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gwf Gas/Erdgas Rohrnetz (Vorschau)

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4/2014<br />

Jahrgang 155<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

ISSN 0016-4909<br />

B 5398<br />

TEUFLISCH<br />

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7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

Programm-Übersicht<br />

Wann und Wo?<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

Thema:<br />

7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />

Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

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Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

+ Ausstellung<br />

+ Abendveranstaltung


| STANDPUNKT |<br />

Smart Energy im Fokus,<br />

intelligente Hybridnetze das Ziel<br />

Die neue Bundesregierung hat die Weiterführung<br />

der Energiewende zu<br />

einem ihrer wichtigsten Vorhaben<br />

erklärt. Bei einem zunehmenden Anteil erneuerbarer<br />

Energieträger an der Energieerzeugung<br />

können <strong>Gas</strong>netze zur Stabilisierung<br />

der Energieversorgung beitragen. Für die erfolgreiche<br />

Realisierung einer zukünftigen<br />

Energieversorgung sind Automatisierungsund<br />

Informationstechnologien erforderlich,<br />

die die Steuerung der Energieströme ermöglichen.<br />

Zwei Kernprobleme sind zu lösen: wie<br />

kann erzeugte Energie gespeichert werden,<br />

wie können Transportengpässe überwunden<br />

werden?<br />

Smart Grids sind ein Instrument, die vorhandene<br />

Infrastruktur intelligent zu nutzen,<br />

optimiert abgestimmte Hybridnetze das Ziel.<br />

Der 7. Fachkongress „smart energy 2.0 – Intelligente<br />

Lösungen für die Energiewende“ vom<br />

17.-18. Juni 2014 in Essen informiert über aktuelle<br />

Lösungskonzepte der Energiewirtschaft.<br />

Die Konvergenz der Strom- und <strong>Gas</strong>netze<br />

wird ebenso thematisiert wie Erfahrungen<br />

aus Power-to-<strong>Gas</strong>-Pilotprojekten. Die<br />

Bedeutung von Energiespeichern und des<br />

Smart Meter Gateway wird ausführlich behandelt.<br />

Fragen der <strong>Gas</strong>beschaffenheit und der<br />

Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie werden diskutiert.<br />

Wie sieht das zukünftige Marktdesign aus?<br />

Zwei Grundansätze zur Vorhaltung von Leistung<br />

oder Kapazität werden zur Zeit diskutiert:<br />

zum einen eine anlagenbezogene strategische<br />

Reserve, zum anderen ein umfassender<br />

Kapazitätsmechanismus auf Basis<br />

gesicherter Erzeugungskapazitäten.<br />

Welche Rolle spielen Energiespeicher? Ohne<br />

zuverlässige und wirtschaftliche Speicher<br />

wird die Energiewende nicht durchzuführen<br />

sein. Interessant sind hierbei vor allem Powerto-<strong>Gas</strong>-Konzepte<br />

zur Speicherung volatiler erneuerbarer<br />

Energien auf Basis gasförmiger<br />

Energieträger. Die Kopplung von <strong>Gas</strong>- und<br />

Stromnetzen, auch auf Verteilungsebene, und<br />

die Integration in ein übergeordnetes „Smart<br />

Grid“ sind Kernpunkte eines „netzdienlichen“<br />

Ausbaus der Versorgungsnetze.<br />

Wie wird gemessen? Im Koalitionsvertrag<br />

der Bundesregierung werden intelligente<br />

Netze explizit erwähnt. 2014 sollen verlässliche<br />

Rahmenbedingungen für den sicheren<br />

Einsatz von intelligenten Messsystemen für<br />

Verbraucher, Erzeuger und Speicher geschaffen<br />

werden. Zukünftig dürfen nur Messsysteme<br />

eingebaut werden, die die Anforderungen<br />

des Schutzprofiles und die Technischen Richtlinien<br />

des BSI einhalten. Die Entwicklung von<br />

Spezifikationen für zukunftssichere, wirtschaftliche<br />

und „massentaugliche“ E-Zähler<br />

und Gateways sowie die Einbindung von <strong>Gas</strong>zählern<br />

ist eine der dringlichsten Aufgaben.<br />

Das sind nur einige der Themen, die auf<br />

dem Branchenevent referiert und diskutiert<br />

werden. Beachten Sie auch den Flyer, der diesem<br />

Heft beiliegt, und informieren Sie sich<br />

online unter www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de. Ich<br />

würde mich freuen, Sie am 17./18. Juni in Essen<br />

begrüßen zu können.<br />

Volker Trenkle<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 197


| INHALT<br />

|<br />

Ausgrabung Isarschiene. Ab Seite 236<br />

Aufstellungsraum einer <strong>Gas</strong>-Druckregel- und<br />

Messanlage EX-Zone 2 mit explosionsgeschützter<br />

elektrischer Anlage. Ab Seite 242<br />

Fachberichte<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

224 W.N. Schipaanboord, J.Marquering und<br />

J.Spiekhout<br />

Kontinuierliche Verfügbarkeit von<br />

<strong>Gas</strong>transportleitungen – Reparaturen<br />

und Anschlüsse bei vollem<br />

Volumenstrom und Druck<br />

Repair and connections at full flow pressure<br />

conditions – Welding on in-service gas transmission<br />

pipelines using a mechanized welding process<br />

232 R. Deiss<br />

Rehabilitationsplanung bei kathodisch<br />

geschützten <strong>Gas</strong>netzen<br />

Planning of rehabilitation measures for catodic<br />

protected gas pipelines<br />

236 M. Schad<br />

Langzeiterfahrungen mit Nachumhüllungssystemen<br />

von Schweißnähten<br />

Long term experiences with field joint coating<br />

systems<br />

Regelwerk<br />

242 K. Faber, A. Seemann und A. Schrader<br />

Anwendung der ATEX-Richtlinien<br />

auf Bauteile und Betriebsmittel von<br />

<strong>Gas</strong>anlagen<br />

Application of the European ATEX Directives on<br />

components and equipment of gas installations<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

248 J. Mischner, R. Sorowsky und A. Huhn<br />

Temperaturregelung in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen<br />

– Teil 1<br />

Temperature control in gas pre-heating facilities<br />

Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

202 BHKW-Anlage von Zeppelin Power Systems<br />

ausgezeichnet<br />

204 Schwank geht strategische Partnerschaft<br />

mit KKU Concept und Yanmar ein<br />

TSM-Gütesiegel für RWE Metering und<br />

Westnetz<br />

208 Rollout-Lösung für Smart Meter<br />

von Landis + Gyr<br />

209 Forschung und Entwicklung<br />

April 2014<br />

198 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


210 Personen<br />

Verbände und Vereine<br />

212 Fernleitungsnetzbetreiber veröffentlichen<br />

Netzentwicklungsplan 2014<br />

Zwei neue Broschüren der ASUE<br />

Veranstaltungen<br />

214 E-World energy & water mit Rekordbeteiligung<br />

216 Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

standen Hybridnetze im Fokus<br />

218 21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin<br />

220 Pipeline Technology Conference<br />

2014<br />

Im Profil<br />

258 German Society for Trenchless Technology e.V.<br />

(GSTT)<br />

Aus der Praxis<br />

260 Gefahren beim Befüllen und Entleeren<br />

von <strong>Gas</strong>rohrleitungen minimieren<br />

262 Neue Hochdruckleitungen für Kavernenspeicher<br />

in Epe<br />

264 Technik Aktuell<br />

266 Regelwerk<br />

Firmenporträt<br />

269 DENSO GmbH<br />

Rubriken<br />

197 Standpunkt<br />

200 Faszination <strong>Gas</strong><br />

271 Marktübersicht<br />

268 Termine<br />

270 Impressum<br />

Recht und Steuern<br />

9–16 Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach,<br />

Ausgabe 3-4/2014<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

7. Fachkongress<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

| INHALT |<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Programm-Übersicht<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />

für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Veranstalter<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern,<br />

Softwareunternehmen und der<br />

Geräte industrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

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April 2014<br />

Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 199 unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de


NACHRICHTEN FASZINATION GAS Schlagwort<br />

Januar/Februar 2012<br />

200 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Schlagwort<br />

NACHRICHTEN<br />

Tunnel für eine <strong>Gas</strong>pipeline,<br />

die unter dem Qiantang River in China verläuft.<br />

Der Tunneldurchmesser beträgt 3,780 m.<br />

Januar/Februar 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 201<br />

© www.herrenknecht.com


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

BHKW-Anlage von Zeppelin Power Systems<br />

ausgezeichnet<br />

Als „BHKW des Jahres 2013“ hat<br />

die Jury des Bundesverbandes<br />

Kraft-Wärme-Kopplung e.V. die aus<br />

sechs von Zeppelin Power Systems<br />

gelieferten Aggregaten bestehende<br />

Anlage des Backmittelherstellers<br />

Uniferm ausgezeichnet.<br />

Zeppelin Power Systems, Anbieter<br />

von Antriebs- und Energiesystemen,<br />

errichtete die Anlage in einem<br />

mehrstufigen Investitionsprozess<br />

über mehrere Jahre. Wie in den<br />

meisten BHKW-Projekten trat die<br />

Gesellschaft als Generalunternehmer<br />

auf und erbrachte alle Leistungen<br />

aus einer Hand. Dies umfasst<br />

die Konzeptfindung, die Projektrealisierung,<br />

die Inbetriebnahme und<br />

einen Instandhaltungsvertrag, der<br />

die Verfügbarkeit der Aggregate<br />

von 95 % garantiert. Die Anlage besteht<br />

aus BHKW-Modulen des Typs<br />

G3516A mit heißgekühlten Caterpillar<br />

<strong>Gas</strong>motoren und hat eine Gesamtleistung<br />

von 4 MW elektrisch,<br />

2,1 MW mechanisch und 7,9 MW<br />

thermisch. Sie versorgt das Werk mit<br />

Dampf, Heizwärme, Strom und Antriebsenergie<br />

für Luftverdichter. Jedes<br />

BHKW-Modul ist jährlich ca.<br />

8.300 Stunden in Betrieb. Uniferm<br />

ist damit in der Lage, seinen Wärmebedarf<br />

in der Hefeproduktion zum<br />

größten Teil aus der Anlage zu decken.<br />

Auch bei Ausfall des übergeordneten<br />

Stromnetzes können die<br />

BHKW-Module das Werk weiter<br />

eigenständig mit Strom versorgen.<br />

Das Fachmagazin „Energie & Management“<br />

stellt bereits seit 1996<br />

interessante BHKW-Anlagen vor, inzwischen<br />

wurden in der Rubrik<br />

„BHKW des Monats“ 195 Anlagen<br />

präsentiert. Seitdem wählt eine Jury<br />

aus den von Januar bis November<br />

von der E&M-Redaktion ausgesuchten<br />

und als „BHKW des Monats“ vorgestellten<br />

elf beispielhaften Anlagen<br />

das „BHKW des Jahres“. Das Auswahlgremium<br />

besteht aus Mitgliedern<br />

des Bundesverbandes Kraft-<br />

Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK). Die<br />

Jury entschied sich 2013 für das<br />

Uniferm-Projekt, weil es die vielfältigen<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

moderner KWK-Anlagen auch für<br />

sehr komplexe industrielle Produktionsprozesse<br />

zeige, für die die<br />

Energieströme und thermodynamischen<br />

Verhältnisse des gesamten<br />

Produktionsablaufs genauestens<br />

analysiert werden mussten. Außerdem<br />

lobte sie die sehr gute ingenieurtechnische<br />

Gestaltung des Projekts:<br />

Zur Systemlösung von Zeppelin<br />

Power Systems gehören eine<br />

sehr effektive Dampferzeugung mit<br />

Motor-BHKW auf Basis einer Heißkühlung,<br />

die effiziente Ausnutzung<br />

der Restwärme und die zweckmäßige<br />

Lösung, zwei BHKW-Aggregate<br />

auch zum Direktantrieb je eines<br />

Luftverdichters zu nutzen.<br />

VNG-Gruppe kann an positives Ergebnis<br />

des Vorjahres anknüpfen<br />

Mit einem Jahresüberschuss<br />

von 174 Mio € (Vorjahr:<br />

132 Mio.) hat die VNG AG für das<br />

Geschäftsjahr 2013 ihr bisher bestes<br />

Ergebnis erzielt. Der Jahresüberschuss<br />

der VNG-Gruppe, also aller<br />

im Konzern konsolidierter Unternehmen,<br />

beläuft sich auf 89 Mio. €<br />

(Vorjahr: 103 Mio.). Er resultiert vor<br />

allem aus den Ergebnisbeiträgen<br />

der Geschäftsbereiche <strong>Gas</strong>transport<br />

und <strong>Gas</strong>handel. Der Handel konnte<br />

im letzten Jahr seinen Ergebnisbeitrag<br />

weiter erhöhen.<br />

Insgesamt konnte die VNG-<br />

Gruppe mit ihren ausländischen<br />

Vertriebstöchtern den <strong>Erdgas</strong>absatz<br />

im vergangenen Jahr auf rund 362<br />

Mrd. kWh (Vorjahr: rund 324 Mrd.<br />

kWh) und damit um rund 12 % steigern.<br />

Ein Großteil der Konzernabsatzmengen<br />

entfiel auf die VNG AG.<br />

Hier nahm der Absatz auf knapp<br />

310 Mrd. kWh (Vorjahr: 274 Mrd.<br />

kWh) ebenfalls deutlich zu – das ist<br />

eine Steigerung um rund 13 %. Die<br />

Erhöhung des Absatzes gegenüber<br />

dem Vorjahr resultierte vor allem<br />

aus den gestiegenen Handelsaktivitäten<br />

an den europäischen Spotund<br />

Terminmärkten.<br />

April 2014<br />

202 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />

BP Norwegen verlängert Vertrag mit<br />

Bilfinger Industrier Norge<br />

Quelle: BP Norge.<br />

Bilfinger Industrier Norge verzeichnet<br />

seit Herbst 2013 den<br />

dritten Auftragseingang für Instandhaltungsarbeiten<br />

im Bereich<br />

Öl und <strong>Gas</strong> in der Nordsee: BP Norwegen<br />

hat eine Verlängerungsoption<br />

ausgeübt, die im Rahmenvertrag<br />

von 2011 vereinbart wurde. Die Vertragsverlängerung<br />

läuft vom 1. Mai<br />

2014 bis 30. April 2016 und umfasst<br />

die Leistungen Korrosionsschutz,<br />

Gerüstbau, Isolierung und Zugangstechnik<br />

in den Förderfeldern Valhall,<br />

Ula und Skarv. Das Auftragsvolumen<br />

liegt bei rund 50 Mio. €. Erst vor<br />

kurzem konnte die Bilfinger Gesellschaft<br />

zwei Verträge mit Statoil verlängern.<br />

Bilfinger baut mit diesen Erfolgen<br />

seine Stellung als Marktführer<br />

im Öl- und <strong>Gas</strong>-Geschäft in der<br />

Nordsee weiter aus. Die Arbeiten<br />

werden größtenteils von Gesellschaften<br />

in Norwegen und Großbritannien<br />

umgesetzt, Bilfinger Industrier<br />

Norge und Bilfinger Salamis UK<br />

spielen dabei eine führende Rolle.<br />

Die positive Entwicklung der Aktivitäten<br />

hat dazu beigetragen, dass<br />

die in dieser Branche tätigen Bilfinger<br />

Unternehmen seit Januar 2014<br />

in einer eigenen Division Bilfinger<br />

Oil & <strong>Gas</strong> zusammengefasst sind.<br />

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Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />

bei Planung, Bau und Betrieb<br />

oberste Priorität.<br />

Böhmer Kugelhähne werden daher<br />

ständig weiterentwickelt und<br />

den neuen Umfeldbedingungen<br />

in der Praxis angepasst.<br />

3 vollverschweißt/geschraubt<br />

3 alle Armaturen erfüllen<br />

einschlägige Regelnormen,<br />

(u.a. EN 13774, EN 14141)<br />

3 Anwendungsbereiche:<br />

im <strong>Gas</strong>speicher, Pipelinebau,<br />

in Übergabe- und Verdichter-<br />

Stationen etc.<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 203


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Schwank geht strategische Partnerschaft<br />

mit KKU CONCEPT und Yanmar ein<br />

Der<br />

Hallenheizungsspezialist<br />

Schwank hat offiziell die strategische<br />

Allianz mit Yanmar und KKU<br />

CONCEPT bekanntgegeben. Mit der<br />

Symbolischer Handshake zur Partnerschaft (von links nach rechts): Ringe van Kämmen,<br />

Manager Energy Systems Dept., Yanmar Europ BV, Sven Schwarze, Geschäftsführer der<br />

KKU CONCEPT, Oliver Schwank, Geschäftsführer der Schwank GmbH.<br />

Partnerschaft soll die Entwicklung<br />

eines völlig neuen Lösungsansatzes<br />

zur energieeffizienten Beheizung<br />

von Industriehallen gemeinsam voran<br />

gebracht werden. Der Konzeptansatz:<br />

Schaffung eines bivalenten<br />

Systems, das sich abhängig von den<br />

Umgebungsbedingungen jeweils<br />

eigenständig den günstigsten Energieträger<br />

wählt und den Einsatz erneuerbarer<br />

Energien nutzt. Das System,<br />

das nicht nur heizen sondern<br />

auch kühlen kann, wird Schwank ab<br />

Mitte des Jahres vermarkten.<br />

Yanmar ist ein international agierendes<br />

Maschinenbauunternehmen<br />

mit über 4 Mrd. € Umsatz und mehr<br />

als 15 000 Mitarbeitern. Im Bereich<br />

der <strong>Gas</strong>wärmepumpen-Technik gehört<br />

YANMAR mit 30 Jahren Erfahrung<br />

und über 220 000 verkauften<br />

Geräten weltweit zu den führenden<br />

Herstellern.<br />

TSM-Gütesiegel für RWE Metering und WESTNETZ<br />

Die Branchenverbände DVGW<br />

und VDE/FNN haben die RWE<br />

Metering GmbH und die Westnetz<br />

GmbH für ihr Technisches Sicherheitsmanagement<br />

(TSM) erfolgreich<br />

geprüft. Die RWE Metering ist<br />

als erster Messstellenbetreiber in<br />

Deutschland mit dem Zertifikat für<br />

das Technische Sicherheitsmanagement<br />

(TSM) in den Sparten <strong>Gas</strong> und<br />

Strom ausgezeichnet worden. Mit<br />

dem TSM-Gütesiegel wird das hohe<br />

Niveau zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen<br />

Aufbau- und Ablauforganisation<br />

und der erforderlichen<br />

Qualifikation des eingesetzten Personals<br />

in der <strong>Gas</strong>- und Stromversorgung<br />

unter Einhaltung aller Vorschriften<br />

anerkannt und bestätigt.<br />

Die seit Anfang 2013 operativ tätige<br />

Westnetz GmbH als größter<br />

deutscher Verteilnetzbetreiber hat<br />

die Gütesiegel für Strom und <strong>Gas</strong><br />

ebenfalls erhalten. Bereits die Vorgängergesellschaften<br />

von Westnetz<br />

wurden von den Verbänden zertifiziert.<br />

Das TSM ist eine freiwillige<br />

Selbstkontrolle, um die Effizienz, die<br />

Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität<br />

von technischen<br />

Dienstleistungen in der Energieund<br />

Wasserversorgung auf hohem<br />

Niveau zu halten. Gleichzeitig wird<br />

eine rechtssichere Aufbau- und Ablauforganisation<br />

gewährleistet. Die<br />

Zertifizierung hat auch einen hohen<br />

Stellenwert und große Akzeptanz<br />

bei der staatlichen Energieaufsicht.<br />

Zudem ist das Verfahren mit dem<br />

Qualitätsmanagement für das produzierende<br />

Gewerbe und für die Industrie<br />

vergleichbar.<br />

April 2014<br />

204 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Itron implementiert<br />

OpenWay Smart Grid<br />

Lösung in Österreich<br />

Itron, Inc. wird seine Smart Grid Lösung OpenWay im<br />

österreichischen Salzburg implementieren. Hierzu<br />

wurde ein Vertrag mit der Salzburg AG unterzeichnet,<br />

einem Energieversorgungsunternehmen mit 260 000<br />

Kunden im Bundesland Salzburg. Das Versorgungsunternehmen<br />

wird die Lösung in einem PLC-IPv6 Pilotprojekt<br />

einsetzen. Diese nutzt eine von Itron und Cisco gemeinsam<br />

entwickelte Architektur, die auf dem Internet<br />

Protocol Version 6 (IPv6) basiert und die technischen<br />

und wirtschaftlichen Anforderungen von Versorgungsunternehmen<br />

in einer Reihe von europäischen Staaten<br />

erfüllt.<br />

Die Salzburg AG arbeitet bei diesem Projekt mit der<br />

Fachhochschule Salzburg (FHS) und der Technischen<br />

Universität Graz (TUG) zusammen. Im Verlauf des nächsten<br />

Jahres wird das Projektteam die Robustheit der<br />

neuen IP-basierten Technologie evaluieren, die Interoperabilität<br />

und Austausch ermöglicht. Die Salzburg AG<br />

wird so Erkenntnisse über deren Einfluss auf den Betrieb<br />

der Versorgungsinfrastruktur gewinnen. Der Versorger<br />

wird die Itron Smart Grid Lösung in einzelnen Anwendungsfällen<br />

testen, etwa im Hinblick auf Remote Service<br />

Switch Eigenschaften, on-demand Zählerauslesungen<br />

und die Netzstabilität. Zudem ist das Projekt ein wichtiger<br />

erster Schritt des Energieversorgers, Verpflichtungen<br />

auf nationaler und europäischer Ebene zu erfüllen,<br />

nach denen 95 % der österreichischen Zähler bis zum<br />

Jahr 2019 „intelligent“ sein müssen.<br />

WLAN-fähiges<br />

Video-Inspektionssystem<br />

vCam5<br />

OTR Funktion (one-touch-recording)<br />

Geringes Gewicht und kompaktes Design<br />

Aufnahme auf USB, SD oder HDD<br />

Erfassung von JPEG-Standbildern<br />

Wi-Fi- und Ethernet-Schnittstelle<br />

Sonnenlichttaugliches<br />

8-Zoll-LCD-Display<br />

Aus C1 CONEXUS wird<br />

die KONEXUS Consulting<br />

Group<br />

Aus C1 CONEXUS wird die KONEXUS Consulting<br />

Group. Mit gleichbleibender Phonetik und neuer<br />

Schreibweise betont die größte deutsche Strategie- und<br />

Managementberatung für die Energiewirtschaft ihre<br />

Kernkompetenzen. Aufgrund des anhaltenden Wachstums<br />

eröffnet das Beratungshaus im März einen dritten<br />

Standort in Düsseldorf.<br />

www.sebakmt.com/vcam5<br />

SebaKMT<br />

Dr.-Herbert-Iann-Str. 6<br />

96148 Baunach<br />

T +49 (0) 95 44 - 6 80<br />

F +49 (0) 95 44 - 22 73<br />

sales@sebakmt.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> www.sebakmt.com 205


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Die Lewa GmbH beliefert Großprojekt im<br />

Persischen Golf mit Prozess-Membranpumpen<br />

Für die Erschließung und Förderung<br />

zweier großer Offshore-<br />

<strong>Gas</strong>felder im Persischen Golf, wurden<br />

40 Prozess-Membranpumpen<br />

bei der deutschen Lewa GmbH geordert.<br />

Die Bestellung im Wert von<br />

ca. 30 Mio. € ist die bisher größte in<br />

der Geschichte des Unternehmens.<br />

Wenn das Projekt wie geplant<br />

2015 abgeschlossen wird, ist die Anlage<br />

im Persischen Golf die größte<br />

ihrer Art in Saudi-Arabien: Sie wird<br />

in der Lage sein, pro Tag 70 Mio m³<br />

Ethan, Propan, Butan und <strong>Erdgas</strong><br />

aus den beiden Offshore-Feldern<br />

zu verarbeiten und daraus etwa<br />

50 Mio. m³ verkaufsfertiges <strong>Gas</strong> zu<br />

produzieren. Das Potenzial bei<br />

Nachfragespitzen oder in Ausnahmesituationen<br />

liegt sogar bei 86<br />

Mio. m³.<br />

Air Products und Nippon Steel & Sumikin unterzeichnen<br />

Vereinbarung für Zusammenarbeit<br />

Air Products und NIPPON STEEL<br />

& SUMIKIN Pipeline & Engineering<br />

Co. Ltd. haben eine Vereinbarung<br />

unterzeichnet, nach der die<br />

beiden Unternehmen ihre Intention<br />

unterstreichen, in dem wachsenden<br />

Markt für Wasserstofftankstellen in<br />

Japan zukünftig zusammenzuarbeiten.<br />

Die Vereinbarung beinhaltet<br />

auch das Ziel, eine langfristige Beziehung<br />

beim Marketing und der<br />

Versorgung zwischen dem US-amerikanischen<br />

und dem japanischen<br />

Unternehmen mit Sitz in Tokio einzugehen.<br />

Im Rahmen der noch zu formalisierenden,<br />

finalen Vereinbarung<br />

wird Air Products die Technologie<br />

für SmartFuel®-Wasserstofftank stellen<br />

sowie für die Betankungsprotokoll-Lizenz,<br />

Infrastrukturtechnik<br />

und das Design bereitstellen. NSPE<br />

ist für die Technik, die Konstruktion<br />

und die Anpassung der Technologie<br />

an den japanischen Markt<br />

zuständig. Air Products Japan und<br />

NSPE arbeiten mit Kunden im<br />

Markt für Fahrzeugbetankung zusammen.<br />

April 2014<br />

206 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Biogas<br />

Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

Auch in der zweiten Auflage werden sämtliche Aspekte der Einspeisung von Biogas<br />

von der Erzeugung über die Aufbereitung bis hin zur Einspeisung behandelt.<br />

Schwerpunkt ist die verfahrenstechnische Betrachtung der Gesamtprozesskette.<br />

Dabei werden die derzeit geltenden technischen, regula torischen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen in Deutschland zu Grunde gelegt. Das Buch soll als<br />

Standardwerk für die Biogaseinspeisung dienen und ist an alle Interessengruppen<br />

gerichtet, die sich fachlich mit der Biogaseinspeisung beschäftigen.<br />

Hrsg.: Frank Graf, Siegfried Bajohr<br />

2. Auflage 2014<br />

496 Seiten, vierfarbig, DIN A5<br />

Hardcover mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />

ISBN: 978-3-8356-3363-6<br />

Preis: € 160,–<br />

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DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

KNOWLEDGE WISSEN FÜR DIE FOR THE<br />

ZUKUNFT FUTURE<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

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Biogas – Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

2. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-3363-6 für € 160,– (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PABIOG2013<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Rollout-Lösung für Smart Meter von Landis + Gyr<br />

Zum Abschluss der E-World energy<br />

& water 2014 zieht Landis+<br />

Gyr eine positive Bilanz: Insbesondere<br />

zeigten die Messe-Besucher<br />

großes Interesse an der Gridstream®<br />

Solution für den Smart Meter Rollout,<br />

die am Stand von Landis+Gyr<br />

live präsentiert wurde.<br />

Die Gesamtlösung mit dem Namen<br />

„Gridstream Solution“ ermöglicht<br />

es externen Marktteilnehmern,<br />

Messstellenbetreibern, Netzbetreibern<br />

und insbesondere Gateway<br />

Administratoren, sämtliche Prozesse<br />

beim Smart Metering gesetzeskonform<br />

zu nutzen und zu verwalten.<br />

Der Prototyp wurde nach den<br />

Vorgaben des Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik<br />

(BSI), der Physikalisch-Technischen<br />

Bundesanstalt (PTB) sowie des Forum<br />

Netztechnik/Netzbetrieb im<br />

VDE (FNN) entwickelt.<br />

agri.capital erwirbt Biogasanlage Bergheim<br />

von Windwärts<br />

Die agri.capital GmbH hat die<br />

von der Windwärts Energie<br />

GmbH entwickelte und betriebene<br />

Biogasanlage in Bergheim übernommen.<br />

In einer bis Ende März andauernden<br />

Übergangsphase werden<br />

jetzt die laufenden Geschäfte<br />

an die neuen Eigentümer von agri.<br />

capital übertragen. Mit einem Portfolio<br />

von ca. 100 Standorten und einer<br />

elektrischen Anschlussleistung<br />

von insgesamt rund 103 MW gilt<br />

agri.capital bereits heute als größter<br />

Energieerzeuger auf Biogasbasis in<br />

Europa.<br />

E.ON behauptet sich im Geschäftsjahr 2013<br />

E<br />

.ON hat das Geschäftsjahr 2013<br />

mit einem Ergebnis im Rahmen<br />

der Erwartungen abgeschlossen.<br />

Das EBITDA ist gegenüber dem Vorjahr<br />

um 14 % auf 9,3 Mrd. € gesunken.<br />

Es liegt damit innerhalb der erwarteten<br />

Bandbreite, ebenso wie<br />

der nachhaltige Konzernüberschuss<br />

in Höhe von 2,2 Mrd. €. Positiv wirkten<br />

sich Kostensenkungen im Rahmen<br />

des Programms E.ON 2.0 sowie<br />

der Ergebnisanstieg im Bereich Exploration<br />

& Produktion aus. Negativ<br />

wirkten der Entfall der Ergebnisbeiträge<br />

veräußerter Gesellschaften<br />

und die Marktbedingungen in der<br />

fossilen Erzeugung. Zudem war<br />

2012 durch die Einmalzahlung im<br />

Rahmen der Nachverhandlung von<br />

<strong>Gas</strong>lieferverträgen geprägt, die sich<br />

im Jahr 2013 nicht wiederholt hat.<br />

Das nachhaltige Ergebnis je Aktie<br />

beträgt rund 1,18 €, der Dividendenvorschlag<br />

liegt bei 0,60 € je Namensaktie.<br />

April 2014<br />

208 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Entwicklung | NACHRICHTEN |<br />

Forschungsprojekt zur <strong>Erdgas</strong>nutzung in der<br />

Euregio Rhein-Waal<br />

Niederländische und nordrheinwestfälische<br />

Partner werden in<br />

einem grenzüberschreitenden Projekt<br />

„LNG an Rhein und Waal“ die<br />

Potenziale für Anwendungen von<br />

verflüssigtem <strong>Erdgas</strong> (LNG) im<br />

Schwerlastverkehr und in der Schifffahrt<br />

untersuchen. Dieser Kraftstoff<br />

kann Kostenvorteile im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Dieselkraftstoffen<br />

bieten und leistet bei entsprechender<br />

Anwendung erhebliche Vorteile<br />

für den Klima- und Umweltschutz.<br />

Das Projekt ist eine Initiative der<br />

Stiftung Energy Valley (Konsortialführung)<br />

der Stadtregion Arnheim-<br />

Nimwegen, dem Entwicklungszentrum<br />

für Schiffstechnik und Transportsysteme<br />

e.V. an der Universität<br />

Duisburg-Essen (DST) und der EnergieAgentur.NRW.<br />

Das Projekt wird<br />

kofinanziert aus dem INTERREG IV-A-<br />

Programm der Euregio Rhein-Waal,<br />

wie auf dem Workshop „Small Scale<br />

LNG“ im Rahmen der Energiemesse<br />

E-world in Essen bekannt gegeben<br />

wurde.<br />

Neben der Bildung eines<br />

deutsch-niederländischen Netzwerks<br />

soll eine Potenzialstudie erstellt<br />

werden, in der die Wirtschaftlichkeit<br />

einer Markteinführung von<br />

LNG als neuem Kraftstoff analysiert<br />

und herausgearbeitet wird. Die Studie<br />

soll auch aufzeigen, inwiefern<br />

der Ausbau einer LNG Infrastruktur<br />

in der Euregio Rhein Waal notwendig<br />

und deren effektive Nutzung<br />

möglich ist. Das Projekt wird zunächst<br />

bis Oktober dieses Jahres<br />

laufen.<br />

In der Euregio Rhein-Waal steht<br />

bereits die erste LNG-Tankstelle für<br />

LKW in Duiven (Provinz Gelderland).<br />

Es gibt in den Niederlanden weitere<br />

vergleichbare Initiativen in den Gemeinden<br />

Berkelland und Nimwegen.<br />

In Nordrhein-Westfalen untersucht<br />

die EnergieAgentur.NRW mit<br />

dem Netzwerk Kraftstoffe und Antriebe<br />

der Zukunft die Potenziale<br />

von LNG, insbesondere für Europas<br />

größten Binnenhafen Duisburg und<br />

den Schwerlastverkehr zwischen<br />

den Niederlanden und Nordrhein-<br />

Westfalen.<br />

Europe’s Leading Conference and<br />

Exhibition on New Pipeline Technologies<br />

9th Pipeline Technology<br />

Conference<br />

Pipeline Technology<br />

Conference 2010<br />

12-14 May 2014, Estrel Convention Center, Berlin, Germany<br />

www.pipeline-conference.com<br />

Euro Institute for Information<br />

and Technology Transfer<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 209


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Personen<br />

Ralf Reifferscheidt ist Sprecher der Geschäftsführung<br />

bei Pöyry Deutschland<br />

Ralf Reifferscheidt (56) ist seit dem<br />

1. Januar 2014 neuer technischer<br />

Geschäftsführer der Pöyry Deutschland<br />

GmbH, einem führenden Consulting-<br />

und Engineering-Unternehmen<br />

mit ausgewiesener Expertise in<br />

den Bereichen Energie, Industrie,<br />

Verkehr, Wasser, Hoch- und Städtebau<br />

sowie Umwelt. Er folgt in dieser<br />

Position Walter Hengst, der Ende<br />

2013 nach rund 30 Jahren bei Pöyry<br />

in den Ruhestand gegangen ist. Ralf<br />

Reifferscheidt leitet als Sprecher der<br />

Geschäftsführung die Geschäfte von<br />

Pöyry gemeinsam mit Julia Bangerth,<br />

die seit 2013 als kaufmännische<br />

Geschäftsführerin für das Unternehmen<br />

tätig ist.<br />

Ralf Reifferscheidt leitet als Technischer<br />

Geschäftsführer das operative<br />

Geschäft der Pöyry Deutschland<br />

GmbH und trägt darüber hinaus Verantwortung<br />

für die Bereiche Business<br />

Development, Vertrieb, Qualitätsmanagement<br />

sowie Marketing und<br />

Kommunikation. Der Diplom-Ingenieur<br />

für Maschinenbau und Verfahrenstechnik<br />

war vor seinem Wechsel<br />

zu Pöyry seit 2009 als Business Unit<br />

Director & General Manager beim<br />

Stahl-, Maschinen- und Anlagenbauer<br />

Maurer Söhne GmbH & Co. KG in<br />

München tätig. Zuvor durchlief er<br />

beim Konsum güterhersteller Henkel<br />

AG & Co. KGaA in Düsseldorf verschiedene<br />

Führungspositionen – als<br />

Leiter der Bereiche Controlling, Corporate<br />

Engineering und Corporate<br />

Technology.<br />

Frank Hirschmann als Vertriebsleiter Central Europe<br />

der <strong>Gas</strong>-Sparte bei Itron<br />

Die Itron GmbH gewinnt mit<br />

Frank Hirschmann einen erfahrenen<br />

Vertriebsleiter für den Bereich<br />

<strong>Gas</strong>. Als Senior Director Sales, Marketing<br />

& Delivery <strong>Gas</strong>, Central Europe<br />

verantwortet Hirschmann den<br />

gesamten Vertrieb im <strong>Gas</strong>geschäft<br />

bei Itron. Zu seinen Aufgaben gehören<br />

die Ausarbeitung und Umsetzung<br />

der Business Developmentsowie<br />

die Entwicklung einer lokalen<br />

Go-to-Market Strategie.<br />

Vor seinem Wechsel zu Itron war<br />

er bei General Electric als Sales Director<br />

Measurement & Control für<br />

Deutschland, Österreich und die<br />

Schweiz (DACH) zuständig. Er leitete<br />

hier den Geschäftsbereich Vertrieb<br />

des Anbieters sensorgestützter<br />

Messgeräte- und Prüftechnik. Davor<br />

war Hirschmann von 2007 bis 2009<br />

Sales Manager Sensing für die<br />

DACH-Region. In den folgenden<br />

zwei Jahren verantwortete er als Sales<br />

Director Sensing Southern Europe<br />

den Vertrieb für Sensor- und<br />

Messsysteme mit Blick auf die Märkte<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz,<br />

Spanien, Italien, Portugal und<br />

Frankreich sowie Marokko, Algerien,<br />

Tunesien und Libyen. Von 1991 bis<br />

2007 war er in verschiedenen Positionen<br />

bei Schneider Electric tätig,<br />

zuletzt als Sales Manager NRW OEM<br />

Business. Dort fielen die Integration<br />

der Berger Lahr Vertriebsaktivitäten<br />

und der Ausbau des Serien- und Lösungsgeschäfts<br />

in seinen Aufgabenbereich.<br />

Hirschmann ist Diplom-Ingenieur<br />

für Automatisierungstechnik<br />

und arbeitet in der Karlsruher Zentrale<br />

von Itron.<br />

Neuer Geschäftsführer bei Schwank<br />

Der<br />

Hallenheizungsspezialist<br />

Schwank hat mit Dieter Müller<br />

zum 01.03.2014 einen neuen Geschäftsführer<br />

bestellt. Der 50-jährige<br />

Maschinenbauingenieur bringt<br />

sowohl in kaufmännischer als auch<br />

technischer Sicht die Voraussetzungen<br />

zur Leitung des Unternehmens<br />

mit.<br />

Der gebürtige Marburger kann<br />

vielschichtige Erfahrungen im Bereich<br />

der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik<br />

nachweisen. 18 Jahre<br />

war Müller im Management von<br />

Vaillant in unterschiedlichen Bereichen<br />

tätig, zuletzt als Geschäftsführer<br />

für Produktion und Technik. Mit<br />

der Entwicklung von energiesparenden<br />

Heizsystemen, aber auch<br />

durch konsequente Umsetzung des<br />

Lean Management-Ansatzes hat er<br />

bei Vaillant nachhaltig Zeichen gesetzt.<br />

Dieter Müller wird das Unternehmen<br />

mit Oliver Schwank als<br />

Doppelspitze leiten.<br />

April 2014<br />

210 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />

GASFACHLICHE &<br />

WASSERFACHLICHE<br />

AUSSPRACHETAGUNG<br />

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VORMERKEN!<br />

2014 in Karlsruhe<br />

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<strong>Gas</strong>-/Wasser-Fachmesse<br />

29.9<br />

30.9 1.10<br />

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Mit den kostenfreien Newslettern „watNews“ und<br />

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| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Verbände und Vereine<br />

Fernleitungsnetzbetreiber veröffentlichen Netzentwicklungsplan<br />

<strong>Gas</strong> 2013<br />

Rund 2,2 Mrd. € investieren die<br />

deutschen Fernleitungsnetzbetreiber<br />

(FNB) im Zeitraum bis 2023<br />

in den Ausbau der nationalen <strong>Gas</strong>-<br />

Infrastruktur. „Damit engagieren<br />

die deutschen Fernleitungsbetreiber<br />

sich in bedeutendem Umfang<br />

beim Thema Versorgungssicherheit“,<br />

macht Inga Posch, die Geschäftsführerin<br />

der Vereinigung der<br />

Fernleitungsnetzbetreiber <strong>Gas</strong> (FNB<br />

<strong>Gas</strong>), deutlich. Der veröffentlichte<br />

zweite deutschlandweite Netzentwicklungsplan<br />

<strong>Gas</strong> listet insgesamt<br />

27 von der BNetzA bestätigte Maßnahmen<br />

der FNB für die nächsten<br />

zehn Jahre auf. In der Folge wächst<br />

die installierte Verdichterleistung<br />

in Deutschland um insgesamt<br />

344 MW, 522 km neue Hochdruckgasleitungen<br />

werden neu verlegt.<br />

Das Dokument ist auf der Internetseite<br />

des FNB <strong>Gas</strong> veröffentlicht.<br />

„Eine besondere Aufgabe, die<br />

von uns als FNB in Zukunft erfolgreich<br />

gelöst werden muss, ist die<br />

derzeit signifikant abnehmende inländische<br />

Produktion von L-<strong>Gas</strong>“,<br />

sagt Posch weiter. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass auch die L-<strong>Gas</strong>-<br />

Importmengen aus den Niederlanden<br />

in den nächsten Jahren stark<br />

rückläufig sein werden. Als mögliche<br />

Strategie zur langfristigen Sicherung<br />

der <strong>Gas</strong>versorgung in<br />

Deutschland und Europa beschäftigt<br />

sich deshalb der NEP 2013 erstmals<br />

mit der Umstellung von heute<br />

noch mit L-<strong>Gas</strong> versorgten Gebieten<br />

auf H-<strong>Gas</strong>. „Mit dem NEP 2013 starten<br />

wir den intensiven öffentlichen<br />

Diskussionsprozess mit Marktpartnern<br />

und Regulierungsbehörde<br />

über die erforderlichen Maßnahmen“,<br />

führt Posch weiter aus.<br />

Die Festlegung der planerischen<br />

Rahmenbedingungen des NEP 2013<br />

erfolgte in enger Abstimmung mit<br />

der Bundesnetzagentur sowie<br />

Marktteilnehmern wie <strong>Gas</strong>händlern,<br />

Kraftwerks-und Speicherbetreibern.<br />

Dabei stand die Kontinuität bei der<br />

Planung und dem Ausbau der <strong>Gas</strong>fernleitungsnetze<br />

im Rahmen der<br />

Energiewende im Mittelpunkt. Hierzu<br />

zählte insbesondere das Änderungsverlangen<br />

der BNetzA vom<br />

18. Dezember 2013, das zur zusätzlichen<br />

Aufnahme von Maßnahmen<br />

in den NEP 2013 führte.<br />

Derzeit werten die FNB die am<br />

7. März beendete Konsultation zum<br />

NEP 2014 aus, deren Ergebnisse am<br />

1. April 2014 an die BNetzA übermittelt<br />

werden. Parallel dazu haben die<br />

Unternehmen bereits mit Vorbereitungen<br />

zu Inhalten und Ablauf des<br />

Szenariorahmens für den NEP 2015<br />

begonnen.<br />

Zwei neue Broschüren der ASUE<br />

1. <strong>Gas</strong>wärmepumpen in<br />

Wohngebäuden – Grundlagen<br />

Die Broschüre „<strong>Gas</strong>wärmepumpen<br />

in Wohngebäuden“ erklärt<br />

dem Leser in klaren Illustrationen<br />

unter anderem die Funktionsweise<br />

von Zeolith-<strong>Gas</strong>wärmepumpen – einer<br />

neuen Produktfamilie am Markt<br />

für <strong>Erdgas</strong>-basierte Heizungen und<br />

Trinkwassererwärmung. Informationen<br />

zu möglichen Wärmequellen<br />

für die Verwendung der <strong>Gas</strong>wärmepumpe<br />

im Eigenheim sowie Fördermöglichkeiten<br />

und ein aktuelles<br />

Kostenbeispiel werden ebenfalls<br />

aufgezeigt.<br />

Die Broschüre richtet sich an Eigenheimbesitzer,<br />

Planer und Interessenten<br />

innovativer Energieanwendungen<br />

und kann kostenlos<br />

heruntergeladen werden: http://<br />

asue.de/themen/gaswaermepumpe-kaelte/broschueren/gaswaermepumpen_in_wohngebaeuden.html<br />

2. Direkte Trocknung mit<br />

Abgasen aus KWK-Anlagen<br />

Die Broschüre „Direkte Trocknung<br />

mit Abgasen aus KWK-Anlagen“ beschreibt<br />

die genannten industriellen<br />

Trocknungsverfahren und enthält<br />

wichtige Planungsgrundsätze<br />

für den Aufbau einer Trocknungsanlage.<br />

Die Broschüre richtet sich an Anwender<br />

industrieller Trocknungsverfahren,<br />

Planer und Betreiber von<br />

KWK-Anlagen. Das kostenlose PDF<br />

der Broschüre findet sich unter http://asue.de/themen/blockheizkraftwerke/broschueren/direkte_<br />

trocknung.html<br />

April 2014<br />

212 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Verbände und Vereine | NACHRICHTEN |<br />

Über tausend neue <strong>Erdgas</strong>/Biogas-Fahrzeuge<br />

in der Schweiz<br />

Während der Schweizer Neuwagenmarkt<br />

letztes Jahr gegenüber<br />

dem Rekordjahr 2012 um 6,7 %<br />

zurückging, ist die Zahl der <strong>Erdgas</strong>/<br />

Biogas-Fahrzeuge 2013 um über<br />

10 % Prozent gestiegen. Mit 1048<br />

neu verkauften Fahrzeugen hat der<br />

Bestand dieser umweltschonenden<br />

Fahrzeuge in der Schweiz und im<br />

Fürstentum Liechtenstein auf 11<br />

287 zugenommen. 27,8 % der verkauften<br />

<strong>Erdgas</strong>-Modelle stammten<br />

von Opel (Zafira, Tourer und Combo),<br />

25,8 % von Fiat (Panda, Punto,<br />

Doblò, Qubo, Fiorino, Ducato) und<br />

24,6 % von Volkswagen (eco UP!,<br />

Caddy, Passat und Touran). Favorit<br />

im Schweizer Markt war der VW<br />

Caddy Ecofuel mit 118 Fahrzeugen.<br />

Der durchschnittliche Preis für<br />

<strong>Erdgas</strong>/Biogas ist 2013 an den Tankstellen<br />

konstant geblieben. Umgerechnet<br />

auf Benzin kostete ein Liter<br />

im gesamtschweizerischen Durchschnitt<br />

1,18 Franken, was über 30 %<br />

günstiger ist als Benzin. Dem an den<br />

Tankstellen verkauften <strong>Erdgas</strong> wird<br />

rund 20 % Biogas beigemischt, was<br />

die CO 2 -Emissionen im Vergleich zu<br />

Benzin und Diesel um insgesamt bis<br />

zu 40 % reduziert. Die Zahl der <strong>Erdgas</strong>/Biogas-Tankstellen<br />

erhöhte sich<br />

2013 um 5 auf 140 Stationen.<br />

dena-Strategieplattform Power to <strong>Gas</strong> empfiehlt<br />

gezielte Anreize für Speicherlösungen<br />

Die von der Deutschen Energie-<br />

Agentur (dena) initiierte Strategieplattform<br />

Power to <strong>Gas</strong> plädiert<br />

dafür, bei anstehenden Gesetzesänderungen<br />

die Rahmenbedingungen<br />

für Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlagen zu<br />

verbessern. Nur so könne die im Koalitionsvertrag<br />

der Bundesregierung<br />

angestrebte Marktreife für die<br />

Speicherung von Strom aus erneuerbaren<br />

Quellen in Form von <strong>Gas</strong><br />

erreicht werden.<br />

Konkret gebe es vor allem drei<br />

Ansatzpunkte: Bislang wird Strom<br />

aus erneuerbaren Quellen vergütet,<br />

auch wenn er nicht genutzt werden<br />

kann. Diese sogenannte Härtefallregelung<br />

behindert jedoch die Entwicklung<br />

von Speicherlösungen für<br />

überschüssigen Strom. Zudem sollten<br />

Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlagen nicht<br />

mehr als Letztverbraucher eingestuft<br />

werden. Das würde sie von Abgaben<br />

und Umlagen für den Strombezug<br />

entlasten. Schließlich müssten<br />

Wasserstoff und Methan aus<br />

Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlagen als vollwertige<br />

erneuerbare Kraftstoffe anerkannt<br />

werden.<br />

Beim Power-to-<strong>Gas</strong>-Verfahren<br />

wird mit Hilfe von erneuerbarem<br />

Vollständige Funktionalität unter<br />

WINDOWS, Projektverwaltung,<br />

Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />

Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />

Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />

Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />

Strom Wasserstoff und Methan erzeugt.<br />

Das <strong>Gas</strong> kann im vorhandenen<br />

<strong>Erdgas</strong>netz transportiert und<br />

gespeichert und anschließend vielseitig<br />

genutzt werden, sei es zur Erzeugung<br />

von Strom und Wärme<br />

oder als Kraftstoff.<br />

Die Strategieplattform Power to<br />

<strong>Gas</strong> wird von der dena gemeinsam<br />

mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung<br />

und Verbänden umgesetzt,<br />

um die Weiterentwicklung der Systemlösung<br />

Power to <strong>Gas</strong> zu unterstützen.<br />

Im Rahmen eines Treffens<br />

mit Parlamentariern in Berlin haben<br />

die Mitglieder der Plattform kürzlich<br />

ihre Empfehlungen vorgestellt. Die<br />

Vorträge des Parlamentarischen<br />

Abends sowie weitere Informationen<br />

zu Power to <strong>Gas</strong>, zur Strategieplattform<br />

und zu den Projektpartnern<br />

stehen unter www.powertogas.info<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>Gas</strong>, Wasser,<br />

Fernwärme, Abwasser,<br />

Dampf, Strom<br />

Stationäre und dynamische Simulation,<br />

Topologieprüfung (Teilnetze),<br />

Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />

Mischung von<br />

Inhaltsstoffen, Verbrauchsprognose,<br />

Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />

Schwachlast und Kondensation,<br />

Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />

Speicherung von<br />

Rechenfällen<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 213


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

14. E-world energy & water mit Rekordbeteiligung<br />

Die 14. Ausgabe der europäischen<br />

Leitmesse der Energieund<br />

Wasserwirtschaft verzeichnete<br />

eine neue Rekordbeteiligung bei<br />

Ausstellern und Besuchern. 620<br />

Aussteller aus 25 Nationen zeigten<br />

ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

in der Messe Essen (2013: 610 Aussteller<br />

aus 22 Ländern) – darunter<br />

zahlreiche Global Player wie E.ON,<br />

RWE, EnBW, Vattenfall, Siemens und<br />

die Telekom. Erstmals dabei waren<br />

internationale Branchengrößen wie<br />

ASX Energy aus Australien, Taqa<br />

Energy aus Abu Dhabi oder die usamerikanische<br />

OPC Foundation.<br />

23 500 Besucher reisten aus über 70<br />

Ländern an, um sich auf dem internationalen<br />

Branchentreff über die<br />

Zukunft der europäischen Energieversorgung<br />

zu informieren.<br />

Lösungen für die Energiewende<br />

Im Mittelpunkt der E-world 2014<br />

stand die Energiewende. Präsentiert<br />

wurden unter anderem Innovationen<br />

für die Produktion und Speicherung<br />

erneuerbarer Energien sowie<br />

Technologien für eine effizientere<br />

Energieerzeugung und –nutzung.<br />

Der Ausstellungsbereich „Smart<br />

Energy“, Innovationsmotor der Branche,<br />

wuchs erneut deutlich. Über 80<br />

Unternehmen zeigten ihre Lösungen<br />

für intelligent steuerbare Netze<br />

(smart grids), Zähler (smart metering),<br />

vernetzte Haustechnik, Energiespeicherung<br />

und Energiedatenmanagement<br />

– ein Plus von 14 %.<br />

Die Internationale Messe<br />

der Entscheider<br />

Erneut erwies die Messe der Energiewirtschaft<br />

dabei als Treffpunkt<br />

der Entscheider. 80 % der Fachbesucher<br />

sind an Einkäufen und Beschaffungen<br />

in ihren Unternehmen<br />

beteiligt – vor allem bei Energieversorgern,<br />

Dienstleistern und Industrieunternehmen.<br />

Das größte Besucherinteresse<br />

verzeichneten die Bereiche<br />

Energiehandel, erneuerbare<br />

Energien, Energieeffizienz und<br />

Smart Metering.<br />

Besucherresonanz<br />

Die Bedeutung der E-world als europäische<br />

Leitmesse unterstrich auch<br />

das große internationale Interesse.<br />

Die am stärksten vertretenen <strong>Gas</strong>tnationen<br />

waren Großbritannien<br />

und die Schweiz vor den Niederlanden,<br />

Österreich und Italien. Viele internationale<br />

Delegationen nutzten<br />

die E-world, um sich über die neuesten<br />

Technologien in den energiewirtschaftlichen<br />

Kernbereichen Erzeugung,<br />

Effizienz, Handel, Transport,<br />

Speicherung und grüne<br />

Technologien zu informieren – darunter<br />

erstmals die japanische Präfektur<br />

Fukushima. Bestnoten erhielt<br />

die E-world 2014 von Besuchern<br />

und Ausstellern. Sie lobten das Angebot<br />

der Messe und die sehr hohe<br />

Qualität der Besucher. Bereits jetzt<br />

wollen 93 % der Besucher und 94 %<br />

der Aussteller auch bei der nächsten<br />

E-world vom 10. bis 12. Februar<br />

2015 mit dabei sein. Hervorragend<br />

angenommen wurde auch das Rahmenprogramm<br />

der E-world.<br />

„Führungstreffen Energie“<br />

Die Energiewelt von morgen stand<br />

im Mittelpunkt des „Führungstreffen<br />

Energie“, das in Zusammenarbeit<br />

mit der Süddeutschen Zeitung<br />

bereits zum dritten Mal am Vortag<br />

der E-world stattfand. Nordrheins-<br />

Westfalens Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft machte sich dabei<br />

für den Ausbau der Windenergie im<br />

Landesinneren stark. Die kostengünstige<br />

Technik müsse eine zentrale<br />

Säule der Energiewende in<br />

Deutschland sein, forderte sie.<br />

Drittes „Forum Energiewende“<br />

Aktuelle Fragestellungen der Energiewende<br />

und mögliche Antworten<br />

waren auch Thema auf dem dritten<br />

„Forum Energiewende“. An dem Gemeinschaftsstand<br />

von Akteuren aus<br />

Politik, Wirtschaft und Forschung<br />

standen die Bereiche erneuerbare<br />

Energien, Energieeffizienz und Energiespeicherung<br />

im Mittelpunkt. Zu<br />

den Ausstellern zählen unter anderem<br />

die Deutsche Energie-Agentur<br />

GmbH (dena), das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie,<br />

die Universität Flensburg und das<br />

Zentrum für Energietechnik der Universität<br />

Bayreuth.<br />

25 Konferenzen zu marktnahen<br />

Themen<br />

Wissen aus erster Hand für über<br />

2500 Teilnehmer vermittelten rund<br />

200 Referenten im messebegleitenden<br />

Fachkongress, dessen Ausrichtung<br />

der gestiegenen Internationalität<br />

der E-world Rechnung trug.<br />

Themen waren unter anderem der<br />

„Europäische Strommarkt“ und der<br />

„Internationale <strong>Gas</strong>markt“. Erfolgreiche<br />

Premiere feierte außerdem die<br />

rein wissenschaftliche Konferenz<br />

„SmartER Europe“. Besucher lobten<br />

die Synergien von Messe und Kongress.<br />

Tag der Kommunen<br />

Die Energiewende und ihre aktive<br />

Gestaltung in den Städten und Gemeinden<br />

war das Topthema am „Tag<br />

der Kommunen“. Fachvorträge beleuchteten<br />

die Chancen der<br />

Energiewende für die lokale Wertschöpfung<br />

und stellten Best Practice-Beispiele<br />

vor. Ein fachlich geführter<br />

Messerundgang förderte anschließend<br />

den Austausch zwischen<br />

kommunalen Entscheidern und<br />

energiewirtschaftlichen Akteuren.<br />

April 2014<br />

214 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


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1. INVITED PRESENTATIONS: Global Natural <strong>Gas</strong> Developments<br />

and European <strong>Gas</strong> Infrastructure Challenges; Natural <strong>Gas</strong> Market<br />

Development in Croatia, Natural <strong>Gas</strong> Production in Adriatic<br />

2. PANEL DISCUSSION: <strong>Gas</strong> Market Opening<br />

3. ROUND TABLES: Hybrid Technics and Efficiency<br />

4. Planned Development Projects<br />

5. Onshore and Offshore Distributed Energy Generation<br />

6. Global Approach to Energy Industry and Future Requirements<br />

7. Security and Management<br />

8. Problems with Buried <strong>Gas</strong> Pipelines<br />

9. <strong>Gas</strong>ification Process in Dalmatia<br />

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| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum standen<br />

Hybridnetze im Fokus<br />

Unter welchem Motto wird die<br />

nächste Veranstaltung stattfinden?<br />

Diese Frage beschäftigt bereits<br />

die Macher des Oldenburger<br />

Rohrleitungsforums 2015. Und das<br />

passt. Macht es doch deutlich, welche<br />

Ausnahmestellung und welchen<br />

Ruf sich das kleine aber feine<br />

Forum erarbeitet hat. Traditionell<br />

diskutieren die Fachleute der Branche<br />

über den aktuellen Stand der<br />

Technik, werfen gleichzeitig aber<br />

auch den Blick nach vorn: Was müssen<br />

wir noch tun, sind wir auf dem<br />

richtigen Weg und welche Verfahren<br />

und Modelle haben das Potenzial,<br />

weiter entwickelt zu werden? Solche<br />

Fragen bilden die Grundlagen<br />

der vielfach kontroversen, aber<br />

meist fruchtbaren Diskussionen in<br />

den Vortragsblocks, auf der Fachausstellung<br />

und dem legendären<br />

Grünkohlabend, der den ersten Veranstaltungstag<br />

beschließt. Nach<br />

„Rohrleitungen – in neuen Energieversorgungskonzepten“<br />

und dem<br />

Schwerpunkt „Klimawandel“ in 2013<br />

widmete sich das diesjährige Forum<br />

wieder der „Energieversorgung“ –<br />

beides Themen, die eng mit der<br />

Umsetzung der Energiewende verbunden<br />

sind. Mittlerweile sind aus<br />

ersten Konzepten erste Pilotprojekte<br />

hervorgegangen, wie zum Beispiel<br />

die Wasserstofferzeugungsanlage<br />

der E.ON im brandenburgischen<br />

Falkenhagen oder das<br />

Hybridprojekt Oldenburg-Drielake,<br />

bei dem so genannte Energetische<br />

Nachbarschaften als Baustein zukünftiger<br />

Hybridnetze im Fokus stehen.<br />

Auch Techniken wie die Nutzung<br />

von Abwärme aus Abwasser<br />

finden mittlerweile immer breitere<br />

Anwendung. Dennoch wurde eines<br />

in Oldenburg recht deutlich: Eine<br />

sichere Energieversorgung wird in<br />

der Zukunft nicht durch die einfache<br />

Umstellung der heutigen Strukturen<br />

möglich sein. Die Zukunft<br />

sieht komplexe ineinander greifende<br />

Netzstrukturen vor. Und genau<br />

dies erfordert viel technischen<br />

Sachverstand und verlangt einen<br />

hohen interdisziplinären Austausch.<br />

Wo könnte dies besser gelingen, als<br />

auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum,<br />

das mit seinem diesjährigen<br />

Motto „Rohrleitungen als Teil von<br />

Hybridnetzen – unverzichtbar im<br />

Energiemix der Zukunft“ exakt den<br />

Nerv der Branche traf.<br />

Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied<br />

des iro e.V. und Geschäftsführer<br />

der iro GmbH, eröffnete<br />

am 6. Februar das 28. Oldenburger<br />

Rohrleitungsforum, das die Jade<br />

Hochschule mit über 3000 Teilnehmern,<br />

rund 350 Ausstellern und 130<br />

Referenten wie in jedem Jahr für<br />

zwei Tage in einen regelrechten<br />

Ausnahmezustand versetzte. Welche<br />

organisatorische Leistung notwendig<br />

ist, um Vortragsräume, Ausstellungsflächen,<br />

Pausenräume und<br />

Cafés für diesen Ansturm vorzubereiten,<br />

können die Besucher nur erahnen.<br />

Dementsprechend lobte der<br />

Präsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth,<br />

Dr.<br />

habil. Elmar Schreiber, in seiner Ansprache<br />

nicht nur die lange Tradition<br />

der Veranstaltung, sondern hob<br />

insbesondere das Engagement des<br />

iro-Teams hervor. „Die stemmen<br />

was“, brachte Schreiber einen der<br />

Schlüssel für den außerordentlichen<br />

Erfolg der Veranstaltung auf den<br />

Punkt. Aber auch der besondere<br />

Mix aus „Wirtschaft - Wissenschaft –<br />

Hochschule – Praxis“ stellt für den<br />

Präsidenten ein charakteristisches<br />

Merkmal des Forums dar.<br />

Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau<br />

an der Fachhochschule Oldenburg e.V. und Geschäftsführer<br />

der iro GmbH Oldenburg, eröffnet das 28. Oldenburger Rohrleitungsforum.<br />

Foto: iro<br />

<strong>Gas</strong>netze mit Potenzial<br />

Im Anschluss an die Grußworte der<br />

Verbände und der Stadt Oldenburg<br />

durch Dipl.-Ing. Hartmut Wegener,<br />

Vorstandsmitglied des Rohrleitungsbauverbandes<br />

e. V., Dipl.-Ing.<br />

Broll-Bickhardt, Stellvertretender<br />

Vorsitzender des DWA-Landesverbandes<br />

Nord, und Germaid Eilers-<br />

Dörfler, Bürgermeisterin der Stadt<br />

Oldenburg, widmeten sich die beiden<br />

Eröffnungsvorträge eingehend<br />

dem Thema der diesjährigen Veranstaltung.<br />

Prof. Dr.-Ing. Hartmut<br />

Krause, Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>und<br />

Wasserfaches e.V., DBI <strong>Gas</strong>technologisches<br />

Institut gGmbH, stellte<br />

April 2014<br />

216 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />

die Forschungsleitlinien des Verbandes<br />

vor und zeigte auf, welchen<br />

Beitrag die <strong>Gas</strong>netze zur Stabilisierung<br />

der Energieversorgung bei zunehmendem<br />

Anteil erneuerbarer<br />

Energieträger an der Energieerzeugung<br />

leisten können. Wo gibt es –<br />

mit Blick auf die <strong>Gas</strong>netze der Zukunft<br />

– noch Forschungsbedarf:<br />

auch das eine Steilvorlage von Krause,<br />

die Jun.-Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff,<br />

Bereichsvorstand Energie OF-<br />

FIS e. V. Institut für Informatik, Oldenburg,<br />

als letzter Redner der Eröffnungsveranstaltung<br />

sofort aufnahm.<br />

Eine entscheidende Komponente<br />

zur erfolgreichen Realisierung<br />

der zukünftigen Energieversorgung<br />

sind entsprechende Automatisierungs-<br />

und Informationstechnologien,<br />

die erst eine Steuerung der Energieströme<br />

ermöglichen. „Dabei stellen<br />

sich im Wesentlichen zwei Probleme“,<br />

führte Lehnhoff aus. „Zum einen<br />

fehlt die Möglichkeit erzeugte<br />

Energie in ausreichendem Maß zu<br />

speichern und zum anderen müssen<br />

Transportengpässe dringend<br />

gelöst werden.“ In diesem Zusammenhang<br />

sieht Lehnhoff in den<br />

Smart Grids ein Instrument, die vorhandene<br />

Infrastruktur intelligent zu<br />

nutzen. An der Kernfrage, wie die<br />

Systeme zu verknüpfen sind, arbeitet<br />

das Institut zurzeit intensiv. Unter<br />

anderem werden Leitsysteme<br />

und Planungsansätze für gekoppelte<br />

Infrastruktursysteme entwickelt.<br />

Energetische Nachbarschaften<br />

Ein weiterer interessanter Ansatz<br />

beschäftigt sich mit der Regionalisierung<br />

der Hybridnetze, wie das<br />

Beispiel Drielake (Oldenburg) mit<br />

seinen Energetischen Nachbarschaften<br />

zeigt. Dabei wird nach<br />

Identifizierung passender Bereiche<br />

ein Verbund von dezentralen Verbrauchern<br />

und Produzenten, die<br />

sich in unmittelbarer räumlicher Nähe<br />

zueinander befinden, geschaffen.<br />

Dies ist auch eine der Grundvoraussetzungen<br />

für ein weiteres<br />

Schwerpunktthema des 28. Oldenburger<br />

Rohrleitungsforums, das im<br />

Zusammenhang mit dem Thema<br />

„Hybridnetze“ nicht fehlen darf: die<br />

energetische Nutzung der Abwasserwärme.<br />

In drei Vortragsblöcken<br />

wurde über neue technische Entwicklungen<br />

und die Erfahrungen<br />

aus aktuellen Projekten berichtet.<br />

Festzustellen ist, dass sich die Technik<br />

zur Nutzung der Abwasserwärme<br />

etabliert hat und dass das Interesse<br />

seitens der Kommunen stetig<br />

zunimmt.<br />

Anpassungen erforderlich<br />

Dass sich vieles um die Weiterentwicklung<br />

der <strong>Erdgas</strong>netze drehen<br />

wird, wurde ebenfalls deutlich. Über<br />

die technischen Aspekte wie zum<br />

Beispiel den Einfluss des durch Elektrolyse<br />

gewonnenen und eingespeisten<br />

Wasserstoffs auf das <strong>Rohrnetz</strong><br />

wurde in zwei Vortragsblöcken<br />

diskutiert. „Neben den <strong>Erdgas</strong>speichern<br />

und -netzen bieten sich allerdings<br />

auch die großen Fernwärmenetze<br />

dazu an, Flexibilitäten für die<br />

erneuerbare Stromerzeugung bereitzustellen“,<br />

stellte DI Robert Hinterberger,<br />

Geschäftsführer Energy<br />

Research Austria, New Energy Capital<br />

Invest GmbH, in der Pressekonferenz<br />

fest, die sich ebenfalls dem<br />

Leitthema des Forums widmete.<br />

„Das hohe Flexibilitätspotenzial im<br />

Wärmemarkt zeigt sich schon alleine<br />

darin, dass deutschlandweit der<br />

Wärmeverbrauch mehr als 2,5mal<br />

so groß ist wie der Stromverbrauch.<br />

Insbesondere so genannte Power-<br />

To-Heat-Anlagen können zu einem<br />

wichtigen Baustein der Energiewende<br />

werden, indem erneuerbarer<br />

Überschussstrom in Fernwärmesystemen<br />

verwertet wird, anstatt diesen<br />

wie bisher abzuregeln“, so Hinterberger<br />

weiter. Die Umsetzung<br />

solcher Hybridsysteme erfordere<br />

aber nicht nur die technische Integration,<br />

sondern vor allem eine Anpassung<br />

der regulatorischen, rechtlichen<br />

und steuerlichen Rahmenbedingungen.<br />

So ist es für Fernwärmebetreiber<br />

derzeit in Deutschland<br />

nicht wirtschaftlich möglich, erneuerbaren<br />

Überschussstrom auf diese<br />

Art und Weise zu verwerten. Auf<br />

diesen Aspekt verwies auch Dipl.-<br />

Ing. Heiko Fastje, Geschäftsführer<br />

der EWE Netz GmbH. Denn die<br />

Grundzüge der Regulierung sind in<br />

einer Zeit entworfen worden, als<br />

wenige große Unternehmen den<br />

Energiemarkt dominierten. Die<br />

mittlerweile entstandene Struktur<br />

an Marktteilnehmern am Energiemarkt<br />

erfordert eine Anpassung der<br />

Regulierung, um eine technisch und<br />

wirtschaftlich sinnvolle Entwicklung<br />

zu ermöglichen.<br />

Dauerbrenner wie immer<br />

dabei<br />

Natürlich kamen auch in diesem<br />

Jahr die Dauerbrenner des Oldenburger<br />

Rohrleitungsforums nicht zu<br />

kurz: Hierzu zählen die vielen Vor-<br />

Im Gebäude<br />

der Hochschule<br />

und auf dem<br />

Freigelände<br />

präsentierten<br />

die Aussteller<br />

ihre aktuellen<br />

Produkte und<br />

Verfahren.<br />

Foto: iro<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 217


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

tragsblöcke, die sich den verschiedenen<br />

Rohrmaterialien widmen,<br />

genauso wie die Blöcke zu den Themen<br />

grabenloser Leitungsbau, HDD<br />

oder Sanierung von Rohrleitungen.<br />

Zudem bildete der Korrosionsschutz<br />

von Rohrleitungen einen besonderen<br />

Schwerpunkt, aber auch<br />

Reizthemen wie das Fracking wurden<br />

in das Programm aufgenommen<br />

und kontrovers diskutiert. Für<br />

die Verbindung von Wissenschaft<br />

und Praxis sorgte wie im Vorjahr die<br />

Vorstellung der Abschlussarbeiten<br />

der Studierenden der Jade Hochschule.<br />

Und um „Schlauchliner – der<br />

Weisheit letzter Schluss?“ drehte<br />

sich die Diskussion im Café.<br />

Und wie lautet das Fazit nach<br />

zwei Tagen in Oldenburg? Wie immer<br />

gab es eine Fülle von hochinteressanten<br />

und aktuellen Themen<br />

und den gewohnt intensiven Austausch,<br />

der für neue und wichtige<br />

Impulse sorgen wird. „Um die Herausforderungen<br />

der Energieversorgung<br />

in Zukunft zu meistern, wird<br />

es nicht nur einen Lösungsweg geben.<br />

Die Kombination der verschiedenen<br />

technischen Möglichkeiten<br />

wird zum Ziel führen und Rohrleitungssysteme<br />

werden dabei eine<br />

wichtige Aufgabe spielen“, fasste<br />

Prof. Wegener seine Eindrücke nach<br />

Beendigung der Veranstaltung zusammen.<br />

Dementsprechend ist<br />

Wegener fest davon überzeugt,<br />

dass dem Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

auch in den nächsten<br />

Jahren die Themen nicht ausgehen<br />

werden. Das Motto für das 29. Oldenburger<br />

Rohrleitungsforum – es<br />

findet am 19. und 20. Februar 2015<br />

statt – ist jedenfalls schon in Arbeit.<br />

21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin<br />

Netze zwischen Technik, Kommerz<br />

und Personalwirtschaft“<br />

lautete das Motto der 21. Tagung<br />

Rohrleitungsbau, die am 21. und 22.<br />

Januar in Berlin stattfand. Rohrleitungsbauverband<br />

e. V. und der<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

e. V. (HDB) hatten ihre Mitglieder<br />

eingeladen, um mit Ihnen<br />

über die aktuellen Entwicklungen<br />

des Marktes zu diskutieren. Welches<br />

Spannungsfeld sich aus der heterogenen<br />

Mixtur von wirtschaftlichen<br />

Interessen, rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

und politischen Aktivitäten<br />

ergibt, führten Fachleute in<br />

Vorträgen und Diskussionsrunden<br />

aus. Die Perspektiven der Bauwirtschaft<br />

nach der Bundestagswahl –<br />

Die Entwicklung der <strong>Gas</strong>infrastruktur<br />

– Die Zukunft der Zertifizierungspraxis<br />

– Ausschreibungsfehler<br />

und Bieterirrtümer – Haftungsrisiken<br />

beurteilen und verringern – Die<br />

Zukunft der Wasserinfrastruktur –<br />

Wirtschaftlicher Erfolg durch Unternehmenskultur:<br />

Diese Auswahl an<br />

Titeln aus dem Vortragsprogramm<br />

macht deutlich, welche technischen,<br />

wirtschafts- und personalpolitischen<br />

Sachthemen die Leitungsbaubranche<br />

seit Monaten bewegen.<br />

Seit der Proklamation der Energiewende<br />

beschäftigen die Entwicklungen<br />

rund um die Netzinfrastruktur<br />

die Leitungsbauer in besonderem<br />

Maße. Verkommt der Umbau<br />

unserer Versorgungswirtschaft zu<br />

einem politischen Ränkespiel oder<br />

stehen die Planungen zum Ausstieg<br />

aus der Kernenergie auf energieund<br />

volkswirtschaftlich fundierter<br />

Basis? Das fragen sich viele. Was also<br />

tun als Leitungsbauunternehmer,<br />

der sich nicht nur mit einem sich<br />

neu strukturierenden Markt auseinandersetzen<br />

muss, sondern auch<br />

mit den Auswirkungen des demografischen<br />

Wandels und einem stetig<br />

zunehmenden Fachkräftemangel?<br />

Interessante Denkansätze und<br />

mögliche Strategien zeigten die<br />

Vorträge der Referenten auf. Die<br />

Botschaft, dass diese Themen<br />

durchaus nicht nur den deutschen<br />

Markt betreffen, sondern immer<br />

mehr europäische Züge annehmen,<br />

gab die Präsidentin des Rohrleitungsbauverbandes,<br />

Dipl.-Volksw.<br />

Gudrun Lohr-Kapfer, den Teilnehmern<br />

schon in ihrer Begrüßungsansprache<br />

mit auf den Weg. Exemplarisch<br />

führte sie die Regulierungsmaschinerie<br />

der EU an. Hierbei gelte es,<br />

unsere hohen Qualitätsstandards<br />

gegen die Mindestanforderungen<br />

der übrigen Mitgliedsstaaten zu<br />

verteidigen. „Allerdings hat der Verband<br />

mit dem Arbeitskreis Strategie<br />

ein geeignetes Werkzeug geschaffen,<br />

um diese Entwicklungen für die<br />

Leitungsbauer zu beleuchten und<br />

Konzepte für die ganze Branche zu<br />

entwickeln“, machte die rbv-Präsidentin<br />

den Mitgliedern Mut.<br />

April 2014<br />

218 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


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Pipeline Technology Conference 2014<br />

Große Marktchancen für Baufirmen, Rohrhersteller sowie Technologie –<br />

und Serviceanbieter der Pipelinewirtschaft auf internationalen Märkten<br />

Ein Fachgespräch mit dem Chef des „Euro Institute for Information and<br />

Technology Transfer, EITEP“ Herrn Dr. Klaus Ritter.<br />

Bild 1. Dr.<br />

Klaus Ritter,<br />

Chairman der<br />

Pipeline Technology<br />

Conference<br />

und President<br />

des EI-<br />

TEP Institute<br />

eröffnet die ptc<br />

2013.<br />

<strong>gwf</strong>: Herr Dr. Ritter, die EITEP ist seit<br />

vielen Jahren als Berater und Anbieter<br />

von Seminaren für Schwellen- und<br />

Entwicklungsländer erfolgreich tätig.<br />

Heute liegen die Schwergewichte bei<br />

der Durchführung von internationalen<br />

Konferenzen und Ausstellungen.<br />

Was war Ihre Motivation, als Sie 2002<br />

dieses Institut vom DVGW übernahmen<br />

und warum spielen heute Konferenzen<br />

und Fachausstellungen im<br />

Portfolio der EITEP eine so wichtige<br />

Rolle?<br />

Dr. Ritter: Das Institut war durch die<br />

Fusion zwischen DVGW und DELIWA<br />

Euro Institute for Information<br />

and Technology Transfer<br />

Tochterunternehmen des DVGW<br />

geworden. Es lagen Seminar- und<br />

Trainingsaufträge für China und<br />

andere Brennpunkte der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung weltweit vor.<br />

Der Ansatz war, auf diesem Wege<br />

Erfahrungen und Technologien aus<br />

dem international hoch geschätzten<br />

Deutschland unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten an Schwellen-<br />

und Entwicklungsländer zu vermitteln.<br />

Nach anfänglich guten Erfolgen<br />

stellten sich zunehmend Schwierigkeiten<br />

ein, weil die finanzierenden<br />

Länder und Bundesministerien eigene<br />

Strukturen aufbauten und<br />

weil die deutschen Unternehmen<br />

der Wasser- und Energiebranche zunehmend<br />

unter Druck gerieten (Unbundling)<br />

und ihre Mitarbeiter nicht<br />

mehr frei stellten.<br />

April 2014<br />

220 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| PIPELINE TECHNOLOGY CONFERENCE 2014 |<br />

Gemeinsam mit der Messe Nürnberg<br />

(Water Middle East) und der<br />

Hannover Messe (Pipeline Technology<br />

Conference) wurden dann internationale<br />

Konferenzen mit Fachausstellungen<br />

entwickelt, die heute<br />

als eigenständige EITEP Events geführt<br />

werden und der EITEP eine<br />

gesunde wirtschaftliche Basis verschaffen.<br />

Wichtigstes Instrument<br />

dabei ist eine annähernd 30 000 Experten<br />

zählende internationale Datenbasis.<br />

<strong>gwf</strong>: Die Pipeline Technology Conference,<br />

ptc ist heute Ihre wichtigste<br />

Veranstaltung. Sie wird aber in<br />

Deutschland durchgeführt. Inwieweit<br />

erfüllt das Ihren anfänglichen Ansatz?<br />

Dr. Ritter: In keinem anderen Land<br />

der Erde hat man so früh damit<br />

begonnen, ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Instandhaltung und<br />

den Schutz der Netze für den Transport<br />

und die Verteilung von Wasser<br />

und <strong>Gas</strong> gelegt wie in Deutschland.<br />

Entsprechend niedrig sind die Verluste<br />

und die netzbedingten Unfälle.<br />

Bei den seit Jahren weltweit rasant<br />

wachsenden <strong>Rohrnetz</strong>en wird nicht<br />

nur die Vermeidung von Verlusten<br />

sondern auch die Verlängerung von<br />

Standzeiten zunehmend bedeutungsvoll.<br />

Betreiber weltweit kommen deshalb<br />

gerne nach Deutschland, um<br />

hier zu erfahren wie der <strong>Rohrnetz</strong>betrieb<br />

zu optimieren ist, wie fehlerhafte<br />

Bereiche frühzeitig erkannt<br />

werden können und wie aufkommende<br />

Schäden optimal repariert<br />

werden können.<br />

Diese Fragestellungen stehen deshalb<br />

im Mittelpunkt der technischen<br />

Sessions die mit jeweils etwa<br />

40 Vorträgen das Schwergewicht<br />

der ptc bilden.<br />

Beide Entwicklungen – Wachstum<br />

des internationalen Marktes und die<br />

guten Beispiele – haben dazu geführt,<br />

dass die ptc innerhalb weniger<br />

Jahre zu einem weltweit anerkannten<br />

Umschlagplatz für Knowhow<br />

und Technologie im Pipelinebereich<br />

wurde.<br />

Davon profitieren in hohem Maße<br />

die Anbieter von Technologie und<br />

Dienstleistungen. Die ptc macht es<br />

ihnen leicht, neue, internationale<br />

Märkte zu erschließen – diese revanchieren<br />

sich, indem sie als Sponsor<br />

oder Aussteller zur Finanzierung<br />

der Konferenz beitragen.<br />

<strong>gwf</strong>: Im Zuge des Unbundling sind<br />

Betreiber in Deutschland unter Druck<br />

geraten. Welche Rolle spielen sie bei<br />

der ptc?<br />

Dr. Ritter: Betreiber von Hochdrucknetzen<br />

in Deutschland engagieren<br />

sich in hohem Maße bei der ptc. Sie<br />

stellen vier Mitglieder im Advisory<br />

Committee. Einer von diesen Vertretern<br />

ist jeweils Co-Chair des Komitees.<br />

Für die 7. und 8. Konferenz war<br />

dies Heinz Watzka, Open Grid<br />

Europe; ab der 9. Konferenz ist es<br />

Uwe Ringel, ONTRAS.<br />

Sie entscheiden damit in hohem<br />

Maße über die Inhalte der kommenden<br />

Konferenz.<br />

Eigentümer von Transportnetzen<br />

erwarten von ihrem Management,<br />

dass dieses die Pipelines sicher,<br />

effizient und konkurrenzfähig<br />

betreibt. Dazu ist es erforderlich,<br />

dass u. a.<br />

Entwicklung der Pipeline Technology Conference<br />

Bild 2. Vortrag von Botas International (Türkei) im<br />

Rahmen der 8. Pipeline Technology Conference.<br />

••<br />

ein gut ausgebildetes und informiertes<br />

Personal zur Verfügung<br />

steht und<br />

••<br />

die Chancen der Optimierung<br />

durch Berücksichtigung der<br />

technologischen und administrativen<br />

Entwicklung genutzt<br />

werden.<br />

Beides ist durch Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen Betreibern,<br />

Anlagenproduzenten und mit<br />

Dienstleistern zu erreichen. Die<br />

optimale Plattform für diesen Erfahrungsaustausch<br />

stellen Konferenzen<br />

mit begleitenden Fachausstel-<br />

Die Pipeline Technology Conference (ptc) ist vor acht Jahren als begleitende Konferenz<br />

aus der weltgrößten Industriemesse HANNOVER MESSE hervorgegangen und deckt alle<br />

Aspekte der Öl-, <strong>Gas</strong>- und Produktpipelineindustrie ab. Mittlerweile ist die ptc Europas<br />

größte internationale Pipelinekonferenz mit Messe und wird jährlich von über 300 Teilnehmern<br />

besucht. Vor allem die Zahl teilnehmenden Pipelinebetreibergesellschaften ist<br />

in den letzten Jahren stark gestiegen. Für 2014 werden Delegationen von 50 verschiedenen<br />

Betreibergesellschaften erwartet. Der Anteil an internationalen Teilnehmern liegt<br />

hierbei wie auch bei den Ausstellern und Rednern traditionell bei weit über 50 %.<br />

Neben der reinen Veranstaltung im Frühjahr ist die ptc mittlerweile zu einer ganzjährigen<br />

Informationsplattform für die Pipelinewirtschaft gewachsen. Die ptc Website unterhält<br />

neben einem Nachrichtendienst zu aktuellen Entwicklungen und Projekten eine<br />

Datenbank mit mehr als 400 frei zugängigen technischen Publikationen aus den letzten<br />

Jahren. Darüber hinaus gibt es mittlerweile eine ptc Seminarreihe mit Veranstaltungen<br />

in Hannover, Hamburg, Dubai und Tunis. Ein elektronisches Fachjournal „Pipeline<br />

Technology Journal“ (ptj) das mit herausragenden Vorträgen der ptc und zusätzlichen<br />

Vorträgen zu wichtigen Neuentwicklungen sowie Nachrichten aus Industrie und Praxis<br />

bestückt ist rundet den „ptc brand“ ab. Die ptj erscheint 2-mal jährlich und wird elektronisch<br />

an über 13 000 Experten und Entscheider weltweit verschickt. Nähere Informationen<br />

unter www.pipeline-conference.com.<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 221


| PIPELINE TECHNOLOGY CONFERENCE 2014<br />

|<br />

Bild 3. Teilnehmer<br />

der<br />

8. Pipeline<br />

Technology<br />

Conference.<br />

lungen dar. Vor allem unter Kostengesichtspunkten<br />

ist eine Konferenz<br />

in Deutschland sinnvoll, wenn<br />

deren Inhalte von deutschen Betreibern<br />

beeinflusst werden kann und<br />

zu welcher Betreiber sowie Technologie-<br />

und Dienstleistungsanbieter<br />

aus der ganzen Welt kommen.<br />

<strong>gwf</strong>: Herr Dr. Ritter, bei Ihrer internationalen<br />

Arbeit stehen Ihnen Informationen<br />

weltweit zur Verfügung. Wie<br />

beurteilen Sie die derzeitige Situation?<br />

Dr. Ritter: Rund 25 000 km Pipelines<br />

werden derzeit jährlich weltweit<br />

verlegt. Immer geht es darum, den<br />

Bedarf von Industrie und Haushalten<br />

in den Regionen zu decken, die<br />

keine ausreichenden Ressourcen<br />

haben. Dies wird noch eine ganze<br />

Weile so weitergehen, weil der Energiehunger<br />

noch lange nicht gestillt<br />

ist. In den sich schnell entwickelnden<br />

Regionen der Erde wie Indien,<br />

China und Südamerika ist der<br />

Bedarf an Energie und damit an<br />

Pipelines ungebrochen. In Nordamerika,<br />

Europa, Russland usw.<br />

geht es um die interne Weitervernetzung.<br />

Für <strong>Erdgas</strong> zeichnet sich zumindest<br />

in Europa allerdings eine Umkehrung<br />

der Vorzeichen ab.<br />

••<br />

Der nordamerikanische Markt ist<br />

aufgrund der Nutzung von shale<br />

gas derart übersättigt, dass die<br />

Preise extrem gesunken sind –<br />

es bleibt abzuwarten, bis amerikanische<br />

Produzenten in Form<br />

von LNG den europäischen<br />

Markt erreichen.<br />

••<br />

Stärkere Produktion von shale<br />

gas kann auch in Europa erwartet<br />

werden.<br />

••<br />

Der Arabische Frühling, soll er<br />

Bestand haben, muss wirtschaftliche<br />

Erfolge aufweisen. Dies<br />

kann nur geschehen wenn man<br />

die eigenen Ressourcen, die vor<br />

der Küste von Ägypten und<br />

im Süden von Tunesien und<br />

Libyen liegen nach Europa verkauft.<br />

Programmübersicht 9. Pipeline Technology Conference<br />

Die 9. Pipeline Technology Conference wird unter der Leitung der Co-Chair Dr. Klaus Ritter und Uwe Ringel mit einem Meeting<br />

des mittlerweile 31 Personen aus acht Ländern umfassenden Advisory Committee (AdCo) eingeleitet. Das AdCo gestaltet<br />

die Inhalte der Konferenz und beschäftigt sich mit den dringenden Fragestellungen die aus dem raschen Ausbau der Pipelineinfrastruktur<br />

weltweit entstehen. Themen der letzten Sitzung waren z.B. Öffentlichkeitsarbeit (public perception), Überwachung<br />

der Anlagen, Gefahren für Pipelines bei Erdbewegungen, Cyber Security. Außerdem berichten die Mitglieder über<br />

bevorstehende größere Pipelineprojekte in ihren Regionen.<br />

Mit dem Start der Ausstellung und „Opening“ am Montag, 12. Mai wird die ptc 2014 offiziell eröffnet. Ein Highlight am Montag<br />

wird ein aktueller Statusbericht zu den besonderen Herausforderungen des South Stream Offshore Projektes werden bevor<br />

es anschließend in 9 „Technical Sessions“ geht. Themenschwerpunkte in 2014 sind: Inline Inspection, Integrity Management,<br />

Corrosion / Coating, Materials, Leak Detection, Monitoring, Compressor and Pump Station, Planning and Construction, Offshore<br />

Technologies.<br />

Die Konferenz beschließen werden eine Diskussionsrunde unter Leitung von Heinz Watzka zu den aktuellen Herausforderungen<br />

der Pipelineindustrie die zum Beispiel aus der Verpflichtung zum europäischen Binnenmarkt <strong>Gas</strong> entsteht und der<br />

„World Pipeline Outlook“ mit Beiträgen internationaler Pipelinebetreibern.<br />

Abgerundet wird das Programm durch ein „Get together“ im Rahmen der Messe bei dem Aussteller und Konferenzteilnehmer<br />

bei Drinks und Fingerfood sich besser kennen lernen. Der gesellige Höhepunkt ist eine Einladung zum Abendessen während<br />

einer Bootsfahrt auf Spree und den Kanälen durch das nächtliche Berlin.<br />

Nach der ptc schließen sich direkt mehrere detaillierte Workshops und Seminare bis Freitag, 16. Mai an.<br />

Nähere Informationen zu den Detailplanungen unter www.pipeline-conference.com.<br />

April 2014<br />

222 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| PIPELINE TECHNOLOGY CONFERENCE 2014 |<br />

Bild 4. Programmübersicht ptc 2014.<br />

••<br />

Die mächtigen, bestehenden<br />

<strong>Gas</strong>ströme aus Russland nach<br />

Mittel- und Westeuropa werden<br />

ergänzt durch Nord Stream und<br />

demnächst durch South Stream.<br />

••<br />

Der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien verringert den Bedarf<br />

an fossilen Energieträgern.<br />

Fazit: der europäische <strong>Gas</strong>markt<br />

wird zum Käufermarkt; mit allen<br />

Vorteilen bei den <strong>Gas</strong>verbrauchern.<br />

Die Erweiterung der Netze wird<br />

aber eher gefördert. Generell kann<br />

man sagen, dass der Pipelinemarkt<br />

weltweit weiter boomen wird.<br />

KOMPETENZ FÜR<br />

DAS GASFACH<br />

Fachzeitschriften<br />

Fachbücher<br />

englische<br />

Fachmedien<br />

Online<br />

Veranstaltungen<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 223


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Kontinuierliche Verfügbarkeit von<br />

<strong>Gas</strong>transportleitungen – Reparaturen<br />

und Anschlüsse bei vollem<br />

Volumenstrom und Druck<br />

<strong>Rohrnetz</strong>, <strong>Gas</strong>transport, Schweißprozesse<br />

Wim N. Schipaanboord, Jan Marquering und Jan Spiekhout<br />

Die Erstellung von Anschlüssen an <strong>Gas</strong>transportleitungen<br />

bis 150 bar und eine <strong>Gas</strong>strömung von 10 m/s,<br />

die nicht außer Betrieb genommen werden können,<br />

erfordert spezielle Verfahren. Oft wird „Hot Tapping“<br />

angewandt. Dabei werden so genannte „Splittees“<br />

(geteilte T-Stücke) auf Leitungen geschweißt, die vollständig<br />

in Betrieb sind und bleiben. Die geteilten<br />

T-Stücke werden auf die Leitungen gesetzt und anschließend<br />

mittels Längsschweißen zu einem T-Stück<br />

verbunden. Nach der Inspektion (TOFD- und Impulsechoverfahren)<br />

werden rundum Schweißnähte angebracht,<br />

wodurch eine Verbindung des T-Stücks mit<br />

der Transportleitung hergestellt wird.<br />

N.V. Nederlandse <strong>Gas</strong>unie hat seit 1978 Studien<br />

durchführen lassen, unter anderem beim niederländischen<br />

Institut für Angewandte Naturwissenschaftliche<br />

Forschung (TNO), um auf diese Weise zu einem<br />

untermauerten Verfahren zu gelangen, mit dem zuverlässige<br />

und sichere Schweißungen an gasführenden<br />

Leitungen durchgeführt werden können. In Referenz 2<br />

wurde ausführlich auf die technischen Hintergründe<br />

und das Elektroden-Schweißverfahren eingegangen.<br />

In diesem Artikel wird neben der Quantifizierung der<br />

Details der schweißtechnischen Untermauerung ebenfalls<br />

der Qualifikationsprozess eines mechanisierten<br />

Schweißsystems behandelt. Die Qualifikation wurde<br />

kürzlich von TÜV-Nord genehmigt.<br />

Repair and connections at full flow and pressure<br />

conditions – Welding on in-service gas transmission<br />

pipelines using a mechanized welding process<br />

Special techniques are required to make a connection<br />

to gas transmission pipelines that cannot be taken<br />

out of service. When carrying such a hot tap split tees<br />

are welded to the pipeline. The split tees are placed<br />

on the pipeline and welded together with a longitudinal<br />

weld to form a tee. After inspection (not destructive<br />

testing with TOFD and PulsEcho) the circumferential<br />

welds are applied. After this the tee and pipeline<br />

are connected.<br />

Since 1978 N.V. Nederlandse <strong>Gas</strong>unie has commissioned<br />

studies to support this technique, amongst<br />

others with TNO – the national institute for applied<br />

physics, to obtain a reliable connection and a safe<br />

way of carrying out the welding itself. The detailed<br />

technical backgrounds and welding with manual<br />

electrodes are described in 3R of 06/2013 (ref. 2). In<br />

this article the supporting backgrounds and the quality<br />

process of mechanized welding on in service<br />

pipelines are described. This work was recently approved<br />

by TÜV-Nord.<br />

1. Härtbarkeitsprüfung mithilfe eines<br />

Schweißsimulators<br />

In Referenz 2 wurden die Abkühlzeit-Diagramme sowohl<br />

für normalisierten Stahl als auch für thermomechanisch<br />

behandelten Stahl (TM-Stahl) angeführt. Beide Stahlsorten<br />

wurden in erheblichem Umfang bei der Anlage des<br />

Transportleitungsnetzes eingesetzt. Bei Schweißarbeiten<br />

an gasführenden Leitungen müssen demnach beide<br />

Stahlsorten berücksichtigt werden. Die Diagramme in<br />

Bild 1 und 2 zeigen das Umformungsverhalten bei bestimmten<br />

Temperaturen beider Stahlsorten als Funktion<br />

von Zeit. Für die Spitzentemperatur 1300 °C wurden die<br />

Abkühlzeiten zwischen 100 und 4 [s] simuliert.<br />

Aus diesen Diagrammen kann abgeleitet werden,<br />

dass innerhalb des normalisierten Stahls bei Abkühlzeiten<br />

unter 8 Sekunden Martensitbildung erfolgt, die ab<br />

einer Temperatur von etwa 400 °C beginnt. Beim TM-<br />

Stahl liegt dieser Zeitwert bei etwa 2,5 Sekunden, was<br />

April 2014<br />

224 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />

somit erheblich günstiger ist als bei normalisiertem<br />

Stahl. Ausgehend von diesen Diagrammen erscheint<br />

somit der Einsatz von TM-Stahl für „Splittees“ (geteilte<br />

T-Stücke) die vernünftigere Entscheidung. Die „Splittees“<br />

können jedoch aus normalisiertem Stahl gefertigt<br />

sein.<br />

2. Abkühlzeit unter gasführenden<br />

Bedingungen und variabler Wärmezufuhr,<br />

kritische Bruchspannung<br />

In Bild 3 ist zu sehen, dass die Abkühlzeit abhängig von<br />

der <strong>Gas</strong>stromgeschwindigkeit bei etwa 5 Sekunden<br />

liegt. Bei dünneren Rohren (gelber Punkt im Diagramm)<br />

ist dieser Zeitwert noch niedriger. Daraus kann die<br />

Schlussfolgerung gezogen werden, dass die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Martensitbildung bei den normalisierten<br />

Stahlsorten groß ist. In Bild 4 ist zu sehen, dass<br />

beim Schweißen mit der Handelektrode ein direkter Zusammenhang<br />

zwischen der Wärmezufuhr und der Abkühlzeit<br />

von 800 auf 500 °C besteht.<br />

Die Zeiten variieren zwischen 2 und 8 Sekunden,<br />

wobei anzumerken ist, dass beim basisch steigenden<br />

Schweißen die einzusetzende Stromstärke auf etwa 140<br />

Ampere beschränkt ist, und somit auch der Wärmeeintrag.<br />

Die Erhöhung des Wärmeeintrags ist demnach begrenzt<br />

und bietet keine Möglichkeiten so zu schweißen,<br />

dass die Bildung von Martensit verhindert wird.<br />

In Bild 4 ist zu sehen, dass diese als Funktion des<br />

Wärmeeintrags zwischen 8 und 20 Sekunden variieren<br />

können. Es wird als bekannt vorausgesetzt, dass diese<br />

Zeiten zu niedrig sind, um dem Wasserstoff die Gelegenheit<br />

zu geben, in das Schweißmetall und die angrenzende<br />

Schweißzone zu entweichen. Aufgrund dessen<br />

kann zu der Schlussfolgerung gelangt werden, dass<br />

der Wasserstoffgehalt so niedrig wie möglich sein muss,<br />

um Schäden zu vermeiden.<br />

In Bild 5 ist die kritische Bruchspannung eines<br />

Schweißmetalls mit einer variablen Menge diffundierbaren<br />

Wasserstoffs mit einer festen Abkühlzeit für beide<br />

Stahlsorten gegeben. Für den normalisierten Stahl ist<br />

diese Spannung am niedrigsten in der Dickenrichtung<br />

des Stahls. Die Belastung der Kehlnahtschweißung gibt<br />

Spannungen sowohl in Dicken- als auch in Achsrichtung<br />

des Rohrs. Beide müssen demnach berücksichtigt werden,<br />

indem die Restspannung so niedrig wie möglich<br />

gehalten wird.<br />

Für den Entwurf des Schweißadditivs ist es somit<br />

wichtig eine niedrige Dehngrenze festzulegen. Aus dieser<br />

Prüfung kann abgeleitet werden, dass eine Dehngrenze<br />

von maximal 400N/mm² und ein niedriger Wasserstoffgehalt<br />

eine vernünftige Entscheidung ist. Das<br />

Schweißmetall für die Kehlnaht ist somit relativ schwach<br />

im Vergleich zum Stahl mit einer Dehngrenze von minimal<br />

415 N/mm². Berechnungen haben ergeben, dass<br />

die Eckschweißung eine theoretische Stärke von mindestens<br />

200 N/mm² aufweisen muss.<br />

Bild 1. ZTU – Diagramm: Phase Umwandlung in<br />

normalisierten Stahl (Ceq =0,49), API 5L X56.<br />

Bild 2. ZTU Diagramm: Phase Umwandlung in<br />

thermomechanisch behandelten Stahl (Ceq =0,37),<br />

DIN 17172 StE.415.7TM.<br />

Bild 3. Verlauf der Abkühlgeschwindigkeit in der Schweißung<br />

als Funktion der <strong>Gas</strong>stromgeschwindigkeit<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 225


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Diese Dehngrenzwerte sind ebenfalls Bestandteil<br />

der Europäischen Norm NEN-EN 12732:2000 zum<br />

Schweißen von Transportleitungen (Anhang D) und<br />

jüngst wurde ein VdTÜV-Merkblatt zur „Low Yield Elektrode“<br />

mit Angaben zur beschränkten Anwendung herausgegeben.<br />

Bild 4. Verlauf der Abkühlzeit 800-500 °C und 300-<br />

100 °C als Funktion des Wärmeeintrags in kJ/cm. Der<br />

Wärmeeintrag von etwa 2,7 kJ/cm gehört zum Fülldraht-<br />

Schweißprozess (FCAW). Die Abkühlzeiten von 300–<br />

100 °C, die für das Entweichen von Wasserstoff ausschlaggebend<br />

sind, sind ebenfalls niedrig.<br />

Bild 5. Kritische Bruchspannung als Funktion des<br />

diffundierbaren Wasserstoffgehalts beim Implant-<br />

Test (Kaltrissprüfung).<br />

3. Ergonomische Aspekte<br />

Beim Schweißen von geteilten T-Stücken – so genannte<br />

Splittees (Bild 6 a und 6 b) oder Reparaturschellen –,<br />

werden Arbeiten vielfach im Freien durchgeführt. Vor<br />

Kurzem hat die Reparaturabteilung von <strong>Gas</strong>unie im niederländischen<br />

Deventer geteilte T-Stücke oder Reparaturschellen<br />

mit einem Durchmesser von 1000 mm und<br />

750 mm geschweißt. Für ein solches Projekt sind sieben<br />

Schweißerschichten erforderlich.<br />

Ebenfalls Teil dieser Schweißerschichten sind Projektleiter,<br />

die sachkundig sowie ausgebildet und qualifiziert<br />

nach ISO 3834-2 (nach Doc. IIW 338 Teil 2; Product<br />

supplements concerning the manufacture of steel and<br />

aluminium structures for the European Market) in den<br />

Bereichen Schweißprozesse, <strong>Gas</strong>transport und Schweißqualität<br />

sind. Relativ viel Zeit muss in einer ungünstigen<br />

Schweißposition gearbeitet werden, zudem unter<br />

den Verhältnissen des niederländischen Klimas und<br />

feuchten Bodens. Hinsichtlich der Arbeitsverhältnisse<br />

bedurfte es deshalb einer Verbesserung. Das ist kürzlich<br />

gelungen, indem das Schweißverfahren Fülldraht-<br />

Schweißen (FCAW) auf gasführenden Leitungen angewandt<br />

und qualifiziert wurde. Nach einer ausführlichen<br />

Sicherheitsstudie der Stromquelle und des Orbitalschweißgeräts<br />

erfolgte eine Präqualifikation. In Bild 7<br />

bringt ein Schweißer mit verkleideter Elektrode die Pufferlagen<br />

und die Kehlnahtschweißverbindung an. In<br />

Bild 8 ist das Schweißen mit zwei Orbitalschweißgeräten<br />

für das Fülldraht-Schweißen abgebildet, wobei die<br />

Bild 6a. Ergonomische Arbeitsverhältnisse<br />

müssen verbessert<br />

werden, („jeder Schweißer muss<br />

seinen eigenen Stuhl haben“).<br />

Schweißer von <strong>Gas</strong>unie während<br />

einiger Stunden unter einem<br />

Splittee zum Überkopfschweißen<br />

der Längsnaht.<br />

Bild 6 b. Schweißnaht in einem geteilten 42-Zoll-T-<br />

Stück, Nach dem Schweißvorgang wird die Schweißnaht<br />

mittels TOFD-Verfahren (Time of Flight<br />

Diffraction),nach EN 12732, Impulsecho- und Magnetpulververfahren<br />

geprüft.<br />

April 2014<br />

226 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Arbeitsverhältnisse dank der Automatisierung erheblich<br />

verbessert sind.<br />

4. Übersicht über die Präqualifikationen<br />

Die Kaltrissprüfungen werden gemäß ISO 17642-<br />

1(2005) ausgeführt, sind jedoch etwas an die Schweißverhältnisse<br />

angepasst. Die Präqualifikation erfolgt an<br />

einer mit fließendem Wasser gefüllten Rohrleitung. Aus<br />

Studien wurde ersichtlich, dass die Abkühlgeschwindigkeiten<br />

vergleichbar oder niedriger sind als die bei mit<br />

<strong>Erdgas</strong> gefüllten Rohrleitungen. Folgende Prüfungen<br />

wurden durchgeführt:<br />

Aufschmelzversuch („bead on plate test“)<br />

CTS-Prüfung; modifiziert<br />

••<br />

Längszugversuch der Schmelzschweißverbindung<br />

und Charpyerbschlagzähigkeitsprüfung<br />

••<br />

Halbschalen geschweißt in wassergefülltem Rohr<br />

und unter innerem Druck belastet (70 bar)<br />

••<br />

Schweißen in der Zugprüfmaschine; Position vertikal<br />

– Aufschmelzversuch („bead on plate test“)<br />

••<br />

Verfahrensqualifikation im Bernoulli-Strömungslabor<br />

bei innerem Druck von 70 bar und einer <strong>Gas</strong>strömung<br />

von 10 m/s<br />

5. Aufschmelzversuch<br />

Die Schweißparameter aus der Präqualifikation werden<br />

zur Feststellung des Effekts der Temper-Bead auf die<br />

Wärmeeinflusszone der 1. Pufferlage verwendet. Von<br />

der Schweißung in Bild 9 werden unterschiedliche<br />

Querschnitte gemacht, um den Effekt auf die Härten der<br />

Wärmeeinflusszone messen zu können. Das Ergebnis<br />

kann, je nach zulässiger Härte, für den maximal zulässigen<br />

Abstand zwischen der Temper-Bead und der<br />

Schmelzlinie ausschlaggebend sein.<br />

6. Tekken-Test (Kaltrissprüfung Schweißmetall<br />

oder -blech)<br />

Die TEKKEN-Test-Platten werden aus Schalenmaterial<br />

angefertigt und am Rohr angebracht. (wassergefüllt<br />

und fließend). Der 2 mm breite Spalt befindet sich in<br />

Axialrichtung. Dieser Versuch hat sich in der Studie zur<br />

Durchführung des FCAW-Schweißverfahrens als ungeeignet<br />

herausgestellt. Beim Ein- und Auslauf des<br />

Schweißbrenners entsteht zu viel Unsicherheit über die<br />

Reproduzierbarkeit der Schweißergebnisse. Diese Versuche<br />

bildeten ferner keinen Bestandteil der Qualifikationsprüfung.<br />

Des Weiteren ist der Spalt von 2 mm zu breit, weshalb<br />

vom Normprüfverfahren abgewichen werden<br />

muss.<br />

7. CTS-Tests (Kaltrissprüfung Schweißmetall<br />

oder -blech)<br />

Die CTS-Tests bildeten Bestandteil des Präqualifikationsprogramms<br />

zum Nachweis, dass mit Fülldraht rissfreie<br />

Splittee-Materialien verschweißbar sind. Auch hier sind<br />

Bild 7. Schweißer bringt mit der umhüllten Elektrode<br />

die Pufferschicht der Schweißung zwischen T-Stück<br />

(Splittee) und gasführendem Rohr an.<br />

in Abweichung von der EN ISO 17642-2 mehrschichtige<br />

CTS-Tests ausgeführt, wobei das Zeitintervall zwischen<br />

Puffern und Auftragsschweißung mit dem Splittee-Material<br />

für einen Rohrdurchmesser von 1200 mm (48”)<br />

berücksichtigt wird. Diese Arbeitsweise findet Unterstützung<br />

in der Literatur [1]. Weitere Einzelheiten finden<br />

sich im Referenz 2.<br />

8. Längszugversuch des Schmelzschweißverbindung<br />

(und CVN)<br />

Wichtig zu wissen ist, mit welchen Eigenschaften das<br />

Schweißmetall bei Normverhältnissen mit den Schweißparametern<br />

(Bogenspannung, Amper-Wert, freie Draht-<br />

Bild 8. Schweißer<br />

bringt im<br />

Fülldraht-<br />

Schweißprozess<br />

die Rundschweißnaht<br />

zwischen Splittee<br />

und gasführendem<br />

Rohr an.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 227


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Bild 9. Aufschmelzversuch:<br />

Versuch<br />

zur Feststellung<br />

des<br />

Effekts des<br />

Temper-Beads<br />

auf die Härtereduzierung.<br />

länge („Stick-Out“), <strong>Gas</strong>zusammensetzung, Schrumpfverhinderung)<br />

geschweißt wurde. Charpy-Kerbschlagzähigkeitsprüfungen<br />

wurden bei Material aus der<br />

Kehlnahtschweißung vorgenommen, siehe Bild 11. Die<br />

Kerbe wird an der Stelle der Auftragsschweißung angebracht,<br />

siehe Bild 12. Die gemessenen Kerbzähigkeiten<br />

liegen bei Niveau 150 [J] bei einer Prüftemperatur von<br />

-20 °C. Der Zugversuch ergibt als Ergebnis für die Dehngrenze<br />

400 – 420 N/ mm² (REL).<br />

Bild 10. Querschnitt des Temper-Beads bei 4,0 mm.<br />

Bei einem optimalen Abstand und einer guten<br />

Kombination der Wärmezuführung kann eine<br />

Härtereduktion von etwa 70 Härtepunkten nach<br />

Vickers erreicht werden.<br />

Bild 11. Positionierung des Charpy V- Stabs in der<br />

Schweißung, zusätzliche Aufschweißung unter<br />

repräsentativer Abkühlzeit soll ein repräsentatives<br />

Bild der Zähigkeit bei der durchgeführten Schweißverbindung<br />

vermitteln (Fülldraht – FCAW-Ver fahren).<br />

9. Zugversuch mit Auftragschweißung von<br />

Low-Yield-Fülldraht<br />

Neben der Feststellung, ob die Verbindung der Kehlnahtschweißung<br />

mit dem Splittee rissfrei ist, wird ebenfalls<br />

untersucht, ob die gewählte Elektrode bzw. der<br />

Schweißdraht rissfrei mit dem Rohrleitungsmaterial verschweißt<br />

werden kann. Damit die Situation mit der Realität<br />

vergleichbar bleibt, wird die Spannung im Zugstab<br />

so gewählt, dass eine vergleichbare Spannung entsteht<br />

wie in der in Betrieb befindlichen <strong>Gas</strong>transportleitung.<br />

Außerdem ist die Abkühlgeschwindigkeit vergleichbar<br />

mit der in Wirklichkeit. Akzeptanz des Schweißmetalls<br />

kann erfolgen, wenn die Aufschweißung innerhalb der<br />

zulässigen Grenzen des Temper-Bead-Abstands zur<br />

Schmelzlinie rissfrei ist. Diese zulässigen Grenzwerte<br />

gehören zum spezifischen Knowhow innerhalb der Abteilung<br />

„Spezialaufträge“ von <strong>Gas</strong>unie. Die Prüfung wurde<br />

von <strong>Gas</strong>unie im Laufe der Jahre zusammen mit TNO<br />

entwickelt. In den Diagrammen zu den Bild 13 und 14<br />

ist dargestellt, wie eine solche Aufstellung aussieht und<br />

wie sie zwecks Genehmigung des Schweißadditivs<br />

zusätzlich zur Genehmigungsprüfung des VdTÜV angewandt<br />

wird. Faktisch ist dies die ultimative Prüfung,<br />

bei der die Kombination der einzusetzenden Schweißzusatzwerkstoffe<br />

mit einer vorgegebenen Menge diffundierbaren<br />

Wasserstoffs bei einem Spannungszustand<br />

aufgeschmolzen wird, der repräsentativ für gasführende<br />

Leitungen und einer Abkühlzeit ist, die mit der<br />

in einem in Betrieb befindlichen <strong>Gas</strong>strom vergleichbar<br />

ist.<br />

10. Durchbrandprüfungen<br />

Abschließend werden bei einer wassergefüllten Rohrleitung<br />

mit einer Wanddicke von 7,0 mm Durchbrandprüfungen<br />

in den unterschiedlichen Schweißpositionen<br />

durchgeführt. Der Gedanke dahinter ist, dass das Orbitalschweißgerät<br />

bei einer Störung eine bestimmte Zeit<br />

lang an der gleichen Stelle einbrennt (Bild 15). Die Zeit,<br />

die der Schweißer oder sein Assistent hat, um das Gerät<br />

Tabelle 1. Übersicht über die Schweißparameter (Pufferschichten und Kehlnaht), wobei festgestellt wird, welches Ausmaß an Einbrand in den<br />

unterschiedlichen Positionen auftreten kann. Die Parameter variieren abhängig von der Schweißposition.<br />

Schweißgeschwindigkeit<br />

[cm/min]<br />

Bogen ­<br />

spannung[V]<br />

Stromstärke[A]<br />

Haltezeit<br />

[mS]<br />

Schwingbreite<br />

[mm]<br />

Stand des<br />

Brenners<br />

75 25 180 200 1,8 0° 2,9<br />

H.I.<br />

kJ/cm<br />

April 2014<br />

228 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />

abzuschalten, ist auf 5 Sekunden eingestellt. Die<br />

Schweißparameter sind repräsentativ für die Schweißpositionen.<br />

In Tabelle 1 ist ein Beispiel dargestellt. Auch<br />

ohne Kühlung ist der Effekt auf den Einbrand gering.<br />

Der Einbrand variiert, abhängig von Schweißpositionen<br />

und Schweißparametern zwischen 1,0 und etwa 3,0 mm<br />

(siehe Diagramm in Bild 16).<br />

Der Einbrand ist wichtig, um sicherheitstechnisch<br />

beurteilen zu können, ob ein Schweißprozess anwendbar<br />

ist.<br />

11. Qualifikation unter gasführenden<br />

Bedingungen<br />

Abschließend kann eine Qualitätsprüfung an einer<br />

Rohrleitung unter real gasführenden Bedingungen vorgenommen<br />

werden. Die vorigen Prüfungen haben sich<br />

als ausreichend sicher erwiesen, dass an einer <strong>Gas</strong>leitung<br />

mit strömendem <strong>Gas</strong> und unter vollem Druck – 70<br />

bar – eine sichere Schweißverbindung hergestellt werden<br />

kann, die von Schweißern durchgeführt wird, die im<br />

Umgang mit computergesteuerten Orbitalschweißgeräten,<br />

im Anlegen der Schweißgeräte, im Schweißen sowie<br />

im Beheben von Störungen am Schweißgerät ausgebildet<br />

sind (siehe Bild 17).<br />

Sowohl die Benannte Stelle TÜV-Nord als der Inspektionsdienst<br />

von <strong>Gas</strong>unie haben die Prozessqualifikationen<br />

akzeptiert.<br />

Kürzlich wurden Splittees mit einem Durchmesser<br />

von 1000 mm und 750 mm geschweißt.<br />

Fazit<br />

Die Qualifikation des Schweißens mit Fülldraht trägt zu<br />

einer einheitlichen Qualität von Schweißverbindungen,<br />

Flexibilität des Einsatzes von Menschen und Mitteln und<br />

zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse bei. Des Wei-<br />

Bild 13. Zugstab aus typischem Rohrleitungsmaterial,<br />

auf dem Aufschmelzungen und Aufschweißungen<br />

(Temper-Beads) angebracht werden.<br />

Raupe E und D sind dazu gedacht, die<br />

Härte ohne Aufschweißung (Temper-Bead) feststellen<br />

zu können (Schweißrichtung vertikal<br />

steigend). Raupe F2 ist die Aufschweißung<br />

(Temper-Bead), bei der aus Messungen der ideale<br />

Abstand zur Schmelzlinie der unterliegenden<br />

Raupe F1 bestimmt werden kann. Für die<br />

Raupen B(1) und C gilt das gleiche, jedoch<br />

dann aus der Schweißposition „aus der Seite“.<br />

Bild 14. Schweißtechnische<br />

Ausführung, einschließlich Registrierung<br />

des Wärmeeintrags<br />

und Abkühlgeschwindigkeit<br />

800°/500°. Prüfaufstellung bei<br />

TNO Eindhoven (2000).<br />

Bild 15. Durchbrandprüfung<br />

auf<br />

Schweißposition<br />

4 Stunden. 10 s<br />

lang steht der<br />

Brenner still.<br />

Blechmaterial<br />

nicht gekühlt.<br />

Bild 12. Schichtaufbau: Nach der ersten<br />

Pufferlage wird die Auftragsschweißung angebracht<br />

und eine vollständige zweite<br />

Schicht aufgetragen. Anschließend wird die<br />

Kehlnaht geschweißt.<br />

Bild 16. Makro-<br />

Querschnitt während<br />

der Durchbrandprüfung.<br />

Der Einbrand beschränkt<br />

sich auf<br />

einige Millimeter.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 229


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Bild 17. Schweißer von <strong>Gas</strong>unie führen Schweißmethodenqualifikation<br />

aus an gasführenden Leitungen<br />

aus Stahl L415 MB und Halbschalen aus Stahl L485<br />

MB und mit einem internen Druck von 70 bar sowie<br />

einem <strong>Gas</strong>strom von 10 [m/s], Prüfstelle Bernoulli<br />

Strömungslabor in Westerbork/Niederlande.<br />

Literatur<br />

[1] Predictive model for the prevention of weld metal hydrogen<br />

cracking in high strength multipass welds; Pekka Nevasmaa;<br />

Department of mechanical engineering, university of Oulu;<br />

S. 114.<br />

[2] Schipaanboord W.N., Koppens B.G., Marquering J.: „Schweißarbeiten<br />

an gasführenden Leitungen – Geschichte eines erfolgreichen<br />

Verfahrens“, 3R, Ausgabe 06/2013.<br />

[3] Welding on in-service gas pipelines using low-yield electrodes.<br />

Schipaanboord W.N.; Koppens B.G., Marquering J.,<br />

Spiekhout J.; Journal of Pipeline Engineering, März 2013, Vol.<br />

12, Nr. 1; Seite 29.<br />

[4] Welding on in-service gas pipelines using low-yield electrodes;<br />

Schipaanboord W.N.; Koppens B.G., Marquering J.,<br />

Spiekhout J.; Fixing Pipeline Problems; Estrel Berlin 17./18.<br />

Oktober 2012.<br />

[5] Lassen aan gasvoerende leidingen – deel 2; Schipaanboord<br />

W.N.; Koppens B.G., Marquering J. EWT; Lastechniek 20-23;<br />

2012.<br />

Dankwort<br />

Schweißarbeiten an gasführenden Rohrleitungen und alle anverwandten<br />

Aktivitäten werden von der Abteilung „Speciale Opdrachten“<br />

(Reperaturabteilung) der Nederlandse <strong>Gas</strong>unie ausgeführt.<br />

Die Autoren danken den Herren Peter-John Stehouwer (Manager<br />

der Gruppe Speciale Opdrachten von <strong>Gas</strong>unie Deventer) und Wytze<br />

Sloterdijk (Senior Berater bei DNV KEMA <strong>Gas</strong> Consulting und<br />

Services in Groningen) für ihre Unterstützung bei der Verfassung<br />

dieser Publikation.<br />

Autoren<br />

Bild 18. FCAW-Rundumschweißung – komplett verschweißt.<br />

teren ist das Fülldraht-Schweißen eine gute Alternative<br />

für Schweißverfahren mit umhüllten Elektroden.<br />

<strong>Gas</strong>unies Reparaturabteilung hat in den letzten Jahren<br />

etwa 2000 Schweißverbindungen an gasführenden<br />

Leitungen ohne Begrenzung von <strong>Gas</strong>strom und -druck<br />

mit Handelektrode ausgeführt, wobei die in dieser Publikation<br />

beschriebene Technik die Grundlage bildete.<br />

Diese Technik hat sich als sehr zuverlässig herausgestellt<br />

und ermöglicht es, unter Berücksichtigung von Sicherheit<br />

und Umwelt mit minimalen <strong>Gas</strong>transportverlusten<br />

zuverlässige Schweißverbindungen herzustellen.<br />

Ing. Wim N. Schipaanboord SFI<br />

V.GL KEMA |<br />

Groningen |<br />

Niederlande |<br />

Tel.: +31 50 700 9785 |<br />

E-Mail: Wim.Schipaanboord@dnvgl.com<br />

Jan Marquering EWT<br />

N.V. Nederlandse <strong>Gas</strong>unie |<br />

Deventer |<br />

Niederlande |<br />

Tel.: +31 6 1100 5060 |<br />

E-Mail:J.Marquering@gasunie.nl<br />

Ir. Jan Spiekkout<br />

V.GL KEMA |<br />

Groningen |<br />

Niederlande |<br />

Tel.: +31 50 700 9865 |<br />

E-Mail: Jan.Spiekhout@dnvgl.com<br />

April 2014<br />

230 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />

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of supply infrastructure in a series of detailed professional articles dealing with main<br />

points like the following:<br />

• biogas • compressor stations • conditioning<br />

• corrosion protection • dispatching • gas properties<br />

• grid layout • LNG • odorization<br />

• metering • pressure regulation • safety devices<br />

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PATGED2013


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Rehabilitationsplanung bei kathodisch<br />

geschützten <strong>Gas</strong>netzen<br />

<strong>Rohrnetz</strong>, KKS, Zustandsbewertung, KKS-Bewertungszahl, Rehabilitationsplanung<br />

Rainer Deiss<br />

Nachfolgender Artikel beschreibt die Einbindung einer<br />

KKS-Bewertungszahl in das im Hause Netze BW<br />

bereits seit langem etablierte Zustandsbewertungssystem<br />

für <strong>Gas</strong>netze.<br />

Planning of rehabilitation measures for catodic protected<br />

gas pipelines<br />

The following article describes the integration of a<br />

CCP assessment value in the existing assessment system<br />

of Netze BW for gas pipelines.<br />

1. Einleitung<br />

Die Rehabilitationsplanung hat das Ziel, in einer mittelfristigen<br />

Betrachtung die für die Unternehmensaufgaben<br />

unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten technisch<br />

sinnvollsten Rehabilitationsmaßnahmen zu identifizieren,<br />

zu priorisieren und mit der Budgetplanung abzugleichen.<br />

Um dies zu erreichen, wird folgender Auswahlprozess,<br />

unter Berücksichtigung von mehreren Bewertungskriterien,<br />

durchgeführt:<br />

In einem ersten Schritt wird jeder Leitungsabschnitt<br />

des gesamten Rohrleitungsbestandes nach festgelegten<br />

Kriterien bewertet. Das Ergebnis dieser Bewertung<br />

ergibt eine Prioritätenliste, die, absteigend sortiert, die<br />

zur Rehabilitation anstehenden Rohrabschnitte auflistet.<br />

In daran anschließenden Schritten wird die Prioritätenliste<br />

mit anderen Geschäftsprozessen abgeglichen.<br />

Weiterhin ist der Abgleich mit der Zielnetzplanung und<br />

die Koordination mit Baumaßnahmen anderer Sparten<br />

sowie mit externen Baumaßnahmen erforderlich. Abschließend<br />

wird die Prioritätenliste mit den strategisch<br />

festgelegten Rehabilitationszielen (z.B. dem Erzielen einer<br />

bestimmten Rehabilitationsleistung) abgeglichen.<br />

Im nachfolgenden Artikel soll nun die nachträgliche<br />

Einführung einer KKS-Bewertungszahl in ein bestehendes,<br />

die o. g. Kriterien erfüllendes System zur Rehabilitationsplanung<br />

im Detail beschrieben werden. Ein derartiges<br />

System wird bei Netze BW bereits seit einigen Jahren<br />

betrieben.<br />

Speziell bei <strong>Gas</strong>verteilnetzbetreibern sind in vielen<br />

Fällen derartige Systeme, die z.B. auf der Auswertung<br />

von Schadensstatistiken basieren, bereits im Einsatz.<br />

Um hier für kathodisch geschützte Rohrleitungen auch<br />

KKS-Bewertungszahlen mit verwenden zu können,<br />

kommt der problemlosen Integrierbarkeit der KKS-Bewertungszahl<br />

in derartige Systeme höchste Priorität zu.<br />

2. Berechnung der Bewertungszahl für<br />

den jeweiligen Leitungsabschnitt<br />

Die wesentlichen Bewertungskriterien sind die Versagenswahrscheinlichkeit<br />

des Leitungsabschnittes (VersW)<br />

und die neu hinzugekommene KKS-Bewertungszahl<br />

(KKSBWZ). Weiterhin werden die Anzahl der kritischen<br />

Bauteile (AkrB), der Straßenfaktor (FStr), der die unterschiedlichen<br />

Leitungsläufe priorisiert, und ein Risikozuschlag<br />

(Risk) berücksichtigt.<br />

Grundsätzlich müssen all die gerade genannten Attribute<br />

für jeden Rohrabschnitt ermittelt werden. Ein<br />

Rohrabschnitt ist die kleinste Einheit, in die das <strong>Rohrnetz</strong><br />

unterteilt werden kann. Er ist definiert als der Abschnitt<br />

einer Rohrleitung, der in allen wesentlichen<br />

rohrspezifischen Attributen wie z.B. Umhüllung, Wanddicke<br />

oder Verlegedatum identisch ist. Damit die neu<br />

hinzugekommene KKS-Bewertungszahl, die ja in erster<br />

Linie die KKS-technische Situation eines KKS-Schutzbereiches<br />

beschreibt, auf den einzelnen Rohrabschnitt heruntergebrochen<br />

werden kann, muss das Isolierstück als<br />

rohrabschnitttrennendes Bauteil im GIS-System definiert<br />

sein.<br />

Die gesamte Bewertungszahl (BWZ) berechnet sich<br />

nun nach folgender Formel:<br />

BWZ = (VersW + KKSBWZ + AkrB) × (1 + FStr/10 +<br />

Risk/10)<br />

2.1 Ermittlung der KKS-Bewertungszahl<br />

2.1.1 Wirksamkeit des kathodischen Schutzes (K1)<br />

Die Ermittlung erfolgt schutzbereichsbezogen gem. [1]<br />

über den Vergleich der im Rahmen der Überwachungsmessung<br />

ermittelten Messwerte mit den entsprechenden<br />

Referenzwerten. Im Einzelnen wird die Bewertung<br />

wie folgt durchgeführt:<br />

April 2014<br />

232 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Kriterium<br />

Im Schutzbereich werden alle Referenzwerte<br />

eingehalten, der Nachweis der Wirksamkeit<br />

des KKS ist vollständig erfolgt<br />

Im Schutzbereich werden an einigen Stellen<br />

die Referenzwerte nicht eingehalten.<br />

Der Nachweis der Wirksamkeit des KKS ist<br />

also nicht vollständig erfolgt<br />

Bewertungszahl<br />

0<br />

15<br />

INGENIEURBAU FÜR VERFAHRENSTECHNIK<br />

Mitglied im NACE, DVGW, VDI<br />

2.1.2 Zeiträume ohne kathodischen Schutz (K2)<br />

Viele Stahlrohrleitungen waren in der Vergangenheit<br />

nicht kathodisch geschützt. Um das Maß der daraus resultierenden<br />

Zustandsverschlechterung abzuschätzen,<br />

wird die Länge der Zeiträume ohne kathodischen Schutz<br />

bewertet. Die Bewertung erfolgt pro Rohrabschnitt. Im<br />

Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />

Kriterium<br />

Bewertungszahl<br />

Zeitraum ohne KKS 0 bis 1 Monat 0<br />

Zeitraum ohne KKS > 1 bis 3 Monate 4<br />

Zeitraum ohne KKS > 3 bis 6 Monate 8<br />

Zeitraum ohne KKS > 6 bis 12 Monate 11<br />

Zeitraum ohne KKS > 1 Jahr 15<br />

ISO-Flansche für den KKS<br />

● bis PN 500 für Flansche API 10000<br />

● auch Einzelteile für die Nachrüstung<br />

● Bolzenisolierung 2 mm, Glasflies und Kunstharz<br />

gewickelt<br />

● Spezialkonstruktionen für alle Dichtflächen<br />

● Fachbetrieb nach § 19 l WHG<br />

● Zertifiziert nach Druckgeräterichtlinie 97/23/EG<br />

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Verfahrenstechnik 29221 Celle Telefax: 0 51 41/2 88 75<br />

e-mail: info@suckut-vdi.de<br />

www.suckut-vdi.de<br />

Setzt sich der Zeitraum ohne Schutz aus mehreren einzelnen<br />

nicht zusammenhängenden Zeiträumen zusammen,<br />

so wird die Summe der einzelnen Zeiträume bewertet.<br />

2.1.3 Streustrombeeinflussung (K3)<br />

Hierbei handelt es sich um ein rein historisches Attribut,<br />

vergleichbar mit K2. Die aktuelle KKS-technische Situation<br />

wird durch K1 abgebildet. Aus der Erfahrung heraus<br />

ist bekannt, dass streustrombeeinflusste Rohrleitungsabschnitte<br />

in der Vergangenheit häufig nicht ausreichend<br />

kathodische geschützt waren und somit Vorschädigungen<br />

möglich sind. Die Bewertung dieses Attributs<br />

erfolgt im ersten Ansatz bezogen auf den KKS-Schutzbereich.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine verfeinerte<br />

rohrabschnittsbezogene Auswertung nachgeführt<br />

werden. Im Einzelnen wird die Bewertung wie<br />

folgt vollzogen:<br />

Kriterium<br />

Keine Streustrombeeinflussung bzw.<br />

Streustromschutz war über die gesamte<br />

Zeit vollständig wirksam<br />

Streustrombeeinflussung nur auf Teilabschnitten,<br />

Streustromschutz war dort nicht<br />

über die gesamte Zeit vollständig wirksam<br />

Streustrombeeinflussung auf dem gesamten<br />

Abschnitt, Streustromschutz nicht<br />

über die gesamte Zeit vollständig wirksam<br />

Bewertungszahl<br />

0<br />

3<br />

6<br />

2.1.4 Wechselspannungsbeeinflussung (K4)<br />

Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass durch einen<br />

gem. [1] korrekt eingestellten KKS Wechselstromkorrosion<br />

nicht verhindert werden kann. Deshalb ist die gesonderte<br />

Bewertung einer evtl. vorliegenden Wechselspannungsbeeinflussung<br />

erforderlich. Dabei wird, schutz bereichsbezogen,<br />

das Vorliegen einer Wechselspannungsbeeinflussung,<br />

die z. B. im Rahmen der Überwachungsmessung<br />

gem. [1] ermittelt werden kann, bewertet. Im<br />

Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />

Kriterium<br />

Keine Wechselspannung auf der Rohrleitung<br />

messbar<br />

Die Rohrleitung ist ganz oder abschnittsweise<br />

wechselspannungsbeeinflusst, es ist<br />

jedoch kein Bereich mit Wechselstromdichten<br />

> 30 A/m 2 bekannt<br />

Die Rohrleitung ist ganz oder abschnittsweise<br />

wechselspannungsbeeinflusst, es ist<br />

mindestens ein Bereich mit Wechselstromdichten<br />

> 30 A/m 2 bekannt<br />

Bewertungszahl<br />

2.1.5 Spezifischer Umhüllungswiderstand (K5)<br />

Der spezifische Umhüllungswiderstand einer Rohrleitung<br />

beschreibt die Güte der Rohrleitungsumhüllung.<br />

Je höher der spezifische Umhüllungswiderstand ist,<br />

desto besser ist der Zustand der Rohrleitungsumhüllung.<br />

Rohrleitungen mit schlechtem Umhüllungszu-<br />

0<br />

3<br />

6<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 233


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Kriterium<br />

stand sind in vielen Fällen Verursacher unzulässig hoher<br />

Streustrombeeinflussung von erdverlegten metallischen<br />

Fremdobjekten bzw. können selbst in unzulässig<br />

hohem Maße durch Streuströme fremder Anlagen beeinflusst<br />

werden.<br />

Die Bewertung erfolgt vorerst pro KKS-Schutzbereich.<br />

Damit zukünftig auch Teilbereiche eines KKS-Schutzbereiches<br />

entsprechend bewertet werden können, werden<br />

im GIS-System sogenannt KKS-Messbereiche angelegt.<br />

Dies sind die kleinsten elektrisch unterteilbaren Einheiten<br />

eines Schutzbereiches. Da diese immer durch Isolierstücke<br />

oder Leitungsenden begrenzt werden, ist sichergestellt,<br />

dass immer eine ganzzahlige Anzahl von Rohrabschnitten<br />

einem Messbereich zugeordnet sind. Der<br />

KKS-Schutzbereich wiederum besteht immer aus einer<br />

ganzzahligen Anzahl von KKS-Messbereichen.<br />

Im Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />

Bewertungszahl<br />

Spezifischer Umhüllungswiderstand<br />

≥ 10 5 Ωm 2 0<br />

Spezifischer Umhüllungswiderstand<br />

≥ 10 2 Ωm 2 und < 10 5 Ωm 2 3<br />

Spezifischer Umhüllungswiderstand<br />

< 10 2 Ωm 2 6<br />

3. Zusammenfassung<br />

Mit der Einbindung einer KKS-Bewertungszahl in die<br />

Rehabilitationsplanung bei NetzeBW wurde zum ersten<br />

Mal der Beweis geführt, dass Bewertungsattribute auf<br />

Basis von KKS-Messwerten sinnvoll in ein bestehendes<br />

auf statistischen Auswertungen basierendes System zur<br />

Rehabilitationsplanung eingebunden werden können.<br />

Dies ist deshalb von nicht unerheblicher Bedeutung, da<br />

besonders bei Verteilnetzbetreibern auch zukünftig statistische<br />

Auswertungen wie z. B. die Auswertung der<br />

Schadenrate bei der Rehabilitationsplanung eine große<br />

Rolle spielen werden. Bei den allermeisten Verteilnetzbetreibern<br />

wird nicht daran gedacht, die Rehabilitationsplanung<br />

kathodisch geschützter Rohrleitungen ausschließlich<br />

mit Bewertungsattributen auf Basis von KKS-<br />

Messwerten gem. [3] durchzuführen, da mit Hilfe dieser<br />

Attribute keine Aussage über den Zustand der Rohrleitung<br />

selbst gemacht werden kann.<br />

Erst die sinnvolle Kombination statistischer Bewertungsattribute<br />

mit auf KKS-Messwerten basierenden Attributen<br />

führt zu einer weiteren Verbesserung der Zustandsbewertung<br />

erdverlegter Rohrleitungen und<br />

schafft damit auch die Basis für eine optimierte Rehabilitationsplanung.<br />

Literatur:<br />

[1] DVGW-Arbeitsblatt GW 10: „Kathodischer Korrosionsschutz<br />

(KKS) erdverlegter Lagerbehälter und Rohrleitungen aus<br />

Stahl – Inbetriebnahme und Überwachung“, 05/2008<br />

[2] AfK-Empfehlung Nr. 1: „Kathodischer Korrosionsschutz in<br />

Mantelrohren im Kreuzungsbereich mit Verkehrswegen Produktrohre<br />

aus Stahl im Vortriebsverfahren“, 11/2006<br />

[3] DVGW-Arbeitsblatt GW 18: „Zustandsbewertung von kathodisch<br />

geschützten Rohrleitungen der <strong>Gas</strong>- und Wasserversorgung“,<br />

01/2013<br />

Kriterium<br />

Es befinden sich keine kritischen Mantelrohre<br />

im Schutzbereich<br />

Es befinden sich 1 – 3 kritische Mantelrohre<br />

im Schutzbereich<br />

Es befinden sich mehr als 3 kritische Mantelrohre<br />

im Schutzbereich<br />

2.1.6 Anzahl kritische Mantelrohre (K6)<br />

In Mantelrohrbauwerken ist in vielen Fällen der Nachweis<br />

der Wirksamkeit des KKS nach [2] nicht möglich. In<br />

diesen Fällen wird von „kritischen Mantelrohren“ gesprochen.<br />

Ergebnisse intelligenter Molchdurchläufe zeigen,<br />

dass derartige Mantelrohre nur in wenigen Fällen<br />

tatsächlich auffällig sind. Dieses Attribut hat deshalb<br />

nur einen geringfügigen Anteil an der Berechnung der<br />

KKS-Bewertungszahl. Die Bewertung erfolgt pro Schutzbereich.<br />

Im Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />

Bewertungszahl<br />

0<br />

1<br />

2<br />

Autor<br />

2.1.7 Ermittlung der KKS-Bewertungszahl<br />

(KKSBWZ)<br />

Die Berechnung der KKS-Bewertungszahl erfolgt nach<br />

folgender Formel:<br />

KKSBWZ = K1 + K2 + K3 + K4 + K5 + K6<br />

Dipl.-Phys. Rainer Deiss<br />

Netze BW GmbH |<br />

Stuttgart |<br />

Tel. +49 711 289 47414 |<br />

E-Mail: r.deiss@netze-bw.de<br />

April 2014<br />

234 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


8. Praxistag<br />

Korrosionsschutz<br />

am 2. Juli 2014 in Gelsenkirchen<br />

PROGRAMM<br />

Moderation: U. Bette, Technische Akademie Wuppertal<br />

1. Über die physikalisch-chemische Bedeutung des IR-freien<br />

Potentials und alternative Verfahren zum Nachweis der<br />

Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes<br />

Dr. M. Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft für Korrosionsschutz, Zürich<br />

2. Betrachtung zum Risiko von Wasserstoffversprödung an<br />

Rohrleitungsstählen auf Grund von Kathodischem Überschutz<br />

Dr. H.-G- Schöneich, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

3. Smart KKS: Intelligente KKS-Schutzstromeinspeisung zum<br />

Schutz wechselspannungsbeeinflusster Rohrleitungen<br />

gegen Wechselstromkorrosion<br />

M. Wendling, M. Müller, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

4. Neue Technologien für die Überwachung, Steuerung und<br />

Wartung von Schutzanlagen und Messstellen beim KKS<br />

Th. Weilekes, Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />

5. Wechselstrombeeinflussung und deren Auswirkung auf die<br />

Planung und Ausführung von KKS-Anlagen am Beispiel der<br />

Südschiene Steiermark<br />

F. Mayrhofer, V&C Kathodischer Korrosionsschutz Ges.m.b.H., Pressbaum (A)<br />

6. IFO-Messung vs. Intensivmessung<br />

T. Basten, Evonik Industries AG, Marl<br />

7. Qualitätssicherung im passiven Korrosionsschutz -<br />

der Coating Inspector<br />

A. Graßmann, Open Grid Europe GmbH, Essen; Dr. Th. Löffler,<br />

Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt<br />

8. Langzeitpraxiserfahrungen beim passiven Korrosionsschutz<br />

G. Friedel, Denso GmbH, Leverkusen<br />

9. Ein neues Umhüllungskonzept für Mehrschichtumhüllungen<br />

von Stahlrohren<br />

Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />

10. Streustrombeeinflussung von Stahlrohrleitungen durch<br />

Gleichstrom-Nahverkehrsbahnen<br />

U. Bette, TAW Technische Akademie Wuppertal, Wuppertal<br />

Wann WANN und UND Wo? WO?<br />

Veranstalter:<br />

3R, fkks<br />

Termin: Mittwoch, 2. Juli 2014,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Veranstalter VERANSTALTER<br />

Veltinsarena, Gelsenkirchen,<br />

www.veltins-arena.de<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs- und<br />

Korrosionsschutzfachunternehmen<br />

Teilnahmegebühr * :<br />

3R-Abonnenten<br />

und fkks-Mitglieder: 410,- €<br />

Nichtabonnenten: 440,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Kombirabate sind nicht möglich.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

* Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet möglich) sind<br />

Sie als Teilnehmer registriert und erhalten eine schriftliche Bestätigung sowie<br />

die Rechnung, die vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />

nach dem 23. Juni 2014 oder Nichterscheinen wird ein Betrag von 100,- €<br />

für den Verwaltungsaufwand in Rechnung gestellt. Die Preise verstehen sich<br />

zzgl. MwSt.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

Fax-Anmeldung: +49 201 82002-40 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

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<strong>Rohrnetz</strong><br />

Langzeiterfahrungen mit Nachumhüllungssystemen<br />

von Schweißnähten<br />

<strong>Rohrnetz</strong>, Korrosionsschutz, Schweißnähte, Nachumhüllungen, Langzeiterfahrung,<br />

Coextrudierte 3-Schichten-Bänder<br />

Michael Schad<br />

Die vorrangige Aufgabe des passiven Korrosionsschutzes<br />

ist der Schutz von Stahlrohrleitungen vor<br />

Korrosion durch eine Ummantelung oder Umhüllung.<br />

In diesem Beitrag werden die aktuellen Anforderungen<br />

an Werkstoffe für Nachumhüllungen für<br />

Schweißnähte im Überblick vorgestellt. Der Fokus<br />

des Beitrages liegt dabei auf den gemachten Langzeiterfahrungen<br />

mit Nachumhüllungssystemen. Diese<br />

werden durch eine E.ON Ruhrgas-Untersuchung aus<br />

dem Jahre 2008 sowie den Erfahrungen aus den Aufgrabungen<br />

der ESB-Leitung „Isarschiene“ nach über<br />

27 Jahren Betriebsdauer und einer aktuellen Untersuchung<br />

eines Nachumhüllungssystems nach 20-jähriger<br />

Betriebsdauer auf der STEGAL-Pipeline der Wingas/<strong>Gas</strong>cade<br />

Transport GmbH im Jahre 2012 dokumentiert.<br />

Long term experiences with field joint coating systems<br />

The priority objective for all passive corrosion prevention<br />

systems is the protection of steel pipelines against<br />

corrosion by means of a coating. This article will present<br />

an overview of the current requirements and<br />

guidelines for materials used for field joint coating<br />

systems. These explanations will focus on systems for<br />

field joint coatings and long term experiences made<br />

with these systems. These experiences will be backed<br />

by a report refering to the long term experiences with<br />

joint coating material based on a survey of E.ON<br />

Ruhrgas in 2008, experiences made at the excavation<br />

of the ESB pipeline “Isarschiene” after 27 years of<br />

operation and the recently made survey of a field joint<br />

coating system after 21 years of operation. This excavation<br />

took place on two sections of the “STEGAL”<br />

transit pipeline in November 2012. The “STEGAL”<br />

Pipeline was constructed in 1991 and is operated by<br />

WINGAS GmbH/now <strong>Gas</strong>cade Transport GmbH.<br />

1. Einführung<br />

Nach einer Pressemitteilung der WCO-World Corrosion<br />

Organisation aus dem Jahre 2011 verliert die Weltwirtschaft<br />

jedes Jahr Bausubstanz in Höhe von circa $ 3,3<br />

Billionen durch Korrosionsschäden.<br />

Die durchschnittlich verursachten Kosten der Korrosion<br />

betragen in Industriestaaten etwa 3 % des jährlichen<br />

BIP, können aber in Spitzenwerten bis zu 5 % des<br />

BIP betragen.<br />

Allein durch die effektivere Nutzung vorhandener<br />

Technologien könnten jährlich bis zu 990 $ Milliarden<br />

eingespart werden.<br />

Davon betroffen sind auch unterirdisch verlegte<br />

Stahlrohrleitungen. Deshalb muß ein vorrangiges Ziel<br />

sein, diese Leitungen bestmöglich gegen Korrosion und<br />

mechanische Beschädigungen zu schützen. Nach den<br />

Schäden durch den Einfluß Dritter wie Baggerschäden<br />

o. ä., stellen Korrosionsschäden die zweitgrößte Schadensursache<br />

dar.<br />

Seit den 1920er Jahren werden Stahlleitungen vor<br />

Korrosion durch eine Ummantelung oder Umhüllung<br />

geschützt. Einem korrosiven Medium soll der Zugang zu<br />

der Stahloberfläche verwehrt werden. Dies ist die vorrangige<br />

Aufgabe des passiven Korrosionsschutzes. Der<br />

kathodische Schutzstrom als aktiver Korrosionsschutz<br />

soll Korrosion bei Verletzungen des passiven Korrosionsschutzes<br />

begegnen. Der passive Korrosionsschutz<br />

für die Nachumhüllung der Schweißnähte und der aktive<br />

Korrosionsschutz durch den Kathodenschutz bilden<br />

daher die komplementären beiden Seiten eines umfassenden<br />

Schutzes der Stahlrohrleitung.<br />

Diese Funktionen wurden und werden gewährleistet<br />

durch den Einsatz von wasserabweisenden und nahezu<br />

diffusionsdichten Werkstoffen, welche gleichzeitig die<br />

Anforderungen an eine ausreichende mechanische Belastbarkeit<br />

sowie eine sichere und leichte Applizierbarkeit<br />

aufweisen müssen.<br />

Seit den 1960er Jahren werden technische Kunststoffe,<br />

vor allem Polyethylen für den Korrosionsschutz<br />

von Rohrleitungen und Nähten verwendet. Diese Werkstoffe<br />

ersetzten in zunehmendem Maße die bis dahin<br />

verwendeten Teer- und späteren Bitumenumhüllungen.<br />

Neben der stetigen Verbesserung der Werkstoffe waren<br />

die erhöhten Anforderungen für die grabenlose<br />

April 2014<br />

236 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Verlegung sowie erhöhte Dauerbetriebstemperaturen<br />

ein Motor für die Entwicklung der Werkstoffe.<br />

Bis in die späten 1950er Jahre wurde die Leitung ausschließlich<br />

mit Umhüllungen (passiv) geschützt. Seit Anfang<br />

der 1960er Jahre werden die Leitungen zusätzlich<br />

durch einen kathodischen Schutzstrom (aktiv) gesichert.<br />

Man unterscheidet bei den Werksumhüllungen in<br />

thermoplastische (Polyethylen und Polypropylen) und<br />

duroplastische Umhüllungen (Epoxidharze und Polyurethane).<br />

In geringem Umfang werden vereinzelt noch<br />

Umhüllungen aus Bitumenbändern eingesetzt.<br />

2. Nachumhüllungen<br />

Der größte Unterschied der Nachumhüllungen (Bild 1<br />

und 2) zu den Werksumhüllungen besteht in der Forderung,<br />

dass diese Materialien auf Baustellen möglichst<br />

einfach und fehlerverzeihend angewendet werden<br />

müssen. Während Werksumhüllungen unter nahezu<br />

idealen Bedingungen im Werk vorgenommen werden,<br />

müssen Nachumhüllungen unter teilweise extrem<br />

schwierigen und wechselnden Bedingungen vor Ort an<br />

der Baustelle aufgebracht werden. Die Nachumhüllungssysteme<br />

müssen nicht denselben Grad an mechanischer<br />

Widerstandsfähigkeit wie die Werksumhüllungen<br />

aufweisen, da die meisten Quellen einer möglichen<br />

Beschädigung beim Transport und Lagerung der Rohre<br />

auf sie nicht zutreffen. Eine Untersuchung der IPLOCA<br />

Forschungsgruppe für innovative Konzepte im Rohrleitungsbau<br />

ermittelte 2009/2010, dass vom Verlassen des<br />

Rohrwerkes bis zur Verfüllung im Graben, die Rohre bis<br />

zu 39 mal bewegt werden und damit einer entsprechend<br />

hohen Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen<br />

in der Werksumhüllung ausgesetzt sind. In erster Linie<br />

ist die Aufgabe der Nachumhüllungssysteme, den Stahl<br />

vor Medien und Korrosionsangriffen von außen zu<br />

schützen. Bei der Verlegung der Rohrleitung und später<br />

im Betrieb der Rohrleitung muss dieses Umhüllungsmaterial<br />

aber auch den mechanischen Angriffen durch<br />

Verkehrslasten und Rohrbewegungen standhalten. Gepaart<br />

mit den teilweise sehr unterschiedlichen klimatischen<br />

und sonstigen Einsatzbedingungen ergibt sich<br />

daraus ein sehr weitgefächertes Eigenschaftsprofil, welches<br />

die Materialien zu erfüllen haben (Bild 3).<br />

2.1 Hauptforderungen an Nachumhüllungen<br />

••<br />

leichte und sichere Verarbeitung der Umhüllung auf<br />

Baustellen<br />

••<br />

mechanische Widerstandsfähigkeit in Bezug auf die<br />

Verbindung des Umhüllungsmaterials zur Rohroberfläche<br />

– Nachweis durch:<br />

−−<br />

Schälwerte<br />

−−<br />

Scherfestigkeit<br />

••<br />

mechanische Widerstandsfähigkeit in Bezug auf<br />

Resistenz gegen Beschädigungen der Umhüllung<br />

Nachweis durch<br />

−−<br />

Eindruckfestigkeit<br />

Bild 1. Klassifizierung von Nachumhüllungen.<br />

Bild 2. Normen für Korrosionsschutz-Nachumhüllungen.<br />

Bild 3. Belastungen, die auf Rohrumhüllungen wirken.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 237


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|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Bild 4. Keine Verwachsung im Überlappungsbereich bei der Verwendung<br />

von reinen 2-Schicht Bändern als Innenband – Gefahr der Bildung<br />

von Mikrokanälen und Entstehung von Spiralkorrosion.<br />

Bild 5. Selbstverwachsungseffekt bei Dreischichtenbändern.<br />

Bild 6. Ausgrabung Isarschiene.<br />

Bild 7. Schweißnaht nach 27 Betriebsjahren.<br />

−−<br />

Schlagbeständigkeit<br />

−−<br />

Reißbeständigkeit<br />

••<br />

Alterungsbeständigkeit (Nachweis durch Langzeiterfahrung<br />

an Baustellen)<br />

••<br />

chemische Beständigkeit (aggressive Böden, Elektrolyte)<br />

••<br />

keine Beeinträchtigung des aktiven Korrosionsschutzes<br />

••<br />

geprüfte Qualität nach den höchsten internationalen<br />

Normen wie EN, DVGW, ISO etc.<br />

2.2 Aktuelle Trends in der Entwicklung der<br />

Nachumhüllungssysteme<br />

das Erreichen höherer Dauerbetriebstemperaturen<br />

••<br />

der Aufbau eines analog zur Werksumhüllung aufgebauten<br />

Nachumhüllungssystems<br />

••<br />

starke Diversifizierung der Umhüllungssysteme und<br />

der darin verwendeten Materialien<br />

••<br />

Verbesserung der mechanischen Eigenschaften bei<br />

grabenloser Verlegung und Einsatz des Paddingverfahrens<br />

••<br />

ein Nachweis der Qualität der aufgebrachten Nachumhüllung<br />

an der Baustelle muss gesichert sein<br />

••<br />

das Aufbringen der Nachumhüllung während des<br />

Betriebs der Rohrleitung muss gewährleistet sein<br />

Die Anforderungen an die Verarbeitung und die<br />

Qualitätssicherung bei Umhüllungen regelt das Technische<br />

Merkblatt GW 15 in der aktuellen Ausgabe von<br />

2007.<br />

Die Anwendung dieses Merkblattes stellt sicher, dass<br />

die Schulung und Prüfung des Fachpersonals nach GW<br />

15 nach einheitlichen Verfahren und Inhalten durchgeführt<br />

wird und das Fachpersonal nach bestandener Prüfung<br />

die für eine qualitätsgerechte Ausführung und<br />

Kontrolle der Arbeiten erforderlichen Fachkenntnisse<br />

besitzt.<br />

2.3 Coextrudierte Dreischichtenbänder<br />

Seit Einführung coextrudierter, dreischichtiger Verbundbänder<br />

mit selbstverschweißenden Butylkautschukschichten<br />

in den 1980er Jahren, gewährleisten<br />

diese Kunststoffbandsysteme den Langzeit-Korrosionsschutz<br />

(siehe Langzeituntersuchung von E.ON Ruhrgas<br />

im Jahre 2007, die erfolgten Ausgrabungen von zwei<br />

Abschnitten der STEGAL Pipeline der WINGAS/<strong>Gas</strong>cade<br />

Transport GmbH nach 20 Jahren Betriebsdauer im November<br />

2012, sowie die Untersuchung der ESB Leitung<br />

Moosburg-Straubing im Jahre 2003 nach 27jähriger Betriebsdauer).<br />

Dreischichtige Verbundbänder haben ihre hervorragenden<br />

technischen Qualitäten auf zahllosen Baustellen<br />

weltweit in den letzten 40 Jahren bewiesen. Im Falle<br />

wechselnder Witterungsbedingungen oder bei kalten<br />

oder sehr windigen klimatischen Bedingungen werden<br />

Bandsysteme aufgrund ihres weitgefächerten Anwen-<br />

April 2014<br />

238 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />

dungsbereichs von -40°C bis + 60°C in der Anwendung<br />

bevorzugt.<br />

Die bei Zweischichtenbändern als Korrosionsschutzband<br />

aufgrund von Kleberermüdung und nachfolgendem<br />

Sauerstoff-und Feuchtigkeitseintritt eintretende<br />

Spiralkorrosion tritt bei Verwendung von Dreischichtenbändern<br />

nicht auf. Unvollständig versiegelte Bandüberlappungen<br />

der Zweischichtenbänder führen unvermeidlich<br />

zu schweren Spiralkorrosionsschäden (Bild 4).<br />

Die meisten der wenigen bekannten negativen Erfahrungen<br />

mit Bändern sind durch den Einsatz von Zweischichtenbändern<br />

als Korrosionsschutz bedingt, da diese<br />

über keinen Selbstverwachsungseffekt verfügen. Der<br />

Selbstverwachsungseffekt und ein Schutz der<br />

Stahloberfläche ohne Hohlräume ist auf eine wesentliche<br />

Eigenschaft des Butylkautschuks zurückzuführen.<br />

Vom physikalischen Gesichtspunkt ist Butylkautschuk<br />

mehr ein flüssiger als ein fester Stoff. Der Aufbau dieser<br />

dreischichtigen Verbundbänder besteht aus einer Trägerfolie<br />

aus stabilisiertem Polyethylen, die auf beiden<br />

Seiten mit einer Butylkautschukschicht beschichtet<br />

wird. Diese Trägerfolie wird in einem speziellen Coextrusionsverfahren<br />

hergestellt, wodurch eine stoffliche und<br />

feste Einheit aus Träger- und Beschichtungsmaterial sichergestellt<br />

wird. Hierdurch kommt es nicht zu einer<br />

Delamination der verschiedenen Funktionsschichten,<br />

wie diese bei laminierten Bändern zu beobachten sind.<br />

Bei der spiralförmigen Wicklung der dreischichtigen<br />

Verbundbänder um das Rohr verwachsen die Butylklebeschichten<br />

in den Überlappungsbereichen und schaffen<br />

damit eine homogene, schlauchartige Umhüllung<br />

ohne jegliche Trennschicht. Im Überlappungsbereich<br />

der Lagen wandern die Moleküle von einer Butylkautschuklage<br />

zu der anderen. Nach bereits kurzer Zeit, maximal<br />

aber nach 5 Tagen, ist dieser Verwachsungsprozess<br />

abgeschlossen. Deshalb sollte zwingend die Innenlage<br />

eines Korrosionsschutzsystems aus einem<br />

selbstverwachsenden, coextrudierten Dreischichtenband<br />

bestehen.<br />

Aufgrund der einzigartigen Produktionstechnologie<br />

wird der bekannte Delaminationseffekt und die Gefahr<br />

der langfristig bestehenden Durchlässigkeit der Trennschicht<br />

zwischen Trägerfolie und Beschichtung durch<br />

den Bandaufbau, wie in Bild 5 gezeigt, vermieden.<br />

2.4 Mechanischer Schutz von Nachumhüllungen<br />

Bei schwierigem Einsatz in felsigen Böden oder mangelnden<br />

Möglichkeiten einer kompletten Einsandung<br />

des Rohrbettes, ist ein zusätzlicher Schutz der Nachumhüllung<br />

sinnvoll oder notwendig:<br />

••<br />

bei faserzementummantelten Rohren können wahlweise<br />

Gießmörtel oder zementbeschichtete Bänder<br />

verwendet werden.<br />

••<br />

eine weitere Möglichkeit der Verbesserung des mechanischen<br />

Schutzes ist der Einsatz von Rohrschutzmatten<br />

aus Polypropylenvliesen.<br />

••<br />

Schutz der Werks- und Nachumhüllung mit einer zusätzlich<br />

aufgetragenen GFK-Beschichtung.<br />

3. Langzeiterfahrungen<br />

Kein Korrosionsschutzsystem auf der Welt kann ein längeres<br />

und erfolgreicheres Langzeitverhalten nachweisen<br />

als dreischichtige PE/Butylkautschuk-Verbundbänder.<br />

3.1 ESB Leitung „Isarschiene“<br />

Im Herbst 2003 erfolgte im Bereich der <strong>Erdgas</strong> Südbayern<br />

(ESB) im Zuge des Neuaufbaus des BMW Motorenwerkes<br />

Dingolfing die teilweise Umverlegung einer<br />

27 Jahre alten Leitung DN 300 (Leitung Moosburg-<br />

Straubing „Isarschiene“, Bild 6). Dieser Umstand ermöglichte<br />

die einzigartige Gelegenheit, die Werksumhüllung<br />

wie die Nachumhüllung auf Ihren Zustand nach<br />

dieser langen Betriebsdauer zu untersuchen.<br />

Die Schweißnähte, der mit einer Polyethylen Werksumhüllung<br />

versehenen Leitung wurden mit DEN-<br />

SOLEN®-Bändern beim Bau der Leitung im Jahre 1976<br />

geschützt (Bild 7). Zum Zeitpunkt der Konstruktion<br />

entsprach das verwendete System der DVGW Richtlinie<br />

GW 7, die zum damaligen Zeitpunkt die gültigen<br />

Richtlinien für Schweißnahtumhüllungen aufstellte. Als<br />

die Schweißnähte 2003 aufgegraben wurden, konnten<br />

keine Schäden gefunden werden und die Stahloberfläche<br />

zeigte sich in einem absolut neuwertigen Zustand.<br />

Dies war ein bemerkenswerter Beweis für die<br />

Langzeitqualität und Wirksamkeit eines passiven Korrosionsschutzes<br />

über eine Betriebsdauer von über<br />

27 Jahren.<br />

Obwohl zu diesem Zeitpunkt die erhöhten Anforderungen<br />

der EN 12068, die erst im Jahre 1999 eingeführt<br />

wurde, noch nicht galten, erfüllten die gemessenen<br />

Werte auch alle Anforderungen der aktuellen Norm,<br />

bzw. übertrafen diese sogar in etlichen Fällen.<br />

Das verwendete System war das DENSOLEN® Ein-<br />

Band System S 40. „Ein-Band System“ bedeutet, daß die<br />

Innenlage für den Korrosionsschutz und die Außenlage<br />

für den mechanischen Schutz mit demselben Bandtyp<br />

ausgeführt wird. In zwei Wickelvorgängen mit je 50 %<br />

Überlappung aufgebracht, wird eine Gesamtdicke der<br />

Umhüllung von 3,2 mm erreicht.<br />

3.2 Langzeituntersuchung E.ON Ruhrgas<br />

Im Jahre 2007 veröffentlichte E.ON Ruhrgas – heute<br />

Open Grid Europe - eine Untersuchung, die einen repräsentativen<br />

Querschnitt der verwendeten Umhüllungsmaterialien<br />

bei knapp 2000 km ihres gesamten Leitungsnetzes<br />

darstellte. Das gesamte Leitungsnetz der<br />

E.ON ist ungefähr 12 000 km lang, in einem sehr guten<br />

Erhaltungszustand, aber beinhaltet auch Leitungsabschnitte,<br />

die bis zu 90 Jahre alt sind. Die vorherige Untersuchung<br />

dieser Leitungsabschnitte erfolgte durch<br />

intelligente Molchung.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 239


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|<br />

<strong>Rohrnetz</strong><br />

Die verwendeten Nachumhüllungssysteme schlossen<br />

Petrolatum- und Wachssysteme, diverse Bitumenbeschichtungen,<br />

2-Schichten-PE-Bänder und letztlich<br />

auch dreischichtige PE/Butylkautschuk-Verbundbänder<br />

mit ein. In diesen Untersuchungen bewiesen diese Verbundbänder<br />

hervorragende Korrosionsschutzeigenschaften.<br />

Diese Bänder, die seit 1981 als bevorzugte<br />

Nachumhüllungssysteme im Leitungsbau von E.ON eingesetzt<br />

wurden, wiesen keinerlei elektrische Durchschläge<br />

auf oder zeigten eine Veränderung der hohen<br />

mechanischen Festigkeit. Diese Aussage der E.ON stützt<br />

sich auf Erkenntnisse, die nach 25 Jahren praktischer Erfahrungen<br />

des Einsatzes dieser Systeme bei <strong>Gas</strong>leitungen<br />

gewonnen wurden.<br />

Bild 8. Ausgrabung STEGAL-Pipeline.<br />

Bild 9. Restdickenmessung der Schweißnaht.<br />

3.3 Langzeiterfahrungen STEGAL Pipeline<br />

Gazprom und Wintershall/Wingas – jetzt <strong>Gas</strong>cade Transport<br />

GmbH – pflegen einen engen technischen Austausch<br />

in diversen Expertengremien für vielfältige Themen<br />

des Leitungsbaus. Ein häufig besprochenes Thema<br />

ist die Auswahl der geeigneten Werks- und Nachumhüllungssysteme<br />

bei Rohrleitungen, die starken thermischen<br />

Belastungen ausgesetzt sind.<br />

Bis heute verwendet WINGAS/<strong>Gas</strong>cade Transport<br />

GmbH als Nachumhüllungssystem mit großem Erfolg<br />

dreischichtige Verbundbänder bei allen bislang gebauten<br />

Transitleitungen.<br />

Im November 2012 wurden zwei Abschnitte der Stegal<br />

Pipeline, die 1991/1992 mit einem Durchmesser von<br />

DN 900 erbaut wurde, aufgegraben und untersucht<br />

(Bild 8 und 9). Mit großem Interesse wurde diese Untersuchung<br />

von Spezialisten der Gazprom verfolgt, welche<br />

mit einem Leitungsnetz von mehr als 500 000 km eines<br />

der größten Netze weltweit betreibt.<br />

Nach zwanzig Jahren in Betrieb zeigten sich die<br />

Nachumhüllungen der Schweißnähte, die mit einem<br />

dreischichtigen Verbundbandsystem geschützt wurden,<br />

an beiden Aufgrabungen in einem exzellenten Zustand<br />

und die bei den Untersuchungen ermittelten<br />

Werte übertrafen alle in der EN 12068 Klasse C 50 geforderten<br />

Werte, zum Teil sehr deutlich .<br />

Besonders die Übergangswerte von der Nachumhüllung<br />

zum Werksmantel wurden von den Experten kritisch<br />

untersucht. Dabei zeigten sich keinerlei Ablösungen<br />

der Bänder von der Werksumhüllung noch konnten<br />

Falten oder Lufteinschlüsse in der Umhüllung festgestellt<br />

werden.<br />

Die Ingenieure von Wingas/<strong>Gas</strong>cade Transport<br />

GmbH und Gazprom zeigten sich anschließend von der<br />

hohen technischen Leistung und den herausragenden<br />

Langzeitresultaten überzeugt.<br />

4. Schlussfolgerung<br />

Es zahlt sich immer aus, die für ein Projekt geltenden<br />

spezifischen Anforderungen gründlich zu prüfen und<br />

die bestgeeignete Beschichtung für die Werksumhüllung<br />

als auch die Nachumhüllung zu wählen. Bei der<br />

Wahl der Nachumhüllungsmaterialien sollte auch berücksichtigt<br />

werden, dass die Kosten für ein hochwertiges<br />

System maximal 0,03 % der gesamten Projektkosten<br />

betragen, die Nähte aber die Schwachstellen der<br />

Leitung sind und durch die Wahl von minderwertigen<br />

Materialien hohe Folgekosten durch Reparaturen entstehen<br />

können, die in keinem Verhältnis zu den höheren<br />

Kosten eines technisch hochwertigen Systems stehen.<br />

Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.<br />

Deshalb ist es fahrlässig, bei den Kosten für die Nachumhüllung<br />

an Qualität zu sparen. Für fast alle Anforderungen<br />

gibt es sehr gute, langlebige Lösungen. Ein System,<br />

das alle Anforderungen abdeckt, gibt es leider derzeit<br />

noch nicht und wohl auch nicht in absehbarer Zeit. Jeder<br />

Betreiber hat für seine Belange das dafür bestmögliche<br />

System auszuwählen.<br />

Dreischichtige Verbundsysteme bieten aufgrund ihres<br />

sehr variablen Einsatzes die beste Lösung, um auf<br />

die vielfältigen Anforderungen von Einsatzgebieten von<br />

– 35 °C bis + 60 °C einzugehen.<br />

April 2014<br />

240 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Es zahlt sich langfristig zur Werterhaltung und längeren<br />

Betriebsdauer des Leitungsnetzes aus, hochwertige<br />

und langlebige Materialien für die Umhüllungen der<br />

Rohrleitungen auszuwählen.<br />

Dabei sind Zulassungen der Systeme nach international<br />

gültigen Normen wie EN 12068 und DVGW Prüfungen<br />

mit begleitender Fremdüberwachung der Produktion<br />

höher zu bewerten, als noch nicht verifizierte Garantieversprechungen<br />

einiger Hersteller in die Zukunft.<br />

Literatur<br />

[1] Pressemitteilung vom 21.04.2011 der DECHEMA e.V. zum<br />

Weltkorrosionstag am 26.04.2011.<br />

[2] Quast, M.: Long term experiences with DENSOLEN-Tapes. 3R<br />

international 43(2004); No.13, p. 69-72.<br />

[3] Quast, M: Aspects of corrosion protective tape technology, 3<br />

R international 1/2006, p. 53-57.<br />

[4] Heim, T: Entwicklung von Korrosionsschutz-Nachumhüllungsmaterialien<br />

für Stahlrohre, 3R international 44 (2005)<br />

Nr. 11, p. 625-633.<br />

[5] Kompetenzcenter E.ON Ruhrgas AG: Korrosionsschutz erdverlegter<br />

Rohrleitungen. 2. Auflage Vulkan Verlag Essen<br />

2008.<br />

[6] Ahlers, M.; Brecht, M.; Schöneich, H.G.: Long term experiences<br />

with corrosion protection performance of field joint coatings,<br />

3 R international 46(2007) spezial Nr. 2, p 549-553.<br />

[7] Brecht, M.; Kocks, H.J.: Entwicklung des passiven Korrosionsschutzes<br />

von Stahlrohrleitungen, <strong>gwf</strong> Jubiläumsausgabe<br />

2009, p 15-29.<br />

[8] NACE Studie zusammen mit US Federal Highway Administration,<br />

2002. Abrufbar unter www.nace.org.<br />

[9] IPLOCA – The Road to Success-Onshore Pipelines, Geneva,<br />

1.st edition September 2009<br />

Autor<br />

Michael Schad<br />

DENSO GmbH |<br />

Leverkusen |<br />

Tel.: +49 214 2602 260 |<br />

E-Mail: schad@denso.de<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />

7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Programm-Übersicht<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />

für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Veranstalter<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern,<br />

Softwareunternehmen und der<br />

Geräte industrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Sponsored by<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

April 2014<br />

Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 241 unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Regelwerk<br />

Anwendung der ATEX-Richtlinien<br />

auf Bauteile und Betriebsmittel von<br />

<strong>Gas</strong>anlagen<br />

Regelwerk, Richtlinie 94/9/EG, Richtlinie 1999/92/EG, Explosionsschutz, harmonisierte Normen,<br />

Konformität<br />

Wolfgang Faber, Albert Seemann und Andreas Schrader<br />

Bauteile und Betriebsmittel, die in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen von <strong>Gas</strong>anlagen [1] verwendet werden<br />

und über eine eigene potenzielle Zündquelle<br />

verfügen, unterliegen der Richtlinie 94/9/EG. Sie<br />

richtet sich primär an die Hersteller und ist in<br />

Deutschland als 11. Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz<br />

in nationales Recht überführt worden.<br />

Auf Basis dieser Richtlinie wurden harmonisierte<br />

Normen erstellt, die der Hersteller zum Nachweis der<br />

Konformität heranziehen kann.<br />

Der sichere Betrieb von EX-Anlagen unterliegt im<br />

Wesentlichen der europäischen Richtlinie 1999/92/<br />

EG, die allerdings nur Mindestanforderungen festlegt.<br />

Den Mitgliedsstaaten steht es frei, diese Richtlinie<br />

mit strengeren Anforderungen umzusetzen.<br />

Application of the European ATEX Directives on components<br />

and equipment of gas installations<br />

Components and operating equipment that are used<br />

in potentially explosive areas of gas installations [1]<br />

and have their own potential source of ignition are<br />

subject to Directive 94/9/EC. The Directive is aimed<br />

primarily at manufacturers and has been transferred<br />

into national law in Germany as the 11 th Regulation<br />

on the Product Safety Act. Harmonised standards have<br />

been drawn up on the basis of this Directive which<br />

the manufacturer can use as proof of conformity.<br />

The safe operation of EX installations is subject to the<br />

European Directive 1999/92/EC, which, however, only<br />

lays down minimum requirements. The Member<br />

States are free to implement this Directive with stricter<br />

requirements in their national legislation.<br />

1. Rechtliche Grundlagen<br />

Die Europäische Union verabschiedete zwei Richtlinien,<br />

die die Bestimmungen für den Explosionsschutz festlegen<br />

(ATEX-Richtlinien; fr. atmosphère explosible).<br />

Mit der Richtlinie 94/9/EG (ATEX 95, basiert auf<br />

Artikel 95 des EG-Vertrages 1 zur Schaffung eines gemeinsamen<br />

Binnenmarktes) [2] sollen technische Handelshemmnisse<br />

abgebaut und Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />

angeglichen werden. Die Zielgruppe<br />

sind Hersteller von explosionsgeschützten Geräten,<br />

Schutzsystemen und Komponenten.<br />

Durch die Richtlinie 1999/92/EG (ATEX 137, basiert<br />

auf Artikel 137 des EG-Vertrages 2 zur Schaffung sozialer<br />

Mindeststandards für Arbeitnehmer) [3] sollen die<br />

Gesundheit und die Sicherheit der Arbeitnehmer am<br />

Arbeitsplatz verbessert werden, die durch explosionsfähige<br />

Atmosphäre gefährdet werden können. Diese<br />

1 Heute: Artikel 114 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen<br />

Union<br />

2<br />

Heute: Artikel 153 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen<br />

Union<br />

Richtlinie enthält grundlegende Sicherheitsanforderungen,<br />

die der Arbeitgeber umzusetzen hat.<br />

Das Inverkehrbringen, die Herstellung und Inbetriebnahme<br />

von Geräten und Schutzsystemen zur bestimmungsgemäßen<br />

Verwendung in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen, Sicherheits-, Kontroll- und Regelvorrichtungen<br />

für den Einsatz außerhalb von explosionsgefährdeten<br />

Bereichen, die im Hinblick auf Explosionsgefahren<br />

jedoch für den sicheren Betrieb von Geräten und Schutzsystemen<br />

erforderlich sind oder dazu beitragen, und<br />

Komponenten, die in Geräte und Schutzsysteme eingebaut<br />

werden sollen, wird umfassend von der RL 94/9/EG<br />

geregelt. Sie richtet sich an die Hersteller und legt europaweit<br />

einheitliche Anforderungen an die entsprechenden<br />

Produkte fest. Neben elektrischen Zündquellen<br />

werden nunmehr auch alle nicht elektrischen Zündquellen<br />

von der RL 94/9/EG erfasst. Seit dem 1. Juli 2003<br />

müssen alle Geräte, die in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

eingesetzt werden, der RL 94/9/EG entsprechen.<br />

Die nationale Umsetzung erfolgte als 11. Verordnung<br />

zum Produktsicherheitsgesetz (11. ProdSV – Explosionsschutzverordnung)<br />

[4]. Zum Nachweis der Konformität<br />

April 2014<br />

242 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Regelwerk | FACHBERICHTE |<br />

kann der Hersteller auf der Basis der Richtlinie harmonisierte<br />

Normen heranziehen.<br />

Unter „Inbetriebnahme“ wird die erste Verwendung<br />

der in der RL 94/9/EG genannten Produkte innerhalb<br />

der EU durch ihren Endanwender verstanden. In Betrieb<br />

genommen wird ein Produkt, wenn es das erste Mal<br />

verwendet wird. Ein Produkt kann verwendungsfertig in<br />

Verkehr gebracht werden, es kann u. U. aber auch erst<br />

nach entsprechender Montage oder Installation verwendungsfertig<br />

sein. Auch Bauteile und Baugruppen in<br />

<strong>Gas</strong>anlagen können der RL 94/9/EG unterliegen, sofern<br />

sie in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden<br />

und über eine eigene potentielle Zündquelle verfügen<br />

[5]. Der nachfolgende Beitrag erläutert anhand einiger<br />

ausgesuchter Beispiele aus der Praxis hierfür die<br />

Anwendung der RL 94/9/EG.<br />

Der sichere Betrieb von EX-Anlagen – das heißt die<br />

organisatorische und verhaltensbedingte Sicherheit –<br />

unterliegt ebenfalls europäischen Richtlinien, die aber<br />

lediglich Mindestanforderungen festlegen. Dazu gehört<br />

insbesondere die RL 1999/92/EG. Zu den grundlegenden<br />

Anforderungen dieser europäischen Richtlinie gehören<br />

z. B. die Verpflichtung zur Beurteilung von Explosionsrisiken<br />

und zu entsprechenden Schutzmaßnahmen, die Einteilung<br />

von explosionsgefährdeten Bereichen in Zonen<br />

und die Erstellung eines Explosionsschutzdokumentes.<br />

Den Mitgliedsstaaten stand es frei, die ATEX-Betriebsrichtlinie<br />

mit strengeren Anforderungen umzusetzen,<br />

sodass europaweit hierfür in den Mitgliedsstaaten unterschiedliche<br />

Anforderungen bestehen. In Deutschland<br />

wurde die RL 1999/92/EG in der Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) [6] und der Gefahrstoffverordnung<br />

(GefStoffV) [7] umgesetzt. Diese Verordnungen legen<br />

die in Deutschland verbindlichen Anforderungen in<br />

Hinblick auf den betrieblichen Explosionsschutz einschließlich<br />

der in diesem Zusammenhang erforderlichen<br />

Prüfungen fest. Zu diesen Verordnungen besteht<br />

ein untergesetzliches Regelwerk – Technische Regeln für<br />

Betriebssicherheit (TRBS) und Technische Regeln für<br />

Gefahrstoffe (TRGS) – das die allgemein formulierten<br />

Schutzziele der Verordnungen konkretisiert und beispielhafte<br />

Schutzmaßnahmen aufführt.<br />

Anforderungen an Montage, Installation und Betrieb<br />

von Anlagen, die aus Geräten, Schutzsystemen sowie<br />

Sicherheits-, Kontroll- und Regelvorrichtungen im Sinne<br />

der RL 94/9/EG bestehen, ergeben sich in Deutschland<br />

aus Abschnitt 3 der BetrSichV, die für die Anlagenbetreiber<br />

maßgebend sind [8].<br />

2. Inhalte und Anwendung der<br />

Richtlinie 94/9/EG<br />

Geräte, Bauteile oder Baugruppen [9], [10] unterliegen<br />

der RL 94/9/EG, wenn sie in explosionsfähiger Atmosphäre<br />

unter atmosphärischen Bedingungen eingesetzt<br />

werden oder damit in Verbindung stehen und eine eigene<br />

potentielle Zündquelle vorhanden ist. In der DIN EN<br />

1127-1 [11] sind insgesamt 13 Zündquellen beschrieben.<br />

Die Hersteller müssen bei der Ausführung der Geräte,<br />

Bauteile oder Baugruppen Maßnahmen zum Explosionsschutz<br />

vorsehen und folgende potentielle<br />

Zündquellen hierbei berücksichtigen:<br />

heiße Oberflächen,<br />

Flammen und heiße <strong>Gas</strong>e,<br />

mechanisch erzeugte Funken,<br />

elektrische Anlagen,<br />

••<br />

elektrische Ausgleichsströme, kathodischer<br />

Korrosionsschutz,<br />

statische Elektrizität,<br />

Blitzschlag,<br />

elektromagnetische Felder,<br />

elektromagnetische Strahlung,<br />

ionisierende Strahlung,<br />

Ultraschall,<br />

••<br />

adiabatische Kompression, Stoßwellen, strömende<br />

<strong>Gas</strong>e,<br />

••<br />

chemische Reaktionen.<br />

Zur Erfüllung der grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen<br />

fordert die RL 94/9/EG<br />

die Durchführung einer Zündgefahrenbewertung. Im<br />

Folgenden werden einige wichtige Begriffe erläutert.<br />

Die Geräte werden in zwei Gruppen und drei Kategorien<br />

eingeteilt:<br />

••<br />

Gerätegruppe I gilt für Geräte zur Verwendung in<br />

Untertagebetrieben von Bergwerken sowie in deren<br />

Übertageanlagen, in denen eine Gefährdung durch<br />

Grubengas oder durch brennbare Stäube bestehen<br />

kann.<br />

••<br />

Gerätegruppe II gilt für Geräte zur Verwendung in<br />

den übrigen Bereichen, in denen eine Gefährdung<br />

durch explosionsfähige Atmosphäre bestehen kann.<br />

Innerhalb der Gerätegruppe II unterscheidet man drei<br />

Kategorien:<br />

••<br />

Gerätekategorie 1: Verwendung in Bereichen, in denen<br />

gefährliche explosionsfähige Atmosphäre ständig<br />

über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.<br />

••<br />

Gerätekategorie 2: Verwendung in Bereichen, in denen<br />

damit zu rechnen ist, dass gefährliche explosionsfähige<br />

Atmosphäre gelegentlich auftritt.<br />

••<br />

Gerätekategorie 3: Verwendung in Bereichen, in denen<br />

gefährliche explosionsfähige Atmosphäre normalerweise<br />

nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.<br />

Explosionsgefährdete Bereiche sind vom Anlagenbetreiber<br />

im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung festzulegen.<br />

In Anhang 4 B der BetrSichV sind – gleichlautend mit<br />

Anhang II B der RL 1999/99/EG – die Kriterien für die<br />

Auswahl von Geräten und Schutzsystemen aufgeführt.<br />

Insbesondere sind in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

folgende Kategorien von Geräten zu verwenden, sofern<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 243


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Regelwerk<br />

sie für brennbare <strong>Gas</strong>e, Dämpfe, Nebel oder Stäube geeignet<br />

sind:<br />

in Zone 0 oder Zone 20: Geräte der Kategorie 1,<br />

••<br />

in Zone 1 oder Zone 21: Geräte der Kategorie 1 oder<br />

der Kategorie 2,<br />

••<br />

in Zone 2 oder Zone 22: Geräte der Kategorie 1, der<br />

Kategorie 2 oder der Kategorie 3.<br />

Ablaufschema zur Ermittlung des Konformitätsbewertungsverfahrens<br />

für ein Gerät, ein Bauteil<br />

oder eine Baugruppe in einer GDRM-Anlage<br />

Gerät, Bauteil oder<br />

Baugruppe im explosionsgefährdeten<br />

Bereich aufgestellt<br />

Gerät, Bauteil oder<br />

Baugruppe verfügt über eine eigene<br />

potentielle Zündquelle<br />

Bewertung nach MaschRL<br />

Bewertung nach ATEX 95<br />

Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3<br />

ja<br />

ja<br />

Bewertung nach MaschRL<br />

Bewertung nach ATEX 95<br />

nicht erforderlich<br />

Bild 1. Ablaufschema zur Ermittlung des Konformitätsbewertungsverfahrens.<br />

nein<br />

Bild 2. ATEX-Kennzeichnung an einem Gerät.<br />

nein<br />

Die Kategorien spiegeln die Anforderungen hinsichtlich<br />

des Schutzniveaus der unterschiedlichen Zonen wieder.<br />

Ein Gerät einer bestimmten Kategorie ist für den<br />

Einsatz in einer entsprechenden Zone geeignet bzw. erforderlich.<br />

Im Rahmen eines Konformitätsbewertungsverfahrens<br />

(Bild 1) wird vom Hersteller der Nachweis<br />

erbracht, dass das Produkt die grundlegenden Anforderungen<br />

der Richtlinie erfüllt. Einige Konformitätsverfahren<br />

erfordern zwar die Mitwirkung einer unabhängigen<br />

Stelle, aber die Verantwortung für die Konformität eines<br />

Produktes mit der RL 94/9/EG liegt letztendlich beim<br />

Hersteller. Folgende Dokumente müssen für ATEX-Produkte<br />

vorliegen:<br />

EG-Konformitätserklärung,<br />

••<br />

schriftliche Bescheinigung der Konformität (bei<br />

Komponenten),<br />

••<br />

Betriebsanleitung in der jeweiligen Landessprache.<br />

Darüber hinaus muss auf den Geräten eine spezielle<br />

ATEX-Kennzeichnung angebracht sein (Bild 2).<br />

3. ATEX 95-Produkte in <strong>Gas</strong>anlagen<br />

Elektrische Betriebsmittel in <strong>Gas</strong>anlagen, die der RL 94/9/<br />

EG unterliegen, können z. B. sein: Leuchtstofflampen,<br />

Lichtschalter, elektrische Messgeräte, Elektromotoren<br />

(Bilder 3 und 4). Durch spezielle Schutzprinzipien müssen<br />

die Zündquellen, insbesondere die elektrischen, ausgeschlossen<br />

werden, damit ein sicherer Betrieb in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen zulässig ist. Die Umsetzung<br />

dieser Prinzipien erfolgt über die sogenannten Zündschutzarten.<br />

Dabei werden unter Berücksichtigung der<br />

stoffspezifischen Zündtemperaturen durch entsprechende<br />

Maßnahmen die explosionsfähige Atmosphäre<br />

von möglichen Zündquellen ferngehalten und Funken<br />

bzw. zündfähige Temperaturen ausgeschlossen. Es können<br />

auch mehrere Zündschutzarten in einem Betriebsmittel<br />

kombiniert werden. Nachfolgend sind einige<br />

Schutzprinzipien angeführt:<br />

Elektrische Betriebsmittel für den Einsatz in Zone 0<br />

müssen den allgemeinen Bestimmungen der DIN EN<br />

60079-0 [12] entsprechen und ausdrücklich für Zone 0<br />

geeignet sein.<br />

Elektrische Betriebsmittel dürfen in Zone 1 eingesetzt<br />

werden, wenn sie den Anforderungen der Zone 0<br />

oder einer der folgenden Zündschutzarten entsprechen:<br />

druckfeste Kapselung nach DIN EN 60079-1 [13],<br />

erhöhte Sicherheit nach DIN EN 60079-7 [14],<br />

Eigensicherheit nach DIN EN 60079-11 [15],<br />

Sandkapselung nach DIN EN 60079-5 [16],<br />

Überdruckkapselung nach DIN EN 60079-2 [17],<br />

••<br />

Vergusskapselung nach DIN EN 60079-18 [18].<br />

Im Bereich der MSR-Technik wird bevorzugt die Zündschutzart<br />

Eigensicherheit angewendet. Hierbei wird die<br />

Energie des Stromkreises derart begrenzt, dass unter<br />

festgelegten Prüfbedingungen eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre nicht gezündet wird. Bei der Zündschutzart<br />

Eigensicherheit wird nach den Kategorien ia und ib<br />

unterschieden. Betriebsmittel mit eigensicheren Stromkreisen<br />

für den Einsatz in Zone 0 müssen der Kategorie<br />

April 2014<br />

244 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Regelwerk | FACHBERICHTE |<br />

ia, solche für den Einsatz in den Zonen 1 oder 2 der Kategorie<br />

ib entsprechen. In der Zone 2 dürfen folgende<br />

elektrische Betriebsmittel eingesetzt werden:<br />

Betriebsmittel für die Zone 0 oder 1,<br />

••<br />

Betriebsmittel, die für die Zone 2 konstruiert sind,<br />

z. B. Zündschutzart n nach DIN EN 60079-28 [19],<br />

••<br />

Betriebsmittel, die den Anforderungen einer anerkannten<br />

Norm für industrielle elektrische Betriebsmittel<br />

entsprechen, bei Normalbetrieb keine heißen<br />

Oberflächen haben und keine Lichtbögen oder funken<br />

erzeugen, eine der Umgebung entsprechende<br />

IP-Schutzart aufweisen und deren Betriebsanleitung<br />

den Hinweis auf Eignung für den Einsatz in Zone 2<br />

in der Betriebsdokumentation enthält.<br />

Liegt eine Kombination Pumpe/Elektromotor vor, kann<br />

wie folgt verfahren werden: Eine (nichtelektrische) Pumpe<br />

wird im Rahmen der entsprechenden Konformitätsbewertungsverfahren<br />

beurteilt und dann an einen elektrischen<br />

Motor (elektrisches Gerät) angeschlossen, der<br />

bereits bewertet wurde. Solange das kombinierte Gerät<br />

keine weitergehenden Gefahren birgt, ist keine weitere<br />

Bewertung des kombinierten Gerätes erforderlich.<br />

Wenn die gleiche Pumpe und der gleiche elektrische<br />

Motor nicht die entsprechenden Bewertungsverfahren<br />

durchlaufen haben und miteinander verbunden werden,<br />

ist das entstehende Erzeugnis einer Konformitätsbewertung<br />

zu unterziehen.<br />

Auch nichtelektrische Geräte, Bauteile oder Baugruppen,<br />

sofern sie über eine eigene Zündquelle verfügen<br />

und in explosionsgefährlicher Atmosphäre eingesetzt<br />

werden, können in den Geltungsbereich der<br />

RL 94/9/EG fallen. Zündquellen sind im Rahmen einer<br />

Zündgefahrenanalyse vom Hersteller zu ermitteln und<br />

zu bewerten.<br />

Als Hilfsmittel für die Zündgefahrenanalyse bezüglich<br />

der RL 94/9/EG können folgende europäische Normen<br />

angewendet werden:<br />

••<br />

DN EN 1127-1: Explosionsfähige Atmosphären – Explosionsschutz<br />

– Teil 1: Grundlagen und Methodik,<br />

••<br />

DIN EN ISO 16852: Flammendurchschlagsicherungen<br />

– Leistungsanforderungen, Prüfverfahren und<br />

Einsatzgrenzen [20],<br />

••<br />

DN EN 13463-1: Nicht-elektrische Geräte für den Einsatz<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen Teil 1:<br />

Grundlagen und Anforderungen [21],<br />

••<br />

DN EN 13463-5: Nichtelektrische Geräte zum Einsatz<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen Teil 5: Schutz<br />

durch konstruktive Sicherheit [22].<br />

Bezogen auf das Kriterium „eigene potentielle Zündquellen“<br />

fallen zum Beispiel folgende Bauteile nicht in<br />

den Geltungsbereich der RL 94/9/EG, da sie im Allgemeinen<br />

über keine eigene Zündquelle verfügen:<br />

Stahlrohre,<br />

••<br />

Formstücke,<br />

Bild 3. Aufstellungsraum einer <strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlage<br />

EX-Zone 2 mit explosionsgeschützter elektrischer Anlage.<br />

• Rohrverbindungselemente,<br />

• Blindflansche,<br />

Handventile,<br />

Kugelhähne,<br />

••<br />

Schieber.<br />

• Durchleitungsdruckbehälter,<br />

• Schutzrohr für Messeinrichtungen,<br />

Nach bisherigem Erkenntnisstand kann davon ausgegangen<br />

werden, dass der weitaus überwiegende Teil<br />

der mechanischen Armaturen für <strong>Gas</strong>-Anlagen nicht der<br />

RL 94/9/EG unterliegen, da diese bis auf wenige Sonderfälle<br />

keine eigenen potentiellen Zündquellen aufweisen.<br />

Handwerkzeuge, wie Hammer, Leiter und Schraubenschlüssel,<br />

fallen ebenfalls nicht unter die Richtlinie,<br />

da sie über keine eigene Zündquelle verfügen. Die Verwendung<br />

dieser Werkzeuge in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen ist vom Anwender im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung<br />

zu bewerten.<br />

Eine Zündgefahrenbeurteilung kann u. U. bei Geräten<br />

erforderlich werden, wenn z. B. mechanisch bewegte<br />

Teile mit hoher Geschwindigkeit aufeinander treffen und<br />

diese in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 245<br />

Bild 4. Explosionsgeschützter<br />

Transmitter.


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Regelwerk<br />

Bild 5. Explosionsgeschützter<br />

Ventilator<br />

zur Druckerhöhung<br />

in einer<br />

Biogasanlage.<br />

Bild 6. Elektrohydraulischer<br />

Antrieb eines<br />

Mengenregelventils.<br />

werden (z. B. Regelgeräte, Sicherheitsabsperrventile).<br />

Nichtelektrische Betriebsmittel, die in den Anwendungsbereich<br />

der RL 94/9/EG fallen, da sie über eine eigene<br />

potentielle Zündquelle verfügen und in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen eingesetzt werden, sind z. B.:<br />

<strong>Gas</strong>verdichter für eine Biogasanlage (Bild 5),<br />

••<br />

Ventilator, der Abluft aus einem Raum, welcher einer<br />

EX-Zone zugeordnet ist, abgesaugt,<br />

••<br />

Kran.<br />

4. Baugruppen<br />

Besteht ein Gerät aus zwei oder mehreren Teilgeräten<br />

(z. B. Armatur mit elektrischem Antrieb, Endschaltern<br />

oder Magnetventilen, Bild 6) und enthält verschiedene<br />

nach RL 94/9/EG definierte Teilgeräte (Konformitätsbewertung<br />

durch die jeweiligen Hersteller, CE-Kennzeichnung),<br />

so führt der Hersteller der Baugruppe eine<br />

Risikobewertung der Baugruppe auf die zusätzlichen<br />

Entzündungs- und/oder anderen relevanten Gefahren<br />

durch, die infolge der endgültigen Kombination relevant<br />

werden. Werden weitergehende Gefahren festgestellt,<br />

ist eine weitere Konformitätsbewertung der Baugruppe<br />

im Hinblick auf diese Gefahren erforderlich.<br />

Konformitätserklärung sowie Betriebsanleitung müssen<br />

sich auf die Baugruppe als Ganzes beziehen. Der Hersteller<br />

trägt die Verantwortung für die Einhaltung der<br />

Richtlinie und muss in der Betriebsanleitung klare Anweisungen<br />

für Montage, Installation, Betrieb, Instandhaltung<br />

usw. geben.<br />

5. Übergangsbestimmungen<br />

Geräte, die vor dem 01.07.2003 in Verkehr gebracht wurden<br />

und den damals hierfür geltenden nationalen Vorschriften<br />

entsprachen, fallen nicht unter die RL 94/9/EG.<br />

Die Beschaffenheitsanforderungen nach den bis dahin<br />

geltenden Vorschriften bleiben weiter gültig (Bestandsschutz),<br />

eine nachträgliche Konformitätsbewertung ist<br />

nicht erforderlich. Wird ein solches Gerät, nachdem es in<br />

Verkehr gebracht wurde, repariert, ohne dass die Hauptmerkmale<br />

verändert bzw. andere Modifikationen vorgenommen<br />

wurden, fällt es ebenfalls nicht unter die<br />

RL 94/9/EG. Liegt allerdings eine wesentliche Änderung<br />

vor, müssen für dieses Gerät die Anforderungen der<br />

Richtlinie erfüllt werden.<br />

Bild 7. Mitarbeiter führen Arbeiten im Aufstellungsraum einer GDRM-<br />

Anlage durch, hierfür sind zum Schutz der Mitarbeiter besondere<br />

Maßnahmen festzulegen.<br />

6. Zusammenfassung<br />

Für elektrische Betriebsmittel, die in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen von <strong>Gas</strong>anlagen eingesetzt werden,<br />

sind die Anforderungen der RL 94/9/EG in der Regel immer<br />

zu erfüllen. Bei nichtelektrischen Betriebsmitteln,<br />

die in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden,<br />

ist eine differenzierte Betrachtungsweise vorzunehmen.<br />

Wenn eine potenzielle Zündquelle vorliegt,<br />

z. B. Schlagenergie durch schnell bewegte Teile (SAV-<br />

Fall, Schlag eines Lüfterrades am Gehäuse), Reibungsenergie<br />

(z. B. Heißlaufen eines Pumpenlagers) oder hei-<br />

April 2014<br />

246 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Regelwerk | FACHBERICHTE |<br />

ße Oberflächen, sind auch hierfür die Anforderungen<br />

der RL 94/9/EG zu erfüllen. Bauteile wie Rohrleitungen,<br />

Formstücke, Flansche, Schrauben oder Handwerkzeuge<br />

wie Leitern, Hammer oder Schraubenschlüssel verfügen<br />

nicht über eine eigene potentielle Zündquelle und fallen<br />

somit nicht in den Geltungsbereich der RL 94/9/EG<br />

(eine Konformitätserklärung nach ATEX ist damit nicht<br />

erforderlich).<br />

Für den Betrieb von EX-Anlagen bestehen in den Mitgliedsstaaten<br />

keine einheitlichen Regelungen. Die diesbezüglichen<br />

Mindestanforderungen der RL 1999/92/EG<br />

zum Schutz der Beschäftigten (Bild 7) werden national<br />

unterschiedlich umgesetzt. Maßgebend sind hier immer<br />

die jeweiligen nationalen Gesetze, Verordnungen und<br />

das zugeordnete nationale technische Regelwerk.<br />

Literatur<br />

[1] Faber, W.; Seemann, A.: Anwendung der ATEX-Richtlinie 94/9/<br />

EG auf Bauteile und Betriebsmittel von <strong>Gas</strong>anlagen; GWF-<br />

<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> 147 (2006) Nr. 2, S. 104–108.<br />

[2] RICHTLINIE 94/9/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND<br />

DES RATES vom 23. März 1994 zur Angleichung der Rechtsvorschriften<br />

der Mitgliedstaaten für Geräte und Schutzsysteme<br />

zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen.<br />

[3] RICHTLINIE 1999/92/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS<br />

UND DES RATES vom 16. Dezember 1999 über Mindestvorschriften<br />

zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und<br />

der Sicherheit der Arbeitnehmer, die durch explosionsfähige<br />

Atmosphären gefährdet werden können (Fünfzehnte Einzelrichtlinie<br />

im Sinne von Artikel 16 Absatz 1 der Richtlinie<br />

89/391/EWG).<br />

[4] Elfte Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz (Explosionsschutzverordnung)<br />

(11. ProdSV).<br />

[5] N. N.: Anwendung der ATEX 95 – Explosionsschutzrichtlinie<br />

94/9/EG betrifft Sicherheit Nr. 1, I. Quartal 2005, S. 20–21.<br />

[6] Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der<br />

Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei<br />

der Arbeit, über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger<br />

Anlagen und über die Organisation des betrieblichen<br />

Arbeitsschutzes (Betriebssicherheitsverordnung –<br />

BetrSichV).<br />

[7] Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung<br />

– GefStoffV).<br />

[8] Faber, W.; Schmücker A.; Seemann, A. und Warszewski, P.: Explosionsschutz<br />

in <strong>Gas</strong>anlagen. GWF-<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> 144 (2003)<br />

Nr. 11, S. 666–673.<br />

[9] DVGW G 440 (M), Explosionsschutzdokument für Anlagen<br />

zur leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit mit<br />

<strong>Gas</strong>, Ausgabe April 2012<br />

[10] ATEX-LEITLINIEN – Leitlinien zur Anwendung der Richtlinie<br />

94/9/EG des Europaparlaments und des Rates vom 23. März<br />

1994 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten<br />

für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen<br />

Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

[11] EIN EN 1127, Explosionsfähige Atmosphären – Explosionsschutz<br />

– Teil 1: Grundlagen und Methodik; Deutsche Fassung<br />

EN 1127-1:2011<br />

[12] DIN EN 60079-0, VDE 0170-1, Explosionsgefährdete Bereiche<br />

– Teil 0: Betriebsmittel – Allgemeine Anforderungen (IEC<br />

60079-0:2011, modifiziert + Cor.: 2012); Deutsche Fassung<br />

EN 60079-0:2012<br />

[13] DIN EN 60079-1, VDE 0170-5, Explosionsfähige Atmosphäre<br />

– Teil 1: Geräteschutz durch druckfeste Kapselung „d“ (IEC<br />

60079-1:2007); Deutsche Fassung EN 60079-1:2007<br />

[14] DIN EN 60079-7, VDE 0170-6, Explosionsfähige Atmosphäre<br />

– Teil 7: Geräteschutz durch erhöhte Sicherheit „e“ (IEC<br />

60079-7:2006); Deutsche Fassung EN 60079-7:2007<br />

[15] DIN EN 60079-11, VDE 0170-7, Explosionsgefährdete Bereiche<br />

– Teil 11: Geräteschutz durch Eigensicherheit „i“ (IEC<br />

60079-11:2011 + Cor.: 2012); Deutsche Fassung EN 60079-<br />

11:2012.<br />

[16] DIN EN 60079-5, VDE 0170-4, Explosionsfähige Atmosphäre<br />

– Teil 5: Geräteschutz durch Sandkapselung „q“ (IEC 60079-<br />

5:2007); Deutsche Fassung EN 60079-5:2007.<br />

[17] DIN EN 60079-2, VDE 0170-3, Explosionsfähige Atmosphäre<br />

– Teil 2: Geräteschutz durch Überdruckkapselung „p“ (IEC<br />

60079-2:2007); Deutsche Fassung EN 60079-2:2007.<br />

[18] DIN EN 60079-18, VDE 0170-9, Explosionsfähige Atmosphäre<br />

– Teil 18: Geräteschutz durch Vergusskapselung „m“ (IEC<br />

60079-18:2009 + Corrigendum 2009); Deutsche Fassung EN<br />

60079-18:2009.<br />

[19] DIN EN 60079-28, VDE 0170-28, Explosionsfähige Atmosphäre<br />

– Teil 28: Schutz von Einrichtungen und Übertragungssystemen,<br />

die mit optischer Strahlung arbeiten (IEC 60079-<br />

28:2006); Deutsche Fassung EN 60079-28:2007.<br />

[20] DIN EN ISO 16852, Flammendurchschlagsicherungen – Leistungsanforderungen,<br />

Prüfverfahren und Einsatzgrenzen<br />

(ISO 16852:2008, einschließlich Cor. 1:2008 und Cor. 2:2009);<br />

Deutsche Fassung EN ISO 16852:2010.<br />

[21] DIN EN 13463-1, Nicht-elektrische Geräte für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen – Teil 1: Grundlagen und<br />

Anforderungen; Deutsche Fassung EN 13463-1:2009.<br />

[22] DIN EN 13463-5, Nicht-elektrische Geräte für den Einsatz in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen – Teil 5: Schutz durch konstruktive<br />

Sicherheit ‚c‘; Deutsche Fassung EN 13463-5:2011.<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Faber<br />

Thyssengas GmbH |<br />

Abteilungsleiter Stationen |<br />

Duisburg |<br />

Tel.: +49 203 70909-2817 |<br />

E-Mail: wolfgang.faber@thyssengas.com<br />

Dr.-Ing. Albert Seemann<br />

BG ETEM – Berufsgenossenschaft Energie<br />

Textil Elektro Medienerzeugnisse |<br />

Köln |<br />

Tel.: +49 221 3778-6164 |<br />

E-Mail: seemann.albert@bgetem.de<br />

Dipl.-Ing. Andreas Schrader<br />

DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und<br />

Wasserfaches e. V. |<br />

Bereich <strong>Gas</strong>versorgung |<br />

Bonn |<br />

Tel.: +49 228 9188-982 |<br />

E-Mail: schrader@dvgw.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 247


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Temperaturregelung in<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmanlagen – Teil 1<br />

Messen · Steuern · Regeln, <strong>Gas</strong>druckregelanlagen, isenthalpe Drosselung, <strong>Gas</strong>vorwärmung,<br />

Wärmeübertrager, Leistungsregelung, Temperaturfahrkurve<br />

Jens Mischner, Robert Sorowsky und Andreas Huhn<br />

Im vorliegenden Beitrag wurden grundsätzliche Fragen<br />

der Regelung von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen erörtert<br />

und begründet, dass die Regelung der Leistung von<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmern über eine lastabhängig geführte<br />

Heizwassertemperatur dem Stand der Technik entspricht.<br />

Entsprechende hydraulische Schaltungsvorschläge<br />

wurden angegeben. Die prinzipielle Einbindung<br />

der Regelung der <strong>Gas</strong>vorwärmanlage in die<br />

Stationsautomatisierung wurde erläutert und ein Algorithmus<br />

zur Vorausberechnung der erforderlichen<br />

Vorlauftemperatur entwickelt und an einem Beispiel<br />

dargelegt.<br />

Temperature control in gas pre-heating facilities<br />

In the article on hand the fundamental questions of<br />

regulation of gas pre-heating stations were discussed<br />

and substantiated that the control of the power of the<br />

gas pre-heaters through a load dependent guided<br />

heating water temperature corresponds to the state of<br />

technology. Corresponding hydraulic set-up propositions<br />

were established. The fundamental integration<br />

of the gas pre-heating facility control into the station<br />

automation was discussed and an algorithm for the<br />

pre-computation of the required inlet temperature<br />

was developed and explained with an example.<br />

1. Einführung, Ausgangssituation<br />

In größeren <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen ist häufig eine <strong>Gas</strong>vorwärmung<br />

vorzusehen, die es optimal zu gestalten<br />

gilt; siehe [1] bis [9]. Sieht man zunächst von der wasserseitigen<br />

Einbindung eines Wärmeerzeugers ab, dann<br />

entspricht eine solche Anlage in etwa einem Fließschema<br />

gemäß Bild 1.<br />

Vorwärmanlagen für GDRMA, die in den Jahren bis<br />

etwa 2000 errichtet worden sind, weisen in aller Regel<br />

folgende Merkmale auf:<br />

••<br />

Einsatz einfacher Wärmeerzeuger mit relativ geringem<br />

Nennwirkungsgrad, häufig überbemessen<br />

Bild 1. <strong>Gas</strong>druckregelung mit Vorwärmung – Verfahrensschema.<br />

••<br />

Betrieb der Wärmeerzeuger mit konstanter und<br />

relativ hoher Vorlauftemperatur<br />

••<br />

wasserseitige Drosselregelung der Leistung des<br />

Wärmeübertragers mit der <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />

als Regelgröße, keine Erfassung der aktuellen Vorwärmleistung<br />

••<br />

nicht optimierbares Anfahrverhalten<br />

••<br />

wasserseitige Hydraulik: ohne besonderes Augenmerk<br />

ausgeführt, Pumpen nicht regelbar und üblicherweise<br />

überbemessen<br />

Das entspricht nicht dem Stand der Technik; häufig stehen<br />

die Wärmeerzeuger von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen zur<br />

Erneuerung an, da deren Lebensdauer gemäß VDI 2067<br />

Teil 1 bei etwa 15 – 20 Jahren liegt. Der oben kurz charakterisierte<br />

Status quo führt beim Betrieb der Anlagen<br />

dann zwangsläufig zu folgenden unbefriedigenden Betriebscharakteristika:<br />

••<br />

geringe Jahresnutzungsgrade der Wärmebereitstellung<br />

(häufig zwischen 60 und 70 %) durch (unnötig)<br />

hohe Systemtemperaturen und Takten der Wärmeerzeuger<br />

=> hoher Brennstoffbedarf (Primärenergie,<br />

Treibhausgasemissionen), hohe Betriebskosten<br />

••<br />

ungünstiges Betriebsverhalten der Wärmeerzeuger<br />

bei Teillast<br />

••<br />

ausgeprägtes Takten der Wärmeerzeuger, da eine<br />

gleitende Lastanpassung mit der <strong>Gas</strong>temperatur als<br />

Regelgröße nicht möglich ist<br />

April 2014<br />

248 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

••<br />

Anfahrverhalten der Wärmeerzeuger ohne Laster-<br />

••<br />

durch wasserseitige Drosselregelung der Wärme-<br />

fassung häufig problematisch und nicht optimierbar<br />

übertragerleistung: geringe Regelgüte und schwierige<br />

Ausregelung kleiner Leistungen, instabiler Betrieb<br />

des Drosselventils => instabile Ausregelung<br />

der <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />

••<br />

durch hohe Systemtemperaturen: keine Möglichkeit<br />

des effizienten Einsatzes moderner Wärmeerzeuger<br />

(Brennwerttechnik) bzw. der Einbindung regenerativer<br />

Energieträger (z. B. Solartechnik)<br />

••<br />

infolge fehlenden hydraulischen Abgleichs hohe<br />

Wassermengenströme in der Anlage: sehr geringe<br />

Temperaturspreizung über dem <strong>Gas</strong>vorwärmer, hoher<br />

Hilfsenergieverbrauch, resp. -kosten<br />

Das regelungstechnische Verhalten der <strong>Gas</strong>vorwärmanlage<br />

(Streckenkennlinie) wurde detailliert beispielsweise<br />

in [5] bzw. [6] analysiert und erörtert. Demgemäß<br />

waren für eine optimierte <strong>Gas</strong>vorwärmanlage folgende<br />

Prämissen einzuhalten:<br />

••<br />

Temperaturregelung des Vorwärmers (Vermeiden<br />

der wasserseitigen Massestromregelung zur Leistungsanpassung,<br />

ggf. „Feinjustierung“ der Vorwärmerleistung<br />

durch Drosselung des Wassermengenstroms<br />

in Abhängigkeit der <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />

als maßgebende Regelgröße)<br />

••<br />

niedrige Systemtemperaturen, insbesondere niedrige<br />

Vorlauftemperaturen in Verbindung mit dann<br />

entsprechend abgesenkten Rücklauftemperaturen<br />

••<br />

hohe wasserseitige Temperaturspreizung über dem<br />

Wärmeübertrager<br />

Das bedeutet für die Gestaltung einer zeitgemäßen<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmanlage 1 :<br />

••<br />

lastabhängige Fahrweise der Vorwärmanlage mit<br />

niedrigen Systemtemperaturen und Regelung der<br />

Vorlauftemperatur in Übereinstimmung mit den<br />

wärmetechnischen Charakteristika der eingesetzten<br />

Wärmeübertrager<br />

1 Der hier grob skizzierte Lösungsansatz ist im Bereich der Gebäudeheizung<br />

längst Stand der Dinge: Gebäudeheizungsanlagen<br />

werden prinzipiell lastabhängig, d. h. mit außentemperaturabhängiger<br />

Vorlauftemperatur („Heizkurve“) betrieben; eine raumspezifische<br />

Feinanpassung der Leistung des Wärmeübertragers<br />

(hier: Heizkörper) erfolgt über ein Thermostatventil in Abhängigkeit<br />

von der Regelgröße Raumtemperatur. Abgestimmt auf<br />

den Typ des eingesetzten Wärmeerzeugers (Niedertemperaturkessel,<br />

Brennwertkessel, Wärmepumpe etc.) werden hydraulische<br />

Schaltungen, Automatisierungslösungen und Systemtemperaturen<br />

gewählt. Insbesondere in Kombination mit brennwertnutzenden<br />

Anlagen bzw. Wärmepumpen ist besonders auf<br />

niedrige Systemtemperaturen mit hohen Temperaturspreizungen<br />

zu achten. Hydraulischer Abgleich ist Stand der Technik. Auf<br />

diese Weise lassen sich entsprechend hohe Jahresnutzungsgrade<br />

der Wärmebereitstellung realisieren.<br />

••<br />

Wahl passender heizungsseitiger hydraulischer<br />

Schaltungen, hydraulischer Abgleich<br />

Nach Einschätzung der Verfasser wird bei einer Erneuerung<br />

der Wärmerzeugungseinheit einer <strong>Gas</strong>vorwärmung<br />

stets auch eine Einsparung an Brennstoff für die<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmung wirksam. Das Einsparpotential liegt<br />

häufig in einer Größenordnung von 20 % bis 35 %, ist also<br />

somit für jeden Netzbetreiber a priori interessant. Die<br />

Einsparung an Brennstoffenergie hat neben dem offensichtlichen<br />

monetären Aspekt auch einen verminderten<br />

Primärenergieeinsatz zur Folge, ebenso eine Reduzierung<br />

der Treibhausgasemissionen.<br />

Die SWE Netz GmbH hat versucht, diese Maßgaben<br />

bei der Erneuerung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage umzusetzen.<br />

Hierfür wurden diverse Vorüberlegungen im Hinblick<br />

auf die Neugestaltung der o. a. <strong>Gas</strong>vorwärmanlage<br />

angestellt ([10] bis [12]) bzw. Erkenntnisse früherer Untersuchungen<br />

zur Konzipierung der technischen Lösung<br />

genutzt ([13], [14]).<br />

Im Zuge der regelungstechnischen Einbindung der<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmanlage war es erforderlich, der wärmeerzeugerseitigen<br />

Regelung einen Sollwert für die Vorlauftemperatur<br />

vorzugeben. Diese Vorgabe muss seitens<br />

der Stationsautomatik generiert (vorgegeben, berechnet,<br />

…) werden. Mit dieser Problematik setzt sich der<br />

vorliegende Beitrag auseinander. Erste Ansätze zur Erstellung<br />

einer entsprechenden Temperaturfahrkurve<br />

hat Sorowsky [11] vorgelegt. Diese werden im vorliegenden<br />

Beitrag verallgemeinert und zu einem einfach zu<br />

handhabenden Algorithmus weiterentwickelt.<br />

In den folgenden Abschnitten sollen zunächst die<br />

wichtigsten physikalischen Grundzusammenhänge zusammengestellt<br />

werden.<br />

2. Physikalische Grundzusammenhänge<br />

2.1 <strong>Gas</strong>vorwärmleistung<br />

Die erforderliche Leistung eines <strong>Gas</strong>vorwärmsystems<br />

kann gemäß DVGW-G 499 berechnet werden; siehe<br />

hierzu, was das technische Regelwerk angeht [15] bzw.<br />

[16]. Ausführliche Kommentierungen zu diesem Sachgebiet<br />

finden sich beispielsweise in [17] bzw. [18]. Alle<br />

erforderlichen Stoffwerte, wie beispielsweise die spezifische<br />

Wärmekapazität bzw. Joule-Thomson-Koeffizienten<br />

können gemäß [18] bzw. [19] berechnet werden. Die<br />

thermodynamischen Zustandsänderungen in einer<br />

<strong>Gas</strong>-Druckregelanlage mit Vorwärmung entsprechen<br />

den üblichen Modellannahmen (isobare Vorwärmung<br />

im Wärmeübertrager mit nachfolgender isenthalper<br />

Drosselung im <strong>Gas</strong>-Druckregler) Bild 2.<br />

Die Wärmeleistung, die im Wärmeübertrager der<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmanlage von einem Wärmeträger (in der Regel<br />

Wasser oder Wasser-Glykol-Gemisch) an den <strong>Erdgas</strong>strom<br />

zu übertragen ist, gehorcht Gl. (1) (siehe Bild 2):<br />

Q<br />

= m<br />

⋅Δh<br />

(1)<br />

VW G VW<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 249


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|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Ersatzweise lässt sich schreiben (ausführlich in [17],<br />

[18]):<br />

( )<br />

Q<br />

= c ⋅ρ ⋅V<br />

⋅ t<br />

2−t<br />

1<br />

(2)<br />

VW pG , nG , n,G<br />

G G<br />

mit<br />

( )<br />

tG 2<br />

= t<br />

,<br />

+ μ ⋅ p −p<br />

Gout JT in out<br />

Es gilt selbstverständlich<br />

(3)<br />

tG1 = tG , in<br />

(4)<br />

In [17] bzw. [18] finden sich ausführliche Hinweise zur<br />

korrekten Ermittlung der zu verwendenden Stoffwerte.<br />

Hierauf sei an dieser Stelle lediglich hingewiesen.<br />

2.2 Bilanzgleichungen Wärmeübertrager<br />

Unterstellt man für einen allgemeinen Fall, dass über die<br />

äußere Hülle des Wärmeübertragers Wärmeverluste an<br />

die Umgebung möglich sind, dann ist dieser unter Berücksichtigung<br />

eines entsprechenden Wirkungsgrades<br />

für folgende Leistung zu bemessen:<br />

Q<br />

<br />

Q = VW<br />

WÜ<br />

ηWÜ<br />

(5)<br />

Bild 2. Thermodynamische Zustandsänderungen bei der<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmung und isenthalpen Drosselung im h,s-Diagramm.<br />

Nach Einschätzung der Verfasser sollte bei einem<br />

dem Stand der Technik entsprechenden wärmegedämmten<br />

Wärmeübertrager von η WÜ = 1 auszugehen<br />

sein.<br />

Nachfolgend sollen einige wichtige Bilanzgleichungen<br />

zur Beschreibung der Wärmeübertrager zusammengestellt<br />

werden. Als Wärmeübertrager in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen<br />

haben sich Rohrbündelwärmeübertrager<br />

etabliert; siehe [1] bis [3]. Diese sind in der Literatur zum<br />

Themenkreis „Wärmeübertrager“ vielfach dargestellt<br />

und beschrieben worden, siehe beispielsweise [20], [21]<br />

bzw. [22], [23]. Selbstverständlich ist eine große Zahl<br />

weiterer Veröffentlichungen verfügbar. Die Verfasser haben<br />

im Wesentlichen die o. g. Quellen genutzt.<br />

Die Abbildungen gemäß Bild 3 und Bild 4 vermitteln<br />

einen Eindruck von der Einbausituation liegender<br />

Rohrbündelwärmeübertrager als <strong>Gas</strong>vorwärmer in <strong>Gas</strong>-<br />

Druckregelanlagen. Die Stromführung in Wärmeübertragern<br />

dieser Bauart entspricht im Grundsatz der in<br />

Bild 5 dargestellten. Es kann kein reiner Gegenstrom<br />

realisiert werden, jedoch entspricht der technisch mögliche<br />

Kreuz-Gegenstrom mit wasserseitigen Umlenkungen<br />

diesem weitestgehend.<br />

Gleiches gilt auch in Bezug auf verfügbare Quellen<br />

zur wärmetechnischen Berechnung von Wärmeübertragern.<br />

Die Verfasser verweisen exemplarisch auf [24] und<br />

[25] bzw. [26] bis [32]. „Standardmäßig“ haben wir [26]<br />

zu Rate gezogen. Die Leistung eines Wärmeübertragers,<br />

seine wärmeübertragende Fläche und die hierbei wirksame<br />

mittlere Temperaturdifferenz zwischen dem wärmenden<br />

und dem erwärmten Fluidstrom sind gemäß<br />

Gl. (6) miteinander verknüpft:<br />

Q = ( k⋅A)⋅Δt m<br />

WÜ<br />

(6)<br />

Außerdem gilt, dass der an den zu erwärmenden Fluidstrom<br />

übertragene Wärmestrom gleich dem aus dem<br />

wärmenden Fluidstrom abgegebenen ist (Wärmestrombilanz):<br />

Bild 3. Liegender Rohrbündelwärmeübertrager als <strong>Gas</strong>vorwärmer in<br />

einer GDRA, ungedämmt.<br />

Q c V t t c V<br />

HVW<br />

=<br />

pG ,<br />

⋅ρnG ,<br />

⋅<br />

n,G<br />

⋅( G2−<br />

G1)= W⋅ρW⋅ W⋅( tW1−tW2)<br />

(7)<br />

April 2014<br />

250 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

Die mittlere Temperaturdifferenz kann für Gegenstrom-<br />

Wärmeübertrager (Index „cf“: counter flow) explizit berechnet<br />

werden:<br />

( tW1−tG2)−( tW2−tG1)<br />

Δtmcf<br />

,<br />

=<br />

(8)<br />

⎛ tW<br />

−t<br />

⎞<br />

1 G2<br />

ln⎜<br />

⎟<br />

⎝ tW2−tG1⎠<br />

Bei vom reinen Gegenstrom abweichender Stromführung<br />

ist eine Korrektur der mittleren Temperaturdifferenz<br />

erforderlich. Der hierfür verwendete Korrekturfaktor<br />

findet sich beispielsweise in [26] und kann dort grafisch<br />

bestimmt werden.<br />

Die treibende Temperaturdifferenz ist bekanntermaßen<br />

stets als sog. logarithmische Temperaturdifferenz<br />

(siehe Gl. (15)) zu berechnen:<br />

( th 1−tc2)−( th2−tc1)<br />

Δtmcf<br />

,<br />

=<br />

(15)<br />

⎛ th<br />

−t<br />

⎞<br />

1 c2<br />

ln⎜<br />

⎟<br />

⎝ th<br />

−tc<br />

⎠<br />

2 1 <br />

Glück hat sich mehrfach intensiv mit dieser Problemstellung<br />

auseinandergesetzt und entsprechende Gebrauchsgleichungen<br />

für heizungstechnische Belange<br />

erarbeitet; siehe [29] und [34] bis [37].<br />

Δt<br />

m<br />

= φ ⋅Δt<br />

,<br />

(9)<br />

m cf<br />

Für Rohrbündelwärmeübertrager der hier in Rede stehenden<br />

Bauart wird in [33] eine einfach zu handhabende<br />

analytische Bestimmungsgleichung für den o. a. Korrekturfaktor<br />

zur Anpassung der mittleren Temperaturdifferenz<br />

mitgeteilt. Es gilt:<br />

⎛ 1−<br />

P ⎞<br />

lg⎜<br />

⎟<br />

− ⋅<br />

φ=<br />

⎝1<br />

RP⎠<br />

⎡ ⎛<br />

⎢<br />

,<br />

−<br />

⋅( 1−<br />

)⋅ lg 1+ 23 ⎜<br />

⎢ ⎜ R<br />

n R ⎢ ⋅lg<br />

1<br />

R<br />

⎜<br />

⎢ ⎜ ⎛ 1−<br />

P ⎞<br />

⎢ ⎜ R ⋅⎜<br />

⎟<br />

⎣ ⎝ ⎝1−RP<br />

⋅ ⎠<br />

mit<br />

n – Anzahl der Umlenkungen<br />

1<br />

n<br />

−<br />

(10)<br />

⎞⎤<br />

⎟⎥<br />

⎟⎥<br />

⎟⎥<br />

⎟⎥<br />

1⎟⎥<br />

⎠⎦<br />

Bild 4. Liegender Rohrbündelwärmeübertrager als <strong>Gas</strong>vorwärmer in einer<br />

GDRA, mit Wärmedämmung.<br />

t<br />

P =<br />

t<br />

−t<br />

−t<br />

G2 G1<br />

W1 G1<br />

R t t W<br />

−<br />

=<br />

t −t<br />

1 W2<br />

G2 G1<br />

(11)<br />

(12)<br />

Bei der Wärmeübertragerberechnung verwendet man<br />

auch die Wärmekapazitätenströme als selbstän dige<br />

Größen (Bezeichnungen in Anlehnung an [26]):<br />

C = c ⋅ m = c ⋅ρ<br />

⋅V<br />

G p, G G pG , nG , nG ,<br />

(13)<br />

Bild 5. Stromführung in <strong>Gas</strong>vorwärmern. Bilanzgrößen.<br />

C = c ⋅ m = c ⋅ρ<br />

⋅V<br />

W W W W W W<br />

(14)<br />

Für die Verhältnisse in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen dürfte regelmäßig<br />

Ċ W > Ċ G gelten.<br />

Nachfolgend sollen, quasi in einer Nebenuntersuchung,<br />

nochmals einige Überlegungen zur Ermittlung<br />

der mittleren Temperaturdifferenz angestellt werden.<br />

2.3 Mittlere Temperaturdifferenz<br />

Für die Erörterung dieser Problematik soll von den Temperaturverhältnissen<br />

gemäß Bild 6 ausgegangen werden.<br />

Bild 6. Temperaturverhältnisse für Gegenstromwärmeübertrager, (a):<br />

Ċ h > Ċ c , (b): Ċ h < Ċ c ; in Anlehnung an Figure 2.6 aus [26].<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 251


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|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Bild 7.<br />

Differenz<br />

zwischen dem<br />

arithmetischen<br />

Mittel der<br />

Temperaturen<br />

des warmen<br />

und kalten<br />

Fluidstroms.<br />

Für unsere Belange (siehe unten, Abschnitt 3.2) stellt<br />

sich die Frage, ob nicht auch die Differenz der arithmetischen<br />

Mittelwerte der Fluidtemperaturen auf der warmen<br />

und kalten Seite des Wärmeübertragers eine<br />

brauchbare Größe darstellen. Die wirksame Temperaturdifferenz<br />

wäre dann gemäß Gl. (16) anzuschreiben; grafisch<br />

entspräche dieser Ansatz Bild 7.<br />

Δt<br />

t + t t + t<br />

−<br />

2 2<br />

h1 h2 c1 c2<br />

marith , .<br />

=<br />

(16)<br />

Es ist die Frage zu beantworten, ob der thermodynamisch<br />

exakte Wert für die Temperaturdifferenz (Δt m,cf )<br />

und die uns interessierende Näherung (Δt m,arith. ) einigermaßen<br />

gut übereinstimmen:<br />

Δt<br />

mcf ,<br />

?<br />

≈Δt<br />

m, arith.<br />

(17)<br />

Die Verfasser wollen versuchen, hierfür eine verallgemeinerbare<br />

Antwort zu finden. Es bietet sich an, anstelle<br />

der eigentlichen Temperaturdifferenz (Δt m ) eine bezogene<br />

(dimensionslose) Größe gemäß Gl. (18) einzuführen:<br />

Δtm<br />

t −t<br />

h1 c2<br />

(18)<br />

Aus Gl. (15) folgt für die mittlere logarithmische Temperaturdifferenz<br />

direkt:<br />

⎛ th2−t<br />

⎞<br />

c1<br />

1−⎜<br />

⎟<br />

Δtmcf<br />

,<br />

th<br />

1<br />

tc2<br />

=<br />

⎝ − ⎠<br />

th<br />

1−tc2<br />

⎛ th<br />

1−t<br />

⎞<br />

(19)<br />

c2<br />

ln⎜<br />

⎟<br />

⎝ th2−tc1⎠<br />

Nach einer kurzen Umformung erhält man:<br />

⎛ th2−t<br />

⎞<br />

c1<br />

⎜ ⎟ −1<br />

Δtmcf<br />

,<br />

th<br />

1<br />

tc2<br />

=<br />

⎝ − ⎠<br />

(20)<br />

th<br />

1−tc2<br />

⎛ th2−t<br />

⎞<br />

c1<br />

ln⎜<br />

⎟<br />

⎝ th<br />

1−tc2<br />

⎠<br />

mit<br />

⎛ t<br />

τ= ⎜<br />

⎝ t<br />

−t<br />

−t<br />

h2 c1<br />

h1 c2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(21)<br />

Unter Verwendung von Gl. (21) lässt sich Gl. (20) nunmehr<br />

in kurzer Notation fixieren:<br />

Δt<br />

,<br />

t −t<br />

mcf<br />

h1 c2<br />

τ 1<br />

= − (22)<br />

ln( τ)<br />

Strebt man eine weitere Vereinfachung von Gl. (22) an,<br />

dann kann die Logarithmusfunktion im Nenner von Gl.<br />

(22) als Reihe entwickelt werden; siehe [38], [39] 2 . Das<br />

hat Glück ([34] bis [37]) in anderem Zusammenhang<br />

ebenfalls zielführend getan. Daher sollte es sich ggf.<br />

lohnen, diese Möglichkeit der Vereinfachung von Gl.<br />

(22) zu prüfen. Entwickelt man den Nenner von Gl. (22)<br />

als Potenzreihe, bricht diese Reihenentwicklung mit<br />

dem zweiten Glied ab und bringt das Ergebnis in eine<br />

bequem handhabbare Form, dann erhält man zunächst<br />

als Zwischenergebnis Gl. (23):<br />

Δtmcf<br />

, 2<br />

=<br />

(23)<br />

t t t t<br />

h1−<br />

c2 h2−<br />

c1<br />

3−<br />

t −t<br />

h1 c2<br />

Unter Verwendung des bereits eingeführten Parameters<br />

τ lässt sich das Zwischenresultat gemäß Gl. (23) weiter<br />

modifizieren und mit Gl. (24) als Näherungslösung der<br />

exakten Bestimmungsgleichung durch eine Reihenentwicklung<br />

als Endergebnis notieren:<br />

Δt<br />

,<br />

t −t<br />

mcf<br />

h1 c2<br />

2<br />

= (24)<br />

3 −τ<br />

Bringt man die Differenz der arithmetischen Mittel der<br />

Temperaturen auf beiden Seiten des Wärmeübertragers<br />

in eine analoge Form, ergibt sich aus Gl. (16) direkt die<br />

entsprechende dimensionslose Größe (Gl. (26)):<br />

Δtmarith<br />

, . 1 ⎛ th2 tc1<br />

th<br />

1<br />

tc2<br />

2 1 − ⎞<br />

= ⋅ ⎜ + ⎟ (25)<br />

− ⎝ th<br />

1−tc2<br />

⎠<br />

bzw.<br />

Δtmarith<br />

, . 1<br />

= ⋅ (<br />

t −t<br />

2 1 + τ)<br />

(26)<br />

h1 c2<br />

Schätzt man den Parameter τ in breiten Grenzen großzügig<br />

ab, sollte für die Belange der <strong>Gas</strong>vorwärmung ein<br />

Bereich von 0,15 ≤ τ ≤ 2 maßgebend sein; in diesem<br />

Falle sind auch unnötig hohe, aber in der Praxis übliche<br />

wasserseitige Vorlauftemperaturen erfasst. Beschränkt<br />

man sich auf sinnvoll niedrige Vorlauftemperaturen,<br />

dann bewegt sich der Parameter τ eher im Bereich 0,30<br />

≤ τ ≤ 2. In Bild 8 wurden die drei Bestimmungsgleichungen<br />

für die Mittelwerte der Temperaturdifferenzen über<br />

2 Die Verfasser danken Herrn Prof. Dr. rer. nat. habil. Christian Zylka,<br />

Fachhochschule Erfurt, für die freundliche Unterstützung bei<br />

der Diskussion diverser Fragen der Reihenentwicklung verschiedener<br />

Ansatzfunktionen.<br />

April 2014<br />

252 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

dem Parameter τ aufgetragen. Es erweist sich, dass die<br />

Differenz der arithmetischen Mittelwerte der Temperaturen<br />

auf der warmen und kalten Seite des Wärmeübertragers<br />

zu einigermaßen akzeptablen Werten führen;<br />

die Näherungsgleichung durch Reihenentwicklung erscheint<br />

als Approximation dahingegen ungeeignet.<br />

Unter den Randbedingungen, die für Rohrbündelwärmeübertrager<br />

als <strong>Gas</strong>vorwärmer charakteristisch<br />

sind, gilt also:<br />

Δt<br />

≈ Δt<br />

mcf , m, arith.<br />

(27)<br />

Für die weiteren Ableitungen zur Erstellung von Temperaturfahrkurven<br />

für Vorwärmanlagen sind noch einige<br />

Überlegungen zum sog. (k · A)-Wert erforderlich. Diese<br />

werden nachfolgend dargelegt.<br />

2.4 (k · A)-Wert des Wärmeübertragers<br />

Das Produkt aus dem Wärmedurchgangskoeffizienten k<br />

und der wärmeübertragenden Fläche A bezeichnet man<br />

als (k·A)-Wert. Dieser findet sich beispielsweise in Gl. (6).<br />

Diskutiert werden soll nunmehr ein beliebiger Lastfall.<br />

Kennt man die Vorwärmleistung, z. B. indem man<br />

diese gemäß Gl. (2) aus gemessenen Werten für die gasseitigen<br />

Drücke, Temperaturen und Volumenstrom berechnet<br />

und zusätzlich die mittlere Temperaturdifferenz<br />

aus Messwerten für die gas- und wasserseitigen Temperaturen<br />

ermittelt, dann lässt sich das Produkt aus Wärmedurchgangskoeffizient<br />

und Wärmeübertragerfläche<br />

unkompliziert (für jeden x-beliebigen Lastfall) bestimmen.<br />

Es gilt einfach:<br />

Q<br />

( k⋅<br />

A)= (28)<br />

ΔWÜ<br />

t m<br />

Für den Auslegungsfall (Zeiger „+“) würde analog gelten:<br />

+<br />

+ QWÜ ( k⋅<br />

A) = (29)<br />

+<br />

Δ<br />

t m<br />

Diese Größe lässt sich beispielsweise aus den Auslegungsunterlagen<br />

des Wärmeübertragerherstellers entnehmen<br />

oder an einem vorhandenen in Betrieb befindlichen<br />

Wärmeübertrager durch einen Messversuch ([11],<br />

[13], [14]) bei Auslegungsbedingungen bestimmen.<br />

Analog lässt sich der (k · A)-Wert auch für beliebige Lastfälle,<br />

nicht nur den Auslegungsfall, messtechnisch ermitteln.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass bei in Betrieb befindlichen<br />

Anlagen die hierfür erforderlichen Daten bei<br />

einer typischen messtechnischen Ausstattung der GD-<br />

RA nicht komplett aus Betriebsmessungen vorliegen.<br />

Das betrifft insbesondere die Temperaturen auf der<br />

Wasserseite des Wärmeübertragers. Es ist dann erforderlich,<br />

eine entsprechende Messkampangne in Vorbereitung<br />

der Anlagenumstellung durchzuführen, die<br />

häufig nur einen beschränkten Zeitraum und daher nur<br />

Bild 8. Grafische Auswertung von Gl. (22) (exakte Gleichung),<br />

Gl. (24) (Näherungsgleichung durch Reihenentwicklung) und<br />

Gl. (26) (Differenz arithmetischer Mittelwerte).<br />

ein beschränktes Spektrum an Lastfällen erfasst. Optimal<br />

wäre es jedoch, über Messwerte eines vollen Betriebsjahres<br />

zu verfügen, um die wärmetechnischen<br />

Charakteristika des eingesetzten <strong>Gas</strong>vorwärmers sicher<br />

zu beurteilen. Das lässt sich nur mit einer entsprechenden<br />

automatisierten Datenerfassungslösung realisieren,<br />

die wünschenswerterweise auch die Datenauswertung<br />

umfasst. Die Verfasser unterstellen, dass solche<br />

Datenerfassungs- und -auswertungslösungen mit wirtschaftlich<br />

vertretbarem Aufwand erstellt werden können.<br />

Selbstverständlich wären die in Rede stehenden<br />

Daten, d. h. die (k · A)-Werte bei Teillast und der (k · A) + -<br />

Wert bei Volllast, auch vom Hersteller des <strong>Gas</strong>vorwärmers<br />

rechnerisch simulierbar.<br />

Es ist sicher einzusehen, dass sich der Wärmedurchgangskoeffizient<br />

in Abhängigkeit von den wasser- bzw.<br />

gasseitigen Strömungsverhältnissen verändern wird.<br />

Zudem ist klar, dass der wasserseitige Wärmeübergangskoeffizient<br />

deutlich größer sein wird als der gasseitige.<br />

Der Wärmedurchgangswiderstand der Rohre<br />

des Rohrbündels ist im Vergleich mit dem gasseitigen<br />

Wärmeübergangswiderstand sehr gering. Die entscheidende<br />

Größe für die Beschreibung des Teillastverhaltens<br />

wird daher der <strong>Gas</strong>volumenstrom sein.<br />

In Anlehnung an [40] bzw. [41] soll die Abhängigkeit<br />

des (k · A)-Werts vom Wasser- bzw. <strong>Gas</strong>strom wie folgt<br />

erfasst werden 3 :<br />

3 In [40] bzw. [41] wird für inkompressible Fluide anstelle der Volumenstromverhältnisse<br />

das jeweilige Massestromverhältnis<br />

verwendet. Letztlich wird die Veränderung des (k·A)-Wertes<br />

durch die Veränderung der Wärmeübergangskoeffizienten verursacht.<br />

Die Verfasser gehen daher für <strong>Gas</strong>vorwärmer davon<br />

aus, dass insbesondere gasseitig anstelle des Massestromverhältnisses<br />

die Relation der Betriebsvolumenströme die maßgebende<br />

Größe darstellt.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 253


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

( k⋅<br />

A)<br />

k VW<br />

= = ⎛ <br />

( k⋅<br />

A)<br />

k ⎝ ⎜ ⎞<br />

V<br />

⎟<br />

W ⎠<br />

ϕW<br />

V<br />

⋅ ⎛ <br />

⎝ ⎜ V<br />

B, G<br />

+ + + +<br />

BG ,<br />

ϕG<br />

⎞<br />

⎟ (30)<br />

⎠<br />

( k⋅<br />

A)= k⋅A<br />

⎛ V<br />

⎜<br />

⎝ V<br />

p<br />

p<br />

T<br />

T<br />

K<br />

K<br />

+<br />

+ nG in in in<br />

( ) ⋅ ⋅ ⋅ ⋅<br />

, +<br />

+ +<br />

nG , in in in<br />

ϕG<br />

⎞<br />

⎟<br />

(36)<br />

⎠<br />

Unbekannt bzw. nur näherungsweise abschätzbar sind<br />

zunächst φ W und φ G . Nach [40], [41] sollten folgende<br />

Größenordnungen der Parameter φ W und φ G zu erwarten<br />

sein:<br />

φ W ≈ 0 … 0,15 (geringe Abhängigkeit des (k·A)-<br />

Werts von der Änderung des Wasserstroms<br />

über den Wärmeübertrager)<br />

φ W ≈ 0,30 … 0,55 (spürbare Abhängigkeit des (k·A)-<br />

Werts von der Änderung des <strong>Gas</strong>stroms<br />

über den Wärmeübertrager)<br />

Die Abhängigkeit des (k·A)-Werts von der Änderung des<br />

Wassermassestroms ist klein, also gilt in guter Näherung:<br />

⎛ V<br />

⎜<br />

V<br />

⎝<br />

W<br />

+<br />

W<br />

und<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

ϕW<br />

( k⋅<br />

A)<br />

V<br />

= ⎛ <br />

( k⋅<br />

A)<br />

⎝ ⎜ V<br />

≈1(31)<br />

G<br />

+ B, +<br />

BG ,<br />

ϕG<br />

⎞<br />

⎟ (32)<br />

⎠<br />

Aus Gl. (32) kann dann durch entsprechende Umformung<br />

der Parameter φ G berechnet werden:<br />

ϕ G<br />

⎛ ( k⋅<br />

A)<br />

⎞<br />

ln<br />

+<br />

⎜ ( k⋅<br />

A)<br />

⎟<br />

=<br />

⎝ ⎠<br />

⎛ V<br />

⎞<br />

BG ,<br />

ln⎜<br />

+ ⎟<br />

⎝ V<br />

B, G ⎠<br />

(33)<br />

Es empfiehlt sich, den Parameter φ G nicht nur aus einer<br />

einzelnen Messung zu bestimmen, sondern möglichst<br />

den gesamten Lastbereich abzudecken. Kennt man nun<br />

den Parameter φ G , dann kann der (k · A)-Wert bei beliebiger<br />

Vorwärmlast mit dem Wert unter Auslegungsbedingungen<br />

(d. h. dem (k · A) + -Wert) wie folgt verknüpft werden:<br />

( k⋅<br />

A)= k⋅A<br />

( ) ⋅ ⎛ +<br />

⎝ ⎜<br />

V<br />

G<br />

B, +<br />

BG ,<br />

V<br />

ϕG<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ <br />

(34)<br />

Unter Verwendung der Zustandsgleichung realer <strong>Gas</strong>e<br />

lässt sich das Verhältnis der <strong>Gas</strong>-Betriebsvolumenströme<br />

wie folgt auflösen:<br />

+<br />

⎛ V ⎞<br />

BG ,<br />

VnG<br />

, pin<br />

Tin<br />

K<br />

in<br />

⎜ V<br />

+ ⎟ = V<br />

⋅ +<br />

+ +<br />

⎝ BG , nG ,<br />

p<br />

⋅ ⎠<br />

in<br />

T<br />

⋅ (35)<br />

in<br />

K<br />

in<br />

Für den (k · A)-Wert gilt dann:<br />

Im Allgemeinen wird es genügen, die mögliche Abweichung<br />

der <strong>Gas</strong>eintrittstemperatur von der für die Auslegung<br />

zugrunde gelegten unberücksichtigt zu lassen<br />

und ggf. lediglich den <strong>Gas</strong>eingangsdruck zu berücksichtigen.<br />

Folgende Vereinfachungen würden getroffen:<br />

⎛ T ⎞ ⎛<br />

in<br />

K ⎞<br />

in<br />

⎜ + ⎟ ≈1 und ⎜ + ⎟ ≈1<br />

⎝ Tin<br />

⎠ ⎝ K<br />

in ⎠<br />

In dieser ersten Näherung gilt dann:<br />

+<br />

⎛ V ⎞<br />

BG ,<br />

VnG<br />

, pin<br />

⎜ V<br />

+ ⎟ ≈ V<br />

⋅ + (37)<br />

⎝ BG , ⎠ nG ,<br />

pin<br />

Falls auch der <strong>Gas</strong>eingangsdruck im konkreten Lastfall<br />

nicht vom Auslegungswert abweicht, kann in zweiter<br />

Näherung anstelle des Verhältnisses der Betriebsvolumenströme<br />

das Verhältnis der Normvolumenströme angesetzt<br />

werden:<br />

⎛ V<br />

⎞ <br />

BG ,<br />

VnG<br />

,<br />

⎜ V<br />

+ ⎟ ≈ V<br />

+ (38)<br />

⎝ BG , ⎠ nG ,<br />

mit<br />

⎛ p<br />

⎜<br />

⎝ p<br />

+<br />

in<br />

in<br />

⎞<br />

⎟ ≈1<br />

⎠<br />

Die Anwendbarkeit (Zulässigkeit) der hier angedeuteten<br />

möglichen Vereinfachungen muss für den konkreten<br />

Anwendungsfall stets individuell geprüft werden.<br />

Nachfolgend sollen nunmehr die Möglichkeiten einer<br />

Temperaturregelung der Wärmeleistung von <strong>Gas</strong>vorwärmern<br />

erörtert werden.<br />

Literatur<br />

[1] Naendorf, B. (Hrsg.): <strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>druckregelanlagen.<br />

2. Auflage. Essen: Vulkan Verlag 2004.<br />

[2] RMG Regel + Messtechnik GmbH (Hrsg.): RMG-Taschenbuch.<br />

Ausgabe 2002. 13. Auflage. Kassel 2002.<br />

[3] Schäferdieck, P.: Planung, Bau und Betrieb von <strong>Gas</strong>-Übernahmestationen.<br />

In: Klocke, H.: (Hrsg.): Praxis der Ortsgasversorgung.<br />

Essen: Vulkan-Verlag 1996.<br />

[4] Staudinger, W.: Planung, Bau und Betrieb von <strong>Erdgas</strong>vorwärmanlagen.<br />

<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 130 (1989) Nr. 3, S. 123-137.<br />

[5] Strache, T.: Auslegung und Simulation des Betriebsverhaltens<br />

von <strong>Gas</strong>vorwärmern. Diplomarbeit. Fachhochschule Erfurt,<br />

FB Versorgungstechnik. Erfurt 2001 (unveröffentlicht).<br />

[6] Mischner, J. und Strache, T.: Zur Bemessung von <strong>Gas</strong>-Vorwärmanlagen.<br />

Teil 1: Grundlagen, Hydraulik, Streckenkennlinie.<br />

<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 145 (2004) Nr. 6, S. 341-348 und Mischner,<br />

J. und Strache, T.: Zur Bemessung von <strong>Gas</strong>-Vorwärmanlagen.<br />

Teil 2: Bemessungshinweise, Regelungskonzepte. <strong>gwf</strong><br />

<strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 145 (2004) Nr. 6, S. 349-356.<br />

April 2014<br />

254 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

[7] Triesch, F.: Möglichkeiten der Kostenreduzierung bei der <strong>Erdgas</strong>vorwärmung.<br />

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[8] Groß, R. und Schaub, B.: <strong>Gas</strong>temperaturregelungen mit intelligenter<br />

Automatisierungstechnik. <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 147 (2006)<br />

Nr. 4, S. 228-233.<br />

[9] Tali, E.; Senner, J. und Burmeister, F. (<strong>Gas</strong>wärme-Institut e. V.,<br />

Essen): Optimierung des Vorwärmprozesses in <strong>Gas</strong>druckregelanlagen<br />

unter betrieblichen Aspekten vor dem Hintergrund<br />

des Energieeinsatzes und der Emissionsminderung.<br />

Teil 1: Untersuchung der minimalen Betriebstemperatur von<br />

<strong>Gas</strong>anlagen und <strong>Gas</strong>netzen und Teil 2: Einbindung erneuerbarer<br />

Energien und innovativer Technologien/Regelungskonzepte.<br />

Essen 2012. (Abschlussbericht Projekt G 4/02/07<br />

(154209) – DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />

e. V. Technisch-wissenschaftlicher Verein).<br />

[10] Jahn, O.; Stretinsky, O.; Tang, Y. und Vakalova, A.: Technische<br />

und energetische Überprüfung und Bewertung der <strong>Gas</strong>druckregel-und<br />

Messanlage „Erdbeere“. Forschungsprojekt<br />

Wintersemester 2011/12. Fachhochschule Erfurt. FR Gebäude-<br />

und Energietechnik. Erfurt 2012 (unveröffentlicht).<br />

[11] Sorowsky, R.: Optimierung und Analyse des Betriebsverhaltens<br />

der Vorwärmanlage einer GDRMA. Masterarbeit. Fachhochschule<br />

Erfurt. FR Gebäude- und Energietechnik. Erfurt<br />

2013 (unveröffentlicht).<br />

[12] Huhn, A.: Modernisierung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage durch<br />

Einsatz moderner Brennwerttechnik / BHKW in der SWE Netz<br />

GmbH (Erfurt). Vortragsmanuskript anlässlich der Jahrestagung<br />

der DVGW/BDEW-Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

vom 10.04. bis 11.04.2014. Erfurt 2013 (unveröffentlicht).<br />

[13] Keitel, Chr.: Konzeptentwicklung und Planung einer <strong>Gas</strong>-<br />

Übernahmeanlage. Masterarbeit. Fachhochschule Erfurt. FR<br />

Gebäude- und Energietechnik. Erfurt 2011 (unveröffentlicht).<br />

[14] Sünkel, K. und Berlizev, I.: Optimierung der <strong>Gas</strong>vorwärmung<br />

für die <strong>Erdgas</strong>einspeisung der EVH/Netz Halle GmbH. Masterarbeit.<br />

Fachhochschule Erfurt. FR Gebäude- und Energietechnik.<br />

Erfurt 2010 (unveröffentlicht).<br />

[15] DVGW-Merkblatt G 499: <strong>Erdgas</strong>-Vorwärmung in <strong>Gas</strong>anlagen.<br />

April 1997 und DVGW-Arbeitsblatt G 499: <strong>Erdgas</strong>- Vorwärmung<br />

in <strong>Gas</strong>anlagen. März 2007.<br />

[16] Cerbe, G. u. a.: Grundlagen der <strong>Gas</strong>technik. <strong>Gas</strong>beschaffung,<br />

<strong>Gas</strong>verteilung, <strong>Gas</strong>verwendung. 7., vollständig neu bearbeitete<br />

Auflage. München; Wien: Hanser 2008.<br />

Mischner, J.; Kirchner, J. und Fan, R.: Zur Berechnung der Vorwärmleistung<br />

bei der isenthalpen Drosselung von <strong>Erdgas</strong> –<br />

Teil 1. <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 151 (2010) Nr. 9, S. 556-574 und<br />

Mischner, J.; Kirchner, J. und Fan, R.: Zur Berechnung der Vorwärmleistung<br />

bei der isenthalpen Drosselung von <strong>Erdgas</strong> –<br />

Teil 2. <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 151 (2010) Nr. 10, S. 642-649.<br />

[18] Mischner, J.; Fasold, H.-G. und Kadner, K.: gas2energy.net. Systemplanerische<br />

Grundlagen der <strong>Gas</strong>versorgung. München:<br />

Oldenbourg Industrieverlag 2011.<br />

[19] Mischner, J. und Schewe, S.: Zur Ermittlung von Stoffdaten für<br />

die hydraulische Berechnung von <strong>Gas</strong>rohrleitungen. <strong>gwf</strong><br />

<strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 150 (2009) Nr. 4, S. 210-223.<br />

[20] VDI-Wärmeatlas. Berechnungsblätter für den Wärmeübergang<br />

(Hrsg.: VDI-GVC). 7., erw. Auflage. Düsseldorf: VDI-Verlag<br />

1994.<br />

[21] Spravočnik po teploobmennikam. 2 t. (Handbuch Wärmeübertrager.<br />

2 Bd.). Moskva: Energoatomiždat 1987.<br />

[22] Wagner, W.: Wärmeaustauscher. Grundlagen, Aufbau und<br />

Funktion thermischer Apparate. Würzburg: Vogel Buchverlag<br />

1993.<br />

[23] Hell, F.: Wärmeübertrager. 2., völlig überarbeitete und erweiterte<br />

Auflage. München; Wien: R. Oldenbourg Verlag 1992.<br />

[24] Bošnjaković, F.; Viličić, M. und Slipčević, B.: Einheitliche Berechnung<br />

von Rekuperatoren. VDI-Forschungsheft 432. Düsseldorf:<br />

Deutscher Ingenieur-Verlag 1951.<br />

[25] Pauer, W.: Einführung in die Kraft- und Wärmewirtschaft<br />

(Wärmelehre und Wärmewirtschaft in Einzeldarstellungen.<br />

Band 14). 2., überarbeitete Auflage. Dresden; Leipzig: Verlag<br />

von Theodor Steinkopff 1964.<br />

[26] Kakaç, S. und Liu H.: Heat Exchangers. Selection, Rating and<br />

Thermal Design. 2 nd Edition. Boca Raton; London; New York;<br />

Washington, D.C.: CRC Press 2002.<br />

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neu bearbeitete Auflage. Berlin; Heidelberg: Springer 2008.<br />

[28] Elsner, N.; Fischer, S. und Huhn, J.: Grundlagen der Technischen<br />

Thermodynamik. Band 2: Wärmeübertragung. 8.,<br />

grundlegend überarbeitete und ergänzte Auflage. Berlin:<br />

Akademie Verlag 1993.<br />

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und Rohren (Bausteine der Heizungstechnik. Berechnung<br />

und Software). Berlin: VEB Verlag für Bauwesen 1989.<br />

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Hoboken, New Jersey: John Wiley & Sons 2006.<br />

[31] Bejan, A.: Heat Transfer. New York; Chichester, Brisbane; Toronto;<br />

Singapore: John Wiley & Sons 1993.<br />

[32] Bejan, A.: Entropy Generation Minimization. The Method of<br />

Thermodynamic Optimization of Finite-Size Systems and Finite-<br />

Time Processes. Boca Raton; New York: CRC Press 1996.<br />

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teploperdače (Handbuch Wärmeübertragung). Gosudarstvennoje<br />

Energetičeskoje Iždatel’stvo. Leningrad; Moskva 1958.<br />

[34] Glück, B.: Bausteine zur rationellen Projektierung von Wasserheizungssystemen.<br />

Leipzig: VEB Kombinat TGA, Institut,<br />

Bereich Projektierung 1976.<br />

[35] Glück, B.: Heizwassernetze für Wohn- und Industriegebiete.<br />

Berlin: VEB Verlag für Bauwesen 1985.<br />

[36] Glück, B.: Strahlungsheizung – Theorie und Praxis. Berlin: VEB<br />

Verlag für Bauwesen 1981.<br />

[37] Glück, B.: Wärmeübertragung längs getrennter Medien. Ermittlung<br />

der mittleren Temperaturdifferenz von Heizrohr bis<br />

zur Behälteraufheizung. HLH 50 (1998) Nr. 9, S. 26-35.<br />

[38] Gottwald, S.; Kästner, H. und Rudolph, H. (Hrsg.): Meyers kleine<br />

Enzyklopädie Mathematik. 14., neu bearbeitete und erweiterte<br />

Auflage. Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Meyers<br />

Lexikonverlag 1995.<br />

[39] Bronstein, I.N.; Semendjajew, K.A.; Musiol, G. und Mühlig, H.:<br />

Taschenbuch der Mathematik. 4., überarbeitete und<br />

erweiterte Auflage der Neubearbeitung. Frankfurt am Main;<br />

Thun: Verlag Harry Deutsch 1999.<br />

[40] Sokolov, Je. Ja.: Teplofikazija i teplovyje seti. 9-e iždanije, stereotipnoje.<br />

Moskva: Iždatelskij dom MEI 2009.<br />

[41] Dittmann, A.: Beiträge zur vereinfachten Berechnung von<br />

Kreisprozessen, Mengenzustandsänderungen und Wärmeübertragern.<br />

Dissertation B. Technische Universität Dresden<br />

1982.<br />

[42] Dittmann, A. und Heße, W.: Betrachtungen zur Beschreibung<br />

des stationären Teillastverhaltens von Gegenstrom-Wärmeübertragern.<br />

Energietechnik 34 (1984). H. 5, S. 176-182.<br />

[43] Elsner, N. und Schneider, M.: Die thermodynamische Berechnung<br />

des indirekten Wärmeübertragers. Luft- und Kältetechnik<br />

(1976) H. 6, S. 301-307.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 255


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

n<br />

out<br />

p<br />

RL<br />

S<br />

VL<br />

VW<br />

WÜ<br />

Normzustand<br />

Anlagenaustritt<br />

isobar, konstanter Druck<br />

Rücklauf<br />

Formelzeichen<br />

A Fläche<br />

B Parameter<br />

c spezifische Wärmekapazität<br />

C Parameter<br />

Ċ Wärmekapazitätenstrom<br />

h spezifische Enthalpie<br />

k Wärmedurchgangskoeffizient<br />

K Kompressibilitätszahl<br />

L Länge<br />

n Anzahl Umlenkungen<br />

ṁ Massestrom<br />

p Druck<br />

P Parameter<br />

q Volumenstrom in m 3 /h<br />

Q˙ Wärmestrom, Wärmeleistung<br />

R Parameter<br />

s spezifische Enthalpie<br />

t Temperatur in °C<br />

T Temperatur in K<br />

V˙ Volumenstrom in m 3 /s<br />

Z Realgasfaktor<br />

β Parameter<br />

ϕ Parameter, Exponent<br />

φ Parameter<br />

Δ Differenz<br />

η Wirkungsgrad, Nutzungsgrad<br />

μ Koeffizient<br />

ρ Dichte<br />

τ Parameter<br />

Indizes, Zeiger<br />

arith. arithmetisch<br />

B Betriebszustand<br />

c kalt (cold)<br />

cf Gegenstrom (counter flow)<br />

G <strong>Gas</strong><br />

h warm (hot)<br />

in Anlageneintritt<br />

JT Joule-Thomsonm<br />

mittel<br />

Sicherheits-<br />

Vorlauf<br />

Vorwärmung<br />

Wärmeübertrager<br />

1 Wärmeübertragereintritt<br />

2 Wärmeübertrageraustritt<br />

+ Auslegungsfall<br />

Autoren<br />

Prof. Dr.–Ing. Prof. h.c. Jens Mischner VDI<br />

Fachhochschule Erfurt |<br />

Fakultät Gebäudetechnik und Informatik |<br />

Fachrichtung Gebäude- und Energietechnik |<br />

Erfurt |<br />

Tel.: +49 361 - 6700357<br />

Email: mischner@fh-erfurt.de<br />

M.Eng. Robert Sorowsky<br />

<strong>Gas</strong>technik (NBB) |<br />

TEN Thüringer Energienetze GmbH |<br />

Erfurt |<br />

Tel.: +49 3 61 6 52 2676 |<br />

Email: robert.sorowsky@ thueringerenergienetze.com<br />

Dipl.-Ing. (FH) Andreas Huhn<br />

Leiter Technik <strong>Gas</strong>netz |<br />

SWE Netz GmbH |<br />

Erfurt |<br />

Tel.: +49 361 564 3220 |<br />

Email: andreas.huhn@stadtwerke-erfurt.de<br />

Ihr Kontakt zur Redaktion<br />

Volker Trenkle<br />

Tel. 089 / 203 53 66-56<br />

Fax 089 / 203 53 66-99<br />

trenkle@di-verlag.de<br />

Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 089 / 203 53 66-77<br />

Fax 089 / 203 53 66-99<br />

pelzer@di-verlag.de<br />

April 2014<br />

256 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Workshop „Erzeugung und Einspeisung<br />

von Methan aus Biomasse“<br />

5. – 6. Juni 2014 in Augsburg<br />

Die Einspeisung von aufbereitetem Biogas in<br />

WORKSHOP 2014<br />

WORKSHOP 2014<br />

Workshop<br />

Erzeugung, Aufbereitung<br />

und Einspeisung von Biogas<br />

5. und 6. Juni 2014<br />

in Augsburg<br />

das <strong>Erdgas</strong>netz stellt eine interessante Alternative<br />

zur Nutzung von regenerativen Energien<br />

dar. In Deutschland wird aufbereitetes<br />

Biogas derzeit an etwa 130 Anlagen in das<br />

<strong>Erdgas</strong>netz eingespeist. Zahlreiche weitere<br />

Einspeiseprojekte sind in der Planungs- und<br />

Bauphase.<br />

Gestaltung: www.ki-werkstatt.de<br />

Im Rahmen der Veranstaltung werden aktuelle<br />

politische, technische, wirtschaftliche<br />

und ordnungsrechtliche Fragestellungen diskutiert.<br />

Schwerpunkt des bereits zum 8. Mal<br />

durchgeführten Workshops stellen die Weiterentwicklung<br />

des Regelwerks sowie Erfahrungsberichte<br />

von in Deutschland realisierten<br />

Einspeiseprojekten dar. Außerdem werden<br />

neuartige Verfahrenskonzepte und Technologien,<br />

zum Beispiel zum Thema Power to <strong>Gas</strong>,<br />

vorgestellt.<br />

Der Workshop richtet sich an Mitarbeiter von<br />

kommunalen und von überregionalen Energieversorgern,<br />

an Behörden und Verbände,<br />

beratende und planende Ingenieurbüros, Be-<br />

Foto: dbds-Deutsche Biogas Dach-Systeme GmbH<br />

treibergesellschaften, Dienstleistungsunternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen.<br />

www.dvgw-ebi.de<br />

DVGW-Forschungsstelle<br />

am Engler-Bunte-Institut<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)<br />

Annette Klesse, <strong>Gas</strong>technologie<br />

Engler-Bunte-Ring 1<br />

76131 Karlsruhe<br />

Tel.: +49 (0)721 96402-20<br />

Fax: +49 (0)721 96402-13


| IM PROFIL<br />

|<br />

German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT))<br />

Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />

das German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT) im Profil.<br />

Folge 26:<br />

German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT)<br />

Deutsche Gesellschaft für grabenloses Bauen und Instandhalten von Leitungen e. V.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Sprecher:<br />

Artur Graf zu Eulenburg<br />

AK nationale /<br />

internationale Messen,<br />

Veranstaltungen<br />

Beratung<br />

GSTT-Mitteilungen /<br />

Informationen<br />

Kommunikation<br />

Pate: Edmund Luksch<br />

Bild 1. GSTT e. V. – Struktur.<br />

Beirat GSTT e.V.<br />

Sprecher:<br />

Torsten Schamer<br />

Netzbetreiber<br />

Sprecher: N.N.<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Beratung<br />

Arbeitskreise<br />

GSTT - Mitglieder:<br />

juristische Personen<br />

natürliche Personen<br />

Sondermitglieder<br />

Mitgliederversammlung<br />

Vorstand GSTT e.V.<br />

Maschinen- und<br />

Produkthersteller<br />

Sprecher:<br />

Jens Strache +<br />

Nico Schlenther<br />

Maschinen<br />

Ausland<br />

Sprecher:<br />

Christoph Lindner<br />

· Rohrvortrieb + Zubehör<br />

· HDD<br />

· TV- Inspektion<br />

· Roboter<br />

· Spülfahrzeuge + Düsen<br />

· sonstige Maschinen + Geräte<br />

Produkte/Materialien<br />

· Rohre<br />

· Schlauchliner<br />

· Kurzliner<br />

· Manschetten + Blasen<br />

· sonstiges Rohrzubehör<br />

· zementgebundener Baustoffe<br />

· Kunstharz<br />

· sonstige chemische Produkte<br />

Der GSTT e. V. – „German Society<br />

for Trenchless Technology e. V.“<br />

wurde 1989 gegründet. Die „Deutsche<br />

Gesellschaft für grabenloses<br />

Bauen und Instandhalten von Leitungen<br />

e. V.“ ist ein unabhängiger deutscher<br />

Verband, hat aber einen englischen<br />

Namen. Dies ist der Situation<br />

geschuldet, dass die GSTT Mitglied<br />

in dem international tätigen Dachverband<br />

„ISTT – International Society<br />

for Trenchless Technology“ ist.<br />

Die ISTT hat ca. 3500 Mitglieder<br />

in 55 Ländern, die durch 26 Societies<br />

repräsentiert werden. Jährlich<br />

wird von der ISTT ein Kongress mit<br />

Fachausstellung in einem anderen<br />

Land / Kontinent durchgeführt. Im<br />

Vorfeld dieser Veranstaltung findet<br />

das jährliche Boardmeeting statt, in<br />

GSTT e.V.<br />

Geschäftsführung/<br />

Geschäftsstelle<br />

GSTT e.V.<br />

Satzung<br />

Technik<br />

Pate: Jan Hackethal<br />

GSTT GmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Beratungsservice<br />

GmbH<br />

Sanierung<br />

Sprecher:<br />

Lars Quernheim<br />

Beratung<br />

techn.<br />

Arbeitskreise:<br />

Regelblätter<br />

Neubau<br />

Sprecher:<br />

Tim Babendererde<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Beratung<br />

techn.<br />

Arbeitskreise:<br />

Regelblätter<br />

dem jede nationale Society stimmberechtigt<br />

ist und somit die internationalen<br />

Aktivitäten der ISTT mitgestaltet.<br />

Ziele<br />

Zweck der GSTT ist es, ähnlich wie<br />

auch bei der ISTT, Wissenschaft und<br />

Technik für das grabenlose Bauen<br />

und Instandhalten von Leitungen<br />

zu fördern und weiter zu entwickeln,<br />

zu kommunizieren und zu beraten.<br />

Die GSTT wertet zu diesem<br />

Zweck, auch zum Wohle der Allgemeinheit<br />

und der Umwelt, u. a. wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse, Forschungsergebnisse<br />

und praktische<br />

Erfahrungen aus und vermittelt diese.<br />

Sie unterstützt Entwicklungen,<br />

beteiligt sich an Schulungen oder<br />

führt sie selbst durch und gibt Publikationen<br />

heraus.<br />

Seit mehr als 30 Jahren bewährt<br />

sich die grabenlose Bautechnik<br />

weltweit. Zu den Vorteilen der<br />

NO-DIG Technologie gehören nicht<br />

nur Kosteneffizienz, hohe Arbeitsgeschwindigkeiten,<br />

Schonung der<br />

Umwelt, weitgehend witterungsunabhängiges<br />

Bauen, geringe Störung<br />

des ruhenden und fließenden<br />

Verkehrs, sondern auch weniger<br />

CO 2 Ausstoß durch Wegfall von Aushub<br />

und Abtransport großer Erdmassen.<br />

Straßenoberflächen werden<br />

nicht beschädigt und Lärmund<br />

Schmutzbelästigung für Anlieger<br />

sowie für den Handel werden<br />

auf ein Minimum begrenzt.<br />

April 2014<br />

258 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT) | IM PROFIL |<br />

Die GSTT ist die Schaltstelle für<br />

die wissenschaftliche und technische<br />

Förderung und Weiterbildung<br />

auf dem Gebiet der grabenlosen<br />

Bauweisen. Sie ist wirtschaftlich unabhängig<br />

und nur ihren wissenschaftlich-technischen<br />

Zielen verpflichtet.<br />

Mitglieds- und<br />

Organisationsstrukturen<br />

Alle natürlichen und juristischen Personen<br />

sowie sonstige Institutionen,<br />

die gewillt sind, den Vereinszweck zu<br />

fördern, können Mitglied in der GSTT<br />

werden. Der Verein hat ca. 200 Mitglieder,<br />

be stehend aus persönlichen<br />

Mitgliedern, Planungsbüros, Herstellern<br />

von Maschinen und Materialien,<br />

Hochschule, sowie Netzbetreibern.<br />

Die Vielfältigkeit der GSTT Mitgliederstruktur<br />

spiegelt sich in der<br />

Säulenorganisation des Verbandes<br />

wieder:<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Netzbetreiber<br />

••<br />

Maschinen- und Produkthersteller<br />

Ausland<br />

Sanierung<br />

••<br />

Neubau<br />

Mit dieser, den gesamten NO DIG-<br />

Bereich der Branche umfassenden<br />

Verbandsstruktur, ist die GSTT in allen<br />

Belangen Partner ihrer Mitgliedsfirmen<br />

(Bild 1).<br />

Aktuell besteht der Vorstand aus<br />

folgenden Personen:<br />

••<br />

Prof. Jens Hölterhoff<br />

(Vorstandsvorsitzender,<br />

Hochschule Wismar)<br />

••<br />

Dr.-Ing. Hans-Joachim Bayer<br />

(Tracto-Technik GmbH)<br />

••<br />

Dipl.-Ing. Jan Hackethal<br />

(Berliner Wasserbetriebe)<br />

••<br />

Dipl.-Ing. Rainer Hermes<br />

(HERMES Technologie GmbH &<br />

Co. KG)<br />

••<br />

Prof. Dr. – Ing. Karsten Körkemeyer<br />

(TU Kaiserslautern)<br />

••<br />

Dipl.-Ing. Edmund Luksch<br />

(Sekisui SPR)<br />

••<br />

Dr. Ing. Marc Peters<br />

(Herrenknecht AG)<br />

Somit repräsentieren die Vorstandsmitglieder<br />

auch die Vielfältigkeit der<br />

GSTT-Mitgliederstruktur.<br />

Aktivitäten<br />

Nachrichten über Aktivitäten der<br />

GSTT und Berichte werden alle zwei<br />

Monate im offiziellen Organ der<br />

GSTT, der „biUmweltBau“ veröffentlicht.<br />

Auch werden Berichte im offiziellen<br />

Organ des Dachverbandes,<br />

der ISTT, der „Trenchless International“<br />

platziert.<br />

Alle zwei Jahre lobt die GSTT einen<br />

„GSTT – Award“ in vier Kategorien<br />

aus. Mit diesem Preis werden besondere,<br />

herausragende Projekte in<br />

grabenloser Bauweise prämiert. Ziel<br />

des GSTT-Awards ist es, den Fokus<br />

der Öffentlichkeit, der öffentlichen<br />

Auftraggeber und der Politik positiv<br />

auf die grabenlose Bauweise und<br />

ihre vielfältigen Vorteile zu richten.<br />

Mit der Würdigung besonderer Projekte<br />

soll verdeutlicht werden,<br />

welch vielfältige Möglichkeiten diese<br />

Technik bietet, welch finanziellen<br />

Einsparungsmöglichkeiten gegenüber<br />

der offenen Bauweise bestehen<br />

und welch große Ressourcen<br />

im Umgang mit der Umwelt vorhanden<br />

sind.<br />

Zur Förderung des Erfahrungsaustausches<br />

führt die GSTT außerdem<br />

Messen, Kongresse, Ausstellungen,<br />

Tagungen und andere Veranstaltungen<br />

durch, fördert diese<br />

oder beteiligt sich in sonstiger Weise<br />

hieran. Die GSTT fördert insbesondere<br />

den internationalen Erfahrungsaustausch.<br />

Ergänzt werden diese Aktivitäten<br />

durch Gemeinschaftsstände<br />

(„German Pavilion“ – made in Germany),<br />

initiiert durch die GSTT und<br />

gefördert vom Bundesministerium<br />

Prof. Jens Hölterhoff,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

GSTT e. V.<br />

für Wirtschaft. Hierbei handelt es<br />

sich um schlüsselfertige Stände für<br />

die ausstellenden Firmen mit einem<br />

großen Informationsbereich, Büro,<br />

sowie Catering und Dolmetscher.<br />

Hiermit wird auch den kleinen GSTT<br />

Mitgliedsunternehmen eine kostengünstige<br />

Möglichkeit geboten, sich<br />

international zu präsentieren.<br />

Auch ein Botschafterempfang<br />

und die Betreuung durch die jeweilige<br />

Deutsche Außenhandelskammer<br />

fördern diese Aktivitäten.<br />

Der 23. von der GSTT initiierte „German<br />

Pavilion“ findet bei der „Trenchless<br />

Asia“ in Singapur vom 2. – 4.Juni<br />

2014, der 24. bei der „NO DIG TUR-<br />

KEY“ in Istanbul vom 28. – 31.8.2014<br />

und der 25. Bei der „Pumper & Cleaner“<br />

in Indianapolis, USA vom<br />

23. – 26.2.2015 statt.<br />

Kontakt:<br />

German Society for Trenchless Technology<br />

e. V. (GSTT),<br />

Dr. Klaus Beyer, Geschäftsführer,<br />

Messedamm 22,<br />

14055 Berlin,<br />

Tel. (030) 3038-2143,<br />

Mobil: 0172 31 4444 3,<br />

E-Mail: beyer@gstt.de,<br />

www.gstt.de<br />

Dr. Ing. Klaus Beyer,<br />

Geschäftsführer GSTT e. V.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 259


| AUS DER PRAXIS<br />

|<br />

Gefahren beim Befüllen und Entleeren von<br />

<strong>Gas</strong>rohrleitungen minimieren<br />

Stadtwerke Osnabrück und Bad Salzuflen setzen Kombisystem zum Prüfen, Begasen,<br />

Abblasen und sicheren Verbrennen von <strong>Gas</strong> und den dazugehörigen Rohrleitungen ein<br />

Bei jeder Befüllung einer <strong>Gas</strong>rohrleitung entsteht ein explosives und umweltschädliches <strong>Erdgas</strong>-Luft-Gemisch,<br />

das sicher abgeleitet werden muss. Bisher wurde diese Arbeit allerdings häufig mit Hilfsmitteln durchgeführt,<br />

die entweder selbst gefertigt sind und daher oft nicht der erforderlichen Druckstufe entsprechen sowie keine<br />

geprüfte Flammenrückschlagsperre aufweisen. Die Stadtwerke Osnabrück und Bad Salzuflen setzen nun mit<br />

dem <strong>Gas</strong>prüfstand- und Abblaserohr der Esders GmbH ein Kombisystem ein, das zur Überprüfung, Befüllung<br />

und Entleerung von Rohrleitungen eingesetzt werden kann. Es ermöglicht das sichere Abfackeln von <strong>Gas</strong> am<br />

Standrohr, wodurch lediglich CO 2 entsteht, das weniger klimaschädigend ist als Methan. Zudem besteht keine<br />

Explosionsgefahr mehr für angrenzenden Wohn- oder Industrieraum. Die Flammenrückschlagsperre erfüllt<br />

wie sämtliche Zubehörteile alle Auflagen der BGR 500.<br />

Bild 1. Die Stadtwerke Osnabrück<br />

nutzen mit dem <strong>Gas</strong>prüfstandund<br />

Abblaserohr der Esders<br />

GmbH ein Kombigerät, das zur<br />

Überprüfung, Befüllung und<br />

Absaugung von Rohrleitungen<br />

eingesetzt werden kann. Es<br />

verbrennt das <strong>Gas</strong> schon im<br />

Standrohr, was weniger klimaschädigend<br />

ist und keine Gefahr<br />

mehr für angrenzende Wohn- oder<br />

Industrieräume darstellt<br />

Quelle: Esders GmbH<br />

rbeiten mit erhöhter Gefähr-<br />

sind laut berufsgenos-<br />

„Adung<br />

senschaftlicher Vorschriften wie<br />

zum Beispiel der BGV A1 zu vermeiden“,<br />

erklärt Marc Frodermann,<br />

Gruppenleiter im Netzbetrieb <strong>Gas</strong>/<br />

Wasser von den Stadtwerken Bad<br />

Salzuflen. „Deswegen war unser bisheriges<br />

Gerät aus meiner Sicht auch<br />

nicht mehr zulässig.“ Nach einer<br />

praktischen Vorführung auf der<br />

werkseigenen <strong>Erdgas</strong>trainingsanlage<br />

entschied sich Frodermann dann<br />

für das <strong>Gas</strong>prüfstand- und Abblaserohr<br />

von Esders: „Mit diesem kann<br />

ich alle anstehenden Arbeiten von<br />

der Druckprüfung bis zur fachgerechten<br />

Begasung beziehungsweise<br />

Entgasung durchführen.“ Bei den<br />

Stadtwerken in Osnabrück ist man<br />

zudem auch von den Umweltvorteilen<br />

überzeugt: „Ziel unserer grünen<br />

Initiative KompetenzUmweltKlima<br />

(KUK) ist es, unsere Arbeitsprozesse<br />

unter umweltschonenden Gesichtspunkten<br />

zu optimieren. Und mit<br />

dem neuen Kombisystem können<br />

wir eine große Menge an Stickstoff<br />

einsparen“, so Thorsten Janse vom<br />

Stadtwerke-Netzservice Osnabrück.<br />

Höchste Sicherheit durch gezieltes<br />

Abfackeln und Absaugevorrichtung<br />

für Restgase<br />

Beim Entleeren von <strong>Gas</strong>rohrleitungen<br />

werden je nach Druck und Volumeninhalt<br />

auch größere Mengen<br />

<strong>Erdgas</strong> frei, das 25 mal klimaschädlicher<br />

als CO 2 und zudem noch brennbar<br />

ist. Wird es nicht gezielt abgefackelt<br />

oder sicher abgeführt, kann<br />

es weggeweht werden und sich entzünden.<br />

Deshalb ermöglicht die<br />

Lösung von Esders das Abfackeln<br />

direkt am Standrohr. „Wird eine<br />

Leitung mit <strong>Erdgas</strong> befüllt, kann das<br />

<strong>Gas</strong>-Luft-Gemisch entsprechend<br />

den Anforderungen der BGR 500 sicher<br />

abgeleitet und abgefackelt<br />

werden“, erklärt Bernd Esders, Geschäftsführer<br />

der Esders GmbH.<br />

„Hierfür steht eine Zündvorrichtung<br />

zur Verfügung, die das Wiederentzünden<br />

eines erloschenen <strong>Gas</strong>-Luft-<br />

Gemischs gewährleistet. Zudem<br />

kann ein leicht zu montierendes<br />

Venturistück zum Absaugen von<br />

Restgasen aus einer Rohrleitung eingesetzt<br />

werden.“ Bisher wurden dafür<br />

Geräte benutzt, die teilweise in<br />

Eigenproduktion zusammengebastelt<br />

wurden und unter Umständen<br />

nicht der erforderlichen Druckstufe<br />

entsprechen. Zudem stellten sie auf<br />

Grund des Fehlens einer Atex-geprüften<br />

Flammenrückschlagsperre<br />

eine Gefahr für den Anwender dar.<br />

Das System von Esders ist inklusive<br />

aller Zusatzkomponenten für einen<br />

Druck von bis zu 20 bar ausgelegt.<br />

Drei Verwendungsmöglichkeiten<br />

„Aktuell wird das Gerät auf unserer<br />

Großbaustelle, der Innenstadtsanierung,<br />

eingesetzt. Die neuverlegten<br />

April 2014<br />

260 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| AUS DER PRAXIS |<br />

Leitungen werden hiermit fachgerecht<br />

in der engen Altstadtbebauung<br />

begast und die abgängigen<br />

Leitungen außer Betrieb genommen“,<br />

berichtet Frodermann. Das<br />

breite Spektrum an verschiedenen<br />

Zubehörteilen erleichtert den Wechsel<br />

zwischen den drei Funktionen,<br />

Befüllen, Entleeren beziehungsweise<br />

Abbrennen und Prüfen. „Die Komponenten,<br />

wovon eine breite Palette<br />

für die unterschiedlichsten Gewinde<br />

und Armaturen verschiedener Hersteller<br />

verfügbar ist, können ohne<br />

Werkzeug sicher und druckfest verbunden<br />

werden“, so Esders. So kann<br />

das Standrohr durch den Einsatz<br />

von Adaptern unterschiedlicher<br />

Ausführung einfach mit Innengewinden<br />

von einem bis zweieinhalb<br />

Zoll, sowie diversen Anbohrsätteln<br />

und Formstücken verbunden werden.<br />

Adaptierbar ist beispielsweise<br />

ein Prüfkörper aus Edelstahl, der mit<br />

drei Anschlüssen und Schnellkupplungen<br />

sowie Schutzkappen ausgestattet<br />

ist, wovon zwei über Kugelhähne<br />

absperrbar sind. Zudem ist<br />

bei Bedarf eine Flammenrückschlagsperre<br />

mit Atex-Explosionsschutzzulassung<br />

montierbar. Wird das Standrohr<br />

abseits der Rohrleitung aufgebaut,<br />

kann es auf einem im<br />

Lieferumfang enthaltenen Stativ angebracht<br />

und durch einen elektrisch<br />

leitfähigen Schlauch mit 32 mm<br />

Nennweite und 20 bar maximalen<br />

Betriebsdruck verbunden werden.<br />

Dieser lässt sich mit Hilfe eines Adapters,<br />

der an den Fuß des <strong>Gas</strong>prüfstandrohres<br />

aufgeschraubt werden<br />

Bild 2. Beim Entleeren von <strong>Gas</strong>rohrleitungen<br />

werden bis zu<br />

10 m 3 <strong>Erdgas</strong> frei. Wird es nicht<br />

sofort verbrannt, kann es weggeweht<br />

werden und sich entzünden.<br />

Deshalb geschieht die Verbrennung<br />

bei der Lösung von Esders<br />

schon im Rohr entsprechend den<br />

Anforderungen der BGR 500.<br />

Quelle: Esders GmbH<br />

Bild 3. Wird das Standrohr abseits der Rohrleitung<br />

aufgebaut, kann es auf einem im Lieferumfang<br />

enthaltenen Stativ angebracht und durch einen<br />

elektrisch leitfähigen Schlauch mit 32 mm Nennweite<br />

und 20 bar Betriebsdruck verbunden werden.<br />

Quelle: Esders GmbH<br />

kann, anschließen. Beim Einsatz an<br />

Kunststoffrohrleitungen kann das<br />

Standrohr über ein drei Meter langes<br />

Kupferkabel mit Bajonettsteckern<br />

in Verbindung mit einem Erdspieß<br />

aus Edelstahl einfach geerdet<br />

werden.<br />

Kontakt:<br />

Stadtwerke Bad Salzuflen GmbH,<br />

Tel. (05222) 808 0, E-Mail: info@stwbs.de,<br />

www.stadtwerke-bad-salzuflen.de<br />

Stadtwerke Osnabrück AG,<br />

Tel. (0541) 2002 0,<br />

E-Mail: info@ stadtwerke-osnabrueck.de,<br />

www.stadtwerke-osnabrueck.de<br />

Esders GmbH<br />

Tel. (05961) 9565 0,<br />

E-Mail: info@esders.de,<br />

www.esders.de<br />

Info<br />

Bis zum 14. Juni 1972 waren die Stadtwerke ein Eigenbetrieb der Stadt Bad Salzuflen. Danach verwandelten sie sich in eine<br />

GmbH, die heute über die Wirtschaftsbetriebe Bad Salzuflen GmbH immer noch zu 100 % in städtischer Hand ist. Die Wurzeln<br />

des Unternehmens reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert.<br />

Die Stadtwerke Osnabrück AG ist einer der größten kommunalen Infrastrukturdienstleister Deutschlands. Zum breiten Portfolio<br />

gehören die Energie- und Wasserversorgung, der ÖPNV sowie der Betrieb der Straßenbeleuchtung, der Entwässerung, des<br />

Hafens und der Bäder in Osnabrück. Mit nahezu 1000 – inklusive der Beteiligungen sogar mehr als 1200 Mitarbeitern – zählt<br />

die Stadtwerke Osnabrück AG zu den größten Arbeitgebern der Region.<br />

Die Esders GmbH wurde 1989 in Bielefeld gegründet. Nach fünfjähriger Entwicklungsarbeit zog das Unternehmen ins Emsland<br />

nahe der holländischen Grenze, wo es heute mehr als 70 Mitarbeiter beschäftigt. Bei Druckprüfsystemen für <strong>Gas</strong>- und<br />

Wasserrohrleitungen ist das Unternehmen mittlerweile Marktführer und europaweit tätig. Eine weitere Kernkompetenz stellt<br />

das Entwickeln, Fertigen und Vertreiben von <strong>Gas</strong>spür- und <strong>Gas</strong>warngeräten dar.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 261


| AUS DER PRAXIS<br />

|<br />

Neue Hochdruckleitungen für Kavernenspeicher<br />

in Epe<br />

Vor dem Einzug<br />

wurden die einzelnen<br />

15,5 m langen<br />

Stahlrohrleitungen<br />

zu Teilsträngen<br />

zusammengeschweißt.<br />

Die mit<br />

dem Pflugverfahren<br />

einzubauenden<br />

Rohrleitungen<br />

erhielten eine zusätzliche<br />

GFK-<br />

Umhüllung, um<br />

eine Beschädigung<br />

der PE-Umhüllung<br />

zu vermeiden.<br />

Die Firma RN Rohrleitungsbau<br />

Niederrhein GmbH hat den Zuschlag<br />

für die Verlegung einer Wasser-<br />

und Soleleitung entlang der<br />

Bundesstraße B 70 im innovativen<br />

Pflugverfahren erhalten. Mit den<br />

neuen Hochdruckleitungen wird die<br />

Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen<br />

mbH (SGW) das bestehende Solefeld<br />

um sieben weitere Kavernen<br />

erweitern. In einem knapp bemessenen<br />

Zeitfenster von nur drei Tagen<br />

konnten beide Leitungen mit einer<br />

Länge von rund 1250 m ohne größere<br />

Probleme eingezogen werden.<br />

Neben dem Einsatz modernster<br />

Technik trug die Qualifikation des<br />

Fachpersonals erheblich dazu bei,<br />

dass die Baumaßnahme zur Zufriedenheit<br />

des Auftraggebers abgeschlossen<br />

werden konnte.<br />

Anfang Oktober 2008 nahm der<br />

<strong>Erdgas</strong>-Kavernenspeicher der Trianel<br />

<strong>Gas</strong>speicher Epe GmbH & Co. KG<br />

in Gronau-Epe seinen kommerziellen<br />

Betrieb auf. Weitere <strong>Erdgas</strong>-Kavernenspeicher<br />

in diesem Speicherfeld<br />

werden unter anderem von der<br />

E.ON <strong>Gas</strong> Storage GmbH, der RWE<br />

<strong>Gas</strong>speicher GmbH, der Essent Energie<br />

<strong>Gas</strong>speicher GmbH und der NU-<br />

ON Epe <strong>Gas</strong>speicher GmbH betrieben.<br />

Die Gewinnung des Salzes und<br />

Für den Einbau der Sole- und der Rohwasserleitung entlang der B70<br />

entschieden sich der Auftraggeber, die Salzgewinnungsgesellschaft<br />

Westfalen mbH, und der Auftragnehmer, die RN Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

GmbH, das Pflugverfahren einzusetzen. Im Vordergrund ist<br />

das Abstützschild der Seilwinde zu erkennen.<br />

Alle Fotos: Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

die Herstellung von Kavernen gehen<br />

auf das Jahr 1970 zurück. In<br />

dem Jahr erteilte das Land NRW der<br />

Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen<br />

mbH & Co. KG (SGW) für die<br />

kommenden 99 Jahre die Konzession<br />

zum Abbau des Salzes auf einer<br />

Fläche von 22,5 km 2 . Mit einer Tiefenlage<br />

von 1100 bis 1500 m und<br />

einer Mächtigkeit von ca. 250 bis<br />

450 m bietet die hochreine Salzlagerstätte<br />

ideale Bedingungen für<br />

den Bau von Kavernen im Verfahren<br />

der kontrollierten Bohrlochsolung.<br />

Die Kavernen dienen heute der<br />

Speicherung riesiger Mengen an<br />

<strong>Erdgas</strong>. Während der verbrauchsschwachen<br />

Sommermonate werden<br />

sie von den Betreibern mit <strong>Erdgas</strong><br />

gefüllt, um dann in verbrauchsstarken<br />

Zeiten wie in Wintern mit<br />

lang anhaltenden niedrigen Temperaturen<br />

den hohen <strong>Erdgas</strong>bedarf<br />

zum Teil über die Speicher decken<br />

zu können. Diese Zwischenspeicherung<br />

ermöglicht eine Flexibilisierung<br />

des <strong>Erdgas</strong>marktes und eine<br />

Entkopplung von <strong>Erdgas</strong>beschaffung<br />

und <strong>Erdgas</strong>vermarktung. Ein<br />

Sachverhalt, der eine wesentliche<br />

Voraussetzung für einen liberalisierten<br />

<strong>Gas</strong>markt darstellt.<br />

Zur Speicherung von <strong>Erdgas</strong><br />

geeignet<br />

Für die Solegewinnung und die Erstellung<br />

der Kavernen wird zunächst<br />

eine Bohrung abgeteuft, in<br />

der eine gasdichte Rohrleitung einzementiert<br />

wird. In diese Rohrleitung<br />

werden zwei weitere Rohrleitungen<br />

– die sogenannten Förderrohre<br />

– eingehängt. Durch die<br />

Förderrohre wird bei diesem Verfahren<br />

Wasser injiziert, wodurch sich<br />

bei ausreichender Verweildauer saturierte<br />

Salzsole bildet. Während<br />

der Produktion wird durch unterschiedliche<br />

Absetzteufen der Förderrohre<br />

der Kavernenhohlraum<br />

gesohlt. Die entstehende Sole wird<br />

aus dem Salzkissen abgeführt und<br />

über ein Solefernleitungsverbundsystem<br />

an chemische Industriebetriebe,<br />

wie z. B. Vestolit im Chemiepark<br />

Marl oder Solvay in Rheinberg<br />

April 2014<br />

262 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| AUS DER PRAXIS |<br />

bzw. Jemeppe, transportiert. Dort<br />

wird die Sole zur Chlorgasgewinnung<br />

oder Sodaproduktion weiterverarbeitet,<br />

die wiederum wichtige<br />

Rohstoffe für Kunststoff- und<br />

Glasproduktion sind. Die im Salzkissen<br />

verbliebenen Hohlräume (Kavernen)<br />

sind gasdicht und eignen<br />

sich hervorragend zur Speicherung<br />

von <strong>Erdgas</strong>. Der maximal zulässige<br />

Durchmesser einer so erzeugten Kaverne<br />

zur <strong>Gas</strong>speicherung beträgt<br />

60 m und der Mindestachsabstand<br />

zwischen zwei Kavernen 275 m. Die<br />

SGW produziert jährlich über zwei<br />

Millionen Tonnen Kochsalz. Das für<br />

die Solung benötigte Frischwasser<br />

bezieht sie aus zwei eigenen Wassergewinnungsanlagen.<br />

Enges Zeitfenster<br />

Die SGW ist Auftraggeber für die Erweiterungsarbeiten<br />

im Kavernenfeld<br />

Epe. Hintergrund der Baumaßnahme<br />

war der Anschluss von neuen<br />

Kavernenbohrungen an das<br />

bestehende Feldleitungsnetz. Hierzu<br />

waren eine Rohwasserleitung als<br />

PE-umhüllte Stahlrohrleitung DN<br />

300 mit ZM-Auskleidung und eine<br />

Soleleitung als PE-umhüllte Stahlrohrleitung<br />

DN 300 ohne ZM-Auskleidung<br />

einzubauen. Eine Besonderheit<br />

dieser Maßnahme war der<br />

Einzug der Rohrleitungen im Pflugverfahren<br />

auf dem Trassenabschnitt,<br />

der parallel zur Bundesstraße B70<br />

lag. Für diesen Teilbereich versah<br />

man die Rohrleitungen zusätzlich<br />

mit einer GFK-Umhüllung, um einen<br />

erhöhten Verschleißschutz sicherzustellen.<br />

Die Leitungen sind für einen<br />

Nenndruck von PN 76 bar ausgelegt.<br />

Für die Abwicklung der Baumaßnahme<br />

war ein Zeitfenster von<br />

Mitte Juli bis November 2013 vorgesehen.<br />

Die Inbetriebnahme der neuen<br />

Kavernen ist für Januar/Februar<br />

2015 projektiert.<br />

Grabenlose Alternative<br />

Die Baumaßnahme war ursprünglich<br />

in offener Bauweise geplant.<br />

„Aufgrund des sandigen Untergrundes<br />

und des hohen Grundwasserspiegels<br />

hätte dies allerdings einen<br />

FRN Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH<br />

Mit rund 80 Mitarbeitern bietet die RN Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH umfassende<br />

Dienstleistungen im Bereich Rohrverlegungsarbeiten, Fernleitungsbau, Anlagen- und<br />

Stationsbau sowie Industrierohrleitungsbau an. Zu den weiteren Arbeitsschwerpunkten<br />

des Unternehmens, das seit 2004 Mitglied im Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) ist,<br />

gehören Dükerbau, Pressbohrungen, Horizontalbohrtechnik sowie grabenlose Rohrverlegung<br />

und Rohrsanierung. Zum Kundenstamm zählen Kommunen, Industrie- und<br />

Versorgungsunternehmen sowie große Baukonzerne. Qualitätssicherung ist eine Grundvoraussetzung<br />

für erfolgreiche Arbeiten. Für die oben beschriebenen Aufgabenbereiche<br />

ist die Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH zertifiziert nach GW 301 Gruppe GW 1 + PE<br />

(<strong>Gas</strong>/Wasser), AGFW FW 601 Gruppe FW 1 (Fernwärme), G 493-1 (<strong>Gas</strong>-Druckregel- und<br />

Messanlagen) und G 493-2 GDRM-Anlagen (Instandhaltung). Das Unternehmen besitzt<br />

zudem ein BMS-Zertifikat (Betriebliches-Management-System), das Sicherheits Certifikat<br />

Contraktoren (SCC) sowie ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO<br />

9001:2008.<br />

aufwändigen Verbau bedingt“, erklärt<br />

Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

GmbH. Zudem waren die Platzverhältnisse<br />

sehr beengt. Aus diesem<br />

Grund entwickelte die SGW zusammen<br />

mit dem ausführenden Unternehmen<br />

eine grabenlose Alternative,<br />

die die Bauzeit deutlich verkürzen<br />

sollte. Vor Baubeginn wurde die<br />

Trasse zunächst exakt eingemessen,<br />

danach die 15,5 m langen Stahlrohrleitungen<br />

zu vier Rohrsträngen von<br />

je 325 m verschweißt und auf Laufrollen<br />

gelagert. Nach der Positionierung<br />

des Pfluges am Startpunkt des<br />

Rohreinzugs flanschte man den einzuziehenden<br />

Rohrstrang über das<br />

Zugrohr (Torpedo) an das Schwert<br />

des Pfluges an.<br />

Mit GPS ausgestattet<br />

Im Zugrohr befand sich neben dem<br />

Drallfänger eine Zugkraftmessdose,<br />

die die maximal zulässigen Zugkräfte<br />

(max. 100 t) überwacht. Die von<br />

dem Ing.-Büro Kuchler, Hengersberg,<br />

entwickelte Messtechnik zur<br />

kontinuierlichen Überwachung und<br />

Aufzeichnung der Soll- und Istpositionierungen<br />

der Rohrleitungen, sowie<br />

der zulässigen Einzugskräfte am<br />

Rohrstrang funktionierte sehr gut.<br />

Der Pflug selbst war mit einem GPS-<br />

System ausgestattet, so dass der Einzug<br />

satellitengesteuert erfolgte. Bei<br />

Gleichzeitig mit der Rohrleitung wird ein Trassenmarkierungsband<br />

oberhalb der Leitung eingepflügt.<br />

Foto: Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

dem Pflug handelte es sich um ein<br />

Gerät der Firma Föckersperger, das<br />

sich dank seiner Konstruktion im besonderen<br />

Maße dem Gelände anpassen<br />

kann. Zur Reduzierung des<br />

Reibungswiderstandes beim Einzug<br />

der 30 bzw. 26 t schweren Rohrstränge<br />

setzte man eine Wasserspülung<br />

ein, die die Einzugskräfte um die<br />

Hälfte reduzierten. Begleitend zum<br />

Einbau wurde ein Messprotokoll erstellt,<br />

das die Einzugslänge, die Lage<br />

und Höhe sowie die Einzugskräfte<br />

aufzeichnete.<br />

Kontakt:<br />

Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />

Tel. (02151) 410666-0,<br />

E-Mail: info@rohrleitungsbau-niederrhein.de,<br />

www.rohrleitungsbau-niederrhein.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 263


| TECHNIK AKTUELL<br />

|<br />

Eigensicherer PDA mit WWAN für Zone 1<br />

Der PDA i.roc® Ci70 von ecom<br />

ermöglicht dem Anwender<br />

durch die Nutzung bestehender<br />

Mobilfunknetze einen permanenten,<br />

mobilen Datenaustausch und<br />

Datenverfügbarkeit in Zone 1.<br />

Durch die Echtzeit-Vernetzung mit<br />

einem zentralisierten- oder auch<br />

Cloud-basierten Firmennetzwerk,<br />

kann der Techniker bei Kontrollen<br />

oder auch der Logistiker bei der Prüfung<br />

von Gütern vor Ort jederzeit<br />

auf aktuelle Informationen zugreifen.<br />

Ebenso wichtig ist es, den Informationsfluss<br />

auch in der Gegenrichtung<br />

zu gewährleisten und Daten<br />

direkt durch den Mitarbeiter vor Ort<br />

in Echtzeit in den Unternehmensnetzwerken<br />

verfügbar zu machen,<br />

um so die Zusammenarbeit mit Kollegen<br />

oder Experten außerhalb des<br />

explosionsgefährdeten Bereiches<br />

zu verbessern.<br />

Mittels der Kombination der GPS<br />

Funktionalität des i.roc®s und dem<br />

WWAN lassen sich außerdem Inspektions-<br />

oder Reparatur-Positionen<br />

an einer Pipeline „geo-taggen“<br />

und so die Zeit für die Identifikation<br />

der Schadensstelle beim nächsten<br />

Einsatz einsparen. Jegliche Auffälligkeiten<br />

und Schäden können sofort<br />

gemeldet und gegebenenfalls<br />

mit Unterstützung der Leitwarte<br />

oder unter Hinzuziehung von erforderlichen<br />

Experten direkt vom Techniker<br />

vor Ort untersucht und behoben<br />

werden.<br />

Auch die genaue Identifizierung,<br />

weltweite Ortung und Nachverfolgung<br />

von Containern, Equipment<br />

und Material, das das Gelände erreicht<br />

oder verlässt, wird durch die<br />

Kombination von WWAN, GPS und<br />

RFID, die der i.roc® Ci70 -Ex bietet,<br />

erleichtert, da schneller und effizienter<br />

nachvollzogen werden kann,<br />

wo sich die Güter befinden.<br />

Der i.roc® Ci70 –Ex mit seiner<br />

WWAN Funktionalität ist gemäß<br />

ATEX, IECEX und NEC für den Einsatz<br />

in Zone 1 / Division 1 in Europa,<br />

Mittlerer Osten und Nordamerika<br />

zertifiziert.<br />

Kontakt:<br />

ecom instruments GmbH,<br />

Christian Uhl,<br />

Tel. (06294) 4224 0,<br />

E-Mail: christian.uhl@ecom-ex.com<br />

www.ecom-ex.com<br />

GDM-Nachfolger für die Flüssigkeits­<br />

Dichteaufnehmer 7835/7845<br />

Mit den neuen intelligenten<br />

Dichtetransmittern für Flüssigkeiten<br />

von Micro Motion stehen<br />

jetzt Geräte zur Verfügung, die eine<br />

hohe Ansprechgeschwindigkeit haben,<br />

nach IEC/ISO17025 rückführbar<br />

kalibriert sind und eine präzise<br />

Dichtemessung für Flüssigkeiten<br />

besitzen<br />

Die präzise Dichtemessung wird<br />

durch den neuen, integrierten<br />

Transmitter der bewährten SMART<br />

Baureihe der Fa. Micro Motion ermöglicht.<br />

Durch die flexiblen<br />

Kommunikationsschnittstellen des<br />

Trans mitters werden die Integrationskosten<br />

in bestehende Systeme<br />

und der damit verbundene Programmieraufwand<br />

reduziert. Der<br />

kopfmontierte SMART Transmitter<br />

ist zugelassen für den Einsatz im explosionsgefährdeten<br />

Bereich. Er ermöglicht<br />

die Parametrierung und<br />

das Auslesen von Daten vor Ort. Die<br />

integrierte Diagnostik ermöglicht<br />

die Verifikation des Gerätezustandes<br />

und des Betriebszustandes.<br />

Anwendungsspezifische Werkseinstellungen<br />

(Applikationen) ermöglichen<br />

den direkten Einsatz für<br />

bestimmte Einsatzfälle. Die Messtechnik<br />

des Biegeschwingerprinzips<br />

arbeitet unabhängig und unbeeinflusst<br />

von Prozessflüssigkeit und deren<br />

Zusammensetzung. Die Modelle<br />

CDM100M und CDM100P sind die<br />

direkten Nachfolger der Geradrohr<br />

Dichteaufnehmer 7835/7845. Die<br />

neuen Dichte-Transmitter sind mit<br />

der gleichen Einbaulänge lieferbar<br />

obwohl die Grundausführung auch<br />

mit einer kürzeren Einbaulänge zur<br />

Verfügung steht. Verschiedene<br />

Schnittstellenprotokolle stehen zur<br />

Verfügung zur Anbindung an DCS,<br />

PLC und Flow Computern. Die Abwärtskompatibilität<br />

des CDM zum<br />

Vorgängermodell des Flüssigkeits-<br />

Dichteaufnehmers Modell 7835/<br />

7845 von Micro Motion ist gewährleistet.<br />

Kontakt:<br />

SCHWING Verfahrenstechnik GmbH,<br />

Jutta Derks,<br />

Tel. (02845) 930-146,<br />

E-Mail: marketing@schwing-pmt.de,<br />

www.schwing-pmt.de<br />

April 2014<br />

264 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| TECHNIK AKTUELL |<br />

Bilderkennungssoftware zur Zählerstandserfassung<br />

für Smartphones<br />

Mit der mobilen Bilderkennung<br />

bringt pixolus jeden Zählerstand<br />

aus dem Keller in die digitale<br />

Welt. Dabei wird der Energiezähler<br />

einfach mit der Handykamera abfotografiert<br />

und durch die App digitalisiert.<br />

Eigenheimbesitzer und Mieter<br />

erhalten so Transparenz über<br />

Energieverbräuche und Kosten; mit<br />

einem Klick wissen Elektrizitätsversorger<br />

oder örtliche Wasserwerke<br />

Bescheid. Jeder Verbraucher kann<br />

also seinen Energieverbrauch selbst<br />

erheben. Grafische Darstellungen<br />

und Auswertungen sensibilisieren<br />

ihn für eigene Energieverbräuche<br />

und Kosten – ganz im Sinne der<br />

Energiewende. Die Technik von pixolus<br />

funktioniert sowohl mit gängigen<br />

Smartphones als auch mit<br />

branchentypischen MDE-Geräten.<br />

Auch die bewährten mechanischen<br />

Zähler im Keller können weiter verwendet<br />

werden. Damit entfällt die<br />

teure Installation von neuen Zählern,<br />

die zudem selbst permanent<br />

Strom verbrauchen. Anders als bei<br />

Smart Metering-Geräten mit permanenter<br />

Fernauslesung entstehen<br />

Datenschutzrisiken erst gar nicht:<br />

Erhobene Daten bleiben auf dem<br />

Smartphone des Nutzers. Er entscheidet,<br />

ob und wann diese übermittelt<br />

werden.<br />

Kontakt:<br />

pixolus GmbH,<br />

Dr. Stefan Krausz,<br />

Tel. (0221) 45580207,<br />

http://pixolus.de,<br />

<strong>Gas</strong>leitungen präzise orten mit UT 830<br />

Das neue UT 830 von Sewerin<br />

ermöglicht mit der Ortungsfrequenz<br />

von 83 kHz die punktgenaue<br />

Lokalisation einer Leitung über isolierte<br />

Anschlussstellen hinaus. Es ist<br />

daher besonders für die Ortung erdverlegter<br />

<strong>Gas</strong> und Wasserleitungen<br />

geeignet. Die vollautomatische Tiefenmessung<br />

ermöglicht den genauen<br />

Überblick über die Leitungslage.<br />

Die Detektion von Haupt- und abgehenden<br />

Leitungen gelingt mit<br />

dem UT 830 sehr einfach. Die Möglichkeit<br />

zur passiven Ortung von<br />

Strom- und KKS-Leitungen macht es<br />

auch im Baugewerbe zum praktischen<br />

Begleiter. Die einfache Bedienung<br />

des UT 830 reduziert Trainingszeiten.<br />

Auch wenig erfahrenen<br />

Anwendern eröffnet sich das Bedienkonzept<br />

nahezu intuitiv. Die<br />

schnelle und zuverlässige optische<br />

Darstellung von Richtungspfeilen<br />

erfolgt oberhalb der zu ortenden<br />

Leitung. Mit der PEAK-Funktion werden<br />

auf Knopfdruck alle umgebenden<br />

Leitungen ausgeblendet, die<br />

auf Grund der hohen Frequenz mit<br />

besendet werden.<br />

Kontakt:<br />

Hermann Sewerin GmbH,<br />

www.sewerin.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 265


| REGELWERK<br />

|<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong> / Wasser<br />

Technische Prüfgrundlagen DVGW GW 6, GW 7, GW 8 und GW 393 DVGW Regelwerks-<br />

„paket“ zu „Rohrverbindungen aus Kupfer in der <strong>Gas</strong>- und Trinkwasser-Installation“<br />

erschienen<br />

Nachdem im Mai 2012 das DVGW<br />

Arbeitsblatt GW 2 erschienen<br />

ist, welches das Verbinden von Kupferrohren<br />

in <strong>Gas</strong>- und Trinkwasser-<br />

Installationen innerhalb von Gebäuden<br />

beschreibt, liegen nun technische<br />

Prüfgrundlagen für die<br />

entsprechenden Bauteile und Hilfsstoffe<br />

als Entwurf vor.<br />

Die technische Prüfgrundlage<br />

GW 6 beschreibt Anforderungen<br />

und Prüfungen an Löt-, Übergangsund<br />

Gewindefittings. Neben Anforderungen<br />

an die Maße und Dimensionen<br />

der Fittings sowie der Lötund<br />

Gewindeanschlüsse werden,<br />

speziell für die Anwendung im<br />

Trinkwasser, hygienische Anforderungen<br />

an die verwendeten Werkstoffe<br />

gestellt.<br />

Die Anforderungen und Prüfungen<br />

aus GW 6 finden sich analog in<br />

GW 8 für Kapillarlötfittings aus Kupfer.<br />

Sowohl GW 6 als auch GW 8<br />

wurden im Zuge der Überarbeitung<br />

an die aktuellen Entwicklungen in<br />

der europäischen Normung angepasst.<br />

Die technische Prüfgrundlage<br />

GW 7 beschreibt Anforderungen<br />

und Prüfungen an Hart- und Weichlote<br />

(einschließlich Weichlotpasten)<br />

sowie Flussmittel auf Basis von europäischen<br />

Normen. Zusätzlich beschreibt<br />

die Prüfgrundlage Anforderungen<br />

an die hygienische Eignung<br />

sowie die Wirksamkeit dieser zusätzlichen<br />

Werk- bzw. Hilfsstoffe.<br />

Darüber hinaus werden Angaben<br />

zur Baumusterprüfung und den<br />

Überwachungsverfahren in der Eigen-<br />

und Fremdüberwachung formuliert.<br />

Abgerundet wird das Regelwerks-„paket“<br />

durch die technische<br />

Prüfgrundlage GW 393, die für Verlängerungen<br />

aus Kupferlegierungen<br />

mit Gewinden nach DIN EN<br />

10226-1, kegelige Außengewinde R<br />

(1:16), zylindrische Innengewinde<br />

Rp für die Verwendung in den Anwendungsbereichen<br />

der DIN EN<br />

806, DIN 1988 sowie DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 600 (TRGI) und TRF gilt.<br />

Neben Anforderungen an die verwendeten<br />

Werkstoffe werden im<br />

Wesentlichen Baumaße und Dimensionen<br />

spezifiziert.<br />

Die technischen Prüfgrundlagen<br />

DVGW GW 6, GW 7, GW 8 und GW<br />

393 wurden im Projektkreis „Kupferrohre“<br />

in Zusammenarbeit der technischen<br />

Komitees „Rohre und Rohrverbindungen“<br />

und „Bauteile und<br />

Hilfsstoffe – <strong>Gas</strong>“ erarbeitet.<br />

Die Regelwerke können separat<br />

bezogen werden bei der wvgw<br />

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

<strong>Gas</strong> und Wasser mbH, Josef-Wirmer-<br />

Str. 3, 53123 Bonn, info@wvgw.de,<br />

www.wvgw.de.<br />

Preis:<br />

GW 6: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />

GW 7: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />

GW 8: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />

GW 393: € 17,61+ MwSt. und Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder und € 23,49 für Nichtmitglieder.<br />

Ihr Kontakt zur Redaktion<br />

Volker Trenkle<br />

Tel. 089 / 203 53 66-56<br />

Fax 089 / 203 53 66-99<br />

trenkle@di-verlag.de<br />

Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 089 / 203 53 66-77<br />

Fax 089 / 203 53 66-99<br />

pelzer@di-verlag.de<br />

April 2014<br />

266 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Regelwerk <strong>Gas</strong><br />

DVGW-Prüfgrundlage G 5952 (P) „Anforderungen<br />

an tragbare elektrische Geräte<br />

zur Messung und Bestimmung der <strong>Gas</strong>leckmenge<br />

an Niederdruck-<strong>Gas</strong>leitungen“<br />

Die „Technische Regel für <strong>Gas</strong>installationen“ (DVGW-<br />

TRGI) stellt Anforderungen an die „Gebrauchsfähigkeit“<br />

der <strong>Gas</strong>leitungsanlage. Die Gebrauchsfähigkeitsbewertung<br />

stützt sich auf die „Ermittlung der <strong>Gas</strong>leckmenge“ als eine<br />

wesent liche Komponente ab. Die <strong>Gas</strong>leckmenge kann beispielsweise<br />

mit einem Leckmengenmessgerät nach der<br />

Prüfgrundlage G 5952 (P) ermittelt werden. Der Einsatz zertifizierter<br />

Leckmengen-Messgeräte ermöglicht die Reproduzierbarkeit<br />

und Vergleichbarkeit von vor Ort ermittelten<br />

Messwerten. Für die Praxis ist damit Eindeutigkeit und Vergleichbarkeit<br />

hinsichtlich der <strong>Gas</strong>leckmenge bei der Gebrauchsfähigkeitsbeurteilung<br />

nach DVGW-TRGI gegeben.<br />

Die Überarbeitung diese Prüfgrundlage erfolgte vom Projektkreis<br />

„Leckmengenmessgeräte“ im Technischen Komitee<br />

„<strong>Gas</strong>installation“. Die Prüfgrundlage dient als Grundlage für<br />

die Prüfung und Zertifizierung von tragbaren elektrischen<br />

Geräten zur Bestimmung der <strong>Gas</strong>leckmenge an Niederdruck-<br />

<strong>Gas</strong>leitungen nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 600.<br />

Es werden die allgemeinen Anforderungen an Konstruktion,<br />

Prüfung und Betriebsverhalten für mobile elektrische<br />

Geräte festgelegt, die mit Überdruck in den Leitungen gegenüber<br />

der Umgebung arbeiten. Die mit diesen Geräten<br />

bestimmbaren <strong>Gas</strong>leckmengen stellen den Volumenstrom<br />

(= Leckrate l/h) als Betriebsvolumenstrom, bezogen auf die<br />

am Messort aktuell herrschenden Randbedingungen (Betriebsdruck<br />

als Überdruck gemessen, Umgebungstemperatur)<br />

dar, so dass eventuelle Vergleichsmessungen zu anderen<br />

Zeiten leicht differierende Messergebnisse erbringen<br />

können. Insbesondere wurde mit der Überarbeitung die<br />

Anpassung des Referenzbetriebsdruckes von 22 mbar auf<br />

23 mbar erforderlich und somit Angleichung an den nach<br />

neuer TRGI 2008 geforderten Nenn-Ausgangsdruck des<br />

<strong>Gas</strong>druckregelgerätes von <strong>Gas</strong>installationen.<br />

Die DVGW-Prüfgrundlage G 5952 ersetzt die VP<br />

952:2004-07<br />

Gegenüber dem Vorläufigen Prüfgrundlage VP 952 wurden<br />

folgende Änderungen vorgenommen:<br />

a) Überführung der Vorläufigen Prüfgrundlage in eine<br />

Prüfgrundlage und damit Anpassung an die aktuelle Regelwerkssystematik<br />

b) Übernahme von 23 mbar als Referenzbetriebsdruck<br />

c) Einbeziehen des Zert-Beschlusses 06-2006<br />

d) Ergänzung einer Zusatzprüfung zur Anwendung verkürzter<br />

Messzeiten<br />

Preis:<br />

€ 22,71 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Kai-Uwe Schuhmann, Bereich <strong>Gas</strong>verwendung<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

| REGELWERK |<br />

7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Programm-Übersicht<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />

für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Veranstalter<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern,<br />

Softwareunternehmen und der<br />

Geräte industrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Sponsored by<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

April 2014<br />

Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 267 unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de


| TERMINE<br />

|<br />

##<br />

Hannover Messe 2014<br />

7.–11.4.2014, Hannover<br />

www.hannovermesse.com<br />

##<br />

Tag der Kommunalwirtschaft<br />

29.–30. 4.2014, Hannover<br />

Innovation Congress GmbH, Tel. 0049 (0) 221 / 93 47 41-0, E-Mail: anmeldung@innovation-congress.de,<br />

www.tagderkommunalwirtschaft.de<br />

##<br />

DVGW-Sachverständige für <strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />

7.–8.5.2014, Bad Kissingen<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

Pipeline Technology Conference<br />

12.–14.5.2014, Berlin<br />

www.pipeline-conference.com<br />

##<br />

Neuerungen zum Explosionsschutz für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />

4.6.2014, Düsseldorf<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

MEORGA – MSR Spezialmesse<br />

4.6.2014, Leverkusen<br />

www.meorge.de<br />

##<br />

Biogas-Workshop<br />

5.–6.6.2014, Augsburg<br />

DVGW-Forschungsstelle am EBI in Karlsruhe, Frau Klesse, Tel. 0049 (0) 721 96402-20,<br />

E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />

##<br />

<strong>gwf</strong> und figawa - 7. Fachkongress smart metering 2.0<br />

17.–18.6.2014, Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de<br />

##<br />

Planung, Neuerung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />

25.–26.6.2014,<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />

2.7.2014, Bonn<br />

DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />

##<br />

8. Praxistag Korrosionsschutz<br />

2.7.2014, Gelsenkirchen<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

##<br />

Blitzschutzsysteme für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen<br />

11.9.2014, Bad Kissingen, Hannover<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

MEORGA – MSR Spezialmesse<br />

17.9.2014, Ludwigshafen<br />

www.meorge.de<br />

# # gat/wat 2014<br />

29.9.–1.10.2014, Karlsruhe<br />

DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />

April 2014<br />

268 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


DENSO GmbH | FIRMENPORTRÄT |<br />

DENSO GmbH<br />

Firmenname/Ort: DENSO GmbH<br />

Felderstrasse 24<br />

51371 Leverkusen<br />

Geschichte:<br />

• 1922 – Gründung des Unternehmens in<br />

Berlin.<br />

• 1927 – Erfindung des weltweit ersten passiven<br />

Korrosionsschutzes für Pipelines mit<br />

der DENSO®-Binde (Petrolatum-Binde).<br />

• 1946 – Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg.<br />

• 1958 – Entwicklung der ersten Butylkautschuk-Bänder<br />

(DENSIT®).<br />

• 1971 – Entwicklung des ersten coextrudierten<br />

3-Schicht-Bandes für den<br />

Korrosionsschutz (DENSOLEN®).<br />

• 1997 – Einführung zweikomponentiger<br />

Polyurethanprodukte für den Korrosionsschutz<br />

(DENSOLID®).<br />

• 2006 – Entwicklung innovativer<br />

Schrumpfmanschetten (DEKOTEC®).<br />

Konzern: Als konzernunabhängiges, mittelständisches<br />

Unternehmen operiert DENSO von<br />

seinem Hauptsitz in Leverkusen aus weltweit.<br />

Das Unternehmen verfügt über eigene<br />

Niederlassungen innerhalb Europas und<br />

über ein weltweites Netz kompetenter Vertriebspartner.<br />

Beteiligungen: Zur DENSO-Firmengruppe gehören unter<br />

dem Dach der DENSO-Holding GmbH & Co.<br />

neben der DENSO GmbH folgende Unternehmen:<br />

DEKOTEC GmbH (D), DENSO-Dichtungstechnik<br />

GmbH & Co. (A), DENSOKOR<br />

AG (CH), DENSO-France S.A.R.L. (F), DENSO-<br />

Quimica S.A.U. (ES), Imbema-DENSO N.V.<br />

/B.V. (NL, B), Van Kaam KTL (NL)<br />

Kooperation(en): Das Unternehmen arbeitet sehr eng mit<br />

führenden Forschungsinstituten und Hochschulen<br />

in Deutschland in den Bereichen<br />

der Kunststofftechnik, Chemie und Ingenieurwissenschaften<br />

zusammen.<br />

Mitarbeiterzahl: DENSO-Firmengruppe: rd. 160<br />

Exportquote: > 60 %<br />

Produktspektrum:<br />

Produktion:<br />

Korrosionsschutzprodukte in Form von Petrolatum-Bändern<br />

und Massen, PE/Butylkautschuck-Bändern,<br />

Spritz- und Streichbeschichtungen<br />

auf Polyurethanbasis, innovativen<br />

Hotmelt- und Mastic- Schrumpfmaterialien,<br />

mechanischen Schutzsystemen, etc.<br />

Innovative Dichtmittel für die Infrastruktur<br />

(Straßen-, Gleis-, Kanal- und Ingenieurbau).<br />

Innovative Produkte sind für DENSO untrennbar<br />

mit der entsprechend leistungsfähigen<br />

Fertigungstechnologie verbunden.<br />

Die Produktion in Deutschland zeichnet<br />

sich deshalb durch eine besonders hohe<br />

Fertigungstiefe und den Einsatz verschiedenster<br />

Herstellungsverfahren aus. Alle<br />

DENSO-Produkte sind Made in Germany!<br />

Wettbewerbsvorteile: Als Erfinder des Passiven Korrosionsschutzes<br />

verfügt DENSO über ein umfassendes<br />

Know-How im Bereich des Passiven Korrosionsschutzes.<br />

Mit zahlreichen Neuentwicklungen<br />

und Patenten hat das Unternehmen<br />

seit über 90 Jahren seine Innovationskraft<br />

unter Beweis stellen können.<br />

Zertifizierung:<br />

Alle Produkte sind entsprechend der jeweiligen<br />

Anforderungen zertifiziert. Zudem<br />

unterliegen Produkte und Produktionsprozesse<br />

einer intensiven Fremdüberwachung.<br />

Zertifizierungen u. a. von: DIN EN ISO 9001,<br />

DIBt, DVGW, ÖVGW, SVGW, kiwa, Enagas,<br />

Gaz de France, GOST.<br />

Servicemöglichkeiten: Kompetente und erfahrene Mitarbeiter im<br />

In- und Ausland beraten und schulen die<br />

Partner und Kunden von der Projekt-Planungsphase<br />

bis zur Ausführung bei der<br />

Auswahl des geeigneten Produktes.<br />

Internetadresse:<br />

Ansprechpartner:<br />

www.denso.de<br />

Herr Gerd Friedel<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 269


IMPRESSUM<br />

Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />

für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />

(figawa),<br />

des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />

der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />

dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />

Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />

Thyssengas GmbH, Dortmund<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />

Harald Schmid, WÄGA Wärme-<strong>Gas</strong>technik GmbH, Kassel<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />

Schriftleiter:<br />

Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON New Build & Technology GmbH, Essen<br />

Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />

Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH, Leipzig<br />

Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />

Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />

Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />

Dipl-Ing. Markus Last, Thüga AG, München<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />

Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />

Dipl.-Ing. Frank Rathlev, Thyssengas GmbH, Duisburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Metering GmbH, Mülheim<br />

Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Chefredakteur:<br />

Volker Trenkle, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-56, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-43, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: terplan@di-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Birgit Lenz, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-23, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />

Verlag:<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

Internet: http://www.di-verlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Spartenleiter: Stephan Schalm<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Mediaberatung:<br />

Helga Pelzer, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-77, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: pelzer@di-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-11, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: feil@di-verlag.de.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />

Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Print: 360,– €<br />

Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />

ePaper: 360,– €<br />

Einzelheft Print: 39,– €<br />

Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50€<br />

Einzelheft ePaper: 39,– €<br />

Abo plus (Print und ePaper): 498,– €<br />

Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />

Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />

Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 494<br />

leserservice@di-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />

unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

April 2014<br />

270 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Marktübersicht<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>speicher<br />

■■<br />

Handel und Informationstechnologie<br />

■■<br />

DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />

Ansprechpartner für den<br />

Eintrag Ihres Unternehmens:<br />

Uwe Lätsch<br />

Telefon 089 2035366-77<br />

Telefax 089 2035366-99<br />

E-Mail: laetsch @di-verlag.de


2014<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

Marktübersicht<br />

Rohrdurchführungen<br />

Rohre und Rohrleitungszubehör<br />

Armaturen und Zubehör<br />

Armaturen<br />

Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />

ihr Kontakt:<br />

Uwe Lätsch<br />

Tel. 089 2035366-77<br />

Fax 089 2035366-99<br />

laetsch@di-verlag.de<br />

April 2014<br />

272 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

2014<br />

Aktiver Korrosionsschutz<br />

Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

Passiver Korrosionsschutz<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 273


2014<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />

Marktübersicht<br />

Filtration<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

Odorierungskontrolle<br />

<strong>Gas</strong>geräte<br />

BHKW, KWK<br />

Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />

ihr Kontakt:<br />

Uwe Lätsch<br />

Tel. 089 2035366-77<br />

Fax 089 2035366-99<br />

laetsch@di-verlag.de<br />

April 2014<br />

274 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


dvGw-zertifizierte unternehmen<br />

2014<br />

Rohrleitungsbau<br />

Filter<br />

Marktübersicht<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 275


7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

Programm-Übersicht<br />

Wann und Wo?<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

Thema:<br />

7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />

Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Sponsored by<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

+ Ausstellung<br />

+ Abendveranstaltung


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

Böhmer GmbH, 45549 Sprockhövel 203<br />

Croatian <strong>Gas</strong> Association, HR 10000 Zagreb 215<br />

DENSO GmbH, 51371 Leverkusen<br />

Titelseite<br />

DVGW e.V., 53123 Bonn 211<br />

DVGW-Forschungsstelle e.V., 76131 Karlsruhe 257<br />

EITEP GmbH, 30177 Hannover 209<br />

Ing. Büro Fischer-Uhrig, 14052 Berlin 213<br />

sebaKMT, 96148 Baunach 205<br />

Waldemar Suckut VDI, 29221 Celle 233<br />

Viega GmbH & Co. KG, 57439 Attendorn 219<br />

Marktübersicht 271 bis 275<br />

3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2014<br />

Ausgabe Mai 2014 Juni 2014 Juli 2014<br />

Anzeigenschluss:<br />

Erscheinungstermin:<br />

Themen-Schwerpunkt<br />

Fachmessen/<br />

Fachtagungen/<br />

Veranstaltung<br />

(mit erhöhter Auflage und<br />

zusätzlicher Verbreitung)<br />

04.04.2014<br />

07.05.2014<br />

Power-to-<strong>Gas</strong>/<br />

Smart Grid/<br />

Konvergenz der Netze<br />

European <strong>Gas</strong> Production Forum and<br />

Exhibition<br />

Düsseldorf, 04.–06.06.2014<br />

06.05.2014<br />

04.06.2014<br />

<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien/<br />

<strong>Gas</strong>mess- und -regelungstechnik<br />

02.07.2014<br />

29.07.2014<br />

Energiespeicherung und <strong>Gas</strong>produktion/<br />

-transport<br />

DVGW- EBI Erfahrungsaustausch der<br />

Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />

Dortmund, 11.–12.09.2014<br />

Renexpo ®<br />

Augsburg, 25.–28.09.2014<br />

Änderungen vorbehalten


<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />

gewerbliche und industrielle Anwendung<br />

<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />

vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />

Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />

traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />

im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />

deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />

(Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels „Power-to-<strong>Gas</strong>“) eine<br />

immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />

abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />

und -anwendung.<br />

Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />

1. Auflage 2014<br />

596 Seiten, vierfarbig<br />

165 x 230 mm, Broschur<br />

ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />

Preis: € 80,–<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

www.di-verlag.de<br />

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<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5 für € 80,– (zzgl. Versand)<br />

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