW 9:1986-03.<br />
Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt GW<br />
9:1986-03 wurden folgende Änderungen<br />
vorgenommen:<br />
a) Anpassung der Anforderungen<br />
an die nationale und europäische<br />
Normung<br />
b) Aufnahme neuerer Untersuchungsverfahren<br />
(Labor- und<br />
Feldmethoden)<br />
Preis:<br />
€ 24,80 + MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und<br />
€ 33,06 für Nichtmitglieder.<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 501
TERMINE<br />
DBI Fachforum – Kraft-Wärme-Kopplung<br />
16.–17.08.2011, Leipzig<br />
DBI - <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />
Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />
Seminar – Dezentrale Bio<strong>gas</strong>netze<br />
1.9.2011, Leipzig<br />
DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />
Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />
DBI Fachforum – Energiespeicherung<br />
13.–14.09.2011, Berlin<br />
DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg<br />
Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />
Bio<strong>gas</strong>einspeisung „Technische und rechtliche Grundlagen“<br />
14.9.2011, Bremen<br />
Projekthaus GmbH, Tel. 0049 (0)421 330 278-10, www.projekthaus.com<br />
EW-Fachtagung Ausbau der regenerativen Energieerzeugung<br />
12.-13.9.2011, Leipzig<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Jana Kittelmann, Tel. 0049 (0) 69 / 710 46 87-477,<br />
E-Mail: jana.kittelmann@ew-online, www.ew-online.de<br />
EXPOGAZ<br />
13.–15.9.2010, Paris,<br />
ETAI, Emmanuelle Petit, Palais de congrès, www.expogaz-expo.com<br />
EW-Fachtagung „Baumanagement 2011“<br />
19.–20.9.2011, Mannheim<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Hélèn Seier, Tel. 0049 (0) 69 / 710 46 87-349,<br />
E-Mail: helene.seier@ew-online, www.ew-online.de<br />
Bio<strong>gas</strong>einspeisung „Technische Grundlagen“<br />
22.9.2011, Bremen<br />
Projekthaus GmbH, Tel. 0049 (0)421 330 278-10, www.projekthaus.com<br />
Expertenforum Netzdatenmanagement 2011<br />
4.–5.10.2011, Eberbach, Eltville<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Hélèn Seier, Tel. 0049 (0) 69 / 710 46 87-349,<br />
E-Mail: helene.seier@ew-online, www.ew-online.de<br />
Bio<strong>gas</strong>-Rechtsseminar<br />
11.10.2011, Leipzig<br />
DBI - <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />
Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />
15. Workshop Kolbenverdichter 2011<br />
19.-20.10.2011, Rheine<br />
KÖTTER Consulting Engineers KG, Martina Brockmann, Tel. 0049 (0) 059 71 - 97 10 -65,<br />
E-Mail: martina.brockmann@koetter-consulting.com, www.koetter-consulting.com<br />
<strong>Gas</strong>fachliche Aussprachetagung (gat)<br />
25.–26.10.2011, Hamburg<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung, Ludmilla Krecker, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-601, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: krecker@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
DBI Fachforum – Bio<strong>gas</strong><br />
8.–9.11.2011, Leipzig<br />
DBI – <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Halsbrücker Str. 34, D-09599 Freiberg,<br />
Tel. 0049 (0) 3731 / 4195-339, E-Mail: kontakt@dbi-gti, www.dbi-gti.de/termine<br />
Juli/August 2011<br />
502 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
microdrones GmbH<br />
FIRMENPORTRAIT<br />
microdrones GmbH<br />
Firmenname:<br />
Geschäftsführung:<br />
Geschichte:<br />
microdrones GmbH, Siegen<br />
Sven Jürß<br />
Die microdrones GmbH wurde im<br />
Oktober 2005 gegründet. Schon mehrere<br />
Jahre im Vorfeld befassten sich die<br />
Gründungsmitglieder mit der Entwicklung<br />
von Luftfahrzeugen. Die innovative<br />
Verbindung dieser Kernkompetenzen<br />
war und ist die Formel zum<br />
Erfolg. In kürzester Zeit haben die<br />
microdrones sich damit die internationale<br />
Marktführerschaft im Bereich<br />
unbemannter Aufklärungssystem der<br />
5kg-Klasse erworben.<br />
Mitarbeiterzahl: Ca. 22<br />
Produktspektrum: Unbemannte Flugsysteme, die „Out of<br />
the Box“ sofort einsatzfähig sind und in<br />
konventionellen PKWs zum Einsatzort<br />
transportiert werden können. Im Fokus<br />
stehen die Einfachheit der Bedienung<br />
und die Anwendungsfreundlichkeit in<br />
einer Vielzahl von Szenarien. Maxime ist<br />
die höchste Effizienz, sowohl was die<br />
Tragfähigkeit der Systeme angeht, als<br />
auch das Maximum an zur Verfügung<br />
stehender Missionszeit zu ermöglichen.<br />
Produktion: Leiterplatten, Strukturteile, Antriebstechnik,<br />
Energieversorgung, Firmware,<br />
Software, GPS- Systeme, HF-Technik,<br />
RFID, Bodenstationen, Telemetrie- und<br />
Datenlogger, uvm…<br />
Wettbewerbsvorteile: Technologieführerschaft im Bereich<br />
VTOL UAS bis 5-kg. Extrem stabile und<br />
wetter feste Plattform für widrigste<br />
Einsatzszenarien. Beratung, Service,<br />
Entwicklung,… alles aus einer Hand<br />
und unter einem Dach.<br />
Servicemöglichkeiten: Weltweites Service- und Vertriebsnetz.<br />
Servicecenter am Firmensitz in Siegen.<br />
Internetadresse: www.microdrones.com<br />
Ansprechpartner: Daniel Knoche<br />
Sales Manager<br />
Tel.: +49 (0)271 77 00 38-0<br />
E-Mail: sales@microdrones.com<br />
1<br />
Juli/August 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> 503
IMPRESSUM<br />
Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />
(figawa),<br />
des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />
der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />
dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />
Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />
Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>),<br />
Thyssen<strong>gas</strong> GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />
GmbH, Erkrath<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<br />
Wasserversorgung, Stuttgart<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener Wasserwerke, Wien<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />
Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />
Schriftleiter:<br />
Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />
Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG Verbundnetz <strong>Gas</strong> AG, Leipzig<br />
Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />
Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />
Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />
Dr.-Ing. Dieter Stirnberg, greEn-C, Lünen<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz<br />
GmbH, Recklinghausen<br />
Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteur:<br />
Volker Trenkle, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosen heimer Straße 145, D-81671 München,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-3 88, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />
e-mail: trenkle@oiv.de<br />
Assistenz:<br />
Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-4 43, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />
e-mail: terplan@oiv.de<br />
Büro: Birgit Lenz, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-2 23, Fax (0 89) 4 50 51-323, e-mail: lenz@oiv.de<br />
Verlag:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />
Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />
Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />
Spartenleiter: Stephan Schalm<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />
Tel. (0201) 82002-35, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Mediaberatung:<br />
Claudia Fuchs, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-277, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />
e-mail: fuchs@oiv.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-316, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />
e-mail: feil@oiv.de.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erd<strong>gas</strong></strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />
Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />
Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />
Einzelpreis: € 37,– + Versandspesen<br />
ePaper als PDF € 330,–, Einzelausgabe: € 37,–<br />
Heft und ePaper € 429,–<br />
(Versand Deutschland: € 30,–, Versand Ausland: € 35,–)<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
Postfach 91 61<br />
D-97091 Würzburg<br />
Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />
e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />
unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
Juli/August 2011<br />
504 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong>
Einkaufsberater<br />
www.<strong>gwf</strong>-<strong>gas</strong>.de/einkaufsberater<br />
Ansprechpartnerin für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens<br />
Claudia Fuchs<br />
Telefon 0 89/4 50 51-277<br />
Telefax 0 89/4 50 51-207<br />
E-Mail: fuchs@oiv.de<br />
Bild: RMG<br />
<br />
<br />
Die technischwissenschaftliche<br />
Fachzeitschrift für<br />
das <strong>Gas</strong>fach
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und<br />
<strong>Gas</strong>verwendung<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
Filtration<br />
<strong>Gas</strong>druckregelung und<br />
<strong>Gas</strong>messung<br />
<strong>Gas</strong>druckregel- und Durchflussregelgeräte<br />
<strong>Gas</strong>transport und<br />
<strong>Gas</strong>verteilung<br />
Rohre und Rohrleitungszubehör<br />
Rohrdurchführungen<br />
<strong>Gas</strong>messgeräte<br />
Odorierungskontrolle<br />
Smart Metering<br />
<strong>Gas</strong>speicherung, LNG<br />
<strong>Gas</strong>verdichtung<br />
Rohrnetzsanierung u. -instandhaltung
Armaturen und Zubehör<br />
Absperr- und Anbohrarmaturen<br />
Armaturen<br />
Blasensetzgeräte<br />
Korrosionsschutz<br />
Aktiver Korrosionsschutz<br />
Passiver Korrosionsschutz
Passiver Korrosionsschutz<br />
G2<br />
Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />
einschließlich 16 bar und für Nennweiten<br />
bis einschließlich DN 300,<br />
getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />
Polyethylen und Gusseisen (G2 st,<br />
G2 pe, G2 ge)<br />
G3<br />
Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />
einschließlich 5 bar und für Nennweiten<br />
bis einschließlich DN 300,<br />
getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />
Polyethylen, Kunststoff und Gusseisen<br />
(G3 st, G3 pe, G3 ku, G3 ge)<br />
W1<br />
Rohrleitungen für alle Drücke und<br />
Nenn weiten aus den Werkstoffen<br />
Gusseisen, Stahl und Kunststoff<br />
W2<br />
Rohrleitungen für alle Drücke und für<br />
Nennweiten bis einschließlich<br />
DN 400, getrennt nach den Werkstoffen<br />
Guss eisen, Stahl, Polyethylen<br />
und Kunststoff (W2 ge, W2 st,<br />
W2 pe, W2 ku)<br />
W3<br />
Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />
einschließlich 16 bar und für Nennweiten<br />
bis einschließlich DN 300,<br />
getrennt nach den Werkstoffen<br />
Gusseisen, Stahl, Polyethylen und<br />
Kunststoff (W3 ge, W3 st, W3 pe,<br />
W3 ku)<br />
Handel und Informationstechnologie<br />
Fernwirktechnik<br />
Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />
mit DVGW-Zertifikat<br />
kann im Internet unter www.dvgw.de in<br />
der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />
heruntergeladen werden.<br />
Rohrleitungsbau<br />
Filter<br />
DVGW-zertifizierte<br />
Unternehmen<br />
Der <strong>Gas</strong>-, Wasser- und Abwasserwirtschaft<br />
bieten wir zuverlässige, termingerechte<br />
Arbeit. Fragen Sie bitte bei uns an.<br />
Die bei den einzelnen Firmen angegebenen<br />
Zeichen bedeuten:<br />
G1 Rohrleitungen für alle Drücke und<br />
Nennweiten aus den Werkstoffen<br />
Stahl und Gusseisen
<strong>Gas</strong>messgeräte<br />
Mini-Block-Heizkraftwerke<br />
Netzservice<br />
Korrosionsschutz<br />
<strong>Erd<strong>gas</strong></strong><br />
<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />
3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2011<br />
Ausgabe September 2011 Oktober 2011 November 2011<br />
Anzeigenschluss:<br />
Erscheinungstermin:<br />
04.08.2011<br />
05.09.2011<br />
01.09.2011<br />
04.10.2011<br />
04.10.2011<br />
04.11.2011<br />
Themen-Schwerpunkt<br />
Bio<strong>gas</strong>/<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
gat Messe 2011<br />
Messe-Special<br />
gat 2011<br />
<strong>Gas</strong>handel / IT<br />
Messe-Special<br />
Oldenburger <strong>Gas</strong>tage 2011<br />
Fachmessen/<br />
Fachtagungen/<br />
Veranstaltung<br />
(mit erhöhter Auflage und<br />
zusätzlicher Verbreitung)<br />
RENEXPO ®<br />
22.09.–25.09.2011, Augsburg<br />
Jahrestagung des Fachverband Bio<strong>gas</strong><br />
Februar 2012<br />
gat 2011<br />
25.10.–26.10.2011, Hamburg<br />
Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />
29.11.– 01.12.2011, Oldenburg<br />
Änderungen vorbehalten
Als gedrucktes<br />
Heft oder<br />
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3R International erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> <strong>Erd<strong>gas</strong></strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />
Oldenbourg Industrieverlag · Vulkan-Verlag<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de · www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
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Als Heft für 528,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
Als ePaper (PDF-Datei) für 528,- pro Jahr.<br />
Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis):<br />
Als Heft für 264,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
Als ePaper (PDF-Datei) für 264,- pro Jahr.<br />
Nur wenn ich nicht bis von 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um<br />
ein Jahr. Die sichere und pünktliche Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,–<br />
auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
Leserservice 3R<br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
<br />
Kontonummer<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (Brief, Fax, E-Mail) oder durch<br />
Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Datum, Unterschrift<br />
PAGWFG0211<br />
Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice 3R, Postfach 91 61, 97091 Würzburg.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
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3S Consult GmbH, Grabsen 435<br />
Aerzener Maschninenfabrik GmbH, Aerzen 423<br />
AMV Messgeräte GmbH, Hammersbach 491<br />
applied technologies GmbH, Essen 417<br />
Awite Bioenergie GmbH, Langenbach 445<br />
Convent Kongresse GmbH, Frankfurt 449<br />
corporate events for utilities GmbH & Co. KG, Oldenburg 431<br />
DVGW Cert GmbH, Bonn 421<br />
Endress + Hauser Messtechnik GmbH, Weil am Rhein 425<br />
Euroforung Deutschland SE, Düsseldorf 427<br />
Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 441<br />
FLEXIM GmbH, Berlin 489<br />
KELLER AG, CH - Winterthur<br />
Marquis GmbH, Witten<br />
4. Umschlagseite<br />
Einhefter<br />
Medenus GmbH, Olpe 429<br />
RMG Regel + Messtechnik GmbH, Kassel<br />
Titelseite<br />
Einkaufsberater 505–509
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