gwf Gas/Erdgas Rohrnetz (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4/2014<br />
Jahrgang 155<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
ISSN 0016-4909<br />
B 5398<br />
TEUFLISCH<br />
GUTE LEISTUNG!<br />
DEKOTEC ®<br />
DEKOTEC ®<br />
-SCHRUMPFMANSCHETTEN<br />
π DENSO ®<br />
- Petrolatum-Tapes & Mastic<br />
π DENSOLID ®<br />
- Liquid Coatings<br />
π DENSOLEN ®<br />
- PE/Butyl-Tape Systems<br />
π DENSIT ®<br />
- Sealing Tapes<br />
π MarineProtect ®<br />
- Jetty Pile Protection<br />
π DENSOMAT ®<br />
- Wrapping Devices<br />
Erfahren Sie mehr unter: www.denso.de
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
Programm-Übersicht<br />
Wann und Wo?<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
Thema:<br />
7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />
Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Sponsored by<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
+ Ausstellung<br />
+ Abendveranstaltung
| STANDPUNKT |<br />
Smart Energy im Fokus,<br />
intelligente Hybridnetze das Ziel<br />
Die neue Bundesregierung hat die Weiterführung<br />
der Energiewende zu<br />
einem ihrer wichtigsten Vorhaben<br />
erklärt. Bei einem zunehmenden Anteil erneuerbarer<br />
Energieträger an der Energieerzeugung<br />
können <strong>Gas</strong>netze zur Stabilisierung<br />
der Energieversorgung beitragen. Für die erfolgreiche<br />
Realisierung einer zukünftigen<br />
Energieversorgung sind Automatisierungsund<br />
Informationstechnologien erforderlich,<br />
die die Steuerung der Energieströme ermöglichen.<br />
Zwei Kernprobleme sind zu lösen: wie<br />
kann erzeugte Energie gespeichert werden,<br />
wie können Transportengpässe überwunden<br />
werden?<br />
Smart Grids sind ein Instrument, die vorhandene<br />
Infrastruktur intelligent zu nutzen,<br />
optimiert abgestimmte Hybridnetze das Ziel.<br />
Der 7. Fachkongress „smart energy 2.0 – Intelligente<br />
Lösungen für die Energiewende“ vom<br />
17.-18. Juni 2014 in Essen informiert über aktuelle<br />
Lösungskonzepte der Energiewirtschaft.<br />
Die Konvergenz der Strom- und <strong>Gas</strong>netze<br />
wird ebenso thematisiert wie Erfahrungen<br />
aus Power-to-<strong>Gas</strong>-Pilotprojekten. Die<br />
Bedeutung von Energiespeichern und des<br />
Smart Meter Gateway wird ausführlich behandelt.<br />
Fragen der <strong>Gas</strong>beschaffenheit und der<br />
Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie werden diskutiert.<br />
Wie sieht das zukünftige Marktdesign aus?<br />
Zwei Grundansätze zur Vorhaltung von Leistung<br />
oder Kapazität werden zur Zeit diskutiert:<br />
zum einen eine anlagenbezogene strategische<br />
Reserve, zum anderen ein umfassender<br />
Kapazitätsmechanismus auf Basis<br />
gesicherter Erzeugungskapazitäten.<br />
Welche Rolle spielen Energiespeicher? Ohne<br />
zuverlässige und wirtschaftliche Speicher<br />
wird die Energiewende nicht durchzuführen<br />
sein. Interessant sind hierbei vor allem Powerto-<strong>Gas</strong>-Konzepte<br />
zur Speicherung volatiler erneuerbarer<br />
Energien auf Basis gasförmiger<br />
Energieträger. Die Kopplung von <strong>Gas</strong>- und<br />
Stromnetzen, auch auf Verteilungsebene, und<br />
die Integration in ein übergeordnetes „Smart<br />
Grid“ sind Kernpunkte eines „netzdienlichen“<br />
Ausbaus der Versorgungsnetze.<br />
Wie wird gemessen? Im Koalitionsvertrag<br />
der Bundesregierung werden intelligente<br />
Netze explizit erwähnt. 2014 sollen verlässliche<br />
Rahmenbedingungen für den sicheren<br />
Einsatz von intelligenten Messsystemen für<br />
Verbraucher, Erzeuger und Speicher geschaffen<br />
werden. Zukünftig dürfen nur Messsysteme<br />
eingebaut werden, die die Anforderungen<br />
des Schutzprofiles und die Technischen Richtlinien<br />
des BSI einhalten. Die Entwicklung von<br />
Spezifikationen für zukunftssichere, wirtschaftliche<br />
und „massentaugliche“ E-Zähler<br />
und Gateways sowie die Einbindung von <strong>Gas</strong>zählern<br />
ist eine der dringlichsten Aufgaben.<br />
Das sind nur einige der Themen, die auf<br />
dem Branchenevent referiert und diskutiert<br />
werden. Beachten Sie auch den Flyer, der diesem<br />
Heft beiliegt, und informieren Sie sich<br />
online unter www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de. Ich<br />
würde mich freuen, Sie am 17./18. Juni in Essen<br />
begrüßen zu können.<br />
Volker Trenkle<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 197
| INHALT<br />
|<br />
Ausgrabung Isarschiene. Ab Seite 236<br />
Aufstellungsraum einer <strong>Gas</strong>-Druckregel- und<br />
Messanlage EX-Zone 2 mit explosionsgeschützter<br />
elektrischer Anlage. Ab Seite 242<br />
Fachberichte<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
224 W.N. Schipaanboord, J.Marquering und<br />
J.Spiekhout<br />
Kontinuierliche Verfügbarkeit von<br />
<strong>Gas</strong>transportleitungen – Reparaturen<br />
und Anschlüsse bei vollem<br />
Volumenstrom und Druck<br />
Repair and connections at full flow pressure<br />
conditions – Welding on in-service gas transmission<br />
pipelines using a mechanized welding process<br />
232 R. Deiss<br />
Rehabilitationsplanung bei kathodisch<br />
geschützten <strong>Gas</strong>netzen<br />
Planning of rehabilitation measures for catodic<br />
protected gas pipelines<br />
236 M. Schad<br />
Langzeiterfahrungen mit Nachumhüllungssystemen<br />
von Schweißnähten<br />
Long term experiences with field joint coating<br />
systems<br />
Regelwerk<br />
242 K. Faber, A. Seemann und A. Schrader<br />
Anwendung der ATEX-Richtlinien<br />
auf Bauteile und Betriebsmittel von<br />
<strong>Gas</strong>anlagen<br />
Application of the European ATEX Directives on<br />
components and equipment of gas installations<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
248 J. Mischner, R. Sorowsky und A. Huhn<br />
Temperaturregelung in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen<br />
– Teil 1<br />
Temperature control in gas pre-heating facilities<br />
Nachrichten<br />
Märkte und Unternehmen<br />
202 BHKW-Anlage von Zeppelin Power Systems<br />
ausgezeichnet<br />
204 Schwank geht strategische Partnerschaft<br />
mit KKU Concept und Yanmar ein<br />
TSM-Gütesiegel für RWE Metering und<br />
Westnetz<br />
208 Rollout-Lösung für Smart Meter<br />
von Landis + Gyr<br />
209 Forschung und Entwicklung<br />
April 2014<br />
198 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
210 Personen<br />
Verbände und Vereine<br />
212 Fernleitungsnetzbetreiber veröffentlichen<br />
Netzentwicklungsplan 2014<br />
Zwei neue Broschüren der ASUE<br />
Veranstaltungen<br />
214 E-World energy & water mit Rekordbeteiligung<br />
216 Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
standen Hybridnetze im Fokus<br />
218 21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin<br />
220 Pipeline Technology Conference<br />
2014<br />
Im Profil<br />
258 German Society for Trenchless Technology e.V.<br />
(GSTT)<br />
Aus der Praxis<br />
260 Gefahren beim Befüllen und Entleeren<br />
von <strong>Gas</strong>rohrleitungen minimieren<br />
262 Neue Hochdruckleitungen für Kavernenspeicher<br />
in Epe<br />
264 Technik Aktuell<br />
266 Regelwerk<br />
Firmenporträt<br />
269 DENSO GmbH<br />
Rubriken<br />
197 Standpunkt<br />
200 Faszination <strong>Gas</strong><br />
271 Marktübersicht<br />
268 Termine<br />
270 Impressum<br />
Recht und Steuern<br />
9–16 Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach,<br />
Ausgabe 3-4/2014<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
7. Fachkongress<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
| INHALT |<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Programm-Übersicht<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />
für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Veranstalter<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern,<br />
Softwareunternehmen und der<br />
Geräte industrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Sponsored by<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
April 2014<br />
Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 199 unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de
NACHRICHTEN FASZINATION GAS Schlagwort<br />
Januar/Februar 2012<br />
200 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Schlagwort<br />
NACHRICHTEN<br />
Tunnel für eine <strong>Gas</strong>pipeline,<br />
die unter dem Qiantang River in China verläuft.<br />
Der Tunneldurchmesser beträgt 3,780 m.<br />
Januar/Februar 2012<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 201<br />
© www.herrenknecht.com
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
BHKW-Anlage von Zeppelin Power Systems<br />
ausgezeichnet<br />
Als „BHKW des Jahres 2013“ hat<br />
die Jury des Bundesverbandes<br />
Kraft-Wärme-Kopplung e.V. die aus<br />
sechs von Zeppelin Power Systems<br />
gelieferten Aggregaten bestehende<br />
Anlage des Backmittelherstellers<br />
Uniferm ausgezeichnet.<br />
Zeppelin Power Systems, Anbieter<br />
von Antriebs- und Energiesystemen,<br />
errichtete die Anlage in einem<br />
mehrstufigen Investitionsprozess<br />
über mehrere Jahre. Wie in den<br />
meisten BHKW-Projekten trat die<br />
Gesellschaft als Generalunternehmer<br />
auf und erbrachte alle Leistungen<br />
aus einer Hand. Dies umfasst<br />
die Konzeptfindung, die Projektrealisierung,<br />
die Inbetriebnahme und<br />
einen Instandhaltungsvertrag, der<br />
die Verfügbarkeit der Aggregate<br />
von 95 % garantiert. Die Anlage besteht<br />
aus BHKW-Modulen des Typs<br />
G3516A mit heißgekühlten Caterpillar<br />
<strong>Gas</strong>motoren und hat eine Gesamtleistung<br />
von 4 MW elektrisch,<br />
2,1 MW mechanisch und 7,9 MW<br />
thermisch. Sie versorgt das Werk mit<br />
Dampf, Heizwärme, Strom und Antriebsenergie<br />
für Luftverdichter. Jedes<br />
BHKW-Modul ist jährlich ca.<br />
8.300 Stunden in Betrieb. Uniferm<br />
ist damit in der Lage, seinen Wärmebedarf<br />
in der Hefeproduktion zum<br />
größten Teil aus der Anlage zu decken.<br />
Auch bei Ausfall des übergeordneten<br />
Stromnetzes können die<br />
BHKW-Module das Werk weiter<br />
eigenständig mit Strom versorgen.<br />
Das Fachmagazin „Energie & Management“<br />
stellt bereits seit 1996<br />
interessante BHKW-Anlagen vor, inzwischen<br />
wurden in der Rubrik<br />
„BHKW des Monats“ 195 Anlagen<br />
präsentiert. Seitdem wählt eine Jury<br />
aus den von Januar bis November<br />
von der E&M-Redaktion ausgesuchten<br />
und als „BHKW des Monats“ vorgestellten<br />
elf beispielhaften Anlagen<br />
das „BHKW des Jahres“. Das Auswahlgremium<br />
besteht aus Mitgliedern<br />
des Bundesverbandes Kraft-<br />
Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK). Die<br />
Jury entschied sich 2013 für das<br />
Uniferm-Projekt, weil es die vielfältigen<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
moderner KWK-Anlagen auch für<br />
sehr komplexe industrielle Produktionsprozesse<br />
zeige, für die die<br />
Energieströme und thermodynamischen<br />
Verhältnisse des gesamten<br />
Produktionsablaufs genauestens<br />
analysiert werden mussten. Außerdem<br />
lobte sie die sehr gute ingenieurtechnische<br />
Gestaltung des Projekts:<br />
Zur Systemlösung von Zeppelin<br />
Power Systems gehören eine<br />
sehr effektive Dampferzeugung mit<br />
Motor-BHKW auf Basis einer Heißkühlung,<br />
die effiziente Ausnutzung<br />
der Restwärme und die zweckmäßige<br />
Lösung, zwei BHKW-Aggregate<br />
auch zum Direktantrieb je eines<br />
Luftverdichters zu nutzen.<br />
VNG-Gruppe kann an positives Ergebnis<br />
des Vorjahres anknüpfen<br />
Mit einem Jahresüberschuss<br />
von 174 Mio € (Vorjahr:<br />
132 Mio.) hat die VNG AG für das<br />
Geschäftsjahr 2013 ihr bisher bestes<br />
Ergebnis erzielt. Der Jahresüberschuss<br />
der VNG-Gruppe, also aller<br />
im Konzern konsolidierter Unternehmen,<br />
beläuft sich auf 89 Mio. €<br />
(Vorjahr: 103 Mio.). Er resultiert vor<br />
allem aus den Ergebnisbeiträgen<br />
der Geschäftsbereiche <strong>Gas</strong>transport<br />
und <strong>Gas</strong>handel. Der Handel konnte<br />
im letzten Jahr seinen Ergebnisbeitrag<br />
weiter erhöhen.<br />
Insgesamt konnte die VNG-<br />
Gruppe mit ihren ausländischen<br />
Vertriebstöchtern den <strong>Erdgas</strong>absatz<br />
im vergangenen Jahr auf rund 362<br />
Mrd. kWh (Vorjahr: rund 324 Mrd.<br />
kWh) und damit um rund 12 % steigern.<br />
Ein Großteil der Konzernabsatzmengen<br />
entfiel auf die VNG AG.<br />
Hier nahm der Absatz auf knapp<br />
310 Mrd. kWh (Vorjahr: 274 Mrd.<br />
kWh) ebenfalls deutlich zu – das ist<br />
eine Steigerung um rund 13 %. Die<br />
Erhöhung des Absatzes gegenüber<br />
dem Vorjahr resultierte vor allem<br />
aus den gestiegenen Handelsaktivitäten<br />
an den europäischen Spotund<br />
Terminmärkten.<br />
April 2014<br />
202 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />
BP Norwegen verlängert Vertrag mit<br />
Bilfinger Industrier Norge<br />
Quelle: BP Norge.<br />
Bilfinger Industrier Norge verzeichnet<br />
seit Herbst 2013 den<br />
dritten Auftragseingang für Instandhaltungsarbeiten<br />
im Bereich<br />
Öl und <strong>Gas</strong> in der Nordsee: BP Norwegen<br />
hat eine Verlängerungsoption<br />
ausgeübt, die im Rahmenvertrag<br />
von 2011 vereinbart wurde. Die Vertragsverlängerung<br />
läuft vom 1. Mai<br />
2014 bis 30. April 2016 und umfasst<br />
die Leistungen Korrosionsschutz,<br />
Gerüstbau, Isolierung und Zugangstechnik<br />
in den Förderfeldern Valhall,<br />
Ula und Skarv. Das Auftragsvolumen<br />
liegt bei rund 50 Mio. €. Erst vor<br />
kurzem konnte die Bilfinger Gesellschaft<br />
zwei Verträge mit Statoil verlängern.<br />
Bilfinger baut mit diesen Erfolgen<br />
seine Stellung als Marktführer<br />
im Öl- und <strong>Gas</strong>-Geschäft in der<br />
Nordsee weiter aus. Die Arbeiten<br />
werden größtenteils von Gesellschaften<br />
in Norwegen und Großbritannien<br />
umgesetzt, Bilfinger Industrier<br />
Norge und Bilfinger Salamis UK<br />
spielen dabei eine führende Rolle.<br />
Die positive Entwicklung der Aktivitäten<br />
hat dazu beigetragen, dass<br />
die in dieser Branche tätigen Bilfinger<br />
Unternehmen seit Januar 2014<br />
in einer eigenen Division Bilfinger<br />
Oil & <strong>Gas</strong> zusammengefasst sind.<br />
Sicherheit durch Qualität!<br />
DN 6 - DN 1400<br />
PN 16 - PN 350<br />
Visit us at<br />
21st trade fair<br />
»Energy efficiency 2014«<br />
and<br />
AGFW-ExpertDialogue<br />
6.-8. May 2014,<br />
Köln Messe<br />
Hall: 10.2<br />
Booth: B 40<br />
Bei der <strong>Gas</strong>technologie haben<br />
Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />
bei Planung, Bau und Betrieb<br />
oberste Priorität.<br />
Böhmer Kugelhähne werden daher<br />
ständig weiterentwickelt und<br />
den neuen Umfeldbedingungen<br />
in der Praxis angepasst.<br />
3 vollverschweißt/geschraubt<br />
3 alle Armaturen erfüllen<br />
einschlägige Regelnormen,<br />
(u.a. EN 13774, EN 14141)<br />
3 Anwendungsbereiche:<br />
im <strong>Gas</strong>speicher, Pipelinebau,<br />
in Übergabe- und Verdichter-<br />
Stationen etc.<br />
BÖHMER GmbH<br />
Gedulderweg 95, D-45549 Sprockhövel<br />
http://www.boehmer.de, eMail boehmer@boehmer.de<br />
Tel. +49 (0) 23 24 / 70 01-0, Fax +49 (0) 23 24 / 70 01-79<br />
Boḧmer NEU <strong>Gas</strong> 120x188 Messe 03-2014.indd 1 18.03.14 11:33<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 203
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Schwank geht strategische Partnerschaft<br />
mit KKU CONCEPT und Yanmar ein<br />
Der<br />
Hallenheizungsspezialist<br />
Schwank hat offiziell die strategische<br />
Allianz mit Yanmar und KKU<br />
CONCEPT bekanntgegeben. Mit der<br />
Symbolischer Handshake zur Partnerschaft (von links nach rechts): Ringe van Kämmen,<br />
Manager Energy Systems Dept., Yanmar Europ BV, Sven Schwarze, Geschäftsführer der<br />
KKU CONCEPT, Oliver Schwank, Geschäftsführer der Schwank GmbH.<br />
Partnerschaft soll die Entwicklung<br />
eines völlig neuen Lösungsansatzes<br />
zur energieeffizienten Beheizung<br />
von Industriehallen gemeinsam voran<br />
gebracht werden. Der Konzeptansatz:<br />
Schaffung eines bivalenten<br />
Systems, das sich abhängig von den<br />
Umgebungsbedingungen jeweils<br />
eigenständig den günstigsten Energieträger<br />
wählt und den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien nutzt. Das System,<br />
das nicht nur heizen sondern<br />
auch kühlen kann, wird Schwank ab<br />
Mitte des Jahres vermarkten.<br />
Yanmar ist ein international agierendes<br />
Maschinenbauunternehmen<br />
mit über 4 Mrd. € Umsatz und mehr<br />
als 15 000 Mitarbeitern. Im Bereich<br />
der <strong>Gas</strong>wärmepumpen-Technik gehört<br />
YANMAR mit 30 Jahren Erfahrung<br />
und über 220 000 verkauften<br />
Geräten weltweit zu den führenden<br />
Herstellern.<br />
TSM-Gütesiegel für RWE Metering und WESTNETZ<br />
Die Branchenverbände DVGW<br />
und VDE/FNN haben die RWE<br />
Metering GmbH und die Westnetz<br />
GmbH für ihr Technisches Sicherheitsmanagement<br />
(TSM) erfolgreich<br />
geprüft. Die RWE Metering ist<br />
als erster Messstellenbetreiber in<br />
Deutschland mit dem Zertifikat für<br />
das Technische Sicherheitsmanagement<br />
(TSM) in den Sparten <strong>Gas</strong> und<br />
Strom ausgezeichnet worden. Mit<br />
dem TSM-Gütesiegel wird das hohe<br />
Niveau zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen<br />
Aufbau- und Ablauforganisation<br />
und der erforderlichen<br />
Qualifikation des eingesetzten Personals<br />
in der <strong>Gas</strong>- und Stromversorgung<br />
unter Einhaltung aller Vorschriften<br />
anerkannt und bestätigt.<br />
Die seit Anfang 2013 operativ tätige<br />
Westnetz GmbH als größter<br />
deutscher Verteilnetzbetreiber hat<br />
die Gütesiegel für Strom und <strong>Gas</strong><br />
ebenfalls erhalten. Bereits die Vorgängergesellschaften<br />
von Westnetz<br />
wurden von den Verbänden zertifiziert.<br />
Das TSM ist eine freiwillige<br />
Selbstkontrolle, um die Effizienz, die<br />
Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität<br />
von technischen<br />
Dienstleistungen in der Energieund<br />
Wasserversorgung auf hohem<br />
Niveau zu halten. Gleichzeitig wird<br />
eine rechtssichere Aufbau- und Ablauforganisation<br />
gewährleistet. Die<br />
Zertifizierung hat auch einen hohen<br />
Stellenwert und große Akzeptanz<br />
bei der staatlichen Energieaufsicht.<br />
Zudem ist das Verfahren mit dem<br />
Qualitätsmanagement für das produzierende<br />
Gewerbe und für die Industrie<br />
vergleichbar.<br />
April 2014<br />
204 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Itron implementiert<br />
OpenWay Smart Grid<br />
Lösung in Österreich<br />
Itron, Inc. wird seine Smart Grid Lösung OpenWay im<br />
österreichischen Salzburg implementieren. Hierzu<br />
wurde ein Vertrag mit der Salzburg AG unterzeichnet,<br />
einem Energieversorgungsunternehmen mit 260 000<br />
Kunden im Bundesland Salzburg. Das Versorgungsunternehmen<br />
wird die Lösung in einem PLC-IPv6 Pilotprojekt<br />
einsetzen. Diese nutzt eine von Itron und Cisco gemeinsam<br />
entwickelte Architektur, die auf dem Internet<br />
Protocol Version 6 (IPv6) basiert und die technischen<br />
und wirtschaftlichen Anforderungen von Versorgungsunternehmen<br />
in einer Reihe von europäischen Staaten<br />
erfüllt.<br />
Die Salzburg AG arbeitet bei diesem Projekt mit der<br />
Fachhochschule Salzburg (FHS) und der Technischen<br />
Universität Graz (TUG) zusammen. Im Verlauf des nächsten<br />
Jahres wird das Projektteam die Robustheit der<br />
neuen IP-basierten Technologie evaluieren, die Interoperabilität<br />
und Austausch ermöglicht. Die Salzburg AG<br />
wird so Erkenntnisse über deren Einfluss auf den Betrieb<br />
der Versorgungsinfrastruktur gewinnen. Der Versorger<br />
wird die Itron Smart Grid Lösung in einzelnen Anwendungsfällen<br />
testen, etwa im Hinblick auf Remote Service<br />
Switch Eigenschaften, on-demand Zählerauslesungen<br />
und die Netzstabilität. Zudem ist das Projekt ein wichtiger<br />
erster Schritt des Energieversorgers, Verpflichtungen<br />
auf nationaler und europäischer Ebene zu erfüllen,<br />
nach denen 95 % der österreichischen Zähler bis zum<br />
Jahr 2019 „intelligent“ sein müssen.<br />
WLAN-fähiges<br />
Video-Inspektionssystem<br />
vCam5<br />
OTR Funktion (one-touch-recording)<br />
Geringes Gewicht und kompaktes Design<br />
Aufnahme auf USB, SD oder HDD<br />
Erfassung von JPEG-Standbildern<br />
Wi-Fi- und Ethernet-Schnittstelle<br />
Sonnenlichttaugliches<br />
8-Zoll-LCD-Display<br />
Aus C1 CONEXUS wird<br />
die KONEXUS Consulting<br />
Group<br />
Aus C1 CONEXUS wird die KONEXUS Consulting<br />
Group. Mit gleichbleibender Phonetik und neuer<br />
Schreibweise betont die größte deutsche Strategie- und<br />
Managementberatung für die Energiewirtschaft ihre<br />
Kernkompetenzen. Aufgrund des anhaltenden Wachstums<br />
eröffnet das Beratungshaus im März einen dritten<br />
Standort in Düsseldorf.<br />
www.sebakmt.com/vcam5<br />
SebaKMT<br />
Dr.-Herbert-Iann-Str. 6<br />
96148 Baunach<br />
T +49 (0) 95 44 - 6 80<br />
F +49 (0) 95 44 - 22 73<br />
sales@sebakmt.com<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> www.sebakmt.com 205
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Die Lewa GmbH beliefert Großprojekt im<br />
Persischen Golf mit Prozess-Membranpumpen<br />
Für die Erschließung und Förderung<br />
zweier großer Offshore-<br />
<strong>Gas</strong>felder im Persischen Golf, wurden<br />
40 Prozess-Membranpumpen<br />
bei der deutschen Lewa GmbH geordert.<br />
Die Bestellung im Wert von<br />
ca. 30 Mio. € ist die bisher größte in<br />
der Geschichte des Unternehmens.<br />
Wenn das Projekt wie geplant<br />
2015 abgeschlossen wird, ist die Anlage<br />
im Persischen Golf die größte<br />
ihrer Art in Saudi-Arabien: Sie wird<br />
in der Lage sein, pro Tag 70 Mio m³<br />
Ethan, Propan, Butan und <strong>Erdgas</strong><br />
aus den beiden Offshore-Feldern<br />
zu verarbeiten und daraus etwa<br />
50 Mio. m³ verkaufsfertiges <strong>Gas</strong> zu<br />
produzieren. Das Potenzial bei<br />
Nachfragespitzen oder in Ausnahmesituationen<br />
liegt sogar bei 86<br />
Mio. m³.<br />
Air Products und Nippon Steel & Sumikin unterzeichnen<br />
Vereinbarung für Zusammenarbeit<br />
Air Products und NIPPON STEEL<br />
& SUMIKIN Pipeline & Engineering<br />
Co. Ltd. haben eine Vereinbarung<br />
unterzeichnet, nach der die<br />
beiden Unternehmen ihre Intention<br />
unterstreichen, in dem wachsenden<br />
Markt für Wasserstofftankstellen in<br />
Japan zukünftig zusammenzuarbeiten.<br />
Die Vereinbarung beinhaltet<br />
auch das Ziel, eine langfristige Beziehung<br />
beim Marketing und der<br />
Versorgung zwischen dem US-amerikanischen<br />
und dem japanischen<br />
Unternehmen mit Sitz in Tokio einzugehen.<br />
Im Rahmen der noch zu formalisierenden,<br />
finalen Vereinbarung<br />
wird Air Products die Technologie<br />
für SmartFuel®-Wasserstofftank stellen<br />
sowie für die Betankungsprotokoll-Lizenz,<br />
Infrastrukturtechnik<br />
und das Design bereitstellen. NSPE<br />
ist für die Technik, die Konstruktion<br />
und die Anpassung der Technologie<br />
an den japanischen Markt<br />
zuständig. Air Products Japan und<br />
NSPE arbeiten mit Kunden im<br />
Markt für Fahrzeugbetankung zusammen.<br />
April 2014<br />
206 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Biogas<br />
Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />
Auch in der zweiten Auflage werden sämtliche Aspekte der Einspeisung von Biogas<br />
von der Erzeugung über die Aufbereitung bis hin zur Einspeisung behandelt.<br />
Schwerpunkt ist die verfahrenstechnische Betrachtung der Gesamtprozesskette.<br />
Dabei werden die derzeit geltenden technischen, regula torischen und rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen in Deutschland zu Grunde gelegt. Das Buch soll als<br />
Standardwerk für die Biogaseinspeisung dienen und ist an alle Interessengruppen<br />
gerichtet, die sich fachlich mit der Biogaseinspeisung beschäftigen.<br />
Hrsg.: Frank Graf, Siegfried Bajohr<br />
2. Auflage 2014<br />
496 Seiten, vierfarbig, DIN A5<br />
Hardcover mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />
ISBN: 978-3-8356-3363-6<br />
Preis: € 160,–<br />
Jetzt bestellen!<br />
www.di-verlag.de<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
KNOWLEDGE WISSEN FÜR DIE FOR THE<br />
ZUKUNFT FUTURE<br />
Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___Ex.<br />
Biogas – Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />
2. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-3363-6 für € 160,– (zzgl. Versand)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PABIOG2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Rollout-Lösung für Smart Meter von Landis + Gyr<br />
Zum Abschluss der E-World energy<br />
& water 2014 zieht Landis+<br />
Gyr eine positive Bilanz: Insbesondere<br />
zeigten die Messe-Besucher<br />
großes Interesse an der Gridstream®<br />
Solution für den Smart Meter Rollout,<br />
die am Stand von Landis+Gyr<br />
live präsentiert wurde.<br />
Die Gesamtlösung mit dem Namen<br />
„Gridstream Solution“ ermöglicht<br />
es externen Marktteilnehmern,<br />
Messstellenbetreibern, Netzbetreibern<br />
und insbesondere Gateway<br />
Administratoren, sämtliche Prozesse<br />
beim Smart Metering gesetzeskonform<br />
zu nutzen und zu verwalten.<br />
Der Prototyp wurde nach den<br />
Vorgaben des Bundesamt für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik<br />
(BSI), der Physikalisch-Technischen<br />
Bundesanstalt (PTB) sowie des Forum<br />
Netztechnik/Netzbetrieb im<br />
VDE (FNN) entwickelt.<br />
agri.capital erwirbt Biogasanlage Bergheim<br />
von Windwärts<br />
Die agri.capital GmbH hat die<br />
von der Windwärts Energie<br />
GmbH entwickelte und betriebene<br />
Biogasanlage in Bergheim übernommen.<br />
In einer bis Ende März andauernden<br />
Übergangsphase werden<br />
jetzt die laufenden Geschäfte<br />
an die neuen Eigentümer von agri.<br />
capital übertragen. Mit einem Portfolio<br />
von ca. 100 Standorten und einer<br />
elektrischen Anschlussleistung<br />
von insgesamt rund 103 MW gilt<br />
agri.capital bereits heute als größter<br />
Energieerzeuger auf Biogasbasis in<br />
Europa.<br />
E.ON behauptet sich im Geschäftsjahr 2013<br />
E<br />
.ON hat das Geschäftsjahr 2013<br />
mit einem Ergebnis im Rahmen<br />
der Erwartungen abgeschlossen.<br />
Das EBITDA ist gegenüber dem Vorjahr<br />
um 14 % auf 9,3 Mrd. € gesunken.<br />
Es liegt damit innerhalb der erwarteten<br />
Bandbreite, ebenso wie<br />
der nachhaltige Konzernüberschuss<br />
in Höhe von 2,2 Mrd. €. Positiv wirkten<br />
sich Kostensenkungen im Rahmen<br />
des Programms E.ON 2.0 sowie<br />
der Ergebnisanstieg im Bereich Exploration<br />
& Produktion aus. Negativ<br />
wirkten der Entfall der Ergebnisbeiträge<br />
veräußerter Gesellschaften<br />
und die Marktbedingungen in der<br />
fossilen Erzeugung. Zudem war<br />
2012 durch die Einmalzahlung im<br />
Rahmen der Nachverhandlung von<br />
<strong>Gas</strong>lieferverträgen geprägt, die sich<br />
im Jahr 2013 nicht wiederholt hat.<br />
Das nachhaltige Ergebnis je Aktie<br />
beträgt rund 1,18 €, der Dividendenvorschlag<br />
liegt bei 0,60 € je Namensaktie.<br />
April 2014<br />
208 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Entwicklung | NACHRICHTEN |<br />
Forschungsprojekt zur <strong>Erdgas</strong>nutzung in der<br />
Euregio Rhein-Waal<br />
Niederländische und nordrheinwestfälische<br />
Partner werden in<br />
einem grenzüberschreitenden Projekt<br />
„LNG an Rhein und Waal“ die<br />
Potenziale für Anwendungen von<br />
verflüssigtem <strong>Erdgas</strong> (LNG) im<br />
Schwerlastverkehr und in der Schifffahrt<br />
untersuchen. Dieser Kraftstoff<br />
kann Kostenvorteile im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Dieselkraftstoffen<br />
bieten und leistet bei entsprechender<br />
Anwendung erhebliche Vorteile<br />
für den Klima- und Umweltschutz.<br />
Das Projekt ist eine Initiative der<br />
Stiftung Energy Valley (Konsortialführung)<br />
der Stadtregion Arnheim-<br />
Nimwegen, dem Entwicklungszentrum<br />
für Schiffstechnik und Transportsysteme<br />
e.V. an der Universität<br />
Duisburg-Essen (DST) und der EnergieAgentur.NRW.<br />
Das Projekt wird<br />
kofinanziert aus dem INTERREG IV-A-<br />
Programm der Euregio Rhein-Waal,<br />
wie auf dem Workshop „Small Scale<br />
LNG“ im Rahmen der Energiemesse<br />
E-world in Essen bekannt gegeben<br />
wurde.<br />
Neben der Bildung eines<br />
deutsch-niederländischen Netzwerks<br />
soll eine Potenzialstudie erstellt<br />
werden, in der die Wirtschaftlichkeit<br />
einer Markteinführung von<br />
LNG als neuem Kraftstoff analysiert<br />
und herausgearbeitet wird. Die Studie<br />
soll auch aufzeigen, inwiefern<br />
der Ausbau einer LNG Infrastruktur<br />
in der Euregio Rhein Waal notwendig<br />
und deren effektive Nutzung<br />
möglich ist. Das Projekt wird zunächst<br />
bis Oktober dieses Jahres<br />
laufen.<br />
In der Euregio Rhein-Waal steht<br />
bereits die erste LNG-Tankstelle für<br />
LKW in Duiven (Provinz Gelderland).<br />
Es gibt in den Niederlanden weitere<br />
vergleichbare Initiativen in den Gemeinden<br />
Berkelland und Nimwegen.<br />
In Nordrhein-Westfalen untersucht<br />
die EnergieAgentur.NRW mit<br />
dem Netzwerk Kraftstoffe und Antriebe<br />
der Zukunft die Potenziale<br />
von LNG, insbesondere für Europas<br />
größten Binnenhafen Duisburg und<br />
den Schwerlastverkehr zwischen<br />
den Niederlanden und Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
Europe’s Leading Conference and<br />
Exhibition on New Pipeline Technologies<br />
9th Pipeline Technology<br />
Conference<br />
Pipeline Technology<br />
Conference 2010<br />
12-14 May 2014, Estrel Convention Center, Berlin, Germany<br />
www.pipeline-conference.com<br />
Euro Institute for Information<br />
and Technology Transfer<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 209
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Personen<br />
Ralf Reifferscheidt ist Sprecher der Geschäftsführung<br />
bei Pöyry Deutschland<br />
Ralf Reifferscheidt (56) ist seit dem<br />
1. Januar 2014 neuer technischer<br />
Geschäftsführer der Pöyry Deutschland<br />
GmbH, einem führenden Consulting-<br />
und Engineering-Unternehmen<br />
mit ausgewiesener Expertise in<br />
den Bereichen Energie, Industrie,<br />
Verkehr, Wasser, Hoch- und Städtebau<br />
sowie Umwelt. Er folgt in dieser<br />
Position Walter Hengst, der Ende<br />
2013 nach rund 30 Jahren bei Pöyry<br />
in den Ruhestand gegangen ist. Ralf<br />
Reifferscheidt leitet als Sprecher der<br />
Geschäftsführung die Geschäfte von<br />
Pöyry gemeinsam mit Julia Bangerth,<br />
die seit 2013 als kaufmännische<br />
Geschäftsführerin für das Unternehmen<br />
tätig ist.<br />
Ralf Reifferscheidt leitet als Technischer<br />
Geschäftsführer das operative<br />
Geschäft der Pöyry Deutschland<br />
GmbH und trägt darüber hinaus Verantwortung<br />
für die Bereiche Business<br />
Development, Vertrieb, Qualitätsmanagement<br />
sowie Marketing und<br />
Kommunikation. Der Diplom-Ingenieur<br />
für Maschinenbau und Verfahrenstechnik<br />
war vor seinem Wechsel<br />
zu Pöyry seit 2009 als Business Unit<br />
Director & General Manager beim<br />
Stahl-, Maschinen- und Anlagenbauer<br />
Maurer Söhne GmbH & Co. KG in<br />
München tätig. Zuvor durchlief er<br />
beim Konsum güterhersteller Henkel<br />
AG & Co. KGaA in Düsseldorf verschiedene<br />
Führungspositionen – als<br />
Leiter der Bereiche Controlling, Corporate<br />
Engineering und Corporate<br />
Technology.<br />
Frank Hirschmann als Vertriebsleiter Central Europe<br />
der <strong>Gas</strong>-Sparte bei Itron<br />
Die Itron GmbH gewinnt mit<br />
Frank Hirschmann einen erfahrenen<br />
Vertriebsleiter für den Bereich<br />
<strong>Gas</strong>. Als Senior Director Sales, Marketing<br />
& Delivery <strong>Gas</strong>, Central Europe<br />
verantwortet Hirschmann den<br />
gesamten Vertrieb im <strong>Gas</strong>geschäft<br />
bei Itron. Zu seinen Aufgaben gehören<br />
die Ausarbeitung und Umsetzung<br />
der Business Developmentsowie<br />
die Entwicklung einer lokalen<br />
Go-to-Market Strategie.<br />
Vor seinem Wechsel zu Itron war<br />
er bei General Electric als Sales Director<br />
Measurement & Control für<br />
Deutschland, Österreich und die<br />
Schweiz (DACH) zuständig. Er leitete<br />
hier den Geschäftsbereich Vertrieb<br />
des Anbieters sensorgestützter<br />
Messgeräte- und Prüftechnik. Davor<br />
war Hirschmann von 2007 bis 2009<br />
Sales Manager Sensing für die<br />
DACH-Region. In den folgenden<br />
zwei Jahren verantwortete er als Sales<br />
Director Sensing Southern Europe<br />
den Vertrieb für Sensor- und<br />
Messsysteme mit Blick auf die Märkte<br />
Deutschland, Österreich, Schweiz,<br />
Spanien, Italien, Portugal und<br />
Frankreich sowie Marokko, Algerien,<br />
Tunesien und Libyen. Von 1991 bis<br />
2007 war er in verschiedenen Positionen<br />
bei Schneider Electric tätig,<br />
zuletzt als Sales Manager NRW OEM<br />
Business. Dort fielen die Integration<br />
der Berger Lahr Vertriebsaktivitäten<br />
und der Ausbau des Serien- und Lösungsgeschäfts<br />
in seinen Aufgabenbereich.<br />
Hirschmann ist Diplom-Ingenieur<br />
für Automatisierungstechnik<br />
und arbeitet in der Karlsruher Zentrale<br />
von Itron.<br />
Neuer Geschäftsführer bei Schwank<br />
Der<br />
Hallenheizungsspezialist<br />
Schwank hat mit Dieter Müller<br />
zum 01.03.2014 einen neuen Geschäftsführer<br />
bestellt. Der 50-jährige<br />
Maschinenbauingenieur bringt<br />
sowohl in kaufmännischer als auch<br />
technischer Sicht die Voraussetzungen<br />
zur Leitung des Unternehmens<br />
mit.<br />
Der gebürtige Marburger kann<br />
vielschichtige Erfahrungen im Bereich<br />
der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik<br />
nachweisen. 18 Jahre<br />
war Müller im Management von<br />
Vaillant in unterschiedlichen Bereichen<br />
tätig, zuletzt als Geschäftsführer<br />
für Produktion und Technik. Mit<br />
der Entwicklung von energiesparenden<br />
Heizsystemen, aber auch<br />
durch konsequente Umsetzung des<br />
Lean Management-Ansatzes hat er<br />
bei Vaillant nachhaltig Zeichen gesetzt.<br />
Dieter Müller wird das Unternehmen<br />
mit Oliver Schwank als<br />
Doppelspitze leiten.<br />
April 2014<br />
210 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />
GASFACHLICHE &<br />
WASSERFACHLICHE<br />
AUSSPRACHETAGUNG<br />
l www.gat-dvgw.de · www.wat-dvgw.de<br />
JETZT<br />
VORMERKEN!<br />
2014 in Karlsruhe<br />
gat<br />
wat<br />
<strong>Gas</strong>-/Wasser-Fachmesse<br />
29.9<br />
30.9 1.10<br />
Mo Di Mi<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Mit den kostenfreien Newslettern „watNews“ und<br />
„gatNews“ sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.<br />
Jetzt abonnieren!<br />
gatNews<br />
www.gat-dvgw.de/<br />
no_cache/infos/newsletter<br />
watNews<br />
www.wat-dvgw.de/<br />
no_cache/infos/newsletter
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Verbände und Vereine<br />
Fernleitungsnetzbetreiber veröffentlichen Netzentwicklungsplan<br />
<strong>Gas</strong> 2013<br />
Rund 2,2 Mrd. € investieren die<br />
deutschen Fernleitungsnetzbetreiber<br />
(FNB) im Zeitraum bis 2023<br />
in den Ausbau der nationalen <strong>Gas</strong>-<br />
Infrastruktur. „Damit engagieren<br />
die deutschen Fernleitungsbetreiber<br />
sich in bedeutendem Umfang<br />
beim Thema Versorgungssicherheit“,<br />
macht Inga Posch, die Geschäftsführerin<br />
der Vereinigung der<br />
Fernleitungsnetzbetreiber <strong>Gas</strong> (FNB<br />
<strong>Gas</strong>), deutlich. Der veröffentlichte<br />
zweite deutschlandweite Netzentwicklungsplan<br />
<strong>Gas</strong> listet insgesamt<br />
27 von der BNetzA bestätigte Maßnahmen<br />
der FNB für die nächsten<br />
zehn Jahre auf. In der Folge wächst<br />
die installierte Verdichterleistung<br />
in Deutschland um insgesamt<br />
344 MW, 522 km neue Hochdruckgasleitungen<br />
werden neu verlegt.<br />
Das Dokument ist auf der Internetseite<br />
des FNB <strong>Gas</strong> veröffentlicht.<br />
„Eine besondere Aufgabe, die<br />
von uns als FNB in Zukunft erfolgreich<br />
gelöst werden muss, ist die<br />
derzeit signifikant abnehmende inländische<br />
Produktion von L-<strong>Gas</strong>“,<br />
sagt Posch weiter. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass auch die L-<strong>Gas</strong>-<br />
Importmengen aus den Niederlanden<br />
in den nächsten Jahren stark<br />
rückläufig sein werden. Als mögliche<br />
Strategie zur langfristigen Sicherung<br />
der <strong>Gas</strong>versorgung in<br />
Deutschland und Europa beschäftigt<br />
sich deshalb der NEP 2013 erstmals<br />
mit der Umstellung von heute<br />
noch mit L-<strong>Gas</strong> versorgten Gebieten<br />
auf H-<strong>Gas</strong>. „Mit dem NEP 2013 starten<br />
wir den intensiven öffentlichen<br />
Diskussionsprozess mit Marktpartnern<br />
und Regulierungsbehörde<br />
über die erforderlichen Maßnahmen“,<br />
führt Posch weiter aus.<br />
Die Festlegung der planerischen<br />
Rahmenbedingungen des NEP 2013<br />
erfolgte in enger Abstimmung mit<br />
der Bundesnetzagentur sowie<br />
Marktteilnehmern wie <strong>Gas</strong>händlern,<br />
Kraftwerks-und Speicherbetreibern.<br />
Dabei stand die Kontinuität bei der<br />
Planung und dem Ausbau der <strong>Gas</strong>fernleitungsnetze<br />
im Rahmen der<br />
Energiewende im Mittelpunkt. Hierzu<br />
zählte insbesondere das Änderungsverlangen<br />
der BNetzA vom<br />
18. Dezember 2013, das zur zusätzlichen<br />
Aufnahme von Maßnahmen<br />
in den NEP 2013 führte.<br />
Derzeit werten die FNB die am<br />
7. März beendete Konsultation zum<br />
NEP 2014 aus, deren Ergebnisse am<br />
1. April 2014 an die BNetzA übermittelt<br />
werden. Parallel dazu haben die<br />
Unternehmen bereits mit Vorbereitungen<br />
zu Inhalten und Ablauf des<br />
Szenariorahmens für den NEP 2015<br />
begonnen.<br />
Zwei neue Broschüren der ASUE<br />
1. <strong>Gas</strong>wärmepumpen in<br />
Wohngebäuden – Grundlagen<br />
Die Broschüre „<strong>Gas</strong>wärmepumpen<br />
in Wohngebäuden“ erklärt<br />
dem Leser in klaren Illustrationen<br />
unter anderem die Funktionsweise<br />
von Zeolith-<strong>Gas</strong>wärmepumpen – einer<br />
neuen Produktfamilie am Markt<br />
für <strong>Erdgas</strong>-basierte Heizungen und<br />
Trinkwassererwärmung. Informationen<br />
zu möglichen Wärmequellen<br />
für die Verwendung der <strong>Gas</strong>wärmepumpe<br />
im Eigenheim sowie Fördermöglichkeiten<br />
und ein aktuelles<br />
Kostenbeispiel werden ebenfalls<br />
aufgezeigt.<br />
Die Broschüre richtet sich an Eigenheimbesitzer,<br />
Planer und Interessenten<br />
innovativer Energieanwendungen<br />
und kann kostenlos<br />
heruntergeladen werden: http://<br />
asue.de/themen/gaswaermepumpe-kaelte/broschueren/gaswaermepumpen_in_wohngebaeuden.html<br />
2. Direkte Trocknung mit<br />
Abgasen aus KWK-Anlagen<br />
Die Broschüre „Direkte Trocknung<br />
mit Abgasen aus KWK-Anlagen“ beschreibt<br />
die genannten industriellen<br />
Trocknungsverfahren und enthält<br />
wichtige Planungsgrundsätze<br />
für den Aufbau einer Trocknungsanlage.<br />
Die Broschüre richtet sich an Anwender<br />
industrieller Trocknungsverfahren,<br />
Planer und Betreiber von<br />
KWK-Anlagen. Das kostenlose PDF<br />
der Broschüre findet sich unter http://asue.de/themen/blockheizkraftwerke/broschueren/direkte_<br />
trocknung.html<br />
April 2014<br />
212 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Verbände und Vereine | NACHRICHTEN |<br />
Über tausend neue <strong>Erdgas</strong>/Biogas-Fahrzeuge<br />
in der Schweiz<br />
Während der Schweizer Neuwagenmarkt<br />
letztes Jahr gegenüber<br />
dem Rekordjahr 2012 um 6,7 %<br />
zurückging, ist die Zahl der <strong>Erdgas</strong>/<br />
Biogas-Fahrzeuge 2013 um über<br />
10 % Prozent gestiegen. Mit 1048<br />
neu verkauften Fahrzeugen hat der<br />
Bestand dieser umweltschonenden<br />
Fahrzeuge in der Schweiz und im<br />
Fürstentum Liechtenstein auf 11<br />
287 zugenommen. 27,8 % der verkauften<br />
<strong>Erdgas</strong>-Modelle stammten<br />
von Opel (Zafira, Tourer und Combo),<br />
25,8 % von Fiat (Panda, Punto,<br />
Doblò, Qubo, Fiorino, Ducato) und<br />
24,6 % von Volkswagen (eco UP!,<br />
Caddy, Passat und Touran). Favorit<br />
im Schweizer Markt war der VW<br />
Caddy Ecofuel mit 118 Fahrzeugen.<br />
Der durchschnittliche Preis für<br />
<strong>Erdgas</strong>/Biogas ist 2013 an den Tankstellen<br />
konstant geblieben. Umgerechnet<br />
auf Benzin kostete ein Liter<br />
im gesamtschweizerischen Durchschnitt<br />
1,18 Franken, was über 30 %<br />
günstiger ist als Benzin. Dem an den<br />
Tankstellen verkauften <strong>Erdgas</strong> wird<br />
rund 20 % Biogas beigemischt, was<br />
die CO 2 -Emissionen im Vergleich zu<br />
Benzin und Diesel um insgesamt bis<br />
zu 40 % reduziert. Die Zahl der <strong>Erdgas</strong>/Biogas-Tankstellen<br />
erhöhte sich<br />
2013 um 5 auf 140 Stationen.<br />
dena-Strategieplattform Power to <strong>Gas</strong> empfiehlt<br />
gezielte Anreize für Speicherlösungen<br />
Die von der Deutschen Energie-<br />
Agentur (dena) initiierte Strategieplattform<br />
Power to <strong>Gas</strong> plädiert<br />
dafür, bei anstehenden Gesetzesänderungen<br />
die Rahmenbedingungen<br />
für Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlagen zu<br />
verbessern. Nur so könne die im Koalitionsvertrag<br />
der Bundesregierung<br />
angestrebte Marktreife für die<br />
Speicherung von Strom aus erneuerbaren<br />
Quellen in Form von <strong>Gas</strong><br />
erreicht werden.<br />
Konkret gebe es vor allem drei<br />
Ansatzpunkte: Bislang wird Strom<br />
aus erneuerbaren Quellen vergütet,<br />
auch wenn er nicht genutzt werden<br />
kann. Diese sogenannte Härtefallregelung<br />
behindert jedoch die Entwicklung<br />
von Speicherlösungen für<br />
überschüssigen Strom. Zudem sollten<br />
Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlagen nicht<br />
mehr als Letztverbraucher eingestuft<br />
werden. Das würde sie von Abgaben<br />
und Umlagen für den Strombezug<br />
entlasten. Schließlich müssten<br />
Wasserstoff und Methan aus<br />
Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlagen als vollwertige<br />
erneuerbare Kraftstoffe anerkannt<br />
werden.<br />
Beim Power-to-<strong>Gas</strong>-Verfahren<br />
wird mit Hilfe von erneuerbarem<br />
Vollständige Funktionalität unter<br />
WINDOWS, Projektverwaltung,<br />
Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />
Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />
Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />
Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />
Strom Wasserstoff und Methan erzeugt.<br />
Das <strong>Gas</strong> kann im vorhandenen<br />
<strong>Erdgas</strong>netz transportiert und<br />
gespeichert und anschließend vielseitig<br />
genutzt werden, sei es zur Erzeugung<br />
von Strom und Wärme<br />
oder als Kraftstoff.<br />
Die Strategieplattform Power to<br />
<strong>Gas</strong> wird von der dena gemeinsam<br />
mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung<br />
und Verbänden umgesetzt,<br />
um die Weiterentwicklung der Systemlösung<br />
Power to <strong>Gas</strong> zu unterstützen.<br />
Im Rahmen eines Treffens<br />
mit Parlamentariern in Berlin haben<br />
die Mitglieder der Plattform kürzlich<br />
ihre Empfehlungen vorgestellt. Die<br />
Vorträge des Parlamentarischen<br />
Abends sowie weitere Informationen<br />
zu Power to <strong>Gas</strong>, zur Strategieplattform<br />
und zu den Projektpartnern<br />
stehen unter www.powertogas.info<br />
zur Verfügung.<br />
<strong>Gas</strong>, Wasser,<br />
Fernwärme, Abwasser,<br />
Dampf, Strom<br />
Stationäre und dynamische Simulation,<br />
Topologieprüfung (Teilnetze),<br />
Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />
Mischung von<br />
Inhaltsstoffen, Verbrauchsprognose,<br />
Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />
Schwachlast und Kondensation,<br />
Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />
Speicherung von<br />
Rechenfällen<br />
I NGE N I E U R B Ü R O FIS C H E R — U H R I G<br />
WÜRTTEMBERGALLEE 27 14052 BERLIN<br />
TELEFON: 030 — 300 993 90 FAX: 030 — 30 82 42 12<br />
INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 213
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
14. E-world energy & water mit Rekordbeteiligung<br />
Die 14. Ausgabe der europäischen<br />
Leitmesse der Energieund<br />
Wasserwirtschaft verzeichnete<br />
eine neue Rekordbeteiligung bei<br />
Ausstellern und Besuchern. 620<br />
Aussteller aus 25 Nationen zeigten<br />
ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
in der Messe Essen (2013: 610 Aussteller<br />
aus 22 Ländern) – darunter<br />
zahlreiche Global Player wie E.ON,<br />
RWE, EnBW, Vattenfall, Siemens und<br />
die Telekom. Erstmals dabei waren<br />
internationale Branchengrößen wie<br />
ASX Energy aus Australien, Taqa<br />
Energy aus Abu Dhabi oder die usamerikanische<br />
OPC Foundation.<br />
23 500 Besucher reisten aus über 70<br />
Ländern an, um sich auf dem internationalen<br />
Branchentreff über die<br />
Zukunft der europäischen Energieversorgung<br />
zu informieren.<br />
Lösungen für die Energiewende<br />
Im Mittelpunkt der E-world 2014<br />
stand die Energiewende. Präsentiert<br />
wurden unter anderem Innovationen<br />
für die Produktion und Speicherung<br />
erneuerbarer Energien sowie<br />
Technologien für eine effizientere<br />
Energieerzeugung und –nutzung.<br />
Der Ausstellungsbereich „Smart<br />
Energy“, Innovationsmotor der Branche,<br />
wuchs erneut deutlich. Über 80<br />
Unternehmen zeigten ihre Lösungen<br />
für intelligent steuerbare Netze<br />
(smart grids), Zähler (smart metering),<br />
vernetzte Haustechnik, Energiespeicherung<br />
und Energiedatenmanagement<br />
– ein Plus von 14 %.<br />
Die Internationale Messe<br />
der Entscheider<br />
Erneut erwies die Messe der Energiewirtschaft<br />
dabei als Treffpunkt<br />
der Entscheider. 80 % der Fachbesucher<br />
sind an Einkäufen und Beschaffungen<br />
in ihren Unternehmen<br />
beteiligt – vor allem bei Energieversorgern,<br />
Dienstleistern und Industrieunternehmen.<br />
Das größte Besucherinteresse<br />
verzeichneten die Bereiche<br />
Energiehandel, erneuerbare<br />
Energien, Energieeffizienz und<br />
Smart Metering.<br />
Besucherresonanz<br />
Die Bedeutung der E-world als europäische<br />
Leitmesse unterstrich auch<br />
das große internationale Interesse.<br />
Die am stärksten vertretenen <strong>Gas</strong>tnationen<br />
waren Großbritannien<br />
und die Schweiz vor den Niederlanden,<br />
Österreich und Italien. Viele internationale<br />
Delegationen nutzten<br />
die E-world, um sich über die neuesten<br />
Technologien in den energiewirtschaftlichen<br />
Kernbereichen Erzeugung,<br />
Effizienz, Handel, Transport,<br />
Speicherung und grüne<br />
Technologien zu informieren – darunter<br />
erstmals die japanische Präfektur<br />
Fukushima. Bestnoten erhielt<br />
die E-world 2014 von Besuchern<br />
und Ausstellern. Sie lobten das Angebot<br />
der Messe und die sehr hohe<br />
Qualität der Besucher. Bereits jetzt<br />
wollen 93 % der Besucher und 94 %<br />
der Aussteller auch bei der nächsten<br />
E-world vom 10. bis 12. Februar<br />
2015 mit dabei sein. Hervorragend<br />
angenommen wurde auch das Rahmenprogramm<br />
der E-world.<br />
„Führungstreffen Energie“<br />
Die Energiewelt von morgen stand<br />
im Mittelpunkt des „Führungstreffen<br />
Energie“, das in Zusammenarbeit<br />
mit der Süddeutschen Zeitung<br />
bereits zum dritten Mal am Vortag<br />
der E-world stattfand. Nordrheins-<br />
Westfalens Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft machte sich dabei<br />
für den Ausbau der Windenergie im<br />
Landesinneren stark. Die kostengünstige<br />
Technik müsse eine zentrale<br />
Säule der Energiewende in<br />
Deutschland sein, forderte sie.<br />
Drittes „Forum Energiewende“<br />
Aktuelle Fragestellungen der Energiewende<br />
und mögliche Antworten<br />
waren auch Thema auf dem dritten<br />
„Forum Energiewende“. An dem Gemeinschaftsstand<br />
von Akteuren aus<br />
Politik, Wirtschaft und Forschung<br />
standen die Bereiche erneuerbare<br />
Energien, Energieeffizienz und Energiespeicherung<br />
im Mittelpunkt. Zu<br />
den Ausstellern zählen unter anderem<br />
die Deutsche Energie-Agentur<br />
GmbH (dena), das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie,<br />
die Universität Flensburg und das<br />
Zentrum für Energietechnik der Universität<br />
Bayreuth.<br />
25 Konferenzen zu marktnahen<br />
Themen<br />
Wissen aus erster Hand für über<br />
2500 Teilnehmer vermittelten rund<br />
200 Referenten im messebegleitenden<br />
Fachkongress, dessen Ausrichtung<br />
der gestiegenen Internationalität<br />
der E-world Rechnung trug.<br />
Themen waren unter anderem der<br />
„Europäische Strommarkt“ und der<br />
„Internationale <strong>Gas</strong>markt“. Erfolgreiche<br />
Premiere feierte außerdem die<br />
rein wissenschaftliche Konferenz<br />
„SmartER Europe“. Besucher lobten<br />
die Synergien von Messe und Kongress.<br />
Tag der Kommunen<br />
Die Energiewende und ihre aktive<br />
Gestaltung in den Städten und Gemeinden<br />
war das Topthema am „Tag<br />
der Kommunen“. Fachvorträge beleuchteten<br />
die Chancen der<br />
Energiewende für die lokale Wertschöpfung<br />
und stellten Best Practice-Beispiele<br />
vor. Ein fachlich geführter<br />
Messerundgang förderte anschließend<br />
den Austausch zwischen<br />
kommunalen Entscheidern und<br />
energiewirtschaftlichen Akteuren.<br />
April 2014<br />
214 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
member of<br />
INTERNATIONAL<br />
GAS<br />
UNION<br />
SHOWCASE YOUR EXPERTISE ON ONE OF THE LARGEST GAS<br />
CONFERENCES AND EXHIBITIONS IN SOUTH-EAST EUROPE!<br />
• 50 Speakers from 11 European countries<br />
• 40 exhibitors from 6 European countries<br />
• 500 prominent gas experts, managers and executives from 15<br />
European countries<br />
• Representatives of 180 various gas and energy companies and<br />
organisations<br />
• Excellent opportunities to create successful business contacts<br />
CONFERENCE TOPICS:<br />
1. INVITED PRESENTATIONS: Global Natural <strong>Gas</strong> Developments<br />
and European <strong>Gas</strong> Infrastructure Challenges; Natural <strong>Gas</strong> Market<br />
Development in Croatia, Natural <strong>Gas</strong> Production in Adriatic<br />
2. PANEL DISCUSSION: <strong>Gas</strong> Market Opening<br />
3. ROUND TABLES: Hybrid Technics and Efficiency<br />
4. Planned Development Projects<br />
5. Onshore and Offshore Distributed Energy Generation<br />
6. Global Approach to Energy Industry and Future Requirements<br />
7. Security and Management<br />
8. Problems with Buried <strong>Gas</strong> Pipelines<br />
9. <strong>Gas</strong>ification Process in Dalmatia<br />
BOOK YOUR EXHIBITION BOOTH ON TIME!<br />
REGISTER NOW on www.hsup.hr<br />
Croatian <strong>Gas</strong> Centre Ltd., Heinzelova 9/II, 10000 Zagreb, Croatia<br />
tel: +385 (0)1 6189 590, e-mail: opatija@hsup.hr
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum standen<br />
Hybridnetze im Fokus<br />
Unter welchem Motto wird die<br />
nächste Veranstaltung stattfinden?<br />
Diese Frage beschäftigt bereits<br />
die Macher des Oldenburger<br />
Rohrleitungsforums 2015. Und das<br />
passt. Macht es doch deutlich, welche<br />
Ausnahmestellung und welchen<br />
Ruf sich das kleine aber feine<br />
Forum erarbeitet hat. Traditionell<br />
diskutieren die Fachleute der Branche<br />
über den aktuellen Stand der<br />
Technik, werfen gleichzeitig aber<br />
auch den Blick nach vorn: Was müssen<br />
wir noch tun, sind wir auf dem<br />
richtigen Weg und welche Verfahren<br />
und Modelle haben das Potenzial,<br />
weiter entwickelt zu werden? Solche<br />
Fragen bilden die Grundlagen<br />
der vielfach kontroversen, aber<br />
meist fruchtbaren Diskussionen in<br />
den Vortragsblocks, auf der Fachausstellung<br />
und dem legendären<br />
Grünkohlabend, der den ersten Veranstaltungstag<br />
beschließt. Nach<br />
„Rohrleitungen – in neuen Energieversorgungskonzepten“<br />
und dem<br />
Schwerpunkt „Klimawandel“ in 2013<br />
widmete sich das diesjährige Forum<br />
wieder der „Energieversorgung“ –<br />
beides Themen, die eng mit der<br />
Umsetzung der Energiewende verbunden<br />
sind. Mittlerweile sind aus<br />
ersten Konzepten erste Pilotprojekte<br />
hervorgegangen, wie zum Beispiel<br />
die Wasserstofferzeugungsanlage<br />
der E.ON im brandenburgischen<br />
Falkenhagen oder das<br />
Hybridprojekt Oldenburg-Drielake,<br />
bei dem so genannte Energetische<br />
Nachbarschaften als Baustein zukünftiger<br />
Hybridnetze im Fokus stehen.<br />
Auch Techniken wie die Nutzung<br />
von Abwärme aus Abwasser<br />
finden mittlerweile immer breitere<br />
Anwendung. Dennoch wurde eines<br />
in Oldenburg recht deutlich: Eine<br />
sichere Energieversorgung wird in<br />
der Zukunft nicht durch die einfache<br />
Umstellung der heutigen Strukturen<br />
möglich sein. Die Zukunft<br />
sieht komplexe ineinander greifende<br />
Netzstrukturen vor. Und genau<br />
dies erfordert viel technischen<br />
Sachverstand und verlangt einen<br />
hohen interdisziplinären Austausch.<br />
Wo könnte dies besser gelingen, als<br />
auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum,<br />
das mit seinem diesjährigen<br />
Motto „Rohrleitungen als Teil von<br />
Hybridnetzen – unverzichtbar im<br />
Energiemix der Zukunft“ exakt den<br />
Nerv der Branche traf.<br />
Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied<br />
des iro e.V. und Geschäftsführer<br />
der iro GmbH, eröffnete<br />
am 6. Februar das 28. Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum, das die Jade<br />
Hochschule mit über 3000 Teilnehmern,<br />
rund 350 Ausstellern und 130<br />
Referenten wie in jedem Jahr für<br />
zwei Tage in einen regelrechten<br />
Ausnahmezustand versetzte. Welche<br />
organisatorische Leistung notwendig<br />
ist, um Vortragsräume, Ausstellungsflächen,<br />
Pausenräume und<br />
Cafés für diesen Ansturm vorzubereiten,<br />
können die Besucher nur erahnen.<br />
Dementsprechend lobte der<br />
Präsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth,<br />
Dr.<br />
habil. Elmar Schreiber, in seiner Ansprache<br />
nicht nur die lange Tradition<br />
der Veranstaltung, sondern hob<br />
insbesondere das Engagement des<br />
iro-Teams hervor. „Die stemmen<br />
was“, brachte Schreiber einen der<br />
Schlüssel für den außerordentlichen<br />
Erfolg der Veranstaltung auf den<br />
Punkt. Aber auch der besondere<br />
Mix aus „Wirtschaft - Wissenschaft –<br />
Hochschule – Praxis“ stellt für den<br />
Präsidenten ein charakteristisches<br />
Merkmal des Forums dar.<br />
Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau<br />
an der Fachhochschule Oldenburg e.V. und Geschäftsführer<br />
der iro GmbH Oldenburg, eröffnet das 28. Oldenburger Rohrleitungsforum.<br />
Foto: iro<br />
<strong>Gas</strong>netze mit Potenzial<br />
Im Anschluss an die Grußworte der<br />
Verbände und der Stadt Oldenburg<br />
durch Dipl.-Ing. Hartmut Wegener,<br />
Vorstandsmitglied des Rohrleitungsbauverbandes<br />
e. V., Dipl.-Ing.<br />
Broll-Bickhardt, Stellvertretender<br />
Vorsitzender des DWA-Landesverbandes<br />
Nord, und Germaid Eilers-<br />
Dörfler, Bürgermeisterin der Stadt<br />
Oldenburg, widmeten sich die beiden<br />
Eröffnungsvorträge eingehend<br />
dem Thema der diesjährigen Veranstaltung.<br />
Prof. Dr.-Ing. Hartmut<br />
Krause, Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>und<br />
Wasserfaches e.V., DBI <strong>Gas</strong>technologisches<br />
Institut gGmbH, stellte<br />
April 2014<br />
216 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />
die Forschungsleitlinien des Verbandes<br />
vor und zeigte auf, welchen<br />
Beitrag die <strong>Gas</strong>netze zur Stabilisierung<br />
der Energieversorgung bei zunehmendem<br />
Anteil erneuerbarer<br />
Energieträger an der Energieerzeugung<br />
leisten können. Wo gibt es –<br />
mit Blick auf die <strong>Gas</strong>netze der Zukunft<br />
– noch Forschungsbedarf:<br />
auch das eine Steilvorlage von Krause,<br />
die Jun.-Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff,<br />
Bereichsvorstand Energie OF-<br />
FIS e. V. Institut für Informatik, Oldenburg,<br />
als letzter Redner der Eröffnungsveranstaltung<br />
sofort aufnahm.<br />
Eine entscheidende Komponente<br />
zur erfolgreichen Realisierung<br />
der zukünftigen Energieversorgung<br />
sind entsprechende Automatisierungs-<br />
und Informationstechnologien,<br />
die erst eine Steuerung der Energieströme<br />
ermöglichen. „Dabei stellen<br />
sich im Wesentlichen zwei Probleme“,<br />
führte Lehnhoff aus. „Zum einen<br />
fehlt die Möglichkeit erzeugte<br />
Energie in ausreichendem Maß zu<br />
speichern und zum anderen müssen<br />
Transportengpässe dringend<br />
gelöst werden.“ In diesem Zusammenhang<br />
sieht Lehnhoff in den<br />
Smart Grids ein Instrument, die vorhandene<br />
Infrastruktur intelligent zu<br />
nutzen. An der Kernfrage, wie die<br />
Systeme zu verknüpfen sind, arbeitet<br />
das Institut zurzeit intensiv. Unter<br />
anderem werden Leitsysteme<br />
und Planungsansätze für gekoppelte<br />
Infrastruktursysteme entwickelt.<br />
Energetische Nachbarschaften<br />
Ein weiterer interessanter Ansatz<br />
beschäftigt sich mit der Regionalisierung<br />
der Hybridnetze, wie das<br />
Beispiel Drielake (Oldenburg) mit<br />
seinen Energetischen Nachbarschaften<br />
zeigt. Dabei wird nach<br />
Identifizierung passender Bereiche<br />
ein Verbund von dezentralen Verbrauchern<br />
und Produzenten, die<br />
sich in unmittelbarer räumlicher Nähe<br />
zueinander befinden, geschaffen.<br />
Dies ist auch eine der Grundvoraussetzungen<br />
für ein weiteres<br />
Schwerpunktthema des 28. Oldenburger<br />
Rohrleitungsforums, das im<br />
Zusammenhang mit dem Thema<br />
„Hybridnetze“ nicht fehlen darf: die<br />
energetische Nutzung der Abwasserwärme.<br />
In drei Vortragsblöcken<br />
wurde über neue technische Entwicklungen<br />
und die Erfahrungen<br />
aus aktuellen Projekten berichtet.<br />
Festzustellen ist, dass sich die Technik<br />
zur Nutzung der Abwasserwärme<br />
etabliert hat und dass das Interesse<br />
seitens der Kommunen stetig<br />
zunimmt.<br />
Anpassungen erforderlich<br />
Dass sich vieles um die Weiterentwicklung<br />
der <strong>Erdgas</strong>netze drehen<br />
wird, wurde ebenfalls deutlich. Über<br />
die technischen Aspekte wie zum<br />
Beispiel den Einfluss des durch Elektrolyse<br />
gewonnenen und eingespeisten<br />
Wasserstoffs auf das <strong>Rohrnetz</strong><br />
wurde in zwei Vortragsblöcken<br />
diskutiert. „Neben den <strong>Erdgas</strong>speichern<br />
und -netzen bieten sich allerdings<br />
auch die großen Fernwärmenetze<br />
dazu an, Flexibilitäten für die<br />
erneuerbare Stromerzeugung bereitzustellen“,<br />
stellte DI Robert Hinterberger,<br />
Geschäftsführer Energy<br />
Research Austria, New Energy Capital<br />
Invest GmbH, in der Pressekonferenz<br />
fest, die sich ebenfalls dem<br />
Leitthema des Forums widmete.<br />
„Das hohe Flexibilitätspotenzial im<br />
Wärmemarkt zeigt sich schon alleine<br />
darin, dass deutschlandweit der<br />
Wärmeverbrauch mehr als 2,5mal<br />
so groß ist wie der Stromverbrauch.<br />
Insbesondere so genannte Power-<br />
To-Heat-Anlagen können zu einem<br />
wichtigen Baustein der Energiewende<br />
werden, indem erneuerbarer<br />
Überschussstrom in Fernwärmesystemen<br />
verwertet wird, anstatt diesen<br />
wie bisher abzuregeln“, so Hinterberger<br />
weiter. Die Umsetzung<br />
solcher Hybridsysteme erfordere<br />
aber nicht nur die technische Integration,<br />
sondern vor allem eine Anpassung<br />
der regulatorischen, rechtlichen<br />
und steuerlichen Rahmenbedingungen.<br />
So ist es für Fernwärmebetreiber<br />
derzeit in Deutschland<br />
nicht wirtschaftlich möglich, erneuerbaren<br />
Überschussstrom auf diese<br />
Art und Weise zu verwerten. Auf<br />
diesen Aspekt verwies auch Dipl.-<br />
Ing. Heiko Fastje, Geschäftsführer<br />
der EWE Netz GmbH. Denn die<br />
Grundzüge der Regulierung sind in<br />
einer Zeit entworfen worden, als<br />
wenige große Unternehmen den<br />
Energiemarkt dominierten. Die<br />
mittlerweile entstandene Struktur<br />
an Marktteilnehmern am Energiemarkt<br />
erfordert eine Anpassung der<br />
Regulierung, um eine technisch und<br />
wirtschaftlich sinnvolle Entwicklung<br />
zu ermöglichen.<br />
Dauerbrenner wie immer<br />
dabei<br />
Natürlich kamen auch in diesem<br />
Jahr die Dauerbrenner des Oldenburger<br />
Rohrleitungsforums nicht zu<br />
kurz: Hierzu zählen die vielen Vor-<br />
Im Gebäude<br />
der Hochschule<br />
und auf dem<br />
Freigelände<br />
präsentierten<br />
die Aussteller<br />
ihre aktuellen<br />
Produkte und<br />
Verfahren.<br />
Foto: iro<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 217
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
tragsblöcke, die sich den verschiedenen<br />
Rohrmaterialien widmen,<br />
genauso wie die Blöcke zu den Themen<br />
grabenloser Leitungsbau, HDD<br />
oder Sanierung von Rohrleitungen.<br />
Zudem bildete der Korrosionsschutz<br />
von Rohrleitungen einen besonderen<br />
Schwerpunkt, aber auch<br />
Reizthemen wie das Fracking wurden<br />
in das Programm aufgenommen<br />
und kontrovers diskutiert. Für<br />
die Verbindung von Wissenschaft<br />
und Praxis sorgte wie im Vorjahr die<br />
Vorstellung der Abschlussarbeiten<br />
der Studierenden der Jade Hochschule.<br />
Und um „Schlauchliner – der<br />
Weisheit letzter Schluss?“ drehte<br />
sich die Diskussion im Café.<br />
Und wie lautet das Fazit nach<br />
zwei Tagen in Oldenburg? Wie immer<br />
gab es eine Fülle von hochinteressanten<br />
und aktuellen Themen<br />
und den gewohnt intensiven Austausch,<br />
der für neue und wichtige<br />
Impulse sorgen wird. „Um die Herausforderungen<br />
der Energieversorgung<br />
in Zukunft zu meistern, wird<br />
es nicht nur einen Lösungsweg geben.<br />
Die Kombination der verschiedenen<br />
technischen Möglichkeiten<br />
wird zum Ziel führen und Rohrleitungssysteme<br />
werden dabei eine<br />
wichtige Aufgabe spielen“, fasste<br />
Prof. Wegener seine Eindrücke nach<br />
Beendigung der Veranstaltung zusammen.<br />
Dementsprechend ist<br />
Wegener fest davon überzeugt,<br />
dass dem Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
auch in den nächsten<br />
Jahren die Themen nicht ausgehen<br />
werden. Das Motto für das 29. Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum – es<br />
findet am 19. und 20. Februar 2015<br />
statt – ist jedenfalls schon in Arbeit.<br />
21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin<br />
Netze zwischen Technik, Kommerz<br />
und Personalwirtschaft“<br />
lautete das Motto der 21. Tagung<br />
Rohrleitungsbau, die am 21. und 22.<br />
Januar in Berlin stattfand. Rohrleitungsbauverband<br />
e. V. und der<br />
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
e. V. (HDB) hatten ihre Mitglieder<br />
eingeladen, um mit Ihnen<br />
über die aktuellen Entwicklungen<br />
des Marktes zu diskutieren. Welches<br />
Spannungsfeld sich aus der heterogenen<br />
Mixtur von wirtschaftlichen<br />
Interessen, rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
und politischen Aktivitäten<br />
ergibt, führten Fachleute in<br />
Vorträgen und Diskussionsrunden<br />
aus. Die Perspektiven der Bauwirtschaft<br />
nach der Bundestagswahl –<br />
Die Entwicklung der <strong>Gas</strong>infrastruktur<br />
– Die Zukunft der Zertifizierungspraxis<br />
– Ausschreibungsfehler<br />
und Bieterirrtümer – Haftungsrisiken<br />
beurteilen und verringern – Die<br />
Zukunft der Wasserinfrastruktur –<br />
Wirtschaftlicher Erfolg durch Unternehmenskultur:<br />
Diese Auswahl an<br />
Titeln aus dem Vortragsprogramm<br />
macht deutlich, welche technischen,<br />
wirtschafts- und personalpolitischen<br />
Sachthemen die Leitungsbaubranche<br />
seit Monaten bewegen.<br />
Seit der Proklamation der Energiewende<br />
beschäftigen die Entwicklungen<br />
rund um die Netzinfrastruktur<br />
die Leitungsbauer in besonderem<br />
Maße. Verkommt der Umbau<br />
unserer Versorgungswirtschaft zu<br />
einem politischen Ränkespiel oder<br />
stehen die Planungen zum Ausstieg<br />
aus der Kernenergie auf energieund<br />
volkswirtschaftlich fundierter<br />
Basis? Das fragen sich viele. Was also<br />
tun als Leitungsbauunternehmer,<br />
der sich nicht nur mit einem sich<br />
neu strukturierenden Markt auseinandersetzen<br />
muss, sondern auch<br />
mit den Auswirkungen des demografischen<br />
Wandels und einem stetig<br />
zunehmenden Fachkräftemangel?<br />
Interessante Denkansätze und<br />
mögliche Strategien zeigten die<br />
Vorträge der Referenten auf. Die<br />
Botschaft, dass diese Themen<br />
durchaus nicht nur den deutschen<br />
Markt betreffen, sondern immer<br />
mehr europäische Züge annehmen,<br />
gab die Präsidentin des Rohrleitungsbauverbandes,<br />
Dipl.-Volksw.<br />
Gudrun Lohr-Kapfer, den Teilnehmern<br />
schon in ihrer Begrüßungsansprache<br />
mit auf den Weg. Exemplarisch<br />
führte sie die Regulierungsmaschinerie<br />
der EU an. Hierbei gelte es,<br />
unsere hohen Qualitätsstandards<br />
gegen die Mindestanforderungen<br />
der übrigen Mitgliedsstaaten zu<br />
verteidigen. „Allerdings hat der Verband<br />
mit dem Arbeitskreis Strategie<br />
ein geeignetes Werkzeug geschaffen,<br />
um diese Entwicklungen für die<br />
Leitungsbauer zu beleuchten und<br />
Konzepte für die ganze Branche zu<br />
entwickeln“, machte die rbv-Präsidentin<br />
den Mitgliedern Mut.<br />
April 2014<br />
218 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Viega Geopress-Anbohrarmatur:<br />
schnell, sicher, wirtschaftlich.<br />
Viega. Eine Idee besser ! Endlich eine Anbohrarmatur, die Ihnen witterungsunabhängiges Arbeiten ermöglicht. Die Geopress-<br />
Anbohrarmatur für <strong>Gas</strong>- und Wasser-Hausanschlüsse lässt sich dank der Viega Presstechnik ebenso schnell wie sicher verarbeiten<br />
und dank Traceability Code zurückverfolgen. Mehr Informationen: Technische Beratung Telefon +49 2722 61-1100 · www.viega.de<br />
<strong>Gas</strong>-Hausanschluss<br />
Wasser-Hausanschluss
| PIPELINE TECHNOLOGY CONFERENCE 2014<br />
|<br />
© Nord Stream AG.<br />
Pipeline Technology Conference 2014<br />
Große Marktchancen für Baufirmen, Rohrhersteller sowie Technologie –<br />
und Serviceanbieter der Pipelinewirtschaft auf internationalen Märkten<br />
Ein Fachgespräch mit dem Chef des „Euro Institute for Information and<br />
Technology Transfer, EITEP“ Herrn Dr. Klaus Ritter.<br />
Bild 1. Dr.<br />
Klaus Ritter,<br />
Chairman der<br />
Pipeline Technology<br />
Conference<br />
und President<br />
des EI-<br />
TEP Institute<br />
eröffnet die ptc<br />
2013.<br />
<strong>gwf</strong>: Herr Dr. Ritter, die EITEP ist seit<br />
vielen Jahren als Berater und Anbieter<br />
von Seminaren für Schwellen- und<br />
Entwicklungsländer erfolgreich tätig.<br />
Heute liegen die Schwergewichte bei<br />
der Durchführung von internationalen<br />
Konferenzen und Ausstellungen.<br />
Was war Ihre Motivation, als Sie 2002<br />
dieses Institut vom DVGW übernahmen<br />
und warum spielen heute Konferenzen<br />
und Fachausstellungen im<br />
Portfolio der EITEP eine so wichtige<br />
Rolle?<br />
Dr. Ritter: Das Institut war durch die<br />
Fusion zwischen DVGW und DELIWA<br />
Euro Institute for Information<br />
and Technology Transfer<br />
Tochterunternehmen des DVGW<br />
geworden. Es lagen Seminar- und<br />
Trainingsaufträge für China und<br />
andere Brennpunkte der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung weltweit vor.<br />
Der Ansatz war, auf diesem Wege<br />
Erfahrungen und Technologien aus<br />
dem international hoch geschätzten<br />
Deutschland unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten an Schwellen-<br />
und Entwicklungsländer zu vermitteln.<br />
Nach anfänglich guten Erfolgen<br />
stellten sich zunehmend Schwierigkeiten<br />
ein, weil die finanzierenden<br />
Länder und Bundesministerien eigene<br />
Strukturen aufbauten und<br />
weil die deutschen Unternehmen<br />
der Wasser- und Energiebranche zunehmend<br />
unter Druck gerieten (Unbundling)<br />
und ihre Mitarbeiter nicht<br />
mehr frei stellten.<br />
April 2014<br />
220 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| PIPELINE TECHNOLOGY CONFERENCE 2014 |<br />
Gemeinsam mit der Messe Nürnberg<br />
(Water Middle East) und der<br />
Hannover Messe (Pipeline Technology<br />
Conference) wurden dann internationale<br />
Konferenzen mit Fachausstellungen<br />
entwickelt, die heute<br />
als eigenständige EITEP Events geführt<br />
werden und der EITEP eine<br />
gesunde wirtschaftliche Basis verschaffen.<br />
Wichtigstes Instrument<br />
dabei ist eine annähernd 30 000 Experten<br />
zählende internationale Datenbasis.<br />
<strong>gwf</strong>: Die Pipeline Technology Conference,<br />
ptc ist heute Ihre wichtigste<br />
Veranstaltung. Sie wird aber in<br />
Deutschland durchgeführt. Inwieweit<br />
erfüllt das Ihren anfänglichen Ansatz?<br />
Dr. Ritter: In keinem anderen Land<br />
der Erde hat man so früh damit<br />
begonnen, ein besonderes Augenmerk<br />
auf die Instandhaltung und<br />
den Schutz der Netze für den Transport<br />
und die Verteilung von Wasser<br />
und <strong>Gas</strong> gelegt wie in Deutschland.<br />
Entsprechend niedrig sind die Verluste<br />
und die netzbedingten Unfälle.<br />
Bei den seit Jahren weltweit rasant<br />
wachsenden <strong>Rohrnetz</strong>en wird nicht<br />
nur die Vermeidung von Verlusten<br />
sondern auch die Verlängerung von<br />
Standzeiten zunehmend bedeutungsvoll.<br />
Betreiber weltweit kommen deshalb<br />
gerne nach Deutschland, um<br />
hier zu erfahren wie der <strong>Rohrnetz</strong>betrieb<br />
zu optimieren ist, wie fehlerhafte<br />
Bereiche frühzeitig erkannt<br />
werden können und wie aufkommende<br />
Schäden optimal repariert<br />
werden können.<br />
Diese Fragestellungen stehen deshalb<br />
im Mittelpunkt der technischen<br />
Sessions die mit jeweils etwa<br />
40 Vorträgen das Schwergewicht<br />
der ptc bilden.<br />
Beide Entwicklungen – Wachstum<br />
des internationalen Marktes und die<br />
guten Beispiele – haben dazu geführt,<br />
dass die ptc innerhalb weniger<br />
Jahre zu einem weltweit anerkannten<br />
Umschlagplatz für Knowhow<br />
und Technologie im Pipelinebereich<br />
wurde.<br />
Davon profitieren in hohem Maße<br />
die Anbieter von Technologie und<br />
Dienstleistungen. Die ptc macht es<br />
ihnen leicht, neue, internationale<br />
Märkte zu erschließen – diese revanchieren<br />
sich, indem sie als Sponsor<br />
oder Aussteller zur Finanzierung<br />
der Konferenz beitragen.<br />
<strong>gwf</strong>: Im Zuge des Unbundling sind<br />
Betreiber in Deutschland unter Druck<br />
geraten. Welche Rolle spielen sie bei<br />
der ptc?<br />
Dr. Ritter: Betreiber von Hochdrucknetzen<br />
in Deutschland engagieren<br />
sich in hohem Maße bei der ptc. Sie<br />
stellen vier Mitglieder im Advisory<br />
Committee. Einer von diesen Vertretern<br />
ist jeweils Co-Chair des Komitees.<br />
Für die 7. und 8. Konferenz war<br />
dies Heinz Watzka, Open Grid<br />
Europe; ab der 9. Konferenz ist es<br />
Uwe Ringel, ONTRAS.<br />
Sie entscheiden damit in hohem<br />
Maße über die Inhalte der kommenden<br />
Konferenz.<br />
Eigentümer von Transportnetzen<br />
erwarten von ihrem Management,<br />
dass dieses die Pipelines sicher,<br />
effizient und konkurrenzfähig<br />
betreibt. Dazu ist es erforderlich,<br />
dass u. a.<br />
Entwicklung der Pipeline Technology Conference<br />
Bild 2. Vortrag von Botas International (Türkei) im<br />
Rahmen der 8. Pipeline Technology Conference.<br />
••<br />
ein gut ausgebildetes und informiertes<br />
Personal zur Verfügung<br />
steht und<br />
••<br />
die Chancen der Optimierung<br />
durch Berücksichtigung der<br />
technologischen und administrativen<br />
Entwicklung genutzt<br />
werden.<br />
Beides ist durch Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Betreibern,<br />
Anlagenproduzenten und mit<br />
Dienstleistern zu erreichen. Die<br />
optimale Plattform für diesen Erfahrungsaustausch<br />
stellen Konferenzen<br />
mit begleitenden Fachausstel-<br />
Die Pipeline Technology Conference (ptc) ist vor acht Jahren als begleitende Konferenz<br />
aus der weltgrößten Industriemesse HANNOVER MESSE hervorgegangen und deckt alle<br />
Aspekte der Öl-, <strong>Gas</strong>- und Produktpipelineindustrie ab. Mittlerweile ist die ptc Europas<br />
größte internationale Pipelinekonferenz mit Messe und wird jährlich von über 300 Teilnehmern<br />
besucht. Vor allem die Zahl teilnehmenden Pipelinebetreibergesellschaften ist<br />
in den letzten Jahren stark gestiegen. Für 2014 werden Delegationen von 50 verschiedenen<br />
Betreibergesellschaften erwartet. Der Anteil an internationalen Teilnehmern liegt<br />
hierbei wie auch bei den Ausstellern und Rednern traditionell bei weit über 50 %.<br />
Neben der reinen Veranstaltung im Frühjahr ist die ptc mittlerweile zu einer ganzjährigen<br />
Informationsplattform für die Pipelinewirtschaft gewachsen. Die ptc Website unterhält<br />
neben einem Nachrichtendienst zu aktuellen Entwicklungen und Projekten eine<br />
Datenbank mit mehr als 400 frei zugängigen technischen Publikationen aus den letzten<br />
Jahren. Darüber hinaus gibt es mittlerweile eine ptc Seminarreihe mit Veranstaltungen<br />
in Hannover, Hamburg, Dubai und Tunis. Ein elektronisches Fachjournal „Pipeline<br />
Technology Journal“ (ptj) das mit herausragenden Vorträgen der ptc und zusätzlichen<br />
Vorträgen zu wichtigen Neuentwicklungen sowie Nachrichten aus Industrie und Praxis<br />
bestückt ist rundet den „ptc brand“ ab. Die ptj erscheint 2-mal jährlich und wird elektronisch<br />
an über 13 000 Experten und Entscheider weltweit verschickt. Nähere Informationen<br />
unter www.pipeline-conference.com.<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 221
| PIPELINE TECHNOLOGY CONFERENCE 2014<br />
|<br />
Bild 3. Teilnehmer<br />
der<br />
8. Pipeline<br />
Technology<br />
Conference.<br />
lungen dar. Vor allem unter Kostengesichtspunkten<br />
ist eine Konferenz<br />
in Deutschland sinnvoll, wenn<br />
deren Inhalte von deutschen Betreibern<br />
beeinflusst werden kann und<br />
zu welcher Betreiber sowie Technologie-<br />
und Dienstleistungsanbieter<br />
aus der ganzen Welt kommen.<br />
<strong>gwf</strong>: Herr Dr. Ritter, bei Ihrer internationalen<br />
Arbeit stehen Ihnen Informationen<br />
weltweit zur Verfügung. Wie<br />
beurteilen Sie die derzeitige Situation?<br />
Dr. Ritter: Rund 25 000 km Pipelines<br />
werden derzeit jährlich weltweit<br />
verlegt. Immer geht es darum, den<br />
Bedarf von Industrie und Haushalten<br />
in den Regionen zu decken, die<br />
keine ausreichenden Ressourcen<br />
haben. Dies wird noch eine ganze<br />
Weile so weitergehen, weil der Energiehunger<br />
noch lange nicht gestillt<br />
ist. In den sich schnell entwickelnden<br />
Regionen der Erde wie Indien,<br />
China und Südamerika ist der<br />
Bedarf an Energie und damit an<br />
Pipelines ungebrochen. In Nordamerika,<br />
Europa, Russland usw.<br />
geht es um die interne Weitervernetzung.<br />
Für <strong>Erdgas</strong> zeichnet sich zumindest<br />
in Europa allerdings eine Umkehrung<br />
der Vorzeichen ab.<br />
••<br />
Der nordamerikanische Markt ist<br />
aufgrund der Nutzung von shale<br />
gas derart übersättigt, dass die<br />
Preise extrem gesunken sind –<br />
es bleibt abzuwarten, bis amerikanische<br />
Produzenten in Form<br />
von LNG den europäischen<br />
Markt erreichen.<br />
••<br />
Stärkere Produktion von shale<br />
gas kann auch in Europa erwartet<br />
werden.<br />
••<br />
Der Arabische Frühling, soll er<br />
Bestand haben, muss wirtschaftliche<br />
Erfolge aufweisen. Dies<br />
kann nur geschehen wenn man<br />
die eigenen Ressourcen, die vor<br />
der Küste von Ägypten und<br />
im Süden von Tunesien und<br />
Libyen liegen nach Europa verkauft.<br />
Programmübersicht 9. Pipeline Technology Conference<br />
Die 9. Pipeline Technology Conference wird unter der Leitung der Co-Chair Dr. Klaus Ritter und Uwe Ringel mit einem Meeting<br />
des mittlerweile 31 Personen aus acht Ländern umfassenden Advisory Committee (AdCo) eingeleitet. Das AdCo gestaltet<br />
die Inhalte der Konferenz und beschäftigt sich mit den dringenden Fragestellungen die aus dem raschen Ausbau der Pipelineinfrastruktur<br />
weltweit entstehen. Themen der letzten Sitzung waren z.B. Öffentlichkeitsarbeit (public perception), Überwachung<br />
der Anlagen, Gefahren für Pipelines bei Erdbewegungen, Cyber Security. Außerdem berichten die Mitglieder über<br />
bevorstehende größere Pipelineprojekte in ihren Regionen.<br />
Mit dem Start der Ausstellung und „Opening“ am Montag, 12. Mai wird die ptc 2014 offiziell eröffnet. Ein Highlight am Montag<br />
wird ein aktueller Statusbericht zu den besonderen Herausforderungen des South Stream Offshore Projektes werden bevor<br />
es anschließend in 9 „Technical Sessions“ geht. Themenschwerpunkte in 2014 sind: Inline Inspection, Integrity Management,<br />
Corrosion / Coating, Materials, Leak Detection, Monitoring, Compressor and Pump Station, Planning and Construction, Offshore<br />
Technologies.<br />
Die Konferenz beschließen werden eine Diskussionsrunde unter Leitung von Heinz Watzka zu den aktuellen Herausforderungen<br />
der Pipelineindustrie die zum Beispiel aus der Verpflichtung zum europäischen Binnenmarkt <strong>Gas</strong> entsteht und der<br />
„World Pipeline Outlook“ mit Beiträgen internationaler Pipelinebetreibern.<br />
Abgerundet wird das Programm durch ein „Get together“ im Rahmen der Messe bei dem Aussteller und Konferenzteilnehmer<br />
bei Drinks und Fingerfood sich besser kennen lernen. Der gesellige Höhepunkt ist eine Einladung zum Abendessen während<br />
einer Bootsfahrt auf Spree und den Kanälen durch das nächtliche Berlin.<br />
Nach der ptc schließen sich direkt mehrere detaillierte Workshops und Seminare bis Freitag, 16. Mai an.<br />
Nähere Informationen zu den Detailplanungen unter www.pipeline-conference.com.<br />
April 2014<br />
222 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| PIPELINE TECHNOLOGY CONFERENCE 2014 |<br />
Bild 4. Programmübersicht ptc 2014.<br />
••<br />
Die mächtigen, bestehenden<br />
<strong>Gas</strong>ströme aus Russland nach<br />
Mittel- und Westeuropa werden<br />
ergänzt durch Nord Stream und<br />
demnächst durch South Stream.<br />
••<br />
Der Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien verringert den Bedarf<br />
an fossilen Energieträgern.<br />
Fazit: der europäische <strong>Gas</strong>markt<br />
wird zum Käufermarkt; mit allen<br />
Vorteilen bei den <strong>Gas</strong>verbrauchern.<br />
Die Erweiterung der Netze wird<br />
aber eher gefördert. Generell kann<br />
man sagen, dass der Pipelinemarkt<br />
weltweit weiter boomen wird.<br />
KOMPETENZ FÜR<br />
DAS GASFACH<br />
Fachzeitschriften<br />
Fachbücher<br />
englische<br />
Fachmedien<br />
Online<br />
Veranstaltungen<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 223
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Kontinuierliche Verfügbarkeit von<br />
<strong>Gas</strong>transportleitungen – Reparaturen<br />
und Anschlüsse bei vollem<br />
Volumenstrom und Druck<br />
<strong>Rohrnetz</strong>, <strong>Gas</strong>transport, Schweißprozesse<br />
Wim N. Schipaanboord, Jan Marquering und Jan Spiekhout<br />
Die Erstellung von Anschlüssen an <strong>Gas</strong>transportleitungen<br />
bis 150 bar und eine <strong>Gas</strong>strömung von 10 m/s,<br />
die nicht außer Betrieb genommen werden können,<br />
erfordert spezielle Verfahren. Oft wird „Hot Tapping“<br />
angewandt. Dabei werden so genannte „Splittees“<br />
(geteilte T-Stücke) auf Leitungen geschweißt, die vollständig<br />
in Betrieb sind und bleiben. Die geteilten<br />
T-Stücke werden auf die Leitungen gesetzt und anschließend<br />
mittels Längsschweißen zu einem T-Stück<br />
verbunden. Nach der Inspektion (TOFD- und Impulsechoverfahren)<br />
werden rundum Schweißnähte angebracht,<br />
wodurch eine Verbindung des T-Stücks mit<br />
der Transportleitung hergestellt wird.<br />
N.V. Nederlandse <strong>Gas</strong>unie hat seit 1978 Studien<br />
durchführen lassen, unter anderem beim niederländischen<br />
Institut für Angewandte Naturwissenschaftliche<br />
Forschung (TNO), um auf diese Weise zu einem<br />
untermauerten Verfahren zu gelangen, mit dem zuverlässige<br />
und sichere Schweißungen an gasführenden<br />
Leitungen durchgeführt werden können. In Referenz 2<br />
wurde ausführlich auf die technischen Hintergründe<br />
und das Elektroden-Schweißverfahren eingegangen.<br />
In diesem Artikel wird neben der Quantifizierung der<br />
Details der schweißtechnischen Untermauerung ebenfalls<br />
der Qualifikationsprozess eines mechanisierten<br />
Schweißsystems behandelt. Die Qualifikation wurde<br />
kürzlich von TÜV-Nord genehmigt.<br />
Repair and connections at full flow and pressure<br />
conditions – Welding on in-service gas transmission<br />
pipelines using a mechanized welding process<br />
Special techniques are required to make a connection<br />
to gas transmission pipelines that cannot be taken<br />
out of service. When carrying such a hot tap split tees<br />
are welded to the pipeline. The split tees are placed<br />
on the pipeline and welded together with a longitudinal<br />
weld to form a tee. After inspection (not destructive<br />
testing with TOFD and PulsEcho) the circumferential<br />
welds are applied. After this the tee and pipeline<br />
are connected.<br />
Since 1978 N.V. Nederlandse <strong>Gas</strong>unie has commissioned<br />
studies to support this technique, amongst<br />
others with TNO – the national institute for applied<br />
physics, to obtain a reliable connection and a safe<br />
way of carrying out the welding itself. The detailed<br />
technical backgrounds and welding with manual<br />
electrodes are described in 3R of 06/2013 (ref. 2). In<br />
this article the supporting backgrounds and the quality<br />
process of mechanized welding on in service<br />
pipelines are described. This work was recently approved<br />
by TÜV-Nord.<br />
1. Härtbarkeitsprüfung mithilfe eines<br />
Schweißsimulators<br />
In Referenz 2 wurden die Abkühlzeit-Diagramme sowohl<br />
für normalisierten Stahl als auch für thermomechanisch<br />
behandelten Stahl (TM-Stahl) angeführt. Beide Stahlsorten<br />
wurden in erheblichem Umfang bei der Anlage des<br />
Transportleitungsnetzes eingesetzt. Bei Schweißarbeiten<br />
an gasführenden Leitungen müssen demnach beide<br />
Stahlsorten berücksichtigt werden. Die Diagramme in<br />
Bild 1 und 2 zeigen das Umformungsverhalten bei bestimmten<br />
Temperaturen beider Stahlsorten als Funktion<br />
von Zeit. Für die Spitzentemperatur 1300 °C wurden die<br />
Abkühlzeiten zwischen 100 und 4 [s] simuliert.<br />
Aus diesen Diagrammen kann abgeleitet werden,<br />
dass innerhalb des normalisierten Stahls bei Abkühlzeiten<br />
unter 8 Sekunden Martensitbildung erfolgt, die ab<br />
einer Temperatur von etwa 400 °C beginnt. Beim TM-<br />
Stahl liegt dieser Zeitwert bei etwa 2,5 Sekunden, was<br />
April 2014<br />
224 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />
somit erheblich günstiger ist als bei normalisiertem<br />
Stahl. Ausgehend von diesen Diagrammen erscheint<br />
somit der Einsatz von TM-Stahl für „Splittees“ (geteilte<br />
T-Stücke) die vernünftigere Entscheidung. Die „Splittees“<br />
können jedoch aus normalisiertem Stahl gefertigt<br />
sein.<br />
2. Abkühlzeit unter gasführenden<br />
Bedingungen und variabler Wärmezufuhr,<br />
kritische Bruchspannung<br />
In Bild 3 ist zu sehen, dass die Abkühlzeit abhängig von<br />
der <strong>Gas</strong>stromgeschwindigkeit bei etwa 5 Sekunden<br />
liegt. Bei dünneren Rohren (gelber Punkt im Diagramm)<br />
ist dieser Zeitwert noch niedriger. Daraus kann die<br />
Schlussfolgerung gezogen werden, dass die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Martensitbildung bei den normalisierten<br />
Stahlsorten groß ist. In Bild 4 ist zu sehen, dass<br />
beim Schweißen mit der Handelektrode ein direkter Zusammenhang<br />
zwischen der Wärmezufuhr und der Abkühlzeit<br />
von 800 auf 500 °C besteht.<br />
Die Zeiten variieren zwischen 2 und 8 Sekunden,<br />
wobei anzumerken ist, dass beim basisch steigenden<br />
Schweißen die einzusetzende Stromstärke auf etwa 140<br />
Ampere beschränkt ist, und somit auch der Wärmeeintrag.<br />
Die Erhöhung des Wärmeeintrags ist demnach begrenzt<br />
und bietet keine Möglichkeiten so zu schweißen,<br />
dass die Bildung von Martensit verhindert wird.<br />
In Bild 4 ist zu sehen, dass diese als Funktion des<br />
Wärmeeintrags zwischen 8 und 20 Sekunden variieren<br />
können. Es wird als bekannt vorausgesetzt, dass diese<br />
Zeiten zu niedrig sind, um dem Wasserstoff die Gelegenheit<br />
zu geben, in das Schweißmetall und die angrenzende<br />
Schweißzone zu entweichen. Aufgrund dessen<br />
kann zu der Schlussfolgerung gelangt werden, dass<br />
der Wasserstoffgehalt so niedrig wie möglich sein muss,<br />
um Schäden zu vermeiden.<br />
In Bild 5 ist die kritische Bruchspannung eines<br />
Schweißmetalls mit einer variablen Menge diffundierbaren<br />
Wasserstoffs mit einer festen Abkühlzeit für beide<br />
Stahlsorten gegeben. Für den normalisierten Stahl ist<br />
diese Spannung am niedrigsten in der Dickenrichtung<br />
des Stahls. Die Belastung der Kehlnahtschweißung gibt<br />
Spannungen sowohl in Dicken- als auch in Achsrichtung<br />
des Rohrs. Beide müssen demnach berücksichtigt werden,<br />
indem die Restspannung so niedrig wie möglich<br />
gehalten wird.<br />
Für den Entwurf des Schweißadditivs ist es somit<br />
wichtig eine niedrige Dehngrenze festzulegen. Aus dieser<br />
Prüfung kann abgeleitet werden, dass eine Dehngrenze<br />
von maximal 400N/mm² und ein niedriger Wasserstoffgehalt<br />
eine vernünftige Entscheidung ist. Das<br />
Schweißmetall für die Kehlnaht ist somit relativ schwach<br />
im Vergleich zum Stahl mit einer Dehngrenze von minimal<br />
415 N/mm². Berechnungen haben ergeben, dass<br />
die Eckschweißung eine theoretische Stärke von mindestens<br />
200 N/mm² aufweisen muss.<br />
Bild 1. ZTU – Diagramm: Phase Umwandlung in<br />
normalisierten Stahl (Ceq =0,49), API 5L X56.<br />
Bild 2. ZTU Diagramm: Phase Umwandlung in<br />
thermomechanisch behandelten Stahl (Ceq =0,37),<br />
DIN 17172 StE.415.7TM.<br />
Bild 3. Verlauf der Abkühlgeschwindigkeit in der Schweißung<br />
als Funktion der <strong>Gas</strong>stromgeschwindigkeit<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 225
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Diese Dehngrenzwerte sind ebenfalls Bestandteil<br />
der Europäischen Norm NEN-EN 12732:2000 zum<br />
Schweißen von Transportleitungen (Anhang D) und<br />
jüngst wurde ein VdTÜV-Merkblatt zur „Low Yield Elektrode“<br />
mit Angaben zur beschränkten Anwendung herausgegeben.<br />
Bild 4. Verlauf der Abkühlzeit 800-500 °C und 300-<br />
100 °C als Funktion des Wärmeeintrags in kJ/cm. Der<br />
Wärmeeintrag von etwa 2,7 kJ/cm gehört zum Fülldraht-<br />
Schweißprozess (FCAW). Die Abkühlzeiten von 300–<br />
100 °C, die für das Entweichen von Wasserstoff ausschlaggebend<br />
sind, sind ebenfalls niedrig.<br />
Bild 5. Kritische Bruchspannung als Funktion des<br />
diffundierbaren Wasserstoffgehalts beim Implant-<br />
Test (Kaltrissprüfung).<br />
3. Ergonomische Aspekte<br />
Beim Schweißen von geteilten T-Stücken – so genannte<br />
Splittees (Bild 6 a und 6 b) oder Reparaturschellen –,<br />
werden Arbeiten vielfach im Freien durchgeführt. Vor<br />
Kurzem hat die Reparaturabteilung von <strong>Gas</strong>unie im niederländischen<br />
Deventer geteilte T-Stücke oder Reparaturschellen<br />
mit einem Durchmesser von 1000 mm und<br />
750 mm geschweißt. Für ein solches Projekt sind sieben<br />
Schweißerschichten erforderlich.<br />
Ebenfalls Teil dieser Schweißerschichten sind Projektleiter,<br />
die sachkundig sowie ausgebildet und qualifiziert<br />
nach ISO 3834-2 (nach Doc. IIW 338 Teil 2; Product<br />
supplements concerning the manufacture of steel and<br />
aluminium structures for the European Market) in den<br />
Bereichen Schweißprozesse, <strong>Gas</strong>transport und Schweißqualität<br />
sind. Relativ viel Zeit muss in einer ungünstigen<br />
Schweißposition gearbeitet werden, zudem unter<br />
den Verhältnissen des niederländischen Klimas und<br />
feuchten Bodens. Hinsichtlich der Arbeitsverhältnisse<br />
bedurfte es deshalb einer Verbesserung. Das ist kürzlich<br />
gelungen, indem das Schweißverfahren Fülldraht-<br />
Schweißen (FCAW) auf gasführenden Leitungen angewandt<br />
und qualifiziert wurde. Nach einer ausführlichen<br />
Sicherheitsstudie der Stromquelle und des Orbitalschweißgeräts<br />
erfolgte eine Präqualifikation. In Bild 7<br />
bringt ein Schweißer mit verkleideter Elektrode die Pufferlagen<br />
und die Kehlnahtschweißverbindung an. In<br />
Bild 8 ist das Schweißen mit zwei Orbitalschweißgeräten<br />
für das Fülldraht-Schweißen abgebildet, wobei die<br />
Bild 6a. Ergonomische Arbeitsverhältnisse<br />
müssen verbessert<br />
werden, („jeder Schweißer muss<br />
seinen eigenen Stuhl haben“).<br />
Schweißer von <strong>Gas</strong>unie während<br />
einiger Stunden unter einem<br />
Splittee zum Überkopfschweißen<br />
der Längsnaht.<br />
Bild 6 b. Schweißnaht in einem geteilten 42-Zoll-T-<br />
Stück, Nach dem Schweißvorgang wird die Schweißnaht<br />
mittels TOFD-Verfahren (Time of Flight<br />
Diffraction),nach EN 12732, Impulsecho- und Magnetpulververfahren<br />
geprüft.<br />
April 2014<br />
226 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Arbeitsverhältnisse dank der Automatisierung erheblich<br />
verbessert sind.<br />
4. Übersicht über die Präqualifikationen<br />
Die Kaltrissprüfungen werden gemäß ISO 17642-<br />
1(2005) ausgeführt, sind jedoch etwas an die Schweißverhältnisse<br />
angepasst. Die Präqualifikation erfolgt an<br />
einer mit fließendem Wasser gefüllten Rohrleitung. Aus<br />
Studien wurde ersichtlich, dass die Abkühlgeschwindigkeiten<br />
vergleichbar oder niedriger sind als die bei mit<br />
<strong>Erdgas</strong> gefüllten Rohrleitungen. Folgende Prüfungen<br />
wurden durchgeführt:<br />
Aufschmelzversuch („bead on plate test“)<br />
CTS-Prüfung; modifiziert<br />
••<br />
Längszugversuch der Schmelzschweißverbindung<br />
und Charpyerbschlagzähigkeitsprüfung<br />
••<br />
Halbschalen geschweißt in wassergefülltem Rohr<br />
und unter innerem Druck belastet (70 bar)<br />
••<br />
Schweißen in der Zugprüfmaschine; Position vertikal<br />
– Aufschmelzversuch („bead on plate test“)<br />
••<br />
Verfahrensqualifikation im Bernoulli-Strömungslabor<br />
bei innerem Druck von 70 bar und einer <strong>Gas</strong>strömung<br />
von 10 m/s<br />
5. Aufschmelzversuch<br />
Die Schweißparameter aus der Präqualifikation werden<br />
zur Feststellung des Effekts der Temper-Bead auf die<br />
Wärmeeinflusszone der 1. Pufferlage verwendet. Von<br />
der Schweißung in Bild 9 werden unterschiedliche<br />
Querschnitte gemacht, um den Effekt auf die Härten der<br />
Wärmeeinflusszone messen zu können. Das Ergebnis<br />
kann, je nach zulässiger Härte, für den maximal zulässigen<br />
Abstand zwischen der Temper-Bead und der<br />
Schmelzlinie ausschlaggebend sein.<br />
6. Tekken-Test (Kaltrissprüfung Schweißmetall<br />
oder -blech)<br />
Die TEKKEN-Test-Platten werden aus Schalenmaterial<br />
angefertigt und am Rohr angebracht. (wassergefüllt<br />
und fließend). Der 2 mm breite Spalt befindet sich in<br />
Axialrichtung. Dieser Versuch hat sich in der Studie zur<br />
Durchführung des FCAW-Schweißverfahrens als ungeeignet<br />
herausgestellt. Beim Ein- und Auslauf des<br />
Schweißbrenners entsteht zu viel Unsicherheit über die<br />
Reproduzierbarkeit der Schweißergebnisse. Diese Versuche<br />
bildeten ferner keinen Bestandteil der Qualifikationsprüfung.<br />
Des Weiteren ist der Spalt von 2 mm zu breit, weshalb<br />
vom Normprüfverfahren abgewichen werden<br />
muss.<br />
7. CTS-Tests (Kaltrissprüfung Schweißmetall<br />
oder -blech)<br />
Die CTS-Tests bildeten Bestandteil des Präqualifikationsprogramms<br />
zum Nachweis, dass mit Fülldraht rissfreie<br />
Splittee-Materialien verschweißbar sind. Auch hier sind<br />
Bild 7. Schweißer bringt mit der umhüllten Elektrode<br />
die Pufferschicht der Schweißung zwischen T-Stück<br />
(Splittee) und gasführendem Rohr an.<br />
in Abweichung von der EN ISO 17642-2 mehrschichtige<br />
CTS-Tests ausgeführt, wobei das Zeitintervall zwischen<br />
Puffern und Auftragsschweißung mit dem Splittee-Material<br />
für einen Rohrdurchmesser von 1200 mm (48”)<br />
berücksichtigt wird. Diese Arbeitsweise findet Unterstützung<br />
in der Literatur [1]. Weitere Einzelheiten finden<br />
sich im Referenz 2.<br />
8. Längszugversuch des Schmelzschweißverbindung<br />
(und CVN)<br />
Wichtig zu wissen ist, mit welchen Eigenschaften das<br />
Schweißmetall bei Normverhältnissen mit den Schweißparametern<br />
(Bogenspannung, Amper-Wert, freie Draht-<br />
Bild 8. Schweißer<br />
bringt im<br />
Fülldraht-<br />
Schweißprozess<br />
die Rundschweißnaht<br />
zwischen Splittee<br />
und gasführendem<br />
Rohr an.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 227
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Bild 9. Aufschmelzversuch:<br />
Versuch<br />
zur Feststellung<br />
des<br />
Effekts des<br />
Temper-Beads<br />
auf die Härtereduzierung.<br />
länge („Stick-Out“), <strong>Gas</strong>zusammensetzung, Schrumpfverhinderung)<br />
geschweißt wurde. Charpy-Kerbschlagzähigkeitsprüfungen<br />
wurden bei Material aus der<br />
Kehlnahtschweißung vorgenommen, siehe Bild 11. Die<br />
Kerbe wird an der Stelle der Auftragsschweißung angebracht,<br />
siehe Bild 12. Die gemessenen Kerbzähigkeiten<br />
liegen bei Niveau 150 [J] bei einer Prüftemperatur von<br />
-20 °C. Der Zugversuch ergibt als Ergebnis für die Dehngrenze<br />
400 – 420 N/ mm² (REL).<br />
Bild 10. Querschnitt des Temper-Beads bei 4,0 mm.<br />
Bei einem optimalen Abstand und einer guten<br />
Kombination der Wärmezuführung kann eine<br />
Härtereduktion von etwa 70 Härtepunkten nach<br />
Vickers erreicht werden.<br />
Bild 11. Positionierung des Charpy V- Stabs in der<br />
Schweißung, zusätzliche Aufschweißung unter<br />
repräsentativer Abkühlzeit soll ein repräsentatives<br />
Bild der Zähigkeit bei der durchgeführten Schweißverbindung<br />
vermitteln (Fülldraht – FCAW-Ver fahren).<br />
9. Zugversuch mit Auftragschweißung von<br />
Low-Yield-Fülldraht<br />
Neben der Feststellung, ob die Verbindung der Kehlnahtschweißung<br />
mit dem Splittee rissfrei ist, wird ebenfalls<br />
untersucht, ob die gewählte Elektrode bzw. der<br />
Schweißdraht rissfrei mit dem Rohrleitungsmaterial verschweißt<br />
werden kann. Damit die Situation mit der Realität<br />
vergleichbar bleibt, wird die Spannung im Zugstab<br />
so gewählt, dass eine vergleichbare Spannung entsteht<br />
wie in der in Betrieb befindlichen <strong>Gas</strong>transportleitung.<br />
Außerdem ist die Abkühlgeschwindigkeit vergleichbar<br />
mit der in Wirklichkeit. Akzeptanz des Schweißmetalls<br />
kann erfolgen, wenn die Aufschweißung innerhalb der<br />
zulässigen Grenzen des Temper-Bead-Abstands zur<br />
Schmelzlinie rissfrei ist. Diese zulässigen Grenzwerte<br />
gehören zum spezifischen Knowhow innerhalb der Abteilung<br />
„Spezialaufträge“ von <strong>Gas</strong>unie. Die Prüfung wurde<br />
von <strong>Gas</strong>unie im Laufe der Jahre zusammen mit TNO<br />
entwickelt. In den Diagrammen zu den Bild 13 und 14<br />
ist dargestellt, wie eine solche Aufstellung aussieht und<br />
wie sie zwecks Genehmigung des Schweißadditivs<br />
zusätzlich zur Genehmigungsprüfung des VdTÜV angewandt<br />
wird. Faktisch ist dies die ultimative Prüfung,<br />
bei der die Kombination der einzusetzenden Schweißzusatzwerkstoffe<br />
mit einer vorgegebenen Menge diffundierbaren<br />
Wasserstoffs bei einem Spannungszustand<br />
aufgeschmolzen wird, der repräsentativ für gasführende<br />
Leitungen und einer Abkühlzeit ist, die mit der<br />
in einem in Betrieb befindlichen <strong>Gas</strong>strom vergleichbar<br />
ist.<br />
10. Durchbrandprüfungen<br />
Abschließend werden bei einer wassergefüllten Rohrleitung<br />
mit einer Wanddicke von 7,0 mm Durchbrandprüfungen<br />
in den unterschiedlichen Schweißpositionen<br />
durchgeführt. Der Gedanke dahinter ist, dass das Orbitalschweißgerät<br />
bei einer Störung eine bestimmte Zeit<br />
lang an der gleichen Stelle einbrennt (Bild 15). Die Zeit,<br />
die der Schweißer oder sein Assistent hat, um das Gerät<br />
Tabelle 1. Übersicht über die Schweißparameter (Pufferschichten und Kehlnaht), wobei festgestellt wird, welches Ausmaß an Einbrand in den<br />
unterschiedlichen Positionen auftreten kann. Die Parameter variieren abhängig von der Schweißposition.<br />
Schweißgeschwindigkeit<br />
[cm/min]<br />
Bogen <br />
spannung[V]<br />
Stromstärke[A]<br />
Haltezeit<br />
[mS]<br />
Schwingbreite<br />
[mm]<br />
Stand des<br />
Brenners<br />
75 25 180 200 1,8 0° 2,9<br />
H.I.<br />
kJ/cm<br />
April 2014<br />
228 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />
abzuschalten, ist auf 5 Sekunden eingestellt. Die<br />
Schweißparameter sind repräsentativ für die Schweißpositionen.<br />
In Tabelle 1 ist ein Beispiel dargestellt. Auch<br />
ohne Kühlung ist der Effekt auf den Einbrand gering.<br />
Der Einbrand variiert, abhängig von Schweißpositionen<br />
und Schweißparametern zwischen 1,0 und etwa 3,0 mm<br />
(siehe Diagramm in Bild 16).<br />
Der Einbrand ist wichtig, um sicherheitstechnisch<br />
beurteilen zu können, ob ein Schweißprozess anwendbar<br />
ist.<br />
11. Qualifikation unter gasführenden<br />
Bedingungen<br />
Abschließend kann eine Qualitätsprüfung an einer<br />
Rohrleitung unter real gasführenden Bedingungen vorgenommen<br />
werden. Die vorigen Prüfungen haben sich<br />
als ausreichend sicher erwiesen, dass an einer <strong>Gas</strong>leitung<br />
mit strömendem <strong>Gas</strong> und unter vollem Druck – 70<br />
bar – eine sichere Schweißverbindung hergestellt werden<br />
kann, die von Schweißern durchgeführt wird, die im<br />
Umgang mit computergesteuerten Orbitalschweißgeräten,<br />
im Anlegen der Schweißgeräte, im Schweißen sowie<br />
im Beheben von Störungen am Schweißgerät ausgebildet<br />
sind (siehe Bild 17).<br />
Sowohl die Benannte Stelle TÜV-Nord als der Inspektionsdienst<br />
von <strong>Gas</strong>unie haben die Prozessqualifikationen<br />
akzeptiert.<br />
Kürzlich wurden Splittees mit einem Durchmesser<br />
von 1000 mm und 750 mm geschweißt.<br />
Fazit<br />
Die Qualifikation des Schweißens mit Fülldraht trägt zu<br />
einer einheitlichen Qualität von Schweißverbindungen,<br />
Flexibilität des Einsatzes von Menschen und Mitteln und<br />
zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse bei. Des Wei-<br />
Bild 13. Zugstab aus typischem Rohrleitungsmaterial,<br />
auf dem Aufschmelzungen und Aufschweißungen<br />
(Temper-Beads) angebracht werden.<br />
Raupe E und D sind dazu gedacht, die<br />
Härte ohne Aufschweißung (Temper-Bead) feststellen<br />
zu können (Schweißrichtung vertikal<br />
steigend). Raupe F2 ist die Aufschweißung<br />
(Temper-Bead), bei der aus Messungen der ideale<br />
Abstand zur Schmelzlinie der unterliegenden<br />
Raupe F1 bestimmt werden kann. Für die<br />
Raupen B(1) und C gilt das gleiche, jedoch<br />
dann aus der Schweißposition „aus der Seite“.<br />
Bild 14. Schweißtechnische<br />
Ausführung, einschließlich Registrierung<br />
des Wärmeeintrags<br />
und Abkühlgeschwindigkeit<br />
800°/500°. Prüfaufstellung bei<br />
TNO Eindhoven (2000).<br />
Bild 15. Durchbrandprüfung<br />
auf<br />
Schweißposition<br />
4 Stunden. 10 s<br />
lang steht der<br />
Brenner still.<br />
Blechmaterial<br />
nicht gekühlt.<br />
Bild 12. Schichtaufbau: Nach der ersten<br />
Pufferlage wird die Auftragsschweißung angebracht<br />
und eine vollständige zweite<br />
Schicht aufgetragen. Anschließend wird die<br />
Kehlnaht geschweißt.<br />
Bild 16. Makro-<br />
Querschnitt während<br />
der Durchbrandprüfung.<br />
Der Einbrand beschränkt<br />
sich auf<br />
einige Millimeter.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 229
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Bild 17. Schweißer von <strong>Gas</strong>unie führen Schweißmethodenqualifikation<br />
aus an gasführenden Leitungen<br />
aus Stahl L415 MB und Halbschalen aus Stahl L485<br />
MB und mit einem internen Druck von 70 bar sowie<br />
einem <strong>Gas</strong>strom von 10 [m/s], Prüfstelle Bernoulli<br />
Strömungslabor in Westerbork/Niederlande.<br />
Literatur<br />
[1] Predictive model for the prevention of weld metal hydrogen<br />
cracking in high strength multipass welds; Pekka Nevasmaa;<br />
Department of mechanical engineering, university of Oulu;<br />
S. 114.<br />
[2] Schipaanboord W.N., Koppens B.G., Marquering J.: „Schweißarbeiten<br />
an gasführenden Leitungen – Geschichte eines erfolgreichen<br />
Verfahrens“, 3R, Ausgabe 06/2013.<br />
[3] Welding on in-service gas pipelines using low-yield electrodes.<br />
Schipaanboord W.N.; Koppens B.G., Marquering J.,<br />
Spiekhout J.; Journal of Pipeline Engineering, März 2013, Vol.<br />
12, Nr. 1; Seite 29.<br />
[4] Welding on in-service gas pipelines using low-yield electrodes;<br />
Schipaanboord W.N.; Koppens B.G., Marquering J.,<br />
Spiekhout J.; Fixing Pipeline Problems; Estrel Berlin 17./18.<br />
Oktober 2012.<br />
[5] Lassen aan gasvoerende leidingen – deel 2; Schipaanboord<br />
W.N.; Koppens B.G., Marquering J. EWT; Lastechniek 20-23;<br />
2012.<br />
Dankwort<br />
Schweißarbeiten an gasführenden Rohrleitungen und alle anverwandten<br />
Aktivitäten werden von der Abteilung „Speciale Opdrachten“<br />
(Reperaturabteilung) der Nederlandse <strong>Gas</strong>unie ausgeführt.<br />
Die Autoren danken den Herren Peter-John Stehouwer (Manager<br />
der Gruppe Speciale Opdrachten von <strong>Gas</strong>unie Deventer) und Wytze<br />
Sloterdijk (Senior Berater bei DNV KEMA <strong>Gas</strong> Consulting und<br />
Services in Groningen) für ihre Unterstützung bei der Verfassung<br />
dieser Publikation.<br />
Autoren<br />
Bild 18. FCAW-Rundumschweißung – komplett verschweißt.<br />
teren ist das Fülldraht-Schweißen eine gute Alternative<br />
für Schweißverfahren mit umhüllten Elektroden.<br />
<strong>Gas</strong>unies Reparaturabteilung hat in den letzten Jahren<br />
etwa 2000 Schweißverbindungen an gasführenden<br />
Leitungen ohne Begrenzung von <strong>Gas</strong>strom und -druck<br />
mit Handelektrode ausgeführt, wobei die in dieser Publikation<br />
beschriebene Technik die Grundlage bildete.<br />
Diese Technik hat sich als sehr zuverlässig herausgestellt<br />
und ermöglicht es, unter Berücksichtigung von Sicherheit<br />
und Umwelt mit minimalen <strong>Gas</strong>transportverlusten<br />
zuverlässige Schweißverbindungen herzustellen.<br />
Ing. Wim N. Schipaanboord SFI<br />
V.GL KEMA |<br />
Groningen |<br />
Niederlande |<br />
Tel.: +31 50 700 9785 |<br />
E-Mail: Wim.Schipaanboord@dnvgl.com<br />
Jan Marquering EWT<br />
N.V. Nederlandse <strong>Gas</strong>unie |<br />
Deventer |<br />
Niederlande |<br />
Tel.: +31 6 1100 5060 |<br />
E-Mail:J.Marquering@gasunie.nl<br />
Ir. Jan Spiekkout<br />
V.GL KEMA |<br />
Groningen |<br />
Niederlande |<br />
Tel.: +31 50 700 9865 |<br />
E-Mail: Jan.Spiekhout@dnvgl.com<br />
April 2014<br />
230 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />
Dictionary<br />
Supply Infrastructure from A to Z<br />
The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary will be a standard work for all aspects of construction,<br />
operation and maintenance of gas grids.<br />
This dictionary is an entirely new designed reference book for both engineers with<br />
professional experience and students of supply engineering. The opus contains the world<br />
of supply infrastructure in a series of detailed professional articles dealing with main<br />
points like the following:<br />
• biogas • compressor stations • conditioning<br />
• corrosion protection • dispatching • gas properties<br />
• grid layout • LNG • odorization<br />
• metering • pressure regulation • safety devices<br />
• storages<br />
Editors: K. Homann, R. Reimert, B. Klocke<br />
1 st edition 2013<br />
452 pages, 165 x 230 mm<br />
hardcover with interactive eBook (online readingaccess)<br />
ISBN: 978-3-8356-3214-1<br />
Price € 160,–<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
www.di-verlag.de<br />
Order now!<br />
KNOWLEDGE FOR THE<br />
FUTURE<br />
Order now by fax: +49 201 / 820 02-34 or send in a letter<br />
Deutscher Industrieverlag GmbH | Arnulfstr. 124 | 80636 München<br />
Yes, I place a firm order for the technical book. Please send<br />
— copies of the The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary<br />
1st edition 2013, plus ebook (ISBN: 978-3-8356-3214-1)<br />
at the price of € 160,- (plus postage and packing extra)<br />
Company/Institution<br />
First name, surname of recipient (department or person)<br />
Street/P.O. Box, No.<br />
Country, Postalcode, Town<br />
reply / Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
GERMANY<br />
Phone<br />
E-Mail<br />
Line of business<br />
Fax<br />
Please note: According to German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />
to Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 essen, Germany.<br />
In order to accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and stored.<br />
It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />
this approval may be withdrawn at any time.<br />
Date, signature<br />
PATGED2013
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Rehabilitationsplanung bei kathodisch<br />
geschützten <strong>Gas</strong>netzen<br />
<strong>Rohrnetz</strong>, KKS, Zustandsbewertung, KKS-Bewertungszahl, Rehabilitationsplanung<br />
Rainer Deiss<br />
Nachfolgender Artikel beschreibt die Einbindung einer<br />
KKS-Bewertungszahl in das im Hause Netze BW<br />
bereits seit langem etablierte Zustandsbewertungssystem<br />
für <strong>Gas</strong>netze.<br />
Planning of rehabilitation measures for catodic protected<br />
gas pipelines<br />
The following article describes the integration of a<br />
CCP assessment value in the existing assessment system<br />
of Netze BW for gas pipelines.<br />
1. Einleitung<br />
Die Rehabilitationsplanung hat das Ziel, in einer mittelfristigen<br />
Betrachtung die für die Unternehmensaufgaben<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten technisch<br />
sinnvollsten Rehabilitationsmaßnahmen zu identifizieren,<br />
zu priorisieren und mit der Budgetplanung abzugleichen.<br />
Um dies zu erreichen, wird folgender Auswahlprozess,<br />
unter Berücksichtigung von mehreren Bewertungskriterien,<br />
durchgeführt:<br />
In einem ersten Schritt wird jeder Leitungsabschnitt<br />
des gesamten Rohrleitungsbestandes nach festgelegten<br />
Kriterien bewertet. Das Ergebnis dieser Bewertung<br />
ergibt eine Prioritätenliste, die, absteigend sortiert, die<br />
zur Rehabilitation anstehenden Rohrabschnitte auflistet.<br />
In daran anschließenden Schritten wird die Prioritätenliste<br />
mit anderen Geschäftsprozessen abgeglichen.<br />
Weiterhin ist der Abgleich mit der Zielnetzplanung und<br />
die Koordination mit Baumaßnahmen anderer Sparten<br />
sowie mit externen Baumaßnahmen erforderlich. Abschließend<br />
wird die Prioritätenliste mit den strategisch<br />
festgelegten Rehabilitationszielen (z.B. dem Erzielen einer<br />
bestimmten Rehabilitationsleistung) abgeglichen.<br />
Im nachfolgenden Artikel soll nun die nachträgliche<br />
Einführung einer KKS-Bewertungszahl in ein bestehendes,<br />
die o. g. Kriterien erfüllendes System zur Rehabilitationsplanung<br />
im Detail beschrieben werden. Ein derartiges<br />
System wird bei Netze BW bereits seit einigen Jahren<br />
betrieben.<br />
Speziell bei <strong>Gas</strong>verteilnetzbetreibern sind in vielen<br />
Fällen derartige Systeme, die z.B. auf der Auswertung<br />
von Schadensstatistiken basieren, bereits im Einsatz.<br />
Um hier für kathodisch geschützte Rohrleitungen auch<br />
KKS-Bewertungszahlen mit verwenden zu können,<br />
kommt der problemlosen Integrierbarkeit der KKS-Bewertungszahl<br />
in derartige Systeme höchste Priorität zu.<br />
2. Berechnung der Bewertungszahl für<br />
den jeweiligen Leitungsabschnitt<br />
Die wesentlichen Bewertungskriterien sind die Versagenswahrscheinlichkeit<br />
des Leitungsabschnittes (VersW)<br />
und die neu hinzugekommene KKS-Bewertungszahl<br />
(KKSBWZ). Weiterhin werden die Anzahl der kritischen<br />
Bauteile (AkrB), der Straßenfaktor (FStr), der die unterschiedlichen<br />
Leitungsläufe priorisiert, und ein Risikozuschlag<br />
(Risk) berücksichtigt.<br />
Grundsätzlich müssen all die gerade genannten Attribute<br />
für jeden Rohrabschnitt ermittelt werden. Ein<br />
Rohrabschnitt ist die kleinste Einheit, in die das <strong>Rohrnetz</strong><br />
unterteilt werden kann. Er ist definiert als der Abschnitt<br />
einer Rohrleitung, der in allen wesentlichen<br />
rohrspezifischen Attributen wie z.B. Umhüllung, Wanddicke<br />
oder Verlegedatum identisch ist. Damit die neu<br />
hinzugekommene KKS-Bewertungszahl, die ja in erster<br />
Linie die KKS-technische Situation eines KKS-Schutzbereiches<br />
beschreibt, auf den einzelnen Rohrabschnitt heruntergebrochen<br />
werden kann, muss das Isolierstück als<br />
rohrabschnitttrennendes Bauteil im GIS-System definiert<br />
sein.<br />
Die gesamte Bewertungszahl (BWZ) berechnet sich<br />
nun nach folgender Formel:<br />
BWZ = (VersW + KKSBWZ + AkrB) × (1 + FStr/10 +<br />
Risk/10)<br />
2.1 Ermittlung der KKS-Bewertungszahl<br />
2.1.1 Wirksamkeit des kathodischen Schutzes (K1)<br />
Die Ermittlung erfolgt schutzbereichsbezogen gem. [1]<br />
über den Vergleich der im Rahmen der Überwachungsmessung<br />
ermittelten Messwerte mit den entsprechenden<br />
Referenzwerten. Im Einzelnen wird die Bewertung<br />
wie folgt durchgeführt:<br />
April 2014<br />
232 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Kriterium<br />
Im Schutzbereich werden alle Referenzwerte<br />
eingehalten, der Nachweis der Wirksamkeit<br />
des KKS ist vollständig erfolgt<br />
Im Schutzbereich werden an einigen Stellen<br />
die Referenzwerte nicht eingehalten.<br />
Der Nachweis der Wirksamkeit des KKS ist<br />
also nicht vollständig erfolgt<br />
Bewertungszahl<br />
0<br />
15<br />
INGENIEURBAU FÜR VERFAHRENSTECHNIK<br />
Mitglied im NACE, DVGW, VDI<br />
2.1.2 Zeiträume ohne kathodischen Schutz (K2)<br />
Viele Stahlrohrleitungen waren in der Vergangenheit<br />
nicht kathodisch geschützt. Um das Maß der daraus resultierenden<br />
Zustandsverschlechterung abzuschätzen,<br />
wird die Länge der Zeiträume ohne kathodischen Schutz<br />
bewertet. Die Bewertung erfolgt pro Rohrabschnitt. Im<br />
Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />
Kriterium<br />
Bewertungszahl<br />
Zeitraum ohne KKS 0 bis 1 Monat 0<br />
Zeitraum ohne KKS > 1 bis 3 Monate 4<br />
Zeitraum ohne KKS > 3 bis 6 Monate 8<br />
Zeitraum ohne KKS > 6 bis 12 Monate 11<br />
Zeitraum ohne KKS > 1 Jahr 15<br />
ISO-Flansche für den KKS<br />
● bis PN 500 für Flansche API 10000<br />
● auch Einzelteile für die Nachrüstung<br />
● Bolzenisolierung 2 mm, Glasflies und Kunstharz<br />
gewickelt<br />
● Spezialkonstruktionen für alle Dichtflächen<br />
● Fachbetrieb nach § 19 l WHG<br />
● Zertifiziert nach Druckgeräterichtlinie 97/23/EG<br />
Ingenieurbau für Itagstraße 20 Telefon: 0 51 41/2 11 25<br />
Verfahrenstechnik 29221 Celle Telefax: 0 51 41/2 88 75<br />
e-mail: info@suckut-vdi.de<br />
www.suckut-vdi.de<br />
Setzt sich der Zeitraum ohne Schutz aus mehreren einzelnen<br />
nicht zusammenhängenden Zeiträumen zusammen,<br />
so wird die Summe der einzelnen Zeiträume bewertet.<br />
2.1.3 Streustrombeeinflussung (K3)<br />
Hierbei handelt es sich um ein rein historisches Attribut,<br />
vergleichbar mit K2. Die aktuelle KKS-technische Situation<br />
wird durch K1 abgebildet. Aus der Erfahrung heraus<br />
ist bekannt, dass streustrombeeinflusste Rohrleitungsabschnitte<br />
in der Vergangenheit häufig nicht ausreichend<br />
kathodische geschützt waren und somit Vorschädigungen<br />
möglich sind. Die Bewertung dieses Attributs<br />
erfolgt im ersten Ansatz bezogen auf den KKS-Schutzbereich.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine verfeinerte<br />
rohrabschnittsbezogene Auswertung nachgeführt<br />
werden. Im Einzelnen wird die Bewertung wie<br />
folgt vollzogen:<br />
Kriterium<br />
Keine Streustrombeeinflussung bzw.<br />
Streustromschutz war über die gesamte<br />
Zeit vollständig wirksam<br />
Streustrombeeinflussung nur auf Teilabschnitten,<br />
Streustromschutz war dort nicht<br />
über die gesamte Zeit vollständig wirksam<br />
Streustrombeeinflussung auf dem gesamten<br />
Abschnitt, Streustromschutz nicht<br />
über die gesamte Zeit vollständig wirksam<br />
Bewertungszahl<br />
0<br />
3<br />
6<br />
2.1.4 Wechselspannungsbeeinflussung (K4)<br />
Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass durch einen<br />
gem. [1] korrekt eingestellten KKS Wechselstromkorrosion<br />
nicht verhindert werden kann. Deshalb ist die gesonderte<br />
Bewertung einer evtl. vorliegenden Wechselspannungsbeeinflussung<br />
erforderlich. Dabei wird, schutz bereichsbezogen,<br />
das Vorliegen einer Wechselspannungsbeeinflussung,<br />
die z. B. im Rahmen der Überwachungsmessung<br />
gem. [1] ermittelt werden kann, bewertet. Im<br />
Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />
Kriterium<br />
Keine Wechselspannung auf der Rohrleitung<br />
messbar<br />
Die Rohrleitung ist ganz oder abschnittsweise<br />
wechselspannungsbeeinflusst, es ist<br />
jedoch kein Bereich mit Wechselstromdichten<br />
> 30 A/m 2 bekannt<br />
Die Rohrleitung ist ganz oder abschnittsweise<br />
wechselspannungsbeeinflusst, es ist<br />
mindestens ein Bereich mit Wechselstromdichten<br />
> 30 A/m 2 bekannt<br />
Bewertungszahl<br />
2.1.5 Spezifischer Umhüllungswiderstand (K5)<br />
Der spezifische Umhüllungswiderstand einer Rohrleitung<br />
beschreibt die Güte der Rohrleitungsumhüllung.<br />
Je höher der spezifische Umhüllungswiderstand ist,<br />
desto besser ist der Zustand der Rohrleitungsumhüllung.<br />
Rohrleitungen mit schlechtem Umhüllungszu-<br />
0<br />
3<br />
6<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 233
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Kriterium<br />
stand sind in vielen Fällen Verursacher unzulässig hoher<br />
Streustrombeeinflussung von erdverlegten metallischen<br />
Fremdobjekten bzw. können selbst in unzulässig<br />
hohem Maße durch Streuströme fremder Anlagen beeinflusst<br />
werden.<br />
Die Bewertung erfolgt vorerst pro KKS-Schutzbereich.<br />
Damit zukünftig auch Teilbereiche eines KKS-Schutzbereiches<br />
entsprechend bewertet werden können, werden<br />
im GIS-System sogenannt KKS-Messbereiche angelegt.<br />
Dies sind die kleinsten elektrisch unterteilbaren Einheiten<br />
eines Schutzbereiches. Da diese immer durch Isolierstücke<br />
oder Leitungsenden begrenzt werden, ist sichergestellt,<br />
dass immer eine ganzzahlige Anzahl von Rohrabschnitten<br />
einem Messbereich zugeordnet sind. Der<br />
KKS-Schutzbereich wiederum besteht immer aus einer<br />
ganzzahligen Anzahl von KKS-Messbereichen.<br />
Im Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />
Bewertungszahl<br />
Spezifischer Umhüllungswiderstand<br />
≥ 10 5 Ωm 2 0<br />
Spezifischer Umhüllungswiderstand<br />
≥ 10 2 Ωm 2 und < 10 5 Ωm 2 3<br />
Spezifischer Umhüllungswiderstand<br />
< 10 2 Ωm 2 6<br />
3. Zusammenfassung<br />
Mit der Einbindung einer KKS-Bewertungszahl in die<br />
Rehabilitationsplanung bei NetzeBW wurde zum ersten<br />
Mal der Beweis geführt, dass Bewertungsattribute auf<br />
Basis von KKS-Messwerten sinnvoll in ein bestehendes<br />
auf statistischen Auswertungen basierendes System zur<br />
Rehabilitationsplanung eingebunden werden können.<br />
Dies ist deshalb von nicht unerheblicher Bedeutung, da<br />
besonders bei Verteilnetzbetreibern auch zukünftig statistische<br />
Auswertungen wie z. B. die Auswertung der<br />
Schadenrate bei der Rehabilitationsplanung eine große<br />
Rolle spielen werden. Bei den allermeisten Verteilnetzbetreibern<br />
wird nicht daran gedacht, die Rehabilitationsplanung<br />
kathodisch geschützter Rohrleitungen ausschließlich<br />
mit Bewertungsattributen auf Basis von KKS-<br />
Messwerten gem. [3] durchzuführen, da mit Hilfe dieser<br />
Attribute keine Aussage über den Zustand der Rohrleitung<br />
selbst gemacht werden kann.<br />
Erst die sinnvolle Kombination statistischer Bewertungsattribute<br />
mit auf KKS-Messwerten basierenden Attributen<br />
führt zu einer weiteren Verbesserung der Zustandsbewertung<br />
erdverlegter Rohrleitungen und<br />
schafft damit auch die Basis für eine optimierte Rehabilitationsplanung.<br />
Literatur:<br />
[1] DVGW-Arbeitsblatt GW 10: „Kathodischer Korrosionsschutz<br />
(KKS) erdverlegter Lagerbehälter und Rohrleitungen aus<br />
Stahl – Inbetriebnahme und Überwachung“, 05/2008<br />
[2] AfK-Empfehlung Nr. 1: „Kathodischer Korrosionsschutz in<br />
Mantelrohren im Kreuzungsbereich mit Verkehrswegen Produktrohre<br />
aus Stahl im Vortriebsverfahren“, 11/2006<br />
[3] DVGW-Arbeitsblatt GW 18: „Zustandsbewertung von kathodisch<br />
geschützten Rohrleitungen der <strong>Gas</strong>- und Wasserversorgung“,<br />
01/2013<br />
Kriterium<br />
Es befinden sich keine kritischen Mantelrohre<br />
im Schutzbereich<br />
Es befinden sich 1 – 3 kritische Mantelrohre<br />
im Schutzbereich<br />
Es befinden sich mehr als 3 kritische Mantelrohre<br />
im Schutzbereich<br />
2.1.6 Anzahl kritische Mantelrohre (K6)<br />
In Mantelrohrbauwerken ist in vielen Fällen der Nachweis<br />
der Wirksamkeit des KKS nach [2] nicht möglich. In<br />
diesen Fällen wird von „kritischen Mantelrohren“ gesprochen.<br />
Ergebnisse intelligenter Molchdurchläufe zeigen,<br />
dass derartige Mantelrohre nur in wenigen Fällen<br />
tatsächlich auffällig sind. Dieses Attribut hat deshalb<br />
nur einen geringfügigen Anteil an der Berechnung der<br />
KKS-Bewertungszahl. Die Bewertung erfolgt pro Schutzbereich.<br />
Im Einzelnen wird die Bewertung wie folgt durchgeführt:<br />
Bewertungszahl<br />
0<br />
1<br />
2<br />
Autor<br />
2.1.7 Ermittlung der KKS-Bewertungszahl<br />
(KKSBWZ)<br />
Die Berechnung der KKS-Bewertungszahl erfolgt nach<br />
folgender Formel:<br />
KKSBWZ = K1 + K2 + K3 + K4 + K5 + K6<br />
Dipl.-Phys. Rainer Deiss<br />
Netze BW GmbH |<br />
Stuttgart |<br />
Tel. +49 711 289 47414 |<br />
E-Mail: r.deiss@netze-bw.de<br />
April 2014<br />
234 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
8. Praxistag<br />
Korrosionsschutz<br />
am 2. Juli 2014 in Gelsenkirchen<br />
PROGRAMM<br />
Moderation: U. Bette, Technische Akademie Wuppertal<br />
1. Über die physikalisch-chemische Bedeutung des IR-freien<br />
Potentials und alternative Verfahren zum Nachweis der<br />
Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
Dr. M. Büchler, SGK Schweizerische Gesellschaft für Korrosionsschutz, Zürich<br />
2. Betrachtung zum Risiko von Wasserstoffversprödung an<br />
Rohrleitungsstählen auf Grund von Kathodischem Überschutz<br />
Dr. H.-G- Schöneich, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
3. Smart KKS: Intelligente KKS-Schutzstromeinspeisung zum<br />
Schutz wechselspannungsbeeinflusster Rohrleitungen<br />
gegen Wechselstromkorrosion<br />
M. Wendling, M. Müller, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
4. Neue Technologien für die Überwachung, Steuerung und<br />
Wartung von Schutzanlagen und Messstellen beim KKS<br />
Th. Weilekes, Weilekes Elektronik GmbH, Gelsenkirchen<br />
5. Wechselstrombeeinflussung und deren Auswirkung auf die<br />
Planung und Ausführung von KKS-Anlagen am Beispiel der<br />
Südschiene Steiermark<br />
F. Mayrhofer, V&C Kathodischer Korrosionsschutz Ges.m.b.H., Pressbaum (A)<br />
6. IFO-Messung vs. Intensivmessung<br />
T. Basten, Evonik Industries AG, Marl<br />
7. Qualitätssicherung im passiven Korrosionsschutz -<br />
der Coating Inspector<br />
A. Graßmann, Open Grid Europe GmbH, Essen; Dr. Th. Löffler,<br />
Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt<br />
8. Langzeitpraxiserfahrungen beim passiven Korrosionsschutz<br />
G. Friedel, Denso GmbH, Leverkusen<br />
9. Ein neues Umhüllungskonzept für Mehrschichtumhüllungen<br />
von Stahlrohren<br />
Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />
10. Streustrombeeinflussung von Stahlrohrleitungen durch<br />
Gleichstrom-Nahverkehrsbahnen<br />
U. Bette, TAW Technische Akademie Wuppertal, Wuppertal<br />
Wann WANN und UND Wo? WO?<br />
Veranstalter:<br />
3R, fkks<br />
Termin: Mittwoch, 2. Juli 2014,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Veranstalter VERANSTALTER<br />
Veltinsarena, Gelsenkirchen,<br />
www.veltins-arena.de<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs- und<br />
Korrosionsschutzfachunternehmen<br />
Teilnahmegebühr * :<br />
3R-Abonnenten<br />
und fkks-Mitglieder: 410,- €<br />
Nichtabonnenten: 440,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Kombirabate sind nicht möglich.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
* Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet möglich) sind<br />
Sie als Teilnehmer registriert und erhalten eine schriftliche Bestätigung sowie<br />
die Rechnung, die vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />
nach dem 23. Juni 2014 oder Nichterscheinen wird ein Betrag von 100,- €<br />
für den Verwaltungsaufwand in Rechnung gestellt. Die Preise verstehen sich<br />
zzgl. MwSt.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />
Fax-Anmeldung: +49 201 82002-40 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin fkks-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein fkks-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Langzeiterfahrungen mit Nachumhüllungssystemen<br />
von Schweißnähten<br />
<strong>Rohrnetz</strong>, Korrosionsschutz, Schweißnähte, Nachumhüllungen, Langzeiterfahrung,<br />
Coextrudierte 3-Schichten-Bänder<br />
Michael Schad<br />
Die vorrangige Aufgabe des passiven Korrosionsschutzes<br />
ist der Schutz von Stahlrohrleitungen vor<br />
Korrosion durch eine Ummantelung oder Umhüllung.<br />
In diesem Beitrag werden die aktuellen Anforderungen<br />
an Werkstoffe für Nachumhüllungen für<br />
Schweißnähte im Überblick vorgestellt. Der Fokus<br />
des Beitrages liegt dabei auf den gemachten Langzeiterfahrungen<br />
mit Nachumhüllungssystemen. Diese<br />
werden durch eine E.ON Ruhrgas-Untersuchung aus<br />
dem Jahre 2008 sowie den Erfahrungen aus den Aufgrabungen<br />
der ESB-Leitung „Isarschiene“ nach über<br />
27 Jahren Betriebsdauer und einer aktuellen Untersuchung<br />
eines Nachumhüllungssystems nach 20-jähriger<br />
Betriebsdauer auf der STEGAL-Pipeline der Wingas/<strong>Gas</strong>cade<br />
Transport GmbH im Jahre 2012 dokumentiert.<br />
Long term experiences with field joint coating systems<br />
The priority objective for all passive corrosion prevention<br />
systems is the protection of steel pipelines against<br />
corrosion by means of a coating. This article will present<br />
an overview of the current requirements and<br />
guidelines for materials used for field joint coating<br />
systems. These explanations will focus on systems for<br />
field joint coatings and long term experiences made<br />
with these systems. These experiences will be backed<br />
by a report refering to the long term experiences with<br />
joint coating material based on a survey of E.ON<br />
Ruhrgas in 2008, experiences made at the excavation<br />
of the ESB pipeline “Isarschiene” after 27 years of<br />
operation and the recently made survey of a field joint<br />
coating system after 21 years of operation. This excavation<br />
took place on two sections of the “STEGAL”<br />
transit pipeline in November 2012. The “STEGAL”<br />
Pipeline was constructed in 1991 and is operated by<br />
WINGAS GmbH/now <strong>Gas</strong>cade Transport GmbH.<br />
1. Einführung<br />
Nach einer Pressemitteilung der WCO-World Corrosion<br />
Organisation aus dem Jahre 2011 verliert die Weltwirtschaft<br />
jedes Jahr Bausubstanz in Höhe von circa $ 3,3<br />
Billionen durch Korrosionsschäden.<br />
Die durchschnittlich verursachten Kosten der Korrosion<br />
betragen in Industriestaaten etwa 3 % des jährlichen<br />
BIP, können aber in Spitzenwerten bis zu 5 % des<br />
BIP betragen.<br />
Allein durch die effektivere Nutzung vorhandener<br />
Technologien könnten jährlich bis zu 990 $ Milliarden<br />
eingespart werden.<br />
Davon betroffen sind auch unterirdisch verlegte<br />
Stahlrohrleitungen. Deshalb muß ein vorrangiges Ziel<br />
sein, diese Leitungen bestmöglich gegen Korrosion und<br />
mechanische Beschädigungen zu schützen. Nach den<br />
Schäden durch den Einfluß Dritter wie Baggerschäden<br />
o. ä., stellen Korrosionsschäden die zweitgrößte Schadensursache<br />
dar.<br />
Seit den 1920er Jahren werden Stahlleitungen vor<br />
Korrosion durch eine Ummantelung oder Umhüllung<br />
geschützt. Einem korrosiven Medium soll der Zugang zu<br />
der Stahloberfläche verwehrt werden. Dies ist die vorrangige<br />
Aufgabe des passiven Korrosionsschutzes. Der<br />
kathodische Schutzstrom als aktiver Korrosionsschutz<br />
soll Korrosion bei Verletzungen des passiven Korrosionsschutzes<br />
begegnen. Der passive Korrosionsschutz<br />
für die Nachumhüllung der Schweißnähte und der aktive<br />
Korrosionsschutz durch den Kathodenschutz bilden<br />
daher die komplementären beiden Seiten eines umfassenden<br />
Schutzes der Stahlrohrleitung.<br />
Diese Funktionen wurden und werden gewährleistet<br />
durch den Einsatz von wasserabweisenden und nahezu<br />
diffusionsdichten Werkstoffen, welche gleichzeitig die<br />
Anforderungen an eine ausreichende mechanische Belastbarkeit<br />
sowie eine sichere und leichte Applizierbarkeit<br />
aufweisen müssen.<br />
Seit den 1960er Jahren werden technische Kunststoffe,<br />
vor allem Polyethylen für den Korrosionsschutz<br />
von Rohrleitungen und Nähten verwendet. Diese Werkstoffe<br />
ersetzten in zunehmendem Maße die bis dahin<br />
verwendeten Teer- und späteren Bitumenumhüllungen.<br />
Neben der stetigen Verbesserung der Werkstoffe waren<br />
die erhöhten Anforderungen für die grabenlose<br />
April 2014<br />
236 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Verlegung sowie erhöhte Dauerbetriebstemperaturen<br />
ein Motor für die Entwicklung der Werkstoffe.<br />
Bis in die späten 1950er Jahre wurde die Leitung ausschließlich<br />
mit Umhüllungen (passiv) geschützt. Seit Anfang<br />
der 1960er Jahre werden die Leitungen zusätzlich<br />
durch einen kathodischen Schutzstrom (aktiv) gesichert.<br />
Man unterscheidet bei den Werksumhüllungen in<br />
thermoplastische (Polyethylen und Polypropylen) und<br />
duroplastische Umhüllungen (Epoxidharze und Polyurethane).<br />
In geringem Umfang werden vereinzelt noch<br />
Umhüllungen aus Bitumenbändern eingesetzt.<br />
2. Nachumhüllungen<br />
Der größte Unterschied der Nachumhüllungen (Bild 1<br />
und 2) zu den Werksumhüllungen besteht in der Forderung,<br />
dass diese Materialien auf Baustellen möglichst<br />
einfach und fehlerverzeihend angewendet werden<br />
müssen. Während Werksumhüllungen unter nahezu<br />
idealen Bedingungen im Werk vorgenommen werden,<br />
müssen Nachumhüllungen unter teilweise extrem<br />
schwierigen und wechselnden Bedingungen vor Ort an<br />
der Baustelle aufgebracht werden. Die Nachumhüllungssysteme<br />
müssen nicht denselben Grad an mechanischer<br />
Widerstandsfähigkeit wie die Werksumhüllungen<br />
aufweisen, da die meisten Quellen einer möglichen<br />
Beschädigung beim Transport und Lagerung der Rohre<br />
auf sie nicht zutreffen. Eine Untersuchung der IPLOCA<br />
Forschungsgruppe für innovative Konzepte im Rohrleitungsbau<br />
ermittelte 2009/2010, dass vom Verlassen des<br />
Rohrwerkes bis zur Verfüllung im Graben, die Rohre bis<br />
zu 39 mal bewegt werden und damit einer entsprechend<br />
hohen Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen<br />
in der Werksumhüllung ausgesetzt sind. In erster Linie<br />
ist die Aufgabe der Nachumhüllungssysteme, den Stahl<br />
vor Medien und Korrosionsangriffen von außen zu<br />
schützen. Bei der Verlegung der Rohrleitung und später<br />
im Betrieb der Rohrleitung muss dieses Umhüllungsmaterial<br />
aber auch den mechanischen Angriffen durch<br />
Verkehrslasten und Rohrbewegungen standhalten. Gepaart<br />
mit den teilweise sehr unterschiedlichen klimatischen<br />
und sonstigen Einsatzbedingungen ergibt sich<br />
daraus ein sehr weitgefächertes Eigenschaftsprofil, welches<br />
die Materialien zu erfüllen haben (Bild 3).<br />
2.1 Hauptforderungen an Nachumhüllungen<br />
••<br />
leichte und sichere Verarbeitung der Umhüllung auf<br />
Baustellen<br />
••<br />
mechanische Widerstandsfähigkeit in Bezug auf die<br />
Verbindung des Umhüllungsmaterials zur Rohroberfläche<br />
– Nachweis durch:<br />
−−<br />
Schälwerte<br />
−−<br />
Scherfestigkeit<br />
••<br />
mechanische Widerstandsfähigkeit in Bezug auf<br />
Resistenz gegen Beschädigungen der Umhüllung<br />
Nachweis durch<br />
−−<br />
Eindruckfestigkeit<br />
Bild 1. Klassifizierung von Nachumhüllungen.<br />
Bild 2. Normen für Korrosionsschutz-Nachumhüllungen.<br />
Bild 3. Belastungen, die auf Rohrumhüllungen wirken.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 237
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Bild 4. Keine Verwachsung im Überlappungsbereich bei der Verwendung<br />
von reinen 2-Schicht Bändern als Innenband – Gefahr der Bildung<br />
von Mikrokanälen und Entstehung von Spiralkorrosion.<br />
Bild 5. Selbstverwachsungseffekt bei Dreischichtenbändern.<br />
Bild 6. Ausgrabung Isarschiene.<br />
Bild 7. Schweißnaht nach 27 Betriebsjahren.<br />
−−<br />
Schlagbeständigkeit<br />
−−<br />
Reißbeständigkeit<br />
••<br />
Alterungsbeständigkeit (Nachweis durch Langzeiterfahrung<br />
an Baustellen)<br />
••<br />
chemische Beständigkeit (aggressive Böden, Elektrolyte)<br />
••<br />
keine Beeinträchtigung des aktiven Korrosionsschutzes<br />
••<br />
geprüfte Qualität nach den höchsten internationalen<br />
Normen wie EN, DVGW, ISO etc.<br />
2.2 Aktuelle Trends in der Entwicklung der<br />
Nachumhüllungssysteme<br />
das Erreichen höherer Dauerbetriebstemperaturen<br />
••<br />
der Aufbau eines analog zur Werksumhüllung aufgebauten<br />
Nachumhüllungssystems<br />
••<br />
starke Diversifizierung der Umhüllungssysteme und<br />
der darin verwendeten Materialien<br />
••<br />
Verbesserung der mechanischen Eigenschaften bei<br />
grabenloser Verlegung und Einsatz des Paddingverfahrens<br />
••<br />
ein Nachweis der Qualität der aufgebrachten Nachumhüllung<br />
an der Baustelle muss gesichert sein<br />
••<br />
das Aufbringen der Nachumhüllung während des<br />
Betriebs der Rohrleitung muss gewährleistet sein<br />
Die Anforderungen an die Verarbeitung und die<br />
Qualitätssicherung bei Umhüllungen regelt das Technische<br />
Merkblatt GW 15 in der aktuellen Ausgabe von<br />
2007.<br />
Die Anwendung dieses Merkblattes stellt sicher, dass<br />
die Schulung und Prüfung des Fachpersonals nach GW<br />
15 nach einheitlichen Verfahren und Inhalten durchgeführt<br />
wird und das Fachpersonal nach bestandener Prüfung<br />
die für eine qualitätsgerechte Ausführung und<br />
Kontrolle der Arbeiten erforderlichen Fachkenntnisse<br />
besitzt.<br />
2.3 Coextrudierte Dreischichtenbänder<br />
Seit Einführung coextrudierter, dreischichtiger Verbundbänder<br />
mit selbstverschweißenden Butylkautschukschichten<br />
in den 1980er Jahren, gewährleisten<br />
diese Kunststoffbandsysteme den Langzeit-Korrosionsschutz<br />
(siehe Langzeituntersuchung von E.ON Ruhrgas<br />
im Jahre 2007, die erfolgten Ausgrabungen von zwei<br />
Abschnitten der STEGAL Pipeline der WINGAS/<strong>Gas</strong>cade<br />
Transport GmbH nach 20 Jahren Betriebsdauer im November<br />
2012, sowie die Untersuchung der ESB Leitung<br />
Moosburg-Straubing im Jahre 2003 nach 27jähriger Betriebsdauer).<br />
Dreischichtige Verbundbänder haben ihre hervorragenden<br />
technischen Qualitäten auf zahllosen Baustellen<br />
weltweit in den letzten 40 Jahren bewiesen. Im Falle<br />
wechselnder Witterungsbedingungen oder bei kalten<br />
oder sehr windigen klimatischen Bedingungen werden<br />
Bandsysteme aufgrund ihres weitgefächerten Anwen-<br />
April 2014<br />
238 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />
dungsbereichs von -40°C bis + 60°C in der Anwendung<br />
bevorzugt.<br />
Die bei Zweischichtenbändern als Korrosionsschutzband<br />
aufgrund von Kleberermüdung und nachfolgendem<br />
Sauerstoff-und Feuchtigkeitseintritt eintretende<br />
Spiralkorrosion tritt bei Verwendung von Dreischichtenbändern<br />
nicht auf. Unvollständig versiegelte Bandüberlappungen<br />
der Zweischichtenbänder führen unvermeidlich<br />
zu schweren Spiralkorrosionsschäden (Bild 4).<br />
Die meisten der wenigen bekannten negativen Erfahrungen<br />
mit Bändern sind durch den Einsatz von Zweischichtenbändern<br />
als Korrosionsschutz bedingt, da diese<br />
über keinen Selbstverwachsungseffekt verfügen. Der<br />
Selbstverwachsungseffekt und ein Schutz der<br />
Stahloberfläche ohne Hohlräume ist auf eine wesentliche<br />
Eigenschaft des Butylkautschuks zurückzuführen.<br />
Vom physikalischen Gesichtspunkt ist Butylkautschuk<br />
mehr ein flüssiger als ein fester Stoff. Der Aufbau dieser<br />
dreischichtigen Verbundbänder besteht aus einer Trägerfolie<br />
aus stabilisiertem Polyethylen, die auf beiden<br />
Seiten mit einer Butylkautschukschicht beschichtet<br />
wird. Diese Trägerfolie wird in einem speziellen Coextrusionsverfahren<br />
hergestellt, wodurch eine stoffliche und<br />
feste Einheit aus Träger- und Beschichtungsmaterial sichergestellt<br />
wird. Hierdurch kommt es nicht zu einer<br />
Delamination der verschiedenen Funktionsschichten,<br />
wie diese bei laminierten Bändern zu beobachten sind.<br />
Bei der spiralförmigen Wicklung der dreischichtigen<br />
Verbundbänder um das Rohr verwachsen die Butylklebeschichten<br />
in den Überlappungsbereichen und schaffen<br />
damit eine homogene, schlauchartige Umhüllung<br />
ohne jegliche Trennschicht. Im Überlappungsbereich<br />
der Lagen wandern die Moleküle von einer Butylkautschuklage<br />
zu der anderen. Nach bereits kurzer Zeit, maximal<br />
aber nach 5 Tagen, ist dieser Verwachsungsprozess<br />
abgeschlossen. Deshalb sollte zwingend die Innenlage<br />
eines Korrosionsschutzsystems aus einem<br />
selbstverwachsenden, coextrudierten Dreischichtenband<br />
bestehen.<br />
Aufgrund der einzigartigen Produktionstechnologie<br />
wird der bekannte Delaminationseffekt und die Gefahr<br />
der langfristig bestehenden Durchlässigkeit der Trennschicht<br />
zwischen Trägerfolie und Beschichtung durch<br />
den Bandaufbau, wie in Bild 5 gezeigt, vermieden.<br />
2.4 Mechanischer Schutz von Nachumhüllungen<br />
Bei schwierigem Einsatz in felsigen Böden oder mangelnden<br />
Möglichkeiten einer kompletten Einsandung<br />
des Rohrbettes, ist ein zusätzlicher Schutz der Nachumhüllung<br />
sinnvoll oder notwendig:<br />
••<br />
bei faserzementummantelten Rohren können wahlweise<br />
Gießmörtel oder zementbeschichtete Bänder<br />
verwendet werden.<br />
••<br />
eine weitere Möglichkeit der Verbesserung des mechanischen<br />
Schutzes ist der Einsatz von Rohrschutzmatten<br />
aus Polypropylenvliesen.<br />
••<br />
Schutz der Werks- und Nachumhüllung mit einer zusätzlich<br />
aufgetragenen GFK-Beschichtung.<br />
3. Langzeiterfahrungen<br />
Kein Korrosionsschutzsystem auf der Welt kann ein längeres<br />
und erfolgreicheres Langzeitverhalten nachweisen<br />
als dreischichtige PE/Butylkautschuk-Verbundbänder.<br />
3.1 ESB Leitung „Isarschiene“<br />
Im Herbst 2003 erfolgte im Bereich der <strong>Erdgas</strong> Südbayern<br />
(ESB) im Zuge des Neuaufbaus des BMW Motorenwerkes<br />
Dingolfing die teilweise Umverlegung einer<br />
27 Jahre alten Leitung DN 300 (Leitung Moosburg-<br />
Straubing „Isarschiene“, Bild 6). Dieser Umstand ermöglichte<br />
die einzigartige Gelegenheit, die Werksumhüllung<br />
wie die Nachumhüllung auf Ihren Zustand nach<br />
dieser langen Betriebsdauer zu untersuchen.<br />
Die Schweißnähte, der mit einer Polyethylen Werksumhüllung<br />
versehenen Leitung wurden mit DEN-<br />
SOLEN®-Bändern beim Bau der Leitung im Jahre 1976<br />
geschützt (Bild 7). Zum Zeitpunkt der Konstruktion<br />
entsprach das verwendete System der DVGW Richtlinie<br />
GW 7, die zum damaligen Zeitpunkt die gültigen<br />
Richtlinien für Schweißnahtumhüllungen aufstellte. Als<br />
die Schweißnähte 2003 aufgegraben wurden, konnten<br />
keine Schäden gefunden werden und die Stahloberfläche<br />
zeigte sich in einem absolut neuwertigen Zustand.<br />
Dies war ein bemerkenswerter Beweis für die<br />
Langzeitqualität und Wirksamkeit eines passiven Korrosionsschutzes<br />
über eine Betriebsdauer von über<br />
27 Jahren.<br />
Obwohl zu diesem Zeitpunkt die erhöhten Anforderungen<br />
der EN 12068, die erst im Jahre 1999 eingeführt<br />
wurde, noch nicht galten, erfüllten die gemessenen<br />
Werte auch alle Anforderungen der aktuellen Norm,<br />
bzw. übertrafen diese sogar in etlichen Fällen.<br />
Das verwendete System war das DENSOLEN® Ein-<br />
Band System S 40. „Ein-Band System“ bedeutet, daß die<br />
Innenlage für den Korrosionsschutz und die Außenlage<br />
für den mechanischen Schutz mit demselben Bandtyp<br />
ausgeführt wird. In zwei Wickelvorgängen mit je 50 %<br />
Überlappung aufgebracht, wird eine Gesamtdicke der<br />
Umhüllung von 3,2 mm erreicht.<br />
3.2 Langzeituntersuchung E.ON Ruhrgas<br />
Im Jahre 2007 veröffentlichte E.ON Ruhrgas – heute<br />
Open Grid Europe - eine Untersuchung, die einen repräsentativen<br />
Querschnitt der verwendeten Umhüllungsmaterialien<br />
bei knapp 2000 km ihres gesamten Leitungsnetzes<br />
darstellte. Das gesamte Leitungsnetz der<br />
E.ON ist ungefähr 12 000 km lang, in einem sehr guten<br />
Erhaltungszustand, aber beinhaltet auch Leitungsabschnitte,<br />
die bis zu 90 Jahre alt sind. Die vorherige Untersuchung<br />
dieser Leitungsabschnitte erfolgte durch<br />
intelligente Molchung.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 239
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Rohrnetz</strong><br />
Die verwendeten Nachumhüllungssysteme schlossen<br />
Petrolatum- und Wachssysteme, diverse Bitumenbeschichtungen,<br />
2-Schichten-PE-Bänder und letztlich<br />
auch dreischichtige PE/Butylkautschuk-Verbundbänder<br />
mit ein. In diesen Untersuchungen bewiesen diese Verbundbänder<br />
hervorragende Korrosionsschutzeigenschaften.<br />
Diese Bänder, die seit 1981 als bevorzugte<br />
Nachumhüllungssysteme im Leitungsbau von E.ON eingesetzt<br />
wurden, wiesen keinerlei elektrische Durchschläge<br />
auf oder zeigten eine Veränderung der hohen<br />
mechanischen Festigkeit. Diese Aussage der E.ON stützt<br />
sich auf Erkenntnisse, die nach 25 Jahren praktischer Erfahrungen<br />
des Einsatzes dieser Systeme bei <strong>Gas</strong>leitungen<br />
gewonnen wurden.<br />
Bild 8. Ausgrabung STEGAL-Pipeline.<br />
Bild 9. Restdickenmessung der Schweißnaht.<br />
3.3 Langzeiterfahrungen STEGAL Pipeline<br />
Gazprom und Wintershall/Wingas – jetzt <strong>Gas</strong>cade Transport<br />
GmbH – pflegen einen engen technischen Austausch<br />
in diversen Expertengremien für vielfältige Themen<br />
des Leitungsbaus. Ein häufig besprochenes Thema<br />
ist die Auswahl der geeigneten Werks- und Nachumhüllungssysteme<br />
bei Rohrleitungen, die starken thermischen<br />
Belastungen ausgesetzt sind.<br />
Bis heute verwendet WINGAS/<strong>Gas</strong>cade Transport<br />
GmbH als Nachumhüllungssystem mit großem Erfolg<br />
dreischichtige Verbundbänder bei allen bislang gebauten<br />
Transitleitungen.<br />
Im November 2012 wurden zwei Abschnitte der Stegal<br />
Pipeline, die 1991/1992 mit einem Durchmesser von<br />
DN 900 erbaut wurde, aufgegraben und untersucht<br />
(Bild 8 und 9). Mit großem Interesse wurde diese Untersuchung<br />
von Spezialisten der Gazprom verfolgt, welche<br />
mit einem Leitungsnetz von mehr als 500 000 km eines<br />
der größten Netze weltweit betreibt.<br />
Nach zwanzig Jahren in Betrieb zeigten sich die<br />
Nachumhüllungen der Schweißnähte, die mit einem<br />
dreischichtigen Verbundbandsystem geschützt wurden,<br />
an beiden Aufgrabungen in einem exzellenten Zustand<br />
und die bei den Untersuchungen ermittelten<br />
Werte übertrafen alle in der EN 12068 Klasse C 50 geforderten<br />
Werte, zum Teil sehr deutlich .<br />
Besonders die Übergangswerte von der Nachumhüllung<br />
zum Werksmantel wurden von den Experten kritisch<br />
untersucht. Dabei zeigten sich keinerlei Ablösungen<br />
der Bänder von der Werksumhüllung noch konnten<br />
Falten oder Lufteinschlüsse in der Umhüllung festgestellt<br />
werden.<br />
Die Ingenieure von Wingas/<strong>Gas</strong>cade Transport<br />
GmbH und Gazprom zeigten sich anschließend von der<br />
hohen technischen Leistung und den herausragenden<br />
Langzeitresultaten überzeugt.<br />
4. Schlussfolgerung<br />
Es zahlt sich immer aus, die für ein Projekt geltenden<br />
spezifischen Anforderungen gründlich zu prüfen und<br />
die bestgeeignete Beschichtung für die Werksumhüllung<br />
als auch die Nachumhüllung zu wählen. Bei der<br />
Wahl der Nachumhüllungsmaterialien sollte auch berücksichtigt<br />
werden, dass die Kosten für ein hochwertiges<br />
System maximal 0,03 % der gesamten Projektkosten<br />
betragen, die Nähte aber die Schwachstellen der<br />
Leitung sind und durch die Wahl von minderwertigen<br />
Materialien hohe Folgekosten durch Reparaturen entstehen<br />
können, die in keinem Verhältnis zu den höheren<br />
Kosten eines technisch hochwertigen Systems stehen.<br />
Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.<br />
Deshalb ist es fahrlässig, bei den Kosten für die Nachumhüllung<br />
an Qualität zu sparen. Für fast alle Anforderungen<br />
gibt es sehr gute, langlebige Lösungen. Ein System,<br />
das alle Anforderungen abdeckt, gibt es leider derzeit<br />
noch nicht und wohl auch nicht in absehbarer Zeit. Jeder<br />
Betreiber hat für seine Belange das dafür bestmögliche<br />
System auszuwählen.<br />
Dreischichtige Verbundsysteme bieten aufgrund ihres<br />
sehr variablen Einsatzes die beste Lösung, um auf<br />
die vielfältigen Anforderungen von Einsatzgebieten von<br />
– 35 °C bis + 60 °C einzugehen.<br />
April 2014<br />
240 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Es zahlt sich langfristig zur Werterhaltung und längeren<br />
Betriebsdauer des Leitungsnetzes aus, hochwertige<br />
und langlebige Materialien für die Umhüllungen der<br />
Rohrleitungen auszuwählen.<br />
Dabei sind Zulassungen der Systeme nach international<br />
gültigen Normen wie EN 12068 und DVGW Prüfungen<br />
mit begleitender Fremdüberwachung der Produktion<br />
höher zu bewerten, als noch nicht verifizierte Garantieversprechungen<br />
einiger Hersteller in die Zukunft.<br />
Literatur<br />
[1] Pressemitteilung vom 21.04.2011 der DECHEMA e.V. zum<br />
Weltkorrosionstag am 26.04.2011.<br />
[2] Quast, M.: Long term experiences with DENSOLEN-Tapes. 3R<br />
international 43(2004); No.13, p. 69-72.<br />
[3] Quast, M: Aspects of corrosion protective tape technology, 3<br />
R international 1/2006, p. 53-57.<br />
[4] Heim, T: Entwicklung von Korrosionsschutz-Nachumhüllungsmaterialien<br />
für Stahlrohre, 3R international 44 (2005)<br />
Nr. 11, p. 625-633.<br />
[5] Kompetenzcenter E.ON Ruhrgas AG: Korrosionsschutz erdverlegter<br />
Rohrleitungen. 2. Auflage Vulkan Verlag Essen<br />
2008.<br />
[6] Ahlers, M.; Brecht, M.; Schöneich, H.G.: Long term experiences<br />
with corrosion protection performance of field joint coatings,<br />
3 R international 46(2007) spezial Nr. 2, p 549-553.<br />
[7] Brecht, M.; Kocks, H.J.: Entwicklung des passiven Korrosionsschutzes<br />
von Stahlrohrleitungen, <strong>gwf</strong> Jubiläumsausgabe<br />
2009, p 15-29.<br />
[8] NACE Studie zusammen mit US Federal Highway Administration,<br />
2002. Abrufbar unter www.nace.org.<br />
[9] IPLOCA – The Road to Success-Onshore Pipelines, Geneva,<br />
1.st edition September 2009<br />
Autor<br />
Michael Schad<br />
DENSO GmbH |<br />
Leverkusen |<br />
Tel.: +49 214 2602 260 |<br />
E-Mail: schad@denso.de<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
<strong>Rohrnetz</strong> | FACHBERICHTE |<br />
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Programm-Übersicht<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />
für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Veranstalter<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern,<br />
Softwareunternehmen und der<br />
Geräte industrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Sponsored by<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
April 2014<br />
Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 241 unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Regelwerk<br />
Anwendung der ATEX-Richtlinien<br />
auf Bauteile und Betriebsmittel von<br />
<strong>Gas</strong>anlagen<br />
Regelwerk, Richtlinie 94/9/EG, Richtlinie 1999/92/EG, Explosionsschutz, harmonisierte Normen,<br />
Konformität<br />
Wolfgang Faber, Albert Seemann und Andreas Schrader<br />
Bauteile und Betriebsmittel, die in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen von <strong>Gas</strong>anlagen [1] verwendet werden<br />
und über eine eigene potenzielle Zündquelle<br />
verfügen, unterliegen der Richtlinie 94/9/EG. Sie<br />
richtet sich primär an die Hersteller und ist in<br />
Deutschland als 11. Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz<br />
in nationales Recht überführt worden.<br />
Auf Basis dieser Richtlinie wurden harmonisierte<br />
Normen erstellt, die der Hersteller zum Nachweis der<br />
Konformität heranziehen kann.<br />
Der sichere Betrieb von EX-Anlagen unterliegt im<br />
Wesentlichen der europäischen Richtlinie 1999/92/<br />
EG, die allerdings nur Mindestanforderungen festlegt.<br />
Den Mitgliedsstaaten steht es frei, diese Richtlinie<br />
mit strengeren Anforderungen umzusetzen.<br />
Application of the European ATEX Directives on components<br />
and equipment of gas installations<br />
Components and operating equipment that are used<br />
in potentially explosive areas of gas installations [1]<br />
and have their own potential source of ignition are<br />
subject to Directive 94/9/EC. The Directive is aimed<br />
primarily at manufacturers and has been transferred<br />
into national law in Germany as the 11 th Regulation<br />
on the Product Safety Act. Harmonised standards have<br />
been drawn up on the basis of this Directive which<br />
the manufacturer can use as proof of conformity.<br />
The safe operation of EX installations is subject to the<br />
European Directive 1999/92/EC, which, however, only<br />
lays down minimum requirements. The Member<br />
States are free to implement this Directive with stricter<br />
requirements in their national legislation.<br />
1. Rechtliche Grundlagen<br />
Die Europäische Union verabschiedete zwei Richtlinien,<br />
die die Bestimmungen für den Explosionsschutz festlegen<br />
(ATEX-Richtlinien; fr. atmosphère explosible).<br />
Mit der Richtlinie 94/9/EG (ATEX 95, basiert auf<br />
Artikel 95 des EG-Vertrages 1 zur Schaffung eines gemeinsamen<br />
Binnenmarktes) [2] sollen technische Handelshemmnisse<br />
abgebaut und Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />
angeglichen werden. Die Zielgruppe<br />
sind Hersteller von explosionsgeschützten Geräten,<br />
Schutzsystemen und Komponenten.<br />
Durch die Richtlinie 1999/92/EG (ATEX 137, basiert<br />
auf Artikel 137 des EG-Vertrages 2 zur Schaffung sozialer<br />
Mindeststandards für Arbeitnehmer) [3] sollen die<br />
Gesundheit und die Sicherheit der Arbeitnehmer am<br />
Arbeitsplatz verbessert werden, die durch explosionsfähige<br />
Atmosphäre gefährdet werden können. Diese<br />
1 Heute: Artikel 114 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen<br />
Union<br />
2<br />
Heute: Artikel 153 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen<br />
Union<br />
Richtlinie enthält grundlegende Sicherheitsanforderungen,<br />
die der Arbeitgeber umzusetzen hat.<br />
Das Inverkehrbringen, die Herstellung und Inbetriebnahme<br />
von Geräten und Schutzsystemen zur bestimmungsgemäßen<br />
Verwendung in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen, Sicherheits-, Kontroll- und Regelvorrichtungen<br />
für den Einsatz außerhalb von explosionsgefährdeten<br />
Bereichen, die im Hinblick auf Explosionsgefahren<br />
jedoch für den sicheren Betrieb von Geräten und Schutzsystemen<br />
erforderlich sind oder dazu beitragen, und<br />
Komponenten, die in Geräte und Schutzsysteme eingebaut<br />
werden sollen, wird umfassend von der RL 94/9/EG<br />
geregelt. Sie richtet sich an die Hersteller und legt europaweit<br />
einheitliche Anforderungen an die entsprechenden<br />
Produkte fest. Neben elektrischen Zündquellen<br />
werden nunmehr auch alle nicht elektrischen Zündquellen<br />
von der RL 94/9/EG erfasst. Seit dem 1. Juli 2003<br />
müssen alle Geräte, die in explosionsgefährdeten Bereichen<br />
eingesetzt werden, der RL 94/9/EG entsprechen.<br />
Die nationale Umsetzung erfolgte als 11. Verordnung<br />
zum Produktsicherheitsgesetz (11. ProdSV – Explosionsschutzverordnung)<br />
[4]. Zum Nachweis der Konformität<br />
April 2014<br />
242 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Regelwerk | FACHBERICHTE |<br />
kann der Hersteller auf der Basis der Richtlinie harmonisierte<br />
Normen heranziehen.<br />
Unter „Inbetriebnahme“ wird die erste Verwendung<br />
der in der RL 94/9/EG genannten Produkte innerhalb<br />
der EU durch ihren Endanwender verstanden. In Betrieb<br />
genommen wird ein Produkt, wenn es das erste Mal<br />
verwendet wird. Ein Produkt kann verwendungsfertig in<br />
Verkehr gebracht werden, es kann u. U. aber auch erst<br />
nach entsprechender Montage oder Installation verwendungsfertig<br />
sein. Auch Bauteile und Baugruppen in<br />
<strong>Gas</strong>anlagen können der RL 94/9/EG unterliegen, sofern<br />
sie in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden<br />
und über eine eigene potentielle Zündquelle verfügen<br />
[5]. Der nachfolgende Beitrag erläutert anhand einiger<br />
ausgesuchter Beispiele aus der Praxis hierfür die<br />
Anwendung der RL 94/9/EG.<br />
Der sichere Betrieb von EX-Anlagen – das heißt die<br />
organisatorische und verhaltensbedingte Sicherheit –<br />
unterliegt ebenfalls europäischen Richtlinien, die aber<br />
lediglich Mindestanforderungen festlegen. Dazu gehört<br />
insbesondere die RL 1999/92/EG. Zu den grundlegenden<br />
Anforderungen dieser europäischen Richtlinie gehören<br />
z. B. die Verpflichtung zur Beurteilung von Explosionsrisiken<br />
und zu entsprechenden Schutzmaßnahmen, die Einteilung<br />
von explosionsgefährdeten Bereichen in Zonen<br />
und die Erstellung eines Explosionsschutzdokumentes.<br />
Den Mitgliedsstaaten stand es frei, die ATEX-Betriebsrichtlinie<br />
mit strengeren Anforderungen umzusetzen,<br />
sodass europaweit hierfür in den Mitgliedsstaaten unterschiedliche<br />
Anforderungen bestehen. In Deutschland<br />
wurde die RL 1999/92/EG in der Betriebssicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV) [6] und der Gefahrstoffverordnung<br />
(GefStoffV) [7] umgesetzt. Diese Verordnungen legen<br />
die in Deutschland verbindlichen Anforderungen in<br />
Hinblick auf den betrieblichen Explosionsschutz einschließlich<br />
der in diesem Zusammenhang erforderlichen<br />
Prüfungen fest. Zu diesen Verordnungen besteht<br />
ein untergesetzliches Regelwerk – Technische Regeln für<br />
Betriebssicherheit (TRBS) und Technische Regeln für<br />
Gefahrstoffe (TRGS) – das die allgemein formulierten<br />
Schutzziele der Verordnungen konkretisiert und beispielhafte<br />
Schutzmaßnahmen aufführt.<br />
Anforderungen an Montage, Installation und Betrieb<br />
von Anlagen, die aus Geräten, Schutzsystemen sowie<br />
Sicherheits-, Kontroll- und Regelvorrichtungen im Sinne<br />
der RL 94/9/EG bestehen, ergeben sich in Deutschland<br />
aus Abschnitt 3 der BetrSichV, die für die Anlagenbetreiber<br />
maßgebend sind [8].<br />
2. Inhalte und Anwendung der<br />
Richtlinie 94/9/EG<br />
Geräte, Bauteile oder Baugruppen [9], [10] unterliegen<br />
der RL 94/9/EG, wenn sie in explosionsfähiger Atmosphäre<br />
unter atmosphärischen Bedingungen eingesetzt<br />
werden oder damit in Verbindung stehen und eine eigene<br />
potentielle Zündquelle vorhanden ist. In der DIN EN<br />
1127-1 [11] sind insgesamt 13 Zündquellen beschrieben.<br />
Die Hersteller müssen bei der Ausführung der Geräte,<br />
Bauteile oder Baugruppen Maßnahmen zum Explosionsschutz<br />
vorsehen und folgende potentielle<br />
Zündquellen hierbei berücksichtigen:<br />
heiße Oberflächen,<br />
Flammen und heiße <strong>Gas</strong>e,<br />
mechanisch erzeugte Funken,<br />
elektrische Anlagen,<br />
••<br />
elektrische Ausgleichsströme, kathodischer<br />
Korrosionsschutz,<br />
statische Elektrizität,<br />
Blitzschlag,<br />
elektromagnetische Felder,<br />
elektromagnetische Strahlung,<br />
ionisierende Strahlung,<br />
Ultraschall,<br />
••<br />
adiabatische Kompression, Stoßwellen, strömende<br />
<strong>Gas</strong>e,<br />
••<br />
chemische Reaktionen.<br />
Zur Erfüllung der grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen<br />
fordert die RL 94/9/EG<br />
die Durchführung einer Zündgefahrenbewertung. Im<br />
Folgenden werden einige wichtige Begriffe erläutert.<br />
Die Geräte werden in zwei Gruppen und drei Kategorien<br />
eingeteilt:<br />
••<br />
Gerätegruppe I gilt für Geräte zur Verwendung in<br />
Untertagebetrieben von Bergwerken sowie in deren<br />
Übertageanlagen, in denen eine Gefährdung durch<br />
Grubengas oder durch brennbare Stäube bestehen<br />
kann.<br />
••<br />
Gerätegruppe II gilt für Geräte zur Verwendung in<br />
den übrigen Bereichen, in denen eine Gefährdung<br />
durch explosionsfähige Atmosphäre bestehen kann.<br />
Innerhalb der Gerätegruppe II unterscheidet man drei<br />
Kategorien:<br />
••<br />
Gerätekategorie 1: Verwendung in Bereichen, in denen<br />
gefährliche explosionsfähige Atmosphäre ständig<br />
über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.<br />
••<br />
Gerätekategorie 2: Verwendung in Bereichen, in denen<br />
damit zu rechnen ist, dass gefährliche explosionsfähige<br />
Atmosphäre gelegentlich auftritt.<br />
••<br />
Gerätekategorie 3: Verwendung in Bereichen, in denen<br />
gefährliche explosionsfähige Atmosphäre normalerweise<br />
nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.<br />
Explosionsgefährdete Bereiche sind vom Anlagenbetreiber<br />
im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung festzulegen.<br />
In Anhang 4 B der BetrSichV sind – gleichlautend mit<br />
Anhang II B der RL 1999/99/EG – die Kriterien für die<br />
Auswahl von Geräten und Schutzsystemen aufgeführt.<br />
Insbesondere sind in explosionsgefährdeten Bereichen<br />
folgende Kategorien von Geräten zu verwenden, sofern<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 243
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Regelwerk<br />
sie für brennbare <strong>Gas</strong>e, Dämpfe, Nebel oder Stäube geeignet<br />
sind:<br />
in Zone 0 oder Zone 20: Geräte der Kategorie 1,<br />
••<br />
in Zone 1 oder Zone 21: Geräte der Kategorie 1 oder<br />
der Kategorie 2,<br />
••<br />
in Zone 2 oder Zone 22: Geräte der Kategorie 1, der<br />
Kategorie 2 oder der Kategorie 3.<br />
Ablaufschema zur Ermittlung des Konformitätsbewertungsverfahrens<br />
für ein Gerät, ein Bauteil<br />
oder eine Baugruppe in einer GDRM-Anlage<br />
Gerät, Bauteil oder<br />
Baugruppe im explosionsgefährdeten<br />
Bereich aufgestellt<br />
Gerät, Bauteil oder<br />
Baugruppe verfügt über eine eigene<br />
potentielle Zündquelle<br />
Bewertung nach MaschRL<br />
Bewertung nach ATEX 95<br />
Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3<br />
ja<br />
ja<br />
Bewertung nach MaschRL<br />
Bewertung nach ATEX 95<br />
nicht erforderlich<br />
Bild 1. Ablaufschema zur Ermittlung des Konformitätsbewertungsverfahrens.<br />
nein<br />
Bild 2. ATEX-Kennzeichnung an einem Gerät.<br />
nein<br />
Die Kategorien spiegeln die Anforderungen hinsichtlich<br />
des Schutzniveaus der unterschiedlichen Zonen wieder.<br />
Ein Gerät einer bestimmten Kategorie ist für den<br />
Einsatz in einer entsprechenden Zone geeignet bzw. erforderlich.<br />
Im Rahmen eines Konformitätsbewertungsverfahrens<br />
(Bild 1) wird vom Hersteller der Nachweis<br />
erbracht, dass das Produkt die grundlegenden Anforderungen<br />
der Richtlinie erfüllt. Einige Konformitätsverfahren<br />
erfordern zwar die Mitwirkung einer unabhängigen<br />
Stelle, aber die Verantwortung für die Konformität eines<br />
Produktes mit der RL 94/9/EG liegt letztendlich beim<br />
Hersteller. Folgende Dokumente müssen für ATEX-Produkte<br />
vorliegen:<br />
EG-Konformitätserklärung,<br />
••<br />
schriftliche Bescheinigung der Konformität (bei<br />
Komponenten),<br />
••<br />
Betriebsanleitung in der jeweiligen Landessprache.<br />
Darüber hinaus muss auf den Geräten eine spezielle<br />
ATEX-Kennzeichnung angebracht sein (Bild 2).<br />
3. ATEX 95-Produkte in <strong>Gas</strong>anlagen<br />
Elektrische Betriebsmittel in <strong>Gas</strong>anlagen, die der RL 94/9/<br />
EG unterliegen, können z. B. sein: Leuchtstofflampen,<br />
Lichtschalter, elektrische Messgeräte, Elektromotoren<br />
(Bilder 3 und 4). Durch spezielle Schutzprinzipien müssen<br />
die Zündquellen, insbesondere die elektrischen, ausgeschlossen<br />
werden, damit ein sicherer Betrieb in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen zulässig ist. Die Umsetzung<br />
dieser Prinzipien erfolgt über die sogenannten Zündschutzarten.<br />
Dabei werden unter Berücksichtigung der<br />
stoffspezifischen Zündtemperaturen durch entsprechende<br />
Maßnahmen die explosionsfähige Atmosphäre<br />
von möglichen Zündquellen ferngehalten und Funken<br />
bzw. zündfähige Temperaturen ausgeschlossen. Es können<br />
auch mehrere Zündschutzarten in einem Betriebsmittel<br />
kombiniert werden. Nachfolgend sind einige<br />
Schutzprinzipien angeführt:<br />
Elektrische Betriebsmittel für den Einsatz in Zone 0<br />
müssen den allgemeinen Bestimmungen der DIN EN<br />
60079-0 [12] entsprechen und ausdrücklich für Zone 0<br />
geeignet sein.<br />
Elektrische Betriebsmittel dürfen in Zone 1 eingesetzt<br />
werden, wenn sie den Anforderungen der Zone 0<br />
oder einer der folgenden Zündschutzarten entsprechen:<br />
druckfeste Kapselung nach DIN EN 60079-1 [13],<br />
erhöhte Sicherheit nach DIN EN 60079-7 [14],<br />
Eigensicherheit nach DIN EN 60079-11 [15],<br />
Sandkapselung nach DIN EN 60079-5 [16],<br />
Überdruckkapselung nach DIN EN 60079-2 [17],<br />
••<br />
Vergusskapselung nach DIN EN 60079-18 [18].<br />
Im Bereich der MSR-Technik wird bevorzugt die Zündschutzart<br />
Eigensicherheit angewendet. Hierbei wird die<br />
Energie des Stromkreises derart begrenzt, dass unter<br />
festgelegten Prüfbedingungen eine explosionsfähige<br />
Atmosphäre nicht gezündet wird. Bei der Zündschutzart<br />
Eigensicherheit wird nach den Kategorien ia und ib<br />
unterschieden. Betriebsmittel mit eigensicheren Stromkreisen<br />
für den Einsatz in Zone 0 müssen der Kategorie<br />
April 2014<br />
244 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Regelwerk | FACHBERICHTE |<br />
ia, solche für den Einsatz in den Zonen 1 oder 2 der Kategorie<br />
ib entsprechen. In der Zone 2 dürfen folgende<br />
elektrische Betriebsmittel eingesetzt werden:<br />
Betriebsmittel für die Zone 0 oder 1,<br />
••<br />
Betriebsmittel, die für die Zone 2 konstruiert sind,<br />
z. B. Zündschutzart n nach DIN EN 60079-28 [19],<br />
••<br />
Betriebsmittel, die den Anforderungen einer anerkannten<br />
Norm für industrielle elektrische Betriebsmittel<br />
entsprechen, bei Normalbetrieb keine heißen<br />
Oberflächen haben und keine Lichtbögen oder funken<br />
erzeugen, eine der Umgebung entsprechende<br />
IP-Schutzart aufweisen und deren Betriebsanleitung<br />
den Hinweis auf Eignung für den Einsatz in Zone 2<br />
in der Betriebsdokumentation enthält.<br />
Liegt eine Kombination Pumpe/Elektromotor vor, kann<br />
wie folgt verfahren werden: Eine (nichtelektrische) Pumpe<br />
wird im Rahmen der entsprechenden Konformitätsbewertungsverfahren<br />
beurteilt und dann an einen elektrischen<br />
Motor (elektrisches Gerät) angeschlossen, der<br />
bereits bewertet wurde. Solange das kombinierte Gerät<br />
keine weitergehenden Gefahren birgt, ist keine weitere<br />
Bewertung des kombinierten Gerätes erforderlich.<br />
Wenn die gleiche Pumpe und der gleiche elektrische<br />
Motor nicht die entsprechenden Bewertungsverfahren<br />
durchlaufen haben und miteinander verbunden werden,<br />
ist das entstehende Erzeugnis einer Konformitätsbewertung<br />
zu unterziehen.<br />
Auch nichtelektrische Geräte, Bauteile oder Baugruppen,<br />
sofern sie über eine eigene Zündquelle verfügen<br />
und in explosionsgefährlicher Atmosphäre eingesetzt<br />
werden, können in den Geltungsbereich der<br />
RL 94/9/EG fallen. Zündquellen sind im Rahmen einer<br />
Zündgefahrenanalyse vom Hersteller zu ermitteln und<br />
zu bewerten.<br />
Als Hilfsmittel für die Zündgefahrenanalyse bezüglich<br />
der RL 94/9/EG können folgende europäische Normen<br />
angewendet werden:<br />
••<br />
DN EN 1127-1: Explosionsfähige Atmosphären – Explosionsschutz<br />
– Teil 1: Grundlagen und Methodik,<br />
••<br />
DIN EN ISO 16852: Flammendurchschlagsicherungen<br />
– Leistungsanforderungen, Prüfverfahren und<br />
Einsatzgrenzen [20],<br />
••<br />
DN EN 13463-1: Nicht-elektrische Geräte für den Einsatz<br />
in explosionsgefährdeten Bereichen Teil 1:<br />
Grundlagen und Anforderungen [21],<br />
••<br />
DN EN 13463-5: Nichtelektrische Geräte zum Einsatz<br />
in explosionsgefährdeten Bereichen Teil 5: Schutz<br />
durch konstruktive Sicherheit [22].<br />
Bezogen auf das Kriterium „eigene potentielle Zündquellen“<br />
fallen zum Beispiel folgende Bauteile nicht in<br />
den Geltungsbereich der RL 94/9/EG, da sie im Allgemeinen<br />
über keine eigene Zündquelle verfügen:<br />
Stahlrohre,<br />
••<br />
Formstücke,<br />
Bild 3. Aufstellungsraum einer <strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlage<br />
EX-Zone 2 mit explosionsgeschützter elektrischer Anlage.<br />
• Rohrverbindungselemente,<br />
• Blindflansche,<br />
Handventile,<br />
Kugelhähne,<br />
••<br />
Schieber.<br />
• Durchleitungsdruckbehälter,<br />
• Schutzrohr für Messeinrichtungen,<br />
Nach bisherigem Erkenntnisstand kann davon ausgegangen<br />
werden, dass der weitaus überwiegende Teil<br />
der mechanischen Armaturen für <strong>Gas</strong>-Anlagen nicht der<br />
RL 94/9/EG unterliegen, da diese bis auf wenige Sonderfälle<br />
keine eigenen potentiellen Zündquellen aufweisen.<br />
Handwerkzeuge, wie Hammer, Leiter und Schraubenschlüssel,<br />
fallen ebenfalls nicht unter die Richtlinie,<br />
da sie über keine eigene Zündquelle verfügen. Die Verwendung<br />
dieser Werkzeuge in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen ist vom Anwender im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung<br />
zu bewerten.<br />
Eine Zündgefahrenbeurteilung kann u. U. bei Geräten<br />
erforderlich werden, wenn z. B. mechanisch bewegte<br />
Teile mit hoher Geschwindigkeit aufeinander treffen und<br />
diese in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 245<br />
Bild 4. Explosionsgeschützter<br />
Transmitter.
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Regelwerk<br />
Bild 5. Explosionsgeschützter<br />
Ventilator<br />
zur Druckerhöhung<br />
in einer<br />
Biogasanlage.<br />
Bild 6. Elektrohydraulischer<br />
Antrieb eines<br />
Mengenregelventils.<br />
werden (z. B. Regelgeräte, Sicherheitsabsperrventile).<br />
Nichtelektrische Betriebsmittel, die in den Anwendungsbereich<br />
der RL 94/9/EG fallen, da sie über eine eigene<br />
potentielle Zündquelle verfügen und in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen eingesetzt werden, sind z. B.:<br />
<strong>Gas</strong>verdichter für eine Biogasanlage (Bild 5),<br />
••<br />
Ventilator, der Abluft aus einem Raum, welcher einer<br />
EX-Zone zugeordnet ist, abgesaugt,<br />
••<br />
Kran.<br />
4. Baugruppen<br />
Besteht ein Gerät aus zwei oder mehreren Teilgeräten<br />
(z. B. Armatur mit elektrischem Antrieb, Endschaltern<br />
oder Magnetventilen, Bild 6) und enthält verschiedene<br />
nach RL 94/9/EG definierte Teilgeräte (Konformitätsbewertung<br />
durch die jeweiligen Hersteller, CE-Kennzeichnung),<br />
so führt der Hersteller der Baugruppe eine<br />
Risikobewertung der Baugruppe auf die zusätzlichen<br />
Entzündungs- und/oder anderen relevanten Gefahren<br />
durch, die infolge der endgültigen Kombination relevant<br />
werden. Werden weitergehende Gefahren festgestellt,<br />
ist eine weitere Konformitätsbewertung der Baugruppe<br />
im Hinblick auf diese Gefahren erforderlich.<br />
Konformitätserklärung sowie Betriebsanleitung müssen<br />
sich auf die Baugruppe als Ganzes beziehen. Der Hersteller<br />
trägt die Verantwortung für die Einhaltung der<br />
Richtlinie und muss in der Betriebsanleitung klare Anweisungen<br />
für Montage, Installation, Betrieb, Instandhaltung<br />
usw. geben.<br />
5. Übergangsbestimmungen<br />
Geräte, die vor dem 01.07.2003 in Verkehr gebracht wurden<br />
und den damals hierfür geltenden nationalen Vorschriften<br />
entsprachen, fallen nicht unter die RL 94/9/EG.<br />
Die Beschaffenheitsanforderungen nach den bis dahin<br />
geltenden Vorschriften bleiben weiter gültig (Bestandsschutz),<br />
eine nachträgliche Konformitätsbewertung ist<br />
nicht erforderlich. Wird ein solches Gerät, nachdem es in<br />
Verkehr gebracht wurde, repariert, ohne dass die Hauptmerkmale<br />
verändert bzw. andere Modifikationen vorgenommen<br />
wurden, fällt es ebenfalls nicht unter die<br />
RL 94/9/EG. Liegt allerdings eine wesentliche Änderung<br />
vor, müssen für dieses Gerät die Anforderungen der<br />
Richtlinie erfüllt werden.<br />
Bild 7. Mitarbeiter führen Arbeiten im Aufstellungsraum einer GDRM-<br />
Anlage durch, hierfür sind zum Schutz der Mitarbeiter besondere<br />
Maßnahmen festzulegen.<br />
6. Zusammenfassung<br />
Für elektrische Betriebsmittel, die in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen von <strong>Gas</strong>anlagen eingesetzt werden,<br />
sind die Anforderungen der RL 94/9/EG in der Regel immer<br />
zu erfüllen. Bei nichtelektrischen Betriebsmitteln,<br />
die in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden,<br />
ist eine differenzierte Betrachtungsweise vorzunehmen.<br />
Wenn eine potenzielle Zündquelle vorliegt,<br />
z. B. Schlagenergie durch schnell bewegte Teile (SAV-<br />
Fall, Schlag eines Lüfterrades am Gehäuse), Reibungsenergie<br />
(z. B. Heißlaufen eines Pumpenlagers) oder hei-<br />
April 2014<br />
246 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Regelwerk | FACHBERICHTE |<br />
ße Oberflächen, sind auch hierfür die Anforderungen<br />
der RL 94/9/EG zu erfüllen. Bauteile wie Rohrleitungen,<br />
Formstücke, Flansche, Schrauben oder Handwerkzeuge<br />
wie Leitern, Hammer oder Schraubenschlüssel verfügen<br />
nicht über eine eigene potentielle Zündquelle und fallen<br />
somit nicht in den Geltungsbereich der RL 94/9/EG<br />
(eine Konformitätserklärung nach ATEX ist damit nicht<br />
erforderlich).<br />
Für den Betrieb von EX-Anlagen bestehen in den Mitgliedsstaaten<br />
keine einheitlichen Regelungen. Die diesbezüglichen<br />
Mindestanforderungen der RL 1999/92/EG<br />
zum Schutz der Beschäftigten (Bild 7) werden national<br />
unterschiedlich umgesetzt. Maßgebend sind hier immer<br />
die jeweiligen nationalen Gesetze, Verordnungen und<br />
das zugeordnete nationale technische Regelwerk.<br />
Literatur<br />
[1] Faber, W.; Seemann, A.: Anwendung der ATEX-Richtlinie 94/9/<br />
EG auf Bauteile und Betriebsmittel von <strong>Gas</strong>anlagen; GWF-<br />
<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> 147 (2006) Nr. 2, S. 104–108.<br />
[2] RICHTLINIE 94/9/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND<br />
DES RATES vom 23. März 1994 zur Angleichung der Rechtsvorschriften<br />
der Mitgliedstaaten für Geräte und Schutzsysteme<br />
zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen.<br />
[3] RICHTLINIE 1999/92/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS<br />
UND DES RATES vom 16. Dezember 1999 über Mindestvorschriften<br />
zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und<br />
der Sicherheit der Arbeitnehmer, die durch explosionsfähige<br />
Atmosphären gefährdet werden können (Fünfzehnte Einzelrichtlinie<br />
im Sinne von Artikel 16 Absatz 1 der Richtlinie<br />
89/391/EWG).<br />
[4] Elfte Verordnung zum Produktsicherheitsgesetz (Explosionsschutzverordnung)<br />
(11. ProdSV).<br />
[5] N. N.: Anwendung der ATEX 95 – Explosionsschutzrichtlinie<br />
94/9/EG betrifft Sicherheit Nr. 1, I. Quartal 2005, S. 20–21.<br />
[6] Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der<br />
Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei<br />
der Arbeit, über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger<br />
Anlagen und über die Organisation des betrieblichen<br />
Arbeitsschutzes (Betriebssicherheitsverordnung –<br />
BetrSichV).<br />
[7] Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung<br />
– GefStoffV).<br />
[8] Faber, W.; Schmücker A.; Seemann, A. und Warszewski, P.: Explosionsschutz<br />
in <strong>Gas</strong>anlagen. GWF-<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> 144 (2003)<br />
Nr. 11, S. 666–673.<br />
[9] DVGW G 440 (M), Explosionsschutzdokument für Anlagen<br />
zur leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit mit<br />
<strong>Gas</strong>, Ausgabe April 2012<br />
[10] ATEX-LEITLINIEN – Leitlinien zur Anwendung der Richtlinie<br />
94/9/EG des Europaparlaments und des Rates vom 23. März<br />
1994 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten<br />
für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen<br />
Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen<br />
[11] EIN EN 1127, Explosionsfähige Atmosphären – Explosionsschutz<br />
– Teil 1: Grundlagen und Methodik; Deutsche Fassung<br />
EN 1127-1:2011<br />
[12] DIN EN 60079-0, VDE 0170-1, Explosionsgefährdete Bereiche<br />
– Teil 0: Betriebsmittel – Allgemeine Anforderungen (IEC<br />
60079-0:2011, modifiziert + Cor.: 2012); Deutsche Fassung<br />
EN 60079-0:2012<br />
[13] DIN EN 60079-1, VDE 0170-5, Explosionsfähige Atmosphäre<br />
– Teil 1: Geräteschutz durch druckfeste Kapselung „d“ (IEC<br />
60079-1:2007); Deutsche Fassung EN 60079-1:2007<br />
[14] DIN EN 60079-7, VDE 0170-6, Explosionsfähige Atmosphäre<br />
– Teil 7: Geräteschutz durch erhöhte Sicherheit „e“ (IEC<br />
60079-7:2006); Deutsche Fassung EN 60079-7:2007<br />
[15] DIN EN 60079-11, VDE 0170-7, Explosionsgefährdete Bereiche<br />
– Teil 11: Geräteschutz durch Eigensicherheit „i“ (IEC<br />
60079-11:2011 + Cor.: 2012); Deutsche Fassung EN 60079-<br />
11:2012.<br />
[16] DIN EN 60079-5, VDE 0170-4, Explosionsfähige Atmosphäre<br />
– Teil 5: Geräteschutz durch Sandkapselung „q“ (IEC 60079-<br />
5:2007); Deutsche Fassung EN 60079-5:2007.<br />
[17] DIN EN 60079-2, VDE 0170-3, Explosionsfähige Atmosphäre<br />
– Teil 2: Geräteschutz durch Überdruckkapselung „p“ (IEC<br />
60079-2:2007); Deutsche Fassung EN 60079-2:2007.<br />
[18] DIN EN 60079-18, VDE 0170-9, Explosionsfähige Atmosphäre<br />
– Teil 18: Geräteschutz durch Vergusskapselung „m“ (IEC<br />
60079-18:2009 + Corrigendum 2009); Deutsche Fassung EN<br />
60079-18:2009.<br />
[19] DIN EN 60079-28, VDE 0170-28, Explosionsfähige Atmosphäre<br />
– Teil 28: Schutz von Einrichtungen und Übertragungssystemen,<br />
die mit optischer Strahlung arbeiten (IEC 60079-<br />
28:2006); Deutsche Fassung EN 60079-28:2007.<br />
[20] DIN EN ISO 16852, Flammendurchschlagsicherungen – Leistungsanforderungen,<br />
Prüfverfahren und Einsatzgrenzen<br />
(ISO 16852:2008, einschließlich Cor. 1:2008 und Cor. 2:2009);<br />
Deutsche Fassung EN ISO 16852:2010.<br />
[21] DIN EN 13463-1, Nicht-elektrische Geräte für den Einsatz in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen – Teil 1: Grundlagen und<br />
Anforderungen; Deutsche Fassung EN 13463-1:2009.<br />
[22] DIN EN 13463-5, Nicht-elektrische Geräte für den Einsatz in<br />
explosionsgefährdeten Bereichen – Teil 5: Schutz durch konstruktive<br />
Sicherheit ‚c‘; Deutsche Fassung EN 13463-5:2011.<br />
Autoren<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Faber<br />
Thyssengas GmbH |<br />
Abteilungsleiter Stationen |<br />
Duisburg |<br />
Tel.: +49 203 70909-2817 |<br />
E-Mail: wolfgang.faber@thyssengas.com<br />
Dr.-Ing. Albert Seemann<br />
BG ETEM – Berufsgenossenschaft Energie<br />
Textil Elektro Medienerzeugnisse |<br />
Köln |<br />
Tel.: +49 221 3778-6164 |<br />
E-Mail: seemann.albert@bgetem.de<br />
Dipl.-Ing. Andreas Schrader<br />
DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und<br />
Wasserfaches e. V. |<br />
Bereich <strong>Gas</strong>versorgung |<br />
Bonn |<br />
Tel.: +49 228 9188-982 |<br />
E-Mail: schrader@dvgw.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 247
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Temperaturregelung in<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmanlagen – Teil 1<br />
Messen · Steuern · Regeln, <strong>Gas</strong>druckregelanlagen, isenthalpe Drosselung, <strong>Gas</strong>vorwärmung,<br />
Wärmeübertrager, Leistungsregelung, Temperaturfahrkurve<br />
Jens Mischner, Robert Sorowsky und Andreas Huhn<br />
Im vorliegenden Beitrag wurden grundsätzliche Fragen<br />
der Regelung von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen erörtert<br />
und begründet, dass die Regelung der Leistung von<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmern über eine lastabhängig geführte<br />
Heizwassertemperatur dem Stand der Technik entspricht.<br />
Entsprechende hydraulische Schaltungsvorschläge<br />
wurden angegeben. Die prinzipielle Einbindung<br />
der Regelung der <strong>Gas</strong>vorwärmanlage in die<br />
Stationsautomatisierung wurde erläutert und ein Algorithmus<br />
zur Vorausberechnung der erforderlichen<br />
Vorlauftemperatur entwickelt und an einem Beispiel<br />
dargelegt.<br />
Temperature control in gas pre-heating facilities<br />
In the article on hand the fundamental questions of<br />
regulation of gas pre-heating stations were discussed<br />
and substantiated that the control of the power of the<br />
gas pre-heaters through a load dependent guided<br />
heating water temperature corresponds to the state of<br />
technology. Corresponding hydraulic set-up propositions<br />
were established. The fundamental integration<br />
of the gas pre-heating facility control into the station<br />
automation was discussed and an algorithm for the<br />
pre-computation of the required inlet temperature<br />
was developed and explained with an example.<br />
1. Einführung, Ausgangssituation<br />
In größeren <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen ist häufig eine <strong>Gas</strong>vorwärmung<br />
vorzusehen, die es optimal zu gestalten<br />
gilt; siehe [1] bis [9]. Sieht man zunächst von der wasserseitigen<br />
Einbindung eines Wärmeerzeugers ab, dann<br />
entspricht eine solche Anlage in etwa einem Fließschema<br />
gemäß Bild 1.<br />
Vorwärmanlagen für GDRMA, die in den Jahren bis<br />
etwa 2000 errichtet worden sind, weisen in aller Regel<br />
folgende Merkmale auf:<br />
••<br />
Einsatz einfacher Wärmeerzeuger mit relativ geringem<br />
Nennwirkungsgrad, häufig überbemessen<br />
Bild 1. <strong>Gas</strong>druckregelung mit Vorwärmung – Verfahrensschema.<br />
••<br />
Betrieb der Wärmeerzeuger mit konstanter und<br />
relativ hoher Vorlauftemperatur<br />
••<br />
wasserseitige Drosselregelung der Leistung des<br />
Wärmeübertragers mit der <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />
als Regelgröße, keine Erfassung der aktuellen Vorwärmleistung<br />
••<br />
nicht optimierbares Anfahrverhalten<br />
••<br />
wasserseitige Hydraulik: ohne besonderes Augenmerk<br />
ausgeführt, Pumpen nicht regelbar und üblicherweise<br />
überbemessen<br />
Das entspricht nicht dem Stand der Technik; häufig stehen<br />
die Wärmeerzeuger von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen zur<br />
Erneuerung an, da deren Lebensdauer gemäß VDI 2067<br />
Teil 1 bei etwa 15 – 20 Jahren liegt. Der oben kurz charakterisierte<br />
Status quo führt beim Betrieb der Anlagen<br />
dann zwangsläufig zu folgenden unbefriedigenden Betriebscharakteristika:<br />
••<br />
geringe Jahresnutzungsgrade der Wärmebereitstellung<br />
(häufig zwischen 60 und 70 %) durch (unnötig)<br />
hohe Systemtemperaturen und Takten der Wärmeerzeuger<br />
=> hoher Brennstoffbedarf (Primärenergie,<br />
Treibhausgasemissionen), hohe Betriebskosten<br />
••<br />
ungünstiges Betriebsverhalten der Wärmeerzeuger<br />
bei Teillast<br />
••<br />
ausgeprägtes Takten der Wärmeerzeuger, da eine<br />
gleitende Lastanpassung mit der <strong>Gas</strong>temperatur als<br />
Regelgröße nicht möglich ist<br />
April 2014<br />
248 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
••<br />
Anfahrverhalten der Wärmeerzeuger ohne Laster-<br />
••<br />
durch wasserseitige Drosselregelung der Wärme-<br />
fassung häufig problematisch und nicht optimierbar<br />
übertragerleistung: geringe Regelgüte und schwierige<br />
Ausregelung kleiner Leistungen, instabiler Betrieb<br />
des Drosselventils => instabile Ausregelung<br />
der <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />
••<br />
durch hohe Systemtemperaturen: keine Möglichkeit<br />
des effizienten Einsatzes moderner Wärmeerzeuger<br />
(Brennwerttechnik) bzw. der Einbindung regenerativer<br />
Energieträger (z. B. Solartechnik)<br />
••<br />
infolge fehlenden hydraulischen Abgleichs hohe<br />
Wassermengenströme in der Anlage: sehr geringe<br />
Temperaturspreizung über dem <strong>Gas</strong>vorwärmer, hoher<br />
Hilfsenergieverbrauch, resp. -kosten<br />
Das regelungstechnische Verhalten der <strong>Gas</strong>vorwärmanlage<br />
(Streckenkennlinie) wurde detailliert beispielsweise<br />
in [5] bzw. [6] analysiert und erörtert. Demgemäß<br />
waren für eine optimierte <strong>Gas</strong>vorwärmanlage folgende<br />
Prämissen einzuhalten:<br />
••<br />
Temperaturregelung des Vorwärmers (Vermeiden<br />
der wasserseitigen Massestromregelung zur Leistungsanpassung,<br />
ggf. „Feinjustierung“ der Vorwärmerleistung<br />
durch Drosselung des Wassermengenstroms<br />
in Abhängigkeit der <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />
als maßgebende Regelgröße)<br />
••<br />
niedrige Systemtemperaturen, insbesondere niedrige<br />
Vorlauftemperaturen in Verbindung mit dann<br />
entsprechend abgesenkten Rücklauftemperaturen<br />
••<br />
hohe wasserseitige Temperaturspreizung über dem<br />
Wärmeübertrager<br />
Das bedeutet für die Gestaltung einer zeitgemäßen<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmanlage 1 :<br />
••<br />
lastabhängige Fahrweise der Vorwärmanlage mit<br />
niedrigen Systemtemperaturen und Regelung der<br />
Vorlauftemperatur in Übereinstimmung mit den<br />
wärmetechnischen Charakteristika der eingesetzten<br />
Wärmeübertrager<br />
1 Der hier grob skizzierte Lösungsansatz ist im Bereich der Gebäudeheizung<br />
längst Stand der Dinge: Gebäudeheizungsanlagen<br />
werden prinzipiell lastabhängig, d. h. mit außentemperaturabhängiger<br />
Vorlauftemperatur („Heizkurve“) betrieben; eine raumspezifische<br />
Feinanpassung der Leistung des Wärmeübertragers<br />
(hier: Heizkörper) erfolgt über ein Thermostatventil in Abhängigkeit<br />
von der Regelgröße Raumtemperatur. Abgestimmt auf<br />
den Typ des eingesetzten Wärmeerzeugers (Niedertemperaturkessel,<br />
Brennwertkessel, Wärmepumpe etc.) werden hydraulische<br />
Schaltungen, Automatisierungslösungen und Systemtemperaturen<br />
gewählt. Insbesondere in Kombination mit brennwertnutzenden<br />
Anlagen bzw. Wärmepumpen ist besonders auf<br />
niedrige Systemtemperaturen mit hohen Temperaturspreizungen<br />
zu achten. Hydraulischer Abgleich ist Stand der Technik. Auf<br />
diese Weise lassen sich entsprechend hohe Jahresnutzungsgrade<br />
der Wärmebereitstellung realisieren.<br />
••<br />
Wahl passender heizungsseitiger hydraulischer<br />
Schaltungen, hydraulischer Abgleich<br />
Nach Einschätzung der Verfasser wird bei einer Erneuerung<br />
der Wärmerzeugungseinheit einer <strong>Gas</strong>vorwärmung<br />
stets auch eine Einsparung an Brennstoff für die<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmung wirksam. Das Einsparpotential liegt<br />
häufig in einer Größenordnung von 20 % bis 35 %, ist also<br />
somit für jeden Netzbetreiber a priori interessant. Die<br />
Einsparung an Brennstoffenergie hat neben dem offensichtlichen<br />
monetären Aspekt auch einen verminderten<br />
Primärenergieeinsatz zur Folge, ebenso eine Reduzierung<br />
der Treibhausgasemissionen.<br />
Die SWE Netz GmbH hat versucht, diese Maßgaben<br />
bei der Erneuerung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage umzusetzen.<br />
Hierfür wurden diverse Vorüberlegungen im Hinblick<br />
auf die Neugestaltung der o. a. <strong>Gas</strong>vorwärmanlage<br />
angestellt ([10] bis [12]) bzw. Erkenntnisse früherer Untersuchungen<br />
zur Konzipierung der technischen Lösung<br />
genutzt ([13], [14]).<br />
Im Zuge der regelungstechnischen Einbindung der<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmanlage war es erforderlich, der wärmeerzeugerseitigen<br />
Regelung einen Sollwert für die Vorlauftemperatur<br />
vorzugeben. Diese Vorgabe muss seitens<br />
der Stationsautomatik generiert (vorgegeben, berechnet,<br />
…) werden. Mit dieser Problematik setzt sich der<br />
vorliegende Beitrag auseinander. Erste Ansätze zur Erstellung<br />
einer entsprechenden Temperaturfahrkurve<br />
hat Sorowsky [11] vorgelegt. Diese werden im vorliegenden<br />
Beitrag verallgemeinert und zu einem einfach zu<br />
handhabenden Algorithmus weiterentwickelt.<br />
In den folgenden Abschnitten sollen zunächst die<br />
wichtigsten physikalischen Grundzusammenhänge zusammengestellt<br />
werden.<br />
2. Physikalische Grundzusammenhänge<br />
2.1 <strong>Gas</strong>vorwärmleistung<br />
Die erforderliche Leistung eines <strong>Gas</strong>vorwärmsystems<br />
kann gemäß DVGW-G 499 berechnet werden; siehe<br />
hierzu, was das technische Regelwerk angeht [15] bzw.<br />
[16]. Ausführliche Kommentierungen zu diesem Sachgebiet<br />
finden sich beispielsweise in [17] bzw. [18]. Alle<br />
erforderlichen Stoffwerte, wie beispielsweise die spezifische<br />
Wärmekapazität bzw. Joule-Thomson-Koeffizienten<br />
können gemäß [18] bzw. [19] berechnet werden. Die<br />
thermodynamischen Zustandsänderungen in einer<br />
<strong>Gas</strong>-Druckregelanlage mit Vorwärmung entsprechen<br />
den üblichen Modellannahmen (isobare Vorwärmung<br />
im Wärmeübertrager mit nachfolgender isenthalper<br />
Drosselung im <strong>Gas</strong>-Druckregler) Bild 2.<br />
Die Wärmeleistung, die im Wärmeübertrager der<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmanlage von einem Wärmeträger (in der Regel<br />
Wasser oder Wasser-Glykol-Gemisch) an den <strong>Erdgas</strong>strom<br />
zu übertragen ist, gehorcht Gl. (1) (siehe Bild 2):<br />
Q<br />
= m<br />
⋅Δh<br />
(1)<br />
VW G VW<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 249
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Ersatzweise lässt sich schreiben (ausführlich in [17],<br />
[18]):<br />
( )<br />
Q<br />
= c ⋅ρ ⋅V<br />
⋅ t<br />
2−t<br />
1<br />
(2)<br />
VW pG , nG , n,G<br />
G G<br />
mit<br />
( )<br />
tG 2<br />
= t<br />
,<br />
+ μ ⋅ p −p<br />
Gout JT in out<br />
Es gilt selbstverständlich<br />
(3)<br />
tG1 = tG , in<br />
(4)<br />
In [17] bzw. [18] finden sich ausführliche Hinweise zur<br />
korrekten Ermittlung der zu verwendenden Stoffwerte.<br />
Hierauf sei an dieser Stelle lediglich hingewiesen.<br />
2.2 Bilanzgleichungen Wärmeübertrager<br />
Unterstellt man für einen allgemeinen Fall, dass über die<br />
äußere Hülle des Wärmeübertragers Wärmeverluste an<br />
die Umgebung möglich sind, dann ist dieser unter Berücksichtigung<br />
eines entsprechenden Wirkungsgrades<br />
für folgende Leistung zu bemessen:<br />
Q<br />
<br />
Q = VW<br />
WÜ<br />
ηWÜ<br />
(5)<br />
Bild 2. Thermodynamische Zustandsänderungen bei der<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmung und isenthalpen Drosselung im h,s-Diagramm.<br />
Nach Einschätzung der Verfasser sollte bei einem<br />
dem Stand der Technik entsprechenden wärmegedämmten<br />
Wärmeübertrager von η WÜ = 1 auszugehen<br />
sein.<br />
Nachfolgend sollen einige wichtige Bilanzgleichungen<br />
zur Beschreibung der Wärmeübertrager zusammengestellt<br />
werden. Als Wärmeübertrager in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen<br />
haben sich Rohrbündelwärmeübertrager<br />
etabliert; siehe [1] bis [3]. Diese sind in der Literatur zum<br />
Themenkreis „Wärmeübertrager“ vielfach dargestellt<br />
und beschrieben worden, siehe beispielsweise [20], [21]<br />
bzw. [22], [23]. Selbstverständlich ist eine große Zahl<br />
weiterer Veröffentlichungen verfügbar. Die Verfasser haben<br />
im Wesentlichen die o. g. Quellen genutzt.<br />
Die Abbildungen gemäß Bild 3 und Bild 4 vermitteln<br />
einen Eindruck von der Einbausituation liegender<br />
Rohrbündelwärmeübertrager als <strong>Gas</strong>vorwärmer in <strong>Gas</strong>-<br />
Druckregelanlagen. Die Stromführung in Wärmeübertragern<br />
dieser Bauart entspricht im Grundsatz der in<br />
Bild 5 dargestellten. Es kann kein reiner Gegenstrom<br />
realisiert werden, jedoch entspricht der technisch mögliche<br />
Kreuz-Gegenstrom mit wasserseitigen Umlenkungen<br />
diesem weitestgehend.<br />
Gleiches gilt auch in Bezug auf verfügbare Quellen<br />
zur wärmetechnischen Berechnung von Wärmeübertragern.<br />
Die Verfasser verweisen exemplarisch auf [24] und<br />
[25] bzw. [26] bis [32]. „Standardmäßig“ haben wir [26]<br />
zu Rate gezogen. Die Leistung eines Wärmeübertragers,<br />
seine wärmeübertragende Fläche und die hierbei wirksame<br />
mittlere Temperaturdifferenz zwischen dem wärmenden<br />
und dem erwärmten Fluidstrom sind gemäß<br />
Gl. (6) miteinander verknüpft:<br />
Q = ( k⋅A)⋅Δt m<br />
WÜ<br />
(6)<br />
Außerdem gilt, dass der an den zu erwärmenden Fluidstrom<br />
übertragene Wärmestrom gleich dem aus dem<br />
wärmenden Fluidstrom abgegebenen ist (Wärmestrombilanz):<br />
Bild 3. Liegender Rohrbündelwärmeübertrager als <strong>Gas</strong>vorwärmer in<br />
einer GDRA, ungedämmt.<br />
Q c V t t c V<br />
HVW<br />
=<br />
pG ,<br />
⋅ρnG ,<br />
⋅<br />
n,G<br />
⋅( G2−<br />
G1)= W⋅ρW⋅ W⋅( tW1−tW2)<br />
(7)<br />
April 2014<br />
250 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
Die mittlere Temperaturdifferenz kann für Gegenstrom-<br />
Wärmeübertrager (Index „cf“: counter flow) explizit berechnet<br />
werden:<br />
( tW1−tG2)−( tW2−tG1)<br />
Δtmcf<br />
,<br />
=<br />
(8)<br />
⎛ tW<br />
−t<br />
⎞<br />
1 G2<br />
ln⎜<br />
⎟<br />
⎝ tW2−tG1⎠<br />
Bei vom reinen Gegenstrom abweichender Stromführung<br />
ist eine Korrektur der mittleren Temperaturdifferenz<br />
erforderlich. Der hierfür verwendete Korrekturfaktor<br />
findet sich beispielsweise in [26] und kann dort grafisch<br />
bestimmt werden.<br />
Die treibende Temperaturdifferenz ist bekanntermaßen<br />
stets als sog. logarithmische Temperaturdifferenz<br />
(siehe Gl. (15)) zu berechnen:<br />
( th 1−tc2)−( th2−tc1)<br />
Δtmcf<br />
,<br />
=<br />
(15)<br />
⎛ th<br />
−t<br />
⎞<br />
1 c2<br />
ln⎜<br />
⎟<br />
⎝ th<br />
−tc<br />
⎠<br />
2 1 <br />
Glück hat sich mehrfach intensiv mit dieser Problemstellung<br />
auseinandergesetzt und entsprechende Gebrauchsgleichungen<br />
für heizungstechnische Belange<br />
erarbeitet; siehe [29] und [34] bis [37].<br />
Δt<br />
m<br />
= φ ⋅Δt<br />
,<br />
(9)<br />
m cf<br />
Für Rohrbündelwärmeübertrager der hier in Rede stehenden<br />
Bauart wird in [33] eine einfach zu handhabende<br />
analytische Bestimmungsgleichung für den o. a. Korrekturfaktor<br />
zur Anpassung der mittleren Temperaturdifferenz<br />
mitgeteilt. Es gilt:<br />
⎛ 1−<br />
P ⎞<br />
lg⎜<br />
⎟<br />
− ⋅<br />
φ=<br />
⎝1<br />
RP⎠<br />
⎡ ⎛<br />
⎢<br />
,<br />
−<br />
⋅( 1−<br />
)⋅ lg 1+ 23 ⎜<br />
⎢ ⎜ R<br />
n R ⎢ ⋅lg<br />
1<br />
R<br />
⎜<br />
⎢ ⎜ ⎛ 1−<br />
P ⎞<br />
⎢ ⎜ R ⋅⎜<br />
⎟<br />
⎣ ⎝ ⎝1−RP<br />
⋅ ⎠<br />
mit<br />
n – Anzahl der Umlenkungen<br />
1<br />
n<br />
−<br />
(10)<br />
⎞⎤<br />
⎟⎥<br />
⎟⎥<br />
⎟⎥<br />
⎟⎥<br />
1⎟⎥<br />
⎠⎦<br />
Bild 4. Liegender Rohrbündelwärmeübertrager als <strong>Gas</strong>vorwärmer in einer<br />
GDRA, mit Wärmedämmung.<br />
t<br />
P =<br />
t<br />
−t<br />
−t<br />
G2 G1<br />
W1 G1<br />
R t t W<br />
−<br />
=<br />
t −t<br />
1 W2<br />
G2 G1<br />
(11)<br />
(12)<br />
Bei der Wärmeübertragerberechnung verwendet man<br />
auch die Wärmekapazitätenströme als selbstän dige<br />
Größen (Bezeichnungen in Anlehnung an [26]):<br />
C = c ⋅ m = c ⋅ρ<br />
⋅V<br />
G p, G G pG , nG , nG ,<br />
(13)<br />
Bild 5. Stromführung in <strong>Gas</strong>vorwärmern. Bilanzgrößen.<br />
C = c ⋅ m = c ⋅ρ<br />
⋅V<br />
W W W W W W<br />
(14)<br />
Für die Verhältnisse in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen dürfte regelmäßig<br />
Ċ W > Ċ G gelten.<br />
Nachfolgend sollen, quasi in einer Nebenuntersuchung,<br />
nochmals einige Überlegungen zur Ermittlung<br />
der mittleren Temperaturdifferenz angestellt werden.<br />
2.3 Mittlere Temperaturdifferenz<br />
Für die Erörterung dieser Problematik soll von den Temperaturverhältnissen<br />
gemäß Bild 6 ausgegangen werden.<br />
Bild 6. Temperaturverhältnisse für Gegenstromwärmeübertrager, (a):<br />
Ċ h > Ċ c , (b): Ċ h < Ċ c ; in Anlehnung an Figure 2.6 aus [26].<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 251
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Bild 7.<br />
Differenz<br />
zwischen dem<br />
arithmetischen<br />
Mittel der<br />
Temperaturen<br />
des warmen<br />
und kalten<br />
Fluidstroms.<br />
Für unsere Belange (siehe unten, Abschnitt 3.2) stellt<br />
sich die Frage, ob nicht auch die Differenz der arithmetischen<br />
Mittelwerte der Fluidtemperaturen auf der warmen<br />
und kalten Seite des Wärmeübertragers eine<br />
brauchbare Größe darstellen. Die wirksame Temperaturdifferenz<br />
wäre dann gemäß Gl. (16) anzuschreiben; grafisch<br />
entspräche dieser Ansatz Bild 7.<br />
Δt<br />
t + t t + t<br />
−<br />
2 2<br />
h1 h2 c1 c2<br />
marith , .<br />
=<br />
(16)<br />
Es ist die Frage zu beantworten, ob der thermodynamisch<br />
exakte Wert für die Temperaturdifferenz (Δt m,cf )<br />
und die uns interessierende Näherung (Δt m,arith. ) einigermaßen<br />
gut übereinstimmen:<br />
Δt<br />
mcf ,<br />
?<br />
≈Δt<br />
m, arith.<br />
(17)<br />
Die Verfasser wollen versuchen, hierfür eine verallgemeinerbare<br />
Antwort zu finden. Es bietet sich an, anstelle<br />
der eigentlichen Temperaturdifferenz (Δt m ) eine bezogene<br />
(dimensionslose) Größe gemäß Gl. (18) einzuführen:<br />
Δtm<br />
t −t<br />
h1 c2<br />
(18)<br />
Aus Gl. (15) folgt für die mittlere logarithmische Temperaturdifferenz<br />
direkt:<br />
⎛ th2−t<br />
⎞<br />
c1<br />
1−⎜<br />
⎟<br />
Δtmcf<br />
,<br />
th<br />
1<br />
tc2<br />
=<br />
⎝ − ⎠<br />
th<br />
1−tc2<br />
⎛ th<br />
1−t<br />
⎞<br />
(19)<br />
c2<br />
ln⎜<br />
⎟<br />
⎝ th2−tc1⎠<br />
Nach einer kurzen Umformung erhält man:<br />
⎛ th2−t<br />
⎞<br />
c1<br />
⎜ ⎟ −1<br />
Δtmcf<br />
,<br />
th<br />
1<br />
tc2<br />
=<br />
⎝ − ⎠<br />
(20)<br />
th<br />
1−tc2<br />
⎛ th2−t<br />
⎞<br />
c1<br />
ln⎜<br />
⎟<br />
⎝ th<br />
1−tc2<br />
⎠<br />
mit<br />
⎛ t<br />
τ= ⎜<br />
⎝ t<br />
−t<br />
−t<br />
h2 c1<br />
h1 c2<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
(21)<br />
Unter Verwendung von Gl. (21) lässt sich Gl. (20) nunmehr<br />
in kurzer Notation fixieren:<br />
Δt<br />
,<br />
t −t<br />
mcf<br />
h1 c2<br />
τ 1<br />
= − (22)<br />
ln( τ)<br />
Strebt man eine weitere Vereinfachung von Gl. (22) an,<br />
dann kann die Logarithmusfunktion im Nenner von Gl.<br />
(22) als Reihe entwickelt werden; siehe [38], [39] 2 . Das<br />
hat Glück ([34] bis [37]) in anderem Zusammenhang<br />
ebenfalls zielführend getan. Daher sollte es sich ggf.<br />
lohnen, diese Möglichkeit der Vereinfachung von Gl.<br />
(22) zu prüfen. Entwickelt man den Nenner von Gl. (22)<br />
als Potenzreihe, bricht diese Reihenentwicklung mit<br />
dem zweiten Glied ab und bringt das Ergebnis in eine<br />
bequem handhabbare Form, dann erhält man zunächst<br />
als Zwischenergebnis Gl. (23):<br />
Δtmcf<br />
, 2<br />
=<br />
(23)<br />
t t t t<br />
h1−<br />
c2 h2−<br />
c1<br />
3−<br />
t −t<br />
h1 c2<br />
Unter Verwendung des bereits eingeführten Parameters<br />
τ lässt sich das Zwischenresultat gemäß Gl. (23) weiter<br />
modifizieren und mit Gl. (24) als Näherungslösung der<br />
exakten Bestimmungsgleichung durch eine Reihenentwicklung<br />
als Endergebnis notieren:<br />
Δt<br />
,<br />
t −t<br />
mcf<br />
h1 c2<br />
2<br />
= (24)<br />
3 −τ<br />
Bringt man die Differenz der arithmetischen Mittel der<br />
Temperaturen auf beiden Seiten des Wärmeübertragers<br />
in eine analoge Form, ergibt sich aus Gl. (16) direkt die<br />
entsprechende dimensionslose Größe (Gl. (26)):<br />
Δtmarith<br />
, . 1 ⎛ th2 tc1<br />
th<br />
1<br />
tc2<br />
2 1 − ⎞<br />
= ⋅ ⎜ + ⎟ (25)<br />
− ⎝ th<br />
1−tc2<br />
⎠<br />
bzw.<br />
Δtmarith<br />
, . 1<br />
= ⋅ (<br />
t −t<br />
2 1 + τ)<br />
(26)<br />
h1 c2<br />
Schätzt man den Parameter τ in breiten Grenzen großzügig<br />
ab, sollte für die Belange der <strong>Gas</strong>vorwärmung ein<br />
Bereich von 0,15 ≤ τ ≤ 2 maßgebend sein; in diesem<br />
Falle sind auch unnötig hohe, aber in der Praxis übliche<br />
wasserseitige Vorlauftemperaturen erfasst. Beschränkt<br />
man sich auf sinnvoll niedrige Vorlauftemperaturen,<br />
dann bewegt sich der Parameter τ eher im Bereich 0,30<br />
≤ τ ≤ 2. In Bild 8 wurden die drei Bestimmungsgleichungen<br />
für die Mittelwerte der Temperaturdifferenzen über<br />
2 Die Verfasser danken Herrn Prof. Dr. rer. nat. habil. Christian Zylka,<br />
Fachhochschule Erfurt, für die freundliche Unterstützung bei<br />
der Diskussion diverser Fragen der Reihenentwicklung verschiedener<br />
Ansatzfunktionen.<br />
April 2014<br />
252 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
dem Parameter τ aufgetragen. Es erweist sich, dass die<br />
Differenz der arithmetischen Mittelwerte der Temperaturen<br />
auf der warmen und kalten Seite des Wärmeübertragers<br />
zu einigermaßen akzeptablen Werten führen;<br />
die Näherungsgleichung durch Reihenentwicklung erscheint<br />
als Approximation dahingegen ungeeignet.<br />
Unter den Randbedingungen, die für Rohrbündelwärmeübertrager<br />
als <strong>Gas</strong>vorwärmer charakteristisch<br />
sind, gilt also:<br />
Δt<br />
≈ Δt<br />
mcf , m, arith.<br />
(27)<br />
Für die weiteren Ableitungen zur Erstellung von Temperaturfahrkurven<br />
für Vorwärmanlagen sind noch einige<br />
Überlegungen zum sog. (k · A)-Wert erforderlich. Diese<br />
werden nachfolgend dargelegt.<br />
2.4 (k · A)-Wert des Wärmeübertragers<br />
Das Produkt aus dem Wärmedurchgangskoeffizienten k<br />
und der wärmeübertragenden Fläche A bezeichnet man<br />
als (k·A)-Wert. Dieser findet sich beispielsweise in Gl. (6).<br />
Diskutiert werden soll nunmehr ein beliebiger Lastfall.<br />
Kennt man die Vorwärmleistung, z. B. indem man<br />
diese gemäß Gl. (2) aus gemessenen Werten für die gasseitigen<br />
Drücke, Temperaturen und Volumenstrom berechnet<br />
und zusätzlich die mittlere Temperaturdifferenz<br />
aus Messwerten für die gas- und wasserseitigen Temperaturen<br />
ermittelt, dann lässt sich das Produkt aus Wärmedurchgangskoeffizient<br />
und Wärmeübertragerfläche<br />
unkompliziert (für jeden x-beliebigen Lastfall) bestimmen.<br />
Es gilt einfach:<br />
Q<br />
( k⋅<br />
A)= (28)<br />
ΔWÜ<br />
t m<br />
Für den Auslegungsfall (Zeiger „+“) würde analog gelten:<br />
+<br />
+ QWÜ ( k⋅<br />
A) = (29)<br />
+<br />
Δ<br />
t m<br />
Diese Größe lässt sich beispielsweise aus den Auslegungsunterlagen<br />
des Wärmeübertragerherstellers entnehmen<br />
oder an einem vorhandenen in Betrieb befindlichen<br />
Wärmeübertrager durch einen Messversuch ([11],<br />
[13], [14]) bei Auslegungsbedingungen bestimmen.<br />
Analog lässt sich der (k · A)-Wert auch für beliebige Lastfälle,<br />
nicht nur den Auslegungsfall, messtechnisch ermitteln.<br />
Hierbei ist zu beachten, dass bei in Betrieb befindlichen<br />
Anlagen die hierfür erforderlichen Daten bei<br />
einer typischen messtechnischen Ausstattung der GD-<br />
RA nicht komplett aus Betriebsmessungen vorliegen.<br />
Das betrifft insbesondere die Temperaturen auf der<br />
Wasserseite des Wärmeübertragers. Es ist dann erforderlich,<br />
eine entsprechende Messkampangne in Vorbereitung<br />
der Anlagenumstellung durchzuführen, die<br />
häufig nur einen beschränkten Zeitraum und daher nur<br />
Bild 8. Grafische Auswertung von Gl. (22) (exakte Gleichung),<br />
Gl. (24) (Näherungsgleichung durch Reihenentwicklung) und<br />
Gl. (26) (Differenz arithmetischer Mittelwerte).<br />
ein beschränktes Spektrum an Lastfällen erfasst. Optimal<br />
wäre es jedoch, über Messwerte eines vollen Betriebsjahres<br />
zu verfügen, um die wärmetechnischen<br />
Charakteristika des eingesetzten <strong>Gas</strong>vorwärmers sicher<br />
zu beurteilen. Das lässt sich nur mit einer entsprechenden<br />
automatisierten Datenerfassungslösung realisieren,<br />
die wünschenswerterweise auch die Datenauswertung<br />
umfasst. Die Verfasser unterstellen, dass solche<br />
Datenerfassungs- und -auswertungslösungen mit wirtschaftlich<br />
vertretbarem Aufwand erstellt werden können.<br />
Selbstverständlich wären die in Rede stehenden<br />
Daten, d. h. die (k · A)-Werte bei Teillast und der (k · A) + -<br />
Wert bei Volllast, auch vom Hersteller des <strong>Gas</strong>vorwärmers<br />
rechnerisch simulierbar.<br />
Es ist sicher einzusehen, dass sich der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
in Abhängigkeit von den wasser- bzw.<br />
gasseitigen Strömungsverhältnissen verändern wird.<br />
Zudem ist klar, dass der wasserseitige Wärmeübergangskoeffizient<br />
deutlich größer sein wird als der gasseitige.<br />
Der Wärmedurchgangswiderstand der Rohre<br />
des Rohrbündels ist im Vergleich mit dem gasseitigen<br />
Wärmeübergangswiderstand sehr gering. Die entscheidende<br />
Größe für die Beschreibung des Teillastverhaltens<br />
wird daher der <strong>Gas</strong>volumenstrom sein.<br />
In Anlehnung an [40] bzw. [41] soll die Abhängigkeit<br />
des (k · A)-Werts vom Wasser- bzw. <strong>Gas</strong>strom wie folgt<br />
erfasst werden 3 :<br />
3 In [40] bzw. [41] wird für inkompressible Fluide anstelle der Volumenstromverhältnisse<br />
das jeweilige Massestromverhältnis<br />
verwendet. Letztlich wird die Veränderung des (k·A)-Wertes<br />
durch die Veränderung der Wärmeübergangskoeffizienten verursacht.<br />
Die Verfasser gehen daher für <strong>Gas</strong>vorwärmer davon<br />
aus, dass insbesondere gasseitig anstelle des Massestromverhältnisses<br />
die Relation der Betriebsvolumenströme die maßgebende<br />
Größe darstellt.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 253
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
( k⋅<br />
A)<br />
k VW<br />
= = ⎛ <br />
( k⋅<br />
A)<br />
k ⎝ ⎜ ⎞<br />
V<br />
⎟<br />
W ⎠<br />
ϕW<br />
V<br />
⋅ ⎛ <br />
⎝ ⎜ V<br />
B, G<br />
+ + + +<br />
BG ,<br />
ϕG<br />
⎞<br />
⎟ (30)<br />
⎠<br />
( k⋅<br />
A)= k⋅A<br />
⎛ V<br />
⎜<br />
⎝ V<br />
p<br />
p<br />
T<br />
T<br />
K<br />
K<br />
+<br />
+ nG in in in<br />
( ) ⋅ ⋅ ⋅ ⋅<br />
, +<br />
+ +<br />
nG , in in in<br />
ϕG<br />
⎞<br />
⎟<br />
(36)<br />
⎠<br />
Unbekannt bzw. nur näherungsweise abschätzbar sind<br />
zunächst φ W und φ G . Nach [40], [41] sollten folgende<br />
Größenordnungen der Parameter φ W und φ G zu erwarten<br />
sein:<br />
φ W ≈ 0 … 0,15 (geringe Abhängigkeit des (k·A)-<br />
Werts von der Änderung des Wasserstroms<br />
über den Wärmeübertrager)<br />
φ W ≈ 0,30 … 0,55 (spürbare Abhängigkeit des (k·A)-<br />
Werts von der Änderung des <strong>Gas</strong>stroms<br />
über den Wärmeübertrager)<br />
Die Abhängigkeit des (k·A)-Werts von der Änderung des<br />
Wassermassestroms ist klein, also gilt in guter Näherung:<br />
⎛ V<br />
⎜<br />
V<br />
⎝<br />
W<br />
+<br />
W<br />
und<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
ϕW<br />
( k⋅<br />
A)<br />
V<br />
= ⎛ <br />
( k⋅<br />
A)<br />
⎝ ⎜ V<br />
≈1(31)<br />
G<br />
+ B, +<br />
BG ,<br />
ϕG<br />
⎞<br />
⎟ (32)<br />
⎠<br />
Aus Gl. (32) kann dann durch entsprechende Umformung<br />
der Parameter φ G berechnet werden:<br />
ϕ G<br />
⎛ ( k⋅<br />
A)<br />
⎞<br />
ln<br />
+<br />
⎜ ( k⋅<br />
A)<br />
⎟<br />
=<br />
⎝ ⎠<br />
⎛ V<br />
⎞<br />
BG ,<br />
ln⎜<br />
+ ⎟<br />
⎝ V<br />
B, G ⎠<br />
(33)<br />
Es empfiehlt sich, den Parameter φ G nicht nur aus einer<br />
einzelnen Messung zu bestimmen, sondern möglichst<br />
den gesamten Lastbereich abzudecken. Kennt man nun<br />
den Parameter φ G , dann kann der (k · A)-Wert bei beliebiger<br />
Vorwärmlast mit dem Wert unter Auslegungsbedingungen<br />
(d. h. dem (k · A) + -Wert) wie folgt verknüpft werden:<br />
( k⋅<br />
A)= k⋅A<br />
( ) ⋅ ⎛ +<br />
⎝ ⎜<br />
V<br />
G<br />
B, +<br />
BG ,<br />
V<br />
ϕG<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠ <br />
(34)<br />
Unter Verwendung der Zustandsgleichung realer <strong>Gas</strong>e<br />
lässt sich das Verhältnis der <strong>Gas</strong>-Betriebsvolumenströme<br />
wie folgt auflösen:<br />
+<br />
⎛ V ⎞<br />
BG ,<br />
VnG<br />
, pin<br />
Tin<br />
K<br />
in<br />
⎜ V<br />
+ ⎟ = V<br />
⋅ +<br />
+ +<br />
⎝ BG , nG ,<br />
p<br />
⋅ ⎠<br />
in<br />
T<br />
⋅ (35)<br />
in<br />
K<br />
in<br />
Für den (k · A)-Wert gilt dann:<br />
Im Allgemeinen wird es genügen, die mögliche Abweichung<br />
der <strong>Gas</strong>eintrittstemperatur von der für die Auslegung<br />
zugrunde gelegten unberücksichtigt zu lassen<br />
und ggf. lediglich den <strong>Gas</strong>eingangsdruck zu berücksichtigen.<br />
Folgende Vereinfachungen würden getroffen:<br />
⎛ T ⎞ ⎛<br />
in<br />
K ⎞<br />
in<br />
⎜ + ⎟ ≈1 und ⎜ + ⎟ ≈1<br />
⎝ Tin<br />
⎠ ⎝ K<br />
in ⎠<br />
In dieser ersten Näherung gilt dann:<br />
+<br />
⎛ V ⎞<br />
BG ,<br />
VnG<br />
, pin<br />
⎜ V<br />
+ ⎟ ≈ V<br />
⋅ + (37)<br />
⎝ BG , ⎠ nG ,<br />
pin<br />
Falls auch der <strong>Gas</strong>eingangsdruck im konkreten Lastfall<br />
nicht vom Auslegungswert abweicht, kann in zweiter<br />
Näherung anstelle des Verhältnisses der Betriebsvolumenströme<br />
das Verhältnis der Normvolumenströme angesetzt<br />
werden:<br />
⎛ V<br />
⎞ <br />
BG ,<br />
VnG<br />
,<br />
⎜ V<br />
+ ⎟ ≈ V<br />
+ (38)<br />
⎝ BG , ⎠ nG ,<br />
mit<br />
⎛ p<br />
⎜<br />
⎝ p<br />
+<br />
in<br />
in<br />
⎞<br />
⎟ ≈1<br />
⎠<br />
Die Anwendbarkeit (Zulässigkeit) der hier angedeuteten<br />
möglichen Vereinfachungen muss für den konkreten<br />
Anwendungsfall stets individuell geprüft werden.<br />
Nachfolgend sollen nunmehr die Möglichkeiten einer<br />
Temperaturregelung der Wärmeleistung von <strong>Gas</strong>vorwärmern<br />
erörtert werden.<br />
Literatur<br />
[1] Naendorf, B. (Hrsg.): <strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>druckregelanlagen.<br />
2. Auflage. Essen: Vulkan Verlag 2004.<br />
[2] RMG Regel + Messtechnik GmbH (Hrsg.): RMG-Taschenbuch.<br />
Ausgabe 2002. 13. Auflage. Kassel 2002.<br />
[3] Schäferdieck, P.: Planung, Bau und Betrieb von <strong>Gas</strong>-Übernahmestationen.<br />
In: Klocke, H.: (Hrsg.): Praxis der Ortsgasversorgung.<br />
Essen: Vulkan-Verlag 1996.<br />
[4] Staudinger, W.: Planung, Bau und Betrieb von <strong>Erdgas</strong>vorwärmanlagen.<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 130 (1989) Nr. 3, S. 123-137.<br />
[5] Strache, T.: Auslegung und Simulation des Betriebsverhaltens<br />
von <strong>Gas</strong>vorwärmern. Diplomarbeit. Fachhochschule Erfurt,<br />
FB Versorgungstechnik. Erfurt 2001 (unveröffentlicht).<br />
[6] Mischner, J. und Strache, T.: Zur Bemessung von <strong>Gas</strong>-Vorwärmanlagen.<br />
Teil 1: Grundlagen, Hydraulik, Streckenkennlinie.<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 145 (2004) Nr. 6, S. 341-348 und Mischner,<br />
J. und Strache, T.: Zur Bemessung von <strong>Gas</strong>-Vorwärmanlagen.<br />
Teil 2: Bemessungshinweise, Regelungskonzepte. <strong>gwf</strong><br />
<strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 145 (2004) Nr. 6, S. 349-356.<br />
April 2014<br />
254 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
[7] Triesch, F.: Möglichkeiten der Kostenreduzierung bei der <strong>Erdgas</strong>vorwärmung.<br />
energie | wasser-praxis (2006) Nr. 2, S. 8-16.<br />
[8] Groß, R. und Schaub, B.: <strong>Gas</strong>temperaturregelungen mit intelligenter<br />
Automatisierungstechnik. <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 147 (2006)<br />
Nr. 4, S. 228-233.<br />
[9] Tali, E.; Senner, J. und Burmeister, F. (<strong>Gas</strong>wärme-Institut e. V.,<br />
Essen): Optimierung des Vorwärmprozesses in <strong>Gas</strong>druckregelanlagen<br />
unter betrieblichen Aspekten vor dem Hintergrund<br />
des Energieeinsatzes und der Emissionsminderung.<br />
Teil 1: Untersuchung der minimalen Betriebstemperatur von<br />
<strong>Gas</strong>anlagen und <strong>Gas</strong>netzen und Teil 2: Einbindung erneuerbarer<br />
Energien und innovativer Technologien/Regelungskonzepte.<br />
Essen 2012. (Abschlussbericht Projekt G 4/02/07<br />
(154209) – DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />
e. V. Technisch-wissenschaftlicher Verein).<br />
[10] Jahn, O.; Stretinsky, O.; Tang, Y. und Vakalova, A.: Technische<br />
und energetische Überprüfung und Bewertung der <strong>Gas</strong>druckregel-und<br />
Messanlage „Erdbeere“. Forschungsprojekt<br />
Wintersemester 2011/12. Fachhochschule Erfurt. FR Gebäude-<br />
und Energietechnik. Erfurt 2012 (unveröffentlicht).<br />
[11] Sorowsky, R.: Optimierung und Analyse des Betriebsverhaltens<br />
der Vorwärmanlage einer GDRMA. Masterarbeit. Fachhochschule<br />
Erfurt. FR Gebäude- und Energietechnik. Erfurt<br />
2013 (unveröffentlicht).<br />
[12] Huhn, A.: Modernisierung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage durch<br />
Einsatz moderner Brennwerttechnik / BHKW in der SWE Netz<br />
GmbH (Erfurt). Vortragsmanuskript anlässlich der Jahrestagung<br />
der DVGW/BDEW-Landesgruppe Mitteldeutschland<br />
vom 10.04. bis 11.04.2014. Erfurt 2013 (unveröffentlicht).<br />
[13] Keitel, Chr.: Konzeptentwicklung und Planung einer <strong>Gas</strong>-<br />
Übernahmeanlage. Masterarbeit. Fachhochschule Erfurt. FR<br />
Gebäude- und Energietechnik. Erfurt 2011 (unveröffentlicht).<br />
[14] Sünkel, K. und Berlizev, I.: Optimierung der <strong>Gas</strong>vorwärmung<br />
für die <strong>Erdgas</strong>einspeisung der EVH/Netz Halle GmbH. Masterarbeit.<br />
Fachhochschule Erfurt. FR Gebäude- und Energietechnik.<br />
Erfurt 2010 (unveröffentlicht).<br />
[15] DVGW-Merkblatt G 499: <strong>Erdgas</strong>-Vorwärmung in <strong>Gas</strong>anlagen.<br />
April 1997 und DVGW-Arbeitsblatt G 499: <strong>Erdgas</strong>- Vorwärmung<br />
in <strong>Gas</strong>anlagen. März 2007.<br />
[16] Cerbe, G. u. a.: Grundlagen der <strong>Gas</strong>technik. <strong>Gas</strong>beschaffung,<br />
<strong>Gas</strong>verteilung, <strong>Gas</strong>verwendung. 7., vollständig neu bearbeitete<br />
Auflage. München; Wien: Hanser 2008.<br />
Mischner, J.; Kirchner, J. und Fan, R.: Zur Berechnung der Vorwärmleistung<br />
bei der isenthalpen Drosselung von <strong>Erdgas</strong> –<br />
Teil 1. <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 151 (2010) Nr. 9, S. 556-574 und<br />
Mischner, J.; Kirchner, J. und Fan, R.: Zur Berechnung der Vorwärmleistung<br />
bei der isenthalpen Drosselung von <strong>Erdgas</strong> –<br />
Teil 2. <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 151 (2010) Nr. 10, S. 642-649.<br />
[18] Mischner, J.; Fasold, H.-G. und Kadner, K.: gas2energy.net. Systemplanerische<br />
Grundlagen der <strong>Gas</strong>versorgung. München:<br />
Oldenbourg Industrieverlag 2011.<br />
[19] Mischner, J. und Schewe, S.: Zur Ermittlung von Stoffdaten für<br />
die hydraulische Berechnung von <strong>Gas</strong>rohrleitungen. <strong>gwf</strong><br />
<strong>Gas</strong> | <strong>Erdgas</strong> 150 (2009) Nr. 4, S. 210-223.<br />
[20] VDI-Wärmeatlas. Berechnungsblätter für den Wärmeübergang<br />
(Hrsg.: VDI-GVC). 7., erw. Auflage. Düsseldorf: VDI-Verlag<br />
1994.<br />
[21] Spravočnik po teploobmennikam. 2 t. (Handbuch Wärmeübertrager.<br />
2 Bd.). Moskva: Energoatomiždat 1987.<br />
[22] Wagner, W.: Wärmeaustauscher. Grundlagen, Aufbau und<br />
Funktion thermischer Apparate. Würzburg: Vogel Buchverlag<br />
1993.<br />
[23] Hell, F.: Wärmeübertrager. 2., völlig überarbeitete und erweiterte<br />
Auflage. München; Wien: R. Oldenbourg Verlag 1992.<br />
[24] Bošnjaković, F.; Viličić, M. und Slipčević, B.: Einheitliche Berechnung<br />
von Rekuperatoren. VDI-Forschungsheft 432. Düsseldorf:<br />
Deutscher Ingenieur-Verlag 1951.<br />
[25] Pauer, W.: Einführung in die Kraft- und Wärmewirtschaft<br />
(Wärmelehre und Wärmewirtschaft in Einzeldarstellungen.<br />
Band 14). 2., überarbeitete Auflage. Dresden; Leipzig: Verlag<br />
von Theodor Steinkopff 1964.<br />
[26] Kakaç, S. und Liu H.: Heat Exchangers. Selection, Rating and<br />
Thermal Design. 2 nd Edition. Boca Raton; London; New York;<br />
Washington, D.C.: CRC Press 2002.<br />
[27] Baehr, H.D. und Stephan, K.: Wärme- und Stoffübertragung. 6.<br />
neu bearbeitete Auflage. Berlin; Heidelberg: Springer 2008.<br />
[28] Elsner, N.; Fischer, S. und Huhn, J.: Grundlagen der Technischen<br />
Thermodynamik. Band 2: Wärmeübertragung. 8.,<br />
grundlegend überarbeitete und ergänzte Auflage. Berlin:<br />
Akademie Verlag 1993.<br />
[29] Glück, B.: Wärmeübertragung. Wärmeabgabe von Raumheizflächen<br />
und Rohren (Bausteine der Heizungstechnik. Berechnung<br />
und Software). Berlin: VEB Verlag für Bauwesen 1989.<br />
[30] Bejan, A.: Advanced Engineering Thermodynamics. 3 rd Edition.<br />
Hoboken, New Jersey: John Wiley & Sons 2006.<br />
[31] Bejan, A.: Heat Transfer. New York; Chichester, Brisbane; Toronto;<br />
Singapore: John Wiley & Sons 1993.<br />
[32] Bejan, A.: Entropy Generation Minimization. The Method of<br />
Thermodynamic Optimization of Finite-Size Systems and Finite-<br />
Time Processes. Boca Raton; New York: CRC Press 1996.<br />
[33] Kutateladže, S.S. und Borischanskij, V.S.: Spravočnik po<br />
teploperdače (Handbuch Wärmeübertragung). Gosudarstvennoje<br />
Energetičeskoje Iždatel’stvo. Leningrad; Moskva 1958.<br />
[34] Glück, B.: Bausteine zur rationellen Projektierung von Wasserheizungssystemen.<br />
Leipzig: VEB Kombinat TGA, Institut,<br />
Bereich Projektierung 1976.<br />
[35] Glück, B.: Heizwassernetze für Wohn- und Industriegebiete.<br />
Berlin: VEB Verlag für Bauwesen 1985.<br />
[36] Glück, B.: Strahlungsheizung – Theorie und Praxis. Berlin: VEB<br />
Verlag für Bauwesen 1981.<br />
[37] Glück, B.: Wärmeübertragung längs getrennter Medien. Ermittlung<br />
der mittleren Temperaturdifferenz von Heizrohr bis<br />
zur Behälteraufheizung. HLH 50 (1998) Nr. 9, S. 26-35.<br />
[38] Gottwald, S.; Kästner, H. und Rudolph, H. (Hrsg.): Meyers kleine<br />
Enzyklopädie Mathematik. 14., neu bearbeitete und erweiterte<br />
Auflage. Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Meyers<br />
Lexikonverlag 1995.<br />
[39] Bronstein, I.N.; Semendjajew, K.A.; Musiol, G. und Mühlig, H.:<br />
Taschenbuch der Mathematik. 4., überarbeitete und<br />
erweiterte Auflage der Neubearbeitung. Frankfurt am Main;<br />
Thun: Verlag Harry Deutsch 1999.<br />
[40] Sokolov, Je. Ja.: Teplofikazija i teplovyje seti. 9-e iždanije, stereotipnoje.<br />
Moskva: Iždatelskij dom MEI 2009.<br />
[41] Dittmann, A.: Beiträge zur vereinfachten Berechnung von<br />
Kreisprozessen, Mengenzustandsänderungen und Wärmeübertragern.<br />
Dissertation B. Technische Universität Dresden<br />
1982.<br />
[42] Dittmann, A. und Heße, W.: Betrachtungen zur Beschreibung<br />
des stationären Teillastverhaltens von Gegenstrom-Wärmeübertragern.<br />
Energietechnik 34 (1984). H. 5, S. 176-182.<br />
[43] Elsner, N. und Schneider, M.: Die thermodynamische Berechnung<br />
des indirekten Wärmeübertragers. Luft- und Kältetechnik<br />
(1976) H. 6, S. 301-307.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 255
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
n<br />
out<br />
p<br />
RL<br />
S<br />
VL<br />
VW<br />
WÜ<br />
Normzustand<br />
Anlagenaustritt<br />
isobar, konstanter Druck<br />
Rücklauf<br />
Formelzeichen<br />
A Fläche<br />
B Parameter<br />
c spezifische Wärmekapazität<br />
C Parameter<br />
Ċ Wärmekapazitätenstrom<br />
h spezifische Enthalpie<br />
k Wärmedurchgangskoeffizient<br />
K Kompressibilitätszahl<br />
L Länge<br />
n Anzahl Umlenkungen<br />
ṁ Massestrom<br />
p Druck<br />
P Parameter<br />
q Volumenstrom in m 3 /h<br />
Q˙ Wärmestrom, Wärmeleistung<br />
R Parameter<br />
s spezifische Enthalpie<br />
t Temperatur in °C<br />
T Temperatur in K<br />
V˙ Volumenstrom in m 3 /s<br />
Z Realgasfaktor<br />
β Parameter<br />
ϕ Parameter, Exponent<br />
φ Parameter<br />
Δ Differenz<br />
η Wirkungsgrad, Nutzungsgrad<br />
μ Koeffizient<br />
ρ Dichte<br />
τ Parameter<br />
Indizes, Zeiger<br />
arith. arithmetisch<br />
B Betriebszustand<br />
c kalt (cold)<br />
cf Gegenstrom (counter flow)<br />
G <strong>Gas</strong><br />
h warm (hot)<br />
in Anlageneintritt<br />
JT Joule-Thomsonm<br />
mittel<br />
Sicherheits-<br />
Vorlauf<br />
Vorwärmung<br />
Wärmeübertrager<br />
1 Wärmeübertragereintritt<br />
2 Wärmeübertrageraustritt<br />
+ Auslegungsfall<br />
Autoren<br />
Prof. Dr.–Ing. Prof. h.c. Jens Mischner VDI<br />
Fachhochschule Erfurt |<br />
Fakultät Gebäudetechnik und Informatik |<br />
Fachrichtung Gebäude- und Energietechnik |<br />
Erfurt |<br />
Tel.: +49 361 - 6700357<br />
Email: mischner@fh-erfurt.de<br />
M.Eng. Robert Sorowsky<br />
<strong>Gas</strong>technik (NBB) |<br />
TEN Thüringer Energienetze GmbH |<br />
Erfurt |<br />
Tel.: +49 3 61 6 52 2676 |<br />
Email: robert.sorowsky@ thueringerenergienetze.com<br />
Dipl.-Ing. (FH) Andreas Huhn<br />
Leiter Technik <strong>Gas</strong>netz |<br />
SWE Netz GmbH |<br />
Erfurt |<br />
Tel.: +49 361 564 3220 |<br />
Email: andreas.huhn@stadtwerke-erfurt.de<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
Volker Trenkle<br />
Tel. 089 / 203 53 66-56<br />
Fax 089 / 203 53 66-99<br />
trenkle@di-verlag.de<br />
Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 089 / 203 53 66-77<br />
Fax 089 / 203 53 66-99<br />
pelzer@di-verlag.de<br />
April 2014<br />
256 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Workshop „Erzeugung und Einspeisung<br />
von Methan aus Biomasse“<br />
5. – 6. Juni 2014 in Augsburg<br />
Die Einspeisung von aufbereitetem Biogas in<br />
WORKSHOP 2014<br />
WORKSHOP 2014<br />
Workshop<br />
Erzeugung, Aufbereitung<br />
und Einspeisung von Biogas<br />
5. und 6. Juni 2014<br />
in Augsburg<br />
das <strong>Erdgas</strong>netz stellt eine interessante Alternative<br />
zur Nutzung von regenerativen Energien<br />
dar. In Deutschland wird aufbereitetes<br />
Biogas derzeit an etwa 130 Anlagen in das<br />
<strong>Erdgas</strong>netz eingespeist. Zahlreiche weitere<br />
Einspeiseprojekte sind in der Planungs- und<br />
Bauphase.<br />
Gestaltung: www.ki-werkstatt.de<br />
Im Rahmen der Veranstaltung werden aktuelle<br />
politische, technische, wirtschaftliche<br />
und ordnungsrechtliche Fragestellungen diskutiert.<br />
Schwerpunkt des bereits zum 8. Mal<br />
durchgeführten Workshops stellen die Weiterentwicklung<br />
des Regelwerks sowie Erfahrungsberichte<br />
von in Deutschland realisierten<br />
Einspeiseprojekten dar. Außerdem werden<br />
neuartige Verfahrenskonzepte und Technologien,<br />
zum Beispiel zum Thema Power to <strong>Gas</strong>,<br />
vorgestellt.<br />
Der Workshop richtet sich an Mitarbeiter von<br />
kommunalen und von überregionalen Energieversorgern,<br />
an Behörden und Verbände,<br />
beratende und planende Ingenieurbüros, Be-<br />
Foto: dbds-Deutsche Biogas Dach-Systeme GmbH<br />
treibergesellschaften, Dienstleistungsunternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen.<br />
www.dvgw-ebi.de<br />
DVGW-Forschungsstelle<br />
am Engler-Bunte-Institut<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)<br />
Annette Klesse, <strong>Gas</strong>technologie<br />
Engler-Bunte-Ring 1<br />
76131 Karlsruhe<br />
Tel.: +49 (0)721 96402-20<br />
Fax: +49 (0)721 96402-13
| IM PROFIL<br />
|<br />
German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT))<br />
Im Profil<br />
In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />
im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />
das German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT) im Profil.<br />
Folge 26:<br />
German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT)<br />
Deutsche Gesellschaft für grabenloses Bauen und Instandhalten von Leitungen e. V.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Sprecher:<br />
Artur Graf zu Eulenburg<br />
AK nationale /<br />
internationale Messen,<br />
Veranstaltungen<br />
Beratung<br />
GSTT-Mitteilungen /<br />
Informationen<br />
Kommunikation<br />
Pate: Edmund Luksch<br />
Bild 1. GSTT e. V. – Struktur.<br />
Beirat GSTT e.V.<br />
Sprecher:<br />
Torsten Schamer<br />
Netzbetreiber<br />
Sprecher: N.N.<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Beratung<br />
Arbeitskreise<br />
GSTT - Mitglieder:<br />
juristische Personen<br />
natürliche Personen<br />
Sondermitglieder<br />
Mitgliederversammlung<br />
Vorstand GSTT e.V.<br />
Maschinen- und<br />
Produkthersteller<br />
Sprecher:<br />
Jens Strache +<br />
Nico Schlenther<br />
Maschinen<br />
Ausland<br />
Sprecher:<br />
Christoph Lindner<br />
· Rohrvortrieb + Zubehör<br />
· HDD<br />
· TV- Inspektion<br />
· Roboter<br />
· Spülfahrzeuge + Düsen<br />
· sonstige Maschinen + Geräte<br />
Produkte/Materialien<br />
· Rohre<br />
· Schlauchliner<br />
· Kurzliner<br />
· Manschetten + Blasen<br />
· sonstiges Rohrzubehör<br />
· zementgebundener Baustoffe<br />
· Kunstharz<br />
· sonstige chemische Produkte<br />
Der GSTT e. V. – „German Society<br />
for Trenchless Technology e. V.“<br />
wurde 1989 gegründet. Die „Deutsche<br />
Gesellschaft für grabenloses<br />
Bauen und Instandhalten von Leitungen<br />
e. V.“ ist ein unabhängiger deutscher<br />
Verband, hat aber einen englischen<br />
Namen. Dies ist der Situation<br />
geschuldet, dass die GSTT Mitglied<br />
in dem international tätigen Dachverband<br />
„ISTT – International Society<br />
for Trenchless Technology“ ist.<br />
Die ISTT hat ca. 3500 Mitglieder<br />
in 55 Ländern, die durch 26 Societies<br />
repräsentiert werden. Jährlich<br />
wird von der ISTT ein Kongress mit<br />
Fachausstellung in einem anderen<br />
Land / Kontinent durchgeführt. Im<br />
Vorfeld dieser Veranstaltung findet<br />
das jährliche Boardmeeting statt, in<br />
GSTT e.V.<br />
Geschäftsführung/<br />
Geschäftsstelle<br />
GSTT e.V.<br />
Satzung<br />
Technik<br />
Pate: Jan Hackethal<br />
GSTT GmbH<br />
Geschäftsführung<br />
Beratungsservice<br />
GmbH<br />
Sanierung<br />
Sprecher:<br />
Lars Quernheim<br />
Beratung<br />
techn.<br />
Arbeitskreise:<br />
Regelblätter<br />
Neubau<br />
Sprecher:<br />
Tim Babendererde<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Beratung<br />
techn.<br />
Arbeitskreise:<br />
Regelblätter<br />
dem jede nationale Society stimmberechtigt<br />
ist und somit die internationalen<br />
Aktivitäten der ISTT mitgestaltet.<br />
Ziele<br />
Zweck der GSTT ist es, ähnlich wie<br />
auch bei der ISTT, Wissenschaft und<br />
Technik für das grabenlose Bauen<br />
und Instandhalten von Leitungen<br />
zu fördern und weiter zu entwickeln,<br />
zu kommunizieren und zu beraten.<br />
Die GSTT wertet zu diesem<br />
Zweck, auch zum Wohle der Allgemeinheit<br />
und der Umwelt, u. a. wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse, Forschungsergebnisse<br />
und praktische<br />
Erfahrungen aus und vermittelt diese.<br />
Sie unterstützt Entwicklungen,<br />
beteiligt sich an Schulungen oder<br />
führt sie selbst durch und gibt Publikationen<br />
heraus.<br />
Seit mehr als 30 Jahren bewährt<br />
sich die grabenlose Bautechnik<br />
weltweit. Zu den Vorteilen der<br />
NO-DIG Technologie gehören nicht<br />
nur Kosteneffizienz, hohe Arbeitsgeschwindigkeiten,<br />
Schonung der<br />
Umwelt, weitgehend witterungsunabhängiges<br />
Bauen, geringe Störung<br />
des ruhenden und fließenden<br />
Verkehrs, sondern auch weniger<br />
CO 2 Ausstoß durch Wegfall von Aushub<br />
und Abtransport großer Erdmassen.<br />
Straßenoberflächen werden<br />
nicht beschädigt und Lärmund<br />
Schmutzbelästigung für Anlieger<br />
sowie für den Handel werden<br />
auf ein Minimum begrenzt.<br />
April 2014<br />
258 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
German Society for Trenchless Technology e. V. (GSTT) | IM PROFIL |<br />
Die GSTT ist die Schaltstelle für<br />
die wissenschaftliche und technische<br />
Förderung und Weiterbildung<br />
auf dem Gebiet der grabenlosen<br />
Bauweisen. Sie ist wirtschaftlich unabhängig<br />
und nur ihren wissenschaftlich-technischen<br />
Zielen verpflichtet.<br />
Mitglieds- und<br />
Organisationsstrukturen<br />
Alle natürlichen und juristischen Personen<br />
sowie sonstige Institutionen,<br />
die gewillt sind, den Vereinszweck zu<br />
fördern, können Mitglied in der GSTT<br />
werden. Der Verein hat ca. 200 Mitglieder,<br />
be stehend aus persönlichen<br />
Mitgliedern, Planungsbüros, Herstellern<br />
von Maschinen und Materialien,<br />
Hochschule, sowie Netzbetreibern.<br />
Die Vielfältigkeit der GSTT Mitgliederstruktur<br />
spiegelt sich in der<br />
Säulenorganisation des Verbandes<br />
wieder:<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Netzbetreiber<br />
••<br />
Maschinen- und Produkthersteller<br />
Ausland<br />
Sanierung<br />
••<br />
Neubau<br />
Mit dieser, den gesamten NO DIG-<br />
Bereich der Branche umfassenden<br />
Verbandsstruktur, ist die GSTT in allen<br />
Belangen Partner ihrer Mitgliedsfirmen<br />
(Bild 1).<br />
Aktuell besteht der Vorstand aus<br />
folgenden Personen:<br />
••<br />
Prof. Jens Hölterhoff<br />
(Vorstandsvorsitzender,<br />
Hochschule Wismar)<br />
••<br />
Dr.-Ing. Hans-Joachim Bayer<br />
(Tracto-Technik GmbH)<br />
••<br />
Dipl.-Ing. Jan Hackethal<br />
(Berliner Wasserbetriebe)<br />
••<br />
Dipl.-Ing. Rainer Hermes<br />
(HERMES Technologie GmbH &<br />
Co. KG)<br />
••<br />
Prof. Dr. – Ing. Karsten Körkemeyer<br />
(TU Kaiserslautern)<br />
••<br />
Dipl.-Ing. Edmund Luksch<br />
(Sekisui SPR)<br />
••<br />
Dr. Ing. Marc Peters<br />
(Herrenknecht AG)<br />
Somit repräsentieren die Vorstandsmitglieder<br />
auch die Vielfältigkeit der<br />
GSTT-Mitgliederstruktur.<br />
Aktivitäten<br />
Nachrichten über Aktivitäten der<br />
GSTT und Berichte werden alle zwei<br />
Monate im offiziellen Organ der<br />
GSTT, der „biUmweltBau“ veröffentlicht.<br />
Auch werden Berichte im offiziellen<br />
Organ des Dachverbandes,<br />
der ISTT, der „Trenchless International“<br />
platziert.<br />
Alle zwei Jahre lobt die GSTT einen<br />
„GSTT – Award“ in vier Kategorien<br />
aus. Mit diesem Preis werden besondere,<br />
herausragende Projekte in<br />
grabenloser Bauweise prämiert. Ziel<br />
des GSTT-Awards ist es, den Fokus<br />
der Öffentlichkeit, der öffentlichen<br />
Auftraggeber und der Politik positiv<br />
auf die grabenlose Bauweise und<br />
ihre vielfältigen Vorteile zu richten.<br />
Mit der Würdigung besonderer Projekte<br />
soll verdeutlicht werden,<br />
welch vielfältige Möglichkeiten diese<br />
Technik bietet, welch finanziellen<br />
Einsparungsmöglichkeiten gegenüber<br />
der offenen Bauweise bestehen<br />
und welch große Ressourcen<br />
im Umgang mit der Umwelt vorhanden<br />
sind.<br />
Zur Förderung des Erfahrungsaustausches<br />
führt die GSTT außerdem<br />
Messen, Kongresse, Ausstellungen,<br />
Tagungen und andere Veranstaltungen<br />
durch, fördert diese<br />
oder beteiligt sich in sonstiger Weise<br />
hieran. Die GSTT fördert insbesondere<br />
den internationalen Erfahrungsaustausch.<br />
Ergänzt werden diese Aktivitäten<br />
durch Gemeinschaftsstände<br />
(„German Pavilion“ – made in Germany),<br />
initiiert durch die GSTT und<br />
gefördert vom Bundesministerium<br />
Prof. Jens Hölterhoff,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
GSTT e. V.<br />
für Wirtschaft. Hierbei handelt es<br />
sich um schlüsselfertige Stände für<br />
die ausstellenden Firmen mit einem<br />
großen Informationsbereich, Büro,<br />
sowie Catering und Dolmetscher.<br />
Hiermit wird auch den kleinen GSTT<br />
Mitgliedsunternehmen eine kostengünstige<br />
Möglichkeit geboten, sich<br />
international zu präsentieren.<br />
Auch ein Botschafterempfang<br />
und die Betreuung durch die jeweilige<br />
Deutsche Außenhandelskammer<br />
fördern diese Aktivitäten.<br />
Der 23. von der GSTT initiierte „German<br />
Pavilion“ findet bei der „Trenchless<br />
Asia“ in Singapur vom 2. – 4.Juni<br />
2014, der 24. bei der „NO DIG TUR-<br />
KEY“ in Istanbul vom 28. – 31.8.2014<br />
und der 25. Bei der „Pumper & Cleaner“<br />
in Indianapolis, USA vom<br />
23. – 26.2.2015 statt.<br />
Kontakt:<br />
German Society for Trenchless Technology<br />
e. V. (GSTT),<br />
Dr. Klaus Beyer, Geschäftsführer,<br />
Messedamm 22,<br />
14055 Berlin,<br />
Tel. (030) 3038-2143,<br />
Mobil: 0172 31 4444 3,<br />
E-Mail: beyer@gstt.de,<br />
www.gstt.de<br />
Dr. Ing. Klaus Beyer,<br />
Geschäftsführer GSTT e. V.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 259
| AUS DER PRAXIS<br />
|<br />
Gefahren beim Befüllen und Entleeren von<br />
<strong>Gas</strong>rohrleitungen minimieren<br />
Stadtwerke Osnabrück und Bad Salzuflen setzen Kombisystem zum Prüfen, Begasen,<br />
Abblasen und sicheren Verbrennen von <strong>Gas</strong> und den dazugehörigen Rohrleitungen ein<br />
Bei jeder Befüllung einer <strong>Gas</strong>rohrleitung entsteht ein explosives und umweltschädliches <strong>Erdgas</strong>-Luft-Gemisch,<br />
das sicher abgeleitet werden muss. Bisher wurde diese Arbeit allerdings häufig mit Hilfsmitteln durchgeführt,<br />
die entweder selbst gefertigt sind und daher oft nicht der erforderlichen Druckstufe entsprechen sowie keine<br />
geprüfte Flammenrückschlagsperre aufweisen. Die Stadtwerke Osnabrück und Bad Salzuflen setzen nun mit<br />
dem <strong>Gas</strong>prüfstand- und Abblaserohr der Esders GmbH ein Kombisystem ein, das zur Überprüfung, Befüllung<br />
und Entleerung von Rohrleitungen eingesetzt werden kann. Es ermöglicht das sichere Abfackeln von <strong>Gas</strong> am<br />
Standrohr, wodurch lediglich CO 2 entsteht, das weniger klimaschädigend ist als Methan. Zudem besteht keine<br />
Explosionsgefahr mehr für angrenzenden Wohn- oder Industrieraum. Die Flammenrückschlagsperre erfüllt<br />
wie sämtliche Zubehörteile alle Auflagen der BGR 500.<br />
Bild 1. Die Stadtwerke Osnabrück<br />
nutzen mit dem <strong>Gas</strong>prüfstandund<br />
Abblaserohr der Esders<br />
GmbH ein Kombigerät, das zur<br />
Überprüfung, Befüllung und<br />
Absaugung von Rohrleitungen<br />
eingesetzt werden kann. Es<br />
verbrennt das <strong>Gas</strong> schon im<br />
Standrohr, was weniger klimaschädigend<br />
ist und keine Gefahr<br />
mehr für angrenzende Wohn- oder<br />
Industrieräume darstellt<br />
Quelle: Esders GmbH<br />
rbeiten mit erhöhter Gefähr-<br />
sind laut berufsgenos-<br />
„Adung<br />
senschaftlicher Vorschriften wie<br />
zum Beispiel der BGV A1 zu vermeiden“,<br />
erklärt Marc Frodermann,<br />
Gruppenleiter im Netzbetrieb <strong>Gas</strong>/<br />
Wasser von den Stadtwerken Bad<br />
Salzuflen. „Deswegen war unser bisheriges<br />
Gerät aus meiner Sicht auch<br />
nicht mehr zulässig.“ Nach einer<br />
praktischen Vorführung auf der<br />
werkseigenen <strong>Erdgas</strong>trainingsanlage<br />
entschied sich Frodermann dann<br />
für das <strong>Gas</strong>prüfstand- und Abblaserohr<br />
von Esders: „Mit diesem kann<br />
ich alle anstehenden Arbeiten von<br />
der Druckprüfung bis zur fachgerechten<br />
Begasung beziehungsweise<br />
Entgasung durchführen.“ Bei den<br />
Stadtwerken in Osnabrück ist man<br />
zudem auch von den Umweltvorteilen<br />
überzeugt: „Ziel unserer grünen<br />
Initiative KompetenzUmweltKlima<br />
(KUK) ist es, unsere Arbeitsprozesse<br />
unter umweltschonenden Gesichtspunkten<br />
zu optimieren. Und mit<br />
dem neuen Kombisystem können<br />
wir eine große Menge an Stickstoff<br />
einsparen“, so Thorsten Janse vom<br />
Stadtwerke-Netzservice Osnabrück.<br />
Höchste Sicherheit durch gezieltes<br />
Abfackeln und Absaugevorrichtung<br />
für Restgase<br />
Beim Entleeren von <strong>Gas</strong>rohrleitungen<br />
werden je nach Druck und Volumeninhalt<br />
auch größere Mengen<br />
<strong>Erdgas</strong> frei, das 25 mal klimaschädlicher<br />
als CO 2 und zudem noch brennbar<br />
ist. Wird es nicht gezielt abgefackelt<br />
oder sicher abgeführt, kann<br />
es weggeweht werden und sich entzünden.<br />
Deshalb ermöglicht die<br />
Lösung von Esders das Abfackeln<br />
direkt am Standrohr. „Wird eine<br />
Leitung mit <strong>Erdgas</strong> befüllt, kann das<br />
<strong>Gas</strong>-Luft-Gemisch entsprechend<br />
den Anforderungen der BGR 500 sicher<br />
abgeleitet und abgefackelt<br />
werden“, erklärt Bernd Esders, Geschäftsführer<br />
der Esders GmbH.<br />
„Hierfür steht eine Zündvorrichtung<br />
zur Verfügung, die das Wiederentzünden<br />
eines erloschenen <strong>Gas</strong>-Luft-<br />
Gemischs gewährleistet. Zudem<br />
kann ein leicht zu montierendes<br />
Venturistück zum Absaugen von<br />
Restgasen aus einer Rohrleitung eingesetzt<br />
werden.“ Bisher wurden dafür<br />
Geräte benutzt, die teilweise in<br />
Eigenproduktion zusammengebastelt<br />
wurden und unter Umständen<br />
nicht der erforderlichen Druckstufe<br />
entsprechen. Zudem stellten sie auf<br />
Grund des Fehlens einer Atex-geprüften<br />
Flammenrückschlagsperre<br />
eine Gefahr für den Anwender dar.<br />
Das System von Esders ist inklusive<br />
aller Zusatzkomponenten für einen<br />
Druck von bis zu 20 bar ausgelegt.<br />
Drei Verwendungsmöglichkeiten<br />
„Aktuell wird das Gerät auf unserer<br />
Großbaustelle, der Innenstadtsanierung,<br />
eingesetzt. Die neuverlegten<br />
April 2014<br />
260 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| AUS DER PRAXIS |<br />
Leitungen werden hiermit fachgerecht<br />
in der engen Altstadtbebauung<br />
begast und die abgängigen<br />
Leitungen außer Betrieb genommen“,<br />
berichtet Frodermann. Das<br />
breite Spektrum an verschiedenen<br />
Zubehörteilen erleichtert den Wechsel<br />
zwischen den drei Funktionen,<br />
Befüllen, Entleeren beziehungsweise<br />
Abbrennen und Prüfen. „Die Komponenten,<br />
wovon eine breite Palette<br />
für die unterschiedlichsten Gewinde<br />
und Armaturen verschiedener Hersteller<br />
verfügbar ist, können ohne<br />
Werkzeug sicher und druckfest verbunden<br />
werden“, so Esders. So kann<br />
das Standrohr durch den Einsatz<br />
von Adaptern unterschiedlicher<br />
Ausführung einfach mit Innengewinden<br />
von einem bis zweieinhalb<br />
Zoll, sowie diversen Anbohrsätteln<br />
und Formstücken verbunden werden.<br />
Adaptierbar ist beispielsweise<br />
ein Prüfkörper aus Edelstahl, der mit<br />
drei Anschlüssen und Schnellkupplungen<br />
sowie Schutzkappen ausgestattet<br />
ist, wovon zwei über Kugelhähne<br />
absperrbar sind. Zudem ist<br />
bei Bedarf eine Flammenrückschlagsperre<br />
mit Atex-Explosionsschutzzulassung<br />
montierbar. Wird das Standrohr<br />
abseits der Rohrleitung aufgebaut,<br />
kann es auf einem im<br />
Lieferumfang enthaltenen Stativ angebracht<br />
und durch einen elektrisch<br />
leitfähigen Schlauch mit 32 mm<br />
Nennweite und 20 bar maximalen<br />
Betriebsdruck verbunden werden.<br />
Dieser lässt sich mit Hilfe eines Adapters,<br />
der an den Fuß des <strong>Gas</strong>prüfstandrohres<br />
aufgeschraubt werden<br />
Bild 2. Beim Entleeren von <strong>Gas</strong>rohrleitungen<br />
werden bis zu<br />
10 m 3 <strong>Erdgas</strong> frei. Wird es nicht<br />
sofort verbrannt, kann es weggeweht<br />
werden und sich entzünden.<br />
Deshalb geschieht die Verbrennung<br />
bei der Lösung von Esders<br />
schon im Rohr entsprechend den<br />
Anforderungen der BGR 500.<br />
Quelle: Esders GmbH<br />
Bild 3. Wird das Standrohr abseits der Rohrleitung<br />
aufgebaut, kann es auf einem im Lieferumfang<br />
enthaltenen Stativ angebracht und durch einen<br />
elektrisch leitfähigen Schlauch mit 32 mm Nennweite<br />
und 20 bar Betriebsdruck verbunden werden.<br />
Quelle: Esders GmbH<br />
kann, anschließen. Beim Einsatz an<br />
Kunststoffrohrleitungen kann das<br />
Standrohr über ein drei Meter langes<br />
Kupferkabel mit Bajonettsteckern<br />
in Verbindung mit einem Erdspieß<br />
aus Edelstahl einfach geerdet<br />
werden.<br />
Kontakt:<br />
Stadtwerke Bad Salzuflen GmbH,<br />
Tel. (05222) 808 0, E-Mail: info@stwbs.de,<br />
www.stadtwerke-bad-salzuflen.de<br />
Stadtwerke Osnabrück AG,<br />
Tel. (0541) 2002 0,<br />
E-Mail: info@ stadtwerke-osnabrueck.de,<br />
www.stadtwerke-osnabrueck.de<br />
Esders GmbH<br />
Tel. (05961) 9565 0,<br />
E-Mail: info@esders.de,<br />
www.esders.de<br />
Info<br />
Bis zum 14. Juni 1972 waren die Stadtwerke ein Eigenbetrieb der Stadt Bad Salzuflen. Danach verwandelten sie sich in eine<br />
GmbH, die heute über die Wirtschaftsbetriebe Bad Salzuflen GmbH immer noch zu 100 % in städtischer Hand ist. Die Wurzeln<br />
des Unternehmens reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert.<br />
Die Stadtwerke Osnabrück AG ist einer der größten kommunalen Infrastrukturdienstleister Deutschlands. Zum breiten Portfolio<br />
gehören die Energie- und Wasserversorgung, der ÖPNV sowie der Betrieb der Straßenbeleuchtung, der Entwässerung, des<br />
Hafens und der Bäder in Osnabrück. Mit nahezu 1000 – inklusive der Beteiligungen sogar mehr als 1200 Mitarbeitern – zählt<br />
die Stadtwerke Osnabrück AG zu den größten Arbeitgebern der Region.<br />
Die Esders GmbH wurde 1989 in Bielefeld gegründet. Nach fünfjähriger Entwicklungsarbeit zog das Unternehmen ins Emsland<br />
nahe der holländischen Grenze, wo es heute mehr als 70 Mitarbeiter beschäftigt. Bei Druckprüfsystemen für <strong>Gas</strong>- und<br />
Wasserrohrleitungen ist das Unternehmen mittlerweile Marktführer und europaweit tätig. Eine weitere Kernkompetenz stellt<br />
das Entwickeln, Fertigen und Vertreiben von <strong>Gas</strong>spür- und <strong>Gas</strong>warngeräten dar.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 261
| AUS DER PRAXIS<br />
|<br />
Neue Hochdruckleitungen für Kavernenspeicher<br />
in Epe<br />
Vor dem Einzug<br />
wurden die einzelnen<br />
15,5 m langen<br />
Stahlrohrleitungen<br />
zu Teilsträngen<br />
zusammengeschweißt.<br />
Die mit<br />
dem Pflugverfahren<br />
einzubauenden<br />
Rohrleitungen<br />
erhielten eine zusätzliche<br />
GFK-<br />
Umhüllung, um<br />
eine Beschädigung<br />
der PE-Umhüllung<br />
zu vermeiden.<br />
Die Firma RN Rohrleitungsbau<br />
Niederrhein GmbH hat den Zuschlag<br />
für die Verlegung einer Wasser-<br />
und Soleleitung entlang der<br />
Bundesstraße B 70 im innovativen<br />
Pflugverfahren erhalten. Mit den<br />
neuen Hochdruckleitungen wird die<br />
Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen<br />
mbH (SGW) das bestehende Solefeld<br />
um sieben weitere Kavernen<br />
erweitern. In einem knapp bemessenen<br />
Zeitfenster von nur drei Tagen<br />
konnten beide Leitungen mit einer<br />
Länge von rund 1250 m ohne größere<br />
Probleme eingezogen werden.<br />
Neben dem Einsatz modernster<br />
Technik trug die Qualifikation des<br />
Fachpersonals erheblich dazu bei,<br />
dass die Baumaßnahme zur Zufriedenheit<br />
des Auftraggebers abgeschlossen<br />
werden konnte.<br />
Anfang Oktober 2008 nahm der<br />
<strong>Erdgas</strong>-Kavernenspeicher der Trianel<br />
<strong>Gas</strong>speicher Epe GmbH & Co. KG<br />
in Gronau-Epe seinen kommerziellen<br />
Betrieb auf. Weitere <strong>Erdgas</strong>-Kavernenspeicher<br />
in diesem Speicherfeld<br />
werden unter anderem von der<br />
E.ON <strong>Gas</strong> Storage GmbH, der RWE<br />
<strong>Gas</strong>speicher GmbH, der Essent Energie<br />
<strong>Gas</strong>speicher GmbH und der NU-<br />
ON Epe <strong>Gas</strong>speicher GmbH betrieben.<br />
Die Gewinnung des Salzes und<br />
Für den Einbau der Sole- und der Rohwasserleitung entlang der B70<br />
entschieden sich der Auftraggeber, die Salzgewinnungsgesellschaft<br />
Westfalen mbH, und der Auftragnehmer, die RN Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
GmbH, das Pflugverfahren einzusetzen. Im Vordergrund ist<br />
das Abstützschild der Seilwinde zu erkennen.<br />
Alle Fotos: Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
die Herstellung von Kavernen gehen<br />
auf das Jahr 1970 zurück. In<br />
dem Jahr erteilte das Land NRW der<br />
Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen<br />
mbH & Co. KG (SGW) für die<br />
kommenden 99 Jahre die Konzession<br />
zum Abbau des Salzes auf einer<br />
Fläche von 22,5 km 2 . Mit einer Tiefenlage<br />
von 1100 bis 1500 m und<br />
einer Mächtigkeit von ca. 250 bis<br />
450 m bietet die hochreine Salzlagerstätte<br />
ideale Bedingungen für<br />
den Bau von Kavernen im Verfahren<br />
der kontrollierten Bohrlochsolung.<br />
Die Kavernen dienen heute der<br />
Speicherung riesiger Mengen an<br />
<strong>Erdgas</strong>. Während der verbrauchsschwachen<br />
Sommermonate werden<br />
sie von den Betreibern mit <strong>Erdgas</strong><br />
gefüllt, um dann in verbrauchsstarken<br />
Zeiten wie in Wintern mit<br />
lang anhaltenden niedrigen Temperaturen<br />
den hohen <strong>Erdgas</strong>bedarf<br />
zum Teil über die Speicher decken<br />
zu können. Diese Zwischenspeicherung<br />
ermöglicht eine Flexibilisierung<br />
des <strong>Erdgas</strong>marktes und eine<br />
Entkopplung von <strong>Erdgas</strong>beschaffung<br />
und <strong>Erdgas</strong>vermarktung. Ein<br />
Sachverhalt, der eine wesentliche<br />
Voraussetzung für einen liberalisierten<br />
<strong>Gas</strong>markt darstellt.<br />
Zur Speicherung von <strong>Erdgas</strong><br />
geeignet<br />
Für die Solegewinnung und die Erstellung<br />
der Kavernen wird zunächst<br />
eine Bohrung abgeteuft, in<br />
der eine gasdichte Rohrleitung einzementiert<br />
wird. In diese Rohrleitung<br />
werden zwei weitere Rohrleitungen<br />
– die sogenannten Förderrohre<br />
– eingehängt. Durch die<br />
Förderrohre wird bei diesem Verfahren<br />
Wasser injiziert, wodurch sich<br />
bei ausreichender Verweildauer saturierte<br />
Salzsole bildet. Während<br />
der Produktion wird durch unterschiedliche<br />
Absetzteufen der Förderrohre<br />
der Kavernenhohlraum<br />
gesohlt. Die entstehende Sole wird<br />
aus dem Salzkissen abgeführt und<br />
über ein Solefernleitungsverbundsystem<br />
an chemische Industriebetriebe,<br />
wie z. B. Vestolit im Chemiepark<br />
Marl oder Solvay in Rheinberg<br />
April 2014<br />
262 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| AUS DER PRAXIS |<br />
bzw. Jemeppe, transportiert. Dort<br />
wird die Sole zur Chlorgasgewinnung<br />
oder Sodaproduktion weiterverarbeitet,<br />
die wiederum wichtige<br />
Rohstoffe für Kunststoff- und<br />
Glasproduktion sind. Die im Salzkissen<br />
verbliebenen Hohlräume (Kavernen)<br />
sind gasdicht und eignen<br />
sich hervorragend zur Speicherung<br />
von <strong>Erdgas</strong>. Der maximal zulässige<br />
Durchmesser einer so erzeugten Kaverne<br />
zur <strong>Gas</strong>speicherung beträgt<br />
60 m und der Mindestachsabstand<br />
zwischen zwei Kavernen 275 m. Die<br />
SGW produziert jährlich über zwei<br />
Millionen Tonnen Kochsalz. Das für<br />
die Solung benötigte Frischwasser<br />
bezieht sie aus zwei eigenen Wassergewinnungsanlagen.<br />
Enges Zeitfenster<br />
Die SGW ist Auftraggeber für die Erweiterungsarbeiten<br />
im Kavernenfeld<br />
Epe. Hintergrund der Baumaßnahme<br />
war der Anschluss von neuen<br />
Kavernenbohrungen an das<br />
bestehende Feldleitungsnetz. Hierzu<br />
waren eine Rohwasserleitung als<br />
PE-umhüllte Stahlrohrleitung DN<br />
300 mit ZM-Auskleidung und eine<br />
Soleleitung als PE-umhüllte Stahlrohrleitung<br />
DN 300 ohne ZM-Auskleidung<br />
einzubauen. Eine Besonderheit<br />
dieser Maßnahme war der<br />
Einzug der Rohrleitungen im Pflugverfahren<br />
auf dem Trassenabschnitt,<br />
der parallel zur Bundesstraße B70<br />
lag. Für diesen Teilbereich versah<br />
man die Rohrleitungen zusätzlich<br />
mit einer GFK-Umhüllung, um einen<br />
erhöhten Verschleißschutz sicherzustellen.<br />
Die Leitungen sind für einen<br />
Nenndruck von PN 76 bar ausgelegt.<br />
Für die Abwicklung der Baumaßnahme<br />
war ein Zeitfenster von<br />
Mitte Juli bis November 2013 vorgesehen.<br />
Die Inbetriebnahme der neuen<br />
Kavernen ist für Januar/Februar<br />
2015 projektiert.<br />
Grabenlose Alternative<br />
Die Baumaßnahme war ursprünglich<br />
in offener Bauweise geplant.<br />
„Aufgrund des sandigen Untergrundes<br />
und des hohen Grundwasserspiegels<br />
hätte dies allerdings einen<br />
FRN Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH<br />
Mit rund 80 Mitarbeitern bietet die RN Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH umfassende<br />
Dienstleistungen im Bereich Rohrverlegungsarbeiten, Fernleitungsbau, Anlagen- und<br />
Stationsbau sowie Industrierohrleitungsbau an. Zu den weiteren Arbeitsschwerpunkten<br />
des Unternehmens, das seit 2004 Mitglied im Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) ist,<br />
gehören Dükerbau, Pressbohrungen, Horizontalbohrtechnik sowie grabenlose Rohrverlegung<br />
und Rohrsanierung. Zum Kundenstamm zählen Kommunen, Industrie- und<br />
Versorgungsunternehmen sowie große Baukonzerne. Qualitätssicherung ist eine Grundvoraussetzung<br />
für erfolgreiche Arbeiten. Für die oben beschriebenen Aufgabenbereiche<br />
ist die Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH zertifiziert nach GW 301 Gruppe GW 1 + PE<br />
(<strong>Gas</strong>/Wasser), AGFW FW 601 Gruppe FW 1 (Fernwärme), G 493-1 (<strong>Gas</strong>-Druckregel- und<br />
Messanlagen) und G 493-2 GDRM-Anlagen (Instandhaltung). Das Unternehmen besitzt<br />
zudem ein BMS-Zertifikat (Betriebliches-Management-System), das Sicherheits Certifikat<br />
Contraktoren (SCC) sowie ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO<br />
9001:2008.<br />
aufwändigen Verbau bedingt“, erklärt<br />
Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
GmbH. Zudem waren die Platzverhältnisse<br />
sehr beengt. Aus diesem<br />
Grund entwickelte die SGW zusammen<br />
mit dem ausführenden Unternehmen<br />
eine grabenlose Alternative,<br />
die die Bauzeit deutlich verkürzen<br />
sollte. Vor Baubeginn wurde die<br />
Trasse zunächst exakt eingemessen,<br />
danach die 15,5 m langen Stahlrohrleitungen<br />
zu vier Rohrsträngen von<br />
je 325 m verschweißt und auf Laufrollen<br />
gelagert. Nach der Positionierung<br />
des Pfluges am Startpunkt des<br />
Rohreinzugs flanschte man den einzuziehenden<br />
Rohrstrang über das<br />
Zugrohr (Torpedo) an das Schwert<br />
des Pfluges an.<br />
Mit GPS ausgestattet<br />
Im Zugrohr befand sich neben dem<br />
Drallfänger eine Zugkraftmessdose,<br />
die die maximal zulässigen Zugkräfte<br />
(max. 100 t) überwacht. Die von<br />
dem Ing.-Büro Kuchler, Hengersberg,<br />
entwickelte Messtechnik zur<br />
kontinuierlichen Überwachung und<br />
Aufzeichnung der Soll- und Istpositionierungen<br />
der Rohrleitungen, sowie<br />
der zulässigen Einzugskräfte am<br />
Rohrstrang funktionierte sehr gut.<br />
Der Pflug selbst war mit einem GPS-<br />
System ausgestattet, so dass der Einzug<br />
satellitengesteuert erfolgte. Bei<br />
Gleichzeitig mit der Rohrleitung wird ein Trassenmarkierungsband<br />
oberhalb der Leitung eingepflügt.<br />
Foto: Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
dem Pflug handelte es sich um ein<br />
Gerät der Firma Föckersperger, das<br />
sich dank seiner Konstruktion im besonderen<br />
Maße dem Gelände anpassen<br />
kann. Zur Reduzierung des<br />
Reibungswiderstandes beim Einzug<br />
der 30 bzw. 26 t schweren Rohrstränge<br />
setzte man eine Wasserspülung<br />
ein, die die Einzugskräfte um die<br />
Hälfte reduzierten. Begleitend zum<br />
Einbau wurde ein Messprotokoll erstellt,<br />
das die Einzugslänge, die Lage<br />
und Höhe sowie die Einzugskräfte<br />
aufzeichnete.<br />
Kontakt:<br />
Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />
Tel. (02151) 410666-0,<br />
E-Mail: info@rohrleitungsbau-niederrhein.de,<br />
www.rohrleitungsbau-niederrhein.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 263
| TECHNIK AKTUELL<br />
|<br />
Eigensicherer PDA mit WWAN für Zone 1<br />
Der PDA i.roc® Ci70 von ecom<br />
ermöglicht dem Anwender<br />
durch die Nutzung bestehender<br />
Mobilfunknetze einen permanenten,<br />
mobilen Datenaustausch und<br />
Datenverfügbarkeit in Zone 1.<br />
Durch die Echtzeit-Vernetzung mit<br />
einem zentralisierten- oder auch<br />
Cloud-basierten Firmennetzwerk,<br />
kann der Techniker bei Kontrollen<br />
oder auch der Logistiker bei der Prüfung<br />
von Gütern vor Ort jederzeit<br />
auf aktuelle Informationen zugreifen.<br />
Ebenso wichtig ist es, den Informationsfluss<br />
auch in der Gegenrichtung<br />
zu gewährleisten und Daten<br />
direkt durch den Mitarbeiter vor Ort<br />
in Echtzeit in den Unternehmensnetzwerken<br />
verfügbar zu machen,<br />
um so die Zusammenarbeit mit Kollegen<br />
oder Experten außerhalb des<br />
explosionsgefährdeten Bereiches<br />
zu verbessern.<br />
Mittels der Kombination der GPS<br />
Funktionalität des i.roc®s und dem<br />
WWAN lassen sich außerdem Inspektions-<br />
oder Reparatur-Positionen<br />
an einer Pipeline „geo-taggen“<br />
und so die Zeit für die Identifikation<br />
der Schadensstelle beim nächsten<br />
Einsatz einsparen. Jegliche Auffälligkeiten<br />
und Schäden können sofort<br />
gemeldet und gegebenenfalls<br />
mit Unterstützung der Leitwarte<br />
oder unter Hinzuziehung von erforderlichen<br />
Experten direkt vom Techniker<br />
vor Ort untersucht und behoben<br />
werden.<br />
Auch die genaue Identifizierung,<br />
weltweite Ortung und Nachverfolgung<br />
von Containern, Equipment<br />
und Material, das das Gelände erreicht<br />
oder verlässt, wird durch die<br />
Kombination von WWAN, GPS und<br />
RFID, die der i.roc® Ci70 -Ex bietet,<br />
erleichtert, da schneller und effizienter<br />
nachvollzogen werden kann,<br />
wo sich die Güter befinden.<br />
Der i.roc® Ci70 –Ex mit seiner<br />
WWAN Funktionalität ist gemäß<br />
ATEX, IECEX und NEC für den Einsatz<br />
in Zone 1 / Division 1 in Europa,<br />
Mittlerer Osten und Nordamerika<br />
zertifiziert.<br />
Kontakt:<br />
ecom instruments GmbH,<br />
Christian Uhl,<br />
Tel. (06294) 4224 0,<br />
E-Mail: christian.uhl@ecom-ex.com<br />
www.ecom-ex.com<br />
GDM-Nachfolger für die Flüssigkeits<br />
Dichteaufnehmer 7835/7845<br />
Mit den neuen intelligenten<br />
Dichtetransmittern für Flüssigkeiten<br />
von Micro Motion stehen<br />
jetzt Geräte zur Verfügung, die eine<br />
hohe Ansprechgeschwindigkeit haben,<br />
nach IEC/ISO17025 rückführbar<br />
kalibriert sind und eine präzise<br />
Dichtemessung für Flüssigkeiten<br />
besitzen<br />
Die präzise Dichtemessung wird<br />
durch den neuen, integrierten<br />
Transmitter der bewährten SMART<br />
Baureihe der Fa. Micro Motion ermöglicht.<br />
Durch die flexiblen<br />
Kommunikationsschnittstellen des<br />
Trans mitters werden die Integrationskosten<br />
in bestehende Systeme<br />
und der damit verbundene Programmieraufwand<br />
reduziert. Der<br />
kopfmontierte SMART Transmitter<br />
ist zugelassen für den Einsatz im explosionsgefährdeten<br />
Bereich. Er ermöglicht<br />
die Parametrierung und<br />
das Auslesen von Daten vor Ort. Die<br />
integrierte Diagnostik ermöglicht<br />
die Verifikation des Gerätezustandes<br />
und des Betriebszustandes.<br />
Anwendungsspezifische Werkseinstellungen<br />
(Applikationen) ermöglichen<br />
den direkten Einsatz für<br />
bestimmte Einsatzfälle. Die Messtechnik<br />
des Biegeschwingerprinzips<br />
arbeitet unabhängig und unbeeinflusst<br />
von Prozessflüssigkeit und deren<br />
Zusammensetzung. Die Modelle<br />
CDM100M und CDM100P sind die<br />
direkten Nachfolger der Geradrohr<br />
Dichteaufnehmer 7835/7845. Die<br />
neuen Dichte-Transmitter sind mit<br />
der gleichen Einbaulänge lieferbar<br />
obwohl die Grundausführung auch<br />
mit einer kürzeren Einbaulänge zur<br />
Verfügung steht. Verschiedene<br />
Schnittstellenprotokolle stehen zur<br />
Verfügung zur Anbindung an DCS,<br />
PLC und Flow Computern. Die Abwärtskompatibilität<br />
des CDM zum<br />
Vorgängermodell des Flüssigkeits-<br />
Dichteaufnehmers Modell 7835/<br />
7845 von Micro Motion ist gewährleistet.<br />
Kontakt:<br />
SCHWING Verfahrenstechnik GmbH,<br />
Jutta Derks,<br />
Tel. (02845) 930-146,<br />
E-Mail: marketing@schwing-pmt.de,<br />
www.schwing-pmt.de<br />
April 2014<br />
264 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| TECHNIK AKTUELL |<br />
Bilderkennungssoftware zur Zählerstandserfassung<br />
für Smartphones<br />
Mit der mobilen Bilderkennung<br />
bringt pixolus jeden Zählerstand<br />
aus dem Keller in die digitale<br />
Welt. Dabei wird der Energiezähler<br />
einfach mit der Handykamera abfotografiert<br />
und durch die App digitalisiert.<br />
Eigenheimbesitzer und Mieter<br />
erhalten so Transparenz über<br />
Energieverbräuche und Kosten; mit<br />
einem Klick wissen Elektrizitätsversorger<br />
oder örtliche Wasserwerke<br />
Bescheid. Jeder Verbraucher kann<br />
also seinen Energieverbrauch selbst<br />
erheben. Grafische Darstellungen<br />
und Auswertungen sensibilisieren<br />
ihn für eigene Energieverbräuche<br />
und Kosten – ganz im Sinne der<br />
Energiewende. Die Technik von pixolus<br />
funktioniert sowohl mit gängigen<br />
Smartphones als auch mit<br />
branchentypischen MDE-Geräten.<br />
Auch die bewährten mechanischen<br />
Zähler im Keller können weiter verwendet<br />
werden. Damit entfällt die<br />
teure Installation von neuen Zählern,<br />
die zudem selbst permanent<br />
Strom verbrauchen. Anders als bei<br />
Smart Metering-Geräten mit permanenter<br />
Fernauslesung entstehen<br />
Datenschutzrisiken erst gar nicht:<br />
Erhobene Daten bleiben auf dem<br />
Smartphone des Nutzers. Er entscheidet,<br />
ob und wann diese übermittelt<br />
werden.<br />
Kontakt:<br />
pixolus GmbH,<br />
Dr. Stefan Krausz,<br />
Tel. (0221) 45580207,<br />
http://pixolus.de,<br />
<strong>Gas</strong>leitungen präzise orten mit UT 830<br />
Das neue UT 830 von Sewerin<br />
ermöglicht mit der Ortungsfrequenz<br />
von 83 kHz die punktgenaue<br />
Lokalisation einer Leitung über isolierte<br />
Anschlussstellen hinaus. Es ist<br />
daher besonders für die Ortung erdverlegter<br />
<strong>Gas</strong> und Wasserleitungen<br />
geeignet. Die vollautomatische Tiefenmessung<br />
ermöglicht den genauen<br />
Überblick über die Leitungslage.<br />
Die Detektion von Haupt- und abgehenden<br />
Leitungen gelingt mit<br />
dem UT 830 sehr einfach. Die Möglichkeit<br />
zur passiven Ortung von<br />
Strom- und KKS-Leitungen macht es<br />
auch im Baugewerbe zum praktischen<br />
Begleiter. Die einfache Bedienung<br />
des UT 830 reduziert Trainingszeiten.<br />
Auch wenig erfahrenen<br />
Anwendern eröffnet sich das Bedienkonzept<br />
nahezu intuitiv. Die<br />
schnelle und zuverlässige optische<br />
Darstellung von Richtungspfeilen<br />
erfolgt oberhalb der zu ortenden<br />
Leitung. Mit der PEAK-Funktion werden<br />
auf Knopfdruck alle umgebenden<br />
Leitungen ausgeblendet, die<br />
auf Grund der hohen Frequenz mit<br />
besendet werden.<br />
Kontakt:<br />
Hermann Sewerin GmbH,<br />
www.sewerin.com<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 265
| REGELWERK<br />
|<br />
Regelwerk <strong>Gas</strong> / Wasser<br />
Technische Prüfgrundlagen DVGW GW 6, GW 7, GW 8 und GW 393 DVGW Regelwerks-<br />
„paket“ zu „Rohrverbindungen aus Kupfer in der <strong>Gas</strong>- und Trinkwasser-Installation“<br />
erschienen<br />
Nachdem im Mai 2012 das DVGW<br />
Arbeitsblatt GW 2 erschienen<br />
ist, welches das Verbinden von Kupferrohren<br />
in <strong>Gas</strong>- und Trinkwasser-<br />
Installationen innerhalb von Gebäuden<br />
beschreibt, liegen nun technische<br />
Prüfgrundlagen für die<br />
entsprechenden Bauteile und Hilfsstoffe<br />
als Entwurf vor.<br />
Die technische Prüfgrundlage<br />
GW 6 beschreibt Anforderungen<br />
und Prüfungen an Löt-, Übergangsund<br />
Gewindefittings. Neben Anforderungen<br />
an die Maße und Dimensionen<br />
der Fittings sowie der Lötund<br />
Gewindeanschlüsse werden,<br />
speziell für die Anwendung im<br />
Trinkwasser, hygienische Anforderungen<br />
an die verwendeten Werkstoffe<br />
gestellt.<br />
Die Anforderungen und Prüfungen<br />
aus GW 6 finden sich analog in<br />
GW 8 für Kapillarlötfittings aus Kupfer.<br />
Sowohl GW 6 als auch GW 8<br />
wurden im Zuge der Überarbeitung<br />
an die aktuellen Entwicklungen in<br />
der europäischen Normung angepasst.<br />
Die technische Prüfgrundlage<br />
GW 7 beschreibt Anforderungen<br />
und Prüfungen an Hart- und Weichlote<br />
(einschließlich Weichlotpasten)<br />
sowie Flussmittel auf Basis von europäischen<br />
Normen. Zusätzlich beschreibt<br />
die Prüfgrundlage Anforderungen<br />
an die hygienische Eignung<br />
sowie die Wirksamkeit dieser zusätzlichen<br />
Werk- bzw. Hilfsstoffe.<br />
Darüber hinaus werden Angaben<br />
zur Baumusterprüfung und den<br />
Überwachungsverfahren in der Eigen-<br />
und Fremdüberwachung formuliert.<br />
Abgerundet wird das Regelwerks-„paket“<br />
durch die technische<br />
Prüfgrundlage GW 393, die für Verlängerungen<br />
aus Kupferlegierungen<br />
mit Gewinden nach DIN EN<br />
10226-1, kegelige Außengewinde R<br />
(1:16), zylindrische Innengewinde<br />
Rp für die Verwendung in den Anwendungsbereichen<br />
der DIN EN<br />
806, DIN 1988 sowie DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 600 (TRGI) und TRF gilt.<br />
Neben Anforderungen an die verwendeten<br />
Werkstoffe werden im<br />
Wesentlichen Baumaße und Dimensionen<br />
spezifiziert.<br />
Die technischen Prüfgrundlagen<br />
DVGW GW 6, GW 7, GW 8 und GW<br />
393 wurden im Projektkreis „Kupferrohre“<br />
in Zusammenarbeit der technischen<br />
Komitees „Rohre und Rohrverbindungen“<br />
und „Bauteile und<br />
Hilfsstoffe – <strong>Gas</strong>“ erarbeitet.<br />
Die Regelwerke können separat<br />
bezogen werden bei der wvgw<br />
Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
<strong>Gas</strong> und Wasser mbH, Josef-Wirmer-<br />
Str. 3, 53123 Bonn, info@wvgw.de,<br />
www.wvgw.de.<br />
Preis:<br />
GW 6: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />
GW 7: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />
GW 8: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />
GW 393: € 17,61+ MwSt. und Versandkosten<br />
für DVGW-Mitglieder und € 23,49 für Nichtmitglieder.<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
Volker Trenkle<br />
Tel. 089 / 203 53 66-56<br />
Fax 089 / 203 53 66-99<br />
trenkle@di-verlag.de<br />
Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 089 / 203 53 66-77<br />
Fax 089 / 203 53 66-99<br />
pelzer@di-verlag.de<br />
April 2014<br />
266 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Regelwerk <strong>Gas</strong><br />
DVGW-Prüfgrundlage G 5952 (P) „Anforderungen<br />
an tragbare elektrische Geräte<br />
zur Messung und Bestimmung der <strong>Gas</strong>leckmenge<br />
an Niederdruck-<strong>Gas</strong>leitungen“<br />
Die „Technische Regel für <strong>Gas</strong>installationen“ (DVGW-<br />
TRGI) stellt Anforderungen an die „Gebrauchsfähigkeit“<br />
der <strong>Gas</strong>leitungsanlage. Die Gebrauchsfähigkeitsbewertung<br />
stützt sich auf die „Ermittlung der <strong>Gas</strong>leckmenge“ als eine<br />
wesent liche Komponente ab. Die <strong>Gas</strong>leckmenge kann beispielsweise<br />
mit einem Leckmengenmessgerät nach der<br />
Prüfgrundlage G 5952 (P) ermittelt werden. Der Einsatz zertifizierter<br />
Leckmengen-Messgeräte ermöglicht die Reproduzierbarkeit<br />
und Vergleichbarkeit von vor Ort ermittelten<br />
Messwerten. Für die Praxis ist damit Eindeutigkeit und Vergleichbarkeit<br />
hinsichtlich der <strong>Gas</strong>leckmenge bei der Gebrauchsfähigkeitsbeurteilung<br />
nach DVGW-TRGI gegeben.<br />
Die Überarbeitung diese Prüfgrundlage erfolgte vom Projektkreis<br />
„Leckmengenmessgeräte“ im Technischen Komitee<br />
„<strong>Gas</strong>installation“. Die Prüfgrundlage dient als Grundlage für<br />
die Prüfung und Zertifizierung von tragbaren elektrischen<br />
Geräten zur Bestimmung der <strong>Gas</strong>leckmenge an Niederdruck-<br />
<strong>Gas</strong>leitungen nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 600.<br />
Es werden die allgemeinen Anforderungen an Konstruktion,<br />
Prüfung und Betriebsverhalten für mobile elektrische<br />
Geräte festgelegt, die mit Überdruck in den Leitungen gegenüber<br />
der Umgebung arbeiten. Die mit diesen Geräten<br />
bestimmbaren <strong>Gas</strong>leckmengen stellen den Volumenstrom<br />
(= Leckrate l/h) als Betriebsvolumenstrom, bezogen auf die<br />
am Messort aktuell herrschenden Randbedingungen (Betriebsdruck<br />
als Überdruck gemessen, Umgebungstemperatur)<br />
dar, so dass eventuelle Vergleichsmessungen zu anderen<br />
Zeiten leicht differierende Messergebnisse erbringen<br />
können. Insbesondere wurde mit der Überarbeitung die<br />
Anpassung des Referenzbetriebsdruckes von 22 mbar auf<br />
23 mbar erforderlich und somit Angleichung an den nach<br />
neuer TRGI 2008 geforderten Nenn-Ausgangsdruck des<br />
<strong>Gas</strong>druckregelgerätes von <strong>Gas</strong>installationen.<br />
Die DVGW-Prüfgrundlage G 5952 ersetzt die VP<br />
952:2004-07<br />
Gegenüber dem Vorläufigen Prüfgrundlage VP 952 wurden<br />
folgende Änderungen vorgenommen:<br />
a) Überführung der Vorläufigen Prüfgrundlage in eine<br />
Prüfgrundlage und damit Anpassung an die aktuelle Regelwerkssystematik<br />
b) Übernahme von 23 mbar als Referenzbetriebsdruck<br />
c) Einbeziehen des Zert-Beschlusses 06-2006<br />
d) Ergänzung einer Zusatzprüfung zur Anwendung verkürzter<br />
Messzeiten<br />
Preis:<br />
€ 22,71 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder und € 30,29 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Kai-Uwe Schuhmann, Bereich <strong>Gas</strong>verwendung<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
| REGELWERK |<br />
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Programm-Übersicht<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />
für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Veranstalter<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern,<br />
Softwareunternehmen und der<br />
Geräte industrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Sponsored by<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
April 2014<br />
Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 267 unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de
| TERMINE<br />
|<br />
##<br />
Hannover Messe 2014<br />
7.–11.4.2014, Hannover<br />
www.hannovermesse.com<br />
##<br />
Tag der Kommunalwirtschaft<br />
29.–30. 4.2014, Hannover<br />
Innovation Congress GmbH, Tel. 0049 (0) 221 / 93 47 41-0, E-Mail: anmeldung@innovation-congress.de,<br />
www.tagderkommunalwirtschaft.de<br />
##<br />
DVGW-Sachverständige für <strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />
7.–8.5.2014, Bad Kissingen<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
Pipeline Technology Conference<br />
12.–14.5.2014, Berlin<br />
www.pipeline-conference.com<br />
##<br />
Neuerungen zum Explosionsschutz für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />
4.6.2014, Düsseldorf<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
4.6.2014, Leverkusen<br />
www.meorge.de<br />
##<br />
Biogas-Workshop<br />
5.–6.6.2014, Augsburg<br />
DVGW-Forschungsstelle am EBI in Karlsruhe, Frau Klesse, Tel. 0049 (0) 721 96402-20,<br />
E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />
##<br />
<strong>gwf</strong> und figawa - 7. Fachkongress smart metering 2.0<br />
17.–18.6.2014, Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de<br />
##<br />
Planung, Neuerung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />
25.–26.6.2014,<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />
2.7.2014, Bonn<br />
DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
##<br />
8. Praxistag Korrosionsschutz<br />
2.7.2014, Gelsenkirchen<br />
www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />
##<br />
Blitzschutzsysteme für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen<br />
11.9.2014, Bad Kissingen, Hannover<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
17.9.2014, Ludwigshafen<br />
www.meorge.de<br />
# # gat/wat 2014<br />
29.9.–1.10.2014, Karlsruhe<br />
DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
April 2014<br />
268 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
DENSO GmbH | FIRMENPORTRÄT |<br />
DENSO GmbH<br />
Firmenname/Ort: DENSO GmbH<br />
Felderstrasse 24<br />
51371 Leverkusen<br />
Geschichte:<br />
• 1922 – Gründung des Unternehmens in<br />
Berlin.<br />
• 1927 – Erfindung des weltweit ersten passiven<br />
Korrosionsschutzes für Pipelines mit<br />
der DENSO®-Binde (Petrolatum-Binde).<br />
• 1946 – Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg.<br />
• 1958 – Entwicklung der ersten Butylkautschuk-Bänder<br />
(DENSIT®).<br />
• 1971 – Entwicklung des ersten coextrudierten<br />
3-Schicht-Bandes für den<br />
Korrosionsschutz (DENSOLEN®).<br />
• 1997 – Einführung zweikomponentiger<br />
Polyurethanprodukte für den Korrosionsschutz<br />
(DENSOLID®).<br />
• 2006 – Entwicklung innovativer<br />
Schrumpfmanschetten (DEKOTEC®).<br />
Konzern: Als konzernunabhängiges, mittelständisches<br />
Unternehmen operiert DENSO von<br />
seinem Hauptsitz in Leverkusen aus weltweit.<br />
Das Unternehmen verfügt über eigene<br />
Niederlassungen innerhalb Europas und<br />
über ein weltweites Netz kompetenter Vertriebspartner.<br />
Beteiligungen: Zur DENSO-Firmengruppe gehören unter<br />
dem Dach der DENSO-Holding GmbH & Co.<br />
neben der DENSO GmbH folgende Unternehmen:<br />
DEKOTEC GmbH (D), DENSO-Dichtungstechnik<br />
GmbH & Co. (A), DENSOKOR<br />
AG (CH), DENSO-France S.A.R.L. (F), DENSO-<br />
Quimica S.A.U. (ES), Imbema-DENSO N.V.<br />
/B.V. (NL, B), Van Kaam KTL (NL)<br />
Kooperation(en): Das Unternehmen arbeitet sehr eng mit<br />
führenden Forschungsinstituten und Hochschulen<br />
in Deutschland in den Bereichen<br />
der Kunststofftechnik, Chemie und Ingenieurwissenschaften<br />
zusammen.<br />
Mitarbeiterzahl: DENSO-Firmengruppe: rd. 160<br />
Exportquote: > 60 %<br />
Produktspektrum:<br />
Produktion:<br />
Korrosionsschutzprodukte in Form von Petrolatum-Bändern<br />
und Massen, PE/Butylkautschuck-Bändern,<br />
Spritz- und Streichbeschichtungen<br />
auf Polyurethanbasis, innovativen<br />
Hotmelt- und Mastic- Schrumpfmaterialien,<br />
mechanischen Schutzsystemen, etc.<br />
Innovative Dichtmittel für die Infrastruktur<br />
(Straßen-, Gleis-, Kanal- und Ingenieurbau).<br />
Innovative Produkte sind für DENSO untrennbar<br />
mit der entsprechend leistungsfähigen<br />
Fertigungstechnologie verbunden.<br />
Die Produktion in Deutschland zeichnet<br />
sich deshalb durch eine besonders hohe<br />
Fertigungstiefe und den Einsatz verschiedenster<br />
Herstellungsverfahren aus. Alle<br />
DENSO-Produkte sind Made in Germany!<br />
Wettbewerbsvorteile: Als Erfinder des Passiven Korrosionsschutzes<br />
verfügt DENSO über ein umfassendes<br />
Know-How im Bereich des Passiven Korrosionsschutzes.<br />
Mit zahlreichen Neuentwicklungen<br />
und Patenten hat das Unternehmen<br />
seit über 90 Jahren seine Innovationskraft<br />
unter Beweis stellen können.<br />
Zertifizierung:<br />
Alle Produkte sind entsprechend der jeweiligen<br />
Anforderungen zertifiziert. Zudem<br />
unterliegen Produkte und Produktionsprozesse<br />
einer intensiven Fremdüberwachung.<br />
Zertifizierungen u. a. von: DIN EN ISO 9001,<br />
DIBt, DVGW, ÖVGW, SVGW, kiwa, Enagas,<br />
Gaz de France, GOST.<br />
Servicemöglichkeiten: Kompetente und erfahrene Mitarbeiter im<br />
In- und Ausland beraten und schulen die<br />
Partner und Kunden von der Projekt-Planungsphase<br />
bis zur Ausführung bei der<br />
Auswahl des geeigneten Produktes.<br />
Internetadresse:<br />
Ansprechpartner:<br />
www.denso.de<br />
Herr Gerd Friedel<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 269
IMPRESSUM<br />
Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />
(figawa),<br />
des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />
der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />
dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />
Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />
Harald Schmid, WÄGA Wärme-<strong>Gas</strong>technik GmbH, Kassel<br />
Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />
Schriftleiter:<br />
Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON New Build & Technology GmbH, Essen<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />
Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH, Leipzig<br />
Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />
Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />
Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />
Dipl-Ing. Markus Last, Thüga AG, München<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />
Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />
Dipl.-Ing. Frank Rathlev, Thyssengas GmbH, Duisburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Metering GmbH, Mülheim<br />
Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Chefredakteur:<br />
Volker Trenkle, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-56, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-43, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: terplan@di-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Birgit Lenz, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-23, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />
Verlag:<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
Internet: http://www.di-verlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Spartenleiter: Stephan Schalm<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Mediaberatung:<br />
Helga Pelzer, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-77, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: pelzer@di-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-11, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: feil@di-verlag.de.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />
Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Print: 360,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
ePaper: 360,– €<br />
Einzelheft Print: 39,– €<br />
Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50€<br />
Einzelheft ePaper: 39,– €<br />
Abo plus (Print und ePaper): 498,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />
Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />
Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 494<br />
leserservice@di-verlag.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />
unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
April 2014<br />
270 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Marktübersicht<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>speicher<br />
■■<br />
Handel und Informationstechnologie<br />
■■<br />
DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Ansprechpartner für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens:<br />
Uwe Lätsch<br />
Telefon 089 2035366-77<br />
Telefax 089 2035366-99<br />
E-Mail: laetsch @di-verlag.de
2014<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
Marktübersicht<br />
Rohrdurchführungen<br />
Rohre und Rohrleitungszubehör<br />
Armaturen und Zubehör<br />
Armaturen<br />
Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />
ihr Kontakt:<br />
Uwe Lätsch<br />
Tel. 089 2035366-77<br />
Fax 089 2035366-99<br />
laetsch@di-verlag.de<br />
April 2014<br />
272 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
2014<br />
Aktiver Korrosionsschutz<br />
Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
Passiver Korrosionsschutz<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 273
2014<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />
Marktübersicht<br />
Filtration<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
Odorierungskontrolle<br />
<strong>Gas</strong>geräte<br />
BHKW, KWK<br />
Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />
ihr Kontakt:<br />
Uwe Lätsch<br />
Tel. 089 2035366-77<br />
Fax 089 2035366-99<br />
laetsch@di-verlag.de<br />
April 2014<br />
274 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
dvGw-zertifizierte unternehmen<br />
2014<br />
Rohrleitungsbau<br />
Filter<br />
Marktübersicht<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 275
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
Programm-Übersicht<br />
Wann und Wo?<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
Thema:<br />
7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />
Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Sponsored by<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
+ Ausstellung<br />
+ Abendveranstaltung
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
Böhmer GmbH, 45549 Sprockhövel 203<br />
Croatian <strong>Gas</strong> Association, HR 10000 Zagreb 215<br />
DENSO GmbH, 51371 Leverkusen<br />
Titelseite<br />
DVGW e.V., 53123 Bonn 211<br />
DVGW-Forschungsstelle e.V., 76131 Karlsruhe 257<br />
EITEP GmbH, 30177 Hannover 209<br />
Ing. Büro Fischer-Uhrig, 14052 Berlin 213<br />
sebaKMT, 96148 Baunach 205<br />
Waldemar Suckut VDI, 29221 Celle 233<br />
Viega GmbH & Co. KG, 57439 Attendorn 219<br />
Marktübersicht 271 bis 275<br />
3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2014<br />
Ausgabe Mai 2014 Juni 2014 Juli 2014<br />
Anzeigenschluss:<br />
Erscheinungstermin:<br />
Themen-Schwerpunkt<br />
Fachmessen/<br />
Fachtagungen/<br />
Veranstaltung<br />
(mit erhöhter Auflage und<br />
zusätzlicher Verbreitung)<br />
04.04.2014<br />
07.05.2014<br />
Power-to-<strong>Gas</strong>/<br />
Smart Grid/<br />
Konvergenz der Netze<br />
European <strong>Gas</strong> Production Forum and<br />
Exhibition<br />
Düsseldorf, 04.–06.06.2014<br />
06.05.2014<br />
04.06.2014<br />
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien/<br />
<strong>Gas</strong>mess- und -regelungstechnik<br />
02.07.2014<br />
29.07.2014<br />
Energiespeicherung und <strong>Gas</strong>produktion/<br />
-transport<br />
DVGW- EBI Erfahrungsaustausch der<br />
Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />
Dortmund, 11.–12.09.2014<br />
Renexpo ®<br />
Augsburg, 25.–28.09.2014<br />
Änderungen vorbehalten
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />
gewerbliche und industrielle Anwendung<br />
<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />
vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />
Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />
traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />
im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />
deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />
(Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels „Power-to-<strong>Gas</strong>“) eine<br />
immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />
abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und -anwendung.<br />
Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />
1. Auflage 2014<br />
596 Seiten, vierfarbig<br />
165 x 230 mm, Broschur<br />
ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />
Preis: € 80,–<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
www.di-verlag.de<br />
Jetzt bestellen!<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___Ex.<br />
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5 für € 80,– (zzgl. Versand)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAGQEM2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.