gwf Gas/Erdgas Gasgewinnung, Messtechnik (Vorschau)
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7-8/2014<br />
Jahrgang 155<br />
<strong>Gas</strong>gewinnung<br />
<strong>Messtechnik</strong><br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
ISSN 0016-4909<br />
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besuchen Sie uns am 30.9. und 1.10. in Karlsruhe auf der gat Stand D9, dm-Arena.<br />
© 2014 Honeywell International Inc. All rights reserved.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
dm-arena Stand E 5.1<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
30.09.– 01.10.2014<br />
SEKTEMPFANG<br />
<strong>gwf</strong> Get-together<br />
auf der gat<br />
29.09.2014 ab 17 Uhr<br />
Am Vorabend der gat lädt der DIV Deutscher Industrie verlag Autoren, Leser und Freunde des<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> erneut zu einem zwanglosen „Get-together“ ein.<br />
Im Mittelpunkt stehen wieder die neuesten Verlagsprodukte, Branchennews und der lockere<br />
Austausch mit den Fachkollegen.<br />
Wir freuen uns auf Sie am Stand E 5.1.<br />
Bitte melden Sie sich unverbindlich an:<br />
Frau Lenz<br />
Tel. 089 203 53 66 23<br />
E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />
KOMPETENZ FÜR<br />
DAS GASFACH
| STANDPUNKT |<br />
Fracking in Deutschland<br />
Anfang Juli haben Bundesumweltministerium<br />
und Bundeswirtschaftsministerium<br />
gemeinsame Eckpunkte zum Fracking<br />
vorgelegt. Nach der Ressortabstimmung<br />
und der Anhörung von Ländern und<br />
Verbänden sollen die Neuregelungen nach<br />
der Sommerpause im Kabinett verabschiedet<br />
werden. Nach diesen Eckpunkten bleiben<br />
Fracking-Vorhaben zur <strong>Gas</strong>förderung aus<br />
Schiefer- und Kohleflözgestein oberhalb von<br />
3.000 Metern durch das Wasserhaushaltsgesetz<br />
verboten. Wissenschaftlich begleitete Erprobungsmaßnahmen<br />
zur Erforschung von<br />
Auswirkungen auf die Umwelt und den Untergrund<br />
hingegen sollen möglich sein, wenn<br />
die eingesetzte Frackflüssigkeit nicht wassergefährdend<br />
ist. Die Angemessenheit der gesetzlichen<br />
Verbotsregelung soll im Jahr 2021<br />
auf der Grundlage eines Berichts der Bundesregierung<br />
zum bis dahin erlangten Stand von<br />
Wissenschaft und Technik zur Fracking-Technologie<br />
überprüft werden.<br />
Grundsätzlich möglich bleiben Fracking-<br />
Vorhaben für so genanntes „Tight <strong>Gas</strong>“ („konventionelles<br />
Fracking“). Hierfür wird aber<br />
künftig eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
wie beim unkonventionellen Fracking vorgeschrieben.<br />
In Wasserschutz- und Wassereinzugsgebieten<br />
sowie Naturschutzgebieten<br />
bleibt es verboten. Den Ländern soll zudem<br />
ermöglicht werden, weitere Regelungen im<br />
Rahmen der Landesentwicklungsplanung zu<br />
erlassen. Interessantes Detail: Die Beweislast<br />
für mögliche Bergschäden, die von Fracking-<br />
Maßnahmen bzw. Tiefbohrungen stammen können,<br />
soll den Unternehmen auferlegt werden.<br />
Die Technologie des Hydraulic Fracturing<br />
wird in der <strong>Erdgas</strong>förderung seit den vierziger<br />
Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts eingesetzt,<br />
seit den fünfziger Jahren auch in<br />
Deutschland. Seit etwa zwanzig Jahren wird<br />
in Niedersachsen „Tight <strong>Gas</strong>“ in konventionellem<br />
Sandstein gefördert. Diese dichten Lagerstätten<br />
befinden sich in Tiefen von ca. 3.500<br />
bis 5.000 Metern. Bis dato wurden über 300<br />
Frac-Behandlungen durchgeführt, aber seit<br />
2011 wurde keine mehr in Niedersachsen<br />
bergbehördlich genehmigt. Der Grundlagenbeitrag<br />
ab Seite 464 stellt das Hydraulic Fracturing<br />
ausführlich dar.<br />
Standen früher bei SNG (Substitute Natural<br />
<strong>Gas</strong>)-Technologien großtechnische Konzepte<br />
zur SNG-Erzeugung aus Kohle und Naphta im<br />
Vordergrund, liegt der Fokus seit etwa zehn<br />
Jahren auf der Erzeugung aus ligninreicher<br />
Biomasse. Die thermochemische Vergasung<br />
mit anschließender Methanisierung wird interessant,<br />
wenn in diesen Prozess zusätzlicher<br />
Wasserstoff aus einer mit regenerativem<br />
Strom betriebenen Elektrolyse eingebunden<br />
wird. Über die Kopplung der PtG (Power-to-<br />
<strong>Gas</strong>)-Technologie mit thermochemischer Biomassevergasung<br />
im Projekt „DemoSNG“ lesen<br />
Sie ab Seite 470.<br />
Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener<br />
Sache: Am Vorabend der gat lädt der Deutsche<br />
Industrieverlag Autoren, Leser und<br />
Freunde des <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> erneut zu einem<br />
zwanglosen „Get-together“ ein. Besuchen Sie<br />
uns am 29.09.2014 ab 17 h am Stand E5.1, ein<br />
Glas Sekt steht für Sie bereit.<br />
Bis dann in Karlsruhe<br />
Volker Trenkle<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 437
| INHALT<br />
|<br />
VTG und Chart Ferox bauen Kesselwagen für den Transport von tiefkaltem<br />
Flüssigerdgas. Seite 447<br />
Dietmar Bückemeyer neuer DVGW-Präsident.<br />
Seite 461<br />
Fachberichte<br />
<strong>Gas</strong>gewinnung<br />
464 A. Scheck und V. Eberhardt<br />
Hydraulic Fracturing<br />
Hydraulic fracturing<br />
Energiespeicherung<br />
470 S. Bajohr, D. Schollenberger, D. Buchholz,<br />
Th. Weinfurtner und M. Götz<br />
Kopplung der PtG-Technologie mit<br />
thermochemischer Biomassevergasung:<br />
Das KIC-Projekt „DemoSNG“<br />
Combining PtG-Technology with thermochemical<br />
biomass gasification: The KIC-Project „DemoSNG“<br />
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien<br />
476 J. Kohrt<br />
Anforderungen an die<br />
BHKW-Zertifizierung<br />
Requirements for CHP certification<br />
Mess- und Regelungstechnik<br />
480 P. Tetenborg und A. Brümmer<br />
Numerische Untersuchung pulsierender<br />
Strömungen in Wirkdruckeinrichtungen<br />
am Beispiel einer Blende<br />
Numerical analysis of pulsation flow in differential<br />
pressure type flowmeters using the example<br />
of an orifice<br />
488 F. Hammer<br />
Sensorische Verbrennungsoptimierung<br />
von <strong>Gas</strong>feuerungsanlagen<br />
Sensory combustion optimization of gas combustion<br />
systems<br />
Nachrichten<br />
Märkte und Unternehmen<br />
442 Vaillant wächst profitabel dank<br />
<strong>Erdgas</strong>-Heizungen<br />
443 FPT gewinnt RWE als Großkunden<br />
446 E.ON und Ras<strong>Gas</strong> unterzeichnen flexiblen<br />
Mittelfrist-Liefervertrag für LNG<br />
447 VTG und Chart Ferox bauen Kesselwagen für<br />
den Transport von tiefkaltem Flüssigerdgas<br />
Juli/August 2014<br />
438 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| INHALT |<br />
Hydraulic Fracturing – eine seit Jahrzehnten entwickelte und erprobte<br />
Technologie. Ab Seite 464<br />
Aus der Praxis: Bioerdgasanlage Geislingen – Aufbereitung<br />
von biogenen Reststoffen auf <strong>Erdgas</strong>qualität.<br />
Ab Seite 494<br />
448 Thüga-Gruppe baut ihre Wettbewerbsposition<br />
aus<br />
450 Forschung und Entwicklung<br />
Veranstaltungen<br />
452 5. DBI-Fachforum Energiespeicher<br />
454 gat 2014<br />
454 Neue KWK-Trends auf der RENEXPO® in<br />
Augsburg<br />
456 Verbände und Vereine<br />
Personen<br />
460 Wechsel in der DVGW-Hauptgeschäftsführung<br />
vollzogen<br />
461 Dietmar Bückemeyer neuer DVGW-Präsident<br />
Aus der Praxis<br />
494 Bioerdgasanlage Geislingen – Aufbereitung<br />
von Biogas aus biogenen Reststoffen auf<br />
<strong>Erdgas</strong>qualität<br />
498 Integration von Herstellerportalen ins<br />
Engineering-Tool<br />
Technik Aktuell<br />
501 PU Speziallösungen für den Korrosionsschutz<br />
502 Stromversorgungslösung mit EFOY Pro<br />
Brennstoffzellen für Öl- & <strong>Gas</strong>anwendungen<br />
503 Selbstschmierende Rillenkugellager für Einsätze<br />
von LNG-Tauchpumpen<br />
Firmenporträt<br />
505 Gazprom Germania GmbH<br />
Rubriken<br />
437 Standpunkt<br />
440 Faszination <strong>Gas</strong><br />
504 Termine<br />
506 Impressum<br />
Recht und Steuern<br />
25–32 Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach,<br />
Ausgabe 7-8/2014<br />
Dieses Heft enthält folgende Beilage:<br />
– Siemens, Nürnberg<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 439
FASZINATION GAS
Bohrturm der Bohrung Düste Z 10<br />
im niedersächsischen Barnstorf.<br />
Hier wurde eine <strong>Gas</strong>führung der Sandsteinschichten<br />
(Tight-<strong>Gas</strong>) des Oberkarbons nachgewiesen.<br />
© Wintershall Holding GmbH.
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
OMV investiert 500 Millionen in das Nawara-Projekt<br />
in Tunesien<br />
Das Nawara-Projekt unterstreicht<br />
die bedeutende Rolle von Tunesien<br />
im Portfolio der OMV. Der tunesische<br />
Minister für Industrie, Energie<br />
und Bergbau, Herr Kamel Ben Naceur,<br />
und der Vorsitzende der tunesischen<br />
Mineralölgesellschaft ETAP, Herr Mohamed<br />
Akrout, ebnen gemeinsam<br />
mit OMV Vorstandsmitglied Jaap<br />
Huijskes den Weg zur Implementierung<br />
dieses Schlüsselprojekts für die<br />
tunesische Energie-Infrastruktur.<br />
Im März 2014 wurde unternehmensintern<br />
die finale Investitionsentscheidung<br />
(FID) für das Nawara-<br />
Projekt getroffen. Das Projekt hat<br />
sämtliche behördlichen Genehmigungen<br />
erhalten und die Aufträge<br />
werden demnächst erteilt. Zuvor<br />
wurde das Projekt „South Tunisian<br />
<strong>Gas</strong> Pipeline“ mit dem Nawara-Projekt<br />
zusammengelegt. Dem Nawara-Projekt<br />
kommt eine strategische<br />
Schlüsselrolle als Infrastrukturprojekt<br />
für Tunesien zu, um die Erschließung<br />
von südtunesischen <strong>Gas</strong>vorkommen<br />
zu ermöglichen. Die Bauarbeiten<br />
werden zwei bis drei Jahre<br />
dauern und 200 langfristige Arbeitsplätze<br />
schaffen, sowie zusätzlich<br />
mehrere hundert während der Bauphase.<br />
Für die OMV ist dieses Gemeinschaftsprojekt<br />
mit ETAP ein<br />
substanzieller Teil der Wachstumsstrategie<br />
in Tunesien. Es steht im<br />
Einklang mit den Zielen im<br />
Upstream zu wachsen und ein ausgewogenes<br />
internationales Portfolio<br />
zu erreichen. Das Projekt besteht<br />
aus den folgenden Elementen: Produktionsanlagen<br />
im Nawara Bohrgebiet,<br />
einer Pipeline von Nawara<br />
nach Gabes und einer <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage<br />
in Gabes zur Produktion<br />
von LPG-Produkten und <strong>Erdgas</strong>.<br />
Die erste Produktion von <strong>Gas</strong> wird<br />
für 2016 erwartet mit einer Produktion<br />
von bis zu rund 10 000 boe/d.<br />
Das erwartete Investment der OMV<br />
in dieses Projekt beläuft sich auf<br />
rund 500 Mio. €. Die OMV hält derzeit<br />
fünf Explorationsgenehmigungen<br />
und neun on- und offshore<br />
Produktionslizenzen in Tunesien.<br />
Vaillant wächst profitabel dank <strong>Erdgas</strong>-Heizungen<br />
Der Remscheider Heiz-, Lüftungsund<br />
Klimatechnikspezialist Vaillant<br />
ist im Geschäftsjahr 2013 profitabel<br />
gewachsen. Die Umsatzerlöse<br />
sind um rund 2 % auf 2,38 Mrd. €<br />
(2012: 2,33 Mrd. € ) gestiegen. Besonders<br />
das Geschäft mit effizienten<br />
<strong>Erdgas</strong>-Heizungen entwickelt sich<br />
erfolgreich.<br />
Das Betriebsergebnis (Ebit) belief<br />
sich auf 222 Mio. €. Dies entspricht<br />
einem Plus von mehr als<br />
19 % gegenüber dem von Abschreibungen<br />
geprägten Vorjahreswert<br />
von 186 Mio. €. Regional hätten sich<br />
– neben der stabilen Nachfrage in<br />
Zentraleuropa – insbesondere der<br />
größte Einzelmarkt der Vaillant<br />
Group Großbritannien (+15 %) sowie<br />
Russland (+13 %) und China<br />
(+27%) positiv entwickelt. Produktseitig<br />
verzeichnete Vaillant eigenen<br />
Angaben zufolge die deutlichsten<br />
Zuwächse mit hocheffizienten Technologien<br />
auf der Basis von <strong>Erdgas</strong>,<br />
dem Geschäft mit Systemkomponenten<br />
sowie bei den Service- und<br />
Dienstleistungen.<br />
Aufgrund der geringen Wachstumsdynamik<br />
der zentral- und südeuropäischen<br />
Heiztechnikmärkte<br />
hat Vaillant im Jahr 2013 seine<br />
Marktpräsenz in Zentralasien, Nordafrika<br />
und dem Nahen Osten ausgebaut.<br />
Damit setzte das Unternehmen<br />
seinen eingeschlagenen Expansionskurs<br />
außerhalb Europas fort.<br />
Mehrere neue Vertriebsniederlassungen<br />
öffneten im Jahresverlauf<br />
unter anderem in Russland, Kasachstan<br />
und Dubai. Darüber hinaus habe<br />
man die Flächenpräsenz in China<br />
durch die Eröffnung weiterer Vertriebsniederlassungen<br />
weiter ausgebaut.<br />
Für das laufende Geschäftsjahr<br />
erwartet die Vaillant Group eine<br />
leichte Steigerung des Umsatzes<br />
und des Betriebsergebnisses (Ebit).<br />
Im ersten Quartal stieg der Umsatz<br />
im Vergleich zum entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum um rund 6 %.<br />
Auch das Betriebsergebnis entwickelte<br />
sich mit einem Plus von<br />
knapp 4 % positiv.<br />
Juli/August 2014<br />
442 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />
FPT gewinnt RWE als Großkunden<br />
Seit dem 1. Juli 2014 zählt der<br />
RWE-Konzern zu den Kunden<br />
des vietnamesischen IT-Dienstleister<br />
FPT. Im Rahmen einer langfristigen<br />
Partnerschaft wird FPT den führenden<br />
europäischen Strom- und<br />
<strong>Gas</strong>anbieter vor allem in den Bereichen<br />
Software-Wartung und -Entwicklung<br />
unterstützen.<br />
Der Vertrag wurde in Berlin in<br />
Anwesenheit des RWE-Vorstandsvorsitzenden<br />
Peter Terium (im Bild<br />
links) und des FPT-Chairmans Truong<br />
Gia Binh (rechts) unterzeichnet.<br />
Der Vertrag sieht zudem die<br />
Übernahme des slowakischen RWE<br />
IT-Standorts in Kosice durch FPT<br />
vor. Die europäische FPT-Zentrale<br />
befindet sich in Frankfurt.<br />
Die 1988 gegründete „FPT Corporation“<br />
ist mit über 17 500 Mitarbeitern<br />
und über 1,5 Mrd. US-Dollar<br />
Umsatz der mit Abstand größte IT-<br />
Dienstleister in Vietnam. Das Unternehmen<br />
gehört überdies zu den<br />
führenden IT-Beratungshäusern auf<br />
dem asiatischen Markt. FPT unterhält<br />
Niederlassungen in Japan, Australien,<br />
Singapur und Malaysia, sowie<br />
in Frankreich und den USA, einem<br />
weiteren wichtigen Markt für FPT.<br />
Zu den Leistungen des Unternehmens<br />
zählen sowohl ein breites<br />
Spektrum an IT-Services als auch<br />
BPO-Services. FPT ist in den letzten<br />
Jahren stark gewachsen und hat<br />
dabei v. a. in Zukunftsthemen wie<br />
Cloud, Mobility Services oder Big<br />
Data sowie in den Bereichen Individual-<br />
und Standardsoftware<br />
Schwerpunkte gesetzt. Darüber hinaus<br />
betreibt FPT eine eigene Universität<br />
mit aktuell mehr als 6000 Studenten<br />
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Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 443
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Open Grid Europe stärkt Nord-Süd-<strong>Erdgas</strong>transport<br />
in Bayern<br />
Open Grid Europe hat mit den<br />
Vorbereitungsarbeiten, darunter<br />
auch Vermessungsarbeiten für<br />
die in Planung befindliche <strong>Erdgas</strong>fernleitung<br />
von Schwandorf nach<br />
Forchheim begonnen. Die Arbeiten<br />
sind notwendig, um den Trassenverlauf<br />
in den Plan- und Genehmigungsunterlagen<br />
darzustellen. Die<br />
Unterlagen werden dann öffentlich<br />
in den betroffenen Städten und Gemeinden<br />
ausgelegt. Die jeweiligen<br />
Zeiten entnehmen Sie bitte den<br />
ortsüblichen Bekanntmachungen.<br />
Nach Abschluss des Raumordnungsund<br />
anschließendem Planfeststellungsverfahrens<br />
in den kommenden<br />
zwei Jahren sollen die Bauarbeiten<br />
ab 2016 erfolgen. Die<br />
Inbetriebnahme der rund 62 km<br />
langen und 1 m Durchmesser betragenden<br />
Leitung ist für 2017 geplant.<br />
Diese neue <strong>Erdgas</strong>fernleitung ist<br />
im Rahmen des Netzenwicklungsplans<br />
<strong>Gas</strong> 2013 (NEP) als notwendig<br />
festgestellt worden, um den Nord-<br />
Süd Transport von <strong>Erdgas</strong> in Bayern<br />
mit einer auf zukünftige Bedarfe<br />
ausgerichteten kapazitätsstarken<br />
Leitung zu erweitern.<br />
Lechwerke (LEW) nehmen erstmals Smart-Operator-<br />
Steuerung in Betrieb<br />
In der Siedlung Wertachau, einem<br />
Ortsteil der Stadt Schwabmünchen<br />
bei Augsburg, haben die Lechwerke<br />
(LEW) und RWE Deutschland<br />
ein intelligentes Stromnetz, ein sogenanntes<br />
Smart Grid, aufgebaut.<br />
Nach fast zweijähriger Vorbereitungszeit<br />
sind die zentrale Steuerungseinheit<br />
Smart Operator sowie<br />
intelligente Bausteine im Netz und<br />
in Haushalten in Betrieb gegangen.<br />
Insgesamt nehmen mehr als 110<br />
Haushalte teil. Es ist das bundesweit<br />
erste der drei Smart-Operator-Projekte<br />
der RWE Deutschland, das damit<br />
im Praxisbetrieb läuft. Das Projekt<br />
in der Wertachau ist eine der<br />
umfassendsten Smart-Grid-Installationen<br />
überhaupt: Erstmalig sind<br />
intelligente Stromzähler, verschiedene<br />
intelligente Hausgeräte in Privathaushalten<br />
sowie Netzbausteine<br />
wie ein zentraler Batteriespeicher in<br />
einem Smart Grid zusammengefasst.<br />
An der Inbetriebnahmefeier<br />
nahmen Vertreter aus Politik sowie<br />
Vertreter von LEW, RWE Deutschland,<br />
der Projektpartner sowie Projektteilnehmer<br />
aus der Wertachau<br />
teil.<br />
Break Bulk Terminal in Rotterdam unter Beteiligung<br />
der Plattformmitglieder <strong>Gas</strong>unie und Shell<br />
Das bestehende GATE-Terminal<br />
im Hafen von Rotterdam, betrieben<br />
von einem Joint Venture der<br />
Unternehmen <strong>Gas</strong>unie, Vopak und<br />
OMV, wird aufgrund eines Abkommens<br />
mit Shell zu einem so genannten<br />
Break-Bulk-Terminal ausgebaut.<br />
Bislang wird das LNG, das in Rotterdam<br />
ankommt, vollständig in den<br />
gasförmigen Zustand zurückgewandelt,<br />
bevor es exportiert oder in<br />
der Stromerzeugung verwendet<br />
und im industriellen Sektor eingesetzt<br />
wird. Das neue Break-Bulk-<br />
Terminal wird das verflüssigte <strong>Erdgas</strong><br />
per Pipeline vom zentralen Terminal<br />
erhalten und dieses für den Umschlag<br />
als Kraftstoff im Güterverkehr<br />
in kleinere Mengen aufteilen.<br />
Dies wird einen wesentlichen Beitrag<br />
dazu leisten, über die Niederlande<br />
hinaus die Versorgung der<br />
Schifffahrt mit LNG zu verbessern.<br />
Das neue Break-Bulk-Terminal<br />
soll im 4. Quartal 2016 in Betrieb<br />
gehen und wird neben dem bestehenden<br />
GATE-Terminal liegen, wo<br />
zurzeit LNG von großen gecharterten<br />
Transportschiffen aus der<br />
ganzen Welt angelandet wird.<br />
Juli/August 2014<br />
444 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)<br />
Im Rahmen des Vortragsprogramms werden in diesem Jahr folgende Themen erörtert:<br />
Power to <strong>Gas</strong> – Mehr als nur ein Energiespeicher<br />
Dr. Gerald Linke (E.ON Technologies GmbH; ab 03.07.14 DVGW-Hauptgeschäftsführung)<br />
Szenariorahmen und Netzentwicklungsplan <strong>Gas</strong><br />
Philipp Behmer (Thyssengas GmbH)<br />
L-<strong>Gas</strong>-Versorgung in Deutschland: Ausblick und zukünftige Herausforderungen<br />
der Marktraumumstellung<br />
Stephan Dietzmann (<strong>Erdgas</strong> Münster GmbH)<br />
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />
Erfahrungsaustausch<br />
der Chemiker und Ingenieure<br />
des <strong>Gas</strong>faches 11. und 12. September 2014 in Dortmund<br />
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Technische Aspekte der <strong>Erdgas</strong>umstellung<br />
Dr. Rolf Albus (<strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e.V.)<br />
Umstellung eines Versorgungsnetzes von L-<strong>Gas</strong> auf H-<strong>Gas</strong><br />
Jan-Hermann Hans (nvb Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH)<br />
Biogaseinspeisung aus Sicht eines Netzbetreibers<br />
Michael Leuschner (Thyssengas GmbH)<br />
Produktsicherheit im <strong>Erdgas</strong>transport<br />
Heribert Kaesler (Open Grid Europe GmbH) und Dr. Frank Heimlich (Thyssengas GmbH)<br />
Brenngaskonditionierung für den <strong>Gas</strong>turbineneinsatz<br />
von H 2<br />
-haltigem <strong>Erdgas</strong> durch CO 2<br />
-Methanisierung<br />
Frank Schillinger (Open Grid Service GmbH) und Dr. Markus Wolf (Open Grid Europe GmbH)<br />
Technische Abgrenzung des Messstellenbetriebes <strong>Gas</strong><br />
Michael Sanders (Thyssengas GmbH)<br />
Optimierung der Odorierung –<br />
Erkenntnisse aus dem DVGW-Projektkreis<br />
Sascha Niebialek (Westnetz GmbH)<br />
www.dvgw-ebi.de<br />
Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund Agentur, Stadt Dortmund<br />
Die von der DVGW-Forschungsstelle am<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT) durchgeführte<br />
traditionsreiche Veranstaltung findet in<br />
diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der<br />
Thyssengas GmbH in Dortmund statt.<br />
Die Veranstaltung dient den Experten des<br />
<strong>Gas</strong>faches als Informationsveranstaltung<br />
zu aktuellen Themen, speziell aus dem<br />
Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung und <strong>Gas</strong>anwendung.<br />
Veranstaltungsort<br />
Signal Iduna Park<br />
Bereich Trilux Business Club 09<br />
Rheinlanddamm 207-209<br />
44137 Dortmund<br />
Teilnehmergebühr<br />
EUR 420,00 pro Person<br />
Pensionäre EUR 200,00<br />
(beide Tage, inkl. Besichtigungs- und<br />
Abendprogramm)<br />
Vorabendtreffen<br />
Für Referenten<br />
und interessierte<br />
Teilnehmer wird<br />
am 10.09.2014<br />
ein Vorabendtreffen<br />
mit<br />
Stadionführung<br />
beim BVB und<br />
gemeinsamem<br />
Abendessen bei<br />
den Rosenterrassen<br />
veranstaltet.<br />
Rahmenprogramm<br />
Im Anschluss an den ersten Vortragstag<br />
findet eine Busfahrt zur Kokerei<br />
Hansa mit Altkokerführung statt. Den<br />
Abend verbringen die Teilnehmer dann<br />
mit Abendessen, gemütlichem Beisammensein<br />
und Informationsaustausch im<br />
Eventbereich des BVB. Für die Begleitpersonen<br />
wird am 11. September der<br />
Vortrag „Schlüpfer, Leibchen & Korsagen“<br />
beim Kulturvergnügen in Dortmund<br />
und am 12. September eine Führung im<br />
Dortmunder U – Zentrum für Kunst und<br />
Kreativität – angeboten.<br />
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Zeitraum 10. bis 12.09.2014 unter dem<br />
Stichwort „DVGW“ abrufbar. Nähere Einzelheiten<br />
dazu auf unserer Hompepage.<br />
Foto: Stefanie Kleemann, Dortmund Agentur<br />
Kontakt, Anmeldung und Auskünfte<br />
Annette Klesse<br />
E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de<br />
Tel.: 0721 96402-20<br />
Fax: 0721 96402-13<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 445
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
MVV Energie und BayWa r.e. bauen gemeinsame<br />
Anlage zur Biomethan-Erzeugung<br />
Das Mannheimer Energieunternehmen<br />
MVV Energie und das<br />
Münchener Erneuerbare-Energien-<br />
Unternehmen BayWa r.e. investieren<br />
gemeinsam mehr als 14 Mio. €<br />
in eine Biomethan-Anlage in Staßfurt<br />
in der Magdeburger Börde<br />
(Sachsen-Anhalt) und haben dazu<br />
jetzt die Bauarbeiten aufgenommen.<br />
Die Anlage soll ab Mai 2015<br />
umweltfreundlich erzeugtes Bioerdgas<br />
in das öffentliche Netz einspeisen.<br />
MVV Energie betreibt bereits<br />
zwei vergleichbare Anlagen in der<br />
Region.<br />
In der Biomethananlage Staßfurt<br />
mit einer elektrischen Leistung von<br />
ca. drei Megawatt werden pro Jahr<br />
rund 62 000 t Substrat vergoren.<br />
Neben Energiepflanzen wie Mais<br />
und Zuckerrüben kommen dabei<br />
auch Grünschnitt und Winterfrüchte<br />
zum Einsatz. Dieser Substratmix<br />
wirkt dem Entstehen von Monokulturen<br />
entgegen und ist daher aus<br />
ökologischer Sicht besonders sinnvoll.<br />
Das dabei entstehende Biogas<br />
wird vor Ort zu Biomethan in <strong>Erdgas</strong>qualität<br />
aufbereitet. Damit kann<br />
beim Verstromen in dezentralen<br />
Blockheizkraftwerken Ökostrom für<br />
rechnerisch 6000 Familien gewonnen<br />
werden. Zusätzlich können 1200<br />
Haushalte ihren Wärmebedarf decken.<br />
MVV Energie gehören 74,9 %<br />
der Anlage, BayWa r.e. 25,1 %. Die<br />
technische Betriebsführung erfolgt<br />
durch eigene Mitarbeiter der gemeinsam<br />
gegründeten Betriebsgesellschaft<br />
vor Ort in Staßfurt. Dazu<br />
stellen MVV Energie und BayWa r.e.<br />
neue Mitarbeiter aus der Region ein.<br />
Langfristiger Partner für die<br />
<strong>Gas</strong>abnahme und -vermarktung ist<br />
die Münchener bmp greengas GmbH.<br />
E.ON und Ras<strong>Gas</strong> unterzeichnen<br />
flexiblen Mittelfrist-Liefervertrag<br />
für LNG<br />
58.000 Tonnen CO 2<br />
die der Welt keine Sorgen mehr bereiten.<br />
<strong>Erdgas</strong> ist der sauberste aller fossilen Energieträger. Für Flüssigerdgas (LNG) bietet<br />
Linde umfassende Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der<br />
Verflüssigung über die Speicherung und Distribution bis hin zu effizienten, methanemissionsfreien<br />
Betankungslösungen. Auf Basis dieser Kompetenz hat Linde das<br />
erste Terminal für LNG in Schweden gebaut. Neben der jährlichen Einsparung von<br />
58.000 Tonnen CO 2 in einer benachbarten Raffinerie leistet das Flüssigerdgas aus<br />
Nynäshamn auch bei zahlreichen Heiz- und Transportanwendungen einen wichtigen<br />
Beitrag zum Umweltschutz. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie „Clean Technology“<br />
von Linde unsere Welt verändert.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf www.linde-gas.de/cleantechnology.<br />
Linde – ideas become solutions.<br />
Linde AG<br />
<strong>Gas</strong>es Division, Linde <strong>Gas</strong> Deutschland<br />
Seitnerstraße 70, 82049 Pullach<br />
Telefon 01803.85000-0*, Telefax 01803.85000-1*<br />
www.linde-gas.de<br />
* 0,09 € pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk bis 0,42 € pro Minute. Zur Sicherstellung eines hohen Niveaus der<br />
Kundenbetreuung werden Daten unserer Kunden wie z. B. Telefonnummern elektronisch gespeichert und verarbeitet.<br />
E<br />
.ON und Ras<strong>Gas</strong> Company Limited (Ras<strong>Gas</strong>) haben<br />
einen flexiblen Mittelfristvertrag mit sofortiger<br />
Wirkung über die Lieferung von verflüssigtem <strong>Erdgas</strong><br />
(LNG) aus Katar zum britischen Terminal Isle of<br />
Grain unterzeichnet. Über den Zeitraum der dreijährigen<br />
Vertragslaufzeit können bis zu 2 Mrd. m 3 <strong>Erdgas</strong><br />
geliefert werden.<br />
Für den E.ON-Konzern stellt Katar ein Schwerpunktland<br />
im Hinblick auf den Ausbau seines Geschäftsmodells<br />
in Sachen LNG, einschließlich des Abschlusses<br />
von Lieferverträgen im Kurz- und Langfristbereich,<br />
dar.<br />
Katar besitzt die drittgrößten <strong>Gas</strong>reserven der<br />
Welt und hat sich durch den Auf- und Ausbau einer<br />
beeindruckenden Infrastruktur für den LNG-Export<br />
als weltweiter Marktführer im Flüssigerdgasbereich<br />
etabliert. Neben seiner im Nahen Osten bereits bestehenden<br />
Repräsentanz im Vereinigten Arabischen<br />
Emirat Dubai hatte E.ON 2009 ein zusätzliches Büro<br />
in der katarischen Hauptstadt Doha eröffnet.<br />
Ras<strong>Gas</strong> verfügt über die Kapazitäten für den Export<br />
von jährlich insgesamt rund 37 Mio. t LNG in<br />
zahlreiche asiatische und europä ische Länder sowie<br />
nach Nord- und Südamerika.<br />
Juli/August 2014<br />
446 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />
337_LG_Anzeige_LNG_<strong>gwf</strong>_<strong>Gas</strong>_<strong>Erdgas</strong>_07-08_2014.indd 1 04.07.14 11:1
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />
VTG und Chart Ferox bauen Kesselwagen für den<br />
Transport von tiefkaltem Flüssigerdgas<br />
VTG Aktiengesellschaft, eines der<br />
führenden Waggonvermiet- und<br />
Schienenlogistikunternehmen in Europa,<br />
baut gemeinsam mit Chart<br />
Ferox, Anbieter von Lagerungs-,<br />
Transport- und Vertriebssystemen<br />
von <strong>Erdgas</strong>, zwei Prototypen für den<br />
sicheren und wirtschaftlichen Transport<br />
von LNG auf der Schiene.<br />
Die VTG verfügt über mehr als 60<br />
Jahre Erfahrung in Entwicklung und<br />
Bau von Kesselwagen, Chart Ferox<br />
ist Spezialist für die Entwicklung<br />
von Transportbehältern für tiefkalte<br />
Flüssigkeiten. In enger Zusammenarbeit<br />
entwickeln und konstruieren<br />
VTG und Chart Ferox die ersten europäischen<br />
LNG-Kesselwagen-Prototypen,<br />
mit denen erstmals in Europa<br />
Flüssigerdgas auf der Schiene transportiert<br />
werden kann.<br />
VTG ist für die Entwicklung und<br />
die Fertigstellung der zwei Prototypen<br />
verantwortlich. Dazu gehört<br />
auch das Einholen der notwendigen<br />
Genehmigungen und bahnspezifischen<br />
Zulassung. Die Endmontage<br />
der LNG-Kesselwagen erfolgt bei<br />
Waggonbau Graaff in Elze, der Innovationsplattform<br />
von VTG. Der Tank<br />
wird bei Chart Ferox im tschechischen<br />
Dĕčin gebaut. Die Prototypen<br />
werden mehr als das doppelte<br />
Nutzlast-Volumen eines LNG-Tankcontainers<br />
oder das doppelte eines<br />
LKW transportieren können. Durch<br />
die guten Isoliereigenschaften kann<br />
das tiefkalte LNG bis zu sechs Wochen<br />
im Kesselwagen verbleiben.<br />
Eine einzigartige Aufhängungstechnik<br />
zwischen dem Tank und dem<br />
Untergestell erforderte besonderen<br />
Entwicklungsaufwand, zu dem auch<br />
Dynamik- und Schwingungsberechnungstests<br />
gehörten.<br />
Vollständige Funktionalität unter<br />
WINDOWS, Projektverwaltung,<br />
Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />
Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />
Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />
Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />
<strong>Gas</strong>, Wasser,<br />
Fernwärme, Abwasser,<br />
Dampf, Strom<br />
Stationäre und dynamische Simulation,<br />
Topologieprüfung (Teilnetze),<br />
Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />
Mischung von<br />
Inhaltsstoffen, Verbrauchsprognose,<br />
Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />
Schwachlast und Kondensation,<br />
Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />
Speicherung von<br />
Rechenfällen<br />
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INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 447
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Thüga-Gruppe baut ihre Wettbewerbsposition aus<br />
Die Thüga Holding GmbH & Co.<br />
KGaA hat 2013 einen sehr zufriedenstellenden<br />
Jahresabschluss<br />
vorgelegt. Die ausgewogene Investitionspolitik<br />
der Vergangenheit<br />
und die intensive Zusammenarbeit<br />
in der Thüga-Gruppe führten dazu,<br />
dass die Thüga Aktiengesellschaft<br />
im Geschäftsjahr 2013 ein Beteiligungsergebnis<br />
in Höhe von 343,9<br />
Mio. € vereinnahmen konnte. Damit<br />
ist ihre wichtigste Ertragssäule gegenüber<br />
dem guten Niveau des Vorjahres<br />
leicht gestiegen (+3,8 Mio. €).<br />
In 2013 haben die Beteiligungen<br />
der Thüga in Summe 120,5 Mrd. kWh<br />
<strong>Erdgas</strong> (+3,4 %), 47,7 Mrd. kWh<br />
Strom (+16,3 %), 9,3 Mrd. kWh Wärme<br />
(+5,7 %) und 287,4 Mio. m 3 Wasser<br />
(-0,6 %) abgesetzt und einen<br />
Umsatz von 23,3 Mrd. € (+ 4,0 %) erwirtschaftet.<br />
Die Gewinnabführung der Thüga<br />
Aktiengesellschaft an die Muttergesellschaft,<br />
die Thüga Holding<br />
GmbH & Co. KGaA (Thüga Holding),<br />
lag bei 302,2 Mio. € (Vorjahr: 414,9<br />
Mio. €). Die höhere Gewinnabführung<br />
des Vorjahres war durch einmalige<br />
Sondereffekte beeinflusst.<br />
Der Bilanzgewinn der Thüga Holding<br />
GmbH & Co. KGaA in Höhe<br />
von 271,5 Mio. € (Vorjahr: 377,1<br />
Mio. €) ermöglicht neben einer<br />
Rücklagendotierung von 30,0 Mio. €<br />
eine Ausschüttung von 241,0 Mio. €<br />
an die kommunalen Anteilseigner<br />
Kom 9 Beteiligungs-Verwaltungs<br />
GmbH, Mainova Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, N-ERGIE Aktiengesellschaft<br />
und Stadtwerke Hannover<br />
Aktiengesellschaft; dies<br />
entspricht einer Bardividende von<br />
24,10 € (Vorjahr: 22,85 €) je Stückaktie.<br />
Schmack Carbotech erhält Auftrag zur Biogasaufbereitung<br />
in Stockholm<br />
Schmack Carbotech erhält in Sofielund<br />
Huddinge, Stockholm,<br />
den Auftrag für den Bau einer Anlage<br />
mit einer Aufbereitungskapazität<br />
von 2000 m³/h Rohbiogas. Das gewonnene<br />
<strong>Gas</strong> hat nach der Reinigung<br />
einen Methananteil von 97<br />
Prozent und wird als Biokraftstoff in<br />
<strong>Erdgas</strong>fahrzeugen eingesetzt. In<br />
Schweden sind Akzeptanz und<br />
Nachfrage von umweltfreundlichen<br />
Technologien sehr hoch: Vierzig<br />
Prozent der neu zugelassenen Autos<br />
werden entweder mit Biogas<br />
oder Strom betrieben. Der Biokraftstoff<br />
ist erneuerbar und hat eine<br />
ausgeglichene CO 2 -Bilanz.<br />
Eingesetzt wird eine Aufbereitungsanlage<br />
nach dem Prinzip der<br />
Druckwechseladsorption (Pressure<br />
Swing Adsorption, kurz PSA). Dieses<br />
Verfahren zeichnet sich durch einen<br />
geringen Energieverbrauch, eine effiziente<br />
Wärmeauskopplung sowie<br />
eine hohe Methanausbeute aus. Parallel<br />
dazu erfolgt die effektive Entfernung<br />
von typischerweise in Biogasen<br />
aus organischen Reststoffen<br />
und Abwässern vorkommenden<br />
Spurengasen.<br />
Nach Fertigstellung wird die Anlage<br />
jährlich knapp 100 Millionen Kilowattstunden<br />
Bioerdgas produzieren.<br />
Damit kann sie jährlich ca. 5000<br />
Fahrzeuge mit einer durchschnittlichen<br />
Fahrleistung von 20 000 km<br />
versorgen. Ab 2015 kann Stockholm<br />
somit den Biomethananteil der Stadt<br />
auf 50 Prozent steigern.<br />
Die Einsatzstoffe der Anlage<br />
stammen aus organischen Abfällen<br />
und Frittierfetten aus der Region.<br />
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme<br />
der Anlage sind im ersten<br />
Quartal 2015 geplant.<br />
Juli/August 2014<br />
448 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />
Dictionary<br />
Supply Infrastructure from A to Z<br />
The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary will be a standard work for all aspects of construction,<br />
operation and maintenance of gas grids.<br />
This dictionary is an entirely new designed reference book for both engineers with<br />
professional experience and students of supply engineering. The opus contains the world<br />
of supply infrastructure in a series of detailed professional articles dealing with main<br />
points like the following:<br />
• biogas • compressor stations • conditioning<br />
• corrosion protection • dispatching • gas properties<br />
• grid layout • LNG • odorization<br />
• metering • pressure regulation • safety devices<br />
• storages<br />
Editors: K. Homann, R. Reimert, B. Klocke<br />
1 st edition 2013<br />
452 pages, 165 x 230 mm<br />
hardcover with interactive eBook (online readingaccess)<br />
ISBN: 978-3-8356-3214-1<br />
Price € 160,–<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
www.di-verlag.de<br />
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1st edition 2013, plus ebook (ISBN: 978-3-8356-3214-1)<br />
at the price of € 160,- (plus postage and packing extra)<br />
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First name, surname of recipient (department or person)<br />
Street/P.O. Box, No.<br />
Country, Postalcode, Town<br />
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Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
GERMANY<br />
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E-Mail<br />
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to Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 essen, Germany.<br />
In order to accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and stored.<br />
It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />
this approval may be withdrawn at any time.<br />
Date, signature<br />
PATGED2013
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Forschung und Entwicklung<br />
DLR entwickelt neuartigen Wasserstofftank für<br />
Fahrzeuge<br />
DLR-Forscher haben gemeinsam<br />
mit Partnern in einem EU-Forschungsprojekt<br />
einen Kombi-Tank<br />
entwickelt, in dem Wasserstoff bei<br />
moderatem Druck und Umgebungstemperatur<br />
kompakt gespeichert<br />
werden kann. An eine Brennstoffzelle<br />
gekoppelt wurde dieser<br />
neuartige Tank als Gesamtsystem<br />
erstmals in ein Fahrzeug eingebaut<br />
und kann Klimaanlage, Standheizung<br />
und Beleuchtung mit elektrischer<br />
Energie versorgen.<br />
Der modulare Wasserstofftank<br />
ist aus einzelnen nebeneinander angebrachten<br />
Rohren aufgebaut. Er ist<br />
mit zwei verschiedenen Feststoffen,<br />
schwarzen metallischen Legierungen,<br />
deren Konsistenz mit der von<br />
Mehl vergleichbar ist, gefüllt. Diese<br />
Speichermaterialien saugen den<br />
gasförmigen Wasserstoff auf wie ein<br />
Schwamm, wobei sich der Wasserstoff<br />
an das Speichermaterial bindet.<br />
Durch diese Eigenschaft kann<br />
das flüchtige <strong>Gas</strong> bei einem Druck<br />
von 70 bar und der gewöhnlichen<br />
Außentemperatur in einem kleinen<br />
Volumen gelagert werden. Das ist<br />
deutlich weniger als bei einem konventionellen<br />
Tank, in dem der Wasserstoff<br />
mit 700 bar im Tank gehalten<br />
wird. Den DLR Forschern ist es<br />
gelungen, einen neuartigen Kombi-<br />
Tank zu entwickeln, in dem neue<br />
Materialien mit deutlich erhöhten<br />
Speicherfähigkeiten zum Einsatz<br />
kommen können.<br />
In dem Projekt koppelten die<br />
Forscher den Feststoff-Tank erstmalig<br />
mit einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle,<br />
die Strom und die notwendige<br />
Wärme zum Herauslösen<br />
des Wasserstoffs aus dem Speichermaterial<br />
liefert. Das Gesamtsystem<br />
wurde als APU (Auxillary Power<br />
Unit) in einen Kleintransporter Iveco<br />
Daily integriert. Mit einem zusätzlichen<br />
Einlassstutzen ausgestattet,<br />
kann das Fahrzeug an einer Wasserstofftankstelle<br />
befüllt werden. Der<br />
Tank mit einem Volumen von zehn<br />
Litern hat ein Fassungsvermögen<br />
von 1400 Liter Wasserstoff, womit<br />
die APU den Kleintransporter für<br />
zwei Stunden mit ein Kilowatt elektrischer<br />
Energie versorgt.<br />
Das EU-Forschungsprojekt SSH2S<br />
wurde von der University di Turin<br />
(UNITO, Italien) koordiniert, beteiligt<br />
sind EU-weit insgesamt sieben<br />
weitere Forschungszentren und Unternehmen:<br />
DLR, Karlsruhe Institute<br />
of Technology (KIT), Institute for<br />
Energy Technology (IFE, Norwegen),<br />
Tecnodelta s.r.l. (Italien), Serenergy<br />
A/S (Dänemark), Fiat Research Centre<br />
(Italien) und Joint Research Centre<br />
of European Commission (JRC,<br />
Niederlande). An der Entwicklung<br />
des Speichermaterials waren KIT,<br />
IFE, JRC und UNITO beteiligt. Das<br />
DLR arbeitete zusammen mit den<br />
Partnern TechnoDelta und dem Fiat<br />
Research Centre an der Entwicklung<br />
des Feststoff-Kombi-Tanks, der<br />
Kopplung mit der Brennstoffzelle<br />
und der Integration im Fahrzeug.<br />
Das Projekt wurde mit 1,6 Mio € von<br />
der Europäischen Union gefördert.<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
Volker Trenkle, München<br />
Telefon +49 89 203 53 66-56, Telefax +49 89 203 53 66-99, E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />
Ihr Kontakt zur Mediaberatung<br />
Andrea Schröder, München<br />
Telefon +49 89 203 53 66-77, Telefax +49 89 203 53 66-99, E-Mail: schroeder@di-verlag.de<br />
Juli/August 2014<br />
450 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Entwicklung | NACHRICHTEN |<br />
Neues Materialwissenschaftliches Zentrum am KIT<br />
Werkstoffe für Energiespeicherung und Energiewandlung im Fokus<br />
Anette Ipach-Öhmann (Leiterin des Landesbetriebs Vermögen und Bau BW), Prof. Alfred<br />
Gossner (Fraunhofer-Gesellschaft),Finanzminister Dr. Nils Schmid, KIT-Vizepräsident Prof.<br />
Detlef Löhe, Thomas Wientgen (Architekturbüro van den Valentyn). Foto: KIT<br />
Neue Werkstoffe für Energiespeicherung<br />
und Energiewandlung<br />
stehen im Mittelpunkt der Forschung<br />
des Materialwissenschaftlichen Zentrums<br />
für Energiesysteme (MZE), das<br />
nun am Campus Süd des KIT gebaut<br />
wird. Primär materialwissenschaftlich<br />
ausgerichtete Arbeitsgruppen<br />
mit insgesamt ca. 200 Mitarbeitern,<br />
die sich mit der Prozesstechnik, der<br />
Charakterisierung sowie der Modellierung<br />
und Simulation von neuen<br />
Materialien für Energiesysteme beschäftigen,<br />
werden im MZE fachübergreifend<br />
unter einem Dach zusammengeführt.<br />
Der Forschungsneubau<br />
eröffnet somit erstmals die<br />
Möglichkeit einer hochgradig interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit von<br />
Ingenieuren und Naturwissenschaftlern.<br />
Der Forschungsneubau mit einer<br />
Nutzfläche von circa 4200 m 2 entsteht<br />
unter Projektleitung von<br />
Vermögen und Bau Baden Württemberg,<br />
Amt Karlsruhe, auf dem<br />
Campus Süd des KIT in unmittelbarer<br />
Nähe des Audimax. Der Entwurf<br />
stammt vom Kölner Architekturbüro<br />
van den Valentyn, das 2011<br />
in einem Planungswettbewerb den<br />
ersten Preis gewann. Das räumliche<br />
Konzept wurde speziell auf den interdisziplinären<br />
Ansatz zugeschnitten<br />
mit dem Ziel, die Kommunikation<br />
zwischen den Arbeitsgruppen zu intensivieren<br />
und damit die Zusammenarbeit<br />
zu fördern. Die Fertigstellung<br />
des Gebäudes ist für Ende<br />
2015 geplant. Das finanzielle Gesamtvolumen<br />
des Vorhabens beträgt<br />
35,8 Mio. €, davon entfallen<br />
27,4 Mio. € auf den Neubau. Finanziert<br />
wird dieser jeweils zur Hälfte<br />
mit Landesmitteln der Zukunftsoffensive<br />
IV und mit Mitteln der<br />
überregionalen Forschungsförderung<br />
des Bundes. Zeitgleich entsteht<br />
neben dem MZE der Neubau<br />
für das MikroTribologie Centrum<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft. Im<br />
MikroTribologie Centrum werden<br />
das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik<br />
IWM Freiburg und<br />
das Institut für Angewandte Materialien<br />
des KIT ihre enge Zusammenarbeit<br />
in der Mikrotribologie<br />
künftig noch stärker bündeln. Die<br />
Mikrotribologie erforscht Reibung<br />
und Verschleiß bei Bauteilen, die<br />
deren Lebensdauer verkürzen und<br />
die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit<br />
technischer Systeme beeinträchtigen.<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
dm-arena Stand E 5.1<br />
30.09.– 01.10.2014<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 451
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
29. European Autumn <strong>Gas</strong> Conference<br />
Führende Köpfe aus der europäischen<br />
Energiebranche, darunter<br />
der Präsident des weltgrößten Versorgungsunternehmens<br />
GDF SUEZ,<br />
Jean-Francois Cirelli, werden bei der<br />
29. jährlichen Europäischen Herbst-<br />
<strong>Gas</strong>konferenz (European Autumn<br />
<strong>Gas</strong> Conference) mit wichtigen<br />
<strong>Gas</strong>konsumenten, -lieferanten und<br />
-regulatoren über die Zukunft der<br />
Energie in Europa diskutieren. Während<br />
die europäischen Versorgungsunternehmen<br />
noch immer darum<br />
kämpfen, die Energiekosten für ihre<br />
Kunden im Rahmen zu halten, verlangt<br />
die bedeutende Rolle, die <strong>Erdgas</strong><br />
angesichts der immer strengeren<br />
EU-Vorschriften für Kohlendioxid<br />
emissionen spielt, dass jetzt<br />
Entscheidungen über eine Diversifizierung<br />
der Energieversorgung getroffen<br />
werden müssen, die in den<br />
kommenden Jahrzehnten Auswirkungen<br />
auf alle Mitgliedsstaaten<br />
haben werden. Da Europa sich bei<br />
Brennstoffen wie <strong>Gas</strong> und Kohle einer<br />
immer stärkeren Konkurrenz<br />
aus den schnell wachsenden Abnehmerregionen<br />
wie Asien ausgesetzt<br />
sieht, ist es gezwungen, sich<br />
verstärkt um langfristige Stabilität,<br />
faire Preise und unterschiedliche<br />
Bezugsquellen zu bemühen, damit<br />
sichergestellt werden kann, dass<br />
der Energiebedarf Europas auch<br />
weiterhin gedeckt wird.<br />
In den letzten Jahren musste<br />
sich <strong>Erdgas</strong> in vielen europäischen<br />
Ländern mühsam behaupten, da<br />
Subventionen für erneuerbare Energien<br />
und billige importierte Kohle<br />
dem Brennstoff den Rang abgelaufen<br />
hatten. Der Londoner Gipfel<br />
möchte jedoch die bedeutende<br />
Rolle thematisieren, die <strong>Erdgas</strong> als<br />
wichtigster „Brückenbrennstoff“ auf<br />
dem Weg hin zu einer kohlendioxidneutralen<br />
Wirtschaft spielt.<br />
Viele Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder<br />
wichtiger Unternehmen<br />
werden daran teilnehmen<br />
und sich an der Energiedebatte beteiligen,<br />
darunter: Han Fennema,<br />
der CEO und Vorstandsvorsitzende<br />
von <strong>Gas</strong>unie, Phillippe Sauquet, der<br />
Präsident von Total <strong>Gas</strong> & Power,<br />
Marcelino Oreja Arburúa, der CEO<br />
von ENAGAS, Sean Waring, der geschäftsführende<br />
Direktor von Interconnector,<br />
Jean-Marc Leroy, der<br />
CEO von Storengy und Jogchum<br />
Brinksma, der geschäftsführende<br />
Direktor von Citigroup Global Commodities.<br />
Die 29. Europäische Herbst-<strong>Gas</strong>konferenz<br />
findet vom 28. bis 30. Oktober<br />
im Grange St Paul‘s Hotel in der<br />
City of London statt. Weitere Informationen<br />
unter www.theeagc.com<br />
5. DBI-Fachforum Energiespeicher<br />
Mit seiner fünften Auflage veranstaltet<br />
die DBI - <strong>Gas</strong>technologisches<br />
Institut gGmbH Freiberg<br />
ihr DBI-Fachforum ENERGIESPEICHER<br />
(8.–9.9.2014 in Berlin). Durch praxisnahe<br />
Vorträge hat die Veranstaltung<br />
in den vergangenen Jahren sehr hohen<br />
Anklang bei den Teilnehmern<br />
gefunden. Auch in diesem Jahr werden<br />
aktuelle Fragen, im Konkreten<br />
die Möglichkeiten zur Etablierung<br />
von Power-to-<strong>Gas</strong> im Energiesystem<br />
der Zukunft, Erfahrungen aus den<br />
Pilotanlagen sowie neue Entwicklungen<br />
zur Einspeisung von Wasserstoff<br />
in das <strong>Gas</strong>netz diskutiert.<br />
Als Auftakt zum diesjährigen<br />
DBI-Fachforum werden die politischen<br />
Sichtweisen von Verbänden<br />
herausgestellt. Im weiteren Verlauf<br />
werden erzielte Ergebnisse aus F&E-<br />
Vorhaben z. B. „Power-to-<strong>Gas</strong> als<br />
netzdienliches Elemente zur Kopplung<br />
von Strom- und <strong>Gas</strong>netz sowie<br />
die Reduzierung des Stromnetzausbaus<br />
auf Verteilnetzebene“ vorgestellt<br />
und gemeinsam diskutiert.<br />
Als Highlight wird die „Roadmap –<br />
Power-to-<strong>Gas</strong> in Deutschland“ in einer<br />
Podiumsdiskussion gemeinsam<br />
mit den Vertretern aus Politik, Wirtschaft<br />
und Verbänden debattiert.<br />
Am zweiten Veranstaltungstag liegen<br />
die Schwerpunkte bei der Darstellung<br />
praxisnaher Ergebnisse.<br />
Dabei werden erste Erfahrungen bei<br />
Errichtung und Betrieb von Powerto-<strong>Gas</strong>-Anlagen<br />
gespiegelt und technische<br />
Lösungen im Hinblick auf die<br />
Einspeisung und Verträglichkeit von<br />
Wasserstoff präsentiert. Abschließend<br />
werden aktuell avisierte und<br />
weltweite Geschäftsmodelle im<br />
Kontext mit Power-to-<strong>Gas</strong> vorgestellt.<br />
Teilnehmer können zu diesen<br />
und weiteren Themen mit Experten<br />
der Branche sowie der Politik gemeinsam<br />
diskutieren.<br />
Die Veranstaltung richtet sich<br />
an Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Behörden, Ingenieurbüros, Forschungseinrichtungen<br />
und Interessenten<br />
innovativer Energiekonzepte.<br />
Darüber hinaus werden vor allem<br />
Strom-, <strong>Gas</strong>netz- sowie Speicherbetreiber,<br />
aber auch Planer und Betreiber<br />
von Windenergieanlagen angesprochen.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
DBI - <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH<br />
Freiberg<br />
Emily Schemmel,<br />
Tel. (0373) 4195-339,<br />
E-Mail: emily.schemmel@dbi-gti.de<br />
www.dbi-gti.de<br />
Juli/August 2014<br />
452 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 453
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
gat 2014<br />
„<strong>Erdgas</strong> im Energiesystem der Zukunft“<br />
– so lautet das Generalthema<br />
der 53. <strong>Gas</strong>fachlichen Aussprachetagung<br />
(gat 2014), die vom 30. September<br />
bis 1. Oktober 2014 in Karlsruhe<br />
stattfindet.<br />
Im Mittelpunkt der gat 2014 stehen<br />
neue Anwendungsoptionen innovativer<br />
<strong>Gas</strong>technologien für die<br />
Energiesysteme der Zukunft. Für<br />
den Übergang in das regenerative<br />
Zeitalter ist der Energieträger <strong>Gas</strong><br />
aufgrund seiner vielfältigen Potenziale<br />
von maßgeblicher Bedeutung:<br />
als idealer Partner der erneuerbaren<br />
Energien und als leistungsstarker<br />
Energieträger im Wärmemarkt, in<br />
der Stromerzeugung, in der Mobilität<br />
und als Speichermedium. Durch<br />
die Kooperation maßgeblicher Verbände<br />
der Energiewirtschaft ist die<br />
gat als Leitveranstaltung der <strong>Gas</strong>branche<br />
in diesem Jahr thematisch<br />
noch breiter aufgestellt. Netz- und<br />
Vertriebsthemen stehen ebenso im<br />
Fokus wie Aspekte der Speicher-<br />
und <strong>Gas</strong>anwendungstechnologie.<br />
Die gat ist damit die zentrale Informationsplattform,<br />
auf der von Energiepolitik<br />
über Technik bis hin zu<br />
Regulierungsfragen und ökonomischen<br />
Aspekten auch marketingseitige<br />
Entwicklungen diskutiert werden.<br />
Neben der Energieeffizienz, die<br />
im Spektrum einer effizienten Wärme-<br />
und Energieversorgung von<br />
Gebäuden bis hin zur Optimierung<br />
von Industriegasanlagen erörtert<br />
wird, steht Power-to-<strong>Gas</strong> im Mittelpunkt<br />
der Aufmerksamkeit. Der Forschungsstand<br />
dieser Speichertechnologie<br />
wird ebenso gat-Thema<br />
sein, wie das technische und ökonomische<br />
Potenzial der Lastverschiebung<br />
in konvergenten Energienetzen.<br />
Darüber hinaus stehen die<br />
technologischen und wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen im Zuge<br />
der L-H-<strong>Gas</strong>-Umstellung sowie die<br />
Versorgungssicherheit mit der Entwicklung<br />
von Knappheitssignalen<br />
ganz oben auf der Tagungsagenda.<br />
Bei der inhaltlichen Ausgestaltung<br />
des Fachprogramms kooperiert der<br />
DVGW mit dem Bundesverband der<br />
Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW),<br />
der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen<br />
und umweltfreundlichen Energieverbrauch<br />
(ASUE), der Vereinigung der<br />
Fernleitungsnetzbetreiber <strong>Gas</strong> (FNB)<br />
sowie dem Verein Zukunft ERDGAS.<br />
Der größte wasserfachliche Kongress<br />
Deutschlands findet vom 29. bis 30.<br />
September 2014 ebenfalls in Karlsruhe<br />
statt (www.wat-dvgw.de).<br />
Eingeschlossen in dieses vielfältige<br />
Programm ist der 7. DVGW-Hochschultag.<br />
Dieser eröffnet dem akademischen<br />
Nachwuchs in der Versorgungswirtschaft<br />
Zukunftsperspektiven und Personalverantwortlichen<br />
Kontaktmöglichkeiten<br />
zu ausgewählten Studierenden.<br />
Kontakt und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Wiebke Smerda,<br />
Tel. (0228) 9188-734,<br />
E-Mail: gat2014@dvgw.de, www.gat-dvgw.de<br />
Neue KWK-Trends auf der RENEXPO® in Augsburg<br />
Die Technologie der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung (KWK), wonach Blockheizkraftwerke<br />
gleichzeitig Strom<br />
und Wärme erzeugen, spielt eine<br />
wichtige Rolle für die energiepolitischen<br />
Ziele der Bundesregierung. Bis<br />
zum Jahr 2020 sollen KWK-Anlagen<br />
einen Anteil von 25 % an der gesamten<br />
Nettostromerzeugung abdecken,<br />
meldet das Umweltbundesamt. Die<br />
RENEXPO®, die vom 09. bis zum 12.<br />
Oktober 2014 auf der Messe in Augsburg<br />
stattfindet, befasst sich mit Weiterentwicklungen<br />
und Innovationen<br />
bei KWK-Anlagen, die dazu beitragen,<br />
diese Ziele zu erreichen.<br />
Die 15. RENEXPO® - „Die Energiefachmesse<br />
für Bayern“ erwartet in<br />
diesem Jahr rund 60 Aussteller, die<br />
innovative Lösungen für KWK-Anlagen<br />
zeigen. Beispielsweise werden<br />
Neuerungen für verschiedene Motorund<br />
Turbinenkonzepte, KWK-Anlagen<br />
zur Klimatisierung oder auch virtuelle<br />
Kraftwerkskonzepte vorgestellt.<br />
Ein wichtiger Vorteil der Energieerzeugung<br />
nach dem Prinzip der<br />
Kraft-Wärme-Kopplung ist die Energieeffizienz.<br />
Da auch die Wärme genutzt<br />
wird, die bei der Stromproduktion<br />
entsteht, werden bis zu<br />
40 % der Primärenergie und die entsprechende<br />
Menge an CO 2 -Emissionen<br />
gespart. In den letzten Jahren<br />
sind auch Systeme für kleine Leistungsbereiche<br />
entwickelt worden,<br />
so dass sich das Einsatzspektrum<br />
kontinuierlich bis in den Bereich<br />
kleiner Versorgungsobjekte wie Einfamilienhäuser<br />
erweitert hat.<br />
Die Messe und auch die zum<br />
achten Mal stattfindende Fachtagung<br />
Dezentrale Mini- und Mikro-<br />
Kraft-Wärme-Kopplung zeigen ein<br />
großes Spektrum an Weiterentwicklungen<br />
und Neuheiten im Bereich<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung.<br />
Ziel der seit 2007 stattfindenden<br />
Fachtagung ist es, sich mit Experten<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Politik über Trends und Rahmenbedingungen,<br />
Erfahrungen mit Auslegung<br />
und Betrieb bestehender Anlagen<br />
sowie über neue Chancen innovativer<br />
Weiterentwicklungen und<br />
neuen Kooperationsmöglichkeiten<br />
auszutauschen. Die enge Verzahnung<br />
von beleitender Messe, mit<br />
Schwerpunkt Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
mit der Fachtagung bietet einen<br />
großen Zusatznutzen.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.renexpo.de<br />
Juli/August 2014<br />
454 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />
Europas größte Pipeline-Konferenz PTC<br />
erstmalig in Berlin<br />
Besucher aus insgesamt 42 Nationen<br />
waren zur 9. Pipeline Technology<br />
Conference (ptc) vom 12.–<br />
14. Mai nach Berlin gereist, um sich<br />
in annähernd 70 Vorträgen über aktuelle<br />
Trends in den Bereichen Planung,<br />
Bau, Betrieb und Instandsetzung<br />
von Onshore und Offshore<br />
Pipelines zu informieren. Mit mehr<br />
als 420 Teilnehmern wurde ein neuer<br />
Besucherrekord aufgestellt. Aktuell<br />
stark diskutierte Themen wie das<br />
South Stream Projekt oder die europäische<br />
Versorgungssicherheit mit<br />
Blick auf die aktuelle Ukrainekrise<br />
waren im Programm ebenso vertreten<br />
wie neue Entwicklungen in den<br />
Bereichen Inline Inspection, Leckerkennung,<br />
Korrosionsschutz, Kompressor-<br />
und Pumpstationen, Bauverfahren,<br />
Materialfragen und Integrity<br />
Management.<br />
Die ptc orientiert sich an 10 inhaltlich<br />
unterstützenden Fachverbänden<br />
und wird über 20 Mediapartner<br />
weltweit transportiert. Eine<br />
begleitende Ausstellung mit 41 Unternehmen<br />
war zentraler Anlaufpunkt<br />
in den Pausen. Vor allem die<br />
zahlreichen Teilnehmer von internationalen<br />
Betreibergesellschaften<br />
nutzten die Möglichkeit sich hier<br />
über aktuelle Neuentwicklungen im<br />
Vergleich der verschiedenen Anbieter<br />
zu informieren. Zwei Abendveranstaltungen<br />
und ein anschließendes<br />
Seminarprogramm rundeten<br />
das Programm der 9. ptc ab. Die<br />
10. Pipeline Technology Conference<br />
wird vom 8.–10. Juni 2015 in Berlin<br />
stattfinden. Themenschwerpunkte<br />
werden dann unter anderem „Challenging<br />
Pipelines“ und „Offshore<br />
Technologies“ sein. Wie in den vergangenen<br />
Jahren werden die Paper<br />
der diesjährigen ptc online zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Nähere Informationen unter<br />
www.pipeline-conference.com.<br />
Richtig investieren<br />
Die Energiefachmesse für Bayern<br />
09. – 12.10.2014<br />
Messe Augsburg<br />
www.renexpo.de<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 455
| NACHRICHTEN | Veranstaltungen<br />
MSR-Spezialmesse für Prozessleitsysteme, Mess-,<br />
Regel- und Steuerungstechnik<br />
Die MEORGA veranstaltet am 17.<br />
September 2014 in der Friedrich-Ebert-Halle<br />
in Ludwigshafen eine<br />
regionale Spezialmesse für Prozessleitsysteme,<br />
Mess-, Regel- und<br />
Steuerungstechnik. Hier zeigen ca.<br />
150 Fachfirmen der Mess-, Steuer-,<br />
Regel- und Automatisierungstechnik<br />
von 8:00 bis 16:00 Uhr Geräte<br />
und Systeme, Engineering- u. Serviceleistungen<br />
sowie neue Trends<br />
im Bereich der Automatisierung. Die<br />
Messe wendet sich an Fachleute<br />
und Entscheidungsträger, die in ihren<br />
Unternehmen für die Optimierung<br />
der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />
entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette verantwortlich<br />
sind. Der Eintritt zur Messe und<br />
die Teilnahme an den Workshops<br />
sind für die Besucher kostenlos.<br />
www.meorga.de<br />
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Verbände und Vereine<br />
BDEW und Ernst & Young veröffentlichen<br />
neue Stadtwerke-Studie 2014<br />
Die Stadtwerke bereiten sich<br />
auf starke Veränderungen ihrer<br />
Geschäftsmodelle in den kommenden<br />
vier Jahren vor, zugleich ist die<br />
Bereitschaft, Kooperationen mit anderen<br />
Unternehmen einzugehen,<br />
insgesamt deutlich gestiegen. Das<br />
sind zentrale Ergebnisse der Stadtwerkestudie<br />
2014, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Ernst &<br />
Young (EY) in Kooperation mit dem<br />
Bundesverband der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft (BDEW) durchgeführt<br />
hat. Für die Studie wurden<br />
Vorstände und Geschäftsführer von<br />
Unternehmen unterschiedlicher<br />
Größe und Struktur befragt.<br />
58 % der Befragten erwarten, dass<br />
2014 für ihr Unternehmen ein gutes<br />
oder sogar sehr gutes Jahr wird – ein<br />
deutlich höherer Wert als in der<br />
Befragung vor zwei Jahren. Deutlich<br />
negativere Geschäftserwartungen haben<br />
allerdings diejenigen Unternehmen,<br />
die sich in der konventionellen<br />
Stromerzeugung engagiert haben.<br />
43 % sind laut Studie fest davon<br />
überzeugt, dass sich ihr Geschäftsmodell<br />
bis 2018 aufgrund der Energiewende<br />
sehr stark verändern wird.<br />
Nur noch knapp jeder Vierte der<br />
befragten Stadtwerke-Geschäftsführer<br />
ist der Meinung, dass in den kommenden<br />
vier Jahren keine oder allenfalls<br />
kleine Korrekturen an den<br />
bestehenden Strukturen in ihren<br />
Unternehmen erforderlich sein werden.<br />
Dass neue Geschäftsfelder<br />
erhebliche Beiträge zum künftigen<br />
Ergebnis leisten werden, erwarten<br />
43 % der Stadtwerke-Manager. Auch<br />
einschneidende Maßnahmen in die<br />
bestehenden Strukturen sind nach<br />
Ansicht einiger Stadtwerke wahrscheinlich:<br />
24 % erwarten die Trennung<br />
von alten Geschäftsfeldern.<br />
Gut die Hälfte der Befragten misst<br />
dem Ausbau von Kooperationen<br />
eine hohe oder sehr hohe Wahrscheinlichkeit<br />
bei. Auch die Offenheit<br />
gegenüber branchenfremden<br />
Partnern wie Finanzinvestoren und<br />
Anlagenherstellern sei deutlich gewachsen:<br />
von 3 % Prozent der Befragten<br />
vor zwei Jahren auf nun 14 %.<br />
Ein allgemeines Erfolgsrezept für<br />
Stadtwerke und EVU gebe es beim<br />
Einstieg in neue Geschäftsfelder<br />
nicht, ergänzt Gerd Lützeler, Sector<br />
Leader Energie bei EY. Tendenziell<br />
lasse sich aus den Ergebnissen jedoch<br />
ablesen, dass bei denjenigen<br />
Unternehmen die Chancen auf ein<br />
gutes Geschäftsergebnis steigen,<br />
die konkrete und greifbare Zusatzleistungen<br />
bieten können (z. B. Abrechnungs-<br />
und IT-Dienstleistungen),<br />
sowie bei Stadtwerken, die sich frühzeitig<br />
auf neue Chancen einstellen<br />
(z. B. Betrieb virtueller Kraftwerke,<br />
Smart Grids, Smart Metering).<br />
Die Mehrheit der Stadtwerke ist<br />
laut Befragung bei den Themen „Internet<br />
der Energie“ bzw. Digitalisierung<br />
allerdings noch zurückhaltend.<br />
Nur ein Drittel der Befragten kann<br />
sich hier eine Kooperation im Bereich<br />
der Telekommunikation vorstellen.<br />
Diesem Bereich sollten sich<br />
die Versorger verstärkt zuwenden.<br />
Gerade hier hätten die Unternehmen<br />
gute Chancen, ihre Position im<br />
Strommarkt zu sichern und sich<br />
sogar neue Geschäftsmöglichkeiten<br />
zu erschließen. Denn zum einen<br />
sind nur auf diesem Weg die Informationen<br />
zu erlangen, die zur<br />
Steuerung und Optimierung von<br />
Smart Grids benötigt werden, zum<br />
anderen lassen sich aus den so<br />
gewonnenen Daten neue, intelligente<br />
Dienstleistungen, also neue<br />
Geschäftsfelder, entwickeln.<br />
Juli/August 2014<br />
456 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />
gewerbliche und industrielle Anwendung<br />
<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />
vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />
Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />
traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />
im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />
deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />
(Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels „Power-to-<strong>Gas</strong>“) eine<br />
immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />
abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und -anwendung.<br />
Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />
1. Auflage 2014<br />
596 Seiten, vierfarbig<br />
165 x 230 mm, Broschur<br />
ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />
Preis: € 80,–<br />
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<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />
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45039 Essen<br />
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Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Verbände und Vereine<br />
brbv verabschiedet 53 Netzmeister in Köln<br />
rbv-Geschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann (li.) und<br />
Dipl.-Ing. Roald Essel, Open Grid Europe GmbH (re.), mit den fünf<br />
Besten des Netzmeisterlehrgangs im Bereich <strong>Gas</strong>/Wasser: Klassensprecher<br />
Tim Kesselring, Henning Heine, Stefan Sacher, David Wißner (in<br />
der Mitte von li. nach re.), (es fehlt: Sascha Kirmße).<br />
Foto: Rohrleitungsbauverband<br />
53 frischgebackene Netzmeister –<br />
40 im Bereich <strong>Gas</strong> und Wasser sowie<br />
13 im Bereich Fernwärme – nahmen<br />
am 23. Mai den Meisterbrief aufgrund<br />
ihrer erfolgreichen Teilnahme<br />
an der von der Berufsförderungswerk<br />
des Rohrleitungsbauverbandes<br />
GmbH (brbv) angebotenen<br />
Maßnahme der beruflichen Weiterbildung<br />
in Empfang. Der Kölner<br />
Netzmeister-Lehrgang, den das brbv<br />
in diesem Jahr bereits zum 37. Mal<br />
durchführte, ist ein echtes Erfolgsmodell:<br />
Seit dem ersten Kurs im Jahr<br />
1978 haben rund 2000 Teilnehmer<br />
erfolgreich eine Ausbildung zum<br />
Netzmeister absolviert. Dank des<br />
breiten Qualifizierungsspektrums<br />
genießt die Bezeichnung Netzmeister<br />
in der Branche einen ausgezeichneten<br />
Klang. Deutlich wurde<br />
der Wert der Ausbildung auch im<br />
Rahmen der Feierstunde, zu welcher<br />
brbv und die Industrie- und<br />
Handelskammer zu Köln (IHK) ins<br />
Mercure Hotel Köln-West eingeladen<br />
hatten: Die neuen Netzmeister<br />
seien „zu beglückwünschen und zu<br />
beneiden“, stellte <strong>Gas</strong>tredner Dipl.-<br />
Ing. (FH) Fritz Eckard Lang, Vizepräsident<br />
des Rohrleitungsbauverbandes<br />
e. V., in seinem Grußwort mit<br />
Blick auf die Karrierechancen für<br />
den Nachwuchs fest. „Qualifizierter<br />
Nachwuchs mit ausreichend Fachund<br />
Handlungskompetenz ist massenhafte<br />
Mangelware“, bestätigte<br />
rbv-Geschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-<br />
Ing. Dieter Hesselmann, und auch<br />
Referentin Stefanie Kühn, bei der<br />
Kölner IHK Leiterin Eintragungsund<br />
Prüfungswesen Ausbildung,<br />
bescheinigte dem Nachwuchs beste<br />
Aussichten.<br />
Biomethan – europäische Marktentwicklung<br />
angestoßen<br />
Mit rund 288 Mio. € Investitionen<br />
für 24 Biogas-Einspeiseanlagen<br />
in sieben EU-Mitgliedsstaaten hat<br />
das von der Deutschen Energie-<br />
Agentur (dena) koordinierte Projekt<br />
„Green<strong>Gas</strong>Grids“ den europäischen<br />
Biomethanmarkt in den letzten drei<br />
Jahren entscheidend vorangebracht.<br />
Das Vorhaben wurde vom<br />
EU-Programm „Intelligent Energy<br />
Europe“ unterstützt und hat eine<br />
Vielzahl von Akteuren wie Anlagenbauer,<br />
Händler, Energieversorger,<br />
Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger<br />
länderübergreifend<br />
miteinander vernetzt. So konnte EUweit<br />
über das Marktpotenzial von<br />
Biomethan informiert und die<br />
erfolgreiche Realisierung von Biomethanprojekten<br />
unterstützt werden.<br />
Die Ausbaupotenziale von Biomethan<br />
im europäischen Markt sind<br />
jedoch noch weitaus größer: Bis<br />
zum Jahr 2030 kann der Anteil von<br />
Biomethan am <strong>Erdgas</strong>markt von<br />
derzeit nur etwa 0,1 % auf 3 % gesteigert<br />
werden. Dies geht aus der<br />
Roadmap hervor, die zum Abschluss<br />
des „Green<strong>Gas</strong>Grids“-Projekts veröffentlicht<br />
wurde – und auch den Weg<br />
dorthin weist: Damit das Biomethanpotenzial<br />
in Europa voll entfaltet<br />
wird, müssen die EU-Mitgliedsstaaten<br />
vor allem spezifische<br />
Biomethanziele formulieren und<br />
länderübergreifend kooperieren.<br />
Nur so können die Qualitäten und<br />
Standards von Biomethan zukünftig<br />
harmonisiert und Handelshemmnisse<br />
abgebaut werden.<br />
Die europäische Biomethan-<br />
Roadmap sowie umfangreiche Hintergrundinformationen<br />
über die europäischen<br />
Biomethanmärkte sind<br />
auf www.greengasgrids.eu zu finden.<br />
Juli/August 2014<br />
458 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Verbände und Vereine | NACHRICHTEN |<br />
Anzahl der <strong>Erdgas</strong>-PkW-Modelle verdoppelt sich<br />
Die Anzahl der verfügbaren <strong>Erdgas</strong>-Pkw-Modelle<br />
wird sich im<br />
Vergleich zu Anfang 2012 bis Ende<br />
2014 verdoppeln. Insbesondere absatzstarke<br />
Modelle wie der VW Golf,<br />
der Audi A3 und die Mercedes-Benz<br />
B-Klasse sind im Kommen. Der Absatz<br />
von <strong>Erdgas</strong>fahrzeugen ist 2013<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 38 %<br />
auf 8 900 Stück gestiegen. <strong>Erdgas</strong> ist<br />
damit nach Hybrid der beliebteste<br />
alternative Antrieb in Deutschland.<br />
Dies geht aus einem Zwischenbericht<br />
hervor, den die Initiative <strong>Erdgas</strong>mobilität<br />
der Parlamentarischen<br />
Staatssekretärin beim Bundesverkehrsminister<br />
Katherina Reiche in<br />
Berlin übergeben hat. Die Initiative<br />
wird von der Deutschen Energie-<br />
Agentur (dena) koordiniert; beteiligt<br />
sind führende Fahrzeughersteller,<br />
Energieunternehmen und der ADAC.<br />
Die Ergebnisse des Zwischenberichts<br />
bestätigen, dass die umgesetzten<br />
Maßnahmen der 2011 gestarteten<br />
Initiative im Markt Wirkung zeigen.<br />
Auch die unterstützenden politischen<br />
Rahmenbedingungen für<br />
<strong>Erdgas</strong>mobilität werden weiterentwickelt:<br />
Die Forderung nach einer<br />
Verlängerung der Energiesteuerermäßigung<br />
für <strong>Erdgas</strong> und Biomethan<br />
als Kraftstoff wurde im Koalitionsvertrag<br />
verankert. Eine neue<br />
EU-Richtlinie sieht auf Grundlage<br />
der Arbeitsergebnisse der Initiative<br />
vergleichbare Preisangaben für<br />
Benzin und <strong>Erdgas</strong> an Tankstellen<br />
vor.<br />
Im <strong>Erdgas</strong> ist laut Zwischenbericht<br />
mit 20 % nun deutlich mehr<br />
Biomethan beigemischt als in den<br />
Vorjahren. Damit wird bei der Verwendung<br />
von <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff<br />
bis zu 39 % weniger CO 2 ausgestoßen<br />
als bei der Nutzung von Benzin<br />
in einem vergleichbaren Fahrzeug.<br />
KOMPETENZ FÜR<br />
DAS GASFACH<br />
Fachportale<br />
Fachzeitschriften<br />
englische<br />
Fachmedien<br />
Fachbücher<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
Veranstaltungen<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 459<br />
www.gas-for-energy.de
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Personen<br />
Wechsel in der DVGW-Hauptgeschäftsführung<br />
vollzogen<br />
Dr. Gerald Linke ist seit dem 3. Juli<br />
2014 neuer Hauptgeschäftsführer<br />
des Deutschen Vereins des <strong>Gas</strong>- und<br />
Wasserfaches (DVGW). Der promovierte<br />
Physiker war am 5. Mai 2014<br />
auf einer Sitzung des DVGW-Bundesvorstandes<br />
in München einstimmig<br />
zum neuen Hauptgeschäftsführer<br />
berufen worden. Linke folgt in<br />
diesem Amt auf Dr. Walter Thielen,<br />
der 15 Jahre an der hauptamtlichen<br />
Spitze des Vereins gestanden hatte<br />
und am 2. Juli im Rahmen der<br />
DVGW-Mitgliederversammlung in<br />
Bonn feierlich verabschiedet wurde.<br />
Das oberste Vereinsorgan des<br />
DVGW fasste gestern weitreichende<br />
Beschlüsse zur Modernisierung der<br />
Vereinsstrukturen. So wird der Verein<br />
zukünftig von einem dualen<br />
Führungssystem aus einem ehrenamtlichen<br />
Aufsichtsorgan und einem<br />
hauptamtlichen Geschäftsführungsorgan<br />
geführt. Hierbei wird dem<br />
Aufsichtsorgan über seine Kontrollbefugnisse<br />
hinaus eine starke Richtlinienkompetenz<br />
übertragen, um<br />
den Einfluss des Ehrenamtes im<br />
DVGW zu wahren. Dieses Aufsichtsorgan<br />
wird im Wesentlichen der bisherige<br />
DVGW-Vorstand sein, der in<br />
DVGW-Präsidium umbenannt wird.<br />
Hinzu kommen die Vorsitzenden<br />
der Landesgruppen und die Leiter<br />
der Lenkungskomitees. Insgesamt<br />
bleibt es im neuen Präsidium jedoch<br />
bei einer Stärke von 49 Mitgliedern.<br />
Das Präsidium ist dem neuen<br />
Geschäftsführungsorgan übergeordnet.<br />
Das geschäftsführende Vereinsorgan<br />
wird zukünftig hauptamtlich<br />
besetzt sein und DVGW-Vorstand<br />
heißen. Den DVGW-Vorstand bildet<br />
eine Doppelspitze aus zwei Personen.<br />
Diese agieren im Sinne eines<br />
Kollegialorgans unter dem Grundsatz<br />
der Gesamtverantwortung, um<br />
sowohl die fachlichen, wirtschaftlichen<br />
wie rechtlichen Interessen<br />
des Vereins zu wahren. Linke wird<br />
künftig die Funktion des Vorstandsvorsitzenden<br />
wahrnehmen.<br />
Hans-Joachim Polk zum Vizepräsident der Deutsch-<br />
Norwegischen Handelskammer gewählt<br />
Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
der Deutsch-<br />
Norwegischen Handelskammer in<br />
Oslo wurde Hans-Joachim Polk, Vorstand<br />
für Infrastruktur und Technik<br />
bei der VNG – Verbundnetz<br />
<strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft<br />
(VNG), zum<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
und Vizepräsidenten<br />
der Deutsch-Norwegischen<br />
Handelskammer<br />
gewählt.<br />
Hans-Joachim Polk<br />
ist seit dem 1. Januar<br />
2014 als Vorstand bei<br />
der VNG tätig und verantwortet<br />
dort unter<br />
anderem die Explorations-<br />
und Produktionstätigkeiten<br />
(E&P) der 100-prozentigen Tochtergesellschaft<br />
VNG Norge auf dem<br />
norwegischen Kontinentalschelf.<br />
Der studierte Erdöl- und <strong>Erdgas</strong>techniker<br />
bekleidete bei der RWE<br />
Dea AG zuvor viele Jahre verschiedene<br />
nationale sowie internationale<br />
Positionen im Bereich der Exploration<br />
und Produktion, unter anderem<br />
als Managing Director der RWE Dea<br />
Norge AS.<br />
Gemeinsam mit dem ebenfalls<br />
neu gewählten Dr. Kors Korsmeier<br />
(Deutsche Bank AG), gehören dem<br />
Vorstand der Deutsch-Norwegischen<br />
Handelskammer weiterhin<br />
Stefan Marx (Branch Group AS, Oslo),<br />
Oliver Bell (Norsk Hydro ASA, Oslo),<br />
Gordon Smith (E.ON Global Commodities<br />
SE, Düsseldorf), Jørgen<br />
Haslestad (Yara International ASA,<br />
Oslo), Helge Otto Mathisen (Color<br />
Line AS, Oslo), Marius Steen (Bertel<br />
O. Steen AS, Oslo), Liv Monica Stubholt<br />
(Advokatfirma Hjort DA, Oslo),<br />
Kai Kraass (Wallenius Wilhelmsen<br />
Logistics, Oslo) und Olaf Tronsgaard<br />
(DnB NOR Bank ASA, Oslo) an.<br />
Die Deutsch-Norwegische Handelskammer<br />
fördert die bilateralen<br />
Handelsbeziehungen und Investitionen<br />
zwischen Norwegen und<br />
Deutschland und unterstützt deutsche<br />
und norwegische Unternehmen<br />
beim Auf- und Ausbau ihrer<br />
gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen.<br />
Juli/August 2014<br />
460 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Personen | NACHRICHTEN |<br />
Dietmar Bückemeyer neuer DVGW-Präsident<br />
Dietmar Bückemeyer (links) ist<br />
zum neuen Präsidenten des<br />
Deutschen Vereins des <strong>Gas</strong>- und<br />
Wasserfaches (DVGW) gewählt<br />
worden. Der bisherige DVGW-Vizepräsident<br />
Wasser löst turnusgemäß<br />
Dr. Karl Roth ab. Dieser hatte das<br />
Ehrenamt an der Vereinsspitze seit<br />
Januar 2013 bekleidet. Zu<br />
Bückemeyers Nachfolger als DVGW-<br />
Vizepräsident Wasser wurde Dr. Dirk<br />
Waider (rechts) ernannt. In ihren<br />
Ämtern bestätigt wurden Dr. Thomas<br />
Hüwener als DVGW-Vizepräsident<br />
<strong>Gas</strong> sowie Michael Riechel als dritter<br />
Vizepräsident. Die Neuwahl des<br />
Präsidiums erfolgte am 2.7.2014 auf<br />
einer Sitzung des DVGW-Bundesvorstandes<br />
in Bonn.<br />
Dietmar Bückemeyer ist seit<br />
2002 Technischer Vorstand der<br />
Stadtwerke Essen AG. Zuvor war er<br />
Abteilungsleiter und Prokurist im<br />
Bereich Planung und Bau des Essener<br />
Unternehmens, für das er seit 1988<br />
tätig ist. Bückemeyer gehört dem<br />
DVGW-Bundesvorstand seit 2004 an,<br />
seit September 2013 amtierte er als<br />
DVGW-Vizepräsident Wasser. Darüber<br />
hinaus ist er Vorstandsvorsitzender<br />
der DVGWLandesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />
und Obmann des<br />
DVGW-Lenkungskomitees Wasserversorgungssysteme.<br />
Der in Gelsenkirchen<br />
geborene Bückemeyer (54)<br />
hat sein ingenieurwissenschaftliches<br />
Diplom in der Fachrichtung<br />
Maschinenbau erworben.<br />
Dr. Dirk Waider ist seit 2013 Vorstandsmitglied<br />
der GELSENWASSER<br />
AG. Waider trat 2003 in das Wasserund<br />
Energieversorgungsunternehmen<br />
mit Hauptsitz in Gelsenkirchen<br />
ein. Zunächst war er dort Leiter der<br />
Stabsstelle Strategische Geschäftsentwicklung<br />
und seit 2008 Prokurist<br />
und Hauptabteilungsleiter Unternehmensentwicklung.<br />
Zuvor war er seit 1998 Berater<br />
und Projektleiter der Kienbaum<br />
Unternehmensberatung GmbH.<br />
Waider gehört dem DVGW–Bundesvorstand<br />
seit September 2013 an.<br />
Der in Neuss geborene Waider (41)<br />
hat an der RWTH Aachen Entsorgungstechnik<br />
studiert. Nach dem<br />
Studienabschluss war er wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Umwelttechnik und Management<br />
an der Universität Witten/Herdecke.<br />
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Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 461
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Personen<br />
Dr. Heiko Sanders als Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats der VNG AG gewählt<br />
Dr. Heiko Sanders, Mitglied des<br />
Vorstands, Finanzen, bei der<br />
EWE AG (EWE), ist vom Aufsichtsrat<br />
der VNG – Verbundnetz <strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft<br />
(VNG AG) zu dessen<br />
Vorsitzendem gewählt worden. Dr.<br />
Sanders gehört seit 16.04.2012 dem<br />
Kontrollgremium der VNG AG an. Er<br />
folgt auf Dr. Rainer Seele, Vorsitzender<br />
des Vorstands der Wintershall Holding<br />
GmbH (Wintershall). Dr. Seele<br />
hatte im Zuge der beabsichtigten<br />
Übertragung der Aktien der Wintershall<br />
auf den Mitaktionär EWE<br />
den Vorsitz im Aufsichtsrat der<br />
VNG AG am 08.04.2014 niedergelegt.<br />
Holger Hanson, Geschäftsführer<br />
der Neubrandenburger Stadtwerke<br />
GmbH, hatte seitdem als erster<br />
Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
interimsweise die Aufgaben<br />
des Vorsitzenden übernommen.<br />
Er nimmt weiterhin sein Mandat als<br />
erster Stellvertreter wahr. Zweiter<br />
Stellvertreter bleibt Peter Leisebein,<br />
Vorsitzender des Betriebsrats der<br />
VNG AG.<br />
Die Zusammensetzung des<br />
Gremiums ist unter www.vng.de<br />
einsehbar.<br />
Dr. Hansjörg Roll wird neuer Technikvorstand der<br />
MVV Energie<br />
Der bisherige Technische Geschäftsführer<br />
der MVV Umwelt<br />
GmbH, Dr. Hansjörg Roll, wird zum<br />
1. Januar 2015 neuer Technikvorstand<br />
der MVV Energie AG. Das teilte<br />
die Mannheimer Unternehmensgruppe<br />
am Mittwoch im Anschluss<br />
an eine Sitzung des Aufsichtsrats<br />
mit.<br />
Der 1965 in Offenburg geborene<br />
Chemieingenieur, der 1994 an der<br />
Universität Karlsruhe seine ingenieurwissenschaftliche<br />
Promotion abgeschlossen<br />
hat, arbeitet seit 2003<br />
in führenden Funktionen bei MVV<br />
Energie. Dabei leitete er zunächst<br />
als Geschäftsführer das Industriekraftwerk<br />
in Ludwigshafen sowie<br />
das Biomasse-Heizkraftwerk im südbadischen<br />
Gengenbach, ehe er<br />
2008 die technische Geschäftsführung<br />
der MVV Umwelt GmbH übernommen<br />
hat. Hier war und ist er<br />
maßgeblich an der Entwicklung<br />
und Umsetzung der Wachstumsstrategie<br />
des Konzerns im Bereich<br />
der nachhaltigen thermischen Nutzung<br />
von Abfällen und Biomasse<br />
beteiligt. Dabei verantwortet er insbesondere<br />
den Bau der beiden<br />
neuen englischen Kraftwerke in<br />
Plymouth und in Ridham Dock, die<br />
Anfang 2015 in Betrieb gehen werden.<br />
Dr. Hansjörg Roll wird damit<br />
Nachfolger von Dr. Werner Dub, der<br />
nach 15 Jahren als Mitglied des Vorstands<br />
der MVV Energie AG zum<br />
Jahresende in den Ruhestand geht.<br />
Blitz neuer CEO bei NDT Global<br />
NDT Global, führender Anbieter<br />
von Pipelineinspektionsdienstleistungen<br />
im Bereich der hochauflösenden<br />
Ultraschalltechnologie,<br />
hat Gunther H. Blitz als neuen<br />
Geschäftsführer/CEO der NDT<br />
Global GmbH & Co. KG ernannt.<br />
Der Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
(TU) hat zum 1. Juli 2014 die<br />
Standortverantwortung für Stutensee<br />
übernommen und wird<br />
von hier aus die Geschäfte in Europa<br />
leiten.<br />
Mit seinen umfangreichen Erfahrungen<br />
im Bereich der Pipeline- und<br />
Kunststoffindustrie wird Blitz das<br />
Führungsteam des wachsenden<br />
High-Tech-Unternehmens am Standort<br />
Stutensee signifikant verstärken.<br />
Der neue CEO arbeitete zuvor in verschiedenen<br />
Führungspositionen innerhalb<br />
der Öl- und <strong>Gas</strong>industrie<br />
und bringt wertvolle Branchenkenntnisse<br />
mit.<br />
Juli/August 2014<br />
462 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
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| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>gewinnung<br />
Hydraulic Fracturing<br />
Eine seit Jahrzehnten entwickelte und erprobte Technologie<br />
<strong>Gas</strong>gewinnung, <strong>Gas</strong>speicherung, Fracking<br />
Andreas Scheck und Viktor Eberhardt<br />
<strong>Erdgas</strong> befindet sich nicht wie vielfach angenommen<br />
in großen, unterirdischen und kavernenartig ausgebildeten<br />
Hohlräumen, sondern ist in den Porenräumen<br />
von z. B. Sandsteinen abgelagert und gespeichert.<br />
Sind diese Porenräume gut miteinander vernetzt,<br />
so fließt das unter Druck stehende <strong>Erdgas</strong><br />
aufgrund der Druckdifferenz selbständig zum Bohrloch<br />
und kann so wirtschaftlich gefördert werden.<br />
Dafür müssen die Kohlenwasserstoffe über Strecken<br />
von zum Teil mehreren hundert Metern in ein vergleichsweise<br />
kleines Bohrloch mit einem Durchmesser<br />
von 10 bis 20 Zentimetern strömen. Dies erfordert ein<br />
gewisses Maß an Durchlässigkeit des Gesteins.<br />
Ist diese Durchlässigkeit zu gering, wird Hydraulic<br />
Fracturing eingesetzt, um einerseits die Kontaktfläche<br />
zwischen Bohrung und Lagerstätte zu erhöhen<br />
und anderseits die Wege des <strong>Erdgas</strong>es in den dichten<br />
Gesteinsformationen hin zur Bohrung zu verringern.<br />
Dabei werden mit Hilfe eines Flüssigkeitsgemisches<br />
hydraulische Risse im kohlenwasserstoffführenden<br />
Speichergestein gebildet, die Stützmittel (z. B. keramische<br />
Kügelchen) anschließend offen halten, um dem<br />
<strong>Gas</strong> den Weg zur Bohrung zu erleichtern.<br />
Hydraulic fracturing<br />
Oil and gas are not found in large underground, cavern-like<br />
chambers, as many people believe. Instead,<br />
they are usually deposited and trapped in the pore<br />
space of subterranean formations, such as sandstone.<br />
If these pore spaces are well connected, the oil or gas<br />
flows naturally to the wellbore under pressure owing<br />
to the pressure difference, and can thus be produced<br />
cost-effectively. Sometimes the hydrocarbons have to<br />
travel over distances of several hundred meters in this<br />
process to a relatively small borehole with a diameter<br />
of 10 to 20 centimeters. This requires a certain level of<br />
permeability of the sandstone.<br />
If this permeability is too low, hydraulic fracturing is<br />
used, both to increase the contact surface area between<br />
the well and the reservoir, and to decrease the<br />
distance the oil or gas has to travel through the dense<br />
rock formations to the well. To do so, hydraulic cracks<br />
are created in the gas-bearing reservoir rock with the<br />
help of a special fluid. These cracks are then kept<br />
open using proppants (e. g. ceramic beads) to allow the<br />
gas to flow more easily to the well.<br />
1. Seit 60 Jahren in Deutschland sicher angewendet<br />
Hydraulic Fracturing wird in der <strong>Erdgas</strong> industrie seit<br />
den 1940er Jahren eingesetzt und erfolgreich weiterentwickelt.<br />
Seit den 50er Jahren wird die Methode auch<br />
in Deutschland eingesetzt. Wurden bis zur Jahrtausendwende<br />
nur vereinzelt Stimulations maßnahmen in<br />
Deutschland durchgeführt, so stieg mit der Entdeckung<br />
der vorwiegend in Niedersachsen liegenden, tiefen<br />
und relativ dichten sogenannten Tight-<strong>Gas</strong>-Lagerstätten<br />
auch die Anzahl der durchgeführten Stimulationen<br />
an. Insgesamt wurden in Deutschland bis dato über 300<br />
Frac-Behandlungen durchgeführt.<br />
Die große Aufmerksamkeit und damit das öffentliche<br />
Interesse bekam das Fracking durch die jüngsten<br />
Entwicklungen von Schiefergas in den Vereinigten Staaten,<br />
bei denen Fracking massiv eingesetzt wird. Seit<br />
2011 wurde aufgrund der öffentlichen Diskussion keine<br />
Frac-Behandlung auch für konventionelle Sandstein-Lagerstätten<br />
in Niedersachsen berg behördlich genehmigt.<br />
Zurzeit finden intensive Gespräche zwischen Politik,<br />
Umweltschutzverbänden, Bürgerinitiativen und der Industrie<br />
statt, um einen verlässlichen Rechtsrahmen abzustimmen.<br />
Ebenfalls betroffen von der Debatte und<br />
möglichen neuen Gesetzen und Verordnungen sind<br />
Geothermie- und Grundwasserbrunnenprojekte, da sie das<br />
Verfahren ebenfalls zur Produktivitätssteigerung einsetzen.<br />
1.1 Mit Tiefbohrungen sicheren Zugang zur Lagerstätte<br />
schaffen<br />
Bevor das <strong>Gas</strong> aus einer Lagerstätte aktiv fließen kann,<br />
ist es wichtig einen sicheren Zugang zur Lagerstätte zu<br />
schaffen. Hierfür hat die Tiefbohrtechnik ein ausgeklügeltes<br />
System entwickelt: Tiefbohrungen (also Bohrungen<br />
mit einer Tiefe ab ca. 1000 Metern) werden teleskopartig<br />
erstellt, wobei üblicherweise mit einem Durchmesser<br />
von ca. 60 Zentimetern begonnen wird. Ist eine Bohr-<br />
Juli/August 2014<br />
464 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>gewinnung | FACHBERICHTE |<br />
*<br />
Bild 1. Eine mehrfache Verrohrung aus Stahl und Zement sowie ein mächtiges Deckgebirge bieten einen sicheren Schutz für Umwelt<br />
und Grundwasser.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 465
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>gewinnung<br />
Bild 2. Kein Einzelstoff der frac-Flüssigkeit ist umweltgefährdend oder giftig.<br />
lochsektion erbohrt, wird diese mit Stahlrohren und<br />
Zement zwischen Stahlrohr und Gebirge gesichert. Anschließend<br />
wird mit der nächstkleineren Sektion fortgefahren.<br />
So können Tiefbohrungen problemlos bis 6000<br />
Metern niedergebracht werden. Tiefe <strong>Gas</strong>bohrungen in<br />
Norddeutschland bestehen so insgesamt aus fünf bis<br />
sechs Stahlrohrtouren, die mit Zement gegen das Gebirge<br />
als auch gegeneinander gesichert sind. Damit können<br />
Bohrungen Drücke von jenseits 1000 bar sicher handhaben.<br />
Diese technische Integrität einer Bohrung ist eine<br />
wichtige und immer zu gewährleistende Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Frac-Maßnahme (Bild 1).<br />
1.2 Bohrung hydraulisch stimulieren<br />
Beim Hydraulic Fracturing wird eine Flüssigkeit – bestehend<br />
aus rund 99 Prozent Wasser und Stützmitteln und<br />
1 Prozent Zusatzstoffen – in eine Bohrung gepumpt.<br />
Durch den hydraulischen Druck werden millimeterdünne<br />
Rissflächen in der Lagerstätte erzeugt (etwa 5 Millimeter).<br />
Die Ausbreitung eines Fracs wird im Vorfeld<br />
genau berechnet, da sie von verschiedenen gebirgsmechanischen<br />
Parametern des umliegenden Gebirges<br />
abhängt. Über die vergrößerte Kontaktfläche fließt das<br />
<strong>Gas</strong> später besser zur Bohrung und kann gefördert werden<br />
(Bild 2).<br />
Da jede konventionelle <strong>Erdgas</strong>lagerstätte seit ihrem<br />
Entstehen vor vielen Millionen Jahren von<br />
einem undurchlässigen Deckgebirge (meist Tone oder<br />
Salze) überlagert ist, gibt es eine natürliche Barriere für<br />
die Ausbreitung künstlich erzeugter Fließwege. Hydraulisch<br />
dichte Deckgebirge sind eine entscheidende<br />
Grundvoraussetzung für das Verbleiben der Kohlenwasserstoffe<br />
im Untergrund. Ohne sie gäbe es keine <strong>Erdgas</strong>lagerstätten,<br />
weil das <strong>Gas</strong> immer weiter nach oben<br />
wandern würde.<br />
Und genau hier liegt ein entscheidender Unterschied<br />
zu Schiefergaslagerstätten. Schiefergas braucht<br />
kein Deckgebirge. Es handelt sich um Gesteinsformationen,<br />
aus denen das <strong>Gas</strong> von selbst nicht fließen würde,<br />
da das <strong>Gas</strong> nicht in einem Porenraum gefangen, sondern<br />
an der Gesteinsoberfläche physikalisch gebunden<br />
ist. Es bedarf daher vermehrter Frac-Behandlungen,<br />
um eine wirtschaftliche Förderung aus einer Schiefergasbohrung<br />
darstellen zu können.<br />
Juli/August 2014<br />
466 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>gewinnung | FACHBERICHTE |<br />
Bild 3. Sandstein einer Tight-<strong>Gas</strong>-Lagerstätte ist etwa 100-mal durchlässiger als Schiefergestein.<br />
1.3 Wirkung in der Lagerstätte<br />
Frac-Flüssigkeiten sind komplexe Gemische. Sie dienen<br />
dazu, Fließwege in der Lagerstätte zu erzeugen<br />
und beispielsweise die Stützmittel zu transportieren.<br />
Nach Beendigung der Pumparbeiten wird die Frac-<br />
Flüssigkeit ohne die Stützmittel wieder zurückgefördert,<br />
damit anschließend durch die neuen Kanäle <strong>Gas</strong><br />
fließen kann.<br />
Wasser ist zwar der Hauptbestandteil der Flüssigkeit,<br />
könnte aber ohne Zugabe von Zusatzstoffen nicht wie<br />
gewünscht agieren, da sofort alle Stützmittel das Bohrloch<br />
verstopfen würden. Es ist daher notwendig, das<br />
Wasser durch Zugabe von Geliermitteln zu einem Gel<br />
umzuformen, damit es während des Pumpvorgangs<br />
Stützmittel tragen und in der Schwebe halten kann. Erst<br />
wenn durch den Umgebungsdruck des Gebirges die<br />
Stützmittel in Position sind, muss das Gel wieder in einen<br />
flüssigen Zustand übergehen. Dafür wird der Flüssigkeit<br />
ein zeit- und temperaturabhängiger „Brecher“ zugegeben,<br />
der innerhalb kürzester Zeit wirkt und damit eine<br />
Rückförderung (flow back) ermöglicht. In Abhängigkeit<br />
von Pumprate, Lagerstättentemperatur und Mineralogie<br />
sind gegebenenfalls auch noch weitere Zusatzstoffe erforderlich.<br />
Die Konzentration dieser Stoffe in der Frac-<br />
Flüssigkeit ist so gering, dass die Frac-Flüssigkeit als<br />
Ganzes maximal der geringen Wassergefährdungsklasse<br />
(WGK) 1 entspricht. Kein Einzelstoff ist umweltgefährdend<br />
oder giftig.<br />
1.4 Der Weg zurück<br />
Bei dem in der öffentlichen Diskussion stehenden Flow<br />
back handelt es sich um die Rückförderung der in das<br />
Bohrloch verpumpten Flüssigkeiten, inklusive einem<br />
Anteil Lagerstättenwasser. Der Bohrlochinhalt – bestehend<br />
aus ungebrochenem Frac-Gel – sowie die Rückflussmengen<br />
(mit hohem Polymergehalt) werden fachgerecht<br />
über zertifizierte Unternehmen entsorgt. Sobald<br />
die Konzentration der Frac-Flüssigkeit einen unteren<br />
Schwellenwert im Flow back erreicht hat, wird das Lagerstättenwasser<br />
über zugelassene Injektionsbohrungen<br />
einem geschlossenen Kreislauf (z.B. eine Kohlenwasserstofflagerstätte)<br />
zugeführt.<br />
2. Tight <strong>Gas</strong> und Schiefergas im Vergleich<br />
In Deutschland wird seit ca. 20 Jahren Tight <strong>Gas</strong> in<br />
konventionellem Sandstein gefördert. Diese dichten<br />
<strong>Gas</strong> lagerstätten befinden sich vor allem in Niedersachsen<br />
in Tiefen von 3500 bis 5000 Metern. Diese<br />
Lagerstätten des Erdmittelalters sind durch mehrere<br />
tausend Meter von undurchlässigem Deckgebirge<br />
aus Tonstein, Salz und Salinaren nach oben abgesichert.<br />
Ein Durchbrechen dieser mächtigen Schichten<br />
mittels eines Fracs in nutzbare Grundwasserhorizonte<br />
kann laut Expertenmeinung klar ausgeschlossen<br />
werden (Bild 3).<br />
Die Erkundung von Schiefergaslagerstätten befindet<br />
sich meist in geringeren Tiefen (bis zu 2000 Metern) und<br />
damit viel näher an den nutzbaren Grundwasserhorizonten.<br />
Deckgebirge in Form von Tonen oder gar Salzen<br />
ist oft nicht vorhanden. Es ist daher umso wichtiger,<br />
mögliche negative Auswirkungen beim Hydraulic Fracturing<br />
von Schiefergas zu betrachten.<br />
Schiefergas steht in Europa und damit auch in<br />
Deutschland ganz am Anfang und ist derzeit im Forschungsstadium.<br />
Zwar wird den Schiefergasressourcen<br />
in Europa ein großes Potenzial zugeschrieben, zu einer<br />
kommerziellen Förderung ist es aber bis dato noch in<br />
keinem Land gekommen. Momentan ist nicht absehbar,<br />
ob und wann Schiefergas in Europa ökonomisch und<br />
ökologisch förderbar sein wird.<br />
Die Industrie hat verstanden, dass ein Megatrend,<br />
wie der Schiefergas-Boom in Amerika, nicht 1:1 auf Europa<br />
übertragbar ist und handelt daher dementsprechend.<br />
Nichtsdestotrotz sollte es aber möglich sein, das<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 467
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>gewinnung<br />
Potenzial dieser Vorkommen ohne Vorurteile untersuchen<br />
und bewerten zu dürfen.<br />
und ökologischen Rahmenbedingungen zu beurteilen.<br />
Dies sollte vorurteilsfrei und ergebnisoffen möglich sein.<br />
3. Fazit<br />
Fracking ist eine seit Jahrzehnten angewandte Methode,<br />
um <strong>Erdgas</strong> sicher zu fördern. In einem immer schwieriger<br />
werdenden Umfeld, in dem die einfacheren Lagerstätten<br />
schon beinahe ausgefördert sind, nimmt die<br />
Wichtigkeit dieser Behandlungsmethode tendenziell zu.<br />
Insbesondere die dichten, tief liegenden <strong>Erdgas</strong>lagerstätten<br />
in Norddeutschland bedürfen dieser Behandlungsmethode,<br />
um sie wirtschaftlich förderbar zu<br />
machen. Grundsätzlich ist die Anwendung dieser Methode<br />
im Rahmen der in Deutschland gültigen Gesetze<br />
und technischen Standards ohne Probleme möglich.<br />
Dies wurde mehr als 300 Mal in konventionellen Lagerstätten<br />
bewiesen.<br />
Ob und wann es jemals zur Förderung von Schiefergas<br />
in Deutschland kommen wird, ist derzeit völlig offen.<br />
Hier sind noch intensive Forschungen nötig, um<br />
einerseits das geologische Potenzial und anderseits die<br />
generelle Machbarkeit im Rahmen der ökonomischen<br />
Autoren<br />
Dr.mont. Andreas Scheck<br />
Wintershall Holding GmbH |<br />
Barnstorf |<br />
Tel.: +49 5442 20 345 |<br />
E-Mail: andreas.scheck@wintershall.com<br />
Dipl.-Berging. Viktor Eberhardt<br />
Wintershall Holding GmbH |<br />
Barnstorf |<br />
Tel.: +49 5442 20 254 |<br />
E-Mail: viktor.eberhardt@wintershall.com<br />
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468 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
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Rahmenbedingungen in Deutschland zu Grunde gelegt. Das Buch soll als<br />
Standardwerk für die Biogaseinspeisung dienen und ist an alle Interessengruppen<br />
gerichtet, die sich fachlich mit der Biogaseinspeisung beschäftigen.<br />
Hrsg.: Frank Graf, Siegfried Bajohr<br />
2. Auflage 2014<br />
496 Seiten, vierfarbig, DIN A5<br />
Hardcover mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />
ISBN: 978-3-8356-3363-6<br />
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Energiespeicherung<br />
Kopplung der PtG-Technologie mit thermochemischer<br />
Biomassevergasung:<br />
Das KIC-Projekt „DemoSNG“<br />
Energiespeicherung, <strong>Erdgas</strong>netz, Power to <strong>Gas</strong>, chemische Energieträger, Methanisierung, SNG,<br />
Biomasse, Vergasung, Wabenträger<br />
Siegfried Bajohr, Dominik Schollenberger, Dominic Buchholz, Thomas Weinfurtner und Manuel Götz<br />
Ligninreiche Biomasse wie z. B. Holz oder Stroh kann<br />
über den Prozess der thermochemischen Vergasung<br />
und anschließenden Methanisierung sehr effizient zu<br />
SNG (Substitute Natural <strong>Gas</strong>) umgewandelt und genutzt<br />
werden. Dies trifft speziell dann zu, wenn in<br />
diesen Prozess zusätzlicher Wasserstoff aus einer mit<br />
regenerativem Strom betriebenen Elektrolyse eingebunden<br />
wird und somit die Kohlenstoffausnutzung<br />
des Gesamtprozesses steigt. Darüber hinaus sind Erzeugung,<br />
Speicherung und Verteilung von SNG bestens<br />
dafür geeignet, zukünftig zu erwartende Stromspitzen<br />
aus der regenerativen Stromerzeugung abzufangen,<br />
ohne dabei mit den durch verschiedene<br />
Normen vorgegebenen Zumischgrenzen für Wasserstoff<br />
in Konflikt zu geraten. Eine der Herausforderungen<br />
für PtG-Prozessketten unter Einbindung von Biomasse-Vergasungsanlagen<br />
ist die Notwendigkeit einer<br />
in sehr weiten Lastbereichen anpassbaren und flexiblen<br />
Methanisierungsstufe, die stark unterschiedliche<br />
Betriebszustände zuverlässig meistern muss. Vorangegangene<br />
Arbeiten zur Nutzung metallischer Wabenträger<br />
als Methanisierungskatalysator lieferten vielversprechende<br />
Ergebnisse, auf deren Basis derzeit eine<br />
Demoanlage zum Betrieb an einer Biomassevergasung<br />
in Schweden gebaut wird. Ein vielfältig kompetentes<br />
Konsortium aus Industrie- und Forschungspartnern<br />
deckt dabei die gesamte Prozesskette ab und ermöglicht<br />
so den experimentellen Nachweis dieser Form<br />
der Nutzung regenerativer Energiequellen in einem<br />
technischen Maßstab, der eine Übertragung auf größere<br />
Prozesse problemlos ermöglichen wird.<br />
Combining PtG-technology with thermochemical<br />
biomass gasification: The KIC-Project „DemoSNG“<br />
SNG (substitute natural gas) production and distribution<br />
in the natural gas grid is one of the most efficient<br />
ways for utilization of lignin rich woody biomasses.<br />
Especially the integration of hydrogen from surplus<br />
electricity supplied by windmills or photovoltaic into<br />
catalytic methanation offers a lot of benefits. E. g. the<br />
total carbon exploitation and overall process efficiency<br />
can be improved significantly. Furthermore,<br />
SNG overcomes all the compatibility problems which<br />
might arose from hydrogen injection to the natural<br />
gas grid. However, methanation technologies have to<br />
be adapted to the fluctuating process conditions arising<br />
from fluctuating hydrogen production. One promising<br />
methanation reactor concept uses metallic honeycomb<br />
catalysts. This concept was investigated in<br />
the last years at the Engler-Bunte-Institut and is now<br />
transferred to demo scale. With the help of KIC Inno-<br />
Energy SE and multiple European project partners a<br />
methanation demo scale module is built at the time<br />
being and will be transferred to and tested on a biomass<br />
gasification plant in Sweden. The results will<br />
give enough reliable data for the up scaling of honeycomb<br />
methanation reactors to any industrial scale.<br />
1. Hintergrund<br />
Über die Technologie und die unbestreitbaren Vorzüge,<br />
Methan und die hervorragend ausgebaute <strong>Erdgas</strong>infrastruktur<br />
in Deutschland als Speichermedium für volatile<br />
elektrische Energie aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen<br />
zu nutzen, wurde bereits umfangreich berichtet [1 - 8].<br />
Auch die in gewissen Grenzen [9, 10, 11] direkte Zumischung<br />
von Wasserstoff zum <strong>Erdgas</strong> ist eine dank mehrerer<br />
Pilotprojekte etablierte Technologie [12]. Zur besseren<br />
Ausnutzung der Speicherkapazität des <strong>Gas</strong>netzes<br />
und unter Einhaltung der durch die verschiedenen Regelwerke<br />
aufgestellten Restriktionen ist es jedoch not-<br />
Juli/August 2014<br />
470 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Energiespeicherung | FACHBERICHTE |<br />
Bild 1. Vereinfachtes Fließschema<br />
der SNG-Erzeugung<br />
aus einem Biomassevergasungsgas<br />
mit optionaler<br />
Wasserstoffanreicherung.<br />
wendig, Wasserstoff aus der Elektrolyse vor der Einspeisung<br />
mit einer geeigneten Kohlenstoffquelle in Methan<br />
umzuwandeln und in Form von SNG (Substitute Natural<br />
<strong>Gas</strong>) einzuspeisen.<br />
Die für katalytische Methanisierungsprozesse maßgeblichen<br />
(Haupt-) Reaktionen sind in den folgenden<br />
Gleichungen 1 bis 3 aufgeführt. Weitere Details hierzu<br />
und zum aktuellen Stand der katalytischen Methanisierung<br />
finden sich beispielsweise in [13, 14].<br />
CO-Methanisierung<br />
CO (g) + 3 H 2 (g) D CH 4 (g) + H 2 O (g)<br />
Δ R H 0 = -206 kJ/mol (1)<br />
CO 2 -Methanisierung<br />
CO 2 (g) + 4 H 2 (g) D CH 4 (g) + 2 H 2 O (g)<br />
Δ R H 0 = -165 kJ/mol (2)<br />
Wassergas-Shift-Reaktion<br />
CO (g) + H 2 O (g) D H 2 (g) + CO 2 (g)<br />
Δ R H 0 = -41 kJ/mol (3)<br />
Unter dem Aspekt der Maximierung energetischer<br />
Wirkungsgrade schneidet die Methanisierung etwas<br />
schlechter ab als die direkte Wasserstoffeinspeisung<br />
[15]. Die Nutzung regenerativ erzeugten Wasserstoffs<br />
über den Umwandlungspfad der Methanisierung bietet<br />
aber vor allem den Vorteil, die existierende Infrastruktur<br />
für Verteilung und Speicherung, wie auch die üblichen<br />
Verbrauchseinrichtungen, ohne Änderungen und Umstellungen<br />
nutzen zu können. Auch hierzu liefern laufende<br />
und abgeschlossene Forschungsprojekte [16, 17]<br />
wertvolle Erkenntnisse und eine erste industrielle PtG-<br />
(Power-to-<strong>Gas</strong>) Anlage mit 6 MW ist seit kurzer Zeit in<br />
Werlte, Deutschland in Betrieb [18, 19].<br />
Ein wichtiger Aspekt bei der Betrachtung der unterschiedlichen<br />
PtG-Prozessketten mit dem Zielprodukt<br />
Methan ist die Bereitstellung einer geeigneten Kohlenstoffquelle<br />
in Form des für die Methanisierung üblicherweise<br />
notwendigen CO und/oder CO 2 . Wie u. a. in vorangegangen<br />
Artikeln [20] gezeigt wurde, sind diese Kohlenstoffquellen<br />
vorzugsweise völlig unabhängig von<br />
einer möglichen PtG-Anwendung zu betreiben und unterliegen<br />
damit auch nicht den Lastschwankungen, denen<br />
ein PtG-Prozess bestimmungsgemäß unterliegen<br />
muss. Optimal ist eine Kohlenstoffquelle dann, wenn<br />
hierfür keine fossilen Ressourcen verbraucht werden<br />
und/oder sogar Erlöse durch die Nutzung des Kohlenstoffs<br />
oder der Vermeidung von Emissionen erwirtschaftet<br />
werden können. Bisher werden hierfür vor allem<br />
CO 2 -Ströme aus Biogasanlagen verwendet [18] oder in<br />
die Planspiele und Szenarien einbezogen. Bei diesen<br />
Prozessen erfolgt die Methanisierung ausschließlich<br />
nach Gl. 2. Die Nutzung von CO 2 aus Biogasanlagen ist<br />
speziell in Deutschland naheliegend, da hier bereits ca.<br />
8000 Biogasanlagen vornehmlich CH 4 und CO 2 produzieren<br />
und mittlerweile über 100 Anlagen Biogas zu einem<br />
einspeisefähigen SNG aufbereiten und so entsprechende<br />
CO 2 -Ströme bereitstellen können [21]. In Hinblick<br />
auf einen mittelfristig notwendigen Ausbau der<br />
PtG-Technologie in Deutschland und dem damit einhergehenden<br />
Blick auch auf größere regenerative Kohlenstoffquellen<br />
lohnt sich neben diesen Prozessen aber<br />
auch die Betrachtung der thermochemischen Biomassevergasung,<br />
bei der die anschließende Methanisierung<br />
von CO nach Gl. 1 mit der Option der additiven CO 2 -<br />
Methanisierung bei Bereitstellung zusätzlichen Wasserstoffs<br />
erfolgen kann. Diese Alternative wird vor allem in<br />
unseren nördlichen Nachbarländern und in der Schweiz<br />
und Österreich verfolgt, wo in letzter Zeit vermehrt und<br />
in großem Maßstab auf entsprechende Projekte gesetzt<br />
wird [22, 23, 24, 25].<br />
2. Kopplung PtG mit Biomassevergasung<br />
Die Technologie der SNG-Erzeugung auf Basis von kohlestämmigen<br />
Synthesegasen wurde bereits in den<br />
1970er Jahren entwickelt und in einem Großprojekt in<br />
North Dakota (USA) und in mehreren neuen Projekten<br />
in China verwirklicht [26, 27]. Die Übertragung dieser<br />
Entwicklungen auf die üblicherweise deutlich kleineren<br />
Anlagengrößen einer Biomassevergasung erfordert jedoch<br />
die Berücksichtigung maßgebender Parameter<br />
und viele einsatzstoffspezifische Anpassungen, wie bereits<br />
an anderer Stelle ausführlich diskutiert wurde [28]<br />
und [15]. Ein einfaches Fließbild eines solchermaßen<br />
angepassten Prozesses ist in Bild 1 zu sehen. Eine üblicherweise<br />
im stationären Betrieb laufende Biomassevergasung<br />
mit nachgeschalteter Methanisierung wurde<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 471
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Energiespeicherung<br />
hierbei mit einer optionalen Zufuhr regenerativ erzeugten<br />
Wasserstoffs erweitert. Es ergeben sich somit zwei<br />
prinzipiell unterschiedliche Betriebsweisen einer solchen<br />
Anlage:<br />
••<br />
SNG-Betrieb: Methanisierung von CO nach Gl. 1<br />
(ggf. mit vorgeschalteter Konvertierung nach Gl. 3<br />
zum Einstellen des nötigen H 2 /CO-Verhältnisses).<br />
••<br />
PtG-Betrieb: Wegfall der Konvertierung nach Gl. 3<br />
(=> Erhöhung der C-Ausnutzung) und ggf. (bei Bereitstellung<br />
von ausreichend Wasserstoff) zusätzliche<br />
Methanisierung von CO 2 (nach Gl. 2).<br />
Bild 2. Auswirkung der zwei Betriebsweisen<br />
(rechts oben: SNG-<br />
Betrieb ohne Zusatz-Wasserstoff,<br />
rechts unten: PtG-Betrieb mit Zusatz-Wasserstoff)<br />
auf die Eintrittsgaszusammensetzung<br />
der<br />
Methanisierungsstufe.<br />
Bild 3. Metallischer Wabenkörper (Hersteller Emitec) als Katalysatorträger<br />
für die Methanisierung (links: unbeschichtet, rechts (beide): katalytisch<br />
beschichtet).<br />
Als Herausforderung speziell für den PtG-Betrieb ergeben<br />
sich deutlich andere hydrodynamische Betriebszustände<br />
des Methanisierungsreaktors im Vergleich zum<br />
reinen SNG-Betrieb. In [15] wurde an Hand eines Fallbeispiels<br />
gezeigt, dass sich der Gesamtvolumenstrom beim<br />
Wechsel vom SNG- in den PtG-Betrieb nahezu verdoppelt.<br />
Bild 2 zeigt die sich aus den zwei unterschiedlichen<br />
Betriebsweisen ergebende Änderung der <strong>Gas</strong>zusammensetzung<br />
am Eintritt in die Methanisierungsstufe,<br />
die eine hohe Flexibilität der Methanisierung und der<br />
Wärmeabfuhr erfordern. Außerdem muss beachtet werden,<br />
dass auch andere reaktionstechnische Betriebsparameter<br />
bei der CO- und CO 2 -Methanisierung stark von<br />
denen bei der reinen CO-Methanisierung abweichen.<br />
Herkömmliche Festbett-Methanisierungsverfahren stoßen<br />
bei solchen Prozessen an ihre Grenzen und ein Blick<br />
auf Alternativen lohnt sich. Interessant sind hierbei vor<br />
allem Reaktorkonzepte unter Nutzung metallischer Wabenträger,<br />
wie sie z. B. millionenfach im Automobilsektor<br />
als Abgaskatalysatorsystem Verwendung finden.<br />
Diese Systeme zeichnen sich durch mehrere Vorteile<br />
aus. Speziell für die Anwendung als Träger eines Methanisierungskontaktes<br />
sprechen ihre hohe Wärmeleitfä-<br />
Bild 4. Projektkonsortium<br />
und<br />
Arbeitspakete<br />
des Projektes<br />
„DemoSNG“<br />
(a, b, c = mögliche<br />
Einbindungsstellen<br />
für regenerativ<br />
erzeugten<br />
Wasserstoff).<br />
Juli/August 2014<br />
472 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Energiespeicherung | FACHBERICHTE |<br />
higkeit, der geringe Druckverlust und ihre mechanische<br />
Robustheit. In Bild 3 sind für die Anwendung als Träger<br />
eines Methansisierungskatalysators geeignete metallische<br />
Waben- oder Monolithträger der Firma Emitec<br />
(Lohmar) zu sehen, die sich auf Grund der bei Ihrer Herstellung<br />
angewandten Wickeltechnik quasi in jedem<br />
gewünschten Durchmesser herstellen lassen. Weitere<br />
Vorteile dieser Trägerstrukturen für die Methanisierung<br />
und hierbei speziell bei wechselnden Lastprofilen wie<br />
im vorgestellten Fall wurden bereits mehrfach vorgestellt,<br />
diskutiert und nachgewiesen [28, 29]. Als nächster<br />
logischer Schritt der Verfahrensentwicklung wurde nun<br />
die Umsetzung des bisher im Labor erfolgreichen Prozesses<br />
in den Demo-Maßstab vorangetrieben.<br />
3. KIC-Innovationsprojekt „DemoSNG“<br />
KIC InnoEnergy SE [30] ist eine in 2009 gegründete kommerzielle<br />
Einrichtung, die vom Europäischen Energie<br />
Institut (eit) beauftragt wurde, Innovationen zur Marktreife<br />
zu entwickeln. Der Lösungsansatz von KIC InnoEnergy<br />
besteht in der Überbrückung des aus finanzieller<br />
Sicht bestehenden „Tals des Todes“ zwischen der<br />
Forschungsförderung zur Erarbeitung von Grundlagenwissen<br />
und der eigentlichen Markteinführung einer innovativen<br />
neuen Technologie, da hierfür ein in der Regel<br />
für Forschungseinrichtungen zu hoher Finanzierungsaufwand<br />
zu überwinden ist. KIC InnoEnergy sieht<br />
sich daher u. a. als Venture Capitalist, der einerseits das<br />
Erfolgsrisiko übernimmt und des weiteren Dienste zur<br />
Unterstützung bei der Kommerzialisierung bereitstellt.<br />
Das Angebot erstreckt sich von Studiengängen über<br />
Schulungen bis hin zur Unterstützung bei der Gründung<br />
von Start-Ups.<br />
Zur Kommerzialisierung des zuvor beschriebenen<br />
Prozesses der Methanisierung in Verbindung mit einer<br />
Biomassevergasung und Integration des Power-to-<strong>Gas</strong>-<br />
Konzeptes wurde das KIC-Innovationsprojekt „DemoSNG“<br />
initiiert, welches durch ein europäisches Konsortium<br />
aus Industrie und Forschungseinrichtungen<br />
bearbeitet wird. In Bild 4 sind die Verflechtung der<br />
Partner und ihre jeweilige Rolle im Rahmen des Projektes<br />
grafisch dargestellt. Industrie- und Kommerzialisierungspartner<br />
ist das schwedische Unternehmen Cortus<br />
AB [31], welches ein innovatives gekoppeltes Pyrolyseund<br />
Vergasungsverfahren „WoodRoll®“ entwickelt hat<br />
und seit mehreren Jahren eine Demonstrationsanlage<br />
(siehe Bild 5) hierzu in Köping (Schweden) betreibt. Als<br />
weiterer Partner aus der Forschung entwickelt die Königlich<br />
Technische Hochschule Stockholm (KTH) [32] ein<br />
Hochtemperatur-Teerreformierungsverfahren, welches<br />
ein sauberes Synthesegas speziell für kleine und mittlere<br />
Anlagengrößen und mit erhöhtem energetischem<br />
Wirkungsgrad bereitstellen kann. <strong>Gas</strong> Natural Fenosa<br />
S.A. [33] unterstützt als großer Industriepartner die Entwicklung<br />
eines integrierten Power-to-<strong>Gas</strong>-Konzeptes<br />
basierend auf langjähriger Erfahrung im Betrieb einer<br />
Bild 5. Cortus WoodRoll®-Biomassevergasung mit Methanisierungs-<br />
Containeranlage (linker Bildrand).<br />
Bild 6. Methanisierungs-Containeranlage des EBI (DVGW & KIT).<br />
Φ max = 10 m 3 /h (NTP), p max = 20 bar, CO-, CO 2 - oder CO- und CO 2 -<br />
Methanisierung möglich, Wassergas-Shift (SNG-Betrieb) und/oder Betrieb<br />
mit Zusatz-Wasserstoff (PtG-Betrieb).<br />
Elektrolyseanlage in Sotavento (Spanien), die Überschussstrom<br />
aus Windkraftanlagen in Wasserstoff umwandelt<br />
und so speicherbar macht. Die DVGW-Forschungsstelle<br />
am Engler-Bunte-Institut und der Bereich<br />
Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie des<br />
Engler-Bunte-Instituts des KIT zeichnen verantwortlich<br />
für die eigentliche Methanisierungsanlage, die in Bild 6<br />
dargestellt ist. Es handelt sich hierbei um eine transportable<br />
Container-Anlage, die neben einem Methanisierungsreaktor<br />
mit metallischen Wabenkörpern auch einen<br />
vorgeschalteten Reaktor für die Wassergas-Shift-<br />
Reaktion und einen Synthesegaskompressor beinhaltet.<br />
Mit dieser Anordnung können sowohl die zuvor beschriebene<br />
SNG- als auch die PtG-Fahrweise realisiert<br />
werden. Der maximale Synthesegasstrom beträgt<br />
10 m 3 /h (NTP).<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 473
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Energiespeicherung<br />
Ziel des vorgestellten Konsortiums ist die Errichtung<br />
einer Demonstrationsanlage für den zuvor beschriebenen<br />
Prozess, die im Rahmen des DemoSNG-Projektes<br />
die gesamte Prozesskette von der Biomassevergasung<br />
über die <strong>Gas</strong>reinigung bis hin zur SNG-Synthese abbildet.<br />
An Hand der geplanten Versuche soll gezeigt werden,<br />
dass ein Dauerbetrieb unter realen Bedingungen<br />
möglich ist und alle beteiligten Komponenten die in sie<br />
gesetzten Erwartungen erfüllen.<br />
4. Ausblick<br />
Die Entwicklungs- und Planungsarbeiten zum KIC DemoSNG-Projekt<br />
wurden erfolgreich abgeschlossen.<br />
Zum derzeitigen Zeitpunkt (Juni 2014) werden die noch<br />
fehlenden Module (Methanisierungs-Containeranlage<br />
und Heißgasreinigung) von Anlagenbauern in Schweden<br />
und Deutschland gebaut. Die Inbetriebnahme der<br />
Methanisierung erfolgt im August und September 2014<br />
zunächst am Campus Nord des KIT in Karlsruhe. Zeitgleich<br />
wird die Heißgasreinigung in Schweden fertig<br />
gestellt und in Betrieb genommen. Ab Oktober sollen<br />
schließlich beide Module in Köping mit dem Cortus<br />
WoodRoll®-Vergaser gekoppelt werden und anschließend<br />
in den Probebetrieb gehen. Die hierfür notwendigen<br />
Vorarbeiten sind nahezu abgeschlossen und es kann<br />
davon ausgegangen werden, dass in 2015 von einer Vielzahl<br />
an interessanten Ergebnissen berichtet werden kann.<br />
Literatur<br />
[1] M. Götz, F. Ortloff, S. Bajohr, F. Graf: Speicherung von regenerativ<br />
erzeugter elektrischer Energie in der <strong>Erdgas</strong>infrastruktur,<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 2011, 152 (4), S. 200–210.<br />
[2] G. Müller-Syring: Wasserstoff im <strong>Erdgas</strong>leitungsnetz, Hzwei<br />
2011, 11 (4), S. 24–25.<br />
[3] S. Rieke: Das <strong>Erdgas</strong>netz als Systemintegrator zur Verstetigung<br />
von Wind- und Solarstrom, energie|wasser-praxis<br />
2010, 61 (9), S. 66–72.<br />
[4] A. Bazzanella: Technologien für Nachhaltigkeit und Klimaschutz<br />
- Chemische Prozesse und stoffliche Nutzung von CO 2 .<br />
www.chemieundco2.de/index.php; Zugriff: September 2012.<br />
[5] M. Götz, S. Bajohr, D. Buchholz: Speicherung elektrischer<br />
Energie aus regenerativen Quellen im <strong>Erdgas</strong>netz,<br />
energie|wasser-praxis 2011, 62 (5), S. 72–76.<br />
[6] M. Götz, S. Bajohr, D. Buchholz, R. Reimert: Neuartiges Methanisierungsverfahren<br />
für die Erzeugung von SNG aus regenerativen<br />
Quellen, DGMK-Konferenzband „Velen X“, ISBN 978-<br />
3-941721-24-1, 2012, S. 159–168.<br />
[7] S. Bajohr, M. Götz, F. Graf, T. Kolb: Dreiphasen-Methanisierung<br />
als innovatives Element der PtG-Prozesskette, <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />
2012, 153 (5), S. 328–335.<br />
[8] M. Götz, R. Reimert, D. Buchholz, S. Bajohr: Storage of volatile<br />
renewable energy in the gas grid applying 3-phase methanation,<br />
Proceedings of the International <strong>Gas</strong> Union Research<br />
Conference, Seoul, Republic of Korea 2011.<br />
[9] DVGW-Arbeitsblatt G 260: <strong>Gas</strong>beschaffenheit, Deutscher<br />
Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches Bonn, 2013.<br />
[10] DVGW-Arbeitsblatt 262: Nutzung von <strong>Gas</strong>en aus regenerativen<br />
Quellen in der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung, Deutscher<br />
Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches Bonn, 2011.<br />
[11] DIN 51624: Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge – <strong>Erdgas</strong> – Anforderungen<br />
und Prüfverfahren, Deutsches Institut für Normung<br />
e.V., Berlin, 2008.<br />
[12] thüga AG: Strom zu <strong>Gas</strong>-Anlage nimmt offiziellen Betrieb<br />
auf, Pressemitteilung, 07.05.2014.<br />
[13] S. Bajohr, M. Götz, F. Graf, T. Kolb: Dreiphasenmethanisierung<br />
als innovatives Element der PtG-Prozesskette, <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />
2012, 153 (5), S. 328–335.<br />
[14] J. Kopyscinski, T. J. Schildbauer, S. M. A. Biollaz: Production of synthetic<br />
natural gas (SNG) from coal and dry biomass – A technology<br />
review from 1950 to 2009, Fuel 89 (2010) 8, S. 1763–1783.<br />
[15] D. Trimis, S. Anger: Potenzial der thermisch integrierten<br />
Hochtemperaturelektrolyse und Methanisierung für die<br />
Energiespeicherung durch Power-to-<strong>Gas</strong> (PtG), <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />
2014, 155 (1-2), S. 50–59.<br />
[16] M. Götz, F. Ortloff, R. Reimert, O. Basha, B. I. Morsi, T. Kolb: Evaluation<br />
of Organic and Ionic Liquids for Three-Phase Methanation<br />
and Biogas Purification Processes. Energy Fuels 27<br />
(2013) 8, S. 4705– 4716.<br />
[17] M. Götz, S. Bajohr, F. Graf, R. Reimert, T. Kolb: Einsatz eines Blasensäulenreaktors<br />
zur Methansynthese, Chemie Ingenieur<br />
Technik 85 (2013) 7, S. 1–7.<br />
[18] S. Rieke: Erste industrielle Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlage mit 6 Megawatt<br />
In: <strong>gwf</strong> - <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> 154 (2013), S. 660–664.<br />
[19] O. Kurt, T. Götze, J. A. Schönrock: Das e-gas-Projekt am Biogasanlagenstandort<br />
in Werlte In: <strong>gwf</strong> - <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> 155 (2014), S. 304–309.<br />
[20] S. Bajohr, F. Graf, M. Götz, Bewertung der Kopplung von PtG-<br />
Konzepten mit einer Biomassevergasung, <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />
2013, 154 (4), S. 222–227.<br />
[21] A. M. Wonneberger, F. Ortloff, M. Götz, S. Bajohr, F. Graf, T. Kolb:<br />
Neue Entwicklungen bei der Biogaserzeugung, -aufbereitung<br />
und –einspeisung, Kapitel 14. Biogas - Erzeugung, Aufbereitung<br />
und Einspeisung, 2. Auflage, DIV Deutscher Industrieverlag,<br />
München, 2013.<br />
[22] R. P. W. J. Struis, T. J. Schildhauer, I. Czekaj, M. Janousch, S. M. A.<br />
Biollaz, C. Ludwig: Sulphur poisoning of Ni catalysts in the<br />
SNG production from biomass: A TPO/XPS/XAS study. In:<br />
Applied Catalysis A: General 362 (2009), S. 121–128.<br />
[23] C. Aichernig: The GoBi<strong>Gas</strong> Project, 2 nd Nuremberg Workshop:<br />
Methanation and Second Generation Fuels, Nuremberg 2014.<br />
[24] I. Gunnarsson: Efficient transfer of biomass to bio-SNG of<br />
high quality: The GoBi<strong>Gas</strong>-project, in: G.E. AB (Ed.), Nordic<br />
Baltic BIOENERGY, Oslo, 2013.<br />
[25] C. Aichernig: The GoBi<strong>Gas</strong> Project, 2 nd Nuremberg Workshop:<br />
Methanation and Second Generation Fuels, Nuremberg 2014.<br />
[26] W. R. Miller, F. I. Honea, R. A. Lang, T. E. Berty, R. C. Delaney:<br />
Great Plains Coal <strong>Gas</strong>ification Plant Start-Up and Modification<br />
Report, in: F.T. Inc. (Ed.), Irvine, CA, 1986.<br />
[27] C. J. Yang, R. B. Jackson: China’s synthetic natural gas revolution.<br />
In: Nature Clim. Change 3 (2013), S. 852–854.<br />
[28] S. Bajohr, T. Henrich: Entwicklung eines Verfahrens zur Methanisierung<br />
von biomassestämmigem Synthesegas in Wabenkatalysatoren,<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 2009, 150 (1-2), S. 45–51.<br />
[29] D. Schollenberger: Nutzung von Wabenreaktoren zur Methanisierung<br />
bei PtG-Prozessen, Diplomarbeit, 2013, Engler-<br />
Bunte-Institut (KIT).<br />
[30] http://www.kic-innoenergy.com; Aufgerufen Juni 2014.<br />
[31] http://www.cortus.se; Aufgerufen Juni 2014.<br />
[32] http://www.kth.se/en; Aufgerufen Juni 2014.<br />
[33] http://www.gasnaturalfenosa.com; Aufgerufen Juni 2014.<br />
Juli/August 2014<br />
474 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Energiespeicherung | FACHBERICHTE |<br />
Danksagung<br />
Die Autoren möchten an dieser Stelle den o. g. Projektpartnern<br />
für die Bereitstellung von Daten und Bildmaterial<br />
danken. Weiterhin sei an dieser Stelle allen Geldgebern<br />
vorangegangener und aktueller Projekte gedankt,<br />
aus denen Ergebnisse und Erkenntnisse in dieses Projekt<br />
einfließen. Besonderer Dank geht an KIC InnoEnergy<br />
SE, das eit der Europäischen Union, das BMBF (Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung) und den DVGW.<br />
30.09.-01.10.2014<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr<br />
Engler-Bunte-Institut, Bereich Chemische<br />
Energieträger – Brennstofftechnologie |<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 6084 8928 |<br />
E-Mail: siegfried.bajohr@KIT.edu<br />
Dipl.-Chem. Dominik Schollenberger<br />
Engler-Bunte-Institut, Bereich Chemische<br />
Energieträger – Brennstofftechnologie |<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 6084 4814 |<br />
E-Mail: dominik.schollenberger@KIT.edu<br />
Dr.-Ing. Dominic Buchholz<br />
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 6084 2693 |<br />
E-Mail: buchholz@dvgw-ebi.de<br />
Dipl.-Ing. Thomas Weinfurtner<br />
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 6084 2693 |<br />
E-Mail: weinfurtner@dvgw-ebi.de<br />
Dipl.-Ing. Manuel Götz<br />
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 6084 2568 |<br />
E-Mail: goetz@dvgw-ebi.de<br />
SEKTEMPFANG<br />
<strong>gwf</strong> Get-together<br />
auf der gat<br />
29.09.2014 ab 17 Uhr<br />
Am Vorabend der gat lädt der DIV<br />
Deutscher Industrie verlag Autoren, Leser<br />
und Freunde des <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> erneut zu<br />
einem zwanglosen „Get-together“ ein.<br />
Im Mittelpunkt stehen wieder die neuesten<br />
Verlagsprodukte, Branchennews und der<br />
lockere Austausch mit den Fachkollegen.<br />
Wir freuen uns auf Sie am Stand E 5.1.<br />
Bitte melden Sie sich unverbindlich an:<br />
Frau Lenz<br />
Tel. 089 203 53 66 23<br />
E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 475
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien<br />
Anforderungen an die<br />
BHKW-Zertifizierung<br />
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien, Netzzugang, Anlagenzertifizierung<br />
Joachim Kohrt<br />
Seit dem 01.01.2014 gibt es für Verbrennungskraftmaschinen<br />
≥ 1 MW, dazu gehören insbesondere<br />
BHKW-Anlagen, die Verpflichtung zur Zertifizierung<br />
der elektrischen Eigenschaften. Das Zertifikat ist die<br />
Voraussetzung damit eine Anlage ans Mittelspannungsnetz<br />
angeschlossen werden darf. Was steckt<br />
dahinter und wer ist betroffen?<br />
Requirements for CHP certification<br />
Since the 1 st of January 2014 it is mandatory to certificate<br />
the electrical properties of internal combustion<br />
engines ≥ 1 MW. This includes also Combined<br />
Heat and Power Plants (CHP). The certificate is the<br />
qualification to be connected to the electrical grid.<br />
What is needed and who is affected?<br />
1. Hintergrund<br />
Bis 2008 ist man davon ausgegangen, dass die Netzstabilität<br />
ausschließlich von großen, konventionellen<br />
Kraftwerken gesichert ist. Einspeisende Erzeugungsanlagen<br />
wurden mit einer Netzüberwachung ausgestattet,<br />
die dafür sorgte, dass sich die Anlage bei Über- bzw.<br />
Unterspannung, aber auch bei Über- bzw. Unterfrequenz<br />
vom Netz trennte. Mit der zunehmenden Anzahl<br />
dezentral einspeisender Erzeugungsanlagen am Netz<br />
war es den konventionellen Kraftwerken nicht mehr<br />
möglich die große Herausforderung der Netzstabilitätssicherung<br />
allein zu bewerkstelligen. Daraus entwickelte<br />
sich der Gedanke, dass auch erneuerbare Erzeugungsanlagen<br />
zur Netzstützung beitragen müssen. Die Regeln<br />
für den Netzanschluss wurden neu geschrieben und es<br />
entstand die BDEW Mittelspannungsrichtlinie (Erzeugungsanlagen<br />
am Mittelspannungsnetz – Richtlinie für<br />
Anschluss und Parallelbetrieb von Erzeugungsanlagen<br />
am Mittelspannungsnetz) die im Jahre 2008 erschien<br />
und die heutigen Anforderungen an den Netzanschluss<br />
beschreibt.<br />
Wie in der Hoch- und Höchstspannung werden zukünftig<br />
auch die in Mittelspannungsnetze einspeisenden<br />
Erzeugungsanlagen an der Netzstützung beteiligt.<br />
Sie dürfen sich daher im Fehlerfall nicht wie bisher sofort<br />
vom Netz trennen und haben auch während des<br />
normalen Netzbetriebes ihren Beitrag zur Spannungshaltung<br />
im Mittelspannungsnetz zu leisten. Dies hat<br />
unmittelbare Auswirkungen auf die Auslegung der Anlagen.<br />
Die vorliegende Richtlinie fasst die wesentlichen<br />
Gesichtspunkte zusammen, die beim Anschluss an das<br />
Mittelspannungsnetz zu beachten sind, damit die Sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit des Netzbetriebes gemäß den<br />
Vorgaben des Energiewirtschaltgesetzes auch mit<br />
wachsendem Anteil an dezentralen Erzeugungsanlagen<br />
erhalten bleiben und die in der DIN EN 50160 formulierten<br />
Grenzwerte der Spannungsqualität eingehalten<br />
werden können.<br />
Viele Regelungen der BDEW Mittelspannungsrichtlinie<br />
wurden aber bisher hauptsächlich auf Windkraftanlagen<br />
und PV Anlagen angewendet. Seit dem 01.01.2013<br />
müssen auch BHKW die Anforderungen erfüllen und<br />
seit dem 01.01.2014 ist dies für BHKW ≥ 1 MW durch ein<br />
entsprechendes Zertifikat nachzuweisen (s. Tabelle 1).<br />
1.2 Was steckt dahinter?<br />
Für ein stabiles europäisches Verbundnetz ist die Frequenz<br />
von 50 Hz maßgeblich, jedoch gibt es Abweichungen<br />
bei der Frequenz die immer dann entstehen<br />
wenn das Gleichgewicht von erzeugter und verbrauchter<br />
Energie nicht mehr gegeben ist. Dabei ist festzuhalten,<br />
dass die Frequenz ortsunabhängig ist. Sie hat überall<br />
im europäischen Verbundnetz den gleichen Wert. Für<br />
die Verbraucher sind diese Abweichungen kaum merkbar,<br />
da alle Kraftwerke im europäischen Verbundnetz<br />
bei einer Frequenzabweichung unverzüglich mit der<br />
Frequenzregelung beginnen.<br />
Ist die Frequenz zu hoch, wird die eingespeiste Leistung<br />
verringert.<br />
Bei zu niedriger Frequenz, wird die Leistungsabgabe<br />
der zuständigen Kraftwerke erhöht.<br />
Biogas BHKW beteiligen sich an der Frequenzhaltung<br />
innerhalb eines Bereiches von 50–100 % ihrer Nennleistung.<br />
Diese Anforderung ist in der BDEW MSR 2008<br />
4. Ergänzung vom September 2013 formuliert. So<br />
kommt es, dass BHKW von Zeit zu Zeit selbstständig ihre<br />
Leistung abregeln. Dem aufmerksamen Betreiber einer<br />
BHKW-Anlage mag dies schon aufgefallen sein.<br />
Falls die laufenden Kraftwerke nicht ausreichen um<br />
den Frequenzfehler auszugleichen, werden zusätzlich<br />
Juli/August 2014<br />
476 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien | FACHBERICHTE |<br />
Tabelle 1. Übersicht der Übergangsfristen.<br />
Technische Anforderung<br />
Einzuhalten spätestens ab:<br />
Windenergieanlagen, Photovoltaikanlagen<br />
/ Brennstoffzellenanlagen<br />
Erzeugungsanlagen mit<br />
Verbrennungskraftmaschinen<br />
Statische Spannungshaltung 01.04.2011 01.01.2010<br />
Vollständige dynamische Netzstützung 01.04.2011 01.01.2013<br />
Zertifizierungspflicht 01.04.2011 * 01.01.2014 **<br />
* Können für PV- und Brennstoffzellenanlagen mit Inbetriebsetzung ab dem 01.04.2011 die Zertifikate noch nicht zum Inbetriebsetzungszeitpunkt<br />
vorgelegt werden, weist der Anlagenbetreiber dem Netzbetreiber die Beauftragung der Zertifikate nach. Der Nachweis kann<br />
durch Vorlage einer Auftragsbestätigung der Zertifizierungsstelle erfolgen. Die Umsetzung aller relevanten technischen Anschlussbedingungen,<br />
die in den Zertifikaten nachgewiesen werden müssen, ist vom Anlagenbetreiber zu gewährleisten. Ferner erklärt der<br />
Anlagenbetreiber gegen über dem Netzbetreiber schriftlich, dass er die Zertifikate – einschließlich der Konformitätserklä rung – unverzüglich,<br />
jedoch spätestens bis zum 31. Dezember 2012, nachreicht. Mit der Konformitätserklärung wird nachgewiesen, dass die<br />
Erzeugungsanlage auch gemäß dem Anlagenzertifikat errichtet wurde.<br />
** Können für Erzeugungsanlagen mit Verbrennungskraftmaschinen ab dem 01.01.2014 die Zertifikate noch nicht vorgelegt werden,<br />
weist der Anlagenbetreiber dem Netzbetreiber die Beauftragung der Zertifikate nach. Der Nachweis kann durch Vorlage einer Auftragsbestätigung<br />
der Zertifizierungsstelle erfolgen. Die Umsetzung aller relevanten technischen Anschlussbedingungen, die in den Zertifikaten<br />
nachgewiesen werden müssen, ist vom Anlagenbetreiber zu gewährleisten. Ferner erklärt der Anlagenbetreiber gegenüber dem<br />
Netzbetreiber schriftlich, dass er die Zertifikate – einschließlich der Konformitätserklärung – unverzüglich, jedoch spätestens bis zum<br />
31. Dezember 2014, nachreicht. Mit der Konformitätserklärung wird nachgewiesen, dass die Erzeugungsanlage auch gemäß dem<br />
Anlagen zertifikat errichtet wurde. Sollte der jeweilige Anlagenbetreiber für diese Erzeugungsanlagen mit Verbrennungskraftmaschinen<br />
am 01. Januar 2015 noch keine Zertifikate beim zuständigen Netzbetreiber vorgelegt haben und sollten diese Anlagen die Anforderungen<br />
der Nr. 2.9 dieser Unterlage nicht erfüllen, ist der Netzbetreiber berechtigt, die Trennung dieser Erzeugungsanlagen vom Netz zu<br />
verlangen oder die Trennung dieser Anlagen vom Netz selber vorzunehmen.<br />
Kraftwerke, die schnell reagieren können zu- oder<br />
abgeschaltet und gleichen so die Verschiebung in der<br />
Netzfrequenz wieder aus. Das ist dann die sogenannte<br />
Reserveleistung. Diese wird im Sekundär- und<br />
Minutenbereich bereits von vielen Biogas BHKW erbracht.<br />
2. Netzspannung<br />
Die Spannung ist ein weiterer, wichtiger Parameter im<br />
Netzbetrieb. Sie beträgt 230V/400V.<br />
Die Spannung ist eigentlich an jedem Punkt im Netz<br />
anders. Ihr Verhalten wird durch folgende Faktoren beeinflusst:<br />
••<br />
Wird ein Verbraucher an eine Leitung angeschlossen,<br />
sinkt die Spannung.<br />
••<br />
Wird ein Erzeuger an eine Leitung angeschlossen,<br />
steigt die Spannung.<br />
Die Spannung an einem Netzanschluss wird also bestimmt<br />
durch das Verhalten der Verbraucher und der<br />
Erzeuger. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die sogenannte<br />
Blindleistung. Sie entsteht in erdverlegten<br />
Kabeln sowie einer Vielzahl elektrischer Maschinen, wie<br />
z. B. Generatoren und Motoren. Je nach Verursacher<br />
kann Blindleistung in zwei verschiedenen Formen, übererregt<br />
oder untererregt, auftreten. Glücklicherweise<br />
heben sich die über- und die untererregte Blindleistung<br />
auf. Wird die Blindleistung richtig eingesetzt, kann mit<br />
ihr die Netzspannung stabilisiert werden.<br />
Dieser Effekt wird bei der Regelung von Erneuerbaren<br />
Energieanlagen genutzt. Biogas BHKW mit Synchrongeneratoren<br />
können induktive Blindleistung und<br />
kapazitive Blindleistung erzeugen. Über die elektrische<br />
Erregung des Synchrongenerators wird eingestellt, in<br />
welchem Maße Blindleistung in das Netz gegeben werden<br />
soll. Bereits seit 2010 müssen BHKW diese sogenannte<br />
statische Spannungshaltung erfüllen, sofern es<br />
der Netzbetrieb erfordert oder der Netzbetreiber es<br />
verlangt.<br />
2.1 Statische Spannungshaltung<br />
Unter statischer Spannungshaltung ist die Spannungshaltung<br />
im Mittelspannungsnetz für den normalen<br />
Betriebsfall zu verstehen, bei der die langsamen<br />
Spannungsänderungen im Verteilungsnetz in verträglichen<br />
Grenzen gehalten werden.<br />
Wenn netztechnische Belange dies erfordern und der<br />
Netzbetreiber diese Forderung erhebt, müssen sich die<br />
Erzeugungsanlagen an der statischen Spannungshaltung<br />
im Mittelspannungsnetz beteiligen.<br />
Doch viel stärker ist ein Fehler im Versorgungsnetz<br />
gefürchtet. Diesen gilt es möglichst schnell zu beheben.<br />
Für den Verbraucher ist es oftmals nur ein flackern der<br />
Beleuchtung. Für den BHKW Betreiber führt er zum Abschalten<br />
des BHKW. Genauer betrachtet führt ein Kurzschluss<br />
im Netz zu einem Spannungseinbruch von mehr<br />
als 50 % im umliegenden Netzgebiet. Gerade in diesem<br />
Fall ist die o. g. Blindleistung hilfreich um die Spannung<br />
wieder anzuheben. Während es bisher gefordert war<br />
BHKW bei Unterspannung vom Netz zu trennen, gilt es<br />
jetzt Netzfehler zu durchfahren und Blindleistung zu<br />
liefern, damit das Netz zügig in einen stabilen Betrieb<br />
zurückkehren kann. Diesen Fall nennt man LVRT (Low<br />
Voltage Ride Through). Übersetzt bedeutet dies das<br />
Durchfahren von Unterspannungssituationen im Netz.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 477
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien<br />
So helfen auch kleinere Erzeugungsanlagen, den Fehler<br />
zu beheben und das Netz zu stützen. Dieses Verhalten<br />
während eines Kurzschlusses wird Dynamische Netzstützung<br />
genannt.<br />
Die Zertifizierungspflicht gilt seit dem 01.01.2014:<br />
Konnte zu diesem Zeitpunkt noch kein Zertifikat vorgelegt<br />
werden, ist dem Netzbetreiber zumindest nachzuweisen,<br />
dass eine Anlagenzertifizierung in Auftrag<br />
gegeben wurde. Zum 01.01.2015 muss der gesamte<br />
Zertifizierungsprozess abgeschlossen sein.<br />
••<br />
„Generell gilt diese Richtlinie für neu an das Mittelspannungsnetz<br />
anzuschließende Erzeugungsanlagen<br />
sowie für bestehende Erzeugungsanlagen, an denen<br />
wesentliche Veränderungen durchgeführt werden<br />
(z. B. Repowering).“ – Technische Richtlinie Erzeugungsanlagen<br />
am Mittelspannungsnetz des BDEW.<br />
Es stellt sich nun die Frage wer betroffen ist.<br />
3. Neue BHKW<br />
Jeder der ein neues BHKW mit einer Leistung von ≥1MW<br />
elektrischer Leistung oder eine Anschlussleitung hat,<br />
die länger als 2 km ist, muss spätestens zur Inbetriebnahme<br />
ein Anlagenzertifikat vorlegen.<br />
4. BHKW-Erweiterung mit vorhandenen BHKW<br />
Für eine Erweiterung von BHKW-Anlagen, sofern die<br />
Leistung der vorhandenen BHKW und der neuen BHKW<br />
1 MW überschreitet. Einen Bestandsschutz gibt es in<br />
dem Sinne, dass die vorhandenen BHKW entsprechend<br />
Ihrem Genehmigungsstatus mit in die Berechnungen<br />
einbezogen werden. Vorhandene BHKW-Anlagen müssen<br />
nicht für eine dynamische Netzstützung nachgerüstet<br />
werden.<br />
Beispiel: Ein Biogasanlagenbetreiber besitzt ein<br />
BHKW mit 600 kW elektrisch installierter Leistung. Er<br />
kauft ein weiteres BHKW mit 500 kW und möchte es an<br />
dem gleichen Netzanschlusspunkt betreiben. Die elektrische<br />
Leistung übersteigt 1 MW. Es ist also für die gesamte<br />
Anlage ein Anlagenzertifikat zu erstellen und für<br />
das neue BHKW ist ein Einheitenzertifikat vom Hersteller<br />
erforderlich. Um zu überprüfen, ob die erweiterte<br />
Anlage an dem Netzanschlusspunkt betrieben werden<br />
darf, benötigt man die elektrischen Daten für das bereits<br />
vorhandene BHKW. Insbesondere die Daten des<br />
Synchrongenerators und der Regelung der Blindleistung<br />
sind erforderlich.<br />
Darüber hinaus müssen die Schaltpläne sowie die<br />
Daten der Komponenten wie z. B. Transformator, Kabel,<br />
Kabellängen und Schaltgeräte bekannt sein.<br />
5. Was ist ein Anlagenzertifikat?<br />
Das Anlagenzertifikat beschreibt die elektrischen Eigenschaften<br />
einer BHKW-Anlage bezogen auf den tatsächlichen<br />
Standort. Um dieses nun zu erhalten bedarf es einiger<br />
vorhergehender Schritte, damit das Anlagenzertifikat<br />
rechtzeitig zur Inbetriebnahme erstellt werden<br />
kann. Anlagenzertifikate dürfen nur von einer akkreditierten<br />
Zertifizierungsstelle ausgestellt werden.<br />
Bild 1. Ablauf Anlagenzertifizierung.<br />
Juli/August 2014<br />
478 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien | FACHBERICHTE |<br />
Der Netzanschluss ist bei dem Netzbetreiber mit<br />
dem Vordruck aus Anhang C, Teil A zu beantragen. Daraufhin<br />
wird der Netzanschlusspunkt festgelegt und der<br />
Netzbetreiber füllt seinerseits den sogenannten Netzbetreiberbogen<br />
aus (Anhang C, Teil B aus der TR 8 des<br />
FGW). Hieraus gehen die elektrischen Eigenschaften am<br />
Netzanschlusspunkt, sowie die Anforderungen des<br />
Netzbetreibers an die Erzeugungsanlage hervor.<br />
Für das ausgewählte BHKW stellt der Anlagenhersteller<br />
das sog. Einheitenzertifikat zur Verfügung, in<br />
welchem die elektrischen Eigenschaften des BHKW beschrieben<br />
sind.<br />
Von dem Planer der elektrischen Anlagen sind die<br />
Schaltpläne und die Datenblätter der eingebauten<br />
Komponenten wie z. B. des Transformators, der Kabel<br />
und der Schaltgeräte für das neue BHKW und für eventuell<br />
vorhandene BHKW Einheiten zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Mit diesen umfangreichen Daten erfolgen die Berechnungen<br />
zur Prüfung, ob die BHKW Anlage an dem<br />
Netzanschlusspunkt betrieben werden darf (Bild 1).<br />
Ist das Ergebnis positiv, wird das Anlagenzertifikat<br />
erstellt. Ist das Ergebnis negativ, gilt es in Zusammenarbeit<br />
mit dem Planer und dem Netzbetreiber eine Lösung<br />
zu finden, die dann auf den jeweiligen Netzanschlusspunkt<br />
zugeschnitten sind.<br />
Es wird empfohlen die Daten für das Anlagenzertifikat<br />
rechtzeitig zusammenzustellen und dem Zertifizierer<br />
zur Verfügung zu stellen. Die Berechnungen für die Zertifizierung<br />
dauern mindestens 12 Wochen sofern alle<br />
Dokumente vollständig und plausibel sind. Ist dies nicht<br />
der Fall oder kommt es zu Problemen an dem Netzanschlusspunkt<br />
kann der Zertifizierungsprozess auch<br />
erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Empfehlenswert<br />
ist es frühzeitig mit dem Zertifizierer in Kontakt<br />
zu treten und den Zertifizierungsprozess abzustimmen.<br />
6. Was bringt dem Betreiber das Anlagenzertifikat?<br />
Das Anlagenzertifikat ist die Voraussetzung für den<br />
Netzanschluss. Ohne dieses Zertifikat kann der Netzbetreiber<br />
die Zuschaltung der BHKW-Anlage an das Netz<br />
versagen und somit ist dann die Vergütung gefährdet.<br />
Andererseits gibt dieses Zertifikat dem Betreiber die<br />
Sicherheit, dass seine BHKW Anlage im Einklang mit<br />
dem Netzanschlusspunkt betrieben wird. Die neuen<br />
Anforderungen an die Regelung der Frequenz und insbesondere<br />
Spannung, tragen aber auch dazu bei, dass schwache<br />
Netzanschlusspunkte besser bewertet werden und somit<br />
zusätzliche Netzkapazitäten geschaffen werden können.<br />
Autor<br />
Dipl.-Ing. Joachim Kohrt<br />
8.2 Consulting AG |<br />
Hamburg |<br />
Tel. +49 40 380 72 53-0 |<br />
E-Mail: grid@8p2.de<br />
| WA FACHBERICHTE 2-SPALTIG<br />
|<br />
hier erstes Schlagwort<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />
In der Ausgabe 7-8/2014 lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />
Herkner/Otillinger<br />
Gendris u.a.<br />
Glasenapp<br />
Rüskamp u.a.<br />
Gute Erfahrungen und viele neue Erkenntnisse – Benchmarking Wasser und Abwasser<br />
Expertenbefragung zur Umstellung von Preis- bzw. Gebührensystemen in der Wasserversorgung<br />
– Ergebnisbericht<br />
Vergleich der britischen und deutschen Wasserversorgung – Folgen der Privatisierung<br />
Einfluss anthropogener Schadstoffe auf die Wasserqualität eines Grundwasserleitersystems<br />
im Sudd, Südsudan<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 479
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Mess- und Regelungstechnik<br />
Numerische Untersuchung pulsierender<br />
Strömungen in Wirkdruckmesseinrichtungen<br />
am Beispiel einer Blende<br />
Mess- und Regelungstechnik, Pulsationen, Differenzdruckmessung, CFD, Volumenstromschwankung<br />
Patrick Tetenborg und Andreas Brümmer<br />
In vielen industriellen Anwendungen, bei denen Strömungs-<br />
oder Verdrängermaschinen genutzt werden,<br />
kommt es zur Anregung signifikanter instationärer<br />
Strömungsvorgänge. Je nach deren Ausprägung können<br />
die damit einhergehenden Pulsationen zu erhöhten<br />
strukturmechanischen Belastungen oder sogar zu<br />
prozessrelevanten Beeinträchtigungen durch Mengenmessfehler<br />
führen.<br />
Diesbezüglich wurde die Durchsatzmessung nach<br />
dem Wirkdruckprinzip an Messblenden bereits in der<br />
Vergangenheit mehrfach experimentell und analytisch<br />
untersucht. Darauf aufbauend wird im Rahmen<br />
dieses Artikels das Betriebsverhalten einer Blende bei<br />
periodisch instationären Strömungsvorgängen mithilfe<br />
der CFD-Methode untersucht. Hierzu wird von<br />
der rotationssymmetrischen Rohrleitung sowie der<br />
Blende ein rechenzeitoptimiertes CFD-Modell erstellt<br />
und das instationäre Strömungsverhalten dieser Konfiguration<br />
für unterschiedliche Randbedingungen berechnet.<br />
Die Ergebnisse der numerischen Simulationen<br />
bestätigen der Modellierung eine hohe Abbildungsgüte<br />
und lassen Rückschlüsse auf die physikalische<br />
Beeinflussung einer Wirkdruckmessung durch die<br />
Massenträgheit des Fluids im Bereich der Messstelle zu.<br />
Numerical Analysis of pulsating flow in differential<br />
pressure type flowmeters using the example of an<br />
orifice<br />
In many industrial applications the use of continuous-flow<br />
machines or reciprocating compressors<br />
results in transient flow behavior. High pulsation<br />
levels may occur depending on the individual<br />
characteristic of the transient flow. This results in<br />
structure mechanical load or process influencing<br />
measurement errors, which may affect the performance<br />
of the plant.<br />
The mass flow measurement with the help of a differential<br />
pressure orifice has been experimented and<br />
analysed profoundly in the past. The scope of this<br />
article is to reproduce and visualize the known<br />
transient behavior of an orifice using the CFDmethod.<br />
Therefore, a CFD-model is created, which<br />
uses the rotational symmetry of a pipe and an orifice.<br />
This leads to a very efficient computation performance,<br />
which allows us to simulate several boundary<br />
conditions. The results of the numerical simulations<br />
comply with the empirical results and allow further<br />
conclusions related to transient inertia.<br />
1. Einleitung<br />
Die Entstehungsmechanismen für instationäre Strömungsvorgänge<br />
und mögliche Abhilfemaßnahmen zur Reduktion<br />
von Geschwindigkeits- und Druckpulsationen werden<br />
bereits seit langer Zeit erforscht. Dennoch lässt sich<br />
deren ungewünschte Ausprägung in praktischen Anwendungen<br />
bis dato nicht gänzlich vermeiden. So können<br />
unter anderem auch <strong>Gas</strong>mengenmesseinrichtungen<br />
Pulsationen ausgesetzt werden, welches häufig zu einer<br />
Beeinflussung der Messgenauigkeit führt (1), (2).<br />
Durch die fortschreitende Entwicklung im Bereich<br />
der numerischen Strömungssimulation lassen sich<br />
auch instationäre Strömungsvorgänge mit akzeptablem<br />
Aufwand simulieren. Unter Pulsationseinfluss auftretende<br />
Effekte und physikalische Wirkzusammenhänge bei<br />
der Differenzdruckmessung können daher – neben experimentellen<br />
Untersuchungen – auch mit Hilfe der<br />
CFD-Methode näher betrachtet werden. Die Ergebnisse<br />
der instationären Strömungssimulationen sollen daraufhin<br />
mit empirischen Messergebnissen verglichen und<br />
eine Aussage über die erreichbare Abbildungsgüte<br />
getroffen werden.<br />
Bei ausreichender Übereinstimmung der simulierten<br />
Blendenströmungen mit den realen Strömungsverhältnissen<br />
gilt es abschließend, die zeitlichen Durchsatzschwankungen<br />
näher zu betrachten. Neben dem resultierenden<br />
Messfehler soll das Augenmerk dabei auf<br />
dem Einfluss der für die instationäre Durchflussbestimmung<br />
mitentscheidenden trägen Fluidmasse zwischen<br />
den Druckentnahmestellen liegen.<br />
Juli/August 2014<br />
480 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Mess- und Regelungstechnik | FACHBERICHTE |<br />
2. Motivation<br />
Der Einfluss stationärer bzw. instationärer Strömungseffekte<br />
auf den Mengenmessfehler einer Wirkdruckmess<br />
einrichtung – wie zum Beispiel einer Blende – ist in<br />
der Vergangenheit bereits untersucht worden (3), (4), (5).<br />
Im Rahmen dieser Veröffentlichung steht der primäre<br />
Fokus der Untersuchungen daher auf der Validierung<br />
der durchgeführten CFD-Simulationen von instationären<br />
Strömungsvorgängen sowie deren physikalischer Interpretation.<br />
Dementsprechend wurde auf ein sowohl<br />
empirisch als auch analytisch bereits tiefgründig betrachtetes<br />
Untersuchungsobjekt wie eine Wirkdruckblende<br />
nach DIN 5167 zurückgegriffen.<br />
Neben dem bekannten Betriebsverhalten als Wirkdruckmesseinrichtung<br />
lässt sich eine Blende aufgrund<br />
ihrer dissipativen Wirkung ebenfalls zur Dämpfung von<br />
Pulsationen einsetzen.<br />
Um dem Wunsch eines nahezu pulsationsfreien Anlagenbetriebs<br />
in adäquatem Maße nachzukommen, hat<br />
KÖTTER Consulting Engineers (KCE) 2013 in Kooperation<br />
mit dem Fachgebiet Fluidtechnik der TU Dortmund<br />
ein Forschungsvorhaben zur Entwicklung eines pas siven<br />
adaptiven Pulsationsdämpfers für Rohrleitungen gestartet.<br />
Im Kontext zu diesem Forschungsvorhaben lassen sich<br />
anhand der instationären Simulation der Blendenströmung<br />
grundlegende Erkenntnisse gewinnen. Anhand dieser<br />
Erkenntnisse gilt es zu einem späteren Zeitpunkt mögliche<br />
Wirkprinzipien zur passiven adaptiven Dämpfung pulsierender<br />
Strömungen zu erarbeiten und hinsichtlich<br />
ihrer Effektivität mithilfe der CFD-Methode zu prüfen.<br />
3. Grundlagen der Blendenströmung<br />
Die Durchflussmessung mithilfe einer Blende stellt eines<br />
der auf einer Querschnittsverengung basierenden Wirkdruckverfahren<br />
dar, welches alternativ auch über<br />
Düsengeometrien oder Venturirohre realisiert werden<br />
kann. Bei der Bestimmung der Durchflussmenge mithilfe<br />
des Wirkdruckmessverfahrens muss generell differenziert<br />
werden, ob in einer ggf. pulsierenden Strömung<br />
eine stationäre Betrachtung ausreichend genaue Mengenmessungen<br />
ermöglicht oder ob instationäre Betrachtungen<br />
erforderlich sind.<br />
3.1 Stationäre Durchflussbestimmung<br />
Anhand der Betrachtung der stationären Blendenströmung<br />
lässt sich das grundlegende Messprinzip des<br />
Wirkdruckverfahrens anschaulich erläutern: Durch die<br />
Einschnürung der Strömung im Bereich der Verengung<br />
ergibt sich lokal eine höhere Strömungsgeschwindigkeit,<br />
welche zu einer Absenkung des statischen Druckes<br />
in diesem Bereich führt. Bild 1 zeigt eine hierfür typische<br />
Strömungskontur mit dem dazugehörigen statischen<br />
Druckverlauf über der Längsachse einer Rohrleitung.<br />
Durch den Abgriff der statischen Drücke, an zwei in (1)<br />
festgelegten Positionen (vor und hinter der Blende), lässt<br />
sich über die bekannte Blendengeometrie und ebenfalls<br />
Bild 1. Qualitativer Verlauf einer stationären Blendenströmung mit dazugehörigem<br />
Druckverlauf nach (1).<br />
bekannte Stoffparameter der durchgesetzte Massenstrom<br />
q m gemäß nachfolgender Gleichung aus (1) bestimmen:<br />
q m<br />
=<br />
C<br />
1−β 4 ⋅ε ⋅ π 4 ⋅d 2 ⋅<br />
2⋅Δp⋅ρ (1)<br />
Dabei entspricht das Δp = p 1 – p 2 dem Differenzdruck<br />
zwischen den beiden Messpunkten, welcher auch als<br />
Wirkdruck bezeichnet wird. Neben den geometrischen<br />
Parametern – Blendendurchmesser d und Durchmesserverhältnis<br />
β = d/D (D = Rohrinnendurchmesser) – fließt<br />
noch der Durchflusskoeffizient C und die Expansionszahl<br />
ε (1) mit in die Berechnung ein.<br />
3.2 Instationäre Durchflussbestimmung<br />
Voraussetzung für eine zuverlässige Funktion der Messstelle<br />
ist eine stationäre Strömung. Bei praktischen Anwendungen<br />
lässt sich dieses jedoch nicht immer realisieren.<br />
Daher müssen zur Vermeidung von Messfehlern<br />
ggf. vorhandene instationäre Effekte bei der Auswertung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Für erste Abschätzungen bzgl. des Durchsatzes bei<br />
instationären Vorgängen kann zunächst von einem quasistationären<br />
Zustand ausgegangen werden. Dieses beinhaltet,<br />
dass der Massendurchsatz weiterhin abhängig<br />
von der Wurzel des Wirkdruckes ist („quasistationäre<br />
Betrachtung“). Hierbei ist jedoch zu beachten, dass stets<br />
die Wurzel des Wirkdruckes gemittelt wird, da es sonst<br />
zum sogenannten „Wurzelfehler“ kommt:<br />
( richtig) Δp ≠ Δp ( falsch)<br />
(2)<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 481
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Mess- und Regelungstechnik<br />
Um den instationären Massenstrom korrekt wiederzugeben,<br />
muss die stationäre Durchflussgleichung, welche<br />
auf der eindimensionalen, inkompressiblen und<br />
stationären Impulserhaltung basiert, um den Einfluss<br />
der lokalen Fluidmassenträgheit erweitert werden:<br />
( )<br />
2 ⋅d ⋅ 1− β 4 2<br />
( )⋅q 2 m ( t)+ dq t m<br />
⋅<br />
dt<br />
Δp( t) =<br />
∫<br />
s 1<br />
s 2<br />
1<br />
A s<br />
( )<br />
8<br />
π 2 ⋅ρ ⋅ε 2 ⋅C 2 ⋅d ⋅ 1− β 4 2<br />
( )⋅q 2 m ( t)+ dq t m<br />
dt<br />
ds<br />
s 2 1<br />
⋅ ∫ ds<br />
s 1 A( s)<br />
(3)<br />
Der erste Term der Gleichung beschreibt die auf der<br />
konvektiven Beschleunigung über der Blende basierenden<br />
Druckänderung, während der zweite Teil die lokale<br />
Beschleunigung der trägen Fluidmasse beinhaltet. Da<br />
die zu berücksichtigende relevante Querschnittsfläche<br />
A(s) zwischen den Druckentnahmestellen unbekannt<br />
ist, wird nach ISO TR 3313 zur vereinfachten Handhabung<br />
ein mit der effektiven Länge l E gebildeter Quo tient<br />
eingeführt:<br />
s 2 1<br />
∫ ds =<br />
(4)<br />
s 1 A s π ⋅C ⋅β 2 ⋅D 2<br />
( )<br />
l E<br />
( )<br />
2<br />
2⋅C ⋅ε<br />
•<br />
G =<br />
1−β 4<br />
St = f 1⋅l<br />
•<br />
E<br />
⋅ρ ⋅ π q m,Fehl<br />
4 ⋅d 2<br />
Geometrie-Parameter<br />
Strouhal-Zahl<br />
Auf Basis der gemessenen Wirkdruckschwankung und<br />
den bekannten Geometrie- und Stoffparametern lässt<br />
sich die nichtlineare Differentialgleichung für den dimensionslosen<br />
Massenstrom numerisch integrieren. In Analogie<br />
zum Vorgehen in (7) wurde im Rahmen dieser<br />
Arbeit das klassische Runge-Kutta-Verfahren vierter<br />
Ordnung angewendet.<br />
Um den instationären Einfluss der Massenträgheit<br />
näher zu quantifizieren wird – neben der bereits erwähnten<br />
Strouhal-Zahl – eine weitere dimensionslose<br />
Kennzahl in Form der Euler-Zahl betrachtet:<br />
instationäre Trägheitskraft<br />
•<br />
St =<br />
stationäre Trägheitskraft<br />
Druckkraft<br />
• Eu =<br />
stationäre Trägheitskraft = Δp<br />
ρ ⋅c 2<br />
Strouhal-Zahl<br />
Euler-Zahl<br />
Zur korrekten Bestimmung des instationären Durchflusses<br />
lassen sich in der Literatur unterschiedliche Ansätze<br />
zur Bestimmung dieser Ersatzlänge l E finden. Im<br />
Rahmen der hier durchgeführten Betrachtungen werden<br />
insbesondere zwei Ansätze behandelt. Der Ansatz<br />
in (2) geht davon aus, dass die effektive Länge dem<br />
Blendendurchmesser entspricht, siehe auch (3). Alternativ<br />
wird auf die Bestimmung der Ersatzlänge nach<br />
Hebrard aus (6) zurückgriffen, welche insbesondere das<br />
Durchmesserverhältnis β und die Lage der Druckentnahmestellen<br />
differenzierter berücksichtigt.<br />
Zur vereinfachten Auswertung der oben genannten<br />
Durchflussgleichung lässt sich diese nach (7) in die<br />
dimensionslose Form<br />
π ( τ ) =δ 2 τ<br />
( )<br />
( )+G⋅St ⋅ dδ τ<br />
dτ<br />
(5)<br />
überführen. Hierin enthalten sind die dimensionslosen<br />
Parameter<br />
dimensionslose Zeit (bezogen auf<br />
• τ =t⋅f 1<br />
die Grundfrequenz f 1 einer periodischen<br />
Wirkdruckschwankung)<br />
•<br />
π τ<br />
•<br />
δ τ<br />
( ) = Δp ( τ )<br />
Δp 0<br />
( ) = q m ( τ )<br />
q m,Fehl<br />
dimensionslose Wirkdruckschwankung<br />
dimensionslose Massenstromschwankung<br />
sowie der geometrische Parameter G und die auf die<br />
Grundfrequenz bezogene Strouhal-Zahl der Strömung:<br />
In Bild 2 werden den Bestandteilen der dimensionslosen<br />
Durchflussgleichung dementsprechend die kennzahlrelevanten<br />
Kraftkomponenten der eindimensionalen<br />
Impulserhaltung zugeordnet.<br />
Bild 2. Sinngemäße Zuordnung der dimensionslosen<br />
Parameter zu entsprechenden Fluidkräften.<br />
Betrachtet man diese Kennzahlen getrennt voneinander,<br />
so lässt sich deren unmittelbarer Bezug auf den stationären<br />
Massendurchsatz herstellen. Setzt man die beiden<br />
Kennzahlen jedoch ins Verhältnis, so erhält man eine<br />
weitere dimensionslose Kennzahl:<br />
St Eu<br />
=<br />
instationäre Trägheitskraft<br />
Druckkraft<br />
(6)<br />
Diese ermöglicht es, eine Aussage darüber zu treffen,<br />
inwiefern es notwendig ist, die instationäre Massenträgheit<br />
für die Durchsatzkorrektur zu berücksichtigen oder<br />
ob eine Korrektur des Wurzelfehlers bereits zu hinreichenden<br />
Genauigkeiten („quasistationäre Betrachtung“)<br />
führt.<br />
Juli/August 2014<br />
482 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
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4. CFD-Simulationen zur Blendenströmung<br />
Nachfolgend werden zunächst die Grundlagen der CFD-<br />
Methode aufgegriffen um anschließend auf Basis von<br />
stationären Simulationen eine Validierung des CFD-Modells<br />
mit den Ergebnissen nach DIN 5167 durchzuführen.<br />
Nach erfolgreicher Validierung gilt es daraufhin die<br />
instationäre Blendenströmung zu untersuchen.<br />
4.1 Strömungssimulation<br />
Die Strömungssimulationen werden mithilfe der Software<br />
ANSYS CFX 12 durchgeführt, welche den Preprozessor,<br />
den Solver und den Postprozessor beinhaltet.<br />
Vorab wird mithilfe der Software ICEM CFD anhand der<br />
Modellgeometrie das Netz für die Simulation erstellt. Im<br />
Rahmen dieser Arbeit wird dabei auf ein strukturiertes<br />
Blocking zurückgegriffen, da hier eine differenzierte<br />
Beeinflussung der Netzqualität bzgl. Grenzschichtauflösung<br />
sowie Längen- und Winkelverhältnissen der<br />
Volumina ermöglicht wird. Anschließend werden im<br />
Preprozessor die Randbedingungen des Modells, die zu<br />
verwendenden Gleichungssysteme, das zu verwendende<br />
Turbulenzmodell sowie das Fluid (Luft) vorgegeben. Um<br />
das instationäre Verhalten korrekt abzubilden, wird bei<br />
der Luft von einem kompressiblen Fluid ausgegangen,<br />
dessen Zustandsgleichung dem idealen <strong>Gas</strong>gesetz entspricht.<br />
Als Gleichungssystem wird auf die instationären<br />
reynoldsgemittelten Navier-Stokes-Gleichungen in Kombination<br />
mit dem SST-Turbulenzmodell (8) zurückgegriffen.<br />
Bei den Ein- und Austrittsbedingungen der<br />
simulierten Rohrabschnitte werden – unter der Prämisse<br />
einer hohen Berechnungsstabilität – ein dynamischer<br />
Totaldruck am Eintritt und ein konstanter statischer<br />
Austrittsdruck vorgegeben. Die Oberflächenbeschaffenheit<br />
der Rohr- und Blendenwandungen wird als ideal<br />
glatt angenommen.<br />
Anschließend werden die Simulationen durchgeführt<br />
und die Ergebnisse mithilfe des Postprozessors ausgewertet.<br />
Nähere Angaben zu den betrachteten Kennwerten<br />
und Berechnungsergebnissen werden bei den<br />
Untersuchungen zur Blendenströmung genannt.<br />
4.2 Stationäre CFD-Untersuchungen<br />
Zunächst soll ein geeignetes CFD-Modell zur Abbildung<br />
der Blendenströmungen erstellt werden. Unter dem<br />
Aspekt, eine möglichst feine Netzauflösung bei gleichzeitig<br />
akzeptablen Rechenzeiten zu erhalten, wird dabei<br />
die Rotationssymmetrie eines Rohres ausgenutzt. Des<br />
Weiteren wird die Annahme getroffen, dass – neben<br />
turbulenzbedingten Querströmungen – lediglich axiale<br />
und bei der Blendenströmung ggf. zusätzlich radiale<br />
Geschwindigkeitsanteile, jedoch – unter der Annahme<br />
einer drallfreien Strömung – keinesfalls azimutale Strömungsanteile<br />
vorliegen. Diese Annahme ermöglicht die<br />
Reduktion der vollen Kreisfläche auf ein einzelnes Kreissegment<br />
(4°- Ausschnitt), Bild 3.<br />
Neben den üblicherweise vorliegenden Randbedingungen<br />
für den Ein- und Auslass sowie die Rohrwandung<br />
eines CFD-Modells sind für die korrekte Abbildung<br />
mithilfe des Kreissegments weitere Randbedingungen<br />
notwendig. Um weiterhin eine axiale Rohrströmung<br />
im Sinne eines durchströmten Rohres zu erhalten, werden<br />
an den Seitenflächen zwei Symmetrieebenen<br />
eingefügt, welche die Rotationssymmetrie des Rohres<br />
mit abbilden. Des Weiteren ergibt sich aufgrund der<br />
beim strukturierten Netz verwendeten Hexaeder-<br />
Elemente eine parallel zur Rohrwandung verlaufende<br />
Bild 3. Vergleich der Netzquerschnitte<br />
normal zur Rohrachse.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 483
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Mess- und Regelungstechnik<br />
Bild 4. Vergleich der<br />
Strömungsprofile<br />
über dem Radius<br />
(D = 200 mm,<br />
ReD = 700 000).<br />
Bild 5.Strukturiertes<br />
Netz des Kreissegmentes<br />
im Nahbereich<br />
der Blende.<br />
Ebene im Bereich der Rohrmitte. Um das reale Rohrleitungsprofil<br />
realitätsnah abzubilden wird hier – im Gegensatz<br />
zur Rohrwandung – keine Haftbedingung vorgegeben.<br />
Um die Eignung dieser Modellreduzierung zu überprüfen,<br />
werden Vergleiche bzgl. des voll ausgeprägten,<br />
radialen Strömungsprofils sowie dem differentiellen<br />
Druckverlust dp/dx über der Länge für gleiche Ein- und<br />
Auslassbedingungen durchgeführt.<br />
Die in Bild 4 gezeigten Strömungsprofile zeigen die<br />
sehr gute Übereinstimmung der beiden Rohrleitungsmodelle.<br />
Die maximale Abweichung der axialen Strömungsgeschwindigkeiten<br />
liegt bei 1 %. Bei dem Vergleich<br />
des aus der Rohrreibung resultierenden Druckverlustes<br />
zeigen sich ebenfalls nur geringfügige<br />
Abweichungen der Modelle untereinander sowie zu<br />
dem sich ergebenden Druckverlust für eine technisch<br />
glatte Rohrwandung nach Nikuradse (9) (Re D = 700 000),<br />
Tabelle 1.<br />
Aufgrund der geringen Abweichungen zur Theorie<br />
und den vernachlässigbaren Abweichungen zur Simulation<br />
eines vollen Rohrquerschnitts können die nachfolgenden<br />
Untersuchungen zur Blendenströmung mit<br />
einem auf ein Kreissegment reduzierten Modell durchgeführt<br />
werden.<br />
Bei der Vernetzung der Anordnung mit Blende wird<br />
insbesondere in dem Bereich um die Blende eine erhöhte<br />
Elementdichte gewählt, Bild 5. Hierbei wird auf eine<br />
sehr feine Auflösung der Grenzschicht um die Blende<br />
sowie eine normgetreue Abbildung der Blendengeometrie<br />
mit dazugehöriger Fase geachtet. Um eine<br />
nach DIN 5167 optimale Anströmung mit einem vollkommen<br />
ausgebildeten Strömungsprofil zu erzielen,<br />
wird die Einlauflänge mit dem 75fachen des Rohrinnendurchmessers<br />
von D = 206,5 mm gewählt. Das Durchmesserverhältnis<br />
wird mit β = 0,4 relativ klein gewählt<br />
(Blenden durchmesser d = 82,6 mm), um gut messbare<br />
Wirkdrücke zu erzielen.<br />
Tabelle 1. Vergleich der Druckverluste entlang der Rohrleitung.<br />
CFD-Modell Nikuradse Voller Rohrquerschnitt Kreissegment<br />
Druckabfall dp/dx 54,6 Pa/m 56,0 Pa/m 56,4 Pa/m<br />
Abweichung - +2,5 % +3,3%<br />
Juli/August 2014<br />
484 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
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Tabelle 2. Vergleich des Massendurchsatzes der Simulationsergebnisse mit den gemäß der DIN 5167<br />
bestimmten Massendurchsätzen.<br />
Δp Modell Re D Δp Blende ṁ Blende ṁ Ist<br />
E CFD<br />
500 Pa 60.000 591 Pa 0,173 kg/s 0,174 kg/s -0,62 %<br />
1.500 Pa 101.000 1.776 Pa 0,299 kg/s 0,301 kg/s -0,81 %<br />
2.000 Pa 117.000 2.369 Pa 0,345 kg/s 0,348 kg/s -0,91 %<br />
10.000 Pa 240.000 11.850 Pa 0,760 kg/s 0,773 kg/s -1,62 %<br />
Zur Auswertung der Simulationsergebnisse wird an<br />
den der Norm entsprechenden D-D/2-Druckentnahme-<br />
Positionen der statische Druck an der Rohrwand sowie<br />
der Wirkdruck Δp Blende = p Plus – p Minus erfasst und mithilfe<br />
der Auswerteroutine nach DIN 5167 der Massendurchfluss<br />
bestimmt. Der daraus resultierende Massenstrom<br />
ṁ Blende wird anschließend mit dem tatsächlichen<br />
Massenstrom ṁ Ist verglichen. Dieser ergibt sich aus der<br />
Integration der differentiellen Massenströme über dem<br />
Radius:<br />
R<br />
m Ist<br />
= 2⋅π ⋅ ∫ ρ ⋅c a ( r)⋅r dr<br />
0<br />
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse der Simulation für verschiedene<br />
Differenzdrücke zwischen dem Modelleinund<br />
–austritt (Δp Modell ). Die Fehlerbestimmung E CFD<br />
erfolgt über den Quotienten:<br />
E CFD<br />
= m Blende<br />
− m Ist<br />
m Ist<br />
Die Ergebnisse zeigen eine gute Übereinstimmung der<br />
simulierten Durchsätze mit den anhand der Druckmessstellen<br />
gemäß DIN 5167 berechneten Durchsätzen. Die<br />
erfolgreiche Verifikation bestätigt somit die Eignung der<br />
gewählten CFD-Modellierung für die Untersuchung der<br />
Blendenströmung.<br />
(7)<br />
(8)<br />
4.3 Instationäre CFD-Untersuchungen<br />
Im Zuge des Forschungsvorhabens zur adaptiven Pulsationsdämpfung<br />
soll zu einem späteren Zeitpunkt auch<br />
die Abbildungsgüte bzgl. des akustischen Verhaltens<br />
des am FG Fluidtechnik vorhandenen <strong>Gas</strong>mengenversuchsstands<br />
überprüft werden. Dieser wurde speziell für<br />
die Untersuchung instationärer Strömungseffekte konzipiert.<br />
Am Eintritt der für die Untersuchungen zur Verfügung<br />
stehenden Messstrecke befindet sich ein eigens<br />
konstruierter Pulsationsgenerator zur Erzeugung instationärer<br />
Strömungsfelder. Das Ende der Messstrecke<br />
wird durch einen Pulsationsdämpfer definiert, welcher<br />
einem aus akustischer Sicht offenen Ende entspricht.<br />
Die geplante Einbauposition für die Messblende befindet<br />
sich im hinteren Teil der Messstrecke um eine ausreichend<br />
lange Einlaufstrecke zu gewährleisten, siehe Bild 6.<br />
In Anlehnung an die zur Verfügung stehende Untersuchungsmessstrecke<br />
und den geplanten Versuchsaufbau<br />
wird das zweidimensionale Kreissegmentmodell<br />
nun an die geometrischen Längenabmessungen der<br />
Messstrecke angepasst, siehe Bild 7.<br />
Anhand von bereits durchgeführten Untersuchungen<br />
zur Anregungscharakteristik des Pulsationsgenerators<br />
bei Pulsationsfrequenzen f von 4 bis 27 Hz werden<br />
Randbedingungen für die Simulation definiert. Am Systemeintritt<br />
(RB1) wird eine harmonische Schwankung<br />
des Gesamtdruckes vorgegeben, während am Pulsationsdämpfer<br />
(RB2) ein konstanter statischer Austrittsdruck<br />
von 2 bar aufgeprägt wird. Die Simulationsdauer<br />
wird so gewählt, dass von einem aus akustischer Sicht<br />
eingeschwungenen Zustand der Geschwindigkeits- und<br />
Druckpulsationen ausgegangen werden kann.<br />
Anschließend wird anhand der virtuellen Druckentnahmestellen<br />
der Wirkdruck erfasst und der Durchsatz<br />
nach DIN 5167 sowie der instationären Durchflussgleichung<br />
bestimmt. Die Ergebnisse werden anschließend<br />
mit dem tatsächlich im zeitlichen Mittel durchgesetzten<br />
Bild 6. Versuchsaufbau<br />
zur messtechnischen<br />
Untersuchung<br />
der<br />
instationären<br />
Blendenströmung.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 485
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Mess- und Regelungstechnik<br />
Bild 7. Kreissegmentmodell der Messstrecke sowie verwendete Randbedingungen<br />
(RB).<br />
Bild 8. Simulierte Druckverläufe an den virtuellen Druckentnahmestellen<br />
der Blende sowie dimensionsloser Wirkdruck π(τ) und dimensionsloser<br />
Massenstrom δ(τ) über der dimensionslosen Zeit (τ) für unterschiedliche<br />
Ersatzlängen l E (f = 17 Hz).<br />
Bild 9. Ausgewertete Mengenmessfehler E CFD der instationären CFD-<br />
Simulationen bei stationärer (DIN 5167) und instationärer Durchsatzbestimmung.<br />
Massenstrom ṁ Ist (Integration über die differentiellen<br />
Massenströme über der Blende) verglichen und erneut<br />
der jeweilige Messfehler E CFD bestimmt.<br />
In Bild 8 sind beispielhaft für eine Anregungsfrequenz<br />
von 17 Hz die sich einstellenden Druckschwankungen<br />
sowie der daraus resultierende dimensionslose<br />
Wirkdruck über zwei Perioden dargestellt. Zusätzlich<br />
wird in der Abbildung der Einfluss der relevanten Ersatzlänge<br />
l E , welche proportional in die träge Fluidmasse<br />
einfließt, verdeutlicht.<br />
Die als quasistationär bezeichnete Massenstromschwankung<br />
entspricht der Korrektur des Wurzelfehlers<br />
unter Vernachlässigung der instationären Trägheitskräfte.<br />
Es zeigt sich, dass mit zunehmender Ersatzlänge<br />
(hier als Vielfache des Blendendurchmesser d ausgedrückt)<br />
die Schwankungsamplitude abnimmt und der<br />
zeitliche Versatz zwischen Wirkdruckschwankung und<br />
Massenstromschwankung zunimmt. Die Massenstromkorrektur<br />
wird mit zunehmender Massenträgheit somit<br />
immer geringer und nähert sich asymptotisch dem<br />
Grenzwert 1 an, welcher der fehlerbehafteten stationären<br />
Auswertung mit gemitteltem Differenzdruck entspricht.<br />
Abschließend wird nach einer zeitlichen Mittelung des<br />
Wirkdruckes der Durchsatz nach DIN 5167 bestimmt<br />
und mit den anhand des dimensionslosen Massenstroms<br />
korrigierten Durchsätzen der instationären Betrachtungen<br />
verglichen, Bild 9.<br />
Die Ergebnisse zeigen unkorrigierte Messfehler E CFD<br />
der stationär betrachteten Blendenströmung von bis zu<br />
6,1 %. Durch Korrektur mit der instationären Durchflussgleichung<br />
lassen sich diese Abweichungen auf Mengenmessfehler<br />
von ca. +/- 0,05 – 0,4 % korrigieren. Lediglich<br />
bei den Frequenzen von 12 und 27 Hz treten erhöhte<br />
Abweichungen im Bereich von ca. 1 % auf. Diese resultieren<br />
aus akustischen Resonanzeffekten, welche dazu<br />
führten, dass sich auch nach längeren Berechnungszeiten<br />
kein eingeschwungener Zustand erzielen ließ.<br />
Allgemein zeigt sich, dass die gewählten Ersatzlängen l E<br />
in Abhängigkeit von den Frequenzen ähnlich gute<br />
Übereinstimmungen liefern. Eine generelle Aussage<br />
über eine mehr oder weniger geeignete Ersatzlänge ist<br />
demzufolge anhand dieser Ergebnisse nicht möglich.<br />
Festhalten lässt sich jedoch, dass die Annahme einer größeren<br />
Ersatzlänge zu geringeren Korrekturfaktoren führt.<br />
Ebenfalls ersichtlich wird der Einfluss des dimensionslosen<br />
Verhältnisses St/Eu . Eine Zunahme dieser dimensionslosen<br />
Kennzahl führt zu einer größeren Beeinflussung<br />
der Durchsatzkorrektur durch die anzunehmende<br />
Ersatz länge. Insbesondere bei der niederfrequenten Anregung<br />
bei 4 Hz zeigt sich, dass die instationären Trägheitskräfte<br />
nur einen marginalen Einfluss auf die<br />
Durchfluss korrektur besitzen. Bei höherfrequenten Anregungen<br />
nimmt der Einfluss der instationären Trägheitskraft<br />
aufgrund der Proportionalität St~f fortlaufend zu.<br />
Um einen Eindruck über das instationäre Strömungsprofil<br />
im Bereich der Blende zu erhalten, ist dieses in<br />
Juli/August 2014<br />
486 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
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Bild 10 – neben dem stationären Strömungsprofil –<br />
qualitativ über einer Periode dargestellt.<br />
Hierbei werden insbesondere die abweichenden Geschwindigkeitsprofile<br />
für die beschleunigte Strömung<br />
(dc/dt > 0) und die verzögerte Strömung (dc/dt < 0) ersichtlich.<br />
Zudem zeigt sich, dass große Massenströme<br />
zunehmende Rückströmungen und dementsprechend<br />
größere Totwassergebiete zur Folge haben.<br />
Insgesamt haben die Strömungssimulationen somit<br />
gezeigt, dass die beschriebene CFD-Simulation eine<br />
hohe Abbildungsgüte bei akzeptablem Berechnungsaufwand<br />
ermöglicht.<br />
5. Zusammenfassung und Ausblick<br />
Im Rahmen dieses Artikels wurde das instationäre Verhalten<br />
einer Blendenströmung mit der CFD-Methode<br />
numerisch untersucht. Das bei der CFD-Simulation verwendete<br />
Kreissegmentmodell liefert gute Übereinstimmungen<br />
mit dem aus der Theorie (1), (2) bekannten<br />
Betriebsverhalten bei stationärer Strömung. Darüber<br />
hinaus zeigt sich für die instationären Untersuchungen<br />
eine zufriedenstellende Genauigkeit der – anhand der<br />
instationären Durchflussgleichung korrigierten – Massenströme.<br />
Für das laufende Forschungsvorhaben bleibt festzuhalten,<br />
dass die Simulation instationärer Strömungsvorgänge<br />
zu einem tiefgehenden Verständnis von Wirkmechanismen<br />
beitragen kann. Für die Entwicklung eines<br />
passiven (≙ ohne Fremdeinwirkung) adaptiven Pulsationsdämpfers<br />
gilt es in einem nächsten Schritt geeignete<br />
Wirkprinzipien zu erarbeiten. Diese sollen anschließend<br />
ebenfalls modelliert und mithilfe der numerischen Strömungsmechanik<br />
auf deren Wirksamkeit hin untersucht<br />
werden. Um insbesondere die Adaptivität der Dämpfereinheit<br />
zu untersuchen ist dabei ggf. zusätzlich eine<br />
Fluid-Struktur-Interaktion (FSI) zu implementieren.<br />
Literatur<br />
[1] N.N.: Durchflußmessung von Fluiden mit Drosselgeräten.<br />
Teil 1: Blenden, Düsen und Venturirohre in voll durchströmten<br />
Leitungen mit Kreisquerschnitt. DIN EN ISO 5167-1.<br />
[2] N.N.: Measurement of pulsating fluid flow in a pipe by means<br />
of orifice plates, nozzles or Venturi tubes. Technical Report<br />
ISO/TR 3313.<br />
[3] Doblhoff-Dier, K. et al.: Time resolved measurement of pulsating<br />
flow using orifices. Flow Measurement and Instrumentation,<br />
2011.<br />
[4] Gajan, P., Mottram, R.C. , Herbrard, P., Handriamihafi, H. and<br />
Platet, B.: The influence of pulsating flows on orifice plate<br />
flowmeters. Flow Measurement and Instrumentation, 3(3):<br />
118–29. 1992.<br />
[5] Keyser, D.R.: Unsteady orifice flow measurement, its theory<br />
and observation. Flow – Measurement and Control in Science<br />
and Industry, 1981.<br />
Bild 10. Qualitative Darstellung der simulierten, stationären und instationären<br />
Strömungsprofile im Blendenquerschnitt sowie den Druckentnahmeebenen<br />
(f = 17 Hz).<br />
[6] Hebrard, P. et al.: An investigation of behavior of orifice meter<br />
in pulsation flowconditions. International conference on<br />
flow measurement in Melbourne, Australia, S. 223–230. 1985.<br />
[7] Brümmer, A.: <strong>Gas</strong>mengenmeßfehler und deren Ursachen am<br />
Beispiel der Wirkdruckverfahren. Erdöl, <strong>Erdgas</strong>, Kohle, 114.<br />
Jahrgang, Heft 11, November 1998.<br />
[8] Laurien, E. et. al.: Numerische Strömungsmechanik. Grundgleichungen<br />
und Modelle – Lösungsmethoden – Qualität<br />
und Genauigkeit. 5. Auflage. Springer Verlag. 2013.<br />
[9] Nikuradse, J.: VDI Forschungsheft 356 – Gesetzmäßigkeiten<br />
der turbulenten Rohrströmung in glatten Rohren. VDI-Verlag<br />
GmbH, Berlin. 1932.<br />
Autoren<br />
M.Sc.Patrick Tetenborg<br />
KÖTTER Consulting Engineers GmbH & Co.KG |<br />
Rheine |<br />
Tel. +49 5971 9710-46 |<br />
E-Mail:<br />
patrick.tetenborg@koetter-consulting.com<br />
Prof. Dr.-Ing. Andreas Brümmer<br />
Fachgebiet Fluidtechnik –<br />
Fakultät Maschinenbau |<br />
TU Dortmund |<br />
Dortmund |<br />
Tel. +49 231 755-5720 |<br />
E-Mail: andreas.bruemmer@tu-dortmund.de<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 487
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Mess- und Regelungstechnik<br />
Sensorische Verbrennungsoptimierung<br />
von <strong>Gas</strong>feuerungsanlagen<br />
Mess- und Regelungstechnik, Regelungstechnik, Verbrennungsregelung, Abgassensoren<br />
Frank Hammer<br />
Bereits heute ist die <strong>Gas</strong>qualität im <strong>Erdgas</strong>netz nicht<br />
vernachlässigbaren Schwankungen unterworfen.<br />
Neue Quellen, eine veränderte Verteilerstruktur und<br />
insbesondere die Einspeisung regenerativ erzeugter<br />
<strong>Gas</strong>e wie Biogas und Wind-Wasserstoff verändern<br />
künftig verstärkt die Konzentrationen der Kohlenwasserstoff-,<br />
Wasserstoff- und Inertgas-Anteile im <strong>Erdgas</strong><br />
und damit dessen verbrennungstechnische Eigenschaften.<br />
Dies wirkt sich auf den Verbrennungsprozess<br />
und damit auf den Wirkungsgrad und die Emissionen<br />
von <strong>Gas</strong>feuerungsanlagen aus. Eine Verbrennungsregelung<br />
zur Kompensation dieser <strong>Gas</strong>qualitätsschwankungen<br />
sowie anderer Störgrößen auf den<br />
Prozess ist daher unbedingt erforderlich. Speziell der<br />
Einsatz von robusten Abgassensoren zur Messung<br />
von Sauerstoff (O 2 ) und zur Detektion von unverbrannten<br />
<strong>Gas</strong>bestandteilen wie CO, H 2 , HC (CO e ) ermöglicht<br />
einfache Regelungsstrategien zur selbstadaptiven<br />
Optimierung der Verbrennung und steigert<br />
darüber hinaus die Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit<br />
der <strong>Gas</strong>feuerungsanlage.<br />
Sensory combustion optimization of gas combustion<br />
systems<br />
Already today, the quality of gas is subjected to nonnegligible<br />
fluctuations in the natural gas grid. New<br />
repositories, an altered distribution structure and especially<br />
the supply of regenerative gases such as biogas<br />
and wind-hydrogen increasingly alter the concentrations<br />
of hydrocarbon, hydrogen and inert gas components<br />
in the gas and thus its combustion properties.<br />
This has an effect on the combustion process and<br />
therefore on the efficiency and emissions of gas furnaces.<br />
Therefore a combustion control system to<br />
compensate for these gas quality variations and other<br />
disturbances on the process is essential. In particular,<br />
the use of robust exhaust gas sensors for the measurement<br />
of oxygen (O 2 ) and for the detection of unburned<br />
gas components such as CO, H 2 , HC (CO e )<br />
allows simple control strategies for self-adaptive optimization<br />
of combustion and in addition increases the<br />
reliability and operational safety of the gas combustion<br />
system.<br />
Ziel einer jeden Verbrennungsregelung sollte die Maximierung<br />
des Wirkungsgrades bei gleichzeitiger Minimierung<br />
der Schadstoffe sein. Der Einfluss der Luftzahl λ bzw.<br />
des Restsauerstoffgehalts auf den Wirkungsgrad und die<br />
Schadstoffemissionen einer Feuerungsanlage wird in<br />
Bild 1 prinzipiell dargestellt. Zu hohe Luftüberschüsse<br />
führen zu Abgaswärmeverlust und Luftmangel zu Wirkungsgradverlusten<br />
durch unvollständige Verbrennung.<br />
Idealerweise wird die Anlage kurz „vor“ der sogenannten<br />
Emissionskante mit der optimalen Luftzahl betrieben,<br />
die bei heutigen Anlagen durchaus bei λ opt = 1,02<br />
liegen kann.<br />
Tabelle 1. Typische Störgrößen und deren Auswirkung auf den<br />
O 2 -Gehalt im Feuerungsabgas.<br />
Störgröße auf die<br />
Verbrennung<br />
typische Schwankung<br />
der Störgröße<br />
O 2 -Änderung<br />
in Vol.-%<br />
Lufttemperatur ± 20 °C ± 1,5 Vol.-%<br />
Luftdruck ± 25 mbar ± 0,8 Vol.-%<br />
Heizwert ± 10 % ± 2,0 Vol.-%<br />
Herausforderung für jede Verbrennung sind allmählich<br />
sich veränderte Bedingungen und schnelle von außen<br />
wirkende Störgrößen wie z. B.:<br />
Verbrennungsluft (Temperatur, Druck, Feuchte)<br />
Brennstoff (Heizwert, Temperatur, Viskosität)<br />
••<br />
Verschmutzung (Brenner, Feuerraum, Kessel,<br />
Abgaskanal)<br />
Schornstein (Wind, Temperatur, Zug)<br />
••<br />
Mechanik (Spiel, Hysterese, Bauteilversagen)<br />
So führen typische Schwankungen der Lufttemperatur<br />
von ± 20 °C zu O 2 -Änderungen von ± 1,5 Vol.-% O 2 .<br />
Tabelle 1 zeigt den Einfluss weiterer Störgrößen auf den<br />
O 2 -Gehalt im Feuerungsabgas.<br />
Wird ein Verbrennungsprozess fest eingestellt, so ist<br />
er ohne sensorische Überwachung „blind“ diesen O 2 -<br />
Schwankungen ausgesetzt. Bei Erhöhung von O 2 gemäß<br />
Bild 1 resultiert daraus ein Wirkungsgradverlust<br />
durch Zunahme der Abgasmenge durch Luftüberschuss.<br />
Bei Verringerung von O 2 insbesondere bei<br />
Sauer stoffmangel besteht die Gefahr einer unvollständigen<br />
Verbrennung mit hohen Schadstoffemissionen<br />
Juli/August 2014<br />
488 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Mess- und Regelungstechnik | FACHBERICHTE |<br />
CO e bei „Überschreiten“ der Emissionskante. Der Wirkungsgrad<br />
fällt drastisch ab, da brennbare <strong>Gas</strong>e unverbrannt<br />
und ungenutzt über den Kamin ins Freie gelangen.<br />
Eine Überwachung und sichere Einstellung der Verbrennung<br />
zur Kompensation derartiger Störgrößen ist<br />
damit sowohl aus Umwelt- als auch aus Sicherheitsgründen<br />
unverzichtbar. Nachfolgend werden die hierfür<br />
erforderlichen Abgassensoren sowie die damit realisierbare<br />
klassische O 2 -Regelung und die effizientere CO e /O 2 -<br />
Optimierung vorgestellt.<br />
1. Die Sensoren<br />
Zur Überwachung der dynamischen Verbrennung sowie<br />
zur Kompensation von Störungen müssen schnell<br />
ansprechende Sensoren, idealerweise direkt im Abgaskanal<br />
der Feuerungsanlage platziert werden. Diese in-situ<br />
Abgassensoren sind hohen Belastungen im Rauchgas<br />
ausgesetzt. Neben den bekannten Verbrennungsprodukten<br />
sind dies Temperatur, Druck, Feuchte, Wasserdampf,<br />
Additive, HF, SO 2 , SO 3 , H 2 SO, Asche, Staub,<br />
Schwermetalle sowie Kesselabrieb, Vibrationen, usw.<br />
Für diese Aufgabe werden daher robuste, hochdynamische<br />
<strong>Gas</strong>sensoren auf Festkörperelektrolytbasis verwendet.<br />
Bekanntestes Beispiel eines Festelektrolytsensors<br />
ist dabei die vorwiegend im Automobilbau eingesetzte<br />
λ-Sonde.<br />
Lamtec entwickelt und produziert eigene Festelektrolytsensoren<br />
zur Messung von O 2 und zur Detektion von<br />
CO e . Bild 2 zeigte beispielhaft die Kombisonde KS1D zur<br />
simultanen Messung von O 2 und CO e mit einigen relevanten<br />
Daten und Fakten (v.l.n.r.: Oben: fingerhutartiges<br />
Sensorelement / Sensor / Einbausituation der Sonde;<br />
Mitte: KS1D-Sonde mit Messgasentnahme und Einbauarmatur<br />
/ Einbausituation der Sonde; Unten: technische<br />
Daten der KS1D)<br />
In Bild 3 ist die fingerhutartig aufgebaute KS1D-<br />
Sonde prinzipiell abgebildet. Sie steckt im Abgaskanal<br />
der Feuerungsanlage. Die Zirkonoxidkeramik trennt<br />
dabei den Referenzgasraum außerhalb des Abgaskanals<br />
gasdicht vom Messgasraum. Auf der „Innenseite“ der<br />
Funktionskeramik befindet sich die Referenzelektrode<br />
aus Platin, während sich die beiden Messelektroden für<br />
O 2 und CO e auf der „Außenseite“ der Keramik im Messgas<br />
befinden. Die O 2 -Elektrode 1 aus Platin und die<br />
CO e -Elektrode 2 aus einer Platin/Edelmetall-Mischung<br />
unterscheiden sich nur im Material. Dessen unterschiedliche<br />
katalytische und elektrochemische Eigenschaften<br />
ermöglichen erst die Detektion von CO e . Die Sonde<br />
wird mittels integriertem Heizer auf Temperaturen von<br />
T i ≈ 650 °C geheizt und geregelt. Bei dieser Temperatur<br />
ist die Festkörperelektrolytkeramik sauerstoffionenleitend<br />
und die beiden Sensorsignalspannungen U S1<br />
zwischen Elektrode 1 und Referenzelektrode sowie U S2<br />
zwischen Elektrode 2 und Referenzelektrode bilden sich<br />
aus und können gemessen werden.<br />
Bild 1. Typische<br />
Verläufe<br />
der Schadstoffemissionen<br />
und des Wirkungsgrades<br />
in<br />
Abhängigkeit<br />
vom Luftüberschuss.<br />
Bild 2. Kombisonde KS1D zur simultanen Messung von O 2 und CO e.<br />
Bild 3. Funktionsprinzip der KS1D.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 489
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Mess- und Regelungstechnik<br />
unvollständige/schlechte Verbrennung einen signifikanten<br />
Anstieg der CO e -Konzentration aufgrund von<br />
Verbrennungsluftmangel (vergleiche hierzu auch Bild 1).<br />
Im Luftüberschussbereich bei sauberer CO e -freier<br />
Verbrennung liegen beide Sensorsignale U S1 und U S2<br />
identisch aufeinander und zeigen gemäß Nernst den<br />
aktuellen Sauerstoffanteil im Abgaskanal an. In der Nähe<br />
der Emissionskante steigt dann jedoch das Sensorsignal<br />
der zweiten Elektrode U S2 durch das addierte Nicht-<br />
Nernstsche CO e -Signal überproportional an. Für die Auffindung<br />
der Emissionskante können sowohl die absoluten<br />
Sensorsignale U S1 und U S2 , als auch die relative Sensorsignaländerung<br />
nach der Zeit dU S2 /dt, also die Signaldynamik<br />
insbesondere der CO e -Elektrode herangezogen<br />
werden.<br />
Bild 4. Prinzipieller Signalverlauf der beiden KS1D-Sensorspannungen<br />
in Abhängigkeit vom Luftüberschuss.<br />
Die Sensorspannung an beiden Elektroden U Si mit<br />
i = 1,2 entspricht zunächst der bekannten Nernst-Spannung,<br />
die gemäß<br />
USi U0, i Ti / 4F ln pO 2, ref / p (1)<br />
O2<br />
, mess<br />
= + R ⋅ ( )<br />
vom zu messenden Sauerstoffpartialdruck p O2,mess im<br />
Abgas abhängt. Der O 2 -Partialdruck der Umgebung<br />
als Referenz ist bekannt und liegt konstant bei<br />
p O2,ref = 21 Vol.-%. Die universelle <strong>Gas</strong>konstante R sowie<br />
die Faradaykonstante F sind ebenfalls bekannt. Ein<br />
einfacher 1-Punktabgleich an Umgebungsluft mit<br />
p O2,mess = p O2,ref = 21 Vol.-% liefert U Si =U 0,i und damit<br />
direkt die sensorspezifischen Offsetspannung U 0,i bei<br />
der eingestellten Sensortemperatur T i .<br />
Bei Anwesenheit von brennbaren <strong>Gas</strong>en CO e bildet<br />
sich an der zweiten Messelektrode zusätzliche eine<br />
Nicht-Nernstschen Sensorspannung U COe aus, welche<br />
sich zum reinen Nernstsche Sauerstoffsignal addiert.<br />
Das resultierende Sensorsignal an der Elektrode 2 ergibt<br />
sich also zu<br />
U S2 =U S1 + U COe (2)<br />
Daraus ergibt sich für die brennbaren Bestandteile CO e<br />
U COe =U S2 - U S1 (3)<br />
In Bild 4 sind die beiden Signale U S1 und U S2 der KS1D<br />
über dem O 2 -Gehalt im Abgas einer typischen Feuerungsanlage<br />
dargestellt. Zusätzlich ist auf der zweiten<br />
y-Achse die Konzentration unverbrannter Bestandteile<br />
CO e in ppm mit aufgetragen. Ein typischer Verlauf der<br />
CO e -Konzentrationen bei allmählich reduzierter Luftzahl<br />
λ bzw. O 2 -Gehalt zeigt bei Annäherung an die<br />
2. Die O 2 -Regelung<br />
Um der Gefahr einer unvollständigen Verbrennung vorzubeugen<br />
werden, nach heutigem Stand der Technik,<br />
die meisten Industriefeuerungsanlagen mittels einer<br />
klassischen O 2 -Regelung auf einen Luftwert λ mit genügend<br />
Sicherheitsabstand zur Emissionskante eingestellt.<br />
In Bild 1 ist der sich daraus ergebende nominelle<br />
Betriebsbereich zu sehen, der sich bis zu λ nom = 1,3 und<br />
darüber hinaus erstrecken kann.<br />
Der Sicherheitsabstand zur Emissionskante muss<br />
dabei um so größer gewählt werden, je größer die<br />
Messunsicherheit und der Messfehler der O 2 -Messung,<br />
z. B. durch Falschluft sind und je größer und dynamischer<br />
die Schwankungen insbesondere der <strong>Gas</strong>qualität<br />
sind. Dieser Sicherheitsabstand ist verfahrensbedingt<br />
nötig und wirkt sich ungünstig auf den Wirkungsgrad<br />
aus, da das Optimierungspotenzial bis zum anlagenund<br />
brennstoffspezifischen Verbrennungsoptimum<br />
nahe der Emissionskante verschenkt wird.<br />
Die klassische O 2 -Regelung auf einen festen O 2 -Wert<br />
kompensiert diese Schwankungen weitestgehend. Mit<br />
einer lastabhängigen O 2 -Einstellung kann die Effizienz<br />
der Anlage noch gesteigert werden. Über die O 2 -Regelung<br />
hinaus ermöglicht die nachfolgend beschriebene<br />
Emissionskantenregelung zur Verbrennungsoptimierung<br />
eine weitere Annäherung an die Emissionskante<br />
bis hin zum Wirkungsgradmaximum.<br />
3. Die CO e /O 2 -Optimierung<br />
(Emissionskantenregelung)<br />
Zur Auffindung der Emissionskante wird das Brennstoff-<br />
Luft-Verhältnis mittels geeigneter Stellglieder dynamisch<br />
und ohne Beeinflussung des Leistungsreglers in<br />
Richtung einer kleineren Luftzahl λ verringert, bis sich<br />
an der Emissionskante das CO e -Sensorsignal U S2 vom<br />
O 2 -Signal U S1 spreizt (Bild 4) und sowohl der absolute<br />
Sensorsignalhub als auch die Sensorsignaldynamik<br />
dU S2 /dt aufgrund der beginnenden schlechten Verbrennung<br />
signifikant ansteigt. Eine kleine Erhöhung der<br />
Luftmenge resultiert schließlich im optimalen Arbeits-<br />
Juli/August 2014<br />
490 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Mess- und Regelungstechnik | FACHBERICHTE |<br />
Bild 5. Kessel mit Zweistoffbrenner ausgerüstet mit BurnerTronic BT300, Drehzahlregelung,<br />
In-Situ <strong>Gas</strong>sensor und Sensor-elektronik zur CO e /O 2 -Optimierung.<br />
punkt λ opt der Anlage „vor“ der Emissionskante. Diese<br />
Vorgehensweise wird kontinuierlich wiederholt, um<br />
auch bei veränderten Bedingungen oder Brennerlasten,<br />
die zu einer Verschiebung der Emissionskante führen,<br />
stets den Betrieb nahe am Verbrennungsoptimum gewährleisten<br />
zu können.<br />
Schnelle Änderungen oder Störungen bei bereits<br />
optimal eingestellter Anlage werden durch die permanente<br />
Überwachung der CO e -Emissionen sowie der Information<br />
zum aktuellen O 2 -Gehalt im Abgas sowie<br />
gegebenenfalls weiterer Plausibilitätsbetrachtungen<br />
sofort erkannt. Die Anlage wird dann in einen „sicheren“<br />
Betriebsbereich mit ausreichend Luftüberschuss gebracht<br />
und ausgehend von einer sicheren Kennlinie<br />
mittels oben geschilderter Routine erneut an ihren neuen<br />
optimalen Betriebszustand bei den geänderten Konditionen<br />
herangeführt.<br />
Die CO e /O 2 -Optimierung ist seit über 10 Jahren weltweit<br />
erfolgreich im Einsatz. Die wichtigsten Vorteile der<br />
CO e /O 2 -Optimierung gegenüber einer O 2 -Regelung<br />
sind zusammengefasst:<br />
4. Die Einsparrechnung<br />
Zur Verbrennungsregelung ist heute das komplette<br />
Spektrum an elektronischen Brennersteuergeräten,<br />
Brennstoff-Luft-Verbundreglern, IR/UV-Sensoren, Flammenüberwachungen<br />
CO e /O 2 -Messgeräten mit zugehöriger<br />
Sensorik am Markt verfügbar.<br />
Für Anlagen mittlerer Leistung von 0,3-5 MW ist die<br />
BurnerTronic BT300 in ihrer Preis/Leistungsklasse weltweit<br />
das erste Gerät welches für die O 2 -Regelung sowie<br />
auch für die CO e /O 2 -Optimierung eingesetzt werden<br />
kann (Bild 5). Sie vereint sämtliche Vorteile einer elektronischen<br />
Verbundregelung mit einem elektronischen<br />
• Höhere Energieeinsparung durch permanente<br />
Selbstoptimierung in jedem Lastpunkt,<br />
• besseres Regelverhalten durch deutlich<br />
kürzere Einstellzeit,<br />
falschluftunabhängig,<br />
fehlersicher,<br />
robust,<br />
• wartungsfrei.<br />
Bild 6. Auf CO e /O 2 -Optimierung umgebauter 5 MW<br />
Zweistoffbrenner mit LT3F-Sensorelektronik sowie<br />
Schaltschrank mit integrierter BT300, Drehzahlregelung<br />
etc.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 491
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Mess- und Regelungstechnik<br />
Energieverbrauch [kW]<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
ungeregeltes Gebläse/Klappensteuerung<br />
drehzahlgeregeltes Gebläse<br />
0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Brennerlast [%]<br />
Bild 7. Vergleich des Energieverbrauchs des ungeregelten und des drehzahlgeregelten<br />
Verbrennungsluftgebläses über der Brennerlast.<br />
Tabelle 2. Konservative Einsparrechnung für den umgebauten 5 MW<br />
Zweistoffbrenner in Bild 6.<br />
Einsparung Brenner 1:<br />
Mittellast<br />
Schwachlast<br />
Volllast<br />
Betriebsstunden h / Jahr 800 800 6.400<br />
Brennstoffkosten<br />
(Annahme)<br />
€ / h 46 105 159<br />
O 2 -Reduktion<br />
durch O 2 -Regelung<br />
Vol.-% 1,28 1,46 1,33<br />
Einsparung<br />
durch O 2 -Regelung<br />
€ / Jahr 464 1.223 13.598 15.286<br />
zus. O 2 -Reduktion durch<br />
Vol.-%<br />
CO e /O 2 -Optimierung<br />
0,33 0,22 0,33<br />
zus. Einsparung durch<br />
CO e /O 2 -Optimierung<br />
€ / Jahr 120 186 3.353 3.660<br />
Einsparung mit<br />
Drehzahlregelung<br />
€ / Jahr 2.974<br />
Gesamteinsparung € / Jahr 21.920<br />
Brennersteuergerät. Seit der Markteinführung vor etwa<br />
3 Jahren werden mit steigender Tendenz jährlich über<br />
3000 Anlagen mit ihr ausgerüstet und optimal betrieben<br />
– im Sinne der Umwelt!<br />
Bild 6 zeigt einen der Kessel einer Thermoprozessanlage<br />
für die Nahrungsmittelindustrie mit einem 5 MW<br />
Zweistoffbrenner (Öl/<strong>Gas</strong>). Sämtliche Kessel der Anlage<br />
wurden jüngst mit einer CO e /O 2 -Optimierung und einer<br />
lastabhängigen Drehzahlregelung des Verbrennungsluftgebläses<br />
ausgestattet. Zur Abschätzung des Gewinns<br />
der Umbaumaßnahmen werden für die Einsparrechnung<br />
anlagen- und betriebsspezifische Randbedingungen<br />
sowie einige Messdaten vor und nach dem Umbau herangezogen.<br />
Als Randbedingung gehen typische Schwankungen<br />
gemäß Tabelle 1 in die Einsparrechnung ein. Die Abgastemperaturen<br />
wurden bei Volllast mit 150 °C und<br />
Schwachlast mit 120 °C gemessen. Die Verbrennungslufttemperaturen<br />
liegen im Sommer typischerweise bei<br />
35 °C und im Winter bei 10 °C. Zur Kalkulation der Einsparungen<br />
werden Brennstoffkosten von 0,35 €/kWh <strong>Gas</strong><br />
angesetzt.<br />
Durch den Einsatz eines drehzahlgeregelten Verbrennungsluftgebläses<br />
anstatt eines mit konstanter<br />
Drehzahl betriebenen Gebläses mit Klappensteuerung<br />
wird gemäß Bild 7 eine weitere Einsparung an elektrischer<br />
Energie erreicht. Zur Kalkulation der elektrischen<br />
Einsparung werden Energiekosten von 0,12 €/kWh el<br />
angesetzt.<br />
In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der eher konservativen<br />
Einsparrechnung, welche auf der bekannten<br />
Siegert´schen Formel beruht, kurz vorgestellt. Die jährlichen<br />
Einsparungen durch die O 2 -Regelung errechnen<br />
sich demnach an jedem Kessel dieser Anlage zu<br />
15 286 Euro. Der Zusatzgewinn durch die CO e /O 2 -Optimierung<br />
beläuft sich nochmals auf 3660 Euro. Die<br />
CO e /O 2 -Optimierung mit einer Sonde (KS1D) ist ein Zusatznutzen<br />
und vom Aufwand vergleichbar dem einer<br />
reinen O 2 -Regelung. Daher ist sie für alle Anlagen einfach<br />
nutzbar, speziell für Kessel mittlerer Leistung zunehmend<br />
inte ressant und neuerdings auch verfügbar.<br />
Die Einsparung durch die Drehzahlregelung beläuft sich<br />
nochmals auf 2974 €/a. Dies ergibt eine Gesamteinsparung<br />
von jährlich 21 920 Euro pro Kessel! Zu dieser<br />
Brennstoff- bzw. Kosteneinsparung für den Anlagenbetreiber<br />
kommt eine jährliche CO 2 -Reduktion von<br />
ca.130 t je Kessel dieser Anlage der Umwelt zugute.<br />
Autor<br />
Dr.-Ing. Frank Hammer<br />
Lamtec Meß- und Regeltechnik für<br />
Feuerungen GmbH & Co KG |<br />
Walldorf |<br />
Tel.: +49 6227 6052 0 |<br />
E-Mail: hammer@lamtec.de<br />
Juli/August 2014<br />
492 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />
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Please note: According to German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />
to Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 essen, Germany.<br />
In order to accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and stored.<br />
It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />
this approval may be withdrawn at any time.<br />
Date, signature<br />
PATGED2013
| AUS DER PRAXIS<br />
|<br />
Bioerdgasanlage Geislingen – Aufbereitung von<br />
Biogas aus biogenen Reststoffen auf <strong>Erdgas</strong>qualität<br />
Mit der anstehenden Reform des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) werden zukünftig Biogasanlagen, die<br />
Biogas aus biogenen Reststoffen erzeugen, ggü. Anlagen, deren Substratbasis nachwachsende Rohstoffe<br />
(Nawaro) darstellen, wirtschaftlich bevorzugt. Die Novellierung von Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) mit<br />
flächendeckender Einführung der Biotonne ab 2015 und dem Gebot der stofflichen Verwertung flankiert diesen<br />
Ansatz. Das Projekt Bioerdgasanlage Geislingen der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) wird den<br />
zukunftsorientierten Zielsetzungen des EEG und KrWG schon heute gerecht. Das Biogas wird vollständig aus<br />
biogenen Reststoffen erzeugt und für die Einspeisung ins <strong>Erdgas</strong>netz aufbereitet. Die Aufbereitung auf <strong>Erdgas</strong>qualität<br />
erfolgt unter Minimierung des Energieeigenbedarfs nach dem Verfahren der Druckwechseladsorption<br />
(PSA) bei vermindertem Arbeitsdruck (LPSA). Das Abgas aus der Aufbereitung wird autotherm in einer regenerativ-thermischen<br />
Oxidation (RTO) behandelt.<br />
Schwachgas<br />
Abgas<br />
Vakuumpumpen<br />
Schwachgas<br />
-‐speicher<br />
Regenerativ.Thermische <br />
Oxidation<br />
Rohbiogas<br />
von BGA<br />
Kondensat<br />
zur BGA<br />
Rückschlag-ventil<br />
Absperr-klappe<br />
Erdverlegte<br />
Leitung<br />
Kühler<br />
Verdichter Kühler Entschwefelung Trocknung<br />
Kondensat-‐<br />
Schacht<br />
Druckwechsel-adsorption<br />
Produktgas-speicher<br />
Biomethan<br />
zur BGEA<br />
Bild 1. Übersichtsschema<br />
Bioerdgasanlage Geislingen.<br />
Einleitung<br />
Die Biogaserzeugung aus biogenen<br />
Reststoffen leistet ihren Beitrag zur<br />
Energieerzeugung aus erneuerbaren<br />
Rohstoffen, im Unterschied<br />
zu Biogas aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen, ohne Verdrängungseffekt<br />
für den Bereich Nahrungserzeugung.<br />
Hierdurch wird eine hohe<br />
Akzeptanz beim Endverbraucher<br />
erwartet. Des Weiteren wird ein Ziel<br />
gemäß KrWG, nämlich das einer<br />
stofflich/energetischen Verwertung,<br />
erfüllt. Die Aufbereitung dieses Biogases<br />
auf <strong>Erdgas</strong>qualität und anschließende<br />
Einspeisung in das <strong>Erdgas</strong>netz<br />
bietet, im Gegensatz zur<br />
Stromerzeugung vor Ort, breite Vermarktungsmöglichkeiten.<br />
Die EnBW betreibt über Tochtergesellschaften<br />
in Baden-Württemberg<br />
bereits vier Anlagen zur Aufbereitung<br />
von Biogas für die Einspeisung<br />
in das <strong>Erdgas</strong>netz. Das nachfolgend<br />
beschriebene neue Projekt in Geislingen<br />
a. d. Steige stellt eine Weiterentwicklung<br />
hinsichtlich klimaneutraler<br />
und Ressourcen sparender<br />
Energieerzeugung dar (Bild 1).<br />
Projektbeschreibung<br />
Aus Lebensmittelabfällen und überlagerten<br />
Lebensmitteln aus Produktion<br />
und Verarbeitung wird in der<br />
Biogasanlage (BGA) der Schradenbiogas<br />
GmbH & Co. KG mittels Vergärung<br />
Biogas erzeugt. Aus jährlich<br />
bis zu 40 000 t biogenen Reststoffen<br />
entsteht eine stündliche Biogas-<br />
Juli/August 2014<br />
494 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| AUS DER PRAXIS |<br />
menge in Höhe eines durchschnittlichen<br />
Volumenstromes von<br />
550 m³ (i.N.) mit einen Anteil von<br />
60 bis 70 Vol.-% Methan. Das Rohbiogas<br />
wird an die EnBW zur Aufbereitung<br />
auf <strong>Erdgas</strong>qualität und Einspeisung<br />
in das <strong>Erdgas</strong>netz verkauft.<br />
Aus der BGA erfolgt der leitungsgebundene<br />
Transport des Rohbiogases<br />
zur unmittelbar benachbarten<br />
Biogas-Aufbereitungsanlage (BGAA).<br />
In mehreren Verfahrensschritten<br />
findet die Veredelung auf <strong>Erdgas</strong>qualität<br />
statt. Das Aufbereitungsverfahren<br />
wurde im Rahmen einer<br />
verfahrensoffenen, funktionalen<br />
Ausschreibung mit Leistungsprogramm<br />
und Garantieforderungen,<br />
z. B. Durchsatzleistung, <strong>Gas</strong>qualität,<br />
Eigenenergieverbrauch und Verfügbarkeit,<br />
ermittelt. Zielsetzungen der<br />
Ausschreibung waren u. a. neben<br />
den technischen Anforderungen<br />
vor allem die Wirtschaftlichkeit der<br />
Anlage sowie die Minimierung des<br />
Eigenenergiebedarfes inkl. Behandlung<br />
des entstehenden Abgasstromes.<br />
Die BGAA inkl. Betriebsgebäude<br />
und Außenanlage wurde ab Entwurfs-<br />
und Genehmigungsplanung,<br />
Erstellung der Ausschreibung und<br />
Auswertung der Angebote sowie<br />
Bauleitung durch das Ingenieurbüro<br />
RBS wave GmbH bearbeitet.<br />
Aus der BGAA wird das Produktgas<br />
mit einem Anteil von 97 Vol.-%<br />
Methan in die Biogas-Einspeiseanlage<br />
(BGEA) geleitet. Die BGEA<br />
wurde von örtlichen <strong>Gas</strong>versorgungsunternehmen<br />
entsprechend<br />
der <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />
(<strong>Gas</strong>NZV) erstellt (Bild 2).<br />
Biogasaufbereitung mittels<br />
Druckwechseladsorption<br />
Das feuchte, mit Schwefelwasserstoff<br />
beladene Biogas aus der BGA<br />
wird zunächst mittels Schraubenverdichter<br />
ölfrei auf den Arbeitsdruck<br />
verdichtet und anschließend<br />
in einem Rohrbündel-Wärmetauscher<br />
auf eine Temperatur von 70 °C gekühlt.<br />
Dabei anfallendes Kondensat<br />
wird abgeschieden.<br />
Die nachfolgende Entschwefelung<br />
erfolgt 2-stufig mittels Aktivkohle.<br />
Dabei wird Schwefelwasserstoff<br />
zu elementarem Schwefel und<br />
Wasser umgesetzt und aus dem <strong>Gas</strong><br />
entfernt. Das <strong>Gas</strong> wird anschließend<br />
in drei Stufen mittels Wärmetauscher<br />
auf ca. 5 °C gekühlt und nochmals<br />
Kondensat abgeschieden. Die<br />
Kondensate werden mittels einer<br />
Druckleitung in die BGA zurück gefördert<br />
(Bild 3).<br />
Zur Steigerung des Methangehalts<br />
auf 97 Vol.-% wird das im<br />
Biogas enthaltene Kohlenstoffdioxid<br />
(CO 2 ) mittels Druckwechseladsorption<br />
(Pressure swing Adsorption -<br />
PSA) auf unter 3 Vol.-% reduziert. Bei<br />
der Anlage in Geislingen kommt ein<br />
Verfahren mit einem niedrigen Arbeitsdruck<br />
zum Einsatz, wodurch<br />
der Energieverbrauch gering gehalten<br />
wird (LPSA). Das <strong>Gas</strong> wird mit<br />
dem Arbeitsdruck von ca. 3 bar(ü) in<br />
einen ersten Adsorptionsbehälter<br />
geleitet, wo bevorzugt Kohlendioxid<br />
und in geringeren Teilen<br />
Stickstoff, Sauerstoff und Methan an<br />
das Adsorptionsmaterial adsorbiert<br />
und so aus dem Biogas entfernt<br />
werden. Das im Methangehalt erhöhte<br />
<strong>Gas</strong> wird einem Produktgasspeicherbehälter<br />
zugeführt. Bevor<br />
das Adsorptionsmaterial vollständig<br />
beladen ist, wird auf den nächsten<br />
Adsorptionsbehälter umgeschaltet.<br />
Durch insgesamt sechs Adsorptionsbehälter<br />
wird ein praktisch<br />
konstanter Produktgasstrom ermöglicht.<br />
Zur Überprüfung der<br />
Produktgasqualität werden die Volumenanteile<br />
der <strong>Gas</strong>komponenten<br />
Methan, CO 2 , Sauerstoff und Schwefelwasserstoff<br />
analysiert und das <strong>Gas</strong><br />
über einen Produktgasspeicherbehälter<br />
in die BGEA geleitet. Sofern<br />
das <strong>Gas</strong> nicht den Qualitätsanforderungen<br />
entspricht, wird es vor den<br />
<strong>Gas</strong>verdichter rezirkuliert.<br />
Die Regeneration der beladenen<br />
Adsorptionsbehälter erfolgt mittels<br />
Absenkung des Druckes wodurch<br />
die adsorbierten <strong>Gas</strong>komponenten<br />
freigesetzt werden. Die Absenkung<br />
des Druckes erfolgt stufenweise um<br />
möglichst viel co-adsorbiertes<br />
Bild 2. Lageplan Biogasaufbereitungsanlage.<br />
Bild 3. Entschwefelung.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 495
| AUS DER PRAXIS<br />
|<br />
Bild 4. Biogasaufbereitungsanlage, Ansicht West.<br />
Bild 5. Regenerativ-Thermische Oxidation.<br />
Bild 6. Betriebsgebäude, Ansicht West.<br />
Methan noch in das Produktgas zu<br />
überführen. Eine letzte Druckabsenkung<br />
erfolgt mittels zwei redundant<br />
ausgeführten Vakuumpumpen.<br />
Das abgesaugte Abgas wird der Abgasbehandlung<br />
zugeführt (Bild 4).<br />
Abgasbehandlung mittels<br />
Regenerativer Thermischer<br />
Oxidation (RTO)<br />
Das Abgas aus der Druckwechseladsorption<br />
enthält eine geringe<br />
Menge Methan (kleiner 4 Vol.-% CH 4 ),<br />
welches gegenüber CO 2 ein ca.<br />
23-faches Treibhauspotenzial aufweist.<br />
Eingesetzt wird in Geislingen<br />
eine regenerativ-thermische Oxidation<br />
mit deri Kammern, in welcher<br />
unter Zugabe von Luft die Oxidation<br />
des Methans zu CO 2 und Wasser<br />
erfolgt. Das Verfahren arbeitet autotherm,<br />
d. h. im kontinuierlichen<br />
Betrieb ist keine Zufuhr von zusätzlicher<br />
Verbrennungsenergie erforderlich<br />
(Bild 5).<br />
Betriebsgebäude und<br />
Prozess leitsystem<br />
In einem kleinen Betriebsgebäude in<br />
Fertigbauweise ist eine örtliche<br />
Warte in Form eines Büroarbeitsplatzes<br />
mit PC und örtlichem Prozessleitsystem<br />
eingerichtet. Das<br />
Prozessleitsystem visualisiert über<br />
Prozessbilder alle Anlagenkomponeten<br />
und -daten der BGAA inkl.<br />
erforderlicher Daten der BGA und<br />
BGEA. Des Weiteren ist im Betriebsgebäude<br />
ein Schulungs- und Präsentationraum<br />
vorhanden.<br />
Die BGAA arbeitet im Normalbetrieb<br />
mittels automatischer Steuerung<br />
ohne ständiges Personal.<br />
Manuelle Eingriffe können vom<br />
Büro arbeitsplatz vor Ort oder als<br />
Fernzugriff erfolgen. Vor Ort erforderlich<br />
sind regelmäßige Kontrollgänge<br />
sowie Wartungs- und Instandsetzungstätigkeiten<br />
(Bild 6).<br />
Literatur:<br />
EEG<br />
KrWG<br />
<strong>Gas</strong>NZV<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
vom 20. Dezember 2012, BGBl<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz vom<br />
24. Februar 2012, BGBl<br />
<strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />
vom 3. September 2010, BGBl<br />
Autoren:<br />
Ulrich Koch und Nicola Seidenspinner,<br />
RBS wave GmbH,<br />
Tel. (07243) 5888-0,<br />
E-Mail: info@rbs-wave.de<br />
Hans-Jürgen Felsen,<br />
Sales & Solutions GmbH,<br />
Tei. (0711) 289-46648,<br />
E-Mail: h.felsen@enbw.com<br />
Juli/August 2014<br />
496 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Lexikon der <strong>Gas</strong>technik<br />
Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />
Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der <strong>Gas</strong>technik“ ein elementares Nachschlagewerk<br />
für die <strong>Gas</strong>versorgungswirtschaft. Kurz gefasste Definitionen erlauben eine<br />
Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe in der öffentlichen<br />
<strong>Gas</strong>versorgung.<br />
Ursprünglich entstanden aus einem Arbeitskreis „Begriffsbestimmungen im <strong>Gas</strong>fach“<br />
des DVGW wurde das Werk von verschiedenen Autorenteams kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und ergänzt. Neben einer Überprüfung der Definitionen enthält<br />
die 5. Auflage viele neue Begriffe zu den aktuellen technischen Entwicklungen.<br />
Um dem modernen Nutzungsverhalten gerecht zu werden, wird das Kompendium jetzt<br />
auch in vollständig digitaler Form angeboten.<br />
Hrsg.: B. Naendorf<br />
5. Auflage 2011<br />
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Vulkan-Verlag GmbH<br />
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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| AUS DER PRAXIS<br />
|<br />
Integration von Herstellerportalen<br />
ins Engineering-Tool<br />
Digital ersetzt Papier<br />
Wer in einer großen Anlage den Überblick nicht verlieren will, braucht eine gute Dokumentation. Das gilt<br />
sowohl für den Anlagenbau als auch für den späteren Betrieb. Gerade in der Prozessindustrie stehen Anlagenbauer<br />
und Betreiber mit der großen Anzahl der in der Anlage eingesetzten MSR-Komponenten (Mess-, Steuerund<br />
Regelungstechnik) und der Vielzahl der zu jeder Messstelle gehörenden Dokumente vor einer doppelten<br />
Herausforderung: Das Erfassen aller notwendigen Dokumente bis zur Inbetriebnahme ist aufwändig und deren<br />
Pflege im laufenden Betrieb ebenso. Noch vor einigen Jahren war die Zurückhaltung gegenüber digitalen<br />
Lösungen spürbar, aber heute dürften sich Anlagenbauer, -betreiber und Komponentenlieferanten einig sein<br />
wie sonst selten: Der papierlosen Dokumentation gehört die Zukunft.<br />
Es kommt natürlich auf die Art der<br />
Anlage an, aber oft besteht eine<br />
Anlage der Prozessindustrie aus<br />
mehreren Hundert bis zu mehreren<br />
Tausend Messstellen. Und jede<br />
muss dokumentiert werden. Im Papierformat<br />
angelieferte Dokumente<br />
müssen beim Anlagenbetreiber gesammelt,<br />
gesichtet, geprüft, sortiert<br />
und dann natürlich sinnvoll zur<br />
Verfügung gestellt werden. Dazu<br />
kommt: Viele MSR-Komponenten<br />
(Mess-, Steuer- und Regelungstechnik)<br />
werden in identischer Art<br />
in manchen Anlagen mehrfach, oft<br />
sogar hundertfach eingebaut. Damit<br />
wird auch die Dokumentation dazu<br />
hundertfach angeliefert. Wo man<br />
an der einen Stelle kopiert, um die<br />
Dokumentation in verschieden Bereichen<br />
der Anlage im schnellen<br />
Zugriff zu haben, wird an anderer<br />
Stelle entsorgt und das im großen<br />
Stil (Bild 1). Digitale Dokumen tation<br />
wäre also die Lösung und zwar<br />
idealerweise so, dass die Infos der<br />
Herstellerportale direkt ins Engineering-Tool<br />
integriert werden. Die<br />
momentan üblichen Lösungen zur<br />
digitalen Dokumentation könnten<br />
nämlich der Grund sein, warum sich<br />
„digital“ bislang noch nicht endgültig<br />
durchgesetzt hat. Sowohl die<br />
Lieferung von Daten per CD als auch<br />
der Zugriff via Internet bringen<br />
Nachteile und Schwierigkeiten mit<br />
sich. Aber der Reihe nach:<br />
CDs und Internet lösen das<br />
Problem nur teilweise<br />
Dokumentations-CDs werden in der<br />
Regel manuell erstellt. Von Hand<br />
werden aus dem System des Lieferanten<br />
all die Dokumente auf eine<br />
Bild 1. Im Papierformat angelieferte Dokumente<br />
müssen beim Anlagenbetreiber gesammelt, gesichtet,<br />
geprüft, sortiert und dann natürlich sinnvoll zur Verfügung<br />
gestellt werden. Bild: Fotolia<br />
Bild 2a.b. Die Suchprozedur auf Webseiten der Lieferanten ist zeitintensiv<br />
und bringt die Gefahr von Tippfehlern bei der Eingabe langer Seriennummern.<br />
Bild 2a: Vega, Bild 2b: Endress+Hauser<br />
Juli/August 2014<br />
498 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| AUS DER PRAXIS |<br />
CD kopiert, die zu einer bestimmten<br />
Lieferung gehören. Diese manuelle<br />
Tätigkeit braucht Zeit und oft kommen<br />
die CDs mit der wichtigen<br />
Dokumentation deshalb zeitversetzt<br />
zu den Hardware-Komponenten<br />
beim Kunden an. Ein weiterer<br />
Nachteil: Die Dokumente auf der CD<br />
sind statisch.<br />
Stellt der Hersteller seine Informationen<br />
per Internet zur Verfügung,<br />
entfällt dieser Zeitverzug.<br />
Dennoch ist der Zeitaufwand zur<br />
Datenbeschaffung nicht unerheblich.<br />
Zum Suchen der Dokumentation<br />
müssen die einzelnen Webseiten<br />
des Herstellers aufgerufen und vielstellige<br />
Seriennummern eingegeben<br />
werden, das Risiko von Tippfehlern<br />
natürlich inklusive. Am gefährlichsten<br />
wird es, wenn durch den Vertipper<br />
die Dokumentation eines ähnlichen<br />
Gerätes gefunden wird und der<br />
Fehler nicht auffällt. Außerdem<br />
muss die aufwändige Suchprozedur<br />
für jedes eingebaute Gerät wiederholt<br />
werden (Bild 2).<br />
Egal ob die Daten per CD oder<br />
Internet beschafft werden, jedes<br />
Dokument muss dann noch mit der<br />
jeweiligen Komponente im Engineering-Tool<br />
verknüpft und an<br />
passender Stelle abgelegt werden.<br />
Auch dieser Zeitaufwand sollte<br />
nicht unterschätzt werden.<br />
Bild 3. Bei Prodok ist der Direktzugriff auf die Portale verschiedener<br />
Komponentenlieferanten integriert. Bietet der Lieferant ein entsprechendes<br />
Portal, erscheint in der Softwaremaske das entsprechende Portal-<br />
Icon. Ist die Seriennummer bereits erfasst, sind die Dokumentationsdaten<br />
nur einen Klick entfernt. Bild: Rösberg<br />
Direktzugriff aufs Herstellerportal<br />
aus dem Engineering-<br />
Tool<br />
Es geht aber auch anders: Im Engineering-Tool<br />
wurden während der<br />
Planungsphase MSR-Komponenten<br />
bereits mit verschiedenen Daten erfasst.<br />
Ideal wäre es daher, wenn<br />
man zur jeweiligen Komponente<br />
direkt aus dem Engineering-Tool<br />
Daten beim Lieferanten abrufen<br />
könnte. Die Automatisierungsexperten<br />
von Rösberg haben daher in ihr<br />
PLT-CAE-System Prodok eine entsprechende<br />
Lösung integriert. Wo<br />
die Seriennummer bereits erfasst<br />
ist, lässt sie sich zur Suche nutzen,<br />
anderenfalls kann sie in die Suchmaske<br />
eingegeben werden und<br />
wird von dort direkt ins Engineering-Tool<br />
übernommen. Mit einem<br />
Klick auf den Button „Portal“ verknüpft<br />
sie das System automatisch<br />
mit allen beim Lieferanten verfügbaren<br />
Dokumenten (Bild 3). In der<br />
Regel sind das zum Beispiel Betriebsanleitungen<br />
(und zwar genau<br />
passend zur jeweiligen Gerätevariante<br />
und Treiberversion), Werkstoffzeugnisse,<br />
Kalibrierprotokolle,<br />
Zulassungen wie z. B. WHG oder SIL,<br />
Konformitäts- und ATEX-Bescheinigungen<br />
oder Parameterprotokolle.<br />
Damit die Verknüpfung funktioniert,<br />
muss der Gerätelieferant diese Informationen<br />
natürlich in einem entsprechenden<br />
Portal zur Verfügung<br />
stellen. Die Schnittstellen zwischen<br />
Prodok und den Herstellerportalen<br />
sind sowohl Herstellern als auch<br />
Rösberg bekannt. Somit lässt sich<br />
diese Verknüpfung sehr einfach realisieren,<br />
da diese Arbeit zu einigen<br />
Herstellern schon komplett fertig ist<br />
und nur noch eingegeben werden<br />
muss.<br />
Daten im Offline-Zugriff<br />
Mit Prodok lassen sich alle Dokumente<br />
aber auch herunterladen<br />
und direkt beim Anwender abspeichern.<br />
Dabei übernimmt das System<br />
die Zuordnung von Dokumenten zu<br />
den entsprechenden Messstellen<br />
automatisch.<br />
Info: Livedok – Dokumentieren leicht gemacht<br />
Je aktueller eine Anlagendokumentation, desto effektiver kann das Anlagenpersonal arbeiten. Livedok wurde<br />
speziell für die Prozesse und Belange der Betriebsbetreuung entwickelt und zugeschnitten. Mit dem<br />
System können Anlagen elektronisch dokumentiert werden, aufwändige Mehrfachänderungen auf Papier<br />
und das zeitraubende Suchen nach Dokumenten entfallen. Livedok begleitet den kompletten Lebenszyklus<br />
der Dokumentation, beginnend bei der Erstellung über die komfortable Benutzung bis hin zur Revision der<br />
geänderten Dokumente. Mit dem Livedok-Browser werden die Navigation und Suche innerhalb einer elektronischen<br />
Ablage und die Änderung von Dokumenten durch leistungsstarke und intuitiv nutzbare Werkzeuge<br />
zum Kinderspiel. Die Redlining-Palette reicht von Handschrifteingabe über Markieren, Durchstreichen<br />
bis hin zu dynamischen Stempeln und vielem mehr.<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 499
| AUS DER PRAXIS<br />
|<br />
Eine solche direkte Verknüpfung<br />
des Engineering-Tools mit den<br />
Hersteller-Portalen bringt gleich mehrere<br />
Vorteile: Insgesamt verringert<br />
sich der Zeitaufwand für das Dokumentenmanagement<br />
erheblich.<br />
Gleichzeitig werden menschliche<br />
Eingabefehler und die damit verbundenen<br />
Risiken des falschen Dokumentenzugriffs<br />
reduziert. Zusammen<br />
mit der Möglichkeit, die Daten auch<br />
herunterzuladen ist die zu Beginn<br />
genannte Problematik von Sammeln,<br />
Sichten, Prüfen, Sortieren und zur<br />
Verfügung stellen in einem Arbeitsgang<br />
erledigt. Werden vom Hersteller<br />
nachträglich Dokumente<br />
aktualisiert, z. B. weil Fehler in der<br />
Dokumentation aufgefallen sind,<br />
oder eine Komponente repariert<br />
wurde, lassen sich diese veränder-<br />
Bild 4. Matthias Segschneider, Betriebsingenieur<br />
EMSR Evonik Industries<br />
AG Standort Wesseling<br />
Site Service: „Wir freuen uns über<br />
die Zeitersparnis und Arbeitserleichterung,<br />
die die Integration<br />
der Herstellerportale ins Engineering-Tool<br />
Prodok mit sich bringt.“<br />
(Bild: Evonik)<br />
ten Dokumente ebenfalls automatisch<br />
herunterladen.<br />
Durch den Download wird der<br />
Anwender zudem unabhängig vom<br />
Lieferanten und kann die Dokumentation<br />
auch dann nutzen, wenn<br />
er gerade keinen Zugriff aufs Internet<br />
hat. Gerade bei Instandhaltungsarbeiten<br />
innerhalb der Anlage<br />
bringt das große Vorteile. In Kombination<br />
mit dem elektronischen<br />
Dokumentationssystem Livedok (siehe<br />
Infotext) erleichtert sich die Pflege<br />
der Dokumentation über die Zeit<br />
des Anlagenbetriebs erheblich. Änderungen<br />
können im Offline-Modus<br />
an den jeweiligen Dokumenten z. B.<br />
auf einem Tablet vorgenommen<br />
und anschließend mit der Dokumentation<br />
auf dem Server synchronisiert<br />
werden.<br />
Zeit und Nerven sparen<br />
Die Integration von Herstellerportalen<br />
ins Engineering-Tool ist längst<br />
keine theoretische Angelegenheit<br />
mehr, sondern hat sich in der Praxis<br />
bewährt. Matthias Segschneider<br />
(Bild 4), Betriebsingenieur EMSR<br />
Evonik Industries AG Site Service<br />
Standort Wesseling, ist einer der Anwender,<br />
er berichtet: „Wir haben das<br />
Thema Integration von Herstellerportalen<br />
von Anfang an mit vorangetrieben.<br />
Dabei haben wir die<br />
Kommunikation zwischen einigen<br />
Herstellern und Rösberg hergestellt<br />
und die zeitnahe Umsetzung realisieren<br />
können. Heute freuen wir<br />
uns, wie sehr uns diese Lösung das<br />
Leben erleichtert. Pro Messstelle<br />
sparen wir bis zu einer dreiviertel<br />
Stunde beim Einpflegen der zugehörigen<br />
Dokumentation. Ganz zu<br />
schweigen von der erleichterten<br />
Pflege der Dokumentation während<br />
des Gesamtlebenszyklusses der Anlage.“<br />
Segschneider freut auch, dass<br />
die Beschaffung von Ersatzteilen<br />
durch die Portallösung deutlich erleichtert<br />
wurde und ergänzt: „Langfristig<br />
sehe ich einen klaren Trend<br />
zur digitalen Dokumentation. Es<br />
geht künftig sicher nicht mehr nur<br />
darum, gute Komponenten zu kaufen.<br />
Auch gute Dokumentation in<br />
einem sinnvoll weiter zu verarbeitenden<br />
Format wird immer wichtiger.<br />
Deshalb werden zu den Herstellern,<br />
die solche Portallösungen bereits<br />
unterstützen, mittelfristig viele weitere<br />
dazu kommen. Denn sowohl bei<br />
Herstellern als auch Nutzern führt<br />
das zu bedeutend weniger „Papierverkehr“.<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. (BA)<br />
Martin Dubovy,<br />
Leiter Produktmanagement<br />
Plant Solutions<br />
Rösberg Engineering<br />
GmbH<br />
D-76161 Karlsruhe<br />
Kontakt:<br />
Rösberg Engineering GmbH<br />
Evelyn Landgraf<br />
Tel: +49 721 95018-54<br />
E-Mail: evelyn.landgraf@roesberg.com<br />
www.roesberg.com<br />
Über die Rösberg Engineering GmbH<br />
Die Rösberg Engineering GmbH, im Jahre 1962 in Karlsruhe gegründet, bietet mit fast 100 Mitarbeitern an<br />
fünf Standorten in Deutschland und in China maßgeschneiderte Automatisierungslösungen. Dazu gehört<br />
das Basic- und Detail-Engineering für die Automatisierung von prozess- und fertigungstechnischen Anlagen.<br />
Zudem hat Rösberg umfangreiche Projektierungs- und Anwendungserfahrung beim Einsatz speicherprogrammierbarer<br />
Steuerungen aller marktgängigen Fabrikate. Auch bei der Konfiguration, Lieferung und<br />
Inbetriebnahme von Prozessleitsystemen vertrauen viele Unternehmen auf Rösberg als herstellerunabhängigen<br />
Systemintegrator. Eine moderne Werkstatt zur Fertigung kundenspezifischer Schaltschränke<br />
rundet das Dienstleistungsangebot ab. Im Bereich Informationstechnik ist Rösberg seit nunmehr 25 Jahren<br />
mit dem PLT-CAE-System Prodok international erfolgreich. 2007 präsentiert Rösberg mit Livedok ein<br />
System, das effizienten Zugriff auf die elektronische Anlagendokumentation bietet sowie deren Pflege und<br />
Konsistenz während des gesamten Lebenszyklus gewährleistet.<br />
Juli/August 2014<br />
500 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| TECHNIK AKTUELL |<br />
PU-Speziallösungen für den Korrosionsschutz<br />
Die neue DENSOLID ® -Isolierplatte<br />
aus Polyurethan sorgt mit ihren<br />
elektrisch hochisolierenden Eigenschaften<br />
für eine zuverlässige elektrische<br />
Trennung zwischen kathodisch<br />
geschützten Rohrleitungen<br />
und Fundamenten aus Beton.<br />
Spannungstrichter werden durch<br />
diese Isolierung vermieden bzw. erheblich<br />
reduziert.<br />
Durch die vernetze Molekülstruktur<br />
des Polyurethans ergeben<br />
sich eine höhere mechanische<br />
Belastbarkeit sowie ein geringer<br />
Kriechfluss und damit eine höhere<br />
Dauerhaftigkeit als Isolierplatten<br />
aus anderen Werkstoffen. Darüber<br />
hinaus zeichnet sich die DENSOLID ® -<br />
Isolierplatte durch eine sehr gute<br />
thermische und chemische Beständigkeit<br />
aus. Aufgrund der Flexibilität<br />
lässt sich die Isolierplatte sowohl<br />
für die Isolierung von Armaturen-<br />
Fundamenten (Schieberfüße) als auch<br />
für die Isolierung von Rohrleitungen<br />
an Kabelkreuzungen sowie als<br />
Wurzelschutzmatte verwenden. Die<br />
Isolierplatte misst 1 x 1 x 5 mm und<br />
wiegt 5 kg, weitere Dimensionen<br />
sind auf Anfrage erhältlich. Sie wird<br />
zwischen Betonfundament und Armaturenfuß<br />
eingefügt, wie beispielsweise<br />
in der Guideline GL 263-501<br />
der Open Grid Europe, RWE,<br />
Thyssengas und Verbundgas beschrieben.<br />
Eine gute Haftverbindung<br />
der DENSOLID ® -Isolierplatte zur Stahloberfläche<br />
wird mit dem Polyurethan-<br />
Beschichtungsmaterial DENSOLID ® -<br />
FK2-C erreicht. Dabei sollte die Isolierplatte<br />
leicht angeraut und von<br />
allen losen Bestandteilen gesäubert<br />
werden. Bewährt hat sich ferner<br />
der Verguss von Schieberfußfundamenten<br />
mit TOK ® -MELT, einer Vergussmasse<br />
aus polymervergütetem<br />
Bitumen, der für einen zusätzlichen<br />
Schutz und Isolierung des Fundamentes<br />
sorgt.<br />
Kontakt:<br />
DENSO GmbH,<br />
Tel. (0214) 2602-0,<br />
E-Mail: info@denso.de,<br />
www.denso.de<br />
Stabilisatorstutzen zum Patent angemeldet<br />
AS-Schneider hat einen optimierten<br />
Stabilisatorstutzen für<br />
Ventilblöcke zum Patent angemeldet.<br />
Diese werden eingesetzt, um<br />
zum Beispiel Messaufbauten an<br />
<strong>Gas</strong>leitungen zu sichern. Sie stützen<br />
sich am Körper des Messblendenflansches<br />
ab und erhöhen so die<br />
Stabilität der Verbindung. Der Einbau<br />
dieser Stutzen in die Messstelle<br />
ist normalerweise sehr aufwändig.<br />
Die Adapter müssen auf eine exakte<br />
Stellung gedreht werden, damit<br />
der ausgangseitige Anschlussflansch<br />
die korrekte Ausrichtung hat, was<br />
durch die Verwendung konischer<br />
Einschraubgewinde schwierig ist.<br />
Bei dem neuen Design kann der<br />
Stutzen einfach in die Messstelle<br />
eingeschraubt werden, ohne auf die<br />
Stellung des Anschlussflansches zu<br />
achten. Die Stellung des Flansches<br />
kann anschließend eingestellt werden.<br />
Mit dem neuen Stabilisatorstutzen<br />
können auch integrierte<br />
Ventile bereits im Werk montiert<br />
und druckgeprüft werden, was normalerweise<br />
nur auf der Baustelle<br />
der Messung möglich ist.<br />
Kontakt:<br />
Armaturenfabrik Franz Schneider<br />
GmbH + Co. KG,<br />
Anastassija Kinstler,<br />
Tel. (07133) 101 187,<br />
E-Mail: a.kinstler@as-schneider.com,<br />
www.as-schneider.com<br />
AS-Schneider<br />
meldet immer<br />
wieder eigene<br />
Erfindungen<br />
zum Patent an.<br />
Jüngstes Beispiel ist ein Stabilisatorstutzen<br />
für Ventilblöcke an<br />
Messaufbauten. © Armaturenfabrik<br />
Franz Schneider GmbH + Co. KG<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 501
| TECHNIK AKTUELL<br />
|<br />
Stromversorgungs lösung mit EFOY Pro Brennstoffzellen<br />
für Öl- & <strong>Gas</strong> anwendungen<br />
Die SFC Energy AG hat eine neue<br />
sichere fernsteuerbare Lösung<br />
mit umfassenden Steuerungs-,<br />
Benachrichtigungs- sowie Datenakquisitions/-speicherungsfunktionen<br />
für ihre EFOY Pro Brennstoffzellen<br />
in Öl- & <strong>Gas</strong>anwendungen<br />
vorgestellt. Die neue Lösung wurde<br />
vom SFC Gruppenunternehmen<br />
Simark Controls in Zusammenarbeit<br />
mit dem Telemetrie- und SCADA-<br />
Spezialisten Semaphore entwickelt<br />
und in die führende Semaphore<br />
TBox integriert.<br />
Die Semaphore TBox kommt in<br />
der Öl- & <strong>Gas</strong>industrie in robusten,<br />
zuverlässigen Automations- und <strong>Gas</strong>flusssteuerungslösungen<br />
(RTU) in Telemetrie-<br />
und netzfernen SCADA-Anwendungen<br />
zum Einsatz. Die TBox<br />
kann problemlos in das wetterfeste<br />
EFOY ProCabinet integriert werden.<br />
Die von Simark Controls vertriebenen<br />
SCADA-Systeme zeich nen sich durch<br />
ihren geringen Platzbedarf, integriertes<br />
Mobilfunkmoden, leichte Kombinierbarkeit<br />
mit Kommunikationssystemen<br />
wie Funk, Satellit etc. aus. Sie<br />
messen, überwachen, versenden Benachrichtigungen,<br />
sammeln Daten<br />
und steuern zahlreiche Prozesse in industriellen<br />
Abläufen. Sie erheben, visualisieren,<br />
kommunizieren und analysieren<br />
Echtzeitdaten, auf deren Basis<br />
die Förderleistung geregelt, dokumentiert,<br />
gesteuert und op timiert,<br />
Produktionsprozesse und angeschlossene<br />
Anlagen überwacht und<br />
die Einhaltung der strengen Betriebsund<br />
Umweltschutzauflagen für Quellen<br />
dokumentiert werden.<br />
Der besondere Vorteil, den die<br />
SCADA-Systeme der SFC Energy<br />
Gruppe bieten, ist, dass sie in<br />
Kombination mit den netzfernen<br />
Stromversorgungslösungen auf Basis<br />
der EFOY Pro Brennstoffzellen<br />
genutzt werden können. So stellen<br />
sie sicher, dass netzferne Quellen<br />
oder Pipelines rund um die Uhr zuverlässig<br />
mit Strom versorgt werden<br />
und unterbrechungsfrei arbeiten<br />
können, selbst unter schwierigsten<br />
Wetter- und Umweltbedingungen.<br />
In der neuen Semaphore TBox<br />
wird die Fernsteuerung der EFOY<br />
Pro-Brennstoffzellen mit Email- oder<br />
SMS-Nachrichtenfunktion, integriertem<br />
Webserver, IP Telemetrie und<br />
programmierbarer Automation in<br />
einem einzigen, gehärteten Gehäuse<br />
für den benutzerfreien wie<br />
auch den traditionell benutzerbetriebenen<br />
Einsatz kombiniert.<br />
Kontakt:<br />
SFC Energy AG, Saskia Guderian,<br />
Tel. (089) 673 592-352,<br />
E-Mail: pr@sfc.com, www.sfc.com<br />
SSV erhält Zertifizierung für VHP READY Gateway<br />
Auf Grundlage der seit 2010 von<br />
Vattenfall erstellten VHP READY -<br />
Spezifikationen (Virtual Heat and<br />
Power Ready), entwickeln das Fraunhofer<br />
FOKUS und über 10 weitere<br />
Partner im Rahmen des Industrieforum<br />
VHPready e. V. einen branchen-<br />
und herstellerübergreifenden<br />
Standard zur sicheren und kostengünstigen<br />
Vernetzung dezentraler<br />
Energieversorgungsanlagen zu virtuellen<br />
Kraftwerken.<br />
Als erstes Security Gateway überhaupt<br />
hat das IGW/922-MB-VAF von<br />
SSV im Test mit verschiedenen<br />
BHKW Aggregaten erfolgreich den<br />
Zertifizierungsprozess gemäß der<br />
VHP READY -Spezifikationen in der Version<br />
3.0 nachgewiesen und erhielt<br />
das entsprechende Zertifikat. Bereits<br />
seit den ersten Feldtests im Jahr<br />
2011 dienen SSV Gateways der<br />
sicheren Kommunikation zwischen<br />
dezentralen Anlagen wie BHKW und<br />
Wärmepumpen und der Vattenfall<br />
Wärmeleitwarte. Der gesamte Datenverkehr<br />
wird hierbei über eine<br />
SSL/TLS verschlüsselte Verbindung<br />
übermittelt. Die programmierbaren<br />
IGW/922-MB-VAF können bei Bedarf<br />
an die jeweilige Anlage oder<br />
Änderungen und Erweiterungen<br />
des IEC 60870-5-104 Übertragungsprotokolls<br />
angepasst werden und<br />
ermöglichen so gleichermaßen die<br />
sichere und kostengünstige Integration<br />
von Neu- und Bestandsanlagen<br />
an das Vattenfall VPP.<br />
Mit VHPREADY werden dezentrale<br />
Anlagen einfach und kostengünstig<br />
zu einem virtuellen Kraftwerk<br />
zusammengefasst und zentral<br />
gesteuert. Schwankende Energiequellen<br />
lassen sich so ausgleichen und ein<br />
effizienter Energiemix wird möglich.<br />
Kontakt:<br />
SSV Software Systems GmbH,<br />
Tel. (0511) 4000013,<br />
E-Mail: jne@ssv-embedded.de,<br />
www.ssv-embedded.de<br />
Juli/August 2014<br />
502 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| TECHNIK AKTUELL |<br />
Selbstschmierende Rillenkugellager für Einsätze<br />
von LNG-Tauchpumpen<br />
Die Lagerung der Pumpenwelle<br />
ist ein kritisches Konstruktionselement<br />
von Pumpen allgemein und<br />
von LNG-Pumpen im Besonderen.<br />
Denn die LNG-Pumpen arbeiten<br />
unter ungünstigen Umgebungsbedingungen,<br />
die auch großen<br />
Einfluss auf die Lebensdauer und<br />
Belastbarkeit der Lager haben.<br />
Häufig kommen sowohl in LNG-<br />
Tankfahrzeugen als auch in stationären<br />
LNG-Speichern Tauchpumpen<br />
zum Einsatz, die dauerhaft bei<br />
Temperaturen von bis zu -196 °C<br />
arbeiten. Damit vermeidet man<br />
eine Temperaturveränderung des<br />
verflüssigten <strong>Gas</strong>es beim Pumpvorgang<br />
und umgeht das Problem<br />
der Wärmeausdehnung.<br />
NSK hat eine Lagerbaureihe<br />
entwickelt, die eigens für diese<br />
durchaus ungewöhnlichen Betriebsbedingungen<br />
ausgelegt ist. Es handelt<br />
sich um Rillenkugellager, die<br />
neben Radialbelastungen auch hohe<br />
Axialbelastungen aufnehmen können,<br />
wie sie für den Pumpenbetrieb<br />
typisch sind. Wälzkörper, Innen- und<br />
Außenringe der Lager werden aus<br />
einem rostfreien Stahl gefertigt, der<br />
an die besonderen Anforderungen<br />
von Wälzlagern angepasst wurde.<br />
Ein zweiteiliger Käfig aus Fluororesin<br />
hält die Kugeln in ihrem Sitz<br />
(Bild). Dieser Werkstoff ist selbstschmierend,<br />
so dass keine separaten<br />
Schmierstoffe ins Lager eingebracht<br />
werden müssen.<br />
Entscheidend für die Wahl dieses<br />
Werkstoffs war die Tatsache, dass<br />
die Schmierwirkung des Fluororesins<br />
auch bei extrem niedrigen<br />
Temperaturen, wie sie bei der<br />
LNG-Lagerung auftreten, nicht beeinträchtigt<br />
ist. Der Käfig erzeugt<br />
während des Betriebs des Lagers<br />
einen sehr dünnen Film auf der<br />
Laufbahn, der die Schmierung gewährleistet.<br />
Auch das verflüssigte,<br />
tiefkalte <strong>Erdgas</strong>, das die Lager durchströmt,<br />
wirkt als Schmierstoff.<br />
Dieses Lagerkonzept schafft die<br />
Voraussetzung für eine lange Lebensdauer<br />
bei den beschriebenen widrigen<br />
Umgebungsbedingungen und<br />
bei Drehzahlen von bis zu 3600 min -1 .<br />
Selbstverständlich lassen sich die<br />
Rillenkugellager auch bei der Förderung<br />
und Speicherung von anderen<br />
Kryo-<strong>Gas</strong>en wie z. B. Wasserstoff<br />
einsetzen.<br />
Kontakt:<br />
NSK Deutschland GmbH,<br />
Nathalie Simon,<br />
Tel. (02102) 481-0,<br />
www.nskeurope.de<br />
Neue Möglichkeiten in der mobilen<br />
Bereichsüberwachung<br />
Mit dem neuen Modell X-zone<br />
5500 und dem GSM-Modul X-<br />
zone Com erweitert Dräger die<br />
Möglichkeiten der mobilen Bereichsüberwachung.<br />
Das System<br />
kann nun Messdaten und Warnhinweise<br />
per Mail, SMS oder in eine<br />
Cloud senden.<br />
Wie bisher können sich bis zu 25<br />
X-zone 5500 zu einer Alarmkette<br />
verbinden und so in Kombination<br />
mit einem mobilen <strong>Gas</strong>messgerät<br />
größere Bereiche flexibel überwachen.<br />
Das auslösende Gerät<br />
überträgt dabei den Alarm auf alle<br />
anderen Geräte in der Kette. Ein<br />
X-zone Com genügt nun, um die<br />
Daten von bis zu 15 Geräten direkt<br />
an den Sicherheitsverantwortlichen<br />
weiterzusenden. So geht im Ernstfall<br />
keine wertvolle Zeit verloren.<br />
Auf dem Laptop können die<br />
Daten der gruppierten X-zone auch<br />
per Bluetooth angezeigt werden.<br />
Mit dem intergrierten GPS-Modul<br />
wird die Position des X-zone Com<br />
und somit auch des Orts der Gefahr<br />
übertragen. Ein Datenlogger<br />
speichert ständig die Messwerte.<br />
Kontakt:<br />
Drägerwerk AG & Co. KGaA,<br />
Herbert Glass,<br />
Tel. (0451) 882-1423,<br />
E-Mail: herbert.glass@draeger.com,<br />
www.draeger.com<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 503
| TERMINE<br />
|<br />
##<br />
Ausbildertagung Leitungsbau<br />
23.-24.8.2014, Borsdorf bei Leipzig<br />
rbv/DVGW, www.rbv.de<br />
##<br />
Seminar zur Planung, Fertigung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />
8.-9.9.2014, Berlin<br />
DBI-<strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH Freiberg, Emily Schemmel, Tel. (0373) 4195-339,<br />
E-Mail: emily.schemmel@dbi-gti.de, www.dbi-gti.de<br />
##<br />
Blitzschutzsysteme für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen<br />
11.9.2014, Bad Kissingen, Hannover<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
Erfahrungsaustausch der Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />
11.–12.9.2014, Dortmund<br />
DVGW-Forschungsstelle am EBI in Karlsruhe, Frau Klesse, Tel. 0049 (0) 721 96402-20,<br />
E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />
##<br />
Seminar zur Planung, Fertigung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />
17.–18.9.2014, Göttingen<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
17.9.2014, Ludwigshafen<br />
www.meorge.de<br />
##<br />
gat/wat 2014<br />
29.9.–1.10.2014, Karlsruhe<br />
DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
##<br />
Renexpo<br />
9.–12.10.2014, Augsburg<br />
www.renexpo.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
5.11.2014, Bochum<br />
www.meorge.de<br />
##<br />
Bodenschutz bei Planung und Bau von <strong>Gas</strong>transportleitungen<br />
6.11.2014, Kassel<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
Juli/August 2014<br />
504 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
GAZPROM Germania GmbH | FIRMENPORTÄT |<br />
GAZPROM Germania GmbH<br />
Firmenname/Ort:<br />
Geschäftsführung:<br />
Geschichte:<br />
Konzern:<br />
Beteiligungen:<br />
Mitarbeiterzahl:<br />
Exportquote:<br />
GAZPROM Germania GmbH<br />
Markgrafenstraße 23<br />
10117 Berlin<br />
Vyacheslav Krupenkov (Hauptgeschäftsführer)<br />
Andrey Biryulin (Geschäftsführer)<br />
1990 wird die heutige GAZPROM Germania<br />
GmbH unter dem Namen Zarubezhgaz-<strong>Erdgas</strong>handel-Gesellschaft<br />
(ZGG) als<br />
Tochterunternehmen von GAZPROM in<br />
Berlin gegründet.<br />
Im selben Jahr schließt der Mutterkonzern<br />
mit dem deutschen <strong>Erdgas</strong>förderer Wintershall<br />
einen langfristigen Vertrag über<br />
die Vermarktung von russischem <strong>Erdgas</strong> in<br />
Europa ab.<br />
Im Jahre 2006 firmiert die Zarubezhgaz-<br />
<strong>Erdgas</strong>handel-Gesellschaft mbH um in<br />
GAZPROM Germania GmbH. Seit ihrer<br />
Gründung im Jahr 1990 hat sich die Gesellschaft<br />
zu einer internationalen Unternehmensgruppe<br />
entwickelt, die mit rund<br />
40 Unternehmen in über 20 Ländern in<br />
Europa, Asien und Nordamerika aktiv ist.<br />
Hauptgeschäftsfelder sind <strong>Erdgas</strong>speicherung<br />
und -handel sowie der Einsatz von<br />
<strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff.<br />
Alleiniger Gesellschafter von GAZPROM<br />
Germania ist die russische OOO Gazprom<br />
export, ein Unternehmen der GAZPROM-<br />
Gruppe mit Sitz in Moskau<br />
GAZPROM Schweiz AG, GAZPROM Marketing<br />
& Trading (beide 100%), Bosphorus<br />
Gaz Corporation A.S. (70,99 %), Wingas<br />
(50 %)<br />
1200 Mitarbeiter/innen, davon 200 am<br />
Hauptsitz Berlin.<br />
Gazprom, zu der auch GAZPROM Germania<br />
gehört, hat 2013 so viel <strong>Erdgas</strong> nach<br />
Produktspektrum:<br />
Europa und in die Türkei exportiert wie<br />
seit fünf Jahren nicht mehr. Die Exporte<br />
sind gegenüber 2012 um 16 % auf mehr<br />
als 160 Mrd. m 3 gestiegen. Davon wurden<br />
rund 40 Mrd. m 3 <strong>Gas</strong> nach Deutschland<br />
geliefert. Auch 2014 ist eine erhöhte<br />
Nachfrage nach russischem <strong>Erdgas</strong> festzustellen.<br />
GAZPROM Germania hat sich über die<br />
Jahre als zuverlässiger Lieferant von <strong>Erdgas</strong><br />
etabliert. Hauptgeschäftsfelder sind<br />
<strong>Erdgas</strong>speicherung und -handel sowie der<br />
Einsatz von <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff. Gazprom<br />
Germania betreibt bundesweit u. a. 22<br />
<strong>Erdgas</strong>tankstellen. Geplant ist der Betrieb<br />
von mehr als 35 <strong>Erdgas</strong>tankstellen in<br />
Deutschland bis Ende 2015.<br />
Im Zuge der langjährigen Energiepartnerschaft<br />
zwischen Deutschland und Russland<br />
engagiert sich das Unternehmen<br />
auch im gesellschaftlichen Bereich. Um<br />
den interkulturellen Austausch zwischen<br />
beiden Ländern zu fördern, unterstützt<br />
GAZPROM Germania eine Vielzahl von<br />
Projekten in den Bereichen Sport, Kunst<br />
und Kultur, Jugend und Bildung sowie Gesundheit<br />
und Soziales.<br />
Wettbewerbsvorteile: Russisches <strong>Erdgas</strong> hat eine sehr hohe Qualität<br />
mit einem natürlich hohen Methangehalt<br />
von ca. 98 %. Aufgrund einer stark<br />
ausgebauten Infrastruktur kann schnell<br />
und sicher russisches <strong>Erdgas</strong> an die Kunden<br />
in Deutschland und Europa geliefert<br />
werden.<br />
Internetadresse:<br />
Ansprechpartner :<br />
www.gazprom-germania.de<br />
GAZPROM Germania GmbH<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Mirco Hillmann<br />
Senior PR & Communications Expert<br />
Tel. 030 / 20 195 – 178<br />
mirco.hillmann@gazprom-germania.de<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 505
| IMPRESSUM<br />
|<br />
Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />
(figawa),<br />
des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />
der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />
dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />
Prof. Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />
Harald Schmid, WÄGA Wärme-<strong>Gas</strong>technik GmbH, Kassel<br />
Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />
Schriftleiter:<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />
Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH, Leipzig<br />
Torsten Frank, NetConnect Germany GmbH & Co. KG, Ratingen<br />
Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />
Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />
Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />
Dipl-Ing. Markus Last, Thüga AG, München<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />
Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />
Dipl.-Ing. Frank Rathlev, Thyssengas GmbH, Duisburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Metering GmbH, Mülheim<br />
Dr. Achim Zajc, Metreg Solutions GmbH, Hüttenberg<br />
Chefredakteur:<br />
Volker Trenkle, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-56, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-43, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: terplan@di-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Birgit Lenz, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-23, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />
Verlag:<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
Internet: http://www.di-verlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Spartenleiter: Stephan Schalm<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Mediaberatung:<br />
Andrea Schröder, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-77, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: schroeder@di-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-11, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: feil@di-verlag.de.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Satz und Layout:<br />
Romina Grätz, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
Herstellung:<br />
Dipl.-Ing. Annika Böning, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />
Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Print: 360,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
ePaper: 360,– €<br />
Einzelheft Print: 39,– €<br />
Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50€<br />
Einzelheft ePaper: 39,– €<br />
Abo plus (Print und ePaper): 498,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />
Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />
Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 494<br />
leserservice@di-verlag.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />
unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
Juli/August 2014<br />
506 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Marktübersicht<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>speicher<br />
■■<br />
Handel und Informationstechnologie<br />
■■<br />
DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Ansprechpartner für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens:<br />
Andrea Schröder<br />
Telefon 089 2035366-77<br />
Telefax 089 2035366-99<br />
E-Mail: schroeder@di-verlag.de
2014<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
Marktübersicht<br />
Rohrdurchführungen<br />
Rohre und Rohrleitungszubehör<br />
Armaturen und Zubehör<br />
Armaturen<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
Ihr Kontakt zur Mediaberatung<br />
Andrea Schröder, München<br />
Telefon +49 89 203 53 66-77, Telefax +49 89 203 53 66-99, E-Mail: schroeder@di-verlag.de<br />
Ihr Kontakt zur Anzeigenverwaltung<br />
Eva Feil, München<br />
Telefon +49 89 203 53 66-11, Telefax +49 89 203 53 66-99, E-Mail: feil@di-verlag.de<br />
Juli/August 2014<br />
508 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
2014<br />
Aktiver Korrosionsschutz<br />
Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
Passiver Korrosionsschutz<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 509
2014<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />
Marktübersicht<br />
Filtration<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
Odorierungskontrolle<br />
<strong>Gas</strong>geräte<br />
BHKW, KWK<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
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Andrea Schröder, München<br />
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Juli/August 2014<br />
510 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
dvGw-zertifizierte unternehmen<br />
2014<br />
Rohrleitungsbau<br />
Filter<br />
Marktübersicht<br />
Juli/August 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 511
Die Fachzeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
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Erzeugung, Verteilung und Verwendung von <strong>Gas</strong> und<br />
<strong>Erdgas</strong>.<br />
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<strong>Gas</strong>- und Wasserfach.<br />
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<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> erscheint in der DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 931 Industrieverlag / 4170-494 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich möchte <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> regelmäßig lesen und im ersten Bezugsjahr 25 % sparen.<br />
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(Deutschland: € 30,- / Ausland: € 35,-).<br />
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Alle Preise sind Jahrespreise und verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen<br />
vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug zu regulären Konditionen um ein Jahr.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Antwort<br />
Leserservice <strong>gwf</strong><br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Branche /Wirtschaftszweig<br />
Telefax<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />
Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach<br />
9161, 97091 Würzburg.<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
PAGWFG2014<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden,<br />
dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| INSERENTENVERZEICHNIS |<br />
Firma<br />
Seite<br />
Böhmer GmbH, Sprockhövel 443<br />
DVGW e.V., Bonn 463<br />
DVGW-Forschungsstelle, Karlsruhe 445<br />
Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 447<br />
Linde AG, Pullach i. Isartal 446<br />
MEORGA GmbH, Nalbach 453<br />
REECO GmbH, Reutlingen 455<br />
RMG Regel + Meßtechnik GmbH, Kassel<br />
Titelseite<br />
Marktübersicht 507 bis 511<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
3-Monats-<strong>Vorschau</strong><br />
Ausgabe September 2014 Oktober 2014 November 2014<br />
Anzeigenschluss:<br />
Erscheinungstermin:<br />
26.08.2014<br />
22.09.2014<br />
22.09.2014<br />
20.10.2014<br />
Themen-Schwerpunkt Messe Special gat Biogasaufbereitung und Biogaseinspeisung/<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
Fachmessen/<br />
Fachtagungen/<br />
Veranstaltung<br />
(mit erhöhter Auflage und<br />
zusätzlicher Verbreitung)<br />
gat 2014<br />
Karlsruhe, 29.09.–01.10.2014<br />
InOGE Expo<br />
Berlin, 07.–09.10.2014<br />
EAGC European Autumn <strong>Gas</strong> Conference<br />
Berlin, 11.–12.11.2014<br />
16.10.2014<br />
12.11.2014<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaft / <strong>Gas</strong>handel / Dispatching<br />
Änderungen vorbehalten
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />
gewerbliche und industrielle Anwendung<br />
<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />
vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />
Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />
traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />
im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />
deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />
(Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels „Power-to-<strong>Gas</strong>“) eine<br />
immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />
abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und -anwendung.<br />
Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />
1. Auflage 2014<br />
596 Seiten, vierfarbig<br />
165 x 230 mm, Broschur<br />
ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />
Preis: € 80,–<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
www.di-verlag.de<br />
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ZUKUNFT<br />
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___Ex.<br />
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5 für € 80,– (zzgl. Versand)<br />
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Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAGQEM2013<br />
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