07.05.2014 Aufrufe

gwf Gas/Erdgas Power-to-Gas / Smart Energy (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5/2014<br />

Jahrgang 155<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>/<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

ISSN 0016-4909<br />

B 5398<br />

einfach intuitiv<br />

RMG <strong>Gas</strong> Metering Terminal<br />

Das innovative Software-Modul zur<br />

einfachen Steuerung Ihrer Messgeräte<br />

in <strong>Gas</strong>stationen. Für eine effiziente<br />

Konfiguration, Parametrierung und<br />

Wartung. Herstellerunabhängig.<br />

Sowohl vor Ort als auch aus der Ferne.<br />

Kontaktieren Sie uns: www.rmg.com/gmm/kontakt<br />

Wenn Sie mehr über Lösungen für die <strong>Gas</strong>industrie<br />

erfahren möchten, besuchen Sie uns im Internet<br />

www.rmg.com und www.honeywellprocess.com<br />

© 2014 Honeywell International Inc.


7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Bild: Initiative Pro <strong>Smart</strong> Metering<br />

Programm-Übersicht<br />

Wann und Wo?<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem <strong>Smart</strong> Opera<strong>to</strong>r<br />

Themenblock 3 <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministra<strong>to</strong>r<br />

• <strong>Smart</strong> Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

Thema:<br />

7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />

Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Sponsored by<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

+ Ausstellung<br />

+ Abendveranstaltung


| STANDPUNKT |<br />

Was fünf Prozent bewirken könn(t)en<br />

Ergebnisse einer Studie zur Systemauslegung<br />

von (Strom-) Verteilnetzen zeigen,<br />

dass durch ein lastflussabhängiges Drosseln<br />

der regenerativ erzeugten Energiemenge<br />

bei der Spitzenlast um fünf Prozent die Netzanschlusskapazität<br />

verdoppelt werden kann.<br />

EWE, Auftraggeber der Studie, hält es für sinnvoll,<br />

dass Netzbetreiber nur 95 statt bisher<br />

100 Prozent erneuerbarer Energien aufnehmen<br />

müssen. Eine Kombination neuer Konzepte<br />

zur Spannungsoptimierung mit einem<br />

intelligenten Einspeisemanagement könnte<br />

das Investitionsvolumen für klassischen Netzausbau<br />

um 70 Prozent senken, so EWE.<br />

Interessant ist dieser „5 %-Ansatz“ auch<br />

hinsichtlich potentieller Betriebskonzepte für<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Anlagen. Am Beispiel des Biogasanlagenstandortes<br />

Werlte stellt EWE Netz<br />

im Beitrag S. 304 ff. die Potenziale des <strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Konzeptes<br />

zur Realisierung der Energiewende<br />

vor. Diese weltweit erste Großanlage<br />

zur Herstellung und Einspeisung von synthetischem<br />

<strong>Erdgas</strong> – sogenanntes e-gas – nutzt<br />

überschüssigen Wind- und Solarstrom zur<br />

Umwandlung in e-gas im industriellen Maßstab.<br />

Ein wichtiger <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Pfad ist die<br />

Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff in die <strong>Erdgas</strong>infrastruktur.<br />

Allerdings haben deren Komponenten<br />

unterschiedliche Toleranzschwellen<br />

gegenüber der Wassers<strong>to</strong>ffkonzentration. Bei<br />

sensiblen Komponenten wie <strong>Gas</strong>turbinen,<br />

Untergrundspeichern und Industrieprozessen<br />

sind weitere Forschung und Abstimmung im<br />

europäischen Rahmen nötig. Der Beitrag ab<br />

Seite 310 gibt einen Überblick über den aktuellen<br />

Stand.<br />

Die Wärmeversorgung von Gebäuden, einer<br />

der großen Emittenten von Kohlendioxid,<br />

rückt zunehmend in den Blickpunkt energetischer<br />

Optimierungsziele. Neben der energetischen<br />

Optimierung der Gebäudehülle und<br />

dem verstärkten Einsatz effizienter Heizungstechnologien<br />

spielen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

eine zunehmend<br />

größere Rolle. Erfahren Sie ab Seite 314, wie<br />

„<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“ die Wärmebewirtschaftung<br />

nachhaltig ausrichten können.<br />

Volker Trenkle<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 277


| INHALT<br />

|<br />

Luftaufnahme des Standortes Werlte mit Kennzeichnung der BGA, BG-<br />

AA, BGEA, EGEA und PtG-Anlage. Ab Seite 304<br />

7. figawa-/<strong>gwf</strong>-Fachkongress „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0“<br />

Seite 302<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

304 O. Kurt, Th. Götze und J. A. Schönrock<br />

Das e-gas-Projekt am Biogasanlagenstandort<br />

in Werlte<br />

The e-gas-project at the biogas plant in Werlte<br />

310 G. Müller-Syring und M. Henel<br />

Auswirkungen von Wassers<strong>to</strong>ff im<br />

<strong>Erdgas</strong> in <strong>Gas</strong>verteilnetzen und bei<br />

Endverbrauchern<br />

Effect of hydrogen on gas grids and end user<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />

314 M. Loßner<br />

<strong>Smart</strong>es Energiemanagement für<br />

die Wärmebewirtschaftung von<br />

Gebäuden<br />

<strong>Smart</strong> energy management for the heat supply<br />

of buildings<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

318 U. Lubenau, H. Schreck und M. Frieß<br />

Messung des Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />

Kondensationspunkts - Praxiserfahrungen<br />

und Laboruntersuchung<br />

Hydrocarbon dew point measurement - Experiences<br />

and labora<strong>to</strong>ry measurement<br />

324 J. Mischner, R. Sorowsky und A. Huhn<br />

Temperaturregelung in <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen<br />

- Teil 2<br />

Temperature control in gas pre-heating facilities<br />

– part 2<br />

Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

282 Fünf neue Aufträge für MT-Energie<br />

283 RWE bietet Partnerschaft für bundesweiten<br />

Rollout an<br />

284 Großauftrag für <strong>Smart</strong> Meter aus Frankreich<br />

für Diehl Metering<br />

285 Thüga-Gruppe vertieft Zusammenarbeit<br />

mit der Schleupen AG<br />

286 Open Grid Europe und <strong>Gas</strong>unie Deutschland<br />

fassen Ein- und Ausspeisepunkte<br />

zusammen<br />

288 MAN liefert über 70 <strong>Erdgas</strong>busse nach<br />

Schweden<br />

Forschung und Entwicklung<br />

293 KIT koordiniert neues EU-Projekt Helmeth<br />

Mai 2014<br />

278 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| INHALT |<br />

294 Verbände und Vereine<br />

297 Personen<br />

298 Veranstaltungen<br />

Fokus<br />

302 7. Fachkongress <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0<br />

338 Technik Aktuell<br />

343 Regelwerk<br />

Firmenporträt<br />

277 MT-Energie GmbH<br />

Im Profil<br />

332 Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung<br />

Baden-Württemberg<br />

Aus der Praxis<br />

336 Prozessmesstechnik sichert au<strong>to</strong>matischen<br />

Betrieb in der Biogasproduktion<br />

Rubriken<br />

277 Standpunkt<br />

280 Faszination <strong>Gas</strong><br />

348 Termine<br />

350 Impressum<br />

351 Marktübersicht<br />

Extrem kompakt<br />

und leicht<br />

Das Sondenkomplettset von<br />

Schütz Messtechnik<br />

Für alle Tätigkeiten gibt es von<br />

Schütz ein neues Komplettsystem<br />

mit Kohlefasersonden.<br />

Alle Sonden inclusive der<br />

Teppichsonde, schnell verfügbar<br />

und aufgeräumt .<br />

Zusammen mit unseren Universalmessgeräten<br />

können alle<br />

Messaufgaben gelöst werden.<br />

SQ-9002BM60005<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

www.schuetz-messtechnik.de<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 279


NACHRICHTEN FASZINATION GAS Schlagwort<br />

Januar/Februar 2012<br />

280 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Schlagwort<br />

NACHRICHTEN<br />

Wassers<strong>to</strong>ff-Elektrolyse<br />

Basierend auf der Hochtemperatur-Brenns<strong>to</strong>ffzelle entwickeln<br />

die DLR-Forscher einen Hochtemperatur-Elektrolyseur.<br />

Januar/Februar 2012<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 281<br />

© DLR/Thomas Ernsting.


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Fünf neue Aufträge für MT-Energie<br />

MT-Energie ist mit dem Bau von<br />

insgesamt vier Biogasanlagen<br />

und einer <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage<br />

beauftragt worden. Besonders erfolgreich<br />

entwickelt sich im Moment<br />

das Biogasgeschäft in Großbritannien.<br />

Das Team von MT-Energie<br />

UK verbuchte kürzlich allein drei<br />

Aufträge. Eine 1-MW-Biogasanlage<br />

mit dem schwer vergärbaren Substratmix<br />

Grassilage, Ganzpflanzensilage<br />

und Maissilage (jeweils ein Drittel)<br />

wird MT-Energie in Consett,<br />

Northumberland, errichten. Um die<br />

Viskosität zu senken und das Substrat<br />

rühr- und pump fähig zu machen,<br />

werden in dieser Anlage Enzyme<br />

des niederlän dischen Spezialanbieters<br />

DSM eingesetzt.<br />

Im schottischen Keithick und im<br />

südenglischen St Nicholas at Wade<br />

wird MT-Energie zwei weitere Vier-<br />

Behälter-Biogasanlagen errichten,<br />

die mit einem vielfältigen Substratmix<br />

betrieben werden. Beide Anlagen<br />

sind ausgelegt auf eine Lieferung<br />

gut 800 Nm³/h Rohbiogas.<br />

Nach der Reinigung in einer <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage<br />

wird das produzierte<br />

Biogas in das allgemeine<br />

<strong>Erdgas</strong>netz eingespeist. Darüber hinaus<br />

wird zur Wärme- und Eigenstromversorgung<br />

jeweils ein<br />

250-kW-BHKW installiert.<br />

Auch die polnische Niederlassung<br />

von MT-Energie konnte einen<br />

Vertragsabschluss vermelden. Nahe<br />

der im Süden des Landes gelegenen<br />

Ortschaft Lezajsk wird MT-Energie<br />

eine 1-MW-Biogasanlage errichten.<br />

Die Drei-Behälter-Anlage wird<br />

jeweils zur Hälfte Biertreber und<br />

Maissilage verarbeiten. Außerdem<br />

verzeichnete die Tochterfirma MT-<br />

BioMethan einen wichtigen Auftrag<br />

für den Bau einer <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage<br />

mit Membrantechnik. Der<br />

Standort des Projekts liegt südlich<br />

von Neubrandenburg. Die Aufbereitungsleistung<br />

beträgt 700 m³/h<br />

Rohbiogas.<br />

Bilfinger errichtet Zwischenspeicher für<br />

Kraftwerksbetrieb in Bruneck<br />

Fernwärmespeicher ermöglichen<br />

bei Heiz- und Kombikraftwerken<br />

die temporäre Zwischenspeicherung<br />

von Wärmeenergie. Im italienischen<br />

Bruneck errichtet der Engineering-<br />

und Servicekonzern ab Mai<br />

2014 für ein Biomasseheizwerk eine<br />

solche Anlage mit einem Volumen<br />

von rund 1 Mio. €. Das Leistungsspektrum<br />

umfasst Planung, Fertigung<br />

und Montage des Speichers<br />

sowie seine Integration in die vorhandene<br />

Heizwerkinfrastruktur.<br />

In den vergangenen zwei Jahren<br />

hat Bilfinger Fernwärmespeicher für<br />

rund 80 Mio. € erstellt und sich damit<br />

im Energiemarkt als führender<br />

Anbieter bei Planung und Bau derartiger<br />

Speicheranlagen positioniert.<br />

So setzt der Konzern derzeit<br />

unter anderem Projekte in Bochum,<br />

Ulm, Nürnberg und dem niederländischen<br />

Diemen um.<br />

Durch die Zunahme von Windund<br />

Solarstrom müssen Kraftwerksbetreiber<br />

sehr flexibel auf witterungsbedingte<br />

Einspeiseschwankungen<br />

reagieren. Da der Wärmespeicher<br />

als Puffer fungiert, muss<br />

bei Wärmebedarf im Fernwärmenetz<br />

das Kraftwerk nicht mehr kurzfristig<br />

hoch- und dann wieder heruntergefahren<br />

werden. In dem dick<br />

isolierten Stahltank kann heißes<br />

Wasser tagelang auf beinahe gleichem<br />

Temperaturniveau zwischengespeichert<br />

und bei Bedarf abgerufen<br />

werden. Auf diese Weise kann<br />

mit Hilfe von Fernwärmespeichern<br />

die Nutzung von erneuerbaren<br />

Energien sinnvoll mit bereits bestehenden<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

kombiniert werden.<br />

Mai 2014<br />

282 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN<br />

RWE bietet Partnerschaft für bundes weiten<br />

Rollout an<br />

Die gesetzlichen Vorgaben<br />

zur Installation intelligenter<br />

Messsysteme betreffen<br />

voraussichtlich Haushalte<br />

mit einem jährlichen Stromverbrauch<br />

von mehr als<br />

6000 kWh sowie den weit<br />

überwiegenden Teil der Betreiber<br />

von Anlagen nach<br />

dem Erneuerbare-Ener gien-<br />

Gesetz. Demnach müssen in<br />

Deutschland in Zukunft Millionen<br />

von Geräten vor Ort<br />

eingebaut werden. Dies stellt<br />

Verteilnetz- beziehungsweise<br />

Messstellenbetreiber vor große<br />

Herausforderungen.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

sind in Mülheim an der Ruhr<br />

etwa 65 Experten und Entscheider<br />

von Stadtwerken sowie<br />

Netz- und Messstellenbetreiber<br />

auf Einladung der<br />

RWE Metering zu einer Auftaktveranstaltung<br />

zusammengekommen.<br />

Dabei ging<br />

es vor allem um die Frage,<br />

Hauptversammlung der VNG stimmt Übertragung<br />

der Aktien an die EWE zu<br />

Die<br />

Hauptversammlung<br />

der VNG – Verbundnetz<br />

<strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft (VNG<br />

AG) hat einstimmig der<br />

Übertragung der Aktienanteile<br />

der Wintershall Holding<br />

GmbH in Höhe von 15,79 %<br />

auf den Mitgesellschafter<br />

EWE AG zugestimmt.<br />

wie die große Herausforderung<br />

eines weitgehend<br />

flächen deckenden Einbaus<br />

der Geräte bei den Verbrauchern<br />

beziehungsweise<br />

Stromeinspeisern effizient<br />

umgesetzt und der Betrieb<br />

reibungslos bewältigt werden<br />

kann. Dafür sind unter<br />

anderem Partnerschaften<br />

verschiedener Unternehmen<br />

mit zielorientierten Lösungsansätzen<br />

hilfreich. So können<br />

mögliche Synergien gehoben<br />

und Skaleneffekte realisiert<br />

werden.<br />

Beim <strong>Smart</strong> Meter Rollout<br />

und dem anschließenden Betrieb<br />

der Geräte handelt es<br />

sich um einen hochkomplexes<br />

Projekt. Fragen zu optimalen<br />

Abläufen bei der Installation<br />

durch qualifiziertes<br />

Personal, zum Datenmanagement<br />

und zur Datensicherheit<br />

oder ein auf die neuen<br />

Prozesse abgestimmtes Abrechnungssystem<br />

sind bei<br />

dem Projekt entscheidende<br />

Fak<strong>to</strong>ren für den Erfolg.<br />

Dr. Ulrich Wernekinck, Geschäftsführer<br />

der RWE Metering:<br />

„Hier in Mülheim an der<br />

Ruhr haben wir bereits eine<br />

große Stadt im bundesweit<br />

größten Pilotprojekt mit<br />

intel ligenten Stromzählern<br />

praktisch flächendeckend<br />

ausgestattet. Die dabei erworbene<br />

Kompetenz sowie<br />

die mittlerweile weiterentwickelten<br />

Prozesslösungen<br />

möchten wir unternehmerisch<br />

nutzen. Dies soll zum<br />

Vorteil aller Beteiligten geschehen.<br />

Deshalb haben wir<br />

ein Expertenforum ins Leben<br />

gerufen, das als Kommunikationsplattform<br />

für interessierte<br />

Unternehmen dienen soll.<br />

Das Forum für Metering-Experten<br />

soll nunmehr regelmäßig<br />

stattfinden“.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

hat der Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrats, Dr. Rainer<br />

Seele, mit Wirkung zum<br />

08.04.2014 den Vorsitz im<br />

Aufsichtsrat der VNG AG niedergelegt.<br />

Den Vorsitz im<br />

Aufsichtsrat hat interimsweise<br />

der 1. stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende,<br />

Holger<br />

Hanson, Geschäftsführer der<br />

Stadtwerke Neubrandenburg<br />

übernommen. Die Mitglieder<br />

des Aufsichtsrats haben Dr.<br />

Seele und der Wintershall als<br />

demnächst ausscheidende<br />

Aktionärin für ihr Engagement<br />

gedankt.<br />

Anbohrarmaturen<br />

PLASS 360<br />

PLASSON<br />

verbindet<br />

PE-Körper mit PE-Spitzende<br />

frei drehbar (360°)<br />

•<br />

Kein stagnierendes Wasser<br />

•<br />

Bleifreier Werks<strong>to</strong>ff im Bereich<br />

mit Mediumkontakt<br />

•<br />

Strömungsgünstig<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 283


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Großauftrag für <strong>Smart</strong> Meter aus Frankreich<br />

für Diehl Metering<br />

Gazpar <strong>Gas</strong>zähler.<br />

Das Unternehmen Diehl Metering<br />

mit Sitz in Ansbach – ein<br />

Teilkonzern der Nürnberger Diehl-<br />

Gruppe – ist von Gaz réseau Distribution<br />

France (GrDF), ein Unternehmen<br />

von GDF Suez, zum Partner für<br />

das <strong>Gas</strong>zähler-Großprojekt „Gazpar“<br />

ausgewählt worden. Der neue kommunikative<br />

<strong>Gas</strong>zähler Gazpar soll<br />

zwischen 2016 und 2022 in rund<br />

11 Mio. französischen Haushalten<br />

und bei gewerblichen Verbrauchern<br />

installiert werden – eine Investition<br />

in Höhe von rund 1 Mrd. €. Mit dem<br />

neuen System wird es möglich, auf<br />

Basis der tatsächlich bezogenen<br />

<strong>Gas</strong>menge abzurechnen und nicht<br />

mehr – wie bisher – auf der Grundlage<br />

von Hochrechnungen.<br />

Ins Leben gerufen wurde das<br />

Projekt Gazpar bereits im Jahr 2009<br />

durch die französische Regierung.<br />

In einem breit angelegten Auswahlprozess<br />

wurden insgesamt sieben<br />

Unternehmen aus Frankreich, den<br />

USA, Italien, Großbritannien, Rumänien<br />

und Deutschland für die Entwicklung<br />

und Produktion der Geräte<br />

ausgewählt. In einer anschließenden<br />

Pilotstudie wurden dann die<br />

optimale technische Lösung für den<br />

kommunikativen <strong>Gas</strong>zähler der Zukunft<br />

und die Erwartungen der Kunden<br />

an das neue System definiert,<br />

ehe es zur Ausschreibung und<br />

schließlich der Vergabe des Projekts<br />

kam. Das ausgewählte französische<br />

Tochterunternehmen Sappel von<br />

Diehl Metering wird für Gazpar rund<br />

2,5 Mio. Funkmodule zuliefern.<br />

Viessmann steigert Umsatz<br />

Trotz nach wie vor schwieriger<br />

Rahmenbedingungen konnte<br />

die Viessmann Group ihre erfolgreiche<br />

Entwicklung im Geschäftsjahr<br />

2013 fortsetzen. Der international<br />

aufgestellte Heiztechnikhersteller<br />

steigerte seinen Umsatz um fast<br />

10 % auf 2,1 Mrd. €. Mit gut 10 % fiel<br />

der Zuwachs in den Auslandsmärkten<br />

etwas stärker aus als in Deutschland,<br />

wo das Umsatzplus knapp 9 %<br />

betrug. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz<br />

lag 2013 bei 55 %<br />

(2012: 54 %).<br />

Die Zahl der Beschäftigten im<br />

Unternehmen stieg um etwa 7 %<br />

auf 11 400 zum Ende des vergangenen<br />

Jahres. Die Ausgaben in Forschung<br />

und Entwicklung beliefen<br />

sich auf 4 % des Umsatzes. Die Investitionen<br />

in Sachanlagen betrugen<br />

mehr als 100 Mio. € .<br />

Investitionsschwerpunkte waren<br />

••<br />

die Einrichtung einer Produktionsstätte<br />

für <strong>Gas</strong>-Wand-Geräte<br />

im türkischen Manisa,<br />

••<br />

der Bau einer Biogasanlage am<br />

Unternehmensstammsitz Allendorf<br />

(Eder)<br />

••<br />

sowie der Ausbau der Vertriebsinfrastruktur<br />

mit CO 2 -neutralen<br />

Verkaufsniederlassungen.<br />

Das Nachhaltigkeitsengagement<br />

von Viessmann wurde im November<br />

2013 zum dritten Mal mit dem<br />

Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

ausgezeichnet, diesmal für die<br />

höchste Ressourceneffizienz. Bereits<br />

2011 erhielt Viessmann den<br />

Deutschen Nachhaltigkeitspreis für<br />

die nachhaltigste Markenführung<br />

und 2009 für die nachhaltigste Produktion.<br />

Erreicht wurde diese Auszeichnung<br />

durch weitere Maßnahmen<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

und der Nutzung erneuerbarer<br />

Energien am Stammsitz Allendorf<br />

(Eder). Dort konnte der Verbrauch<br />

fossiler Energien bereits 2012 um<br />

zwei Drittel und die CO 2 -Emissionen<br />

Prof. Dr. Martin Viessmann, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

der Viessmann Group.<br />

um 80 % gesenkt werden. Damit erreicht<br />

Viessmann schon heute die<br />

energie- und klimapolitischen Ziele<br />

der Bundesregierung für das Jahr<br />

2050.<br />

Mai 2014<br />

284 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN<br />

E.VITA GmbH stellt Bilanzkreismanagement<br />

von Service auf Eigenabwicklung um<br />

Während viele Energieunternehmen<br />

derzeit<br />

über das Auslagern von Tätigkeiten<br />

nachdenken, ist die<br />

E.VITA GmbH in Sachen<br />

Bilanzkreismanagement<br />

(BKM) den umgekehrten Weg<br />

gegangen. Schrittweise hat<br />

der Stuttgarter <strong>Gas</strong>- und<br />

Stromanbieter hierbei in beiden<br />

Energiearten auf die Eigenabwicklung<br />

umgestellt,<br />

unterstützt vom Energielogistik-Spezialisten<br />

AKTIF<br />

Technology. E.VITA, die bundesweit<br />

passgenaue Tariflösungen<br />

für Gewerbe- und<br />

Privatkunden anbietet, hatte<br />

zunächst auf einen externen<br />

Dienstleister gesetzt, bevor<br />

man sich dafür entschied, das<br />

Bilanzkreismanagement aus<br />

strategischen Gründen wieder<br />

ins eigene Haus zu holen.<br />

Die Entscheidung zugunsten<br />

von AKTIF Technology erfolgte<br />

aufgrund vieler Aspekte.<br />

Zum einen bot AKTIF mit seinem<br />

Mietmodell einen einfachen<br />

Einstieg, bei dem keine<br />

hohen Anfangsinvestitionen<br />

nötig waren. Zum anderen<br />

unterstützt das Produkt neben<br />

der klassischen SLP- und<br />

RLM-Prognose auch das immer<br />

stärker werdende Segment<br />

der temperaturabhängigen<br />

TLP-Kunden.<br />

Anbohrarmaturen<br />

PLASS 360<br />

Das<br />

Programm<br />

Produktion auf der neuen Plattform Gudrun<br />

in der Norwegischen Nordsee gestartet<br />

Die Partner Sta<strong>to</strong>il (Betriebsführer),<br />

OMV und<br />

GDF SUEZ haben die Öl- und<br />

<strong>Gas</strong>produktion auf der Plattform<br />

Gudrun in der Nordsee<br />

aufgenommen. OMV erwarb<br />

im Vorjahr im Rahmen der<br />

Transaktion mit Sta<strong>to</strong>il 24 %<br />

der Anteile an der Lizenz<br />

Gudrun. Diese Entwicklung<br />

ist für OMV ein wichtiger<br />

Schritt, um die strategischen<br />

Ziele für 2016 zu erreichen.<br />

Gudrun (PL025) ist ein Ölund<br />

<strong>Gas</strong>feld in der Nordsee,<br />

an dem OMV (Norge) AS 24 %<br />

der Anteile hält, gemeinsam<br />

mit Sta<strong>to</strong>il als Betriebsführer<br />

(51 %) und GDF SUEZ E&P<br />

Norge als zusätzlichem Partner<br />

mit 25 %. Die Entscheidung<br />

das Feld Gudrun zu<br />

entwickeln wurde 2010 getroffen<br />

und der Produktionsstart<br />

2014 liegt im Zeitplan<br />

und unter der Kostenschätzung<br />

gemäß PDO (Plan für<br />

Entwicklung und Betrieb).<br />

Thüga-Gruppe vertieft Zusammenarbeit<br />

mit der Schleupen AG<br />

Seit über 40 Jahren<br />

unsere Kernkompetenz.<br />

Entwickeln und fertigen nach<br />

höchsten Maßstäben.<br />

Lassen Sie sich überzeugen!<br />

Die Thüga Aktiengesellschaft<br />

als Kern der Thüga-Gruppe<br />

stellt die Zusammenarbeit<br />

mit der Schleupen<br />

AG auf eine neue Vertragsbasis.<br />

Aufgrund der gewachsenen<br />

Strukturen werden innerhalb<br />

der Thüga Gruppe<br />

unterschiedliche IT-Systeme<br />

eingesetzt. Im Rahmen der<br />

Konsolidierung der im Einsatz<br />

befindlichen Softwaresysteme<br />

wollen die Unternehmen<br />

der Thüga-Gruppe<br />

ihre bestehende<br />

Partnerschaft mit der Schleupen<br />

AG weiter ausbauen.<br />

Dies ist das Ergebnis eines intensiven<br />

Dialogprozesses<br />

von Schleupen und den<br />

Schleupen-Anwendern aus<br />

der Thüga-Gruppe. Gemeinsam<br />

haben diese in den letzten<br />

zwölf Monaten sich darauf<br />

verständigt, die Anforderungen<br />

der einzelnen<br />

Stadtwerke zu bündeln und<br />

daraus gemeinsam mit<br />

Schleupen ein verbindliches<br />

Verfahrensmodell zu entwickeln.<br />

Diese Standardisierung<br />

soll vor allem auch kleinere<br />

Stadtwerke bei der erfolgreichen<br />

Umsetzung der<br />

komplexen Marktanforderungen<br />

mit Schleupen.CS unterstützen<br />

und gleichzeitig<br />

helfen, die wirtschaftlich eng<br />

gesteckten Ziele zu erreichen.<br />

PLASSON GmbH<br />

Krudenburger Weg 29 • 46485 Wesel<br />

Telefon: (0281) 9 52 72-0<br />

Telefax: (02 81) 9 52 72-27<br />

E-Mail: info@plasson.de<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> Internet: 285 www.plasson.de


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Open Grid Europe und <strong>Gas</strong>unie Deutschland fassen<br />

Ein- und Ausspeisepunkte zusammen<br />

L-<strong>Gas</strong> Zonung am Beispiel der Open Grid Europe<br />

GUD<br />

OGE<br />

Zone OGE/GUD<br />

L-<strong>Gas</strong><br />

GUD<br />

OGE<br />

Emsbüren Drohne Nordlohne<br />

Entry-Zone OGE (GUD-L)<br />

3 Punkte = 3 mögliche Buchungen<br />

Open Grid Europe GmbH, Essen,<br />

und <strong>Gas</strong>unie Deutschland<br />

Transport Services GmbH, Hannover,<br />

vereinfachen für ihre Kunden<br />

den L-<strong>Gas</strong>-Transport, indem sie die<br />

bisherige Vermarktung an den Ein-<br />

Exit-Zone OGE (GUD-L)<br />

Status Quo<br />

(Punktwelt)<br />

bis 7. Mai 2014<br />

Exit-Punkt<br />

Entry-Punkt<br />

Einführung<br />

Zonen<br />

Ab 7. Mai 2014<br />

1 Zone = 1 mögliche Buchung<br />

25.03.2014<br />

und Ausspeisepunkten Drohne,<br />

Emsbüren und Nordlohne jeweils zu<br />

einer Ein- bzw. Ausspeisezone zusammenfassen.<br />

Transporte sind ab<br />

dem 7. Mai 2014 möglich. Die gebuchten<br />

Kapazitäten werden dabei<br />

au<strong>to</strong>matisch von den bisherigen<br />

Punkten auf die Zonen überführt.<br />

Die Transportentgelte inklusive aller<br />

bisherigen Entgeltbestandteile gelten<br />

unverändert an den zukünftigen<br />

Zonen fort.<br />

Damit ist erstmalig eine Zusammenfassung<br />

von Marktgebietsübergangspunkten<br />

für den L-<strong>Gas</strong>-Transport<br />

zwischen den Marktgebieten<br />

von GASPOOL und NCG geschaffen<br />

worden.<br />

Die neuen Zonen werden bei<br />

Open Grid Europe unter der Kennzeichnung<br />

„GUD L-<strong>Gas</strong>“ und bei<br />

<strong>Gas</strong>unie Deutschland unter „OGE L-<br />

<strong>Gas</strong>“ geführt. Mit diesem Schritt setzen<br />

die beiden Unternehmen rechtliche<br />

und regula<strong>to</strong>rische Vorgaben<br />

um.<br />

Ausbau des <strong>Erdgas</strong>speichers 7Fields erhöht die Versorgungssicherheit<br />

in Deutschland und Österreich<br />

E<br />

.ON hat am 1. April 2014 die<br />

2. Ausbaustufe des <strong>Gas</strong>speichers<br />

7Fields in Oberösterreich und Salzburg<br />

in Betrieb genommen und erhöht<br />

damit das Speichervolumen<br />

auf 1,85 Mrd. m 3 . E.ON <strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage<br />

GmbH wird damit zum zweitgrößten<br />

Vermarkter von Speicherkapazitäten<br />

in Österreich.<br />

Nach der Inbetriebnahme des<br />

<strong>Gas</strong>speicherverbunds 7Fields im<br />

Jahr 2011 erfolgt mit der Inbetriebnahme<br />

der 2. Ausbaustufe am 1. April<br />

2014 eine Aufs<strong>to</strong>ckung des Arbeitsgasvolumens<br />

um 685 Mrd. m 3 .<br />

Damit vermarket E.ON <strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage<br />

GmbH ein Gesamtvolumen von<br />

1,73 Mrd. m 3 und ermöglicht ihren<br />

Kunden in Deutschland und Österreich<br />

eine hohe Verfügbarkeit und<br />

sehr flexible Nutzung. Mit der Aufs<strong>to</strong>ckung<br />

der Speicherkapazität<br />

kann E.ON <strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage den <strong>Gas</strong>-<br />

Jahresverbrauch von über 800 000<br />

Haushalten absichern.<br />

Realisiert wurde dieses Speicherprojekt<br />

als Joint Venture der E.ON<br />

<strong>Gas</strong> S<strong>to</strong>rage GmbH (EGS) und der<br />

Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft<br />

(RAG), die auch als technischer<br />

Betreiber fungiert.<br />

Mai 2014<br />

286 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Biogas<br />

Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

Auch in der zweiten Auflage werden sämtliche Aspekte der Einspeisung von Biogas<br />

von der Erzeugung über die Aufbereitung bis hin zur Einspeisung behandelt.<br />

Schwerpunkt ist die verfahrenstechnische Betrachtung der Gesamtprozesskette.<br />

Dabei werden die derzeit geltenden technischen, regula <strong>to</strong>rischen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen in Deutschland zu Grunde gelegt. Das Buch soll als<br />

Standardwerk für die Biogaseinspeisung dienen und ist an alle Interessengruppen<br />

gerichtet, die sich fachlich mit der Biogaseinspeisung beschäftigen.<br />

Hrsg.: Frank Graf, Siegfried Bajohr<br />

2. Auflage 2014<br />

496 Seiten, vierfarbig, DIN A5<br />

Hardcover mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />

ISBN: 978-3-8356-3363-6<br />

Preis: € 160,–<br />

Jetzt bestellen!<br />

www.di-verlag.de<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

KNOWLEDGE WISSEN FÜR DIE FOR THE<br />

ZUKUNFT FUTURE<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___Ex.<br />

Biogas – Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

2. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-3363-6 für € 160,– (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kon<strong>to</strong>nummer<br />

PABIOG2013<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

MAN liefert über 70 <strong>Erdgas</strong>busse nach Schweden<br />

Der <strong>Erdgas</strong>antrieb liegt auch in<br />

Skandinavien im Trend. So erhielt<br />

MAN von einem der größten<br />

schwedischen Verkehrsbetriebe den<br />

Auftrag für insgesamt 181 Busse mit<br />

unterschiedlichen Antriebsarten.<br />

Den größten Anteil machen <strong>Erdgas</strong>busse<br />

aus. 71 MAN Lion’s City Gelenkbusse<br />

mit <strong>Erdgas</strong>antrieb fahren<br />

von nun an durch Schwedens<br />

Hauptstadt und Umgebung.<br />

Ab Juni 2014 sollen die Busse<br />

vom schwedischen Importeur<br />

Svenska Neoplan AB ausgeliefert<br />

und hauptsächlich im öffentlichen<br />

Nahverkehr in S<strong>to</strong>ckholm und Umgebung<br />

eingesetzt werden. Die<br />

zwei <strong>Erdgas</strong>-Modelle, für die sich<br />

Keolis entschieden hat, verfügen<br />

über einen CNG-Mo<strong>to</strong>r, der mit ERD-<br />

GAS oder BIO-ERDGAS betrieben<br />

werden kann und der neuen Euro<br />

VI-Norm entspricht.<br />

Bei den MAN Lion’s City CNG-<br />

Gelenkbussen kann sich Keolis auf<br />

die jahrzehntelange Erfahrung von<br />

MAN verlassen. Mit aufbereitetem<br />

Biogas können die Fahrzeuge laut<br />

MAN-Pressemeldung CO 2 -neutral<br />

betrieben werden. Aufgrund der<br />

sehr weichen Krafts<strong>to</strong>ffverbrennung<br />

sind CNG-Busse zudem besonders<br />

leise unterwegs. Insgesamt<br />

wurden 57 MAN Lion’s City G CNG<br />

mit 18 Metern Gesamtlänge und<br />

14 MAN Lion’s City GL CNG mit<br />

18,75 Meter Gesamtlänge geordert.<br />

Keolis betreibt laut MAN in<br />

S<strong>to</strong>ckholm die weltweit größte Biogas-Busflotte.<br />

Auch die neuen <strong>Erdgas</strong>busse<br />

sollen mit dem regenerativen<br />

Krafts<strong>to</strong>ff fahren. MAN hat das<br />

Unternehmen bereits 2013 mit der<br />

Errichtung eines neuen Service-<br />

Zentrums für Biogas-Stadtbusse in<br />

Göteborg beim weiteren Ausbau eines<br />

nachhaltigen Nahverkehrs unterstützt.<br />

Greenline plant und errichtet 3-MW-Biogas-<br />

Einspeisungsanlage in Brandenburg<br />

Die Biogasanlage in Wolfshagen<br />

in Brandenburg ist im Januar<br />

2014 in Betrieb gegangen. Generalplaner<br />

der Biogasanlage, die auf<br />

den Substratverbund Zuckerrübe<br />

und Mais setzt, ist das Planungsbüro<br />

Greenline aus Flensburg.<br />

Zur Zeit befindet sich die Anlage<br />

im Probebetrieb. Für die <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

ist die ARCANUM <strong>Energy</strong> aus<br />

Unna und für die Einspeisung die<br />

ONTRAS <strong>Gas</strong>transport GmbH mit<br />

Sitz in Leipzig verantwortlich. Nach<br />

Fertigstellung der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

und der Einspeisung wird die Anlage<br />

noch im Frühjahr komplett hochgefahren.<br />

Insgesamt werden in der<br />

Anlage jährlich rund 65 000 t Substrate<br />

und dabei vorwiegend Mais<br />

und Zuckerrüben vergoren und zu<br />

etwa 13 Mio. m 3 Biogas verarbeitet.<br />

Der größte Teil hiervon wird mittels<br />

einer organisch-physikalischen Wäsche<br />

zu Bioerdgas aufbereitetet und<br />

in das regionale <strong>Erdgas</strong>-Netz eingespeist.<br />

Der Rest steht für ein BHKW<br />

für die Wärmeversorgung der Anlage<br />

und zur Beheizung anliegender<br />

Haushalte und kommunaler Einrichtungen<br />

zur Verfügung.<br />

Mai 2014<br />

288 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Einladung<br />

MEORGA<br />

M S R - S p e z i a l m e s s e<br />

Rheinland<br />

Kompetenz · Präsentation · Workshop<br />

Regionale Spezialmessen für:<br />

l Messtechnik<br />

l Steuerungstechnik<br />

l Regeltechnik<br />

l Prozessleitsysteme<br />

Finden Sie an einem<br />

Messetag alle wichtigen<br />

Aussteller und relevanten<br />

Informationen, die Sie<br />

für Ihr Unternehmen<br />

brauchen.<br />

Veranstalter: Meorga GmbH<br />

Telefon (0 68 38) 8 96 00 35<br />

info@meorga.de · www.meorga.de<br />

4. Juni 2014<br />

8.00 - 16.00 Uhr<br />

Veranstaltungsort:<br />

Eintritt<br />

FREI!<br />

Smidt-Arena · LEVERKUSEN<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 289


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

VOLTARIS erweitert Website<br />

Die VOLTARIS GmbH, Experte für<br />

Messstellenbetrieb, <strong>Smart</strong> Metering<br />

und Energiedatenmanagement,<br />

hat ihren Internetauftritt<br />

überarbeitet und erweitert. Auf der<br />

Homepage des Unternehmens wurde<br />

unter anderem der Download-<br />

Bereich überarbeitet.<br />

Auch das Verbundprojekt Lion-<br />

Grid wird auf der erweiterten<br />

Homepage erläutert. Hier erforscht<br />

VOLTARIS in Zusammenarbeit mit<br />

Partnern die netzphysikalische Einbindung<br />

dezentraler Energieerzeuger<br />

mit Hilfe von Lithium-Ionen-<br />

Batteriespeichern und ihre Vorteile<br />

für Endverbraucher, Hersteller,<br />

Energieversorger und Netzbetreiber.<br />

Außerdem bekommt der Nutzer<br />

Einblicke in das innovatiove<br />

Forschungsprojekt On-board Metering,<br />

in welchem gemeinsam mit<br />

Partnern eine innovative Gesamtlösung<br />

für die Bereitstellung sowie<br />

das Messen und Abrechnen von<br />

elektrischer Energie für Elektrofahrzeuge<br />

entwickelt und implementiert<br />

wird.<br />

Unter dem Menüpunkt „Wissen“<br />

stellt VOLTARIS aktuelle Gesetzgebungen,<br />

Links und wichtige Definitionen<br />

aus der Energiewirtschaft zur<br />

Bild: VOLTARIS GmbH<br />

Verfügung und bietet hier einen<br />

echten Mehrwert. Ein Unternehmensfilm,<br />

der interessante Einblicke<br />

in das Leistungsspektrum von VOL-<br />

TARIS gibt, rundet das Angebot auf<br />

der Homepage ab.<br />

Siemens errichtet <strong>Gas</strong>- und Dampfturbinenwerk<br />

Andong in Südkorea<br />

Siemens <strong>Energy</strong> hat gemeinsam<br />

mit seinem koreanischen Partner<br />

GS E&C das zweite <strong>Gas</strong>- und<br />

Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk mit<br />

H-Klasse-Technologie in Südkorea<br />

fertiggestellt. Die beiden Unternehmen<br />

haben die Anlage Andong in<br />

nur 24 Monaten schlüsselfertig errichtet.<br />

Besitzer und Betreiber ist<br />

der unabhängige Energieversorger<br />

Korea Southern <strong>Power</strong> Co. Ltd.<br />

(KOSPO). Das mit flüssigem <strong>Erdgas</strong><br />

(LNG) betriebene Kraftwerk weist<br />

bei einer elektrischen Leistung von<br />

417 Megawatt (MW) einen Wirkungsgrad<br />

von über 60 % auf. Damit<br />

ist es das zweite Kraftwerk von Siemens<br />

in Asien, das mit einem Wirkungsgrad<br />

von über 60 % in Betrieb<br />

gegangen ist. Mit der Auslegung für<br />

250 Starts pro Jahr und einer Startdauer<br />

von nur 30 Minuten ist das<br />

Kraftwerk Andong besonders flexibel<br />

einsetzbar und kann optimal auf<br />

wechselnde Anforderungen im koreanischen<br />

Strommarkt reagieren.<br />

Das Kraftwerk Andong in Südkorea<br />

ist das zweite GuD-Kraftwerk<br />

von Siemens in Asien mit einem<br />

Wirkungsgrad von über 60 %. Siemens<br />

war gemeinsam mit seinem<br />

Partner für die schlüsselfertige Errichtung<br />

der Anlage verantwortlich<br />

und lieferte eine <strong>Gas</strong>turbine des<br />

Typs SGT6-8000H, eine SST6-5000-<br />

Dampfturbine, einen SGen6-2000H-<br />

Genera<strong>to</strong>r sowie einen Benson-Abhitzedampferzeuger.<br />

Die GuD-Anlage Andong steht in<br />

der gleichnamigen Stadt in der Provinz<br />

Gyeongsangbuk-do. Es wurde<br />

als Einwellenkraftwerk ausgeführt.<br />

Siemens war als Konsortialführer<br />

nicht nur verantwortlich für die<br />

schlüsselfertige Errichtung, sondern<br />

lieferte auch die Hauptkomponenten<br />

– eine <strong>Gas</strong>turbine des Typs<br />

SGT6-8000H, eine SST6-5000-<br />

Dampfturbine, einen SGen6-2000H-<br />

Genera<strong>to</strong>r und einen Benson-Abhitzedampferzeuger.<br />

Hinzu kommen<br />

das Leittechniksystem SPPA-T3000<br />

sowie Hilfssysteme. Darüber hinaus<br />

wird das Unternehmen über einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren die Wartungsarbeiten<br />

an den Hauptkomponenten<br />

durchführen.<br />

Mai 2014<br />

290 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Bild: Initiative Pro <strong>Smart</strong> Metering<br />

Programm-Übersicht<br />

Wann und Wo?<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem <strong>Smart</strong> Opera<strong>to</strong>r<br />

Themenblock 3 <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministra<strong>to</strong>r<br />

• <strong>Smart</strong> Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

Thema:<br />

7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />

Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Sponsored by<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 291<br />

+ Ausstellung<br />

+ Abendveranstaltung


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Gewinner im Wettbewerb um Innovationspreis<br />

des DWV<br />

Der DWV hat die Preisträger seines<br />

traditionellen Wettbewerbs<br />

um den Innovationspreis Wassers<strong>to</strong>ff<br />

und Brenns<strong>to</strong>ffzelle bekanntgegeben.<br />

Dieses Jahr gibt es wieder<br />

Preisträger in allen drei Klassen: Dissertationen,<br />

Master- und Bachelorarbeiten.<br />

Obwohl sich die Preisträger<br />

mit ganz verschiedenen Themen<br />

beschäftigt haben, gibt es eine<br />

Parallele zwischen ihren Arbeiten: in<br />

allen Fällen sind die Ergebnisse eine<br />

Hilfe dabei, Wassers<strong>to</strong>ff als Energieträger<br />

und Brenns<strong>to</strong>ffzellen als<br />

Wandler in den Energiemarkt einzuführen.<br />

Hier Einzelheiten zu den<br />

ausgezeichneten Arbeiten aus dem<br />

Jahr 2013.<br />

Dissertation: Verbundwerks<strong>to</strong>ffen<br />

für Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />

auf den Zahn gefühlt<br />

(von Dr. Thorsten Derieth)<br />

In der Regel ist eine „Brenns<strong>to</strong>ffzelle“<br />

in Wirklichkeit ein Stapel („Stack“)<br />

von in Serie geschalteten einzelnen<br />

Brenns<strong>to</strong>ffzellen. Eines der wichtigsten<br />

Wiederholelemente darin ist die<br />

Bipolarplatte, die aus einem elektrisch<br />

gut leitenden, korrosionsstabilen<br />

Material bestehen muss. Um die<br />

ambitionierten Kostenziele zu erreichen,<br />

müssen die Platten in einem<br />

Massenproduktionsverfahren herstellbar<br />

sein. Metallische Bipolarplatten<br />

sind gut leitfähig und verarbeitbar,<br />

jedoch korrosionsanfällig.<br />

Polymere sind chemisch stabiler, jedoch<br />

meist elektrische Isola<strong>to</strong>ren.<br />

Darum fügt man elektrisch leitfähige<br />

Fülls<strong>to</strong>ffe hinzu. Oft handelt es<br />

sich dabei um Grafit. Solche Verbundwerks<strong>to</strong>ffe<br />

können in den industriell<br />

üblichen Verfahren für Serienfertigung<br />

verarbeitet werden.<br />

Thorsten Derieth untersuchte in seiner<br />

Dissertation die Herstellung<br />

und Verarbeitung von mit Kohlens<strong>to</strong>ff<br />

hochgefüllten Polymeren<br />

durch Extrusion und Spritzguss, und<br />

zwar von der Materialauswahl bis<br />

zur Optimierung der beiden Prozesse.<br />

Durch die Verfahrenskombination<br />

wird es möglich, chemisch stabile<br />

Materialien in großer Stückzahl<br />

auch mit der erforderlichen komplexen<br />

Struktur einer Bipolarplatte<br />

herzustellen. Im Mittelpunkt der Arbeit<br />

standen dabei extrem hoch gefüllte<br />

Kunsts<strong>to</strong>ffe mit einem Kohlens<strong>to</strong>ffanteil<br />

über 80 %. Die elektrische<br />

Leitfähigkeit des Werks<strong>to</strong>ffs und<br />

auch seine mechanischen Eigenschaften<br />

sind Funktionen des Füllgrads.<br />

Dabei fand er u. a. einen Zusammenhang,<br />

der es erlaubt, den maximalen<br />

Füllgrad zu bestimmen. Dieser<br />

hängt nur gering von der Beschaffenheit<br />

des Grafits ab. Daher<br />

kann man ohne Verlust an elektrischer<br />

Funktionalität für hochgefüllte<br />

Polymere Grafit-Sorten verwenden,<br />

die sich besser verarbeiten<br />

lassen und darüber hinaus erheblich<br />

kostengünstiger zu beziehen<br />

sind. ln Zahlen ausgedrückt konnten<br />

der Massendurchsatz beim<br />

Compoundieren am Doppelschneckenextruder<br />

in Abhängigkeit von<br />

der Grafit-Sorte um den Fak<strong>to</strong>r 10<br />

gesteigert und die Bezugskosten<br />

um den Fak<strong>to</strong>r 2 bis 3 reduziert werden.<br />

Auf dem Weg zur kostengünstigen<br />

Serienfertigung von Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />

stellen solche Veränderungen<br />

einen enormen Fortschritt<br />

dar.<br />

Die Dissertation wurde am Zentrum<br />

für Brenns<strong>to</strong>ffzellenTechnik,<br />

ZBT GmbH in Duisburg angefertigt.<br />

Masterarbeit: Wie viel<br />

Wassers<strong>to</strong>ff ist noch im<br />

Hydridtank?<br />

(von Ingo Franke)<br />

Wassers<strong>to</strong>ff bildet mit bestimmten<br />

Metallen chemische Verbindungen,<br />

sogenannte „Hydride“. Diese eignen<br />

sich für eine Reihe von Anwendungen<br />

sehr gut als Speichermaterial.<br />

Für die praktische Anwendung allerdings<br />

besteht ein Problem darin,<br />

dass für derartige Behälter derzeit<br />

kein anwendungsnahes Konzept für<br />

einen Füllstandssensor bekannt ist.<br />

Ingo Franke sagte sich, dass die<br />

chemischen Prozesse, die sich bei<br />

Herstellung und Lösung der Bindung<br />

zwischen <strong>Gas</strong> und Metall abspielen,<br />

sich auch in Veränderungen<br />

der optischen Eigenschaften der<br />

Speichersubstanzen äußern müssten.<br />

Er konstruierte einen Aufbau,<br />

der die Bestimmung des gebundenen<br />

Wassers<strong>to</strong>ffanteils durch eine<br />

Kombination aus Infrarotspektroskopie<br />

und Abgeschwächter Totalreflektion<br />

(ATR) ermöglicht und dies<br />

den mit einer hochempfindlichen<br />

Waage gemessenen Gewichtsverlusten<br />

gegenüberstellt. Einzelne<br />

Elemente des Aufbaus und auch das<br />

System für die Messdatenerfassung<br />

mussten dabei von ihm erst entwickelt<br />

werden.<br />

In den gemessenen Spektren<br />

konnte er eindeutig den Wassers<strong>to</strong>ffdesorptionsprozess<br />

mit seinen<br />

Phasenübergängen nachweisen<br />

und dem optischen Signal einen<br />

Massenanteil zuordnen, womit der<br />

angestrebte Sensoreffekt nicht nur<br />

gefunden, sondern auch skaliert<br />

worden war.<br />

Ingo Franke hat durch seine Arbeit<br />

und deren Ergebnisse den<br />

Grundstein dafür gelegt, dass im<br />

Wassers<strong>to</strong>fflabor der Hochschule<br />

RheinMain in zwei Richtungen weitergearbeitet<br />

werden kann: Einerseits<br />

werden in Zukunft materialwissenschaftliche<br />

Aspekte, wohl<br />

nicht nur an Speichermaterialien,<br />

weiter verfolgt werden, andererseits<br />

soll der gefundene Sensoreffekt<br />

nun auch in einem miniaturisierten,<br />

anwendungsbereiten Wassers<strong>to</strong>ff-<br />

Füllstandssensor umgesetzt werden.<br />

Die Masterarbeit wurde im Wassers<strong>to</strong>fflabor<br />

der Hochschule Rhein-<br />

Main angefertigt.<br />

Mai 2014<br />

292 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Entwicklung | NACHRICHTEN |<br />

Bachelorarbeit: Haushaltsbuch<br />

für Brenns<strong>to</strong>ffzellenstacks<br />

(von Julian Büsselmann)<br />

Das Verhalten einer Brenns<strong>to</strong>ffzelle<br />

hängt von einem ganzen Bündel von<br />

Betriebsparametern ab. Der Einfluss<br />

jedes einzelnen lässt sich aber nicht<br />

einfach unabhängig untersuchen,<br />

weil sie alle auf verschiedene Art und<br />

Weise zusammenhängen. In Julian<br />

Büsselmanns Bachelorarbeit wurde<br />

ein modellhaft gewählter Stack in einer<br />

speziellen Anlage durchgemessen<br />

und hinsichtlich der Parameter<br />

Stöchiometrie, Druck, <strong>Gas</strong>temperatur<br />

und relativer Feuchte charakterisiert<br />

und optimiert.<br />

Dabei zeigte sich z. B., dass es<br />

möglich war, die Stöchiometrie auf<br />

der Anodenseite herabzusetzen<br />

und 20 % Wassers<strong>to</strong>ff einzusparen.<br />

Auch wurde festgestellt, dass auf<br />

die Kathodenbefeuchtung verzichtet<br />

werden kann und die relative<br />

Feuchte an der Anode verdoppelt<br />

werden sollte. Durch die optimierten<br />

Parameter erhöht sich die Spannung<br />

beim Nennstrom im Vergleich<br />

zur Herstellerangabe um 13 %.<br />

Durch die Ergebnisse wurde die Gesamteffizienz<br />

des Prüflings gegenüber<br />

dem Einsatz mit den bisherigen<br />

Parametern gesteigert, bei<br />

gleichzeitiger Einsparung von<br />

Brenns<strong>to</strong>ff. Hierin liegt der Nutzen<br />

für die gesamte Brenns<strong>to</strong>ffzellenbranche,<br />

da die Erhöhung der Effizienz<br />

ein zentraler Bestandteil der<br />

Wirtschaftlichkeit ist. Das Verfahren<br />

lässt sich auch auf andere Stacks<br />

und noch weitere Betriebsparameter<br />

anwenden.<br />

Die Bachelorarbeit wurde beim<br />

NEXT ENERGY Forschungszentrum<br />

in Oldenburg, Bereich Brenns<strong>to</strong>ffzellen,<br />

angefertigt.<br />

Die Preisverleihung findet am<br />

Nachmittag des 27. Mai 2014 anlässlich<br />

der diesjährigen DWV-Mitgliederversammlung<br />

in Krefeld<br />

statt.<br />

Wind und Sonne in <strong>Erdgas</strong> speichern<br />

KIT koordiniert neues EU-Projekt HELMETH<br />

Strom aus Sonne und Wind ist ein<br />

wichtiger Teil des Energiemix in<br />

Deutschland. Allerdings klaffen Angebot<br />

und Nachfrage beim wetterabhängigen<br />

Strom noch zu oft auseinander.<br />

Eine Option ihn zu speichern<br />

wäre, ihn zur Produktion von<br />

chemischen Energieträgern zu nutzen;<br />

noch ist der Prozess vom Strom<br />

zu <strong>Erdgas</strong> jedoch unwirtschaftlich.<br />

Das vom KIT koordinierte EU-Projekt<br />

HELMETH soll nun zeigen, dass Wirkungsgrade<br />

über 85 % möglich sind,<br />

indem Synergien zwischen vorhanden<br />

Verfahrensschritten besser genutzt<br />

werden.<br />

„Im <strong>Erdgas</strong>netz stecken Speicherkapazitäten,<br />

die Strommengen<br />

aus mehreren Monaten Wind- und<br />

Sonnenstrom entsprechen“, erklärt<br />

Dimosthenis Trimis vom KIT, Koordina<strong>to</strong>r<br />

des EU-Projektes HELMETH.<br />

„Was wir nun brauchen, sind die<br />

Technologien, um nach Bedarf zwischen<br />

den Energieträgern zu wechseln.“<br />

An der Verknüpfung des<br />

Stromnetzes mit dem <strong>Erdgas</strong>netz<br />

wird unter dem Schlagwort <strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

(PtG) geforscht. PtG könnte<br />

ein Baustein der Energiewende in<br />

Deutschland sein.<br />

Im Rahmen von HELMETH wird<br />

ein zweistufiges Verfahren weiterentwickelt.<br />

Bei der Elektrolyse wird<br />

der Strom zunächst genutzt, um<br />

Wasser in Sauers<strong>to</strong>ff und Wassers<strong>to</strong>ff<br />

zu zersetzen. Danach reagiert der<br />

Wassers<strong>to</strong>ff gemeinsam mit Kohlendioxid<br />

oder Kohlenmonoxid zu Methan,<br />

dem Hauptbestandteil von<br />

<strong>Erdgas</strong>, weiter. Der Vorteil von Methan<br />

ist, dass es in der bestehenden<br />

<strong>Erdgas</strong>infrastruktur nahtlos eingesetzt<br />

werden kann. Die Einspeisung<br />

von Wassers<strong>to</strong>ff bedarf möglicherweise<br />

bei Transport und Anwendungungen<br />

größeren Anpassungen, da<br />

Energiedichte und chemische Eigenschaften<br />

stark unterschiedlich sind.<br />

„Elektrolyse und Methanisierung<br />

werden oft getrennt betrachtet und<br />

optimiert“, so Trimis. Ein großes<br />

Potenzial liegt in der Nutzung der<br />

Prozesswärme aus der Methanisierung,<br />

um etwa Wärmebedarf bei<br />

der Elektrolyse zu decken. Insbesondere<br />

Hochtemperaturelektrolyse<br />

bei rund 800 °C hat thermodynamische<br />

Vorteile, die den Wirkungsgrad<br />

weiter steigern. Im Rahmen<br />

von HELMETH soll eine Demonstrationsanlage<br />

entstehen, die mit einem<br />

Wirkungsgrad von rund 85 %<br />

aus erneuerbaren Energien Methan<br />

erzeugt. Parallel werden Studien zur<br />

Wirtschaftlichkeit und Klimabilanz<br />

der neuen Technologie erstellt. „Mit<br />

so hohen Wirkungsgraden würden<br />

die PtGTechnologie einen entscheidenden<br />

Schritt hin zur Wirtschaftlichkeit<br />

erreichen“, ist sich Trimis<br />

sicher.<br />

Das Projekt beträgt eine Laufzeit<br />

von drei Jahren und das Budget beläuft<br />

sich auf rund 3,8 Mio. €. Das<br />

Projekt wird mit 2,5 Mio. €. aus dem<br />

European Union‘s Seventh Framework<br />

Programme (FP7/2007-2013)<br />

for the Fuel Cells and Hydrogen<br />

Joint Technology der Europäischen<br />

Komission gefördert. HELMETH<br />

steht als Akronym für „Integrated<br />

High-Temperature ELectrolysis and<br />

METHanation for Effective <strong>Power</strong> <strong>to</strong><br />

<strong>Gas</strong> Conversion“.<br />

Projektpartner sind neben dem<br />

KIT die Universität Turin und TU<br />

Athen, die Firmen Sunfire GmbH<br />

und Turbo Service Torino S.P.A. sowie<br />

das European Research Institute<br />

of Catalysis ERIC und der DVGW –<br />

Deutscher Verein des <strong>Gas</strong> und Wasserfaches<br />

e. V.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 293


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Verbände und Vereine<br />

Zwei von drei Unternehmen investieren in<br />

Energieeffizienz<br />

Die Steigerung der Energieeffizienz<br />

hat für die deutsche<br />

Wirtschaft 2013 weiter an Relevanz<br />

gewonnen: 87 % der Unternehmen<br />

bewerten das Thema als sehr wichtig<br />

oder wichtig für ihren Betrieb.<br />

Die Anzahl der Unternehmen, die in<br />

den vergangenen 24 Monaten nach<br />

eigenen Angaben konkrete Energieeffizienzmaßnahmen<br />

ergriffen hat,<br />

stieg sogar deutlich um zehn<br />

Prozentpunkte auf 68 % an. Diese<br />

positive Entwicklung setzt sich voraussichtlich<br />

auch 2014 fort, denn<br />

aktuell geben zwei von drei Unternehmen<br />

an, in den nächsten zwei<br />

Jahren in konkrete Energieeffizienzmaßnahmen<br />

investieren zu wollen.<br />

Das ergab eine Umfrage unter 251<br />

Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes im Auftrag der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) im Rahmen<br />

der bundesweiten Initiative Energie-<br />

Effizienz.<br />

Insbesondere große Unternehmen<br />

mit hohen Energiekosten führen<br />

Energieeffizienzmaßnahmen durch.<br />

Im Gegensatz dazu scheuen kleine<br />

und mittlere Unternehmen häufig<br />

die Kosten solcher Investitionen,<br />

obwohl sich diese in der Regel innerhalb<br />

weniger Jahre rechnen. Dabei<br />

sind die Energieeinsparpotenziale<br />

enorm: So können beispielsweise<br />

bis zu 50 % der Energie bei Druckluft-<br />

und Pumpenanwendungen<br />

wirtschaftlich eingespart werden.<br />

Energieeinsparpotenziale in ähnlicher<br />

Größenordnung gibt es auch<br />

in den Bereichen Beleuchtung<br />

sowie Einsatz von Informationsund<br />

Kommunikationstechnik.<br />

Um Unternehmen den Einstieg<br />

in die Planung und Umsetzung von<br />

Energieeffizienzmaßnahmen zu erleichtern<br />

informiert die Initiative<br />

EnergieEffizienz der dena mit ihrer<br />

neuen Broschüre „Energieeffizienz<br />

in kleinen und mittleren Unternehmen:<br />

Energiekosten senken.<br />

Wettbewerbsvorteile sichern.“ über<br />

die Bandbreite der möglichen<br />

Energieeffizienzmaßnahmen und<br />

wie man diese erfolgreich realisiert.<br />

Weiterreichende Informationen zu<br />

den einzelnen Technologien, sowie<br />

Onlinehilfen für die Bewertung<br />

von Einsparpotenzialen sind über<br />

das Onlineinformationsangebot<br />

www.stromeffizienz.de/industriegewerbe<br />

abrufbar.<br />

Die Initiative EnergieEffizienz ist<br />

eine Kampagne der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) und wird<br />

gefördert durch das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie.<br />

Broschüre „BHKW-Kenndaten 2014“<br />

Die neue Broschüre „BHKW-<br />

Kenndaten 2014“ wird gemeinsam<br />

von der Arbeitsgemeinschaft<br />

für sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch e. V. und<br />

dem BHKW-Infozentrum Rastatt erstellt.<br />

Das geplante Erscheinungsdatum<br />

ist Juni 2014.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen<br />

und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch e. V. ist seit über<br />

35 Jahren Herausgeber der BHKW-<br />

Kenndaten. Diese Broschüre verschafft<br />

eine nahezu komplette<br />

Marktübersicht über alle Anbieter<br />

und Typen von Blockheizkraftwerken,<br />

die in Deutschland verfügbar sind,<br />

und enthält somit alle für den<br />

Anwender wichtigen Angaben hinsichtlich<br />

Leistung, Wirkungsgrad,<br />

Abmessungen und Verwendungsmöglichkeiten.<br />

Zielgruppe der Broschüre sind<br />

traditionell Planungsbüros und Architekten,<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

und Hochschulen. Die<br />

ASUE ist bestrebt, in regelmäßigen<br />

Abständen die Broschüre zu aktualisieren<br />

und die Analysen als<br />

Teil der Marktübersicht aktuell zu<br />

halten.<br />

Die neue Broschüre „BHKW-<br />

Kenndaten 2014“ wird zusammen<br />

mit dem BHKW-Infozentrum erstellt,<br />

da beide Institutionen traditionell<br />

darum bemüht sind,<br />

aktuelle Informationen zur Verfügbarkeit,<br />

Steuern und Förderungsmöglichkeiten<br />

von Blockheizkraftwerken<br />

(BHKW) dem Anwender<br />

zur Verfügung zu stellen. So<br />

betreibt das BHKW-Infozentrum<br />

seit 15 Jahren Informationsseiten<br />

zu BHKW-Themen und ist in vielen<br />

wissenschaftlichen KWK-Studien involviert.<br />

Die Datenerhebung für die<br />

Broschüre „BHKW-Kenndaten 2014“<br />

startete Ende Januar. Mehr als<br />

70 BHKW-Hersteller werden dabei<br />

angefragt. Abgefragt werden neben<br />

den technischen Moduldaten auch<br />

typische Anschaffungskosten, die<br />

Kosten der Generalüberholung und<br />

die Kosten von Instandhaltungsverträgen.<br />

Diese wirtschaftlichen<br />

Daten werden für die Broschüre<br />

anonymisiert ausgewertet.<br />

Im Juni 2014 werden die voraussichtlich<br />

mehr als 1 000 angebotenen<br />

BHKW-Module in der BHKW-<br />

Kenndaten-Broschüre veröffentlicht.<br />

Dabei erfolgt eine Kategorisierung<br />

der Module nach dem Brenns<strong>to</strong>ffeinsatz<br />

(<strong>Erdgas</strong>, Flüssiggas, Heizöl,<br />

Biogas, etc.).<br />

Bereits am 13./14. Mai 2014<br />

werden die wichtigsten Ergebnisse<br />

der Modulübersicht im Rahmen der<br />

BHKW-Jahreskonferenz „BHKW 2014“<br />

(www.bhkw2014.de) in Potsdam<br />

vorgestellt.<br />

Mai 2014<br />

294 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Verbände und Vereine | NACHRICHTEN |<br />

Biogasbranche will mehr Systemverantwortung<br />

übernehmen<br />

Anlässlich der Pressekonferenz<br />

zur 23. Jahrestagung des Fachverbandes<br />

Biogas in Nürnberg<br />

machte Präsident Horst Seide deutlich,<br />

„dass Biogas ein wichtiges<br />

Element in der Energiewende ist.“<br />

Vor dem Hintergrund der zunehmenden<br />

Kohleverstromung in Deutschland<br />

und der dadurch auf einen<br />

Höchststand gestiegenen CO 2 -<br />

Emissionen sei es nötig, alte systemrelevante<br />

Kohlekraftwerke sukzessive<br />

durch flexible Biogas- und andere<br />

KWK-Anlagen zu ersetzen. „Wir<br />

können mit Biogasanlagen, die<br />

durch <strong>Gas</strong>speicher und zu sätzliche<br />

Mo<strong>to</strong>rkapazität flexibilisiert sind,<br />

Systemdienstleistungen für das<br />

Stromnetz er bringen und wollen<br />

das auch“, führte Seide aus. Dafür<br />

seien auch Biomethan-Blockheizkraft<br />

werke (BHKW) prädestiniert. Das<br />

kommende Erneuerbare-Energien-<br />

Ge setz (EEG) müsse nun den richtigen<br />

Rahmen setzen. Die aktuelle<br />

Entscheidung des Bundesgerichtshofes<br />

erschwert die Flexibilisierung<br />

bestehender Biogasanlagen. Seide<br />

appellierte an die Politik, dass<br />

„deshalb insbesondere der Anlagenbegriff<br />

im neuen EEG so definiert<br />

sein muss, dass Rechtssicherheit für<br />

Investitionen in die Flexibilisierung<br />

von Biogasanlagen gewährleistet<br />

ist.“ Nur so werde die Flexibilitätsprämie<br />

im EEG breiter nutzbar und<br />

die Übernahme von System verantwortung<br />

durch Biogas möglich.<br />

Auch beim Thema Nachhaltigkeit<br />

will die Biogasbranche mehr<br />

Verantwortung übernehmen. „Über<br />

den Energiepflanzenanbau kann<br />

die Vielfalt auf dem Acker deutlich<br />

erhöht werden“, erklärte Hendrik<br />

Becker, Vizepräsident des Fachverbandes<br />

Biogas. Um dies zu erreichen<br />

hat der Fachverband Biogas<br />

verschiedene Vorschläge für das<br />

neue EEG erarbeitet. So soll der<br />

Anteil einer Fruchtart an den Einsatzs<strong>to</strong>ffen<br />

einer Anlage begrenzt<br />

werden und kein Umbruch von<br />

Dauergrünland erfolgen. Um Alternativen<br />

zum Mais zu stärken,<br />

schlägt der Fachverband Biogas vor,<br />

ausgewählte ökologisch vorteilhafte<br />

Kulturarten aus der Einsatzs<strong>to</strong>ffklasse<br />

1 in Klasse 2 des EEG zu<br />

überführen, beispielsweise mehrjährige<br />

Gräser, Mischkulturen und<br />

Sonnenblumen. „Gleichzeitig brauchen<br />

wir einen gewissen Anteil<br />

ertragsstarker Pflanzen arten, wie<br />

z. B. Zuckerrüben und Getreide für<br />

Ganzpflanzensilage, um die Wirtschaftlichkeit<br />

neuer Biogasprojekte<br />

und die Weiterentwicklung von<br />

Alternativen zum Mais für Bestandsanlagen<br />

zu sichern“, ergänzte der<br />

Vizepräsident. Ein kompletter Ausschluss<br />

dieser Pflanzen versperre<br />

den Weg zu mehr Artenvielfalt. Dies<br />

würde den Zielen des Koalitionsvertrags<br />

zuwiderlaufen.<br />

Der Koalitionsvertrag rückt die<br />

Abfall- und Rests<strong>to</strong>ffvergärung zur<br />

Biogaserzeugung noch stärker in<br />

den Fokus als dies mit dem EEG 2012<br />

bereits der Fall ist. Seit Anfang 2012<br />

werden neben wenigen Biogaseinspeiseanlagen<br />

fast ausschließlich<br />

kleinere Biogasanlagen gebaut, die<br />

vor allem Gülle und Rests<strong>to</strong>ffe aus<br />

der Landwirtschaft sowie einen kleinen<br />

Teil Energiepflanzen einsetzen.<br />

Zusätzlich wird die anfallende Wärme<br />

genutzt, um eine Wirtschaftlichkeit<br />

zu er reichen.<br />

Die Biogasbranche setzt sowohl<br />

im Anlagenbestand wie im Neubau<br />

auf Qualität statt Quantität. In der<br />

gesamten Erzeugungskette sollen<br />

weitere Effizienzpotenziale gehoben<br />

werden, um die erhöhten Anforderungen<br />

zumindest teilweise wirtschaftlich<br />

zu kompensieren.<br />

Vollständige Funktionalität unter<br />

WINDOWS, Projektverwaltung,<br />

Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />

Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />

Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />

Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />

<strong>Gas</strong>, Wasser,<br />

Fernwärme, Abwasser,<br />

Dampf, Strom<br />

Stationäre und dynamische Simulation,<br />

Topologieprüfung (Teilnetze),<br />

Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />

Mischung von<br />

Inhaltss<strong>to</strong>ffen, Verbrauchsprognose,<br />

Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />

Schwachlast und Kondensation,<br />

Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />

Speicherung von<br />

Rechenfällen<br />

I NGE N I E U R B Ü R O FIS C H E R — U H R I G<br />

WÜRTTEMBERGALLEE 27 14052 BERLIN<br />

TELEFON: 030 — 300 993 90 FAX: 030 — 30 82 42 12<br />

INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 295


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Verbände und Vereine<br />

Messsysteme stehen 2014 im Fokus der<br />

EDNA-Mitglieder<br />

Bei der Weiterentwicklung der<br />

Marktkommunikation im Energiemarkt<br />

wird sich im Jahr 2014 fast<br />

alles um die Einführung der neuen<br />

Messsysteme drehen. Das betrifft<br />

sowohl die Marktprozesse allgemein<br />

als auch die Schaffung neuer<br />

Prozesse für „Marktrollen“ wie den<br />

Gateway-Administra<strong>to</strong>r. Das ist ein<br />

Ergebnis der Mitgliederbefragung<br />

zu den wichtigsten Themen für<br />

dieses Jahr, die der EDNA Bundesverband<br />

Energiemarkt & Kommunikation<br />

e. V. Ende 2013 durchgeführt<br />

hat. Auch die Bilanzierung nach Ma-<br />

Bis 2.0 wurde genannt und in diesem<br />

Zusammenhang die Erwartung<br />

geäußert, dass die Bilanzierung<br />

künftig durch eine Zählerstandsgangmessung<br />

deutlich erleichtert<br />

wird. Viele Mitglieder haben aber<br />

auch die Hoffnung, dass die Prozessqualität<br />

in diesem Jahr durch ein<br />

besseres Change-Management für<br />

die Umsetzung der Regulierungsvorgaben<br />

deutlich gesteigert werden<br />

kann. Dazu forderten sie mehr<br />

Transparenz und dass der jährliche<br />

Änderungsturnus auch tatsächlich<br />

eingehalten und nicht durch<br />

zahlreiche „spontane“ Änderungsmitteilungen<br />

bis kurz vor dem<br />

geplanten Starttermin ad absurdum<br />

geführt wird.<br />

Neben den Messsystemen gibt<br />

es aber auch eine ganze Reihe<br />

weiterer Themen, die bei den<br />

EDNA-Mitgliedsunternehmen auf der<br />

Agenda für 2014 stehen. Dazu gehören<br />

beispielsweise die Einspeisewechselprozesse<br />

oder die Umsetzung<br />

von EMIR und REMIT für den<br />

Energiehandel. Deswegen plant<br />

der EDNA Bundesverband Energiemarkt<br />

& Kommunikation auch<br />

weitere Projektgruppen ins Leben<br />

zu rufen, die sich mit diesen Themen<br />

befassen. Auch die Akkreditierung<br />

von EDNA bei der neuen EEG-Clearingstelle<br />

soll dazu beitragen, dass<br />

die damit zusammenhängenden<br />

Prozesse marktgerecht gestaltet<br />

werden.<br />

An der Umfrage hatte sich ein<br />

Drittel der EDNA-Mitglieder mit vielfach<br />

sehr ausführlichen Antworten<br />

beteiligt. Dazu gehörten auch Ausblicke<br />

auf weitere Möglichkeiten<br />

der technischen Entwicklung in der<br />

Energiewirtschaft: beispielsweise die<br />

Einführung von vernetzten Energieassistenzsystemen<br />

für die Steuerung<br />

der kommenden <strong>Smart</strong>-<strong>Energy</strong>-<br />

Infrastruktur oder der Aufbau eines<br />

Energieinformationsnetzes, das auch<br />

die Energienutzer einbezieht und<br />

die Gesamtsicht auf die Energiesituation<br />

für alle Marktbeteiligten<br />

ermöglicht.<br />

dena startet Bewerbungsphase für <strong>Energy</strong> Efficiency<br />

Award 2014<br />

Unternehmen aus Industrie und<br />

produzierendem Gewerbe können<br />

sich ab sofort mit erfolgreichen<br />

Energieeffizienzprojekten für den<br />

<strong>Energy</strong> Efficiency Award 2014 der<br />

Deutschen Energie-Agentur (dena)<br />

bewerben. Den mit insgesamt<br />

30 000 € dotierten Preis vergibt die<br />

dena im Rahmen ihrer Initiative<br />

EnergieEffizienz mit freundlicher<br />

Unterstützung der Premium-Partner<br />

DZ BANK AG, Imtech Deutschland<br />

und Siemens AG bereits zum<br />

achten Mal. Schirmherr des Wettbewerbs<br />

ist Bundeswirtschaftsminister<br />

Sigmar Gabriel.<br />

Die Bewerbungsfrist endet am<br />

30. Juni 2014. Alle Informationen<br />

zur Teilnahme finden interessierte<br />

Unternehmen unter www.<strong>Energy</strong>EfficiencyAward.de.<br />

Bewerben können sich Unternehmen<br />

jeder Größe und Branche,<br />

die erfolgreich Projekte zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz im eigenen<br />

Betrieb durchgeführt haben.<br />

Ziel des Wettbewerbs ist es, herausragende<br />

Energieeffizienzstrategien<br />

branchenübergreifend bekannt zu<br />

machen und Unternehmen zur Umsetzung<br />

zu motivieren.<br />

Eine Fachjury mit Experten aus<br />

Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Medien bewertet die eingereichten<br />

Energieeffizienzprojekte, um im<br />

September 2014 die 15 Nominierten<br />

für den Titel <strong>Energy</strong> Efficiency<br />

Award 2014 bekannt zu geben. Aus<br />

den Nominierten wählt die Fachjury<br />

anschließend die drei Preisträgerprojekte<br />

aus. Die feierliche Preisverleihung<br />

erfolgt unter Anwesenheit<br />

des Fachpublikums und vor Entscheidern<br />

aus Industrie und Gewerbe,<br />

Politik und Forschung am<br />

11. November auf dem dena-Energieeffizienzkongress<br />

2014.<br />

Die Initiative EnergieEffizienz ist<br />

eine Kampagne der dena und wird<br />

gefördert durch das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi).<br />

Mai 2014<br />

296 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Personen | NACHRICHTEN |<br />

Norbert Rickert neuer Managing Direc<strong>to</strong>r Central<br />

Europe des Elektrizitäts-Segments bei Itron<br />

Norbert Rickert leitet als Managing<br />

Direc<strong>to</strong>r Electricity ab sofort<br />

den Geschäftsbereich Elektrizität<br />

in Central Europe bei der Itron<br />

GmbH. Dazu gehört die Leitung der<br />

derzeitigen Organisation sowie die<br />

langfristige Weiterentwicklung und<br />

Erweiterung des <strong>Smart</strong> Meter/<strong>Smart</strong><br />

Grid Umsatzes in Deutschland, der<br />

Benelux Region, der Schweiz, Tschechien<br />

und Slowenien.<br />

Norbert Rickert blickt auf eine<br />

über 20jährige Erfahrung im Vertrieb<br />

für IT- und Telekommunikations-Lösungen<br />

sowohl im In- als auch Ausland<br />

zurück. Vor seinem Wechsel zu<br />

Itron war er von 2003 bis 2013 als<br />

Direc<strong>to</strong>r Sales Germany bei der Mo<strong>to</strong>rola<br />

Solutions GmbH tätig. Er leitete<br />

hier den Vertrieb Deutschland<br />

und verantwortete neben den mobilen<br />

Lösungen für Geschäftskunden<br />

den Bereich mit Funklösungen (Tetra)<br />

für Polizei und Feuerwehr.<br />

Von 1999 bis 2003 übernahm er<br />

bei Cisco Systems als Global Account<br />

Manager die strategische Verantwortung<br />

für den weltweiten Vertrieb<br />

des Kunden T-Mobile International.<br />

Seine berufliche Karriere begann<br />

Rickert sieben Jahre zuvor bei Bosch<br />

Telecom Öffentliche Netze. Dort gehörte<br />

zu seinem Aufgabenspektrum<br />

der Vertrieb von kabelgebundener<br />

und funkgestützter Übertragungstechnik<br />

im Rahmen von schlüsselfertigen<br />

Projekten in Deutschland<br />

und Asien.<br />

Rickert ist Diplom-Ingenieur für<br />

Elektrotechnik und vom Standort<br />

Karlsruhe aus tätig.<br />

Viega Geopress K<br />

Innenabdichtend im Außenbereich:<br />

Kunsts<strong>to</strong>ffpressverbinder für<br />

erdverlegte Versorgungsleitungen.<br />

viega.de/GeopressK<br />

Sicherheit im Erdreich<br />

Flexibel, langlebig, robust – nur einige der vielen Anforderungen, denen erdverlegte Versorgungsleitungen<br />

gerecht werden müssen. Mit Geopress K bietet Viega ein neues, besonders wirtschaftliches Kunsts<strong>to</strong>ffpresssystem<br />

speziell für die Verlegung von <strong>Gas</strong>­ und Trinkwasserleitungen. Die innenabdichtenden und elas<strong>to</strong>merfreien<br />

Verbinder aus hochfestem Kunsts<strong>to</strong>ff bieten ideale Voraussetzungen, um den rauen Bedingungen im<br />

Erdreich zu trotzen. Zusätzlich verfügen sie über die bewährte Viega SC­Contur, mit der unverpresste<br />

Verbindungen bei einer Druckprüfung sofort sichtbar werden. Mit der Viega Presstechnik entsteht so eine<br />

sichere und schnelle Verbindung zwischen der Versorgungsleitung und dem Hausanschluss.<br />

Viega. Eine Idee besser!<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 297


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

2. DVGW/VDE Münchener Energietage<br />

In der systemübergreifenden, technologieoffenen<br />

Betrachtung der<br />

<strong>Gas</strong>- und Strominfrastruktur liegt<br />

der Schlüssel zum Erfolg der Energiewende.<br />

Darin waren sich die<br />

rund 100 Teilnehmer der Münchener<br />

Energietage einig, die von<br />

DVGW und VDE am 17./18. März<br />

2014 zum zweiten Mal gemeinsam<br />

ausgerichtet wurden. In der Zusammenarbeit<br />

der beiden Sparten <strong>Gas</strong><br />

Das Zusammenwirken von <strong>Gas</strong> und Strom stand im<br />

Mittelpunkt der 2. Münchener Energietage.<br />

Bild: DVGW/Fo<strong>to</strong>graf: Benjamin Schultheis<br />

und Strom gibt es zahlreiche bislang<br />

ungenutzte Synergien. Diese<br />

Potenziale sollen erschlossen werden,<br />

um eine noch höhere Effizienz<br />

in den <strong>Gas</strong>- und Stromnetzen, zu erzielen,<br />

ohne dass es dabei zu Einbußen<br />

bei Qualität und Sicherheit<br />

kommt – so die zentrale Botschaft<br />

der gemeinsamen Leitveranstaltung.<br />

Auf der Konferenz diskutierte die<br />

technische Fach- und Führungsebene<br />

der Energiewirtschaft Herausforderungen<br />

der Energiewende<br />

mit besonderem Augenmerk auf<br />

spartenübergreifende Konvergenzfelder<br />

Themenschwerpunkte wie<br />

Netzkonvergenz, Systemsicherheit,<br />

<strong>Smart</strong> Metering oder intelligente<br />

Netzführung. Leitthemen waren dabei<br />

mögliche Effizienz steigerungen<br />

im Netz, innovative Speichertechnologien<br />

sowie der energiewirtschaftliche<br />

Ordnungsrahmen. Außerdem<br />

stand das Thema Asset Management,<br />

Versorgungssicherheit<br />

sowie die gesellschaftliche Akzeptanz<br />

großer Energieinfrastrukturprojekte<br />

ganz oben auf der Tagungsagenda.<br />

Einigkeit herrschte in München<br />

darüber, möglichst rasch die notwendigen<br />

politischen Entscheidungen<br />

herbeizuführen, damit Speicher<br />

von ungerechtfertigten finanziellen<br />

Belastungen befreit werden. Da<br />

Speicher keine Letztverbraucher<br />

sind, sollen diese von den derzeit zu<br />

zahlenden Abgaben und Umlagen<br />

für den Strombezug befreit werden.<br />

Eine weitere Forderung: Netzbetreiber<br />

sollten Kosten für die Errichtung<br />

von <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Anlagen als umlagefähig<br />

anerkannt bekommen,<br />

wenn damit höhere Kosten für den<br />

Stromnetzausbau vermieden werden<br />

können. Das jetzige Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) verhindere<br />

Innovationen, weil es nicht zur<br />

Herausbildung der besten Technologie<br />

führe und Subventionstatbestände<br />

auf 20 Jahre festschreibe, so<br />

die allgemeine Kritik der Teilnehmer.<br />

22. Europäische Biomasse Konferenz<br />

und Ausstellung<br />

Die jährlich in verschiedenen<br />

Ländern stattfindende Europäische<br />

Biomasse Konferenz und Ausstellung<br />

(EU BC&E) verbindet eine<br />

renommierte internationale wissenschaftliche<br />

Konferenz mit einer Industrieausstellung<br />

und findet dieses<br />

Jahr vom 23.–26. Juni im CCH<br />

Congress Center in Hamburg statt.<br />

Mit ihrer über 30-jährigen Geschichte<br />

rangiert die Veranstaltung damit<br />

unter den bedeutendsten und einflussreichsten<br />

Veranstaltungen im<br />

Bereich der Biomasse. Forscher, Ingenieure,<br />

Technologen, Normungsorganisationen,<br />

Finanzierungsinstitute,<br />

Politiker und Entscheidungsträger<br />

werden von dem wissenschaftlichen<br />

Programm und den Parallelveranstaltungen<br />

angezogen.<br />

Die globale Plattform zum aktuellen<br />

Wissensaustausch ist wiederum für<br />

Aussteller von Seiten der Industrie<br />

interessant.<br />

Es wird einen Industriebeirat aus<br />

Branchenexperten geben, der die<br />

industrieorientierten Beitragsvorschläge<br />

beurteilt und eine Reihe<br />

von Konferenzsitzungen innerhalb<br />

des EU BC&E-Programmes vorsieht,<br />

die sich ausschließlich aus Industriepräsentationen<br />

zusammensetzen.<br />

Das EU BC&E-Executivkomitee<br />

engagiert sich dafür, sowohl das<br />

wissenschaftliche Niveau der Konferenz<br />

aufrechtzuerhalten als auch<br />

deren Bedeutung auf internationaler<br />

Ebene zu steigern. Zu den<br />

Themen der Konferenz gehören<br />

Biomasseressourcen, Biomassekonvertierungstechnologien<br />

und Biomasserichtlinien,<br />

-märkte und<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Kontakt:<br />

E-Mail: biomass.conference@etaflorence.it,<br />

www.eubce.com<br />

Mai 2014<br />

298 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />

GASFACHLICHE<br />

AUSSPRACHETAGUNG<br />

l<br />

www.gat-dvgw.de<br />

<strong>Erdgas</strong> im System der<br />

erneuerbaren Energien<br />

gat 2014 – vom 30. September<br />

bis 1. Ok<strong>to</strong>ber in Karlsruhe<br />

+++ Effiziente Wärme- und Energieversorgung in Gebäuden,<br />

Industrie und Gewerbe +++ Bedarfsgerechte Integration der<br />

erneuerbaren Energien +++ <strong>Power</strong> <strong>to</strong> <strong>Gas</strong>: Technologische, ökonomische<br />

und politische Herausforderungen +++ Konvergente<br />

Jetzt anmelden!<br />

5 % Frühbuchervorteil auf<br />

Dauerkarten und Tageskarten bei<br />

Anmeldung bis zum 15.6.2014<br />

Energienetze +++ <strong>Gas</strong>kraftwerke im Energiesystem +++ Kraft-Wärme-Kopplung +++<br />

Neue Potenziale in der <strong>Gas</strong>mobilität +++ Netzentwicklungsplan NEP und Technische<br />

Sicherheit von <strong>Gas</strong>hochdruckleitungen +++ Gewährleistung der Versorgungssicherheit +++<br />

gat: Die Technologieplattform <strong>Gas</strong> im Energiesystem<br />

Besuchen Sie auch die wat 2014<br />

sowie Deutschlands größte Messe<br />

für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach!<br />

gat 2014<br />

29.9 30.9 1.10<br />

Mo Di Mi<br />

wat 2014<br />

<strong>Gas</strong>-/Wasser-Fachmesse


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />

Entsprechend des Grundsatzbeschlusses<br />

der DVGW-Mitgliederversammlung<br />

2013 soll am 2. Juli<br />

2014 eine außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

des DVGW stattfinden.<br />

Aufgabendefinition, Aufgabenverteilung,<br />

Organisation und<br />

Struktur des DVGW sollen den veränderten<br />

Rahmenbedingungen angepasst<br />

werden.<br />

Fazit der <strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage 2014<br />

Mehr als 850 Experten aus 46<br />

Ländern diskutierten vom 25.<br />

bis zum 27. März 2014 in Düsseldorf<br />

über die aktuellsten Entwicklungen<br />

der Energiespeicherung. Auf einer<br />

begleitenden Fachausstellung konnten<br />

sich die Besucher über den neuesten<br />

Stand der Technik direkt vor<br />

Ort informieren und konkrete Geschäftsabschlüsse<br />

tätigen.<br />

Für die deutschen Besucher war<br />

die bevorstehende EEG-Reform ein<br />

bestimmendes Thema auf der Messe.<br />

Auch weltweit wird der Anteil<br />

der Erneuerbaren Energien steigen.<br />

Davon geht Frank Wouters, Stellvertretender<br />

Generaldirek<strong>to</strong>r der Internationalen<br />

Regierungsorganisation<br />

für Erneuerbare Energien (IRENA)<br />

aus. Ohne steigende Kosten könne<br />

der Anteil der Erneuerbare Energien<br />

an der weltweiten Energieversorgung<br />

bis 2030 36 % erreichen. Im<br />

Rahmen der <strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage veranstaltete<br />

die Organisation einen internationalen<br />

Workshop, in dem die<br />

50 Teilnehmer Energiespeicher-<br />

Technologien und -Anwendungen<br />

herausarbeiten konnten, die in die<br />

weltweite IRENA-Technologie-<br />

Roadmap für Energiespeicherung<br />

einfließen. Vielefach gefordert wurden<br />

auch die entsprechenden regula<strong>to</strong>rischen<br />

Rahmenbedingungen,<br />

um Energiespeichern weltweit zum<br />

Durchbruch zu verhelfen.<br />

Als Side-Event der <strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage<br />

fand die 3. <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> Konferenz<br />

des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts<br />

statt. Annegret<br />

Agricola von der Deutschen<br />

Energieagentur erklärte hier in ihrer<br />

Eröffnungsrede, dass <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

Flexibilität in das Energiesystem<br />

bringe. Es sei eine sehr wichtige<br />

Technologie, um die deutschen Klima-<br />

und Erneuerbare-Energien-Ziele<br />

zu erreichen. Sie forderte die<br />

Steuerbefreiung von Energiespeichern<br />

für Endverbraucher sowie die<br />

Anpassung der Gesetze für erneuerbare<br />

Krafts<strong>to</strong>ffe aus Wassers<strong>to</strong>ff und<br />

Synthetic Natural <strong>Gas</strong>. Die Veranstaltung<br />

fand bereits zum 3. Mal statt<br />

und hatte mehr als 100 internationale<br />

Teilnehmer.<br />

Im kommenden Jahr finden die<br />

<strong>Energy</strong> S<strong>to</strong>rage Europe (Conference<br />

& Expo) sowie die 4. <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-<br />

Konferenz erstmals gemeinsam mit<br />

der Internationalen Konferenz zur<br />

Speicherung Erneuerbarer Energien<br />

statt. Vom 9. bis 11. März 2015 treffen<br />

sich am Standort Düsseldorf<br />

dann mehr als 1000 internationale<br />

Teilnehmer und fast 100 Aussteller<br />

auf der begleitenden Fachmesse.<br />

Grundlagen und Weiterbildung im Bereich<br />

Explosionsschutz<br />

Die Projekthaus GmbH aus Bremen<br />

bietet Schulungen an, die<br />

das rechtliche und technische Basiswissen<br />

für den Explosionsschutz<br />

vermitteln.<br />

Das Grundlagenseminar behandelt<br />

neben der Gefährdungsbeurteilung<br />

die Erstellung von Explosionsschutzdokument<br />

und -konzept<br />

sowie die Qualitätsanforderungen<br />

an Dienstleister und befähigte Personen.<br />

Zielgruppe sind Führungskräfte<br />

mit Verantwortung für Anlagen<br />

und Personal, Dienstleister für<br />

Fremdanlagen, Einkäufer für Fremdleistungen<br />

an Anlagen, Anlagenplaner<br />

und Einsteiger im Bereich des<br />

Explosionsschutzes.<br />

In einer weiteren zweitägigen<br />

Schulung können die Teilnehmer<br />

das Wissen für eine Bestellung zur<br />

anlagenbezogen befähigten Person<br />

im Explosionsschutz nach Betr-<br />

SichV/TRBS 1203-1 erwerben. Darüber<br />

hinaus gibt es ein Seminar<br />

zum Erfahrungsaustausch, um dem<br />

vorgeschriebenen, regelmäßigen<br />

Austausch nachzukommen. Alle<br />

Schulungen werden von Referenten<br />

geleitet, die sowohl fachlich als<br />

auch didaktisch ausgebildet sind.<br />

Auf Anfrage sind auch Inhouse-<br />

Schulungen möglich.<br />

Detaillierte Informationen zu<br />

den Schulungsprogrammen sowie<br />

zur Anmeldung erhalten Interessierte<br />

online unter www.projekthaus.com<br />

Mai 2014<br />

300 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />

7. Workshop <strong>Gas</strong>mengenmessung 2014<br />

Der „7. KÖTTER-Workshop <strong>Gas</strong>mengenmessung<br />

2014“, der am<br />

26. und 27. März in der KCE-Akademie<br />

in Rheine stattfand, bot zahlreichen<br />

Teilnehmern Gelegenheit, sich<br />

zu den Themen <strong>Gas</strong>mengenmessung,<br />

<strong>Gas</strong>anlagen, <strong>Gas</strong>technik zu informieren<br />

und auszutauschen.<br />

Der von KÖTTER Consulting Engineers<br />

zusammen mit der TU Dortmund<br />

ausgerichtete Branchentreff<br />

richtet sein Programm aus Expertenvorträgen,<br />

begleitender Fachausstellung<br />

und praktischen Versuchen<br />

an Fachleute aus der Chemie-,<br />

Öl- und <strong>Gas</strong>industrie, der Energieversorgung<br />

und der Anlagenplanung<br />

sowie an Verbände, Hersteller<br />

von <strong>Gas</strong>mengenmessgeräten, Serviceunternehmen,<br />

Genehmigungsbehörden<br />

etc.<br />

Bei der Auswahl der Referenten<br />

für das Vortragsprogramm wurde<br />

wieder viel Wert auf eine Mischung<br />

aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

gelegt. So präsentierte<br />

beispielsweise Herr Dr. Ulrich Wernekinck,<br />

RWE Metering GmbH, seine<br />

Erfahrungen zum Thema Biogas-<br />

Einspeiseprojekte. Außerdem berichtete<br />

Herr Dr. Rainer Kramer,<br />

Physikalisch Technische Bundesanstalt,<br />

über die Anforderungen von<br />

<strong>Smart</strong> Meter Gateways. Aus der Praxis<br />

referierte Herr Burkhard Alisch,<br />

S<strong>to</strong>rengy Deutschland GmbH, über<br />

Anforderungen und Einsatz von<br />

Messtechnik bei <strong>Erdgas</strong>speichern.<br />

Neben der begleitenden Fachausstellung,<br />

auf der Firmen ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen dem<br />

Fachpublikum präsentieren konnten,<br />

sorgten auch die Versuchsvorführungen<br />

aus dem Hause KÖTTER<br />

zum Thema Schall-, Schwingungsund<br />

Strömungstechnik für Abwechslung.<br />

Auf besonderes Interesse stieß<br />

dabei der Versuchsstand <strong>Gas</strong>mengenmessung.<br />

An diesem speziell für<br />

Schulungszwecke ausgelegten Aufbau<br />

kann an aktuellen Messgeräten<br />

demonstriert werden, wie deren<br />

Funktion z. B. durch Pulsationen oder<br />

Ultraschalllärm beeinträchtigt wird.<br />

<strong>Gas</strong>mengenmessstand.<br />

Eine weitere Gelegenheit für Gespräche<br />

in gemütlicher Atmosphäre<br />

bot die traditionelle Abendveranstaltung,<br />

bei der die Gäste auch im<br />

Rahmen einer musikalischen Show<br />

unterhalten wurden.<br />

Die etablierte Veranstaltungsreihe<br />

wird auch in Zukunft im gewohnten<br />

2-jährigen Rhythmus fortgeführt.<br />

Der „8. Workshop <strong>Gas</strong>mengenmessung“<br />

ist für das Frühjahr<br />

2016 geplant.<br />

Branchentreffen <strong>Erdgas</strong>mobilität<br />

Am 15. Mai trifft sich in Berlin die<br />

<strong>Erdgas</strong>fahrzeugbranche im Hotel<br />

InterContinental für spannende<br />

und kontroverse Diskussionen rund<br />

um die <strong>Erdgas</strong>mobilität. Bereits zum<br />

14. Mal findet das Symposium zum<br />

Thema <strong>Erdgas</strong> und Bio-<strong>Erdgas</strong> als<br />

Krafts<strong>to</strong>ff statt, zu dem erdgas mobil<br />

einlädt. Der Fokus liegt nicht allein<br />

auf dem deutschen Markt. Internationale<br />

Experten sorgen für einen<br />

Blick über den Tellerrand.<br />

So berichtet Dr. Dane Boysen,<br />

Program Direc<strong>to</strong>r der Advanced Research<br />

Projects Agency-<strong>Energy</strong> aus<br />

Washing<strong>to</strong>n D.C., über Innovationen<br />

in den USA und stellt das Forschungsprogramm<br />

„Move“ vor. José<br />

Fernandez Garcia von der Generaldirektion<br />

Mobilität und Verkehr der<br />

Europäischen Kommission wird zudem<br />

über aktuelle politische Rahmenbedingungen<br />

in Europa referieren.<br />

Dazu gehört das Clean <strong>Power</strong><br />

for Transport Package, welches Mitte<br />

April in Brüssel verabschiedet werden<br />

soll und auf dem Symposium für<br />

interessante Diskussionen sorgen<br />

wird, insbesondere in Hinblick auf<br />

die Preistransparenz an Tankstellen.<br />

Die Positionierung des Verbands<br />

der Au<strong>to</strong>mobilindustrie (VDA) zum<br />

Thema <strong>Erdgas</strong>mobilität macht Dr.<br />

Ulrich Eichhorn in seinem Vortrag<br />

deutlich. Neben Strategien der<br />

Fahrzeughersteller und effizienten<br />

Mo<strong>to</strong>ren ist auch die Krafts<strong>to</strong>ffherstellung<br />

ein aktuelles Thema. Während<br />

des Symposiums stellt ein<br />

Schweizer Unternehmen eine neue<br />

Technik zur CO 2 -Wäsche vor. Das<br />

aus der Luft gefilterte CO 2 kann zur<br />

Herstellung von synthetischem <strong>Erdgas</strong><br />

eingesetzt werden.<br />

Das erdgas mobil Symposium<br />

hat sich inzwischen zum führenden<br />

Branchentreffen der <strong>Erdgas</strong>mobilität<br />

entwickelt und wird in guter<br />

Tradition des Türkenfelder Greenfield<br />

Symposiums fortgeführt. Erwartet<br />

werden Geschäftsführer und<br />

Führungs kräfte von Energieunternehmen,<br />

Au<strong>to</strong>herstellern, Mineralölgesellschaften<br />

und Tankstellenbauern.<br />

Neben aktuellen Beiträgen<br />

bietet das Format auch die Möglichkeit<br />

zum Netzwerken und zum Erfahrungsaustausch.<br />

Mitglieder von<br />

erdgas mobil, Zukunft ERDGAS, des<br />

NGVA und BDEW erhalten Sonderkonditionen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.erdgas-mobil.de.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 301


| FOKUS<br />

|<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0<br />

7. figawa-/<strong>gwf</strong>-Fachkongress „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0“/<br />

Branchenevent für die Energiewende in der<br />

Versorgungswirtschaft<br />

Die neue Bundesregierung hat<br />

die Weiterführung der Energiewende<br />

zu einem ihrer wichtigsten<br />

Vorhaben erklärt. Der 7. Fachkongress<br />

„smart energy 2.0 – Intelligente<br />

Lösungen für die Energiewende“<br />

(17.-18. Juni 2014, Essen) informiert<br />

über die Rahmenbedingungen in<br />

Deutschland und Europa. Aktuelle<br />

Lösungskonzepte der Energiewirtschaft<br />

werden vorgestellt. Die Konvergenz<br />

der Strom- und <strong>Gas</strong>netze<br />

wird ebenso thematisiert wie Erfahrungen<br />

aus <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Pilotprojekten.<br />

Die Bedeutung von Energiespeichern<br />

und des <strong>Smart</strong> Meter<br />

Gateway wird ausführlich behandelt.<br />

Fragen der <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

und der Konsequenzen für die Komponenten-<br />

und Geräteindustrie<br />

werden diskutiert.<br />

Angesprochen werden u. a. folgende<br />

Themen:<br />

Wie sieht das zukünftige Marktdesign<br />

aus? Zwei Grundansätze zur<br />

Vorhaltung von Leistung oder Kapazität<br />

werden zur Zeit diskutiert: zum<br />

einen eine anlagenbezogene strategische<br />

Reserve, zum anderen ein<br />

umfassender Kapazitätsmechanismus<br />

auf Basis gesicherter Erzeugungskapazitäten.<br />

Welche Rolle spielen Energiespeicher?<br />

Ohne zuverlässige und<br />

wirtschaftliche Speicher wird die<br />

Energiewende nicht durchzuführen<br />

sein. Interessant sind hierbei vor allem<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Konzepte zur<br />

Speicherung volatiler erneuerbarer<br />

Energien auf Basis gasförmiger<br />

Energieträger. Die Kopplung von<br />

<strong>Gas</strong>- und Stromnetzen, auch auf<br />

Verteilungsebene, und die Integration<br />

in ein übergeordnetes „<strong>Smart</strong><br />

Grid“ sind Kernpunkte eines „netzdienlichen“<br />

Ausbaus der Versorgungsnetze.<br />

Wie wird gemessen? Im Koalitionsvertrag<br />

der Bundesregierung<br />

werden intelligente Netze explizit<br />

erwähnt. 2014 sollen verlässliche<br />

Rahmenbedingungen für den sicheren<br />

Einsatz von intelligenten<br />

Messsystemen für Verbraucher, Erzeuger<br />

und Speicher geschaffen<br />

werden. Zukünftig dürfen nur Messsysteme<br />

eingebaut werden, die die<br />

Mai 2014<br />

302 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> 2.0 | FOKUS |<br />

Demonstration der Technik.<br />

Konzentrierte Kommunikation.<br />

Stärkung und Gespräch in der Pause.<br />

Ausblick in die Zukunft.<br />

Anforderungen des Schutzprofiles<br />

und die Technischen Richtlinien des<br />

BSI einhalten. Die Entwicklung von<br />

Spezifikationen für zukunftssichere,<br />

wirtschaftliche und „massentaugliche“<br />

E-Zähler und Gateways sowie<br />

die Einbindung von <strong>Gas</strong>zählern ist<br />

eine der dringlichsten Aufgaben.<br />

Zielgruppe sind Mitarbeiter von<br />

Energieversorgern, Stadtwerken,<br />

Netzbetreibern, Software-Unternehmen<br />

und der Geräteindustrie,<br />

die sich über den aktuellen Entwicklungsstand<br />

informieren und beispielhafte<br />

Lösungskonzepte kennen<br />

lernen wollen.<br />

Info und Anmeldung:<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Diskussion im<br />

Plenum.<br />

Aufmerksame<br />

Zuhörer beim<br />

Vortrag.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 303


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

Das e-gas-Projekt am Biogasanlagenstandort<br />

in Werlte<br />

Auswirkungen für die Strom- und <strong>Gas</strong>netze der EWE NETZ GmbH<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>, Wassers<strong>to</strong>ff, Methanisierung, e-gas in Werlte, Bio<strong>Erdgas</strong>- und e-gas-Einspeiseanlage,<br />

Modulbauweise, Kombinierte Einspeisung, 5 %-Ansatz<br />

Osman Kurt, Thomas Götze und Jan Adrian Schönrock<br />

Der Artikel stellt die weltweit erste Großanlage zur<br />

Herstellung und Einspeisung von synthetischem<br />

<strong>Erdgas</strong>, das e-gas Projekt in Werlte (Emsland), vor<br />

und beleuchtet vor allem die technischen Vorgehensweisen<br />

im Zusammenhang mit der Bio<strong>Erdgas</strong>- bzw.<br />

e-gas-Einspeisung. Der Beitrag des <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Ansatzes<br />

zur Realisierung der Energiewende wird diskutiert.<br />

The e-gas project at the biogas plant in Werlte<br />

The article presents the world’s first large-scale plant<br />

for the production and supply of synthetic natural<br />

gas in Werlte and highlights the technical procedures<br />

related <strong>to</strong> the organic or e-gas feed-in. The share of<br />

power-<strong>to</strong>-gas for the realization of the energy transition<br />

is discussed.<br />

Durch die Energiewende soll mit dem stetigen Ausbau<br />

von Erneuerbaren Energien eine nachhaltige und umweltfreundliche<br />

Energieversorgung in Deutschland ermöglicht<br />

und somit der CO 2 -Auss<strong>to</strong>ß gegenüber 1990<br />

um 80 bis 95 Prozent bis 2050 reduziert werden. Dabei<br />

beruht sie, spätestens seit dem Reak<strong>to</strong>runglück von Fukushima<br />

im März 2011, auf einem breiten gesellschaftlichen<br />

Konsens. Derzeit liegt der öffentliche und politische<br />

Fokus vor allem auf dem Energieträger Strom. Die<br />

weiteren Sek<strong>to</strong>ren – Wärme und Mobilität – stehen dagegen<br />

im Schatten von Windkraftanlagen und Co. Im<br />

Netzgebiet von EWE NETZ ist bereits heute sichtbar, wie<br />

sich ein regionales Energiesystem bei einem erneuerbaren<br />

Anteil von fast 70 Prozent verhält. Mit einer installierten<br />

Leistung von ca. 5300 MW aus ca. 55 500 Anlagen<br />

übertrifft der Nordwesten Deutschlands bereits heute<br />

deutlich die Ziele der Bundesregierung im Jahr 2035.<br />

Besonders in den dünnbesiedelten ländlichen Gebieten<br />

der Bundesrepublik, die das größte Ausbaupotenzial an<br />

Erneuerbaren besitzen, bilden die regionalen Mittelund<br />

Niederspannungsnetze das Rückgrat der Energiewende.<br />

Überschüssiger Strom aus regenerativer Erzeugung<br />

könnte aus diesen regionalen Verteilnetzen, so eine<br />

Idee, mittels Elektrolyse und Methanisierung in<br />

<strong>Erdgas</strong> umgewandelt werden und die bisher unidirektional<br />

verbundenen Bereiche Strom und <strong>Gas</strong> enger verzahnen<br />

(siehe Bild 1). Das so entstehende „grüne <strong>Gas</strong>“<br />

könnte dann als Krafts<strong>to</strong>ff oder im Wärmemarkt genutzt<br />

werden. Bis dies in großem Maßstab gelingen kann sind<br />

einige technische, wirtschaftliche und rechtliche Fragen<br />

zu beantworten. Einige dieser Fragen können durch die<br />

Praxiserfahrungen, die zurzeit in Werlte gemacht werden,<br />

beantwortet werden. Insbesondere zu den netztechnischen<br />

Themen kann EWE NETZ aus der Praxis berichten.<br />

1. Der Standort Werlte – eine Biogasanlage<br />

mit Pioniergeist<br />

Für die Umsetzung dieser Idee hat die Audi AG im vergangenen<br />

Jahr im emsländischen Werlte am Standort<br />

einer bestehenden Biogasanlage eine <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> Anlage<br />

(PtG-Anlage) errichtet (siehe Bild 2) – EWE NETZ<br />

war verantwortlich für die gesamte Technik rund um die<br />

Einspeisung des gewonnen „grünen <strong>Gas</strong>es“. Damit<br />

kommt ein neues Kapitel der Innovation hinzu, das am<br />

Standort Werlte geschrieben wird, wie ein kurzer Blick<br />

auf die His<strong>to</strong>rie der Biogasanlage des Energieversorgers<br />

EWE zeigt.<br />

Schon von Beginn an wurde die Biogasanlage in<br />

Werlte anstatt mit nachwachsenden Rohs<strong>to</strong>ffen mit nahezu<br />

gleichen Mengenanteilen Wirtschaftsdünger sowie<br />

Abfällen überwiegend aus der Lebensmittelproduktion<br />

(z. B. Fette, Flotate, Schlachtabfälle und Speiseabfälle)<br />

zur Erzeugung von elektrischem Strom betrieben.<br />

Grundsätzlich ist der Eigenwärmebedarf einer Abfall-<br />

Biogasanlage hoch, da die Abfälle vor der Beschickung<br />

in die Fermenter vermischt und bei 70 °C eine Stunde<br />

lang hygienisiert werden müssen. Dennoch konnte nur<br />

ca. 1/3 der anfallenden Wärme der beiden installierten<br />

BHKW (je 1,25 MWel) genutzt werden. Nach der voll-<br />

Mai 2014<br />

304 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Bild 1. Kopplung des Stromund<br />

<strong>Gas</strong>netzes durch<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>.<br />

(Quelle: EWE NETZ, Oldenburg,<br />

2014)<br />

ständigen Übernahme der Biogasanlage im Jahr 2006<br />

durch EWE wurde entschieden, die Energie des Biogases<br />

in einem größeren Umfang zu nutzen. Daher wurde in<br />

2007 die erste Biogasaufbereitungsanlage (Druckwechseladsorption)<br />

Norddeutschlands in Betrieb genommen<br />

und somit das hochreine Bio<strong>Erdgas</strong> in das örtliche Verteilnetz<br />

(L-<strong>Gas</strong>-Netz) von EWE NETZ eingespeist.<br />

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der<br />

fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen die Schnittstellen<br />

(z. B. Übergabestelle, Messung, Konditionierung,<br />

etc.) zwischen Einspeiser und EWE NETZ definiert wurden.<br />

Die privilegierte Behandlung der Einspeisung von<br />

Biogas wurde erst im Jahr 2008 durch das Kapitel „Sonderregelung<br />

für die Einspeisung von Biogas in <strong>Erdgas</strong>netze“<br />

in der <strong>Gas</strong>NZV geregelt und im Jahr 2010 mit der<br />

novellierten <strong>Gas</strong>NZV durch die §§ 31 bis 37 hinsichtlich<br />

seiner Förderinstrumentarien erweitert. Gemäß dem<br />

EnWG – § 17 Netzanschluss Abs. 1 und der <strong>Gas</strong>NZV –<br />

§ 33 Netzanschlusspflicht und §34 vorrangiger Netzzugang<br />

für Transportkunden von Biogas ist die EWE NETZ<br />

GmbH als lokaler Netzbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet,<br />

aufbereitetes Biogas in das <strong>Gas</strong>versorgungsnetz<br />

diskriminierungsfrei einzuspeisen, also den Netzanschluss<br />

herzustellen [1].<br />

Mit dem Bau einer der ersten Biogasaufbereitungsanlagen<br />

in Deutschland und der Einspeisung von jährlich<br />

ca. 3,0 Millionen m³ Bio<strong>Erdgas</strong> in das örtliche Verteilnetz<br />

Werlte leistete EWE in vielfacher Hinsicht Pionierarbeit.<br />

Auf Basis dieser Erfahrung hat EWE NETZ bis heute<br />

16 Biogaseinspeiseanlagen projektiert, geplant und gebaut<br />

– darunter die bundesweit größte Anlage bei der<br />

Verbio AG im brandenburgischen Schwedt. Sie erzeugt<br />

in einer Endstufe 7000 Nm³/h – das entspricht dem Jahresverbrauch<br />

von rund 25 000 Haushalten.<br />

EWE NETZ hat in den letzten Jahren intensiv an der<br />

Optimierung der Prozesse rund um die Biogaseinspeiseanlagen<br />

gearbeitet. Ergebnis ist ein standardisiertes Anlagenkonzept<br />

für Anlagen in der Größenordnung von<br />

350 bis 700 Nm³/h, bei dem die wesentlichen Gewerke<br />

modular aufgebaut und in Be<strong>to</strong>ngebäuden untergebracht<br />

werden. Mit der Modulbauweise kann EWE NETZ<br />

auch Biogaseinspeiseprojekte deutlich früher mit einem<br />

effizienten Bau (z. B. Fertigung und erster Sachverstän-<br />

Bild 2. Luftaufnahme des Standortes Werlte mit Kennzeichnung der BGA,<br />

BGAA, BGEA, EGEA und PtG-Anlage. (Quelle: EWE NETZ, Oldenburg, 2014)<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 305


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

digenabnahme im Werk der Vertragsfirmen und anschließender<br />

Lieferung auf die Baustelle) und somit<br />

wirtschaftlichen Anschluss ans Netz bringen. Dieses<br />

Konzept erleichtert die Ersatzteilbevorratung, den<br />

Schulungsbedarf der Mitarbeiter und Vertragsfirmen.<br />

Zudem reduzieren sich die Kosten für Service, Wartung<br />

und Instandhaltung. Das ist ein entscheidendes Kriterium<br />

für die Einhaltung der vorgeschriebenen hohen<br />

Verfügbarkeit des Netzanschlusses von 96 % pro Kalenderjahr<br />

gemäß <strong>Gas</strong>NZV, d.h. sie darf maximal 15 Tage im<br />

Jahr vom Netz genommen werden. Wartungsarbeiten<br />

und sons tige vom Netzbetreiber am Netzanschluss vorzunehmende<br />

Arbeiten, die zu einer Unterbrechung<br />

desselben führen, sind innerhalb dieser 15 Tage durchzuführen.<br />

Um eine ganzjährige Einspeisung von Bio<strong>Erdgas</strong> unter<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten sicher zu stellen,<br />

hat EWE NETZ die kombinierte Einspeisung entwickelt<br />

[2]. Der Anschluss einer Biogas-Einspeiseanlage erfolgt<br />

hierbei sowohl auf der Verteilnetzebene als auch direkt<br />

an einem regionalen Hochdrucknetz. Bei der kombinierten<br />

Einspeisung wird der überschüssige Anteil oder die<br />

gesamte Bioerdgasmenge bei einer Nichtverfügbarkeit<br />

von Aufnahmekapazitäten in Schwachlastzeiten der<br />

Verteilnetze über einen Verdichter in Hochdrucknetze<br />

eingespeist. Mit dieser Verfahrensweise werden die<br />

Laufzeiten und somit die anfallenden Betriebskosten<br />

der Verdichtung sowie die Verfügbarkeiten optimiert.<br />

Dieses Know-how konnte EWE NETZ für das Audi Projekt<br />

in Werlte einbringen und nutzen.<br />

2. <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> in Werlte – die Technik<br />

hinter der Anlage<br />

Für Audi als Betreiber der PtG-Anlage gab es folgende<br />

Kriterien bei der Auswahl eines geeigneten Standorts:<br />

••<br />

Lieferung von regenerativem CO 2 aus einer Biogasanlage<br />

ohne NaWaRo<br />

••<br />

Vorhandene <strong>Gas</strong>infrastruktur- örtliches Verteil- und<br />

regionales Hochdrucknetz<br />

Vorhandene Wärmesenken für die Prozesswärme<br />

••<br />

Hoher Anteil Erneuerbarer Energien im S<strong>to</strong>mverteilnetz<br />

Die Biogasanlage in Werlte kann durch die Aufbereitung<br />

der anfallenden Biogasmengen ca. 340 Nm³/h CO 2 sowie<br />

ca. 0,8 MW als Prozesswärmebedarf zur Verfügung<br />

stellen. Des Weiteren ist in Werlte eine hohe installierte<br />

Leistung von Erneuerbaren Energien vorhanden. Zudem<br />

konnte EWE mehrjährige Erfahrungen im Bereich<br />

der Einspeisung und Vermarktung von „grünem“ <strong>Gas</strong><br />

(Bio<strong>Erdgas</strong>) in das Projekt mit einbringen.<br />

Im Juni 2013 nahm auf dem Gelände der Abfall-Biogasanlage<br />

der EWE in Werlte die weltweit erste Großanlage<br />

zur Herstellung und Einspeisung von synthetischem<br />

<strong>Erdgas</strong> ihren Betrieb auf. Auf einer Fläche von ca.<br />

4000 Quadratmetern erprobt dort die Audi AG die Erzeugung<br />

von so genanntem „e-gas“ im industriellen<br />

Maßstab. Ziel ist es, den überschüssigen regenerativen<br />

Wind- und Solarstrom zu nutzen und in e-gas umzuwandeln.<br />

Das e-gas wird anschließend ins bestehende<br />

<strong>Erdgas</strong>netz eingespeist und kann als Krafts<strong>to</strong>ff für Kraft-<br />

Tabelle 1. Kennzahlen der PtG-<br />

Anlage in Werlte.<br />

(Quelle: Audi AG, Ingolstadt, 2014)<br />

Nennleistung<br />

Elektrolyseure<br />

3 x 2 MW<br />

Gesamtwirkungsgrad ca. 54 %<br />

Max. H2- Produktionsrate<br />

1300 Nm³/h<br />

Max. H2-Speicherzeit 60 min<br />

Max. e-gas Produktionsrate<br />

Geplante Auslastung<br />

Geplante Produktionsmenge<br />

e-gas<br />

325 Nm³/h<br />

ca. 4000 h/a<br />

ca. 1000 t/a<br />

Bild 3. Übersichtsbild der Einspeiseanlagen für e-gas und Bio<strong>Erdgas</strong>.<br />

(Quelle: EWE NETZ, Oldenburg, 2013)<br />

Mai 2014<br />

306 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />

fahrzeuge genutzt werden. Dabei entsteht unter der<br />

Bezeichnung e-gas ein marktfähiger und handelbarer<br />

Energieträger. Pro Jahr soll die Methanisierungsanlage<br />

in etwa 1000 Tonnen e-gas produzieren und dabei 2800<br />

Tonnen regeneratives CO 2 binden (Tabelle 1).<br />

Damit das zur Methanisierung notwendige „regenerative<br />

CO 2 “ in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt<br />

werden kann, wurde eine neue Biogasaufbereitungsanlage<br />

nach dem Verfahren der Aminwäsche mit<br />

einer Aufbereitungskapazität von ca. 1000 Nm³/h Rohbiogas<br />

errichtet. Somit kann die gesamte produzierte<br />

Rohbiogasmenge aufbereitet und als Bio<strong>Erdgas</strong> ins<br />

<strong>Gas</strong>netz eingespeist werden. Neben der CO 2 -Lieferung<br />

bildet das installierte Wärmemanagementsystem eine<br />

weitere wichtige Schnittstelle zwischen der Biogasanlage<br />

und der PtG-Anlage. Durch das Wärmemanagement<br />

ist es möglich, sowohl den Wärmebedarf für die Hygienisierung<br />

der Abfälle (800 kW) als auch für die Regeneration<br />

der Waschlösung bei der Biogasaufbereitung<br />

(600 kW) durch die Abwärme der PtG-Anlage zu decken.<br />

Mit der Nutzung der aus den jeweils exothermen Prozessen<br />

entstandenen Wärme kann der Wirkungsgrad<br />

der PtG-Anlage deutlich gesteigert werden. Im Standby-<br />

Betrieb dient eine Kesselanlage als Wärmequelle für das<br />

gesamte System.<br />

Besondere Herausforderungen ergeben sich durch<br />

den diskontinuierlichen Betrieb der PtG-Anlage, dem<br />

ein kontinuierlicher Wärmebedarf der Biogasaufbereitungs-<br />

und Biogasanlage gegenübersteht. Erkenntnisse<br />

aus dem laufenden Betrieb der Anlagen am Standort<br />

Werlte zu sammeln, ist Bestandteil des Forschungsprojektes<br />

„WOMBAT“ (Wirkungsgrad-Optimierung Methanisierungs-<br />

und Biogas-Anlagen-Technologie), welches<br />

u. a. an der Planung und Umsetzung von Gewerken,<br />

Steuerungselementen und Maßnahmen zur Optimierung<br />

des Verbunds aus Biogasanlage und PtG-Anlage<br />

forscht. Das Forschungsprojekt „WOMBAT“, in dem EWE<br />

mit Audi und weiteren Partnern kooperiert, wird vom<br />

BMU aus Mitteln der Förderinitiative Energiespeicher<br />

mit rund 5,9 Millionen Euro gefördert.<br />

3. Integration der <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> Anlage<br />

in das <strong>Gas</strong>netz – das Konzept der e-gas-<br />

Einspeiseanlage<br />

Verantwortlich für die Planung, Projektierung, den Bau<br />

und Betrieb der Biogas- und e-gas-Einspeiseanlage, die<br />

alle notwendigen technischen Komponenten in einem<br />

Gesamtsystem zusammenfasst (siehe Bild 3), ist die<br />

EWE NETZ GmbH. Das Konzept für die e-gas-Einspeiseanlage<br />

[3] orientiert sich an den standardisierten Biogas-Einspeiseanlagen<br />

im Netzgebiet.<br />

Da es sich bei dem durch den Methanisierungsprozess<br />

entstandenen e-gas entsprechend § 3 Nr. 10c EnWG<br />

um Biogas handelt, ist die EWE NETZ GmbH dazu verpflichtet,<br />

die standardisierten Netzanschlussprozesse<br />

gemäß § 33 <strong>Gas</strong>NZV diskriminierungsfrei anzuwenden.<br />

Die Bio<strong>Erdgas</strong>- und e-gas-Einspeiseanlage wurden in<br />

zwei technisch getrennte Anschlüsse mit getrennten<br />

Übergabepunkten sowie getrennten Einspeise- bzw.<br />

Ausspeiseschienen errichtet (siehe Bild 4). Die An-<br />

Erzeuger Audi AG<br />

Netzbetreiber EWE NETZ GmbH<br />

Regenerativer Strom<br />

Elektrolyse<br />

Wasser<br />

Cofermente<br />

Fermenter<br />

Gülle<br />

e-gas-Anlage<br />

H2-<br />

Leitung<br />

Rohgasleitung<br />

AP<br />

Methanisierung<br />

Erzeuger EWE ERNEUERBARE<br />

ENERGIEN GmbH<br />

CO2<br />

Aufbereitung<br />

AP<br />

Methanleitung<br />

Bio<strong>Erdgas</strong>leitung<br />

geeichte Messung<br />

(Qualität + Menge)<br />

geeichte Messung<br />

(Qualität + Menge)<br />

Konditionierung<br />

Luft<br />

Konditionierung<br />

Luft<br />

EGEA<br />

geeichte Messung<br />

(Qualität + Menge)<br />

geeichte Messung<br />

(Qualität + Menge)<br />

Odor<br />

Regler<br />

Notfackel<br />

Regler<br />

Odor<br />

Örtl.<br />

Verteilnetz<br />

Regionales<br />

HD-Netz<br />

NVP<br />

(Netzverknüpfungspunkt)<br />

Bild 4. Schematische<br />

Darstellung<br />

der<br />

kombinierten<br />

Einspeisung<br />

von Bio<strong>Erdgas</strong><br />

und e-gas.<br />

(Quelle: EWE NETZ,<br />

Oldenburg, 2012)<br />

Biogas-Anlage<br />

BGEA<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 307


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

schlussverträge zwischen der EWE NETZ GmbH, der EWE<br />

ERNEUERBAREN ENERGIEN GmbH und der Audi AG wurden<br />

ebenfalls gesondert abgeschlossen. Grund hierfür<br />

ist die Besonderheit, dass die Einspeisung des synthetischen<br />

Methans bislang nicht erprobt ist und diskontinuierlich<br />

aufgrund einer volatilen Erzeugung aus regenerativem<br />

Strom betrieben werden soll. Im ersten Schritt ist<br />

seitens Audi geplant, das e-gas für zwei Jahre nach Inbetriebnahme<br />

der Anlage im Band kontinuierlich einzuspeisen.<br />

Im zweiten Schritt innerhalb dieses Zeitraumes<br />

soll in festgelegten Versuchskampagnen die Realität abgebildet,<br />

d. h. an die Windstromerzeugung angepasst<br />

und diskontinuierlich eingespeist werden.<br />

Das nach DVGW-Arbeitsblättern G 260 und G 262<br />

aufbereitete Bio<strong>Erdgas</strong> der EWE ERNEUERBARE ENERGI-<br />

EN GmbH und das Audi e-gas werden nach der Erzeugung<br />

an die Einspeiseanlagen der EWE NETZ GmbH<br />

übergeben. Dort werden diese <strong>Gas</strong>e zunächst verdichtet,<br />

mittels geeichter Messung analysiert und auf die regional<br />

übliche <strong>Gas</strong>qualität im <strong>Erdgas</strong>netz konditioniert.<br />

Die Konditionierung der einzuspeisenden <strong>Gas</strong>e erfolgt<br />

mit Luft, um die Einhaltung des DVGW Arbeitsblattes G<br />

685 „Abrechnung“ zu gewährleisten.<br />

Das am Anschlusspunkt (AP) mit einem Druck von<br />

max. 1,1 bar (a) übergebene Bio<strong>Erdgas</strong> mit einem maximalen<br />

<strong>Gas</strong>volumenstrom von 770 Nm³/h wird in der<br />

Vorverdichtungsanlage auf einen höheren Druck komprimiert<br />

und in die Mess-, Konditionier- und Ortsnetzanlage<br />

(BGMKOA) und anschließend bei Bedarf in die<br />

Hauptverdichtungsanlage weitergeleitet. Hier wird das<br />

Bio<strong>Erdgas</strong> hochverdichtet, um in das regionale Hochdrucknetz<br />

(DP 84) eingespeist zu werden. Alternativ<br />

kann das Bio<strong>Erdgas</strong> nach der BGMKOA auch direkt in<br />

das örtliche Verteilnetz (DP 1) eingespeist werden. Dabei<br />

wurde die Verdichtungstechnik redundant ausgelegt.<br />

Das am AP mit Druck übergebene e-gas (max. 7,5 bar<br />

(a)) mit einem maximalem <strong>Gas</strong>volumenstrom von<br />

340 Nm³/h und einem maximalen Wassers<strong>to</strong>ffgehalt<br />

von 5 Vol.-% wird direkt ohne Vorverdichtung in die<br />

EGMKOA und gegebenenfalls im Nachgang angeschlossenen<br />

Hauptverdichter weitergeleitet. Dort kann das e-<br />

gas sowohl in das gleiche regionale Verteil- als auch<br />

Bild 5. 15 min. Wirkleistungsmittelwerte am Netzkoppelpunkt zur<br />

Hochspannungsebene in der Region Werlte.<br />

(Quelle: EWE NETZ, Oldenburg, 2013)<br />

Hochdrucknetz eingespeist werden. Durch die Einspeisung<br />

des Bio<strong>Erdgas</strong> und e-gas in das gleiche Netz findet<br />

eine ausreichende Durchmischung der beiden <strong>Gas</strong>e<br />

statt, welche die technische Sicherheit der Netze und<br />

der angeschlossenen Verbraucher nach den o. a. DVGW-<br />

Arbeitsblättern gewährleistet.<br />

Die eichamtliche Messung des e-gas erfolgt durch<br />

einen 13-Komponenten-Prozessgaschroma<strong>to</strong>graphen,<br />

die gleichzeitig eine Überprüfung der <strong>Gas</strong>qualität sicherstellt.<br />

Im Eingang der Einspeiseanlage wird ein weiteres<br />

Analysegerät installiert, um die Konzentration von<br />

Sauers<strong>to</strong>ff, Wassers<strong>to</strong>ff, Schwefelwassers<strong>to</strong>ff sowie Kohlendioxid<br />

permanent zu messen und auszuwerten. Sollte<br />

nach der Methanisierungsanlage kein nach den<br />

DVGW-Arbeitsblättern regelkonformes <strong>Gas</strong> bereitgestellt<br />

werden, so steht die au<strong>to</strong>matisierte Notfackelanlage<br />

zur Verfügung. Diese Anlage kann sowohl das nicht<br />

regelkonforme Bio<strong>Erdgas</strong> als auch e-gas abfackeln.<br />

An der Einspeisung des Bio<strong>Erdgas</strong> und e-gas in das<br />

regionale Hochdrucknetz sind drei Hauptverdichter<br />

vom selben Hersteller beteiligt. Hier stand die Wirtschaftlichkeit<br />

des Netzanschlusses, die technische Herausforderung<br />

der diskontinuierlichen Fahrweise der e-<br />

gas-Einspeiseanlage und der autarke Betrieb der beiden<br />

Einspeiseanlagen im Vordergrund. Ein Bio<strong>Erdgas</strong>verdichter<br />

mit einer Leistung von 770 Nm³/h, ein Bio<strong>Erdgas</strong>-/e-gas-Verdichter<br />

mit 1100 Nm³/h und ein e-gas-<br />

Verdichter mit 350 Nm³/h Fördervolumen kommen zum<br />

Einsatz.<br />

Den Kern der Einspeiseanlagen stellt die Au<strong>to</strong>matisierungstechnik<br />

dar. Als Stationsleitsystem ist eine speicherprogrammierbare<br />

Steuerung, Bedien- und Beobachtungssystem<br />

eingesetzt. Als System kommt hier eine<br />

Siematic Baureihe -Typ S7 300 zum Einsatz. Die SPS führt<br />

neben Steuerungs- und Regelungsaufgaben ebenso<br />

leittechnische Grundfunktionen aus und stellt die Daten<br />

zum Anzeigen, Bedienen, Melden und Pro<strong>to</strong>kollieren<br />

zur Verfügung. Das Stationsleitsystem ist für einen vollau<strong>to</strong>matischen<br />

Betrieb der Anlage ausgelegt. Die Datenübermittlung<br />

erfolgt auf einem Profibussystem. Die<br />

Überwachung der Anlage ist von der zentralen Netzleitstelle<br />

in Oldenburg möglich.<br />

4. Der mögliche Beitrag von <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

zur Energiewende<br />

In Werlte übersteigt die lokale installierte Leistung<br />

der Erneuerbaren Energien die fünffache Spitzenlast der<br />

regionalen Verbraucher. Deshalb erfolgt bereits heute in<br />

über 80% des Jahres die Rückspeisung von 61,5 GWh<br />

regional erzeugter Energie in das vorgelagerte Hochspannungsnetz<br />

(siehe Bild 5). Dies entspricht in etwa<br />

dem Jahresbedarf von ca. 17 500 Haushaltskunden. Die<br />

PtG-Anlage ist somit aus Sicht des elektrischen Netzes<br />

an einen für das Energiesystem der Zukunft wichtigen<br />

strategischen Punkt angeschlossen – das regenerative<br />

Kraftwerk Verteilnetz.<br />

Mai 2014<br />

308 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Eine netzorientiert betriebene PtG-Anlage führt im<br />

Gegensatz zu einer marktbetriebenen Anlage tendenziell<br />

zu einer Entlastung des elektrischen Netzes [4]. Für<br />

die PtG-Anlage in Werlte ergibt sich, unter Berücksichtigung<br />

der Anlagenleistung von 6000 kW sowie der Leistungsflüsse<br />

in 2013, ein Potenzial von 5100 Volllaststunden,<br />

sofern eine Rückspeisung in vorgelagerte Stromnetze<br />

nicht erfolgen soll. Neben den beschriebenen<br />

negierten Lastflüssen kommt es in den elektrischen<br />

Verteilnetzen zusätzlich vermehrt zur Reduktion der<br />

elektrischen Leistung aufgrund der Auslastungsgrenze<br />

einzelner Betriebsmittel (z. B. Transforma<strong>to</strong>ren). In ganz<br />

Deutschland ergab sich durch das Einspeisemanagement<br />

in 2012 ein Potenzial von 385 GWh [5], wobei 98 %<br />

der Ausfallarbeit in den Verteilnetzen aufgetreten sind.<br />

Zur Nutzung dieses Potenzials sind jedoch hohe dynamische<br />

Eigenschaften der PtG-Anlage notwendig, da<br />

die Einspeiseleistung einer hohen Volatilität unterliegt<br />

und damit hohe Leistungsgradienten auftreten, die bereits<br />

heute an lokalen Knotenpunkten in der Größenordnung<br />

von 10 MW/min auftreten [6].<br />

Mit dem von EWE NETZ entwickelten „5 %-Ansatz“ [7<br />

und 8] bietet sich für eine PtG-Anlage ein weiteres potentielles<br />

Betriebskonzept. Der 5 %-Ansatz zeigt einen<br />

möglichen Weg die wachsenden Energiemengen aus<br />

Erneuerbaren Energien zu volkswirtschaftlich möglichst<br />

geringen Kosten ins Netz zu integrieren. Durch eine intelligente<br />

Steuerung der volatilen Erzeugungsanlagen<br />

mit bis zu fünf Prozent der eingespeisten Jahresenergie<br />

wird die Netzinfrastruktur effizienter genutzt und hat<br />

das Potenzial die Netzanschlusskapazität zu verdoppeln.<br />

Zusammen mit neun Betreibern von Wind-, Pho<strong>to</strong>voltaik-<br />

und Biogasanlagen will EWE diesen 5%-Ansatz<br />

nun erstmals in der Region Jever/Wittmund in die Praxis<br />

umsetzen.<br />

Abkürzungen<br />

PtG<br />

BGA<br />

BGAA<br />

BGEA<br />

EGEA<br />

BGMKOA<br />

EGMKOA<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

Biogasanlage<br />

Biogas-Aufbereitungsanlage<br />

Biogas-Einspeiseanlage<br />

e-gas-Einspeiseanlage<br />

Biogas-Mess-, Konditionier- und Ortsnetz-Anlage<br />

e-gas-Mess-, Konditionier- und Ortsnetzanlage<br />

DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches e. V.<br />

Literatur<br />

[1] <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung – <strong>Gas</strong>NZV. Verordnung über<br />

den Zugang zu <strong>Gas</strong>versorgungsnetzen – Teil 6 Biogas, 2010.<br />

[2] Biogaseinspeisung bei der EWE NETZ – Umsetzung modularer<br />

Anlagenkonzepte. 2. VDI Kongress, Biogas-Aufbereitung<br />

und -Einspeisung, Frankfurt 2012.<br />

[3] <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> aus Sicht des Netzbetreibers EWE NETZ – Einspeisekonzept<br />

der PtG-Anlage in Werlte. Erzeugung, Aufbereitung<br />

und Einspeisung von Biogas, Augsburg 2013.<br />

[4] Deutsche Energie-Agentur GmbH – Dena-Verteilnetzstudie.<br />

Ausbau- und Innovationsbedarf der Stromverteilnetze in<br />

Deutschland bis 2030, Berlin, 2012.<br />

[5] Bundesnetzagentur für Elektrizität, <strong>Gas</strong>, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen. Moni<strong>to</strong>ringbericht 2013, Bonn.<br />

[6] Untersuchung der Auswirkungen einer Methanisierungsanlage<br />

im elektrischen Verteilnetz von EWE NETZ. Jan Adrian<br />

Schönrock, EWE NETZ GmbH, Oldenburg 2012.<br />

[7] Netzstudie zur Steigerbarkeit der Netzanschlusskapazität<br />

ländlicher Verteilnetze durch ein intelligentes Erzeugungsmanagement.<br />

Dr. Enno Wieben, EWE NETZ GmbH, 2012<br />

[8] http://www.ewe.com/de/media/download/2014-03-10_Positionspapier<br />

EEG_Reform.pdf<br />

Au<strong>to</strong>ren<br />

Dr.-Ing. Osman Kurt<br />

EWE NETZ GmbH |<br />

Oldenburg |<br />

Tel.: +49 441 4808-1560 |<br />

E-Mail: osman.kurt@ewe-netz.de<br />

Thomas Götze<br />

EWE AG |<br />

Oldenburg |<br />

Tel.: +49 441 4805-1444 |<br />

E-Mail: thomas.goetze@ewe.de<br />

M. Eng. Jan Adrian Schönrock<br />

EWE NETZ GmbH |<br />

Oldenburg |<br />

Tel.: +49 441 4808-1304 |<br />

E-Mail: JanAdrian.Schoenrock@ewe-netz.de<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 309


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

Auswirkungen von Wassers<strong>to</strong>ff<br />

im <strong>Erdgas</strong> in <strong>Gas</strong>verteilnetzen und<br />

bei Endverbrauchern<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>, Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz, Wassers<strong>to</strong>ff im <strong>Erdgas</strong>, GERG<br />

Gert Müller-Syring und Marco Henel<br />

Die Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff in die <strong>Erdgas</strong>infrastruktur<br />

ist ein wichtiger <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Pfad, der gerade<br />

für die Etablierung der Technologie aufgrund seiner<br />

geringeren Erzeugungskosten unterstützend<br />

wirkt. Die Elemente der <strong>Erdgas</strong>infrastruktur sind jedoch<br />

verschieden <strong>to</strong>lerant gegenüber Wassers<strong>to</strong>ff im<br />

<strong>Erdgas</strong>. Insbesondere bei bekannten sensiblen Komponenten<br />

wie <strong>Gas</strong>turbinen, Untergrundspeichern<br />

und Industrieprozessen sind Forschung und die Entwicklung<br />

eines europäischen Verständnisses für eine<br />

zulässige Wassers<strong>to</strong>ffkonzentration im <strong>Erdgas</strong> erforderlich.<br />

Auf technischer Ebene werden diese Fragen<br />

im Rahmen der DVGW-Forschung adressiert und z.B.<br />

durch das Netzwerk HIPS-NET mit anderen europäischen<br />

Projekten zusammengeführt und ein gemeinsamer<br />

Wissensstand etabliert.<br />

Effect of hydrogen on gas grids and end user<br />

The feed-in of hydrogen in<strong>to</strong> the natural gas infrastructure<br />

is an important <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> application <strong>to</strong><br />

establish the technology, especially since the production<br />

expenses are comparably low. Parts of the natural<br />

gas infrastructure <strong>to</strong>lerate hydrogen within the natural<br />

gas but in varying concentrations. Research and<br />

development is required <strong>to</strong> agree on an admissible<br />

hydrogen concentration for natural gas, especially for<br />

known sensitivities <strong>to</strong>wards hydrogen of gas turbines,<br />

underground gas s<strong>to</strong>rages, and industrial applications.<br />

The technical questions are being addressed by<br />

research conducted by the DVGW and are supported<br />

e. g. by the network HIPS-NET. HIPS-NET aims <strong>to</strong> distribute<br />

the gained knowledge from research projects<br />

in Europe <strong>to</strong> establish a common understanding.<br />

1. Einleitung<br />

Die Verbindung der Erneuerbaren Energiequellen mit<br />

den Energieinfrastrukturen (<strong>Gas</strong>-, Strom- und zukünftig<br />

mit zunehmender Bedeutung auch den Tankstellenund<br />

Wärmenetzen) ist eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für das Gelingen der Energiewende. Erst diese<br />

Verbindung ermöglicht eine Versorgung der Kunden<br />

mit Erneuerbaren Energien (EE) auf dem etablierten Niveau<br />

hoher Zuverlässigkeit. Die Verbindung der Energiesysteme<br />

wird auf unterschiedlichen Netzebenen und<br />

mit Hilfe sehr unterschiedlicher Kopplungselemente<br />

etabliert werden. Hoffnungsvolle Optionen sind die<br />

Lastverschiebung zwischen den Netzen und die hiermit<br />

verbundene bivalente Betriebsweise von Betriebsmitteln<br />

der <strong>Gas</strong>infrastruktur. Ein weiteres wichtiges Kopplungselement<br />

ist <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>, welches einsehr flexibel<br />

einsetzbares Produkt bereitstellt: Erneuerbares <strong>Gas</strong> (EE-<br />

<strong>Gas</strong>). Aus dieser Vielseitigkeit heraus ist das Kopplungselement<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> eine intensiv diskutierte Option<br />

mit hohem Potenzial. Die Wandlung von Strom zu <strong>Gas</strong><br />

verläuft im ersten Schritt über die Elektrolyse bei der<br />

Wassers<strong>to</strong>ff erzeugt wird, welcher direkt genutzt (Mobilität,<br />

Chemische Industrie, Einspeisung in das <strong>Gas</strong>netz<br />

etc.) oder über eine nachgeschaltete Methanisierungsanlage<br />

in SNG (EE-Methan) umgewandelt werden kann.<br />

Die Speicherfunktion, welche <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> über die<br />

Einspeisung von EE-<strong>Gas</strong>en in die bestehende <strong>Gas</strong>infrastruktur<br />

abbilden kann, ist für die beiden Energieträger<br />

EE-Wassers<strong>to</strong>ff und EE-Methan unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Prinzipiell kann zusammengefasst werden, dass<br />

EE-Wassers<strong>to</strong>ff preisgünstiger ist und die Herstellung<br />

dynamischer (aufgrund höherer Anlagenflexibilität) erfolgen<br />

kann, was der Integration von EE entgegenkommt.<br />

EE-Methan hingegen kann ohne Restriktionen<br />

(außer hydraulischen) in das bestehende <strong>Gas</strong>netz eingespeist<br />

werden (es bestehen keine relevanten Zumischgrenzen),<br />

erfordert für die Herstellung jedoch geeignete<br />

CO 2 -Quellen und komplexere Anlagentechnik. Es ist daher<br />

aus gesamtwirtschaftlicher Sicht zu beantworten<br />

bis zu welcher Konzentration eine EE-Wassers<strong>to</strong>ffzumischung<br />

und ab wann eine EE-Methaneinspeisung anzustreben<br />

ist. Die Beantwortung dieser Frage muss einerseits<br />

standortspezifisch erfolgen und andererseits erfordert<br />

sie das Wissen über die Toleranz der bestehenden<br />

<strong>Gas</strong>infrastruktur sowie der ihr angeschlossenen Verbraucher<br />

gegenüber Wassers<strong>to</strong>ff. Weiterhin sind belast-<br />

Mai 2014<br />

310 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Wassers<strong>to</strong>ff im <strong>Erdgas</strong> [Vol.-%]<br />

Zumischung Wassers<strong>to</strong>ff unbedenklich Anpassungs- und Regelbedarf Forschungs- und Untersuchungsbedarf<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1<br />

2<br />

Transportleitung (1)<br />

<strong>Gas</strong>turbine (2)<br />

1<br />

Transport<br />

Transport- und Speicherverdichter (3)<br />

Kaverne (4)<br />

Poren (5)<br />

Kugel / Tanks (6)<br />

Komplettierungstechnik / OT-Anlagen (7)<br />

Ultraschallgaszähler (8)<br />

Turbinenradgaszähler (9)<br />

Balgengaszähler (10)<br />

Mengenumwerter (11)<br />

Prozessgaschroma<strong>to</strong>graph (12)<br />

Druckregelgeräte (13)<br />

Odorieranlage (Impfdüse) (14)<br />

Stahl (Verteilungsleitungen) (15)<br />

PVC, PE, Inliner (Verteilungsleitungen) (16)<br />

<strong>Gas</strong>speicher M&R Verteilung<br />

Anwendung<br />

Limit nach Regelwerk / Normen / Herstellervorgaben<br />

Berücksichtigung der Methanzahl<br />

Max. 2 Vol.-% H 2 (DIN 51624)<br />

2<br />

Limit nach sensiblen Komponenten<br />

Bild 1. Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz von Kernelementen des <strong>Gas</strong>netzes [1].<br />

1<br />

2<br />

Dichtungen (17)<br />

Steck-, Schraub- und Pressverbindung (18)<br />

<strong>Gas</strong>strömungswächter (19)<br />

Armaturen (20)<br />

Dichteelemente, Flammenrückschlagen, Garantien / Gewährleistungen<br />

H 2 -Anteil > 0,2 Vol.-%: PGC's mit eichfähiger H 2 -Bestimmung notwendig<br />

Hausinstallation (Verrohrung) (21)<br />

Fahrzeuge: Mo<strong>to</strong>ren (22)<br />

1<br />

Fahrzeuge: CNG1-Tanks (23)<br />

2<br />

Atmosphäriche <strong>Gas</strong>brenner (24)<br />

Gebläsebrenner (25)<br />

Brennwertkessel (26)<br />

Brenns<strong>to</strong>ffzelle (27)<br />

Stilingmo<strong>to</strong>r (28)<br />

<strong>Gas</strong>herd (29)<br />

BHKW (30)<br />

DVGW-Folgeprojekt / F&E-Projekt zur weiteren<br />

Untersuchung<br />

Lösung für höhere H 2 -Zumsichung vorhanden<br />

bare Kostenschätzungen für EE-<strong>Gas</strong>e als auch für die<br />

Anpassung der <strong>Gas</strong>infrastruktur für z. B. 10 Vol.-% Wassers<strong>to</strong>ff<br />

erforderlich. Für die technische Fragestellung<br />

der Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz des <strong>Gas</strong>netzes hat der DVGW<br />

Verantwortung in mehreren F&E-Vorhaben übernommen.<br />

Die ebenfalls erforderliche europäische Bearbeitung<br />

dieser Fragestellungen wurden durch das GERG<br />

(Groupe Europeen De Recherchers Gaziers, http://www.<br />

gerg.eu) Projekt „HIPS“ (Admissible Hydrogen Concentrations<br />

in Natural <strong>Gas</strong> Systems) aufgenommen und wird<br />

im DBI/GERG-Netzwerk HIPS-NET (Establishing a pan-<br />

European understanding of admissible hydrogen concentration<br />

in the natural gas grid) fortgeführt. Die benannten<br />

Vorhaben, erste Ergebnisse und Ausblicke werden<br />

im Folgenden vorgestellt.<br />

2. Untersuchungen zur Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />

im Rahmen von DVGW-F&E-Vorhaben<br />

Im chronologisch ersten DVGW-Forschungsvorhaben<br />

„Entwicklung von modularen Konzepten zur Erzeugung,<br />

Speicherung und Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff und Methan<br />

ins <strong>Erdgas</strong>netz“ (G 1/07/10, http://www.dvgw-innovation.de)<br />

wurden folgende Hauptaufgaben zum<br />

Thema Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz, Standortfak<strong>to</strong>ren und Kosten<br />

adressiert:<br />

••<br />

Ermittlung des aktuellen Wissensstands zur Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />

des <strong>Gas</strong>netzes bezogen auf die einzelnen<br />

Infrastrukturelemente.<br />

••<br />

Auswahl von vier Anlagenstandorten mit unterschiedlichen<br />

Potenzialen an Erneuerbaren Strom,<br />

Abschätzung der Stromüberschüsse bis zum Jahr<br />

2020 sowie der resultierenden Mengen von Wassers<strong>to</strong>ff<br />

und SNG. Ermittlung der lokalen Aufnahmekapazitäten<br />

des <strong>Gas</strong>netzes und Berechnung der optimalen<br />

Anlagengrößenordnungen.<br />

••<br />

Auf Grundlage der ermittelten Basisdaten sowie<br />

einer Preisrecherche wurden die Kosten für die Erzeugung<br />

von EE-<strong>Gas</strong>en für verschiedene Szenarien<br />

ermittelt und mit denen für konventionelle Energieträger<br />

verglichen.<br />

Ein wichtiges Projektergebnis ist die durchgeführte Inventur<br />

zum Stand des Wissens über die Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />

des <strong>Erdgas</strong>netzes. Im Rahmen des F&E-Vorhabens<br />

konnte herausgearbeitet werden, dass weite Bereiche<br />

insbesondere der <strong>Gas</strong>verteilnetzstruktur, aber auch An-<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 311


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

wendungen vieler Haushaltsverbraucher für <strong>Erdgas</strong> mit<br />

Wassers<strong>to</strong>ffkonzentrationen im Bereich von 10 Vol.-%,<br />

geeignet sind (siehe Bild 1). Weiterhin wurde festgestellt,<br />

dass Elemente die vornehmlich in <strong>Gas</strong>transportnetzen<br />

installiert sind, wie z. B. <strong>Gas</strong>turbinen, <strong>Erdgas</strong>transportverdichter<br />

aber auch Untergrundgasspeicher,<br />

sensibel auf die Anwesenheit von Wassers<strong>to</strong>ff<br />

reagieren können bzw. deren Wassers<strong>to</strong>ffverträglichkeit<br />

nicht ausreichend bekannt ist. Bei den Ergebnissen ist<br />

zu differenzieren, ob einerseits die Wassers<strong>to</strong>ffverträglichkeit<br />

noch nicht ausreichend untersucht oder bekannt<br />

ist, sowie andererseits dass Anpassungsmaßnahmen<br />

erforderlich sind und damit kein unüberwindbares<br />

Hindernis vorliegt. Zur Verbesserung der Wissensbasis,<br />

die eine wichtige Grundlage für die gesamtwirtschaftliche<br />

Bewertung der <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Technologie darstellt,<br />

werden die Arbeiten im Rahmen eines DVGW-Kleinvorhabens<br />

durch die DBI GUT GmbH in Begleitung durch<br />

das Cluster <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> (DVGW) fortgeführt. Ziel ist<br />

neben der Vertiefung des Wissensstandes dessen Kommunikation<br />

in die Branche sowie die Einarbeitung von<br />

Rückinformationen z. B. aus der Chemischen Industrie.<br />

Die Ergebnisse aus der Fortführung der Arbeiten werden<br />

für Anfang 2014 erwartet.<br />

3. Europäische Aktivitäten zur Erarbeitung<br />

eines konsensfähigen Standpunktes<br />

der Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz des <strong>Gas</strong>netzes<br />

Erste Simulationen der Verteilung von Wassers<strong>to</strong>ff, welcher<br />

z. B. in das deutsche <strong>Gas</strong>transportnetz eingespeist<br />

wird, zeigen, dass dieser weit entfernte Grenzübergangspunkte<br />

erreichen kann und so die Fragestellungen<br />

zu zulässigen Konzentrationen europäisch diskutiert<br />

werden müssen [2]. Dies hat auch Auswirkungen<br />

auf <strong>Gas</strong>verteilnetze, da diese über die Ferngasnetze<br />

versorgt werden und somit Wassers<strong>to</strong>ffeinspeisungen<br />

in Deutschland Effekte auf <strong>Gas</strong>verteilnetze z. B. in Frankreich<br />

oder Dänemark haben können.<br />

Zu einer ersten Synchronisation des Wissensstandes<br />

auf europäischer Ebene wurde im Rahmen des GERG<br />

Projektes „HIPS“ von den aktiven Partner DBI GUT, DGC,<br />

DNV Kema, E.ON, Gdf Suez, Kiwa sowie von über dreißig<br />

unterstützenden Unternehmen ein erster Standpunkt<br />

formuliert und am 23. Mai 2013 in Brüssel diskutiert. [3]<br />

Eine wesentliche und erfreuliche Erkenntnis ist, dass<br />

die Position der deutschen <strong>Gas</strong>wirtschaft (zusammengefasst<br />

in den DVGW-Vorhaben G 1/07/10 und<br />

G1/02/12) mit den europäischen Standpunkten weitgehend<br />

konform geht. Haupterkenntnisse aus dem „HIPS-<br />

Projekt“ sind, dass:<br />

••<br />

eine Einzelfallbetrachtung der potenziellen Einspeisestellen<br />

empfohlen wird,<br />

••<br />

poröse Speicherstrukturen im Moment als Einspeisehindernis<br />

betrachtet werden,<br />

••<br />

der Hauptteil der installierten <strong>Gas</strong>chroma<strong>to</strong>graphen<br />

angepasst werden muss und<br />

••<br />

die Herstellerspezifikationen von <strong>Gas</strong>turbinen und<br />

<strong>Gas</strong>mo<strong>to</strong>ren berücksichtigt werden sollten.<br />

Weiterhin wird festgestellt, dass, wenn diese zurzeit gültigen<br />

Hinweise berücksichtigt werden, weite Teile der<br />

<strong>Gas</strong>infrastruktur für eine Zumischung von 10 Vol.-%<br />

Wassers<strong>to</strong>ff geeignet sind.<br />

Basierend hierauf werden folgende Zumischkonzentrationen<br />

empfohlen, die im Rahmen des Projektes HIPS<br />

auf europäischer Ebene als technisch abgestimmt betrachtet<br />

werden können:<br />

••<br />

2 Vol.-% wenn eine <strong>Erdgas</strong>tankstelle an das <strong>Gas</strong>netz<br />

angeschlossen ist und<br />

••<br />

10 Vol.-% wenn keine <strong>Erdgas</strong>tankstelle, keine <strong>Gas</strong>turbine<br />

bzw. <strong>Gas</strong>mo<strong>to</strong>r an das <strong>Gas</strong>netz angeschlossen<br />

sind, deren Spezifikation einen Betrieb mit dieser<br />

Wassers<strong>to</strong>ffkonzentration nicht explizit zulassen.<br />

Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass stark<br />

wechselnde Wassers<strong>to</strong>ffkonzentrationen zu vermeiden<br />

sind.<br />

4. Fortführung der Etablierung eines europäischen<br />

Standpunktes zur Wassers<strong>to</strong>ff<strong>to</strong>leranz<br />

des <strong>Gas</strong>netzes und seinen angeschlossenen<br />

Verbrauchern<br />

Die Ergebnisse aus dem HIPS-Projekt aber auch die Untersuchungen<br />

des DVGW zeigen, dass bis auf wenige<br />

aber wichtige Elemente, die vornehmlich im <strong>Gas</strong>transportnetz<br />

integriert sind, die <strong>Gas</strong>infrastruktur eine Toleranz<br />

gegenüber Wassers<strong>to</strong>ff in der Größenordnung von<br />

ca. 10 Vol.% aufweist. Zur Verbesserung des Wissensstandes<br />

zu einigen der identifizierten kritischen Elemente<br />

wurden Projekte initiiert bzw. befinden sich in<br />

Anbahnung. So werden die möglichen Effekte von Wassers<strong>to</strong>ff<br />

auf poröse Speicherstrukturen in einem von der<br />

RAG gemeinsam mit Partnern entwickelten Projekt „Underground<br />

Sun S<strong>to</strong>rage“ untersucht (http://www.underground-sun-s<strong>to</strong>rage.at).<br />

Das Projekt Energiemessung<br />

(Cluster <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> im Rahmen der Innovationsoffensive<br />

<strong>Gas</strong> des DVGW) prüft u.a. die Umrüstmöglichkeiten<br />

und die damit verbundenen Kosten zur Anpassung von<br />

Prozessgaschroma<strong>to</strong>graphen. Die Erkenntnisse aus diesen<br />

Projekten in die Findung eines europäischen Standpunktes<br />

zur Wassers<strong>to</strong>ffzumischung einfließen zu lassen,<br />

ist essenziell um sinnvolle Lösungen für die Energiezukunft<br />

zu identifizieren.<br />

Daher hat die DBI GUT GmbH gemeinsam mit GERG<br />

ein Netzwerk „HIPS NET“ initiiert, welches diese Aufgabe<br />

wahrnimmt. Das Netzwerk hat am 1. Ok<strong>to</strong>ber 2013 seine<br />

Arbeit aufgenommen. Neben Partnern aus dem HIPS-<br />

Projekt sind weitere interessierte Unternehmen dem<br />

Netzwerk beigetreten. Im Rahmen der Netzwerkarbeit<br />

werden neue Erkenntnisse auf europäischer Ebene zusammengefasst<br />

und in vierteljährlichen Newslettern an<br />

die Partner verteilt. Auf dem jährlichen Workshop wer-<br />

Mai 2014<br />

312 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


den die Standpunkte vorgestellt und diskutiert bevor<br />

sie in einem Jahresbericht zusammengefasst werden.<br />

Das HIPS-NET ist für weitere Partner offen und dient<br />

auch als Kommunikationsplattform zur EU.<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> | FACHBERICHTE |<br />

7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Bild: Initiative Pro <strong>Smart</strong> Metering<br />

Literatur<br />

[1] Abschlussbericht DVGW-F&E-Vorhaben G1-07-10 „Entwicklung<br />

von modularen Konzepten zur Erzeugung, Speicherung<br />

und Einspeisung von Wassers<strong>to</strong>ff und Methan ins <strong>Erdgas</strong>netz“,<br />

2013 (www.dvgw-innovation.de).<br />

[2] Netzentwicklungsplan <strong>Gas</strong> 2012 der deutschen Ferngasnetzbetreiber,<br />

Berlin, 20. Februar 2012.<br />

[3] DBI-<strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH, Danish <strong>Gas</strong> Technology<br />

Center, DNV Kema, E.ON New Build & Technology GmbH,<br />

GdF Suez, Kiwa Technology.<br />

Au<strong>to</strong>ren<br />

Dipl.-Ing. Gert Müller-Syring<br />

DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: 0341 24 57 129 |<br />

E-Mail: gert.mueller-syring@dbi-gut.de<br />

Dipl.-Ing. Marco Henel<br />

DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: 0341 24 57 124 |<br />

E-Mail: marco.henel@dbi-gut.de<br />

Programm-Übersicht<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem <strong>Smart</strong> Opera<strong>to</strong>r<br />

Themenblock 3 <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />

für das <strong>Smart</strong> Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministra<strong>to</strong>r<br />

• <strong>Smart</strong> Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Veranstalter<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern,<br />

Softwareunternehmen und der<br />

Geräte industrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Sponsored by<br />

Mai 2014<br />

Mehr Information <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> und Online-Anmeldung <strong>Erdgas</strong> 313 unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />

<strong>Smart</strong>es Energiemanagement für die<br />

Wärmebewirtschaftung von Gebäuden<br />

Wärmeversorgung, Online-Plattform, Anlagenverwaltung, Datenvisualisierung, Optimierung,<br />

Steuerung<br />

Martin Loßner<br />

Die Energiewende in Deutschland hat mit dem ambitionierten<br />

Energiekonzept der Bundesregierung deutlich<br />

an Fahrt gewonnen. Bis 2050 soll der Auss<strong>to</strong>ß<br />

klimaschädlicher Treibhausgase um 80 bis 95 % gesenkt<br />

werden. Zugleich wird bis 2050 eine Reduzierung<br />

des Primärenergiebedarfs von Gebäuden um<br />

80 % angestrebt. Infolgedessen rückt die Wärmeversorgung<br />

im Gebäudesek<strong>to</strong>r, als ein Hauptemittent<br />

von CO 2 , zunehmend in den Fokus energetischer<br />

Optimierungsziele. Die Wärmebewirtschaftung soll<br />

insbesondere durch die Verbesserung der Gebäudehülle,<br />

der Nutzung innovativer Heizungstechnologien<br />

als auch durch den verstärkten Einsatz von Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien optimiert<br />

werden. Für Energieversorger, Dienstleister und<br />

Wohnungsgesellschaften ist diese Entwicklung eine<br />

attraktive Chance, neue Geschäftsfelder zu etablieren.<br />

Jedoch müssen sie dabei komplexe Anforderungen<br />

berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund wurde<br />

das innovative Lösungsverfahren „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“<br />

entwickelt, um Unternehmen bei der Erschließung<br />

neuer Wertschöpfungspotentiale im Gebäudesek<strong>to</strong>r<br />

langfristig zu unterstützen und simultan<br />

die Erfüllung komplexer Anforderungen sicherzustellen.<br />

<strong>Smart</strong> energy management for the heat supply<br />

of buildings<br />

With the ambitious energy concept of the German<br />

Government the energy turnaround in Germany hat<br />

considerably gained momentum. Until the year 2050<br />

the output of climatic harmful greenhouse gases shall<br />

be lowered by 80 <strong>to</strong> 95 %. A reduction of the primary<br />

energy demand of buildings by 80 % is striven for<br />

2050 at the same time. Consequently the heat supply<br />

in building sec<strong>to</strong>r, as a main issuer of CO 2 , moves increasingly<br />

in<strong>to</strong> focus of energetic optimization goals.<br />

The heat management shall be optimized in particular<br />

by the improvement of the building cover, the use<br />

of innovative heating technologies and by the amplified<br />

use of information and communication technologies.<br />

For energy suppliers, service providers and<br />

housing associations this development is an attractive<br />

chance <strong>to</strong> establish new business fields. However<br />

they have <strong>to</strong> consider complex requirements. Against<br />

this background the innovative solution “<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />

Solutions” was developed <strong>to</strong> support companies<br />

by creating value potentials in the building sec<strong>to</strong>r<br />

and guaranteeing the fulfillment of complex requirements.<br />

Aus dem Energiekonzept der Bundesregierung<br />

2010/2011 resultieren neue Effizienzanforderungen an<br />

die Wärmeversorgung von Gebäuden. Da der Gebäudesek<strong>to</strong>r<br />

mit 320 Mio. t CO 2 für ein Drittel der Gesamtemissionen<br />

in Deutschland verantwortlich ist, rückt dieser<br />

zunehmend in den Fokus energetischer Optimierungsziele.<br />

Um einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand<br />

zu schaffen, soll deshalb durch einen langfristigen<br />

Sanierungsfahrplan der Primärenergiebedarf von Gebäuden<br />

bis 2050 um 80% reduziert werden. Zu diesem<br />

Zweck sollen insbesondere die Energieeffizienz der Gebäudehülle<br />

verbessert und innovative Heizungstechnologien<br />

(z.B. KWK-Anlagen oder Hybridsysteme) forciert<br />

eingesetzt werden. Das angestrebte Reduktionsziel ist<br />

jedoch ohne die aktive Einbindung von Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie (IKT) nicht vollständig<br />

zu erreichen. Denn erst durch IKT kann die Wärmebewirtschaftung<br />

von Gebäuden langfristig optimiert<br />

und in das zukünftige intelligent vernetzte Energiesystem<br />

(<strong>Smart</strong> Grid) integriert werden.<br />

Für Energieversorger, Dienstleister und Wohnungsgesellschaften<br />

bietet die intelligente und vernetzte Wärmeversorgung<br />

eine attraktive Chance, neue Wertschöpfungspotentiale<br />

zu erschließen. Für diese Unternehmen<br />

bietet z.B. eine Optimierung des Betriebs- und Vermarktungsregimes<br />

von Heizungsanlagen, eine effiziente Bewirtschaftung<br />

von Nah- und Fernwärmenetzen oder die<br />

Entwicklung neuer Energiedienstleistungen für Verbraucher<br />

die Möglichkeit, mittels IKT einen kommerziellen<br />

Mehrwert zu generieren. Um diese Geschäftsfelder<br />

im Ganzen zu erschließen, müssen allerdings komplexe<br />

Anforderungen berücksichtigt werden.<br />

Mai 2014<br />

314 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> | FACHBERICHTE |<br />

1. Neue Herausforderungen<br />

Zunächst ist der Aufbau eines Informations- und Kommunikationssystems<br />

notwendig, sodass gebäude- und<br />

anlagenspezifische Daten sowie Prognose- und Preiszeitreihen<br />

importiert werden können. Hierfür ist die<br />

Ausstattung der Heizungsanlagen mit IKT eine wesentliche<br />

Voraussetzung, um anlagenspezifische Bewegungsdaten<br />

messtechnisch erfassen und Aggregate<br />

steuern zu können. Mit dem erhöhten Informationsund<br />

Kommunikationsaufkommen ergeben sich auch<br />

neue Anforderungen an das Datenmanagement. Die<br />

anfallenden Massendaten müssen eingeholt, auf Plausibilität<br />

geprüft und entsprechend der Nutzerbedürfnisse<br />

weiterverarbeitet werden. Dabei ist es erforderlich, vorgegebene<br />

Schutzprofile und Sicherheitsrichtlinien einzuhalten,<br />

um sowohl sensible kommerzielle Daten als<br />

auch detaillierte Verbraucherinformationen zu schützen.<br />

Ferner muss ein Optimierungsmodul in das System<br />

eingebunden werden, damit eine effiziente Wärmebewirtschaftung<br />

und ein kostenminimaler Anlagenbetrieb<br />

gewährleistet werden kann. Abschließend ist auch der<br />

direkte Zugriff auf die Heizungsanlagen sicherzustellen,<br />

um diese überhaupt optimieren und steuern zu können.<br />

2. <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions<br />

Das Software- und Beratungsunternehmen ECG <strong>Erdgas</strong>-<br />

Consult GmbH hat mit „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“ ein innovatives<br />

Lösungskonzept entwickelt, komplexen Herausforderungen<br />

der Energiewende gerecht zu werden.<br />

Bild 1. <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions.<br />

Das Konzept beinhaltet modulare Ausbaustufen mit Beratungsdienstleistungen<br />

und individuellen Softwareprodukten,<br />

die Unternehmen bei der Umsetzung<br />

neuer Anforderungen nachhaltig und sicher unterstützen.<br />

Die vier Lösungsschritte von „<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“<br />

werden in Bild 1 dargestellt. Im Rahmen dieses<br />

Lösungsportfolios wurde auch eine Strategie entwickelt,<br />

die Wertschöpfungspotentiale einer intelligenten<br />

Wärmebewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe einer<br />

leistungsfähigen Online-Plattform sukzessive zu erschließen.<br />

3. Verwaltung<br />

Nach diesem Konzept werden zu Beginn alle gebäudeund<br />

anlagenspezifischen Daten messtechnisch erfasst<br />

und auf der Plattform in einem Anlagenbuch zentral<br />

abgelegt. Die Bewegungsdaten werden entweder über<br />

bereits existierende Schnittstellen in den Aggregaten<br />

(z. B. Wartungsschnittstelle) oder durch nachgerüstete<br />

Kommunikationsmodule abgerufen. Neben den<br />

Stamm- und Bewegungsdaten können auch kommer-<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 315<br />

Bild 2. Moni<strong>to</strong>ring-Cockpit<br />

für die Wärmebewirtschaftung<br />

von Gebäuden.


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong><br />

Über ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH<br />

ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH ist ein Unternehmen der VNG-Gruppe<br />

mit Stammsitz in Leipzig. ECG agiert seit 2000 in deutschland- und<br />

europaweiten Projekten bei führenden Unternehmen der Energieversorgungsbranche<br />

und hat sich als spezialisierter Anbieter von Software-,<br />

Beratungs- und Prozessdienstleistungen etabliert. Das Unternehmen<br />

bietet Lösungen für alle Marktrollen des nationalen und europäischen<br />

Energiemarktes. Dazu gehören Transport-, Handels- und<br />

Speichersysteme sowie Handels- und Kooperationsplattformen für<br />

<strong>Gas</strong> und Kapazitäten. Ende 2013 beschäftigte ECG insgesamt 157 fest<br />

angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

zielle Daten, wie z.B. Wärmeversorgungsverträge, abgelegt<br />

und bei Bedarf bearbeitet werden. Umfangreiche<br />

Filter- und Visualisierungsoptionen im Anlagenbuch unterstützen<br />

dabei eine zielgerichtete und nutzerfreundliche<br />

Informationsbeschaffung.<br />

4. Moni<strong>to</strong>ren<br />

Auf Basis der zentralen Datenverwaltung werden in einem<br />

Moni<strong>to</strong>ring-Cockpit Messwerte und Zustandsinformationen<br />

von Gebäuden und Heizungstechnologien<br />

sowie externe Daten (z. B. Marktpreise oder Prognosezeitreihen)<br />

einfach und transparent visualisiert. In Bild 2<br />

wird ein solches Moni<strong>to</strong>ring-Cockpit dargestellt, wie es<br />

in der Praxis verwendet werden kann. Im Moni<strong>to</strong>ring-<br />

Cockpit werden die einzelnen Daten in Form von kundenspezifischen<br />

Widgets angezeigt, die je nach Informations-,<br />

Prozess- und Visualisierungsanforderung konfiguriert<br />

oder ausgetauscht werden können. Auf diese<br />

Weise kann schnell ein Überblick über das Portfolio bewirtschafteter<br />

Gebäude, eingesetzter Heizungstechnologien,<br />

deren Rentabilität oder über aktuelle Marktpreise<br />

gewonnen werden. Zudem können über die Widgets<br />

nachgelagerte Prozesse wie Abrechnung, Vermarktung,<br />

Reporting oder Wartungsmaßnahmen direkt initiiert<br />

werden.<br />

5. Steuern<br />

Um von einer intelligenten Wärmeversorgung letztendlich<br />

kommerziell zu profitieren, ist eine zielgerichtete<br />

Optimierung und Steuerung der Heizungsanlagen notwendig.<br />

Auf Grundlage von Gebäude-, Anlagen-, und<br />

Marktdaten sowie Prognosen werden durch ein energetisches<br />

Optimierungskalkül ein kostenminimaler Anlagenfahrplan<br />

und das zugehörige Vermarktungsregime<br />

ermittelt. Die optimierten Fahrpläne werden in Steuerbefehle<br />

umgewandelt und über die Plattform an die<br />

Anlagen exportiert. Auf Basis eines persistenten Informationsaustausches<br />

wird im Anschluss über einen Soll-<br />

Ist-Vergleich die Einhaltung der Fahrpläne überprüft<br />

und bei Bedarf die Fahrweise anlagenscharf angepasst.<br />

Dadurch können auch kurzfristige Änderungen im Verbrauchsverhalten<br />

(z. B. ein außerplanmäßiger Produktionss<strong>to</strong>pp<br />

in Industriebetrieben) berücksichtigt, die<br />

Vor- und Rücklauftemperatur von Anlagen anhand der<br />

Außentemperatur optimiert als auch KWK- oder Hybridaggregate<br />

bei attraktiven Marktsignalen stromgeführt<br />

werden.<br />

6. Fazit<br />

Für die Erfüllung der energie- und klimapolitischen Ziele<br />

der Bundesregierung ist eine Neuausrichtung der<br />

bisherigen Wärmebewirtschaftung des Gebäudesek<strong>to</strong>rs<br />

unumgänglich. Neben der energetischen Verbesserung<br />

der Gebäudehülle und dem verstärkten Einsatz effizienter<br />

Heizungstechnologien nimmt die IKT eine Schlüsselrolle<br />

bei der nachhaltigen Ausrichtung des Wärmesek<strong>to</strong>rs<br />

ein. Der Einsatz von IKT ist für Energieversorger,<br />

Dienstleister und Wohnungsgesellschaften auch gleichzeitig<br />

eine Chance, neue Geschäftsmodelle in diesem<br />

Marktumfeld zu etablieren. Das innovative Lösungskonzept<br />

„<strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions“ der ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult<br />

GmbH unterstützt Unternehmen, ihre Wärmeversorgung<br />

nachhaltig auszurichten, neue Wertschöpfungspotentiale<br />

zu erschließen und simultan die neuen Anforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

Au<strong>to</strong>r<br />

M. Sc. Martin Loßner<br />

Softwareberater Energiewirtschaft |<br />

ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH |<br />

Tel. +49 341 443-1364 |<br />

E-Mail: Martin.Lossner@ecg-leipzig.de<br />

Mai 2014<br />

316 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Lexikon der <strong>Gas</strong>technik<br />

Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />

Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der <strong>Gas</strong>technik“ ein elementares Nachschlagewerk<br />

für die <strong>Gas</strong>versorgungswirtschaft. Kurz gefasste Definitionen erlauben eine<br />

Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe in der öffentlichen<br />

<strong>Gas</strong>versorgung.<br />

Ursprünglich entstanden aus einem Arbeitskreis „Begriffsbestimmungen im <strong>Gas</strong>fach“<br />

des DVGW wurde das Werk von verschiedenen Au<strong>to</strong>renteams kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und ergänzt. Neben einer Überprüfung der Definitionen enthält<br />

die 5. Auflage viele neue Begriffe zu den aktuellen technischen Entwicklungen.<br />

Um dem modernen Nutzungsverhalten gerecht zu werden, wird das Kompendium jetzt<br />

auch in vollständig digitaler Form angeboten.<br />

Hrsg.: B. Naendorf<br />

5. Auflage 2011<br />

233 Seiten, DIN A5<br />

Hardcover mit Datenträger<br />

ISBN: 978-3-8356-3280-6<br />

Preis: € 60,–<br />

Jetzt bestellen!<br />

www.di-verlag.de<br />

Buch + Datenträger<br />

mit Zusatzinhalten und<br />

vollständigem eBook<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___Ex. Lexikon der <strong>Gas</strong>technik (ISBN: 978-3-8356-3280-6)<br />

zum Preis von € 60,- (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kon<strong>to</strong>nummer<br />

PALDGT2013<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Messung des Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />

Kondensationspunkts – Praxiserfahrungen<br />

und Laboruntersuchungen<br />

Messen · Steuern · Regeln, <strong>Erdgas</strong>, Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe, KW-Taupunkt, Kalibrierung,<br />

Taupunktmessung, Kondensationspunkt<br />

Udo Lubenau, Holger Schreck und Michael Frieß<br />

Mit der Veröffentlichung des Arbeitsblattes G 260 im<br />

März 2013 wurde in Anlehnung an die Empfehlung<br />

der „Common Business Practice“ von EASEE-gas<br />

erstmals eine zulässige Kondensationstemperatur<br />

auch für Verteilnetze in Deutschland definiert. Die<br />

Bewertung der Ergebnisse von Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />

Taupunktsensoren und von Berechnungen auf Basis<br />

von <strong>Gas</strong>analysen erfordern das Verständnis der Stärken<br />

und Schwächen der einzelnen Mess- bzw. Probenahmeverfahren.<br />

Labor- und Feldmessungen zeigen,<br />

dass die angestrebte Messung von rund 5 mg/m³ Kondensat<br />

als Ansprechpunkt für Sensoren nicht einfach<br />

realisierbar ist. Die Einstellung der Empfindlichkeit<br />

von Taupunktmessgeräten aber ist möglich, was eine<br />

Verbesserung gegenüber dem gegenwärtigen Zustand<br />

darstellt.<br />

Hydrocarbon dew point measurement – Experiences<br />

and labora<strong>to</strong>ry measurements<br />

With the publication of the norm G 260 in march<br />

2013 following the „Common Business Practice“ by<br />

EASEE-gas exist for the first time a limit for the hydrocarbon<br />

dew point for the gas grid in Germany. For<br />

a correct interpretation of measurement results by<br />

sensors or gas chroma<strong>to</strong>graphy, it is necessary <strong>to</strong><br />

understand the strengths and weaknesses of the different<br />

methods. An actually target of different investigations<br />

is <strong>to</strong> measure reliably a value of 5 mg/m³<br />

condensate with different hydrocarbon dew point<br />

sensors. Measurement in labora<strong>to</strong>ry and at pipelines<br />

demonstrate some problems <strong>to</strong> achieve this aim.<br />

However, the settings of the measurement instruments<br />

can be change <strong>to</strong> this value, an improvement<br />

of the status quo is possible.<br />

1. Einleitung<br />

Der potentielle Gehalt an kondensierbaren Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen<br />

in <strong>Erdgas</strong>en ist in der <strong>Gas</strong>industrie für die Betriebsführung<br />

und Qualitätsüberwachung von Bedeutung.<br />

Der Kohlenwassers<strong>to</strong>fftaupunkt wird neben dem<br />

Wassertaupunkt in Lieferverträgen als Garantiewert<br />

festgeschrieben. Auskondensierte Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe<br />

können als Kohlenwassers<strong>to</strong>ffnebel oder als flüssiges<br />

Kondensat in <strong>Gas</strong>transport- und <strong>Gas</strong>verteilungssystemen<br />

beachtliche negative Auswirkungen hervorrufen,<br />

die zu Störungen und Schäden der Systeme führen können.<br />

Aktuell ist der Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Kondensationspunkt<br />

auf T ≥ –2 °C im Druckbereich von p = 1–70 bar [1]<br />

definiert.<br />

2. Theorie und Messverfahren<br />

Prinzipiell existieren drei Möglichkeiten, den KW-Taupunkt<br />

bzw. das Phasenverhalten eines <strong>Erdgas</strong>es zu ermitteln:<br />

1. Messung mit KW-Taupunktmessgeräten,<br />

z. B. Spiegelgeräten (nicht normiert)<br />

2. Messung der <strong>Gas</strong>zusammensetzung und<br />

thermodynamische Berechnung (nicht normiert)<br />

3. Gravimetrische Bestimmung der<br />

Kondensatmenge (normiert nach ISO 6570)<br />

Das Phasenverhalten von <strong>Erdgas</strong> ist in Bild 1 dargestellt.<br />

Es ist erkennbar, dass oberhalb von p = 70 bar nicht mit<br />

Kondensaten zu rechnen ist. Der Cricondentherm, Bezugspunkt<br />

für die Angabe des KW-Kondensationspunktes,<br />

liegt üblicherweise im Druckbereich von p = 15 bis<br />

p = 25 bar. Im Beispiel ist bei <strong>Gas</strong>temperaturen T < 0 °C<br />

bei p = 15 bar mit Kondensatanfall zu rechnen. Diese<br />

<strong>Gas</strong>temperaturen könnten bei Druckreduzierungen<br />

ohne Vorwärmung auftreten. An Hand des Kurvenverlaufs<br />

ist auch erkennbar, dass in Niederdrucknetzen<br />

(p < 3 bar) sehr tiefe Temperaturen notwendig wären,<br />

um Kondensatanfall hervorzurufen.<br />

Bild 2 verdeutlich bereits die Kompliziertheit der<br />

Messung des Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Taupunktes.<br />

Es sind neben der Phaseneinhüllenden mehrere<br />

Kondensationskurven dargestellt. Wenn 13 mg/m³ Kon-<br />

Mai 2014<br />

318 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

densat ausfallen, verschiebt sich der KW-Taupunkt von<br />

ca. T = –17 °C auf T = –20 °C, bei Ausfall von 25 mg/m³<br />

Kondensat auf ca. T = –24 °C. Jedes der am Markt erhältlichen<br />

Messgeräte benötigt gewisse Mindestmengen an<br />

Kondensat zu Reaktion. In älteren Untersuchungen wurde<br />

festgestellt, dass zur Auslösung einer Reaktion durchaus<br />

30–50 mg/m³ Kondensat notwendig sind [5]. Beim<br />

vorliegenden Beispiel eines KW-Kondensationspunktes<br />

von T = –17 °C bei p = 18 bar wären aktuell Anzeigen der<br />

Messgeräte von –18 °C bis –30 °C anzutreffen. Dazu<br />

kommt, dass das jeweilige Kondensationsverhalten von<br />

der <strong>Gas</strong>zusammensetzung abhängt.<br />

Die momentan erhältlichen Messgeräte erfassen das<br />

Kondensationsverhalten des <strong>Gas</strong>gemisches. Ein Teil des<br />

<strong>Gas</strong>stromes wird gekühlt, die Veränderung des Reflexionsverhaltens<br />

einer Oberfläche optisch erfasst. Unterschiede<br />

bestehen in der Gestaltung der Oberfläche, der<br />

Vorgehensweise bei der optischen Erfassung und Auswertung<br />

sowie der Regelung des <strong>Gas</strong>flusses. Die Sensoroberflächen<br />

können in der Regel ausgeheizt werden.<br />

Die aktuellen Diskussionen mit den Gerätehestellern<br />

gehen dahin, ein Ansprechen der Messgeräte bei rund<br />

5 mg/m³ Kondensatanfall einzustellen.<br />

3. Unsicherheiten<br />

Die Berechnung des Phasenverhaltens (siehe Bild 1)<br />

über Zustandsgleichungen erfordert die Kenntnis der<br />

<strong>Gas</strong>zusammensetzung. Das DBI analysiert Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe<br />

bis C 22. Hintergrund dafür sind die Erfahrungen<br />

aus analysierten <strong>Gas</strong>en und Kondensaten. In Bild 3<br />

sind die Chroma<strong>to</strong>gramme zweier <strong>Gas</strong>analysen und ein<br />

Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Standard bis C 22 dargestellt.<br />

Die <strong>Gas</strong>analyse bis C 22 und die nachfolgende Berechnung<br />

des KW-Taupunktes ist nicht normativ unterlegt.<br />

Dies hat seine Ursache in verschiedenen analytischen<br />

Schwierigkeiten, u. a.<br />

••<br />

hohe Anforderungen an Kalibrierung und Reproduzierbarkeit<br />

der gaschroma<strong>to</strong>graphischen Analyse,<br />

da eine hohe Sensitivität der Berechnung auf kleinste<br />

Spurenbestandteile vorliegt<br />

••<br />

punktuelle Probenahme, keine Mittelung der <strong>Gas</strong>zusammensetzung<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

Die Qualität einer Probenahmestelle ist vor der Probenahme<br />

nicht einzuschätzen. Verunreinigungen durch<br />

Öle führen zu einer Messwertverfälschung. Erkannt wird<br />

dies im Regelfall erst durch die gaschroma<strong>to</strong>graphischen<br />

Analyse. Aus diesem Grund nimmt das DBI jeweils<br />

4 Proben, jede Probenahme dauert 10–15 Minuten bei<br />

gezeitigter Spülung des Probenahmestutzens über einen<br />

Bypass. Die Tabelle 1 zeigt Ergebnisse einer Probenahme.<br />

Innerhalb der Analysen sind bei den Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen<br />

Schwankungen um ± 10 ´% erkennbar. Dies wird<br />

als akzeptabel eingestuft und führt bei der Berechnung<br />

des KW-Taupunktes zu Veränderungen von lediglich<br />

Pressure, bar<br />

50<br />

Cricondentherm<br />

m<br />

40<br />

0<br />

-70 -60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10<br />

Temperature, °C<br />

Druck, bar<br />

Critical Point<br />

Cricondenbar<br />

<strong>Gas</strong> +<br />

Flüssigphase<br />

<strong>Gas</strong>phase<br />

0<br />

-50 -40 -30 -20 -10 0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Temperatur, °C<br />

Phaseneinhüllende<br />

13 mg Kondensat<br />

25 mg Kondensat<br />

37 mg Kondensat<br />

Bild 1. Beispiel<br />

eines <strong>Erdgas</strong>-Phasendiagramms.<br />

Bild 2. Phaseneinhüllende und Kondensationskurven <strong>Erdgas</strong>.<br />

Bild 3. Typische Chroma<strong>to</strong>gramme <strong>Erdgas</strong> C 9 bis C 22 mit Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen<br />

um C 11.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 319


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

1–2 K. Damit können über die gaschroma<strong>to</strong>graphische<br />

Analyse Aussagen zur<br />

Kondensationsgefahr bei Druckreduzierung,<br />

der Funktion von Abscheidern,<br />

••<br />

der <strong>Gas</strong>zusammensetzungen am Bohrungskopf<br />

(Sättigung?) oder<br />

••<br />

der Gefahr von Tröpfchenbildung an <strong>Gas</strong>turbinen<br />

getroffen werden.<br />

Die zur Berechnung der Phaseneinhüllenden genutzten<br />

Zustandsgleichungen (SRK – Soave Redlich Kwong und<br />

PR – Peng Robinson) weisen Differenzen im Ergebnis<br />

der Berechnung auf (Bild 4).<br />

Es sind Unterschiede von 3 K bei der Berechnung des<br />

Cricondentherm erkennbar. Ursache dafür sind unterschiedliche<br />

Ansätze der Wechselwirkungsparameter in<br />

den beiden Zustandsgleichungen. Festlegungen oder<br />

Empfehlungen, welche der Zustandsgleichungen der<br />

Realität entspricht und anzuwenden ist, existieren nicht.<br />

Normativ unterlegt ist über die ISO 6570 [2] die manuelle<br />

oder au<strong>to</strong>matische Messung des potenziellen<br />

Gehaltes an flüssigen Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen. Bestimmt<br />

wird die Kondensatmenge, die bei einem bestimmten<br />

Druck und einer vorgegebenen Temperatur gebildet<br />

werden kann. Dazu wird ein definierter Volumenstrom<br />

isobar bei definiertem Druck im Bereich des Cricondentherm<br />

in einem Abscheider gekühlt (Bild 5) und gravimetrisch<br />

die Kondensatmenge gemessen. Ein zu hoher<br />

Wassergehalt kann zu Fehlmessungen führen. Aus diesem<br />

Grund kontrolliert das DBI in seinem mobilen Messhänger<br />

den Wasserdampftaupunkt mit einem Taupunktsensor.<br />

Das DBI bietet in Deutschland als einziges<br />

Unternehmen die au<strong>to</strong>ma tische Messung entsprechend<br />

ISO 6570-Verfahren B an.<br />

Bild 5. Zyklonabscheider<br />

entsprechend<br />

ISO 6570.<br />

Mittels eines Differentialdruckmanometers können<br />

über den durch das Kondensat entstehenden Druckunterschied<br />

prinzipiell Kondensatmengen von 1 mg/m³<br />

gemessen werden, die Nachweisgrenze wurde in der<br />

ISO bei 5 mg/m³ festgelegt. Es sind <strong>Gas</strong>flüsse von V n =<br />

1–2 m³/h über das System notwendig. Der große Vorteil<br />

des Systems liegt in der Kontinuität der Messung, mit<br />

Kohlenwassers<strong>to</strong>ffen verschmutzte Messstellen sind<br />

z. B. an einer Nichtlinearität der Kondensatzunahme erkennbar.<br />

Für jeden Messpunkt wird ein Zeitaufwand<br />

von 1 und 4 Stunden benötigt.<br />

SRK<br />

70<br />

60<br />

250<br />

PR<br />

50<br />

200<br />

Pressure, bar<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Kondensat mg/m<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-60 -50 -40 -30 -20 -10 0<br />

Temperature, C<br />

Bild 4. Unterschiede im berechneten Phasenverhalten entsprechend<br />

der genutzten Zustandsgleichung (PR/SRK).<br />

0<br />

-24 -22 -20 -18 -16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0<br />

Messtemperatur °C<br />

Bild 6. Messung der Kondensatanfallmengen eines<br />

<strong>Erdgas</strong>es bei 5 Temperaturen (–22 °C bis -14 °C).<br />

Mai 2014<br />

320 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

Tabelle 2. Gegenüberstellung von Kondensat-Messergebnissen (gravimetrisch<br />

und GC).<br />

Temperatur<br />

<strong>Erdgas</strong><br />

ISO 6570-B GC Wieder findung<br />

GC<br />

T (°C) mg/m³ i. N. mg/m³ i. N. %<br />

–8 127 117 92,1<br />

0 9 6,2 68,9<br />

–3 231 170 73,6<br />

3 113 57 50,4<br />

3 78 132 169<br />

0 109 148,5 136<br />

–5 51 37,1 72,7<br />

–3 36 25,4 70,6<br />

0 16 7,7 48,1<br />

5 6 10,5 175<br />

3 47 22,4 48<br />

0 98 39,2 40<br />

Mit diesem Verfahren wird nicht der KW-Taupunkt<br />

gemessen. Allerdings lässt sich aus mehreren Messungen<br />

der Kohlenwassers<strong>to</strong>ffkondensationspunkt extrapolieren.<br />

Die Bilder 6 und 7 verdeutlichen dies.<br />

In Bild 6 ist der Anfall großer Kondensatmengen von<br />

50–200 mg/m³ innerhalb eines kleinen Temperaturintervalls<br />

erkennbar, der KW-Taupunkt lässt sich auf T =<br />

–14 °C extrapolieren. In Bild 7 ist ein anderes Kondensatverhalten<br />

eines <strong>Gas</strong>es erkennbar. Es kondensieren im<br />

vergleichbaren Temperaturbereich maximal 40 mg/m³.<br />

Interessant ist das Auslaufen der Kondensationskurve,<br />

was eine lineare Interpolation auf einen KW-Taupunkt<br />

erschwert. Ab ca. 10 mg/m³ verändert sich die Steigung,<br />

über einen weiten Temperaturbereich sind Kondensatmengen<br />

von 1–10 mg/m³ möglich. Die Messgrenze dieses<br />

Verfahrens liegt laut ISO 6570 bei 5 mg/m³, so dass<br />

die sehr kleinen Kondensatbefunde von < 5 mg/m³<br />

durchaus auf apparative Unzulänglichkeiten zurückgeführt<br />

werden könnten. Dass der Verlauf in Bild 7 dennoch<br />

ein durchaus typisches Kondensationsverhalten<br />

darstellt, zeigt Bild 8.<br />

Gerade im sehr interessanten Temperaturbereich<br />

von –2 °C (Kondensatanfall rund 13 mg/m³) beginnt das<br />

bereits in Bild 7 erkennbare nichtlineare Auslaufverhalten.<br />

Sehr empfindliche KW-Taupunktsensoren könnten<br />

Messwerte um +2 °C anzeigen, während weniger empfindliche<br />

Geräte für dieses <strong>Erdgas</strong> einen Kondensationspunkt<br />

von –4 °C messen. Nur die Kenntnis des Ansprechverhaltens<br />

der Messgeräte erlaubt eine korrekte<br />

Interpretation des Messwertes, besser wäre deren angepasste<br />

Kalibrierung.<br />

In Tabelle 2 ist ein Vergleich von GC-Messungen und<br />

der gravimetrischen Bestimmungen der Kondensatmenge<br />

dargestellt. Es handelt sich dabei um reale Feldmessungen,<br />

unter Laborbedingungen sind geringere<br />

Differenzen messbar.<br />

Erkennbar ist, dass die <strong>Gas</strong>chroma<strong>to</strong>graphie die Größenordnung<br />

des Kondensatanfalls im Regelfall trifft, im<br />

Einzelfall aber deutliche Differenzen zum normierten<br />

gravimetrischen Verfahren vorliegen. Eine Berechnung<br />

des Kondensationsverhaltens eines <strong>Erdgas</strong> erfordert in<br />

jedem Fall eine erweiterte <strong>Gas</strong>analyse über C 10 hinaus,<br />

so dass mit den Ergebnissen der gegenwärtig eingesetzten<br />

Prozessgaschroma<strong>to</strong>graphen keine korrekte Berechnung<br />

des Phasenverhaltens möglich ist.<br />

Kondensat mg/m<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-23 -22 -21 -20 -19 -18 -17 -16 -15 -14 -13 -12 -11 -10<br />

Messtemperatur °C<br />

Bild 7. Messung der Kondensatanfallmengen eines<br />

<strong>Erdgas</strong>es bei 4 Temperaturen (–22 °C bis -16 °C).<br />

Kondensat [mg/m ]<br />

Kondensat mg/m<br />

0<br />

-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3<br />

T [°C]<br />

Bild 8. Messung der Kondensatanfallmengen eines <strong>Erdgas</strong>es im Temperaturbereich<br />

–7 °C bis +2 °C.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 321


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Bild 9. Versuchsanlage zur Herstellung von <strong>Erdgas</strong>en mit definiertem<br />

Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Kondensationspunkt.<br />

Tabelle 3. Ergebnisse der Kondensatmengenbestimmung bei Taupunktvorgabe<br />

–10 °C (25 bar a ).<br />

Messtemperatur –5 °C –7 °C –10 °C –12 °C<br />

Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />

Vorlage<br />

mg/m³ mg/m³ mg/m³ mg/m³<br />

n-Heptan + n-Dekan 7,7 8,6 10,9 100,2<br />

n-Heptan + n-Dekan 9,9 12,7 13,7<br />

n-Dekan 2,9 4,5 5,7 10,2<br />

n-Dekan 3 4,7 5,9 7,4<br />

4. Gerätekalibrierung<br />

Das DBI kalibriert seit einigen Jahren Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-<br />

Taupunktsensoren. Dazu werden KW-Kondensationspunkte<br />

von T = 0 °C, –5 °C und –10 °C im Labor den<br />

Messgeräten vorgegeben. Die Kalibrierung erfolgt, indem<br />

einem <strong>Erdgas</strong> Dekan im Überschuss zugemischt<br />

und der Überschuss anschließend durch Kühlung des<br />

<strong>Gas</strong>stromes entfernt wird.<br />

Im vergangenen Jahr begannen im Prüflabor des DBI<br />

Untersuchungen, in wieweit eine Kalibrierung der Messgeräte<br />

auf 5 mg/m³ Kondensat im Labor möglich ist [6].<br />

Dazu wurden die Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Dosierprozeduren<br />

und die Art des Kohlenwassers<strong>to</strong>ffs variiert. Die Kontrollmessungen<br />

erfolgten entsprechend ISO 6570-B gravimetrisch.<br />

In Bild 9 ist erkennbar, dass sich nach der<br />

Kohlenwassers<strong>to</strong>ffdosierung („Befeuchtung“) und der<br />

Taupunktvorgabe der <strong>Gas</strong>weg teilt. Ein Teilstrom erreicht<br />

den zu prüfenden Sensor, der zweite Teilstrom<br />

wird entsprechend ISO 6570 analysiert.<br />

In Tabelle 3 sind die Ergebnisse der Untersuchung<br />

für einen vorgegebenen KW-Kondensationspunkt dargestellt.<br />

Der <strong>Gas</strong>strom wurde bei einer Taupunktvorgabe<br />

von T = –10 °C auf Temperaturen von T = –5 °C, –7 °C<br />

–10 °C und –12 °C au<strong>to</strong>matisch gekühlt, das Kondensat<br />

gewogen. Folgende Schlüsse können gezogen werden:<br />

••<br />

Die Wahl des Kohlenwassers<strong>to</strong>ffes für die Prüfung<br />

hat signifikanten Einfluss auf den Kondensatanfall<br />

bei Unterschreitung des KW-Kondensationspunktes.<br />

Bei Einsatz von n-Heptan kommt es zu einem<br />

sprunghaften Anstieg der Kondensatmenge. Unabhängig<br />

von der Empfindlichkeit sprechen alle KW-<br />

Taupunktsensoren in einem engen Temperaturbereich<br />

an. Bei Einsatz von n-Dekan sinkt die Menge<br />

der anfallenden Kondensatmenge, bis –12 °C <strong>Gas</strong>temperatur<br />

ist kein sprunghafter Anstieg zu erkennen.<br />

••<br />

Auch bei höheren <strong>Gas</strong>temperaturen von –5 °C und<br />

–7 °C passieren Kohlenwassers<strong>to</strong>ffe das Kühlsystem.<br />

Allerdings erscheint der Einsatz von n-Dekan günstiger<br />

gegenüber n-Heptan, da die anfallende Kondensatmenge<br />

oberhalb des vorgegebenen Taupunktes<br />

geringer ist. Die potenzielle Kondensatmenge<br />

bei der <strong>Gas</strong>temperatur von –10 °C entspricht der angestrebten<br />

Größenordnung der Kalibrierung von<br />

5 mg/m³.<br />

••<br />

Die Unsicherheit der Messergebnisse der Geräte<br />

wird einen Wert von ±2 K wohl nicht unterschreiten,<br />

auch wenn der Kalibrierprozess selbst höhere Genauigkeiten<br />

erlaubt.<br />

Die Untersuchungen bestätigen die Aussage, dass die<br />

im Feld an Sensoren häufig durchgeführte Prüfung der<br />

Sensoren mit Butan letztendlich keine Aussagen zum<br />

Ansprechverhalten der Sensoren erlaubt [3]. Es entsteht<br />

ein atypischer und schnell kondensierender Film auf der<br />

Sensoroberfläche, was nur einen begrenzten Nutzen für<br />

eine Kalibrierung hat.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Der Einsatz von Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Taupunkmessgeräten<br />

ist Stand der Technik. Das Ansprechverhalten der<br />

verschiedenen Sensoren differiert und sollte für eine<br />

korrekte Bewertung der Messergebnisse dem Betreiber<br />

bekannt sein. Die erweiterte gaschroma<strong>to</strong>graphische<br />

Analyse gibt gute Anhaltspunkte zum Kondensationsverhalten<br />

eines <strong>Erdgas</strong>es, die analytische Genauigkeit<br />

steigt mit dem betriebenen analytischen Aufwand z. B.<br />

hinsichtlich der Probezahl. Die Genauigkeit des Wägeverfahrens<br />

wird mit der <strong>Gas</strong>chroma<strong>to</strong>graphie nicht erreicht.<br />

Die angepasste Kalibrierung der Messgeräte ist im<br />

Labor möglich. Die Schwelle des Ansprechverhaltens<br />

von 5 mg/m³ kann eingestellt werden, wobei die Unsicherheit<br />

des Messwertes stark von der Zusammensetzung<br />

des Kondensates und dem vorgegebenen Taupunkt<br />

abhängt.<br />

Mai 2014<br />

322 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

Formelzeichen<br />

V n Normvolumen [m³]<br />

KW Kohlenwassers<strong>to</strong>ff<br />

T<br />

P<br />

Temperatur [°C]<br />

Druck absolut [bar]<br />

Literatur<br />

[1] DVGW G 260: <strong>Gas</strong>beschaffenheit; Hrsg. von DVGW Deutsche<br />

Vereinigung des <strong>Gas</strong>- und Wasserfachs – technisch wissenschaftlicher<br />

Verein e.V. Ausg. 2013.<br />

[2] DIN EN ISO 6570: ,<strong>Erdgas</strong>- Bestimmung des potentiellen Gehaltes<br />

an flüssigem Kohlenwassers<strong>to</strong>ff; Deutsches Institut<br />

für Normung, Berlin, 2004.<br />

[3] ISO/TR 12148: Natural gas — Calibration of chilled mirror type<br />

instruments for hydrocarbon dewpoint (liquid formation);<br />

Hrsg. von ISO Genf, Ausg.2009.<br />

[4] Brown, A.; Mil<strong>to</strong>n, M.; Vargha, G.; Mounce, R.; Cowper, C.; S<strong>to</strong>kes,<br />

A.; Ben<strong>to</strong>n, A.; Bannister, M.; Ridge, A.; Lander, D.; Laugh<strong>to</strong>n, A.:<br />

Comparison of methods for the measurement of hydrocarbon<br />

dew point of natural gas, NPL REPORT AS 3, ISSN 1754-<br />

2928, National Physical Labora<strong>to</strong>ry Tedding<strong>to</strong>n, United Kingdom,<br />

2007.<br />

[5] Panneman, H.J.: „A traceable calibration procedure for hydrocarbon<br />

dew point meters,“ in 23 rd World <strong>Gas</strong> Conference,<br />

Amsterdam, 2006.<br />

[6] Frieß, M.: Kalibrierung von Kohlenwassers<strong>to</strong>ff-Taupunktsensoren<br />

unter realitätsnahen Bedingungen; Masterarbeit Universität<br />

Leipzig 2013.<br />

Au<strong>to</strong>ren<br />

Dipl.-Chem. Udo Lubenau<br />

DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: +49 341 2457160 |<br />

E-Mail: udo.lubenau@dbi-gut.de<br />

Dr. rer. nat. Holger Schreck<br />

DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: +49 341 2457167 |<br />

E-Mail: holger.schreck@dbi-gut.de<br />

M.Sc. Michael Frieß<br />

DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig<br />

10% RabaM für <br />

<strong>gwf</strong>-­‐Kunden! <br />

Top-­‐Referenten unter anderem aus folgenden Unternehmen und Ins2tu2onen: <br />

ECMWF Enercast <strong>Energy</strong> Weather EWC Weather Consult FfE <br />

Lechwerke Meteotest Overspeed ProCom RWE Supply & Trading <br />

StatkraD Markets TenneT TransnetBW WEPROG WINGAS <br />

Inhalte und Ziele der Veranstaltung: <br />

• Praxisbezogene Themen zu Energiewende, Erzeugungs-­‐ und Langfristprognosen <br />

• Know-­‐how-­‐AustauschplaCorm für EnergiewirtschaE und Meteorologie <br />

• Ideengeber für neue, markHaugliche Produkte <br />

Themen: <br />

EnergieweMer-­‐Konferenz <br />

Leipzig – 17./18. Juni 2014 <br />

• Energiewende bei Regionalversorgern & großen Tradinghäusern <br />

• ÜNB: Kombiprognosen-­‐Einsatz bei EEG-­‐Vermarktung & Netzsicherheit <br />

• Ensemble-­‐Einsatz im Strommarkt und zur Anlagenüberwachung <br />

• Direktvermarktung & Betriebsführung von Windparks <br />

• Leistungsprognosen im Bereich virtueller KraEwerke <br />

• Risikomodellierung von WeHerrisiken <br />

• Langfristprognosen (Wochen-­‐ bis Jahrestrends) <br />

Mehr Infos unter: www.meteomind.de und www.meteoma2cs.com <br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 323


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Temperaturregelung in<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmanlagen – Teil 2<br />

<strong>Gas</strong>druckregelanlagen, isenthalpe Drosselung, <strong>Gas</strong>vorwärmung, Wärmeübertrager,<br />

Leistungsregelung, Temperaturfahrkurve<br />

Jens Mischner, Robert Sorowsky und Andreas Huhn<br />

Im vorliegenden Beitrag wurden grundsätzliche Fragen<br />

der Regelung von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen erörtert<br />

und begründet, dass die Regelung der Leistung von<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmern über eine lastabhängig geführte<br />

Heizwassertemperatur dem Stand der Technik entspricht.<br />

Entsprechende hydraulische Schaltungsvorschläge<br />

wurden angegeben. Die prinzipielle Einbindung<br />

der Regelung der <strong>Gas</strong>vorwärmanlage in die<br />

Stationsau<strong>to</strong>matisierung wurde erläutert und ein Algorithmus<br />

zur Vorausberechnung der erforderlichen<br />

Vorlauftemperatur entwickelt und an einem Beispiel<br />

dargelegt.<br />

Temperature control in gas pre-heating facilities<br />

In the article on hand the fundamental questions of<br />

regulation of gas pre-heating stations were discussed<br />

and substantiated that the control of the power of the<br />

gas pre-heaters through a load dependent guided<br />

heating water temperature corresponds <strong>to</strong> the state of<br />

technology. Corresponding hydraulic set-up propositions<br />

were established. The fundamental integration<br />

of the gas pre-heating facility control in<strong>to</strong> the station<br />

au<strong>to</strong>mation was discussed and an algorithm for the<br />

pre-computation of the required inlet temperature<br />

was developed and explained with an example.<br />

Fortsetzung aus Ausgabe 4/2014<br />

3. Temperaturregelung der<br />

<strong>Gas</strong>austritts temperatur<br />

3.1 Regelungs-, Schaltungskonzepte<br />

In der <strong>Gas</strong>versorgungstechnik ist es üblich, die <strong>Gas</strong>austrittstemperatur<br />

aus der GDRA zu regeln. Hierzu wird in<br />

aller Regel eine Drosselschaltung verwendet, die den<br />

Heizwasserstrom über den <strong>Gas</strong>vorwärmer in Abhängigkeit<br />

von der Last ändert; siehe Bild 9. Am häufigsten<br />

kommen einfache Schaltungen mit Regelventilen (a, b<br />

in Bild 9) zum Einsatz, jedoch werden auch Schaltungen<br />

mit direkter Ansteuerung der Pumpen (Bild 9c) angewendet.<br />

In allen diesen Fällen liegt der Wärmeübertrager<br />

wasserseitig im sog. mengenvariablen Kreis.<br />

Typischerweise wird der <strong>Gas</strong>vorwärmer mit einem<br />

Wasserstrom konstanter, hoher Vorlauftemperatur beaufschlagt.<br />

Die Nachteile dieser Schaltung wurden in [5]<br />

ausführlich erläutert.<br />

Allgemeine Hinweise zur Regelung von Wärmeübertragern<br />

und die hierbei maßgebenden hydraulischen<br />

Schaltungen finden sich u. a. in [44] bis [53]. Die wichtigsten<br />

hydraulischen Grundschaltungen der Wärmetechnik<br />

finden sich in Bild 10. In Tabelle 1 wurden<br />

wichtige Charakteristika dieser Schaltungen zusammengefasst.<br />

Es sei darauf verwiesen, dass die Nachteile<br />

der Drosselschaltungen im Hinblick auf die Regulierbarkeit<br />

der <strong>Gas</strong>vorwärmer klar beschrieben wurden.<br />

Mai 2014<br />

324 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

Würde man die in der <strong>Gas</strong>technik übliche Schaltung<br />

vergleichsweise auf die Gebäudeheizungssysteme<br />

übertragen, was sicher etwas plakativ ist, dann müsste<br />

man den Wärmeerzeuger unabhängig von der tatsächlichen<br />

Gebäudeheizlast mit konstanter, hoher Kesselwassertemperatur<br />

betreiben und die einzige Möglichkeit<br />

der Lastanpassung wäre das Regulierventil am<br />

Heizkörper (Thermostatventil). Im Bereich der Gebäudeheizung<br />

würde man ein solches System heute keinesfalls<br />

als Stand der Technik akzeptieren. Vielmehr ist es<br />

dort üblich, lastabhängig (außentemperaturabhängig)<br />

eine zentrale Regelung der Vorlauftemperatur vorzunehmen<br />

und unmittelbar am Heizkörper mit Hilfe des<br />

Heizkörperthermostatventils korrigierend, nachjustierend<br />

einzugreifen.<br />

Überträgt man dieses Konzept auf <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen,<br />

dann wäre es erforderlich, den Wärmeerzeuger<br />

lastabhängig so zu betreiben, dass vom Wärmeerzeuger<br />

ein Heizwasserstrom mit lastabhängiger Vorlauftemperatur<br />

bereit gestellt wird; schematisch siehe Bild 11.<br />

Hierzu wäre es erforderlich, in einem separaten Modul<br />

der Stationsau<strong>to</strong>matisierung (SPS) eine Berechnung der<br />

aktuell erforderlichen Vorwärmleistung vorzunehmen,<br />

aus dieser die erforderliche Vorlauftemperatur zu ermitteln<br />

und diesen Sollwert an die Steuerung der Wärmeerzeugungsanlage<br />

als Sollwert zu übermitteln. Unmittelbar<br />

am Wärmeübertrager würde mit Hilfe einer<br />

Einspritz- oder Beimischschaltung (konstanter Wassermengenstrom<br />

über den Wärmeübertrager) ggf. korrigierend<br />

nachgeregelt 4 . Im Idealfall – also bei exakt vorgeregelter<br />

Vorlauftemperatur – wäre das jeweils einge-<br />

⋅ρ<br />

⋅ ⋅ −<br />

setzte Regelventil (Drosselventil, Dreiwegemisch- oder<br />

Dreiwegeverteilventil) am Wärmeübertrager stets voll<br />

geöffnet, quasi funktionslos. Das wäre bei nur einem<br />

Vorwärmer theoretisch denkbar, bei mehreren Vorwärmkreisen<br />

wären diese separaten Regelventile in jedem<br />

Fall erforderlich.<br />

Dieses hier vorgestellte Konzept sollte für viele verfügbare<br />

Wärmeerzeuger und Stationsau<strong>to</strong>matisierungslösungen<br />

weitestgehend fabrikatsunabhängig umsetzbar<br />

sein. Was derzeit nicht allgemein verfügbar ist, ist<br />

ein robuster Algorithmus zur lastabhängigen Berechnung<br />

der erforderlichen Vorlauftemperatur. Dessen Herleitung<br />

ist Gegenstand des nächsten Abschnitts.<br />

3.2 Theoretische Temperaturfahrkurve<br />

Nachfolgend soll versucht werden, unter Verwendung<br />

der bereits zusammengestellten Grundgrößen, einen<br />

Zusammenhang zwischen der erforderlichen Heizwasservorlauftemperatur<br />

und der jeweils anstehenden Vorwärmleistung<br />

zu finden. Zunächst soll das Problem<br />

möglichst allgemeingültig behandelt werden. Ziel ist es<br />

also, folgende Funktion zu beschreiben:<br />

t f Q f V , p , p , t , t (39)<br />

= ( )= ( )<br />

VL VW n in out in out<br />

Dabei wird unterstellt, dass die <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

und somit alle relevanten S<strong>to</strong>ffdaten bekannt sind. Setzt<br />

man die Zusammenhänge gemäß Gl. (7), Gl. (5) und<br />

Gl. (2) ineinander ein und berücksichtigt auch Gl. (3),<br />

folgt:<br />

cW⋅ρW⋅V<br />

1<br />

W⋅( tVL−tRL )= ⋅cpG⋅ρnG⋅V<br />

nG⋅ tGout + μJT ⋅( pin −po<br />

)−t<br />

ηWÜ<br />

1<br />

cW W<br />

VW ( tVL tRL )= ⋅cpG⋅ρnG⋅V<br />

, , nG ,<br />

⋅ ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin −po<br />

ut )−tGin<br />

, )<br />

η<br />

WÜ<br />

( )<br />

, , , , ut Gin ,<br />

Stellt man diesen Zusammenhang nach der Vorlauftemperatur<br />

um, erhält man Gl. (40):<br />

4<br />

Strebt man, z. B. bei Brennwertwärmeerzeugern, niedrige Rücklauftemperaturen<br />

an, wären gemäß Tab. 1 insbesondere Einspritzschaltungen<br />

mit Durchgangsventilen einzusetzen; sonst<br />

kommen auch Einspritzschaltungen mit Dreiwegeventil und<br />

Beimischschaltungen in Betracht.<br />

mit<br />

*<br />

t = B ⋅V ,<br />

⋅ ( t<br />

,<br />

+ μ ⋅( p −p )−t , )+ t<br />

B<br />

VL nG Gout JT in out G in RL<br />

1 cpG<br />

ρnG<br />

1<br />

= 2⋅ B= ⋅ ⋅ ⋅<br />

η c ρ V<br />

* , ,<br />

WÜ<br />

W<br />

W<br />

W<br />

(40)<br />

(41)<br />

Bild 9. Drosselregelung der Wärmeleistung<br />

von <strong>Gas</strong>vorwärmern;<br />

(a) mit 3-Wege-Trennventil,<br />

(b) mit Drosselventil,<br />

(c) mit Hilfe von volumenstromgeregelten<br />

Pumpen.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 325


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Tabelle 1. Hydraulische Grundschaltungen, Merkmale, Anwendung, Einregulierung; zitiert nach [51].<br />

Nr. Bezeichnung Verteiler/Sammler Bild Merkmale<br />

1 Drosselschaltung differenzdruckbehaftet<br />

2 Einspritzschaltung mit<br />

Drosselventil<br />

3 Einspritzschaltung mit<br />

Dreiwegeventil<br />

Bild 10 (a)<br />

starke gegenseitige Beeinflussung der Verbraucherkreise, keine hohe<br />

Regelgüte, große Temperaturspreizungen erreichbar<br />

differenzdruckarm Bild 10 (b) stark unterschiedliche Temperaturniveaus im Verteilnetz und im<br />

Verbraucherkreis möglich, niedrige Rücklauftemperaturen, Einstellung<br />

des Primär- und Sekundärmengenstromes erforderlich<br />

differenzdruck- Bild 10 (c)<br />

behaftet<br />

differenzdruckbehaftet<br />

Bild 10 (d)<br />

stark unterschiedliche Temperaturniveaus im Verteilnetz und im<br />

Verbraucherkreis möglich, gutes Regelverhalten, keine regelbaren<br />

Pumpen im Verteilnetz notwendig<br />

4 Beimischschaltung differenzdruckarm Bild 10 (e) gutes Regelverhalten, unterschiedliche Temperaturniveaus im<br />

differenzdruck- Bild 10 (f)<br />

Verteilnetz und im Verbraucherkreis möglich<br />

behaftet<br />

Hinweise Anwendung Einregulierung<br />

1 wesentliche Verbesserung<br />

der Regelgüte durch Differenzdruckregelung<br />

am<br />

Verteiler/Sammler<br />

2 bei differenzdruck-behaftetem<br />

Verteiler/Sammler<br />

für Fernwärme und Brennwerttechnik<br />

geeignet<br />

3 wegen permanenter<br />

Vorlauf beimischung durch<br />

Dreiwegeventil nicht für<br />

Fernwärme und Brennwerttechnik<br />

geeignet<br />

4 bei negativer Druckdifferenz<br />

zwischen Verteiler<br />

und Sammler auch für<br />

Fernwärme und Brennwerttechnik<br />

geeignet<br />

Wärmeübertrager, Zonenregelung,<br />

Einzelraumregelungen; für Fernwärme<br />

und Brennwerttechnik geeignet<br />

Heizkörper bei Fern- und Nahwärmesystemen,<br />

Fußbodenheizungen<br />

Fußbodenheizungen<br />

Heizkörpersysteme, Standardschaltung<br />

bei Warmwasserheizungen mit<br />

Heizkörpern, Fußbodenheizungen<br />

bedingt*)<br />

Einstellen (RV) des Auslegungsvolumenstroms bei voll geöffnetem<br />

Regelventil (V)<br />

Einstellen (RV-2) des Auslegungsvolumenstroms – sekundär – bei<br />

vollständig geschlossenem Regelventil (V); Einstellen (RV-1) des<br />

Primärvolumenstromanteils bei vollständig geöffnetem Regel -<br />

ventil (V)<br />

Einstellen (RV-2) des Auslegungsvolumenstroms – sekundär – bei<br />

geschlossenem Tor A-AB des Dreiwegeregelventils (3-WMV); Einstellen<br />

(RV-1) des Primärvolumenstromanteils bei geschlossenem<br />

Tor B-AB des Dreiwegeregelventils (3-WMV)<br />

Einstellen (RV-2) des Auslegungsvolumenstroms bei geschlossenem<br />

Tor B-AB des Dreiwegeregelventils (3-WMV); Einstellen (RV-1) des<br />

Auslegungsvolumenstroms bei geschlossenem Tor A-AB des Dreiwegeregelventils<br />

(3-WMV)<br />

*) Große Unterschiede in den Temperaturniveaus von Verteilnetz und Verbraucherkreis führen zu einer<br />

wesentlichen Verschlechterung des Regelverhaltens des Dreiwegeventils (besser: Schaltung Nr. 2 oder 3)<br />

Bild 10. Hydraulische Grundschaltungen; gemäß<br />

[51, S. 93], modifiziert.<br />

Legende: V … Regelventil, 3-WMV … Dreiwegemischventil,<br />

RV … Regulierventil:<br />

(a): Drosselschaltung,<br />

(b), (c): Einspritzschaltung mit Durchgangsventil;<br />

(d): Einspritzschaltung mit Dreiwegeventil;<br />

(e), (f): Beimischschaltung.<br />

Mai 2014<br />

326 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

η<br />

WÜ<br />

In Abschnitt 2.3 wurde gezeigt, dass für die Bedingungen<br />

an <strong>Gas</strong>vorwärmern die Differenz der arithmetischen<br />

Mittel der wasser- und gasseitigen Ablauftemperaturen<br />

eine akzeptable Näherung für die mittlere Temperaturdifferenz<br />

bei der Wärmeübertragung darstellt. Somit gilt<br />

(siehe Bild 11):<br />

t = t + μ ⋅( p −p )−t<br />

* *<br />

⎡⎛<br />

B C ⎞<br />

tVL = ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin −pout)−tG in )⋅ ⎜ + ⎟⋅ V<br />

1⎤<br />

, ⎢<br />

nG ,<br />

+<br />

⎣⎝<br />

2 2 ⎠ 2⎦<br />

* *<br />

⎡⎛<br />

B C ⎞<br />

VL ( Gout JT in out G in )⋅ ⎜ + ⎟⋅ V<br />

1⎤<br />

, , ⎢<br />

nG ,<br />

+ ⎥ + t Gin ,<br />

⎣⎝<br />

2 2 ⎠ 2⎦<br />

tVL + tRL tG1+<br />

tG2<br />

Δtm<br />

= −<br />

und unter Beachtung der Gl. (41) und (46) abschließend:<br />

2 2<br />

⎡<br />

⎤<br />

Unter Berücksichtigung von Gl. (4) und Gl. (3) folgt nun tVL = ( tGout +<br />

JT<br />

⋅( pin −pout)−tG in )⋅ ( B+<br />

C)⋅ VnG+<br />

tG<br />

für die Vorlauftemperatur:<br />

⎣<br />

⎢<br />

⎦<br />

⎥ +<br />

,<br />

μ 1<br />

, , ,<br />

2<br />

⎡<br />

⎤<br />

tVL = ( tGout +<br />

JT<br />

⋅( pin −pout)−tG in )⋅ ( B+<br />

C)⋅ VnG+<br />

tG<br />

tVL = 2⋅ Δ tm+ tG, in<br />

+ ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin − pout)<br />

)−tVL<br />

(42)<br />

⎣<br />

⎢<br />

⎦<br />

⎥ +<br />

,<br />

μ 1<br />

(48)<br />

, , , in<br />

2<br />

mit<br />

Addiert man Gl. (40) und Gl. (42), erhält man als Zwischenergebnis:<br />

B = ⋅ ⋅ ⋅ ⋅<br />

1 1 cpG<br />

, ρnG<br />

, 1<br />

(49)<br />

+<br />

Die mittlere Temperaturdifferenz lässt sich ausgehend +<br />

QVW<br />

VW<br />

= VW<br />

=<br />

+<br />

von Gl. (6), Gl. (5) und Gl. (2) unter Beachtung von Gl. (2)<br />

ηWÜ<br />

⋅cW⋅ρW⋅( tVL −tRL<br />

)<br />

wie folgt entwickeln:<br />

+ +<br />

c<br />

<br />

pG⋅ nG⋅VnG⋅ tGout +<br />

JT<br />

⋅ pin −p t<br />

+ ,<br />

ρ<br />

, , ( ,<br />

μ ( out)−<br />

G,<br />

in )<br />

Q Q c V t p<br />

VW pG nG n G out JT in<br />

Δtm<br />

=<br />

( k⋅<br />

A) = <br />

⋅( k⋅A) = ⋅ρ<br />

⋅ <br />

VW<br />

= VW<br />

=<br />

, , ,G<br />

⋅ ( ,<br />

+ μ ⋅( − pout)−tG,<br />

in )<br />

WÜ<br />

η ⋅cW⋅ W⋅( tVL −tRL<br />

) +<br />

WÜ<br />

ρ<br />

η<br />

η ⋅( k⋅A<br />

WÜ<br />

WÜ<br />

)<br />

(51)<br />

Q<br />

c V t p<br />

VW pG nG n G out JT in<br />

⋅( k⋅A) = ⋅ρ<br />

⋅ <br />

, , ,G<br />

⋅ ( ,<br />

+ μ ⋅( − pout)−tG,<br />

in )<br />

η ⋅( k⋅A<br />

WÜ<br />

)<br />

(44) Setzt man Gl. (51) in die bisherige Bestimmungsgleichung<br />

des Parameters B gemäß Gl. (49) ein, erhält man neu:<br />

Setzt man Gl. (44) in Gl. (43) ein, ergibt sich zunächst:<br />

( )<br />

*<br />

2⋅ tVL = ( tGout ,<br />

+ μ ⋅( p − p )−t )⋅ B ⋅ V<br />

JT in out G,<br />

in nG ,<br />

+ 1<br />

*<br />

+ ( tGout<br />

,<br />

+ μJ<br />

T<br />

⋅( pin−pout )−tGin)⋅C ⋅ V ,<br />

n, G<br />

+ 2⋅t<br />

<br />

G,<br />

in (45)<br />

mit<br />

c<br />

C = 2⋅ C = 2⋅<br />

⋅ρ<br />

* pG , nG ,<br />

η WÜ<br />

( )<br />

⋅ k⋅A<br />

Gl. (45) lässt sich weiter zusammenfassen:<br />

(46)<br />

*<br />

*<br />

2⋅ tVL = ( tGout ,<br />

+ μ ⋅( p − p )−t )⋅( B ⋅ V JT in out G,<br />

in nG+ C ⋅ V ,<br />

nG ,<br />

+ 1)+<br />

2⋅t Gin ,<br />

Löst man Gl. (47) nach der Vorlauftemperatur auf, folgt<br />

weiter<br />

2 η cW<br />

ρ V<br />

WÜ<br />

W W <br />

*<br />

2⋅ tVL = B ⋅VnG ,<br />

⋅ ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin − pout)−tG, in )+ 2⋅ Δ tm+ tG,<br />

in<br />

+ ( tG<br />

,out<br />

+ μJT ( pin−<br />

pout<br />

c<br />

))<br />

pG ,<br />

⋅ρnG<br />

,<br />

C =<br />

(50)<br />

η<br />

pout)− tG, in )+ 2⋅ Δ tm+ tG,<br />

in<br />

+ ( tG<br />

,out<br />

+ μJT ⋅( pin−<br />

pout<br />

))<br />

WÜ<br />

⋅( k⋅A)<br />

Gl. (49) soll weiter „zugeschnitten“ werden, indem der<br />

Das lässt sich etwas modifizieren:<br />

Wasservolumenstrom durch „gasseitige“ Größen ersetzt<br />

wird. Es ist zu beachten, dass bei der hier diskutierten<br />

*<br />

2⋅ tVL = B ⋅VnG ,<br />

⋅ ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin − pout)−tG, in )+( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pTemperaturregelung in<br />

− pout)−tin)+ 2⋅ Δ tmder + 2⋅Wärmeübertragerleistung tGin<br />

,<br />

der<br />

wasserseitige Volumenstrom stets dem Wasservolumenstrom<br />

bei Auslegungsbedingungen entspricht (konstan-<br />

pout)− tG, in )+( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin<br />

− pout)−tin)+ 2⋅ Δ tm+ 2⋅tGin<br />

,<br />

ter Mengenstrom über den Wärmeübertrager, keine geregelten<br />

Pumpen erforderlich – siehe Tabelle 1). Also gilt:<br />

*<br />

2⋅ tVL = ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin − pout)−tG,<br />

in )⋅( B ⋅ V nG ,<br />

+ 1)+ 2⋅ Δtm<br />

+ 2⋅tGin<br />

,<br />

+<br />

+<br />

QWÜ<br />

VW<br />

= VW<br />

=<br />

+<br />

*<br />

pout)− tG,<br />

in )⋅( B ⋅ V nG ,<br />

+1)+ 2⋅ Δtm<br />

+ 2⋅tGin<br />

,<br />

(43)<br />

cW⋅ρW⋅( tVL −tRL<br />

)<br />

⎥ + t Gin ,<br />

in<br />

*<br />

p )− t )⋅( B ⋅ V *<br />

out G,<br />

in nG+ C ⋅ V ,<br />

nG ,<br />

+1)+<br />

2⋅t Gin ,<br />

(47)<br />

Bild 11. Temperaturregelung der Wärmeleistung von<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmern; schematisch.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 327


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

+<br />

( tVL −tRL ) tGout JT<br />

pin pout tG in m<br />

Für die Berechnung des Parameters C gemäß Gl. (50) tVL<br />

= ⋅<br />

,<br />

+ μ ⋅( − )−<br />

, ,<br />

VnG<br />

2<br />

wäre dann (k · A) = (k · A) m = fix zu setzen.<br />

( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin−<br />

pout )−tGin<br />

) ⋅<br />

<br />

,<br />

+<br />

V<br />

+<br />

, nG ,<br />

+<br />

••<br />

Vereinfachung ( t 2<br />

⎡cpG ,<br />

⋅ρnG ,<br />

⋅V VL<br />

−tRL ) tGout JT<br />

pin pout tG in m<br />

⎤<br />

nG ,<br />

t<br />

1<br />

VL<br />

= ⋅<br />

,<br />

+ μ ⋅( − )−<br />

, ,<br />

VnG<br />

+ t<br />

Formal sind alle S<strong>to</strong>ffwerte (spezifische Wärmekapazität,<br />

Joule-Thomson-Koeffizient etc.) druck- und<br />

( Gout ,<br />

+ μ<br />

JT<br />

⋅( pin −pout)−tG,<br />

in,<br />

m )⋅⎢<br />

+ ⎥ + tGinm<br />

, ,<br />

+ Δt<br />

2 ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin−<br />

pout )−tGin<br />

) ⋅<br />

<br />

,<br />

+<br />

V<br />

+<br />

, nG ,<br />

⎣⎢<br />

η ⋅( k⋅A)<br />

2<br />

WÜ m ⎦⎥<br />

⎡cpG ,<br />

⋅ρnG ,<br />

⋅V nG , 1⎤<br />

temperaturabhängig. + ( t Die Verfasser unterstellen,<br />

Gout ,<br />

+ μ<br />

JT<br />

⋅( pin −pout)−tG,<br />

in,<br />

m )⋅⎢<br />

+ ⎥ + tGinm<br />

, ,<br />

+ Δt<br />

(57)<br />

S<br />

dass es im Rahmen der hier erforderlichen ⎣⎢<br />

η<br />

Genauig-<br />

⋅( k⋅A)<br />

2<br />

WÜ m ⎦⎥<br />

<br />

+<br />

keit zulässig ist, fixe S<strong>to</strong>ffwerte für den infrage kommenden<br />

Druck- und Temperaturbereich zu verwen-<br />

1 ( tVL<br />

−tRL<br />

)<br />

B = ⋅<br />

( t p p t V<br />

Gout<br />

+<br />

JT<br />

⋅( in<br />

−<br />

out)−<br />

G in ) ⋅ 1<br />

+ +<br />

2<br />

,<br />

μ<br />

<br />

(52)<br />

, nG ,<br />

<br />

den und im Berechnungsmodul zu hinterlegen. Die<br />

grundsätzliche <strong>Gas</strong>beschaffenheit ist zu berücksichtigen.<br />

Bei merklichen Änderungen der <strong>Gas</strong>beschaf-<br />

Setzt man die Gln. (52) und (50) vollständig in Gl. (48)<br />

ein, erhält man die allgemein gültige Bestimmungsgleichung<br />

für die lastabhängige Vorlauftemperatur für ei-<br />

Selbstverständlich wäre eine laufende – quasi „onfenheit<br />

müssten diese Daten nachgeführt werden.<br />

nen <strong>Gas</strong>vorwärmer bei Temperaturregelung:<br />

line“ – Berechnung der S<strong>to</strong>ffwerte unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen <strong>Gas</strong>beschaffenheit denkbar.<br />

+<br />

( tVL −tRL ) tGout +<br />

JT<br />

⋅ pin − pout tG in<br />

tVL<br />

= ⋅<br />

,<br />

μ ( )−<br />

,<br />

VnG<br />

2 ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin<br />

− p t V<br />

out)−<br />

G in ) ⋅<br />

<br />

,<br />

+ + ••<br />

Ergänzung<br />

, nG ,<br />

In der Praxis neigt man dazu, Sicherheitszuschläge,<br />

⎡c<br />

⋅ ⋅V<br />

⎤<br />

pG ,<br />

ρ <br />

nG , nG , 1<br />

+ ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin −pout)−tG,<br />

in ) ⋅<br />

+<br />

⎣⎢<br />

⋅( k⋅A)<br />

⎦⎥ +<br />

die eigentlich „Unsicherheitszuschläge“ sind, einzuführen.<br />

Will man das auch hier tun, wird man die sich<br />

tGin<br />

,<br />

η<br />

2<br />

WÜ<br />

aus der Theorie ergebende Vorlauftemperatur im<br />

(53) praktischen Betrieb etwas höher ansetzen wollen als<br />

formal erforderlich. Diese Zuschläge sind nach Auffassung<br />

der Au<strong>to</strong>ren für jeden Anlagenbetreiber<br />

Es sei darauf hingewiesen, dass in Gl. (53) der (k · A)-Wert<br />

gemäß Gl. (34) ff. ebenfalls eine Funktion des Volumenstroms<br />

ist. Es galt Gl. (36):<br />

kennbar sein und „sparsam“ Verwendung finden. Die<br />

legitim, jedoch sollten diese explizit als solche er-<br />

ϕ<br />

+<br />

G<br />

+ ⎛ V<br />

Verfasser schlagen daher vor, ggf. einen Sicherheitszuschlag<br />

auf die Vorlauftemperatur (Δt S ) zu berück-<br />

nG pin<br />

Tin<br />

K ⎞<br />

in<br />

( k⋅<br />

A)= ( k⋅A) ⋅<br />

⎜<br />

⋅ ⋅ ⋅<br />

+<br />

+ +<br />

⎝ V , nG<br />

pin<br />

Tin<br />

K ⎟<br />

,<br />

in ⎠ (54) sichtigen.<br />

Nunmehr kann Gl. (53) in der endgültigen Fassung<br />

notiert werden:<br />

+<br />

( t t t p p t<br />

VL<br />

−<br />

RL ) Gout ,<br />

+ μJT ⋅<br />

in m−<br />

out Ginm<br />

tVL<br />

= ⋅<br />

( , )−<br />

, , VnG<br />

2 ( tGout<br />

,<br />

+ μJT<br />

⋅( p p t V<br />

in<br />

−<br />

out)−<br />

G in ) ⋅<br />

<br />

,<br />

+ +<br />

, nG ,<br />

⎡cpG ,<br />

⋅ρnG ,<br />

⋅V nG ,<br />

nG , 1⎤<br />

+ + + ( tGout ,<br />

+ μJT ⋅( pin,<br />

m−pout<br />

)−tGinm<br />

, , )⋅⎢<br />

+ ⎥ + tGinm<br />

, ,<br />

+ Δt<br />

nG ,<br />

⎣⎢<br />

η ⋅( k⋅A)<br />

2<br />

WÜ m ⎦⎥<br />

1⎤<br />

+ ⎥ + tGinm<br />

, ,<br />

+ ΔtS<br />

(56)<br />

2⎦⎥<br />

Gl. (53)/(54) ist für beliebige Lastverhältnisse auswertbar,<br />

wenn man alle S<strong>to</strong>ffdaten und Auslegungsgrößen<br />

als bekannt voraussetzt. Alle anderen Parameter des jeweiligen<br />

Lastfalls können aus Messwerten der Stationsau<strong>to</strong>matisierung<br />

( t „eingelesen“ t t werden. p p t<br />

+<br />

VL<br />

−<br />

RL ) Gout ,<br />

+ μJT ⋅<br />

in m out Ginm<br />

tVL<br />

= ⋅<br />

( ,<br />

− )−<br />

, , V<br />

2 ( tGout<br />

,<br />

+ μJT<br />

⋅( p p t V<br />

in<br />

−<br />

out)−<br />

G in ) ⋅<br />

<br />

<br />

,<br />

3.3 Praktische Ermittlung der Temperaturfahrkurve<br />

⎡cpG ,<br />

⋅ρnG ,<br />

⋅VnG<br />

,<br />

Mit Gl. (53) + liegt ( tGout ,<br />

die + μBasisgleichung JT<br />

⋅( pin,<br />

m−pout<br />

)−zur tGinm<br />

,<br />

Bestimmung<br />

, )⋅⎢<br />

der<br />

lastabhängigen Vorlauftemperatur für die <strong>Gas</strong>vorwärmanlage<br />

fest. Für die praktische Rechnung bieten sich<br />

⎣⎢<br />

η ⋅( k⋅A)<br />

WÜ m<br />

nach Ansicht der Verfasser einige Vereinfachungen bzw.<br />

Ergänzungen an, die jedoch nicht generell Anwendung<br />

finden sollten. Das sind:<br />

••<br />

Vereinfachung 1<br />

Mai 2014<br />

328 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />

Anstelle der funktionellen Abhängigkeit des (k·A)-<br />

Werts gemäß Gl. (54) soll ersatzweise auf einen fixen<br />

Mittelwert zurückgegriffen werden. Hierzu sind repräsentative<br />

mittlere Lastparameter für die jeweilige<br />

GDRA abzuschätzen. Das betrifft die Größen Volumenstrom,<br />

Eingangsdruck, Eingangstemperatur und<br />

infolge dessen die Kompressibilitätszahl. Mit den<br />

entsprechenden Mittelwerten (Index „m“) folgt dann:<br />

( k⋅<br />

A) = k⋅A<br />

m<br />

⎛ V<br />

⎜<br />

⎝ V<br />

p<br />

p<br />

+<br />

+ nGm in in m in m<br />

( ) ⋅ ⋅ ⋅ ⋅<br />

, ,<br />

, ,<br />

+<br />

+ +<br />

nG , in,<br />

m<br />

Tin<br />

K<br />

in<br />

T<br />

K<br />

ϕ G<br />

⎞<br />

<br />

⎟<br />

(55)<br />

⎠<br />

Unter diesen Annahmen ist die Vorlauftemperatur nunmehr<br />

lediglich eine Funktion des Volumenstroms; der<br />

<strong>Gas</strong>eingangsdruck, die <strong>Gas</strong>eingangstemperatur und die<br />

gewünschte <strong>Gas</strong>ausgangstemperatur sind feste Vorgabewerte.<br />

Die wärmetechnischen Charakteristika des<br />

Wärmeübertragers (wasserseitige Temperaturspreizung<br />

unter Auslegungsbedingungen (t VL –t RL ) + , (k · A) m -Wert)<br />

fließen in die Berechnung ebenso als fixe Werte ein.<br />

Hat man im vorgelagerten Netz mit stark schwankenden<br />

Drücken zu rechnen, sollte man den Druckeinfluss<br />

auf die Vorlauftemperatur eher explizit in die Rechnung<br />

einfließen lassen und keinen (festen) Mittelwert<br />

für den Eingangsdruck verwenden. Gl. (56) wäre dann<br />

zu modifizieren (Verwendung des tatsächlichen <strong>Gas</strong>eingangsdruckes<br />

p in anstelle des Mittelwertes p in,m ):<br />

S<br />

S


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

Für die <strong>Gas</strong>eintrittstemperatur sollte in vielen Fällen ein<br />

repräsentativer Mittelwert akzeptabel sein.<br />

Der praktische Gebrauch der oben abgeleiteten Berechnungsgleichungen<br />

soll an einem Beispiel im nachfolgenden<br />

Abschnitt erläutert werden.<br />

3.4 Beispiel<br />

Der Einfachheit halber soll ein bereits früher (siehe [17])<br />

verwendetes Beispiel verwendet werden. Dort wurden<br />

folgende Auslegungsdaten unterstellt:<br />

<strong>Erdgas</strong> H Russische Föderation; Referenzgas gemäß<br />

[18], [19]<br />

Normdichte: ρ n = 0,732 kg/m 3<br />

Lastparameter Auslegungsfall („+“):<br />

p in<br />

+<br />

= 75 bar, p out<br />

+<br />

= 20 bar (jeweils Überdruck);<br />

t in<br />

+ = 5 °C (<strong>Gas</strong>temperatur am Anlageneintritt), t out =<br />

10 °C (gewünschte <strong>Gas</strong>temperatur am Anlagenaustritt);<br />

Normvolumenstrom: q n<br />

+ = 25000 m 3 /h<br />

Der über die Anlage durchsetzte Volumenstrom betrage<br />

im Mittel: q n,m = 15000 m 3 /h<br />

Unter diesen Prämissen wurde in [17] die Vorwärmleistung<br />

mit Q˙ + V W ≈ 400 kW ermittelt. Außerdem gelten<br />

folgende (feste) S<strong>to</strong>ffwerte bzw. Prozessdaten (berechnet<br />

aus Auslegungsfall):<br />

Hätte man höhere wasserseitige Systemtemperaturen<br />

gewählt, z. B. 80 °C/65 °C o. ä., dann würde der (k·A) + -<br />

Wert wegen der höheren mittleren Temperaturdifferenz<br />

entsprechend geringer ausfallen; der Wärmeübertrager<br />

wäre kleiner und infolge dessen aus Sicht der Herstellkosten<br />

billiger. Jedoch könnte bei dieser Anlagenauslegung<br />

(häufig derzeitiger Standard) keine optimale, z. B.<br />

für Brennwertnutzung geeignete Betriebsweise der Vorwärmanlage<br />

realisiert werden (hohe laufende Brenns<strong>to</strong>ffkosten).<br />

In einem ersten Schritt soll für einen beliebigen Lastfall<br />

die erforderliche Vorlauftemperatur berechnet werden.<br />

Es sollen folgende Lastparameter gelten (alle anderen<br />

Parameter entsprechen dem Auslegungsfall):<br />

<strong>Gas</strong>volumenstrom: 15 000 m 3 /h<br />

<strong>Gas</strong>eintrittstemperatur: 10 °C<br />

••<br />

<strong>Gas</strong>eingangsdruck: 65 bar<br />

Unter Vernachlässigung des Realgasverhaltens erhält<br />

man folgende Ergebnisse (Annahme: φ G = 0,4):<br />

Gl. (54):<br />

( k⋅<br />

A)=13,<br />

98<br />

kW<br />

K<br />

μ JT<br />

K<br />

= 0,<br />

425<br />

bar<br />

c<br />

t<br />

kJ<br />

= 2 816<br />

kg⋅K<br />

pG ,<br />

,<br />

= ° C<br />

G2<br />

33<br />

Für die Auslegung des Wärmeübertragers sollen folgende<br />

Prämissen gelten:<br />

+ + +<br />

( tVL −tRL )=( tVL −tRL<br />

) = ( 50 ° C− 40 ° C)<br />

= 10 K<br />

Bild 12. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />

Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />

(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = f(q n ).<br />

Mit diesen Daten ergeben sich folgende Werte:<br />

Δt = 24 9 K (zum Vergleich: Δ t<br />

, .<br />

= 26 K)<br />

mcf ,<br />

,<br />

φ=0, 998 (mit n = 5)<br />

Δtm = 24,<br />

9 K<br />

m arith<br />

Geht man von einem gut wärmegedämmten Wärmeübertrager<br />

aus (η WÜ = 1), dann ergibt sich der (k · A) + -<br />

Wert zu:<br />

+ 400 kW kW<br />

( k⋅<br />

A) = = 16,<br />

1<br />

24,<br />

9 K K<br />

Bild 13. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />

Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />

(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 329


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Messen · Steuern · Regeln<br />

Gl. (53): tVL = 33, 3 ° C mit ΔtS = 0 K<br />

Bild 14. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />

Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />

(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.;<br />

t G,in > t G,in+ , p in < p in+ .<br />

Bild 15. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />

Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />

(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.;<br />

p in = var.<br />

Bild 16. Exemplarische Temperaturfahrkurve t VL = f(q n ) für die<br />

Temperaturregelung einer <strong>Gas</strong>vorwärmanlage ohne Sicherheitszuschläge;<br />

(t G,in , p in , t G,pout , p G,out )= fix., (k·A) = (k·A) m = fix.; p in =<br />

var. unter Berücksichtigung einer Mindestvorlauftemperatur.<br />

In einem nächsten Beispiel soll davon ausgegangen werden,<br />

dass die gasseitigen Ein- und Ausgangsdrücke und<br />

Temperaturen gegeben und fix sind, lediglich der <strong>Gas</strong>volumenstrom<br />

sei variabel. Unter diesen Randbedingungen<br />

lässt sich dann die Vorlauftemperatur einfach als<br />

Funktion des Durchflusses darstellen; siehe Bild 12.<br />

Für die Ermittlung der Temperaturfahrkurve gemäß<br />

Bild 12 wurde die exakte funktionelle Abhängigkeit des<br />

(k · A)-Wertes vom Volumenstrom berücksichtigt. Als eine<br />

mögliche Vereinfachung war die Verwendung eines<br />

mittleren Wertes für (k·A) m genannt worden. Unter sonst<br />

gleichen Randbedingungen erhält man für diesen Wert<br />

folgenden Betrag (beachte: q n,m = 15 000 m 3 /h) (Gl. (55)):<br />

04 ,<br />

3<br />

⎛ m ⎞<br />

kW<br />

k A<br />

h k<br />

( ⋅ ) = ⎛ m<br />

⎝ ⎜ ⎞<br />

⎟<br />

K ⎠<br />

⋅ ⎜ 15000 ⎟ W<br />

16, 1 ⎜ ⎟ = 13,<br />

1<br />

3<br />

m<br />

K<br />

⎜ 25000 ⎟<br />

⎝ h ⎠<br />

Unter diesen Bedingungen erhält man als Temperaturfahrkurve<br />

(theoretische Fahrkurve gemäß Gl. (57), ohne<br />

Sicherheitszuschlag) Bild 13.<br />

Es erweist sich, dass die lineare Näherung für die<br />

Vorlauftemperatur bei hohen Lasten etwas höhere Werte<br />

für die Vorlauftemperatur liefert als nach der exakten<br />

Gleichung erforderlich, im unteren Lastbereich hingegen<br />

wird mit Hilfe der Näherungslösung die Vorlauftemperatur<br />

geringfügig unterschätzt. Würde man einen<br />

Sicherheitszuschlag auf die theoretische Vorlauftemperatur<br />

in Höhe von 3 K ansetzen, wäre in diesem Beispiel<br />

das Unterschätzen der Vorlauftemperatur im Teillastbereich<br />

„geheilt“. Die Verfasser gehen jedoch davon aus,<br />

dass „Sicherheitszuschläge“ nicht a priori erforderlich<br />

sind. Diese sollte man bestenfalls nach ersten Betriebserfahrungen<br />

„aktivieren“.<br />

Beträgt die <strong>Gas</strong>eintrittstemperatur nun 12 °C und der<br />

Eingangsdruck lediglich 60 bar, wäre eine deutlich niedriger<br />

liegende (theoretische) Temperaturfahrkurve gemäß<br />

Bild 14 zu realisieren; diese liegt erwartungsgemäß<br />

deutlich niedriger als die nach Bild 13.<br />

Unterstellt man im Hinblick auf alle (gasseitigen)<br />

Druck- und Temperaturdaten wieder Auslegungswerte<br />

und betrachtet lediglich den Volumenstrom und den<br />

Eingangsdruck als variabel, dann ergeben sich Temperaturfahrkurven<br />

gemäß Bild 15. Analysiert man die<br />

Vorlauftemperaturen gemäß Bild 15 quantitativ etwas<br />

eingehender, dann fällt auf, dass sich z. T. recht niedrige,<br />

technisch wohl nicht sinnvolle Vorlauftemperaturen<br />

< 25 °C ergeben. Für diesen Fall schlagen die Verfasser<br />

vor, eine Untergrenze für die Vorlauftemperaturkurve<br />

zu fixieren, z. B. t VL,min = 25 °C, und diesen<br />

Grenzwert dann gemäß Bild 16 in die praktische Anlagenfahrweise<br />

einzubetten. Der o. g. Grenzwert erscheint<br />

den Verfassern prinzipiell vernünftig ist aber<br />

letztlich diskutabel.<br />

Mai 2014<br />

330 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Messen · Steuern · Regeln | FACHBERICHTE |<br />

4. Zusammenfassung<br />

Im vorliegenden Beitrag wurden grundsätzliche Fragen<br />

der Regelung von <strong>Gas</strong>vorwärmanlagen erörtert und<br />

begründet, dass die Regelung der Leistung von <strong>Gas</strong>vorwärmern<br />

über eine lastabhängig geführte Heizwassertemperatur<br />

dem Stand der Technik entspricht. Entsprechende<br />

hydraulische Schaltungsvorschläge wurden angegeben.<br />

Die prinzipielle Einbindung der Regelung der<br />

<strong>Gas</strong>vorwärmanlage in die Stationsau<strong>to</strong>matisierung wurde<br />

erläutert und ein Algorithmus zur Vorausberechnung<br />

der erforderlichen Vorlauftemperatur entwickelt und an<br />

einem Beispiel erläutert.<br />

Literatur<br />

[44] Dümmler, S.; Fricke, E.; Isermann, R.; Kenn, D.; Klefenz, G.; Pütter, L.;<br />

Rake, H.; von Ripka, L.; Schöne, A.; Sieler, W. und Willems, E. (Hrsg.:<br />

NAMUR-VDI/VDE-Ausschuß Regelung und Steuerung in der<br />

chemischen Verfahrenstechnik, Arbeitskreis Regelstrecken mit<br />

Wärmetransport): Regelung von Wärmeaustauschern. Ein Leitfaden<br />

für die Praxis. München; Wien: Verlag R. Oldenbourg 1973.<br />

[45] Knabe, G.: Gebäudeau<strong>to</strong>mation. Berlin, München: Verlag für<br />

Bauwesen 1992.<br />

[46] Andreas, U.-O. und Strieder, H.: Regelungstechnik für Heizungsund<br />

Lüftungsbauer. 2. Auflage. Düsseldorf: Krammer Verlag<br />

2002.<br />

[47] Gabathuler, H. R. et al.: Steuern und Regeln in der Heizungsund<br />

Lüftungstechnik. 2., durchgesehene Auflage. Bern: Bundesamt<br />

für Konjunkturfragen 1987.<br />

[48] Gabathuler, H. R.; Gmür, Ch.; Häuselmann, E.; Mayer, H. und Schadegg,<br />

E.: Standardschaltungen. Praxiserprobte Schaltungen<br />

für Wärmepumpen, Wärmekraftkopplung, Wärmerückgewinnung<br />

und Abwärmenutzung (RAVEL im Wärmesek<strong>to</strong>r,<br />

Heft 5). Bern: Bundesamt für Konjunkturfragen 1994.<br />

[49] Gabathuler, H. R.: Elektrizität und Wärme. Grundlagen und<br />

Zusammenhänge. (RAVEL im Wärmesek<strong>to</strong>r, Heft 1). Bern:<br />

Bundesamt für Konjunkturfragen 1994.<br />

[50] Roos, H.: Hydraulik der Wasserheizung. 4., vollständig überarbeitete<br />

Auflage. München, Wien: R. Oldenbourg Verlag 1999.<br />

[51] Burkhardt, W. und Kraus, R.: Projektierung von Warmwasserheizungen.<br />

7., überarbeitete und aktualisierte Auflage. München:<br />

Oldenbourg Industrieverlag 2006.<br />

[52] Bach, H. et al.: Regelungstechnik in der Versorgungstechnik<br />

(Hrsg.: Arbeitskreis der Dozenten für Regelungstechnik). 3.<br />

Auflage. Karlsruhe. C. F. Müller 1992.<br />

[53] Arbeitskreis der Professoren für Regelungstechnik in der<br />

Versorgungstechnik (Hrsg.): Regelungs- und Steuerungstechnik<br />

in der Versorgungstechnik. 5., neu bearbeitete und<br />

erweiterte Auflage. Heidelberg: Müller 2002.<br />

Formelzeichen<br />

A Fläche<br />

B Parameter<br />

c spezifische Wärmekapazität<br />

C Parameter<br />

Ċ Wärmekapazitätenstrom<br />

h spezifische Enthalpie<br />

k Wärmedurchgangskoeffizient<br />

K Kompressibilitätszahl<br />

L Länge<br />

n Anzahl Umlenkungen<br />

ṁ Massestrom<br />

p Druck<br />

P Parameter<br />

q Volumenstrom in m 3 /h<br />

Q˙ Wärmestrom, Wärmeleistung<br />

R Parameter<br />

s spezifische Enthalpie<br />

t Temperatur in °C<br />

T Temperatur in K<br />

V˙ Volumenstrom in m 3 /s<br />

Z Realgasfak<strong>to</strong>r<br />

β Parameter<br />

ϕ Parameter, Exponent<br />

φ Parameter<br />

Δ Differenz<br />

η Wirkungsgrad, Nutzungsgrad<br />

μ Koeffizient<br />

ρ Dichte<br />

τ Parameter<br />

Indizes, Zeiger<br />

arith. arithmetisch<br />

B Betriebszustand<br />

c kalt (cold)<br />

cf Gegenstrom (counter flow)<br />

G <strong>Gas</strong><br />

h warm (hot)<br />

in Anlageneintritt<br />

JT Joule-Thomsonm<br />

mittel<br />

n Normzustand<br />

out Anlagenaustritt<br />

p isobar, konstanter Druck<br />

RL Rücklauf<br />

S Sicherheits-<br />

VL Vorlauf<br />

VW Vorwärmung<br />

WÜ Wärmeübertrager<br />

1 Wärmeübertragereintritt<br />

2 Wärmeübertrageraustritt<br />

+<br />

Auslegungsfall<br />

Au<strong>to</strong>ren<br />

Prof. Dr.–Ing. Prof. h.c. Jens Mischner VDI<br />

Fachhochschule Erfurt |<br />

Fakultät Gebäudetechnik und Informatik |<br />

Fachrichtung Gebäude- und Energietechnik |<br />

Erfurt |<br />

Tel.: +49 361 6700357<br />

E-Mail: mischner@fh-erfurt.de<br />

M.Eng. Robert Sorowsky<br />

<strong>Gas</strong>technik (NBB) |<br />

TEN Thüringer Energienetze GmbH |<br />

Erfurt |<br />

Tel.: +49 361 652 2676 |<br />

E-Mail: robert.sorowsky@ thueringerenergienetze.com<br />

Dipl.-Ing. (FH) Andreas Huhn<br />

Leiter Technik <strong>Gas</strong>netz |<br />

SWE Netz GmbH |<br />

Erfurt |<br />

Tel.: +49 361 564 3220 |<br />

E-Mail: andreas.huhn@stadtwerke-erfurt.de<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 331


| IM PROFIL<br />

|<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)<br />

Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />

das Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Profil.<br />

Folge 27:<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und<br />

Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)<br />

Konzepte für die Energieversorgung der Zukunft<br />

Das Zentrum für Sonnenenergieund<br />

Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg<br />

(ZSW) gehört zu<br />

den international führenden Instituten<br />

für angewandte Forschung auf<br />

den Gebieten Pho<strong>to</strong>voltaik, Biomasse,<br />

regenerative Krafts<strong>to</strong>ffe, Batterietechnik<br />

und Brenns<strong>to</strong>ffzellen sowie<br />

Energiesystemanalyse. Das ZSW<br />

dient als Brücke zwischen universitärer<br />

Grundlagenforschung und industrieller<br />

Praxis. Ziel des Instituts<br />

ist die Entwicklung von Technologien<br />

zur langfristigen, nachhaltigen<br />

Reak<strong>to</strong>r zur Synthese von Aktivmaterialien im Kilogramm-Maßstab<br />

für Batterien.<br />

und klimafreundlichen Bereitstellung<br />

von Strom, Wärme und regenerativen<br />

Krafts<strong>to</strong>ffen. Die Umsetzung<br />

von Forschungsergebnissen<br />

in markttaugliche Produkte, sprich:<br />

der Technologietransfer, ist ein<br />

weiteres Leitbild des Instituts. Zum<br />

Selbstverständnis an den drei<br />

Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall<br />

zählt daher, dass neue Technologien<br />

stets von der Idee bis zur<br />

industriellen Anwendung gedacht<br />

und entwickelt werden. Für Unternehmen<br />

kann das ZSW so die komplette<br />

Wertschöpfungskette darstellen:<br />

angefangen bei der Materialentwicklung<br />

über den Bau von<br />

Pro<strong>to</strong>typen und Kleinserien bis hin<br />

zu kompletten Produktionstechnologien.<br />

Gegründet wurde das Institut<br />

vor gut einem Vierteljahrhundert,<br />

im Jahr 1988, als gemeinnützige<br />

Stiftung des bürgerlichen Rechts.<br />

Insgesamt rund 230 Mitarbeiter arbeiten<br />

heute am ZSW, hinzu kommen<br />

etwa 120 wissenschaftliche<br />

Hilfskräfte und Praktikanten.<br />

Zu den aktuellen Schwerpunkten<br />

am ZSW zählen:<br />

••<br />

Pho<strong>to</strong>voltaische Materialforschung<br />

und -entwicklung für<br />

Dünnschicht-Technologien<br />

••<br />

Pho<strong>to</strong>voltaische Modul- und<br />

Systemtechnik sowie Modulund<br />

Anlagencharakterisierung<br />

••<br />

Wassers<strong>to</strong>fftechnologien<br />

••<br />

Elektrochemische Energietechnologien<br />

••<br />

Brenns<strong>to</strong>ffzellenentwicklung<br />

und -herstellung<br />

••<br />

Regenerative Krafts<strong>to</strong>ffe und<br />

Verfahrenstechnik<br />

Modellierung und Simulation<br />

••<br />

Energiewirtschaftliche Systemanalyse<br />

<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong> P2G®<br />

Vielversprechend und in der Forschungswelt<br />

vielbeachtet ist das<br />

Langzeitspeicher-Konzept „<strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong><br />

P2G®“, das maßgeblich im<br />

ZSW entwickelt wurde. P2G® verspricht<br />

eine Lösung für eine der<br />

drängendsten Herausforderungen<br />

bei der Transformation unseres<br />

Energiesystems: Mit der Energiewende<br />

steigt der Anteil von Ökostrom<br />

im Netz stetig und damit<br />

auch der Anteil von Sonnen- und<br />

Windenergie, der wetterbedingt<br />

starken Schwankungen unterliegt.<br />

Um einerseits die Nachfrage der<br />

Verbraucher jederzeit decken zu<br />

können und andererseits Überschusskapazitäten<br />

nicht ungenutzt<br />

zu verschwenden, bedarf es neuer<br />

Speichertechnologien.<br />

Das P2G®-Konzept sieht vor,<br />

überschüssigen Ökostrom per Wasserelektrolyse<br />

zunächst in Wassers<strong>to</strong>ff<br />

umzuwandeln. Aufgrund der<br />

bislang weitgehend fehlenden<br />

Infra struktur für Wassers<strong>to</strong>ff kann<br />

dieser zusammen mit Kohlendioxid<br />

aus Biogasanlagen oder anderen<br />

Mai 2014<br />

332 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) | IM PROFIL |<br />

Quellen methanisiert werden. Methan<br />

– oder anders ausgedrückt:<br />

synthetisches <strong>Erdgas</strong> kann über<br />

mehrere Monate völlig verlustfrei<br />

im vorhandenen <strong>Erdgas</strong>netz gespeichert<br />

werden. In Zeiten von<br />

Stromknappheit lässt sich das Methan<br />

entweder in modernen <strong>Gas</strong>und<br />

Dampfkraftwerken oder in dezentralen<br />

Blockheizkraftwerken<br />

wieder verstromen. Es kann aber<br />

auch in der Industrie oder als regenerativer<br />

Krafts<strong>to</strong>ff für <strong>Erdgas</strong>au<strong>to</strong>s<br />

verwendet werden. Gerade letztgenannte<br />

Option kann eine entscheidende<br />

Lösung bei der Energiewende<br />

im Verkehrssek<strong>to</strong>r bieten, zumal<br />

die Antriebstechnik von <strong>Erdgas</strong>au<strong>to</strong>s<br />

ausgereift und das CNG-Tankstellennetz<br />

verhältnismäßig gut<br />

ausgebaut ist.<br />

Zur vorhandenen <strong>Erdgas</strong>-Infrastruktur<br />

zählen neben den eigentlichen<br />

Leitungen auch <strong>Gas</strong>tanks und<br />

unterirdische Kavernen. All diese<br />

Speichermedien stehen bereits zur<br />

Verfügung und bieten immense Kapazitäten.<br />

Sowohl Methan als auch<br />

Wassers<strong>to</strong>ff in bestimmten Mengen<br />

können darin aufgenommen, verteilt<br />

und zur bedarfsgerechten Nutzung<br />

bereitgestellt werden. So bietet<br />

der P2G®-Prozess die Option auf<br />

ein Zusammenwachsen von Stromund<br />

<strong>Gas</strong>netz zu einem inte grierten<br />

Gesamtsystem, das Energie sowohl<br />

bereitstellt als auch speichert.<br />

Schon 2009 hat das ZSW eine<br />

containerintegrierte 25-kW-P2G®-<br />

Anlage betrieben und dabei die<br />

technische Machbarkeit des Verfahrens<br />

demonstriert. Seit Herbst<br />

2012 erprobt das ZSW die industrielle<br />

Nutzung der Technologie in<br />

seiner 250-Kilowatt-Anlage. Dort ist<br />

den Stuttgarter Forschern unlängst<br />

ein bedeutender Erfolg gelungen:<br />

Dank einer eigens ent wickelten<br />

Membran-Technologie gelang es,<br />

ein <strong>Gas</strong> mit einem besonders hohen<br />

Methan-Anteil von 99 % zu erzeugen.<br />

Damit kann sich – was die<br />

Qualität angeht – das ZSW-<strong>Gas</strong> mit<br />

russischem <strong>Erdgas</strong> messen.<br />

Mittlerweile hat die Technologie<br />

auch den Schritt in die Megawatt-<br />

Das Schema verdeutlicht, wie P2G das <strong>Gas</strong>- und Stromnetz miteinander<br />

zu einem integrierten Gesamtsystem verbindet.<br />

Die <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<br />

<strong>Gas</strong>-Anlage<br />

des ZSW hat<br />

eine elektrische<br />

Anschlussleistung<br />

von<br />

250 kW.<br />

Die 250-kW-<br />

Elektrolyse ist<br />

Teil der <strong>Power</strong><strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Anlage<br />

des ZSW.<br />

▶▶<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 333


| IM PROFIL<br />

|<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)<br />

Die Pho<strong>to</strong>voltaik-Experten<br />

des ZSW<br />

begutachten<br />

ihre Weltrekord-CIS-Zelle.<br />

Auf seinem<br />

Testfeld Widderstall<br />

erprobt<br />

das ZSW Solarmodule<br />

unter realen<br />

Witterungsbedingungen.<br />

Fahrzeugtestkabine<br />

im Ulmer<br />

Labor für<br />

Batterietechnologie<br />

(eLaB).<br />

Klasse bewältigt. Mit wissenschaftlicher<br />

Unterstützung des ZSW hat<br />

der Au<strong>to</strong>mobilhersteller Audi im<br />

Sommer 2013 im niedersächsischen<br />

Werlte eine 6 MW-Anlage in Betrieb<br />

genommen. Mit dem dort hergestellten<br />

Methan sind nunmehr Fahrer<br />

von Audi-<strong>Erdgas</strong>fahrzeugen klimaneutral<br />

mobil.<br />

Chemische, wassers<strong>to</strong>ffbasierte<br />

Energieträger – von Methanol bis<br />

hin zu Methan – erforscht das ZSW<br />

bereits seit seiner Gründung. Im<br />

Fachgebiet „Regenerative Energieträger<br />

und Verfahren“ werden neben<br />

der Entwicklung von P2G® erfolgreich<br />

neue Wege bei der Nutzung<br />

von Biomasse beschritten,<br />

indem mithilfe verschiedener Konversionsverfahren<br />

chemische Energieträger<br />

gewonnen werden.<br />

Weltrekord für Wirkungsgrad<br />

von CIS-Zellen<br />

Das Fachgebiet „Pho<strong>to</strong>voltaik Materialforschung“<br />

erforscht Komponenten<br />

und Verfahren zur Herstellung<br />

von Dünnschicht-Solarmodulen.<br />

Spezialisiert haben sich die Wissenschaftler<br />

auf die sogenannte CIS-<br />

Technologie, die als zukunftsweisend<br />

bei der Stromerzeugung aus<br />

Sonnenenergie gilt. Beinahe regelmäßig<br />

gelingt es dem ZSW, den<br />

Weltrekord für den Wirkungsgrad<br />

von Dünnschicht-Solarzellen zu verbessern<br />

– zuletzt auf 20,8 %. Auch<br />

Systemkomponenten für komplette<br />

Pho<strong>to</strong>voltaikanlagen werden entwickelt<br />

und mit den Partnern aus der<br />

Industrie in die Serienreife überführt.<br />

Tests von PV-Modulen<br />

Um erfolgreich in Serie produzieren<br />

zu können, müssen Hersteller und<br />

Zulieferer Solarzellen und -module<br />

zunächst testen. Im Pho<strong>to</strong>voltaik-<br />

Testlabor „solab“ des ZSW-Fachgebiets<br />

„Module Systeme Anwendungen“,<br />

werden die Produkte<br />

unterschiedlichsten klimatischen<br />

Bedingungen ausgesetzt und dabei<br />

deren Funktion, Stabilität und Lebensdauer<br />

überprüft. So erlangen<br />

Forschung und Industrie präzise,<br />

Mai 2014<br />

334 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) | IM PROFIL |<br />

verlässliche Daten zu Eigenschaften<br />

und Qualität von Solarmodulen. Ergänzt<br />

werden die so gewonnenen<br />

Erkenntnisse durch das Solar-Testfeld<br />

am ZSW-Standort Widderstall-<br />

Merklingen auf der Schwäbischen<br />

Alb. Dort, auf einem der größten<br />

Testfelder Europas, erfolgen die<br />

Langzeittests – im Freien, unter<br />

ganz realen Bedingungen. Ganz nebenbei<br />

erzeugt das ZSW dabei umweltfreundlichen<br />

Strom und speist<br />

diesen ins Netz ein. Ein weiteres<br />

Testfeld betreibt das Institut im spanischen<br />

Girona.<br />

Innovationen für Mobilität<br />

von morgen<br />

Umweltfreundliche, ressourcenschonende<br />

Mobilität ist das Thema<br />

am Standort Ulm. Dort arbeiten die<br />

ZSW-Forscher auf dem Gebiet<br />

„Elektrochemische Energiewandlung<br />

und Energiespeicherung“ und<br />

entwickeln Batterien sowie Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />

für Au<strong>to</strong>s aber auch für<br />

stationäre Speicher. Im Labor für<br />

Batterietechnologie „eLaB“ werden<br />

Batterien umfangreichen Tests unterzogen.<br />

Mit seinen Testmöglichkeiten<br />

und Innovationen zählt das<br />

ZSW Ulm zu den international führenden<br />

Instituten auf diesem Gebiet.<br />

Dazu wird auch eine neue Forschungsproduktionsanlage<br />

beitragen.<br />

An dieser Anlage werden nach<br />

der Fertigstellung im kommenden<br />

Jahr ZSW-Wissenschaftler mit führenden<br />

deutschen Industrieunternehmen<br />

seriennahe Herstellungsverfahren<br />

und neue Materialien für<br />

standardisierte prismatische Lithiumakkus<br />

entwickeln.<br />

Beratung der Politik<br />

Das ZSW-Fachgebiet „Systemanalyse“<br />

unterstützt die Entscheidungsträger<br />

auf Landes- und Bundesebene<br />

mit Berechnungen, Gutachten<br />

und Analysen. Diese Arbeit trägt<br />

dazu bei, dass Förderrichtlinien und<br />

Verordnungen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

oder das badenwürttembergische<br />

Klimaschutzgesetz<br />

entwickelt werden können. Das<br />

ZSW koordiniert darüber hinaus die<br />

Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien<br />

Statistik (AGEE Stat), die im Auftrag<br />

des Bundesumweltministeriums<br />

den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien in Deutschland bilanziert<br />

und fortlaufend Statistiken aktualisiert.<br />

Der geschäftsführende ZSW-<br />

Vorstand Prof. Frithjof Staiß ist zudem<br />

Mitglied in der vierköpfigen<br />

Energiewende-Kommission der<br />

Bundesregierung.<br />

Dienstleistungen<br />

Kernkompetenz des ZSW ist die Forschung<br />

und Entwicklung im Bereich<br />

der regenerativen Energiequellen<br />

und der Energiespeicher bzw. Energiewandler<br />

für und gemeinsam mit<br />

Kunden. Auf diesen Gebieten bietet<br />

das Institut auch eigene Produkte<br />

und Dienstleistungen an:<br />

••<br />

Analytik:<br />

Oberflächen, dünne Schichten,<br />

Pulver, <strong>Gas</strong>e, thermische Prozesse<br />

••<br />

Modellierung:<br />

Brenns<strong>to</strong>ffzellen, Batterien,<br />

Energiesysteme<br />

••<br />

Produktentwicklung/Produkte:<br />

Materialanpassung und Produk<strong>to</strong>ptimierung,<br />

Pho<strong>to</strong>voltaik-<br />

Nachführsysteme und -Konzentra<strong>to</strong>ren,<br />

UV-Spektroradiometer,<br />

System- und Verfahrenstechnik,<br />

Treibs<strong>to</strong>ffsynthese, Wassers<strong>to</strong>fferzeugung,<br />

Brenns<strong>to</strong>ffzellen<br />

••<br />

Tests:<br />

Solarmodule, Outdoor-Langzeittests,<br />

Batterien, Elektrolyseure,<br />

Reformer/<strong>Gas</strong>reinigung, Brenns<strong>to</strong>ffzellen,<br />

Fehleranalysen<br />

••<br />

Beratung:<br />

Marktanalysen, Machbarkeitsstudien,<br />

Due Diligence Reports,<br />

Planung, Moni<strong>to</strong>ring, Politikberatung,<br />

Energiestatistik<br />

Kontakt<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und Wassers<strong>to</strong>ff-Forschung<br />

Baden-Württemberg (ZSW),<br />

Industriestr. 6,<br />

70565 Stuttgart,<br />

Tel. (0711) 78 70-0,<br />

Fax: +49 (0)711 78 70-100,<br />

E-Mail: info@zsw-bw.de,<br />

www.zsw-bw.de<br />

Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />

In der Ausgabe 5/2014 lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />

Stachowski<br />

Huber u.a.<br />

Knubbe u.a.<br />

Rödel u.a.<br />

Erhalt, Ersatz und Stilllegung der Abwasserinfrastrukturanlagen bei der Erstellung<br />

des ABK unter wirtschaftlichen Aspekten<br />

Ein neues Laborverfahren zur Ermittlung von Standzeiten dezentraler Anlagen zur<br />

Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen<br />

Energieeffizienter Betrieb von Abwasserfördersystemen<br />

Technologien für die Elimination anthropogener Spurens<strong>to</strong>ffe auf kommunalen<br />

Kläranlagen – Strategie für Bayern<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 335


| AUS DER PRAXIS<br />

|<br />

Prozessmesstechnik sichert au<strong>to</strong>matischen Betrieb<br />

in der Biogasproduktion<br />

Moderne Biogasanlagen haben längst den Bereich der Nischentechnik verlassen und sind zu hocheffizienten<br />

Produzenten eines edlen Energieträgers geworden: Biomethan. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch<br />

politische Rahmenbedingungen, steigende Energiepreise sowie neue Geschäftsmodelle landwirtschaftlicher<br />

Großbetriebe. Dazu hat technologisch in den letzten 10 Jahren eine rasante Entwicklung stattgefunden. Auch<br />

die Energiewende hat dazu beigetragen, diesen Prozess zu beschleunigen.<br />

Die EnviTec AG hat am Standort<br />

Köckte im Altmarkkreis Salzwedel<br />

(Sachsen-Anhalt) eine solche<br />

Anlage mit einer Leistung von<br />

1,8 MW el errichtet und in Betrieb<br />

genommen. Damit gehört diese Anlage<br />

zu den leistungsstärksten in<br />

Deutschland. Der Standort wurde<br />

ausgewählt aufgrund der hervorragenden<br />

Gärgutversorgung sowie<br />

der in unmittelbarer Nähe verlaufenden<br />

<strong>Erdgas</strong>pipeline, in die das<br />

erzeugte Biomethan eingespeist<br />

wird. Die einzelnen Prozessschritte<br />

der Biogasproduktion sind mit einer<br />

Vielzahl von Sensoren für Füllstand,<br />

Grenzstand, Druck, Durchfluss und<br />

Temperatur ausgestattet. Der vorliegende<br />

Beitrag beschreibt den verfahrenstechnischen<br />

Ablauf und die<br />

Funktion der Sensoren.<br />

Bild 1. Druckmessumformer VEGABAR 52 im S<strong>to</strong>ffstrom vom Zerkleinerer<br />

zum Fermenter.<br />

Anmischung<br />

Das Gärgut besteht aus Maissilage<br />

(Biogasertrag ca. 200 m 3 /t), einem<br />

Bild 2. Kapazitiver Grenzschalter VEGACAP 64 als<br />

Unterfüllwächter am Rezirkulationsschacht.<br />

nachwachsenden Rohs<strong>to</strong>ff aus der<br />

Landwirtschaft sowie Gülle (Biogasertrag<br />

ca. 20 m 3 /t) von einem angrenzenden<br />

Schweinemastbetrieb.<br />

Per Radlader wird die Maissilage in<br />

den Annahmebunker transportiert.<br />

Von dort gelangt sie über Schubböden<br />

und Förderschnecken in den<br />

Anmischbehälter. Hier wird sie mit<br />

der separat zugeführten Gülle in einem<br />

definierten Verhältnis chargenweise<br />

durch ein Rührwerk gemischt.<br />

Danach wird die Mischung über<br />

einen Zerkleinerer mit einem Druck<br />

von ca. 2 bar in den Fermenter gepumpt<br />

Ein Druckmessumformer VE-<br />

GABAR 52 erfasst diesen Druck und<br />

stellt damit die optimale Versorgung<br />

des Fermenters sicher. Er hat<br />

eine robuste Keramikmembran, die<br />

dauerhaft beständig gegen mitgeführte<br />

S<strong>to</strong>ffe wie Steine und Sand<br />

ist.<br />

Fermentierung<br />

Die Fermenter sind große, bis zu<br />

5000 m 3 fassende Behälter. Hier findet<br />

unter Luftabschluss die Vergärung<br />

durch Bakterien im sogenannten<br />

mesophilen Bereich von 35–<br />

38 °C statt. Die durchschnittliche<br />

Verweildauer des Gärgutes beträgt<br />

60–70 Tage. In dieser Zeit werden<br />

die organischen S<strong>to</strong>ffe in Biogas<br />

umgewandelt, das sich unter dem<br />

flexiblen Kunsts<strong>to</strong>ffdach sammelt.<br />

Für einen optimalen Prozess müssen<br />

bestimmte Rahmenbedingungen<br />

eingehalten werden. So muss<br />

der Füllstand konstant gehalten, eine<br />

Unterfüllung sowie Schaumbildung<br />

verhindert werden. Ein Hängedruckmessumformer<br />

VEGABAR 66<br />

in Rohrausführung erfasst den Füllstand<br />

und regelt so die Zufuhr aus<br />

dem Anmischbehälter und die Abfuhr<br />

zum Gärrestespeicher und zur<br />

Mai 2014<br />

336 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| AUS DER PRAXIS |<br />

Rezirkulation. Anhaftungsneutrale<br />

kapazitive Grenzschalter VEGACAP<br />

64 überwachen den oberen Bereich<br />

des Fermenters auf Unterfüllung<br />

bzw. Schaumbildung sowie die Rezirkulation<br />

auf Unterfüllung.<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

Die Aufbereitung des Biogases zur<br />

Einspeisung in die <strong>Erdgas</strong>pipeline<br />

erfolgt in den vier Schritten Entschweflung,<br />

Trocknung, Trennung<br />

sowie Konditionierung.<br />

Zur Trennung in Methan und<br />

Kohlendioxid wird das patentierte<br />

EnviThan-Verfahren angewandt. Ein<br />

Kompressor verdichtet zunächst<br />

das entfeuchtete Rohgas aus dem<br />

Fermenter auf ca. 10 bar. Die zuverlässige<br />

Funktion des <strong>Gas</strong>verdichters<br />

ist entscheidend für sicheren und<br />

kontinuierlichen Betrieb der gesamten<br />

Anlage. Deshalb dient ein<br />

Druckmessumformer VEGABAR 52<br />

zur SIL2-fähige Über- und Unterdruckabsicherung<br />

im Eingangssammelrohr<br />

vor dem Verdichter.<br />

Bei einer festgestellten Grenzwertverletzung<br />

schaltet das Auswertgerät<br />

VEGAMET 391 die gesamte<br />

Aufbereitungsanlage sicherheitsgerichtet<br />

ab.<br />

Das so verdichtete <strong>Gas</strong> wird<br />

durch spezielle Kunsts<strong>to</strong>ff-Membranmodule<br />

gedrückt, die aus mehreren<br />

tausend Hohlfasern - in einem<br />

Edelstahlrohr gebündelt – bestehen.<br />

Die kleineren CO 2 -Moleküle sowie<br />

der Wasserdampf können die<br />

Mikroporen der Membran schneller<br />

durchwandern, während sich das<br />

wertvolle Methan an der Hochdruckseite<br />

der Membran sammelt.<br />

Entscheidend für die Funktion dieser<br />

Membran und die Ausbeute an<br />

hochreinem Methangas ist der richtige<br />

Druck. Er wird durch einen Prozessdruckmessumformer<br />

VEGABAR<br />

14 erfasst und über eine stromschleifengespeiste<br />

Anzeige VEGA-<br />

DIS 11 angezeigt.<br />

Durch die Verdichtung auf 10 bar<br />

kann das aufbereitete Biogas direkt<br />

ins öffentliche Netz eingespeist<br />

werden. Eine aufwändige Nachverdichtung<br />

wie bei anderen marktüblichen<br />

Trennverfahren ist bei dieser<br />

Technik nicht erforderlich.<br />

Im darauf folgenden Stufen des<br />

Aufbereitungsprozesses muss der<br />

Volumenstrom des <strong>Gas</strong>es im Bereich<br />

von 100 bis 300 m 3 /h bedarfsgerecht<br />

geregelt werden. Die hierzu<br />

erforderliche präzise und gleichzeitig<br />

wirtschaftliche Messung wird<br />

über einen Differenzdruck-Messumformer<br />

VEGADIF 65 mit Messblende<br />

realisiert.<br />

An einer weiteren Stelle in der<br />

Aufbereitung wird der VEGADIF 65<br />

zur Überwachung eines Feinfilters<br />

eingesetzt.<br />

Fazit<br />

Stand früher die direkte Nutzung<br />

des erzeugten Biogases vor Ort in<br />

einem Blockheizkraftwerk im Vordergrund,<br />

sind zunehmend Anlagen<br />

in Betrieb, die nach entsprechender<br />

Aufbereitung, Analyse und<br />

Druckerhöhung hochreines Biomethan<br />

direkt in <strong>Erdgas</strong>pipelines<br />

einspeisen. Die eingesetzte Verfahrenstechnik<br />

muss keinen Vergleich<br />

mit der in der chemischen Industrie<br />

scheuen. Das gleiche gilt auch für<br />

die Mess- und Au<strong>to</strong>matisierungstechnik.<br />

Au<strong>to</strong>r:<br />

Dipl.-Ing. Christian Langensiepen,<br />

Produktmanagement,<br />

VEGA Grieshaber KG,<br />

D-77761 Schiltach<br />

Kontakt:<br />

VEGA Grieshaber KG,<br />

Birgit Wolber,<br />

Tel. (07836) 50-415,<br />

E-Mail b.wolber@vega.com<br />

www.vega.com<br />

Bild 3. Filtermodule machen aus Rohbiogas ein<br />

hochreines Bioerdgas mit 97 % Methananteil.<br />

Bild 4. Volumenstrommessung mit Überdruckerfassung<br />

innerhalb des Aufbereitungsprozesses.<br />

Bild 5. Feinfilterüberwachung.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 337


| TECHNIK AKTUELL<br />

|<br />

Kompaktes BHKW-Modul der 500 kW-Klasse<br />

Auf der diesjährigen Hannover<br />

Messe stellt SOKRATHERM erstmals<br />

das neuentwickelte BHKW-<br />

Kompaktmodul GG 530 aus. Dieser<br />

seit Anfang des Jahres serienmäßig<br />

verfügbare BHKW-Typ ist mit seinen<br />

geringen Abmessungen das kompakteste<br />

Blockheizkraftwerk der<br />

500-kW-Klasse.<br />

Das BHKW-Kompaktmodul wird<br />

nach einem Werksprobelauf als<br />

Das BHKW-Kompaktmodul GG 530 im Energiebunker<br />

Hamburg ist eines von über 1200 weltweit gelieferten<br />

SOKRATHERM Blockheizkraftwerken.<br />

komplette Einheit in einem Schalldämmgehäuse<br />

mit integriertem<br />

Schaltschrank geliefert. Dadurch<br />

kann es in wenigen Tagen beim<br />

Kunden angeschlossen und in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Der elektrische Wirkungsgrad<br />

liegt mit 40 % etwa auf dem Niveau<br />

von modernen Großkraftwerken.<br />

Da mit dem BHKW jedoch auch die<br />

Wärme genutzt werden kann, die<br />

bei Großkraftwerken ungenutzt<br />

über Kühltürme an die Umwelt abgeführt<br />

wird, steigt der Gesamtwirkungsgrad<br />

auf 89 %. Im Vergleich<br />

zur bisherigen Stromerzeugung in<br />

Großkraftwerken und Wärmeerzeugung<br />

in herkömmlichen Heizkesseln<br />

kann durch dezentrale Blockheizkraftwerke<br />

ca. 30 % Primärenergie<br />

und bis zu 60 % CO 2 gespart<br />

werden.<br />

Zu den weltweit über 1200 Projekten<br />

mit SOKRATHERM Blockheizkraftwerken<br />

im Leistungsbereich 50<br />

bis 500 kW zählt unter anderem der<br />

Energiebunker in Hamburg, in dem<br />

ein mit Bio-<strong>Erdgas</strong> betriebenes<br />

BHKW-Kompaktmodul GG 530 die<br />

angrenzende Siedlung umweltschonend<br />

mit Strom und Wärme<br />

versorgt.<br />

Mit Hilfe einer internetbasierten<br />

iPC-Regelung ist jederzeit über eine<br />

gesicherte Internetverbindung per<br />

PC, Lap<strong>to</strong>p oder <strong>Smart</strong>phone ein<br />

Online-Einblick in alle wichtigen Betriebsdaten<br />

möglich. Darüber hinaus<br />

können die Blockheizkraftwerke<br />

vom Betreiber aus der Ferne gesteuert<br />

und über eine normierte<br />

Schnittstelle in virtuelle Kraftwerke<br />

eingebunden werden.<br />

Kontakt:<br />

SOKRATHERM GmbH Energie- und Wärmetechnik,<br />

Dipl.-Kfm. Wilhelm Meinhold,<br />

Tel. (05221) 96210,<br />

E-Mail: w.meinhold@sokratherm.de,<br />

www.sokratherm.de<br />

Remote Speaker Ex-RSM Aurelis BT für kabellose<br />

Kommunikation im Ex-Bereich<br />

ecom instruments, internationaler<br />

Lösungsanbieter von mobilen<br />

Geräten zum Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen, ermöglicht<br />

erstmals die schnurlose<br />

Verwendung eines Blue<strong>to</strong>oth Freisprechhandgerätes<br />

in den Ex-Zonen<br />

1 und 2, mit der eigensicheren Lautsprecher-Mikrofon-Kombination<br />

Ex-<br />

RSM Aurelis BT. Das Aurelis BT bietet<br />

in Kombination mit Blue<strong>to</strong>oth fähigen<br />

mobilen Endgeräten völlig<br />

neue Einsatzmöglichkeiten und erleichtert<br />

die Arbeit in extremen Situationen.<br />

Für alle Tätigkeiten bei denen Arbeiter<br />

und Techniker beide Hände<br />

freihaben und gleichzeitig kommunizieren<br />

müssen, ist die Lautsprecher-Mikrofon-Kombination<br />

die adäquate<br />

Lösung. Im Gegensatz zu<br />

einem Headset schränkt die Freisprecheinrichtung<br />

weder das Sichtfeld,<br />

noch die Beweglichkeit des<br />

Arbeiters ein. Durch die hohe Mikrofon-<br />

und Lautsprecherqualität gewährleistet<br />

das Aurelis BT einwandfreie<br />

Verständigung selbst in besonders<br />

lauten Umgebungen.<br />

Zusätzlich ist das Gerät auch mit diversen<br />

Headsets – mit und ohne<br />

Gehörschutz – kompatibel und erweiterbar.<br />

Kontakt:<br />

ecom instruments GmbH,<br />

Christian Uhl,<br />

Tel. (062 94) 42 24-0,<br />

E-Mail: christian.uhl@ecom-ex.com,<br />

www.ecom-ex.com<br />

Mai 2014<br />

338 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| TECHNIK AKTUELL |<br />

Domdruckregler für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />

Witt liefert erstmals ein auch<br />

nachrüstbares Modul für<br />

Domdruckregler (Domdruckminderer),<br />

mit dem sich der Arbeitsdruck<br />

aus der Ferne elektrisch steuern lässt.<br />

Der Vorteil: Selbst komplexe Produktionsprozesse<br />

können exakt und optimal<br />

kontrolliert werden, weil der<br />

erforderliche <strong>Gas</strong>druck jeder Prozessstufe<br />

au<strong>to</strong>matisch übermittelt<br />

und vom Regler eingestellt wird.<br />

Geregelt wird dies durch speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen<br />

(SPS). Die digitalen Controller steuern<br />

das elektrische Proportionalventil<br />

entweder über die Stromstärke<br />

(Ampere) oder die Stromspannung<br />

(Volt). Weil Drucktransmitter<br />

den Hinterdruck erfassen und überwachen,<br />

können Sollwertabweichungen<br />

erkannt und vom System<br />

selbsttätig kompensiert werden.<br />

Der große Einstellbereich des Arbeitsdrucks<br />

liege im Bereich von 0,5<br />

bis 30 bar, teilt Witt mit. Derzeit üblich<br />

sei das mechanische Einstellen<br />

des Arbeitsdrucks von Hand – ein<br />

bewährtes, aber im Vergleich zur<br />

elektrischen Variante eher aufwändiges<br />

und bisweilen ungenaues<br />

Verfahren. Die elektrische<br />

Steuerung mit der SPS-Regelau<strong>to</strong>matik<br />

stelle überdies einen<br />

Beitrag zur Kosteneinsparung<br />

dar, weil die exakte<br />

Druckregelung ein Abblasen<br />

teuren <strong>Gas</strong>es oder Prozessunterbrechungen<br />

verhindere.<br />

Kontakt:<br />

WITT-<strong>Gas</strong>etechnik GmbH & Co. KG,<br />

Herr Sebastian Lehmann,<br />

Tel. (02302) 89010, www.wittgas.com<br />

Mit elektrisch gesteuerten Domdruckreglern von Witt<br />

lassen sich komplexe Produktionsprozesse vollau<strong>to</strong>matisch<br />

fahren. Fo<strong>to</strong>: Witt<br />

EU BC&E 2014<br />

22nd European Biomass<br />

Conference and Exhibition<br />

CCH - Congress Center<br />

Hamburg, Germany<br />

23 - 26 June 2014<br />

The leading international platform for dialogue between<br />

research, industry, policy and business of biomass<br />

Programme available online<br />

www.eubce.com<br />

European Biomass<br />

Industry Association<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 339


The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />

Dictionary<br />

Supply Infrastructure from A <strong>to</strong> Z<br />

The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary will be a standard work for all aspects of construction,<br />

operation and maintenance of gas grids.<br />

This dictionary is an entirely new designed reference book for both engineers with<br />

professional experience and students of supply engineering. The opus contains the world<br />

of supply infrastructure in a series of detailed professional articles dealing with main<br />

points like the following:<br />

• biogas • compressor stations • conditioning<br />

• corrosion protection • dispatching • gas properties<br />

• grid layout • LNG • odorization<br />

• metering • pressure regulation • safety devices<br />

• s<strong>to</strong>rages<br />

Edi<strong>to</strong>rs: K. Homann, R. Reimert, B. Klocke<br />

1 st edition 2013<br />

452 pages, 165 x 230 mm<br />

hardcover with interactive eBook (online readingaccess)<br />

ISBN: 978-3-8356-3214-1<br />

Price € 160,–<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

www.di-verlag.de<br />

Order now!<br />

KNOWLEDGE FOR THE<br />

FUTURE<br />

Order now by fax: +49 201 / 820 02-34 or send in a letter<br />

Deutscher Industrieverlag GmbH | Arnulfstr. 124 | 80636 München<br />

Yes, I place a firm order for the technical book. Please send<br />

— copies of the The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary<br />

1st edition 2013, plus ebook (ISBN: 978-3-8356-3214-1)<br />

at the price of € 160,- (plus postage and packing extra)<br />

Company/Institution<br />

First name, surname of recipient (department or person)<br />

Street/P.O. Box, No.<br />

Country, Postalcode, Town<br />

reply / Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

GERMANY<br />

Phone<br />

E-Mail<br />

Line of business<br />

Fax<br />

Please note: According <strong>to</strong> German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />

<strong>to</strong> Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 essen, Germany.<br />

In order <strong>to</strong> accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and s<strong>to</strong>red.<br />

It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />

this approval may be withdrawn at any time.<br />

Date, signature<br />

PATGED2013


| TECHNIK AKTUELL |<br />

Neue Schlauchgrößen erweitern Produktsortiment<br />

der Primus Line® Technologie<br />

Für den internationalen Markt<br />

und um individuelle Einsatzbedarfe<br />

der Auftraggeber bedienen zu<br />

können, erweitert die Rädlinger primus<br />

line GmbH nun ihre Produktpalette<br />

um zusätzliche Durchmessergrößen.<br />

Ab sofort wird der Primus<br />

Line Schlauch auch speziell für Wasser-,<br />

Öl- und <strong>Gas</strong>hochdruckleitungen<br />

mit einem Durchmesser von<br />

350 mm bzw. 450 mm produziert.<br />

Der Liner zum Einzug für Rohrleitungen<br />

DN 350 hat einen äußeren<br />

Durchmesser von 309 mm und<br />

einen entsprechenden inneren<br />

Durchmesser von 297 mm. Er ist für<br />

einen Betriebsdruck von bis zu<br />

21 bar beim Transport des Mediums<br />

Wasser bzw. von bis zu 13 bar für<br />

den Transport von <strong>Gas</strong> und Öl geeignet.<br />

Über einen Außendurchmesser<br />

von 402 mm und einen Innendurchmesser<br />

von 390 mm verfügt<br />

der passende Primus Line<br />

Schlauch für Hochdruckleitungen<br />

DN 450. Im Bereich Wasser liegt der<br />

maximale Betriebsdruck bei 16 bar,<br />

in den Bereichen Öl und <strong>Gas</strong> bei<br />

10 bar. Außerdem erarbeitete die<br />

Rädlinger primus line GmbH in den<br />

letzten Monaten kundenspezifische<br />

Sonderlösungen, wie z.B. einen Primus<br />

Line Schlauch mit einem Außendurchmesser<br />

von 150 mm und<br />

einem inneren Durchmesser von<br />

137 mm. Der Liner wird zum Transport<br />

von Wasser eingesetzt und<br />

kann einem Betriebsdruck von<br />

47 bar standhalten. Verwendet wurde<br />

er zur Erneuerung eines Altrohrs<br />

mit einem Innendurchmesser von<br />

175 mm. Außerdem entwickelte das<br />

Team von Primus Line einen Sonderdurchmesser<br />

(SD) von 203 mm<br />

mit einem entsprechenden inneren<br />

Durchmesser von 191 mm. Er diente<br />

zur Sanierung einer Wasserleitung<br />

mit einem Innendurchmesser von<br />

225 mm und eignet sich für einen<br />

Betriebsdruck von bis zu 35 bar.<br />

Die individuell passenden Lösungen<br />

gewährleisten größtmögliche<br />

Durchflussmengen.<br />

Kontakt:<br />

Rädlinger Primus Line GmbH,<br />

Stephanie Limbrunner,<br />

Tel. (09971) 4003 136,<br />

E-Mail: stephanie.limbrunner@raedlinger.<br />

com,<br />

www.primusline.com<br />

<strong>Gas</strong>-Brennwert-Wandkessel erhält vier Plus X Awards<br />

OERTLI hat sein Produktportfolio<br />

um den <strong>Gas</strong>-Brennwert-Wandkessel<br />

GMR 2025 Condens erweitert.GMR<br />

2025 Condens mit einem<br />

Leistungsbereich von 5,6-24 kW ist<br />

für die Beheizung von einem direkten<br />

Heizkreis und Warmwasser konzipiert.<br />

Der Wandkessel besitzt serienmäßig<br />

eine Hocheffizienz-Pumpe<br />

der Klasse A und wird mit einem<br />

Raumgerät geliefert, welches auf<br />

Wunsch auch per Funk kommunizieren<br />

kann.<br />

Durch die kompakte Modulbauweise<br />

besteht das Gerät aus sehr<br />

wenigen Komponenten, und wiegt<br />

ohne den serienmäßigen Montagerahmen,<br />

der das Ausdehnungsgefäß<br />

aufnimmt, nur ca. 18 kg (mit separat<br />

zu montierendem Rahmen<br />

nur ca. 23 kg). Dadurch ist die Montage<br />

durch eine Person problemlos<br />

möglich. Mit einer Breite von lediglich<br />

370 mm und einer Höhe von<br />

550 mm ist GMR 2025 Condens für<br />

die Sanierung und den Neubau gleichermaßen<br />

geeignet.<br />

Das Herzstück ist die Kompakt-<br />

Einheit, bestehend aus Brenner,<br />

<strong>Gas</strong>armatur, Gebläse, Venturi, Feuerungsau<strong>to</strong>mat<br />

und Mischkammer.<br />

Nach notwendigem Austausch einer<br />

defekten Komponente wird diese<br />

im Werk repariert und als regeneriertes<br />

Serviceteil in den Kreislauf<br />

zurückgeführt. Lediglich ein 30 mm<br />

Gabelschlüssel und ein Kreuzschlitz-<br />

Schraubendreher sind für die Arbeiten<br />

am Gerät notwendig.<br />

Kontakt:<br />

www.Oertli.de<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 341


| TECHNIK AKTUELL<br />

|<br />

Sicherheit für Rohrleitungen durch farbige<br />

Edelstahl-Markierungen<br />

Bei Betriebsdrücken über 0,5 bar<br />

sowie bei entzündlichen, ätzenden<br />

oder giftigen Medien ist die<br />

Überwachung von Rohrleitungen<br />

und Armaturen auch laut Druckgeräterichtlinie<br />

und Betriebssicherheitsverordnung<br />

gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Eine sichtbare und<br />

dauerhafte Kennzeichnung der<br />

Rohrleitungen ist dabei eine wichtige<br />

Komponente. Neben Druck, Temperatur<br />

und Art des Durchflussmediums<br />

müssen besonders die entscheidenden<br />

Prüffristen jederzeit<br />

klar und schnell zu erfassen sein.<br />

Gerade Unternehmen mit mehreren<br />

Standorten profitieren von einer<br />

einheitlichen Kennzeichnung. Die<br />

Edelstahlbänder mit wärmestabilem<br />

PPA-Kunsts<strong>to</strong>ff farbig beschichtet<br />

von Bormann & Neupert können<br />

aufgrund ihrer hohen Zugfestigkeit<br />

mehrere Rohrleitungen bündeln.<br />

Material und Beschichtung sind<br />

langfristig korrosions- und<br />

witterungsbeständig, halogenfrei und<br />

schwer entflammbar – zudem robust<br />

bei mechanischer Beanspruchung.<br />

Zum Anbringen werden spezielle<br />

Handzangen empfohlen. Sie spannen,<br />

verschließen und schneiden<br />

das Band in nur einem Arbeitsschritt.<br />

Dabei legt sich das Band eng<br />

um alle Arten von Leitungen, ohne<br />

diese zu beschädigen. Auch der<br />

patentierte besonders flache Verschluss<br />

der Bänder verhindert Beschädigungen.<br />

Die Edelstahlbänder<br />

eignen sich in Standardausführung<br />

zur Kennzeichnung von Rohrleitungen<br />

mit Durchmessern bis zu<br />

drei Metern. Für weitere Daten, die<br />

zusätzlich zur Farbcodierung angebracht<br />

werden sollen, lassen sich<br />

die Bänder mit Edelstahlschildern<br />

kombinieren. Diese stehen in passenden<br />

Abmessungen zur Verfügung und<br />

werden wahlweise per Nadeldrucker,<br />

Laser oder Prägung beschriftet.<br />

Kontakt:<br />

Bormann & Neupert GmbH & Co.KG,<br />

Tel. (0 211) 93055 0,<br />

E-Mail: info@bormann-neupert.de,<br />

www.bormann-neupert.de<br />

Kalkulationssoftware unterstützt Integrationsprozess<br />

dezentraler Anlagen<br />

ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH (ECG)<br />

hat mit <strong>Smart</strong> <strong>Energy</strong> Solutions<br />

ein neuartiges Lösungsverfahren<br />

konzipiert, um Energieversorger bei<br />

der Integration dezentraler Anlagen<br />

in ihr Portfolio nachhaltig zu unterstützen.<br />

Zu Beginn jedes Integrationsprozesses<br />

wird die Errichtung einer<br />

neuen Anlage explizit geplant.<br />

Mittels der ECG-Kalkulationssoftware<br />

können eine Vielzahl von Parameter<br />

berücksichtigt und die Rentabilität<br />

der Anlagen ermittelt werden. Des<br />

Weiteren können damit interaktive<br />

Risiko- und Sensitivitätsanalysen<br />

durchgeführt werden, um die Belastbarkeit<br />

des Investitionsvorhabens<br />

abzuschätzen. Um anlagespezifische<br />

Stamm- und Bewegungsdaten benutzerfreundlich<br />

und zentral abzulegen<br />

hat ECG ein Anlagenbuch<br />

entwickelt. Es verwaltet sowohl technische<br />

als auch kommerzielle Daten<br />

des Erzeugungsparks. Gleichzeitig<br />

dient es als Datendrehscheibe, um<br />

Daten zu importieren und diese an<br />

andere Systeme zu exportieren. Auf<br />

dieser Grundlage werden in dem<br />

Moni<strong>to</strong>ring -Cockpit von ECG Zustandsinformationen<br />

und Messwerte<br />

von Anlagen, Anlagengruppen als<br />

auch vom gesamten Anlagenbestand<br />

angezeigt. Auf Basis anlagespezifischer<br />

Daten, Markt- und Prognosedaten<br />

werden kundenspezifische<br />

Informationen generiert und<br />

in graphischen Anwendungen (Widgets)<br />

transparent visualisiert. Verfügen<br />

dezentrale Anlagen über ein<br />

Kommunikations- und Steuerungsmodul,<br />

ist die leittechnische Einbindung<br />

in ein zentrales Steuerungs-<br />

Cockpit eines virtuellen Kraft werkes<br />

möglich. Mittels energetischer Optimierung<br />

unter Berücksichtigung aller<br />

anlage spezifischen Daten sowie<br />

Erzeugungs-, Verbrauchs- und<br />

Marktprognosen, werden kostenminimale<br />

Anlagenfahrpläne und das<br />

dazugehörige Vermarktungsregime<br />

erstellt. Die Steuerbarkeit von Anlagen<br />

bietet Energieversorgern nicht<br />

nur die Möglichkeit, komfortabel<br />

neue Vermarktungswege zu erschließen,<br />

sondern auch prozesssicher<br />

Lastverschiebungen im Verbund zu<br />

koordinieren und netzstabilisierende<br />

Aufgaben wahrzunehmen.<br />

Kontakt:<br />

ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH,<br />

Tel. (0341) 443-1744, E-Mail:<br />

kontakt@ecg-leipzig.de, www.ecg-leipzig.de<br />

Mai 2014<br />

342 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| REGELWERK |<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong> / Wasser<br />

Erscheinung des Gelbdruckes GW 350 „Schweißverbindungen an Rohrleitungen aus<br />

Stahl in der <strong>Gas</strong>- und Wasserversorgung“<br />

Die Einspruchsfrist endet am<br />

31.8.2014<br />

Im Zuge der Überarbeitung der<br />

Basisnorm DIN EN 12732 „<strong>Gas</strong>infrastruktur<br />

– Schweißen von Rohrleitungen<br />

aus Stahl – Funktionale Anforderungen“<br />

wurde auch das DVGW-<br />

Arbeitsblatt GW 350 einer grundlegenden<br />

Durchsicht unterzogen.<br />

Die daraus resultierenden Änderungen<br />

beinhalten neben einer<br />

redaktionellen Überarbeitung auch<br />

die Anpassung der Referenznormen<br />

sowie die Integration der Qualitätsanforderungsstufe<br />

A in B.<br />

Auf Grundlage der DIN EN 12732<br />

wurde der Prüfumfang für Rundnähte<br />

an Leitungen der Qualitätsanforderungsstufe<br />

D (MOP > 16 bar)<br />

auf 100 % erhöht.<br />

Im Sinne einer besseren Anwendbarkeit<br />

wurde letztendlich die<br />

Struktur des Arbeitsblattes umfassend<br />

überarbeitet.<br />

Die Fertigstellung des Entwurfes<br />

und die Freigabe zur Veröffentlichung<br />

als Gelbdruck durch das TK<br />

„Werks<strong>to</strong>ffe und Schweißtechnik“<br />

erfolgte im März 2014.<br />

Preis:<br />

€ 39,37 + MwSt. und Versandkosten für<br />

DVGW-Mitglieder und € 52,49 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

<br />

Agnes Schwigon,<br />

<br />

Bereich <strong>Gas</strong>versorgung<br />

Prüfgrundlage GW 335-B4 „Metallene Verbinder für Kunsts<strong>to</strong>ffrohrsysteme in der<br />

Wasserverteilung“ als Weißdruck erschienen<br />

Die Prüfgrundlage GW 335-B4 gilt<br />

für metallene Formstücke mit mechanischen<br />

oder Steckmuffenverbindungen<br />

(auch Werks<strong>to</strong>ffübergangsverbinder)<br />

für Polyethylenrohre<br />

(SDR 11, SDR 17) gemäß<br />

DVGW GW 335-A2 (A), GW 335-A3<br />

(A) und DVGW VP 640 sowie PVC-<br />

Rohre gemäß DVGW GW 335-A1 (A)<br />

und DVGW VP 654 (PVC-O) für die<br />

Wasserverteilung nach DVGW W<br />

400-1 (A) bis 16 bar und bis Außendurchmesser<br />

d ≤ 160 mm.<br />

Diese Prüfgrundlage wurde vom<br />

Projektkreis „Metallische Werks<strong>to</strong>ffe<br />

in Wasserversorgungssystemen“ im<br />

Technischen Komitee „Bauteile Wasserversorgungssysteme“<br />

erarbeitet.<br />

Sie kann als Grundlage für die Zertifizierung<br />

von metallenen Verbindern<br />

für die Wasserverteilung herangezogen<br />

werden.<br />

GW 335-B4 basiert auf den Anforderungen<br />

und Prüfungen von<br />

DIN EN 12842, wobei bei der Erarbeitung<br />

ebenfalls darauf geachtet<br />

wurde, dass die Anforderungen der<br />

DIN 8076 und ISO 14236 nicht unterschritten<br />

wurden.<br />

Diese Prüfgrundlage ersetzt teilweise<br />

(wasserseitig) die DVGW-Prüfgrundlage<br />

VP 600.<br />

Preis:<br />

€ 17,61 + MwSt. und Versand kosten für<br />

DVGW-Mitglieder und € 23,49 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong><br />

Korrekturblatt zu DVGW G 5600-1 (P), Ok<strong>to</strong>ber 2013 „Werks<strong>to</strong>ffübergangsverbinder<br />

aus Metall für <strong>Gas</strong>rohrleitungen aus Polyethylen“ Anforderungen und Prüfungen<br />

Erst während der Praxis zeigt sich<br />

die gänzliche Anwendbarkeit eines<br />

Regelwerkes. So wurde ersichtlich,<br />

dass bei der Durchführung<br />

der Prüfungen laut Tabelle 1 der<br />

DVGW-Prüfgrundlage G 5600-1, die<br />

gewählte Reihenfolge nicht praxistauglich<br />

war und die Tabelle dahingehend<br />

überarbeitet werden<br />

musste. Bei der Prüfung der Ausreißsicherheit<br />

(4.8) wurde diese, wegen<br />

der in der Praxis nicht auftretenden<br />

hohen Kräfte, auf<br />

Werks<strong>to</strong>ffübergangsverbinder mit<br />

PE-Rohraußendurchmesser d ≤ 63<br />

mm beschränkt. Mehrere Formulierungen<br />

wurden ebenfalls überarbeitet.<br />

Preis:<br />

kostenlos<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 343


| TERMINE<br />

|<br />

##<br />

Pipeline Technology Conference<br />

12.–14.5.2014, Berlin<br />

www.pipeline-conference.com<br />

##<br />

Branchentreffen <strong>Erdgas</strong>mobilität<br />

15.5.2014, Berlin<br />

www.erdgas-mobil.de<br />

##<br />

Neuerungen zum Explosionsschutz für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />

4.6.2014, Düsseldorf<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

MEORGA – MSR Spezialmesse<br />

4.6.2014, Leverkusen<br />

www.meorge.de<br />

##<br />

Biogas-Workshop<br />

5.–6.6.2014, Augsburg<br />

DVGW-Forschungsstelle am EBI in Karlsruhe, Frau Klesse, Tel. 0049 (0) 721 96402-20,<br />

E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />

##<br />

<strong>gwf</strong> und figawa – 7. Fachkongress smart energy 2.0<br />

17.–18.6.2014, Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de<br />

##<br />

22. Europäische Biomasse Konferenz und Ausstellung<br />

23.–26.6.2014, Hamburg<br />

www.eubce.com<br />

##<br />

Planung, Neuerung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />

25.–26.6.2014,<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />

2.7.2014, Bonn<br />

DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />

##<br />

8. Praxistag Korrosionsschutz<br />

2.7.2014, Gelsenkirchen<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

##<br />

Blitzschutzsysteme für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen<br />

11.9.2014, Bad Kissingen, Hannover<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

MEORGA – MSR Spezialmesse<br />

17.9.2014, Ludwigshafen<br />

www.meorge.de<br />

##<br />

gat/wat 2014<br />

29.9.–1.10.2014, Karlsruhe<br />

DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />

# # MEORGA – MSR Spezialmesse<br />

5.11.2014, Bochum<br />

www.meorge.de<br />

Mai 2014<br />

344 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


MT-Energie GmbH | FIRMENPORTRÄT |<br />

MT-Energie GmbH<br />

Biogasanlage und <strong>Gas</strong>aufbereitungsanlage am Standort der MT-Gruppe in Zeven.<br />

Firmenname/Ort:<br />

Geschäftsführung:<br />

Geschichte:<br />

Beteiligungen:<br />

Kooperation(en):<br />

Mitarbeiterzahl: 500<br />

Exportquote: 50 %<br />

Produktspektrum:<br />

MT-Energie GmbH / Zeven<br />

Markus Niedermayer (CEO), Dr. Karsten<br />

Wünsche (COO), Sören Schleider (CFO)<br />

Firmengründer Chris<strong>to</strong>ph Martens zählt zu<br />

den „Urgesteinen“ der Biogasbranche. 1995<br />

gründete er das Ingenieurbüro IDEA, aus<br />

dem im Jahr 2001 die MT-Energie GmbH<br />

hervorging. Bis heute hat das Unternehmen<br />

ca. 600 Biogasprojekte realisiert, davon<br />

rund 100 in internationalen Märkten.<br />

Über die Tochtergesellschaft MT-BioMethan<br />

kann MT-Energie das komplette Spektrum<br />

der <strong>Gas</strong>aufbereitungs- und Einspeisetechnologie<br />

anbieten. Zudem gibt es eine Beteiligung<br />

an der Firma ETOGAS, einem Spezialisten<br />

für das <strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>-Verfahren.<br />

Mit der Firma Big Dutchman gibt es eine internationale<br />

Vertriebskooperation. Big<br />

Dutchman gehört zu den weltweit führenden<br />

Anbietern von Fütterungsanlagen und<br />

Stalleinrichtungen.<br />

Als Hersteller von schlüsselfertigen Biogasanlagen<br />

aller Größenklassen bietet MT-<br />

Energie das komplette Spektrum der Biogastechnologie<br />

an. Dazu kommen diverse<br />

Komponenten wie Tragluftfolienabdeckungen,<br />

Eintragssysteme oder Rührwerkstechnik.<br />

Produktion:<br />

Diverse Biogaskomponenten werden selbst<br />

hergestellt bzw. von spezialisierten Firmen<br />

produziert. Dazu zählen beispielswese die<br />

Tragluftfolienabdeckungen, sämtliche Eintragssysteme<br />

oder auch kleine Teile wie<br />

Überdrucksicherungen.<br />

Wettbewerbsvorteile: MT-Energie legt größten Wert darauf, wirtschaftlich<br />

effiziente und qualitativ hochwerte<br />

Biogasprojekte zu realisieren. Das<br />

Unternehmen arbeitet permanent daran,<br />

die Biogastechnologie weiterzuentwickeln.<br />

Zertifizierung: Die MT-BioMethan GmbH wurde 2012<br />

durch ein Wiederholungsaudit des TÜV-<br />

Rheinland geprüft und nach ISO 9001 rezertifiziert.<br />

Darüber hinaus ist das Unternehmen<br />

ein qualifizierter Schweißfachbetrieb<br />

nach EN ISO 3834-3.<br />

Servicemöglichkeiten: Das Unternehmen legt größten Wert auf eine<br />

professionelle technische und prozessbiologische<br />

Betreuung der Biogasanlagen<br />

und bietet ein breit gefächertes Leistungsspektrum<br />

an.<br />

Internetadresse:<br />

Ansprechpartner<br />

www.mt-energie.com<br />

Hendrik Wilcke (Vertrieb Biogasanlagen<br />

Deutschland)<br />

Tel. 04281/98 45 0<br />

E-Mail: Hendrik.Wilcke@mt-energie.com<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 345


IMPRESSUM<br />

Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />

für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />

(figawa),<br />

des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />

der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />

dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />

Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />

Thyssengas GmbH, Dortmund<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Ot<strong>to</strong> Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />

Harald Schmid, WÄGA Wärme-<strong>Gas</strong>technik GmbH, Kassel<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />

Schriftleiter:<br />

Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON New Build & Technology GmbH, Essen<br />

Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />

Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH, Leipzig<br />

Torsten Frank, NetConnect Germany GmbH & Co. KG, Ratingen<br />

Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />

Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />

Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />

Dipl-Ing. Markus Last, Thüga AG, München<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />

Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />

Dipl.-Ing. Frank Rathlev, Thyssengas GmbH, Duisburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Metering GmbH, Mülheim<br />

Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Chefredakteur:<br />

Volker Trenkle, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-56, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-43, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: terplan@di-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Birgit Lenz, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-23, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />

Verlag:<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

Internet: http://www.di-verlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Spartenleiter: Stephan Schalm<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Mediaberatung:<br />

Helga Pelzer, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-77, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: pelzer@di-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-11, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: feil@di-verlag.de.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />

Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Print: 360,– €<br />

Por<strong>to</strong> Deutschland 30,– / Por<strong>to</strong> Ausland 35,– €<br />

ePaper: 360,– €<br />

Einzelheft Print: 39,– €<br />

Por<strong>to</strong> Deutschland 3,– € / Por<strong>to</strong> Ausland 3,50€<br />

Einzelheft ePaper: 39,– €<br />

Abo plus (Print und ePaper): 498,– €<br />

Por<strong>to</strong> Deutschland 30,– / Por<strong>to</strong> Ausland 35,– €<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Net<strong>to</strong>preise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />

Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />

Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 494<br />

leserservice@di-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />

unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

Mai 2014<br />

346 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Marktübersicht<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>speicher<br />

■■<br />

Handel und Informationstechnologie<br />

■■<br />

DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />

Ansprechpartner für den<br />

Eintrag Ihres Unternehmens:<br />

Helga Pelzer<br />

Telefon 089 2035366-77<br />

Telefax 089 2035366-99<br />

E-Mail: pelzer@di-verlag.de


2014<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

Marktübersicht<br />

Rohrdurchführungen<br />

Rohre und Rohrleitungszubehör<br />

Armaturen und Zubehör<br />

Armaturen<br />

Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />

ihr Kontakt:<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 089 2035366-77<br />

Fax 089 2035366-99<br />

pelzer@di-verlag.de<br />

Mai 2014<br />

348 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

2014<br />

Aktiver Korrosionsschutz<br />

Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

Passiver Korrosionsschutz<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 349


2014<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />

Marktübersicht<br />

Filtration<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

Odorierungskontrolle<br />

<strong>Gas</strong>geräte<br />

BHKW, KWK<br />

Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />

ihr Kontakt:<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 089 2035366-77<br />

Fax 089 2035366-99<br />

pelzer@di-verlag.de<br />

Mai 2014<br />

350 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


dvGw-zertifizierte unternehmen<br />

2014<br />

Rohrleitungsbau<br />

Filter<br />

Marktübersicht<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 351


A CLOSE-UP VIEW OF THE<br />

INTERNATIONAL GAS BUSINESS<br />

This magazine for smart gas technologies, infrastructure and utilisation<br />

features technical reports on the European natural gas industry as well as<br />

results of research programmes and innovative technologies. Find out more about<br />

markets, enterprises, associations and products of device manufacturers.<br />

Each edition is completed by interviews with major company leaders and<br />

interesting portraits of key players in the European business.<br />

READ MORE ABOUT<br />

<strong>Gas</strong> applications Grid infrastructure Measurement<br />

<strong>Gas</strong> quality issues Pipeline construction Regulation<br />

Biogas injection Corrosion protection <strong>Smart</strong> metering<br />

on the annual<br />

Save 25% subscription<br />

gas for energy is published by DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

KNOWLEDGE FOR THE<br />

FUTURE<br />

Order now by fax: +49 931 / 4170-494 or send in by mail<br />

Deutscher Industrieverlag GmbH | Arnulfstr. 124 | 80636 München<br />

Yes, I want <strong>to</strong> read gas for energy on a regular basis. During the first year I will benefit from a 25%<br />

discount on the annual subscription fees. I subscribe <strong>to</strong> the technical trade journal for at least one<br />

year (4 issues)<br />

as a printed magazine at the annual price<br />

of € 144.00 plus shipping (€ 12.00 within<br />

Germany / € 14.00 outside of Germany)<br />

as an e-paper magazine (single user) at<br />

the annual price of € 144.00.<br />

as a printed plus an e-paper magazine<br />

(single user) at the annual price of € 199.20<br />

(within Germany) / € 201.20 (outside of<br />

Germany) incl. shipping.<br />

Special offer for students (proof of entitlement)<br />

as a printed magazine at the annual price of<br />

€ 72.00 plus shipping (€ 12.00 within Germany /<br />

€ 14.00 outside of Germany).<br />

as an e-paper magazine (single user)<br />

at the annual price of € 72.00.<br />

as a printed plus an e-paper magazine<br />

(single user) at the annual price of € 105.60<br />

(within Germany) / € 107.60 (outside of Germany)<br />

incl. shipping.<br />

Company/Institution<br />

First name, surname of recipient (department or person)<br />

Street/P.O. Box, No.<br />

Country, postalcode, <strong>to</strong>wn<br />

Reply/Antwort<br />

Readers’ Service gas for energy<br />

Postfach 91 61<br />

97091 Wurzburg<br />

GERMANY<br />

Phone<br />

E-Mail<br />

Line of business<br />

Fax<br />

Please note: According <strong>to</strong> German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />

<strong>to</strong> Readers’ Service gas for energy, P.O. Box 91 61, 97091 Wurzburg, Germany. After the first period the agreement can be<br />

terminated in writing with 2 months notice <strong>to</strong> the end of each year. In order <strong>to</strong> accomplish your request and for communication<br />

purposes your personal data are being recorded and s<strong>to</strong>red.<br />

In order <strong>to</strong> accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and s<strong>to</strong>red.<br />

It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />

This approval may be withdrawn at any time.<br />

✘<br />

Date, signature<br />

PAGFE2014


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

DVGW e.V., Bonn 299<br />

ETA-Florence-Renewable Energies, I Florence 343<br />

Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 295<br />

MEORGA GmbH, Nalbach 289<br />

Meteomind GmbH, München 323<br />

Plasson GmbH, Wesel am Rhein 283 / 285<br />

RMG Regel + Meßtechnik GmbH, Kassel<br />

Titelseite<br />

Schütz Meßtechnik GmbH, Lahr 279<br />

Viega GmbH & Co. KG, Attendorn 297<br />

Marktübersicht 351 bis 355<br />

3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2014<br />

Ausgabe Juni 2014 Juli/August 2014 September 2014<br />

Anzeigenschluss:<br />

Erscheinungstermin:<br />

Themen-Schwerpunkt<br />

Fachmessen/<br />

Fachtagungen/<br />

Veranstaltung<br />

(mit erhöhter Auflage und<br />

zusätzlicher Verbreitung)<br />

06.05.2014<br />

04.06.2014<br />

<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien/<br />

<strong>Gas</strong>mess- und -regelungstechnik<br />

02.07.2014<br />

29.07.2014<br />

Energiespeicherung und <strong>Gas</strong>produktion/<br />

-transport<br />

DVGW- EBI Erfahrungsaustausch der<br />

Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />

Dortmund, 11.–12.09.2014<br />

Renexpo ®<br />

Augsburg, 25.–28.09.2014<br />

26.08.2014<br />

22.09.2014<br />

Messe Special gat<br />

gat 2014<br />

Karlsruhe, 29.09.–01.10.2014<br />

InOGE Expo<br />

Berlin, 07.–90.10.2014<br />

Änderungen vorbehalten


<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />

gewerbliche und industrielle Anwendung<br />

<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />

vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />

Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />

traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />

im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />

deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />

(Biogas oder auch Wassers<strong>to</strong>ff und Methan mittels „<strong>Power</strong>-<strong>to</strong>-<strong>Gas</strong>“) eine<br />

immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />

abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />

und -anwendung.<br />

Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />

1. Auflage 2014<br />

596 Seiten, vierfarbig<br />

165 x 230 mm, Broschur<br />

ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />

Preis: € 80,–<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

www.di-verlag.de<br />

Jetzt bestellen!<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___Ex.<br />

<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5 für € 80,– (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kon<strong>to</strong>nummer<br />

PAGQEM2013<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!