gwf Gas/Erdgas Power-to-Gas / Smart Energy (Vorschau)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5/2014<br />
Jahrgang 155<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>/<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
ISSN 0016-4909<br />
B 5398<br />
einfach intuitiv<br />
RMG <strong>Gas</strong> Metering Terminal<br />
Das innovative Software-Modul zur<br />
einfachen Steuerung Ihrer Messgeräte<br />
in <strong>Gas</strong>stationen. Für eine effiziente<br />
Konfiguration, Parametrierung und<br />
Wartung. Herstellerunabhängig.<br />
Sowohl vor Ort als auch aus der Ferne.<br />
Kontaktieren Sie uns: www.rmg.com/gmm/kontakt<br />
Wenn Sie mehr über Lösungen für die <strong>Gas</strong>industrie<br />
erfahren möchten, besuchen Sie uns im Internet<br />
www.rmg.com und www.honeywellprocess.com<br />
© 2014 Honeywell International Inc.
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Bild: Initiative Pro <strong>Smart</strong> Metering<br />
Programm-Übersicht<br />
Wann und Wo?<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem <strong>Smart</strong> Opera<strong>to</strong>r<br />
Themenblock 3 <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministra<strong>to</strong>r<br />
• <strong>Smart</strong> Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
Thema:<br />
7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />
Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Sponsored by<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
+ Ausstellung<br />
+ Abendveranstaltung
| STANDPUNKT |<br />
Was fünf Prozent bewirken könn(t)en<br />
Ergebnisse einer Studie zur Systemauslegung<br />
von (Strom-) Verteilnetzen zeigen,<br />
dass durch ein lastflussabhängiges Drosseln<br />
der regenerativ erzeugten Energiemenge<br />
bei der Spitzenlast um fünf Prozent die Netzanschlusskapazität<br />
verdoppelt werden kann.<br />
EWE, Auftraggeber der Studie, hält es für sinnvoll,<br />
dass Netzbetreiber nur 95 statt bisher<br />
100 Prozent erneuerbarer Energien aufnehmen<br />
müssen. Eine Kombination neuer Konzepte<br />
zur Spannungsoptimierung mit einem<br />
intelligenten Einspeisemanagement könnte<br />
das Investitionsvolumen für klassischen Netzausbau<br />
um 70 Prozent senken, so EWE.<br />
Interessant ist dieser „5 %-Ansatz“ auch<br />
hinsichtlich potentieller Betriebskonzepte für<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Anlagen. Am Beispiel des Biogasanlagenstandortes<br />
Werlte stellt EWE Netz<br />
im Beitrag S. 304 ff. die Potenziale des <strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Konzeptes<br />
zur Realisierung der Energiewende<br />
vor. Diese weltweit erste Großanlage<br />
zur Herstellung und Einspeisung von synthetischem<br />
<strong>Erdgas</strong> – sogenanntes e-gas – nutzt<br />
überschüssigen Wind- und Solarstrom zur<br />
Umwandlung in e-gas im industriellen Maßstab.<br />
Ein wichtiger <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Pfad ist die<br />
Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff in die <strong>Erdgas</strong>infrastruktur.<br />
Allerdings haben deren Komponenten<br />
unterschiedliche Toleranzschwellen<br />
gegenüber der Wassers<strong>to</strong>ffkonzentration. Bei<br />
sensiblen Komponenten wie <strong>Gas</strong>turbinen,<br />
Untergrundspeichern und Industrieprozessen<br />
sind weitere Forschung und Abstimmung im<br />
europäischen Rahmen nötig. Der Beitrag ab<br />
Seite 310 gibt einen Überblick über den aktuellen<br />
Stand.<br />
Die Wärmeversorgung von Gebäuden, einer<br />
der großen Emittenten von Kohlendioxid,<br />
rückt zunehmend in den Blickpunkt energetischer<br />
Optimierungsziele. Neben der energetischen<br />
Optimierung der Gebäudehülle und<br />
dem verstärkten Einsatz effizienter Heizungstechnologien<br />
spielen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
eine zunehmend<br />
größere Rolle. Erfahren Sie ab Seite 314, wie<br />
„<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“ die Wärmebewirtschaftung<br />
nachhaltig ausrichten können.<br />
Volker Trenkle<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 277
| INHALT<br />
|<br />
Luftaufnahme des Standortes Werlte mit Kennzeichnung der BGA, BG-<br />
AA, BGEA, EGEA und PtG-Anlage. Ab Seite 304<br />
7. figawa-/<strong>gwf</strong>-Fachkongress „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0“<br />
Seite 302<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
304 O. Kurt, Th. Götze und J. A. Schönrock<br />
Das e-gas-Projekt am Biogasanlagenstandort<br />
in Werlte<br />
The e-gas-project at the biogas plant in Werlte<br />
310 G. Müller-Syring und M. Henel<br />
Auswirkungen von Wassers<strong>to</strong>ff im<br />
<strong>Erdgas</strong> in <strong>Gas</strong>verteilnetzen und bei<br />
Endverbrauchern<br />
Effect of hydrogen on gas grids and end user<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />
314 M. Loßner<br />
<strong>Smart</strong>es Energiemanagement für<br />
die Wärmebewirtschaftung von<br />
Gebäuden<br />
<strong>Smart</strong> energy management for the heat supply<br />
of buildings<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
318 U. Lubenau, H. Schreck und M. Frieß<br />
Messung des Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />
Kondensationspunkts - Praxiserfahrungen<br />
und Laboruntersuchung<br />
Hydrocarbon dew point measurement - Experiences<br />
and labora<strong>to</strong>ry measurement<br />
324 J. Mischner, R. Sorowsky und A. Huhn<br />
Temperaturregelung in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen<br />
- Teil 2<br />
Temperature control in gas pre-heating facilities<br />
– part 2<br />
Nachrichten<br />
Märkte und Unternehmen<br />
282 Fünf neue Aufträge für MT-Energie<br />
283 RWE bietet Partnerschaft für bundesweiten<br />
Rollout an<br />
284 Großauftrag für <strong>Smart</strong> Meter aus Frankreich<br />
für Diehl Metering<br />
285 Thüga-Gruppe vertieft Zusammenarbeit<br />
mit der Schleupen AG<br />
286 Open Grid Europe und <strong>Gas</strong>unie Deutschland<br />
fassen Ein- und Ausspeisepunkte<br />
zusammen<br />
288 MAN liefert über 70 <strong>Erdgas</strong>busse nach<br />
Schweden<br />
Forschung und Entwicklung<br />
293 KIT koordiniert neues EU-Projekt Helmeth<br />
Mai 2014<br />
278 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| INHALT |<br />
294 Verbände und Vereine<br />
297 Personen<br />
298 Veranstaltungen<br />
Fokus<br />
302 7. Fachkongress <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0<br />
338 Technik Aktuell<br />
343 Regelwerk<br />
Firmenporträt<br />
277 MT-Energie GmbH<br />
Im Profil<br />
332 Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung<br />
Baden-Württemberg<br />
Aus der Praxis<br />
336 Prozessmesstechnik sichert au<strong>to</strong>matischen<br />
Betrieb in der Biogasproduktion<br />
Rubriken<br />
277 Standpunkt<br />
280 Faszination <strong>Gas</strong><br />
348 Termine<br />
350 Impressum<br />
351 Marktübersicht<br />
Extrem kompakt<br />
und leicht<br />
Das Sondenkomplettset von<br />
Schütz Messtechnik<br />
Für alle Tätigkeiten gibt es von<br />
Schütz ein neues Komplettsystem<br />
mit Kohlefasersonden.<br />
Alle Sonden inclusive der<br />
Teppichsonde, schnell verfügbar<br />
und aufgeräumt .<br />
Zusammen mit unseren Universalmessgeräten<br />
können alle<br />
Messaufgaben gelöst werden.<br />
SQ-9002BM60005<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
www.schuetz-messtechnik.de<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 279
NACHRICHTEN FASZINATION GAS Schlagwort<br />
Januar/Februar 2012<br />
280 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Schlagwort<br />
NACHRICHTEN<br />
Wassers<strong>to</strong>ff-Elektrolyse<br />
Basierend auf der Hochtemperatur-Brenns<strong>to</strong>ffzelle entwickeln<br />
die DLR-Forscher einen Hochtemperatur-Elektrolyseur.<br />
Januar/Februar 2012<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 281<br />
© DLR/Thomas Ernsting.
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Fünf neue Aufträge für MT-Energie<br />
MT-Energie ist mit dem Bau von<br />
insgesamt vier Biogasanlagen<br />
und einer <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage<br />
beauftragt worden. Besonders erfolgreich<br />
entwickelt sich im Moment<br />
das Biogasgeschäft in Großbritannien.<br />
Das Team von MT-Energie<br />
UK verbuchte kürzlich allein drei<br />
Aufträge. Eine 1-MW-Biogasanlage<br />
mit dem schwer vergärbaren Substratmix<br />
Grassilage, Ganzpflanzensilage<br />
und Maissilage (jeweils ein Drittel)<br />
wird MT-Energie in Consett,<br />
Northumberland, errichten. Um die<br />
Viskosität zu senken und das Substrat<br />
rühr- und pump fähig zu machen,<br />
werden in dieser Anlage Enzyme<br />
des niederlän dischen Spezialanbieters<br />
DSM eingesetzt.<br />
Im schottischen Keithick und im<br />
südenglischen St Nicholas at Wade<br />
wird MT-Energie zwei weitere Vier-<br />
Behälter-Biogasanlagen errichten,<br />
die mit einem vielfältigen Substratmix<br />
betrieben werden. Beide Anlagen<br />
sind ausgelegt auf eine Lieferung<br />
gut 800 Nm³/h Rohbiogas.<br />
Nach der Reinigung in einer <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage<br />
wird das produzierte<br />
Biogas in das allgemeine<br />
<strong>Erdgas</strong>netz eingespeist. Darüber hinaus<br />
wird zur Wärme- und Eigenstromversorgung<br />
jeweils ein<br />
250-kW-BHKW installiert.<br />
Auch die polnische Niederlassung<br />
von MT-Energie konnte einen<br />
Vertragsabschluss vermelden. Nahe<br />
der im Süden des Landes gelegenen<br />
Ortschaft Lezajsk wird MT-Energie<br />
eine 1-MW-Biogasanlage errichten.<br />
Die Drei-Behälter-Anlage wird<br />
jeweils zur Hälfte Biertreber und<br />
Maissilage verarbeiten. Außerdem<br />
verzeichnete die Tochterfirma MT-<br />
BioMethan einen wichtigen Auftrag<br />
für den Bau einer <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage<br />
mit Membrantechnik. Der<br />
Standort des Projekts liegt südlich<br />
von Neubrandenburg. Die Aufbereitungsleistung<br />
beträgt 700 m³/h<br />
Rohbiogas.<br />
Bilfinger errichtet Zwischenspeicher für<br />
Kraftwerksbetrieb in Bruneck<br />
Fernwärmespeicher ermöglichen<br />
bei Heiz- und Kombikraftwerken<br />
die temporäre Zwischenspeicherung<br />
von Wärmeenergie. Im italienischen<br />
Bruneck errichtet der Engineering-<br />
und Servicekonzern ab Mai<br />
2014 für ein Biomasseheizwerk eine<br />
solche Anlage mit einem Volumen<br />
von rund 1 Mio. €. Das Leistungsspektrum<br />
umfasst Planung, Fertigung<br />
und Montage des Speichers<br />
sowie seine Integration in die vorhandene<br />
Heizwerkinfrastruktur.<br />
In den vergangenen zwei Jahren<br />
hat Bilfinger Fernwärmespeicher für<br />
rund 80 Mio. € erstellt und sich damit<br />
im Energiemarkt als führender<br />
Anbieter bei Planung und Bau derartiger<br />
Speicheranlagen positioniert.<br />
So setzt der Konzern derzeit<br />
unter anderem Projekte in Bochum,<br />
Ulm, Nürnberg und dem niederländischen<br />
Diemen um.<br />
Durch die Zunahme von Windund<br />
Solarstrom müssen Kraftwerksbetreiber<br />
sehr flexibel auf witterungsbedingte<br />
Einspeiseschwankungen<br />
reagieren. Da der Wärmespeicher<br />
als Puffer fungiert, muss<br />
bei Wärmebedarf im Fernwärmenetz<br />
das Kraftwerk nicht mehr kurzfristig<br />
hoch- und dann wieder heruntergefahren<br />
werden. In dem dick<br />
isolierten Stahltank kann heißes<br />
Wasser tagelang auf beinahe gleichem<br />
Temperaturniveau zwischengespeichert<br />
und bei Bedarf abgerufen<br />
werden. Auf diese Weise kann<br />
mit Hilfe von Fernwärmespeichern<br />
die Nutzung von erneuerbaren<br />
Energien sinnvoll mit bereits bestehenden<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
kombiniert werden.<br />
Mai 2014<br />
282 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN<br />
RWE bietet Partnerschaft für bundes weiten<br />
Rollout an<br />
Die gesetzlichen Vorgaben<br />
zur Installation intelligenter<br />
Messsysteme betreffen<br />
voraussichtlich Haushalte<br />
mit einem jährlichen Stromverbrauch<br />
von mehr als<br />
6000 kWh sowie den weit<br />
überwiegenden Teil der Betreiber<br />
von Anlagen nach<br />
dem Erneuerbare-Ener gien-<br />
Gesetz. Demnach müssen in<br />
Deutschland in Zukunft Millionen<br />
von Geräten vor Ort<br />
eingebaut werden. Dies stellt<br />
Verteilnetz- beziehungsweise<br />
Messstellenbetreiber vor große<br />
Herausforderungen.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
sind in Mülheim an der Ruhr<br />
etwa 65 Experten und Entscheider<br />
von Stadtwerken sowie<br />
Netz- und Messstellenbetreiber<br />
auf Einladung der<br />
RWE Metering zu einer Auftaktveranstaltung<br />
zusammengekommen.<br />
Dabei ging<br />
es vor allem um die Frage,<br />
Hauptversammlung der VNG stimmt Übertragung<br />
der Aktien an die EWE zu<br />
Die<br />
Hauptversammlung<br />
der VNG – Verbundnetz<br />
<strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft (VNG<br />
AG) hat einstimmig der<br />
Übertragung der Aktienanteile<br />
der Wintershall Holding<br />
GmbH in Höhe von 15,79 %<br />
auf den Mitgesellschafter<br />
EWE AG zugestimmt.<br />
wie die große Herausforderung<br />
eines weitgehend<br />
flächen deckenden Einbaus<br />
der Geräte bei den Verbrauchern<br />
beziehungsweise<br />
Stromeinspeisern effizient<br />
umgesetzt und der Betrieb<br />
reibungslos bewältigt werden<br />
kann. Dafür sind unter<br />
anderem Partnerschaften<br />
verschiedener Unternehmen<br />
mit zielorientierten Lösungsansätzen<br />
hilfreich. So können<br />
mögliche Synergien gehoben<br />
und Skaleneffekte realisiert<br />
werden.<br />
Beim <strong>Smart</strong> Meter Rollout<br />
und dem anschließenden Betrieb<br />
der Geräte handelt es<br />
sich um einen hochkomplexes<br />
Projekt. Fragen zu optimalen<br />
Abläufen bei der Installation<br />
durch qualifiziertes<br />
Personal, zum Datenmanagement<br />
und zur Datensicherheit<br />
oder ein auf die neuen<br />
Prozesse abgestimmtes Abrechnungssystem<br />
sind bei<br />
dem Projekt entscheidende<br />
Fak<strong>to</strong>ren für den Erfolg.<br />
Dr. Ulrich Wernekinck, Geschäftsführer<br />
der RWE Metering:<br />
„Hier in Mülheim an der<br />
Ruhr haben wir bereits eine<br />
große Stadt im bundesweit<br />
größten Pilotprojekt mit<br />
intel ligenten Stromzählern<br />
praktisch flächendeckend<br />
ausgestattet. Die dabei erworbene<br />
Kompetenz sowie<br />
die mittlerweile weiterentwickelten<br />
Prozesslösungen<br />
möchten wir unternehmerisch<br />
nutzen. Dies soll zum<br />
Vorteil aller Beteiligten geschehen.<br />
Deshalb haben wir<br />
ein Expertenforum ins Leben<br />
gerufen, das als Kommunikationsplattform<br />
für interessierte<br />
Unternehmen dienen soll.<br />
Das Forum für Metering-Experten<br />
soll nunmehr regelmäßig<br />
stattfinden“.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
hat der Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrats, Dr. Rainer<br />
Seele, mit Wirkung zum<br />
08.04.2014 den Vorsitz im<br />
Aufsichtsrat der VNG AG niedergelegt.<br />
Den Vorsitz im<br />
Aufsichtsrat hat interimsweise<br />
der 1. stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende,<br />
Holger<br />
Hanson, Geschäftsführer der<br />
Stadtwerke Neubrandenburg<br />
übernommen. Die Mitglieder<br />
des Aufsichtsrats haben Dr.<br />
Seele und der Wintershall als<br />
demnächst ausscheidende<br />
Aktionärin für ihr Engagement<br />
gedankt.<br />
Anbohrarmaturen<br />
PLASS 360<br />
PLASSON<br />
verbindet<br />
PE-Körper mit PE-Spitzende<br />
frei drehbar (360°)<br />
•<br />
Kein stagnierendes Wasser<br />
•<br />
Bleifreier Werks<strong>to</strong>ff im Bereich<br />
mit Mediumkontakt<br />
•<br />
Strömungsgünstig<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 283
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Großauftrag für <strong>Smart</strong> Meter aus Frankreich<br />
für Diehl Metering<br />
Gazpar <strong>Gas</strong>zähler.<br />
Das Unternehmen Diehl Metering<br />
mit Sitz in Ansbach – ein<br />
Teilkonzern der Nürnberger Diehl-<br />
Gruppe – ist von Gaz réseau Distribution<br />
France (GrDF), ein Unternehmen<br />
von GDF Suez, zum Partner für<br />
das <strong>Gas</strong>zähler-Großprojekt „Gazpar“<br />
ausgewählt worden. Der neue kommunikative<br />
<strong>Gas</strong>zähler Gazpar soll<br />
zwischen 2016 und 2022 in rund<br />
11 Mio. französischen Haushalten<br />
und bei gewerblichen Verbrauchern<br />
installiert werden – eine Investition<br />
in Höhe von rund 1 Mrd. €. Mit dem<br />
neuen System wird es möglich, auf<br />
Basis der tatsächlich bezogenen<br />
<strong>Gas</strong>menge abzurechnen und nicht<br />
mehr – wie bisher – auf der Grundlage<br />
von Hochrechnungen.<br />
Ins Leben gerufen wurde das<br />
Projekt Gazpar bereits im Jahr 2009<br />
durch die französische Regierung.<br />
In einem breit angelegten Auswahlprozess<br />
wurden insgesamt sieben<br />
Unternehmen aus Frankreich, den<br />
USA, Italien, Großbritannien, Rumänien<br />
und Deutschland für die Entwicklung<br />
und Produktion der Geräte<br />
ausgewählt. In einer anschließenden<br />
Pilotstudie wurden dann die<br />
optimale technische Lösung für den<br />
kommunikativen <strong>Gas</strong>zähler der Zukunft<br />
und die Erwartungen der Kunden<br />
an das neue System definiert,<br />
ehe es zur Ausschreibung und<br />
schließlich der Vergabe des Projekts<br />
kam. Das ausgewählte französische<br />
Tochterunternehmen Sappel von<br />
Diehl Metering wird für Gazpar rund<br />
2,5 Mio. Funkmodule zuliefern.<br />
Viessmann steigert Umsatz<br />
Trotz nach wie vor schwieriger<br />
Rahmenbedingungen konnte<br />
die Viessmann Group ihre erfolgreiche<br />
Entwicklung im Geschäftsjahr<br />
2013 fortsetzen. Der international<br />
aufgestellte Heiztechnikhersteller<br />
steigerte seinen Umsatz um fast<br />
10 % auf 2,1 Mrd. €. Mit gut 10 % fiel<br />
der Zuwachs in den Auslandsmärkten<br />
etwas stärker aus als in Deutschland,<br />
wo das Umsatzplus knapp 9 %<br />
betrug. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz<br />
lag 2013 bei 55 %<br />
(2012: 54 %).<br />
Die Zahl der Beschäftigten im<br />
Unternehmen stieg um etwa 7 %<br />
auf 11 400 zum Ende des vergangenen<br />
Jahres. Die Ausgaben in Forschung<br />
und Entwicklung beliefen<br />
sich auf 4 % des Umsatzes. Die Investitionen<br />
in Sachanlagen betrugen<br />
mehr als 100 Mio. € .<br />
Investitionsschwerpunkte waren<br />
••<br />
die Einrichtung einer Produktionsstätte<br />
für <strong>Gas</strong>-Wand-Geräte<br />
im türkischen Manisa,<br />
••<br />
der Bau einer Biogasanlage am<br />
Unternehmensstammsitz Allendorf<br />
(Eder)<br />
••<br />
sowie der Ausbau der Vertriebsinfrastruktur<br />
mit CO 2 -neutralen<br />
Verkaufsniederlassungen.<br />
Das Nachhaltigkeitsengagement<br />
von Viessmann wurde im November<br />
2013 zum dritten Mal mit dem<br />
Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
ausgezeichnet, diesmal für die<br />
höchste Ressourceneffizienz. Bereits<br />
2011 erhielt Viessmann den<br />
Deutschen Nachhaltigkeitspreis für<br />
die nachhaltigste Markenführung<br />
und 2009 für die nachhaltigste Produktion.<br />
Erreicht wurde diese Auszeichnung<br />
durch weitere Maßnahmen<br />
zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
und der Nutzung erneuerbarer<br />
Energien am Stammsitz Allendorf<br />
(Eder). Dort konnte der Verbrauch<br />
fossiler Energien bereits 2012 um<br />
zwei Drittel und die CO 2 -Emissionen<br />
Prof. Dr. Martin Viessmann, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der Viessmann Group.<br />
um 80 % gesenkt werden. Damit erreicht<br />
Viessmann schon heute die<br />
energie- und klimapolitischen Ziele<br />
der Bundesregierung für das Jahr<br />
2050.<br />
Mai 2014<br />
284 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN<br />
E.VITA GmbH stellt Bilanzkreismanagement<br />
von Service auf Eigenabwicklung um<br />
Während viele Energieunternehmen<br />
derzeit<br />
über das Auslagern von Tätigkeiten<br />
nachdenken, ist die<br />
E.VITA GmbH in Sachen<br />
Bilanzkreismanagement<br />
(BKM) den umgekehrten Weg<br />
gegangen. Schrittweise hat<br />
der Stuttgarter <strong>Gas</strong>- und<br />
Stromanbieter hierbei in beiden<br />
Energiearten auf die Eigenabwicklung<br />
umgestellt,<br />
unterstützt vom Energielogistik-Spezialisten<br />
AKTIF<br />
Technology. E.VITA, die bundesweit<br />
passgenaue Tariflösungen<br />
für Gewerbe- und<br />
Privatkunden anbietet, hatte<br />
zunächst auf einen externen<br />
Dienstleister gesetzt, bevor<br />
man sich dafür entschied, das<br />
Bilanzkreismanagement aus<br />
strategischen Gründen wieder<br />
ins eigene Haus zu holen.<br />
Die Entscheidung zugunsten<br />
von AKTIF Technology erfolgte<br />
aufgrund vieler Aspekte.<br />
Zum einen bot AKTIF mit seinem<br />
Mietmodell einen einfachen<br />
Einstieg, bei dem keine<br />
hohen Anfangsinvestitionen<br />
nötig waren. Zum anderen<br />
unterstützt das Produkt neben<br />
der klassischen SLP- und<br />
RLM-Prognose auch das immer<br />
stärker werdende Segment<br />
der temperaturabhängigen<br />
TLP-Kunden.<br />
Anbohrarmaturen<br />
PLASS 360<br />
Das<br />
Programm<br />
Produktion auf der neuen Plattform Gudrun<br />
in der Norwegischen Nordsee gestartet<br />
Die Partner Sta<strong>to</strong>il (Betriebsführer),<br />
OMV und<br />
GDF SUEZ haben die Öl- und<br />
<strong>Gas</strong>produktion auf der Plattform<br />
Gudrun in der Nordsee<br />
aufgenommen. OMV erwarb<br />
im Vorjahr im Rahmen der<br />
Transaktion mit Sta<strong>to</strong>il 24 %<br />
der Anteile an der Lizenz<br />
Gudrun. Diese Entwicklung<br />
ist für OMV ein wichtiger<br />
Schritt, um die strategischen<br />
Ziele für 2016 zu erreichen.<br />
Gudrun (PL025) ist ein Ölund<br />
<strong>Gas</strong>feld in der Nordsee,<br />
an dem OMV (Norge) AS 24 %<br />
der Anteile hält, gemeinsam<br />
mit Sta<strong>to</strong>il als Betriebsführer<br />
(51 %) und GDF SUEZ E&P<br />
Norge als zusätzlichem Partner<br />
mit 25 %. Die Entscheidung<br />
das Feld Gudrun zu<br />
entwickeln wurde 2010 getroffen<br />
und der Produktionsstart<br />
2014 liegt im Zeitplan<br />
und unter der Kostenschätzung<br />
gemäß PDO (Plan für<br />
Entwicklung und Betrieb).<br />
Thüga-Gruppe vertieft Zusammenarbeit<br />
mit der Schleupen AG<br />
Seit über 40 Jahren<br />
unsere Kernkompetenz.<br />
Entwickeln und fertigen nach<br />
höchsten Maßstäben.<br />
Lassen Sie sich überzeugen!<br />
Die Thüga Aktiengesellschaft<br />
als Kern der Thüga-Gruppe<br />
stellt die Zusammenarbeit<br />
mit der Schleupen<br />
AG auf eine neue Vertragsbasis.<br />
Aufgrund der gewachsenen<br />
Strukturen werden innerhalb<br />
der Thüga Gruppe<br />
unterschiedliche IT-Systeme<br />
eingesetzt. Im Rahmen der<br />
Konsolidierung der im Einsatz<br />
befindlichen Softwaresysteme<br />
wollen die Unternehmen<br />
der Thüga-Gruppe<br />
ihre bestehende<br />
Partnerschaft mit der Schleupen<br />
AG weiter ausbauen.<br />
Dies ist das Ergebnis eines intensiven<br />
Dialogprozesses<br />
von Schleupen und den<br />
Schleupen-Anwendern aus<br />
der Thüga-Gruppe. Gemeinsam<br />
haben diese in den letzten<br />
zwölf Monaten sich darauf<br />
verständigt, die Anforderungen<br />
der einzelnen<br />
Stadtwerke zu bündeln und<br />
daraus gemeinsam mit<br />
Schleupen ein verbindliches<br />
Verfahrensmodell zu entwickeln.<br />
Diese Standardisierung<br />
soll vor allem auch kleinere<br />
Stadtwerke bei der erfolgreichen<br />
Umsetzung der<br />
komplexen Marktanforderungen<br />
mit Schleupen.CS unterstützen<br />
und gleichzeitig<br />
helfen, die wirtschaftlich eng<br />
gesteckten Ziele zu erreichen.<br />
PLASSON GmbH<br />
Krudenburger Weg 29 • 46485 Wesel<br />
Telefon: (0281) 9 52 72-0<br />
Telefax: (02 81) 9 52 72-27<br />
E-Mail: info@plasson.de<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> Internet: 285 www.plasson.de
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Open Grid Europe und <strong>Gas</strong>unie Deutschland fassen<br />
Ein- und Ausspeisepunkte zusammen<br />
L-<strong>Gas</strong> Zonung am Beispiel der Open Grid Europe<br />
GUD<br />
OGE<br />
Zone OGE/GUD<br />
L-<strong>Gas</strong><br />
GUD<br />
OGE<br />
Emsbüren Drohne Nordlohne<br />
Entry-Zone OGE (GUD-L)<br />
3 Punkte = 3 mögliche Buchungen<br />
Open Grid Europe GmbH, Essen,<br />
und <strong>Gas</strong>unie Deutschland<br />
Transport Services GmbH, Hannover,<br />
vereinfachen für ihre Kunden<br />
den L-<strong>Gas</strong>-Transport, indem sie die<br />
bisherige Vermarktung an den Ein-<br />
Exit-Zone OGE (GUD-L)<br />
Status Quo<br />
(Punktwelt)<br />
bis 7. Mai 2014<br />
Exit-Punkt<br />
Entry-Punkt<br />
Einführung<br />
Zonen<br />
Ab 7. Mai 2014<br />
1 Zone = 1 mögliche Buchung<br />
25.03.2014<br />
und Ausspeisepunkten Drohne,<br />
Emsbüren und Nordlohne jeweils zu<br />
einer Ein- bzw. Ausspeisezone zusammenfassen.<br />
Transporte sind ab<br />
dem 7. Mai 2014 möglich. Die gebuchten<br />
Kapazitäten werden dabei<br />
au<strong>to</strong>matisch von den bisherigen<br />
Punkten auf die Zonen überführt.<br />
Die Transportentgelte inklusive aller<br />
bisherigen Entgeltbestandteile gelten<br />
unverändert an den zukünftigen<br />
Zonen fort.<br />
Damit ist erstmalig eine Zusammenfassung<br />
von Marktgebietsübergangspunkten<br />
für den L-<strong>Gas</strong>-Transport<br />
zwischen den Marktgebieten<br />
von GASPOOL und NCG geschaffen<br />
worden.<br />
Die neuen Zonen werden bei<br />
Open Grid Europe unter der Kennzeichnung<br />
„GUD L-<strong>Gas</strong>“ und bei<br />
<strong>Gas</strong>unie Deutschland unter „OGE L-<br />
<strong>Gas</strong>“ geführt. Mit diesem Schritt setzen<br />
die beiden Unternehmen rechtliche<br />
und regula<strong>to</strong>rische Vorgaben<br />
um.<br />
Ausbau des <strong>Erdgas</strong>speichers 7Fields erhöht die Versorgungssicherheit<br />
in Deutschland und Österreich<br />
E<br />
.ON hat am 1. April 2014 die<br />
2. Ausbaustufe des <strong>Gas</strong>speichers<br />
7Fields in Oberösterreich und Salzburg<br />
in Betrieb genommen und erhöht<br />
damit das Speichervolumen<br />
auf 1,85 Mrd. m 3 . E.ON <strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage<br />
GmbH wird damit zum zweitgrößten<br />
Vermarkter von Speicherkapazitäten<br />
in Österreich.<br />
Nach der Inbetriebnahme des<br />
<strong>Gas</strong>speicherverbunds 7Fields im<br />
Jahr 2011 erfolgt mit der Inbetriebnahme<br />
der 2. Ausbaustufe am 1. April<br />
2014 eine Aufs<strong>to</strong>ckung des Arbeitsgasvolumens<br />
um 685 Mrd. m 3 .<br />
Damit vermarket E.ON <strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage<br />
GmbH ein Gesamtvolumen von<br />
1,73 Mrd. m 3 und ermöglicht ihren<br />
Kunden in Deutschland und Österreich<br />
eine hohe Verfügbarkeit und<br />
sehr flexible Nutzung. Mit der Aufs<strong>to</strong>ckung<br />
der Speicherkapazität<br />
kann E.ON <strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage den <strong>Gas</strong>-<br />
Jahresverbrauch von über 800 000<br />
Haushalten absichern.<br />
Realisiert wurde dieses Speicherprojekt<br />
als Joint Venture der E.ON<br />
<strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage GmbH (EGS) und der<br />
Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft<br />
(RAG), die auch als technischer<br />
Betreiber fungiert.<br />
Mai 2014<br />
286 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Biogas<br />
Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />
Auch in der zweiten Auflage werden sämtliche Aspekte der Einspeisung von Biogas<br />
von der Erzeugung über die Aufbereitung bis hin zur Einspeisung behandelt.<br />
Schwerpunkt ist die verfahrenstechnische Betrachtung der Gesamtprozesskette.<br />
Dabei werden die derzeit geltenden technischen, regula <strong>to</strong>rischen und rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen in Deutschland zu Grunde gelegt. Das Buch soll als<br />
Standardwerk für die Biogaseinspeisung dienen und ist an alle Interessengruppen<br />
gerichtet, die sich fachlich mit der Biogaseinspeisung beschäftigen.<br />
Hrsg.: Frank Graf, Siegfried Bajohr<br />
2. Auflage 2014<br />
496 Seiten, vierfarbig, DIN A5<br />
Hardcover mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />
ISBN: 978-3-8356-3363-6<br />
Preis: € 160,–<br />
Jetzt bestellen!<br />
www.di-verlag.de<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
KNOWLEDGE WISSEN FÜR DIE FOR THE<br />
ZUKUNFT FUTURE<br />
Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___Ex.<br />
Biogas – Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />
2. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-3363-6 für € 160,– (zzgl. Versand)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kon<strong>to</strong>nummer<br />
PABIOG2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
MAN liefert über 70 <strong>Erdgas</strong>busse nach Schweden<br />
Der <strong>Erdgas</strong>antrieb liegt auch in<br />
Skandinavien im Trend. So erhielt<br />
MAN von einem der größten<br />
schwedischen Verkehrsbetriebe den<br />
Auftrag für insgesamt 181 Busse mit<br />
unterschiedlichen Antriebsarten.<br />
Den größten Anteil machen <strong>Erdgas</strong>busse<br />
aus. 71 MAN Lion’s City Gelenkbusse<br />
mit <strong>Erdgas</strong>antrieb fahren<br />
von nun an durch Schwedens<br />
Hauptstadt und Umgebung.<br />
Ab Juni 2014 sollen die Busse<br />
vom schwedischen Importeur<br />
Svenska Neoplan AB ausgeliefert<br />
und hauptsächlich im öffentlichen<br />
Nahverkehr in S<strong>to</strong>ckholm und Umgebung<br />
eingesetzt werden. Die<br />
zwei <strong>Erdgas</strong>-Modelle, für die sich<br />
Keolis entschieden hat, verfügen<br />
über einen CNG-Mo<strong>to</strong>r, der mit ERD-<br />
GAS oder BIO-ERDGAS betrieben<br />
werden kann und der neuen Euro<br />
VI-Norm entspricht.<br />
Bei den MAN Lion’s City CNG-<br />
Gelenkbussen kann sich Keolis auf<br />
die jahrzehntelange Erfahrung von<br />
MAN verlassen. Mit aufbereitetem<br />
Biogas können die Fahrzeuge laut<br />
MAN-Pressemeldung CO 2 -neutral<br />
betrieben werden. Aufgrund der<br />
sehr weichen Krafts<strong>to</strong>ffverbrennung<br />
sind CNG-Busse zudem besonders<br />
leise unterwegs. Insgesamt<br />
wurden 57 MAN Lion’s City G CNG<br />
mit 18 Metern Gesamtlänge und<br />
14 MAN Lion’s City GL CNG mit<br />
18,75 Meter Gesamtlänge geordert.<br />
Keolis betreibt laut MAN in<br />
S<strong>to</strong>ckholm die weltweit größte Biogas-Busflotte.<br />
Auch die neuen <strong>Erdgas</strong>busse<br />
sollen mit dem regenerativen<br />
Krafts<strong>to</strong>ff fahren. MAN hat das<br />
Unternehmen bereits 2013 mit der<br />
Errichtung eines neuen Service-<br />
Zentrums für Biogas-Stadtbusse in<br />
Göteborg beim weiteren Ausbau eines<br />
nachhaltigen Nahverkehrs unterstützt.<br />
Greenline plant und errichtet 3-MW-Biogas-<br />
Einspeisungsanlage in Brandenburg<br />
Die Biogasanlage in Wolfshagen<br />
in Brandenburg ist im Januar<br />
2014 in Betrieb gegangen. Generalplaner<br />
der Biogasanlage, die auf<br />
den Substratverbund Zuckerrübe<br />
und Mais setzt, ist das Planungsbüro<br />
Greenline aus Flensburg.<br />
Zur Zeit befindet sich die Anlage<br />
im Probebetrieb. Für die <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
ist die ARCANUM <strong>Energy</strong> aus<br />
Unna und für die Einspeisung die<br />
ONTRAS <strong>Gas</strong>transport GmbH mit<br />
Sitz in Leipzig verantwortlich. Nach<br />
Fertigstellung der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
und der Einspeisung wird die Anlage<br />
noch im Frühjahr komplett hochgefahren.<br />
Insgesamt werden in der<br />
Anlage jährlich rund 65 000 t Substrate<br />
und dabei vorwiegend Mais<br />
und Zuckerrüben vergoren und zu<br />
etwa 13 Mio. m 3 Biogas verarbeitet.<br />
Der größte Teil hiervon wird mittels<br />
einer organisch-physikalischen Wäsche<br />
zu Bioerdgas aufbereitetet und<br />
in das regionale <strong>Erdgas</strong>-Netz eingespeist.<br />
Der Rest steht für ein BHKW<br />
für die Wärmeversorgung der Anlage<br />
und zur Beheizung anliegender<br />
Haushalte und kommunaler Einrichtungen<br />
zur Verfügung.<br />
Mai 2014<br />
288 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Einladung<br />
MEORGA<br />
M S R - S p e z i a l m e s s e<br />
Rheinland<br />
Kompetenz · Präsentation · Workshop<br />
Regionale Spezialmessen für:<br />
l Messtechnik<br />
l Steuerungstechnik<br />
l Regeltechnik<br />
l Prozessleitsysteme<br />
Finden Sie an einem<br />
Messetag alle wichtigen<br />
Aussteller und relevanten<br />
Informationen, die Sie<br />
für Ihr Unternehmen<br />
brauchen.<br />
Veranstalter: Meorga GmbH<br />
Telefon (0 68 38) 8 96 00 35<br />
info@meorga.de · www.meorga.de<br />
4. Juni 2014<br />
8.00 - 16.00 Uhr<br />
Veranstaltungsort:<br />
Eintritt<br />
FREI!<br />
Smidt-Arena · LEVERKUSEN<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 289
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
VOLTARIS erweitert Website<br />
Die VOLTARIS GmbH, Experte für<br />
Messstellenbetrieb, <strong>Smart</strong> Metering<br />
und Energiedatenmanagement,<br />
hat ihren Internetauftritt<br />
überarbeitet und erweitert. Auf der<br />
Homepage des Unternehmens wurde<br />
unter anderem der Download-<br />
Bereich überarbeitet.<br />
Auch das Verbundprojekt Lion-<br />
Grid wird auf der erweiterten<br />
Homepage erläutert. Hier erforscht<br />
VOLTARIS in Zusammenarbeit mit<br />
Partnern die netzphysikalische Einbindung<br />
dezentraler Energieerzeuger<br />
mit Hilfe von Lithium-Ionen-<br />
Batteriespeichern und ihre Vorteile<br />
für Endverbraucher, Hersteller,<br />
Energieversorger und Netzbetreiber.<br />
Außerdem bekommt der Nutzer<br />
Einblicke in das innovatiove<br />
Forschungsprojekt On-board Metering,<br />
in welchem gemeinsam mit<br />
Partnern eine innovative Gesamtlösung<br />
für die Bereitstellung sowie<br />
das Messen und Abrechnen von<br />
elektrischer Energie für Elektrofahrzeuge<br />
entwickelt und implementiert<br />
wird.<br />
Unter dem Menüpunkt „Wissen“<br />
stellt VOLTARIS aktuelle Gesetzgebungen,<br />
Links und wichtige Definitionen<br />
aus der Energiewirtschaft zur<br />
Bild: VOLTARIS GmbH<br />
Verfügung und bietet hier einen<br />
echten Mehrwert. Ein Unternehmensfilm,<br />
der interessante Einblicke<br />
in das Leistungsspektrum von VOL-<br />
TARIS gibt, rundet das Angebot auf<br />
der Homepage ab.<br />
Siemens errichtet <strong>Gas</strong>- und Dampfturbinenwerk<br />
Andong in Südkorea<br />
Siemens <strong>Energy</strong> hat gemeinsam<br />
mit seinem koreanischen Partner<br />
GS E&C das zweite <strong>Gas</strong>- und<br />
Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk mit<br />
H-Klasse-Technologie in Südkorea<br />
fertiggestellt. Die beiden Unternehmen<br />
haben die Anlage Andong in<br />
nur 24 Monaten schlüsselfertig errichtet.<br />
Besitzer und Betreiber ist<br />
der unabhängige Energieversorger<br />
Korea Southern <strong>Power</strong> Co. Ltd.<br />
(KOSPO). Das mit flüssigem <strong>Erdgas</strong><br />
(LNG) betriebene Kraftwerk weist<br />
bei einer elektrischen Leistung von<br />
417 Megawatt (MW) einen Wirkungsgrad<br />
von über 60 % auf. Damit<br />
ist es das zweite Kraftwerk von Siemens<br />
in Asien, das mit einem Wirkungsgrad<br />
von über 60 % in Betrieb<br />
gegangen ist. Mit der Auslegung für<br />
250 Starts pro Jahr und einer Startdauer<br />
von nur 30 Minuten ist das<br />
Kraftwerk Andong besonders flexibel<br />
einsetzbar und kann optimal auf<br />
wechselnde Anforderungen im koreanischen<br />
Strommarkt reagieren.<br />
Das Kraftwerk Andong in Südkorea<br />
ist das zweite GuD-Kraftwerk<br />
von Siemens in Asien mit einem<br />
Wirkungsgrad von über 60 %. Siemens<br />
war gemeinsam mit seinem<br />
Partner für die schlüsselfertige Errichtung<br />
der Anlage verantwortlich<br />
und lieferte eine <strong>Gas</strong>turbine des<br />
Typs SGT6-8000H, eine SST6-5000-<br />
Dampfturbine, einen SGen6-2000H-<br />
Genera<strong>to</strong>r sowie einen Benson-Abhitzedampferzeuger.<br />
Die GuD-Anlage Andong steht in<br />
der gleichnamigen Stadt in der Provinz<br />
Gyeongsangbuk-do. Es wurde<br />
als Einwellenkraftwerk ausgeführt.<br />
Siemens war als Konsortialführer<br />
nicht nur verantwortlich für die<br />
schlüsselfertige Errichtung, sondern<br />
lieferte auch die Hauptkomponenten<br />
– eine <strong>Gas</strong>turbine des Typs<br />
SGT6-8000H, eine SST6-5000-<br />
Dampfturbine, einen SGen6-2000H-<br />
Genera<strong>to</strong>r und einen Benson-Abhitzedampferzeuger.<br />
Hinzu kommen<br />
das Leittechniksystem SPPA-T3000<br />
sowie Hilfssysteme. Darüber hinaus<br />
wird das Unternehmen über einen<br />
Zeitraum von zehn Jahren die Wartungsarbeiten<br />
an den Hauptkomponenten<br />
durchführen.<br />
Mai 2014<br />
290 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Bild: Initiative Pro <strong>Smart</strong> Metering<br />
Programm-Übersicht<br />
Wann und Wo?<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem <strong>Smart</strong> Opera<strong>to</strong>r<br />
Themenblock 3 <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministra<strong>to</strong>r<br />
• <strong>Smart</strong> Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
Thema:<br />
7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />
Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Sponsored by<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 291<br />
+ Ausstellung<br />
+ Abendveranstaltung
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Gewinner im Wettbewerb um Innovationspreis<br />
des DWV<br />
Der DWV hat die Preisträger seines<br />
traditionellen Wettbewerbs<br />
um den Innovationspreis Wassers<strong>to</strong>ff<br />
und Brenns<strong>to</strong>ffzelle bekanntgegeben.<br />
Dieses Jahr gibt es wieder<br />
Preisträger in allen drei Klassen: Dissertationen,<br />
Master- und Bachelorarbeiten.<br />
Obwohl sich die Preisträger<br />
mit ganz verschiedenen Themen<br />
beschäftigt haben, gibt es eine<br />
Parallele zwischen ihren Arbeiten: in<br />
allen Fällen sind die Ergebnisse eine<br />
Hilfe dabei, Wassers<strong>to</strong>ff als Energieträger<br />
und Brenns<strong>to</strong>ffzellen als<br />
Wandler in den Energiemarkt einzuführen.<br />
Hier Einzelheiten zu den<br />
ausgezeichneten Arbeiten aus dem<br />
Jahr 2013.<br />
Dissertation: Verbundwerks<strong>to</strong>ffen<br />
für Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />
auf den Zahn gefühlt<br />
(von Dr. Thorsten Derieth)<br />
In der Regel ist eine „Brenns<strong>to</strong>ffzelle“<br />
in Wirklichkeit ein Stapel („Stack“)<br />
von in Serie geschalteten einzelnen<br />
Brenns<strong>to</strong>ffzellen. Eines der wichtigsten<br />
Wiederholelemente darin ist die<br />
Bipolarplatte, die aus einem elektrisch<br />
gut leitenden, korrosionsstabilen<br />
Material bestehen muss. Um die<br />
ambitionierten Kostenziele zu erreichen,<br />
müssen die Platten in einem<br />
Massenproduktionsverfahren herstellbar<br />
sein. Metallische Bipolarplatten<br />
sind gut leitfähig und verarbeitbar,<br />
jedoch korrosionsanfällig.<br />
Polymere sind chemisch stabiler, jedoch<br />
meist elektrische Isola<strong>to</strong>ren.<br />
Darum fügt man elektrisch leitfähige<br />
Fülls<strong>to</strong>ffe hinzu. Oft handelt es<br />
sich dabei um Grafit. Solche Verbundwerks<strong>to</strong>ffe<br />
können in den industriell<br />
üblichen Verfahren für Serienfertigung<br />
verarbeitet werden.<br />
Thorsten Derieth untersuchte in seiner<br />
Dissertation die Herstellung<br />
und Verarbeitung von mit Kohlens<strong>to</strong>ff<br />
hochgefüllten Polymeren<br />
durch Extrusion und Spritzguss, und<br />
zwar von der Materialauswahl bis<br />
zur Optimierung der beiden Prozesse.<br />
Durch die Verfahrenskombination<br />
wird es möglich, chemisch stabile<br />
Materialien in großer Stückzahl<br />
auch mit der erforderlichen komplexen<br />
Struktur einer Bipolarplatte<br />
herzustellen. Im Mittelpunkt der Arbeit<br />
standen dabei extrem hoch gefüllte<br />
Kunsts<strong>to</strong>ffe mit einem Kohlens<strong>to</strong>ffanteil<br />
über 80 %. Die elektrische<br />
Leitfähigkeit des Werks<strong>to</strong>ffs und<br />
auch seine mechanischen Eigenschaften<br />
sind Funktionen des Füllgrads.<br />
Dabei fand er u. a. einen Zusammenhang,<br />
der es erlaubt, den maximalen<br />
Füllgrad zu bestimmen. Dieser<br />
hängt nur gering von der Beschaffenheit<br />
des Grafits ab. Daher<br />
kann man ohne Verlust an elektrischer<br />
Funktionalität für hochgefüllte<br />
Polymere Grafit-Sorten verwenden,<br />
die sich besser verarbeiten<br />
lassen und darüber hinaus erheblich<br />
kostengünstiger zu beziehen<br />
sind. ln Zahlen ausgedrückt konnten<br />
der Massendurchsatz beim<br />
Compoundieren am Doppelschneckenextruder<br />
in Abhängigkeit von<br />
der Grafit-Sorte um den Fak<strong>to</strong>r 10<br />
gesteigert und die Bezugskosten<br />
um den Fak<strong>to</strong>r 2 bis 3 reduziert werden.<br />
Auf dem Weg zur kostengünstigen<br />
Serienfertigung von Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />
stellen solche Veränderungen<br />
einen enormen Fortschritt<br />
dar.<br />
Die Dissertation wurde am Zentrum<br />
für Brenns<strong>to</strong>ffzellenTechnik,<br />
ZBT GmbH in Duisburg angefertigt.<br />
Masterarbeit: Wie viel<br />
Wassers<strong>to</strong>ff ist noch im<br />
Hydridtank?<br />
(von Ingo Franke)<br />
Wassers<strong>to</strong>ff bildet mit bestimmten<br />
Metallen chemische Verbindungen,<br />
sogenannte „Hydride“. Diese eignen<br />
sich für eine Reihe von Anwendungen<br />
sehr gut als Speichermaterial.<br />
Für die praktische Anwendung allerdings<br />
besteht ein Problem darin,<br />
dass für derartige Behälter derzeit<br />
kein anwendungsnahes Konzept für<br />
einen Füllstandssensor bekannt ist.<br />
Ingo Franke sagte sich, dass die<br />
chemischen Prozesse, die sich bei<br />
Herstellung und Lösung der Bindung<br />
zwischen <strong>Gas</strong> und Metall abspielen,<br />
sich auch in Veränderungen<br />
der optischen Eigenschaften der<br />
Speichersubstanzen äußern müssten.<br />
Er konstruierte einen Aufbau,<br />
der die Bestimmung des gebundenen<br />
Wassers<strong>to</strong>ffanteils durch eine<br />
Kombination aus Infrarotspektroskopie<br />
und Abgeschwächter Totalreflektion<br />
(ATR) ermöglicht und dies<br />
den mit einer hochempfindlichen<br />
Waage gemessenen Gewichtsverlusten<br />
gegenüberstellt. Einzelne<br />
Elemente des Aufbaus und auch das<br />
System für die Messdatenerfassung<br />
mussten dabei von ihm erst entwickelt<br />
werden.<br />
In den gemessenen Spektren<br />
konnte er eindeutig den Wassers<strong>to</strong>ffdesorptionsprozess<br />
mit seinen<br />
Phasenübergängen nachweisen<br />
und dem optischen Signal einen<br />
Massenanteil zuordnen, womit der<br />
angestrebte Sensoreffekt nicht nur<br />
gefunden, sondern auch skaliert<br />
worden war.<br />
Ingo Franke hat durch seine Arbeit<br />
und deren Ergebnisse den<br />
Grundstein dafür gelegt, dass im<br />
Wassers<strong>to</strong>fflabor der Hochschule<br />
RheinMain in zwei Richtungen weitergearbeitet<br />
werden kann: Einerseits<br />
werden in Zukunft materialwissenschaftliche<br />
Aspekte, wohl<br />
nicht nur an Speichermaterialien,<br />
weiter verfolgt werden, andererseits<br />
soll der gefundene Sensoreffekt<br />
nun auch in einem miniaturisierten,<br />
anwendungsbereiten Wassers<strong>to</strong>ff-<br />
Füllstandssensor umgesetzt werden.<br />
Die Masterarbeit wurde im Wassers<strong>to</strong>fflabor<br />
der Hochschule Rhein-<br />
Main angefertigt.<br />
Mai 2014<br />
292 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Entwicklung | NACHRICHTEN |<br />
Bachelorarbeit: Haushaltsbuch<br />
für Brenns<strong>to</strong>ffzellenstacks<br />
(von Julian Büsselmann)<br />
Das Verhalten einer Brenns<strong>to</strong>ffzelle<br />
hängt von einem ganzen Bündel von<br />
Betriebsparametern ab. Der Einfluss<br />
jedes einzelnen lässt sich aber nicht<br />
einfach unabhängig untersuchen,<br />
weil sie alle auf verschiedene Art und<br />
Weise zusammenhängen. In Julian<br />
Büsselmanns Bachelorarbeit wurde<br />
ein modellhaft gewählter Stack in einer<br />
speziellen Anlage durchgemessen<br />
und hinsichtlich der Parameter<br />
Stöchiometrie, Druck, <strong>Gas</strong>temperatur<br />
und relativer Feuchte charakterisiert<br />
und optimiert.<br />
Dabei zeigte sich z. B., dass es<br />
möglich war, die Stöchiometrie auf<br />
der Anodenseite herabzusetzen<br />
und 20 % Wassers<strong>to</strong>ff einzusparen.<br />
Auch wurde festgestellt, dass auf<br />
die Kathodenbefeuchtung verzichtet<br />
werden kann und die relative<br />
Feuchte an der Anode verdoppelt<br />
werden sollte. Durch die optimierten<br />
Parameter erhöht sich die Spannung<br />
beim Nennstrom im Vergleich<br />
zur Herstellerangabe um 13 %.<br />
Durch die Ergebnisse wurde die Gesamteffizienz<br />
des Prüflings gegenüber<br />
dem Einsatz mit den bisherigen<br />
Parametern gesteigert, bei<br />
gleichzeitiger Einsparung von<br />
Brenns<strong>to</strong>ff. Hierin liegt der Nutzen<br />
für die gesamte Brenns<strong>to</strong>ffzellenbranche,<br />
da die Erhöhung der Effizienz<br />
ein zentraler Bestandteil der<br />
Wirtschaftlichkeit ist. Das Verfahren<br />
lässt sich auch auf andere Stacks<br />
und noch weitere Betriebsparameter<br />
anwenden.<br />
Die Bachelorarbeit wurde beim<br />
NEXT ENERGY Forschungszentrum<br />
in Oldenburg, Bereich Brenns<strong>to</strong>ffzellen,<br />
angefertigt.<br />
Die Preisverleihung findet am<br />
Nachmittag des 27. Mai 2014 anlässlich<br />
der diesjährigen DWV-Mitgliederversammlung<br />
in Krefeld<br />
statt.<br />
Wind und Sonne in <strong>Erdgas</strong> speichern<br />
KIT koordiniert neues EU-Projekt HELMETH<br />
Strom aus Sonne und Wind ist ein<br />
wichtiger Teil des Energiemix in<br />
Deutschland. Allerdings klaffen Angebot<br />
und Nachfrage beim wetterabhängigen<br />
Strom noch zu oft auseinander.<br />
Eine Option ihn zu speichern<br />
wäre, ihn zur Produktion von<br />
chemischen Energieträgern zu nutzen;<br />
noch ist der Prozess vom Strom<br />
zu <strong>Erdgas</strong> jedoch unwirtschaftlich.<br />
Das vom KIT koordinierte EU-Projekt<br />
HELMETH soll nun zeigen, dass Wirkungsgrade<br />
über 85 % möglich sind,<br />
indem Synergien zwischen vorhanden<br />
Verfahrensschritten besser genutzt<br />
werden.<br />
„Im <strong>Erdgas</strong>netz stecken Speicherkapazitäten,<br />
die Strommengen<br />
aus mehreren Monaten Wind- und<br />
Sonnenstrom entsprechen“, erklärt<br />
Dimosthenis Trimis vom KIT, Koordina<strong>to</strong>r<br />
des EU-Projektes HELMETH.<br />
„Was wir nun brauchen, sind die<br />
Technologien, um nach Bedarf zwischen<br />
den Energieträgern zu wechseln.“<br />
An der Verknüpfung des<br />
Stromnetzes mit dem <strong>Erdgas</strong>netz<br />
wird unter dem Schlagwort <strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
(PtG) geforscht. PtG könnte<br />
ein Baustein der Energiewende in<br />
Deutschland sein.<br />
Im Rahmen von HELMETH wird<br />
ein zweistufiges Verfahren weiterentwickelt.<br />
Bei der Elektrolyse wird<br />
der Strom zunächst genutzt, um<br />
Wasser in Sauers<strong>to</strong>ff und Wassers<strong>to</strong>ff<br />
zu zersetzen. Danach reagiert der<br />
Wassers<strong>to</strong>ff gemeinsam mit Kohlendioxid<br />
oder Kohlenmonoxid zu Methan,<br />
dem Hauptbestandteil von<br />
<strong>Erdgas</strong>, weiter. Der Vorteil von Methan<br />
ist, dass es in der bestehenden<br />
<strong>Erdgas</strong>infrastruktur nahtlos eingesetzt<br />
werden kann. Die Einspeisung<br />
von Wassers<strong>to</strong>ff bedarf möglicherweise<br />
bei Transport und Anwendungungen<br />
größeren Anpassungen, da<br />
Energiedichte und chemische Eigenschaften<br />
stark unterschiedlich sind.<br />
„Elektrolyse und Methanisierung<br />
werden oft getrennt betrachtet und<br />
optimiert“, so Trimis. Ein großes<br />
Potenzial liegt in der Nutzung der<br />
Prozesswärme aus der Methanisierung,<br />
um etwa Wärmebedarf bei<br />
der Elektrolyse zu decken. Insbesondere<br />
Hochtemperaturelektrolyse<br />
bei rund 800 °C hat thermodynamische<br />
Vorteile, die den Wirkungsgrad<br />
weiter steigern. Im Rahmen<br />
von HELMETH soll eine Demonstrationsanlage<br />
entstehen, die mit einem<br />
Wirkungsgrad von rund 85 %<br />
aus erneuerbaren Energien Methan<br />
erzeugt. Parallel werden Studien zur<br />
Wirtschaftlichkeit und Klimabilanz<br />
der neuen Technologie erstellt. „Mit<br />
so hohen Wirkungsgraden würden<br />
die PtGTechnologie einen entscheidenden<br />
Schritt hin zur Wirtschaftlichkeit<br />
erreichen“, ist sich Trimis<br />
sicher.<br />
Das Projekt beträgt eine Laufzeit<br />
von drei Jahren und das Budget beläuft<br />
sich auf rund 3,8 Mio. €. Das<br />
Projekt wird mit 2,5 Mio. €. aus dem<br />
European Union‘s Seventh Framework<br />
Programme (FP7/2007-2013)<br />
for the Fuel Cells and Hydrogen<br />
Joint Technology der Europäischen<br />
Komission gefördert. HELMETH<br />
steht als Akronym für „Integrated<br />
High-Temperature ELectrolysis and<br />
METHanation for Effective <strong>Power</strong> <strong>to</strong><br />
<strong>Gas</strong> Conversion“.<br />
Projektpartner sind neben dem<br />
KIT die Universität Turin und TU<br />
Athen, die Firmen Sunfire GmbH<br />
und Turbo Service Torino S.P.A. sowie<br />
das European Research Institute<br />
of Catalysis ERIC und der DVGW –<br />
Deutscher Verein des <strong>Gas</strong> und Wasserfaches<br />
e. V.<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 293
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Verbände und Vereine<br />
Zwei von drei Unternehmen investieren in<br />
Energieeffizienz<br />
Die Steigerung der Energieeffizienz<br />
hat für die deutsche<br />
Wirtschaft 2013 weiter an Relevanz<br />
gewonnen: 87 % der Unternehmen<br />
bewerten das Thema als sehr wichtig<br />
oder wichtig für ihren Betrieb.<br />
Die Anzahl der Unternehmen, die in<br />
den vergangenen 24 Monaten nach<br />
eigenen Angaben konkrete Energieeffizienzmaßnahmen<br />
ergriffen hat,<br />
stieg sogar deutlich um zehn<br />
Prozentpunkte auf 68 % an. Diese<br />
positive Entwicklung setzt sich voraussichtlich<br />
auch 2014 fort, denn<br />
aktuell geben zwei von drei Unternehmen<br />
an, in den nächsten zwei<br />
Jahren in konkrete Energieeffizienzmaßnahmen<br />
investieren zu wollen.<br />
Das ergab eine Umfrage unter 251<br />
Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes im Auftrag der Deutschen<br />
Energie-Agentur (dena) im Rahmen<br />
der bundesweiten Initiative Energie-<br />
Effizienz.<br />
Insbesondere große Unternehmen<br />
mit hohen Energiekosten führen<br />
Energieeffizienzmaßnahmen durch.<br />
Im Gegensatz dazu scheuen kleine<br />
und mittlere Unternehmen häufig<br />
die Kosten solcher Investitionen,<br />
obwohl sich diese in der Regel innerhalb<br />
weniger Jahre rechnen. Dabei<br />
sind die Energieeinsparpotenziale<br />
enorm: So können beispielsweise<br />
bis zu 50 % der Energie bei Druckluft-<br />
und Pumpenanwendungen<br />
wirtschaftlich eingespart werden.<br />
Energieeinsparpotenziale in ähnlicher<br />
Größenordnung gibt es auch<br />
in den Bereichen Beleuchtung<br />
sowie Einsatz von Informationsund<br />
Kommunikationstechnik.<br />
Um Unternehmen den Einstieg<br />
in die Planung und Umsetzung von<br />
Energieeffizienzmaßnahmen zu erleichtern<br />
informiert die Initiative<br />
EnergieEffizienz der dena mit ihrer<br />
neuen Broschüre „Energieeffizienz<br />
in kleinen und mittleren Unternehmen:<br />
Energiekosten senken.<br />
Wettbewerbsvorteile sichern.“ über<br />
die Bandbreite der möglichen<br />
Energieeffizienzmaßnahmen und<br />
wie man diese erfolgreich realisiert.<br />
Weiterreichende Informationen zu<br />
den einzelnen Technologien, sowie<br />
Onlinehilfen für die Bewertung<br />
von Einsparpotenzialen sind über<br />
das Onlineinformationsangebot<br />
www.stromeffizienz.de/industriegewerbe<br />
abrufbar.<br />
Die Initiative EnergieEffizienz ist<br />
eine Kampagne der Deutschen<br />
Energie-Agentur (dena) und wird<br />
gefördert durch das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie.<br />
Broschüre „BHKW-Kenndaten 2014“<br />
Die neue Broschüre „BHKW-<br />
Kenndaten 2014“ wird gemeinsam<br />
von der Arbeitsgemeinschaft<br />
für sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e. V. und<br />
dem BHKW-Infozentrum Rastatt erstellt.<br />
Das geplante Erscheinungsdatum<br />
ist Juni 2014.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen<br />
und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e. V. ist seit über<br />
35 Jahren Herausgeber der BHKW-<br />
Kenndaten. Diese Broschüre verschafft<br />
eine nahezu komplette<br />
Marktübersicht über alle Anbieter<br />
und Typen von Blockheizkraftwerken,<br />
die in Deutschland verfügbar sind,<br />
und enthält somit alle für den<br />
Anwender wichtigen Angaben hinsichtlich<br />
Leistung, Wirkungsgrad,<br />
Abmessungen und Verwendungsmöglichkeiten.<br />
Zielgruppe der Broschüre sind<br />
traditionell Planungsbüros und Architekten,<br />
Energieversorgungsunternehmen<br />
und Hochschulen. Die<br />
ASUE ist bestrebt, in regelmäßigen<br />
Abständen die Broschüre zu aktualisieren<br />
und die Analysen als<br />
Teil der Marktübersicht aktuell zu<br />
halten.<br />
Die neue Broschüre „BHKW-<br />
Kenndaten 2014“ wird zusammen<br />
mit dem BHKW-Infozentrum erstellt,<br />
da beide Institutionen traditionell<br />
darum bemüht sind,<br />
aktuelle Informationen zur Verfügbarkeit,<br />
Steuern und Förderungsmöglichkeiten<br />
von Blockheizkraftwerken<br />
(BHKW) dem Anwender<br />
zur Verfügung zu stellen. So<br />
betreibt das BHKW-Infozentrum<br />
seit 15 Jahren Informationsseiten<br />
zu BHKW-Themen und ist in vielen<br />
wissenschaftlichen KWK-Studien involviert.<br />
Die Datenerhebung für die<br />
Broschüre „BHKW-Kenndaten 2014“<br />
startete Ende Januar. Mehr als<br />
70 BHKW-Hersteller werden dabei<br />
angefragt. Abgefragt werden neben<br />
den technischen Moduldaten auch<br />
typische Anschaffungskosten, die<br />
Kosten der Generalüberholung und<br />
die Kosten von Instandhaltungsverträgen.<br />
Diese wirtschaftlichen<br />
Daten werden für die Broschüre<br />
anonymisiert ausgewertet.<br />
Im Juni 2014 werden die voraussichtlich<br />
mehr als 1 000 angebotenen<br />
BHKW-Module in der BHKW-<br />
Kenndaten-Broschüre veröffentlicht.<br />
Dabei erfolgt eine Kategorisierung<br />
der Module nach dem Brenns<strong>to</strong>ffeinsatz<br />
(<strong>Erdgas</strong>, Flüssiggas, Heizöl,<br />
Biogas, etc.).<br />
Bereits am 13./14. Mai 2014<br />
werden die wichtigsten Ergebnisse<br />
der Modulübersicht im Rahmen der<br />
BHKW-Jahreskonferenz „BHKW 2014“<br />
(www.bhkw2014.de) in Potsdam<br />
vorgestellt.<br />
Mai 2014<br />
294 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Verbände und Vereine | NACHRICHTEN |<br />
Biogasbranche will mehr Systemverantwortung<br />
übernehmen<br />
Anlässlich der Pressekonferenz<br />
zur 23. Jahrestagung des Fachverbandes<br />
Biogas in Nürnberg<br />
machte Präsident Horst Seide deutlich,<br />
„dass Biogas ein wichtiges<br />
Element in der Energiewende ist.“<br />
Vor dem Hintergrund der zunehmenden<br />
Kohleverstromung in Deutschland<br />
und der dadurch auf einen<br />
Höchststand gestiegenen CO 2 -<br />
Emissionen sei es nötig, alte systemrelevante<br />
Kohlekraftwerke sukzessive<br />
durch flexible Biogas- und andere<br />
KWK-Anlagen zu ersetzen. „Wir<br />
können mit Biogasanlagen, die<br />
durch <strong>Gas</strong>speicher und zu sätzliche<br />
Mo<strong>to</strong>rkapazität flexibilisiert sind,<br />
Systemdienstleistungen für das<br />
Stromnetz er bringen und wollen<br />
das auch“, führte Seide aus. Dafür<br />
seien auch Biomethan-Blockheizkraft<br />
werke (BHKW) prädestiniert. Das<br />
kommende Erneuerbare-Energien-<br />
Ge setz (EEG) müsse nun den richtigen<br />
Rahmen setzen. Die aktuelle<br />
Entscheidung des Bundesgerichtshofes<br />
erschwert die Flexibilisierung<br />
bestehender Biogasanlagen. Seide<br />
appellierte an die Politik, dass<br />
„deshalb insbesondere der Anlagenbegriff<br />
im neuen EEG so definiert<br />
sein muss, dass Rechtssicherheit für<br />
Investitionen in die Flexibilisierung<br />
von Biogasanlagen gewährleistet<br />
ist.“ Nur so werde die Flexibilitätsprämie<br />
im EEG breiter nutzbar und<br />
die Übernahme von System verantwortung<br />
durch Biogas möglich.<br />
Auch beim Thema Nachhaltigkeit<br />
will die Biogasbranche mehr<br />
Verantwortung übernehmen. „Über<br />
den Energiepflanzenanbau kann<br />
die Vielfalt auf dem Acker deutlich<br />
erhöht werden“, erklärte Hendrik<br />
Becker, Vizepräsident des Fachverbandes<br />
Biogas. Um dies zu erreichen<br />
hat der Fachverband Biogas<br />
verschiedene Vorschläge für das<br />
neue EEG erarbeitet. So soll der<br />
Anteil einer Fruchtart an den Einsatzs<strong>to</strong>ffen<br />
einer Anlage begrenzt<br />
werden und kein Umbruch von<br />
Dauergrünland erfolgen. Um Alternativen<br />
zum Mais zu stärken,<br />
schlägt der Fachverband Biogas vor,<br />
ausgewählte ökologisch vorteilhafte<br />
Kulturarten aus der Einsatzs<strong>to</strong>ffklasse<br />
1 in Klasse 2 des EEG zu<br />
überführen, beispielsweise mehrjährige<br />
Gräser, Mischkulturen und<br />
Sonnenblumen. „Gleichzeitig brauchen<br />
wir einen gewissen Anteil<br />
ertragsstarker Pflanzen arten, wie<br />
z. B. Zuckerrüben und Getreide für<br />
Ganzpflanzensilage, um die Wirtschaftlichkeit<br />
neuer Biogasprojekte<br />
und die Weiterentwicklung von<br />
Alternativen zum Mais für Bestandsanlagen<br />
zu sichern“, ergänzte der<br />
Vizepräsident. Ein kompletter Ausschluss<br />
dieser Pflanzen versperre<br />
den Weg zu mehr Artenvielfalt. Dies<br />
würde den Zielen des Koalitionsvertrags<br />
zuwiderlaufen.<br />
Der Koalitionsvertrag rückt die<br />
Abfall- und Rests<strong>to</strong>ffvergärung zur<br />
Biogaserzeugung noch stärker in<br />
den Fokus als dies mit dem EEG 2012<br />
bereits der Fall ist. Seit Anfang 2012<br />
werden neben wenigen Biogaseinspeiseanlagen<br />
fast ausschließlich<br />
kleinere Biogasanlagen gebaut, die<br />
vor allem Gülle und Rests<strong>to</strong>ffe aus<br />
der Landwirtschaft sowie einen kleinen<br />
Teil Energiepflanzen einsetzen.<br />
Zusätzlich wird die anfallende Wärme<br />
genutzt, um eine Wirtschaftlichkeit<br />
zu er reichen.<br />
Die Biogasbranche setzt sowohl<br />
im Anlagenbestand wie im Neubau<br />
auf Qualität statt Quantität. In der<br />
gesamten Erzeugungskette sollen<br />
weitere Effizienzpotenziale gehoben<br />
werden, um die erhöhten Anforderungen<br />
zumindest teilweise wirtschaftlich<br />
zu kompensieren.<br />
Vollständige Funktionalität unter<br />
WINDOWS, Projektverwaltung,<br />
Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />
Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />
Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />
Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />
<strong>Gas</strong>, Wasser,<br />
Fernwärme, Abwasser,<br />
Dampf, Strom<br />
Stationäre und dynamische Simulation,<br />
Topologieprüfung (Teilnetze),<br />
Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />
Mischung von<br />
Inhaltss<strong>to</strong>ffen, Verbrauchsprognose,<br />
Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />
Schwachlast und Kondensation,<br />
Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />
Speicherung von<br />
Rechenfällen<br />
I NGE N I E U R B Ü R O FIS C H E R — U H R I G<br />
WÜRTTEMBERGALLEE 27 14052 BERLIN<br />
TELEFON: 030 — 300 993 90 FAX: 030 — 30 82 42 12<br />
INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 295
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Verbände und Vereine<br />
Messsysteme stehen 2014 im Fokus der<br />
EDNA-Mitglieder<br />
Bei der Weiterentwicklung der<br />
Marktkommunikation im Energiemarkt<br />
wird sich im Jahr 2014 fast<br />
alles um die Einführung der neuen<br />
Messsysteme drehen. Das betrifft<br />
sowohl die Marktprozesse allgemein<br />
als auch die Schaffung neuer<br />
Prozesse für „Marktrollen“ wie den<br />
Gateway-Administra<strong>to</strong>r. Das ist ein<br />
Ergebnis der Mitgliederbefragung<br />
zu den wichtigsten Themen für<br />
dieses Jahr, die der EDNA Bundesverband<br />
Energiemarkt & Kommunikation<br />
e. V. Ende 2013 durchgeführt<br />
hat. Auch die Bilanzierung nach Ma-<br />
Bis 2.0 wurde genannt und in diesem<br />
Zusammenhang die Erwartung<br />
geäußert, dass die Bilanzierung<br />
künftig durch eine Zählerstandsgangmessung<br />
deutlich erleichtert<br />
wird. Viele Mitglieder haben aber<br />
auch die Hoffnung, dass die Prozessqualität<br />
in diesem Jahr durch ein<br />
besseres Change-Management für<br />
die Umsetzung der Regulierungsvorgaben<br />
deutlich gesteigert werden<br />
kann. Dazu forderten sie mehr<br />
Transparenz und dass der jährliche<br />
Änderungsturnus auch tatsächlich<br />
eingehalten und nicht durch<br />
zahlreiche „spontane“ Änderungsmitteilungen<br />
bis kurz vor dem<br />
geplanten Starttermin ad absurdum<br />
geführt wird.<br />
Neben den Messsystemen gibt<br />
es aber auch eine ganze Reihe<br />
weiterer Themen, die bei den<br />
EDNA-Mitgliedsunternehmen auf der<br />
Agenda für 2014 stehen. Dazu gehören<br />
beispielsweise die Einspeisewechselprozesse<br />
oder die Umsetzung<br />
von EMIR und REMIT für den<br />
Energiehandel. Deswegen plant<br />
der EDNA Bundesverband Energiemarkt<br />
& Kommunikation auch<br />
weitere Projektgruppen ins Leben<br />
zu rufen, die sich mit diesen Themen<br />
befassen. Auch die Akkreditierung<br />
von EDNA bei der neuen EEG-Clearingstelle<br />
soll dazu beitragen, dass<br />
die damit zusammenhängenden<br />
Prozesse marktgerecht gestaltet<br />
werden.<br />
An der Umfrage hatte sich ein<br />
Drittel der EDNA-Mitglieder mit vielfach<br />
sehr ausführlichen Antworten<br />
beteiligt. Dazu gehörten auch Ausblicke<br />
auf weitere Möglichkeiten<br />
der technischen Entwicklung in der<br />
Energiewirtschaft: beispielsweise die<br />
Einführung von vernetzten Energieassistenzsystemen<br />
für die Steuerung<br />
der kommenden <strong>Smart</strong>-<strong>Energy</strong>-<br />
Infrastruktur oder der Aufbau eines<br />
Energieinformationsnetzes, das auch<br />
die Energienutzer einbezieht und<br />
die Gesamtsicht auf die Energiesituation<br />
für alle Marktbeteiligten<br />
ermöglicht.<br />
dena startet Bewerbungsphase für <strong>Energy</strong> Efficiency<br />
Award 2014<br />
Unternehmen aus Industrie und<br />
produzierendem Gewerbe können<br />
sich ab sofort mit erfolgreichen<br />
Energieeffizienzprojekten für den<br />
<strong>Energy</strong> Efficiency Award 2014 der<br />
Deutschen Energie-Agentur (dena)<br />
bewerben. Den mit insgesamt<br />
30 000 € dotierten Preis vergibt die<br />
dena im Rahmen ihrer Initiative<br />
EnergieEffizienz mit freundlicher<br />
Unterstützung der Premium-Partner<br />
DZ BANK AG, Imtech Deutschland<br />
und Siemens AG bereits zum<br />
achten Mal. Schirmherr des Wettbewerbs<br />
ist Bundeswirtschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel.<br />
Die Bewerbungsfrist endet am<br />
30. Juni 2014. Alle Informationen<br />
zur Teilnahme finden interessierte<br />
Unternehmen unter www.<strong>Energy</strong>EfficiencyAward.de.<br />
Bewerben können sich Unternehmen<br />
jeder Größe und Branche,<br />
die erfolgreich Projekte zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz im eigenen<br />
Betrieb durchgeführt haben.<br />
Ziel des Wettbewerbs ist es, herausragende<br />
Energieeffizienzstrategien<br />
branchenübergreifend bekannt zu<br />
machen und Unternehmen zur Umsetzung<br />
zu motivieren.<br />
Eine Fachjury mit Experten aus<br />
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Medien bewertet die eingereichten<br />
Energieeffizienzprojekte, um im<br />
September 2014 die 15 Nominierten<br />
für den Titel <strong>Energy</strong> Efficiency<br />
Award 2014 bekannt zu geben. Aus<br />
den Nominierten wählt die Fachjury<br />
anschließend die drei Preisträgerprojekte<br />
aus. Die feierliche Preisverleihung<br />
erfolgt unter Anwesenheit<br />
des Fachpublikums und vor Entscheidern<br />
aus Industrie und Gewerbe,<br />
Politik und Forschung am<br />
11. November auf dem dena-Energieeffizienzkongress<br />
2014.<br />
Die Initiative EnergieEffizienz ist<br />
eine Kampagne der dena und wird<br />
gefördert durch das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie<br />
(BMWi).<br />
Mai 2014<br />
296 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Personen | NACHRICHTEN |<br />
Norbert Rickert neuer Managing Direc<strong>to</strong>r Central<br />
Europe des Elektrizitäts-Segments bei Itron<br />
Norbert Rickert leitet als Managing<br />
Direc<strong>to</strong>r Electricity ab sofort<br />
den Geschäftsbereich Elektrizität<br />
in Central Europe bei der Itron<br />
GmbH. Dazu gehört die Leitung der<br />
derzeitigen Organisation sowie die<br />
langfristige Weiterentwicklung und<br />
Erweiterung des <strong>Smart</strong> Meter/<strong>Smart</strong><br />
Grid Umsatzes in Deutschland, der<br />
Benelux Region, der Schweiz, Tschechien<br />
und Slowenien.<br />
Norbert Rickert blickt auf eine<br />
über 20jährige Erfahrung im Vertrieb<br />
für IT- und Telekommunikations-Lösungen<br />
sowohl im In- als auch Ausland<br />
zurück. Vor seinem Wechsel zu<br />
Itron war er von 2003 bis 2013 als<br />
Direc<strong>to</strong>r Sales Germany bei der Mo<strong>to</strong>rola<br />
Solutions GmbH tätig. Er leitete<br />
hier den Vertrieb Deutschland<br />
und verantwortete neben den mobilen<br />
Lösungen für Geschäftskunden<br />
den Bereich mit Funklösungen (Tetra)<br />
für Polizei und Feuerwehr.<br />
Von 1999 bis 2003 übernahm er<br />
bei Cisco Systems als Global Account<br />
Manager die strategische Verantwortung<br />
für den weltweiten Vertrieb<br />
des Kunden T-Mobile International.<br />
Seine berufliche Karriere begann<br />
Rickert sieben Jahre zuvor bei Bosch<br />
Telecom Öffentliche Netze. Dort gehörte<br />
zu seinem Aufgabenspektrum<br />
der Vertrieb von kabelgebundener<br />
und funkgestützter Übertragungstechnik<br />
im Rahmen von schlüsselfertigen<br />
Projekten in Deutschland<br />
und Asien.<br />
Rickert ist Diplom-Ingenieur für<br />
Elektrotechnik und vom Standort<br />
Karlsruhe aus tätig.<br />
Viega Geopress K<br />
Innenabdichtend im Außenbereich:<br />
Kunsts<strong>to</strong>ffpressverbinder für<br />
erdverlegte Versorgungsleitungen.<br />
viega.de/GeopressK<br />
Sicherheit im Erdreich<br />
Flexibel, langlebig, robust – nur einige der vielen Anforderungen, denen erdverlegte Versorgungsleitungen<br />
gerecht werden müssen. Mit Geopress K bietet Viega ein neues, besonders wirtschaftliches Kunsts<strong>to</strong>ffpresssystem<br />
speziell für die Verlegung von <strong>Gas</strong> und Trinkwasserleitungen. Die innenabdichtenden und elas<strong>to</strong>merfreien<br />
Verbinder aus hochfestem Kunsts<strong>to</strong>ff bieten ideale Voraussetzungen, um den rauen Bedingungen im<br />
Erdreich zu trotzen. Zusätzlich verfügen sie über die bewährte Viega SCContur, mit der unverpresste<br />
Verbindungen bei einer Druckprüfung sofort sichtbar werden. Mit der Viega Presstechnik entsteht so eine<br />
sichere und schnelle Verbindung zwischen der Versorgungsleitung und dem Hausanschluss.<br />
Viega. Eine Idee besser!<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 297
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
2. DVGW/VDE Münchener Energietage<br />
In der systemübergreifenden, technologieoffenen<br />
Betrachtung der<br />
<strong>Gas</strong>- und Strominfrastruktur liegt<br />
der Schlüssel zum Erfolg der Energiewende.<br />
Darin waren sich die<br />
rund 100 Teilnehmer der Münchener<br />
Energietage einig, die von<br />
DVGW und VDE am 17./18. März<br />
2014 zum zweiten Mal gemeinsam<br />
ausgerichtet wurden. In der Zusammenarbeit<br />
der beiden Sparten <strong>Gas</strong><br />
Das Zusammenwirken von <strong>Gas</strong> und Strom stand im<br />
Mittelpunkt der 2. Münchener Energietage.<br />
Bild: DVGW/Fo<strong>to</strong>graf: Benjamin Schultheis<br />
und Strom gibt es zahlreiche bislang<br />
ungenutzte Synergien. Diese<br />
Potenziale sollen erschlossen werden,<br />
um eine noch höhere Effizienz<br />
in den <strong>Gas</strong>- und Stromnetzen, zu erzielen,<br />
ohne dass es dabei zu Einbußen<br />
bei Qualität und Sicherheit<br />
kommt – so die zentrale Botschaft<br />
der gemeinsamen Leitveranstaltung.<br />
Auf der Konferenz diskutierte die<br />
technische Fach- und Führungsebene<br />
der Energiewirtschaft Herausforderungen<br />
der Energiewende<br />
mit besonderem Augenmerk auf<br />
spartenübergreifende Konvergenzfelder<br />
Themenschwerpunkte wie<br />
Netzkonvergenz, Systemsicherheit,<br />
<strong>Smart</strong> Metering oder intelligente<br />
Netzführung. Leitthemen waren dabei<br />
mögliche Effizienz steigerungen<br />
im Netz, innovative Speichertechnologien<br />
sowie der energiewirtschaftliche<br />
Ordnungsrahmen. Außerdem<br />
stand das Thema Asset Management,<br />
Versorgungssicherheit<br />
sowie die gesellschaftliche Akzeptanz<br />
großer Energieinfrastrukturprojekte<br />
ganz oben auf der Tagungsagenda.<br />
Einigkeit herrschte in München<br />
darüber, möglichst rasch die notwendigen<br />
politischen Entscheidungen<br />
herbeizuführen, damit Speicher<br />
von ungerechtfertigten finanziellen<br />
Belastungen befreit werden. Da<br />
Speicher keine Letztverbraucher<br />
sind, sollen diese von den derzeit zu<br />
zahlenden Abgaben und Umlagen<br />
für den Strombezug befreit werden.<br />
Eine weitere Forderung: Netzbetreiber<br />
sollten Kosten für die Errichtung<br />
von <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Anlagen als umlagefähig<br />
anerkannt bekommen,<br />
wenn damit höhere Kosten für den<br />
Stromnetzausbau vermieden werden<br />
können. Das jetzige Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) verhindere<br />
Innovationen, weil es nicht zur<br />
Herausbildung der besten Technologie<br />
führe und Subventionstatbestände<br />
auf 20 Jahre festschreibe, so<br />
die allgemeine Kritik der Teilnehmer.<br />
22. Europäische Biomasse Konferenz<br />
und Ausstellung<br />
Die jährlich in verschiedenen<br />
Ländern stattfindende Europäische<br />
Biomasse Konferenz und Ausstellung<br />
(EU BC&E) verbindet eine<br />
renommierte internationale wissenschaftliche<br />
Konferenz mit einer Industrieausstellung<br />
und findet dieses<br />
Jahr vom 23.–26. Juni im CCH<br />
Congress Center in Hamburg statt.<br />
Mit ihrer über 30-jährigen Geschichte<br />
rangiert die Veranstaltung damit<br />
unter den bedeutendsten und einflussreichsten<br />
Veranstaltungen im<br />
Bereich der Biomasse. Forscher, Ingenieure,<br />
Technologen, Normungsorganisationen,<br />
Finanzierungsinstitute,<br />
Politiker und Entscheidungsträger<br />
werden von dem wissenschaftlichen<br />
Programm und den Parallelveranstaltungen<br />
angezogen.<br />
Die globale Plattform zum aktuellen<br />
Wissensaustausch ist wiederum für<br />
Aussteller von Seiten der Industrie<br />
interessant.<br />
Es wird einen Industriebeirat aus<br />
Branchenexperten geben, der die<br />
industrieorientierten Beitragsvorschläge<br />
beurteilt und eine Reihe<br />
von Konferenzsitzungen innerhalb<br />
des EU BC&E-Programmes vorsieht,<br />
die sich ausschließlich aus Industriepräsentationen<br />
zusammensetzen.<br />
Das EU BC&E-Executivkomitee<br />
engagiert sich dafür, sowohl das<br />
wissenschaftliche Niveau der Konferenz<br />
aufrechtzuerhalten als auch<br />
deren Bedeutung auf internationaler<br />
Ebene zu steigern. Zu den<br />
Themen der Konferenz gehören<br />
Biomasseressourcen, Biomassekonvertierungstechnologien<br />
und Biomasserichtlinien,<br />
-märkte und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Kontakt:<br />
E-Mail: biomass.conference@etaflorence.it,<br />
www.eubce.com<br />
Mai 2014<br />
298 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />
GASFACHLICHE<br />
AUSSPRACHETAGUNG<br />
l<br />
www.gat-dvgw.de<br />
<strong>Erdgas</strong> im System der<br />
erneuerbaren Energien<br />
gat 2014 – vom 30. September<br />
bis 1. Ok<strong>to</strong>ber in Karlsruhe<br />
+++ Effiziente Wärme- und Energieversorgung in Gebäuden,<br />
Industrie und Gewerbe +++ Bedarfsgerechte Integration der<br />
erneuerbaren Energien +++ <strong>Power</strong> <strong>to</strong> <strong>Gas</strong>: Technologische, ökonomische<br />
und politische Herausforderungen +++ Konvergente<br />
Jetzt anmelden!<br />
5 % Frühbuchervorteil auf<br />
Dauerkarten und Tageskarten bei<br />
Anmeldung bis zum 15.6.2014<br />
Energienetze +++ <strong>Gas</strong>kraftwerke im Energiesystem +++ Kraft-Wärme-Kopplung +++<br />
Neue Potenziale in der <strong>Gas</strong>mobilität +++ Netzentwicklungsplan NEP und Technische<br />
Sicherheit von <strong>Gas</strong>hochdruckleitungen +++ Gewährleistung der Versorgungssicherheit +++<br />
gat: Die Technologieplattform <strong>Gas</strong> im Energiesystem<br />
Besuchen Sie auch die wat 2014<br />
sowie Deutschlands größte Messe<br />
für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach!<br />
gat 2014<br />
29.9 30.9 1.10<br />
Mo Di Mi<br />
wat 2014<br />
<strong>Gas</strong>-/Wasser-Fachmesse
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />
Entsprechend des Grundsatzbeschlusses<br />
der DVGW-Mitgliederversammlung<br />
2013 soll am 2. Juli<br />
2014 eine außerordentliche Mitgliederversammlung<br />
des DVGW stattfinden.<br />
Aufgabendefinition, Aufgabenverteilung,<br />
Organisation und<br />
Struktur des DVGW sollen den veränderten<br />
Rahmenbedingungen angepasst<br />
werden.<br />
Fazit der <strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage 2014<br />
Mehr als 850 Experten aus 46<br />
Ländern diskutierten vom 25.<br />
bis zum 27. März 2014 in Düsseldorf<br />
über die aktuellsten Entwicklungen<br />
der Energiespeicherung. Auf einer<br />
begleitenden Fachausstellung konnten<br />
sich die Besucher über den neuesten<br />
Stand der Technik direkt vor<br />
Ort informieren und konkrete Geschäftsabschlüsse<br />
tätigen.<br />
Für die deutschen Besucher war<br />
die bevorstehende EEG-Reform ein<br />
bestimmendes Thema auf der Messe.<br />
Auch weltweit wird der Anteil<br />
der Erneuerbaren Energien steigen.<br />
Davon geht Frank Wouters, Stellvertretender<br />
Generaldirek<strong>to</strong>r der Internationalen<br />
Regierungsorganisation<br />
für Erneuerbare Energien (IRENA)<br />
aus. Ohne steigende Kosten könne<br />
der Anteil der Erneuerbare Energien<br />
an der weltweiten Energieversorgung<br />
bis 2030 36 % erreichen. Im<br />
Rahmen der <strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage veranstaltete<br />
die Organisation einen internationalen<br />
Workshop, in dem die<br />
50 Teilnehmer Energiespeicher-<br />
Technologien und -Anwendungen<br />
herausarbeiten konnten, die in die<br />
weltweite IRENA-Technologie-<br />
Roadmap für Energiespeicherung<br />
einfließen. Vielefach gefordert wurden<br />
auch die entsprechenden regula<strong>to</strong>rischen<br />
Rahmenbedingungen,<br />
um Energiespeichern weltweit zum<br />
Durchbruch zu verhelfen.<br />
Als Side-Event der <strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage<br />
fand die 3. <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> Konferenz<br />
des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts<br />
statt. Annegret<br />
Agricola von der Deutschen<br />
Energieagentur erklärte hier in ihrer<br />
Eröffnungsrede, dass <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
Flexibilität in das Energiesystem<br />
bringe. Es sei eine sehr wichtige<br />
Technologie, um die deutschen Klima-<br />
und Erneuerbare-Energien-Ziele<br />
zu erreichen. Sie forderte die<br />
Steuerbefreiung von Energiespeichern<br />
für Endverbraucher sowie die<br />
Anpassung der Gesetze für erneuerbare<br />
Krafts<strong>to</strong>ffe aus Wassers<strong>to</strong>ff und<br />
Synthetic Natural <strong>Gas</strong>. Die Veranstaltung<br />
fand bereits zum 3. Mal statt<br />
und hatte mehr als 100 internationale<br />
Teilnehmer.<br />
Im kommenden Jahr finden die<br />
<strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage Europe (Conference<br />
& Expo) sowie die 4. <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-<br />
Konferenz erstmals gemeinsam mit<br />
der Internationalen Konferenz zur<br />
Speicherung Erneuerbarer Energien<br />
statt. Vom 9. bis 11. März 2015 treffen<br />
sich am Standort Düsseldorf<br />
dann mehr als 1000 internationale<br />
Teilnehmer und fast 100 Aussteller<br />
auf der begleitenden Fachmesse.<br />
Grundlagen und Weiterbildung im Bereich<br />
Explosionsschutz<br />
Die Projekthaus GmbH aus Bremen<br />
bietet Schulungen an, die<br />
das rechtliche und technische Basiswissen<br />
für den Explosionsschutz<br />
vermitteln.<br />
Das Grundlagenseminar behandelt<br />
neben der Gefährdungsbeurteilung<br />
die Erstellung von Explosionsschutzdokument<br />
und -konzept<br />
sowie die Qualitätsanforderungen<br />
an Dienstleister und befähigte Personen.<br />
Zielgruppe sind Führungskräfte<br />
mit Verantwortung für Anlagen<br />
und Personal, Dienstleister für<br />
Fremdanlagen, Einkäufer für Fremdleistungen<br />
an Anlagen, Anlagenplaner<br />
und Einsteiger im Bereich des<br />
Explosionsschutzes.<br />
In einer weiteren zweitägigen<br />
Schulung können die Teilnehmer<br />
das Wissen für eine Bestellung zur<br />
anlagenbezogen befähigten Person<br />
im Explosionsschutz nach Betr-<br />
SichV/TRBS 1203-1 erwerben. Darüber<br />
hinaus gibt es ein Seminar<br />
zum Erfahrungsaustausch, um dem<br />
vorgeschriebenen, regelmäßigen<br />
Austausch nachzukommen. Alle<br />
Schulungen werden von Referenten<br />
geleitet, die sowohl fachlich als<br />
auch didaktisch ausgebildet sind.<br />
Auf Anfrage sind auch Inhouse-<br />
Schulungen möglich.<br />
Detaillierte Informationen zu<br />
den Schulungsprogrammen sowie<br />
zur Anmeldung erhalten Interessierte<br />
online unter www.projekthaus.com<br />
Mai 2014<br />
300 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />
7. Workshop <strong>Gas</strong>mengenmessung 2014<br />
Der „7. KÖTTER-Workshop <strong>Gas</strong>mengenmessung<br />
2014“, der am<br />
26. und 27. März in der KCE-Akademie<br />
in Rheine stattfand, bot zahlreichen<br />
Teilnehmern Gelegenheit, sich<br />
zu den Themen <strong>Gas</strong>mengenmessung,<br />
<strong>Gas</strong>anlagen, <strong>Gas</strong>technik zu informieren<br />
und auszutauschen.<br />
Der von KÖTTER Consulting Engineers<br />
zusammen mit der TU Dortmund<br />
ausgerichtete Branchentreff<br />
richtet sein Programm aus Expertenvorträgen,<br />
begleitender Fachausstellung<br />
und praktischen Versuchen<br />
an Fachleute aus der Chemie-,<br />
Öl- und <strong>Gas</strong>industrie, der Energieversorgung<br />
und der Anlagenplanung<br />
sowie an Verbände, Hersteller<br />
von <strong>Gas</strong>mengenmessgeräten, Serviceunternehmen,<br />
Genehmigungsbehörden<br />
etc.<br />
Bei der Auswahl der Referenten<br />
für das Vortragsprogramm wurde<br />
wieder viel Wert auf eine Mischung<br />
aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
gelegt. So präsentierte<br />
beispielsweise Herr Dr. Ulrich Wernekinck,<br />
RWE Metering GmbH, seine<br />
Erfahrungen zum Thema Biogas-<br />
Einspeiseprojekte. Außerdem berichtete<br />
Herr Dr. Rainer Kramer,<br />
Physikalisch Technische Bundesanstalt,<br />
über die Anforderungen von<br />
<strong>Smart</strong> Meter Gateways. Aus der Praxis<br />
referierte Herr Burkhard Alisch,<br />
S<strong>to</strong>rengy Deutschland GmbH, über<br />
Anforderungen und Einsatz von<br />
Messtechnik bei <strong>Erdgas</strong>speichern.<br />
Neben der begleitenden Fachausstellung,<br />
auf der Firmen ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen dem<br />
Fachpublikum präsentieren konnten,<br />
sorgten auch die Versuchsvorführungen<br />
aus dem Hause KÖTTER<br />
zum Thema Schall-, Schwingungsund<br />
Strömungstechnik für Abwechslung.<br />
Auf besonderes Interesse stieß<br />
dabei der Versuchsstand <strong>Gas</strong>mengenmessung.<br />
An diesem speziell für<br />
Schulungszwecke ausgelegten Aufbau<br />
kann an aktuellen Messgeräten<br />
demonstriert werden, wie deren<br />
Funktion z. B. durch Pulsationen oder<br />
Ultraschalllärm beeinträchtigt wird.<br />
<strong>Gas</strong>mengenmessstand.<br />
Eine weitere Gelegenheit für Gespräche<br />
in gemütlicher Atmosphäre<br />
bot die traditionelle Abendveranstaltung,<br />
bei der die Gäste auch im<br />
Rahmen einer musikalischen Show<br />
unterhalten wurden.<br />
Die etablierte Veranstaltungsreihe<br />
wird auch in Zukunft im gewohnten<br />
2-jährigen Rhythmus fortgeführt.<br />
Der „8. Workshop <strong>Gas</strong>mengenmessung“<br />
ist für das Frühjahr<br />
2016 geplant.<br />
Branchentreffen <strong>Erdgas</strong>mobilität<br />
Am 15. Mai trifft sich in Berlin die<br />
<strong>Erdgas</strong>fahrzeugbranche im Hotel<br />
InterContinental für spannende<br />
und kontroverse Diskussionen rund<br />
um die <strong>Erdgas</strong>mobilität. Bereits zum<br />
14. Mal findet das Symposium zum<br />
Thema <strong>Erdgas</strong> und Bio-<strong>Erdgas</strong> als<br />
Krafts<strong>to</strong>ff statt, zu dem erdgas mobil<br />
einlädt. Der Fokus liegt nicht allein<br />
auf dem deutschen Markt. Internationale<br />
Experten sorgen für einen<br />
Blick über den Tellerrand.<br />
So berichtet Dr. Dane Boysen,<br />
Program Direc<strong>to</strong>r der Advanced Research<br />
Projects Agency-<strong>Energy</strong> aus<br />
Washing<strong>to</strong>n D.C., über Innovationen<br />
in den USA und stellt das Forschungsprogramm<br />
„Move“ vor. José<br />
Fernandez Garcia von der Generaldirektion<br />
Mobilität und Verkehr der<br />
Europäischen Kommission wird zudem<br />
über aktuelle politische Rahmenbedingungen<br />
in Europa referieren.<br />
Dazu gehört das Clean <strong>Power</strong><br />
for Transport Package, welches Mitte<br />
April in Brüssel verabschiedet werden<br />
soll und auf dem Symposium für<br />
interessante Diskussionen sorgen<br />
wird, insbesondere in Hinblick auf<br />
die Preistransparenz an Tankstellen.<br />
Die Positionierung des Verbands<br />
der Au<strong>to</strong>mobilindustrie (VDA) zum<br />
Thema <strong>Erdgas</strong>mobilität macht Dr.<br />
Ulrich Eichhorn in seinem Vortrag<br />
deutlich. Neben Strategien der<br />
Fahrzeughersteller und effizienten<br />
Mo<strong>to</strong>ren ist auch die Krafts<strong>to</strong>ffherstellung<br />
ein aktuelles Thema. Während<br />
des Symposiums stellt ein<br />
Schweizer Unternehmen eine neue<br />
Technik zur CO 2 -Wäsche vor. Das<br />
aus der Luft gefilterte CO 2 kann zur<br />
Herstellung von synthetischem <strong>Erdgas</strong><br />
eingesetzt werden.<br />
Das erdgas mobil Symposium<br />
hat sich inzwischen zum führenden<br />
Branchentreffen der <strong>Erdgas</strong>mobilität<br />
entwickelt und wird in guter<br />
Tradition des Türkenfelder Greenfield<br />
Symposiums fortgeführt. Erwartet<br />
werden Geschäftsführer und<br />
Führungs kräfte von Energieunternehmen,<br />
Au<strong>to</strong>herstellern, Mineralölgesellschaften<br />
und Tankstellenbauern.<br />
Neben aktuellen Beiträgen<br />
bietet das Format auch die Möglichkeit<br />
zum Netzwerken und zum Erfahrungsaustausch.<br />
Mitglieder von<br />
erdgas mobil, Zukunft ERDGAS, des<br />
NGVA und BDEW erhalten Sonderkonditionen.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.erdgas-mobil.de.<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 301
| FOKUS<br />
|<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0<br />
7. figawa-/<strong>gwf</strong>-Fachkongress „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0“/<br />
Branchenevent für die Energiewende in der<br />
Versorgungswirtschaft<br />
Die neue Bundesregierung hat<br />
die Weiterführung der Energiewende<br />
zu einem ihrer wichtigsten<br />
Vorhaben erklärt. Der 7. Fachkongress<br />
„smart energy 2.0 – Intelligente<br />
Lösungen für die Energiewende“<br />
(17.-18. Juni 2014, Essen) informiert<br />
über die Rahmenbedingungen in<br />
Deutschland und Europa. Aktuelle<br />
Lösungskonzepte der Energiewirtschaft<br />
werden vorgestellt. Die Konvergenz<br />
der Strom- und <strong>Gas</strong>netze<br />
wird ebenso thematisiert wie Erfahrungen<br />
aus <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Pilotprojekten.<br />
Die Bedeutung von Energiespeichern<br />
und des <strong>Smart</strong> Meter<br />
Gateway wird ausführlich behandelt.<br />
Fragen der <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
und der Konsequenzen für die Komponenten-<br />
und Geräteindustrie<br />
werden diskutiert.<br />
Angesprochen werden u. a. folgende<br />
Themen:<br />
Wie sieht das zukünftige Marktdesign<br />
aus? Zwei Grundansätze zur<br />
Vorhaltung von Leistung oder Kapazität<br />
werden zur Zeit diskutiert: zum<br />
einen eine anlagenbezogene strategische<br />
Reserve, zum anderen ein<br />
umfassender Kapazitätsmechanismus<br />
auf Basis gesicherter Erzeugungskapazitäten.<br />
Welche Rolle spielen Energiespeicher?<br />
Ohne zuverlässige und<br />
wirtschaftliche Speicher wird die<br />
Energiewende nicht durchzuführen<br />
sein. Interessant sind hierbei vor allem<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Konzepte zur<br />
Speicherung volatiler erneuerbarer<br />
Energien auf Basis gasförmiger<br />
Energieträger. Die Kopplung von<br />
<strong>Gas</strong>- und Stromnetzen, auch auf<br />
Verteilungsebene, und die Integration<br />
in ein übergeordnetes „<strong>Smart</strong><br />
Grid“ sind Kernpunkte eines „netzdienlichen“<br />
Ausbaus der Versorgungsnetze.<br />
Wie wird gemessen? Im Koalitionsvertrag<br />
der Bundesregierung<br />
werden intelligente Netze explizit<br />
erwähnt. 2014 sollen verlässliche<br />
Rahmenbedingungen für den sicheren<br />
Einsatz von intelligenten<br />
Messsystemen für Verbraucher, Erzeuger<br />
und Speicher geschaffen<br />
werden. Zukünftig dürfen nur Messsysteme<br />
eingebaut werden, die die<br />
Mai 2014<br />
302 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0 | FOKUS |<br />
Demonstration der Technik.<br />
Konzentrierte Kommunikation.<br />
Stärkung und Gespräch in der Pause.<br />
Ausblick in die Zukunft.<br />
Anforderungen des Schutzprofiles<br />
und die Technischen Richtlinien des<br />
BSI einhalten. Die Entwicklung von<br />
Spezifikationen für zukunftssichere,<br />
wirtschaftliche und „massentaugliche“<br />
E-Zähler und Gateways sowie<br />
die Einbindung von <strong>Gas</strong>zählern ist<br />
eine der dringlichsten Aufgaben.<br />
Zielgruppe sind Mitarbeiter von<br />
Energieversorgern, Stadtwerken,<br />
Netzbetreibern, Software-Unternehmen<br />
und der Geräteindustrie,<br />
die sich über den aktuellen Entwicklungsstand<br />
informieren und beispielhafte<br />
Lösungskonzepte kennen<br />
lernen wollen.<br />
Info und Anmeldung:<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Diskussion im<br />
Plenum.<br />
Aufmerksame<br />
Zuhörer beim<br />
Vortrag.<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 303
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
Das e-gas-Projekt am Biogasanlagenstandort<br />
in Werlte<br />
Auswirkungen für die Strom- und <strong>Gas</strong>netze der EWE NETZ GmbH<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>, Wassers<strong>to</strong>ff, Methanisierung, e-gas in Werlte, Bio<strong>Erdgas</strong>- und e-gas-Einspeiseanlage,<br />
Modulbauweise, Kombinierte Einspeisung, 5 %-Ansatz<br />
Osman Kurt, Thomas Götze und Jan Adrian Schönrock<br />
Der Artikel stellt die weltweit erste Großanlage zur<br />
Herstellung und Einspeisung von synthetischem<br />
<strong>Erdgas</strong>, das e-gas Projekt in Werlte (Emsland), vor<br />
und beleuchtet vor allem die technischen Vorgehensweisen<br />
im Zusammenhang mit der Bio<strong>Erdgas</strong>- bzw.<br />
e-gas-Einspeisung. Der Beitrag des <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Ansatzes<br />
zur Realisierung der Energiewende wird diskutiert.<br />
The e-gas project at the biogas plant in Werlte<br />
The article presents the world’s first large-scale plant<br />
for the production and supply of synthetic natural<br />
gas in Werlte and highlights the technical procedures<br />
related <strong>to</strong> the organic or e-gas feed-in. The share of<br />
power-<strong>to</strong>-gas for the realization of the energy transition<br />
is discussed.<br />
Durch die Energiewende soll mit dem stetigen Ausbau<br />
von Erneuerbaren Energien eine nachhaltige und umweltfreundliche<br />
Energieversorgung in Deutschland ermöglicht<br />
und somit der CO 2 -Auss<strong>to</strong>ß gegenüber 1990<br />
um 80 bis 95 Prozent bis 2050 reduziert werden. Dabei<br />
beruht sie, spätestens seit dem Reak<strong>to</strong>runglück von Fukushima<br />
im März 2011, auf einem breiten gesellschaftlichen<br />
Konsens. Derzeit liegt der öffentliche und politische<br />
Fokus vor allem auf dem Energieträger Strom. Die<br />
weiteren Sek<strong>to</strong>ren – Wärme und Mobilität – stehen dagegen<br />
im Schatten von Windkraftanlagen und Co. Im<br />
Netzgebiet von EWE NETZ ist bereits heute sichtbar, wie<br />
sich ein regionales Energiesystem bei einem erneuerbaren<br />
Anteil von fast 70 Prozent verhält. Mit einer installierten<br />
Leistung von ca. 5300 MW aus ca. 55 500 Anlagen<br />
übertrifft der Nordwesten Deutschlands bereits heute<br />
deutlich die Ziele der Bundesregierung im Jahr 2035.<br />
Besonders in den dünnbesiedelten ländlichen Gebieten<br />
der Bundesrepublik, die das größte Ausbaupotenzial an<br />
Erneuerbaren besitzen, bilden die regionalen Mittelund<br />
Niederspannungsnetze das Rückgrat der Energiewende.<br />
Überschüssiger Strom aus regenerativer Erzeugung<br />
könnte aus diesen regionalen Verteilnetzen, so eine<br />
Idee, mittels Elektrolyse und Methanisierung in<br />
<strong>Erdgas</strong> umgewandelt werden und die bisher unidirektional<br />
verbundenen Bereiche Strom und <strong>Gas</strong> enger verzahnen<br />
(siehe Bild 1). Das so entstehende „grüne <strong>Gas</strong>“<br />
könnte dann als Krafts<strong>to</strong>ff oder im Wärmemarkt genutzt<br />
werden. Bis dies in großem Maßstab gelingen kann sind<br />
einige technische, wirtschaftliche und rechtliche Fragen<br />
zu beantworten. Einige dieser Fragen können durch die<br />
Praxiserfahrungen, die zurzeit in Werlte gemacht werden,<br />
beantwortet werden. Insbesondere zu den netztechnischen<br />
Themen kann EWE NETZ aus der Praxis berichten.<br />
1. Der Standort Werlte – eine Biogasanlage<br />
mit Pioniergeist<br />
Für die Umsetzung dieser Idee hat die Audi AG im vergangenen<br />
Jahr im emsländischen Werlte am Standort<br />
einer bestehenden Biogasanlage eine <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> Anlage<br />
(PtG-Anlage) errichtet (siehe Bild 2) – EWE NETZ<br />
war verantwortlich für die gesamte Technik rund um die<br />
Einspeisung des gewonnen „grünen <strong>Gas</strong>es“. Damit<br />
kommt ein neues Kapitel der Innovation hinzu, das am<br />
Standort Werlte geschrieben wird, wie ein kurzer Blick<br />
auf die His<strong>to</strong>rie der Biogasanlage des Energieversorgers<br />
EWE zeigt.<br />
Schon von Beginn an wurde die Biogasanlage in<br />
Werlte anstatt mit nachwachsenden Rohs<strong>to</strong>ffen mit nahezu<br />
gleichen Mengenanteilen Wirtschaftsdünger sowie<br />
Abfällen überwiegend aus der Lebensmittelproduktion<br />
(z. B. Fette, Flotate, Schlachtabfälle und Speiseabfälle)<br />
zur Erzeugung von elektrischem Strom betrieben.<br />
Grundsätzlich ist der Eigenwärmebedarf einer Abfall-<br />
Biogasanlage hoch, da die Abfälle vor der Beschickung<br />
in die Fermenter vermischt und bei 70 °C eine Stunde<br />
lang hygienisiert werden müssen. Dennoch konnte nur<br />
ca. 1/3 der anfallenden Wärme der beiden installierten<br />
BHKW (je 1,25 MWel) genutzt werden. Nach der voll-<br />
Mai 2014<br />
304 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Bild 1. Kopplung des Stromund<br />
<strong>Gas</strong>netzes durch<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>.<br />
(Quelle: EWE NETZ, Oldenburg,<br />
2014)<br />
ständigen Übernahme der Biogasanlage im Jahr 2006<br />
durch EWE wurde entschieden, die Energie des Biogases<br />
in einem größeren Umfang zu nutzen. Daher wurde in<br />
2007 die erste Biogasaufbereitungsanlage (Druckwechseladsorption)<br />
Norddeutschlands in Betrieb genommen<br />
und somit das hochreine Bio<strong>Erdgas</strong> in das örtliche Verteilnetz<br />
(L-<strong>Gas</strong>-Netz) von EWE NETZ eingespeist.<br />
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der<br />
fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen die Schnittstellen<br />
(z. B. Übergabestelle, Messung, Konditionierung,<br />
etc.) zwischen Einspeiser und EWE NETZ definiert wurden.<br />
Die privilegierte Behandlung der Einspeisung von<br />
Biogas wurde erst im Jahr 2008 durch das Kapitel „Sonderregelung<br />
für die Einspeisung von Biogas in <strong>Erdgas</strong>netze“<br />
in der <strong>Gas</strong>NZV geregelt und im Jahr 2010 mit der<br />
novellierten <strong>Gas</strong>NZV durch die §§ 31 bis 37 hinsichtlich<br />
seiner Förderinstrumentarien erweitert. Gemäß dem<br />
EnWG – § 17 Netzanschluss Abs. 1 und der <strong>Gas</strong>NZV –<br />
§ 33 Netzanschlusspflicht und §34 vorrangiger Netzzugang<br />
für Transportkunden von Biogas ist die EWE NETZ<br />
GmbH als lokaler Netzbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet,<br />
aufbereitetes Biogas in das <strong>Gas</strong>versorgungsnetz<br />
diskriminierungsfrei einzuspeisen, also den Netzanschluss<br />
herzustellen [1].<br />
Mit dem Bau einer der ersten Biogasaufbereitungsanlagen<br />
in Deutschland und der Einspeisung von jährlich<br />
ca. 3,0 Millionen m³ Bio<strong>Erdgas</strong> in das örtliche Verteilnetz<br />
Werlte leistete EWE in vielfacher Hinsicht Pionierarbeit.<br />
Auf Basis dieser Erfahrung hat EWE NETZ bis heute<br />
16 Biogaseinspeiseanlagen projektiert, geplant und gebaut<br />
– darunter die bundesweit größte Anlage bei der<br />
Verbio AG im brandenburgischen Schwedt. Sie erzeugt<br />
in einer Endstufe 7000 Nm³/h – das entspricht dem Jahresverbrauch<br />
von rund 25 000 Haushalten.<br />
EWE NETZ hat in den letzten Jahren intensiv an der<br />
Optimierung der Prozesse rund um die Biogaseinspeiseanlagen<br />
gearbeitet. Ergebnis ist ein standardisiertes Anlagenkonzept<br />
für Anlagen in der Größenordnung von<br />
350 bis 700 Nm³/h, bei dem die wesentlichen Gewerke<br />
modular aufgebaut und in Be<strong>to</strong>ngebäuden untergebracht<br />
werden. Mit der Modulbauweise kann EWE NETZ<br />
auch Biogaseinspeiseprojekte deutlich früher mit einem<br />
effizienten Bau (z. B. Fertigung und erster Sachverstän-<br />
Bild 2. Luftaufnahme des Standortes Werlte mit Kennzeichnung der BGA,<br />
BGAA, BGEA, EGEA und PtG-Anlage. (Quelle: EWE NETZ, Oldenburg, 2014)<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 305
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
digenabnahme im Werk der Vertragsfirmen und anschließender<br />
Lieferung auf die Baustelle) und somit<br />
wirtschaftlichen Anschluss ans Netz bringen. Dieses<br />
Konzept erleichtert die Ersatzteilbevorratung, den<br />
Schulungsbedarf der Mitarbeiter und Vertragsfirmen.<br />
Zudem reduzieren sich die Kosten für Service, Wartung<br />
und Instandhaltung. Das ist ein entscheidendes Kriterium<br />
für die Einhaltung der vorgeschriebenen hohen<br />
Verfügbarkeit des Netzanschlusses von 96 % pro Kalenderjahr<br />
gemäß <strong>Gas</strong>NZV, d.h. sie darf maximal 15 Tage im<br />
Jahr vom Netz genommen werden. Wartungsarbeiten<br />
und sons tige vom Netzbetreiber am Netzanschluss vorzunehmende<br />
Arbeiten, die zu einer Unterbrechung<br />
desselben führen, sind innerhalb dieser 15 Tage durchzuführen.<br />
Um eine ganzjährige Einspeisung von Bio<strong>Erdgas</strong> unter<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten sicher zu stellen,<br />
hat EWE NETZ die kombinierte Einspeisung entwickelt<br />
[2]. Der Anschluss einer Biogas-Einspeiseanlage erfolgt<br />
hierbei sowohl auf der Verteilnetzebene als auch direkt<br />
an einem regionalen Hochdrucknetz. Bei der kombinierten<br />
Einspeisung wird der überschüssige Anteil oder die<br />
gesamte Bioerdgasmenge bei einer Nichtverfügbarkeit<br />
von Aufnahmekapazitäten in Schwachlastzeiten der<br />
Verteilnetze über einen Verdichter in Hochdrucknetze<br />
eingespeist. Mit dieser Verfahrensweise werden die<br />
Laufzeiten und somit die anfallenden Betriebskosten<br />
der Verdichtung sowie die Verfügbarkeiten optimiert.<br />
Dieses Know-how konnte EWE NETZ für das Audi Projekt<br />
in Werlte einbringen und nutzen.<br />
2. <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> in Werlte – die Technik<br />
hinter der Anlage<br />
Für Audi als Betreiber der PtG-Anlage gab es folgende<br />
Kriterien bei der Auswahl eines geeigneten Standorts:<br />
••<br />
Lieferung von regenerativem CO 2 aus einer Biogasanlage<br />
ohne NaWaRo<br />
••<br />
Vorhandene <strong>Gas</strong>infrastruktur- örtliches Verteil- und<br />
regionales Hochdrucknetz<br />
Vorhandene Wärmesenken für die Prozesswärme<br />
••<br />
Hoher Anteil Erneuerbarer Energien im S<strong>to</strong>mverteilnetz<br />
Die Biogasanlage in Werlte kann durch die Aufbereitung<br />
der anfallenden Biogasmengen ca. 340 Nm³/h CO 2 sowie<br />
ca. 0,8 MW als Prozesswärmebedarf zur Verfügung<br />
stellen. Des Weiteren ist in Werlte eine hohe installierte<br />
Leistung von Erneuerbaren Energien vorhanden. Zudem<br />
konnte EWE mehrjährige Erfahrungen im Bereich<br />
der Einspeisung und Vermarktung von „grünem“ <strong>Gas</strong><br />
(Bio<strong>Erdgas</strong>) in das Projekt mit einbringen.<br />
Im Juni 2013 nahm auf dem Gelände der Abfall-Biogasanlage<br />
der EWE in Werlte die weltweit erste Großanlage<br />
zur Herstellung und Einspeisung von synthetischem<br />
<strong>Erdgas</strong> ihren Betrieb auf. Auf einer Fläche von ca.<br />
4000 Quadratmetern erprobt dort die Audi AG die Erzeugung<br />
von so genanntem „e-gas“ im industriellen<br />
Maßstab. Ziel ist es, den überschüssigen regenerativen<br />
Wind- und Solarstrom zu nutzen und in e-gas umzuwandeln.<br />
Das e-gas wird anschließend ins bestehende<br />
<strong>Erdgas</strong>netz eingespeist und kann als Krafts<strong>to</strong>ff für Kraft-<br />
Tabelle 1. Kennzahlen der PtG-<br />
Anlage in Werlte.<br />
(Quelle: Audi AG, Ingolstadt, 2014)<br />
Nennleistung<br />
Elektrolyseure<br />
3 x 2 MW<br />
Gesamtwirkungsgrad ca. 54 %<br />
Max. H2- Produktionsrate<br />
1300 Nm³/h<br />
Max. H2-Speicherzeit 60 min<br />
Max. e-gas Produktionsrate<br />
Geplante Auslastung<br />
Geplante Produktionsmenge<br />
e-gas<br />
325 Nm³/h<br />
ca. 4000 h/a<br />
ca. 1000 t/a<br />
Bild 3. Übersichtsbild der Einspeiseanlagen für e-gas und Bio<strong>Erdgas</strong>.<br />
(Quelle: EWE NETZ, Oldenburg, 2013)<br />
Mai 2014<br />
306 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />
fahrzeuge genutzt werden. Dabei entsteht unter der<br />
Bezeichnung e-gas ein marktfähiger und handelbarer<br />
Energieträger. Pro Jahr soll die Methanisierungsanlage<br />
in etwa 1000 Tonnen e-gas produzieren und dabei 2800<br />
Tonnen regeneratives CO 2 binden (Tabelle 1).<br />
Damit das zur Methanisierung notwendige „regenerative<br />
CO 2 “ in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt<br />
werden kann, wurde eine neue Biogasaufbereitungsanlage<br />
nach dem Verfahren der Aminwäsche mit<br />
einer Aufbereitungskapazität von ca. 1000 Nm³/h Rohbiogas<br />
errichtet. Somit kann die gesamte produzierte<br />
Rohbiogasmenge aufbereitet und als Bio<strong>Erdgas</strong> ins<br />
<strong>Gas</strong>netz eingespeist werden. Neben der CO 2 -Lieferung<br />
bildet das installierte Wärmemanagementsystem eine<br />
weitere wichtige Schnittstelle zwischen der Biogasanlage<br />
und der PtG-Anlage. Durch das Wärmemanagement<br />
ist es möglich, sowohl den Wärmebedarf für die Hygienisierung<br />
der Abfälle (800 kW) als auch für die Regeneration<br />
der Waschlösung bei der Biogasaufbereitung<br />
(600 kW) durch die Abwärme der PtG-Anlage zu decken.<br />
Mit der Nutzung der aus den jeweils exothermen Prozessen<br />
entstandenen Wärme kann der Wirkungsgrad<br />
der PtG-Anlage deutlich gesteigert werden. Im Standby-<br />
Betrieb dient eine Kesselanlage als Wärmequelle für das<br />
gesamte System.<br />
Besondere Herausforderungen ergeben sich durch<br />
den diskontinuierlichen Betrieb der PtG-Anlage, dem<br />
ein kontinuierlicher Wärmebedarf der Biogasaufbereitungs-<br />
und Biogasanlage gegenübersteht. Erkenntnisse<br />
aus dem laufenden Betrieb der Anlagen am Standort<br />
Werlte zu sammeln, ist Bestandteil des Forschungsprojektes<br />
„WOMBAT“ (Wirkungsgrad-Optimierung Methanisierungs-<br />
und Biogas-Anlagen-Technologie), welches<br />
u. a. an der Planung und Umsetzung von Gewerken,<br />
Steuerungselementen und Maßnahmen zur Optimierung<br />
des Verbunds aus Biogasanlage und PtG-Anlage<br />
forscht. Das Forschungsprojekt „WOMBAT“, in dem EWE<br />
mit Audi und weiteren Partnern kooperiert, wird vom<br />
BMU aus Mitteln der Förderinitiative Energiespeicher<br />
mit rund 5,9 Millionen Euro gefördert.<br />
3. Integration der <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> Anlage<br />
in das <strong>Gas</strong>netz – das Konzept der e-gas-<br />
Einspeiseanlage<br />
Verantwortlich für die Planung, Projektierung, den Bau<br />
und Betrieb der Biogas- und e-gas-Einspeiseanlage, die<br />
alle notwendigen technischen Komponenten in einem<br />
Gesamtsystem zusammenfasst (siehe Bild 3), ist die<br />
EWE NETZ GmbH. Das Konzept für die e-gas-Einspeiseanlage<br />
[3] orientiert sich an den standardisierten Biogas-Einspeiseanlagen<br />
im Netzgebiet.<br />
Da es sich bei dem durch den Methanisierungsprozess<br />
entstandenen e-gas entsprechend § 3 Nr. 10c EnWG<br />
um Biogas handelt, ist die EWE NETZ GmbH dazu verpflichtet,<br />
die standardisierten Netzanschlussprozesse<br />
gemäß § 33 <strong>Gas</strong>NZV diskriminierungsfrei anzuwenden.<br />
Die Bio<strong>Erdgas</strong>- und e-gas-Einspeiseanlage wurden in<br />
zwei technisch getrennte Anschlüsse mit getrennten<br />
Übergabepunkten sowie getrennten Einspeise- bzw.<br />
Ausspeiseschienen errichtet (siehe Bild 4). Die An-<br />
Erzeuger Audi AG<br />
Netzbetreiber EWE NETZ GmbH<br />
Regenerativer Strom<br />
Elektrolyse<br />
Wasser<br />
Cofermente<br />
Fermenter<br />
Gülle<br />
e-gas-Anlage<br />
H2-<br />
Leitung<br />
Rohgasleitung<br />
AP<br />
Methanisierung<br />
Erzeuger EWE ERNEUERBARE<br />
ENERGIEN GmbH<br />
CO2<br />
Aufbereitung<br />
AP<br />
Methanleitung<br />
Bio<strong>Erdgas</strong>leitung<br />
geeichte Messung<br />
(Qualität + Menge)<br />
geeichte Messung<br />
(Qualität + Menge)<br />
Konditionierung<br />
Luft<br />
Konditionierung<br />
Luft<br />
EGEA<br />
geeichte Messung<br />
(Qualität + Menge)<br />
geeichte Messung<br />
(Qualität + Menge)<br />
Odor<br />
Regler<br />
Notfackel<br />
Regler<br />
Odor<br />
Örtl.<br />
Verteilnetz<br />
Regionales<br />
HD-Netz<br />
NVP<br />
(Netzverknüpfungspunkt)<br />
Bild 4. Schematische<br />
Darstellung<br />
der<br />
kombinierten<br />
Einspeisung<br />
von Bio<strong>Erdgas</strong><br />
und e-gas.<br />
(Quelle: EWE NETZ,<br />
Oldenburg, 2012)<br />
Biogas-Anlage<br />
BGEA<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 307
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
schlussverträge zwischen der EWE NETZ GmbH, der EWE<br />
ERNEUERBAREN ENERGIEN GmbH und der Audi AG wurden<br />
ebenfalls gesondert abgeschlossen. Grund hierfür<br />
ist die Besonderheit, dass die Einspeisung des synthetischen<br />
Methans bislang nicht erprobt ist und diskontinuierlich<br />
aufgrund einer volatilen Erzeugung aus regenerativem<br />
Strom betrieben werden soll. Im ersten Schritt ist<br />
seitens Audi geplant, das e-gas für zwei Jahre nach Inbetriebnahme<br />
der Anlage im Band kontinuierlich einzuspeisen.<br />
Im zweiten Schritt innerhalb dieses Zeitraumes<br />
soll in festgelegten Versuchskampagnen die Realität abgebildet,<br />
d. h. an die Windstromerzeugung angepasst<br />
und diskontinuierlich eingespeist werden.<br />
Das nach DVGW-Arbeitsblättern G 260 und G 262<br />
aufbereitete Bio<strong>Erdgas</strong> der EWE ERNEUERBARE ENERGI-<br />
EN GmbH und das Audi e-gas werden nach der Erzeugung<br />
an die Einspeiseanlagen der EWE NETZ GmbH<br />
übergeben. Dort werden diese <strong>Gas</strong>e zunächst verdichtet,<br />
mittels geeichter Messung analysiert und auf die regional<br />
übliche <strong>Gas</strong>qualität im <strong>Erdgas</strong>netz konditioniert.<br />
Die Konditionierung der einzuspeisenden <strong>Gas</strong>e erfolgt<br />
mit Luft, um die Einhaltung des DVGW Arbeitsblattes G<br />
685 „Abrechnung“ zu gewährleisten.<br />
Das am Anschlusspunkt (AP) mit einem Druck von<br />
max. 1,1 bar (a) übergebene Bio<strong>Erdgas</strong> mit einem maximalen<br />
<strong>Gas</strong>volumenstrom von 770 Nm³/h wird in der<br />
Vorverdichtungsanlage auf einen höheren Druck komprimiert<br />
und in die Mess-, Konditionier- und Ortsnetzanlage<br />
(BGMKOA) und anschließend bei Bedarf in die<br />
Hauptverdichtungsanlage weitergeleitet. Hier wird das<br />
Bio<strong>Erdgas</strong> hochverdichtet, um in das regionale Hochdrucknetz<br />
(DP 84) eingespeist zu werden. Alternativ<br />
kann das Bio<strong>Erdgas</strong> nach der BGMKOA auch direkt in<br />
das örtliche Verteilnetz (DP 1) eingespeist werden. Dabei<br />
wurde die Verdichtungstechnik redundant ausgelegt.<br />
Das am AP mit Druck übergebene e-gas (max. 7,5 bar<br />
(a)) mit einem maximalem <strong>Gas</strong>volumenstrom von<br />
340 Nm³/h und einem maximalen Wassers<strong>to</strong>ffgehalt<br />
von 5 Vol.-% wird direkt ohne Vorverdichtung in die<br />
EGMKOA und gegebenenfalls im Nachgang angeschlossenen<br />
Hauptverdichter weitergeleitet. Dort kann das e-<br />
gas sowohl in das gleiche regionale Verteil- als auch<br />
Bild 5. 15 min. Wirkleistungsmittelwerte am Netzkoppelpunkt zur<br />
Hochspannungsebene in der Region Werlte.<br />
(Quelle: EWE NETZ, Oldenburg, 2013)<br />
Hochdrucknetz eingespeist werden. Durch die Einspeisung<br />
des Bio<strong>Erdgas</strong> und e-gas in das gleiche Netz findet<br />
eine ausreichende Durchmischung der beiden <strong>Gas</strong>e<br />
statt, welche die technische Sicherheit der Netze und<br />
der angeschlossenen Verbraucher nach den o. a. DVGW-<br />
Arbeitsblättern gewährleistet.<br />
Die eichamtliche Messung des e-gas erfolgt durch<br />
einen 13-Komponenten-Prozessgaschroma<strong>to</strong>graphen,<br />
die gleichzeitig eine Überprüfung der <strong>Gas</strong>qualität sicherstellt.<br />
Im Eingang der Einspeiseanlage wird ein weiteres<br />
Analysegerät installiert, um die Konzentration von<br />
Sauers<strong>to</strong>ff, Wassers<strong>to</strong>ff, Schwefelwassers<strong>to</strong>ff sowie Kohlendioxid<br />
permanent zu messen und auszuwerten. Sollte<br />
nach der Methanisierungsanlage kein nach den<br />
DVGW-Arbeitsblättern regelkonformes <strong>Gas</strong> bereitgestellt<br />
werden, so steht die au<strong>to</strong>matisierte Notfackelanlage<br />
zur Verfügung. Diese Anlage kann sowohl das nicht<br />
regelkonforme Bio<strong>Erdgas</strong> als auch e-gas abfackeln.<br />
An der Einspeisung des Bio<strong>Erdgas</strong> und e-gas in das<br />
regionale Hochdrucknetz sind drei Hauptverdichter<br />
vom selben Hersteller beteiligt. Hier stand die Wirtschaftlichkeit<br />
des Netzanschlusses, die technische Herausforderung<br />
der diskontinuierlichen Fahrweise der e-<br />
gas-Einspeiseanlage und der autarke Betrieb der beiden<br />
Einspeiseanlagen im Vordergrund. Ein Bio<strong>Erdgas</strong>verdichter<br />
mit einer Leistung von 770 Nm³/h, ein Bio<strong>Erdgas</strong>-/e-gas-Verdichter<br />
mit 1100 Nm³/h und ein e-gas-<br />
Verdichter mit 350 Nm³/h Fördervolumen kommen zum<br />
Einsatz.<br />
Den Kern der Einspeiseanlagen stellt die Au<strong>to</strong>matisierungstechnik<br />
dar. Als Stationsleitsystem ist eine speicherprogrammierbare<br />
Steuerung, Bedien- und Beobachtungssystem<br />
eingesetzt. Als System kommt hier eine<br />
Siematic Baureihe -Typ S7 300 zum Einsatz. Die SPS führt<br />
neben Steuerungs- und Regelungsaufgaben ebenso<br />
leittechnische Grundfunktionen aus und stellt die Daten<br />
zum Anzeigen, Bedienen, Melden und Pro<strong>to</strong>kollieren<br />
zur Verfügung. Das Stationsleitsystem ist für einen vollau<strong>to</strong>matischen<br />
Betrieb der Anlage ausgelegt. Die Datenübermittlung<br />
erfolgt auf einem Profibussystem. Die<br />
Überwachung der Anlage ist von der zentralen Netzleitstelle<br />
in Oldenburg möglich.<br />
4. Der mögliche Beitrag von <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
zur Energiewende<br />
In Werlte übersteigt die lokale installierte Leistung<br />
der Erneuerbaren Energien die fünffache Spitzenlast der<br />
regionalen Verbraucher. Deshalb erfolgt bereits heute in<br />
über 80% des Jahres die Rückspeisung von 61,5 GWh<br />
regional erzeugter Energie in das vorgelagerte Hochspannungsnetz<br />
(siehe Bild 5). Dies entspricht in etwa<br />
dem Jahresbedarf von ca. 17 500 Haushaltskunden. Die<br />
PtG-Anlage ist somit aus Sicht des elektrischen Netzes<br />
an einen für das Energiesystem der Zukunft wichtigen<br />
strategischen Punkt angeschlossen – das regenerative<br />
Kraftwerk Verteilnetz.<br />
Mai 2014<br />
308 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Eine netzorientiert betriebene PtG-Anlage führt im<br />
Gegensatz zu einer marktbetriebenen Anlage tendenziell<br />
zu einer Entlastung des elektrischen Netzes [4]. Für<br />
die PtG-Anlage in Werlte ergibt sich, unter Berücksichtigung<br />
der Anlagenleistung von 6000 kW sowie der Leistungsflüsse<br />
in 2013, ein Potenzial von 5100 Volllaststunden,<br />
sofern eine Rückspeisung in vorgelagerte Stromnetze<br />
nicht erfolgen soll. Neben den beschriebenen<br />
negierten Lastflüssen kommt es in den elektrischen<br />
Verteilnetzen zusätzlich vermehrt zur Reduktion der<br />
elektrischen Leistung aufgrund der Auslastungsgrenze<br />
einzelner Betriebsmittel (z. B. Transforma<strong>to</strong>ren). In ganz<br />
Deutschland ergab sich durch das Einspeisemanagement<br />
in 2012 ein Potenzial von 385 GWh [5], wobei 98 %<br />
der Ausfallarbeit in den Verteilnetzen aufgetreten sind.<br />
Zur Nutzung dieses Potenzials sind jedoch hohe dynamische<br />
Eigenschaften der PtG-Anlage notwendig, da<br />
die Einspeiseleistung einer hohen Volatilität unterliegt<br />
und damit hohe Leistungsgradienten auftreten, die bereits<br />
heute an lokalen Knotenpunkten in der Größenordnung<br />
von 10 MW/min auftreten [6].<br />
Mit dem von EWE NETZ entwickelten „5 %-Ansatz“ [7<br />
und 8] bietet sich für eine PtG-Anlage ein weiteres potentielles<br />
Betriebskonzept. Der 5 %-Ansatz zeigt einen<br />
möglichen Weg die wachsenden Energiemengen aus<br />
Erneuerbaren Energien zu volkswirtschaftlich möglichst<br />
geringen Kosten ins Netz zu integrieren. Durch eine intelligente<br />
Steuerung der volatilen Erzeugungsanlagen<br />
mit bis zu fünf Prozent der eingespeisten Jahresenergie<br />
wird die Netzinfrastruktur effizienter genutzt und hat<br />
das Potenzial die Netzanschlusskapazität zu verdoppeln.<br />
Zusammen mit neun Betreibern von Wind-, Pho<strong>to</strong>voltaik-<br />
und Biogasanlagen will EWE diesen 5%-Ansatz<br />
nun erstmals in der Region Jever/Wittmund in die Praxis<br />
umsetzen.<br />
Abkürzungen<br />
PtG<br />
BGA<br />
BGAA<br />
BGEA<br />
EGEA<br />
BGMKOA<br />
EGMKOA<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
Biogasanlage<br />
Biogas-Aufbereitungsanlage<br />
Biogas-Einspeiseanlage<br />
e-gas-Einspeiseanlage<br />
Biogas-Mess-, Konditionier- und Ortsnetz-Anlage<br />
e-gas-Mess-, Konditionier- und Ortsnetzanlage<br />
DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches e. V.<br />
Literatur<br />
[1] <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung – <strong>Gas</strong>NZV. Verordnung über<br />
den Zugang zu <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen – Teil 6 Biogas, 2010.<br />
[2] Biogaseinspeisung bei der EWE NETZ – Umsetzung modularer<br />
Anlagenkonzepte. 2. VDI Kongress, Biogas-Aufbereitung<br />
und -Einspeisung, Frankfurt 2012.<br />
[3] <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> aus Sicht des Netzbetreibers EWE NETZ – Einspeisekonzept<br />
der PtG-Anlage in Werlte. Erzeugung, Aufbereitung<br />
und Einspeisung von Biogas, Augsburg 2013.<br />
[4] Deutsche Energie-Agentur GmbH – Dena-Verteilnetzstudie.<br />
Ausbau- und Innovationsbedarf der Stromverteilnetze in<br />
Deutschland bis 2030, Berlin, 2012.<br />
[5] Bundesnetzagentur für Elektrizität, <strong>Gas</strong>, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen. Moni<strong>to</strong>ringbericht 2013, Bonn.<br />
[6] Untersuchung der Auswirkungen einer Methanisierungsanlage<br />
im elektrischen Verteilnetz von EWE NETZ. Jan Adrian<br />
Schönrock, EWE NETZ GmbH, Oldenburg 2012.<br />
[7] Netzstudie zur Steigerbarkeit der Netzanschlusskapazität<br />
ländlicher Verteilnetze durch ein intelligentes Erzeugungsmanagement.<br />
Dr. Enno Wieben, EWE NETZ GmbH, 2012<br />
[8] http://www.ewe.com/de/media/download/2014-03-10_Positionspapier<br />
EEG_Reform.pdf<br />
Au<strong>to</strong>ren<br />
Dr.-Ing. Osman Kurt<br />
EWE NETZ GmbH |<br />
Oldenburg |<br />
Tel.: +49 441 4808-1560 |<br />
E-Mail: osman.kurt@ewe-netz.de<br />
Thomas Götze<br />
EWE AG |<br />
Oldenburg |<br />
Tel.: +49 441 4805-1444 |<br />
E-Mail: thomas.goetze@ewe.de<br />
M. Eng. Jan Adrian Schönrock<br />
EWE NETZ GmbH |<br />
Oldenburg |<br />
Tel.: +49 441 4808-1304 |<br />
E-Mail: JanAdrian.Schoenrock@ewe-netz.de<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 309
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
Auswirkungen von Wassers<strong>to</strong>ff<br />
im <strong>Erdgas</strong> in <strong>Gas</strong>verteilnetzen und<br />
bei Endverbrauchern<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>, Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz, Wassers<strong>to</strong>ff im <strong>Erdgas</strong>, GERG<br />
Gert Müller-Syring und Marco Henel<br />
Die Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff in die <strong>Erdgas</strong>infrastruktur<br />
ist ein wichtiger <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Pfad, der gerade<br />
für die Etablierung der Technologie aufgrund seiner<br />
geringeren Erzeugungskosten unterstützend<br />
wirkt. Die Elemente der <strong>Erdgas</strong>infrastruktur sind jedoch<br />
verschieden <strong>to</strong>lerant gegenüber Wassers<strong>to</strong>ff im<br />
<strong>Erdgas</strong>. Insbesondere bei bekannten sensiblen Komponenten<br />
wie <strong>Gas</strong>turbinen, Untergrundspeichern<br />
und Industrieprozessen sind Forschung und die Entwicklung<br />
eines europäischen Verständnisses für eine<br />
zulässige Wassers<strong>to</strong>ffkonzentration im <strong>Erdgas</strong> erforderlich.<br />
Auf technischer Ebene werden diese Fragen<br />
im Rahmen der DVGW-Forschung adressiert und z.B.<br />
durch das Netzwerk HIPS-NET mit anderen europäischen<br />
Projekten zusammengeführt und ein gemeinsamer<br />
Wissensstand etabliert.<br />
Effect of hydrogen on gas grids and end user<br />
The feed-in of hydrogen in<strong>to</strong> the natural gas infrastructure<br />
is an important <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> application <strong>to</strong><br />
establish the technology, especially since the production<br />
expenses are comparably low. Parts of the natural<br />
gas infrastructure <strong>to</strong>lerate hydrogen within the natural<br />
gas but in varying concentrations. Research and<br />
development is required <strong>to</strong> agree on an admissible<br />
hydrogen concentration for natural gas, especially for<br />
known sensitivities <strong>to</strong>wards hydrogen of gas turbines,<br />
underground gas s<strong>to</strong>rages, and industrial applications.<br />
The technical questions are being addressed by<br />
research conducted by the DVGW and are supported<br />
e. g. by the network HIPS-NET. HIPS-NET aims <strong>to</strong> distribute<br />
the gained knowledge from research projects<br />
in Europe <strong>to</strong> establish a common understanding.<br />
1. Einleitung<br />
Die Verbindung der Erneuerbaren Energiequellen mit<br />
den Energieinfrastrukturen (<strong>Gas</strong>-, Strom- und zukünftig<br />
mit zunehmender Bedeutung auch den Tankstellenund<br />
Wärmenetzen) ist eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für das Gelingen der Energiewende. Erst diese<br />
Verbindung ermöglicht eine Versorgung der Kunden<br />
mit Erneuerbaren Energien (EE) auf dem etablierten Niveau<br />
hoher Zuverlässigkeit. Die Verbindung der Energiesysteme<br />
wird auf unterschiedlichen Netzebenen und<br />
mit Hilfe sehr unterschiedlicher Kopplungselemente<br />
etabliert werden. Hoffnungsvolle Optionen sind die<br />
Lastverschiebung zwischen den Netzen und die hiermit<br />
verbundene bivalente Betriebsweise von Betriebsmitteln<br />
der <strong>Gas</strong>infrastruktur. Ein weiteres wichtiges Kopplungselement<br />
ist <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>, welches einsehr flexibel<br />
einsetzbares Produkt bereitstellt: Erneuerbares <strong>Gas</strong> (EE-<br />
<strong>Gas</strong>). Aus dieser Vielseitigkeit heraus ist das Kopplungselement<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> eine intensiv diskutierte Option<br />
mit hohem Potenzial. Die Wandlung von Strom zu <strong>Gas</strong><br />
verläuft im ersten Schritt über die Elektrolyse bei der<br />
Wassers<strong>to</strong>ff erzeugt wird, welcher direkt genutzt (Mobilität,<br />
Chemische Industrie, Einspeisung in das <strong>Gas</strong>netz<br />
etc.) oder über eine nachgeschaltete Methanisierungsanlage<br />
in SNG (EE-Methan) umgewandelt werden kann.<br />
Die Speicherfunktion, welche <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> über die<br />
Einspeisung von EE-<strong>Gas</strong>en in die bestehende <strong>Gas</strong>infrastruktur<br />
abbilden kann, ist für die beiden Energieträger<br />
EE-Wassers<strong>to</strong>ff und EE-Methan unterschiedlich ausgeprägt.<br />
Prinzipiell kann zusammengefasst werden, dass<br />
EE-Wassers<strong>to</strong>ff preisgünstiger ist und die Herstellung<br />
dynamischer (aufgrund höherer Anlagenflexibilität) erfolgen<br />
kann, was der Integration von EE entgegenkommt.<br />
EE-Methan hingegen kann ohne Restriktionen<br />
(außer hydraulischen) in das bestehende <strong>Gas</strong>netz eingespeist<br />
werden (es bestehen keine relevanten Zumischgrenzen),<br />
erfordert für die Herstellung jedoch geeignete<br />
CO 2 -Quellen und komplexere Anlagentechnik. Es ist daher<br />
aus gesamtwirtschaftlicher Sicht zu beantworten<br />
bis zu welcher Konzentration eine EE-Wassers<strong>to</strong>ffzumischung<br />
und ab wann eine EE-Methaneinspeisung anzustreben<br />
ist. Die Beantwortung dieser Frage muss einerseits<br />
standortspezifisch erfolgen und andererseits erfordert<br />
sie das Wissen über die Toleranz der bestehenden<br />
<strong>Gas</strong>infrastruktur sowie der ihr angeschlossenen Verbraucher<br />
gegenüber Wassers<strong>to</strong>ff. Weiterhin sind belast-<br />
Mai 2014<br />
310 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Wassers<strong>to</strong>ff im <strong>Erdgas</strong> [Vol.-%]<br />
Zumischung Wassers<strong>to</strong>ff unbedenklich Anpassungs- und Regelbedarf Forschungs- und Untersuchungsbedarf<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1<br />
2<br />
Transportleitung (1)<br />
<strong>Gas</strong>turbine (2)<br />
1<br />
Transport<br />
Transport- und Speicherverdichter (3)<br />
Kaverne (4)<br />
Poren (5)<br />
Kugel / Tanks (6)<br />
Komplettierungstechnik / OT-Anlagen (7)<br />
Ultraschallgaszähler (8)<br />
Turbinenradgaszähler (9)<br />
Balgengaszähler (10)<br />
Mengenumwerter (11)<br />
Prozessgaschroma<strong>to</strong>graph (12)<br />
Druckregelgeräte (13)<br />
Odorieranlage (Impfdüse) (14)<br />
Stahl (Verteilungsleitungen) (15)<br />
PVC, PE, Inliner (Verteilungsleitungen) (16)<br />
<strong>Gas</strong>speicher M&R Verteilung<br />
Anwendung<br />
Limit nach Regelwerk / Normen / Herstellervorgaben<br />
Berücksichtigung der Methanzahl<br />
Max. 2 Vol.-% H 2 (DIN 51624)<br />
2<br />
Limit nach sensiblen Komponenten<br />
Bild 1. Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz von Kernelementen des <strong>Gas</strong>netzes [1].<br />
1<br />
2<br />
Dichtungen (17)<br />
Steck-, Schraub- und Pressverbindung (18)<br />
<strong>Gas</strong>strömungswächter (19)<br />
Armaturen (20)<br />
Dichteelemente, Flammenrückschlagen, Garantien / Gewährleistungen<br />
H 2 -Anteil > 0,2 Vol.-%: PGC's mit eichfähiger H 2 -Bestimmung notwendig<br />
Hausinstallation (Verrohrung) (21)<br />
Fahrzeuge: Mo<strong>to</strong>ren (22)<br />
1<br />
Fahrzeuge: CNG1-Tanks (23)<br />
2<br />
Atmosphäriche <strong>Gas</strong>brenner (24)<br />
Gebläsebrenner (25)<br />
Brennwertkessel (26)<br />
Brenns<strong>to</strong>ffzelle (27)<br />
Stilingmo<strong>to</strong>r (28)<br />
<strong>Gas</strong>herd (29)<br />
BHKW (30)<br />
DVGW-Folgeprojekt / F&E-Projekt zur weiteren<br />
Untersuchung<br />
Lösung für höhere H 2 -Zumsichung vorhanden<br />
bare Kostenschätzungen für EE-<strong>Gas</strong>e als auch für die<br />
Anpassung der <strong>Gas</strong>infrastruktur für z. B. 10 Vol.-% Wassers<strong>to</strong>ff<br />
erforderlich. Für die technische Fragestellung<br />
der Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz des <strong>Gas</strong>netzes hat der DVGW<br />
Verantwortung in mehreren F&E-Vorhaben übernommen.<br />
Die ebenfalls erforderliche europäische Bearbeitung<br />
dieser Fragestellungen wurden durch das GERG<br />
(Groupe Europeen De Recherchers Gaziers, http://www.<br />
gerg.eu) Projekt „HIPS“ (Admissible Hydrogen Concentrations<br />
in Natural <strong>Gas</strong> Systems) aufgenommen und wird<br />
im DBI/GERG-Netzwerk HIPS-NET (Establishing a pan-<br />
European understanding of admissible hydrogen concentration<br />
in the natural gas grid) fortgeführt. Die benannten<br />
Vorhaben, erste Ergebnisse und Ausblicke werden<br />
im Folgenden vorgestellt.<br />
2. Untersuchungen zur Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />
im Rahmen von DVGW-F&E-Vorhaben<br />
Im chronologisch ersten DVGW-Forschungsvorhaben<br />
„Entwicklung von modularen Konzepten zur Erzeugung,<br />
Speicherung und Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff und Methan<br />
ins <strong>Erdgas</strong>netz“ (G 1/07/10, http://www.dvgw-innovation.de)<br />
wurden folgende Hauptaufgaben zum<br />
Thema Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz, Standortfak<strong>to</strong>ren und Kosten<br />
adressiert:<br />
••<br />
Ermittlung des aktuellen Wissensstands zur Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />
des <strong>Gas</strong>netzes bezogen auf die einzelnen<br />
Infrastrukturelemente.<br />
••<br />
Auswahl von vier Anlagenstandorten mit unterschiedlichen<br />
Potenzialen an Erneuerbaren Strom,<br />
Abschätzung der Stromüberschüsse bis zum Jahr<br />
2020 sowie der resultierenden Mengen von Wassers<strong>to</strong>ff<br />
und SNG. Ermittlung der lokalen Aufnahmekapazitäten<br />
des <strong>Gas</strong>netzes und Berechnung der optimalen<br />
Anlagengrößenordnungen.<br />
••<br />
Auf Grundlage der ermittelten Basisdaten sowie<br />
einer Preisrecherche wurden die Kosten für die Erzeugung<br />
von EE-<strong>Gas</strong>en für verschiedene Szenarien<br />
ermittelt und mit denen für konventionelle Energieträger<br />
verglichen.<br />
Ein wichtiges Projektergebnis ist die durchgeführte Inventur<br />
zum Stand des Wissens über die Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />
des <strong>Erdgas</strong>netzes. Im Rahmen des F&E-Vorhabens<br />
konnte herausgearbeitet werden, dass weite Bereiche<br />
insbesondere der <strong>Gas</strong>verteilnetzstruktur, aber auch An-<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 311
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
wendungen vieler Haushaltsverbraucher für <strong>Erdgas</strong> mit<br />
Wassers<strong>to</strong>ffkonzentrationen im Bereich von 10 Vol.-%,<br />
geeignet sind (siehe Bild 1). Weiterhin wurde festgestellt,<br />
dass Elemente die vornehmlich in <strong>Gas</strong>transportnetzen<br />
installiert sind, wie z. B. <strong>Gas</strong>turbinen, <strong>Erdgas</strong>transportverdichter<br />
aber auch Untergrundgasspeicher,<br />
sensibel auf die Anwesenheit von Wassers<strong>to</strong>ff<br />
reagieren können bzw. deren Wassers<strong>to</strong>ffverträglichkeit<br />
nicht ausreichend bekannt ist. Bei den Ergebnissen ist<br />
zu differenzieren, ob einerseits die Wassers<strong>to</strong>ffverträglichkeit<br />
noch nicht ausreichend untersucht oder bekannt<br />
ist, sowie andererseits dass Anpassungsmaßnahmen<br />
erforderlich sind und damit kein unüberwindbares<br />
Hindernis vorliegt. Zur Verbesserung der Wissensbasis,<br />
die eine wichtige Grundlage für die gesamtwirtschaftliche<br />
Bewertung der <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Technologie darstellt,<br />
werden die Arbeiten im Rahmen eines DVGW-Kleinvorhabens<br />
durch die DBI GUT GmbH in Begleitung durch<br />
das Cluster <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> (DVGW) fortgeführt. Ziel ist<br />
neben der Vertiefung des Wissensstandes dessen Kommunikation<br />
in die Branche sowie die Einarbeitung von<br />
Rückinformationen z. B. aus der Chemischen Industrie.<br />
Die Ergebnisse aus der Fortführung der Arbeiten werden<br />
für Anfang 2014 erwartet.<br />
3. Europäische Aktivitäten zur Erarbeitung<br />
eines konsensfähigen Standpunktes<br />
der Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz des <strong>Gas</strong>netzes<br />
Erste Simulationen der Verteilung von Wassers<strong>to</strong>ff, welcher<br />
z. B. in das deutsche <strong>Gas</strong>transportnetz eingespeist<br />
wird, zeigen, dass dieser weit entfernte Grenzübergangspunkte<br />
erreichen kann und so die Fragestellungen<br />
zu zulässigen Konzentrationen europäisch diskutiert<br />
werden müssen [2]. Dies hat auch Auswirkungen<br />
auf <strong>Gas</strong>verteilnetze, da diese über die Ferngasnetze<br />
versorgt werden und somit Wassers<strong>to</strong>ffeinspeisungen<br />
in Deutschland Effekte auf <strong>Gas</strong>verteilnetze z. B. in Frankreich<br />
oder Dänemark haben können.<br />
Zu einer ersten Synchronisation des Wissensstandes<br />
auf europäischer Ebene wurde im Rahmen des GERG<br />
Projektes „HIPS“ von den aktiven Partner DBI GUT, DGC,<br />
DNV Kema, E.ON, Gdf Suez, Kiwa sowie von über dreißig<br />
unterstützenden Unternehmen ein erster Standpunkt<br />
formuliert und am 23. Mai 2013 in Brüssel diskutiert. [3]<br />
Eine wesentliche und erfreuliche Erkenntnis ist, dass<br />
die Position der deutschen <strong>Gas</strong>wirtschaft (zusammengefasst<br />
in den DVGW-Vorhaben G 1/07/10 und<br />
G1/02/12) mit den europäischen Standpunkten weitgehend<br />
konform geht. Haupterkenntnisse aus dem „HIPS-<br />
Projekt“ sind, dass:<br />
••<br />
eine Einzelfallbetrachtung der potenziellen Einspeisestellen<br />
empfohlen wird,<br />
••<br />
poröse Speicherstrukturen im Moment als Einspeisehindernis<br />
betrachtet werden,<br />
••<br />
der Hauptteil der installierten <strong>Gas</strong>chroma<strong>to</strong>graphen<br />
angepasst werden muss und<br />
••<br />
die Herstellerspezifikationen von <strong>Gas</strong>turbinen und<br />
<strong>Gas</strong>mo<strong>to</strong>ren berücksichtigt werden sollten.<br />
Weiterhin wird festgestellt, dass, wenn diese zurzeit gültigen<br />
Hinweise berücksichtigt werden, weite Teile der<br />
<strong>Gas</strong>infrastruktur für eine Zumischung von 10 Vol.-%<br />
Wassers<strong>to</strong>ff geeignet sind.<br />
Basierend hierauf werden folgende Zumischkonzentrationen<br />
empfohlen, die im Rahmen des Projektes HIPS<br />
auf europäischer Ebene als technisch abgestimmt betrachtet<br />
werden können:<br />
••<br />
2 Vol.-% wenn eine <strong>Erdgas</strong>tankstelle an das <strong>Gas</strong>netz<br />
angeschlossen ist und<br />
••<br />
10 Vol.-% wenn keine <strong>Erdgas</strong>tankstelle, keine <strong>Gas</strong>turbine<br />
bzw. <strong>Gas</strong>mo<strong>to</strong>r an das <strong>Gas</strong>netz angeschlossen<br />
sind, deren Spezifikation einen Betrieb mit dieser<br />
Wassers<strong>to</strong>ffkonzentration nicht explizit zulassen.<br />
Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass stark<br />
wechselnde Wassers<strong>to</strong>ffkonzentrationen zu vermeiden<br />
sind.<br />
4. Fortführung der Etablierung eines europäischen<br />
Standpunktes zur Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />
des <strong>Gas</strong>netzes und seinen angeschlossenen<br />
Verbrauchern<br />
Die Ergebnisse aus dem HIPS-Projekt aber auch die Untersuchungen<br />
des DVGW zeigen, dass bis auf wenige<br />
aber wichtige Elemente, die vornehmlich im <strong>Gas</strong>transportnetz<br />
integriert sind, die <strong>Gas</strong>infrastruktur eine Toleranz<br />
gegenüber Wassers<strong>to</strong>ff in der Größenordnung von<br />
ca. 10 Vol.% aufweist. Zur Verbesserung des Wissensstandes<br />
zu einigen der identifizierten kritischen Elemente<br />
wurden Projekte initiiert bzw. befinden sich in<br />
Anbahnung. So werden die möglichen Effekte von Wassers<strong>to</strong>ff<br />
auf poröse Speicherstrukturen in einem von der<br />
RAG gemeinsam mit Partnern entwickelten Projekt „Underground<br />
Sun S<strong>to</strong>rage“ untersucht (http://www.underground-sun-s<strong>to</strong>rage.at).<br />
Das Projekt Energiemessung<br />
(Cluster <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> im Rahmen der Innovationsoffensive<br />
<strong>Gas</strong> des DVGW) prüft u.a. die Umrüstmöglichkeiten<br />
und die damit verbundenen Kosten zur Anpassung von<br />
Prozessgaschroma<strong>to</strong>graphen. Die Erkenntnisse aus diesen<br />
Projekten in die Findung eines europäischen Standpunktes<br />
zur Wassers<strong>to</strong>ffzumischung einfließen zu lassen,<br />
ist essenziell um sinnvolle Lösungen für die Energiezukunft<br />
zu identifizieren.<br />
Daher hat die DBI GUT GmbH gemeinsam mit GERG<br />
ein Netzwerk „HIPS NET“ initiiert, welches diese Aufgabe<br />
wahrnimmt. Das Netzwerk hat am 1. Ok<strong>to</strong>ber 2013 seine<br />
Arbeit aufgenommen. Neben Partnern aus dem HIPS-<br />
Projekt sind weitere interessierte Unternehmen dem<br />
Netzwerk beigetreten. Im Rahmen der Netzwerkarbeit<br />
werden neue Erkenntnisse auf europäischer Ebene zusammengefasst<br />
und in vierteljährlichen Newslettern an<br />
die Partner verteilt. Auf dem jährlichen Workshop wer-<br />
Mai 2014<br />
312 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
den die Standpunkte vorgestellt und diskutiert bevor<br />
sie in einem Jahresbericht zusammengefasst werden.<br />
Das HIPS-NET ist für weitere Partner offen und dient<br />
auch als Kommunikationsplattform zur EU.<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Bild: Initiative Pro <strong>Smart</strong> Metering<br />
Literatur<br />
[1] Abschlussbericht DVGW-F&E-Vorhaben G1-07-10 „Entwicklung<br />
von modularen Konzepten zur Erzeugung, Speicherung<br />
und Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff und Methan ins <strong>Erdgas</strong>netz“,<br />
2013 (www.dvgw-innovation.de).<br />
[2] Netzentwicklungsplan <strong>Gas</strong> 2012 der deutschen Ferngasnetzbetreiber,<br />
Berlin, 20. Februar 2012.<br />
[3] DBI-<strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH, Danish <strong>Gas</strong> Technology<br />
Center, DNV Kema, E.ON New Build & Technology GmbH,<br />
GdF Suez, Kiwa Technology.<br />
Au<strong>to</strong>ren<br />
Dipl.-Ing. Gert Müller-Syring<br />
DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />
Leipzig |<br />
Tel.: 0341 24 57 129 |<br />
E-Mail: gert.mueller-syring@dbi-gut.de<br />
Dipl.-Ing. Marco Henel<br />
DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />
Leipzig |<br />
Tel.: 0341 24 57 124 |<br />
E-Mail: marco.henel@dbi-gut.de<br />
Programm-Übersicht<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem <strong>Smart</strong> Opera<strong>to</strong>r<br />
Themenblock 3 <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />
für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministra<strong>to</strong>r<br />
• <strong>Smart</strong> Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Veranstalter<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern,<br />
Softwareunternehmen und der<br />
Geräte industrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Sponsored by<br />
Mai 2014<br />
Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 313 unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />
<strong>Smart</strong>es Energiemanagement für die<br />
Wärmebewirtschaftung von Gebäuden<br />
Wärmeversorgung, Online-Plattform, Anlagenverwaltung, Datenvisualisierung, Optimierung,<br />
Steuerung<br />
Martin Loßner<br />
Die Energiewende in Deutschland hat mit dem ambitionierten<br />
Energiekonzept der Bundesregierung deutlich<br />
an Fahrt gewonnen. Bis 2050 soll der Auss<strong>to</strong>ß<br />
klimaschädlicher Treibhausgase um 80 bis 95 % gesenkt<br />
werden. Zugleich wird bis 2050 eine Reduzierung<br />
des Primärenergiebedarfs von Gebäuden um<br />
80 % angestrebt. Infolgedessen rückt die Wärmeversorgung<br />
im Gebäudesek<strong>to</strong>r, als ein Hauptemittent<br />
von CO 2 , zunehmend in den Fokus energetischer<br />
Optimierungsziele. Die Wärmebewirtschaftung soll<br />
insbesondere durch die Verbesserung der Gebäudehülle,<br />
der Nutzung innovativer Heizungstechnologien<br />
als auch durch den verstärkten Einsatz von Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien optimiert<br />
werden. Für Energieversorger, Dienstleister und<br />
Wohnungsgesellschaften ist diese Entwicklung eine<br />
attraktive Chance, neue Geschäftsfelder zu etablieren.<br />
Jedoch müssen sie dabei komplexe Anforderungen<br />
berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund wurde<br />
das innovative Lösungsverfahren „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“<br />
entwickelt, um Unternehmen bei der Erschließung<br />
neuer Wertschöpfungspotentiale im Gebäudesek<strong>to</strong>r<br />
langfristig zu unterstützen und simultan<br />
die Erfüllung komplexer Anforderungen sicherzustellen.<br />
<strong>Smart</strong> energy management for the heat supply<br />
of buildings<br />
With the ambitious energy concept of the German<br />
Government the energy turnaround in Germany hat<br />
considerably gained momentum. Until the year 2050<br />
the output of climatic harmful greenhouse gases shall<br />
be lowered by 80 <strong>to</strong> 95 %. A reduction of the primary<br />
energy demand of buildings by 80 % is striven for<br />
2050 at the same time. Consequently the heat supply<br />
in building sec<strong>to</strong>r, as a main issuer of CO 2 , moves increasingly<br />
in<strong>to</strong> focus of energetic optimization goals.<br />
The heat management shall be optimized in particular<br />
by the improvement of the building cover, the use<br />
of innovative heating technologies and by the amplified<br />
use of information and communication technologies.<br />
For energy suppliers, service providers and<br />
housing associations this development is an attractive<br />
chance <strong>to</strong> establish new business fields. However<br />
they have <strong>to</strong> consider complex requirements. Against<br />
this background the innovative solution “<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />
Solutions” was developed <strong>to</strong> support companies<br />
by creating value potentials in the building sec<strong>to</strong>r<br />
and guaranteeing the fulfillment of complex requirements.<br />
Aus dem Energiekonzept der Bundesregierung<br />
2010/2011 resultieren neue Effizienzanforderungen an<br />
die Wärmeversorgung von Gebäuden. Da der Gebäudesek<strong>to</strong>r<br />
mit 320 Mio. t CO 2 für ein Drittel der Gesamtemissionen<br />
in Deutschland verantwortlich ist, rückt dieser<br />
zunehmend in den Fokus energetischer Optimierungsziele.<br />
Um einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand<br />
zu schaffen, soll deshalb durch einen langfristigen<br />
Sanierungsfahrplan der Primärenergiebedarf von Gebäuden<br />
bis 2050 um 80% reduziert werden. Zu diesem<br />
Zweck sollen insbesondere die Energieeffizienz der Gebäudehülle<br />
verbessert und innovative Heizungstechnologien<br />
(z.B. KWK-Anlagen oder Hybridsysteme) forciert<br />
eingesetzt werden. Das angestrebte Reduktionsziel ist<br />
jedoch ohne die aktive Einbindung von Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie (IKT) nicht vollständig<br />
zu erreichen. Denn erst durch IKT kann die Wärmebewirtschaftung<br />
von Gebäuden langfristig optimiert<br />
und in das zukünftige intelligent vernetzte Energiesystem<br />
(<strong>Smart</strong> Grid) integriert werden.<br />
Für Energieversorger, Dienstleister und Wohnungsgesellschaften<br />
bietet die intelligente und vernetzte Wärmeversorgung<br />
eine attraktive Chance, neue Wertschöpfungspotentiale<br />
zu erschließen. Für diese Unternehmen<br />
bietet z.B. eine Optimierung des Betriebs- und Vermarktungsregimes<br />
von Heizungsanlagen, eine effiziente Bewirtschaftung<br />
von Nah- und Fernwärmenetzen oder die<br />
Entwicklung neuer Energiedienstleistungen für Verbraucher<br />
die Möglichkeit, mittels IKT einen kommerziellen<br />
Mehrwert zu generieren. Um diese Geschäftsfelder<br />
im Ganzen zu erschließen, müssen allerdings komplexe<br />
Anforderungen berücksichtigt werden.<br />
Mai 2014<br />
314 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> | FACHBERICHTE |<br />
1. Neue Herausforderungen<br />
Zunächst ist der Aufbau eines Informations- und Kommunikationssystems<br />
notwendig, sodass gebäude- und<br />
anlagenspezifische Daten sowie Prognose- und Preiszeitreihen<br />
importiert werden können. Hierfür ist die<br />
Ausstattung der Heizungsanlagen mit IKT eine wesentliche<br />
Voraussetzung, um anlagenspezifische Bewegungsdaten<br />
messtechnisch erfassen und Aggregate<br />
steuern zu können. Mit dem erhöhten Informationsund<br />
Kommunikationsaufkommen ergeben sich auch<br />
neue Anforderungen an das Datenmanagement. Die<br />
anfallenden Massendaten müssen eingeholt, auf Plausibilität<br />
geprüft und entsprechend der Nutzerbedürfnisse<br />
weiterverarbeitet werden. Dabei ist es erforderlich, vorgegebene<br />
Schutzprofile und Sicherheitsrichtlinien einzuhalten,<br />
um sowohl sensible kommerzielle Daten als<br />
auch detaillierte Verbraucherinformationen zu schützen.<br />
Ferner muss ein Optimierungsmodul in das System<br />
eingebunden werden, damit eine effiziente Wärmebewirtschaftung<br />
und ein kostenminimaler Anlagenbetrieb<br />
gewährleistet werden kann. Abschließend ist auch der<br />
direkte Zugriff auf die Heizungsanlagen sicherzustellen,<br />
um diese überhaupt optimieren und steuern zu können.<br />
2. <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions<br />
Das Software- und Beratungsunternehmen ECG <strong>Erdgas</strong>-<br />
Consult GmbH hat mit „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“ ein innovatives<br />
Lösungskonzept entwickelt, komplexen Herausforderungen<br />
der Energiewende gerecht zu werden.<br />
Bild 1. <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions.<br />
Das Konzept beinhaltet modulare Ausbaustufen mit Beratungsdienstleistungen<br />
und individuellen Softwareprodukten,<br />
die Unternehmen bei der Umsetzung<br />
neuer Anforderungen nachhaltig und sicher unterstützen.<br />
Die vier Lösungsschritte von „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“<br />
werden in Bild 1 dargestellt. Im Rahmen dieses<br />
Lösungsportfolios wurde auch eine Strategie entwickelt,<br />
die Wertschöpfungspotentiale einer intelligenten<br />
Wärmebewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe einer<br />
leistungsfähigen Online-Plattform sukzessive zu erschließen.<br />
3. Verwaltung<br />
Nach diesem Konzept werden zu Beginn alle gebäudeund<br />
anlagenspezifischen Daten messtechnisch erfasst<br />
und auf der Plattform in einem Anlagenbuch zentral<br />
abgelegt. Die Bewegungsdaten werden entweder über<br />
bereits existierende Schnittstellen in den Aggregaten<br />
(z. B. Wartungsschnittstelle) oder durch nachgerüstete<br />
Kommunikationsmodule abgerufen. Neben den<br />
Stamm- und Bewegungsdaten können auch kommer-<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 315<br />
Bild 2. Moni<strong>to</strong>ring-Cockpit<br />
für die Wärmebewirtschaftung<br />
von Gebäuden.
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />
Über ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH<br />
ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH ist ein Unternehmen der VNG-Gruppe<br />
mit Stammsitz in Leipzig. ECG agiert seit 2000 in deutschland- und<br />
europaweiten Projekten bei führenden Unternehmen der Energieversorgungsbranche<br />
und hat sich als spezialisierter Anbieter von Software-,<br />
Beratungs- und Prozessdienstleistungen etabliert. Das Unternehmen<br />
bietet Lösungen für alle Marktrollen des nationalen und europäischen<br />
Energiemarktes. Dazu gehören Transport-, Handels- und<br />
Speichersysteme sowie Handels- und Kooperationsplattformen für<br />
<strong>Gas</strong> und Kapazitäten. Ende 2013 beschäftigte ECG insgesamt 157 fest<br />
angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
zielle Daten, wie z.B. Wärmeversorgungsverträge, abgelegt<br />
und bei Bedarf bearbeitet werden. Umfangreiche<br />
Filter- und Visualisierungsoptionen im Anlagenbuch unterstützen<br />
dabei eine zielgerichtete und nutzerfreundliche<br />
Informationsbeschaffung.<br />
4. Moni<strong>to</strong>ren<br />
Auf Basis der zentralen Datenverwaltung werden in einem<br />
Moni<strong>to</strong>ring-Cockpit Messwerte und Zustandsinformationen<br />
von Gebäuden und Heizungstechnologien<br />
sowie externe Daten (z. B. Marktpreise oder Prognosezeitreihen)<br />
einfach und transparent visualisiert. In Bild 2<br />
wird ein solches Moni<strong>to</strong>ring-Cockpit dargestellt, wie es<br />
in der Praxis verwendet werden kann. Im Moni<strong>to</strong>ring-<br />
Cockpit werden die einzelnen Daten in Form von kundenspezifischen<br />
Widgets angezeigt, die je nach Informations-,<br />
Prozess- und Visualisierungsanforderung konfiguriert<br />
oder ausgetauscht werden können. Auf diese<br />
Weise kann schnell ein Überblick über das Portfolio bewirtschafteter<br />
Gebäude, eingesetzter Heizungstechnologien,<br />
deren Rentabilität oder über aktuelle Marktpreise<br />
gewonnen werden. Zudem können über die Widgets<br />
nachgelagerte Prozesse wie Abrechnung, Vermarktung,<br />
Reporting oder Wartungsmaßnahmen direkt initiiert<br />
werden.<br />
5. Steuern<br />
Um von einer intelligenten Wärmeversorgung letztendlich<br />
kommerziell zu profitieren, ist eine zielgerichtete<br />
Optimierung und Steuerung der Heizungsanlagen notwendig.<br />
Auf Grundlage von Gebäude-, Anlagen-, und<br />
Marktdaten sowie Prognosen werden durch ein energetisches<br />
Optimierungskalkül ein kostenminimaler Anlagenfahrplan<br />
und das zugehörige Vermarktungsregime<br />
ermittelt. Die optimierten Fahrpläne werden in Steuerbefehle<br />
umgewandelt und über die Plattform an die<br />
Anlagen exportiert. Auf Basis eines persistenten Informationsaustausches<br />
wird im Anschluss über einen Soll-<br />
Ist-Vergleich die Einhaltung der Fahrpläne überprüft<br />
und bei Bedarf die Fahrweise anlagenscharf angepasst.<br />
Dadurch können auch kurzfristige Änderungen im Verbrauchsverhalten<br />
(z. B. ein außerplanmäßiger Produktionss<strong>to</strong>pp<br />
in Industriebetrieben) berücksichtigt, die<br />
Vor- und Rücklauftemperatur von Anlagen anhand der<br />
Außentemperatur optimiert als auch KWK- oder Hybridaggregate<br />
bei attraktiven Marktsignalen stromgeführt<br />
werden.<br />
6. Fazit<br />
Für die Erfüllung der energie- und klimapolitischen Ziele<br />
der Bundesregierung ist eine Neuausrichtung der<br />
bisherigen Wärmebewirtschaftung des Gebäudesek<strong>to</strong>rs<br />
unumgänglich. Neben der energetischen Verbesserung<br />
der Gebäudehülle und dem verstärkten Einsatz effizienter<br />
Heizungstechnologien nimmt die IKT eine Schlüsselrolle<br />
bei der nachhaltigen Ausrichtung des Wärmesek<strong>to</strong>rs<br />
ein. Der Einsatz von IKT ist für Energieversorger,<br />
Dienstleister und Wohnungsgesellschaften auch gleichzeitig<br />
eine Chance, neue Geschäftsmodelle in diesem<br />
Marktumfeld zu etablieren. Das innovative Lösungskonzept<br />
„<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“ der ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult<br />
GmbH unterstützt Unternehmen, ihre Wärmeversorgung<br />
nachhaltig auszurichten, neue Wertschöpfungspotentiale<br />
zu erschließen und simultan die neuen Anforderungen<br />
zu erfüllen.<br />
Au<strong>to</strong>r<br />
M. Sc. Martin Loßner<br />
Softwareberater Energiewirtschaft |<br />
ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH |<br />
Tel. +49 341 443-1364 |<br />
E-Mail: Martin.Lossner@ecg-leipzig.de<br />
Mai 2014<br />
316 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Lexikon der <strong>Gas</strong>technik<br />
Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />
Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der <strong>Gas</strong>technik“ ein elementares Nachschlagewerk<br />
für die <strong>Gas</strong>versorgungswirtschaft. Kurz gefasste Definitionen erlauben eine<br />
Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe in der öffentlichen<br />
<strong>Gas</strong>versorgung.<br />
Ursprünglich entstanden aus einem Arbeitskreis „Begriffsbestimmungen im <strong>Gas</strong>fach“<br />
des DVGW wurde das Werk von verschiedenen Au<strong>to</strong>renteams kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und ergänzt. Neben einer Überprüfung der Definitionen enthält<br />
die 5. Auflage viele neue Begriffe zu den aktuellen technischen Entwicklungen.<br />
Um dem modernen Nutzungsverhalten gerecht zu werden, wird das Kompendium jetzt<br />
auch in vollständig digitaler Form angeboten.<br />
Hrsg.: B. Naendorf<br />
5. Auflage 2011<br />
233 Seiten, DIN A5<br />
Hardcover mit Datenträger<br />
ISBN: 978-3-8356-3280-6<br />
Preis: € 60,–<br />
Jetzt bestellen!<br />
www.di-verlag.de<br />
Buch + Datenträger<br />
mit Zusatzinhalten und<br />
vollständigem eBook<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___Ex. Lexikon der <strong>Gas</strong>technik (ISBN: 978-3-8356-3280-6)<br />
zum Preis von € 60,- (zzgl. Versand)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kon<strong>to</strong>nummer<br />
PALDGT2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Messung des Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />
Kondensationspunkts – Praxiserfahrungen<br />
und Laboruntersuchungen<br />
Messen · Steuern · Regeln, <strong>Erdgas</strong>, Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe, KW-Taupunkt, Kalibrierung,<br />
Taupunktmessung, Kondensationspunkt<br />
Udo Lubenau, Holger Schreck und Michael Frieß<br />
Mit der Veröffentlichung des Arbeitsblattes G 260 im<br />
März 2013 wurde in Anlehnung an die Empfehlung<br />
der „Common Business Practice“ von EASEE-gas<br />
erstmals eine zulässige Kondensationstemperatur<br />
auch für Verteilnetze in Deutschland definiert. Die<br />
Bewertung der Ergebnisse von Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />
Taupunktsensoren und von Berechnungen auf Basis<br />
von <strong>Gas</strong>analysen erfordern das Verständnis der Stärken<br />
und Schwächen der einzelnen Mess- bzw. Probenahmeverfahren.<br />
Labor- und Feldmessungen zeigen,<br />
dass die angestrebte Messung von rund 5 mg/m³ Kondensat<br />
als Ansprechpunkt für Sensoren nicht einfach<br />
realisierbar ist. Die Einstellung der Empfindlichkeit<br />
von Taupunktmessgeräten aber ist möglich, was eine<br />
Verbesserung gegenüber dem gegenwärtigen Zustand<br />
darstellt.<br />
Hydrocarbon dew point measurement – Experiences<br />
and labora<strong>to</strong>ry measurements<br />
With the publication of the norm G 260 in march<br />
2013 following the „Common Business Practice“ by<br />
EASEE-gas exist for the first time a limit for the hydrocarbon<br />
dew point for the gas grid in Germany. For<br />
a correct interpretation of measurement results by<br />
sensors or gas chroma<strong>to</strong>graphy, it is necessary <strong>to</strong><br />
understand the strengths and weaknesses of the different<br />
methods. An actually target of different investigations<br />
is <strong>to</strong> measure reliably a value of 5 mg/m³<br />
condensate with different hydrocarbon dew point<br />
sensors. Measurement in labora<strong>to</strong>ry and at pipelines<br />
demonstrate some problems <strong>to</strong> achieve this aim.<br />
However, the settings of the measurement instruments<br />
can be change <strong>to</strong> this value, an improvement<br />
of the status quo is possible.<br />
1. Einleitung<br />
Der potentielle Gehalt an kondensierbaren Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen<br />
in <strong>Erdgas</strong>en ist in der <strong>Gas</strong>industrie für die Betriebsführung<br />
und Qualitätsüberwachung von Bedeutung.<br />
Der Kohlenwassers<strong>to</strong>fftaupunkt wird neben dem<br />
Wassertaupunkt in Lieferverträgen als Garantiewert<br />
festgeschrieben. Auskondensierte Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe<br />
können als Kohlenwassers<strong>to</strong>ffnebel oder als flüssiges<br />
Kondensat in <strong>Gas</strong>transport- und <strong>Gas</strong>verteilungssystemen<br />
beachtliche negative Auswirkungen hervorrufen,<br />
die zu Störungen und Schäden der Systeme führen können.<br />
Aktuell ist der Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Kondensationspunkt<br />
auf T ≥ –2 °C im Druckbereich von p = 1–70 bar [1]<br />
definiert.<br />
2. Theorie und Messverfahren<br />
Prinzipiell existieren drei Möglichkeiten, den KW-Taupunkt<br />
bzw. das Phasenverhalten eines <strong>Erdgas</strong>es zu ermitteln:<br />
1. Messung mit KW-Taupunktmessgeräten,<br />
z. B. Spiegelgeräten (nicht normiert)<br />
2. Messung der <strong>Gas</strong>zusammensetzung und<br />
thermodynamische Berechnung (nicht normiert)<br />
3. Gravimetrische Bestimmung der<br />
Kondensatmenge (normiert nach ISO 6570)<br />
Das Phasenverhalten von <strong>Erdgas</strong> ist in Bild 1 dargestellt.<br />
Es ist erkennbar, dass oberhalb von p = 70 bar nicht mit<br />
Kondensaten zu rechnen ist. Der Cricondentherm, Bezugspunkt<br />
für die Angabe des KW-Kondensationspunktes,<br />
liegt üblicherweise im Druckbereich von p = 15 bis<br />
p = 25 bar. Im Beispiel ist bei <strong>Gas</strong>temperaturen T < 0 °C<br />
bei p = 15 bar mit Kondensatanfall zu rechnen. Diese<br />
<strong>Gas</strong>temperaturen könnten bei Druckreduzierungen<br />
ohne Vorwärmung auftreten. An Hand des Kurvenverlaufs<br />
ist auch erkennbar, dass in Niederdrucknetzen<br />
(p < 3 bar) sehr tiefe Temperaturen notwendig wären,<br />
um Kondensatanfall hervorzurufen.<br />
Bild 2 verdeutlich bereits die Kompliziertheit der<br />
Messung des Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Taupunktes.<br />
Es sind neben der Phaseneinhüllenden mehrere<br />
Kondensationskurven dargestellt. Wenn 13 mg/m³ Kon-<br />
Mai 2014<br />
318 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
densat ausfallen, verschiebt sich der KW-Taupunkt von<br />
ca. T = –17 °C auf T = –20 °C, bei Ausfall von 25 mg/m³<br />
Kondensat auf ca. T = –24 °C. Jedes der am Markt erhältlichen<br />
Messgeräte benötigt gewisse Mindestmengen an<br />
Kondensat zu Reaktion. In älteren Untersuchungen wurde<br />
festgestellt, dass zur Auslösung einer Reaktion durchaus<br />
30–50 mg/m³ Kondensat notwendig sind [5]. Beim<br />
vorliegenden Beispiel eines KW-Kondensationspunktes<br />
von T = –17 °C bei p = 18 bar wären aktuell Anzeigen der<br />
Messgeräte von –18 °C bis –30 °C anzutreffen. Dazu<br />
kommt, dass das jeweilige Kondensationsverhalten von<br />
der <strong>Gas</strong>zusammensetzung abhängt.<br />
Die momentan erhältlichen Messgeräte erfassen das<br />
Kondensationsverhalten des <strong>Gas</strong>gemisches. Ein Teil des<br />
<strong>Gas</strong>stromes wird gekühlt, die Veränderung des Reflexionsverhaltens<br />
einer Oberfläche optisch erfasst. Unterschiede<br />
bestehen in der Gestaltung der Oberfläche, der<br />
Vorgehensweise bei der optischen Erfassung und Auswertung<br />
sowie der Regelung des <strong>Gas</strong>flusses. Die Sensoroberflächen<br />
können in der Regel ausgeheizt werden.<br />
Die aktuellen Diskussionen mit den Gerätehestellern<br />
gehen dahin, ein Ansprechen der Messgeräte bei rund<br />
5 mg/m³ Kondensatanfall einzustellen.<br />
3. Unsicherheiten<br />
Die Berechnung des Phasenverhaltens (siehe Bild 1)<br />
über Zustandsgleichungen erfordert die Kenntnis der<br />
<strong>Gas</strong>zusammensetzung. Das DBI analysiert Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe<br />
bis C 22. Hintergrund dafür sind die Erfahrungen<br />
aus analysierten <strong>Gas</strong>en und Kondensaten. In Bild 3<br />
sind die Chroma<strong>to</strong>gramme zweier <strong>Gas</strong>analysen und ein<br />
Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Standard bis C 22 dargestellt.<br />
Die <strong>Gas</strong>analyse bis C 22 und die nachfolgende Berechnung<br />
des KW-Taupunktes ist nicht normativ unterlegt.<br />
Dies hat seine Ursache in verschiedenen analytischen<br />
Schwierigkeiten, u. a.<br />
••<br />
hohe Anforderungen an Kalibrierung und Reproduzierbarkeit<br />
der gaschroma<strong>to</strong>graphischen Analyse,<br />
da eine hohe Sensitivität der Berechnung auf kleinste<br />
Spurenbestandteile vorliegt<br />
••<br />
punktuelle Probenahme, keine Mittelung der <strong>Gas</strong>zusammensetzung<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
Die Qualität einer Probenahmestelle ist vor der Probenahme<br />
nicht einzuschätzen. Verunreinigungen durch<br />
Öle führen zu einer Messwertverfälschung. Erkannt wird<br />
dies im Regelfall erst durch die gaschroma<strong>to</strong>graphischen<br />
Analyse. Aus diesem Grund nimmt das DBI jeweils<br />
4 Proben, jede Probenahme dauert 10–15 Minuten bei<br />
gezeitigter Spülung des Probenahmestutzens über einen<br />
Bypass. Die Tabelle 1 zeigt Ergebnisse einer Probenahme.<br />
Innerhalb der Analysen sind bei den Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen<br />
Schwankungen um ± 10 ´% erkennbar. Dies wird<br />
als akzeptabel eingestuft und führt bei der Berechnung<br />
des KW-Taupunktes zu Veränderungen von lediglich<br />
Pressure, bar<br />
50<br />
Cricondentherm<br />
m<br />
40<br />
0<br />
-70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10<br />
Temperature, °C<br />
Druck, bar<br />
Critical Point<br />
Cricondenbar<br />
<strong>Gas</strong> +<br />
Flüssigphase<br />
<strong>Gas</strong>phase<br />
0<br />
-50 -40 -30 -20 -10 0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Temperatur, °C<br />
Phaseneinhüllende<br />
13 mg Kondensat<br />
25 mg Kondensat<br />
37 mg Kondensat<br />
Bild 1. Beispiel<br />
eines <strong>Erdgas</strong>-Phasendiagramms.<br />
Bild 2. Phaseneinhüllende und Kondensationskurven <strong>Erdgas</strong>.<br />
Bild 3. Typische Chroma<strong>to</strong>gramme <strong>Erdgas</strong> C 9 bis C 22 mit Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen<br />
um C 11.<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 319
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
1–2 K. Damit können über die gaschroma<strong>to</strong>graphische<br />
Analyse Aussagen zur<br />
Kondensationsgefahr bei Druckreduzierung,<br />
der Funktion von Abscheidern,<br />
••<br />
der <strong>Gas</strong>zusammensetzungen am Bohrungskopf<br />
(Sättigung?) oder<br />
••<br />
der Gefahr von Tröpfchenbildung an <strong>Gas</strong>turbinen<br />
getroffen werden.<br />
Die zur Berechnung der Phaseneinhüllenden genutzten<br />
Zustandsgleichungen (SRK – Soave Redlich Kwong und<br />
PR – Peng Robinson) weisen Differenzen im Ergebnis<br />
der Berechnung auf (Bild 4).<br />
Es sind Unterschiede von 3 K bei der Berechnung des<br />
Cricondentherm erkennbar. Ursache dafür sind unterschiedliche<br />
Ansätze der Wechselwirkungsparameter in<br />
den beiden Zustandsgleichungen. Festlegungen oder<br />
Empfehlungen, welche der Zustandsgleichungen der<br />
Realität entspricht und anzuwenden ist, existieren nicht.<br />
Normativ unterlegt ist über die ISO 6570 [2] die manuelle<br />
oder au<strong>to</strong>matische Messung des potenziellen<br />
Gehaltes an flüssigen Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen. Bestimmt<br />
wird die Kondensatmenge, die bei einem bestimmten<br />
Druck und einer vorgegebenen Temperatur gebildet<br />
werden kann. Dazu wird ein definierter Volumenstrom<br />
isobar bei definiertem Druck im Bereich des Cricondentherm<br />
in einem Abscheider gekühlt (Bild 5) und gravimetrisch<br />
die Kondensatmenge gemessen. Ein zu hoher<br />
Wassergehalt kann zu Fehlmessungen führen. Aus diesem<br />
Grund kontrolliert das DBI in seinem mobilen Messhänger<br />
den Wasserdampftaupunkt mit einem Taupunktsensor.<br />
Das DBI bietet in Deutschland als einziges<br />
Unternehmen die au<strong>to</strong>ma tische Messung entsprechend<br />
ISO 6570-Verfahren B an.<br />
Bild 5. Zyklonabscheider<br />
entsprechend<br />
ISO 6570.<br />
Mittels eines Differentialdruckmanometers können<br />
über den durch das Kondensat entstehenden Druckunterschied<br />
prinzipiell Kondensatmengen von 1 mg/m³<br />
gemessen werden, die Nachweisgrenze wurde in der<br />
ISO bei 5 mg/m³ festgelegt. Es sind <strong>Gas</strong>flüsse von V n =<br />
1–2 m³/h über das System notwendig. Der große Vorteil<br />
des Systems liegt in der Kontinuität der Messung, mit<br />
Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen verschmutzte Messstellen sind<br />
z. B. an einer Nichtlinearität der Kondensatzunahme erkennbar.<br />
Für jeden Messpunkt wird ein Zeitaufwand<br />
von 1 und 4 Stunden benötigt.<br />
SRK<br />
70<br />
60<br />
250<br />
PR<br />
50<br />
200<br />
Pressure, bar<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Kondensat mg/m<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-60 -50 -40 -30 -20 -10 0<br />
Temperature, C<br />
Bild 4. Unterschiede im berechneten Phasenverhalten entsprechend<br />
der genutzten Zustandsgleichung (PR/SRK).<br />
0<br />
-24 -22 -20 -18 -16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0<br />
Messtemperatur °C<br />
Bild 6. Messung der Kondensatanfallmengen eines<br />
<strong>Erdgas</strong>es bei 5 Temperaturen (–22 °C bis -14 °C).<br />
Mai 2014<br />
320 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
Tabelle 2. Gegenüberstellung von Kondensat-Messergebnissen (gravimetrisch<br />
und GC).<br />
Temperatur<br />
<strong>Erdgas</strong><br />
ISO 6570-B GC Wieder findung<br />
GC<br />
T (°C) mg/m³ i. N. mg/m³ i. N. %<br />
–8 127 117 92,1<br />
0 9 6,2 68,9<br />
–3 231 170 73,6<br />
3 113 57 50,4<br />
3 78 132 169<br />
0 109 148,5 136<br />
–5 51 37,1 72,7<br />
–3 36 25,4 70,6<br />
0 16 7,7 48,1<br />
5 6 10,5 175<br />
3 47 22,4 48<br />
0 98 39,2 40<br />
Mit diesem Verfahren wird nicht der KW-Taupunkt<br />
gemessen. Allerdings lässt sich aus mehreren Messungen<br />
der Kohlenwassers<strong>to</strong>ffkondensationspunkt extrapolieren.<br />
Die Bilder 6 und 7 verdeutlichen dies.<br />
In Bild 6 ist der Anfall großer Kondensatmengen von<br />
50–200 mg/m³ innerhalb eines kleinen Temperaturintervalls<br />
erkennbar, der KW-Taupunkt lässt sich auf T =<br />
–14 °C extrapolieren. In Bild 7 ist ein anderes Kondensatverhalten<br />
eines <strong>Gas</strong>es erkennbar. Es kondensieren im<br />
vergleichbaren Temperaturbereich maximal 40 mg/m³.<br />
Interessant ist das Auslaufen der Kondensationskurve,<br />
was eine lineare Interpolation auf einen KW-Taupunkt<br />
erschwert. Ab ca. 10 mg/m³ verändert sich die Steigung,<br />
über einen weiten Temperaturbereich sind Kondensatmengen<br />
von 1–10 mg/m³ möglich. Die Messgrenze dieses<br />
Verfahrens liegt laut ISO 6570 bei 5 mg/m³, so dass<br />
die sehr kleinen Kondensatbefunde von < 5 mg/m³<br />
durchaus auf apparative Unzulänglichkeiten zurückgeführt<br />
werden könnten. Dass der Verlauf in Bild 7 dennoch<br />
ein durchaus typisches Kondensationsverhalten<br />
darstellt, zeigt Bild 8.<br />
Gerade im sehr interessanten Temperaturbereich<br />
von –2 °C (Kondensatanfall rund 13 mg/m³) beginnt das<br />
bereits in Bild 7 erkennbare nichtlineare Auslaufverhalten.<br />
Sehr empfindliche KW-Taupunktsensoren könnten<br />
Messwerte um +2 °C anzeigen, während weniger empfindliche<br />
Geräte für dieses <strong>Erdgas</strong> einen Kondensationspunkt<br />
von –4 °C messen. Nur die Kenntnis des Ansprechverhaltens<br />
der Messgeräte erlaubt eine korrekte<br />
Interpretation des Messwertes, besser wäre deren angepasste<br />
Kalibrierung.<br />
In Tabelle 2 ist ein Vergleich von GC-Messungen und<br />
der gravimetrischen Bestimmungen der Kondensatmenge<br />
dargestellt. Es handelt sich dabei um reale Feldmessungen,<br />
unter Laborbedingungen sind geringere<br />
Differenzen messbar.<br />
Erkennbar ist, dass die <strong>Gas</strong>chroma<strong>to</strong>graphie die Größenordnung<br />
des Kondensatanfalls im Regelfall trifft, im<br />
Einzelfall aber deutliche Differenzen zum normierten<br />
gravimetrischen Verfahren vorliegen. Eine Berechnung<br />
des Kondensationsverhaltens eines <strong>Erdgas</strong> erfordert in<br />
jedem Fall eine erweiterte <strong>Gas</strong>analyse über C 10 hinaus,<br />
so dass mit den Ergebnissen der gegenwärtig eingesetzten<br />
Prozessgaschroma<strong>to</strong>graphen keine korrekte Berechnung<br />
des Phasenverhaltens möglich ist.<br />
Kondensat mg/m<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-23 -22 -21 -20 -19 -18 -17 -16 -15 -14 -13 -12 -11 -10<br />
Messtemperatur °C<br />
Bild 7. Messung der Kondensatanfallmengen eines<br />
<strong>Erdgas</strong>es bei 4 Temperaturen (–22 °C bis -16 °C).<br />
Kondensat [mg/m ]<br />
Kondensat mg/m<br />
0<br />
-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3<br />
T [°C]<br />
Bild 8. Messung der Kondensatanfallmengen eines <strong>Erdgas</strong>es im Temperaturbereich<br />
–7 °C bis +2 °C.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 321
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Bild 9. Versuchsanlage zur Herstellung von <strong>Erdgas</strong>en mit definiertem<br />
Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Kondensationspunkt.<br />
Tabelle 3. Ergebnisse der Kondensatmengenbestimmung bei Taupunktvorgabe<br />
–10 °C (25 bar a ).<br />
Messtemperatur –5 °C –7 °C –10 °C –12 °C<br />
Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />
Vorlage<br />
mg/m³ mg/m³ mg/m³ mg/m³<br />
n-Heptan + n-Dekan 7,7 8,6 10,9 100,2<br />
n-Heptan + n-Dekan 9,9 12,7 13,7<br />
n-Dekan 2,9 4,5 5,7 10,2<br />
n-Dekan 3 4,7 5,9 7,4<br />
4. Gerätekalibrierung<br />
Das DBI kalibriert seit einigen Jahren Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />
Taupunktsensoren. Dazu werden KW-Kondensationspunkte<br />
von T = 0 °C, –5 °C und –10 °C im Labor den<br />
Messgeräten vorgegeben. Die Kalibrierung erfolgt, indem<br />
einem <strong>Erdgas</strong> Dekan im Überschuss zugemischt<br />
und der Überschuss anschließend durch Kühlung des<br />
<strong>Gas</strong>stromes entfernt wird.<br />
Im vergangenen Jahr begannen im Prüflabor des DBI<br />
Untersuchungen, in wieweit eine Kalibrierung der Messgeräte<br />
auf 5 mg/m³ Kondensat im Labor möglich ist [6].<br />
Dazu wurden die Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Dosierprozeduren<br />
und die Art des Kohlenwassers<strong>to</strong>ffs variiert. Die Kontrollmessungen<br />
erfolgten entsprechend ISO 6570-B gravimetrisch.<br />
In Bild 9 ist erkennbar, dass sich nach der<br />
Kohlenwassers<strong>to</strong>ffdosierung („Befeuchtung“) und der<br />
Taupunktvorgabe der <strong>Gas</strong>weg teilt. Ein Teilstrom erreicht<br />
den zu prüfenden Sensor, der zweite Teilstrom<br />
wird entsprechend ISO 6570 analysiert.<br />
In Tabelle 3 sind die Ergebnisse der Untersuchung<br />
für einen vorgegebenen KW-Kondensationspunkt dargestellt.<br />
Der <strong>Gas</strong>strom wurde bei einer Taupunktvorgabe<br />
von T = –10 °C auf Temperaturen von T = –5 °C, –7 °C<br />
–10 °C und –12 °C au<strong>to</strong>matisch gekühlt, das Kondensat<br />
gewogen. Folgende Schlüsse können gezogen werden:<br />
••<br />
Die Wahl des Kohlenwassers<strong>to</strong>ffes für die Prüfung<br />
hat signifikanten Einfluss auf den Kondensatanfall<br />
bei Unterschreitung des KW-Kondensationspunktes.<br />
Bei Einsatz von n-Heptan kommt es zu einem<br />
sprunghaften Anstieg der Kondensatmenge. Unabhängig<br />
von der Empfindlichkeit sprechen alle KW-<br />
Taupunktsensoren in einem engen Temperaturbereich<br />
an. Bei Einsatz von n-Dekan sinkt die Menge<br />
der anfallenden Kondensatmenge, bis –12 °C <strong>Gas</strong>temperatur<br />
ist kein sprunghafter Anstieg zu erkennen.<br />
••<br />
Auch bei höheren <strong>Gas</strong>temperaturen von –5 °C und<br />
–7 °C passieren Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe das Kühlsystem.<br />
Allerdings erscheint der Einsatz von n-Dekan günstiger<br />
gegenüber n-Heptan, da die anfallende Kondensatmenge<br />
oberhalb des vorgegebenen Taupunktes<br />
geringer ist. Die potenzielle Kondensatmenge<br />
bei der <strong>Gas</strong>temperatur von –10 °C entspricht der angestrebten<br />
Größenordnung der Kalibrierung von<br />
5 mg/m³.<br />
••<br />
Die Unsicherheit der Messergebnisse der Geräte<br />
wird einen Wert von ±2 K wohl nicht unterschreiten,<br />
auch wenn der Kalibrierprozess selbst höhere Genauigkeiten<br />
erlaubt.<br />
Die Untersuchungen bestätigen die Aussage, dass die<br />
im Feld an Sensoren häufig durchgeführte Prüfung der<br />
Sensoren mit Butan letztendlich keine Aussagen zum<br />
Ansprechverhalten der Sensoren erlaubt [3]. Es entsteht<br />
ein atypischer und schnell kondensierender Film auf der<br />
Sensoroberfläche, was nur einen begrenzten Nutzen für<br />
eine Kalibrierung hat.<br />
5. Zusammenfassung<br />
Der Einsatz von Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Taupunkmessgeräten<br />
ist Stand der Technik. Das Ansprechverhalten der<br />
verschiedenen Sensoren differiert und sollte für eine<br />
korrekte Bewertung der Messergebnisse dem Betreiber<br />
bekannt sein. Die erweiterte gaschroma<strong>to</strong>graphische<br />
Analyse gibt gute Anhaltspunkte zum Kondensationsverhalten<br />
eines <strong>Erdgas</strong>es, die analytische Genauigkeit<br />
steigt mit dem betriebenen analytischen Aufwand z. B.<br />
hinsichtlich der Probezahl. Die Genauigkeit des Wägeverfahrens<br />
wird mit der <strong>Gas</strong>chroma<strong>to</strong>graphie nicht erreicht.<br />
Die angepasste Kalibrierung der Messgeräte ist im<br />
Labor möglich. Die Schwelle des Ansprechverhaltens<br />
von 5 mg/m³ kann eingestellt werden, wobei die Unsicherheit<br />
des Messwertes stark von der Zusammensetzung<br />
des Kondensates und dem vorgegebenen Taupunkt<br />
abhängt.<br />
Mai 2014<br />
322 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
Formelzeichen<br />
V n Normvolumen [m³]<br />
KW Kohlenwassers<strong>to</strong>ff<br />
T<br />
P<br />
Temperatur [°C]<br />
Druck absolut [bar]<br />
Literatur<br />
[1] DVGW G 260: <strong>Gas</strong>beschaffenheit; Hrsg. von DVGW Deutsche<br />
Vereinigung des <strong>Gas</strong>- und Wasserfachs – technisch wissenschaftlicher<br />
Verein e.V. Ausg. 2013.<br />
[2] DIN EN ISO 6570: ,<strong>Erdgas</strong>- Bestimmung des potentiellen Gehaltes<br />
an flüssigem Kohlenwassers<strong>to</strong>ff; Deutsches Institut<br />
für Normung, Berlin, 2004.<br />
[3] ISO/TR 12148: Natural gas — Calibration of chilled mirror type<br />
instruments for hydrocarbon dewpoint (liquid formation);<br />
Hrsg. von ISO Genf, Ausg.2009.<br />
[4] Brown, A.; Mil<strong>to</strong>n, M.; Vargha, G.; Mounce, R.; Cowper, C.; S<strong>to</strong>kes,<br />
A.; Ben<strong>to</strong>n, A.; Bannister, M.; Ridge, A.; Lander, D.; Laugh<strong>to</strong>n, A.:<br />
Comparison of methods for the measurement of hydrocarbon<br />
dew point of natural gas, NPL REPORT AS 3, ISSN 1754-<br />
2928, National Physical Labora<strong>to</strong>ry Tedding<strong>to</strong>n, United Kingdom,<br />
2007.<br />
[5] Panneman, H.J.: „A traceable calibration procedure for hydrocarbon<br />
dew point meters,“ in 23 rd World <strong>Gas</strong> Conference,<br />
Amsterdam, 2006.<br />
[6] Frieß, M.: Kalibrierung von Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Taupunktsensoren<br />
unter realitätsnahen Bedingungen; Masterarbeit Universität<br />
Leipzig 2013.<br />
Au<strong>to</strong>ren<br />
Dipl.-Chem. Udo Lubenau<br />
DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />
Leipzig |<br />
Tel.: +49 341 2457160 |<br />
E-Mail: udo.lubenau@dbi-gut.de<br />
Dr. rer. nat. Holger Schreck<br />
DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />
Leipzig |<br />
Tel.: +49 341 2457167 |<br />
E-Mail: holger.schreck@dbi-gut.de<br />
M.Sc. Michael Frieß<br />
DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />
Leipzig<br />
10% RabaM für <br />
<strong>gwf</strong>-‐Kunden! <br />
Top-‐Referenten unter anderem aus folgenden Unternehmen und Ins2tu2onen: <br />
ECMWF Enercast <strong>Energy</strong> Weather EWC Weather Consult FfE <br />
Lechwerke Meteotest Overspeed ProCom RWE Supply & Trading <br />
StatkraD Markets TenneT TransnetBW WEPROG WINGAS <br />
Inhalte und Ziele der Veranstaltung: <br />
• Praxisbezogene Themen zu Energiewende, Erzeugungs-‐ und Langfristprognosen <br />
• Know-‐how-‐AustauschplaCorm für EnergiewirtschaE und Meteorologie <br />
• Ideengeber für neue, markHaugliche Produkte <br />
Themen: <br />
EnergieweMer-‐Konferenz <br />
Leipzig – 17./18. Juni 2014 <br />
• Energiewende bei Regionalversorgern & großen Tradinghäusern <br />
• ÜNB: Kombiprognosen-‐Einsatz bei EEG-‐Vermarktung & Netzsicherheit <br />
• Ensemble-‐Einsatz im Strommarkt und zur Anlagenüberwachung <br />
• Direktvermarktung & Betriebsführung von Windparks <br />
• Leistungsprognosen im Bereich virtueller KraEwerke <br />
• Risikomodellierung von WeHerrisiken <br />
• Langfristprognosen (Wochen-‐ bis Jahrestrends) <br />
Mehr Infos unter: www.meteomind.de und www.meteoma2cs.com <br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 323
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Temperaturregelung in<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmanlagen – Teil 2<br />
<strong>Gas</strong>druckregelanlagen, isenthalpe Drosselung, <strong>Gas</strong>vorwärmung, Wärmeübertrager,<br />
Leistungsregelung, Temperaturfahrkurve<br />
Jens Mischner, Robert Sorowsky und Andreas Huhn<br />
Im vorliegenden Beitrag wurden grundsätzliche Fragen<br />
der Regelung von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen erörtert<br />
und begründet, dass die Regelung der Leistung von<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmern über eine lastabhängig geführte<br />
Heizwassertemperatur dem Stand der Technik entspricht.<br />
Entsprechende hydraulische Schaltungsvorschläge<br />
wurden angegeben. Die prinzipielle Einbindung<br />
der Regelung der <strong>Gas</strong>vorwärmanlage in die<br />
Stationsau<strong>to</strong>matisierung wurde erläutert und ein Algorithmus<br />
zur Vorausberechnung der erforderlichen<br />
Vorlauftemperatur entwickelt und an einem Beispiel<br />
dargelegt.<br />
Temperature control in gas pre-heating facilities<br />
In the article on hand the fundamental questions of<br />
regulation of gas pre-heating stations were discussed<br />
and substantiated that the control of the power of the<br />
gas pre-heaters through a load dependent guided<br />
heating water temperature corresponds <strong>to</strong> the state of<br />
technology. Corresponding hydraulic set-up propositions<br />
were established. The fundamental integration<br />
of the gas pre-heating facility control in<strong>to</strong> the station<br />
au<strong>to</strong>mation was discussed and an algorithm for the<br />
pre-computation of the required inlet temperature<br />
was developed and explained with an example.<br />
Fortsetzung aus Ausgabe 4/2014<br />
3. Temperaturregelung der<br />
<strong>Gas</strong>austritts temperatur<br />
3.1 Regelungs-, Schaltungskonzepte<br />
In der <strong>Gas</strong>versorgungstechnik ist es üblich, die <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />
aus der GDRA zu regeln. Hierzu wird in<br />
aller Regel eine Drosselschaltung verwendet, die den<br />
Heizwasserstrom über den <strong>Gas</strong>vorwärmer in Abhängigkeit<br />
von der Last ändert; siehe Bild 9. Am häufigsten<br />
kommen einfache Schaltungen mit Regelventilen (a, b<br />
in Bild 9) zum Einsatz, jedoch werden auch Schaltungen<br />
mit direkter Ansteuerung der Pumpen (Bild 9c) angewendet.<br />
In allen diesen Fällen liegt der Wärmeübertrager<br />
wasserseitig im sog. mengenvariablen Kreis.<br />
Typischerweise wird der <strong>Gas</strong>vorwärmer mit einem<br />
Wasserstrom konstanter, hoher Vorlauftemperatur beaufschlagt.<br />
Die Nachteile dieser Schaltung wurden in [5]<br />
ausführlich erläutert.<br />
Allgemeine Hinweise zur Regelung von Wärmeübertragern<br />
und die hierbei maßgebenden hydraulischen<br />
Schaltungen finden sich u. a. in [44] bis [53]. Die wichtigsten<br />
hydraulischen Grundschaltungen der Wärmetechnik<br />
finden sich in Bild 10. In Tabelle 1 wurden<br />
wichtige Charakteristika dieser Schaltungen zusammengefasst.<br />
Es sei darauf verwiesen, dass die Nachteile<br />
der Drosselschaltungen im Hinblick auf die Regulierbarkeit<br />
der <strong>Gas</strong>vorwärmer klar beschrieben wurden.<br />
Mai 2014<br />
324 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
Würde man die in der <strong>Gas</strong>technik übliche Schaltung<br />
vergleichsweise auf die Gebäudeheizungssysteme<br />
übertragen, was sicher etwas plakativ ist, dann müsste<br />
man den Wärmeerzeuger unabhängig von der tatsächlichen<br />
Gebäudeheizlast mit konstanter, hoher Kesselwassertemperatur<br />
betreiben und die einzige Möglichkeit<br />
der Lastanpassung wäre das Regulierventil am<br />
Heizkörper (Thermostatventil). Im Bereich der Gebäudeheizung<br />
würde man ein solches System heute keinesfalls<br />
als Stand der Technik akzeptieren. Vielmehr ist es<br />
dort üblich, lastabhängig (außentemperaturabhängig)<br />
eine zentrale Regelung der Vorlauftemperatur vorzunehmen<br />
und unmittelbar am Heizkörper mit Hilfe des<br />
Heizkörperthermostatventils korrigierend, nachjustierend<br />
einzugreifen.<br />
Überträgt man dieses Konzept auf <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen,<br />
dann wäre es erforderlich, den Wärmeerzeuger<br />
lastabhängig so zu betreiben, dass vom Wärmeerzeuger<br />
ein Heizwasserstrom mit lastabhängiger Vorlauftemperatur<br />
bereit gestellt wird; schematisch siehe Bild 11.<br />
Hierzu wäre es erforderlich, in einem separaten Modul<br />
der Stationsau<strong>to</strong>matisierung (SPS) eine Berechnung der<br />
aktuell erforderlichen Vorwärmleistung vorzunehmen,<br />
aus dieser die erforderliche Vorlauftemperatur zu ermitteln<br />
und diesen Sollwert an die Steuerung der Wärmeerzeugungsanlage<br />
als Sollwert zu übermitteln. Unmittelbar<br />
am Wärmeübertrager würde mit Hilfe einer<br />
Einspritz- oder Beimischschaltung (konstanter Wassermengenstrom<br />
über den Wärmeübertrager) ggf. korrigierend<br />
nachgeregelt 4 . Im Idealfall – also bei exakt vorgeregelter<br />
Vorlauftemperatur – wäre das jeweils einge-<br />
⋅ρ<br />
⋅ ⋅ −<br />
setzte Regelventil (Drosselventil, Dreiwegemisch- oder<br />
Dreiwegeverteilventil) am Wärmeübertrager stets voll<br />
geöffnet, quasi funktionslos. Das wäre bei nur einem<br />
Vorwärmer theoretisch denkbar, bei mehreren Vorwärmkreisen<br />
wären diese separaten Regelventile in jedem<br />
Fall erforderlich.<br />
Dieses hier vorgestellte Konzept sollte für viele verfügbare<br />
Wärmeerzeuger und Stationsau<strong>to</strong>matisierungslösungen<br />
weitestgehend fabrikatsunabhängig umsetzbar<br />
sein. Was derzeit nicht allgemein verfügbar ist, ist<br />
ein robuster Algorithmus zur lastabhängigen Berechnung<br />
der erforderlichen Vorlauftemperatur. Dessen Herleitung<br />
ist Gegenstand des nächsten Abschnitts.<br />
3.2 Theoretische Temperaturfahrkurve<br />
Nachfolgend soll versucht werden, unter Verwendung<br />
der bereits zusammengestellten Grundgrößen, einen<br />
Zusammenhang zwischen der erforderlichen Heizwasservorlauftemperatur<br />
und der jeweils anstehenden Vorwärmleistung<br />
zu finden. Zunächst soll das Problem<br />
möglichst allgemeingültig behandelt werden. Ziel ist es<br />
also, folgende Funktion zu beschreiben:<br />
t f Q f V , p , p , t , t (39)<br />
= ( )= ( )<br />
VL VW n in out in out<br />
Dabei wird unterstellt, dass die <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
und somit alle relevanten S<strong>to</strong>ffdaten bekannt sind. Setzt<br />
man die Zusammenhänge gemäß Gl. (7), Gl. (5) und<br />
Gl. (2) ineinander ein und berücksichtigt auch Gl. (3),<br />
folgt:<br />
cW⋅ρW⋅V<br />
1<br />
W⋅( tVL−tRL )= ⋅cpG⋅ρnG⋅V<br />
nG⋅ tGout + μJT ⋅( pin −po<br />
)−t<br />
ηWÜ<br />
1<br />
cW W<br />
VW ( tVL tRL )= ⋅cpG⋅ρnG⋅V<br />
, , nG ,<br />
⋅ ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin −po<br />
ut )−tGin<br />
, )<br />
η<br />
WÜ<br />
( )<br />
, , , , ut Gin ,<br />
Stellt man diesen Zusammenhang nach der Vorlauftemperatur<br />
um, erhält man Gl. (40):<br />
4<br />
Strebt man, z. B. bei Brennwertwärmeerzeugern, niedrige Rücklauftemperaturen<br />
an, wären gemäß Tab. 1 insbesondere Einspritzschaltungen<br />
mit Durchgangsventilen einzusetzen; sonst<br />
kommen auch Einspritzschaltungen mit Dreiwegeventil und<br />
Beimischschaltungen in Betracht.<br />
mit<br />
*<br />
t = B ⋅V ,<br />
⋅ ( t<br />
,<br />
+ μ ⋅( p −p )−t , )+ t<br />
B<br />
VL nG Gout JT in out G in RL<br />
1 cpG<br />
ρnG<br />
1<br />
= 2⋅ B= ⋅ ⋅ ⋅<br />
η c ρ V<br />
* , ,<br />
WÜ<br />
W<br />
W<br />
W<br />
(40)<br />
(41)<br />
Bild 9. Drosselregelung der Wärmeleistung<br />
von <strong>Gas</strong>vorwärmern;<br />
(a) mit 3-Wege-Trennventil,<br />
(b) mit Drosselventil,<br />
(c) mit Hilfe von volumenstromgeregelten<br />
Pumpen.<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 325
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Tabelle 1. Hydraulische Grundschaltungen, Merkmale, Anwendung, Einregulierung; zitiert nach [51].<br />
Nr. Bezeichnung Verteiler/Sammler Bild Merkmale<br />
1 Drosselschaltung differenzdruckbehaftet<br />
2 Einspritzschaltung mit<br />
Drosselventil<br />
3 Einspritzschaltung mit<br />
Dreiwegeventil<br />
Bild 10 (a)<br />
starke gegenseitige Beeinflussung der Verbraucherkreise, keine hohe<br />
Regelgüte, große Temperaturspreizungen erreichbar<br />
differenzdruckarm Bild 10 (b) stark unterschiedliche Temperaturniveaus im Verteilnetz und im<br />
Verbraucherkreis möglich, niedrige Rücklauftemperaturen, Einstellung<br />
des Primär- und Sekundärmengenstromes erforderlich<br />
differenzdruck- Bild 10 (c)<br />
behaftet<br />
differenzdruckbehaftet<br />
Bild 10 (d)<br />
stark unterschiedliche Temperaturniveaus im Verteilnetz und im<br />
Verbraucherkreis möglich, gutes Regelverhalten, keine regelbaren<br />
Pumpen im Verteilnetz notwendig<br />
4 Beimischschaltung differenzdruckarm Bild 10 (e) gutes Regelverhalten, unterschiedliche Temperaturniveaus im<br />
differenzdruck- Bild 10 (f)<br />
Verteilnetz und im Verbraucherkreis möglich<br />
behaftet<br />
Hinweise Anwendung Einregulierung<br />
1 wesentliche Verbesserung<br />
der Regelgüte durch Differenzdruckregelung<br />
am<br />
Verteiler/Sammler<br />
2 bei differenzdruck-behaftetem<br />
Verteiler/Sammler<br />
für Fernwärme und Brennwerttechnik<br />
geeignet<br />
3 wegen permanenter<br />
Vorlauf beimischung durch<br />
Dreiwegeventil nicht für<br />
Fernwärme und Brennwerttechnik<br />
geeignet<br />
4 bei negativer Druckdifferenz<br />
zwischen Verteiler<br />
und Sammler auch für<br />
Fernwärme und Brennwerttechnik<br />
geeignet<br />
Wärmeübertrager, Zonenregelung,<br />
Einzelraumregelungen; für Fernwärme<br />
und Brennwerttechnik geeignet<br />
Heizkörper bei Fern- und Nahwärmesystemen,<br />
Fußbodenheizungen<br />
Fußbodenheizungen<br />
Heizkörpersysteme, Standardschaltung<br />
bei Warmwasserheizungen mit<br />
Heizkörpern, Fußbodenheizungen<br />
bedingt*)<br />
Einstellen (RV) des Auslegungsvolumenstroms bei voll geöffnetem<br />
Regelventil (V)<br />
Einstellen (RV-2) des Auslegungsvolumenstroms – sekundär – bei<br />
vollständig geschlossenem Regelventil (V); Einstellen (RV-1) des<br />
Primärvolumenstromanteils bei vollständig geöffnetem Regel -<br />
ventil (V)<br />
Einstellen (RV-2) des Auslegungsvolumenstroms – sekundär – bei<br />
geschlossenem Tor A-AB des Dreiwegeregelventils (3-WMV); Einstellen<br />
(RV-1) des Primärvolumenstromanteils bei geschlossenem<br />
Tor B-AB des Dreiwegeregelventils (3-WMV)<br />
Einstellen (RV-2) des Auslegungsvolumenstroms bei geschlossenem<br />
Tor B-AB des Dreiwegeregelventils (3-WMV); Einstellen (RV-1) des<br />
Auslegungsvolumenstroms bei geschlossenem Tor A-AB des Dreiwegeregelventils<br />
(3-WMV)<br />
*) Große Unterschiede in den Temperaturniveaus von Verteilnetz und Verbraucherkreis führen zu einer<br />
wesentlichen Verschlechterung des Regelverhaltens des Dreiwegeventils (besser: Schaltung Nr. 2 oder 3)<br />
Bild 10. Hydraulische Grundschaltungen; gemäß<br />
[51, S. 93], modifiziert.<br />
Legende: V … Regelventil, 3-WMV … Dreiwegemischventil,<br />
RV … Regulierventil:<br />
(a): Drosselschaltung,<br />
(b), (c): Einspritzschaltung mit Durchgangsventil;<br />
(d): Einspritzschaltung mit Dreiwegeventil;<br />
(e), (f): Beimischschaltung.<br />
Mai 2014<br />
326 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
η<br />
WÜ<br />
In Abschnitt 2.3 wurde gezeigt, dass für die Bedingungen<br />
an <strong>Gas</strong>vorwärmern die Differenz der arithmetischen<br />
Mittel der wasser- und gasseitigen Ablauftemperaturen<br />
eine akzeptable Näherung für die mittlere Temperaturdifferenz<br />
bei der Wärmeübertragung darstellt. Somit gilt<br />
(siehe Bild 11):<br />
t = t + μ ⋅( p −p )−t<br />
* *<br />
⎡⎛<br />
B C ⎞<br />
tVL = ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin −pout)−tG in )⋅ ⎜ + ⎟⋅ V<br />
1⎤<br />
, ⎢<br />
nG ,<br />
+<br />
⎣⎝<br />
2 2 ⎠ 2⎦<br />
* *<br />
⎡⎛<br />
B C ⎞<br />
VL ( Gout JT in out G in )⋅ ⎜ + ⎟⋅ V<br />
1⎤<br />
, , ⎢<br />
nG ,<br />
+ ⎥ + t Gin ,<br />
⎣⎝<br />
2 2 ⎠ 2⎦<br />
tVL + tRL tG1+<br />
tG2<br />
Δtm<br />
= −<br />
und unter Beachtung der Gl. (41) und (46) abschließend:<br />
2 2<br />
⎡<br />
⎤<br />
Unter Berücksichtigung von Gl. (4) und Gl. (3) folgt nun tVL = ( tGout +<br />
JT<br />
⋅( pin −pout)−tG in )⋅ ( B+<br />
C)⋅ VnG+<br />
tG<br />
für die Vorlauftemperatur:<br />
⎣<br />
⎢<br />
⎦<br />
⎥ +<br />
,<br />
μ 1<br />
, , ,<br />
2<br />
⎡<br />
⎤<br />
tVL = ( tGout +<br />
JT<br />
⋅( pin −pout)−tG in )⋅ ( B+<br />
C)⋅ VnG+<br />
tG<br />
tVL = 2⋅ Δ tm+ tG, in<br />
+ ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin − pout)<br />
)−tVL<br />
(42)<br />
⎣<br />
⎢<br />
⎦<br />
⎥ +<br />
,<br />
μ 1<br />
(48)<br />
, , , in<br />
2<br />
mit<br />
Addiert man Gl. (40) und Gl. (42), erhält man als Zwischenergebnis:<br />
B = ⋅ ⋅ ⋅ ⋅<br />
1 1 cpG<br />
, ρnG<br />
, 1<br />
(49)<br />
+<br />
Die mittlere Temperaturdifferenz lässt sich ausgehend +<br />
QVW<br />
VW<br />
= VW<br />
=<br />
+<br />
von Gl. (6), Gl. (5) und Gl. (2) unter Beachtung von Gl. (2)<br />
ηWÜ<br />
⋅cW⋅ρW⋅( tVL −tRL<br />
)<br />
wie folgt entwickeln:<br />
+ +<br />
c<br />
<br />
pG⋅ nG⋅VnG⋅ tGout +<br />
JT<br />
⋅ pin −p t<br />
+ ,<br />
ρ<br />
, , ( ,<br />
μ ( out)−<br />
G,<br />
in )<br />
Q Q c V t p<br />
VW pG nG n G out JT in<br />
Δtm<br />
=<br />
( k⋅<br />
A) = <br />
⋅( k⋅A) = ⋅ρ<br />
⋅ <br />
VW<br />
= VW<br />
=<br />
, , ,G<br />
⋅ ( ,<br />
+ μ ⋅( − pout)−tG,<br />
in )<br />
WÜ<br />
η ⋅cW⋅ W⋅( tVL −tRL<br />
) +<br />
WÜ<br />
ρ<br />
η<br />
η ⋅( k⋅A<br />
WÜ<br />
WÜ<br />
)<br />
(51)<br />
Q<br />
c V t p<br />
VW pG nG n G out JT in<br />
⋅( k⋅A) = ⋅ρ<br />
⋅ <br />
, , ,G<br />
⋅ ( ,<br />
+ μ ⋅( − pout)−tG,<br />
in )<br />
η ⋅( k⋅A<br />
WÜ<br />
)<br />
(44) Setzt man Gl. (51) in die bisherige Bestimmungsgleichung<br />
des Parameters B gemäß Gl. (49) ein, erhält man neu:<br />
Setzt man Gl. (44) in Gl. (43) ein, ergibt sich zunächst:<br />
( )<br />
*<br />
2⋅ tVL = ( tGout ,<br />
+ μ ⋅( p − p )−t )⋅ B ⋅ V<br />
JT in out G,<br />
in nG ,<br />
+ 1<br />
*<br />
+ ( tGout<br />
,<br />
+ μJ<br />
T<br />
⋅( pin−pout )−tGin)⋅C ⋅ V ,<br />
n, G<br />
+ 2⋅t<br />
<br />
G,<br />
in (45)<br />
mit<br />
c<br />
C = 2⋅ C = 2⋅<br />
⋅ρ<br />
* pG , nG ,<br />
η WÜ<br />
( )<br />
⋅ k⋅A<br />
Gl. (45) lässt sich weiter zusammenfassen:<br />
(46)<br />
*<br />
*<br />
2⋅ tVL = ( tGout ,<br />
+ μ ⋅( p − p )−t )⋅( B ⋅ V JT in out G,<br />
in nG+ C ⋅ V ,<br />
nG ,<br />
+ 1)+<br />
2⋅t Gin ,<br />
Löst man Gl. (47) nach der Vorlauftemperatur auf, folgt<br />
weiter<br />
2 η cW<br />
ρ V<br />
WÜ<br />
W W <br />
*<br />
2⋅ tVL = B ⋅VnG ,<br />
⋅ ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin − pout)−tG, in )+ 2⋅ Δ tm+ tG,<br />
in<br />
+ ( tG<br />
,out<br />
+ μJT ( pin−<br />
pout<br />
c<br />
))<br />
pG ,<br />
⋅ρnG<br />
,<br />
C =<br />
(50)<br />
η<br />
pout)− tG, in )+ 2⋅ Δ tm+ tG,<br />
in<br />
+ ( tG<br />
,out<br />
+ μJT ⋅( pin−<br />
pout<br />
))<br />
WÜ<br />
⋅( k⋅A)<br />
Gl. (49) soll weiter „zugeschnitten“ werden, indem der<br />
Das lässt sich etwas modifizieren:<br />
Wasservolumenstrom durch „gasseitige“ Größen ersetzt<br />
wird. Es ist zu beachten, dass bei der hier diskutierten<br />
*<br />
2⋅ tVL = B ⋅VnG ,<br />
⋅ ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin − pout)−tG, in )+( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pTemperaturregelung in<br />
− pout)−tin)+ 2⋅ Δ tmder + 2⋅Wärmeübertragerleistung tGin<br />
,<br />
der<br />
wasserseitige Volumenstrom stets dem Wasservolumenstrom<br />
bei Auslegungsbedingungen entspricht (konstan-<br />
pout)− tG, in )+( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin<br />
− pout)−tin)+ 2⋅ Δ tm+ 2⋅tGin<br />
,<br />
ter Mengenstrom über den Wärmeübertrager, keine geregelten<br />
Pumpen erforderlich – siehe Tabelle 1). Also gilt:<br />
*<br />
2⋅ tVL = ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin − pout)−tG,<br />
in )⋅( B ⋅ V nG ,<br />
+ 1)+ 2⋅ Δtm<br />
+ 2⋅tGin<br />
,<br />
+<br />
+<br />
QWÜ<br />
VW<br />
= VW<br />
=<br />
+<br />
*<br />
pout)− tG,<br />
in )⋅( B ⋅ V nG ,<br />
+1)+ 2⋅ Δtm<br />
+ 2⋅tGin<br />
,<br />
(43)<br />
cW⋅ρW⋅( tVL −tRL<br />
)<br />
⎥ + t Gin ,<br />
in<br />
*<br />
p )− t )⋅( B ⋅ V *<br />
out G,<br />
in nG+ C ⋅ V ,<br />
nG ,<br />
+1)+<br />
2⋅t Gin ,<br />
(47)<br />
Bild 11. Temperaturregelung der Wärmeleistung von<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmern; schematisch.<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 327
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
+<br />
( tVL −tRL ) tGout JT<br />
pin pout tG in m<br />
Für die Berechnung des Parameters C gemäß Gl. (50) tVL<br />
= ⋅<br />
,<br />
+ μ ⋅( − )−<br />
, ,<br />
VnG<br />
2<br />
wäre dann (k · A) = (k · A) m = fix zu setzen.<br />
( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin−<br />
pout )−tGin<br />
) ⋅<br />
<br />
,<br />
+<br />
V<br />
+<br />
, nG ,<br />
+<br />
••<br />
Vereinfachung ( t 2<br />
⎡cpG ,<br />
⋅ρnG ,<br />
⋅V VL<br />
−tRL ) tGout JT<br />
pin pout tG in m<br />
⎤<br />
nG ,<br />
t<br />
1<br />
VL<br />
= ⋅<br />
,<br />
+ μ ⋅( − )−<br />
, ,<br />
VnG<br />
+ t<br />
Formal sind alle S<strong>to</strong>ffwerte (spezifische Wärmekapazität,<br />
Joule-Thomson-Koeffizient etc.) druck- und<br />
( Gout ,<br />
+ μ<br />
JT<br />
⋅( pin −pout)−tG,<br />
in,<br />
m )⋅⎢<br />
+ ⎥ + tGinm<br />
, ,<br />
+ Δt<br />
2 ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin−<br />
pout )−tGin<br />
) ⋅<br />
<br />
,<br />
+<br />
V<br />
+<br />
, nG ,<br />
⎣⎢<br />
η ⋅( k⋅A)<br />
2<br />
WÜ m ⎦⎥<br />
⎡cpG ,<br />
⋅ρnG ,<br />
⋅V nG , 1⎤<br />
temperaturabhängig. + ( t Die Verfasser unterstellen,<br />
Gout ,<br />
+ μ<br />
JT<br />
⋅( pin −pout)−tG,<br />
in,<br />
m )⋅⎢<br />
+ ⎥ + tGinm<br />
, ,<br />
+ Δt<br />
(57)<br />
S<br />
dass es im Rahmen der hier erforderlichen ⎣⎢<br />
η<br />
Genauig-<br />
⋅( k⋅A)<br />
2<br />
WÜ m ⎦⎥<br />
<br />
+<br />
keit zulässig ist, fixe S<strong>to</strong>ffwerte für den infrage kommenden<br />
Druck- und Temperaturbereich zu verwen-<br />
1 ( tVL<br />
−tRL<br />
)<br />
B = ⋅<br />
( t p p t V<br />
Gout<br />
+<br />
JT<br />
⋅( in<br />
−<br />
out)−<br />
G in ) ⋅ 1<br />
+ +<br />
2<br />
,<br />
μ<br />
<br />
(52)<br />
, nG ,<br />
<br />
den und im Berechnungsmodul zu hinterlegen. Die<br />
grundsätzliche <strong>Gas</strong>beschaffenheit ist zu berücksichtigen.<br />
Bei merklichen Änderungen der <strong>Gas</strong>beschaf-<br />
Setzt man die Gln. (52) und (50) vollständig in Gl. (48)<br />
ein, erhält man die allgemein gültige Bestimmungsgleichung<br />
für die lastabhängige Vorlauftemperatur für ei-<br />
Selbstverständlich wäre eine laufende – quasi „onfenheit<br />
müssten diese Daten nachgeführt werden.<br />
nen <strong>Gas</strong>vorwärmer bei Temperaturregelung:<br />
line“ – Berechnung der S<strong>to</strong>ffwerte unter Berücksichtigung<br />
der aktuellen <strong>Gas</strong>beschaffenheit denkbar.<br />
+<br />
( tVL −tRL ) tGout +<br />
JT<br />
⋅ pin − pout tG in<br />
tVL<br />
= ⋅<br />
,<br />
μ ( )−<br />
,<br />
VnG<br />
2 ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin<br />
− p t V<br />
out)−<br />
G in ) ⋅<br />
<br />
,<br />
+ + ••<br />
Ergänzung<br />
, nG ,<br />
In der Praxis neigt man dazu, Sicherheitszuschläge,<br />
⎡c<br />
⋅ ⋅V<br />
⎤<br />
pG ,<br />
ρ <br />
nG , nG , 1<br />
+ ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin −pout)−tG,<br />
in ) ⋅<br />
+<br />
⎣⎢<br />
⋅( k⋅A)<br />
⎦⎥ +<br />
die eigentlich „Unsicherheitszuschläge“ sind, einzuführen.<br />
Will man das auch hier tun, wird man die sich<br />
tGin<br />
,<br />
η<br />
2<br />
WÜ<br />
aus der Theorie ergebende Vorlauftemperatur im<br />
(53) praktischen Betrieb etwas höher ansetzen wollen als<br />
formal erforderlich. Diese Zuschläge sind nach Auffassung<br />
der Au<strong>to</strong>ren für jeden Anlagenbetreiber<br />
Es sei darauf hingewiesen, dass in Gl. (53) der (k · A)-Wert<br />
gemäß Gl. (34) ff. ebenfalls eine Funktion des Volumenstroms<br />
ist. Es galt Gl. (36):<br />
kennbar sein und „sparsam“ Verwendung finden. Die<br />
legitim, jedoch sollten diese explizit als solche er-<br />
ϕ<br />
+<br />
G<br />
+ ⎛ V<br />
Verfasser schlagen daher vor, ggf. einen Sicherheitszuschlag<br />
auf die Vorlauftemperatur (Δt S ) zu berück-<br />
nG pin<br />
Tin<br />
K ⎞<br />
in<br />
( k⋅<br />
A)= ( k⋅A) ⋅<br />
⎜<br />
⋅ ⋅ ⋅<br />
+<br />
+ +<br />
⎝ V , nG<br />
pin<br />
Tin<br />
K ⎟<br />
,<br />
in ⎠ (54) sichtigen.<br />
Nunmehr kann Gl. (53) in der endgültigen Fassung<br />
notiert werden:<br />
+<br />
( t t t p p t<br />
VL<br />
−<br />
RL ) Gout ,<br />
+ μJT ⋅<br />
in m−<br />
out Ginm<br />
tVL<br />
= ⋅<br />
( , )−<br />
, , VnG<br />
2 ( tGout<br />
,<br />
+ μJT<br />
⋅( p p t V<br />
in<br />
−<br />
out)−<br />
G in ) ⋅<br />
<br />
,<br />
+ +<br />
, nG ,<br />
⎡cpG ,<br />
⋅ρnG ,<br />
⋅V nG ,<br />
nG , 1⎤<br />
+ + + ( tGout ,<br />
+ μJT ⋅( pin,<br />
m−pout<br />
)−tGinm<br />
, , )⋅⎢<br />
+ ⎥ + tGinm<br />
, ,<br />
+ Δt<br />
nG ,<br />
⎣⎢<br />
η ⋅( k⋅A)<br />
2<br />
WÜ m ⎦⎥<br />
1⎤<br />
+ ⎥ + tGinm<br />
, ,<br />
+ ΔtS<br />
(56)<br />
2⎦⎥<br />
Gl. (53)/(54) ist für beliebige Lastverhältnisse auswertbar,<br />
wenn man alle S<strong>to</strong>ffdaten und Auslegungsgrößen<br />
als bekannt voraussetzt. Alle anderen Parameter des jeweiligen<br />
Lastfalls können aus Messwerten der Stationsau<strong>to</strong>matisierung<br />
( t „eingelesen“ t t werden. p p t<br />
+<br />
VL<br />
−<br />
RL ) Gout ,<br />
+ μJT ⋅<br />
in m out Ginm<br />
tVL<br />
= ⋅<br />
( ,<br />
− )−<br />
, , V<br />
2 ( tGout<br />
,<br />
+ μJT<br />
⋅( p p t V<br />
in<br />
−<br />
out)−<br />
G in ) ⋅<br />
<br />
<br />
,<br />
3.3 Praktische Ermittlung der Temperaturfahrkurve<br />
⎡cpG ,<br />
⋅ρnG ,<br />
⋅VnG<br />
,<br />
Mit Gl. (53) + liegt ( tGout ,<br />
die + μBasisgleichung JT<br />
⋅( pin,<br />
m−pout<br />
)−zur tGinm<br />
,<br />
Bestimmung<br />
, )⋅⎢<br />
der<br />
lastabhängigen Vorlauftemperatur für die <strong>Gas</strong>vorwärmanlage<br />
fest. Für die praktische Rechnung bieten sich<br />
⎣⎢<br />
η ⋅( k⋅A)<br />
WÜ m<br />
nach Ansicht der Verfasser einige Vereinfachungen bzw.<br />
Ergänzungen an, die jedoch nicht generell Anwendung<br />
finden sollten. Das sind:<br />
••<br />
Vereinfachung 1<br />
Mai 2014<br />
328 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />
Anstelle der funktionellen Abhängigkeit des (k·A)-<br />
Werts gemäß Gl. (54) soll ersatzweise auf einen fixen<br />
Mittelwert zurückgegriffen werden. Hierzu sind repräsentative<br />
mittlere Lastparameter für die jeweilige<br />
GDRA abzuschätzen. Das betrifft die Größen Volumenstrom,<br />
Eingangsdruck, Eingangstemperatur und<br />
infolge dessen die Kompressibilitätszahl. Mit den<br />
entsprechenden Mittelwerten (Index „m“) folgt dann:<br />
( k⋅<br />
A) = k⋅A<br />
m<br />
⎛ V<br />
⎜<br />
⎝ V<br />
p<br />
p<br />
+<br />
+ nGm in in m in m<br />
( ) ⋅ ⋅ ⋅ ⋅<br />
, ,<br />
, ,<br />
+<br />
+ +<br />
nG , in,<br />
m<br />
Tin<br />
K<br />
in<br />
T<br />
K<br />
ϕ G<br />
⎞<br />
<br />
⎟<br />
(55)<br />
⎠<br />
Unter diesen Annahmen ist die Vorlauftemperatur nunmehr<br />
lediglich eine Funktion des Volumenstroms; der<br />
<strong>Gas</strong>eingangsdruck, die <strong>Gas</strong>eingangstemperatur und die<br />
gewünschte <strong>Gas</strong>ausgangstemperatur sind feste Vorgabewerte.<br />
Die wärmetechnischen Charakteristika des<br />
Wärmeübertragers (wasserseitige Temperaturspreizung<br />
unter Auslegungsbedingungen (t VL –t RL ) + , (k · A) m -Wert)<br />
fließen in die Berechnung ebenso als fixe Werte ein.<br />
Hat man im vorgelagerten Netz mit stark schwankenden<br />
Drücken zu rechnen, sollte man den Druckeinfluss<br />
auf die Vorlauftemperatur eher explizit in die Rechnung<br />
einfließen lassen und keinen (festen) Mittelwert<br />
für den Eingangsdruck verwenden. Gl. (56) wäre dann<br />
zu modifizieren (Verwendung des tatsächlichen <strong>Gas</strong>eingangsdruckes<br />
p in anstelle des Mittelwertes p in,m ):<br />
S<br />
S
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
Für die <strong>Gas</strong>eintrittstemperatur sollte in vielen Fällen ein<br />
repräsentativer Mittelwert akzeptabel sein.<br />
Der praktische Gebrauch der oben abgeleiteten Berechnungsgleichungen<br />
soll an einem Beispiel im nachfolgenden<br />
Abschnitt erläutert werden.<br />
3.4 Beispiel<br />
Der Einfachheit halber soll ein bereits früher (siehe [17])<br />
verwendetes Beispiel verwendet werden. Dort wurden<br />
folgende Auslegungsdaten unterstellt:<br />
<strong>Erdgas</strong> H Russische Föderation; Referenzgas gemäß<br />
[18], [19]<br />
Normdichte: ρ n = 0,732 kg/m 3<br />
Lastparameter Auslegungsfall („+“):<br />
p in<br />
+<br />
= 75 bar, p out<br />
+<br />
= 20 bar (jeweils Überdruck);<br />
t in<br />
+ = 5 °C (<strong>Gas</strong>temperatur am Anlageneintritt), t out =<br />
10 °C (gewünschte <strong>Gas</strong>temperatur am Anlagenaustritt);<br />
Normvolumenstrom: q n<br />
+ = 25000 m 3 /h<br />
Der über die Anlage durchsetzte Volumenstrom betrage<br />
im Mittel: q n,m = 15000 m 3 /h<br />
Unter diesen Prämissen wurde in [17] die Vorwärmleistung<br />
mit Q˙ + V W ≈ 400 kW ermittelt. Außerdem gelten<br />
folgende (feste) S<strong>to</strong>ffwerte bzw. Prozessdaten (berechnet<br />
aus Auslegungsfall):<br />
Hätte man höhere wasserseitige Systemtemperaturen<br />
gewählt, z. B. 80 °C/65 °C o. ä., dann würde der (k·A) + -<br />
Wert wegen der höheren mittleren Temperaturdifferenz<br />
entsprechend geringer ausfallen; der Wärmeübertrager<br />
wäre kleiner und infolge dessen aus Sicht der Herstellkosten<br />
billiger. Jedoch könnte bei dieser Anlagenauslegung<br />
(häufig derzeitiger Standard) keine optimale, z. B.<br />
für Brennwertnutzung geeignete Betriebsweise der Vorwärmanlage<br />
realisiert werden (hohe laufende Brenns<strong>to</strong>ffkosten).<br />
In einem ersten Schritt soll für einen beliebigen Lastfall<br />
die erforderliche Vorlauftemperatur berechnet werden.<br />
Es sollen folgende Lastparameter gelten (alle anderen<br />
Parameter entsprechen dem Auslegungsfall):<br />
<strong>Gas</strong>volumenstrom: 15 000 m 3 /h<br />
<strong>Gas</strong>eintrittstemperatur: 10 °C<br />
••<br />
<strong>Gas</strong>eingangsdruck: 65 bar<br />
Unter Vernachlässigung des Realgasverhaltens erhält<br />
man folgende Ergebnisse (Annahme: φ G = 0,4):<br />
Gl. (54):<br />
( k⋅<br />
A)=13,<br />
98<br />
kW<br />
K<br />
μ JT<br />
K<br />
= 0,<br />
425<br />
bar<br />
c<br />
t<br />
kJ<br />
= 2 816<br />
kg⋅K<br />
pG ,<br />
,<br />
= ° C<br />
G2<br />
33<br />
Für die Auslegung des Wärmeübertragers sollen folgende<br />
Prämissen gelten:<br />
+ + +<br />
( tVL −tRL )=( tVL −tRL<br />
) = ( 50 ° C− 40 ° C)<br />
= 10 K<br />
Bild 12. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />
Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />
(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = f(q n ).<br />
Mit diesen Daten ergeben sich folgende Werte:<br />
Δt = 24 9 K (zum Vergleich: Δ t<br />
, .<br />
= 26 K)<br />
mcf ,<br />
,<br />
φ=0, 998 (mit n = 5)<br />
Δtm = 24,<br />
9 K<br />
m arith<br />
Geht man von einem gut wärmegedämmten Wärmeübertrager<br />
aus (η WÜ = 1), dann ergibt sich der (k · A) + -<br />
Wert zu:<br />
+ 400 kW kW<br />
( k⋅<br />
A) = = 16,<br />
1<br />
24,<br />
9 K K<br />
Bild 13. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />
Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />
(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 329
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Messen · Steuern · Regeln<br />
Gl. (53): tVL = 33, 3 ° C mit ΔtS = 0 K<br />
Bild 14. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />
Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />
(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.;<br />
t G,in > t G,in+ , p in < p in+ .<br />
Bild 15. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />
Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />
(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.;<br />
p in = var.<br />
Bild 16. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />
Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />
(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.; p in =<br />
var. unter Berücksichtigung einer Mindestvorlauftemperatur.<br />
In einem nächsten Beispiel soll davon ausgegangen werden,<br />
dass die gasseitigen Ein- und Ausgangsdrücke und<br />
Temperaturen gegeben und fix sind, lediglich der <strong>Gas</strong>volumenstrom<br />
sei variabel. Unter diesen Randbedingungen<br />
lässt sich dann die Vorlauftemperatur einfach als<br />
Funktion des Durchflusses darstellen; siehe Bild 12.<br />
Für die Ermittlung der Temperaturfahrkurve gemäß<br />
Bild 12 wurde die exakte funktionelle Abhängigkeit des<br />
(k · A)-Wertes vom Volumenstrom berücksichtigt. Als eine<br />
mögliche Vereinfachung war die Verwendung eines<br />
mittleren Wertes für (k·A) m genannt worden. Unter sonst<br />
gleichen Randbedingungen erhält man für diesen Wert<br />
folgenden Betrag (beachte: q n,m = 15 000 m 3 /h) (Gl. (55)):<br />
04 ,<br />
3<br />
⎛ m ⎞<br />
kW<br />
k A<br />
h k<br />
( ⋅ ) = ⎛ m<br />
⎝ ⎜ ⎞<br />
⎟<br />
K ⎠<br />
⋅ ⎜ 15000 ⎟ W<br />
16, 1 ⎜ ⎟ = 13,<br />
1<br />
3<br />
m<br />
K<br />
⎜ 25000 ⎟<br />
⎝ h ⎠<br />
Unter diesen Bedingungen erhält man als Temperaturfahrkurve<br />
(theoretische Fahrkurve gemäß Gl. (57), ohne<br />
Sicherheitszuschlag) Bild 13.<br />
Es erweist sich, dass die lineare Näherung für die<br />
Vorlauftemperatur bei hohen Lasten etwas höhere Werte<br />
für die Vorlauftemperatur liefert als nach der exakten<br />
Gleichung erforderlich, im unteren Lastbereich hingegen<br />
wird mit Hilfe der Näherungslösung die Vorlauftemperatur<br />
geringfügig unterschätzt. Würde man einen<br />
Sicherheitszuschlag auf die theoretische Vorlauftemperatur<br />
in Höhe von 3 K ansetzen, wäre in diesem Beispiel<br />
das Unterschätzen der Vorlauftemperatur im Teillastbereich<br />
„geheilt“. Die Verfasser gehen jedoch davon aus,<br />
dass „Sicherheitszuschläge“ nicht a priori erforderlich<br />
sind. Diese sollte man bestenfalls nach ersten Betriebserfahrungen<br />
„aktivieren“.<br />
Beträgt die <strong>Gas</strong>eintrittstemperatur nun 12 °C und der<br />
Eingangsdruck lediglich 60 bar, wäre eine deutlich niedriger<br />
liegende (theoretische) Temperaturfahrkurve gemäß<br />
Bild 14 zu realisieren; diese liegt erwartungsgemäß<br />
deutlich niedriger als die nach Bild 13.<br />
Unterstellt man im Hinblick auf alle (gasseitigen)<br />
Druck- und Temperaturdaten wieder Auslegungswerte<br />
und betrachtet lediglich den Volumenstrom und den<br />
Eingangsdruck als variabel, dann ergeben sich Temperaturfahrkurven<br />
gemäß Bild 15. Analysiert man die<br />
Vorlauftemperaturen gemäß Bild 15 quantitativ etwas<br />
eingehender, dann fällt auf, dass sich z. T. recht niedrige,<br />
technisch wohl nicht sinnvolle Vorlauftemperaturen<br />
< 25 °C ergeben. Für diesen Fall schlagen die Verfasser<br />
vor, eine Untergrenze für die Vorlauftemperaturkurve<br />
zu fixieren, z. B. t VL,min = 25 °C, und diesen<br />
Grenzwert dann gemäß Bild 16 in die praktische Anlagenfahrweise<br />
einzubetten. Der o. g. Grenzwert erscheint<br />
den Verfassern prinzipiell vernünftig ist aber<br />
letztlich diskutabel.<br />
Mai 2014<br />
330 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />
4. Zusammenfassung<br />
Im vorliegenden Beitrag wurden grundsätzliche Fragen<br />
der Regelung von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen erörtert und<br />
begründet, dass die Regelung der Leistung von <strong>Gas</strong>vorwärmern<br />
über eine lastabhängig geführte Heizwassertemperatur<br />
dem Stand der Technik entspricht. Entsprechende<br />
hydraulische Schaltungsvorschläge wurden angegeben.<br />
Die prinzipielle Einbindung der Regelung der<br />
<strong>Gas</strong>vorwärmanlage in die Stationsau<strong>to</strong>matisierung wurde<br />
erläutert und ein Algorithmus zur Vorausberechnung<br />
der erforderlichen Vorlauftemperatur entwickelt und an<br />
einem Beispiel erläutert.<br />
Literatur<br />
[44] Dümmler, S.; Fricke, E.; Isermann, R.; Kenn, D.; Klefenz, G.; Pütter, L.;<br />
Rake, H.; von Ripka, L.; Schöne, A.; Sieler, W. und Willems, E. (Hrsg.:<br />
NAMUR-VDI/VDE-Ausschuß Regelung und Steuerung in der<br />
chemischen Verfahrenstechnik, Arbeitskreis Regelstrecken mit<br />
Wärmetransport): Regelung von Wärmeaustauschern. Ein Leitfaden<br />
für die Praxis. München; Wien: Verlag R. Oldenbourg 1973.<br />
[45] Knabe, G.: Gebäudeau<strong>to</strong>mation. Berlin, München: Verlag für<br />
Bauwesen 1992.<br />
[46] Andreas, U.-O. und Strieder, H.: Regelungstechnik für Heizungsund<br />
Lüftungsbauer. 2. Auflage. Düsseldorf: Krammer Verlag<br />
2002.<br />
[47] Gabathuler, H. R. et al.: Steuern und Regeln in der Heizungsund<br />
Lüftungstechnik. 2., durchgesehene Auflage. Bern: Bundesamt<br />
für Konjunkturfragen 1987.<br />
[48] Gabathuler, H. R.; Gmür, Ch.; Häuselmann, E.; Mayer, H. und Schadegg,<br />
E.: Standardschaltungen. Praxiserprobte Schaltungen<br />
für Wärmepumpen, Wärmekraftkopplung, Wärmerückgewinnung<br />
und Abwärmenutzung (RAVEL im Wärmesek<strong>to</strong>r,<br />
Heft 5). Bern: Bundesamt für Konjunkturfragen 1994.<br />
[49] Gabathuler, H. R.: Elektrizität und Wärme. Grundlagen und<br />
Zusammenhänge. (RAVEL im Wärmesek<strong>to</strong>r, Heft 1). Bern:<br />
Bundesamt für Konjunkturfragen 1994.<br />
[50] Roos, H.: Hydraulik der Wasserheizung. 4., vollständig überarbeitete<br />
Auflage. München, Wien: R. Oldenbourg Verlag 1999.<br />
[51] Burkhardt, W. und Kraus, R.: Projektierung von Warmwasserheizungen.<br />
7., überarbeitete und aktualisierte Auflage. München:<br />
Oldenbourg Industrieverlag 2006.<br />
[52] Bach, H. et al.: Regelungstechnik in der Versorgungstechnik<br />
(Hrsg.: Arbeitskreis der Dozenten für Regelungstechnik). 3.<br />
Auflage. Karlsruhe. C. F. Müller 1992.<br />
[53] Arbeitskreis der Professoren für Regelungstechnik in der<br />
Versorgungstechnik (Hrsg.): Regelungs- und Steuerungstechnik<br />
in der Versorgungstechnik. 5., neu bearbeitete und<br />
erweiterte Auflage. Heidelberg: Müller 2002.<br />
Formelzeichen<br />
A Fläche<br />
B Parameter<br />
c spezifische Wärmekapazität<br />
C Parameter<br />
Ċ Wärmekapazitätenstrom<br />
h spezifische Enthalpie<br />
k Wärmedurchgangskoeffizient<br />
K Kompressibilitätszahl<br />
L Länge<br />
n Anzahl Umlenkungen<br />
ṁ Massestrom<br />
p Druck<br />
P Parameter<br />
q Volumenstrom in m 3 /h<br />
Q˙ Wärmestrom, Wärmeleistung<br />
R Parameter<br />
s spezifische Enthalpie<br />
t Temperatur in °C<br />
T Temperatur in K<br />
V˙ Volumenstrom in m 3 /s<br />
Z Realgasfak<strong>to</strong>r<br />
β Parameter<br />
ϕ Parameter, Exponent<br />
φ Parameter<br />
Δ Differenz<br />
η Wirkungsgrad, Nutzungsgrad<br />
μ Koeffizient<br />
ρ Dichte<br />
τ Parameter<br />
Indizes, Zeiger<br />
arith. arithmetisch<br />
B Betriebszustand<br />
c kalt (cold)<br />
cf Gegenstrom (counter flow)<br />
G <strong>Gas</strong><br />
h warm (hot)<br />
in Anlageneintritt<br />
JT Joule-Thomsonm<br />
mittel<br />
n Normzustand<br />
out Anlagenaustritt<br />
p isobar, konstanter Druck<br />
RL Rücklauf<br />
S Sicherheits-<br />
VL Vorlauf<br />
VW Vorwärmung<br />
WÜ Wärmeübertrager<br />
1 Wärmeübertragereintritt<br />
2 Wärmeübertrageraustritt<br />
+<br />
Auslegungsfall<br />
Au<strong>to</strong>ren<br />
Prof. Dr.–Ing. Prof. h.c. Jens Mischner VDI<br />
Fachhochschule Erfurt |<br />
Fakultät Gebäudetechnik und Informatik |<br />
Fachrichtung Gebäude- und Energietechnik |<br />
Erfurt |<br />
Tel.: +49 361 6700357<br />
E-Mail: mischner@fh-erfurt.de<br />
M.Eng. Robert Sorowsky<br />
<strong>Gas</strong>technik (NBB) |<br />
TEN Thüringer Energienetze GmbH |<br />
Erfurt |<br />
Tel.: +49 361 652 2676 |<br />
E-Mail: robert.sorowsky@ thueringerenergienetze.com<br />
Dipl.-Ing. (FH) Andreas Huhn<br />
Leiter Technik <strong>Gas</strong>netz |<br />
SWE Netz GmbH |<br />
Erfurt |<br />
Tel.: +49 361 564 3220 |<br />
E-Mail: andreas.huhn@stadtwerke-erfurt.de<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 331
| IM PROFIL<br />
|<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)<br />
Im Profil<br />
In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />
im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />
das Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Profil.<br />
Folge 27:<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und<br />
Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)<br />
Konzepte für die Energieversorgung der Zukunft<br />
Das Zentrum für Sonnenenergieund<br />
Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg<br />
(ZSW) gehört zu<br />
den international führenden Instituten<br />
für angewandte Forschung auf<br />
den Gebieten Pho<strong>to</strong>voltaik, Biomasse,<br />
regenerative Krafts<strong>to</strong>ffe, Batterietechnik<br />
und Brenns<strong>to</strong>ffzellen sowie<br />
Energiesystemanalyse. Das ZSW<br />
dient als Brücke zwischen universitärer<br />
Grundlagenforschung und industrieller<br />
Praxis. Ziel des Instituts<br />
ist die Entwicklung von Technologien<br />
zur langfristigen, nachhaltigen<br />
Reak<strong>to</strong>r zur Synthese von Aktivmaterialien im Kilogramm-Maßstab<br />
für Batterien.<br />
und klimafreundlichen Bereitstellung<br />
von Strom, Wärme und regenerativen<br />
Krafts<strong>to</strong>ffen. Die Umsetzung<br />
von Forschungsergebnissen<br />
in markttaugliche Produkte, sprich:<br />
der Technologietransfer, ist ein<br />
weiteres Leitbild des Instituts. Zum<br />
Selbstverständnis an den drei<br />
Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall<br />
zählt daher, dass neue Technologien<br />
stets von der Idee bis zur<br />
industriellen Anwendung gedacht<br />
und entwickelt werden. Für Unternehmen<br />
kann das ZSW so die komplette<br />
Wertschöpfungskette darstellen:<br />
angefangen bei der Materialentwicklung<br />
über den Bau von<br />
Pro<strong>to</strong>typen und Kleinserien bis hin<br />
zu kompletten Produktionstechnologien.<br />
Gegründet wurde das Institut<br />
vor gut einem Vierteljahrhundert,<br />
im Jahr 1988, als gemeinnützige<br />
Stiftung des bürgerlichen Rechts.<br />
Insgesamt rund 230 Mitarbeiter arbeiten<br />
heute am ZSW, hinzu kommen<br />
etwa 120 wissenschaftliche<br />
Hilfskräfte und Praktikanten.<br />
Zu den aktuellen Schwerpunkten<br />
am ZSW zählen:<br />
••<br />
Pho<strong>to</strong>voltaische Materialforschung<br />
und -entwicklung für<br />
Dünnschicht-Technologien<br />
••<br />
Pho<strong>to</strong>voltaische Modul- und<br />
Systemtechnik sowie Modulund<br />
Anlagencharakterisierung<br />
••<br />
Wassers<strong>to</strong>fftechnologien<br />
••<br />
Elektrochemische Energietechnologien<br />
••<br />
Brenns<strong>to</strong>ffzellenentwicklung<br />
und -herstellung<br />
••<br />
Regenerative Krafts<strong>to</strong>ffe und<br />
Verfahrenstechnik<br />
Modellierung und Simulation<br />
••<br />
Energiewirtschaftliche Systemanalyse<br />
<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> P2G®<br />
Vielversprechend und in der Forschungswelt<br />
vielbeachtet ist das<br />
Langzeitspeicher-Konzept „<strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />
P2G®“, das maßgeblich im<br />
ZSW entwickelt wurde. P2G® verspricht<br />
eine Lösung für eine der<br />
drängendsten Herausforderungen<br />
bei der Transformation unseres<br />
Energiesystems: Mit der Energiewende<br />
steigt der Anteil von Ökostrom<br />
im Netz stetig und damit<br />
auch der Anteil von Sonnen- und<br />
Windenergie, der wetterbedingt<br />
starken Schwankungen unterliegt.<br />
Um einerseits die Nachfrage der<br />
Verbraucher jederzeit decken zu<br />
können und andererseits Überschusskapazitäten<br />
nicht ungenutzt<br />
zu verschwenden, bedarf es neuer<br />
Speichertechnologien.<br />
Das P2G®-Konzept sieht vor,<br />
überschüssigen Ökostrom per Wasserelektrolyse<br />
zunächst in Wassers<strong>to</strong>ff<br />
umzuwandeln. Aufgrund der<br />
bislang weitgehend fehlenden<br />
Infra struktur für Wassers<strong>to</strong>ff kann<br />
dieser zusammen mit Kohlendioxid<br />
aus Biogasanlagen oder anderen<br />
Mai 2014<br />
332 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) | IM PROFIL |<br />
Quellen methanisiert werden. Methan<br />
– oder anders ausgedrückt:<br />
synthetisches <strong>Erdgas</strong> kann über<br />
mehrere Monate völlig verlustfrei<br />
im vorhandenen <strong>Erdgas</strong>netz gespeichert<br />
werden. In Zeiten von<br />
Stromknappheit lässt sich das Methan<br />
entweder in modernen <strong>Gas</strong>und<br />
Dampfkraftwerken oder in dezentralen<br />
Blockheizkraftwerken<br />
wieder verstromen. Es kann aber<br />
auch in der Industrie oder als regenerativer<br />
Krafts<strong>to</strong>ff für <strong>Erdgas</strong>au<strong>to</strong>s<br />
verwendet werden. Gerade letztgenannte<br />
Option kann eine entscheidende<br />
Lösung bei der Energiewende<br />
im Verkehrssek<strong>to</strong>r bieten, zumal<br />
die Antriebstechnik von <strong>Erdgas</strong>au<strong>to</strong>s<br />
ausgereift und das CNG-Tankstellennetz<br />
verhältnismäßig gut<br />
ausgebaut ist.<br />
Zur vorhandenen <strong>Erdgas</strong>-Infrastruktur<br />
zählen neben den eigentlichen<br />
Leitungen auch <strong>Gas</strong>tanks und<br />
unterirdische Kavernen. All diese<br />
Speichermedien stehen bereits zur<br />
Verfügung und bieten immense Kapazitäten.<br />
Sowohl Methan als auch<br />
Wassers<strong>to</strong>ff in bestimmten Mengen<br />
können darin aufgenommen, verteilt<br />
und zur bedarfsgerechten Nutzung<br />
bereitgestellt werden. So bietet<br />
der P2G®-Prozess die Option auf<br />
ein Zusammenwachsen von Stromund<br />
<strong>Gas</strong>netz zu einem inte grierten<br />
Gesamtsystem, das Energie sowohl<br />
bereitstellt als auch speichert.<br />
Schon 2009 hat das ZSW eine<br />
containerintegrierte 25-kW-P2G®-<br />
Anlage betrieben und dabei die<br />
technische Machbarkeit des Verfahrens<br />
demonstriert. Seit Herbst<br />
2012 erprobt das ZSW die industrielle<br />
Nutzung der Technologie in<br />
seiner 250-Kilowatt-Anlage. Dort ist<br />
den Stuttgarter Forschern unlängst<br />
ein bedeutender Erfolg gelungen:<br />
Dank einer eigens ent wickelten<br />
Membran-Technologie gelang es,<br />
ein <strong>Gas</strong> mit einem besonders hohen<br />
Methan-Anteil von 99 % zu erzeugen.<br />
Damit kann sich – was die<br />
Qualität angeht – das ZSW-<strong>Gas</strong> mit<br />
russischem <strong>Erdgas</strong> messen.<br />
Mittlerweile hat die Technologie<br />
auch den Schritt in die Megawatt-<br />
Das Schema verdeutlicht, wie P2G das <strong>Gas</strong>- und Stromnetz miteinander<br />
zu einem integrierten Gesamtsystem verbindet.<br />
Die <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<br />
<strong>Gas</strong>-Anlage<br />
des ZSW hat<br />
eine elektrische<br />
Anschlussleistung<br />
von<br />
250 kW.<br />
Die 250-kW-<br />
Elektrolyse ist<br />
Teil der <strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Anlage<br />
des ZSW.<br />
▶▶<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 333
| IM PROFIL<br />
|<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)<br />
Die Pho<strong>to</strong>voltaik-Experten<br />
des ZSW<br />
begutachten<br />
ihre Weltrekord-CIS-Zelle.<br />
Auf seinem<br />
Testfeld Widderstall<br />
erprobt<br />
das ZSW Solarmodule<br />
unter realen<br />
Witterungsbedingungen.<br />
Fahrzeugtestkabine<br />
im Ulmer<br />
Labor für<br />
Batterietechnologie<br />
(eLaB).<br />
Klasse bewältigt. Mit wissenschaftlicher<br />
Unterstützung des ZSW hat<br />
der Au<strong>to</strong>mobilhersteller Audi im<br />
Sommer 2013 im niedersächsischen<br />
Werlte eine 6 MW-Anlage in Betrieb<br />
genommen. Mit dem dort hergestellten<br />
Methan sind nunmehr Fahrer<br />
von Audi-<strong>Erdgas</strong>fahrzeugen klimaneutral<br />
mobil.<br />
Chemische, wassers<strong>to</strong>ffbasierte<br />
Energieträger – von Methanol bis<br />
hin zu Methan – erforscht das ZSW<br />
bereits seit seiner Gründung. Im<br />
Fachgebiet „Regenerative Energieträger<br />
und Verfahren“ werden neben<br />
der Entwicklung von P2G® erfolgreich<br />
neue Wege bei der Nutzung<br />
von Biomasse beschritten,<br />
indem mithilfe verschiedener Konversionsverfahren<br />
chemische Energieträger<br />
gewonnen werden.<br />
Weltrekord für Wirkungsgrad<br />
von CIS-Zellen<br />
Das Fachgebiet „Pho<strong>to</strong>voltaik Materialforschung“<br />
erforscht Komponenten<br />
und Verfahren zur Herstellung<br />
von Dünnschicht-Solarmodulen.<br />
Spezialisiert haben sich die Wissenschaftler<br />
auf die sogenannte CIS-<br />
Technologie, die als zukunftsweisend<br />
bei der Stromerzeugung aus<br />
Sonnenenergie gilt. Beinahe regelmäßig<br />
gelingt es dem ZSW, den<br />
Weltrekord für den Wirkungsgrad<br />
von Dünnschicht-Solarzellen zu verbessern<br />
– zuletzt auf 20,8 %. Auch<br />
Systemkomponenten für komplette<br />
Pho<strong>to</strong>voltaikanlagen werden entwickelt<br />
und mit den Partnern aus der<br />
Industrie in die Serienreife überführt.<br />
Tests von PV-Modulen<br />
Um erfolgreich in Serie produzieren<br />
zu können, müssen Hersteller und<br />
Zulieferer Solarzellen und -module<br />
zunächst testen. Im Pho<strong>to</strong>voltaik-<br />
Testlabor „solab“ des ZSW-Fachgebiets<br />
„Module Systeme Anwendungen“,<br />
werden die Produkte<br />
unterschiedlichsten klimatischen<br />
Bedingungen ausgesetzt und dabei<br />
deren Funktion, Stabilität und Lebensdauer<br />
überprüft. So erlangen<br />
Forschung und Industrie präzise,<br />
Mai 2014<br />
334 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) | IM PROFIL |<br />
verlässliche Daten zu Eigenschaften<br />
und Qualität von Solarmodulen. Ergänzt<br />
werden die so gewonnenen<br />
Erkenntnisse durch das Solar-Testfeld<br />
am ZSW-Standort Widderstall-<br />
Merklingen auf der Schwäbischen<br />
Alb. Dort, auf einem der größten<br />
Testfelder Europas, erfolgen die<br />
Langzeittests – im Freien, unter<br />
ganz realen Bedingungen. Ganz nebenbei<br />
erzeugt das ZSW dabei umweltfreundlichen<br />
Strom und speist<br />
diesen ins Netz ein. Ein weiteres<br />
Testfeld betreibt das Institut im spanischen<br />
Girona.<br />
Innovationen für Mobilität<br />
von morgen<br />
Umweltfreundliche, ressourcenschonende<br />
Mobilität ist das Thema<br />
am Standort Ulm. Dort arbeiten die<br />
ZSW-Forscher auf dem Gebiet<br />
„Elektrochemische Energiewandlung<br />
und Energiespeicherung“ und<br />
entwickeln Batterien sowie Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />
für Au<strong>to</strong>s aber auch für<br />
stationäre Speicher. Im Labor für<br />
Batterietechnologie „eLaB“ werden<br />
Batterien umfangreichen Tests unterzogen.<br />
Mit seinen Testmöglichkeiten<br />
und Innovationen zählt das<br />
ZSW Ulm zu den international führenden<br />
Instituten auf diesem Gebiet.<br />
Dazu wird auch eine neue Forschungsproduktionsanlage<br />
beitragen.<br />
An dieser Anlage werden nach<br />
der Fertigstellung im kommenden<br />
Jahr ZSW-Wissenschaftler mit führenden<br />
deutschen Industrieunternehmen<br />
seriennahe Herstellungsverfahren<br />
und neue Materialien für<br />
standardisierte prismatische Lithiumakkus<br />
entwickeln.<br />
Beratung der Politik<br />
Das ZSW-Fachgebiet „Systemanalyse“<br />
unterstützt die Entscheidungsträger<br />
auf Landes- und Bundesebene<br />
mit Berechnungen, Gutachten<br />
und Analysen. Diese Arbeit trägt<br />
dazu bei, dass Förderrichtlinien und<br />
Verordnungen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
oder das badenwürttembergische<br />
Klimaschutzgesetz<br />
entwickelt werden können. Das<br />
ZSW koordiniert darüber hinaus die<br />
Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien<br />
Statistik (AGEE Stat), die im Auftrag<br />
des Bundesumweltministeriums<br />
den Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien in Deutschland bilanziert<br />
und fortlaufend Statistiken aktualisiert.<br />
Der geschäftsführende ZSW-<br />
Vorstand Prof. Frithjof Staiß ist zudem<br />
Mitglied in der vierköpfigen<br />
Energiewende-Kommission der<br />
Bundesregierung.<br />
Dienstleistungen<br />
Kernkompetenz des ZSW ist die Forschung<br />
und Entwicklung im Bereich<br />
der regenerativen Energiequellen<br />
und der Energiespeicher bzw. Energiewandler<br />
für und gemeinsam mit<br />
Kunden. Auf diesen Gebieten bietet<br />
das Institut auch eigene Produkte<br />
und Dienstleistungen an:<br />
••<br />
Analytik:<br />
Oberflächen, dünne Schichten,<br />
Pulver, <strong>Gas</strong>e, thermische Prozesse<br />
••<br />
Modellierung:<br />
Brenns<strong>to</strong>ffzellen, Batterien,<br />
Energiesysteme<br />
••<br />
Produktentwicklung/Produkte:<br />
Materialanpassung und Produk<strong>to</strong>ptimierung,<br />
Pho<strong>to</strong>voltaik-<br />
Nachführsysteme und -Konzentra<strong>to</strong>ren,<br />
UV-Spektroradiometer,<br />
System- und Verfahrenstechnik,<br />
Treibs<strong>to</strong>ffsynthese, Wassers<strong>to</strong>fferzeugung,<br />
Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />
••<br />
Tests:<br />
Solarmodule, Outdoor-Langzeittests,<br />
Batterien, Elektrolyseure,<br />
Reformer/<strong>Gas</strong>reinigung, Brenns<strong>to</strong>ffzellen,<br />
Fehleranalysen<br />
••<br />
Beratung:<br />
Marktanalysen, Machbarkeitsstudien,<br />
Due Diligence Reports,<br />
Planung, Moni<strong>to</strong>ring, Politikberatung,<br />
Energiestatistik<br />
Kontakt<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung<br />
Baden-Württemberg (ZSW),<br />
Industriestr. 6,<br />
70565 Stuttgart,<br />
Tel. (0711) 78 70-0,<br />
Fax: +49 (0)711 78 70-100,<br />
E-Mail: info@zsw-bw.de,<br />
www.zsw-bw.de<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />
In der Ausgabe 5/2014 lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />
Stachowski<br />
Huber u.a.<br />
Knubbe u.a.<br />
Rödel u.a.<br />
Erhalt, Ersatz und Stilllegung der Abwasserinfrastrukturanlagen bei der Erstellung<br />
des ABK unter wirtschaftlichen Aspekten<br />
Ein neues Laborverfahren zur Ermittlung von Standzeiten dezentraler Anlagen zur<br />
Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen<br />
Energieeffizienter Betrieb von Abwasserfördersystemen<br />
Technologien für die Elimination anthropogener Spurens<strong>to</strong>ffe auf kommunalen<br />
Kläranlagen – Strategie für Bayern<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 335
| AUS DER PRAXIS<br />
|<br />
Prozessmesstechnik sichert au<strong>to</strong>matischen Betrieb<br />
in der Biogasproduktion<br />
Moderne Biogasanlagen haben längst den Bereich der Nischentechnik verlassen und sind zu hocheffizienten<br />
Produzenten eines edlen Energieträgers geworden: Biomethan. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch<br />
politische Rahmenbedingungen, steigende Energiepreise sowie neue Geschäftsmodelle landwirtschaftlicher<br />
Großbetriebe. Dazu hat technologisch in den letzten 10 Jahren eine rasante Entwicklung stattgefunden. Auch<br />
die Energiewende hat dazu beigetragen, diesen Prozess zu beschleunigen.<br />
Die EnviTec AG hat am Standort<br />
Köckte im Altmarkkreis Salzwedel<br />
(Sachsen-Anhalt) eine solche<br />
Anlage mit einer Leistung von<br />
1,8 MW el errichtet und in Betrieb<br />
genommen. Damit gehört diese Anlage<br />
zu den leistungsstärksten in<br />
Deutschland. Der Standort wurde<br />
ausgewählt aufgrund der hervorragenden<br />
Gärgutversorgung sowie<br />
der in unmittelbarer Nähe verlaufenden<br />
<strong>Erdgas</strong>pipeline, in die das<br />
erzeugte Biomethan eingespeist<br />
wird. Die einzelnen Prozessschritte<br />
der Biogasproduktion sind mit einer<br />
Vielzahl von Sensoren für Füllstand,<br />
Grenzstand, Druck, Durchfluss und<br />
Temperatur ausgestattet. Der vorliegende<br />
Beitrag beschreibt den verfahrenstechnischen<br />
Ablauf und die<br />
Funktion der Sensoren.<br />
Bild 1. Druckmessumformer VEGABAR 52 im S<strong>to</strong>ffstrom vom Zerkleinerer<br />
zum Fermenter.<br />
Anmischung<br />
Das Gärgut besteht aus Maissilage<br />
(Biogasertrag ca. 200 m 3 /t), einem<br />
Bild 2. Kapazitiver Grenzschalter VEGACAP 64 als<br />
Unterfüllwächter am Rezirkulationsschacht.<br />
nachwachsenden Rohs<strong>to</strong>ff aus der<br />
Landwirtschaft sowie Gülle (Biogasertrag<br />
ca. 20 m 3 /t) von einem angrenzenden<br />
Schweinemastbetrieb.<br />
Per Radlader wird die Maissilage in<br />
den Annahmebunker transportiert.<br />
Von dort gelangt sie über Schubböden<br />
und Förderschnecken in den<br />
Anmischbehälter. Hier wird sie mit<br />
der separat zugeführten Gülle in einem<br />
definierten Verhältnis chargenweise<br />
durch ein Rührwerk gemischt.<br />
Danach wird die Mischung über<br />
einen Zerkleinerer mit einem Druck<br />
von ca. 2 bar in den Fermenter gepumpt<br />
Ein Druckmessumformer VE-<br />
GABAR 52 erfasst diesen Druck und<br />
stellt damit die optimale Versorgung<br />
des Fermenters sicher. Er hat<br />
eine robuste Keramikmembran, die<br />
dauerhaft beständig gegen mitgeführte<br />
S<strong>to</strong>ffe wie Steine und Sand<br />
ist.<br />
Fermentierung<br />
Die Fermenter sind große, bis zu<br />
5000 m 3 fassende Behälter. Hier findet<br />
unter Luftabschluss die Vergärung<br />
durch Bakterien im sogenannten<br />
mesophilen Bereich von 35–<br />
38 °C statt. Die durchschnittliche<br />
Verweildauer des Gärgutes beträgt<br />
60–70 Tage. In dieser Zeit werden<br />
die organischen S<strong>to</strong>ffe in Biogas<br />
umgewandelt, das sich unter dem<br />
flexiblen Kunsts<strong>to</strong>ffdach sammelt.<br />
Für einen optimalen Prozess müssen<br />
bestimmte Rahmenbedingungen<br />
eingehalten werden. So muss<br />
der Füllstand konstant gehalten, eine<br />
Unterfüllung sowie Schaumbildung<br />
verhindert werden. Ein Hängedruckmessumformer<br />
VEGABAR 66<br />
in Rohrausführung erfasst den Füllstand<br />
und regelt so die Zufuhr aus<br />
dem Anmischbehälter und die Abfuhr<br />
zum Gärrestespeicher und zur<br />
Mai 2014<br />
336 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| AUS DER PRAXIS |<br />
Rezirkulation. Anhaftungsneutrale<br />
kapazitive Grenzschalter VEGACAP<br />
64 überwachen den oberen Bereich<br />
des Fermenters auf Unterfüllung<br />
bzw. Schaumbildung sowie die Rezirkulation<br />
auf Unterfüllung.<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
Die Aufbereitung des Biogases zur<br />
Einspeisung in die <strong>Erdgas</strong>pipeline<br />
erfolgt in den vier Schritten Entschweflung,<br />
Trocknung, Trennung<br />
sowie Konditionierung.<br />
Zur Trennung in Methan und<br />
Kohlendioxid wird das patentierte<br />
EnviThan-Verfahren angewandt. Ein<br />
Kompressor verdichtet zunächst<br />
das entfeuchtete Rohgas aus dem<br />
Fermenter auf ca. 10 bar. Die zuverlässige<br />
Funktion des <strong>Gas</strong>verdichters<br />
ist entscheidend für sicheren und<br />
kontinuierlichen Betrieb der gesamten<br />
Anlage. Deshalb dient ein<br />
Druckmessumformer VEGABAR 52<br />
zur SIL2-fähige Über- und Unterdruckabsicherung<br />
im Eingangssammelrohr<br />
vor dem Verdichter.<br />
Bei einer festgestellten Grenzwertverletzung<br />
schaltet das Auswertgerät<br />
VEGAMET 391 die gesamte<br />
Aufbereitungsanlage sicherheitsgerichtet<br />
ab.<br />
Das so verdichtete <strong>Gas</strong> wird<br />
durch spezielle Kunsts<strong>to</strong>ff-Membranmodule<br />
gedrückt, die aus mehreren<br />
tausend Hohlfasern - in einem<br />
Edelstahlrohr gebündelt – bestehen.<br />
Die kleineren CO 2 -Moleküle sowie<br />
der Wasserdampf können die<br />
Mikroporen der Membran schneller<br />
durchwandern, während sich das<br />
wertvolle Methan an der Hochdruckseite<br />
der Membran sammelt.<br />
Entscheidend für die Funktion dieser<br />
Membran und die Ausbeute an<br />
hochreinem Methangas ist der richtige<br />
Druck. Er wird durch einen Prozessdruckmessumformer<br />
VEGABAR<br />
14 erfasst und über eine stromschleifengespeiste<br />
Anzeige VEGA-<br />
DIS 11 angezeigt.<br />
Durch die Verdichtung auf 10 bar<br />
kann das aufbereitete Biogas direkt<br />
ins öffentliche Netz eingespeist<br />
werden. Eine aufwändige Nachverdichtung<br />
wie bei anderen marktüblichen<br />
Trennverfahren ist bei dieser<br />
Technik nicht erforderlich.<br />
Im darauf folgenden Stufen des<br />
Aufbereitungsprozesses muss der<br />
Volumenstrom des <strong>Gas</strong>es im Bereich<br />
von 100 bis 300 m 3 /h bedarfsgerecht<br />
geregelt werden. Die hierzu<br />
erforderliche präzise und gleichzeitig<br />
wirtschaftliche Messung wird<br />
über einen Differenzdruck-Messumformer<br />
VEGADIF 65 mit Messblende<br />
realisiert.<br />
An einer weiteren Stelle in der<br />
Aufbereitung wird der VEGADIF 65<br />
zur Überwachung eines Feinfilters<br />
eingesetzt.<br />
Fazit<br />
Stand früher die direkte Nutzung<br />
des erzeugten Biogases vor Ort in<br />
einem Blockheizkraftwerk im Vordergrund,<br />
sind zunehmend Anlagen<br />
in Betrieb, die nach entsprechender<br />
Aufbereitung, Analyse und<br />
Druckerhöhung hochreines Biomethan<br />
direkt in <strong>Erdgas</strong>pipelines<br />
einspeisen. Die eingesetzte Verfahrenstechnik<br />
muss keinen Vergleich<br />
mit der in der chemischen Industrie<br />
scheuen. Das gleiche gilt auch für<br />
die Mess- und Au<strong>to</strong>matisierungstechnik.<br />
Au<strong>to</strong>r:<br />
Dipl.-Ing. Christian Langensiepen,<br />
Produktmanagement,<br />
VEGA Grieshaber KG,<br />
D-77761 Schiltach<br />
Kontakt:<br />
VEGA Grieshaber KG,<br />
Birgit Wolber,<br />
Tel. (07836) 50-415,<br />
E-Mail b.wolber@vega.com<br />
www.vega.com<br />
Bild 3. Filtermodule machen aus Rohbiogas ein<br />
hochreines Bioerdgas mit 97 % Methananteil.<br />
Bild 4. Volumenstrommessung mit Überdruckerfassung<br />
innerhalb des Aufbereitungsprozesses.<br />
Bild 5. Feinfilterüberwachung.<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 337
| TECHNIK AKTUELL<br />
|<br />
Kompaktes BHKW-Modul der 500 kW-Klasse<br />
Auf der diesjährigen Hannover<br />
Messe stellt SOKRATHERM erstmals<br />
das neuentwickelte BHKW-<br />
Kompaktmodul GG 530 aus. Dieser<br />
seit Anfang des Jahres serienmäßig<br />
verfügbare BHKW-Typ ist mit seinen<br />
geringen Abmessungen das kompakteste<br />
Blockheizkraftwerk der<br />
500-kW-Klasse.<br />
Das BHKW-Kompaktmodul wird<br />
nach einem Werksprobelauf als<br />
Das BHKW-Kompaktmodul GG 530 im Energiebunker<br />
Hamburg ist eines von über 1200 weltweit gelieferten<br />
SOKRATHERM Blockheizkraftwerken.<br />
komplette Einheit in einem Schalldämmgehäuse<br />
mit integriertem<br />
Schaltschrank geliefert. Dadurch<br />
kann es in wenigen Tagen beim<br />
Kunden angeschlossen und in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Der elektrische Wirkungsgrad<br />
liegt mit 40 % etwa auf dem Niveau<br />
von modernen Großkraftwerken.<br />
Da mit dem BHKW jedoch auch die<br />
Wärme genutzt werden kann, die<br />
bei Großkraftwerken ungenutzt<br />
über Kühltürme an die Umwelt abgeführt<br />
wird, steigt der Gesamtwirkungsgrad<br />
auf 89 %. Im Vergleich<br />
zur bisherigen Stromerzeugung in<br />
Großkraftwerken und Wärmeerzeugung<br />
in herkömmlichen Heizkesseln<br />
kann durch dezentrale Blockheizkraftwerke<br />
ca. 30 % Primärenergie<br />
und bis zu 60 % CO 2 gespart<br />
werden.<br />
Zu den weltweit über 1200 Projekten<br />
mit SOKRATHERM Blockheizkraftwerken<br />
im Leistungsbereich 50<br />
bis 500 kW zählt unter anderem der<br />
Energiebunker in Hamburg, in dem<br />
ein mit Bio-<strong>Erdgas</strong> betriebenes<br />
BHKW-Kompaktmodul GG 530 die<br />
angrenzende Siedlung umweltschonend<br />
mit Strom und Wärme<br />
versorgt.<br />
Mit Hilfe einer internetbasierten<br />
iPC-Regelung ist jederzeit über eine<br />
gesicherte Internetverbindung per<br />
PC, Lap<strong>to</strong>p oder <strong>Smart</strong>phone ein<br />
Online-Einblick in alle wichtigen Betriebsdaten<br />
möglich. Darüber hinaus<br />
können die Blockheizkraftwerke<br />
vom Betreiber aus der Ferne gesteuert<br />
und über eine normierte<br />
Schnittstelle in virtuelle Kraftwerke<br />
eingebunden werden.<br />
Kontakt:<br />
SOKRATHERM GmbH Energie- und Wärmetechnik,<br />
Dipl.-Kfm. Wilhelm Meinhold,<br />
Tel. (05221) 96210,<br />
E-Mail: w.meinhold@sokratherm.de,<br />
www.sokratherm.de<br />
Remote Speaker Ex-RSM Aurelis BT für kabellose<br />
Kommunikation im Ex-Bereich<br />
ecom instruments, internationaler<br />
Lösungsanbieter von mobilen<br />
Geräten zum Einsatz in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen, ermöglicht<br />
erstmals die schnurlose<br />
Verwendung eines Blue<strong>to</strong>oth Freisprechhandgerätes<br />
in den Ex-Zonen<br />
1 und 2, mit der eigensicheren Lautsprecher-Mikrofon-Kombination<br />
Ex-<br />
RSM Aurelis BT. Das Aurelis BT bietet<br />
in Kombination mit Blue<strong>to</strong>oth fähigen<br />
mobilen Endgeräten völlig<br />
neue Einsatzmöglichkeiten und erleichtert<br />
die Arbeit in extremen Situationen.<br />
Für alle Tätigkeiten bei denen Arbeiter<br />
und Techniker beide Hände<br />
freihaben und gleichzeitig kommunizieren<br />
müssen, ist die Lautsprecher-Mikrofon-Kombination<br />
die adäquate<br />
Lösung. Im Gegensatz zu<br />
einem Headset schränkt die Freisprecheinrichtung<br />
weder das Sichtfeld,<br />
noch die Beweglichkeit des<br />
Arbeiters ein. Durch die hohe Mikrofon-<br />
und Lautsprecherqualität gewährleistet<br />
das Aurelis BT einwandfreie<br />
Verständigung selbst in besonders<br />
lauten Umgebungen.<br />
Zusätzlich ist das Gerät auch mit diversen<br />
Headsets – mit und ohne<br />
Gehörschutz – kompatibel und erweiterbar.<br />
Kontakt:<br />
ecom instruments GmbH,<br />
Christian Uhl,<br />
Tel. (062 94) 42 24-0,<br />
E-Mail: christian.uhl@ecom-ex.com,<br />
www.ecom-ex.com<br />
Mai 2014<br />
338 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| TECHNIK AKTUELL |<br />
Domdruckregler für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />
Witt liefert erstmals ein auch<br />
nachrüstbares Modul für<br />
Domdruckregler (Domdruckminderer),<br />
mit dem sich der Arbeitsdruck<br />
aus der Ferne elektrisch steuern lässt.<br />
Der Vorteil: Selbst komplexe Produktionsprozesse<br />
können exakt und optimal<br />
kontrolliert werden, weil der<br />
erforderliche <strong>Gas</strong>druck jeder Prozessstufe<br />
au<strong>to</strong>matisch übermittelt<br />
und vom Regler eingestellt wird.<br />
Geregelt wird dies durch speicherprogrammierbare<br />
Steuerungen<br />
(SPS). Die digitalen Controller steuern<br />
das elektrische Proportionalventil<br />
entweder über die Stromstärke<br />
(Ampere) oder die Stromspannung<br />
(Volt). Weil Drucktransmitter<br />
den Hinterdruck erfassen und überwachen,<br />
können Sollwertabweichungen<br />
erkannt und vom System<br />
selbsttätig kompensiert werden.<br />
Der große Einstellbereich des Arbeitsdrucks<br />
liege im Bereich von 0,5<br />
bis 30 bar, teilt Witt mit. Derzeit üblich<br />
sei das mechanische Einstellen<br />
des Arbeitsdrucks von Hand – ein<br />
bewährtes, aber im Vergleich zur<br />
elektrischen Variante eher aufwändiges<br />
und bisweilen ungenaues<br />
Verfahren. Die elektrische<br />
Steuerung mit der SPS-Regelau<strong>to</strong>matik<br />
stelle überdies einen<br />
Beitrag zur Kosteneinsparung<br />
dar, weil die exakte<br />
Druckregelung ein Abblasen<br />
teuren <strong>Gas</strong>es oder Prozessunterbrechungen<br />
verhindere.<br />
Kontakt:<br />
WITT-<strong>Gas</strong>etechnik GmbH & Co. KG,<br />
Herr Sebastian Lehmann,<br />
Tel. (02302) 89010, www.wittgas.com<br />
Mit elektrisch gesteuerten Domdruckreglern von Witt<br />
lassen sich komplexe Produktionsprozesse vollau<strong>to</strong>matisch<br />
fahren. Fo<strong>to</strong>: Witt<br />
EU BC&E 2014<br />
22nd European Biomass<br />
Conference and Exhibition<br />
CCH - Congress Center<br />
Hamburg, Germany<br />
23 - 26 June 2014<br />
The leading international platform for dialogue between<br />
research, industry, policy and business of biomass<br />
Programme available online<br />
www.eubce.com<br />
European Biomass<br />
Industry Association<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 339
The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />
Dictionary<br />
Supply Infrastructure from A <strong>to</strong> Z<br />
The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary will be a standard work for all aspects of construction,<br />
operation and maintenance of gas grids.<br />
This dictionary is an entirely new designed reference book for both engineers with<br />
professional experience and students of supply engineering. The opus contains the world<br />
of supply infrastructure in a series of detailed professional articles dealing with main<br />
points like the following:<br />
• biogas • compressor stations • conditioning<br />
• corrosion protection • dispatching • gas properties<br />
• grid layout • LNG • odorization<br />
• metering • pressure regulation • safety devices<br />
• s<strong>to</strong>rages<br />
Edi<strong>to</strong>rs: K. Homann, R. Reimert, B. Klocke<br />
1 st edition 2013<br />
452 pages, 165 x 230 mm<br />
hardcover with interactive eBook (online readingaccess)<br />
ISBN: 978-3-8356-3214-1<br />
Price € 160,–<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
www.di-verlag.de<br />
Order now!<br />
KNOWLEDGE FOR THE<br />
FUTURE<br />
Order now by fax: +49 201 / 820 02-34 or send in a letter<br />
Deutscher Industrieverlag GmbH | Arnulfstr. 124 | 80636 München<br />
Yes, I place a firm order for the technical book. Please send<br />
— copies of the The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary<br />
1st edition 2013, plus ebook (ISBN: 978-3-8356-3214-1)<br />
at the price of € 160,- (plus postage and packing extra)<br />
Company/Institution<br />
First name, surname of recipient (department or person)<br />
Street/P.O. Box, No.<br />
Country, Postalcode, Town<br />
reply / Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
GERMANY<br />
Phone<br />
E-Mail<br />
Line of business<br />
Fax<br />
Please note: According <strong>to</strong> German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />
<strong>to</strong> Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 essen, Germany.<br />
In order <strong>to</strong> accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and s<strong>to</strong>red.<br />
It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />
this approval may be withdrawn at any time.<br />
Date, signature<br />
PATGED2013
| TECHNIK AKTUELL |<br />
Neue Schlauchgrößen erweitern Produktsortiment<br />
der Primus Line® Technologie<br />
Für den internationalen Markt<br />
und um individuelle Einsatzbedarfe<br />
der Auftraggeber bedienen zu<br />
können, erweitert die Rädlinger primus<br />
line GmbH nun ihre Produktpalette<br />
um zusätzliche Durchmessergrößen.<br />
Ab sofort wird der Primus<br />
Line Schlauch auch speziell für Wasser-,<br />
Öl- und <strong>Gas</strong>hochdruckleitungen<br />
mit einem Durchmesser von<br />
350 mm bzw. 450 mm produziert.<br />
Der Liner zum Einzug für Rohrleitungen<br />
DN 350 hat einen äußeren<br />
Durchmesser von 309 mm und<br />
einen entsprechenden inneren<br />
Durchmesser von 297 mm. Er ist für<br />
einen Betriebsdruck von bis zu<br />
21 bar beim Transport des Mediums<br />
Wasser bzw. von bis zu 13 bar für<br />
den Transport von <strong>Gas</strong> und Öl geeignet.<br />
Über einen Außendurchmesser<br />
von 402 mm und einen Innendurchmesser<br />
von 390 mm verfügt<br />
der passende Primus Line<br />
Schlauch für Hochdruckleitungen<br />
DN 450. Im Bereich Wasser liegt der<br />
maximale Betriebsdruck bei 16 bar,<br />
in den Bereichen Öl und <strong>Gas</strong> bei<br />
10 bar. Außerdem erarbeitete die<br />
Rädlinger primus line GmbH in den<br />
letzten Monaten kundenspezifische<br />
Sonderlösungen, wie z.B. einen Primus<br />
Line Schlauch mit einem Außendurchmesser<br />
von 150 mm und<br />
einem inneren Durchmesser von<br />
137 mm. Der Liner wird zum Transport<br />
von Wasser eingesetzt und<br />
kann einem Betriebsdruck von<br />
47 bar standhalten. Verwendet wurde<br />
er zur Erneuerung eines Altrohrs<br />
mit einem Innendurchmesser von<br />
175 mm. Außerdem entwickelte das<br />
Team von Primus Line einen Sonderdurchmesser<br />
(SD) von 203 mm<br />
mit einem entsprechenden inneren<br />
Durchmesser von 191 mm. Er diente<br />
zur Sanierung einer Wasserleitung<br />
mit einem Innendurchmesser von<br />
225 mm und eignet sich für einen<br />
Betriebsdruck von bis zu 35 bar.<br />
Die individuell passenden Lösungen<br />
gewährleisten größtmögliche<br />
Durchflussmengen.<br />
Kontakt:<br />
Rädlinger Primus Line GmbH,<br />
Stephanie Limbrunner,<br />
Tel. (09971) 4003 136,<br />
E-Mail: stephanie.limbrunner@raedlinger.<br />
com,<br />
www.primusline.com<br />
<strong>Gas</strong>-Brennwert-Wandkessel erhält vier Plus X Awards<br />
OERTLI hat sein Produktportfolio<br />
um den <strong>Gas</strong>-Brennwert-Wandkessel<br />
GMR 2025 Condens erweitert.GMR<br />
2025 Condens mit einem<br />
Leistungsbereich von 5,6-24 kW ist<br />
für die Beheizung von einem direkten<br />
Heizkreis und Warmwasser konzipiert.<br />
Der Wandkessel besitzt serienmäßig<br />
eine Hocheffizienz-Pumpe<br />
der Klasse A und wird mit einem<br />
Raumgerät geliefert, welches auf<br />
Wunsch auch per Funk kommunizieren<br />
kann.<br />
Durch die kompakte Modulbauweise<br />
besteht das Gerät aus sehr<br />
wenigen Komponenten, und wiegt<br />
ohne den serienmäßigen Montagerahmen,<br />
der das Ausdehnungsgefäß<br />
aufnimmt, nur ca. 18 kg (mit separat<br />
zu montierendem Rahmen<br />
nur ca. 23 kg). Dadurch ist die Montage<br />
durch eine Person problemlos<br />
möglich. Mit einer Breite von lediglich<br />
370 mm und einer Höhe von<br />
550 mm ist GMR 2025 Condens für<br />
die Sanierung und den Neubau gleichermaßen<br />
geeignet.<br />
Das Herzstück ist die Kompakt-<br />
Einheit, bestehend aus Brenner,<br />
<strong>Gas</strong>armatur, Gebläse, Venturi, Feuerungsau<strong>to</strong>mat<br />
und Mischkammer.<br />
Nach notwendigem Austausch einer<br />
defekten Komponente wird diese<br />
im Werk repariert und als regeneriertes<br />
Serviceteil in den Kreislauf<br />
zurückgeführt. Lediglich ein 30 mm<br />
Gabelschlüssel und ein Kreuzschlitz-<br />
Schraubendreher sind für die Arbeiten<br />
am Gerät notwendig.<br />
Kontakt:<br />
www.Oertli.de<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 341
| TECHNIK AKTUELL<br />
|<br />
Sicherheit für Rohrleitungen durch farbige<br />
Edelstahl-Markierungen<br />
Bei Betriebsdrücken über 0,5 bar<br />
sowie bei entzündlichen, ätzenden<br />
oder giftigen Medien ist die<br />
Überwachung von Rohrleitungen<br />
und Armaturen auch laut Druckgeräterichtlinie<br />
und Betriebssicherheitsverordnung<br />
gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Eine sichtbare und<br />
dauerhafte Kennzeichnung der<br />
Rohrleitungen ist dabei eine wichtige<br />
Komponente. Neben Druck, Temperatur<br />
und Art des Durchflussmediums<br />
müssen besonders die entscheidenden<br />
Prüffristen jederzeit<br />
klar und schnell zu erfassen sein.<br />
Gerade Unternehmen mit mehreren<br />
Standorten profitieren von einer<br />
einheitlichen Kennzeichnung. Die<br />
Edelstahlbänder mit wärmestabilem<br />
PPA-Kunsts<strong>to</strong>ff farbig beschichtet<br />
von Bormann & Neupert können<br />
aufgrund ihrer hohen Zugfestigkeit<br />
mehrere Rohrleitungen bündeln.<br />
Material und Beschichtung sind<br />
langfristig korrosions- und<br />
witterungsbeständig, halogenfrei und<br />
schwer entflammbar – zudem robust<br />
bei mechanischer Beanspruchung.<br />
Zum Anbringen werden spezielle<br />
Handzangen empfohlen. Sie spannen,<br />
verschließen und schneiden<br />
das Band in nur einem Arbeitsschritt.<br />
Dabei legt sich das Band eng<br />
um alle Arten von Leitungen, ohne<br />
diese zu beschädigen. Auch der<br />
patentierte besonders flache Verschluss<br />
der Bänder verhindert Beschädigungen.<br />
Die Edelstahlbänder<br />
eignen sich in Standardausführung<br />
zur Kennzeichnung von Rohrleitungen<br />
mit Durchmessern bis zu<br />
drei Metern. Für weitere Daten, die<br />
zusätzlich zur Farbcodierung angebracht<br />
werden sollen, lassen sich<br />
die Bänder mit Edelstahlschildern<br />
kombinieren. Diese stehen in passenden<br />
Abmessungen zur Verfügung und<br />
werden wahlweise per Nadeldrucker,<br />
Laser oder Prägung beschriftet.<br />
Kontakt:<br />
Bormann & Neupert GmbH & Co.KG,<br />
Tel. (0 211) 93055 0,<br />
E-Mail: info@bormann-neupert.de,<br />
www.bormann-neupert.de<br />
Kalkulationssoftware unterstützt Integrationsprozess<br />
dezentraler Anlagen<br />
ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH (ECG)<br />
hat mit <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions<br />
ein neuartiges Lösungsverfahren<br />
konzipiert, um Energieversorger bei<br />
der Integration dezentraler Anlagen<br />
in ihr Portfolio nachhaltig zu unterstützen.<br />
Zu Beginn jedes Integrationsprozesses<br />
wird die Errichtung einer<br />
neuen Anlage explizit geplant.<br />
Mittels der ECG-Kalkulationssoftware<br />
können eine Vielzahl von Parameter<br />
berücksichtigt und die Rentabilität<br />
der Anlagen ermittelt werden. Des<br />
Weiteren können damit interaktive<br />
Risiko- und Sensitivitätsanalysen<br />
durchgeführt werden, um die Belastbarkeit<br />
des Investitionsvorhabens<br />
abzuschätzen. Um anlagespezifische<br />
Stamm- und Bewegungsdaten benutzerfreundlich<br />
und zentral abzulegen<br />
hat ECG ein Anlagenbuch<br />
entwickelt. Es verwaltet sowohl technische<br />
als auch kommerzielle Daten<br />
des Erzeugungsparks. Gleichzeitig<br />
dient es als Datendrehscheibe, um<br />
Daten zu importieren und diese an<br />
andere Systeme zu exportieren. Auf<br />
dieser Grundlage werden in dem<br />
Moni<strong>to</strong>ring -Cockpit von ECG Zustandsinformationen<br />
und Messwerte<br />
von Anlagen, Anlagengruppen als<br />
auch vom gesamten Anlagenbestand<br />
angezeigt. Auf Basis anlagespezifischer<br />
Daten, Markt- und Prognosedaten<br />
werden kundenspezifische<br />
Informationen generiert und<br />
in graphischen Anwendungen (Widgets)<br />
transparent visualisiert. Verfügen<br />
dezentrale Anlagen über ein<br />
Kommunikations- und Steuerungsmodul,<br />
ist die leittechnische Einbindung<br />
in ein zentrales Steuerungs-<br />
Cockpit eines virtuellen Kraft werkes<br />
möglich. Mittels energetischer Optimierung<br />
unter Berücksichtigung aller<br />
anlage spezifischen Daten sowie<br />
Erzeugungs-, Verbrauchs- und<br />
Marktprognosen, werden kostenminimale<br />
Anlagenfahrpläne und das<br />
dazugehörige Vermarktungsregime<br />
erstellt. Die Steuerbarkeit von Anlagen<br />
bietet Energieversorgern nicht<br />
nur die Möglichkeit, komfortabel<br />
neue Vermarktungswege zu erschließen,<br />
sondern auch prozesssicher<br />
Lastverschiebungen im Verbund zu<br />
koordinieren und netzstabilisierende<br />
Aufgaben wahrzunehmen.<br />
Kontakt:<br />
ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH,<br />
Tel. (0341) 443-1744, E-Mail:<br />
kontakt@ecg-leipzig.de, www.ecg-leipzig.de<br />
Mai 2014<br />
342 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| REGELWERK |<br />
Regelwerk <strong>Gas</strong> / Wasser<br />
Erscheinung des Gelbdruckes GW 350 „Schweißverbindungen an Rohrleitungen aus<br />
Stahl in der <strong>Gas</strong>- und Wasserversorgung“<br />
Die Einspruchsfrist endet am<br />
31.8.2014<br />
Im Zuge der Überarbeitung der<br />
Basisnorm DIN EN 12732 „<strong>Gas</strong>infrastruktur<br />
– Schweißen von Rohrleitungen<br />
aus Stahl – Funktionale Anforderungen“<br />
wurde auch das DVGW-<br />
Arbeitsblatt GW 350 einer grundlegenden<br />
Durchsicht unterzogen.<br />
Die daraus resultierenden Änderungen<br />
beinhalten neben einer<br />
redaktionellen Überarbeitung auch<br />
die Anpassung der Referenznormen<br />
sowie die Integration der Qualitätsanforderungsstufe<br />
A in B.<br />
Auf Grundlage der DIN EN 12732<br />
wurde der Prüfumfang für Rundnähte<br />
an Leitungen der Qualitätsanforderungsstufe<br />
D (MOP > 16 bar)<br />
auf 100 % erhöht.<br />
Im Sinne einer besseren Anwendbarkeit<br />
wurde letztendlich die<br />
Struktur des Arbeitsblattes umfassend<br />
überarbeitet.<br />
Die Fertigstellung des Entwurfes<br />
und die Freigabe zur Veröffentlichung<br />
als Gelbdruck durch das TK<br />
„Werks<strong>to</strong>ffe und Schweißtechnik“<br />
erfolgte im März 2014.<br />
Preis:<br />
€ 39,37 + MwSt. und Versandkosten für<br />
DVGW-Mitglieder und € 52,49 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
<br />
Agnes Schwigon,<br />
<br />
Bereich <strong>Gas</strong>versorgung<br />
Prüfgrundlage GW 335-B4 „Metallene Verbinder für Kunsts<strong>to</strong>ffrohrsysteme in der<br />
Wasserverteilung“ als Weißdruck erschienen<br />
Die Prüfgrundlage GW 335-B4 gilt<br />
für metallene Formstücke mit mechanischen<br />
oder Steckmuffenverbindungen<br />
(auch Werks<strong>to</strong>ffübergangsverbinder)<br />
für Polyethylenrohre<br />
(SDR 11, SDR 17) gemäß<br />
DVGW GW 335-A2 (A), GW 335-A3<br />
(A) und DVGW VP 640 sowie PVC-<br />
Rohre gemäß DVGW GW 335-A1 (A)<br />
und DVGW VP 654 (PVC-O) für die<br />
Wasserverteilung nach DVGW W<br />
400-1 (A) bis 16 bar und bis Außendurchmesser<br />
d ≤ 160 mm.<br />
Diese Prüfgrundlage wurde vom<br />
Projektkreis „Metallische Werks<strong>to</strong>ffe<br />
in Wasserversorgungssystemen“ im<br />
Technischen Komitee „Bauteile Wasserversorgungssysteme“<br />
erarbeitet.<br />
Sie kann als Grundlage für die Zertifizierung<br />
von metallenen Verbindern<br />
für die Wasserverteilung herangezogen<br />
werden.<br />
GW 335-B4 basiert auf den Anforderungen<br />
und Prüfungen von<br />
DIN EN 12842, wobei bei der Erarbeitung<br />
ebenfalls darauf geachtet<br />
wurde, dass die Anforderungen der<br />
DIN 8076 und ISO 14236 nicht unterschritten<br />
wurden.<br />
Diese Prüfgrundlage ersetzt teilweise<br />
(wasserseitig) die DVGW-Prüfgrundlage<br />
VP 600.<br />
Preis:<br />
€ 17,61 + MwSt. und Versand kosten für<br />
DVGW-Mitglieder und € 23,49 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Regelwerk <strong>Gas</strong><br />
Korrekturblatt zu DVGW G 5600-1 (P), Ok<strong>to</strong>ber 2013 „Werks<strong>to</strong>ffübergangsverbinder<br />
aus Metall für <strong>Gas</strong>rohrleitungen aus Polyethylen“ Anforderungen und Prüfungen<br />
Erst während der Praxis zeigt sich<br />
die gänzliche Anwendbarkeit eines<br />
Regelwerkes. So wurde ersichtlich,<br />
dass bei der Durchführung<br />
der Prüfungen laut Tabelle 1 der<br />
DVGW-Prüfgrundlage G 5600-1, die<br />
gewählte Reihenfolge nicht praxistauglich<br />
war und die Tabelle dahingehend<br />
überarbeitet werden<br />
musste. Bei der Prüfung der Ausreißsicherheit<br />
(4.8) wurde diese, wegen<br />
der in der Praxis nicht auftretenden<br />
hohen Kräfte, auf<br />
Werks<strong>to</strong>ffübergangsverbinder mit<br />
PE-Rohraußendurchmesser d ≤ 63<br />
mm beschränkt. Mehrere Formulierungen<br />
wurden ebenfalls überarbeitet.<br />
Preis:<br />
kostenlos<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 343
| TERMINE<br />
|<br />
##<br />
Pipeline Technology Conference<br />
12.–14.5.2014, Berlin<br />
www.pipeline-conference.com<br />
##<br />
Branchentreffen <strong>Erdgas</strong>mobilität<br />
15.5.2014, Berlin<br />
www.erdgas-mobil.de<br />
##<br />
Neuerungen zum Explosionsschutz für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />
4.6.2014, Düsseldorf<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
4.6.2014, Leverkusen<br />
www.meorge.de<br />
##<br />
Biogas-Workshop<br />
5.–6.6.2014, Augsburg<br />
DVGW-Forschungsstelle am EBI in Karlsruhe, Frau Klesse, Tel. 0049 (0) 721 96402-20,<br />
E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />
##<br />
<strong>gwf</strong> und figawa – 7. Fachkongress smart energy 2.0<br />
17.–18.6.2014, Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de<br />
##<br />
22. Europäische Biomasse Konferenz und Ausstellung<br />
23.–26.6.2014, Hamburg<br />
www.eubce.com<br />
##<br />
Planung, Neuerung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />
25.–26.6.2014,<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />
2.7.2014, Bonn<br />
DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
##<br />
8. Praxistag Korrosionsschutz<br />
2.7.2014, Gelsenkirchen<br />
www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />
##<br />
Blitzschutzsysteme für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen<br />
11.9.2014, Bad Kissingen, Hannover<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
17.9.2014, Ludwigshafen<br />
www.meorge.de<br />
##<br />
gat/wat 2014<br />
29.9.–1.10.2014, Karlsruhe<br />
DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
# # MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
5.11.2014, Bochum<br />
www.meorge.de<br />
Mai 2014<br />
344 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
MT-Energie GmbH | FIRMENPORTRÄT |<br />
MT-Energie GmbH<br />
Biogasanlage und <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage am Standort der MT-Gruppe in Zeven.<br />
Firmenname/Ort:<br />
Geschäftsführung:<br />
Geschichte:<br />
Beteiligungen:<br />
Kooperation(en):<br />
Mitarbeiterzahl: 500<br />
Exportquote: 50 %<br />
Produktspektrum:<br />
MT-Energie GmbH / Zeven<br />
Markus Niedermayer (CEO), Dr. Karsten<br />
Wünsche (COO), Sören Schleider (CFO)<br />
Firmengründer Chris<strong>to</strong>ph Martens zählt zu<br />
den „Urgesteinen“ der Biogasbranche. 1995<br />
gründete er das Ingenieurbüro IDEA, aus<br />
dem im Jahr 2001 die MT-Energie GmbH<br />
hervorging. Bis heute hat das Unternehmen<br />
ca. 600 Biogasprojekte realisiert, davon<br />
rund 100 in internationalen Märkten.<br />
Über die Tochtergesellschaft MT-BioMethan<br />
kann MT-Energie das komplette Spektrum<br />
der <strong>Gas</strong>aufbereitungs- und Einspeisetechnologie<br />
anbieten. Zudem gibt es eine Beteiligung<br />
an der Firma ETOGAS, einem Spezialisten<br />
für das <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Verfahren.<br />
Mit der Firma Big Dutchman gibt es eine internationale<br />
Vertriebskooperation. Big<br />
Dutchman gehört zu den weltweit führenden<br />
Anbietern von Fütterungsanlagen und<br />
Stalleinrichtungen.<br />
Als Hersteller von schlüsselfertigen Biogasanlagen<br />
aller Größenklassen bietet MT-<br />
Energie das komplette Spektrum der Biogastechnologie<br />
an. Dazu kommen diverse<br />
Komponenten wie Tragluftfolienabdeckungen,<br />
Eintragssysteme oder Rührwerkstechnik.<br />
Produktion:<br />
Diverse Biogaskomponenten werden selbst<br />
hergestellt bzw. von spezialisierten Firmen<br />
produziert. Dazu zählen beispielswese die<br />
Tragluftfolienabdeckungen, sämtliche Eintragssysteme<br />
oder auch kleine Teile wie<br />
Überdrucksicherungen.<br />
Wettbewerbsvorteile: MT-Energie legt größten Wert darauf, wirtschaftlich<br />
effiziente und qualitativ hochwerte<br />
Biogasprojekte zu realisieren. Das<br />
Unternehmen arbeitet permanent daran,<br />
die Biogastechnologie weiterzuentwickeln.<br />
Zertifizierung: Die MT-BioMethan GmbH wurde 2012<br />
durch ein Wiederholungsaudit des TÜV-<br />
Rheinland geprüft und nach ISO 9001 rezertifiziert.<br />
Darüber hinaus ist das Unternehmen<br />
ein qualifizierter Schweißfachbetrieb<br />
nach EN ISO 3834-3.<br />
Servicemöglichkeiten: Das Unternehmen legt größten Wert auf eine<br />
professionelle technische und prozessbiologische<br />
Betreuung der Biogasanlagen<br />
und bietet ein breit gefächertes Leistungsspektrum<br />
an.<br />
Internetadresse:<br />
Ansprechpartner<br />
www.mt-energie.com<br />
Hendrik Wilcke (Vertrieb Biogasanlagen<br />
Deutschland)<br />
Tel. 04281/98 45 0<br />
E-Mail: Hendrik.Wilcke@mt-energie.com<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 345
IMPRESSUM<br />
Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />
(figawa),<br />
des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />
der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />
dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />
Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Ot<strong>to</strong> Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />
Harald Schmid, WÄGA Wärme-<strong>Gas</strong>technik GmbH, Kassel<br />
Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />
Schriftleiter:<br />
Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON New Build & Technology GmbH, Essen<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />
Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH, Leipzig<br />
Torsten Frank, NetConnect Germany GmbH & Co. KG, Ratingen<br />
Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />
Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />
Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />
Dipl-Ing. Markus Last, Thüga AG, München<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />
Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />
Dipl.-Ing. Frank Rathlev, Thyssengas GmbH, Duisburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Metering GmbH, Mülheim<br />
Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Chefredakteur:<br />
Volker Trenkle, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-56, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-43, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: terplan@di-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Birgit Lenz, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-23, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />
Verlag:<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
Internet: http://www.di-verlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Spartenleiter: Stephan Schalm<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Mediaberatung:<br />
Helga Pelzer, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-77, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: pelzer@di-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-11, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: feil@di-verlag.de.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />
Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Print: 360,– €<br />
Por<strong>to</strong> Deutschland 30,– / Por<strong>to</strong> Ausland 35,– €<br />
ePaper: 360,– €<br />
Einzelheft Print: 39,– €<br />
Por<strong>to</strong> Deutschland 3,– € / Por<strong>to</strong> Ausland 3,50€<br />
Einzelheft ePaper: 39,– €<br />
Abo plus (Print und ePaper): 498,– €<br />
Por<strong>to</strong> Deutschland 30,– / Por<strong>to</strong> Ausland 35,– €<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Net<strong>to</strong>preise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />
Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />
Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 494<br />
leserservice@di-verlag.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />
unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
Mai 2014<br />
346 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Marktübersicht<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>speicher<br />
■■<br />
Handel und Informationstechnologie<br />
■■<br />
DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Ansprechpartner für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens:<br />
Helga Pelzer<br />
Telefon 089 2035366-77<br />
Telefax 089 2035366-99<br />
E-Mail: pelzer@di-verlag.de
2014<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
Marktübersicht<br />
Rohrdurchführungen<br />
Rohre und Rohrleitungszubehör<br />
Armaturen und Zubehör<br />
Armaturen<br />
Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />
ihr Kontakt:<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 089 2035366-77<br />
Fax 089 2035366-99<br />
pelzer@di-verlag.de<br />
Mai 2014<br />
348 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
2014<br />
Aktiver Korrosionsschutz<br />
Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
Passiver Korrosionsschutz<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 349
2014<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />
Marktübersicht<br />
Filtration<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
Odorierungskontrolle<br />
<strong>Gas</strong>geräte<br />
BHKW, KWK<br />
Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />
ihr Kontakt:<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 089 2035366-77<br />
Fax 089 2035366-99<br />
pelzer@di-verlag.de<br />
Mai 2014<br />
350 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
dvGw-zertifizierte unternehmen<br />
2014<br />
Rohrleitungsbau<br />
Filter<br />
Marktübersicht<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 351
A CLOSE-UP VIEW OF THE<br />
INTERNATIONAL GAS BUSINESS<br />
This magazine for smart gas technologies, infrastructure and utilisation<br />
features technical reports on the European natural gas industry as well as<br />
results of research programmes and innovative technologies. Find out more about<br />
markets, enterprises, associations and products of device manufacturers.<br />
Each edition is completed by interviews with major company leaders and<br />
interesting portraits of key players in the European business.<br />
READ MORE ABOUT<br />
<strong>Gas</strong> applications Grid infrastructure Measurement<br />
<strong>Gas</strong> quality issues Pipeline construction Regulation<br />
Biogas injection Corrosion protection <strong>Smart</strong> metering<br />
on the annual<br />
Save 25% subscription<br />
gas for energy is published by DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
KNOWLEDGE FOR THE<br />
FUTURE<br />
Order now by fax: +49 931 / 4170-494 or send in by mail<br />
Deutscher Industrieverlag GmbH | Arnulfstr. 124 | 80636 München<br />
Yes, I want <strong>to</strong> read gas for energy on a regular basis. During the first year I will benefit from a 25%<br />
discount on the annual subscription fees. I subscribe <strong>to</strong> the technical trade journal for at least one<br />
year (4 issues)<br />
as a printed magazine at the annual price<br />
of € 144.00 plus shipping (€ 12.00 within<br />
Germany / € 14.00 outside of Germany)<br />
as an e-paper magazine (single user) at<br />
the annual price of € 144.00.<br />
as a printed plus an e-paper magazine<br />
(single user) at the annual price of € 199.20<br />
(within Germany) / € 201.20 (outside of<br />
Germany) incl. shipping.<br />
Special offer for students (proof of entitlement)<br />
as a printed magazine at the annual price of<br />
€ 72.00 plus shipping (€ 12.00 within Germany /<br />
€ 14.00 outside of Germany).<br />
as an e-paper magazine (single user)<br />
at the annual price of € 72.00.<br />
as a printed plus an e-paper magazine<br />
(single user) at the annual price of € 105.60<br />
(within Germany) / € 107.60 (outside of Germany)<br />
incl. shipping.<br />
Company/Institution<br />
First name, surname of recipient (department or person)<br />
Street/P.O. Box, No.<br />
Country, postalcode, <strong>to</strong>wn<br />
Reply/Antwort<br />
Readers’ Service gas for energy<br />
Postfach 91 61<br />
97091 Wurzburg<br />
GERMANY<br />
Phone<br />
E-Mail<br />
Line of business<br />
Fax<br />
Please note: According <strong>to</strong> German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />
<strong>to</strong> Readers’ Service gas for energy, P.O. Box 91 61, 97091 Wurzburg, Germany. After the first period the agreement can be<br />
terminated in writing with 2 months notice <strong>to</strong> the end of each year. In order <strong>to</strong> accomplish your request and for communication<br />
purposes your personal data are being recorded and s<strong>to</strong>red.<br />
In order <strong>to</strong> accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and s<strong>to</strong>red.<br />
It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />
This approval may be withdrawn at any time.<br />
✘<br />
Date, signature<br />
PAGFE2014
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
DVGW e.V., Bonn 299<br />
ETA-Florence-Renewable Energies, I Florence 343<br />
Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 295<br />
MEORGA GmbH, Nalbach 289<br />
Meteomind GmbH, München 323<br />
Plasson GmbH, Wesel am Rhein 283 / 285<br />
RMG Regel + Meßtechnik GmbH, Kassel<br />
Titelseite<br />
Schütz Meßtechnik GmbH, Lahr 279<br />
Viega GmbH & Co. KG, Attendorn 297<br />
Marktübersicht 351 bis 355<br />
3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2014<br />
Ausgabe Juni 2014 Juli/August 2014 September 2014<br />
Anzeigenschluss:<br />
Erscheinungstermin:<br />
Themen-Schwerpunkt<br />
Fachmessen/<br />
Fachtagungen/<br />
Veranstaltung<br />
(mit erhöhter Auflage und<br />
zusätzlicher Verbreitung)<br />
06.05.2014<br />
04.06.2014<br />
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien/<br />
<strong>Gas</strong>mess- und -regelungstechnik<br />
02.07.2014<br />
29.07.2014<br />
Energiespeicherung und <strong>Gas</strong>produktion/<br />
-transport<br />
DVGW- EBI Erfahrungsaustausch der<br />
Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />
Dortmund, 11.–12.09.2014<br />
Renexpo ®<br />
Augsburg, 25.–28.09.2014<br />
26.08.2014<br />
22.09.2014<br />
Messe Special gat<br />
gat 2014<br />
Karlsruhe, 29.09.–01.10.2014<br />
InOGE Expo<br />
Berlin, 07.–90.10.2014<br />
Änderungen vorbehalten
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />
gewerbliche und industrielle Anwendung<br />
<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />
vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />
Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />
traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />
im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />
deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />
(Biogas oder auch Wassers<strong>to</strong>ff und Methan mittels „<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>“) eine<br />
immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />
abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und -anwendung.<br />
Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />
1. Auflage 2014<br />
596 Seiten, vierfarbig<br />
165 x 230 mm, Broschur<br />
ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />
Preis: € 80,–<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
www.di-verlag.de<br />
Jetzt bestellen!<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___Ex.<br />
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5 für € 80,– (zzgl. Versand)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kon<strong>to</strong>nummer<br />
PAGQEM2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.