gwf Gas/Erdgas Gas-Plus-Technologien (Vorschau)
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6/2014<br />
Jahrgang 155<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<br />
<strong>Technologien</strong><br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
ISSN 0016-4909<br />
B 5398<br />
Robust mit<br />
Feingefühl<br />
Was unseren Drehkolbengaszähler Rabo ® angeht,<br />
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Der neue Rabo ® in Sphäroguss oder<br />
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7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
Programm-Übersicht<br />
Wann und Wo?<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
Thema:<br />
7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />
Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
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Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
+ Ausstellung<br />
+ Abendveranstaltung
| STANDPUNKT |<br />
EEG-Umlage für neue BHKW<br />
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />
soll in diesem Jahr reformiert werden,<br />
der Referentenentwurf des Wirtschaftsministeriums<br />
wurde vom Bundeskabinett<br />
Anfang April gebilligt. Danach soll die EEG-<br />
Umlage für Eigenstromnutzung für nach dem<br />
1. August 2014 in Betrieb gehende Blockheizkraftwerke<br />
(BHKW) 50 Prozent der nominellen<br />
EEG-Umlage betragen. Ursprünglich war für<br />
Neuanlagen sogar eine Belastung von 70 Prozent<br />
der EEG-Umlage vorgesehen. Zudem sollen<br />
Bestandsanlagen, entgegen dem ersten<br />
Entwurf, von der Umlage verschont bleiben –<br />
soweit die guten Nachrichten.<br />
Bei der sogenannten Bagatellgrenze sieht<br />
es nicht so gut aus: für Anlagen mit einer elektrischen<br />
Leistung bis zu 10 kW ist eine Freimenge<br />
von 10 000 kWh/a geplant. Für Photovoltaikanlagen<br />
dürfte das einen Freibrief bedeuten,<br />
für stromerzeugende Heizungen wird<br />
es schwierig: bei einer typischen Laufzeit von<br />
5 000 Stunden im Jahr hat ein BHKW mit 2 kW<br />
elektrischer Leistung die Freigrenze schon erreicht.<br />
Typische BHKW in Mehrfamilienhäusern<br />
mit 3 bis 15 kW elektrischer Leistung würden<br />
also erheblich belastet, wenn nicht im Gesetzgebungsverfahren<br />
noch eine Anpassung der<br />
Bagatellgrenze erfolgt.<br />
Dabei bieten gerade BHKW aufgrund ihrer<br />
hohen Effizienz mit Gesamtwirkungsgraden im<br />
Mittel über 90 Prozent einen praxiserprobten<br />
Weg zur Emissionsminderung. Die Technologie<br />
ist ausgereift und kann flexibel eingesetzt<br />
werden. Das <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />
hat im Winter 2013/2014 eine große Herstellerumfrage<br />
zu Richtpreisen, Wartungskosten<br />
und technischen Eigenschaften von KWK-<br />
Systemen im elektrischen Leistungsspektrum<br />
von 1 bis 2 000 kW durchgeführt. Eine Zusammenfassung<br />
der Ergebnisse finden Sie auf den<br />
Seiten 376ff.<br />
Die Energieversorgung in Deutschland ändert<br />
sich, in der aktuellen Diskussion liegt der<br />
Fokus (noch?) auf dem Elektroenergiemarkt,<br />
der zunehmend dezentraler ausgerichtet wird.<br />
Wünschenswert ist eine stärkere Verknüpfung<br />
von Elektroenergie- und Wärmemarkt. Eine<br />
Möglichkeit hierzu ist das Konzept des „Virtuellen<br />
Kraftwerks“, bei dem viele dezentrale<br />
Erzeugungseinheiten zu einer signifikanten<br />
Erzeugungsleistung zusammengefasst werden.<br />
Ab Seite 382 erfahren Sie, welche Vorteile<br />
diese Technologie speziell in Kombination mit<br />
Mikro-KWK-Systemen bietet.<br />
Volker Trenkle<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 353
| INHALT<br />
|<br />
ABB erhält Auftrag für <strong>Gas</strong>-Anlandeterminal in Emden.<br />
Seite 358<br />
Dr. Gerald Linke wird neuer DVGW-Hauptgeschäftsführer.<br />
Seite 375<br />
Fachberichte<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
376 M. Buller, N. Lefort und M. Wenzel<br />
Blockheizkraftwerke 2013<br />
Combined heat and power systems 2013<br />
382 J. Seifert, J. Haupt, F. Glöckner und J. Hartan<br />
Das Regionale Virtuelle Kraftwerk –<br />
ein möglicher Beitrag zur Energiewende<br />
Energetically analysis of CHP-Systems in buildings<br />
388 Th. Pilgram und M. Karger<br />
Teilnahme von <strong>Erdgas</strong>-BHKW am<br />
Regelenergiemarkt<br />
Participation of gas-fired CHP units in the<br />
balancing energy market<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
392 F. Cagnon, A. Louvat und V. Vasseur<br />
Untersuchung der Wahrnehmbarkeit<br />
von <strong>Gas</strong>-Odoriermitteln in der<br />
Öffentlichkeit<br />
A study of the public perception of gas odorants<br />
Forschung und Lehre<br />
400 H. Horn, J. Klinger, Th. Kolb und D. Trimis<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT) und<br />
Technologiezentrum Wasser,<br />
Karlsruhe (TZW) im Jahre 2013<br />
Karlsruhe Insititute of Technology in 2013<br />
Nachrichten<br />
Märkte und Unternehmen<br />
358 ABB erhält Auftrag für<br />
<strong>Gas</strong>-Anlandeterminal Emden<br />
359 Gazprom und OMV planen österreichischen<br />
Abschnitt der South Stream<br />
360 Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlage der Thüga-Gruppe<br />
nimmt offiziellen Betrieb auf<br />
362 Metreg Solutions stellt sich vor<br />
364 Stadtwerke Karlsruhe und EnBW wollen<br />
„intelligente Messsysteme“ voranbringen<br />
365 <strong>Gas</strong>versorgung Süddeutschland<br />
steigert Absatz und Umsatz<br />
Juni 2014<br />
354 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| INHALT |<br />
Untersuchung der Wahrnehmbarkeit von <strong>Gas</strong>-Odoriermitteln<br />
in der Öffentlichkeit. Ab Seite 392<br />
Die Initiative Brennstoffzelle (IBZ) im Profil.<br />
Ab Seite 420<br />
366 Siemens erwirbt Energie-<strong>Gas</strong>turbinen- und<br />
Kompressorengeschäft von Rolls-Royce<br />
Forschung und Entwicklung<br />
368 Überschüssiger Strom verwandelt<br />
Kohlendioxid in <strong>Erdgas</strong><br />
369 Unterirdische Speicherung von Windund<br />
Sonnenenergie in Österreich<br />
370 Verbände und Vereine<br />
373 Veranstaltungen<br />
Personen<br />
375 Dr. Gerald Linke neuer<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführer<br />
Im Profil<br />
420 Initiative Brennstoffzelle<br />
423 Brennstoffzellenheizgerät Vitovalor 300-P<br />
424 Erfolgreicher Testlauf von neuer<br />
Offshore-Bohranlage<br />
425 Regelwerk<br />
Firmenporträt<br />
430 Kirsch GmbH<br />
Rubriken<br />
353 Standpunkt<br />
356 Faszination <strong>Gas</strong><br />
429 Termine<br />
436 Impressum<br />
Technik Aktuell<br />
422 DDZG-Brennerserie senkt Emissionen<br />
bei gleicher Feuerungsleistung<br />
Recht und Steuern<br />
17–24 Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach,<br />
Ausgabe 5-6/2014<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 355
FASZINATION GAS
Schutzschichten für <strong>Gas</strong>turbine<br />
Unter dem Rasterelektronenmikroskop erkennt man die<br />
Kugelform des Keramikpulvers, woraus nach dem Beschichten<br />
die Hitzeschutzschicht für Turbinenschaufeln gebildet wird.<br />
Ohne diese Wärmedämmschicht könnte die <strong>Gas</strong>turbine<br />
nicht <strong>Gas</strong>temperaturen von über 1 500 °C standhalten.<br />
© www.siemens.com/presse
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
ABB erhält Auftrag für <strong>Gas</strong>-Anlandeterminal Emden<br />
Im vierten Quartal 2013 erhielt die<br />
ABB als Main Automation Vendor<br />
den Auftrag zur automatisierungstechnischen<br />
Ausrüstung des neuen<br />
<strong>Gas</strong>-Anlandeterminals der <strong>Gas</strong>sco im<br />
ostfriesischen Emden. Das staatlich<br />
norwegische Unternehmen <strong>Gas</strong>sco<br />
betreibt die untermeerischen <strong>Gas</strong>-<br />
Transportsysteme von den norwegischen<br />
<strong>Gas</strong>feldern nach Mitteleuropa.<br />
Den Auftrag hat ABB von der<br />
Fa. Linde Engineering in Dresden<br />
erhalten, dem EPC-Partner der <strong>Gas</strong>sco<br />
für das <strong>Gas</strong>sco Emden Project (GEP).<br />
An der mitteleuropäischen Nordseeküste<br />
existieren bereits vier<br />
<strong>Gas</strong>sco-Anlandeterminals: In Zeebrügge<br />
(Belgien) und in Dünkirchen<br />
(Frankreich) und je eines im niedersächsischen<br />
Emden und Dornum.<br />
In allen Anlagen ist in unterschiedlicher<br />
Ausprägung bereits Automatisierungstechnik<br />
von ABB installiert<br />
– ein Grund dafür, dass ABB auch für<br />
das neue Emder Terminal, das die<br />
bereits seit 1977 bestehende Anlage<br />
ersetzt, beauftragt wurde. Gleichzeitig<br />
werden einige Subsysteme<br />
der direkt angrenzenden Europipe<br />
Metering Station (EMS) sowie der<br />
Europipe Receiving Facilities (ERF)<br />
in Dornum modernisiert.<br />
Der Gesamtumfang der Aufträge<br />
beläuft sich im mittleren einstelligen<br />
Mio.-Euro-Bereich. Besonderes<br />
Highlight dieses Projektes ist die Integration<br />
des Leitsystems und des<br />
Safety Systems. Letztere umfassen<br />
<strong>Gas</strong>anlandeterminal Emden. Foto: <strong>Gas</strong>sco<br />
die F+G- (Fire&<strong>Gas</strong>), Process Shutdown-<br />
(PSD) und Emergency Shutdown-Systeme<br />
(ESD), sowie zwei<br />
„Critical Action Panels“ (CAP) in beiden<br />
Messwarten. Während für das<br />
normale PCDA-System (Process Control<br />
& Data Aquisition) im <strong>Gas</strong>terminal<br />
Emden und auch die Migration<br />
des Leitsystem in der EMS die bewährte<br />
Kombination aus 800xA-Operations<br />
und AC800M-Controller zum<br />
Einsatz kommt, werden die sicherheitsrelevanten<br />
Subsysteme mit<br />
dem AC800M HI (High Integrity)<br />
Controller ausgestattet. Eine weitere<br />
Anforderung ist die standortübergreifende<br />
Darstellung aller sicherheitsrelevanten<br />
Informationen auf<br />
den „Critical Action Panel“ in Dornum<br />
und Emden.<br />
ABB zeichnet für die komplette<br />
Hard- und Software-Lieferung verantwortlich,<br />
wie auch für das Engineering<br />
und die Integration der unterschiedlichen<br />
Systeme. Auf der<br />
Prozessebene arbeiten zwölf redundante<br />
AC800M-Controller und<br />
13 redundante AC800M HI-Controller.<br />
Neben den üblichen Dokumentations-<br />
und Schulungsunterlagen<br />
wird ABB auch ein Operator Training<br />
System (OTS) liefern, auf dem mittels<br />
eines Prozessmodells die Bediener<br />
der unterschiedlichen Anlagenteile<br />
intensiv geschult werden können.<br />
Die Errichtung der unterschiedlichen<br />
Systeme erfolgt zeitlich gestaffelt<br />
nach einem festgelegten<br />
Zeitplan des Kunden und wird Ende<br />
2015 abgeschlossen sein.<br />
E.ON <strong>Gas</strong> Storage veräußert Anteile am <strong>Gas</strong>speicher<br />
Sandhausen<br />
Die E.ON <strong>Gas</strong> Storage GmbH veräußert<br />
ihren 50 %-Anteil am<br />
<strong>Erdgas</strong>speicher Sandhausen an<br />
den bisherigen Miteigentümer, die<br />
terranets bw GmbH. Der Eigentumsübergang<br />
ist für den 1. Januar 2015<br />
geplant.<br />
Speicher sind im <strong>Erdgas</strong>markt<br />
von zentraler Bedeutung. Sie gleichen<br />
jahreszeitliche Bedarfsschwankungen<br />
sowie Lieferengpässe aus. So<br />
gewährleisten sie Versorgungssicherheit<br />
und schaffen für Marktteilnehmer<br />
im <strong>Erdgas</strong>handel Flexibilität<br />
im Wettbewerb. Der <strong>Gas</strong>speicher<br />
Sandhausen mit einer Arbeitsgaskapazität<br />
von insgesamt 30 Mio. m 3<br />
kann rund 150 000 Haushalte einen<br />
Monat lang mit <strong>Erdgas</strong> versorgen.<br />
Juni 2014<br />
358 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen |<br />
|<br />
Bilfinger erhält Auftrag von Linde<br />
für <strong>Erdgas</strong>terminal Emden<br />
Der Engineering- und Servicekonzern<br />
Bilfinger hat von Linde den Auftrag<br />
erhalten, für das neue <strong>Erdgas</strong>terminal<br />
Emden Anlagemodule und Rohrleitungstechnik<br />
im Wert von rund 30 Mio. €<br />
zu fertigen und zu installieren. Mit dem<br />
<strong>Erdgas</strong>terminal in Emden entsteht eine<br />
wichtige Verteilerstation für <strong>Gas</strong>, das<br />
vom norwegischen Energiekonzern <strong>Gas</strong>sco<br />
nach Deutschland importiert wird. Über<br />
die Anlage soll ein Viertel des bundesdeutschen<br />
<strong>Erdgas</strong>verbrauches umgeschlagen<br />
werden. Bilfinger leistet damit einen<br />
Beitrag zur <strong>Gas</strong>versorgung in Deutschland.<br />
Die Konzerngesellschaft Bilfinger<br />
VAM Anlagentechnik wird rund 150 Anlagenmodule<br />
sowie Rohrleitungen und<br />
Stahlbauteile auf dem Areal des <strong>Erdgas</strong>terminals<br />
vorfertigen und anschließend<br />
montieren. Einige der Anlagenteile sind<br />
bis zu 100 t schwer. Darüber hinaus sorgt<br />
Bilfinger VAM für den Korrosionsschutz<br />
und die Isolierung. Die Arbeiten werden<br />
Mitte 2015 abgeschlossen sein.<br />
Gazprom und OMV planen öster -<br />
reichischen Abschnitt der South Stream<br />
Bei einem Arbeitstreffen zwischen<br />
Gazprom und der OMV wurde eine<br />
Vereinbarung über die Umsetzung des<br />
österreichischen Abschnitts der <strong>Gas</strong>pipeline<br />
South Stream unterzeichnet.<br />
Das Memorandum beinhaltet die beabsichtigten<br />
Pläne der Beteiligten für das<br />
Bauprojekt der <strong>Gas</strong>pipeline, die eine<br />
Kapazität von bis zu 32 Mrd m³/Jahr und<br />
Actemium erweitert Leistungsspektrum<br />
in 35 Ländern<br />
Das Netzwerk der Actemium vergrößert<br />
sich auf 300 Business Units in<br />
35 Ländern auf vier Kontinenten und<br />
bündelt das Know-how von rund 19 000<br />
Experten. Neben Actemium Controlmatic<br />
übernehmen nun auch die ebenfalls<br />
zu VINCI Energies gehörenden<br />
Unternehmen BEA, Kappelhoff und der<br />
überwiegende Teil der Cegelec-Gruppe<br />
den Markennamen Actemium. In<br />
Deutschland wird die Marke damit zu<br />
einem führenden Anbieter in den Bereichen<br />
Automatisierungs- und Prozessleittechnik,<br />
Elektro-, Mess-, Steuer- und<br />
Regeltechnik sowie Energietechnik.<br />
Mit diesem Schritt hat Actemium in<br />
ihren Endpunkt in Baumgarten/NÖ haben<br />
wird. Es ist geplant, alle erforderlichen<br />
Genehmigungen für den Bau<br />
bis Ende 2015 einzuholen, die ersten<br />
<strong>Gas</strong>lieferungen werden für 2017 erwartet<br />
und die vollständige Inbetriebnahme<br />
des österreichischen Abschnitts<br />
der <strong>Gas</strong>pipeline ist für Januar 2018<br />
geplant.<br />
Deutschland ihr Leistungsspektrum<br />
zusätzlich erweitert. Durch das Hinzukommen<br />
von Cegelec wurden unter anderem<br />
die Bereiche Energietechnik und<br />
Verkehrsinfrastrukturen ausgebaut,<br />
während BEA das Kompetenzfeld Mining<br />
verdichtet. Von der Planung über<br />
die Ausführung bis zur Wartung und Instandhaltung<br />
unterstützt Actemium<br />
vorwiegend Industriekunden bei der<br />
Optimierung ihrer Anlagen und Prozesse.<br />
Zu den Branchen zählen unter<br />
anderem Automobil, Chemie/Petrochemie,<br />
Öl & <strong>Gas</strong>, Pharma, Nahrungsmittel,<br />
Stahl, Papier, Kraftwerk- und<br />
Umwelttechnik, Energie und Mining.<br />
Eingriffsfreie<br />
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Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 359<br />
ugs.flexim.com
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlage der Thüga-Gruppe<br />
nimmt offiziellen Betrieb auf<br />
Die Thüga-Gruppe hat ihre Power-to-<strong>Gas</strong>-Demonstrationsanlage<br />
in Frankfurt am Main offiziell in<br />
Betrieb genommen. Ende vergangenen<br />
Jahres hat die Anlage erstmalig<br />
Wasserstoff in das Frankfurter <strong>Gas</strong>verteilnetz<br />
eingespeist. Damit ist sie<br />
bundesweit die erste, die in Wasserstoff<br />
umgewandelten Strom ins<br />
<strong>Gas</strong>verteilnetz einspeichert. Zu den<br />
Projektpartnern gehören insgesamt<br />
13 Unternehmen aus verschiedenen<br />
Bundesländern: die badenova AG &<br />
Co. KG, <strong>Erdgas</strong> Mittelsachsen GmbH,<br />
Energieversorgung Mittelrhein GmbH,<br />
erdgas schwaben gmbh, ESWE Versorgungs<br />
AG, <strong>Gas</strong>versorgung Westerwald<br />
GmbH, Mainova Aktiengesellschaft,<br />
Stadtwerke Ansbach<br />
GmbH, Stadtwerke Bad Hersfeld<br />
GmbH, Thüga Energienetze GmbH,<br />
WEMAG AG, e-rp GmbH sowie die<br />
Thüga Aktiengesellschaft als Projektkoordinatorin.<br />
Mit der erfolgreichen technologischen<br />
Abnahme der Anlage Ende<br />
März 2014 durch die Projektpartner<br />
ist die Planungs- und Bauphase beendet.<br />
„Das war eine spannende<br />
Zeit für uns. Wir mussten die stabile<br />
Funktionsweise einer so noch nicht<br />
existierenden Anlage nachweisen.<br />
Beispielsweise musste das Zusammenspiel<br />
des Elektrolyseurs mit der<br />
<strong>Gas</strong>druckregelmess- und Mischanlage<br />
einwandfrei funktionieren“, so<br />
Michael Riechel, Mitglied des Vorstands<br />
der Thüga Aktiengesellschaft.<br />
Der Protonen-Austausch-<br />
Membran (PEM)-Elektrolyseur der<br />
Firma ITM Power ist das Kernstück<br />
der Anlage. Er wandelt elektrische<br />
Energie in chemisch gebundene um<br />
und macht somit den Strom<br />
speicherbar. Die <strong>Gas</strong>druckregelmess-<br />
und Mischanlage sorgt dafür,<br />
dass die Zumischung an Wasserstoff<br />
im <strong>Gas</strong>verteilnetz zwei Volumenprozent<br />
nicht überschreitet. In der<br />
nun beginnenden dreijährigen Betriebsphase<br />
wird die Anlage am<br />
Regelenergiemarkt teilnehmen und<br />
negative Regelenergie bereitstellen.<br />
Das heißt, befindet sich zu viel<br />
Strom im Netz, wird die Lastabnahme<br />
des Elektrolyseurs auf Anforderung<br />
des Übertragungsnetzbetreibers<br />
erhöht. Die Anlage nimmt den<br />
überschüssigen Strom auf und wandelt<br />
ihn in Wasserstoff um. Damit<br />
trägt sie auch zur Stabilität des<br />
Stromnetzes bei. Die Projektpartner<br />
testen zusammen mit der DVGW-<br />
Forschungsstelle und dem European<br />
Institute for Energy Research<br />
die Dynamik der Anlage. Dazu werden<br />
kontinuierlich Parameter wie<br />
Regelgeschwindigkeit (wie schnell<br />
die Anlage hoch und runter gefahren<br />
werden kann), Wirkungsgrad<br />
und eventuelle Abnutzungserscheinungen<br />
gemessen und analysiert.<br />
Außerdem entwickelt das Fraunhofer<br />
Institut für Solare Energiesysteme<br />
eine Software für eine Echtzeit-<br />
Steuerung der Anlage. Diese soll<br />
helfen, die Anlage in ein zunehmend<br />
intelligentes Energiesystem<br />
zu integrieren. „Wir wollen die Anlage<br />
so einbinden, dass sie von selbst<br />
die Unterschiede zwischen Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien<br />
und Stromverbrauch ausgleicht“, erklärt<br />
Riechel.<br />
Juni 2014<br />
360 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />
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E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
Kontonummer<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
PABIOG2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung Juni erkläre 2014ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> informiert <strong>Erdgas</strong> und 361 beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
SmartMDM IDSpecto mit integrierten<br />
WiM-Prozessen startet in den operativen Betrieb<br />
Zum 01.04.14 ging bei dem wettbewerblichen<br />
Messstellenbetreiber<br />
COUNT+CARE die erste Version<br />
des Smart Meter Data Managements<br />
IDSpecto mit automatisierten<br />
deutschen Marktprozessen in<br />
den operativen Betrieb und bestätigte<br />
GÖRLITZ in ihrer Strategie einer<br />
modularen Plattform. Ausgehend<br />
von demselben Systemkern,<br />
der bereits in anderen Installationen<br />
für eine reibungslose Verarbeitung<br />
von Massendaten sorgt, wurde diese<br />
Lösung im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft<br />
gezielt auf den<br />
Betrieb bei einem Dienstleister ausgerichtet.<br />
Das SmartMDM IDSpecto<br />
automatisiert zunächst die für Messstellenbetreiber<br />
und Messdienstleister<br />
relevanten Abläufe der WiM<br />
(Wechselprozesse im Messwesen)<br />
wie Anmeldung MSB/MDL, Gerätewechsel<br />
oder -übernahme und<br />
Messwertübermittlung. Dank workflowbasierter<br />
Architektur und integrierter<br />
Aufgabenverwaltung ist eine<br />
Implementation und Überwachung<br />
weiterer marktrollenspezifischer Prozesse<br />
später unkompliziert möglich.<br />
Die kontinuierliche Einbindung des<br />
Kunden in den agilen Softwareentwicklungsprozess<br />
erlaubte durch<br />
zeitnahes Feedback eine fein granulare<br />
Steuerung und beeinflusste<br />
positiv das Produktdesign.<br />
Metreg Solutions stellt sich vor<br />
Die Firma Metreg Solutions<br />
GmbH mit Sitz in Hüttenberg<br />
(bei Butzbach) wurde im Januar 2014<br />
gegründet. Am 01. Mai 2014 war es<br />
endlich soweit: die Firma hat Ihre<br />
Büros in Hüttenberg bezogen und<br />
damit das operative Geschäft aufgenommen.<br />
Kapitalgeber sind allesamt<br />
deutsche Gesellschafter mit<br />
langjährigen persönlichen Erfahrungen<br />
auf dem Gebiet der Messund<br />
Regeltechnik von <strong>Erdgas</strong>en,<br />
Biogas-Einspeiseanlagen unter eichrechtlichen<br />
Bedingungen sowie industriellen<br />
Applikationen im In- und<br />
Ausland.<br />
Das Unternehmen ist Ingenieurpartner,<br />
Systemlöser und Planer der<br />
<strong>Gas</strong>messtechnik, Analysentechnik,<br />
Automatisierungstechnik sowie der<br />
allgemeinen Elektrotechnik. Es plant<br />
und projektiert Anlagen und Messaufgaben.<br />
Je nach Bedarf und<br />
Wunsch übernimmt Metreg Solutions<br />
für den Kunden die Beratung<br />
bis zum gesamtverantwortlichen<br />
Projekt-Management, Planungsaufgaben,<br />
Dokumentation, Schaltschrankfertigung<br />
sowie Montageund<br />
Inbetriebnahmeaufgaben für<br />
<strong>Erdgas</strong> Mess-, Analyse- und Regelanlagen<br />
sowie Biogas-Einspeiseanlagen.<br />
Angeboten werden herstellerund<br />
produktunabhängige Systemlösungen<br />
für <strong>Erdgas</strong>speicher, <strong>Erdgas</strong>verteilanlagen,<br />
Skidlösungen,<br />
Heizgasmessungen, mobile Messund<br />
Analyseanlagen, Mess- und<br />
Analysecontainer, Biogasanlagen,<br />
Power to <strong>Gas</strong> Systeme, Regelungstechnik,<br />
Automatisierungstechnik,<br />
Notstromversorgungen, Beleuchtungstechnik<br />
und Objektschutz.<br />
Um diese vielfältigen Aufgaben<br />
als ein junges Unternehmen mit erfahrenen<br />
Geschäftsführern und Mitarbeitern<br />
wahrnehmen zu können,<br />
verfügt Metreg Solutions über<br />
Kooperationen mit namenhaften<br />
Herstellern, erfahrenen Planern, Ingenieurbüros<br />
sowie Anlagenbauern<br />
und kann so die Planung für Anlagenprojekte,<br />
und seien sie auch<br />
noch so individuell, als Lösung aus<br />
einem Guss anbieten.<br />
Die Zertifizierung nach DIN ISO<br />
9001:2008 für Metreg Solutions ist<br />
bereits erfolgt.<br />
Eingangsbereich und Büro der<br />
Metreg Solutions GmbH.<br />
Juni 2014<br />
362 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />
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erneuerbaren Energien +++ Power to <strong>Gas</strong>: Technologische, ökonomische<br />
und politische Herausforderungen +++ Konvergente<br />
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| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Stadtwerke Karlsruhe und EnBW wollen „intelligente<br />
Messsysteme“ voranbringen<br />
Die Stadtwerke Karlsruhe und<br />
die EnBW Energie Baden-<br />
Württemberg AG wollen bei der Erprobung<br />
neuartiger, intelligenter<br />
Messsysteme (Smart Meter) künftig<br />
intensiv zusammenarbeiten. Für<br />
Herbst ist ein Feldtest im Stadtgebiet<br />
Karlsruhe geplant. Nach dessen<br />
Abschluss und Auswertung im<br />
2. Halbjahr 2015 soll die Massentauglichkeit<br />
der neuen und angepassten<br />
Systeme und Prozesse in einem<br />
größeren Pilotversuch getestet<br />
werden.<br />
Bereits seit mehreren Jahren<br />
testen die Stadtwerke Karlsruhe in<br />
dem so genannten „Spinoza“-Projekt<br />
gemeinsam mit über 200 Kunden<br />
neue elektronische Zähler und<br />
das Interesse der Kunden an den ermittelten<br />
Daten. Die EnBW erprobt<br />
als erster Energieversorger komplette,<br />
intelligente Messsysteme. Die<br />
dabei gesammelten Erfahrungen<br />
sollen jetzt in einem größeren Feldtest<br />
auch im Netzgebiet Karlsruhe<br />
eingebracht werden. Neben der<br />
Sparte Strom wollen die beiden Versorgungsunternehmen<br />
dabei außerdem<br />
<strong>Gas</strong>, Wasser und Wärme abdecken.<br />
Für die Karlsruher besteht so die<br />
Möglichkeit, das Zusammenwirken<br />
der Messsysteme mit der bestehenden<br />
EDV zu erproben. Gleichzeitig<br />
erwarten sie wichtige Erkenntnisse<br />
darüber, ob und wie ihre EDV weiterzuentwickeln<br />
ist. Große Bedeutung<br />
hat vor diesem Hintergrund auch<br />
die Frage, ob sich die Funktechnik<br />
CDMA (Code Division Multiple<br />
Access) sowie das bestehende Glasfasernetz<br />
der Stadtwerke Karlsruhe<br />
zur zuverlässigen Übertragung der<br />
Daten von den Messsystemen bei<br />
den Endkunden eignet.<br />
Die Stadtwerke Karlsruhe und<br />
die EnBW sehen sich als Treiber und<br />
Mitgestalter bei der Umsetzung der<br />
neuen, vom Gesetzgeber festgesetzten<br />
Rahmenbedingungen für<br />
Smart Metering. Festgeschrieben<br />
sind diese vor allem durch das Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) in Verbindung<br />
mit dem Schutzprofil des<br />
Bundesamtes für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI). Bei der<br />
Netze BW, der für das Verteilnetz<br />
und knapp 3 Mio. Stromzähler verantwortlichen<br />
EnBW-Tochter, schätzt<br />
man den gesetzlich vorgegebenen<br />
Bedarf bis 2020 auf etwa 700 000<br />
Messsysteme. Für deren Geschäftsführer<br />
Dr. Christoph Müller ist die<br />
Kooperation mit den Stadtwerken<br />
Karlsruhe „ein wichtiger Schritt, um<br />
die erarbeiteten Lösungen gemeinsam<br />
mit einem Partner zu erproben<br />
und weiterzuentwickeln. Ganz bewusst<br />
setzen wir dabei auf die Zusammenarbeit<br />
mit einem gut aufgestellten<br />
Stadtwerk, das neben Strom<br />
und <strong>Gas</strong> auch Wasser und Wärme in<br />
seinem Netzgebiet verantwortet und<br />
somit einen anderen Blickwinkel ins<br />
Projekt einbringt.“<br />
Dr. Karl Roth, Geschäftsführer<br />
der Stadtwerke Karlsruhe, geht in<br />
einem ersten Schritt von etwa<br />
30 000 zu installierenden Messsystemen<br />
in Karlsruhe aus. „Die sich<br />
abzeichnenden technischen und<br />
wirtschaftlichen Herausforderungen<br />
und auch die großen Chancen, die<br />
durch diese Entwicklung abzusehen<br />
sind, möchten wir gezielt im Verbund<br />
mit einem kompetenten Partner<br />
angehen“.<br />
Zur Kooperation gehören außerdem<br />
auf Seiten der EnBW die durch<br />
Jochen Adenau vertretene EnBW<br />
Operations GmbH und die Netzservice-Gesellschaft<br />
der Stadtwerke<br />
Karlsruhe mit Geschäftsführer Dr.<br />
Michael Becker.<br />
RWE beliefert die Ukraine mit <strong>Erdgas</strong><br />
RWE beginnt als erster europäischer<br />
Energieversorger in diesem Jahr mit<br />
der Lieferung von <strong>Erdgas</strong> in die<br />
Ukraine. RWE Supply & Trading beliefert<br />
die staatliche <strong>Gas</strong>gesellschaft<br />
„Naftogaz of Ukraine” aus dem europaweiten<br />
<strong>Gas</strong>portfolio des Konzerns.<br />
Das <strong>Gas</strong> fließt über Polen in die<br />
Ukraine. Die Lieferungen erfolgen<br />
auf der Basis des Fünf-Jahres-Rahmenvertrages<br />
zwischen Naftogaz<br />
und RWE Supply & Trading, der im<br />
Mai 2012 unterzeichnet worden ist.<br />
Der Vertrag erlaubt die Lieferung<br />
von bis zu 10 Mrd. m 3 (bcm) <strong>Erdgas</strong><br />
pro Jahr auf der Basis von jeweils<br />
konkret zu verhandelnden Vertragsdetails.<br />
2013 hatte RWE Supply &<br />
Trading bereits 1 bcm an Naftogaz<br />
geliefert. Die aktuelle Lieferung an<br />
die Ukraine basiert auf europäischen<br />
Großhandelspreisen für <strong>Gas</strong> einschließlich<br />
der Transportkosten. Aus<br />
Sicht von RWE könnten die Liefermengen<br />
signifikant erhöht werden,<br />
sofern in den nächsten Wochen<br />
Lösungen für politische und technische<br />
Transportbeschränkungen an<br />
der Grenze zwischen der Slowakei<br />
und der Ukraine gefunden werden.<br />
Juni 2014<br />
364 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />
<strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland steigert Absatz<br />
und Umsatz<br />
Die <strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland<br />
(GVS) agiert weiter erfolgreich<br />
am Markt und behauptet sich<br />
im intensiven Wettbewerb. Die<br />
<strong>Erdgas</strong>vertriebs- und Handelsgesellschaft<br />
mit Sitz in Stuttgart legte 2013<br />
bei Absatz und Umsatz weiter zu.<br />
Die verkaufte <strong>Erdgas</strong>menge belief<br />
sich auf 55,6 Mrd. kWh und stieg<br />
damit um 9,6 % im Vergleich zum<br />
Vorjahreswert von 50,7 Mrd. kWh.<br />
Die GVS erwirtschaftete einen Umsatz<br />
von 1,587 Mrd. € gegenüber<br />
1,437 Mrd. € in 2012. Mit einem<br />
Ergebnis von 6,4 Mio. € vor Zinsen und<br />
Steuern (EBIT) lag die GVS knapp unter<br />
dem Vorjahreswert von 6,8 Mio. €.<br />
In Baden-Württemberg, dem<br />
Heimatmarkt der GVS, konnten ehemalige<br />
Kunden zurückgewonnen<br />
und neue überzeugt werden.<br />
Gleichzeitig wurde im Inland der<br />
Aktionsradius kontinuierlich ausgedehnt<br />
und Lieferungen an Stadtwerke,<br />
regionale Energieversorger<br />
und Industriebetriebe nahmen<br />
deutlich zu – sowohl bei den Mengen<br />
als auch bei der Anzahl an Kunden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Vertriebsentwicklung<br />
war das angrenzende<br />
Ausland. GVS startete entsprechende<br />
Kampagnen in Österreich<br />
und der Schweiz.<br />
Im Unternehmen arbeiten 88 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Alleiniger<br />
Gesellschafter ist die EnBW Eni<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH, die<br />
mit je 50 % paritätisch der EnBW<br />
und der italienischen Eni gehört.<br />
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Die Hochschule München ist die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern und eine der<br />
größten ihrer Art in Deutschland. Wir sehen unsere Herausforderung und Verpflichtung in einer aktiven und<br />
innovativen Zukunftsgestaltung von Lehre, Forschung und Weiterbildung.<br />
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praktische Erfahrungen in verantwortlicher Position außerhalb einer Hochschule erworben hat und diese nun in<br />
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Personalabteilung, Lothstraße 34, 80335 München<br />
Ansprechpartnerin: Frau Finke, Telefon 089/1265-1185, michaela.finke@hm.edu<br />
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Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 365
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Märkte und Unternehmen<br />
VNG schließt als Betriebsführer<br />
erfolgreich Erkundungsbohrung ab<br />
Die Bohrungsarbeiten auf das<br />
„Pil“ Prospekt in der Norwegischen<br />
See wurden unter der Betriebsführerschaft<br />
der VNG Norge<br />
mit einem Öl- und <strong>Gas</strong>fund erfolgreich<br />
abgeschlossen. Der Fund<br />
liegt in der Lizenz PL 586 auf der<br />
Haltenbanken-Terrasse, ca. 33 km<br />
südwestlich des Njord-Feldes. Erste<br />
Ergebnisse zeigen, dass die<br />
Bohrung auf Sandstein mit sehr<br />
guter Reservoirqualität gestoßen<br />
ist.<br />
Die Explorationsbohrung erreichte<br />
eine Tiefe von 3738 m und<br />
wurde mit der Bohrplattform Transocean<br />
Arctic durchgeführt. Um zusätzliche<br />
Informationen über die<br />
Produktivität des Reservoirs zu erhalten,<br />
wurden umfangreiche Formations-<br />
und Druckmessungen sowie<br />
ein Fördertest durchgeführt, bei<br />
dem Öl und <strong>Gas</strong> zutage gebracht<br />
wurden. Die aktuelle vorläufige Ressourcenschätzung<br />
geht von etwa<br />
40 bis 138 Mio. Barrel Öl-Equivalent<br />
(BOE) aus. Eine weitere Bohrung, die<br />
in das benachbarte „Bue“ Prospekt<br />
hineinreichen wird, soll zusätzliche<br />
Erkenntnisse über das geologische<br />
und wirtschaftliche Potenzial der<br />
näheren Umgebung erbringen.<br />
Die VNG – Verbundnetz <strong>Gas</strong> AG<br />
(VNG) ist über ihr Tochterunternehmen<br />
VNG Norge AS mit 30 % an der<br />
PL586 beteiligt. Weitere Partner sind<br />
die französische Spike Exploration<br />
mit 30 %, Faroe Petroleum mit 25 %<br />
und Rocksource mit 15 %.<br />
Siemens erwirbt Energie-<strong>Gas</strong>turbinen- und<br />
Kompressorengeschäft von Rolls-Royce<br />
Siemens übernimmt von Rolls-<br />
Royce das Geschäft mit aeroderivativen<br />
<strong>Gas</strong>turbinen und Kompressoren.<br />
Das Unternehmen stärkt<br />
damit seine Position in der wachsenden<br />
Öl- und <strong>Gas</strong>industrie sowie<br />
auf dem Gebiet der dezentralen<br />
Energieerzeugung.<br />
Der Kaufpreis beträgt 785 Mio.<br />
britische Pfund bzw. rund 950 Mio. €.<br />
Die Übernahme steht noch unter<br />
dem Vorbehalt behördlicher Zustimmung<br />
und soll voraussichtlich<br />
bis Ende Dezember 2014 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Als weitere Komponente erhält<br />
Siemens exklusiven Zugang zu<br />
künftigen technologischen Entwicklungen<br />
bei Flugzeugturbinen<br />
im Leistungsbereich von 4 bis 85 MW<br />
sowie einen bevorzugten Zugang<br />
zu Liefer- und Ingenieur-Dienstleistungen<br />
von Rolls-Royce. Für diese<br />
Vereinbarung, die eine Laufzeit von<br />
25 Jahren hat, bezahlt Siemens an<br />
Rolls-Royce zusätzlich 200 Mio. Pfund<br />
(rund 240 Mio. €).<br />
Mit den kleinen und mittleren<br />
aero-derivativen <strong>Gas</strong>turbinen bis<br />
66 MW (ISO/wet-Rating) von Rolls-<br />
Royce schließt Siemens eine technologische<br />
Lücke in seinem umfassenden<br />
<strong>Gas</strong>turbinen-Portfolio.<br />
Vollständige Funktionalität unter<br />
WINDOWS, Projektverwaltung,<br />
Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />
Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />
Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />
Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />
<strong>Gas</strong>, Wasser,<br />
Fernwärme, Abwasser,<br />
Dampf, Strom<br />
Stationäre und dynamische Simulation,<br />
Topologieprüfung (Teilnetze),<br />
Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />
Mischung von<br />
Inhaltsstoffen, Verbrauchsprognose,<br />
Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />
Schwachlast und Kondensation,<br />
Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />
Speicherung von<br />
Rechenfällen<br />
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INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />
Juni 2014<br />
366 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Lexikon der <strong>Gas</strong>technik<br />
Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />
Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der <strong>Gas</strong>technik“ ein elementares Nachschlagewerk<br />
für die <strong>Gas</strong>versorgungswirtschaft. Kurz gefasste Definitionen erlauben eine<br />
Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe in der öffentlichen<br />
<strong>Gas</strong>versorgung.<br />
Ursprünglich entstanden aus einem Arbeitskreis „Begriffsbestimmungen im <strong>Gas</strong>fach“<br />
des DVGW wurde das Werk von verschiedenen Autorenteams kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und ergänzt. Neben einer Überprüfung der Definitionen enthält<br />
die 5. Auflage viele neue Begriffe zu den aktuellen technischen Entwicklungen.<br />
Um dem modernen Nutzungsverhalten gerecht zu werden, wird das Kompendium jetzt<br />
auch in vollständig digitaler Form angeboten.<br />
Hrsg.: B. Naendorf<br />
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| NACHRICHTEN | Forschung und Entwicklung<br />
Überschüssiger Strom verwandelt<br />
Kohlendioxid in <strong>Erdgas</strong><br />
Das vielgescholtene „Treibhausgas“<br />
CO 2 könnte zu einem<br />
wichtigen Baustein der Energiewende<br />
werden: Wissenschaftler der<br />
Technischen Universität München<br />
(TUM) entwickeln zusammen mit<br />
Forschern der Wacker Chemie AG<br />
und der Clariant AG effiziente Katalysatoren<br />
für die Umwandlung von<br />
CO 2 in CH 4 . Der dazu benötigte Wasserstoff<br />
wird durch Elektrolyse von<br />
Wasser mit Überschussstrom gewonnen.<br />
Im Rahmen des vom BMBF geförderten<br />
Projekts iC 4 (integrated<br />
Carbon Capture, Conversion and<br />
Cycling) testeten die Wissenschaftler<br />
mehr als 250 verschiedene Katalysatorsysteme,<br />
darunter sowohl<br />
bereits verfügbare als auch im Rahmen<br />
des Projekts neu entwickelte.<br />
Die erfolgversprechendsten Kandidaten<br />
optimieren sie weiter.<br />
In der Pilotanlage der MAN Diesel<br />
& Turbo SE am Standort Deggendorf<br />
erreichen die ersten Katalysatoren<br />
inzwischen Ausbeuten im Bereich<br />
zwischen 92 und mehr als<br />
95 %, genug Methan, um das <strong>Gas</strong><br />
Kobalthaltiger Katalysator zur Umwandlung von CO 2<br />
in Methan. Bild: Andreas Battenberg / TUM<br />
ins <strong>Erdgas</strong>netz einzuspeisen. Doch<br />
den Forschern des Projekts geht es<br />
vor allem darum, den genauen Ablauf<br />
der Umsetzung und die Reaktionen<br />
an den Oberflächen der Katalysatoren<br />
zu erforschen. „Dieses<br />
Wissen ist der Schlüssel zu einer<br />
wirtschaftlichen Methanherstellung<br />
in großtechnischen Maßstab“, sagt<br />
Prof. Bernhard Rieger, Inhaber des<br />
Wacker-Lehrstuhls für Makromolekulare<br />
Chemie der TU München und<br />
Sprecher des iC 4 -Konsortiums.<br />
Methan erscheint den Forschern<br />
als Speicherform besonders wertvoll,<br />
da es bereits ein Deutschland<br />
weites Verteilnetz für <strong>Erdgas</strong> gibt<br />
und Speicherkapazitäten, die selbst<br />
eine Flaute von mehreren Wochen<br />
überbrücken könnten. Darüber hinaus<br />
gibt es bereits Jahrzehnte lange<br />
Erfahrung mit der Verwendung von<br />
<strong>Erdgas</strong> als Treibstoff für Autos.<br />
Auch der Rohstoff der Reaktion,<br />
das CO 2 , ist in großen Mengen verfügbar:<br />
Natürliches <strong>Erdgas</strong> enthält<br />
neben seinem Energieträger CH 4<br />
auch bis zu 10 % CO 2 . Biogasanlagen<br />
produzieren neben CH 4 bis zu<br />
50 % CO 2 . Die größten CO 2 -Quellen<br />
sind jedoch Kraftwerke, die Kohle,<br />
Öl oder <strong>Gas</strong> verbrennen und energieintensive<br />
Prozesse wie die Zementherstellung<br />
oder die Metallgewinnung.<br />
Eine Herausforderung bei der<br />
Nutzung dieser CO 2 -Quellen ist die<br />
Reinheit des CO 2 . Rauchgase enthalten<br />
aggressives Schwefeldioxid,<br />
Biogas enthält ebenfalls Schwefelverbindungen.<br />
Der optimale Katalysator<br />
sollte gegenüber solchen<br />
Störsubstanzen möglichst unempfindlich<br />
sein, um die Kosten für die<br />
Reinigung des CO 2 gering zu halten.<br />
Auf der Suche nach robusten und<br />
noch aktiveren Katalysatorsystemen<br />
untersuchen die Wissenschaftler<br />
an der TU München nun die<br />
Wechselwirkungen verschiedener<br />
katalytisch aktiver Metalle und Trägermaterialien<br />
sowie die Einflüsse<br />
unterschiedlicher Präparationsmethoden<br />
auf Stabilität und Aktivität.<br />
Eine weitere Herausforderung<br />
stellt die mehrstufige, viel Energie<br />
frei setzende Reaktion an sich dar:<br />
„Zwar gibt es schon erste Demonstrationslagen<br />
zur Methanherstellung,<br />
doch noch ist die Reaktionskinetik<br />
der verschiedenen Teilreaktionen<br />
nicht vollständig verstanden“, sagt<br />
Professor Rieger. Ein wichtiges Ziel<br />
der Forschungsarbeit ist daher die<br />
theoretische Modellierung der Reaktionen<br />
am Computer. Für die Entwicklung<br />
effizienter Großanlagen<br />
sind solche Modellrechnungen eine<br />
wichtige Grundlage.<br />
Das Verbundprojekt zur Nutzung<br />
von CO 2 als Energiespeicher gliedert<br />
sich in vier Säulen: Abtrennung<br />
von CO 2 aus <strong>Erdgas</strong> und Biogas, Abtrennung<br />
von CO 2 aus Abgasen<br />
(Kraftwerke, Zementindustrie, …),<br />
katalytische Umwandlung von CO 2<br />
zu CH 4 , und direkte stoffliche Nutzung<br />
von CO 2 durch Photokatalyse.<br />
Mit Unternehmen wie Clariant AG,<br />
e.on AG, Linde AG, MAN Diesel &<br />
Turbo SE, Siemens AG, Wacker Chemie<br />
AG sowie dem Fraunhofer Institut<br />
für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik<br />
und der TU München<br />
vereint das iC 4 -Konsortium Kompetenzen<br />
in allen notwendigen Wertschöpfungsschritten.<br />
Gefördert wird das Projekt vom<br />
Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung.<br />
Juni 2014<br />
368 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Speicherung von Wind-<br />
& Sonnenenergie<br />
Erstmals wird in Österreich die Speicherung von Windund<br />
Sonnenenergie in einer ehemaligen natürlichen<br />
<strong>Erdgas</strong>lagerstätte erforscht. Basis dafür ist die „Powerto-<strong>Gas</strong>“<br />
Technologie, bei welcher der aus Wind- und<br />
Sonnenenergie gewonnene Strom in ein speicherbares<br />
Methan-Wasserstoffgemisch umgewandelt wird. Der<br />
große Vorteil: <strong>Gas</strong> lässt sich in großen Mengen sicher<br />
und unsichtbar in bereits vorhandener unterirdischer<br />
Infrastruktur transportieren und in ebenso vorhandenen<br />
natürlichen <strong>Gas</strong>lagerstätten umweltfreundlich speichern.<br />
Ein bereits vielfach diskutierter Lösungsansatz für<br />
das Speicherproblem ist die „Power-to- <strong>Gas</strong>“ Technologie.<br />
Mithilfe der überschüssigen Elektrizität aus Sonnenund<br />
Windenergie wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff<br />
gespalten. Wasserstoff wird entweder direkt in die<br />
<strong>Erdgas</strong>infrastruktur eingeleitet oder wird in einer sogenannten<br />
Methanisierung mit Kohlendioxid zu Methan<br />
umgewandelt, dem Hauptbestandteil von <strong>Erdgas</strong>. Dabei<br />
ist aus heutiger Sicht die direkte Wasserstoffbeimengung<br />
auf Grund des höheren Wirkungsgrades und<br />
auf Grund der schlechten Verfügbarkeit von geeigneten<br />
Kohlendioxidquellen der wirtschaftlich einfachere Weg.<br />
Allerdings sind die Auswirkungen von Wasserstoff auf<br />
die eigentlichen Speicher in der <strong>Erdgas</strong>infrastruktur –<br />
die Untertage-<strong>Gas</strong>speicher – noch nicht erforscht.<br />
Ein österreichisches Konsortium unter der Führung<br />
der RAG hat dieses Thema aufgegriffen und wird eine<br />
Untertage-Speicherlösung auf Basis einer Beimengung<br />
von Wasserstoff / synthetischem Methan erforschen.<br />
Dazu wurde ein Projekt ausgearbeitet und im Rahmen<br />
der „e!Mission 2012 1. Ausschreibung“ des österreichischen<br />
Klima- und Energiefonds als Leitprojekt eingereicht.<br />
Eine Förderzusage liegt vor. Die konkrete Umsetzung<br />
erfolgt vorbehaltlich des positiven Abschlusses<br />
der dafür notwendigen Genehmigungsverfahren. Nach<br />
entsprechenden Voruntersuchungen ist die Durchführung<br />
eines Speicherversuchs an einer natürlichen Lagerstätte<br />
(„in-situ“) geplant. Das Forschungsprojekt soll bis 2016<br />
abgeschlossen werden.<br />
Weitere Partner in diesem Konsortium sind die Montanuniversität<br />
Leoben, die Universität für Bodenkultur<br />
Wien – Department IFA Tulln, das Energieinstitut an der<br />
Johannes Kepler Universität Linz, VERBUND und die<br />
Axiom Angewandte Prozesstechnik GmbH.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.underground-sun-storage.at.<br />
Lösungen für<br />
die Industrie<br />
Actemium ist ein kompetenter Anbieter von<br />
elektro- und automatisierungstechnischen<br />
Lösungen und Services.<br />
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| NACHRICHTEN | Verbände und Vereine<br />
Bundesnetzagentur konsultiert Entwurf des<br />
Netzentwicklungsplans <strong>Gas</strong> 2014<br />
Die Bundesnetzagentur hat die<br />
Konsultation des Entwurfs für<br />
den nationalen Netzentwicklungsplan<br />
<strong>Gas</strong> 2014 (NEP 2014) eingeleitet.<br />
Der Entwurf ist auf der Internetseite<br />
der Bundesnetzagentur veröffentlicht.<br />
Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit,<br />
hierzu bis zum 6. Juni 2014<br />
Stellung zu nehmen.<br />
Die 17 Fernleitungsnetzbetreiber<br />
(FNB) haben den Entwurf des NEP<br />
2014 auf Grundlage ihres Szenariorahmens<br />
erstellt, den die Bundesnetzagentur<br />
am 17. Oktober 2013<br />
bestätigt hatte. Der Entwurf enthält<br />
zwei Modellierungsvarianten für<br />
den Netzausbau, die auf unterschiedlichen<br />
Annahmen über die<br />
zukünftigen Kapazitätsbedarfe der<br />
nachgelagerten Verteilernetzbetreiber<br />
(VNB) beruhen. Der aus diesen<br />
Varianten von den FNB ausgewählte<br />
Vorschlag der konkreten Ausbaumaßnahmen<br />
für den NEP 2014 ist<br />
eine Kombination aus den Ergebnissen<br />
der beiden Modellierungen.<br />
Er würde zu einem Leitungszubau<br />
von 760 km und einem Verdichterzubau<br />
von 358 MW in den nächsten<br />
zehn Jahren führen. Das erforderliche<br />
Investitionsvolumen beliefe sich<br />
auf ca. 3,1 Mrd. €.<br />
Im Wesentlichen bestätigen die<br />
Berechnungen der FNB die Maßnahmen,<br />
die bereits im Netzentwicklungsplan<br />
2013 enthalten sind.<br />
Darüber hinaus sind zusätzliche<br />
Ausbaumaßnahmen erforderlich,<br />
die hauptsächlich aus der Berücksichtigung<br />
des L-/H-<strong>Gas</strong>-Umstellungsbedarfs,<br />
eines erhöhten H-<strong>Gas</strong>-Bedarfs<br />
und eines erhöhten Kapazitätsbedarfs<br />
für neue <strong>Gas</strong>speicher resultieren.<br />
Weitere Maßnahmen sind auf<br />
einen erhöhten Kapazitätsbedarf im<br />
Verteilernetz im süddeutschen<br />
Raum zurückzuführen. Bei der Betrachtung<br />
der Versorgungssicherheit<br />
im Entwurf des NEP 2014 spielte<br />
die Umstellung von L-<strong>Gas</strong> auf H-<strong>Gas</strong><br />
eine wichtige Rolle. Ergebnis ist ein<br />
konkreter Vorschlag für die schrittweise<br />
Umstellung von heute mit<br />
L-<strong>Gas</strong> versorgten Gebieten auf H-<strong>Gas</strong>,<br />
deren Beginn bereits für das kommende<br />
Jahr geplant ist.<br />
Die Bundesnetzagentur lädt alle<br />
Interessierten ein, anhand eines<br />
strukturierten Fragenkatalogs Stellungnahmen<br />
zum Entwurf des<br />
NEP 2014 abzugeben. Nach Auswertung<br />
der Stellungnahmen und<br />
Prüfung der vorgeschlagenen Netzausbaumaßnahmen<br />
kann die Bundesnetzagentur<br />
die FNB zu einer<br />
Überarbeitung des Entwurfs auffordern.<br />
Der Entwurf des NEP <strong>Gas</strong> 2014, der<br />
Fragenkatalog sowie nähere Informationen<br />
zu den Veranstaltungen sind<br />
unter www.bundesnetzagentur.de<br />
zu finden.<br />
Mitgliederversammlung des rbv in Münster<br />
Rund 140 Teilnehmer konnte rbv-<br />
Präsidentin Dipl.-Volksw. Gudrun<br />
Lohr-Kapfer zur Mitgliederversammlung<br />
des Rohrleitungsbauverbandes<br />
am 4. April 2014 in Münster<br />
begrüßen. „Europa, wir kommen!“ –<br />
mit der von Lohr-Kapfer im Grußwort<br />
ausgegebenen Losung war ein<br />
wesentliches Thema bereits klar<br />
umrissen: Schon heute sind die Herausforderungen<br />
an den Verband<br />
immer häufiger europäisch geprägt<br />
– ein Trend, der sich noch verstärken<br />
wird.<br />
Auch die Energiewende, die<br />
Sicherstellung einer funktionierenden<br />
Infrastruktur vor dem Hintergrund<br />
mangelnder Bereitschaft zur<br />
Investition in die Leitungssysteme<br />
der Ver- und Entsorgung sowie demographischer<br />
Wandel und Fachkräftemangel<br />
sind Themen, die für<br />
Verband und Mitglieder langfristig<br />
eine wichtige Rolle spielen werden.<br />
Neben dem Bericht der Geschäftsführung<br />
und Berichten über die<br />
Tätigkeiten von Technischem Lenkungskreis<br />
und Ausschuss für<br />
Personalentwicklung standen unter<br />
anderem die Wahlen von Präsident<br />
und Vizepräsidenten auf der Tagesordnung;<br />
mit der Ehrung langjähriger<br />
Verbandsmitglieder und der<br />
Abstimmung über den Veranstaltungsort<br />
und -termin der Jahrestagung<br />
2016 fand der offizielle Teil<br />
des Treffens seinen Abschluss.<br />
Mit dem Wandel Schritt halten<br />
„Die Zukunft wird nicht weniger Europa<br />
bringen, sondern mehr“, stellte<br />
die Verbandspräsidentin fest. Wichtige<br />
Weichenstellungen seien längst<br />
keine nationalen Angelegenheiten<br />
mehr, der Breitbandnetz-Ausbau<br />
und auch Themen wie Normung<br />
und Zertifizierung stünden zunehmend<br />
unter dem Einfluss und der<br />
Steuerung Europas.<br />
Der vom Verband ins Leben gerufene<br />
Arbeitskreis Strategie befasse<br />
sich deshalb nicht allein mit der<br />
wichtigen Weiterentwicklung des<br />
Regelwerkes in Bezug auf Relevanz,<br />
Zertifizierung und Rechtsentwicklung,<br />
sondern fasse den Blick weiter:<br />
„Wie verändern sich Märkte, Auftraggeber<br />
und Infrastrukturen, wie<br />
entwickeln sich unsere Ressourcen,<br />
und welche Prog nosen lassen sich<br />
für den Verband und seine Mitgliedsunternehmen<br />
ableiten?“ – die<br />
Fragen und Themen, mit denen<br />
Juni 2014<br />
370 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />
sich verschiedene Verbände auseinandersetzen,<br />
seien oft sehr<br />
ähnlich. Um mit dem Wandel Schritt<br />
zu halten und Antworten auf die<br />
zunehmend international geprägten<br />
Herausforderungen zu finden,<br />
sei es wichtig, bestehende Kontakte<br />
auszubauen und eine möglichst<br />
breite Informationsplattform für<br />
die Verbandsmitglieder zu bilden.<br />
Leitungsbau-Tagesgeschäft<br />
wird europäisch<br />
Die große Bedeutung europäischer<br />
Themen hob auch rbv-Geschäftsführer<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter<br />
Hesselmann in seinem Bericht der<br />
Geschäftsführung hervor: „Wenn<br />
das Jahr 2013 etwas gezeigt hat,<br />
dann das: Europa kommt“, erklärte<br />
Hesselmann. Als Beispiele, die über<br />
die Wege der Normung, der Zertifizierung<br />
und der Berufsbildung bereits<br />
heute Einfluss auf das Tagesgeschäft<br />
im Leitungsbau nehmen,<br />
nannte Hesselmann die EU-Breitband-Verordnung,<br />
das Frabo-Urteil<br />
– das mehr als deutlich zeigt, dass<br />
die Kommission nicht gewillt ist,<br />
Handelshemmnisse zu akzeptieren<br />
–, die Klage gegen die Bauprodukteliste<br />
des DIBt sowie die immer<br />
wieder diskutierte deutsche Meisterausbildung.<br />
„Tag für Tag gewinnen<br />
europäische Themen an Bedeutung,<br />
und mittendrin steht der rbv“,<br />
so der rbv-Geschäftsführer weiter.<br />
Die Interessen seiner Mitglieder vertreten<br />
könne der rbv nur als Teil<br />
eines großen Netzwerkes, das bis<br />
nach Brüssel reiche: „Wie tief der rbv<br />
in der Branche verwurzelt und wie<br />
intensiv die Verbindung mit den<br />
Partnerverbänden ist, wird in der<br />
Besetzung übergeordneter externer<br />
Gremien deutlich“, führte Hesselmann<br />
aus. Richtungsweisend sei<br />
auch das Regelwerk Tiefbau: „Hier<br />
haben sieben Verbände gemeinsam<br />
an einer Regel gearbeitet – das ist<br />
das zukünftige europäische Erfolgsmodell.“<br />
„Themen müssen von Menschen<br />
bearbeitet und Strukturen von<br />
Menschen gelebt werden“, machte<br />
Hesselmann deutlich und brachte<br />
<strong>Gas</strong> ... Netze ... Versorgungssicherheit. Das sind Schlagworte aus unserer Welt!<br />
Mit Erfolg hat sich GASCADE seit 2006 zu einem der größten Betreiber von<br />
Ferngasleitungen auf dem deutschen Markt entwickelt und vermarktet ein<br />
über 2.300 km langes Pipelinenetz. Wir verbinden europäische <strong>Gas</strong>märkte mit<br />
deutschen Verbrauchsschwerpunkten und <strong>Erdgas</strong>speichern. Zur Verstärkung<br />
unseres Teams sucht GASCADE zum nächstmöglichen Termin eine/n engagierte/n<br />
Mitarbeiter/in am Standort Kassel als<br />
REFERENT/IN GASMESSUNG UND GASQUALITÄT<br />
mit folgendem Aufgabengebiet:<br />
■ Mitwirkung bei der Organisation und Überwachung des terminlichen<br />
Ablaufs von Inbetriebnahmen (inkl. Eichungen), Nacheichungen und<br />
Revisionen von <strong>Gas</strong>messanlagen<br />
■ Betreuung von Inbetriebnahmen, Nacheichungen und Revisionen<br />
■ Mitwirkung bei der Organisation der Messdatenübertragung von<br />
den <strong>Gas</strong>messanlagen nach Kassel und Analyse der Messdaten<br />
■ Mitarbeit im Arbeitsgebiet <strong>Gas</strong>qualität mit den Schwerpunkten<br />
Monitoring spezifischer <strong>Gas</strong>qualitätsparameter und Mitarbeit in<br />
nationalen / internationalen Gremien<br />
Sie verfügen über einen einschlägigen technischen Hochschulabschluss (Uni/FH)<br />
oder sind staatlich/e geprüfte/r Techniker/in mit Berufserfahrung. Wünschenswert<br />
sind darüber hinaus Kenntnisse des DVGW-Regelwerks in den Bereichen <strong>Gas</strong>messung<br />
und <strong>Gas</strong>qualität. Ihre ausgeprägten Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten<br />
in der deutschen und englischen Sprache zeichnen Sie aus. Sicheres und<br />
gewandtes Auftreten sowie eine Bereitschaft zur Reisetätigkeit runden Ihr Profil ab.<br />
GASCADE bietet ihren Mitarbeitern große Gestaltungsspielräume, delegiert Verantwortung<br />
frühzeitig und fördert die fachliche wie persönliche Qualifikation.<br />
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GASCADE <strong>Gas</strong>transport GmbH<br />
Herrn Markus Schering • Personal (GTH)<br />
Kölnische Straße 108–112 • 34119 Kassel<br />
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Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 371
| NACHRICHTEN | Verbände und Vereine<br />
damit die Bedeutung des ehrenamtlichen<br />
Engagements der Mitglieder<br />
auf den Punkt. Von den Landesgruppen<br />
wie auch den Gremien<br />
sei im Geschäftsjahr 2013 viel bewegt<br />
worden; unter anderem habe<br />
man gemeinsam mit neuen Partnern<br />
das Bildungsangebot erweitert.<br />
Hesselmann verwies außerdem<br />
auf die Wichtigkeit der internen und<br />
externen Verbandskommunikation,<br />
im Zuge derer im Berichtsjahr zahlreiche<br />
unterschiedliche Maßnahmen<br />
realisiert wurden. Eine wesentliche<br />
Rolle neben Leitfäden, Infopoints,<br />
Imagefilmen und der Präsenz in den<br />
relevanten Printmedien spielte die<br />
Organisation von Mitgliedertreffen<br />
und die Teilnahme an Veranstaltungen<br />
wie zum Beispiel der Wasser<br />
Berlin International, der 21. Tagung<br />
Rohrleitungsbau und dem Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum.<br />
Bericht über Technik- und<br />
Personalthemen<br />
Im Anschluss referierte Dipl.-Ing.<br />
Hansjürgen Grabner über die Tätigkeit<br />
der technischen Gremien. Mit<br />
der Gründung des neuen Arbeitskreises<br />
AK Industrie wurde dem erdverlegten<br />
Leitungsbau auf Industriegelände<br />
Rechnung getragen;<br />
deutlich intensiver als in der Vergangenheit<br />
habe man sich auch des<br />
Themas Tiefbau im Leitungsbau angenommen<br />
und zur Begleitung des<br />
Regelwerks Tiefbau einen Ad-hoc-<br />
Arbeitskreis Tiefbau installiert. Anschließend<br />
ging Grabner auf die<br />
Aktivitäten der Technischen Ausschüsse<br />
ein, bevor Dipl.-Ing. Armin<br />
Jordan über die Ergebnisse der<br />
2013 vom Ausschuss für Personalentwicklung<br />
behandelten Aufga-<br />
Das neue und alte Präsidium sowie die Geschäftsführung des Rohrleitungsbauverbandes:<br />
Fritz Eckard Lang, Gudrun Lohr-Kapfer, Manfred<br />
Vogelbacher und Dieter Hesselmann (v.li.). Foto: rbv<br />
ben berichtete. Berufliche Bildung,<br />
Qualifikation, Nachwuchssicherung<br />
und Aufstiegskonzepte – das alles<br />
seien ebenso wichtige Themen wie<br />
die Aufarbeitung von Informationen<br />
aus den Mitgliedsunternehmen.<br />
Als Reaktion auf die Frage „Wie<br />
ist eine Grundqualifikation aufzubauen?“<br />
habe man eine Umfrage<br />
entwickelt, deren Ergebnisse zwischenzeitlich<br />
vorliegen. Auf dieser<br />
Grundlage gelte es nun, Aufgaben<br />
und Ziele zu erarbeiten und umzusetzen.<br />
Präsidium im Amt bestätigt<br />
Nach der Entlastung von Vorstand<br />
und Geschäftsführung sowie der<br />
Abstimmung über den Etat und die<br />
Beitragsfestsetzung 2015 wurden<br />
rbv-Präsidentin Lohr-Kapfer sowie<br />
die Vizepräsidenten Dipl.-Ing. (FH)<br />
Fritz Eckard Lang und Dipl.-Ing. (FH)<br />
Manfred Vogelbacher einstimmig in<br />
ihren Ämtern bestätigt; im Anschluss<br />
ehrte Lohr-Kapfer Mitgliedsunternehmen<br />
für ihre 50-, 25- und<br />
10-jährige Verbandszugehörigkeit.<br />
Für die Mitgliederversammlung 2016<br />
einigte man sich auf den Veranstaltungsort<br />
Hamburg (21.–23. April<br />
2016). In ihrem Schlusswort unterstrich<br />
Präsidentin Gudrun Lohr-Kapfer,<br />
wie wichtig es angesichts anspruchsvoller<br />
zukünftiger Aufgabenstellungen<br />
sei, sich die Visionen<br />
für die Verbandsarbeit immer wieder<br />
vor Augen zu halten.<br />
Juni 2014<br />
372 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Veranstaltungen<br />
| NACHRICHTEN |<br />
Seminar Blitzschutzsysteme für<br />
<strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlagen<br />
Am 11. September 2014 führt<br />
der DVGW ein Seminar in Hannover<br />
durch, das Hinweise und Erläuterungen<br />
zur Notwendigkeit von<br />
Blitzschutzsystemen zum Thema hat.<br />
Dabei steht die praktische Umsetzung<br />
dieser Einrichtungen an <strong>Gas</strong>-<br />
Druckregel- und Messanlagen im Vordergrund.<br />
Die Themen im Einzelnen:<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
••<br />
Funktionsweise eines Blitzschutzsystems<br />
••<br />
Das Blitzschutz-Managementsystem<br />
als Leitfaden zur Umsetzung<br />
von Schutzmaßnahmen<br />
••<br />
Erhöhung der Verfügbarkeit<br />
elektronischer Systeme<br />
••<br />
Umsetzung der Schutzmaßnahmen<br />
nach DIN EN 62305 Teil 1–4<br />
••<br />
Prüfung und Wartung.<br />
Die Schulung wendet sich an Anlagenbetreiber,<br />
Verantwortliche Fach- und<br />
Führungskräfte, Ex-Sachkundige, Planer<br />
sowie Befähigte Personen und<br />
Sachverständige.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Silke Splittgerber,<br />
Tel. (0228) 9188-607,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />
8. BDB-Bosch-Junkers-Forum in Essen diskutiert neue<br />
Ansätze für energieeffizientes Planen und Bauen<br />
Die Brennstoffzelle zur Stromund<br />
Wärmeerzeugung im Einund<br />
Mehrfamilienhausbereich hat<br />
Zukunft. Das ist ein Ergebnis des<br />
8. BDB-Bosch-Junkers-Forums, das<br />
Junkers, gemeinsam mit dem Bund<br />
Deutscher Baumeister, Architekten<br />
und Ingenieure e.V. (BDB) in Essen<br />
veranstaltet hat. Rund 100 Experten<br />
aus der Bau-, Wohnungs- und Energiewirtschaft<br />
haben sich unter dem<br />
Motto „Energiewende reloaded“ am<br />
Rande der Branchenmesse SHK Essen<br />
getroffen und neue Ansätze für<br />
energieeffizientes Planen und Bauen<br />
diskutiert.<br />
Welche Impulse verschaffen der<br />
Energiewende den nötigen<br />
Schwung? Diese Frage stand im<br />
Mittelpunkt zahlreicher Vorträge<br />
und Diskussionsrunden. Ein Fazit:<br />
Innovative <strong>Technologien</strong> sind Treiber<br />
einer nachhaltigen und effizienten<br />
Energiewende.<br />
Ein weiteres Innovationsthema<br />
des 8. BDB-Bosch-Junkers-Forums<br />
waren intelligente Energienetze, sogenannte<br />
Smart Grids. Tenor: Versorgungsnetze<br />
werden in Zukunft<br />
„smart“ sein, Energie und Informationstechnologie<br />
wachsen schnell zusammen,<br />
erneuerbare Energien prägen<br />
den Energiemarkt von morgen<br />
und Datenschutz und Informationssicherheit<br />
werden auch in der Energieversorgung<br />
zum Kernthema.<br />
Das Forum beleuchtete den<br />
aktuellen Stand der Energiewende,<br />
setzte sich mit vermeidbarem Energiekonsum<br />
auseinander und diskutierte<br />
Energiesparmaßnahmen.<br />
Besonders interessant für anwesende<br />
Experten aus der Wohnungswirtschaft:<br />
Die Vorstellung des Pilotprojekts<br />
InnovationCity Ruhr lieferte<br />
den Beleg, dass die Energiewende<br />
auch für ganze Quartiere und<br />
Stadtteile umsetzbar ist. In der Modellstadt<br />
Bottrop mit rund 70 000<br />
Einwohnern werden bis 2020 innovative<br />
Ideen und Lösungen für den<br />
Klimaschutz in der Realität erprobt,<br />
um künftig als Vorlage für andere<br />
Städte zu dienen.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 373
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Programm-Übersicht<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />
für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Veranstalter<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern,<br />
Softwareunternehmen und der<br />
Geräte industrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Sponsored by<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
Seminar zu Planung, Fertigung<br />
und Errichtung von<br />
Biogas-Einspeiseanlagen<br />
Am 17./18. September 2014 veranstaltet der DVGW in<br />
Göttingen ein Seminar zur Planung, Fertigung und<br />
Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen. Es richtet sich<br />
an verantwortliche Fachleute und Werksachverständige<br />
nach DVGW-Arbeitsblatt G 493-1, an Verantwortliche für<br />
die Errichtung und den Betrieb von Biogas-Einspeiseanlagen<br />
sowie zukünftige DVGW-Sachverständige FG VIII.<br />
In der Ausgabe September 2012 des DVGW-Arbeitsblattes<br />
G 493-1 wurden die Anforderungen an Unternehmen<br />
zur Planung und Herstellung von Biogas-<br />
Einspeiseanlagen erstmals explizit beschrieben. Die<br />
Qualifikationsanforderungen an Unternehmen, die Biogas-Einspeiseanlagen<br />
planen und/ oder fertigen sowie<br />
betriebsbereit errichten, schließen dabei die entsprechenden<br />
Anforderungen für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlagen<br />
ein.<br />
Die Inhalte dieses Seminars orientieren sich an den<br />
von den benannten Fachleuten für das Fachgebiet Biogas-Einspeiseanlagen<br />
zusätzlich geforderten Kenntnissen.<br />
Die Themen:<br />
• Rechtliche Grundlagen<br />
der Biogas-Einspeisung<br />
• CE-Kennzeichnung bei<br />
der Biogas-Einspeisung<br />
• BGA, BGAA und BGEA – Zusammenhänge und Wechselwirkungen<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheit, <strong>Gas</strong>messung<br />
Explosionsschutz<br />
MSR-Schutzeinrichtungen<br />
Verdichterkonzepte<br />
<strong>Gas</strong>konditionierung<br />
• Prüfung und Inbetriebnahme von Biogas-Einspeiseanlagen.<br />
Die Kenntnisse aus den Seminaren „Aufbau und Betrieb -“<br />
und „Planung und Berechnung -“ bzw. „Fertigung, Errichtung<br />
und Umbau von <strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlagen“<br />
werden bei den Teilnehmern vorausgesetzt.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Silke Splittgerber,<br />
Tel. (0228) 9188-607,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de
Veranstaltungen/Personen<br />
| NACHRICHTEN |<br />
Veranstaltung zu planerischen und<br />
technischen Herausforderungen<br />
Am 6. November 2014 richtet der<br />
DVGW die Veranstaltung „Bodenschutz<br />
bei Planung und Bau von<br />
<strong>Gas</strong>transportleitungen“ in Kassel aus.<br />
Der DVGW-Projektkreis „Rohrfernleitungen<br />
in Kulturböden“ möchte damit<br />
die praktische Einführung des<br />
Merkblattes G 451 begleiten und<br />
die an Bauprojekten mitwirkenden<br />
Genehmigungsbehörden, Planer,<br />
bauausführende Unternehmen und<br />
Netzbetreiber ansprechen. Ziel ist es,<br />
alle Beteiligten über Hintergründe,<br />
Zielsetzung und Inhalt des Merkblattes<br />
G 451 zu informieren. Denn<br />
nur im Zusammenspiel kann ein<br />
Projekt technisch und wirtschaftlich<br />
sinnvoll realisiert werden.<br />
Praxisorientierte Beiträge zu<br />
schädlicher Bodenverdichtung, Planung<br />
von Leitungstrassen, Bauausführung,<br />
Maschineneinsatz, Rekultivierung,<br />
Melioration und Dokumentation<br />
vertiefen die Themen komplexe.<br />
Die Belange des Bodenschutzes<br />
bei Planung und Bau von <strong>Gas</strong>transportleitungen<br />
sind bisher nicht im<br />
DVGW-Regelwerk aufgegriffen worden.<br />
Im europäischen Umfeld ist zu<br />
beobachten, dass durchaus restriktive<br />
behördliche Regelungen zur<br />
Anwendung kommen, die nicht unbedingt<br />
zum Baufortschritt beitragen.<br />
Diese Tendenz ist auch in den<br />
Genehmigungsverfahren in einigen<br />
Bundesländern zu beobachten und<br />
hat die Erarbeitung des Merkblattes<br />
G 451 „Bodenschutz bei Planung<br />
und Errichtung von <strong>Gas</strong>transportleitungen“<br />
initiiert.<br />
Das Bundesbodenschutzgesetz<br />
beschreibt als ein Schutzziel, dass<br />
jeder, der auf den Boden einwirkt,<br />
sich so zu verhalten hat, dass schädliche<br />
Bodenveränderungen nicht<br />
hervorgerufen werden. Das Merkblatt<br />
unterstützt diese gesetzliche<br />
Vorgabe, es gibt grundlegende Hinweise,<br />
wie die Belange des Bodenschutzes<br />
bei Planung und Bau von<br />
<strong>Gas</strong>transportleitungen vor dem Hintergrund<br />
der gesetzlichen Regelungen<br />
berücksichtigt werden können.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Silke Splittgerber,<br />
Tel. (0228) 9188-607,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />
Dr. Jörg Bergmann verlängert seinen Vertrag<br />
bei Open Grid Europe GmbH<br />
Der Aufsichtsrat der Open Grid<br />
Europe GmbH hat einstimmig<br />
die Verlängerung des Vertrags mit<br />
dem Kaufmännischen Geschäftsführer<br />
Dr. Jörg Bergmann vorzeitig<br />
um weitere fünf Jahre beschlossen.<br />
Die Laufzeit des neuen Vertrags erstreckt<br />
sich bis zum 31. März 2019.<br />
Bergmann ist seit Januar 2008<br />
Mitglied der Geschäftsführung der<br />
Open Grid Europe (vormals E.ON<br />
<strong>Gas</strong>transport). Er hat in den entscheidenden<br />
Phasen (Entwicklung<br />
zu einem unabhängigen Transportnetzbetreiber,<br />
Verkauf und Finanzierung<br />
unter den neuen Eigentümern)<br />
das Unternehmen maßgeblich geprägt.<br />
In der Verantwortung von<br />
Bergmann liegt zudem das Regulierungs-<br />
und Assetmanagement.<br />
Mit der Wiederbestellung von Dr.<br />
Jörg Bergmann setzt der Aufsichtsrat<br />
ein positives Zeichen für eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung der<br />
Open Grid Europe in Zeiten wachsender<br />
Herausforderungen mit Blick<br />
auf Regulierung, Energiewende und<br />
sich ändernde Marktbedingungen.<br />
Dr. Gerald Linke neuer DVGW-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Gerald Linke (50) wird neuer<br />
Hauptgeschäftsführer des Deutschen<br />
Vereins des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />
(DVGW). Der promovierte<br />
Physiker folgt nach der DVGW-Mitgliederversammlung<br />
am 3. Juli 2014<br />
auf Dr. Walter Thielen, der das Amt<br />
des Hauptgeschäftsführers seit 1999<br />
innehatte. Der DVGW-Bundesvorstand<br />
wählte Linke einstimmig auf<br />
seiner Sitzung in München.<br />
Gerald Linke bringt rund 20 Jahre<br />
Managementerfahrung in der deutschen<br />
Energiewirtschaft mit. Seit<br />
2013 ist er Senior Vice President Mid<br />
Sized Projects der E.ON Technologies<br />
GmbH und Technischer Geschäftsführer<br />
der Netzgesellschaft Kokereigasnetz<br />
Ruhr GmbH. Davor hatte<br />
Linke seit 1995 verschiedene technische<br />
Führungspositionen bei der<br />
Ruhrgas AG (später E.ON Ruhrgas<br />
AG) in Essen inne, zuletzt als Leiter<br />
des Kompetenz-Centers <strong>Gas</strong>technik<br />
und Energiesysteme. Linke wurde<br />
2013 in den DVGW-Bundesvorstand<br />
gewählt und leitet das DVGW-Forschungscluster<br />
„Power-to-<strong>Gas</strong>“. Er<br />
hat an der Technischen Universität<br />
Braunschweig Physik studiert und<br />
wurde dort 1994 zum Dr. rer. nat.<br />
promoviert. Gerald Linke ist verheiratet<br />
und Vater von drei Kindern.<br />
Dr. Gerald<br />
Linke. Bild: E.ON<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 375
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
Blockheizkraftwerke 2013<br />
Richtpreise, Wartungskosten und technische Eigenschaften von<br />
KWK-Systemen im elektrischen Leistungsspektrum von 1 bis 2000 kW<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong>, Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Energieversorgung<br />
Michael Buller, Nadine Lefort und Maren Wenzel<br />
Blockheizkraftwerke (BHKW) stellen gleichzeitig<br />
Strom und Wärme bereit. Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK) reicht heute von großen Heizkraftwerken<br />
bis zu kleinen Mikro-BHKW. Unterschiedlichste<br />
<strong>Technologien</strong> und Brennstoffe kommen<br />
dabei zum Einsatz. Ebenso vielfältig sind die technischen<br />
und wirtschaftlichen Eigenschaften der Systeme.<br />
Dazu hat das <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />
im Winter 2013/2014 eine Herstellerumfrage durchgeführt.<br />
Die generierte Datenbasis umfasst Angaben zu KWK-<br />
Systemen im elektrischen Leistungsbereich von 1 bis<br />
2000 kW. Ein Viertel der erfassten Anlagen ist erdgasbetrieben.<br />
Im erfassten Datensatz stellen Systeme mit<br />
Otto-Motoren die größte Technologiemenge dar. Die<br />
erfassten Gesamtwirkungsgrade betragen 90 % und<br />
mehr und heben die KWK – durch die gekoppelte Bereitstellung<br />
von Strom und Wärme – als Hocheffizienztechnologie<br />
hervor. Ein Großteil der erfassten<br />
BHKW ist modulationsfähig, sodass trotz Bedarfsschwankungen<br />
hohe Laufzeiten erzielt werden. Durch<br />
vorwiegend kurze Anfahr- und Abfahrzeiten haben<br />
BHKW ein großes Potenzial zum Ausbau flexibler<br />
Kapazitäten zur Stromversorgung.<br />
Die spezifischen, auf die elektrische Leistung bezogenen<br />
Preise für BHKW fallen mit steigender elektrischer<br />
Leistung. Dieser Trend wurde auch für die Anschaffungskosten<br />
von Systempaketen und für die<br />
Vollwartungskosten der erfassten Anlagen identifiziert.<br />
Auf Basis vorausgegangener Veröffentlichungen<br />
sind die spezifischen Richtpreise für BHKW seit 2011<br />
gesunken.<br />
Combined heat and power systems 2013<br />
Combined heat and power systems (CHP) simultaneously<br />
generate electricity and heat. The principle of<br />
CHP is available in a range from major heating stations<br />
to small micro-CHP. Most diverse technologies<br />
and fuels are applied. The technical and economic<br />
characteristics of CHP systems are equally multifarious.<br />
In this context the <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut<br />
Essen e. V. conducted a survey in the winter of<br />
2013/2014.<br />
The generated data base includes information on<br />
CHP systems in an electric power range from 1 to<br />
2.000 kW. A quarter of these units are operating with<br />
natural gas. Systems with Otto engines represent the<br />
majority of the captured product range. The overall<br />
efficiency values are 90 % and more and emphasize<br />
– with regard to their combined electrical and thermal<br />
output – the CHP as high-efficient technology.<br />
Most of the captured systems can be modulated, so<br />
that in spite of fluctuations in demand long operating<br />
times are achieved. With mainly short raising and reducing<br />
periods the corresponding CHP systems have<br />
a high potential to provide flexible capacities for the<br />
electrical power supply.<br />
According to the data base the specific price of CHP<br />
systems decreases with increasing electrical power.<br />
This characteristic was also identified for system<br />
packages. Inversely, the costs for full maintenance of<br />
the determined units increase with higher electric<br />
power. Compared with the results of previous publications<br />
the guidance price for CHP systems dropped<br />
since 2011.<br />
1. Einleitung<br />
Das Spektrum der Kraft-Wärme-Kopplung reicht heute<br />
von Heizkraftwerken mit mehreren Megawatt elektrischer<br />
Leistung bis hin zu kleinsten Blockheizkraftwerken,<br />
den sogenannten Mikro-BHKW. In den letzten Jahren<br />
kam es – nicht zuletzt durch die Förderung im Rahmen<br />
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWK-Gesetz) – zu einem<br />
Zubau dezentraler Energieerzeugungsanlagen. Mit<br />
dem KWK-Gesetz 2012 wurden die Randbedingungen<br />
für den Betrieb von dezentralen BHKW verbessert. Auch<br />
das EEG 2009 beinhaltete mit der Vergütung von Strom<br />
und Wärme aus erneuerbaren Energien Anreize für den<br />
Einsatz von BHKW, in welchen Biogas, Klärgas, Deponiegas<br />
oder Grubengas eingesetzt wird.<br />
Juni 2014<br />
376 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />
So vielfältig wie das Leistungsspektrum sind auch<br />
die Anschaffungs- und Wartungskosten sowie die technologischen<br />
Eigenschaften aktuell verfügbarer KWK-<br />
Systeme. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der<br />
dynamischen Marktentwicklung hat das <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut<br />
Essen e. V. im Dezember 2013 eine Datenerhebung<br />
im Rahmen einer Herstellerumfrage initiiert.<br />
Diese wurde im Februar 2014 abgeschlossen. Die Ergebnisse<br />
dieser Erhebung werden in diesem Beitrag vorgestellt.<br />
Sie soll in Zukunft jährlich wiederholt werden, um<br />
die Entwicklung bewerten zu können.<br />
In diesem Jahr ist geplant, das EEG zu reformieren.<br />
Am 8. April 2014 wurde dazu der Gesetzentwurf vom<br />
Kabinett beschlossen. Demnach würde der Eigenverbrauch<br />
des KWK-Stroms aus Neuanlagen mit 50 % der<br />
EEG-Umlage belastet. Bestandsanlagen sind nach dem<br />
aktuellen Entwurf von der Umlage ausgenommen. Für<br />
Anlagen bis zu einer elektrischen Leistung von 10 kW ist<br />
im Gesetzesentwurf eine jährliche Freimenge von<br />
10 000 kWh geplant. Diese Bagatellgrenze führt im<br />
Bereich der stromerzeugenden Heizungen zu einer<br />
Freistellung. Jedoch erzeugen kleine BHKW mit 2 kW<br />
elektrischer Leistung bei einer Laufzeit von 5000 Stunden<br />
im Jahr bereits 10 000 kWh. Erfolgt im weiteren<br />
Gesetzgebungsverlauf keine sachgerechte Anpassung<br />
der Bagatellgrenze, werden die vielfach genutzten Miniund<br />
Mikro-BHKW mit elektrischen Leistungen von 3 bis<br />
15 kW entsprechend durch die EEG-Umlagepflicht<br />
belastet. Wie und in welchem Maße die Novelle des<br />
EEG die Wirtschaftlichkeit und somit die Investitionsneigung<br />
für KWK-Neuanlagen beeinflusst, bleibt abzuwarten.<br />
2. Methodisches Vorgehen<br />
Im Rahmen der Datenerhebung wurden mehr als<br />
100 Hersteller und Anbieter aller gängigen KWK-<strong>Technologien</strong><br />
in den unterschiedlichsten Leistungsklassen<br />
um Auskunft gebeten. Die Rücklaufquote liegt bei 16 %<br />
und beinhaltet Angaben von 325 marktrepräsentativen<br />
KWK-Systemen.<br />
Neben den technischen Parametern wurden in Hinblick<br />
auf die Ermittlung von Richtpreisfunktionen betriebswirtschaftliche<br />
Daten erhoben. Einige Parameter<br />
einzelner KWK-Systeme wurden von den Anbietern nur<br />
teilweise übergeben. Für die spezifischen Auswertungen<br />
ist daher die Anzahl der verwerteten Datenpunkte<br />
an entsprechender Stelle vermerkt.<br />
3. Brennstoffe und <strong>Technologien</strong><br />
Die nach der Brennstoffart differenzierte Summe der<br />
BHKW (siehe Tabelle 1) stellt die Fallzahl der Erhebung<br />
in Höhe von 325 KWK-Anlagen dar. Einige KWK-Systeme<br />
sind für den Betrieb mit unterschiedlichen Brennstoffen<br />
geeignet, sodass zusammengefasst nach der Produktbezeichnung<br />
115 unterschiedliche KWK-Systeme registriert<br />
wurden.<br />
Tabelle 1. Anzahl erfasster KWK-Systeme und Anbieter differenziert nach der<br />
Brennstoffa t.<br />
Brennstoff Anzahl Anbieter Anzahl KWK-Systeme<br />
<strong>Erdgas</strong> 14 80<br />
Bioerdgas, Biomethan 7 58<br />
Biogas 4 41<br />
Klärgas 4 41<br />
Deponiegas 2 38<br />
Grubengas 1 27<br />
Flüssiggas 7 25<br />
Heizöl 2 9<br />
Diesel 1 4<br />
Regeneratives <strong>Gas</strong>, Holzgas 1 1<br />
Raps-, Planzenöl 1 1<br />
Gesamt 16 325<br />
Zur Ermittlung der Häufigkeit eines Brennstoffs wurde<br />
die Anzahl der BHKW einer Brennstoffkategorie auf<br />
die Gesamtheit der Datenmenge bezogen. Im Rahmen<br />
dieser Datenerhebung weisen <strong>Erdgas</strong>-BHKW mit einem<br />
Anteil von knapp 25 % die größte Häufigkeit auf. Auch<br />
Bioerdgas-/Biomethan-BHKW gehören zu den vorrangig<br />
angebotenen KWK-Systemen. Die Schwachgase Biogas,<br />
Klärgas, Deponiegas und Grubengas weisen im<br />
Rahmen der Umfrage bereits eine deutlich geringere<br />
Häufigkeit auf. Flüssiggas-BHKW und BHKW auf Basis<br />
von Diesel, Heizöl oder Raps- und Pflanzenöl sind – gemäß<br />
Datenerhebung – im Vergleich am geringsten vertreten.<br />
Hinsichtlich der KWK-Technologie überwiegen – auf<br />
Basis der vorhandenen Daten – KWK-Systeme mit Otto-<br />
Motoren. Ihr Anteil am erfassten Produktumfang beträgt<br />
93 %. Weitere aufgenommene <strong>Technologien</strong> sind<br />
Dampfmotoren, <strong>Gas</strong>turbinen, Brennstoffzellen, Stirlingmotoren<br />
sowie Zündstrahl- und Ölmotoren. Deren Anteile<br />
am Angebot betragen im Rahmen der Datenerhebung<br />
jeweils nur 1 bis 2 %.<br />
4. Leistungsklassen 1<br />
Das elektrische Leistungsspektrum der registrierten<br />
BHKW-Module reicht von 1 bis 2000 kW. Dabei liegt in<br />
Abhängigkeit von der Brennstoffart eine hohe Varianz<br />
der Leistungsbereiche vor. <strong>Erdgas</strong>-BHKW stellen auf Basis<br />
der Umfrageergebnisse einen Sonderfall dar, da sie<br />
im gesamten Leistungsspektrum verfügbar sind, siehe<br />
Bild 1. Mit einer unteren elektrischen Leistungsgrenze<br />
von 1,5 kW weisen einzig Bioerdgas-/Biomethan-BHKW<br />
einen annähernd großes Leistungsspektrum auf.<br />
Schwachgas-BHKW werden vorwiegend für größere<br />
Leistungen ab 18 kW zur Verfügung gestellt. Umgekehrt<br />
1 Datenbasis | alle Brennstoffe: 325 Anlagen<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 377
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />
Wirkungsgrad →<br />
10.000<br />
1.000<br />
100<br />
10<br />
1<br />
<strong>Erdgas</strong><br />
Bioerdgas,<br />
-methan<br />
Biogas<br />
Klärgas<br />
Deponiegas<br />
Grubengas<br />
Flüssiggas Heizöl Diesel<br />
Reg. <strong>Gas</strong>,<br />
Holzgas<br />
Raps-,<br />
Pflanzenöl<br />
obere Grenze 2000 2000 2000 2000 2000 2000 112 70 70 180 7,5<br />
untere Grenze 1,0 1,5 18 18 50 50 3,0 2,0 2,2 180 7,5<br />
120%<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
Bild 1. Leistungsspektren von BHKW nach Brennstoffart<br />
(Datenbasis | 325 Anlagen).<br />
therm. Wirkungsgrad<br />
f(x) = 0,7682x -0,075<br />
el. Wirkungsgrad<br />
f(x) = 0,225x 0,0954<br />
Gesamtwirkungsgrad therm. Wirkungsgrad el. Wirkungsgrad<br />
Gesamtwirkungsgrad<br />
f(x) = 0,993x -0,018<br />
0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000<br />
elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />
Bild 2. Wirkungsgrade von <strong>Erdgas</strong>-BHKW<br />
(Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 80 Anlagen).<br />
verhält es sich bei den aufgenommenen Flüssiggas-,<br />
Diesel- und Heizöl-BHKW, deren obere Leistungsgrenze<br />
signifikant unter der der übrigen gasbetriebenen BHKW<br />
liegt. Im Bereich der BHKW auf Basis von regenerativem<br />
<strong>Gas</strong> bzw. Holzgas sowie Raps- und Pflanzenöl sind lediglich<br />
Angaben zu jeweils einem Produkt verfügbar, sodass<br />
sich die Leistungsspektren auf eine spezifische<br />
Leistung begrenzen.<br />
Mit 30 % liegt der Hauptanteil der erdgasbetriebenen<br />
BHKW in einer elektrischen Leistungsbandbreite<br />
von 100 bis 500 kW vor. 25 % der erfassten <strong>Erdgas</strong>-<br />
BHKW gehören zum unteren Leistungssegment bis<br />
20 kW. Dabei entfallen jeweils 10 % auf die Leistungsklassen<br />
1 bis 5 kW und 10 bis 20 kW. Ebenfalls 25 % der<br />
erfassten <strong>Erdgas</strong>-BHKW sind dem Bereich großer Leistungen<br />
von 500 bis 2000 kW zugewiesen.<br />
Alle Bioerdgas-/Biomethan-BHKW sowie 92 % der<br />
Flüssiggas-BHKW werden auch als <strong>Erdgas</strong>-BHKW angeboten,<br />
sodass diese Systeme zu einer Produktgruppe<br />
zusammengefasst werden können. Da diese Gruppe mit<br />
einem Anteil von 70 % den Großteil aller aufgenommenen<br />
Anlagen ausmacht, fokussieren die nachfolgenden<br />
Analysen diese Systeme.<br />
5. Wirkungsgrade 2<br />
Höchste Gesamtwirkungsgrade von 108,6 % werden im<br />
Rahmen der Datenerhebung mit <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/<br />
Biomethan- und Flüssiggas-BHKW erzielt. Der durchschnittliche<br />
Gesamtwirkungsgrad dieser BHKW liegt<br />
über 90 %, wobei kleinere KWK-Anlagen tendenziell<br />
größere Gesamtwirkungsgrade erreichen als die der<br />
höheren Leistungsklassen, siehe Bild 2. Dies resultiert<br />
daraus, dass der Stromanateil bei größeren Leistungen<br />
höher ist.<br />
Auf Basis der Herstellerangaben zur elektrischen und<br />
thermischen Leistung wurden die Teilwirkungsgrade<br />
der KWK-Systeme ermittelt. Bei den erfassten KWK-Anlagen,<br />
in denen sowohl <strong>Erdgas</strong> als auch Bioerdgas bzw.<br />
Biomethan eingesetzt werden kann, sind die Teilwirkungsgrade<br />
und somit die Gesamtwirkungsgrade unabhängig<br />
von der Brennstoffart. Kann Flüssiggas statt <strong>Erdgas</strong><br />
verwendet werden, sind gemäß der Umfrage mit<br />
96 % der entsprechenden KWK-Anlagen identische Wirkungsgrade<br />
erzielbar.<br />
Im Segment kleiner Leistungen ist der thermische<br />
Wirkungsgrad der registrierten BHKW in der Regel größer<br />
als der elektrische Wirkungsgrad. Beispielsweise<br />
reicht der thermische Wirkungsgrad in der elektrischen<br />
Leistungsklasse bis 10 kW von 60 bis 90 %, der elektrische<br />
Wirkungsgrad beträgt hingegen um 20 % (Bild 2).<br />
Mit steigender Leistung nähern sich die Teilwirkungsgrade<br />
der erfassten KWK-Systeme an und liegen ab<br />
einer elektrischen Leistung von ca. 800 kW bei ca. 45 %.<br />
Eine Ausnahme im Rahmen der Datenerhebung stellt<br />
das Brennstoffzellen-BHKW dar, dessen elektrischer Wirkungsgrad<br />
mit 61 % deutlich über dem thermischen<br />
Wirkungsgrad von 24 % liegt. Aufgrund dieses Verhältnisses<br />
weist das BHKW in der entsprechenden Leistungsklasse<br />
(1 bis 5 kW el ) verglichen mit den übrigen<br />
Motoren-BHKW die höchste Stromkennzahl auf.<br />
Viele KWK-Systeme nutzen zur Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades<br />
den Brennwert des eingesetzten<br />
Brennstoffs. Dabei wird dem Abgas die im Wasserdampf<br />
gebundene Kondensationswärme (latente Wärme) entzogen<br />
und dem Heizsystem zugeführt. Diese Maßnahme<br />
dient zur Steigerung des thermischen Wirkungsgrades<br />
und wirkt somit positiv auf den Gesamtwirkungsgrad<br />
eines BHKWs. Im Rahmen der Datenerhebung<br />
wurden entsprechend differenzierte Angaben zu drei<br />
KWK-Anlagen mit Otto-Motoren gemacht. Bei diesen<br />
<strong>Erdgas</strong>- und Bioerdgas-/Biomethan-BHKW steigt der<br />
Gesamtwirkungsgrad durch den Einsatz eines Brennwerttauschers<br />
um rund 13 %.<br />
2 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 80 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 58 Anlagen,<br />
Flüssiggas 25 Anlagen<br />
Juni 2014<br />
378 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />
6. Richtpreise Einzelgeräte 3<br />
Um allgemeingültige Aussagen über die Anschaffungskosten<br />
für BHKW treffen zu können, wurden die von den<br />
Herstellern angegebenen Netto-Verkaufspreise auf<br />
einen Gesamtwirkungsgrad von 100 % normiert. Die<br />
folgenden Auswertungen beziehen sich auf die spezifischen<br />
– d. h. auf die elektrische Leistung bezogenen –<br />
Netto-Richtpreise der BHKW. Generell sind die angegebenen<br />
Richtpreise als eine Preisindikation zu verstehen.<br />
Anhand der entwickelten Kostenfunktionen wird<br />
deutlich, dass der Anschaffungspreis pro kW unabhängig<br />
von der Brennstoffart fällt, je größer die elektrische<br />
Leistung der KWK-Anlage ist. Bezogen auf die verfügbare<br />
Datenmenge weisen die spezifischen Richtpreise von<br />
<strong>Erdgas</strong>- sowie Bioerdgas-/Biomethan-BHKW die größte<br />
Varianz auf. Liegt der Preis pro kW bei <strong>Erdgas</strong>-Anlagen<br />
mit einer elektrischen Leistung über 500 kW unter 500 €,<br />
so ist bei kleinen BHKW bis 50 kW im Mittel ein Preis von<br />
2000 € zu erwarten, siehe Bild 3. Im kleinsten elektrischen<br />
Leistungssegment von 1 bis 7,5 kW liegen die<br />
Anschaffungskosten gemäß Datenerhebung stets über<br />
3000 €/kW. Die Preisspanne von Flüssiggas-BHKW reicht<br />
von 1000 bis 6000 €/kW. Die geringere Varianz resultiert<br />
aus dem kleineren Leistungsspektrum. Der mittlere<br />
Richtpreis für diese Brennstoffkategorie beträgt rund<br />
2300 €/kW.<br />
7. Preisentwicklung 4<br />
Verglichen mit den Ergebnissen vorausgegangener Untersuchungen<br />
sind die Listenpreise für <strong>Erdgas</strong>-BHKW in<br />
den letzten Jahren gesunken. So lag der Grundpreis von<br />
erdgasbetriebenen BHKW im elektrischen Leistungsspektrum<br />
von 0,3 bis 18 320 kW im Jahr 2011 bei rund<br />
9333 €/kW [1]. Im Rahmen der hier vorgestellten Untersuchung<br />
wurde für das Jahr 2013 ein Grundpreis von<br />
8106 €/kW identifiziert, wobei der betrachtete Leistungsbereich<br />
von 1,0 bis 2000 kW el reicht. Dies entspricht<br />
einer Reduzierung der Anschaffungskosten um<br />
13 %. Trotz des unterschiedlichen Leistungsspektrums<br />
ist dieses Ergebnis als konservativ zu bewerten, da der<br />
Grundpreis bei höheren Leistungen tendenziell geringer<br />
ist.<br />
Im Segment der kleinen BHKW von 1 bis 7,5 kW el<br />
wurde in Anlehnung an [2] eine Reduzierung des Grundpreises<br />
von 14 177 €/kW im Jahr 2011 auf 12 847 €/kW<br />
im Jahr 2013 erfasst. In dieser Leistungsklasse fällt die<br />
Preisminderung mit 9 % geringer aus.<br />
spez. Richtpreis in EUR/kW →<br />
spez. Richtpreis in EUR/kW →<br />
spez. Richtpreis in EUR/kW →<br />
20.000<br />
17.500<br />
15.000<br />
12.500<br />
10.000<br />
7.500<br />
5.000<br />
2.500<br />
0<br />
4.000<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
4.000<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
spez. Richtpreis<br />
f(x) = 12847x -0,706<br />
0 2 4 6 8<br />
elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />
spez. Richtpreis<br />
f(x) = 5920,8x -0,367<br />
0 10 20 30 40 50<br />
elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />
spez. Richtpreis<br />
f(x) = 6383,5x -0,398<br />
0 500 1000 1500 2000<br />
elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />
3 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 77 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 57 Anlagen,<br />
Flüssiggas: 24 Anlagen<br />
Bild 3. Normierter spezifischer Richtpreis für <strong>Erdgas</strong>-<br />
BHKW mit Leistungen von 1 bis 7,5 kW el (oben), von<br />
7,5 bis 50 kW el (Mitte) und von 7,5 bis 2.000 kW el (unten)<br />
(Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 77 Anlagen).<br />
4 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 77 Anlagen<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 379
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|<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
Häufigkeit →<br />
spez. Vollwartungskosten in ct/kWh →<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
bis<br />
40.000<br />
8. Richtpreise Systempakete 5<br />
Ergänzend zu den Einzelpreisen wurden bei den Anbietern<br />
Preise für Systempakete angefragt. Dieser Preis<br />
umfasst die Kosten für das Einzelgerät, das Zusatzheizgerät,<br />
das Warmwassermodul und den Puffer- bzw.<br />
Kombispeicher. Im Zuge der Vergleichbarkeit wurden<br />
die angegebenen Preise auf einen Gesamtwirkungsgrad<br />
von 100 % normiert. Für die Auswertung standen<br />
ausschließlich im Bereich der <strong>Erdgas</strong>- und Bioerdgas/<br />
Biomethan-BHKW ausreichende Datenpunkte zur Verfügung.<br />
Die spezifischen Richtpreise für diese Systempakete<br />
liegen rund 40 bis 60 % über denen der entsprechenden<br />
Einzelgeräte. Der Verlauf der Richtpreisfunktionen<br />
von Systempaketen und Einzelgeräten ist auf Basis<br />
der verfügbaren Herstellerangaben konvergent. Auch<br />
für Systempakete sinkt der Anschaffungspreis mit steigender<br />
elektrischer Leistung des KWK-Aggregats.<br />
5<br />
Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 8 Systempakete, Bioerdgas/Biomethan:<br />
2 Systempakete<br />
40.001<br />
bis<br />
50.000<br />
50.001<br />
bis<br />
60.000<br />
60.001<br />
bis<br />
70.000<br />
70.001<br />
bis<br />
80.000<br />
Lebensdauer KWK-Aggregat in Bh* →<br />
Bild 5. Vollwartungskosten von <strong>Erdgas</strong>-BHKW<br />
(Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 56 Anlagen).<br />
<strong>Erdgas</strong> Bioerdgas, Biomethan Flüssiggas<br />
80.001<br />
bis<br />
90.000<br />
90.001<br />
bis<br />
100.000<br />
* Bh: Betriebsstunde<br />
Bild 4. Lebensdauer von <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/Biomethan- und<br />
Flüssiggas-BHKW (Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 78 Anlagen, Bioerdgas/<br />
Biomethan: 56 Anlagen, Flüssiggas: 25 Anlagen).<br />
spez. Vollwartungskosten<br />
Vollwartungskosten<br />
f(x) = -3E-06x 2 + 0,0109x + 0,573<br />
spez. Vollwartungskosten<br />
f(x) = 6,4884x -0,28<br />
0<br />
0<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />
elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />
Vollwartungskosten<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
Vollwartungskosten in EUR/Bh* →<br />
* Bh: Betriebsstunde<br />
9. Lebensdauer 6<br />
In der Produktgruppe der <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/Biomethan-<br />
und Flüssiggas-BHKW werden – bezogen auf<br />
die vorhandene Datenmenge – am häufigsten Lebensdauern<br />
von 50 000 bis 60 000 und von 90 000 bis<br />
100 000 Betriebsstunden erreicht, siehe Bild 4. Die Analyse<br />
von BHKW, die mit unterschiedlichen Brennstoffen<br />
betrieben werden können, zeigt, dass die Lebensdauer<br />
– laut Herstellerangaben – unabhängig von der Brennstoffart<br />
ist.<br />
10. Vollwartungskosten 7<br />
Die bewerteten Vollwartungskosten setzen sich aus den<br />
Wartungs- und Reparaturkosten sowie den Kosten für<br />
Ersatzteile, Betriebsstoffe und die Generalüberholung<br />
zusammen. Sie werden bezogen auf eine Betriebsstunde<br />
(Bh) des BHKWs angegeben.<br />
Die Vollwartungskosten pro Betriebsstunde in der<br />
Produktgruppe der <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/Biomethanund<br />
Flüssiggas-BHKW weisen mit 1,5 ct bis 12,5 € eine<br />
sehr hohe Varianz auf. Vollwartungskosten unter 3 €/Bh<br />
liegen mit einem Anteil von knapp 70 % am häufigsten<br />
vor. Mit zunehmender Leistung der erfassten KWK-Anlagen<br />
steigen die Kosten je Betriebsstunde für die Vollwartung,<br />
siehe Bild 5. So betragen die Vollwartungskosten<br />
für <strong>Erdgas</strong>-BHKW im elektrischen Leistungsbereich<br />
bis 10 kW stets weniger als 0,5 EUR/Bh. Ab einer elektrischen<br />
Leistung von 500 kW ist gemäß den vorliegenden<br />
Daten annähernd der 10-fache Aufwand zu kalkulieren.<br />
Werden die Vollwartungskosten auf die elektrische<br />
Nennleistung der KWK-Systeme bezogen, zeigt sich jedoch,<br />
dass die spezifischen Kosten je kWh mit zunehmender<br />
Leistung sinken. Die Verläufe von spezifischen<br />
Vollwartungskosten und spezifischen Anschaffungskosten<br />
sind demnach kongruent. Die Spanne für die leistungsbezogenen<br />
Vollwartungskosten reicht bei den betrachteten<br />
<strong>Erdgas</strong>-BHKW von 0,6 bis 7,6 ct/kWh.<br />
11. Modulationsfähigkeit, Anfahrund<br />
Abfahrzeiten 8<br />
Die Vernetzung einzelner Anlagen und deren bedarfsgerechte<br />
Steuerung im Rahmen virtueller Kraftwerke<br />
oder Smart Grinds ermöglicht die Lastverschiebung von<br />
der zentralen zur dezentralen Energieerzeugung. Durch<br />
die flexible Regelung können die Systeme kurzfristig auf<br />
die schwankenden Angebots- und Nachfragesituationen<br />
im Stromnetz reagieren und als Ausgleich dienen.<br />
So gewinnen KWK-Anlagen sowohl durch ihre hohe<br />
Energieeffizienz als auch durch ihren flexiblen Einsatz<br />
6 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 78 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 56 Anlagen,<br />
Flüssiggas: 25 Anlagen<br />
7 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 56 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 42 Anlagen,<br />
Flüssiggas: 20 Anlagen<br />
8 Datenbasis | 115 Anlagen differenziert nach Produktbezeichnung<br />
Juni 2014<br />
380 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
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zur besseren Integration fluktuierender erneuerbarer<br />
Energien an Bedeutung.<br />
Die im Rahmen der Umfrage erfassten KWK-Systeme<br />
sind zu 90 % modulierbar. Die untere Modulationsgrenze<br />
beträgt in über 80 % der Fälle 50 % der elektrischen<br />
Nennlast. Einzelne Systeme sind dazu geeignet bei geringeren<br />
Lasten betrieben zu werden. Maximal ist – bezogen<br />
auf die vorliegende Datenbasis – eine Reduzierung<br />
auf 10 % der elektrischen Nennlast möglich. Die<br />
obere Modulationsgrenze beträgt üblicherweise 100 %<br />
der elektrischen Nennlast.<br />
Zur Bereitstellung von Regelenergie sind kurze Anfahr-<br />
und Abfahrzeiten der BHKW erforderlich. 96 % der<br />
angegebenen KWK-Systeme weisen Anfahr- und Abfahrzeiten<br />
von maximal 5 Min. auf. Die übrigen 4 % entfallen<br />
auf ein Zündstrahl-BHKW, dessen Anfahrzeit<br />
30 Min. beträgt, und auf ein Brennstoffzellen-BHKW,<br />
welches mit 1800 Min. die längste Anfahrzeit aufweist.<br />
Diese Systeme sind nicht modulationsfähig und aufgrund<br />
dessen besonders zur Abdeckung von Grundlasten<br />
geeignet. Aktuell sind gemäß Umfrageergebnis bereits<br />
Systeme verfügbar, welche innerhalb einer Minute<br />
den Nennlastbetrieb erreichen. Ihr Anteil am erfassten<br />
Angebotsspektrum beträgt 26 %. Mit einem Anteil um<br />
50 % kommen Anfahr- und Abfahrzeiten von 4 bis 5 Min.<br />
am häufigsten vor.<br />
12. Fazit<br />
In allen Leistungsklassen sind heute für unterschiedlichste<br />
Anforderungen KWK-Anlagen am Markt verfügbar.<br />
Diese Systeme bringen abhängig von der Technologie<br />
und Leistungsklasse verschiedene technische Eigenschaften<br />
mit sich. Das im Rahmen der Datenerhebung<br />
erfasste elektrische Leistungsspektrum reicht von 1 bis<br />
2000 kW. Die Gesamtwirkungsgrade der KWK-Systeme<br />
liegen auf Basis der Umfrage im Mittel bei 90 %. Dabei<br />
werden durch die Nutzung der Brennwerttechnik<br />
durchaus auch Wirkungsgrade über 100 % erreicht. Aufgrund<br />
der hohen Effizienz können diese Systeme einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Emissionsminderung sowie<br />
den übrigen klimapolitischen Zielen leisten. Wesentliche<br />
Faktoren, die den Ausbau der KWK beeinflussen,<br />
stellen die Wirtschaftlichkeit, die Anschaffungskosten<br />
sowie rechtliche Rahmenbedingungen dar. Die Kostenanalyse<br />
für das Jahr 2013 hat gezeigt, dass die spezifischen<br />
Richtpreise für KWK-Systeme in den vergangenen<br />
2 Jahren gesunken sind. Ob und wie sich diese Entwicklung<br />
durch zukünftige Veränderungen der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen ändern, bleibt abzuwarten. Generell<br />
gilt, dass die spezifischen Kosten für Einzelgeräte<br />
und Systempakete mit zunehmender elektrischer Leistung<br />
der BHKW sinken. Ebenso verhalten sich die leistungsbezogenen<br />
Kosten für die Vollwartung der KWK-<br />
Systeme.<br />
Die Untersuchung bezüglich der Modulationsfähigkeit<br />
und der An- und Abfahrzeiten von BHKW bestätigt,<br />
dass die KWK-Technologie heute ausgereift ist und<br />
durch ihre Flexibilität bedarfsgerecht eingesetzt werden<br />
kann. Durch das große Potenzial zur Bereitstellung von<br />
Regelenergie gewinnt die KWK auch für den Ausgleich<br />
fluktuierender erneuerbarer Energien an Bedeutung.<br />
Literatur:<br />
[1] ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e.V.: „BHKW‐Kenndaten 2011<br />
– Module, Anbieter, Kosten.“, Berlin, 2011<br />
[2] Buller, M.: „Ganzheitliche Betrachtung des Mikro-KWK Potenzials<br />
im Wohngebäudebestand - Korrelation zwischen Kraft-<br />
Wärme-Kopplung und Dämmmaßnahmen“, Wirtschaftsund<br />
Verlagsgesellschaft <strong>Gas</strong> und Wasser mbH, 2013<br />
Autoren<br />
Nadine Lefort M.Eng.<br />
Projektingenieurin in der Abteilung<br />
Brennstoff- und Gerätetechnik |<br />
<strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V. |<br />
Essen |<br />
Tel.: + 49 201 3618-251 |<br />
E-Mail: lefort@gwi-essen.de<br />
Michael Buller M.Eng.<br />
Teamleiter Gerätetechnik in der Abteilung<br />
Brennstoff- und Gerätetechnik |<br />
<strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V. |<br />
Essen |<br />
Tel.: + 49 201 3618-289 |<br />
E-Mail: buller@gwi-essen.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Maren Wenzel M.Eng.<br />
Projektingenieurin in der Abteilung<br />
Brennstoff- und Gerätetechnik |<br />
<strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V. |<br />
Essen |<br />
Tel.: + 49 201 3618-240 |<br />
E-Mail: wenzel@gwi-essen.de<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 381
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|<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
Das Regionale Virtuelle Kraftwerk –<br />
ein möglicher Beitrag zur Energiewende<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong>, Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Energieversorgung<br />
Joachim Seifert, Jens Haupt, Felix Glöckner und Jörg Hartan<br />
Virtuelle Kraftwerke stellen eine Möglichkeit dar,<br />
viele dezentrale Erzeugungseinheiten zu einer signifikanten<br />
Erzeugungsleistung zusammenzufassen.<br />
Regionale, Virtuelle Kraftwerke führen diesen Gedanken<br />
fort und berücksichtigen zusätzlich Anforderungen<br />
aus dem elektrischen Verteilnetz. Im<br />
Folgenden Artikel soll diese Technologie speziell in<br />
Kombination mit Mikro-KWK Systemen vorgestellt<br />
werden.<br />
Energetically analysis of CHP-Systems in buildings<br />
Virtual power plants provide a way to merge a number<br />
of decentralized generation units into a significant<br />
generation capacity. Regional, Virtual power plants<br />
are taking this idea further and account for additional<br />
requirements from the electrical distribution network.<br />
In the following paper, this technology will be<br />
introduced especially in combination with micro-<br />
CHP systems.<br />
Bild 1. Verbraucherpreise für Elektroenergie und <strong>Erdgas</strong> nach [2].<br />
1. Einleitung<br />
Mit der von der Bundesregierung eingeleiteten Energiewende<br />
ergeben sich grundlegende Veränderungen in<br />
der Energieversorgung in Deutschland. Dies betrifft in<br />
erster Linie den Elektroenergiemarkt, der in Zukunft<br />
deutlich dezentraler ausgerichtet sein wird. Die Dezentralität<br />
kommt dabei vorrangig durch die unterschiedlichen<br />
Standorte von regenerativ erzeugter Elektroenergie mittels<br />
PV-, Windkraft- und Biomasseanlagen zustande.<br />
Derzeit noch nicht im unmittelbaren Fokus der Betrachtungen<br />
steht der Wärmemarkt. Dies ist insofern<br />
verwunderlich, da ein Großteil der in Deutschland<br />
konsumierten Primärenergie im Gebäudebereich anfällt.<br />
Aus diesem Grunde heraus wäre es für das Gelingen der<br />
Energiewende vorteilhaft, wenn eine stärkere Verknüpfung<br />
von Elektroenergie- und Wärmemarkt stattfinden<br />
würde. Eine Möglichkeit hierzu bilden Virtuelle<br />
Kraftwerke auf Basis der Mini- und Mikro-KWK Technologie<br />
die in der nachfolgen Publikation im besonderen<br />
Fokus stehen sollen.<br />
2. Ausgangssituation<br />
Der Gebäudebereich in der Bundesrepublik Deutschland<br />
ist stark von Bestandsgebäuden geprägt. Neubauten<br />
nehmen einen untergeordneten Prozentsatz am<br />
Gebäudebestand ein (kleiner 1 %). Betrachtet man die<br />
Wohngebäude, so gliedern sich diese in ca. 3,1 Mio.<br />
Mehrfamilienhäuser mit einem durchschnittlichen<br />
Energieverbrauch von 145 kWh/m²a sowie ca. 15 Mio.<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser mit einem derzeitigen<br />
durchschnittlichen Energieverbrauch von 172 kWh/m²<br />
auf [1/2]. Besonders die Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
werden aufgrund der hohen Energiekennwerte und den<br />
daraus resultierenden hohen Kosten in den nächsten<br />
Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit eine Sanierung<br />
erfahren. Typisch hierbei ist eine Modernisierung der<br />
Gebäudehülle sowie ein Modernisierung der Anlagentechnik.<br />
Speziell bei der Anlagentechnik gibt es große Freiheitsgrade.<br />
Im Hinblick auf die Wärmeerzeuger stehen u. a.<br />
••<br />
<strong>Gas</strong>- Brennwertgeräte und Niedertemperaturgeräte<br />
• Wärmepumpen,<br />
•<br />
(auch in Kombination mit thermischen Solaranlagen),<br />
• sowie KWK-Systeme unterschiedlicher Ausprägung<br />
zur Verfügung. Die letztgenannten Erzeugungseinheiten<br />
bieten dabei den Vorteil, dass sie neben der Versorgung<br />
Juni 2014<br />
382 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />
des Gebäudes mit Wärme auch Elektroenergie bereitstellen<br />
können. Dies ist insofern vorteilhaft, da die Endkundenpreise<br />
für Elektroenergie in den letzten Jahren<br />
im Vergleich zum <strong>Erdgas</strong> stark angestiegen sind und<br />
nach heutigen Prognosen weitere steigen werden 1 . Bild 1<br />
zeigt dies auf Basis der Kenndaten des BMWi [3] für die<br />
Jahre 2006 bis 2013.<br />
Um den dokumentierten Kostensteigerungen für Elektroenergie<br />
besonders bei den Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
entgegenzuwirken existieren weitere <strong>Technologien</strong>.<br />
Zu nennen sind hier in erster Linie kleine PV-Anlagen,<br />
die jedoch den Nachteil der schwankenden Bereitstellung<br />
an Elektroenergie aufweisen. Vorstellbar sind ebenfalls<br />
kleine Windkraftgeneratoren, die aber ebenfalls den<br />
o. g. Nachteil der ungesteuerten Fluktuation aufweisen.<br />
Mittels elektrischen Speichersystemen wäre es möglich,<br />
Elektroenergieerzeugung und Elektroenergieverbrauch<br />
zu entkoppeln. Derzeit ist dies jedoch noch nicht wirtschaftlich<br />
darstellbar.<br />
Aus diesem Grunde besitzt die genannte Klasse des<br />
Gebäudebereiches großes Potential für den Einsatz an<br />
KWK-Systemen. Technologisch stehen KWK-Systeme auf<br />
Basis von<br />
• Stirling- und Verbrennungsmotoren<br />
• sowie Brennstoffzellen<br />
zur Verfügung. Prinzipiell beachtet werden muss jedoch,<br />
dass in Hinblick auf das elektrische Verteilnetz ab einem<br />
gewissen Durchdrängungsgrad die Anlagen koordiniert<br />
betrieben werden sollten um kritische Betriebszustände<br />
zu vermeiden [4]. Dieser koordinierte Betrieb kann in<br />
einem Virtuellen Kraftwerk erfolgen.<br />
3. Virtuelle Kraftwerke<br />
Unter einem Virtuellen Kraftwerk (VK) versteht man im beschriebenen<br />
Zusammenhang die Verknüpfung (Pooling)<br />
1 Eine Verringerung des Elektroenergiebezuges für den Endkunden<br />
würde hier unmittelbar einen wirtschaftlichen Vorteil ergeben.<br />
Bild 2. Konzeption eines Regionalen Virtuellen Kraftwerks.<br />
von dezentralen elektrischen Erzeugungseinheiten in<br />
der Weise, dass eine nennenswerte elektrische Gesamtleistung<br />
bis hinein in den Megawattbereich in verschiedenen<br />
Spannungsebenen entsteht. Die dezentralen<br />
Erzeugungseinheiten können dabei in verschiedenen<br />
Verteilnetzen auch mit großer räumlicher Distanz installiert<br />
sein.<br />
Eine Sonderform der Virtuellen Kraftwerke stellen<br />
die Regionalen Virtuellen Kraftwerke (RVK) dar, bei<br />
denen versucht wird, die dezentralen Erzeugungseinheiten<br />
örtlich zu konzentrieren und wenn möglich in<br />
einem elektrischen Verteilnetz anzuordnen [4]. Da sich<br />
Mini- und Mikro-KWK Systeme ausschließlich im elektrischen<br />
Verteilnetz und hier speziell im elektrischen<br />
Niederspannungsnetz befinden, eigenen sich diese Erzeugungseinheiten<br />
besonders gut für ein RVK (vgl. Bild 2).<br />
Für die informationstechnische Vernetzung der verschiedenen<br />
Mikro-KWK-Systeme stehen letztlich leistungsfähige<br />
Internettechnologien zur Verfügung.<br />
Bezogen auf Bild 2 beschreibt die Ebene 0 die lokale<br />
Gebäudeebene in der z. B. das KWK-System angeordnet<br />
ist. Die Ebene 1 fasst die einzelnen Abgänge eines Nie-<br />
Bild 3. Informationsfluss zwischen den einzelnen<br />
Ebenen eines Regio nalen Virtuellen Kraftwerks.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 383
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<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
derspannungsnetzes zusammen, wohingegen die<br />
Ebene 2 eine Zusammenfassung mehrerer regionaler<br />
Niederspannungsnetze beinhaltet und das Regionale<br />
Virtuelle Kraftwerk darstellt.<br />
Die Zuordnung der einzelnen Ebenen dieses hierarchischen<br />
Ansatzes ist nicht willkürlich gewählt, sondern<br />
orientiert sich dabei an den wesentlichen Randbedingungen.<br />
So ist auf lokaler Ebene die Bereitstellung der<br />
thermischen Energie signifikant, was wiederum bei der<br />
überlagerten Ebene keine Rolle spielt. Hier sind die elektrischen<br />
Netzrestriktionen von Bedeutung, die bei<br />
Nichteinhaltung zu einer Abschaltung verschiedener<br />
Erzeuger führen können. Notwendig für den koordinierten<br />
Betrieb eines RVK ist es dabei, unterschiedliche<br />
Statusinformationen in den einzelnen Ebenen bereitzustellen.<br />
Bild 3 zeigt hierzu einen entsprechenden Signalflussplan.<br />
Bild 4 dokumentiert die prinzipielle Ankopplung der dezentralen<br />
Erzeugungseinheiten an das Primärenergienetz<br />
(z. B. <strong>Erdgas</strong>, Biogas, Wasserstoff) sowie an das Elektroenergienetz.<br />
Zusätzlich ist die informationstechnische Verknüpfung<br />
(bidirektional) zur RVK-Zentrale dokumentiert.<br />
Um prognostizierbar und damit auch vermarktungsfähig<br />
elektrische Energie anbieten zu können, müssen<br />
aus der Ebene 0 die Informationen über die mögliche<br />
Elektroenergieproduktion minimaler und maximaler Art<br />
über einen vorher definierten Zeitraum vorliegen. Von<br />
großer Bedeutung ist, dass dabei der unmittelbare Zusammenhang<br />
zum Wärmebedarf des jeweiligen Gebäudes<br />
beachtet wird, da dieser letztlich primär ist. Dieser<br />
Bedarf kann hinreichend genau mittels einer prädiktiven<br />
Analyse unter Berücksichtigung der meteorologischen<br />
Bedingungen bestimmt und mittels eines im Gebäude<br />
installierten thermischen Speichers in gewissen Grenzen<br />
vom elektrischen Bedarf entkoppelt werden. Weiterhin<br />
muss der Status der technischen Anlage (an/aus) der<br />
Ebene 1 übergeben werden. Eine weitere Voraussetzung<br />
für die physikalische Funktionsweise des RVK ist,<br />
dass unter Echtzeitbedingungen genügend Primärenergie,<br />
z. B. in Form von <strong>Erdgas</strong>, zur Verfügung steht. Dies<br />
kann i. A. durch die vorhandene <strong>Erdgas</strong>infrastruktur wie<br />
den Transport- und Verteilnetzen sowie den <strong>Erdgas</strong>speichern<br />
abgebildet werden.<br />
In der Ebene 1 werden diese Daten zusammengefasst<br />
und in Kombination mit Kenndaten des elektrischen<br />
Netzes der Ebene 2 übertragen. In der Ebene 2<br />
erfolgt anschließend wieder eine Bündelung der Daten<br />
und Aufbereitung zur Vermarktung. Im Umkehrschluss<br />
ist die Rücktransformation, d. h. die Erstellung des Fahrplans<br />
für jedes Gerät auf der Ebene 0 von signifikanter<br />
Bedeutung. Auch hier wird jeweils von einer Ebene zur<br />
untergeordneten Ebene eine Leistungsvorgabe benannt.<br />
Die jeweiligen Geräte auf der Ebene 0 müssen<br />
diese Leistungsvorgabe dann zeitlich einhalten. Das<br />
RVK stellt hierfür den globalen Bilanzkreis dar. Es ist für<br />
die Zuteilung der einzelnen Fahrpläne an die untergeordneten<br />
Ebenen und für die Gewährleistung der größtmöglichen<br />
Wirtschaftlichkeit zuständig.<br />
Anhand der aus den darunter liegenden Ebenen<br />
gelieferten Daten muss das RVK die zur Verfügung<br />
stehende Leistung und damit die produzierbare Elektroenergie<br />
in geeigneter Weise vermarkten. Es stellt damit<br />
unmittelbar eine Konkurrenz zu etablierten Marktteilnehmern<br />
dar. Bild 5 zeigt dies schematisch.<br />
Bild 4. Verknüpfung und Informationsfluss<br />
innerhalb<br />
eines Regionalen, Virtuellen<br />
Kraftwerks.<br />
Juni 2014<br />
384 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Bild 5. Marktteilnehmer im Umfeld eines Virtuellen Kraftwerks.<br />
Die Vermarktungsstrategien eines Regionalen, Virtuellen<br />
Kraftwerks können dabei sehr unterschiedlich<br />
sein. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit,<br />
1. den Grad der elektrische Autarkie des RVK-Systems<br />
möglichst zu maximieren (minimaler Energiebezug/<br />
Stromnutzergemeinschaft)<br />
2. Elektroenergie für die Vermarktung an der EEX<br />
bereitzustellen,<br />
3. Elektroenergie für die Vermarktung im Bereich der<br />
für Regelenergie anzubieten<br />
4. oder Elektroenergie für eine Direktvermarktung zu<br />
erzeugen.<br />
Darüber hinaus können weitere Zielfunktionen aus<br />
Sicht des elektrischen Netzbetreibers vorliegen, die mit<br />
den genannten monetären Vermarktungsstrategien<br />
nicht in Bezug stehen. Zu nennen sind hier z. B. eine<br />
möglichst gleiche elektrische Netzbelastung, Schaffung<br />
von Transportkapazitäten für Elektroenergie aus PV-<br />
Anlagen (Tagesverlauf) oder Sicherung eines elektrisch<br />
ausgeglichen Bilanzkreises die als Systemdienstleistungen<br />
erbracht werden können. Wesentlich abhängig ist<br />
die Festlegung auf ein entsprechendes Zielkriterium<br />
dabei von den lokalen Randbedingungen sowie den<br />
(rahmen)politischen Randbedingungen und vom Betreiber<br />
des RVK selbst.<br />
4. Systembetrachtungen zum RVK<br />
Nach den allgemeinen Erläuterungen und den theoretischen<br />
Betrachtungen soll im nachfolgenden Teilabschnitt<br />
die Wirkung eines RVK an einem konkreten<br />
Beispiel betrachtet werden. Ausgangspunkt der Betrachtung<br />
ist ein RVK System, welches beispielhaft wie<br />
folgt aufgebaut ist:<br />
Bild 6. Tagesverlauf signifikanter Kurven für ein Regionales Virtuelles<br />
Kraftwerk – nicht koordinierter Betrieb.<br />
• 100 Einfamilienhäuser<br />
•<br />
• Bauweise der EFH: 80 % nach WSVO77; 10 % nach<br />
WSVO82, 8 % nach WSVO95, 2 % nach Passivhausbauweise,<br />
••<br />
Thermische Speicher: Gebäude nach WSVO77 - 800 l<br />
Speicher, alle anderen Gebäude mit KWK-Systemen<br />
V= 500l- Speicher<br />
Für die KWK-Systeme wurden motorische BHKW-Anlagen<br />
verwendet, die in Ihrer Leistung auf die einzelnen<br />
Gebäudetypen abgestimmt sind [5/6]. Die elektrischen<br />
Lastprofile für die Gebäude orientieren sich an den Angaben<br />
in [7]. Bild 6 zeigt für die genannten Randbedingungen<br />
an einem Wintertag 2 signifikante Kenngrößen.<br />
2 Es handelt sich um einen Februar-Wintertag, an dem auch in der<br />
Nacht Wärme benötigt wird.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 385
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Den Untersuchungen liegt eine unkoordinierte bzw.<br />
stringent wärmegeführte Betriebsweise zugrunde.<br />
Betrachtet man die rote Kurve im Bild 6, so ist zunächst<br />
eine starke Leistungserhöhung nach 0:00 Uhr<br />
festzustellen. Diese ist mit dem Einschalten der Geräte zu<br />
begründen. Im gleichen Zuge wie die elektrische Leistung<br />
ansteigt, sinkt das zur Verfügung stehende thermische<br />
Speicherpotential (blaue Kurve) bzw. steigt die thermisch<br />
gespeicherte Wärme (grüne Kurve). Dies geschieht<br />
solang bis die Speicher ihren maximalen Ladezustand<br />
erreicht haben. Zeitlich ist das bei allen verwendeten<br />
BHKW-Systemen aufgrund der hinterlegten meteorologischen<br />
Bedingungen gleich. Anschließend sinkt die<br />
elektrische Leistung des RVK stark ab. Ist der thermische<br />
Speicher entladen, beginnt der genannte Zyklus von<br />
neuem.<br />
Bild 7. Tagesverlauf signifikanter Kurven für ein Regionales Virtuelles<br />
Kraftwerk – koordinierter Betrieb (Speicherladezustand).<br />
Bild 7 zeigt hingegen am gleichen Tag einen koordinierten<br />
Betrieb bei dem der Speicherladezustand<br />
gezielt variiert wurde. Abwechselnd wird eine Entladung<br />
bzw. Beladung des gesamten thermischen Speichers<br />
des RVK durchgeführt. Signifikant hierbei ist, dass die<br />
Geräte mit variabler Leistungsklasse jedoch nicht verändert<br />
wurden, d. h. die thermische und elektrische<br />
Leistung der Gräte wurde als konstant angesetzt. Die<br />
Kurvenverläufe lassen erkennen, dass beim Signal „Speicher<br />
entleeren“ deutliche Einschnitte in der abgegeben<br />
elektrischen Leistung zu erkennen sind und es besonders<br />
in den Morgenstunden zu Zuständen kommen<br />
kann, bei denen die elektrische Leistung des RVK nicht<br />
mehr den Verbrauch an elektrischer Energie decken<br />
kann (Bilanzgrenze RVK). Erkennbar ist jedoch auch,<br />
dass allein durch die Detektion des Speicherladezustandes<br />
die elektrischen Kurvenverläufe nicht zu erklären<br />
sind. Vielmehr muss immer auch der thermische Bedarf<br />
des Gebäudes mit betrachtet werden 3 .<br />
Abschließend sei noch ein weiterer koordinierter Betrieb<br />
für den o. g. Tag diskutiert, bei dem nicht allein der<br />
Speicherladezustand im Mittelpunkt der Betrachtungen<br />
stand, sondern die erzeugte Elektroenergie. Bild 8 zeigt<br />
für diesen Betrieb den repräsentativen Tagesgang. Für<br />
das Verständnis von Bild 8 ist dabei wichtig, dass bei<br />
RVK min die Steuerbefehle so gesetzt wurden, dass möglichst<br />
eine minimale Leistungsabgabe des RVK-Systems<br />
erfolgt ohne die Wärmeversorgung der Gebäude zu gefährden<br />
(entspricht dem Befehl - „Speicher entleeren“<br />
gemäß Bild 7). Bei RVK max erfolgt die Regelung in der<br />
Art und Weise, dass vom RVK eine maximale Elektroenergieerzeugung<br />
abgerufen wird. Bezugnehmend auf<br />
die Kurvenverläufe ist besonders gut die minimale Leistungsabgabe<br />
in den frühen Morgenstunden zu erkennen.<br />
Hier gehen die einzelnen BHKW-Systeme nahezu<br />
vollständig in den Standby-Betrieb. In der anschließenden<br />
Aufheizphase ist immer noch von zentraler Seite<br />
eine minimale Leistung des RVK-Systems gefordert. Dieser<br />
Befehl wird jedoch von den lokalen Anforderungen<br />
übersteuert, da in den Morgenstunden ein hoher thermischer<br />
Bedarf vorliegt. Deutlich ist auch zu sehen, dass<br />
in der nachfolgenden Phase mit maximaler elektrischer<br />
Leistung noch Potential in den thermischen Speichern<br />
zur Verfügung steht. Die Mikro-KWK Systeme können<br />
nochmals mehr Elektroenergie produzieren.<br />
Alle dokumentierten Kurvenverläufe sind im Rahmen<br />
dieser Veröffentlichung noch nicht auf bestimmte<br />
Betriebsszenarien optimiert. Wie Eingangs beschrieben,<br />
können die Zielfunktionen sehr unterschiedlich sein<br />
und von Betreiber zu Betreiber variieren. In [4] werden<br />
unterschiedliche Betriebsstrategien und die dabei<br />
umgesetzte Optimierung ausführlich beschrieben, wo-<br />
Bild 8. Tagesverlauf signifikanter Kurven für ein Regionales Virtuelles<br />
Kraftwerk – koordinierter Betrieb (Leistungsregelung).<br />
3 Den Analysen liegt die Randbedingung zu Grunde, dass der<br />
thermische Bedarf des Gebäudes immer gedeckt werden muss.<br />
Juni 2014<br />
386 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />
durch sie im Rahmen dieser Veröffentlichung nicht extra<br />
diskutiert werden sollen.<br />
5. Fazit<br />
In der vorliegenden Veröffentlichung wird auf Virtuelle<br />
Kraftwerke und im Speziellen auf Regionale Virtuelle<br />
Kraftwerke auf Basis der Mini- und Mikro-KWK Technologie<br />
im Niederspannungsnetz eingegangen. Zunächst<br />
erfolgte eine grundlegende Erläuterung der Technologie<br />
und möglicher Vermarktungsstrategien. Im zweiten<br />
Abschnitt wird ein fiktives Regionales Virtuelles Kraftwerk<br />
analysiert. Als Ergebnis dieser Analysen kann zunächst<br />
festgestellt werden, dass Algorithmen nunmehr<br />
vorhanden sind, mit denen ein koordinierter Betrieb<br />
von kleinen dezentralen Einheiten möglich ist. Der große<br />
Vorteil einer koordinierten Betriebsweise besteht in der<br />
elektrischen Lastverschiebung/ Bedarfsanpassung unter<br />
vollständiger Nutzung der Abwärme. Das Verschiebepotential<br />
liegt dabei bei typischen Einfamilien häusern im<br />
Bereich 0,5 h ≤ τ ≤ 2,5 h. Neben den metrologischen<br />
Bedingungen beeinflusst die Größe und Leistungsfähigkeit<br />
des thermischen Speichers dieses Verschiebepotential<br />
maßgeblich. Dieses Verschiebe potential bei Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern ist im Allgemeinen ausreichend<br />
um gezielt elektrische Lastspitzen entgegenzuwirken.<br />
Literatur<br />
[1] Statistisches Bundesamt: Bautätigkeit und Wohnungen –<br />
Bestand an Wohnungen, 2014<br />
[2] BDEW 2013: Foliensatz Wärmemarkt, Bundesverband der<br />
energie- und Wasserwirtschaft e. V.<br />
[3] BMWi 2014: Zahlen und Fakten Energiedaten – Nationale<br />
und Internationale Entwicklung, Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie, 26.02.2014<br />
[4] Seifert, J.; Schegner, P.; Meinzenbach, A.; Haupt, J.; Seidel, P.;<br />
Schinke, L.; Heß, T. und Werner, J.: Regionales Virtuelles Kraftwerk<br />
auf Basis der Mini- und Mikro-KWK-Technologie - Intelligente<br />
Vernetzung von thermischen und elektrischen Verbrauchersystemen;<br />
Technische Universität Dresden, Forschungsvorhaben<br />
- dritter Zwischenbericht 2014<br />
[5] Seifert, J.: Mikro-BHKW-Systeme für den Gebäudebereich,<br />
VDE-Verlag 2013, ISBN 978-3-8007-3475-7<br />
[6] Hartan, J. und Seifert, J.: Erfahrungen mit Mikro-BHKW, insbesondere<br />
dem L 4.12, im Feldtest für Einfamilienhäuser; <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Erdgas</strong>; Heft 7-8, Seite 530 – 538, 2012<br />
[7] Dickert, J. und Schegner, P.: A Time Series Probabilistic Synthetic<br />
Load Curve Model for Residential Customers, IEEE Power<br />
Tech, Trondheim, Norwegen 2011<br />
S Netz<br />
W el,max,A<br />
W el,min,A<br />
W el,max,N<br />
W el,min,N<br />
φmin<br />
RVK<br />
VK<br />
Status des elektrischen Netzes<br />
(z. B. Auslastung)<br />
maximal bereitzustellende<br />
elektrische Energie der Anlage<br />
minimal bereitzustellende<br />
elektrische Energie der Anlage<br />
maximal bereitzustellende<br />
elektrische Energie des Netzes<br />
minimal bereitzustellende<br />
elektrische Energie des Netzes<br />
Belastungsgrad<br />
Regionales Virtuelles Kraftwerk<br />
Virtuelles Kraftwerk<br />
kWh<br />
kWh<br />
kWh<br />
kWh<br />
Danksagung<br />
Die VNG – Verbundnetz <strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft (VNG AG) aus Leipzig<br />
initiierte das Forschungsvorhaben und unterstützt dieses im<br />
Rahmen der Projektphase finanziell. Weitere umfängliche Unterstützung<br />
wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Energie unter dem Förderkennzeichen 03ET1042A gewährt.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. habil. Joachim Seifert<br />
Technische Universität Dresden |<br />
Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik<br />
und Wärmeversorgung |<br />
Dresden |<br />
Tel.: + 49 351 463-34909 |<br />
E-Mail: Joachim.Seifert@tu-dresden.de<br />
Dipl.-Ing. Jens Haupt<br />
Technische Universität Dresden |<br />
Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik<br />
und Wärmeversorgung |<br />
Dresden |<br />
Tel.: + 49 351 463-35177 |<br />
E-Mail: Jens.Haupt@tu-dresden.de<br />
Felix Glöckner<br />
Student des Maschinenbaus der technischen<br />
Universität Dresden |<br />
Dresden |<br />
Symbole / Abkürzungen<br />
τ Zeit h<br />
P el elektrische Leistung W<br />
P el,akt aktuelle elektrische Leistung W<br />
P el,ver,akt aktueller elektrische Verbrauch W<br />
Q th,akt aktuelle gespeicherte Wärme kWh<br />
Q th,akt,pot Potential an speicherbarer<br />
thermischen Energie<br />
kWh<br />
Status der Anlage (on / off)<br />
S Anlage<br />
Dr.-Ing. Jörg Hartan<br />
VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH |<br />
Leipzig |<br />
Tel.: + 49 341 443-2477 |<br />
E-Mail: joerg.hartan@vng-gasspeicher.de |<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 387
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
Teilnahme von <strong>Erdgas</strong>-BHKW<br />
am Regelenergiemarkt<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong>, Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Energieversorgung<br />
Thomas Pilgram und Matthias Karger<br />
Niedrige Börsenstrompreise und in der Diskussion befindliche<br />
Vorschläge zur Umlagebeteiligung selbst erzeugter<br />
Strommengen setzen die Wirtschaftlichkeit<br />
erdgasbefeuerter Kraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
unter Druck. Als möglicher Ausweg wird<br />
immer häufiger die Flexibilisierung der Stromerzeugung<br />
genannt. Tatsächlich ist eine gezielte, mehrstündige<br />
Verlagerung der Stromerzeugung in Stunden mit<br />
überdurchschnittlichen Strompreisen aber regelmäßig<br />
nicht ohne zusätzliche Investitionen möglich. Oftmals<br />
müssten Wärme- oder Dampfspeicher erweitert oder<br />
neu errichtet werden, um trotz verringerter Betriebsstunden<br />
auch weiterhin den Wärmebedarf decken zu<br />
können. Unter den aktuellen Bedingungen „rechnen“<br />
sich diese Maßnahmen jedoch oftmals (noch) nicht<br />
und erscheinen aufgrund der Unsicherheit auf gesetzgeberischer<br />
Seite und der zukünftigen Entwicklung der<br />
Börsenstrompreise zu risikobehaftet, um aktuell eine<br />
Investition in größerem Umfang zu rechtfertigen.<br />
Gleichwohl gibt es Alternativen.<br />
Participation of gas-fired CHP units in the balancing<br />
energy market<br />
Low prices for wholesale electricity and anticipated<br />
revisions of the Renewable Energy Law concerning<br />
cost apportionment for customer generation put profitability<br />
of gas-fired powerplants and combined heat<br />
and power units (CHP) under pressure. A better utilization<br />
of generation flexibility is an often proposed<br />
option to improve the situation. In reality a shift of<br />
operation hours into periods with above-average electricity<br />
prices usually requires additional investments.<br />
To reliably satisfy heat-demand despite reduced operation<br />
hours in many cases storage capacities for<br />
heat or steam need to be newly installed or expanded.<br />
In consideration of the current market conditions<br />
and regulatory risks major investments in such capacities<br />
seem not to pay out sufficiently. But alternatives<br />
exist.<br />
1. Flexibilitätsvermarktung ohne Investitionen<br />
Die Teilnahme am Regelenergiemarkt stellt die aktuell<br />
beste Möglichkeit dar, zusätzliche Erlöse zu erzielen und<br />
einen ersten Schritt in Richtung „Flexibilisierung“ zu<br />
gehen, da dieses ohne nennenswerte Investitionen in die<br />
Infrastruktur und ohne spürbare Eingriffe in die übliche<br />
Betriebsweise möglich ist. Als Regelenergie bezeichnet<br />
man die kurzfristige aber messbare Leistungsänderung<br />
von Stromerzeugern oder elektrischen Verbrauchsanlagen<br />
(z. B. Pumpen, Verdichter, Kühlhäuser etc.), um auch<br />
bei ungeplanten oder unvorhergesehenen Schwankungen<br />
auf der Erzeugungs- oder Nachfrageseite einen stabilen<br />
Netzbetrieb bei einer Frequenz von 50 Hertz zu gewährleisten.<br />
In Deutschland übernehmen die Übertragungsnetzbetreiber<br />
(ÜNB) die Aufgabe der Netzstabilität und<br />
sind daher dazu verpflichtet, jederzeit ausreichend flexible<br />
Erzeugungs- oder Verbrauchskapazitäten vorzuhalten.<br />
Da sie selbst über keine Erzeugungs- oder Verbrauchsanlagen<br />
verfügen, schreiben die vier ÜNB im Rahmen ihrer<br />
Systemverantwortung die benötigten Regelenergiekapazitäten<br />
in gemeinsamen Auktionen deutschlandweit aus.<br />
Die drei von den ÜNB ausgeschriebenen Regelleistungs-<br />
Tabelle 1. Regelleistungsarten.<br />
Produktsegment Ausschreibung Mind.-Angebot Aktivierung Zeitscheiben Vergütung<br />
Primärregelleistung Wöchentlich 1 MW<br />
< 30 Sekunden<br />
vollautomatisch<br />
1/Woche<br />
Leistungspreis<br />
Sekundärregelleistung Wöchentlich 5 MW<br />
< 5 Minuten<br />
vollautomatisch<br />
Peak & Off-Peak<br />
Leistungspreis &<br />
Arbeitspreis<br />
Minutenreserveleistung<br />
Täglich<br />
5 MW<br />
< 15 Minuten<br />
teilautomatisiert<br />
6x4h/Tag<br />
Leistungspreis &<br />
Arbeitspreis<br />
Juni 2014<br />
388 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />
Tabelle 2. Jährliche Erlöse MRL & SRL.<br />
Summe mittlere Leistungspreise (€/MW p. a.)<br />
2010 2011 2012 2013<br />
Sekundärregelleistung<br />
Minutenreserve<br />
positiv 86 024 72 930 22 204 68 520<br />
negativ 137 925 103 248 104 135 102 171<br />
positiv 9 666 2 740 5 378 8 321<br />
negativ 27 323 36 902 26 643 50 115<br />
Alle dargestellten Daten beziehen sich auf eine ganzjährige Teilnahme am Regeleneregiemarkt, d. h. die Regelleistung müsste 8760 h<br />
bereitgestellt werden können. In der Praxis ergeben sich regelmäßige geringere Verfügbarkeiten mit entsprechend geringeren Erlösen.<br />
Daten: www.regelleistung.net<br />
arten werden als Primärregeleistung, Sekundärregelleistung<br />
und Minutenreserve bezeichnet. Sie unterscheiden<br />
sich vor allem hinsichtlich der geforderten Aktivierungsgeschwindigkeit<br />
und der Bereitstellungsdauer (vgl.<br />
Tabelle 1 „Regelleistungsarten“).<br />
Unter technischen Gesichtspunkten eignen sich erdgasbefeuerte<br />
Stromerzeugungsanlagen (BHKW und<br />
Turbinen) vor allem für eine Teilnahme in den Regelleistungsarten<br />
Sekundärregelleistung und Minutenreserve.<br />
In diesen beiden Regelleistungsarten wird positive und<br />
negative Regelleistung getrennt ausgeschrieben. Einem<br />
Abfall der Netzfrequenz wird durch den Einsatz positiver<br />
Regelenergie (Erhöhen von Erzeugungsleistung oder<br />
Reduzieren von Verbrauchsleistung) entgegengewirkt,<br />
einem Frequenzanstieg durch den Einsatz negativer<br />
Regelenergie (Reduzieren von Erzeugungsleistung bzw.<br />
Erhöhen von Verbrauchsleistung). Eine Besonderheit<br />
des Regelenergiemarktes ist, dass die durch die ÜNB<br />
„eingekauften“ Kapazitäten bereits für die reine Vorhaltung<br />
von Flexibilität mit einem Leitungspreis vergütet<br />
werden und somit auch ohne tatsächlich stattfindende Abrufe<br />
bereits Zusatzerlöse von jährlich bis zu 100 000 € pro<br />
MW Regelleistung erzielt werden können (vgl. Tabelle 2<br />
„Jährliche Erlöse MRL & SRL“). Es wird also das reine Abrufrecht<br />
unabhängig von der tatsächlichen Inanspruchnahme<br />
bezahlt. Im Falle eines Abrufes wird dann zusätzlich<br />
der Abrufpreis bezahlt. Dieser wird vom Anbieter<br />
selbst festgelegt und die Höhe der Abrufpreise bestimmt<br />
auch die Abrufreihenfolge. Sollten also im Abruffall<br />
zusätzliche (variable) Kosten wie beispielsweise<br />
Brennstoffkosten für alternative Wärme-/Dampferzeugung<br />
oder Stromkosten für externe Energiebeschaffung<br />
anfallen, können diese jederzeit über einen frei gestaltbaren<br />
Arbeitspreis kompensiert werden.<br />
2. Regelenergie mit Anlagenleistung<br />
von 0,5–20 MW sinnvoll<br />
Durch den massiven Ausbau Erneuerbarer Energien ist<br />
in den letzten Jahren insbesondere der Wert von negativer<br />
Regelleistung deutlich gestiegen. Dies kann unter<br />
Anderem damit erklärt werden, dass in Stunden mit viel<br />
Stromerzeugung aus Wind- und Photovoltaikanlagen<br />
nur noch relativ wenige konventionelle Kraftwerke produzieren.<br />
Insbesondere die bisherigen „Platzhirsche“ im<br />
Regelenergiemarkt – konventionelle Großkraftwerke –<br />
haben in diesen Situationen Ihre Einspeiseleistung bereits<br />
auf ein Mindestmaß reduziert und können nicht<br />
noch weiter abgeregelt werden. Gleichzeitig werden<br />
Wind- und Photovoltaikanlagen aktuell nicht für eine<br />
Teilnahme am Markt für Regelenergie zugelassen. Da<br />
dennoch jederzeit ungefähr 5000 MW positive und negative<br />
Regelleistung zuverlässig zur Verfügung stehen<br />
müssen, beteiligt sich seit 2012 auch eine steigende<br />
Zahl von dezentralen Stromerzeugern wie (Block-)Heizkraftwerke<br />
und industrielle <strong>Gas</strong>turbinen in der Leistungsklasse<br />
von 0,5 bis 20 MW an den Auktionen für<br />
Minutenreserve und Sekundärregelleistung. Aufgrund<br />
der Systemrelevanz des Regelenergiemarktes verlangen<br />
die ÜNB und die Bundesnetzagentur jedoch eine<br />
100%ige Zuverlässigkeit und stellen auch darüber hinaus<br />
sehr hohe Anforderungen an die Anbieter, unter<br />
Anderem in punkto IT und Datensicherheit.<br />
3. Dienstleister helfen hohe<br />
Anforderungen effizient zu erfüllen<br />
Um als einzelnes Unternehmen die hohen technischen<br />
und regulativen Anforderungen zu erfüllen und notwendige<br />
Investitionen und Kosten nicht selbst schultern<br />
zu müssen, erfolgt die Marktteilnahme zumeist<br />
über einen Pool-Anbieter. Der Stadtwerkedienstleister<br />
und auf die Vermarktung dezentraler Stromerzeugung<br />
spezialisierte Clean Energy Sourcing AG (CLENS) mit Sitz<br />
in Leipzig (vgl. Infobox „CLENS Unternehmensprofil“)<br />
vermarktet deutschlandweit Pools mit aktuell über<br />
100 Einzelanlagen und annähernd 300 MW Anlagenleistung<br />
im Markt für Minutenreserve und Sekundärregelleistung.<br />
CLENS übernimmt dabei die erforderliche<br />
technische Anbindung der einzelnen Anlagen und führt<br />
die teilnehmenden Unternehmen durch das Zulassungsverfahren<br />
der ÜNB. Hierbei zeigt die Erfahrung, dass die<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 389
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
Eignung und Voraussetzungen für eine Marktteilnahme<br />
insbesondere jeweils individuell zu bewerten sind. Zwar<br />
sind viele Anlagen unter rein technischen Gesichtspunkten<br />
gut für eine Teilnahme geeignet und der Pool-<br />
Anbieter stellt üblicherweise die für eine Regelenergiebereitstellung<br />
erforderliche Software, Leittechnik sowie<br />
die Rechenzentrums- und IT-Infrastruktur zur Verfügung.<br />
Aber weitere Fragestellungen wie beispielsweise zum<br />
Netzentgeltregime, Bilanzkreismanagement und zu<br />
innerbetrieblichen Abhängigkeiten (z. B. Prozesswärme,<br />
Dampf, Netz-Höchstlasten) haben als zu berücksichtigende<br />
Randbedingungen einen wesentlichen Einfluss<br />
auf die Höhe der zu erzielenden Zusatzerlöse. Bei Poolbetreibern<br />
mit industrieller Erfahrung können diese<br />
Aspekte in wenigen Gesprächsrunden im Austausch mit<br />
den verantwortlichen Mitarbeitern geklärt werden.<br />
Neben der (weitestgehend standardisierten) technischen<br />
Umsetzung erfolgt so auch eine (individuelle)<br />
Berücksichtigung im Vertragswerk zwischen dem teilnehmenden<br />
Betrieb und dem Pool-Anbieter.<br />
4. Flexibilität und Sicherheit<br />
durch Pool-Teilnahme<br />
Sobald ein BHKW oder eine Verbrauchsanlage von den<br />
ÜNB für eine Teilnahme am Pool zugelassen wurde, wird<br />
die verfügbare Regelleistung von den Handelsexperten<br />
des Pool-Anbieters bei der täglichen oder wöchentlichen<br />
Gebotserstellung berücksichtigt. Planbare „Nicht-Verfügbarkeiten“<br />
durch beispielsweise Stillstände, Reparaturen<br />
oder innerbetriebliche Einsatzplanungen werden individuell<br />
berücksichtigt und können auch kurzfristig angepasst<br />
werden. Ungeplante „Nicht-Verfügbarkeiten“ werden<br />
über eine ausreichend groß dimensionierte Pool-Reserve<br />
durch CLENS abgesichert. Die Poolüberwachung sowie<br />
die von den ÜNB geforderte jederzeitige Erreichbarkeit<br />
wird durch eine mindestens doppelt besetzte 24/7-Pool-<br />
Leitwarte gewährleistet. Für am Pool teilnehmende Betriebe<br />
entstehen dabei keinerlei Kosten - weder während<br />
der Anbindungs- und Zulassungsphase noch im laufenden<br />
Vermarktungsbetrieb. Der Pool-Anbieter erzielt seinen<br />
Deckungsbeitrag indem er bei einer erfolgreichen<br />
Teilnahme an den Regelenergie-Auktionen je nach Anlagengröße<br />
und Betriebsprofil einen Anteil am tatsächlich<br />
erzielten Zusatzerlös in Höhe von 25 bis 50 % als<br />
Pool-Beitrag einbehält. In diesem Modell konnten<br />
Industriebetriebe mit flexiblen Stromerzeugern und<br />
Verbrauchsanlagen im Jahr 2013 Zusatzerlöse von<br />
35 000 € (Minutenreserve) bis 75 000 € (Sekundärregelleistung)<br />
erzielen, ohne dass hierfür Investitionen in<br />
Infrastruktur oder spürbare Eingriffe in die üblichen Betriebsweise<br />
erforderlich waren. Neben den wirtschaftlichen<br />
Vorteilen stellt die Regelenergiemarktteilnahme oft ein<br />
erster Schritt zu einer flexiblen Bewirtschaftung unternehmensinterner<br />
Erzeugungs- und Verbrauchskapazitäten<br />
dar. Diese Kompetenz wird trotz aktuell noch<br />
schwacher Signale von den Strombörsen bei einem<br />
weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien bereits in naher<br />
Zukunft ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für Unternehmen<br />
im nationalen und internationalen Wettbewerb<br />
sein. Überdies zeigt sich, dass dezentrale BHKW, Turbinen<br />
und industrielle Verbraucher auch einen wichtigen<br />
Beitrag zur Systemstabilität leisten und mithin positiv<br />
zur Energiewende beitragen können.<br />
CLENS Unternehmensprofil<br />
Die Clean Energy Sourcing Gruppe (www.clens.eu)<br />
ist einer der führenden Versorger von Industrieund<br />
Gewerbekunden mit echtem, TÜV-zertifiziertem<br />
Grünstrom und versorgt ihre Kunden mit<br />
Strom aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien,<br />
aus nach dem EEG förderfähigen Anlagen wie<br />
Wasserkraft, Biomasse, Windkraft und Photovoltaik<br />
sowie aus hocheffizienter <strong>Erdgas</strong>-KWK zu<br />
wettbewerbsfähigen Preisen. Zielgruppe sind Industriekunden,<br />
gewerbliche Abnehmer, Kommunen<br />
und kommunale Eigenbetriebe sowie Haushaltskunden.<br />
Darüber hinaus ist die Clean Energy<br />
Sourcing einer der bedeutendsten Direktvermarkter<br />
von Strom aus Erneuerbaren Energien und<br />
Betreiber eines virtuellen Kraftwerkes zur Vermarktung<br />
von Regelenergie aus EEG- und KWK-Anlagen<br />
und zur Fernsteuerung von Windenergie- und<br />
PV-Anlagen. Mit innovativen Konzepten wie der<br />
regionalen Stromversorgung und der integrierten<br />
Optimierung von Eigenerzeugung und Strombezug<br />
fördert die Clean Energy Sourcing Gruppe<br />
die weitere Marktentwicklung und die Integration<br />
der Erneuerbaren Energien in den Markt.<br />
Autoren<br />
Dr. Thomas Pilgram<br />
Vorstand |<br />
Clean Energy Sourcing AG |<br />
Leipzig |<br />
Tel. +49 341 3086 0600|<br />
E-Mail: thomas.pilgram@clens.eu<br />
Matthias Karger<br />
Leiter Business Development |<br />
Clean Energy Sourcing AG |<br />
Frankfurt |<br />
Tel. +49 69 9897240-12 |<br />
E-Mail: matthias.karger@clens.eu<br />
Juni 2014<br />
390 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />
Dictionary<br />
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The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary will be a standard work for all aspects of construction,<br />
operation and maintenance of gas grids.<br />
This dictionary is an entirely new designed reference book for both engineers with<br />
professional experience and students of supply engineering. The opus contains the world<br />
of supply infrastructure in a series of detailed professional articles dealing with main<br />
points like the following:<br />
• biogas • compressor stations • conditioning<br />
• corrosion protection • dispatching • gas properties<br />
• grid layout • LNG • odorization<br />
• metering • pressure regulation • safety devices<br />
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Please note: According to German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />
to Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 essen, Germany.<br />
In order to accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and stored.<br />
It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />
this approval may be withdrawn at any time.<br />
Date, signature<br />
PATGED2013
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
<strong>Gas</strong>geruch: Untersuchung der Wahrnehmbarkeit<br />
von <strong>Gas</strong>-Odoriermitteln<br />
in der Öffentlichkeit1<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit, <strong>Gas</strong>odorierung, Geruchserkennung und -wahrnehmbarkeit, schwefelfreie<br />
Odoriermittel, schwefelhaltige Odoriermittel<br />
François Cagnon, Amélie Louvat und Véronique Vasseur<br />
2010 wurde von GDF SUEZ das Thema <strong>Gas</strong>geruch<br />
untersucht. Dabei ermittelten kleine Gruppen von<br />
Probanden aus 10 üblen Gerüchen, darunter THT,<br />
TBM und GASODOR S-Free®, die Eigenschaften des<br />
<strong>Gas</strong>geruches. Danach wurden diese drei Produkte<br />
sowie zwei weitere üble Gerüche 2 000 Personen (ein<br />
Duft für jeweils 400 Personen) angeboten. Die Ergebnisse<br />
über die Reaktionen und die Assoziation mit<br />
<strong>Gas</strong> ergeben sich aus dem nachfolgenden Beitrag.<br />
Aufgezeigt werden ebenfalls neue Erkenntnisse zum<br />
Einsatz dieser Odoriermittel im Vergleich zu früheren<br />
einschlägigen Studien, wenn hedonistische Verzerrungen<br />
ausscheiden.<br />
The gas smell: A study of the public perception of gas<br />
odorants<br />
In 2010 GDF SUEZ CRIGEN completed a study about<br />
the smell of gas. Small focus groups constructed an<br />
ID card of the smell of gas by working with 10 unpleasant<br />
smells, including THT, TBM and <strong>Gas</strong>odor<br />
S-Free®. The three product's smells and two other<br />
"bad" smells were then presented to 2,000 people<br />
(400 per smell) to evaluate their reaction to the smell<br />
and its association to gas. The results detailed in the<br />
paper bring a new perspective about the use of these<br />
gas odorants when compared with previous studies<br />
once the hedonistic bias is taken out.<br />
In allen Ländern müssen <strong>Gas</strong>e der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung<br />
aus Sicherheitsgründen odoriert werden.<br />
Auch wenn die chemische Zusammensetzung unterschiedlich<br />
sein kann, gilt folgende zweifache Anforderung:<br />
Der Geruch muss noch vor Erreichen einer bestimmten<br />
<strong>Gas</strong>konzentration in Luft, im Allgemeinen 20 % UZG,<br />
wahrnehmbar und sicher als Warnzeichen erkennbar<br />
sein. Dies bedeutet zum einen, dass die Geruchsintensität<br />
einen Mindestwert aufweisen muss. Dies kann durch<br />
olfaktometrische Messungen z. B. nach UNI 7133 oder<br />
nach AFG-Arbeitsblatt 87-1 sichergestellt werden. Zum<br />
anderen darf der verliehene Geruch nicht mit anderen<br />
häufig vorkommenden Gerüchen verwechselbar sein.<br />
Dies lässt sich allerdings schwierig feststellen, weil die<br />
Geruchswahrnehmung bei ungeschulten Personen auf<br />
eigenen Erfahrungen und z. T. auf kulturellen sowie umgebungsspezifischen<br />
Faktoren beruht.<br />
Seit Anfang der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung wird das<br />
<strong>Gas</strong> üblicherweise mit schwefelhaltigen Verbindungen<br />
wie Sulfiden, z. B. THT, oder Merkaptanen odoriert. Diese<br />
Odoriermittel riechen ziemlich ähnlich und werden als<br />
Warnzeichen erkannt. Vor einiger Zeit wurden neue<br />
Odoriermittel auf Acrylatbasis in Europa eingeführt, die<br />
1 Vortrag anlässlich der IGRC 2010 in Seoul (Korea) und der Natural<br />
<strong>Gas</strong> Odorisation Conference 2013 in Houston (Texas).<br />
anders riechen. Damit stellt sich wieder die Frage der<br />
Unverwechselbarkeit, der Wahrnehmung und der Erkennung<br />
als Warnzeichen in der Öffentlichkeit.<br />
Diese Problematik untersuchte GDF SUEZ zweistufig<br />
wie folgt. Mit Unterstützung des französischen Meinungsforschungsinstitutes<br />
CSA wurden kleine Gruppen<br />
gebildet, die zehn verschiedene Gerüche beurteilen<br />
sollten. Diese wurden als üble Gerüche erkannt, um hedonistische<br />
Verzerrungen zu vermeiden. Verwendet<br />
wurden dabei THT, TBM sowie Acrylate. Im Anschluss an<br />
eine freie Diskussion wurden die Gruppen danach gefragt,<br />
wie sie die einzelnen Gerüche beurteilen. Zum<br />
Schluss wurden sie gebeten, zum <strong>Gas</strong>geruch Stellung<br />
zu nehmen, d. h. wonach er riechen sollte und welcher<br />
Geruch dem am nächsten kommt.<br />
Am Ende der ersten Versuchsstufe wurden die Eigenschaften<br />
des „idealen“ <strong>Gas</strong>geruches in eine Karte eingetragen.<br />
Jeder der zehn o. g. <strong>Gas</strong>gerüche wurde ebenfalls<br />
eingetragen. Anschließend wurden fünf Gerüche ausgesucht:<br />
THT und TBM als herkömmliche Odoriermittel,<br />
ein Geruchsstoff auf Acrylatbasis und zwei Geruchsstoffe<br />
als Referenzsubstanz.<br />
Die fünf o. g. Odoriermittel wurden auf sogenannten<br />
Geruchslernkarten aufgetragen, die während der einwöchigen<br />
Befragungskampagne der CSA eingesetzt<br />
wurden. Vierhundert Personen wurden über die fünf<br />
Juni 2014<br />
392 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />
Gerüche befragt, so dass insgesamt 2 000 Testergebnisse<br />
vorlagen. Die Befragung dauerte jeweils 30 Minuten<br />
und dabei wurde auf verschiedene Themen, auf GDF<br />
SUEZ und Odoriermittel allerdings nur 5 Minuten eingegangen.<br />
In 5 Minuten sollte der Befragte den Geruch<br />
spontan identifizieren und Fragen zur eigenen Geruchswahrnehmung<br />
und damit indirekt zur Zuordnung zu<br />
den Eigenschaften des jeweiligen Geruches beantworten.<br />
Das Stichwort „<strong>Gas</strong>“ wurde erst am Ende der Befragung<br />
in einer Liste von Möglichkeiten erwähnt. Daher<br />
wurde für jeden Geruch eine sowohl spontane als auch<br />
unterstützte Assoziation mit <strong>Gas</strong> oder anderen Produkten<br />
hergestellt. Zudem wurden Angaben darüber gemacht,<br />
wie der jeweilige Geruch zum „idealen“ <strong>Gas</strong>geruch<br />
passt.<br />
In diesem Beitrag wird auf die Verfahrensweise mit<br />
den Gruppen und den Befragungen eingegangen. Dargestellt<br />
wird auch, wie die Eigenschaften des „idealen“<br />
<strong>Gas</strong>geruches herausgearbeitet wurden und wie die einzelnen<br />
Gerüche dazu passen. Die quantitativen Ergebnisse<br />
werden analysiert sowie die Unterschiede in der<br />
Wahrnehmung, die möglicherweise auf Alter, Geschlecht<br />
und <strong>Gas</strong>verbrauch zurückzuführen sind. 2<br />
1. Einleitung<br />
Aus Sicherheitsgründen ist die Odorierung von <strong>Erdgas</strong><br />
erforderlich, damit jede Person mit normal ausgeprägtem<br />
Geruchssinn das <strong>Gas</strong> in der Luft wahrnehmen kann<br />
und die damit verbundene Gefahr erkennt. Üblicherweise<br />
ist die Odorierung von <strong>Gas</strong>en der öffentlichen<br />
<strong>Gas</strong>versorgung gesetzlich vorgeschrieben. Zu diesem<br />
Zweck kommen verschieden Produkte und Verfahren<br />
zum Einsatz [1]. Als allgemeine Anforderung gilt, dass<br />
der Geruch noch vor Erreichen einer kritischen <strong>Gas</strong>konzentration<br />
in Luft (20 % UZG) wahrgenommen werden<br />
muss. In einigen Regelwerken oder technischen Richtlinien<br />
wird sogar auf die Geruchsintensität bzw. den normal<br />
ausgeprägten Geruchssinn eingegangen. Zur Bewertung<br />
der Geruchsintensität von <strong>Gas</strong>en oder <strong>Gas</strong>proben<br />
kann die <strong>Gas</strong>wirtschaft außerdem auf Verfahren und<br />
Ergebnisse zurückgreifen [2], [3], [4].<br />
In einigen Regelwerken wird vorgeschrieben, dass<br />
der dem <strong>Gas</strong> verliehene Geruch entscheidend, d. h. für<br />
<strong>Erdgas</strong> typisch sein muss und nicht mit anderen alltäglichen<br />
Gerüchen verwechselbar sein darf. Letztere Anforderung<br />
lässt sich jedoch nur schwierig erfüllen. <strong>Erdgas</strong><br />
ist von Natur aus nahezu geruchlos, und jahrzehntelang<br />
wurde das <strong>Gas</strong> mit Hilfe von Schwefelverbindungen wie<br />
Sulfiden riechbar gemacht. Es kamen vorwiegend Tetrahydrothiophen<br />
(THT) oder Merkaptane wie tertiäres<br />
Butylmerkaptan (TBM) hauptsächlich zur <strong>Erdgas</strong>odorierung<br />
zum Einsatz.<br />
2 Diese Studie wurde von den französischen Netzbetreibern GRTgaz<br />
und GrDF maßgeblich unterstützt.<br />
Obwohl diese schwefelhaltigen Verbindungen jeweils<br />
leicht anders riechen, gelten sie im Allgemeinen<br />
als ähnlich, und sie unterschieden sich von den üblichen<br />
Gerüchen. Mit anderen Worten: Wenn diese Produkte<br />
als Odoriermittel eingesetzt werden, gelten sie als charakteristisch,<br />
wenn das Odoriermittel nicht mit Bestandteilen<br />
des zu odorierenden <strong>Gas</strong>es in Reaktion tritt<br />
oder sich unter Einwirkung der Rohrwandungen verändert.<br />
Vor wenigen Jahren wurde in Deutschland GASO-<br />
DOR S-Free®, als neu zertifiziertes Produkt, eingeführt.<br />
Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Ethyl- und<br />
Methylacrylat sowie Methylethylpyrazin [5]. Obwohl das<br />
Produkt eindeutig anders riecht als die üblichen als<br />
Odoriermittel eingesetzten Schwefelverbindungen,<br />
wurde es als noch für den Zweck einsetzbar betrachtet,<br />
weil es als Warngeruch bewertet wurde [6]. Diese Bewertung<br />
erfolgte durch 113 Probanden, denen sechs<br />
unterschiedliche Gerüche angeboten wurden: THT, TBM<br />
und GASODOR S-Free®, wobei die anderen drei Jasmin,<br />
Fisch und Bratenduft waren. Aus den Ergebnissen geht<br />
hervor, dass THT und TBM nah beieinander an der Spitze<br />
der Bewertung, Jasmin und Bratenduft auf der anderen<br />
Seite und Fisch und GASODOR S-Free® etwa in der Mitte<br />
liegen. Dabei liegt GASODOR S-Free® näher zu den<br />
herkömmlichen schwefelhaltigen Odoriermitteln. Diese<br />
Verteilung ist fast eine hedonistische Bewertung, da<br />
Jasmin und Bratenduft als angenehm betrachtet, THT<br />
sowie TBM jedoch als unangenehm bezeichnet wurden.<br />
Da weitere Odoriermittel auf Acrylatbasis am Markt<br />
angeboten werden, beschloss GDF SUEZ, die Wahrnehmung<br />
von herkömmlichen Odoriermitteln und GASO-<br />
DOR S-Free® zu untersuchen und zu bewerten. Der Versuch<br />
wurde 2009 in zwei Stufen durchgeführt: qualitativ<br />
mit ca. 40 Probanden und quantitativ mit 2.000 Personen<br />
unter Beteiligung des französischen Meinungsforschungsinstitutes<br />
CSA. Zweck der ersten Versuchsstufe<br />
war das Auswählen einiger Gerüche, die als Referenzsubstanzen<br />
für die drei Odoriermittel dienen sollten sowie<br />
die Identifizierung von Eigenschaften für die zweite<br />
(quantitative) Versuchsstufe. Zweck der zweiten Stufe<br />
war die Bewertung der Wahrnehmung fünf unterschiedlicher<br />
Gerüche, davon dreier Odoriermittel. In diesem<br />
Beitrag wird über die Versuchsdurchführung und die<br />
Ergebnisse in beiden Stufen berichtet.<br />
2. Qualitative Versuchsstufe<br />
2.1 Verfahrensweise<br />
2.1.1 Angebotene Gerüche<br />
Für die qualitative Versuchsstufe wurden zehn Gerüche<br />
ausgewählt. Zur Vermeidung hedonistischer Verzerrungen<br />
war jeder Geruch übel und reichte von leicht bis stark<br />
aggressiv. Sie wurden in kleinen mit Paraffin gefüllten<br />
Flaschen angeboten. Das Paraffin war mit der Geruchsstofflösung<br />
oder bei THT und TBM mit dem entsprechenden<br />
Molekül imprägniert. Alle Flaschen waren<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 393
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
daher bis auf eine aufgeklebte Nummer identisch. Die<br />
Flaschen wurden von der französischen Firma EURACLI<br />
vorbereitet, die auch die Geruchslernkarten für die<br />
zweite Versuchsstufe fertigte. Drei enthielten THT, TBM<br />
bzw. GASODOR S-Free®, die vom jeweiligen Hersteller<br />
geliefert wurden. Die Zusammensetzung der anderen<br />
Geruchsstoffe war nicht bekannt, lag aber der Firma<br />
EURACLI vor, weil sie schon für andere Zwecke verwendet<br />
worden waren. Den Angaben zufolge rochen sie<br />
nach<br />
faulen Eiern<br />
Benzin<br />
Stinktier<br />
Ziegenbock<br />
Pferdemist<br />
miefigen Turnschuhen<br />
••<br />
Teer.<br />
Alle Gerüche waren stark und den Probanden stand frei,<br />
ob sie in unterschiedlicher Entfernung von den Flaschen<br />
riechen wollten, um die wahrgenommene Geruchsintensität<br />
anzupassen.<br />
2.1.2 Probanden<br />
Bei der ersten Versuchsstufe absolvierten 10 Gruppen von<br />
je 4 Personen (2 Männern und 2 Frauen) den Geruchstest.<br />
In fünf Gruppen waren die Teilnehmer 25 bis 50 Jahre<br />
alt, in den anderen fünf 51 bis 70 Jahre alt. Jede Runde<br />
fand in den Räumen von CSA in Paris statt. In einem großen<br />
Sitzungsraum saßen die Teilnehmer am Tisch. Durch<br />
die einzelnen Runden moderierte ein CSA-Mitarbeiter,<br />
wobei sich der zweite Interview-Helfer Notizen machte.<br />
Alle Probanden stammten aus Paris oder Umgebung<br />
und waren aufgrund verschiedener Kriterien (soziologisch,<br />
Wohnstätte usw.) ausgewählt worden. Jede Runde<br />
dauerte ca. zwei Stunden, in denen vier der zehn<br />
ausgewählten Gerüche untersucht wurden. Jeder Gruppe<br />
wurde eines der drei <strong>Gas</strong>-Odoriermittel in den vier<br />
Gerüchen angeboten.<br />
2.1.3 Durchführung<br />
Die Gruppen wurden als Brainstorming-Gruppen geführt,<br />
um die aus den einzelnen Düften ausgehenden<br />
Assoziationen zu finden. Nach kurzer Unterweisung<br />
(keine Nahrungsmittel, kein Rauchen, keine Getränke<br />
mit Ausnahme von Wasser usw.) durch das Versuchsbegleitpersonal<br />
wurde als Aufwärmrunde über die einzelnen<br />
Räume im eigenen Heim diskutiert und über angenehme<br />
und unangenehme Gerüche gesprochen. Dann wurden<br />
die vier Gerüche hintereinander im 20-minütigen Rhythmus<br />
untersucht. Dabei wurde folgender Ablauf stets<br />
eingehalten:<br />
••<br />
die Probanden rochen den Geruch und hielten ihre<br />
spontanen Reaktionen in Verbindung mit dem jeweiligen<br />
Duft innerhalb von 5 Minuten schriftlich<br />
fest;<br />
••<br />
anschließend diskutierte die Gruppe die festgehaltenen<br />
Reaktionen; danach schlug der Moderator<br />
Assoziationen zu Bildern oder Wörtern, die die Teilnehmer<br />
befürworteten oder verwarfen; angeregt<br />
wurden Übungen zur Abbildung der Duftzusammensetzung<br />
oder der mit dem Geruch in Verbindung<br />
stehenden Gefühle (Angst, Freude, Zorn<br />
usw.);<br />
••<br />
die Probanden rochen nochmals den Geruch; der<br />
Moderator lud dann die Teilnehmer dazu ein, vom<br />
Geruch zu träumen; damit hatten die Probanden die<br />
Möglichkeit, die Runde zusammenzufassen;<br />
••<br />
3-minütige Pause.<br />
Nach den vier Runden mussten die Probanden die vier<br />
Düfte nochmals riechen und einen Fragebogen ausfüllen;<br />
anzugeben war:<br />
••<br />
Zuordnung eines Stichwortes zu jedem Duft;<br />
••<br />
Einordnung aller Gerüche vom „am wenigstens<br />
alarmierend“ bis „am höchsten alarmierend“ und<br />
vom „auffälligsten“ bis „unauffälligsten“;<br />
••<br />
welcher Duft am besten auf eine Gefahr schließen<br />
ließ, am erschreckendsten, für <strong>Erdgas</strong> geeignet war.<br />
Damit wurde zum ersten Mal explizit auf <strong>Erdgas</strong> hingewiesen,<br />
obwohl Wörter wie „<strong>Gas</strong>“, „<strong>Gas</strong>geruch“ u. ä. bereits<br />
in den Runden unaufgefordert erwähnt worden waren.<br />
Vom Moderator wurde dann eine allgemeine Diskussion<br />
zum Thema <strong>Erdgas</strong>-Geruch eingeleitet; die Teilnehmer<br />
erläuterten dann, warum sie einen Duft mit <strong>Erdgas</strong> in<br />
Verbindung gebracht hatten; sie beschrieben zudem<br />
die Eigenschaften, die sie von einem <strong>Gas</strong>geruch erwarten<br />
würden.<br />
2.2 Ergebnisse<br />
2.2.1 Auswertung und Interpretation<br />
Zunächst wurde die Meinung der Probanden zum <strong>Gas</strong>geruch<br />
untersucht. Die Beschreibungen wurden zur<br />
Herausarbeitung der Eigenschaften des <strong>Gas</strong>geruches<br />
synthetisch dargestellt, wobei zwei Kriterien des angemessenen<br />
Zusammenhangs zwischen Duft und <strong>Gas</strong>geruch<br />
ermittelt wurden.<br />
Auf dieser Grundlage wurden dann die von den zehn<br />
Düften ausgehenden Assoziationen analysiert; eine Liste<br />
von Beschreibungsadjektiven, die für den <strong>Gas</strong>geruch<br />
zutreffend und unzutreffend sind, wurde zur Ausarbeitung<br />
der Fragebögen für die zweite Versuchsstufe erstellt.<br />
Anschließend wurden alle Düfte in einem Diagramm<br />
dargestellt, in dem beide o. g. Kriterien berücksichtigt<br />
werden.<br />
2.2.2 Eigenschaften des <strong>Gas</strong>geruches<br />
Aus der ersten (qualitativen) Versuchsstufe ergab sich<br />
die Zusammenstellung der Eigenschaften. Nach Angabe<br />
der Probanden muss der <strong>Gas</strong>geruch folgende Eigenschaften<br />
aufweisen:<br />
Juni 2014<br />
394 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />
• Beständig – es darf nicht schon nach kurzer Zeit zu<br />
• Allumfassend – alle Personen müssen ein beklem-<br />
••<br />
Einzigartig – er darf nicht mit anderen Gerüchen<br />
verwechselt werden.<br />
•<br />
einer Geruchsabschwächung kommen.<br />
•<br />
mendes Gefühl haben und daher reagieren.<br />
••<br />
Unangenehm aber nicht lähmend –<br />
die Handlungsfähigkeit muss erhalten bleiben.<br />
••<br />
Aggressiv – es muss das Gefühl einer Gefahr<br />
ausgelöst werden.<br />
Die Wahrnehmung muss Handlungsbedarf (keine Panik!)<br />
auslösen (s. Bild 1).<br />
Aus diesen Eigenschaften gehen zwei Kriterien für einen<br />
geeigneten <strong>Gas</strong>geruch hervor:<br />
Er muss das Gefühl einer Gefahr auslösen.<br />
••<br />
Er muss zum Handeln ermuntern.<br />
Die zehn Gerüche wurden daher entsprechend graphisch<br />
dargestellt (s. Bild 2). THT und TBM sind am besten in der<br />
Lage, der geeignete <strong>Gas</strong>geruch zu sein, weil mit ihnen<br />
am meisten Gefahr und Handlungsbedarf assoziiert<br />
wird. Am anderen Ende stehen nach Angaben der ältesten<br />
Probanden miefige Turnschuhe und faule Eier.<br />
Eigenartigerweise werden faule Eier von jüngeren Teilnehmern<br />
anders wahrgenommen als von älteren: Bei<br />
den jüngeren Probanden ist der Handlungsbedarf geprägter.<br />
Überraschenderweise wurde GASODOR S-Free® relativ<br />
oft mit Küchengeruch wie Knoblauch, Zwiebeln,<br />
Lauch, in Verbindung gebracht. Vom als sehr unangenehm<br />
empfundenen Ziegenbockharn wurde oft Handlungsbedarf<br />
ausgelöst, jedoch keine echte Gefahr erkannt.<br />
Aus diesem Grund wurden für die zweite Versuchsstufe<br />
als herkömmliche Odoriermittel THT und TBM und<br />
als Alternative GASODOR S-Free® ausgewählt. Zu Kontrollzwecken<br />
wurden Teer wegen seiner Ähnlichkeit zu<br />
herkömmlichen Odoriermitteln und Ziegenbockharn<br />
wegen der ganz ausgefallenen Wahrnehmung ausgesucht.<br />
Bild 1. Eigenschaften des <strong>Gas</strong>geruchs bei <strong>Erdgas</strong>.<br />
Bild 2. Position der jeweiligen Gerüche.<br />
3. Quantitative Versuchsstufe<br />
3.1 Verfahrensweise<br />
3.1.1 Allgemeines<br />
Die quantitative Versuchsstufe wurde in ganz Frankreich<br />
durchgeführt. Die persönliche Befragung erfolgte bei<br />
den Befragten zu Hause im Rahmen einer Omnibus-<br />
Befragung. Die CSA-Interviewer hatten Geruchslernkarten<br />
mitgenommen, die von der französischen auf Mikroeinkapselung<br />
spezialisierten Firma EURACLI gefertigt worden<br />
waren. Dabei wurden mehrere Themen z. B. Lieblingsgerichte,<br />
Fernsehsendungen, diskutiert; ein Fragenkomplex<br />
bezog sich auf die GDF SUEZ-Untersuchung. Die Befragung<br />
im Zusammenhang mit den Gerüchen dauerte ca.<br />
6 Minuten, die gesamte Mehrthemenbefragung 30 Minuten.<br />
Die Reihenfolge der Themen, einschließlich<br />
Fragen zum <strong>Gas</strong>geruch, war rein zufällig. Jedem Befragten<br />
wurde eine einzige Geruchslernkarte mit nur einem<br />
der fünf für die zweite Versuchsstufe ausgewählten Düfte<br />
angeboten. Die Geruchslernkarten waren so gefertigt,<br />
dass ein mittelstarker bis starker Geruch entwich. Zur<br />
besseren Wahrnehmung durften die Befragten die Entfernung<br />
der Karte zur Nase anpassen.<br />
Für jeden Geruch wurden 400 Personen befragt, so<br />
dass insgesamt 2 000 Personen in der zweiten Versuchsstufe<br />
erfasst wurden. Zur Gewinnung der jeweiligen<br />
Stichprobe von 400 Personen wurde das sogenannte<br />
Quotenauswahlverfahren unter Zugrundelegung von<br />
Geschlecht, Alter, Beruf, Standort und Bevölkerung des<br />
jeweiligen Wohnsitzes angewendet. Ob die Befragten<br />
mit <strong>Gas</strong> versorgt waren, wurde bei der Gewinnung der<br />
Stichproben zwar nicht berücksichtigt, nach dem Interview<br />
aber geprüft. Dabei stellte sich heraus, dass ca. 42 %<br />
der Befragten mit <strong>Erdgas</strong> versorgt waren, 33 % Flüssiggas<br />
in Flaschen verwendeten und 25 % nicht gasversorgt<br />
waren.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 395
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
3.1.2 Durchführung<br />
Die Befragung erfolgte in drei Abschnitten. Zunächst<br />
wurden die Befragten gebeten, an der Lernkarte den<br />
Geruchsstoff zu riechen und spontan den Namen des<br />
Geruchs zu nennen. Ein zweiter Ansatz war, soweit<br />
erforderlich, zulässig. Sie mussten auf einer Skala von<br />
1 bis 10 angeben, wie sicher sie den Geruch erkannt<br />
hatten.<br />
Im zweiten Abschnitt wurde eine Liste von Vorschlägen<br />
vorgestellt, zu der die Befragten mit „ja vollkommen“,<br />
„ja“, „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ Stellung<br />
nehmen sollten. Bei den ersten zwei Vorschlägen ging<br />
es darum, ob der Geruch einfach erkennbar und angenehm<br />
war. Anschließend folgte eine Liste von neun<br />
Vorschlägen zu vom Geruch auszulösenden Maßnahmen.<br />
Vier waren positive Maßnahmen im Falle von <strong>Gas</strong>geruch<br />
(„Fenster öffnen“, „Feuerwehr anrufen“ usw.),<br />
drei waren negativ („nichts tun“, „Deo sprühen“ usw.);<br />
die letzten zwei bezogen sich auf die Wahrnehmung<br />
einer Lebens- oder Explosionsgefahr. Vom Befragten<br />
musste auf einer Skala von 1 bis 10 angegeben werden,<br />
wie gefährlich der Geruch seiner Meinung nach war.<br />
Im dritten Abschnitt des Interviews wurde bei der<br />
Erkennung des Geruchs Unterstützung gewährt. Sieben<br />
Vorschläge (Benzin, Anstrichfarbe, Verbranntes, faule<br />
Eier, <strong>Gas</strong>, Knoblauch, Teer) wurden unterbreitet, wobei<br />
die Befragten anzugeben hatten, ob der wahrgenommene<br />
Geruch den Vorschlägen anhand einer Skala („sicher“,<br />
„wahrscheinlich“, „wahrscheinlich nicht“, „sicher<br />
nicht“) am nächsten kam.<br />
Bei der letzten Frage musste angegeben werden, ob<br />
<strong>Gas</strong> zum Kochen verwendet und – bei Bejahung – aus<br />
dem Netz oder aus der Flüssiggasflasche bezogen wurde.<br />
Dann wurde das nächste Thema behandelt, dann<br />
ohne Bezug auf GDF SUEZ.<br />
Erst bei der letzten Frage im letzten Fragenkomplex<br />
zum Thema Geruch wurde explizit auf <strong>Gas</strong> hingewiesen.<br />
Ansonsten wurde das Stichwort „<strong>Gas</strong>“ im ganzen Interview<br />
nicht erwähnt.<br />
3.2 Ergebnisse<br />
3.2.1 Auswertung<br />
Die Daten wurden zur Bewertung der folgenden drei<br />
Eigenschaften der Düfte ausgewertet:<br />
••<br />
Die Wahrnehmung als <strong>Gas</strong>geruch, die Möglichkeit<br />
der Wahrnehmung als etwas anderes sowie die<br />
Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu erregen.<br />
••<br />
Der Grad und die Art der damit verbundenen Gefahr.<br />
••<br />
Die Reaktionen auf den Geruch.<br />
Bei den Fragen, bei deren Beantwortung die Skala von<br />
1 bis 10 verwendet wurde, wurde für jede Antwort der<br />
arithmetische Mittelwert errechnet. Bei den Fragen, zu<br />
denen vier mögliche Antworten vorlagen, wurde eine<br />
Indexzahl (IZ) wie folgt gebildet:<br />
••<br />
Eine Gewichtung von 100 („sicher“) über 66 („wahrscheinlich“)<br />
und 33 („wahrscheinlich nicht“) bis 0 („sicher<br />
nicht“) wurde jedem Spaltenmerkmal zugeordnet.<br />
••<br />
Der Anteil der Antworten (%A i ) für jedes Merkmal<br />
wurde gewichtet und zur Errechnung der o. g. Indexzahl<br />
summiert.<br />
Daraus ergibt sich IZ = Σ 4 1 (Gewichtung x %Ai). IZ kann<br />
also Werte von 0 bis 100 annehmen, wobei Werte über<br />
50 bedeuten, dass dem Vorschlag zugestimmt wird; je<br />
höher der Wert, desto höher der Grad der Zustimmung.<br />
Werte unter 50 bedeuten, dass der Vorschlag verworfen<br />
wird; je niedriger der Wert, desto stärker die Ablehnung.<br />
Da Brenngase der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung in Frankreich<br />
mit THT odoriert werden, wurde ein besonderes<br />
Augenmerk auf mögliche Verzerrungen bei der Erkennung<br />
des <strong>Gas</strong>geruchs gerichtet. Zu diesem Zweck wurden<br />
Assoziationen eines Duftes zum <strong>Gas</strong>geruch, die in<br />
einer Teilgesamtheit im Vergleich zu anderen über oder<br />
unter dem Mittelwert liegen, analysiert. Teilgesamtheiten<br />
wurden pro Region (4), Stadtgröße (5, wobei die Stadt<br />
Paris eine Teilgesamtheit bildet), Geschlecht, Alter (5 Gruppen)<br />
usw. gebildet. Unterschieden wurde auch zwischen<br />
<strong>Gas</strong>verbrauchern und Personen, die kein <strong>Gas</strong> verbrauchen.<br />
Obwohl in einigen Teilgesamtheiten (Alter, Region,<br />
Stadtgröße) die Antworten zu dem einen oder anderen<br />
Duft vom Mittelwert abwichen, konnte kein Modell<br />
erarbeitet werden. In einigen Fällen wurde THT besser<br />
mit <strong>Gas</strong>geruch als TBM in Verbindung gebracht, in anderen<br />
Fällen umgekehrt. Eine sachliche Begründung konnte<br />
jedoch nicht gefunden werden. Wichtig ist dabei<br />
festzustellen, dass bei der Assoziation von Düften mit<br />
dem <strong>Gas</strong>geruch kein Unterschied zwischen <strong>Gas</strong>verbrauchern<br />
und Personen, die kein <strong>Gas</strong> verbrauchen, vorlag.<br />
3.2.2 Spontane Erkennung<br />
Beschreibungswörter für die spontane Erkennung der<br />
Düfte standen in engem Zusammenhang mit denjenigen<br />
aus der ersten Versuchsstufe. Sie wurden in fünf<br />
Gruppen wie folgt zusammengefasst:<br />
<strong>Gas</strong><br />
Brennstoff oder Verbranntes;<br />
••<br />
chemisch, z. B. Reinigungsmittel, Antiseptika (Krankenhausgeruch),<br />
Ammoniak;<br />
••<br />
Küchengeruch, z. B. Knoblauch, Zwiebel, Lauch,<br />
Schalotte usw.<br />
••<br />
widerwärtig, z. B. im Zusammenhang mit verdorbenen<br />
Sachen wie faulen Eiern, Kanalisation, Fäkalien.<br />
Bei jedem Geruch vermochten 11 bis 17 % der Befragten<br />
keine Antwort abzugeben. Aus Bild 3 geht der prozentuale<br />
Anteil der ersten Ansätze in jeder Kategorie in<br />
Verbindung mit den verschiedenen Düften hervor. Bei<br />
allen Düften waren die Befragten unabhängig von der<br />
Antwort sicher, dass sie den Geruch richtig erkannt hatten.<br />
Dies wurde dadurch bestätigt, dass die Indexzahlen<br />
Juni 2014<br />
396 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />
für die Frage „Ist dieser Geruch sehr einzigartig?“ bei 60,<br />
bei THT und TBM sogar bei 70 bzw. 69 lagen. Daher war<br />
ein zweiter Ansatz selten erforderlich und in solchen<br />
Fällen lagen die Beschreibungen dicht bei dem jeweiligen<br />
ersten Ansatz.<br />
Mit Ausnahme von TBM mit seiner Zweigipfligkeit<br />
(<strong>Gas</strong> und widerwärtig zu jeweils 30 %) liegen alle anderen<br />
Düfte entlang einer einzigen Hauptachse. THT wird<br />
spontan mit <strong>Gas</strong> und Teer mit Brennstoff/Verbranntes<br />
von ca. 43 % der Stichprobe in Verbindung gebracht.<br />
Ziegenbock wird hauptsächlich mit Chemikalien und<br />
GASODOR S-Free® mit Küchengerüchen allerdings nur<br />
von ca. 30 % der Stichprobe assoziiert. Bild 4 zeigt, dass<br />
bei Personen, die einen der Düfte mit <strong>Gas</strong> in Verbindung<br />
bringen, die Gewissheit hoch ist.<br />
Als 2. Antwort wurde THT und TBM von 6 %, GASO-<br />
DOR S-Free® von 4 %, Teer von 2 % und Ziegenbockharn<br />
von 1 % der Befragten mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht.<br />
Die Indexzahlen der Antworten darauf, ob die Düfte<br />
angenehm sind, lagen niedrig, von 4 bei TBM bis 18/19<br />
bei Ziegenbockharn und Teer. THT und GASODOR S-<br />
Free® lagen bei 10 bzw. 11. Daraus lässt sich schließen,<br />
dass alle Düfte unangenehm waren und hedonistische<br />
Verzerrungen ausscheiden.<br />
3.2.3 Erkennung einer Gefahr<br />
und Handlungsbedarf<br />
Die Erkennung einer Gefahr aus dem jeweiligen Duft<br />
hängt von der ersten Antwort ab (s. Tabelle 1).<br />
THT wurde allgemein als am gefährlichsten, Ziegenbockharn<br />
als am wenigsten gefährlich erkannt. Das<br />
Gefühl einer Gefahr ist jedoch duftunabhängig höher,<br />
wenn die Verbindung mit <strong>Gas</strong> als 1. Antwort, d. h. auf<br />
Anhieb, hergestellt wird.<br />
Diese Dichotomie lässt sich ebenfalls feststellen,<br />
wenn vom Duft ausgehende Reaktionen analysiert werden.<br />
Die sieben möglichen Antworten auf die Frage<br />
„Was täten Sie, wenn Sie diesen Duft riechen würden?“<br />
wurden wie folgt bearbeitet:<br />
••<br />
Für Handlungen (Fenster öffnen / Feuerwehr anrufen/<br />
Gebäude verlassen / Ursache finden), die im Falle<br />
von <strong>Gas</strong>geruch zu empfehlen sind, wurden die Indexzahlen<br />
addiert;<br />
••<br />
Für schädliche Handlungen (kein Handlungsbedarf/<br />
Deo sprühen/abwarten) wurden die Indexzahlen<br />
subtrahiert.<br />
Je höher die Zahl, desto zweckmäßiger die Handlungen,<br />
wenn der Duft auf <strong>Gas</strong>austritt zurückzuführen<br />
gewesen wäre. Aus Bild 5 gehen die jeweiligen Positionen<br />
der Düfte ähnlich wie aus Bild 2 hervor. Mit gefüllten<br />
Kreisen sind die Antworten wiedergegeben, bei<br />
denen der Duft spontan mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht<br />
wurde. Mit den leeren Kreisen sind die Antworten<br />
gekennzeichnet, bei denen der <strong>Gas</strong>geruch nicht<br />
auf Anhieb erkannt wurde. Die Größe der Kreise ist<br />
Bild 3. Spontane Erkennung der jeweiligen Gerüche (1. Ansatz).<br />
Bild 4. Spontane Erkennung des jeweiligen Geruchs als <strong>Gas</strong>geruch.<br />
Tabelle 1. Gefährlichkeit der Gerüche (1 bis 10)<br />
Geruch Alle <strong>Gas</strong> spontan als Sonstige Antworten<br />
1. Antwort<br />
THT 7,3 8,7 5,9<br />
TBM 6,4 8,5 5,2<br />
GASODOR S-Free® 5,3 7,9 4,6<br />
Teer 5,3 8,0 5,1<br />
Ziegenbockharn 4,5 6,9 4,3<br />
Mittelwert 5,76 8,02 5,48<br />
proportional zum Anteil der Stichprobe im jeweiligen<br />
Fall.<br />
Die Antworten fallen eindeutig in zwei Gruppen an.<br />
Wurde der Duft mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht, so<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 397
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
zweckmäßige Handlungen als die anderen Gerüche in<br />
der gleichen Position. GASODOR S-Free® führte eindeutig<br />
zu einer ähnlichen Reaktion wie die anderen schlechten<br />
Gerüche.<br />
Bild 5. Position der jeweiligen Gerüche.<br />
meinten die Probanden, es sei gefährlich und sie würden<br />
anders handeln, wenn sie den Geruch nicht erkannt<br />
hätten. Bei der Assoziation von THT und TBM mit <strong>Gas</strong><br />
sind die Ergebnisse ähnlich: hochgradige Gefahr und<br />
zweckmäßiges Handeln. Wurde GASODOR S-Free® mit<br />
<strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht, so fiel das Ergebnis leicht<br />
niedriger aus. Bei den anderen Düften ist die Zahl der<br />
Personen, die Ziegenbockharn oder Teer mit <strong>Gas</strong><br />
assoziierten, sehr gering. Diese Information ist daher<br />
wenig relevant.<br />
Wurden die Gerüche nicht mit <strong>Gas</strong> in Verbindung<br />
gebracht, so lag die Gefahr bei THT etwas höher als bei<br />
den anderen Düften. TBM und THT veranlassten mehr<br />
Bild 6. Unterstützte Erkennung der jeweiligen Gerüche.<br />
3.2.4 Unterstützte Erkennung<br />
Bei den Ergebnissen der unterstützten Erkennung wurde<br />
für jeden Duft die Indexzahl eingetragen, die die<br />
Zustimmung zum vorgeschlagenen Duft wiedergibt<br />
(s. Bild 6).<br />
THT wurde stark mit <strong>Gas</strong> und nichts anderem in Verbindung<br />
gebracht. Bei TBM wurde ebenfalls eine starke<br />
Verbindung mit <strong>Gas</strong> hergestellt, wobei eine mögliche<br />
Assoziation mit faulen Eiern nicht immer verworfen<br />
wurde (IZ ≈ 45). GASODOR S-Free® wurde vage mit <strong>Gas</strong><br />
assoziiert (IZ ≈ 50), das Vorliegen von Knoblauch jedoch<br />
nicht systematisch verworfen. Teer wurde nicht oft mit<br />
Teer sondern eher mit angebranntem Material in Verbindung<br />
gebracht. Bei Ziegenbockharn konnte keine<br />
positive Assoziation gefunden werden.<br />
Angaben zur unterstützten Erkennung ergeben sich<br />
aus Bild 7. Dabei entsprechen die positiven Werte den<br />
Antworten „sicher“ und „wahrscheinlich“. Die „sicher“<br />
und „wahrscheinlich“-Antworten bei THT oder TBM liegen<br />
signifikant höher als bei GASODOR S-Free®, Letzteres<br />
wiederum bedeutend höher als bei Teer oder Ziegenbockharn.<br />
Zudem wurde die Assoziation von THT und TBM mit<br />
<strong>Gas</strong> von 16 % bzw. 29 %, bei GASODOR S-Free® sogar<br />
von 45 % verworfen, wobei die Verbindung dieses Duftes<br />
mit <strong>Gas</strong> von 53 % erkannt wurde. Ziegenbockharn und<br />
Teer wurden noch stärker verworfen. Aus dem Vergleich<br />
der Antworten auf diese Frage durch Personen, die <strong>Gas</strong><br />
zu Kochzwecken einsetzen, und die anderen Befragten<br />
lässt sich kein signifikanter Unterschied für beide Grundgesamtheiten<br />
ableiten.<br />
4. Fazit<br />
Die spontane Verbindung von THT mit <strong>Gas</strong> trat zwar<br />
häufig auf, für die Mehrheit der Personen war sie aber<br />
nicht selbstverständlich. Obwohl TBM mühelos mit <strong>Gas</strong><br />
in Verbindung gebracht wurde, kam es auch zu einer<br />
Assoziation mit anderen widerwärtig riechenden Produkten.<br />
Bei GASODOR S-Free®, der öfter als die Kontrolldüfte<br />
mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht wurde, kam es<br />
ebenfalls zu Assoziationen mit mehreren Gerüchen z. T.<br />
aus dem Küchenbereich.<br />
Die unterstützte Verbindung von THT mit <strong>Gas</strong> trat<br />
zwar sehr häufig auf, wobei sich die Mehrheit der Personen<br />
sicher war. Von einer eindeutig niedrigeren Mehrheit<br />
wurde TBM aber mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht;<br />
jede dritte Person verwarf sogar diese Möglichkeit. Dies<br />
ist wahrscheinlich auf die Zweigipfligkeit von TBM zurückzuführen,<br />
da eine relativ hohe Anzahl von Personen<br />
diesen Duft mit faulen Eiern oder Kanalisationsgeruch<br />
in Verbindung brachte. Bei GASODOR S-Free® herrschte<br />
Juni 2014<br />
398 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />
sogar Unsicherheit: Eine knappe Mehrheit meinte zwar,<br />
dass es <strong>Gas</strong> sei oder sein könne, 30 % waren sich aber<br />
sicher, dass es kein <strong>Gas</strong> sein kann.<br />
Die Wahrnehmung einer Gefahr und die von den<br />
einzelnen Düften hervorgerufenen Handlungen gingen<br />
eindeutig auf die Verbindung des Geruches mit <strong>Gas</strong> zurück.<br />
THT und TBM führten jedoch zu einer besseren<br />
Wahrnehmung der Gefahr und zu einer besseren Reaktion,<br />
auch wenn es keine Assoziation mit <strong>Gas</strong> gab.<br />
Daraus lässt sich ableiten, dass THT und in geringerem<br />
Maße TBM dazu geeignet ist, den erwarteten einzigartigen<br />
<strong>Gas</strong>geruch zu verbreiten. Obwohl GASODOR S-<br />
Free® etwas öfter als die Kontrolldüfte mit <strong>Gas</strong> in Verbindung<br />
gebracht wird, wird es nicht selten mit anderen<br />
Gerüchen verwechselt; genauso wenig wie die Kontrolldüfte<br />
vermittelt es das Gefühl einer Gefahr und führt zu<br />
den zweckmäßigen Handlungen.<br />
Da die Assoziation der einzelnen Düfte mit <strong>Gas</strong> durch<br />
<strong>Gas</strong>verbraucher und andere Personen identisch ist, lässt<br />
sich feststellen, dass eine Verzerrung entfällt. Es sei<br />
denn, es wird angenommen, dass alle Franzosen, ob sie<br />
nun <strong>Gas</strong> verbrauchen oder nicht, mit THT als <strong>Gas</strong>geruch<br />
gleich vertraut sind. Zur Bestätigung dieser Annahme<br />
bedarf es einer ähnlichen Untersuchung in Ländern, in<br />
denen <strong>Gas</strong> mit unterschiedlichen Odoriermitteln riechbar<br />
gemacht werden könnte.<br />
Literatur<br />
[1] ISO TS 16922 “<strong>Erdgas</strong> – Odorierung”<br />
[2] UNI 7133 “<strong>Gas</strong> odorisation for domestic and similar uses –<br />
Procedures, characteristics and tests”, (italienische Norm)<br />
[3] Cagnon F.; Hagge E.; Heimlich F.; Kaesler H.; Kuiper Van Loo E.;<br />
Lopez Zurita J.M.; Rijnaarts S.; Robinson C.; Salati E. and Vinck<br />
H.: New testing method helps optimize odorization levels<br />
IGT Symposium, Chicago 2000<br />
[4] Cagnon F.; Louvat A.; Coffinet-Laguerre D. und Maxeiner B.: Olfactory<br />
evaluation of the smell of a gas: A round Robin test<br />
based on the AFG specification, Natural gas odorisation<br />
conference, Houston 2010<br />
[5] Graf F.; Kröger K. und Reimert R.: Sulfur-Free Odorization with<br />
<strong>Gas</strong>odor S-Free: A Review of the Accompanying Research and<br />
Development Activities, Energy & Fuels 2007, 21, 3322–3333<br />
[6] Schunk C.; Bernhart M. und Reimert R.: Schwefelfreies Odoriermittel<br />
– Steigerung der Umweltfreundlichkeit unter Wahrung<br />
des Sicherheitsniveaus, <strong>Gas</strong>-<strong>Erdgas</strong>, 140 (1999) Nr. 10<br />
Bild 7. Unterstützte Assoziation mit <strong>Gas</strong>.<br />
Autoren<br />
François Cagnon<br />
GDF SUEZ |<br />
DRI CRIGEN |<br />
F - St Denis La Plaine |<br />
Tel. +33 1 49 22 52 06 |<br />
E-Mail: francois.cagnon@gdfsuez.com<br />
Amélie Louvat<br />
GDF SUEZ |<br />
DRI CRIGEN |<br />
F - St Denis La Plaine |<br />
Tel. +33 1 49 22 56 45 |<br />
E-Mail: amelie.louvat@gdfsuez.com<br />
Véronique Vasseur<br />
GrDF |<br />
Direction réseaux Ile de France |<br />
F - Paris |<br />
Tel : +33 1 53 25 41 42 |<br />
E-Mail: veronique-v.vasseur@erdf-grdf.fr<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 399
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT) und TZW:<br />
DVGW-Technologiezentrum Wasser,<br />
Karlsruhe im Jahre 2013<br />
Forschung und Lehre, Tätigkeitsbericht, Ausbildung, Weiterbildung, Engler-Bunte-Institut,<br />
DVGW-Forschungsstelle, Forschungsstelle für Brandschutztechnik, Technologiezentrum Wasser<br />
Harald Horn, Josef Klinger, Thomas Kolb und Dimosthenis Trimis<br />
Dieser Bericht soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen<br />
und Aktivitäten im Jahr 2013 am Engler-<br />
Bunte-Institut, der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />
sowie der Forschungsstelle für<br />
Brandschutztechnik ermöglichen. Ebenso wird über<br />
das aus dem Engler-Bunte-Institut hervorgegangene<br />
TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser berichtet.<br />
Wie in den vergangenen Jahren erscheinen die gasspezifischen<br />
Beiträge im <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> und die<br />
wasserspezifischen Beiträge im <strong>gwf</strong>-Wasser/Abwasser.<br />
Im Mittelpunkt des Berichtes steht die Entwicklung<br />
der oben angegebenen Einrichtungen im Jahr<br />
2013 mit Beiträgen über die universitäre Lehre, die<br />
Ausbildung und Weiterbildung, über Forschungsund<br />
Entwicklungsprojekte, über Beratung und Firmenkontakte<br />
sowie sonstige Aktivitäten. Der Bericht<br />
streift ebenso die Entwicklung des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT), das durch die Zusammenführung<br />
der Universität Karlsruhe (TH) und der Forschungszentrum<br />
Karlsruhe GmbH entstanden ist.<br />
Karlsruhe Institute of Technology in 2013<br />
This report aims at giving an overview about actual<br />
developments and activities of the Engler-Bunte-Institute,<br />
the DVGW-Research Center, the Research<br />
Center of Fire Protection Technology and TZW: the<br />
DVGW-Water Centre which developed from the Engler-Bunte-Institute.<br />
As usual, the gas related parts<br />
can be found in <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> and the water related<br />
parts in <strong>gwf</strong>-Wasser/Abwasser. The report highlights<br />
academic teaching, courses and advanced education,<br />
and focuses on scientific research and development<br />
projects, on consulting and contacts to business companies<br />
as well as on other activities. The report also<br />
refers to the development of the Karlsruhe Institute of<br />
Technology (KIT), which evolved from the fusion of<br />
the University of Karlsruhe (TH) and the Research<br />
Centre of Karlsruhe.<br />
Zur Geschichte und zum Umfeld<br />
Das Engler-Bunte-Institut am Karlsruher Institut für<br />
Technologie ist hervorgegangen aus der 1907 gegründeten<br />
ehemaligen „Lehr- und Versuchsgasanstalt“ und<br />
führt seit 1971 den Namen „Engler-Bunte-Institut“. Die<br />
enge Verbindung zur Praxis des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />
äußert sich darin, dass die jeweiligen Lehrstuhlinhaber,<br />
gegenwärtig „Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie“,<br />
„Verbrennungstechnik“ und „Wasserchemie<br />
und Wassertechnologie“ auch in Personalunion<br />
Leiter der fachlich entsprechenden Bereiche einer<br />
Forschungsstelle des DVGW im Engler-Bunte-Institut<br />
sind.<br />
Das KIT hat zum 1. Oktober 2013 einen Wechsel in<br />
der Leitung vorgenommen. Prof. Dr.-Ing. Harald Hanselka<br />
hat als Präsident des KIT die Nachfolge von Prof. Dr.<br />
Eberhard Umbach übernommen. Prof. Umbach ist ebenso<br />
wie Dr.-Ing. Peter Fritz, der als Vize-Präsident Forschung<br />
im Amt war, zu diesem Zeitpunkt aus dem KIT<br />
ausgeschieden.<br />
Die Schwerpunktsetzung des KIT als ein internationales<br />
Zentrum der Forschung auf dem Gebiet der<br />
Energie und des Wassers hat stattgefunden und in den<br />
KIT-Zentren „Energie“ sowie „Klima und Umwelt“ die<br />
entsprechenden Strukturen gefunden. Das Engler-Bunte-Institut<br />
ist wichtiger Teil des KIT-Zentrums Energie für<br />
die Bereiche Energieumwandlung und Erneuerbare<br />
Energien sowie des KIT-Zentrums Klima und Umwelt im<br />
Bereich Wasserchemie und Wassertechnologie.<br />
Die zahlreichen Forschungsprojekte aus dem <strong>Gas</strong>und<br />
Verbrennungsfach sowie dem Wasserfach zeugen<br />
von der nationalen und internationalen Bedeutung der<br />
Juni 2014<br />
400 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
Lehrstühle und der Praxisnähe der ihnen zugeordneten<br />
Laboratorien und Technologieeinheiten.<br />
Der Sonderforschungsbereich 606 „Instationäre Verbrennung:<br />
Transportphänomene, chemische Reaktionen,<br />
Technische Systeme“ (Sprecher: H. Bockhorn) ist<br />
zum Ende des Jahres 2012 ausgelaufen (Förderumfang<br />
insgesamt ca. 8 Mio. Euro). Die in den vergangenen Jahren<br />
entwickelten Grundlagen werden nunmehr auf praxisnahe<br />
Systeme übertragen.<br />
Das EU-Großprojekt KIC InnoEnergy (KIC: Knowledge<br />
& Innovation Community) arbeitet mit starker Beteiligung<br />
des Engler-Bunte-Instituts. Innerhalb des EBI gibt<br />
es seit 2013 ein BMBF-gefördertes Projekt, an dem sowohl<br />
die Kollegen von den „Chemischen Energieträgern“<br />
als auch das Wasserfach zusammenarbeiten. Dabei<br />
werden die Kompetenzen in der <strong>Gas</strong>technik und der<br />
Membrantechnik gebündelt. Ein weiteres großes Verbundprojekt<br />
bildet die „Innovationsoffensive <strong>Gas</strong>“ des<br />
DVGW, an dem die Lehrstühle des Engler-Bunte-Instituts<br />
und die Forschungsstelle des DVGW wesentlich beteiligt<br />
sind. Darüber hinaus arbeiten die drei Bereiche<br />
des Engler-Bunte-Instituts in zahlreichen Verbund-<br />
Großprojekten an maßgeblicher Stelle mit, z. B. DFG-<br />
Forschergruppe „Zündprozesse“, DFG-Verbundprojekt<br />
„Verbrennungslärm“. Hierzu finden sich detaillierte Angaben<br />
auf den nächsten Seiten.<br />
Die aus der Praxis entstehenden Fragestellungen<br />
werden vor allem in der DVGW-Forschungsstelle, der<br />
Abteilung <strong>Gas</strong>technologie, dem Prüflaboratorium <strong>Gas</strong><br />
und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik bearbeitet.<br />
Das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser mit<br />
seinen über 160 Mitarbeitern in den Kompetenzbereichen<br />
Analytik, Aufbereitung, Ressourcenschutz, Korrosion,<br />
Verteilungsnetze und Umweltbiotechnologie bedient<br />
Wasserversorgungsunternehmen, Behörden und<br />
Verbände.<br />
Viele der Projekte wurden und werden durch Institutionen<br />
wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG), dem Deutschen Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />
(DVGW), dem Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung (BMBF), der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher<br />
Forschungszentren (HGF), dem Ministerium für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK Baden-Württemberg),<br />
der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />
(AIF), der Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt (DBU), der Europäischen Kommission und<br />
anderen Drittmittelgebern des Bundes und des Landes<br />
gefördert. Ein erheblicher Anteil wird aber auch durch<br />
Forschungsaufträge aus Industrie und Unternehmen finanziert.<br />
Schließlich trugen Stiftungen und gemeinnützige<br />
Fördervereinigungen zur Umsetzung so mancher<br />
Forschungsidee bei. Ein besonderer Partner ist hierbei<br />
die Gesellschaft der Freunde des Engler-Bunte-Instituts,<br />
die das Institut insbesondere bei unerwartet auftretenden<br />
Schwierigkeiten großzügig unterstützt.<br />
Die Ergebnisse der zahlreichen Forschungsprojekte<br />
sind in einer beachtlichen Zahl von Publikationen dokumentiert,<br />
die zum großen Teil in den führenden internationalen<br />
Fachjournalen nach strenger Begutachtung erschienen<br />
sind. Die Verzeichnisse sind den Berichten der<br />
einzelnen Bereiche zu entnehmen.<br />
Die beiden Bachelor- und Master-Studiengänge<br />
„Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik“ und<br />
„Bioingenieurwesen“ erfreuen sich hoher Attraktivität<br />
bei den Studierenden. Im Rahmen der oben genannten<br />
Studiengänge beteiligt sich das Engler-Bunte-Institut in<br />
der Grundausbildung und bietet in den Bereichen<br />
Brennstoffe, Energieverfahrenstechnik, Verbrennung<br />
und Wasserchemie eine Reihe von Hauptfächern, Vertiefungsrichtungen<br />
und Profilfächern an. Die Master-Studiengänge<br />
sind im Jahr 2013 gut angelaufen. Der interfakultative,<br />
im Rahmen der „KIT School of Energy“ geführte,<br />
Studiengang „Energietechnik“, den die Lehrstühle<br />
des Engler-Bunte-Instituts wesentlich mitgestalten, ist<br />
noch in der Aufbauphase. Der internationale Master-<br />
Studiengang im Rahmen des KIC InnoEnergy ist erfolgreich<br />
etabliert.<br />
Neben der Studierenden- und Doktorandenausbildung<br />
stand wie immer auch die Weiterbildung der bereits<br />
im Beruf stehenden Fachleute auf dem Programm.<br />
2013 wurde der „<strong>Gas</strong>kurs“, ebenso wie der jährliche „Erfahrungsaustausch<br />
der Chemiker und Ingenieure des<br />
<strong>Gas</strong>fachs“, wieder sehr erfolgreich durchgeführt.<br />
Auch das Jahr 2013 hat gezeigt, dass das Engler-<br />
Bunte-Institut mit seinen Lehrstühlen, Prüfstellen und<br />
der DVGW-Forschungsstelle sowie das Technologiezentrum<br />
Wasser des DVGW gut aufgestellt sind. Neu eingeworbene<br />
Forschungsprojekte weiten die Kooperationen<br />
innerhalb Deutschlands und international aus.<br />
Die Neubesetzung des Lehrstuhls für „Verbrennungstechnik“<br />
ist mit dem Amtsantritt von Professor Dr.-Ing.<br />
Dimosthenis Trimis zum 1.9.2013 abgeschlossen.<br />
Der folgende Tätigkeitsbericht enthält Beiträge der<br />
einzelnen Bereiche des Engler-Bunte-Instituts mit seinen<br />
Forschungsstellen und des TZW: DVGW-Technologiezentrums<br />
Wasser. Weitere und ausführliche Informationen<br />
sind auch im Internet auf den Seiten des Instituts<br />
und der einzelnen Bereiche sowie des TZW zu finden.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 401
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
1. Aktivitäten des Bereiches Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie und des<br />
Bereichs <strong>Gas</strong>technologie der DVGW-Forschungsstelle<br />
<br />
<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Prof. Dr.-Ing. Georg Schaub, Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert (entpflichtet),<br />
Akad. Oberrat Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Dr.-Ing. Frank Graf<br />
1.1 Lehre und Forschung<br />
Der Bereich Chemische Energieträger - Brennstofftechnologie,<br />
EBI ceb, befasst sich in Lehre und Forschung<br />
mit der Verfahrenstechnik und der Chemie der Brennstoffumwandlung<br />
und -aufbereitung.<br />
Die Forschungsarbeiten des EBI ceb konzentrieren<br />
sich auf die Erzeugung hochwertiger chemischer Energieträger<br />
aus fossilen und biogenen Brennstoffen durch<br />
thermo-chemische Prozesse, die Synthese von Brennstoffen<br />
über chemisch katalytische und biologische<br />
Prozesse, sowie die <strong>Gas</strong>aufbereitung. Weitere Arbeitsschwerpunkte<br />
sind neue Bio-Brennstoffe und die Nutzung<br />
chemischer Energieträger als Energiespeicher.<br />
Die grundlagenorientierten F&E-Arbeiten des EBI<br />
ceb werden ergänzt durch die Arbeiten zur Flugstromvergasung<br />
der Abteilung Vergasungstechnologie am<br />
Institut für Technische Chemie, ITC vgt, am Campus<br />
Nord des KIT. Durch die enge Verbindung zwischen EBI<br />
ceb und ITC vgt werden die anwendungsnahen Forschungseinrichtungen<br />
des Campus Nord verstärkt auch<br />
für die Ausbildung der Studierenden genutzt.<br />
Der dem EBI ceb angeschlossene Bereich <strong>Gas</strong>technologie<br />
der DVGW-Forschungsstelle am EBI befasst sich in<br />
Forschung und Anwendung mit Technik und Verfahren<br />
der <strong>Gas</strong>erzeugung, -verteilung und -verwendung.<br />
2013 wurden mehrere Verbundprojekte mit Beteiligung<br />
bzw. unter Leitung des EBI ceb, des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie<br />
der DVGW Forschungsstelle und des ITC<br />
vgt gestartet. Zu nennen sind u.a.:<br />
••<br />
Helmholtz Energieallianz – <strong>Technologien</strong> für das zukünftige<br />
Energienetz<br />
••<br />
EU-Projekt CO 2 FreeSNG2.0 „Advanced Natural <strong>Gas</strong><br />
from Coal with Internal Sequestration of CO 2 ”<br />
••<br />
Autogenerative Two-Phase High Pressure Fermentation<br />
(AG-HiPreFer): Integrative Biogaserzeugung<br />
und Aufbereitung zur Einspeisung in Hochdruck-<br />
<strong>Erdgas</strong>netze<br />
Mit diesen neuen Projekten und den bereits laufenden<br />
Forschungsarbeiten in den Bereichen Biogaserzeugung<br />
über Fermentation, Biomassevergasung, Wasserstofferzeugung<br />
mittels Mikro-Algen, Fischer-Tropsch Synthese,<br />
Carbo-Nitrieren sowie den Forschungsaktivitäten des<br />
Bereichs <strong>Gas</strong>technologie in der „Innovationsoffensive<br />
<strong>Gas</strong>technologie“ des DVGW ist der Bereich EBI ceb sehr<br />
stark in die Forschung zur Energiewende eingebunden.<br />
Die am EBI ceb bearbeiteten Forschungsschwerpunkte<br />
„Energetische Nutzung biogener Brennstoffe”, „Energiespeicher<br />
über chemische Energieträger”, „Power to <strong>Gas</strong>,<br />
PtG” und „Energie effiziente Prozesse” tragen wesentlich<br />
zur Entwicklung einer stabilen zukünftigen Energieversorgung<br />
bei.<br />
In der Lehre vertritt das EBI ceb die Hauptfächer im<br />
Diplomstudiengang sowie Vertiefungsfächer des Masterstudiengangs<br />
der Fakultät CIW/VT:<br />
Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie<br />
••<br />
Energie-Verfahrenstechnik (zusammen mit EBI vbt):<br />
Richtung Brennstoffe, Verbrennung und Umwelt.<br />
Neben den „klassischen“ Gebieten der Brennstofftechnik<br />
und -chemie, die sich mit fossilen und erneuerbaren<br />
Brennstoffen befassen, deckt der Bereich auch einen Teil<br />
der Grundlagenlehre für die Fakultät Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik,<br />
CIW/VT, ab. Zu nennen sind<br />
hier die Vorlesungen „Prozess- und Anlagentechnik“,<br />
„Organisch-chemische Prozesskunde“ und „Ethik und<br />
Stoffkreisläufe“ sowie diverse Praktika und Exkursionen<br />
für die Studienrichtungen Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen.<br />
Beim Übergang vom Diplomstudiengang zur Bachelor-<br />
und Master-Ausbildung in der Fakultät für Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik,<br />
CIW/VT, trägt EBI<br />
ceb in Kooperation mit EBI vbt die Vorlesung „Energieverfahrenstechnik“<br />
und das Profilfach „Energieverfahrenstechnik“<br />
für den Bachelor-Studiengang.<br />
EBI ceb ist darüber hinaus in verschiedenen englischsprachigen<br />
Studiengängen des KIT durch Vorlesungen<br />
und Praktika sowie in koordinierender Funktion beteiligt.<br />
Hier sind zu nennen: der Master-Studiengang<br />
EnTech im Rahmen des EU-Projektes KIC InnoEnergy,<br />
der Energie-Master-Studiengang im Bereich der KIT<br />
School of Energy sowie die Weiterbildung von Bachelor-<br />
Ingenieuren mit Industrieerfahrung im Rahmen der<br />
HECTOR School.<br />
Folgende <strong>Gas</strong>tvorlesungen wurden aus dem Bereich<br />
Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie angeboten:<br />
••<br />
Prof. Schaub: “Energy and Global Environment – A<br />
Process Engineering Approach” in Santiago de Compostela<br />
(Spanien)<br />
••<br />
Prof. Reimert: Zwei Vorlesungen im Doktorandenseminar<br />
im Rahmen seiner <strong>Gas</strong>tprofessur in Stockholm<br />
(Schweden).<br />
Dissertationen<br />
Im Jahr 2013 wurden die folgenden Dissertationen fertiggestellt:<br />
••<br />
Dominic Buchholz: Untersuchung und Modellierung<br />
des Niederdruckaufkohlens von Stahl mit Ethin (Prof.<br />
Dr.-Ing. Rainer Reimert, Prof. Dr.-Ing. Volker Schulze).<br />
Juni 2014<br />
402 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
••<br />
Kyra Pabst: Katalysatorkonfigurationen für die Kombination<br />
von Fischer-Tropsch-Synthese und Hydroprocessing<br />
in einem Reaktor: Experimentelle Untersuchungen<br />
und mathematische Modellierung (Prof.<br />
Dr.-Ing. Georg Schaub, Prof. Dr. Bettina Kraushaar-<br />
Czarnetzki)<br />
Bild 1.1.<br />
Magnetschwebewaage<br />
zur<br />
Hochdruck-<br />
Thermogravimetrie.<br />
Preise und Auszeichnungen<br />
Im Jahr 2013 erhielten Mitarbeiter des Bereiches die folgenden<br />
Preise und Auszeichnungen:<br />
••<br />
Siegfried Bajohr: Fakultätslehrpreis 2013 für herausragende<br />
Lehre<br />
••<br />
Felix Ortloff: GERG Research Academic Network, 1.<br />
Platz: „Ensuring Operational Safety of the Natural<br />
<strong>Gas</strong> Grid by Removal of Oxygen from Biogas via Catalytic<br />
Oxidation of Methane” (Posterpreis)<br />
1.2 Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />
Flugstromvergasung von hochviskosen<br />
Suspensionsbrennstoffen<br />
Dipl.-Ing. Philipp Stoesser<br />
Dipl.-Ing. Andreas Müller<br />
Im Rahmen der Helmholtz-Programme REUN und EE<br />
sowie des Helmholtz Virtual Institute for <strong>Gas</strong>ification<br />
Technology (HVI<strong>Gas</strong>Tech) werden in der Abteilung<br />
Vergasungstechnologie am ITC vgt Forschungsarbeiten<br />
zur Druck-Flugstromvergasung durchgeführt. In dem<br />
bei Umgebungsdruck betriebenen Technikumsvergaser<br />
REGA werden dazu Modellbrennstoffe sowie technische<br />
Brennstoffsuspensionen (Slurries) aus der Pyrolyse von<br />
Rest-Biomasse, vor allem aus Stroh, umgesetzt und die<br />
Abhängigkeit der Synthesegasqualität von den Prozessparametern<br />
sowie den Brennstoffspezifikationen<br />
bewertet.<br />
Begleitend werden die eingesetzten Festbrennstoffe<br />
am EBI ceb bzgl. ihrer für die Vergasung relevanten physikalischen,<br />
chemischen sowie reaktionstechnischen Eigenschaften<br />
charakterisiert. Hierfür werden verschiedene<br />
biogene und fossile Festbrennstoffe auf ihre chemische<br />
Zusammensetzung, Oberfläche, Struktur sowie<br />
Reaktivität unter atmosphärischen Bedingungen untersucht.<br />
Im Rahmen von HVI <strong>Gas</strong>Tech wurde in Kooperation<br />
mit dem Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung<br />
der RWTH Aachen (Prof. Kneer) eine vergleichende Studie<br />
zum Einsatz verschiedener Messmethoden zur Messung<br />
reaktionskinetischer Eigenschaften verschiedener<br />
Brennstoffe durchgeführt.<br />
Weiterhin konnte mittels eines neuartigen Festbettreaktors,<br />
welcher hohe Quenchraten aufweist, der Verlauf<br />
der Morphologie eines biogenen Festbrennstoffs<br />
während dessen Umsetzung mit Kohlenstoffdioxid aufgezeigt<br />
werden.<br />
Untersuchungen der chemischen Zusammensetzung<br />
von Strohkoksen zeigten die enorme Bedeutung<br />
des Verständnisses katalytisch aktiver Aschebestandteile<br />
bei der Vergasung. Es wurden daher in Kooperation<br />
mit dem Forschungszentrum Jülich weiterführende<br />
Messungen durchgeführt, welche den Verlust der katalytischen<br />
Aktivität durch Verdampfen anorganischer<br />
Brennstoffbestandteile aufzeigen.<br />
Eine Hochdruck-Magnetschwebewaage zur thermogravimetrischen<br />
Analyse (Hersteller: Fa. Rubotherm, Typ<br />
Dyntherm HP) wurde in Betrieb genommen (Bild 1.1).<br />
Mit der Apparatur werden grundlegende Untersuchungen<br />
zum Druckeinfluss auf die Vergasungskinetik fester<br />
Brennstoffe durchgeführt. Erste Versuchsreihen zum<br />
Einfluss von Partialdruck an CO 2 und Totaldruck auf die<br />
Reaktionsgeschwindigkeit der Boudouard-Reaktion<br />
wurden durchgeführt.<br />
Zerstäubung von Suspensionsbrennstoffen bei<br />
hohem Druck<br />
Dipl.-Ing. Tobias Jakobs<br />
Dipl.-Ing. Alexander Sänger<br />
Im Rahmen des Helmholtz-Programms REUN wird am<br />
ITC vgt die Zerstäubung hochviskoser Suspensionsbrennstoffe<br />
bei atmosphärischen und Überdruckbedingungen<br />
untersucht. Ziel der Forschungsarbeiten ist die<br />
Optimierung des Flugstromvergasungsprozesses basierend<br />
auf der modelltechnischen Beschreibung des Zerstäubungsprozesses<br />
bei hohem Druck.<br />
Nachdem im Jahr 2012 ausführliche Untersuchungen<br />
zur Bestimmung des Umgebungsdruckeinflusses<br />
auf den Strahlzerfall und die Spraygüte niederviskoser<br />
Fluide durchgeführt wurden, konzentrierten sich die<br />
Forschungsarbeiten im abgelaufenen Jahr auf die detaillierte<br />
Untersuchung des Viskositätseinflusses auf den<br />
Primärzerfall und die Spraygüte. Hierfür galt es zunächst,<br />
biomassestämmige Pyrolyseölsuspensionen<br />
rheologisch zu untersuchen und zu beschreiben. Diese<br />
Untersuchung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Institut für mechanische Verfahrenstechnik MVM<br />
(Prof. Willenbacher). Um den Einfluss unterschiedlicher<br />
rheologischer Eigenschaften (Fließkurve, dynamische<br />
Viskosität, etc.) auf den Zerstäubungsvorgang isoliert<br />
untersuchen zu können, wurden verschiedene Modell-<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 403
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
fluide mit vergleichbaren rheologischen und physikalischen<br />
Eigenschaften charakterisiert. Hierbei ließ sich<br />
das nicht-Newtonische Fließverhalten der biomassestämmigen<br />
Suspensionsbrennstoffe durch Mischungen<br />
aus Carboxymethylcellulose (CMC) und Wasser hinreichend<br />
gut beschreiben, siehe Fließkurven in Bild 1.2.<br />
Deutlich zu erkennen ist die starke Temperaturabhängigkeit<br />
der dynamischen Viskosität der biomassestämmigen<br />
Suspensionen, siehe Bild 1.2 (links), diese<br />
konnte durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse<br />
der CMC-Wassermischungen gut abgebildet werden,<br />
siehe Bild 1.2 (rechts).<br />
Die CMC-Wassermischungen wurden bei atmosphärischem<br />
Druck zerstäubt, hierbei wurde insbesondere<br />
der Einfluss der <strong>Gas</strong>-to-Liquid-Ratio (GLR) auf den Strahlzerfall<br />
und die Zerstäubungsqualität untersucht. Es<br />
zeigten sich von der Viskosität und der GLR abhängige<br />
Unterschiede im Primärzerfall. Darüber hinaus wurde<br />
eine Zunahme der Tropfengröße mit steigender Fluidviskosität<br />
und eine Abnahme des Sauter Mean Diameter<br />
(SMD) mit steigender GLR detektiert, siehe Bild 1.3<br />
(rechts).<br />
Bild 1.3 (links) zeigt deutlich den dämpfenden Einfluss<br />
der Viskosität auf den Primärstrahlzerfall bei gleichen<br />
Düsenbetriebsbedingungen (GLR = 0,75; M Liq =<br />
10 kg/h). Der SMD ist insbesondere bei GLR < 1 stark<br />
viskositätsabhängig. Ab einer GLR von 1,5 konnte im<br />
hier untersuchten Viskositätsbereich nur noch ein vernachlässigbar<br />
kleiner Einfluss der Viskosität auf den<br />
SMD detektiert werden.<br />
Fermentative SNG-Erzeugung<br />
Dipl.-Phys. Anna-Maria Wonneberger<br />
Im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens B2G „Innovative<br />
Erzeugung von gasförmigen Brennstoffen aus Biomasse“<br />
wird in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt<br />
für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim<br />
ein neuartiges Druck-Fermentationsverfahren<br />
entwickelt. Durch Anwendung eines erhöhten Drucks<br />
im Methanogenesereaktor sollen die Erzeugung und<br />
die Aufbereitung von Biogas inklusive der Einspeisung<br />
ins <strong>Erdgas</strong>netz apparatetechnisch vereinfacht, der Energieaufwand<br />
reduziert und damit die Kosten der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
verringert werden. Der Ansatz der zweistufigen<br />
Druckfermentation ersetzt, wie in Bild 1.4 gezeigt,<br />
die <strong>Gas</strong>verdichtung während der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
durch Pumpen für die Fermentationsflüssigkeit wäh-<br />
Bild 1.2. Fließkurven typischer biomassestämmiger Suspensionsbrennstoffe (links) und eines ausgewählten<br />
nicht-Newtonischen Modellfluids (rechts).<br />
Bild 1.3. Einfluss rheologischer Eigenschaften (Fließeigenschaften, dynamische Viskosität) auf den Strahlzerfall<br />
und die Tropfengröße.<br />
Juni 2014<br />
404 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
rend der Biogaserzeugung. Zusätzlich reduziert ein hoher<br />
Methangehalt im <strong>Gas</strong> den Aufwand für die anschließende<br />
CO 2 -Abtrennung.<br />
Auf der Basis von experimentellen Untersuchungen<br />
im Labormaßstab zur zweistufigen Druckfermentation<br />
an der Universität Hohenheim werden am EBI ceb die<br />
Fermenter modelliert, um danach den gesamten Prozess<br />
in Aspen <strong>Plus</strong>® abzubilden. In Hohenheim konnte<br />
durch eine Druckerhöhung in der Methanogenese auf<br />
9 bar ein Biogas mit deutlich erhöhtem Methangehalt<br />
erzeugt werden (ca. 75 mol-%). Dieses Ergebnis konnte<br />
durch die Simulationsrechnungen auf Basis von Phasengleichgewichten,<br />
inklusive Elektrolytgleichgewichten,<br />
und Stoffbilanzen nachgebildet werden. Mit dem validierten<br />
Modell wurde über Sensitivitätsanalysen ein<br />
Optimierungspotential durch die Kreislaufführung von<br />
entspannter Fermentationsflüssigkeit in den Methanogenesereaktor<br />
aufgezeigt. In den Experimenten konnte<br />
der Methangehalt durch die Kreislaufführung auf<br />
86 mol-% gesteigert werden. Vielversprechende Möglichkeiten<br />
für eine weitere Prozessoptimierung der<br />
Druckfermentation sind Kreislaufführungen in den ersten<br />
Reaktor (Hydrolyse), eine pH-Wert Regelung im Methanogenesereaktor<br />
und eine weitere Druckerhöhung.<br />
Ionische Flüssigkeiten zur <strong>Gas</strong>reinigung<br />
Dipl.-Ing. Felix Ortloff<br />
Bild 1.4. Grundfließbild der zweistufigen Druckfermentation.<br />
O 2<br />
H 2<br />
Sulfat, H 2 O Biomasse-<br />
Wachstum 1)<br />
H 2 -<br />
Erzeugung 2)<br />
CO 2<br />
+ Sulfat - Sulfat<br />
<strong>Gas</strong>trennung<br />
CO 2<br />
hν<br />
1) 6 CO 2 + 6 H 2 O C 6 H 12 O 6 + 6 O 2<br />
Neben der eigentlichen Erzeugung des Biogases wurden<br />
im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens B2G „Innovative<br />
Erzeugung von gasförmigen Brennstoffen aus<br />
Biomasse“ Untersuchungen zur energetischen Optimierung<br />
der Aufbereitung von Biogas durchgeführt. Im<br />
Rahmen von experimentellen Arbeiten wurden u. a. die<br />
Stoffeigenschaften verschiedener ionischer Flüssigkeiten<br />
charakterisiert und ausgewählte Vertreter in einer<br />
Laboranlage sowohl zur Physisorption als auch zur Chemisorption<br />
von CO 2 eingesetzt. Neben der Intensivierung<br />
der CO 2 -Abtrennung können durch den Einsatz<br />
von ionischen Flüssigkeiten weitere Aufbereitungsschritte,<br />
wie die Entschwefelung des Biogases sowie die<br />
<strong>Gas</strong>trocknung zu einem integrierten Gesamtprozess<br />
kombiniert werden.<br />
Die Arbeitsschwerpunkte im Jahre 2013 lagen auf<br />
grundlegenden Untersuchungen im Zusammenhang<br />
mit dem Einsatz von Absorptionsmedien mit erhöhter<br />
Viskosität in <strong>Gas</strong>-Flüssig-Kontaktapparaten, insbesondere<br />
zur Hydrodynamik und zum Stoffübergang von<br />
CO 2 . Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist eine modifizierte<br />
Dimensionierungsgleichung, die den hemmenden<br />
Einfluss der Viskosität des Absorptionsmediums auf<br />
den Stoffübergang von CO 2 in Füllkörperschüttungen<br />
vorhersagen kann.<br />
Die aus diesen grundlegenden Untersuchungen abgeleitete<br />
Modellierung der entsprechenden Biogasaufbereitungsprozesse<br />
mit ionischen Flüssigkeiten prognostiziert<br />
vielversprechende Potentiale für energeti -<br />
sche Einsparungen gegenüber dem Stand der Technik,<br />
was Anreize für weiterführende Untersuchungen im<br />
Jahre 2014 liefert.<br />
Wasserstofferzeugung mit Mikroalgen<br />
Dipl.-Ing. Anette Franz<br />
Die Kultivierung von Mikroalgen findet heute großes<br />
Interesse zur Erzeugung von chemischen Energieträgern<br />
(z. B. Biomasse, Bioöle, H 2 ). Begleitend zu Forschungsarbeiten<br />
der Reaktorentwicklung am Institut für<br />
Bio- und Lebensmitteltechnik, Bereich Bioverfahrenstechnik<br />
wurden damit verbundene Systemfragen behandelt,<br />
insbesondere die Integration einer <strong>Gas</strong>trennung<br />
mit Membranen und eine CO 2 -Rückführung in die<br />
Kultivierungsphase (siehe Bild 1.5). Der wegen der Sonneneinstrahlung<br />
instationäre Gesamtprozess ist dabei<br />
mit seinen Teilvorgängen und Geschwindigkeiten mathematisch<br />
beschrieben, das Modell mit gleichzeitig experimentell<br />
ermittelten kinetischen Parametern aus der<br />
Arbeitsgruppe der Bioverfahrenstechnik gefüllt. Für die<br />
Validierung der Modelle der <strong>Gas</strong>trennung wurden Experimente<br />
zur H 2 /CO 2 -Trennung mit Membranen in einer<br />
entsprechenden Laborapparatur durchgeführt. Die formalkinetische<br />
Modellierung ermöglicht eine detailliertere<br />
Interpretation der Messdaten im Sinne der molekularen<br />
Vorgänge bei der Synthese von Biomasse bzw. der<br />
hν<br />
2) C 6 H 12 O 6 + 6 H 2 O 12 H 2 + 6 CO 2<br />
Bild 1.5. Idealisiertes zweistufiges Verfahren der H 2 -Erzeugung mit<br />
<strong>Gas</strong>trennung und CO 2 -Rückführung, schematische Darstellung.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 405
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
nachfolgenden Umsetzung zu Wasserstoff. Das untersuchte<br />
Verfahren zur Wasserstofferzeugung erscheint<br />
interessant, da das Produkt gasförmig freigesetzt wird,<br />
eine aufwändigere Aufarbeitung zur Produktgewinnung<br />
damit entfallen kann. Der prozesstechnische Aufwand<br />
für die Durchführung des zweistufigen instationären<br />
Gesamtprozesses muss in weiteren Untersuchungen<br />
geklärt werden.<br />
Methanisierung mit Wabenkatalysatoren<br />
<br />
Dr.-Ing. Dominic Buchholz<br />
Als einen wichtigen Prozessschritt bei der thermochemischen<br />
Erzeugung von SNG (Substitute Natural <strong>Gas</strong>)<br />
aus Biomasse untersucht das EBI ceb im Rahmen zweier<br />
EU-Projekte die Methanisierung in katalytisch beschichteten<br />
metallischen Wabenkörpern. Neben ihrem einfachen<br />
Aufbau bieten Metallwaben bei der stark exothermen<br />
Methanisierung den Vorteil, dass auf Grund ihres<br />
guten Wärmeleitvermögens die freiwerdende Reaktionswärme<br />
effektiv aus dem Reaktionsraum abgeführt<br />
werden kann und sich so eine nahezu isotherme Fahrweise<br />
verwirklichen lässt, was sich vor allem vorteilhaft<br />
auf die Steuerung der Produktselektivitäten und auf die<br />
Katalysatorstandzeiten auswirkt. In Bild 1.6 ist die Laborapparatur<br />
zur Untersuchung der Methanisierung in<br />
Wabenreaktoren gezeigt. Mit ihr wurden bei der Methanisierung<br />
von CO 2 hohe Umsätze bei Temperaturen<br />
kleiner 300 °C mit einer sehr hohen Selektivität zu Methan,<br />
was an den nahezu übereinanderliegenden CO 2 -<br />
Umsatz- und Methan-Ausbeute-Kurven erkennbar ist,<br />
erzielt (siehe Bild 1.7). Außerdem wird deutlich, dass die<br />
Temperaturerhöhung im Hotspot, die bei konventionellen<br />
Katalysatorschüttungen bis zu 200 °C betragen<br />
kann, im entwickelten Wabenreaktor auf unter 40 °C reduziert<br />
werden konnte. Auf Basis dieser Ergebnisse aus<br />
den Laboruntersuchungen wurde eine Container-Demonstrationsanlage<br />
ausgelegt, die in 2014 aufgebaut<br />
und im Seitenstrom eines Biomassevergasers betrieben<br />
werden wird.<br />
Methanisierung in einem Dreiphasen-Reaktor<br />
<br />
Dipl.-Ing. Manuel Götz<br />
<br />
Dipl.-Ing. Jonathan Lefebvre<br />
Bei der Dreiphasen-Methanisierung wird ein pulverförmiger<br />
Katalysator in einer von Synthesegas durchströmten<br />
Flüssigkeit suspendiert. Dieses Verfahren eignet sich<br />
speziell für stark exotherme Reaktionen, da über die direkt<br />
im Reaktionsraum vorliegende Flüssigkeit die Reaktionswärme<br />
effektiv abgeführt werden kann. Auch eignen<br />
sich Dreiphasen-Reaktoren gut für einen Betrieb<br />
mit häufigen Lastwechseln, da durch die hohe Speicherkapazität<br />
der Flüssigkeit für Spezies und für Energie<br />
Last- und damit auch Temperaturschwankungen gedämpft<br />
werden können. Aus diesen Gründen wird der<br />
Einsatz der Dreiphasen-Methanisierung u. a. im Rahmen<br />
von PtG-Prozessketten (Power-to-<strong>Gas</strong>) untersucht, welche<br />
als Schlüsseltechnologie zur Bereitstellung von chemischen<br />
Energiespeichern zum Ausgleich des fluktuierenden<br />
Wind- und Photovoltaik-Stromangebots genutzt<br />
werden können.<br />
Bei den Arbeiten am EBI ceb stellte sich die Auswahl<br />
einer geeigneten Suspensionsflüssigkeit als Problem<br />
heraus. Geeignete Hochtemperaturwärmeträgeröle<br />
und auch ausgewählte ionische Flüssigkeiten (siehe<br />
Bild 1.8) wurden deshalb unter realen Reaktionsbedingungen<br />
getestet. Beste Kompromiss-Kandidaten sind<br />
Dibenzyltoluol (DBT) und das Silikonöl X-BF, während<br />
die ionischen Flüssigkeiten (IL) und Perfluorpolyether<br />
(z. B. XHT-1000) eher von wissenschaftlichem Interesse<br />
sind.<br />
Fischer-Tropsch-Synthese<br />
<br />
Dipl.-Ing. Regis Edzang<br />
<br />
Dipl.-Ing. Maria Iglesias Gonzalez<br />
<br />
Dipl.-Ing. Hilko Eilers<br />
Bild 1.6.<br />
Laborapparatur<br />
zur Untersuchung<br />
der<br />
Methanisierung<br />
in Wabenreaktoren.<br />
Für die speziellen Bedingungen von CO-reichen Synthesegasen<br />
aus Biomasse werden verschiedene Kombinationen<br />
von CO-Konvertierungsreaktion und Fischer-<br />
Tropsch-Synthese mit Co- und Cu-Katalysatoren untersucht.<br />
Hier ist das Ziel, reaktionstechnisch günstige<br />
Lösungen zu finden, wenn bei CO-reichen Synthesegasen<br />
(wie sie i. a. bei Biomasse als Rohstoff vorliegen) Co-<br />
Katalysatoren mit ihren Selektivitätsvorteilen für die<br />
Synthese verwendet werden sollen. Durch die in-situ<br />
Kombination von Co- und Cu-Katalysator könnten die<br />
nötigen Investitionen gesenkt und damit der Bau kleinerer<br />
Anlagen (z. B. bei Biomasse als Einsatzstoff) begünstigt<br />
werden. Von wissenschaftlichem Interesse ist<br />
hier die Kinetik der CO-Konvertierungs-Reaktion in An-<br />
Juni 2014<br />
406 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
wesenheit der FT-Primärprodukte unter Synthesebedingungen<br />
sowie die FT-Produktselektivität bei CO-reichen<br />
Synthesegasen. Das Vorhaben wird im Rahmen des<br />
Helmholtz-Kollegs Energy-Related Catalysis am KIT bearbeitet.<br />
Eine spezielle Anwendung der Fischer-Tropsch Synthese<br />
stellt die Erzeugung von Kohlenwasserstoffen im<br />
Bereich C 2 – C 4 dar, die für die Brennwertanpassung von<br />
<strong>Erdgas</strong>-Ersatzgas (SNG) verwendet werden können. Mit<br />
CO 2 als Kohlenstoff-Träger sind die CO 2 -Konvertierung<br />
und die nachfolgende Fischer-Tropsch Synthesereaktion<br />
ein möglicher Weg, um die gewünschten Kohlenwasserstoffe<br />
zu erzeugen. In einem laufenden Vorhaben<br />
werden Syntheseversuche mit verschiedenen Katalysatoren<br />
und variablen Reaktionsbedingungen durchgeführt,<br />
die reaktionskinetische Auswertung und Übertragung<br />
erfolgt mit Hilfe mathematischer Modelle des Reaktors.<br />
Besonderes Augenmerk ist dabei gerichtet auf<br />
das dynamische Verhalten des Katalysators bzw. des<br />
Festbettreaktors, in dem die Reaktion durchgeführt<br />
wird. Hintergrund ist hier die Frage, wie ein katalytischer<br />
Synthesereaktor mit Festbettanordnung unter möglichen<br />
instationären Bedingungen eines Power-to-<strong>Gas</strong><br />
Konzeptes betrieben werden kann.<br />
In einem weiteren Vorhaben wird die Durchführung<br />
der FT-Synthese unter nicht-stationären Reaktionsbedingungen<br />
in einem 3-Phasen-Suspensionsreaktor untersucht.<br />
Ziel ist die Eingrenzung von Spielräumen für<br />
nicht-stationäre Reaktor-Betriebsweisen, wenn Wasserstoff<br />
aus fluktuierender erneuerbarer Elektrizität in die<br />
Synthese mit H 2 -armem Synthesegas eingekoppelt werden<br />
soll (z. B. bei der Herstellung von synthetischen<br />
flüssigen Kraftstoffen aus Lignocellulose-Biomasse).<br />
Niederdruck-Carbonitrieren<br />
M.Sc. David Koch<br />
Das Niederdruck-Carbonitrieren ist ein neuartiger Prozess,<br />
um aus relativ weichen Werkstücken aus Stahl<br />
hochbelastbare Bauteile (z. B. Getriebebauteile, Düsen<br />
für Diesel-Einspritzsysteme, Gehäuse für Hochdruckpumpen)<br />
zu fertigen. Hierzu wird zunächst das weiche<br />
Material auf die benötigte Endform gebracht, die Randschicht<br />
des Werkstücks bei erhöhten Temperaturen (T =<br />
800 – 950 °C) und niedrigen Drücken (p ges ≤ 50 mbar)<br />
mit C und N angereichert (der eigentliche Carbonitrier-<br />
Schritt), und das Werkstück anschließend abgeschreckt<br />
und dadurch gehärtet. Als Kohlenstoffspendergas wird<br />
in der Regel Acetylen und als Stickstoffspendergas Ammoniak<br />
eingesetzt.<br />
Untersuchungen zu den in der Carbonitrierkammer<br />
ablaufenden Reaktionen waren Bestandteil des vom<br />
BMBF geförderten Verbundprojektes „Entwicklung und<br />
Untersuchung des Unterdruck-Carbonitrierens zur<br />
Großserienreife – CarboNit“. Dieses wurde abgeschlossen,<br />
und die während des Projektes gewonnenen Er-<br />
Bild 1.7. Umsatz, Ausbeute und Hotspot-Temperatur bei der CO 2 -<br />
Methanisierung in Wabenreaktoren.<br />
Bild 1.8. Semi-quantitative Einordnung verschiedener Suspensionsflüssigkeiten<br />
nach ihrer Eignung für die Dreiphasen-Methanisierung.<br />
Bild 1.9. Carbonitrierwirkung von Ammoniak in Verbindung mit<br />
Acetylen im Vergleich mit der Carbonitrierwirkung von Methylamin<br />
(grau hinterlegte Bereiche: Zugabe Carbonitriergase (verdünnt); weiß<br />
hinterlegte Bereiche: Zugabe Inertgase. Konstant gehaltene Versuchsparameter:<br />
p ges ≈ 1013 mbar; V Φ ges = 9 l/h (NTP); T TG = 800 °C).<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 407
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
gebnisse und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse wurden<br />
im Rahmen eines gut besuchten Workshops Vertretern<br />
aus Industrie und Forschung präsentiert.<br />
Laufende Forschungsarbeiten zielen auf die Optimierung<br />
des Niederdruck-Carbonitrierprozesses und<br />
auf die Erhöhung seiner Umweltverträglichkeit. So deuten<br />
erste am Institut gewonnene Ergebnisse darauf hin,<br />
dass Amine (z. B. Methylamin oder Dimethylamin) eine<br />
bessere Carbonitrierwirkung als Ammoniak in Verbindung<br />
mit Acetylen haben, wodurch die Carbonitrierdauer<br />
verkürzt werden kann (Bild 1.9). Deshalb und zur<br />
Erhöhung des Prozessverständnisses werden auch die<br />
beim Einsatz von Aminen ablaufenden Reaktionen untersucht.<br />
Parallel werden die Untersuchungen zur katalytischen<br />
Abgasnachbehandlung für technische Carbonitrieröfen<br />
weitergeführt.<br />
1.3 Tagungen und Veranstaltungen<br />
Es wurden zwei Projekttreffen des Virtuellen Instituts<br />
Vergasungstechnologie der Helmholtz Gemeinschaft,<br />
HVI<strong>Gas</strong>Tech, das von ITC vgt koordiniert wird,<br />
abgehalten. Neben einem zweitägigen Workshop zum<br />
Austausch aktueller Fortschritte beim Projektpartner TU<br />
Clausthal in Juni 2013, fand im November 2013 ein eintägiges<br />
Projekttreffen in Karlsruhe statt.<br />
Biogasworkshop<br />
Auch 2013 fand der Biogasworkshop wieder in Augsburg<br />
mit großer Unterstützung von erdgas schwaben<br />
gmbh und schwaben netz gmbh statt. Wie in den letzten<br />
Jahren wurden aktuelle technische, regulatorische<br />
und rechtliche Fragestellungen entlang der Prozesskette<br />
der Biogaseinspeisung diskutiert. Neben der Biogaseinspeisung<br />
wurde auch das Themengebiet Power to<br />
<strong>Gas</strong> behandelt. Zusätzlich zum Vortragsprogramm fand<br />
eine Abendveranstaltung auf freundliche Einladung<br />
von erdgas schwaben gmbh im Riegele Wirtshaus statt,<br />
welche vor allem der Diskussion und Vertiefung der<br />
Konferenzinhalte in entspannter Atmosphäre diente.<br />
Erfahrungsaustausch für Chemiker und Ingenieure<br />
des <strong>Gas</strong>faches<br />
Gefördert durch lokal ansässige Unternehmen der <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
wird der „Erfahrungsaustausch“ seit etwa<br />
60 Jahren an wechselnden Orten abgehalten. Im Jahr<br />
2013 fand die Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung<br />
der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH und der DBI <strong>Gas</strong>- und<br />
Umwelttechnik GmbH in Leipzig statt. Das außergewöhnliche<br />
Ambiente des Leipziger Zoos, der als Veranstaltungsort<br />
gewählt wurde, begeisterte die Teilnehmer.<br />
In üblicher Form wurden Fachbeiträge zu aktuellen gasfachlichen<br />
Themen aus Wissenschaft und Technik präsentiert,<br />
(siehe Tabelle 1.1). Weitere Details zu den Vortragsinhalten<br />
können wie üblich den entsprechenden<br />
Veröffentlichungen im GWF des laufenden Jahrgangs<br />
2014 entnommen werden. Neben den Fachvorträgen<br />
fand ein ansprechendes Rahmenprogramm statt. Am<br />
Vorabend wurde Leipzig im Rahmen einer Stadtrundfahrt<br />
erkundet und auf Einladung der DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik<br />
GmbH ein erster Erfahrungsaustausch im<br />
Thüringer Hof zu Leipzig durchgeführt. Am zweiten Tag<br />
fand eine Besichtigung des Bergbau-Technik-Parks in<br />
Großpösna und ein afrikanischer Abend im Leipziger<br />
Zoo auf Einladung der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH statt.<br />
<strong>Gas</strong>kursus<br />
Auch 2013 fand der jährlich stattfindende <strong>Gas</strong>kursus in<br />
Karlsruhe statt. Der Einladung waren ca. 60 Teilnehmer<br />
gefolgt, die in gewohnter Weise vom Grundwissen der<br />
<strong>Gas</strong>technik bis hin zu den aktuellsten Fragestellungen<br />
der <strong>Gas</strong>wirtschaft geführt wurden.<br />
Abschlussworkshop „CARBONIT“<br />
Zum Abschluss des BMBF-Forschungsvorhabens CAR-<br />
BONIT (Förderkennzeichen 03X3522 D) „Entwicklung<br />
und Untersuchung des Niederdruck-Carbonitrierens zur<br />
Großserienreife“, dessen Ergebnisse im Auszug im vorangegangen<br />
Abschnitt zu den wissenschaftlichen Arbeiten<br />
gezeigt werden, wurde am 07.03.2013 zu einem<br />
Tabelle 1.1. Vortragsprogramm „Erfahrungsaustausch der Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>faches“ 2013 in Leipzig.<br />
Prof. H. Bockhorn (EBI-KIT Karlsruhe)<br />
<strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> – ein Schlüssel zur Energiewende?<br />
Dr. R. Albus (GWI Essen)<br />
Neue <strong>Technologien</strong> und Aspekte für eine hocheffiziente Gebäudeenergieversorgung im<br />
Fokus der Energiewende<br />
Prof. D. Trimis (EBI-KIT Karlsruhe)<br />
Potenzial der thermisch integrierten Hochtemperaturelektrolyse und Methanisierung für<br />
die Energiespeicherung durch Power-to-<strong>Gas</strong><br />
Dr. F. Heimlich (Thyssengas GmbH)<br />
Zukunft der <strong>Erdgas</strong>beschaffenheit in Deutschland in Hinblick auf nationale, europäische<br />
und globale Entwicklungen<br />
Dr. K. Steiner (E.On New Build & Technology GmbH) Messtechnik für die Verteilung von regenerativen <strong>Gas</strong>en in <strong>Erdgas</strong>infrastrukturen<br />
H. Fiedler (Thüga AG) Strom zu <strong>Gas</strong> Demonanlage der Thüga Gruppe – Stand der Umsetzung<br />
M. Reher (Bohlen & Doyen GmbH) LNG für mobile Anwendungen<br />
F. Ortloff (DVGW-Forschungsstelle Karlsruhe) Entwicklung eines innovativen Verfahrens zur O 2 -Entfernung bei der Einspeisung von<br />
Biogas<br />
Juni 2014<br />
408 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
Workshop eingeladen. Zahlreiche interessierte Vertreter<br />
aus Industrie und Wissenschaft folgten der Einladung<br />
nach Karlsruhe und ließen sich von den spannenden<br />
Vorträgen zu den Arbeitspaketen informieren. Im Anschluss<br />
an die Vorträge wurden die Ergebnisse konstruktiv<br />
diskutiert und neue Projektideen generiert.<br />
Abschlussworkshop „B2G“<br />
Schwerpunkt des BMBF-Verbundprojektes „B2G – Innovative<br />
Erzeugung von gasförmigen Brennstoffen aus<br />
Biomasse“ war die Entwicklung von verschiedenen Verfahrenskonzepten<br />
zur Erzeugung von SNG und Wasserstoff<br />
(H 2 ) aus Biomasse. Im Vordergrund standen die<br />
Maximierung des energetischen Gesamtwirkungsgrades<br />
sowie die möglichst flexible Einsetzbarkeit verschiedener<br />
Biomassen. Die Ergebnisse wurden auf einem<br />
Abschlussworkshop am 20. und 21. November 2013<br />
beim DVGW in Bonn vorgestellt und zwischen Vertretern<br />
des BMBF, den beteiligten Forschungsnehmern sowie<br />
der Fachöffentlichkeit diskutiert. Ministerialdirigent<br />
Wilfried Kraus (BMBF) betonte als Fördermittelgeber,<br />
dass „der systemische Ansatz immer wichtiger wird, damit<br />
die Energiewende unter ökonomischen und ökologischen<br />
Gesichtspunkten erfolgreich umgesetzt werden<br />
kann“. Aus Sicht des BMBF hat das Verbundprojekt, das<br />
von Projektpartnern aus Forschung und Industrie<br />
durchgeführt wurde, hinsichtlich der technologischen<br />
Weiterentwicklung und der Flexibilisierung bei der Nutzung<br />
überzeugt. (www.b-2-g.de)<br />
1.4 Aus der Tätigkeit des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie<br />
der DVGW-Forschungsstelle<br />
Die Schwerpunkte des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie liegen<br />
in der verfahrens- und sicherheitstechnischen Bearbeitung<br />
von gas- und brennstofftechnischen Fragestellungen.<br />
Hierzu gehören Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
ebenso wie Kontroll- und Überwachungsaufgaben<br />
bei <strong>Gas</strong>versorgern und Industrieunternehmen sowie<br />
Labortätigkeiten. Zum Bereich gehören auch die akkreditierten<br />
Laboratorien Materialprüfung und Brennstoffanalytik.<br />
Um die systemische Rolle von gasförmigen<br />
Brennstoffen im Energiesystem stärker zu untersuchen,<br />
wurde die Arbeitsgruppe „Systeme und Netze“ aufgebaut.<br />
Thematisch wurden 2013 systemanalytische und<br />
netzspezifische Fragestellungen beispielsweise zur Konvergenz<br />
von Strom- und <strong>Gas</strong>netzen oder zum Thema<br />
Power-to-<strong>Gas</strong> bearbeitet. Weiterhin wurden die europäischen<br />
Aktivitäten verstärkt, u.a. wurde eine Forschungskooperation<br />
zwischen DVGW und dem niederländischen<br />
<strong>Gas</strong>forschungsverbund EDGaR (Energy Delta <strong>Gas</strong><br />
Research, www.edgar-program.com) gestartet.<br />
Die enge Verbindung zwischen dem Bereich <strong>Gas</strong>technologie<br />
der DVGW Forschungsstelle und dem Bereich<br />
Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie,<br />
EBI ceb zeigt sich auch darin, dass ein großer Teil der<br />
unter Kapitel 1.2 Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />
aufgeführten Forschungsarbeiten zusammen mit dem<br />
Bereich <strong>Gas</strong>technologie durchgeführt werden. Während<br />
am Lehrstuhl der Fokus auf den wissenschaftlichen<br />
Grundsatzfragen liegt, wird bei der Forschungsstelle der<br />
Schwerpunkt auf die Prozessintegration und Überführung<br />
der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die praktische<br />
Anwendung gelegt. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung<br />
der Wabenmethanisierung, die in mehreren<br />
Forschungsprojekten untersucht wird. Hier ist der Bereich<br />
<strong>Gas</strong>technologie für den Aufbau und den Betrieb<br />
einer Seitenstrom-Pilotanlage federführend zuständig.<br />
Die notwendigen Grundlagenuntersuchungen werden<br />
lehrstuhlseitig im Rahmen einer Doktorarbeit erarbeitet.<br />
Neben den öffentlich geförderten Arbeiten, die den<br />
Großteil der Forschungsarbeiten ausmachen, wurden<br />
2013 auch zahlreiche DVGW-Forschungsvorhaben in<br />
den Themenfeldern Power-to-<strong>Gas</strong>, <strong>Gas</strong> im Systemverbund,<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit, Odorierung und Biogas bearbeitet.<br />
Zu nennen sind in diesem Zusammenhang vor<br />
allem mehrere Projekte im Rahmen der DVGW-Innovationsoffensive<br />
„<strong>Gas</strong>technologie“ (www.dvgw-innovation.<br />
de). Hervorzuheben sind insbesondere die beiden von<br />
DVGW-EBI koordinierten Verbundvorhaben G3-01-12<br />
Technoökonomische Studie von Power-to-<strong>Gas</strong>-Konzepten“<br />
und G3-01-13 „Technoökonomische Studie zur<br />
biologischen Methanisierung bei Power-to-<strong>Gas</strong>-Konzepten“.<br />
In beiden Vorhaben werden Verschaltungskonzepte<br />
von PtG-Anlagen prozesstechnisch und ökonomisch<br />
betrachtet. Beispielsweise wird die Kopplung<br />
einer Elektrolyse und einer katalytischen Methanisierung<br />
mit einer Biomethananlage untersucht. Die biologische<br />
Methanisierung, die bisher noch im Entwicklungs-<br />
und Pilotstadium ist, wird bzgl. verfahrenstechnischer<br />
Grundlagen untersucht und mit der katalytischen<br />
Methanisierung verglichen. Neben Forschungseinrichtungen<br />
sind auch mehrere Anlagenbauer an den beiden<br />
Projekten beteiligt.<br />
Auch 2013 brachten die Mitarbeiter des Bereichs ihre<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Forschungsaktivitäten<br />
in zahlreiche nationale und internationale Normungsgremien<br />
ein. Diese beschäftigen sich insbesondere<br />
mit dem Thema <strong>Gas</strong>beschaffenheit und Biogaseinspeisung.<br />
Außerdem ist DVGW-EBI maßgeblich in den<br />
Gremien zur DVGW-Innovationsoffensive beteiligt.<br />
1.5 Veröffentlichungen<br />
Bücher<br />
Homan, K.; Reimert, R. and Klocke, B.: The <strong>Gas</strong> Engineer´s Dictionary<br />
– Supply Infrastructure from A – Z. DIV Deutscher Industrieverlag,<br />
München, 2013.<br />
Graf, F. und Bajohr, S. (Hrsg.): Biogas – Erzeugung, Aufbereitung<br />
und Einspeisung. 2. Auflage, DIV Deutscher Industrieverlag,<br />
München, 2013.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 409
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
Zeitschriften<br />
Schaub, G.; Eilers, H. and Iglesias Gonzalez, M.: Chemical Storage of<br />
Renewable Electricity via Hydrogen – Principles and Hydrocarbon<br />
Fuels as Example. Chapter 30 in: Stolten, D. and Scherer,<br />
V. (Hrsg.): Transition to Renewable Energy Systems. S.<br />
619-628, Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2013.<br />
Pabst, K.; Iglesias Gonzalez, M.; Kraushaar-Czarnetzki, B. and Schaub,<br />
G.: Combination of Fischer-Tropsch Synthesis and Hydroprocessing<br />
in a Single-Stage Reactor. Part I. Mathematical Modeling<br />
of the Reaction Kinetics. Ind. Eng. Chem. Res. 52<br />
(2013), S. 8978-8987, http://dx.doi.org/10.1021/ie303047a.<br />
Pabst, K.; Kraushaar-Czarnetzki, B. and Schaub, G.: Combination of<br />
Fischer-Tropsch Synthesis and Hydroprocessing in a Single-<br />
Stage Reactor. Part II. Effect of Catalyst Combinations. Ind.<br />
Eng. Chem. Res. 52 (2013), S. 8988-8995, http://dx.doi.<br />
org/10.1021/ie3030483.<br />
Iglesias Gonzalez, M.; Edzang, R. and Schaub, G.: Combinations of<br />
CO/CO 2 Reactions with Fischer-Tropsch Synthesis. Catalysis<br />
Today 215 (2013), S. 194-200, http://dx.doi.org/10.1016/j.<br />
cattod.2013.04.019.<br />
Götz, M.; Ortloff, F.; Reimert, R.; Basha, O.; Morsi, B. I. and Kolb, T.: Evaluation<br />
of Organic and Ionic Liquids for Three-Phase Methanation<br />
and Biogas Purification Processes. Energy Fuels, 27<br />
(2013) Nr. 8, S. 4705-4716.<br />
Ortloff, F.; Bajohr, S.; Graf, F. und Kolb, T.: Entwicklung eines Biogasaufbereitungsprozesses<br />
mit ionischen Flüssigkeiten. <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> 154 (2013) Nr. 10, S. 762 – 769.<br />
Ortloff, F.; Graf, F. and Kolb, T.: Ensuring operational safety of the natural<br />
gas grid by removal of oxygen from biogas via catalytic<br />
oxidation of methane. <strong>Gas</strong>forEnergy (2013) Nr. 3, S. 58-65.<br />
Götz, M.; Bajohr, S.; Graf, F.; Reimert, R. und Kolb, T.: Einsatz eines Blasensäulenreaktors<br />
zur Methansynthese. Chemie Ingenieur<br />
Technik 85 (2013), Nr. 7, S. 1-7.<br />
Konferenzbeiträge<br />
Fleck, S.; Stoesser, P.; Santo, U.; Flamme, M. und Kolb, T.: Umsetzung<br />
biomassebasierter Brennstoffsuspensionen in einem atmosphärischen<br />
Flugstromreaktor. (2013) Jahrestreffen der ProcessNet<br />
Fachgruppe „Hochtemperaturtechnik”, Oberhausen,<br />
26./27.02.2013.<br />
Kolb, T.: Power-to-<strong>Gas</strong>, PTG – ein Baustein des zukünftigen Energiesystems.<br />
(2013) Wind-to-<strong>Gas</strong> – 4. Energiekolloquium der<br />
Chemiegesellschaften. 707. DECHEMA-Kolloquium, Frankfurt<br />
a. Main, 07.03.2013.<br />
Schaub, G.; Eilers, H. and Iglesias Gonzalez, M.: Chemical Storage of<br />
Renewable Electricity via H 2 – Principles and Hydrocarbon<br />
Fuels as Examples. ICEPE 2013 – 3 rd International Conference<br />
on Energy Process Engineering, 06/2013.<br />
Iglesias Gonzalez, M.; Eilers, H. and Schaub, G.: Fischer-Tropsch Synthesis<br />
under non-steady State Operation. XI. European Congress<br />
on Catalysis (EuropaCat), Lyon, 09/2013.<br />
Iglesias Gonzales, M.; de Vries, C.; Claeys, M. and Schaub, G.: Chemical<br />
Energy storage in SNG Components via Fischer-Tropsch Synthesis<br />
from H 2 -CO 2 -Kinetics, Selectivity and Process Considerations.<br />
XI. European Congress on Catalysis (EuropaCat), Lyon,<br />
09/2013.<br />
Götz, M.; Bajohr, S. and Kolb, T.: The Natural <strong>Gas</strong> Grid as Backbone of<br />
a stable RES-based Energy System. (2013) ICEPE 2013 – 3 rd<br />
International Conference on Energy Process Engineering,<br />
Frankfurt a. Main, 5. Juni 2013.<br />
Sänger, A.; Kolb, T.; Mancini, M.; Weber, R. and Weigand, P.: The bioliq ®<br />
Entrained Flow <strong>Gas</strong>ifier for Biomass Based Slurry – Design<br />
and Operation. (2013) 38 th International Conference on<br />
Clean Coal & Fuel Systems, Clearwater, FL, USA; 2.-6. Juni<br />
2013 (Proceedings).<br />
Mancini, M.; Weber, R.; Weigand, P.; Leuckel, W. and Kolb, T.: Design of<br />
the Entrained Flow Reactor for <strong>Gas</strong>ification of Biomass Based<br />
Slurry. (2013) 26. Deutscher Flammentag – Verbrennung<br />
und Feuerung, Duisburg, 11.-12. September 2013, VDI-Berichte<br />
2161 (2013), S. 625-634 (Proceedings).<br />
Sänger, A.; Kolb, T.; Jakobs, T.; Djordjevic, N. and Zarzalis, N.: Basic Investigations<br />
on Burner Design for High Pressure Entrained<br />
Flow <strong>Gas</strong>ifier: Influence of Pressure and Fluid Viscosity on<br />
Twin Fluid Atomization. (2013) 26. Deutscher Flammentag –<br />
Verbrennung und Feuerung, Duisburg, 11.-12. September<br />
2013; VDI-Berichte 2161 (2013), S. 321-331 (Proceedings).<br />
Kolb, T.: Energy from Chemical Fuels in KIC InnoEnergy. (2013) 1 st<br />
European Conference on Technology to Business in Energy<br />
from Chemical Fuels, Frankfurt am Main, 23./24.09.2013.<br />
Kolb, T. and Eberhard, M.: BtL – the bioliq Process at KIT. (2013) DG-<br />
MK-Conference „New Technologies & Alternative Feedstocks<br />
in Petrochemistry and Refining, Dresden, 9.-11. Oktober<br />
2013; DGMK Tagungsbericht 2013-2, S. 81-87, ISBN 978-3-<br />
941721-32-6 (Proceedings).<br />
Kolb, T.; Eberhard, M.; Zimmerlin, B. und Willy, M.: Synthesegaserzeugung<br />
aus Biomasse zur stofflichen und energetischen Nutzung.<br />
(2013) Jahrestreffen der ProcessNet Fachgruppe „Su-<br />
PER“, Frankfurt am Main, 5./6.11.2013.<br />
Kolb, T. and Eberhard, M.: BtL – the bioliq® Process. (2013) IEA Bioenergy<br />
– Joint Workshop, Göteborg, Schweden, 19.-20.11.2013.<br />
Buchholz, D.: Innovative Processes for Thermochemical SNG Production<br />
from Biomass. DVGW-EDGaR First Joint Conference,<br />
07.02.2013, Arnhem.<br />
Buchholz, D.: Vorstellung des Verbundvorhabens: Speicherung<br />
elektrischer Energie aus regenerativen Quellen im <strong>Erdgas</strong>netz.<br />
3. Statuskonferenz „Chemische Prozesse und stoffliche<br />
Nutzung von CO 2 “, 09.04.2013, Berlin.<br />
Buchholz, D.: Catalytic Methanation: Challenges and Perspectives<br />
for the Future. 13 th Global Energy Village, 17.04.2013, Berlin.<br />
Buchholz, D.: Langfristiger Speicherungsbedarf für das Stromversorgungssystem<br />
– mögliche Rolle der Power to <strong>Gas</strong>-Technologie.<br />
Energiespeicher – Kernelement eines regenerativen<br />
Energiesystems, 05.06.2013, Berlin.<br />
Buchholz, D.: Wasserstoff und Methanisierung. Energiespeicher –<br />
Kernelement eines regenerativen Energiesystems.<br />
05.06.2013, Berlin.<br />
Ortloff, F.; Buchholz, D.; Graf, F. and Kolb, T.: Ensuring Operational<br />
Safety of the Natural <strong>Gas</strong> Grid by Removal of Oxygen from<br />
Biogas via Catalytic Oxidation of Methane. GERG Research<br />
Academic Network Event, EGATEC Paris, 30.-31.05.2013.<br />
Juni 2014<br />
410 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
2. Aktivitäten des Lehrstuhls und Bereichs Verbrennungstechnik, der DVGW-Forschungsstelle,<br />
Bereich Verbrennungstechnik, und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, Prof. Dr.-Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Henning Bockhorn,<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Stenger, Dipl.-Ing. Dieter Brein<br />
2.1 Allgemeines<br />
Für den Bereich Verbrennungstechnik stand das Jahr<br />
2013 im Zeichen des Wechsels in der Leitung: Zum<br />
31.3.2013 schied Prof. Dr. Henning Bockhorn aus dem<br />
aktiven Dienst im Bereich Verbrennungstechnik und<br />
zum 30.9.2013 auch aus der Leitung des Bereichs Verbrennungstechnik<br />
der DVGW-Forschungsstelle aus. Diese<br />
Aufgaben nimmt Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis,<br />
bisher Technische Universität Bergakademie Freiberg,<br />
seit dem 1.9.2013 bzw. dem 1.10.2013 wahr. Mit der<br />
„Übergabe des Feuers“ wurde der Wechsel am 3.9.2013<br />
mit einem Institutsfest gefeiert. Verbunden mit dem<br />
Wechsel in der Leitung des Bereichs ist eine Orientierung<br />
in Richtung einer Reihe von neuen Forschungsschwerpunkten<br />
sowie die thematische Weiterentwicklung<br />
der traditionell im Bereich Verbrennungstechnik<br />
vorhandenen Forschungsrichtungen. Einige Anforderungen,<br />
die bisher ein wesentlicher Antrieb für Forschung<br />
und Entwicklung waren, wie niedrige Schadstoffemissionen,<br />
vollständiger Abbrand etc. werden zukünftig<br />
als selbstverständliche Randbedingungen für<br />
die Forschung betrachtet. Dabei werden anspruchsvolle,<br />
etablierte Forschungsschwerpunkte wie z.B. Rußbildung,<br />
Verbrennungslärm und Verbrennungsinstabilitäten<br />
weiterentwickelt. Hier wird Prof. Bockhorn auch<br />
weiterhin in angemessenen Rahmen mitwirken.<br />
Für die Neuorientierung der Forschungsschwerpunkte<br />
ist folgender Hintergrund wesentlich:<br />
••<br />
Die Energieversorgung wird das dominierende Thema<br />
der nächsten Jahrzehnte sein. Für die zukünftige<br />
Entwicklung werden regenerative Energien, alternative<br />
Brennstoffe, Energiespeicherung, Energieeffizienz,<br />
genaue Regelbarkeit und die intelligente Vernetzung<br />
eine entscheidende Rolle spielen.<br />
••<br />
In der produzierenden Industrie werden alternative<br />
und regenerative Energiequellen in zukünftigen Prozessen<br />
integriert werden. Darüber hinaus werden<br />
die Anforderungen an Produktqualität und Energieeffizienz<br />
und damit auch die Anforderungen an die<br />
genaue Regelbarkeit aller Prozesse steigen.<br />
••<br />
Für die Energieversorgung der Zukunft wird die Systemtechnik<br />
als Ganzes im Vordergrund stehen. Daher<br />
können die zukünftigen Aufgabenstellungen nur<br />
interdisziplinär bearbeitet werden. Dies bedeutet,<br />
dass die interdisziplinäre Verbundforschung, insbesondere<br />
mit den Materialwissenschaften, an Bedeutung<br />
gewinnen wird.<br />
••<br />
Die weitere Entwicklung von experimentellen und<br />
numerischen Methoden, sowie die steigende Rechnerleistung<br />
werden eine genauere Modellierung<br />
und numerische Simulation von immer komplexeren<br />
und multiskaligen Prozessen ermöglichen.<br />
Vor diesem Hintergrund werden für den Bereich Verbrennungstechnik<br />
folgende Forschungsschwerpunkte<br />
mittel- und langfristig verfolgt werden:<br />
••<br />
Die Verbrennungstechnik wird nach wie vor einen<br />
großen Stellenwert in der Energieumwandlung einnehmen.<br />
Die Brenn- und Kraftstoffe der zukünftigen<br />
Verbrennungstechnik werden sich jedoch ändern:<br />
Wasserstoff, wasserstoffreiche, synthetische und biogene<br />
Brennstoffe sowie Schwachgase werden in der<br />
Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Deren<br />
verbrennungstechnische Eigenschaften und die<br />
optimale Nutzung in technischen Verbrennungssystemen<br />
sind die Basis für zukünftige Forschungsthemen.<br />
Forschungsthemen in diesem Schwerpunkt<br />
sind daher die Charakterisierung der verbrennungstechnischen<br />
Eigenschaften von wasserstoffhaltigen,<br />
biogenen sowie synthetischen Brennstoffen und Gemischen<br />
(gas und flüssig), Zündvorgänge, Strömungs-<br />
und Verbrennungsinstabilitäten, Spraybildung<br />
und Verbrennung vor allem von neuartigen<br />
flüssigen Brennstoffen, Verbrennungsvorgänge in<br />
porösen Medien, Wechselwirkung Verbrennung /<br />
Material, Untersuchungen an Modellflammen.<br />
••<br />
Die Kombination von Verbrennungsvorgängen mit<br />
weiteren Prozessen wie beispielsweise elektrochemischen<br />
(Brennstoffzellen, Elektrolyse), thermoelektrischen,<br />
solarthermischen sowie solarchemischen Prozessen<br />
werden wesentliche zukünftige Forschungsthemen<br />
sein. Hierzu gehören Multi-Fuel-Brennerkonzepte,<br />
Wasserstoffbrenner, Brennerregelung und<br />
Sensorik, „Balance of Plant“ und Brennertechnik in<br />
Brennstoffzellensystemen, Beheizung von Stirling-<br />
Systemen, Einbindung regenerativer Energiequellen,<br />
Oxy-Fuel Brennersysteme.<br />
••<br />
Die Regelbarkeit und genaue Anpassung von Verbrennungsvorgängen<br />
an die Anforderungen der jeweiligen<br />
Anwendung bei höchster Energieeffizienz<br />
werden im Vordergrund jeder zukünftigen Entwicklung<br />
von technischen Verbrennungssystemen in der<br />
Thermoprozesstechnik stehen. Rekuperator- und Regeneratorbrenner,<br />
Strahlungsbrenner, hybride Systeme,<br />
Energieeffizienz und Mehrzieloptimierung,<br />
Kraft-Wärme- und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Einbindung<br />
regenerativer Energiequellen werden unter<br />
diesem Schwerpunkt bearbeitet werden.<br />
••<br />
Die Erfassung und Modellierung von technischen<br />
Verbrennungssystemen wird zunehmend umfassen-<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 411
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
der werden. Die immer höhere räumliche und zeitliche<br />
Auflösung der experimentellen Methoden und<br />
die genauere Modellierung aller relevanten Prozesse<br />
(inkl. der materialtechnischen Fragestellungen an<br />
Oberflächen und in Werkstoffen) und deren Wechselwirkung<br />
werden die Grundlage für die Entwicklung<br />
neuer <strong>Technologien</strong> bilden. Hierzu werden neben<br />
den üblichen etablierten numerischen Methoden<br />
zukünftig Lattice-Boltzmann-Methoden an<br />
Bedeutung gewinnen. Daher wird an deren Anpassung<br />
für Verbrennungsvorgänge gearbeitet werden.<br />
Hinsichtlich der experimentellen Verbrennungsdiagnostik<br />
wird der Schwerpunkt auf Laser-basierten Messtechniken<br />
(LDA-PDA, PIV, LIF, LII, Raman,...) und deren<br />
Anpassung für zunehmend schwierigere Messaufgaben<br />
(in situ Messungen, stark strahlende und rußende Flammen,<br />
hohe Drücke, ...) liegen.<br />
2.2 Laufende Forschungsarbeiten im Bereich Verbrennungstechnik<br />
Die laufenden Forschungsarbeiten im Bereich Verbrennungstechnik<br />
sind fokussiert auf Probleme der Deckung<br />
des steigenden Energiebedarfs durch fossile und erneuerbare<br />
Rohstoffe, die Entwicklung schadstoffarmer Verbrennungskonzepte<br />
für Fluggasturbinen und stationäre<br />
<strong>Gas</strong>turbinen, Arbeiten zur Reduktion von Schadstoffen<br />
aus der Verbrennung fossiler und in verstärktem Maße<br />
auch nichtfossiler, erneuerbarer Brennstoffe sowie die<br />
Entwicklung von Alternativen zum Einsatz von fossilen<br />
Brennstoffen, die energetische Verwertung von Biomassen,<br />
die Reduktion von Emissionen von Lärm aus<br />
Verbrennungsprozessen und die Entwicklung von Methoden<br />
zur mathematischen Modellierung und Vorausberechnung<br />
von Verbrennungsvorgängen und Verbrennungseinrichtungen<br />
und deren Optimierung. Die in<br />
diesen Themenbereichen durchgeführten Forschungsvorhaben<br />
werden in einer Reihe von internationalen<br />
und nationalen Verbundvorhaben und direkten Industriekooperationen<br />
durchgeführt.<br />
Die durch instationäre Vorgänge bei Verbrennungsprozessen<br />
induzierten Schwankungen des Strömungsund<br />
Druckfeldes wirken sich auf die Emission von Lärm<br />
aus. Daher werden im Verbundprojekt Verbrennungslärm<br />
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in<br />
Zusammenarbeit mit drei weiteren Instituten der RWTH<br />
Aachen, der TU Berlin und der TU Darmstadt Entstehungsmechanismen<br />
des Verbrennungslärmes numerisch<br />
untersucht. Hier wird mit kompressibler Large-<br />
Eddy Simulation (LES) sowie mit Direkter Numerischer<br />
Simulation (DNS) des Verbrennungsvorganges die Entstehung<br />
des verbrennungsinduziert emittierten Lärmes<br />
im Detail untersucht.<br />
Die Erweiterung des bereits vorhandenen Wissensstandes<br />
in Bezug zu Zündung, Akustik und Instabilitäten<br />
ist das Thema des europäischen Verbundprojektes KIAI<br />
(Knowledge for Ignition, Acoustics and Instabilities), wobei<br />
der Bereich Verbrennungstechnik sich mit der Aufgabe<br />
des Wiederzündens unter Höhenbedingungen<br />
beschäftigt (subatmosphärisch, bei Temperaturen unter<br />
minus 30 °C). Die Erfüllung der Wiederzündbedingung<br />
ist bislang nur durch rein empirische Korrelationen beschrieben<br />
und wird im Rahmen dieses Projekts detailliert<br />
untersucht.<br />
Ebenfalls mit der Untersuchung des Zündvorgangs<br />
beschäftigt sich das Forschungsprojekt „Zündung durch<br />
mechanische Funken“ innerhalb der DFG-Forschergruppe<br />
„Physicochemical-based Models for the Prediction of<br />
safety-relevant Ignition Processes“, das in 2013 für eine<br />
zweite Förderperiode genehmigt wurde. Da mechanische<br />
Funken als Zündquellen eine wichtige Rolle bei der<br />
sicherheitstechnischen Beurteilung der Zündung<br />
brennbarer <strong>Gas</strong>gemische spielen, wird in dem Projekt<br />
die Zündung durch kleine, heiße Teilchen bis zu einem<br />
Durchmesser von einem Millimeter untersucht. Der<br />
Schwerpunkt dieses Projekts liegt auf einem detaillierten<br />
Verständnis des Zündvorgangs selbst, mit dem Ziel,<br />
das physikalisch-chemische Modell der <strong>Gas</strong>phasenzündung<br />
an kleinen heißen Partikeln verschiedenster Materialien<br />
und Größen voranzutreiben.<br />
Im Rahmen der ebenfalls von der DFG geförderten<br />
Forschergruppe „Anwendung monolithischer Netzwerkstrukturen<br />
in der Verfahrenstechnik“ (FOR 583)<br />
wurde in der zweiten und abschließenden Förderperiode<br />
mit zwei Teilprojekten die Anwendung von keramischen<br />
Schwämmen für die Stabilisierung von Verbrennungssystemen<br />
untersucht. Dazu wurde experimentell<br />
die Stabilisierung der Reaktionszone sowohl unter atmosphärischen<br />
Bedingungen wie auch unter Drücken<br />
bis 10 bar und Vorwärmtemperaturen bis 500 K bestimmt.<br />
Diese Datenbasis stellt auch die Grundlage für<br />
ein 1-dimensionales Modell dar, das mit guter Übereinstimmung<br />
das gemessene Verhalten wiedergeben<br />
kann. Zusätzlich wurden zur Bestimmung der dazu erforderlichen<br />
effektiven Kenngrößen für den Wärmetransport<br />
im porösen Medium direkte numerische Simulationen<br />
auf Grundlage von realen Geometriedaten<br />
durchgeführt, um damit die physikalischen Teilprozesse<br />
der Wärmerückführung besser beschreiben zu können.<br />
Innerhalb eines Kooperationsprojektes des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft, des Forschungszentrums<br />
Jülich und der Siemens AG wird im Teilprojekt 1F „Modellierung<br />
des Verbrennungsverlaufs bei der Verbrennung<br />
von flüssigen Brennstoffen und Flüssigbrennstoff/<br />
Wasser-Emulsionen“ die Entwicklung von Verbrennungstechnologien<br />
für die klimaschonende Energieumwandlung<br />
vorangetrieben. Die Forschungsarbeit dient<br />
in diesem Zusammenhang zur Erfüllung des Teilziels<br />
„Betriebsflexibilität und Brennstoffflexibilität“. Die Betriebsflexibilität<br />
hängt entscheidend von den Stabilitätsgrenzen<br />
der Verbrennung ab, deren Vorhersage<br />
noch nicht adäquat möglich ist. Die Brennstoffflexibili-<br />
Juni 2014<br />
412 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
tät setzt die sichere Auslegung von Brennern voraus, die<br />
sowohl mit gasförmigem als auch mit flüssigem Brennstoff<br />
operieren können.<br />
Im Rahmen europäischer Forschungsprojekte ist der<br />
Bereich Verbrennungstechnik vor allem an Verbundprojekten<br />
der Luftfahrt beteiligt: Im Rahmen von LEM-<br />
COTEC (Low Emission Core Technologies) werden in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Triebwerkshersteller Avio<br />
SPA das bereits im Verbundprojekt NEWAC entwickelte<br />
innovative PERM (partially evaporated rapid mixing)<br />
Verbrennungskonzept optimiert und für kritische Punkte<br />
im LTO Lastzyklus ertüchtigt. Ziel ist es, die 65 % Reduktion<br />
für Stickoxide bereits durch das Injektionssystem<br />
zu erreichen und damit das ACARE Ziel zu erreichen.<br />
Dabei wird insbesondere das magere Verlöschen<br />
unter Druckbedingungen sowie das Zündverhalten untersucht.<br />
Ziel des Projekts „Fuel Injector Research for Sustainable<br />
Transport” (FIRST) ist es, Auslegungswerkzeuge und<br />
-techniken zu entwickeln, die es ermöglichen, die aus<br />
einem Konglomerat von Partikeln bestehenden Brennstoffsprühstrahlen<br />
bzw. Ruß mit Modellen detailliert zu<br />
beschreiben und damit die Möglichkeit zu eröffnen,<br />
diese gezielt zu beeinflussen. Übergeordnetes Ziel dazu<br />
ist die im ACARE Protokoll bis 2020 geforderte Reduktion<br />
der Emissionswerte von Flugtriebwerken für CO 2 von<br />
50 % und für NOX von 80 %.<br />
In einem weiteres Verbundprojekt „Intelligent Design<br />
Methodologies for Low Pollutant Combustors for<br />
Aero-Engines (IMPACT AE)“ werden mit dem gleichen<br />
Ziel Schlüsselelemente für die Entwicklung und Validierung<br />
von Auslegungswerkzeugen erstellt, mit denen<br />
systematisch bereits im Designschritt NOx und CO-<br />
Emissionen reduziert werden können. Die Optimierung<br />
soll durch die Kombination von Auslegungswerkzeugen<br />
für den Entwurf und die detaillierte Parametrisierung<br />
von Verbrennungssystemen bei niedrigen Emissionswerten<br />
erreicht werden. Die Optimierung wird mit der<br />
genaueren und realistischen Abbildung dieser Verbrennungssysteme<br />
sowie der Möglichkeit, die Skalierung<br />
der Brenner zu untersuchen, ermöglicht. Infolgedessen<br />
soll die Entwicklungsdauer für derartige Brennertypen<br />
deutlich verringert werden.<br />
Aus Platzgründen kann hier keine vollständige und<br />
detaillierte Übersicht über alle Forschungsarbeiten gegeben<br />
werden. Hierzu sei auf direkte Kontakte hingewiesen,<br />
die sich einfach über die Internetadresse http://<br />
vbt.ebi.kit.edu herstellen lassen.<br />
2.3 Abgeschlossene Promotionen im Jahr 2013<br />
Im Bereich Verbrennungstechnik des Engler-Bunte-Instituts<br />
wurden im Jahr 2013 im Rahmen dieser Forschungstätigkeiten<br />
die folgenden Dissertationen abgeschlossen:<br />
••<br />
Svetoslav Marinov: Untersuchung der Flammenstabilität<br />
von geometrisch ähnlichen Brennern für zukünftige<br />
magere Triebwerksbrennkammerkonzepte (Prof. Dr.<br />
Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb)<br />
Bei Fluggasturbinen werden Strategien für den Verbrennungsablauf<br />
erarbeitet, um stöchiometrische<br />
Verbrennung und die damit verbundenen hohen<br />
NO X -Emissionen zu vermeiden. Dazu wurde ein neuartiges<br />
Einspritzsystem entwickelt, das magere Verbrennung<br />
in der Primärzone der <strong>Gas</strong>turbinenbrennkammer<br />
ohne Vormischstrecke vorsieht. Die Flammenstabilisierung<br />
wird durch Drall bewerkstelligt.<br />
Die Untersuchung dieser neuartigen Konfiguration<br />
befasst sich mit der experimentellen Erfassung der<br />
mageren Verlöschgrenze der eingeschlossenen<br />
Flamme bei atmosphärischem Druck. Die Arbeit umfasst<br />
die Untersuchung des kerosinbefeuerten Prototyps<br />
in realer Dimension bei weitestgehend realen<br />
thermodynamischen Bedingungen, d.h. bei der realisierten<br />
hohen Beladung der Primärzone. Weiterhin<br />
erfolgt ein Vergleich der Flammeneigenschaften dieser<br />
mit flüssigem Kerosin befeuerten Konfiguration<br />
zu den Flammeneigenschaften derselben Konfiguration,<br />
befeuert mit gasförmigem Methan. Schließlich<br />
beinhaltet die Arbeit die Flammenuntersuchung einer<br />
kerosinbefeuerten Modellkonfiguration, die zum<br />
Prototyp geometrisch ähnlich und mit dem Faktor<br />
0,5 skaliert ist. Im Gegensatz zu der Flammenstabilitätsbetrachtung<br />
gasförmiger Brennstoffe, existieren<br />
wenige Arbeiten, die dieses Thema bei flüssigen<br />
Substanzen betrachten (siehe Bild 2.1).<br />
Bild 2.1. Aus gemessenen gasförmigen Komponenten<br />
errechneter Reaktionsfortschritt einer Drallflamme<br />
mit flüssigem Brennstoff (Kerosin, links) und bei Methanverbrennung<br />
(rechts). Die hohen Werte bei Kerosinverbrennung<br />
weisen auf eine „verdampft-istverbrannt“<br />
Charakteristik des Reaktionsfeldes hin.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 413
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
••<br />
Feichi Zhang: Numerische Modellierung von Verbrennungslärm<br />
(Prof. Dr. Ing. Henning Bockhorn, Prof. Dr.<br />
rer. nat. habil. Ulrich Maas)<br />
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung von<br />
Lärm in turbulenten Verbrennungsvorgängen, welcher<br />
wie Schadstoffemissionen zu den möglichen<br />
negativen Effekten der Verbrennung gehört. Übergeordnetes<br />
Ziel der Arbeit ist es, effiziente Werkzeuge<br />
für die numerische Berechnung der Lärmabstrahlung<br />
aus Verbrennungsvorgängen zu entwickeln,<br />
welche auf hochauflösender LES (large eddy simulation)<br />
in kompressibler Formulierung als direkter Methode<br />
und hybriden CFD (computational fluid dynamics)<br />
/ CAA (computational aeroacoustics) Techniken<br />
als indirekten Methoden basieren. Es wurde<br />
gezeigt, dass die kompressible LES allein die durch<br />
Verbrennung induzierte Schallabstrahlung effizient<br />
und mit guter Genauigkeit vorhersagen kann. Als<br />
CAA Methode zur Berechnung von Verbrennungslärm<br />
wurde zuerst die grundlegende, aber am häufigsten<br />
gebrauchte Lighthill‘sche akustische Analogie<br />
verwendet. In dieser Arbeit wurde eine modifizierte<br />
Lighthill‘sche Gleichung, deren Quellterm<br />
ausschließlich durch die Wärmefreisetzungsschwankung<br />
gegeben ist, für die CAA Simulation der Schallausbreitung<br />
aus einer mäßig turbulenten Jetflamme<br />
angewendet. Der berechnete Schalldruck zeigte eine<br />
gute Übereinstimmung mit entsprechender Messung.<br />
Weiterhin wurde, basierend auf der oben genannten<br />
modifizierten CAA Gleichung von Lighthill<br />
eine analytische Fernfeldlösung für die Berechnung<br />
von Verbrennungslärm entwickelt, in der nur die instationäre<br />
Wärmefreisetzungsrate als Eingabeparameter<br />
auftritt.<br />
••<br />
Matthias Kern: Modellierung kinetisch kontrollierter,<br />
turbulenter Flammen für Magerbrennkonzepte<br />
(Prof. Dr. Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Karlheinz<br />
Schaber)<br />
Eines der dominierenden Konzepte zur Vermeidung<br />
von Stickoxidemissionen ist die magere Verbrennungsführung.<br />
Insbesondere die Flugzeugindustrie<br />
verfolgt in den letzten Jahren vor allem das Konzept<br />
der direkten mageren Verbrennung. Hierbei wird<br />
durch gezielte Strömungsführung erreicht, dass sich<br />
Luft und Brennstoff vor der Reaktionszone bereits<br />
weitestgehend gemischt haben und so nahestöchiometrische<br />
Bereiche vermieden werden.<br />
Diese Anforderungen führen zu komplexen Systemen,<br />
die einen hohen Anspruch an die Auslegung<br />
und Entwicklung stellen. Um hier den Anteil an kostspieligen<br />
Testanlagen und Vorversuchen zu senken,<br />
wurde in den letzten Jahren verstärkt auf den Einsatz<br />
numerischer Methoden wie die CFD-Simulation gesetzt.<br />
Hierzu werden Reaktionsmodelle benötigt,<br />
welche es ermöglichen, die komplexen technischen<br />
Verbrennungssysteme effizient und mit einer möglichst<br />
hohen Genauigkeit in einem numerischen Experiment<br />
zu analysieren. Am Engler-Bunte-Institut<br />
wird hierzu seit einigen Jahren erfolgreich an sogenannten<br />
Verbundwahrscheinlichkeitsdichtemodellen<br />
mit einer Reaktionsfortschrittsvariable zur Abbildung<br />
des Reaktionsverlaufs geforscht. Zur Beschreibung<br />
der Kinetik wird hierbei die Reaktion über zwei<br />
Variablen abgebildet, einer Variablen zur Beschreibung<br />
der elementaren Zusammensetzung, also des<br />
reinen Mischungsprozesses, sowie einer weiteren<br />
Variablen zur Beschreibung des Reaktionsfortschritts.<br />
Die Kopplung von turbulenter Vermischung<br />
und chemischer Reaktion wird über eine Verbundwahrscheinlichkeitsdichtefunktion<br />
abgebildet.<br />
Durch die vorangenommene prinzipielle Form der<br />
Verbundwahrscheinlichkeitsdichtefunktion können<br />
bereits vor der Simulation mehrdimensionale Tabellen<br />
generiert werden, die in der Funktion einer chemischen<br />
Datenbank die Reaktionsdaten während<br />
der Simulation bereitstellen. Hierauf beruht die hohe<br />
Effizienz dieser Methode, die es ermöglicht, die angeführten<br />
komplexen Systeme effizient zu simulieren.<br />
••<br />
Martin Zajadatz: Experimentelle Untersuchung der<br />
turbulenten Brenngeschwindigkeit unter Berücksichtigung<br />
der Vorwärmtemperatur und Brennstoffzusammensetzung<br />
(Prof. Dr. Ing. Nikolaos Zarzalis,<br />
Prof. Dr.-Ing. Helmut Seifert)<br />
Moderne Vormisch-Verbrennungssysteme für <strong>Gas</strong>turbinen<br />
zeichnen sich durch hohe Reaktionsdichten bei<br />
möglichst hohen Strömungsgeschwindigkeiten im<br />
Brennraum aus. Der hohe Durchsatz führt in den<br />
kompakt ausgelegten Brennkammern zu geringen<br />
Verweilzeiten des Abgases und daher zu einer Reduzierung<br />
der verweilzeitabhängigen thermischen<br />
Stickoxidbildung. Ein Nachteil der Vormischverbrennung<br />
ist jedoch, dass die Vormischung des Brenngases<br />
mit der Verbrennungsluft in einer der Brennkammer<br />
vorgeschalteten Vormischstrecke zu Einschränkungen<br />
des Betriebsbereiches der Brenneranlage<br />
führen kann. Es treten, in Abhängigkeit von Kinetik<br />
und Turbulenzparametern der Brenngas-Luftmischung,<br />
Flammenverlöschen, Flammenrückschlag in<br />
die Vormischstrecke sowie durch die Vormischverbrennung<br />
erzeugte Flammenpulsationen auf, die den<br />
Betriebsbereich im Vergleich zu konventionellen Verbrennungskonzepten<br />
deutlich einschränken können.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine umfangreiche<br />
experimentelle Datenbasis zur <strong>Gas</strong>vormischverbrennung<br />
bei breiter Variation der Turbulenzstruktur des<br />
Strömungsfeldes, der Brennstoff-Luftvormischtemperatur<br />
und der Reaktionskinetik durch Mischung<br />
von <strong>Erdgas</strong> mit reaktionsfreudigerem Wasserstoff erzeugt,<br />
mit der das Betriebsverhalten von Vormischbrennern<br />
experimentell erfasst werden kann (siehe<br />
Bild 2.2).<br />
Juni 2014<br />
414 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
••<br />
Flavio Galeazzo: Simulation of Turbulent Flows with<br />
and without Combustion with Emphasis on the Impact<br />
of Coherent Structures on the Turbulent Mixing (Prof.<br />
Dr. Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Thomas Wetzel)<br />
In dieser Arbeit wurde zunächst der in der Literatur<br />
gut dokumentierte Fall eines turbulenten konzentrischen<br />
Freistrahles berechnet, um die verschiedenen<br />
numerischen Werkzeuge und Simulationsmethoden<br />
zu testen und zu validieren. Sowohl instationäre als<br />
auch stationäre Simulationen konnten wichtige<br />
Merkmale der Freistrahlkonfiguration mit guter Genauigkeit<br />
vorhersagen. Der Jet in Crossflow (JIC) ist<br />
eine weit komplexere Strömungskonfiguration als<br />
der konzentrische Freistrahl. Es treten hierbei verschiedene<br />
Typen von kohärenten Strukturen sowie<br />
Rezirkulationsgebiete auf. Die Qualität der Übereinstimmung<br />
der Simulationsergebnisse mit den<br />
Messungen ist daher stark an die Qualität der Beschreibung<br />
der kohärenten Strukturen gekoppelt.<br />
Die Ergebnisse der LES Simulationen geben diese<br />
Strukturen und deren Auswirkungen viel detaillierter<br />
wieder als die Ergebnisse einer instationären RANS<br />
Rechnung, wie die viel stärker gekrümmte Isofläche<br />
der LES zeigt. Dagegen ist eine stationäre RANS Simulation<br />
nicht in der Lage, kohärente Strukturen<br />
abzubilden, und die Isofläche des passiven Skalars<br />
zeigt eine glatte Oberfläche.<br />
Die numerischen Methoden, die für isotherme Strömungen<br />
angewendet wurden, wurden zur Simulation<br />
eines komplexen Verbrennungssystems erweitert<br />
und angepasst, bei dem zwei wichtige Quellen zur<br />
Ausbildung von Instationaritäten vorhanden sind:<br />
die Entwicklung von großen kohärenten Strukturen<br />
und die sich im Injektor ausbildenden akustischen<br />
Resonanzen. Beide instationären Phänomene konnten<br />
mit den LES Simulationen wiedergegeben<br />
werden und liefern insgesamt eine gute Übereinstimmung<br />
der Rechenergebnisse mit den Messergebnissen.<br />
Die stationären RANS Simulationen vernachlässigen<br />
beide Quellen instationären Verhaltens<br />
und zeigen somit eine deutlich schlechtere Übereinstimmung<br />
mit den Messergebnissen. So wird mit LES<br />
unter anderem die Flammengeometrie völlig unbefriedigend<br />
wiedergegeben. Die Schlussfolgerung ist,<br />
dass zeitaufgelöste Berechnungsmethoden wie die<br />
LES erforderlich sind, um derart komplexe reagierende<br />
Strömungen mit guter Genauigkeit zu modellieren.<br />
2.4 Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />
Die Forschungsstelle für Brandschutztechnik entwickelt<br />
Verfahren zur Prüfung vorbeugender baulicher und anlagentechnischer<br />
Brandschutzmaßnahmen, entwickelt<br />
und validiert Bemessungsverfahren für Fragestellungen<br />
rund um die Entstehung, die Ausbreitung und die Bekämpfung<br />
von Bränden für Gebäude verschiedenster<br />
Bild 2.2. Gemessene turbulente Brenngeschwindigkeiten von <strong>Erdgas</strong><br />
Vormischflammen verglichen mit Korrelationen aus der Literatur.<br />
Nutzungen. Für Versuche im realen Maßstab steht eine<br />
große Brandversuchshalle in Karlsruhe zur Verfügung.<br />
Im Berichtszeitraum wurden grundlegende Forschungsarbeiten<br />
zur Risikoermittlung bei Tiefgaragen<br />
im Hinblick auf die Gefährdung durch Leckagen in der<br />
Kraftstoffversorgung bei gasbetriebenen Fahrzeugen<br />
durchgeführt. Die Untersuchungen schließen neben<br />
numerischen Strömungssimulationen Modellversuche<br />
an einem 1:18 Modell eines Tiefgaragengeschosses einer<br />
Großgarage ein.<br />
Validierungsversuche zur Überprüfung der Gültigkeit<br />
von Simulationsverfahren zur Vorhersage der Verrauchung<br />
großer Räume auch bei niedrigenergetischen<br />
Bränden mit spezifisch hoher Rauchentwicklung ergänzen<br />
die Arbeiten zu den Grundlagen der Rauchfreihaltung.<br />
Darüber hinaus wird untersucht, wie das Ansprechverhalten<br />
von Branddetektoren durch deren Lage<br />
im Raum, die Ventilationsbedingungen und die<br />
Brandentstehungsdynamik beeinflusst wird.<br />
Im Forschungsbereich Löschen werden Vorzüge und<br />
Nachteile von Neuentwicklungen im Bereich des Manuellen<br />
Löscheinsatzes der Feuerwehr aufgezeigt, zum<br />
Beispiel bei dem Medium Druckluftschaum. Erste Versuchsergebnisse<br />
zur Bestätigung des positiven Effekts<br />
eines Außenangriffs bei einem Raumbrand unter Anwendung<br />
des sog. „immediate flame knock-down“-Verfahrens<br />
unter Verwendung von Druckluftschaum liegen<br />
vor, müssen jedoch durch weitere Versuche vertieft<br />
werden, um die Gefährdung der Feuerwehreinsatzkräfte<br />
beim anschließenden Innenangriff zu reduzieren.<br />
Im Forschungsvorhaben „Feuerwehreinsatztaktische<br />
Problemstellungen bei der Brandbekämpfung in Gebäuden<br />
moderner Bauweise“, Teil 2, wurde das thermisch<br />
und das mechanisch bedingte Versagen von<br />
Fenstern und Verglasungen unter besonderer Berücksichtigung<br />
ihrer Anwendung bei modernen Bauweisen<br />
wie z. B. Niedrigenergie-, Passiv- und Nullenergiehäusern<br />
untersucht. Von besonderem Interesse ist die Beantwortung<br />
der Fragestellung, wie beim Feuerwehreinsatz<br />
bei mechanisch stabilen Verglasungen die Schaf-<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 415
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
fung von Öffnungen für den gezielten Abzug von<br />
zündfähigem und toxischem Brandrauch erreicht werden<br />
kann. Bei entsprechender Wärmebelastung setzte<br />
die Rissbildung bei den in den Versuchen untersuchten<br />
verwendeten Fenstern sehr früh ein. Der frühe Zeitpunkt<br />
für den ersten Riss sagt jedoch noch nichts darüber<br />
aus, wie lange insgesamt die Scheiben im Fenster<br />
auch im gerissenen Zustand einen relativ dichten Raumabschluss<br />
bilden und somit verhindern, dass zündfähige<br />
Brandpyrolyseprodukte abströmen können. Begleitend<br />
hierzu wurde ein numerisches Modell zum Brechen<br />
von Glasscheiben bei thermischer Einwirkung<br />
untersucht, wobei die Validierung anhand von Brandversuchen<br />
erfolgte. Der Detaillierungsgrad der experimentellen<br />
Daten konnte hierbei in einer zweiten Versuchsreihe<br />
durch den Einsatz einer hochauflösenden<br />
Wärmebildkamera erheblich verbessert werden, die<br />
weitere Erkenntnisse zur mehrdimensionalen Temperaturverteilung<br />
erbrachte.<br />
Im Forschungsvorhaben „Bewertung der Löschmittel<br />
Wasser und Wasser mit Zusätzen für den Feuerwehreinsatz,<br />
bei besonderer Berücksichtigung von Bränden in<br />
ausgebauten Dachgeschossen“ wurden die besonderen<br />
Problemstellungen bei ausgebauten Dachgeschossen<br />
im Hinblick auf den speziellen konstruktiven Aufbau, die<br />
Brand- und Rauchausbreitung, die Einsatztaktik und die<br />
Brandbekämpfung mit unterschiedlichen Löschmitteln<br />
dargestellt. Fenster und Ausstiege sind für die Feuerwehr<br />
über den 2. Rettungsweg wegen der Dachschrägen<br />
zum Teil schwieriger zu erreichen als bei<br />
Normalgeschossen. Dies gilt insbesondere bei zweioder<br />
mehrgeschossig ausgebauten Dachgeschossen<br />
und Maisonette-Wohnungen. Die mechanisch widerstandsfähige<br />
Dachhaut bedeutet beim Entfernen eine<br />
Gefährdung für Einsatzkräfte. Der zunehmende Einsatz<br />
von dicken zum Teil auch brennbar klassifizierten Wärmedämmungen<br />
erschwert das Schaffen von Dachöffnungen.<br />
Hochwertige Zwei- und Dreifachverglasungen<br />
mit hoher Standzeit bei thermischer Belastung im<br />
Brandfall bilden auch im gerissenen Zustand einen relativ<br />
dichten Raumabschluss für längere Zeit (siehe oben)<br />
und verhindern, dass zündfähige Brandpyrolyseprodukte<br />
abströmen können bzw. begünstigen vermehrt<br />
Glimm- und Schwelbrände aufgrund von Sauerstoffmangel.<br />
Dies führt zu einer erhöhten Gefährdung durch<br />
Backdraft (Verpuffung mit Feuerball) und Rollover<br />
(Rauchdurchzündung ohne nennenswerten Druckaufbau).<br />
Bei ausreichendem Sauerstoffangebot ist in kurzer<br />
Zeit mit einem Flashover und nachfolgenden Vollbrand<br />
zu rechnen. Die Brandausbreitung bzw. Brandweiterleitung<br />
zwischen Räumen über Hohlräume (z.B. unter<br />
Dachschrägen, Ständerwände, Holzbalkendecken)<br />
unterhalb der Dachhaut kann oft wegen fehlender<br />
feuerwiderstandsfähig trennender Bauteile und<br />
Anschlusspunkte nicht verhindert werden. Für eine<br />
effektive Brandbekämpfung, die sich aus Brandrauchkühlung<br />
beim Vorgehen der Feuerwehreinsatzkräfte<br />
und direkter Brandbekämpfung zusammensetzt, ist<br />
es erforderlich, dass das richtige Löschmittel mittels<br />
eines geeigneten Löschgerätes und unter Anwendung<br />
der korrekten Löschtechnik und geeigneter Taktik räumlich<br />
und zeitlich aufeinander abgestimmt eingesetzt<br />
wird.<br />
Eine weitere durchgeführte Studie hatte die Erstellung<br />
einer Richtlinie für den baulichen, anlagentechnischen<br />
und organisatorischen Brandschutz bei Tierställen<br />
zum Ziel, wobei der Focus auf Tierställe mit Intensivtierhaltung,<br />
auch umgangssprachlich als Massentierhaltung<br />
bezeichnet, gerichtet war. Hintergrund sind<br />
die zunehmende Errichtung dieser Anlagen, Brände mit<br />
erheblichen Schäden auch am Tierbestand, sowie die<br />
Notwendigkeit, aufgrund der Vorgaben der Bauordnung<br />
die Rettung von Mensch und Tier sicherzustellen,<br />
was bei den heute angewandten Brandschutzkonzepten<br />
nur in unzureichender Weise gelingt.<br />
Die Forschungsstelle beteiligt sich intensiv in nationalen<br />
und internationalen Gremien vornormativen und<br />
normativen Charakters an der weiteren Entwicklung des<br />
Brandschutzingenieurwesens. Die Einbindung in das<br />
KIT in Karlsruhe eröffnet darüber hinaus den Dialog in<br />
einem Fachgebiet, das durch die Notwendigkeit zur Interdisziplinarität<br />
gekennzeichnet ist, wobei oft eine Zusammenarbeit<br />
mit anderen Forschungseinrichtungen<br />
des KIT erfolgt, so zum Beispiel bei der Bewertung der<br />
Auswirkung von Winddruckverhältnissen bei Gebäuden<br />
auf die Wirksamkeit von Entrauchungsöffnungen für die<br />
Abfuhr von Rauch im Brandfall zur Sicherstellung der<br />
Benutzbarkeit der Rettungswege und zur Reduktion<br />
von Rauchschäden im Gebäude. Weitere Fragestellungen<br />
im Bereich der Sicherheit von Lithium-Ionen-Akkus<br />
für Antriebszwecke oder als stationäre Speicher gehören<br />
zum Arbeitsgebiet, das zusammen mit weiteren<br />
Einrichtungen des KIT bearbeitet wird.<br />
Unterstützung erfährt die wissenschaftliche und beratende<br />
Tätigkeit der Forschungsstelle auch durch ihre<br />
in Deutschland einzigartige und seit Jahrzehnten gepflegte<br />
Fachbibliothek, die kontinuierlich ausgebaut<br />
und durch die Dokumentationsabteilung unterstützt<br />
wird. Diesen Service stellt die Forschungsstelle auch extern<br />
zur Verfügung. Die Forschungsergebnisse werden<br />
als Berichte der Länder der Bundesrepublik Deutschland<br />
zur Verfügung gestellt. Eine Liste der bisher veröffentlichten<br />
Berichte enthält die homepage http://www.<br />
ffb.kit.edu/; die Dokumentationsergebnisse können<br />
kostenlos online über denselben Zugang recherchiert<br />
werden.<br />
2.5 DVGW-Forschungsstelle und Prüf laboratorium<br />
<strong>Gas</strong><br />
Durch erneute Investitionen in Prüfstände und Prüfstandsequipment<br />
bleibt die Prüfstelle weiterhin auf<br />
dem Stand der Technik, ist im In- und Ausland konkur-<br />
Juni 2014<br />
416 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />
renzfähig und von Herstellerprüfständen weitgehend<br />
unabhängig. Die Erlöse blieben in 2013 nur geringfügig<br />
unter denen des Vorjahres, so dass das Geschäftsjahr<br />
mit einem guten Ergebnis abgeschlossen werden konnte.<br />
Für das laufende Jahr 2014 kann auch mit einem guten<br />
Ergebnis gerechnet werden.<br />
Der zum Prüflaboratorium gehörende Bereich Anwendungsorientierte<br />
Forschung stellt zwischenzeitlich<br />
ein wichtiges Standbein für das Prüflaboratorium dar<br />
und war auch im Berichtszeitraum erfolgreich. Das resultierende<br />
Know-how in Verbindung mit den Kompetenzen<br />
der Prüfstelle wirkt sich speziell im Hinblick auf<br />
den Systemansatz bei neuen technischen Lösungen zunehmend<br />
positiv aus.<br />
Auch im zurückliegenden Jahr hat die Prüfstelle<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der DVGW-<br />
Kernaufgaben, durch die umfangreiche und aufwändige<br />
Mitarbeit in der Regelsetzung, geleistet. Neben den<br />
DVGW-internen Gremien und Ausschüssen wird im<br />
nationalen (ca. 55 Ausschüsse in NA<strong>Gas</strong>, NHRS, FNH,<br />
DKE), europäischen (CEN, CENELEC, EU-Kommission)<br />
und internationalen (IEC, ISO) Bereich (25 europäische<br />
und internationale Gremien zzgl. Arbeitsgruppen) mitgearbeitet.<br />
Die Ingenieure der Prüfstelle übernehmen<br />
da rüber hinaus Sprecher- oder Vorsitzfunktionen in ca.<br />
10 Ausschüssen auf europäischer und internationaler<br />
Ebene.<br />
Durch die Änderungen des Akkreditierungsgesetzes<br />
musste eine Reihe von Maßnahmen in den bestehenden<br />
Akkreditierungen des Prüflaboratoriums umgesetzt<br />
werden. Die erforderlichen Aktualisierungen wurden<br />
bereits im Vorjahr in einer Urkunde der DAkkS (Deutsche<br />
Akkreditierungsstelle) mit der Registriernummer<br />
„D-PL-12098-01-01“ dokumentiert.<br />
Im Rahmen der im Berichtszeitraum durchgeführten<br />
Reakkreditierungsaudits wurden alle Bereiche „Elektromagnetische<br />
Verträglichkeit (EMV), Sicherheit elektrischer<br />
Betriebsmittel (SEB), Materialprüfungen an Produkten<br />
der <strong>Gas</strong>verteilung und -verwendung, Probenahme<br />
und ausgewählte Prüfungen von Brennstoffen,<br />
<strong>Gas</strong>verbrauchseinrichtung nach Richtlinie 2009/142/EG<br />
(<strong>Gas</strong>geräte-Richtlinie) sowie Druckgeräte nach Richtlinie<br />
97/23/EG“ ausführlich auditiert. Dabei wurden die<br />
umfangreichen Urkundenanhänge mit den entsprechenden<br />
europäischen und internationalen Normen<br />
und Vorschriften aus dem DVGW-Regelwerk aktualisiert.<br />
Die Arbeitsschwerpunkte der Prüfstelle können aus<br />
Platzgründen hier nicht detailliert beschrieben werden,<br />
so dass eine stichpunktartige Aufzählung genügen<br />
muss. Ausführliche Darstellungen finden sich auf der<br />
Internetseite der Prüfstelle http://www.dvgw-ebi.de/.<br />
Arbeitsschwerpunkte im Bereich Prüfung/Normung<br />
sind:<br />
••<br />
Kraft-Wärme-Kopplung, Mikro KWK – Geräte, Entwicklung<br />
und Normung<br />
••<br />
Elektrische Ausrüstung und elektronische Sicherheitskomponenten<br />
von <strong>Gas</strong>geräten, Entwicklung<br />
und Normung<br />
•<br />
• Fachübergreifende Betreuung von Prüfungen und<br />
Konformitätsbewertungsverfahren<br />
••<br />
Zusammenarbeit mit europäischen Stellen<br />
– CEN TC 48 (Wasserheizer)<br />
– CEN TC 109 (Heizkessel)<br />
– EcoDesign Coordination Group<br />
– CEN TC 234 (<strong>Gas</strong>infrastruktur)<br />
– CEN/TC 237 (<strong>Gas</strong>zähler)<br />
– Smart Meter<br />
– ISO/TC 161 (Regel- und Steuereinrichtungen)<br />
Forschungsprojekte Prüflaboratorium<br />
Die vom DVGW finanzierte Forschung konzentrierte<br />
sich in 2013 auf drei gasbeschaffenheitsbezogene Projekte<br />
aus der „Innovationsinitiative <strong>Gas</strong>technologie“.<br />
Diese Forschungsaktivitäten steuern unter anderem<br />
wertvolle technisch-wissenschaftliche Daten für den europäischen<br />
Normungsprozess für eine H-<strong>Gas</strong>-Norm bei,<br />
der vor allem im Rahmen des freieren <strong>Gas</strong>handels unter<br />
dem oben genannten Mandat M400 in die Wege geleitet<br />
wurde.<br />
••<br />
Untersuchung der Auswirkungen von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
auf industrielle und gewerbliche<br />
<strong>Gas</strong>anwendungen<br />
••<br />
Untersuchungen zur Einspeisung von Wasserstoff in<br />
ein <strong>Erdgas</strong>verteilnetz – Auswirkungen auf den Betrieb<br />
von <strong>Gas</strong>anwendungstechnologien im Bestand,<br />
auf <strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> und auf Verbrennungsregelungsstrategien<br />
••<br />
Vorstudie zur Untersuchung des Einflusses von dauerhaft<br />
wechselnden Wobbe-Indizes von H-<strong>Gas</strong>en auf<br />
häusliche und industrielle <strong>Gas</strong>anwendungstechnologien<br />
– mit Fokus auf die derzeit betriebenen <strong>Technologien</strong><br />
(siehe Bild 2.3)<br />
Bild 2.3. Falschfarbendarstellung von Chemolumineszenzaufnahmen<br />
bei einer UV-Wellenlänge λ =<br />
310 nm als Funktion der <strong>Gas</strong>beschaffenheit. Brenngasbezeichnungen<br />
sind oberhalb der Flammenkegel<br />
angegeben.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 417
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Forschung und Lehre<br />
Weitere Forschungsschwerpunkte der DVGW-Forschungsstelle,<br />
Bereich Verbrennungstechnik sind<br />
• Korrosionsforschung<br />
• Membranforschung N 2 /CO 2 -Abtrennung<br />
• <strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-Lab<br />
In diesem Projekt nahmen auch die Schulungs- bzw.<br />
Informationsaktivitäten zu den <strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />
einen wichtigen Raum ein, die in dem großen angegliederten<br />
Schulungsraum und in dem <strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-<br />
Lab mit allein 30 Veranstaltungen in 2013 gut angenommen<br />
wurde. Das <strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-Lab lief im ersten Jahr<br />
im Standardbetrieb. In der Installation und Parametrierung<br />
wurden bereits mehrere Optimierungspotenziale<br />
identifiziert und zusammen mit dem Partner<br />
Stadtwerke Karlsruhe bearbeitet. Der dezidierte Forschungsbetrieb<br />
u. a. bei den H 2 -Verträglichkeitsuntersuchungen<br />
ist für 2014 vorgesehen. Eine Einspeiseanlage<br />
für Wasserstoff wurde in 2013 weitgehend<br />
vorbereitet.<br />
Forschungsprojekt Radiometer<br />
Dieses DVGW-Forschungsprojekt wurde im Jahr 2013 zu<br />
Ende geführt. Dabei konnte das Kalibrierverfahren erfolgreich<br />
beschleunigt und erforderliche Randbedingungen<br />
genauer bestimmt werden. Die neu gewonnenen<br />
Erkenntnisse werden nun in die Normung von CEN<br />
TC180 (Heizstrahler) einfließen. In diesem Zusammenhang<br />
ist es auf Basis der Arbeit der DVGW-Forschungsstelle<br />
mittlerweile sogar gelungen, diese Messmethode<br />
in die Standardisierung in den Vereinigten Staaten zu<br />
überführen. Zudem konnte im Jahr 2013 durch erfolgreiche<br />
Messungen gezeigt werden, dass das Messprinzip<br />
auch für niederenergetische strombetriebene Strahler<br />
geeignet ist.<br />
2.6 Veröffentlichungen<br />
Anikin, N. B. A.; Suntz, R. und Bockhorn, H.: Fast Optical Tomography<br />
for the Detection of OH* Distributions in Flames. Chem. Ing.<br />
Tech. 85 (2013) Nr. 5, S. 696–704.<br />
Dederichs, S.; Zarzalis, N.; Habisreuther, P.; Beck, C.; Prade, B. und<br />
Krebs, W.: Assessment of a <strong>Gas</strong> Turbine NOx Reduction Potential<br />
Based on a Spatiotemporal Unmixedness Parameter.<br />
J. Eng. <strong>Gas</strong> Turbines Power 135 (2013) Nr. 11, S. 1-8 (111504).<br />
Galeazzo, F. C. C.; Donnert, G.; Cárdenas, C.; Sedlmaier, J.; Habisreuther,<br />
P.; Zarzalis, N.; Beck, C. und Krebs, W.: Computational<br />
Modeling of Turbulent Mixing in a Jet in Crossflow. Int. J.<br />
Heat Fluid Flow 41 (2013), S. 55-65.<br />
Habisreuther, P.; Galeazzo, F. C. C.; Prathap, P. und Zarzalis, N.: Structure<br />
of Laminar Premixed Flames of Methane near the Auto-<br />
Ignition Limit. Combust. Flame 160 (2013) Nr. 12, S. 2770-<br />
2782.<br />
Kasabov, P.; Habisreuther, P. und Zarzalis, N.: Experimental Study on<br />
Lifted Flames Operated with Liquid Kerosene at Elevated<br />
Pressure and Stabilized by Outer Recirculation. Flow, Turbul.<br />
Combust. 90 (2013) Nr. 3, S. 605-619.<br />
Parthasarathy, P.; Habisreuther, P. und Zarzalis, N.: Evaluation of Longitudinal<br />
Dispersion Coefficient in Open-Cell Foams Using<br />
Transient Direct Pore Level Simulation. Chem. Eng. Sci. 90<br />
(2013), S. 242-249.<br />
Waglöhner, S.; Reichert, D.; Bockhorn, H. und Kureti, S.: Studies on the<br />
Effect of Physico-Chemical Soot Properties and Feed <strong>Gas</strong><br />
Composition on the Kinetics of Soot Oxidation on Fe2O3<br />
Catalyst. Chem. Ing. Tech. 85 (2013) Nr. 5, S. 686–695.<br />
Vukadinovic, V.; Habisreuther, P. und Zarzalis, N.: Influence of pressure<br />
and temperature on laminar burning velocity and Markstein<br />
number of kerosene Jet A-1: Experimental and numerical<br />
study. Fuel 111 (2013), S. 401-410.<br />
Zhang, F.; Habisreuther, P.; Bockhorn, H.; Nawroth, H. und Paschereit,<br />
C. O.: On Prediction of Combustion Generated Noise with the<br />
Turbulent Heat Release Rate, Acta Acust United Ac (Acta<br />
acustica united with Acustica) 99 (2013), S. 940-951.<br />
Autoren<br />
Prof. Dr. rer.nat. Harald Horn<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 608-42580 |<br />
E-Mail: harald.horn@kit.edu<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 608-42561 |<br />
E-Mail: thomas.kolb@kit.edu<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT) |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 608-42570 |<br />
E-Mail: dimosthenis.trimis@kit.edu<br />
Dr. rer. nat. Josef Klinger<br />
TZW DVGW-Technologiezentrum Wasser |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel. +49 721 9678-110 |<br />
E-Mail: josef.klinger@tzw.de<br />
Juni 2014<br />
418 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen<br />
für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
Programm-Übersicht<br />
Wann und Wo?<br />
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
Thema:<br />
7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />
Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Sponsored by<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
+ Ausstellung<br />
+ Abendveranstaltung
| IM PROFIL<br />
|<br />
Initiative Brennstoffzelle (IBZ)<br />
Im Profil<br />
In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />
im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />
die Initiative Brennstoffzelle (IBZ) im Profil.<br />
Folge 28:<br />
Initiative Brennstoffzelle (IBZ)<br />
Auf der Hannover<br />
Messe ist die<br />
IBZ seit Jahren<br />
mit einem eigenen<br />
Stand präsent.<br />
Viele Politiker,<br />
zum Beispiel<br />
der<br />
Bundesminister<br />
für Wirtschaft<br />
und Energie,<br />
Sigmar Gabriel,<br />
haben das Informationsangebot<br />
bereits wahrgenommen.<br />
Bild: IBZ/Fair PR<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 2001<br />
konzentriert sich die Initiative<br />
Brennstoffzelle (IBZ) inhaltlich auf<br />
Brennstoffzellen in der Hausenergieversorgung.<br />
Als Kompetenzzentrum<br />
stellt sie das Bindeglied zwischen<br />
Herstellern, Energiewirtschaft,<br />
Marktpartnern, Politik, Me dien und<br />
Kunden dar. Mit zunehmender Zahl<br />
marktreifer Produkte übernimmt die<br />
IBZ auch vertriebsunterstützende<br />
Aufgaben. Beteiligt sind die Gerätehersteller<br />
Baxi Innotech, Bosch Thermotechnik,<br />
Ceramic Fuel Cells, Elcore,<br />
Hexis, Vaillant und Viessmann,<br />
die Energiever sorger EnBW, E.ON,<br />
EWE, MVV Energie, SWL und VNG<br />
sowie die Deutsche Energie-Agentur<br />
und die Nationale Organisation<br />
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />
(NOW). Grundsätzlich<br />
ist die IBZ neuen Mitgliedern gegenüber<br />
aufgeschlossen. Die Finanzierung<br />
der IBZ erfolgt über entsprechende<br />
Mitgliedsbeiträge.<br />
Branchenstimme<br />
Die IBZ-Mitglieder nutzen die Initiative,<br />
um gemeinsam mit einer Stimme<br />
ihre Positionen gegenüber den<br />
Zielgruppen zu vertreten. Dabei<br />
sucht die IBZ auch den Dialog mit<br />
anderen Verbänden und Initiativen<br />
der Heizungs- und Energiebranche.<br />
Mit der ASUE Arbeitsgemeinschaft<br />
für sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch, dem Bundesindustrieverband<br />
Deutschland<br />
Haus-, Energie- und Umwelttechnik<br />
(BDH) und der Zukunft <strong>Erdgas</strong> e. V.<br />
wurde beispielsweise eine übergreifendes<br />
Verbände-Positionspapier<br />
erarbeitet, das Argumente pro<br />
Brennstoffzelle und Forderungen an<br />
die Politik gemeinschaftlich zum<br />
Ausdruck bringt.<br />
Gesprächspartner<br />
für die Politik<br />
Mit der Politik tauscht sich die IBZ<br />
im Rahmen Parlamentarischer<br />
Abende, der Hannover Messe oder<br />
auch während Gesprächsterminen<br />
in Ministerien aus. Dabei verfolgt<br />
die IBZ das Ziel, einerseits auf die<br />
politischen Rahmenbedingungen<br />
einzuwirken, zum Beispiel das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG).<br />
Andererseits strebt sie die Förderung<br />
von Brennstoffzellengeräten<br />
während der Markteinführungsphase<br />
an. Dabei werden auch Gutachten<br />
oder Studien eingesetzt. Das Institut<br />
für Energie- und Umweltforschung<br />
Heidelberg (ifeu) hat<br />
beispielsweise die Untersuchung<br />
„Ökonomische und ökologische<br />
Analyse von Brennstoffzellen-Heizgeräte“<br />
erarbeitet.<br />
Plattform für den internen<br />
Branchenaustausch<br />
Innerhalb der IBZ tauschen sich die<br />
Beteiligten regelmäßig über technische<br />
Fragen aus, verfolgen Normungs-<br />
und Gesetzgebungsverfahren,<br />
die die Rahmenbedingungen<br />
für Brennstoffzellengeräte berühren.<br />
Dieser Branchenaustausch ist<br />
von der Überzeugung geprägt, dass<br />
die Bündelung von Kräften gegenüber<br />
Gesetzgeber und Fachöffentlichkeit<br />
wirkungsvoller als die Einzelvertretung<br />
von Interessen ist.<br />
Gegenwärtige Themen sind beispielsweise<br />
die EU-Energieffizienzrichtlinie,<br />
die Novellierung des EEG<br />
oder die DIN V 18599, „Energetische<br />
Bewertung von Gebäuden“.<br />
Juni 2014<br />
420 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Initiative Brennstoffzelle (IBZ) | IM PROFIL |<br />
Die IBZ tritt in der Öffentlichkeit mit einem klaren Erscheinungsbild<br />
auf. Dies und die seriöse Arbeit haben dazu beigetragen, dass sich die<br />
Initiative zum maßgeblichen Ansprechpartner in Sachen Brennstoffzellengeräte<br />
entwickelt hat. Bilder: IBZ<br />
Referenzkunden sind bei der Einführung einer neuen<br />
Technologie wichtig und spielen daher eine große<br />
Rolle in der IBZ-Kommunikation, zum Beispiel beim<br />
Internetauftritt unter www.ibz-info.de, wo auch ein<br />
neuer Film mit vielen Praxisbeispielen zu sehen ist.<br />
Bild: IBZ<br />
Zentrale Informationsadresse<br />
Als Kompetenzzentrum für Brennstoffzellen<br />
in der Hausenergieversorgung<br />
bereitet die IBZ das Wissenswerte<br />
rund um die innovative<br />
Technologie für verschiedene Zielgruppen<br />
auf. Auf diese Weise ist<br />
weitgehend sichergestellt, dass ein<br />
gutes Branchen- und Produktimage<br />
positioniert werden kann und wichtige<br />
Botschaften in der Öffentlichkeit<br />
wahrnehmbar ankommen. Mit<br />
ihrer Präsenz trägt die IBZ wesentlich<br />
dazu bei, dass die Kommunikation<br />
zu Brennstoffzellengeräten<br />
nachhaltig ist und die Meinungsbildung<br />
nicht Einzelakteuren überlassen<br />
wird. Von den ersten Prototypen<br />
bis zur Markteinführung hat die IBZ<br />
die Kommunikation flexibel an die<br />
jeweilige Phase angepasst.<br />
Marketing-Kooperation<br />
Neben der klaren Positionierung als<br />
der Ansprechpartner für Brennstoffzellen<br />
in der Hausenergieversorgung<br />
zeichnet die IBZ ein gemeinschaftliches<br />
Engagement für das<br />
Produktmarketing aus. IBZ-Sprecher<br />
Markus Seidel erläutert die Vorzüge<br />
des Gemeinschaftsmarketings: „Als<br />
IBZ können wir viel klarer und für<br />
die Kunden deutlich effektiver Informationen<br />
rund um unsere Produkte<br />
vermitteln. Wer ein Brennstoffzellengerät<br />
sucht, wird sehr schnell auf<br />
unser Informationsangebot aufmerksam.<br />
Durch abgestimmte Botschaften<br />
stellen wir in der IBZ sicher,<br />
dass die Kunden bei der Beschäftigung<br />
mit einem so komplexen<br />
Produkt nicht durch die Vielzahl<br />
von Absendern verwirrt werden<br />
und falsche Botschaften aufnehmen.“<br />
Absatzförderer<br />
IBZ-Sprecher Andreas Ballhausen,<br />
der von Anfang an in der Initiative<br />
mitgewirkt hat, ist davon überzeugt,<br />
dass sich die Aktivitäten in Zukunft<br />
mehr und mehr vertrieblich ausrichten<br />
werden: „Brennstoffzellengeräte<br />
stehen am Anfang der Markteinführung.<br />
In Zukunft wird sich die IBZ<br />
noch mehr als heute zu einem Instrument<br />
entwickeln, das Hilfestellung<br />
bei der Absatzförderung gibt.<br />
Mit den bereits zur Hannover Messe<br />
2014 umgesetzten Kommunikationsmaßnahmen<br />
wie einer Vertriebs-<br />
und neuen Endverbraucherbroschüre<br />
gehen wir gemeinsam<br />
einen großen Schritt auf die neue<br />
Rolle zu.“ Der Claim „Die Zukunft<br />
kommt nach Hause“ drückt den Anspruch<br />
aus, dass eine Zukunftstechnologie<br />
endlich im Markt angekommen<br />
ist.<br />
Kontakt:<br />
Initiative Brennstoffzelle,<br />
c/o EWE VERTRIEB GmbH,<br />
Donnerschweer Str. 22-26,<br />
26123 Oldenburg,<br />
Freecall: 0800 1011447,<br />
www.ibz-info.de,<br />
E-Mail: info@ibz-info.de<br />
Die Vertriebsbroschüre<br />
informiert<br />
über die<br />
aktuellen<br />
Brennstoffzellengeräte<br />
und<br />
deren Bezugsmöglichkeiten.<br />
Dieser ist ebenso<br />
wie die Endverbraucherbroschüre<br />
und die<br />
jüngste Ausgabe<br />
der IBZ-Nachrichten<br />
unter<br />
der Freecall-Nr.<br />
0800 1011447<br />
bestellbar.<br />
Bild: IBZ<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 421
| TECHNIK AKTUELL<br />
|<br />
Integrationsplattform für dezentrale<br />
Armaturenstellantriebe in Versorgungsnetzen<br />
Die 3S Antriebe GmbH stellt erstmals<br />
ihre neue Integrationsplattform<br />
zur direkten Einbindung<br />
dezentraler Armaturenstellantriebe<br />
und Sensoren in erdverlegten Versorgungsnetzen<br />
via 3S x-active und<br />
Mobilfunk vor.<br />
Als Teil der kritischen Infrastruktur<br />
stehen Versorgungsnetze unter<br />
hohen Sicherheitsanforderungen<br />
und gleichzeitig unter zunehmendem<br />
Kostendruck. Die Aufgabe von<br />
SCADA Systemen ist eine effiziente<br />
Steuerung der Netze. Zur Optimierung<br />
stellen sich drei wesentliche<br />
Aufgaben. Das Sammeln und Aufbereiten<br />
von Betriebsdaten, die Einbindung<br />
der Betriebsdaten in die<br />
zentrale Leitstandsoftware und<br />
schließlich die Automatisierung des<br />
Betriebs auf Basis der gesammelten<br />
Daten. Die 3S Integrationsplattform<br />
deckt alle diese Leistungsbereiche<br />
ab. Dezentrale Feldgeräte können<br />
sicher und flexibel in SCADA-, ERP-,<br />
und GIS-Systeme integriert werden.<br />
Endgeräte können alle Sensoren,<br />
Zähler oder Messungen sein, die digitale<br />
Daten erzeugen. Dazu gehören<br />
Druckmessungen, Durchflussmessungen<br />
und Verbrauchsmessungen,<br />
Temperaturmessungen<br />
oder Füllstände. Zusätzlich können<br />
3S Armaturenstellantriebe Endgeräte<br />
sein, die mit Akkus betrieben<br />
über ein Jahr ohne Nachladen Armaturen<br />
automatisieren können.<br />
Die dezentralen Stellantriebe kommen<br />
so ohne Datenkabel und SPS<br />
aus. Dabei ist auch kein Bau eines aufwändigen<br />
Schachtbauwerks nötig, da<br />
die Antriebe direkt im Erdreich auf<br />
einer verdrehsicheren Trageplatte<br />
verbaut werden können. Der 3S Erdeinbau<br />
ermöglicht die nachträgliche<br />
Automatisierung ohne Versorgungsunterbrechung.<br />
Durch diese Lösung kann die Anzahl<br />
der automatisierten Armaturen<br />
und die Anzahl der Sensoren im<br />
Netz kostengünstig erhöht werden.<br />
Schachtüberwachungen, Durchfluss-<br />
und Druckmessungen oder<br />
Zonentrennungen sind einfach zu<br />
realisieren. Sensordaten können autonom<br />
und direkt durch die Antriebssteuerung<br />
verarbeitet werden,<br />
z. B. für Rohrbruchsicherungen mit<br />
kurzer Reaktionszeit.<br />
Kontakt:<br />
3S Antriebe GmbH,<br />
Henrik Friedemann,<br />
Tel. (030) 7007764-0,<br />
E-Mail: h.friedemann@3s-antriebe.de,<br />
www.3s-antriebe.de<br />
DDZG-Brennerserie senkt Emissionen bei gleicher<br />
Feuerungsleistung<br />
DDZG-Brenner.<br />
Bild: SAACKE GmbH<br />
Betreiber von Feuerungsanlagen<br />
mit einer Wärmeleistung ab<br />
50 MW stehen branchenübergreifend<br />
vor einer großen Herausforderung.<br />
Grund hierfür ist die dreizehnte Verordnung<br />
zur Durchführung des<br />
Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />
über Großfeuerungs-, <strong>Gas</strong>turbinenund<br />
Verbrennungsmotoranlagen<br />
(13. BImSchV). Diese verschärft im<br />
Rahmen der EU-Mindeststandards<br />
– der Industrial Emissions Directive<br />
(IED) – die Emissionsgrenzwerte in<br />
Deutschland. Dies gilt für Bestandsanlagen<br />
ab dem 1.1.2016, während<br />
Neuanlagen den neuen Richtlinien<br />
bereits seit dem 1.1.2014 entsprechen<br />
müssen. In der Praxis<br />
bedeutet dies: Stickoxid-Emissionen<br />
für <strong>Erdgas</strong>feuerungsanlagen unterliegen<br />
einem Grenzwert von<br />
100 mg/m 3 – einem Drittel weniger<br />
als noch 2013. Besonders geeignet<br />
für eine sichere Unterschreitung<br />
auch anspruchsvollster Stickoxid-<br />
Werte ist die SAACKE DDZG-Brennerserie<br />
– ob für Modernisierungen<br />
oder Neubauten. Sie erreicht Emissionswerte<br />
von 50 bis 90 mg/m 3 bei<br />
<strong>Erdgas</strong>betrieb (auch ohne Sekundärmaßnahmen).<br />
Der DDZG senkt<br />
die Stickoxid-Emissionen deutlich<br />
unterhalb bestehender Grenzwerte<br />
ohne Sekundärmaßnahmen und<br />
bei gleichbleibender Feuerungsleistung.<br />
Der Dampfdruckzerstäuber<br />
findet Anwendung an Wasserohrkesseln<br />
und ist aufgrund seines<br />
modularen Baukastensystems sowohl<br />
hinsichtlich komplexer Feuerraumgeometrien<br />
als auch bezüglich<br />
der Brennstoffe individuell anpassbar.<br />
Neben einer Basis-Lösung ist er<br />
somit auch als Mehrstoffbrenner<br />
mit gestufter Verbrennung und simultaner<br />
Mischfeuerung von <strong>Gas</strong>en<br />
und Flüssigkeiten in jeder beliebigen<br />
Kombination konfigurierbar.<br />
Jüngst erzielten acht installierte<br />
DDZG-LN Brenner an zwei Wasserrohrkesseln<br />
eine 40 %ige Stickoxid-<br />
Emissions reduzierung bei gleicher<br />
Leistung im Rahmen einer Heizkraftwerk-Modernisierung<br />
in einer<br />
süddeutschen Papier-Produktionsstätte.<br />
Juni 2014<br />
422 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| TECHNIK AKTUELL |<br />
Neue Version ACOS NMS 3.11 der Netz management-<br />
Lösung für Energieversorger<br />
Mit der Netzmanagement-Suite<br />
ACOS NMS bietet die IDS maßgeschneiderte<br />
IT-Lösungen für ein<br />
durchgängiges Instandhaltungs- und<br />
Entstörungsmanagement. In Version<br />
3.11 hat ACOS NMS nun eine<br />
übersichtliche Bedienoberfläche<br />
mit neuem Farbschema erhalten.<br />
Durch eine kompaktere Bedienstruktur<br />
sowie die Zusammenführung<br />
von Menü und Modulreiter<br />
steht den Anwendern mehr Platz für<br />
Nutzdaten durch eine größere Anzeigefläche<br />
zur Verfügung.<br />
Um mobile Mitarbeiter bei der<br />
Auftragsausführung sowie bei der<br />
Rückmeldung von Aufträgen inklusive<br />
Zeiterfassung zu unterstützen,<br />
hat die IDS auch ACOS NMSmobile<br />
im Zuge des Releases weiter verbessert.<br />
Die Anwender können über die<br />
ACOS NMS App die ihnen zugewiesene<br />
Instandhaltungsaufgaben mit<br />
dem ACOS NMS Server synchronisieren:<br />
entweder manuell oder automatisch<br />
in einstellbaren Zyklen.<br />
Die Darstellung der Einsatzorte auf<br />
einer Karte erleichtert die Suche<br />
und optimiert Arbeitswege. Die<br />
Checklisten der mobilen Zustandserfassung<br />
lassen sich individuell an<br />
die Wünsche der Kunden anpassen.<br />
Die Anwendung zum Modul Einspeisemanagement<br />
wurde um zusätzliche<br />
Maßnahmenarten erweitert.<br />
Neben den Maßnahmen in<br />
Verbindung mit § 11 EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)<br />
sind jetzt<br />
auch marktbezogene Maßnahmen<br />
nach § 13.1 EnWG (Energiewirtschaftsgesetz)<br />
und Anpassungsmaßnahmen<br />
nach § 13.2 EnWG mit EEG-Anlagen,<br />
konventionellen Einspeisern und<br />
auch Lasten durchführbar. Alle Maßnahmen<br />
lassen sich bei Bedarf über<br />
das Internet veröffentlichen. Die<br />
bisherige manuelle Abwicklung von<br />
Maßnahmen wurde um Automatik-<br />
Funktionen basierend auf Start- und<br />
Endterminen ergänzt und diverse<br />
Masken sowie Ansichten ergonomisch<br />
überarbeitet. Dies verbessert<br />
das Gesamthandling des Systems und<br />
entlastet den Bediener zusätzlich.<br />
Kontakt:<br />
IDS GmbH, Eva-Maria Erler,<br />
Tel. (07243) 2 18 – 202,<br />
E-Mail eva-maria.erler@ids.de,<br />
www.ids.de<br />
Brennstoffzellenheizgerät Vitovalor 300-P<br />
Im April hat Viessmann das Brennstoffzellenheizgerät<br />
Vitovalor 300-P<br />
in den Markt eingeführt. Dieses<br />
Gerät ist das Ergebnis einer Kooperation<br />
von Panasonic und Viessmann.<br />
Es basiert auf einer von Panasonic<br />
entwickelten Brennstoffzelle,<br />
die in den vergangenen sechs Jahren<br />
bereits über 34 000 Mal in Japan<br />
installiert wurde und sich dort bewährt<br />
hat.<br />
Viessmann hat diese Technik in<br />
ein kompaktes Gesamtsystem mit<br />
einem <strong>Gas</strong>-Brennwertkessel zur<br />
Spitzenlastabdeckung integriert und<br />
damit für den Einsatz auf dem europäischen<br />
Markt abgestimmt. Montage,<br />
Inbetriebnahme und Wartung<br />
der neuen Geräte sind so einfach<br />
wie bei den bekannten Vitodens<br />
<strong>Gas</strong>-Brennwert-Kompaktgeräten.<br />
Die vom Kooperationspartner<br />
Panasonic hergestellte PEM-Brennstoffzelle<br />
(Polymer Elektrolyt Membran)<br />
wird mit Wasserstoff und Luft<br />
betrieben. Der Wasserstoff wird in<br />
einem integrierten Reformer aus<br />
<strong>Erdgas</strong> gewonnen und verbindet<br />
sich anschließend in der Brennstoffzelle<br />
mit dem Luftsauerstoff zu<br />
Wasser. Dabei werden bis zu 750 W<br />
elektrischer und 1 kW thermischer<br />
Leistung erzeugt.<br />
Auch die Bestandteile des Spitzenlastmoduls<br />
sind bekannte, seit<br />
vielen Jahren in Viessmann Wärmeerzeugern<br />
eingesetzte Standardkomponenten.<br />
Es enthält neben<br />
dem Vitodens <strong>Gas</strong>-Brennwertkessel<br />
mit 19 kW Wärmeleistung einen Trinkwasser-Ladespeicher<br />
und einen Heizwasser-Pufferspeicher.<br />
Konzipiert ist das Brennstoffzellenheizgerät<br />
vor allem für den Einsatz<br />
in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
– vorzugsweise für Neubauten und<br />
modernisierte Bestandsgebäude mit<br />
geringem Wärmebedarf und am<br />
besten in Verbindung mit einer Fußbodenheizung.<br />
Für die Anlagenplanung<br />
werden von Viessmann<br />
freigegebene Anlagenschemen zur<br />
Verfügung gestellt. Ein integrierter<br />
Platten-Wärmetauscher dient als Systemtrennung<br />
zur Anlagenhydraulik.<br />
So lässt sich das Gerät auch in bestehende<br />
Anlagen problemlos einbinden.<br />
Kontakt:<br />
Viessmann, Doris Hofmann,<br />
Tel. (06452) 70-2533,<br />
E-Mail: hod@viessmann-marketing.de,<br />
www.viessmann.com<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 423<br />
Mit Vitovalor<br />
300-P führt<br />
Viessmann jetzt<br />
die Brennstoffzellentechnologie<br />
für den Einsatz<br />
in Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern<br />
in den<br />
europäischen<br />
Markt ein.
| TECHNIK AKTUELL<br />
|<br />
Erfolgreicher Testlauf von neuer<br />
Offshore-Bohranlage<br />
Seit März läuft die Offshore-Bohranlage<br />
VDD 400.2 auf dem Bohranlagentestgelände<br />
in Deggenau im<br />
Testbetrieb. Zu Beginn des letzten<br />
Jahres beauftragte das Unternehmen<br />
Archer Topaz Limited die MAX<br />
STREICHER GmbH & Co. KG aA mit<br />
dem Bau einer zweiten Offshore-<br />
Bohranlage. Diese wurde auf Basis<br />
des modularen und teilautomatisierten<br />
Konzepts der VDD 400.1 weiterentwickelt.<br />
Nun steht die Auslieferung<br />
der Bohranlage kurz bevor.<br />
Rund eineinhalb Jahre dauerten Entwicklung und Bau<br />
der Offshore-Bohranlage VDD 400.2 im Auftrag des<br />
Unternehmens ARCHER.<br />
Foto: STREICHER<br />
Ein einfacher Transport sowie<br />
Auf- und Abbau zeichnen die VDD<br />
400.2 unter anderem aus. Wie die<br />
Anlage VDD 400.1 besteht diese<br />
ebenfalls aus einzelnen Modulen.<br />
Für die Sicherheit der Mitarbeiter<br />
auf der Plattform setzt STREICHER<br />
erneut auf Automatisierung. Der<br />
Pipehandler arbeitet vollautomatisiert.<br />
Der Pipehandling Kran, der genau<br />
auf die beengten Platzverhältnisse<br />
des späteren Einsatzortes, der<br />
Statoil <strong>Erdgas</strong>-Plattform Heimdal,<br />
angepasst wurde, arbeitet teilautomatisiert.<br />
Das Hydrauliksystem<br />
der VDD Anlagen ermöglicht eine<br />
äußerst genaue Steuerung und es<br />
können, trotz kleiner Bauelemente,<br />
große Kräfte übertragen werden.<br />
Zum ersten Mal stattete STREI-<br />
CHER eine Offshore-Bohranlage mit<br />
einem Pipe Deck für die Lagerung<br />
von Gestängen und Rohren aus. Das<br />
ebenfalls modular konzipierte Pipe<br />
Deck mit der dazugehörigen Tragstruktur<br />
wiegt ca. 200 t und kann<br />
mit 150 t Bohrgestänge oder Rohren<br />
beladen werden. Es wird in etwa<br />
30 Modulen angeliefert. Die Energieversorgung<br />
der VDD 400.2 erfolgt<br />
anstelle von Generatoren über<br />
Transformatoren, welche die entsprechende<br />
Energiebeistellung auf<br />
der Heimdal-Plattform für die Bohranlage<br />
gewährleisten.<br />
Das modulare Konzept und der<br />
hohe Automatisierungsgrad der<br />
VDD 400.1 bewährten sich bereits<br />
auf hoher See beim Einsatz vor der<br />
Küste Neuseelands. Die VDD 400.2<br />
kommt voraussichtlich beim Rückbau<br />
und Verschluss bestehender<br />
Bohrungen in der norwegischen<br />
Nordsee zum Einsatz.<br />
Das Projekt sorgt auch wegen<br />
seiner schnellen Abwicklung für<br />
Aufsehen. Mit Juni 2014 wurde dem<br />
Bau der Anlage ein ehrgeiziger Endtermin<br />
gesetzt. Ab 15. Juni 2014 steht<br />
die VDD 400.2 zur Auslieferung bereit.<br />
Kontakt:<br />
Max Streicher GmbH & Co KG,<br />
Tanja Schmidt,<br />
Tel. (0991) 330-213,<br />
E-Mail: tanja.schmidt@streicher.de,<br />
www.streicher.de<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />
In der Ausgabe 6/2014 lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />
Treskatis<br />
Heinrichs u. a.<br />
Horn u. a.<br />
Der Niedergang historischer Quellwasserversorgungen – Dokumentationsversuch<br />
am Beispiel des Sinai Klosters in Karsiyaka (Vasilia) bei Girne (Kyrenia) in<br />
Nordzypern (TRNC)<br />
Schwarz gefärbte Biofilme an Trinkwasserarmaturen – Charakterisierung,<br />
Ursachen und Abhilfemaßnahmen<br />
Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und TZW:<br />
DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe im Jahre 2013<br />
27. Mitgliederversammlung der RAL-Gütegemeinschaft Kanalbau<br />
Juni 2014<br />
424 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| REGELWERK<br />
|<br />
Regelwerk <strong>Gas</strong><br />
Arbeitsblatt G 453 „Maßnahmen bei unvollständiger technischer Abnahmedokumentation<br />
von Stahlleitungen größer 5 bar“<br />
Netzbetreiber müssen für alle in<br />
Betrieb befindlichen Leitungen<br />
darlegen können, dass diese nach<br />
dem jeweiligen Stand der Technik<br />
errichtet wurden und betrieben<br />
werden und die Sicherheit der Umgebung<br />
nicht beeinträchtigt wird.<br />
Hierzu bedienen sich diese der Errichtungsdokumentation,<br />
die während<br />
der Betriebszeit aktualisiert<br />
und um eine fortlaufende Betriebsdokumentation<br />
ergänzt wird.<br />
Im Ausnahmefall können durch<br />
Natur- oder sonstige Ereignisse wie<br />
z B. Brände, Hochwasser, Kriege, etc.<br />
für einzelne Leitungen oder Leitungsabschnitte<br />
die entsprechenden<br />
Dokumente wie z. B. Prüf- und Abnahmebescheinigungen<br />
nicht mehr<br />
vorhanden sein.<br />
Erforderliche Maßnahmen bei<br />
unvollständiger technischer Abnahmedokumentation<br />
von Leitungen<br />
werden auf Grundlage des vorliegenden<br />
DVGW-Arbeitsblattes G 453<br />
festgelegt. Dabei ist grundsätzlich<br />
davon auszugehen, dass<br />
••<br />
die zum Zeitpunkt der Errichtung<br />
geltenden technischen Regelwerke<br />
eingehalten wurden,<br />
••<br />
die Dokumentation der HD-<br />
Leitungen zum Zeitpunkt der<br />
Inbetriebnahme entsprechend<br />
den damals bestehenden Anforderungen<br />
erstellt wurde.<br />
Diese Technische Regel gilt für Maßnahmen<br />
bei unvollständiger technischer<br />
Abnahmedokumentation von<br />
Leitungen zur Erstellung einer Ersatzdokumentation<br />
von <strong>Gas</strong>hochdruckleitungen<br />
mit einem maximal<br />
zulässigen Betriebsdruck (MOP) von<br />
mehr als 5 bar aus Stahlrohren. Der<br />
Geltungsbereich ist hinsichtlich des<br />
maximalen Auslegungsdrucks nicht<br />
beschränkt.<br />
Die in diesem Arbeitsblatt beschriebenen<br />
Ersatzmaßnahmen bei<br />
un vollständiger Abnahmedokumen t-<br />
ation ersetzen nicht die nach heute<br />
gültigem Regelwerk erforderliche<br />
Abnahmedokumentation von aktuell<br />
neu errichteten Leitungen.<br />
Wesentliche Inhalte des Arbeitsblattes<br />
sind eine Auflistung verschiedener<br />
Abnahmeprüfungen, der<br />
Mindestumfang an technischer Abnahmedokumentation<br />
sowie mögliche<br />
Maßnahmen bei unvollständiger<br />
Dokumentation. Im Anhang sind<br />
informative Darstellungen bzgl. der<br />
in G 453 relevanten historischen Regelwerke/Normen<br />
enthalten.<br />
Agnes Schwigon,<br />
Bereich <strong>Gas</strong>versorgung<br />
Preis:<br />
€ 45,59 + MwSt. und Versandkosten für<br />
DVGW-Mitglieder und € 60,78 für Nichtmitglieder.<br />
Neues DVGW-Merkblatt G 265-3 „Anlagen für die Einspeisung von Wasserstoff in<br />
<strong>Gas</strong>versorgungsnetze“ erschienen<br />
Nach<br />
Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) sind elektrolytisch erzeugter<br />
Wasserstoff und synthetisch<br />
erzeugtes Methan, das durch wasserelektrolytisch<br />
erzeugten Wasserstoff<br />
und anschließende Methanisierung<br />
hergestellt worden ist, und<br />
die in ein <strong>Gas</strong>versorgungsnetz eingespeist<br />
werden, <strong>Gas</strong> bzw. Biogas<br />
zur leitungsgebundenen Versorgung<br />
der Allgemeinheit.<br />
Für die Errichtung und den Betrieb<br />
der Anlagen zur Erzeugung<br />
und Einspeisung von Wasserstoff<br />
und aus Wasserstoff erzeugtem Methan<br />
in <strong>Gas</strong>versorgungsnetze gelten<br />
damit die Anforderungen des<br />
EnWG und seiner Verordnungen.<br />
Während die Anlagen zur Einspeisung<br />
von synthetisch erzeugtem<br />
Methan bereits im DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 265-1 beschrieben sind und<br />
für die hierfür benötigten erdverlegten<br />
Rohrleitungen das DVGW-<br />
Regelwerk für <strong>Erdgas</strong> unmittelbar<br />
anwendbar ist, fehlten bisher für<br />
den direkten Anschluss von Wasserstofferzeugungsanlagen<br />
an das<br />
<strong>Gas</strong>versorgungsnetz die erforderlichen<br />
Angaben im DVGW-Regelwerk.<br />
Das als Ausgabe Mai 2014 erschienene<br />
DVGW-Merkblatt G 265-3<br />
„Anlagen für die Einspeisung von<br />
Wasserstoff in <strong>Gas</strong>versorgungsnetze<br />
– Planung, Fertigung, Errichtung,<br />
Prüfung, Inbetriebnahme und Betrieb“<br />
beschreibt die Anforderungen<br />
an die Leitungen und Anlagen<br />
zum Netzanschluss von Wasserstofferzeugungsanlagen<br />
und ergänzt<br />
damit das bestehende DVGW-Regelwerk.<br />
Das Merkblatt wurde vom Projektkreis<br />
„Regelwerksentwicklung<br />
Wasserstoff“ im Technischen Komitee<br />
„Biogas“ erarbeitet. Es gilt für die<br />
Planung, Fertigung, Errichtung, Prüfung,<br />
Inbetriebnahme und den Betrieb<br />
von Anlagen zur Einspeisung<br />
von Wasserstoff in <strong>Gas</strong>transportund<br />
Verteilungssysteme, die mit <strong>Gas</strong>en<br />
nach DVGW-Arbeitsblatt G 260<br />
betrieben werden, einschließlich<br />
der erforderlichen Anschlussleitungen<br />
und Hilfseinrichtungen. Hierzu<br />
gehören u. a. die erforderliche Druckanpassung,<br />
die Druckabsicherung,<br />
die Sicherung der <strong>Gas</strong>beschaffenheit,<br />
die <strong>Gas</strong>messung und ggf. die<br />
Odorierung.<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 425
| REGELWERK<br />
|<br />
Quelle: DVGW-Merkblatt G 265-3<br />
Anwendungsbereich – Anlagen für die Einspeisung von Wasserstoff in<br />
<strong>Gas</strong>versorgungsnetze (schematische Darstellung).<br />
Dieses DVGW-Merkblatt ergänzt<br />
das DVGW-Arbeitsblatt G 265-1<br />
und das DVGW-Merkblatt G 265-2<br />
um die spezifischen sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen an die<br />
oben genannten Anlagen, die in<br />
Hinblick auf die stofflichen Eigenschaften<br />
des Wasserstoffs und des<br />
mit Wasserstoff angereicherten<br />
<strong>Erdgas</strong>es zu beachten sind. Es ergänzt<br />
ebenfalls die Anforderungen<br />
an die in den DVGW-Arbeitsblättern<br />
G 462-1, G 462-2 und G 463<br />
genannten Leitungen um die spezifischen<br />
Anforderungen in Hinblick<br />
auf Wasserstoff. Darüber hinaus<br />
wird der messtechnische Umgang<br />
mit Wasserstoff im Zuge der<br />
Einspeisung beschrieben.<br />
Andreas Schrader<br />
Preis:<br />
€ 22,71 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-<br />
Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />
Überarbeitetes DVGW-Arbeitsblatt G 495 „<strong>Gas</strong>anlagen – Betrieb und Instandhaltung“<br />
Einspruchsfrist endet am<br />
1. September 2014<br />
Das DVGW-Arbeitsblatt G 495<br />
wurde vom Projektkreis „<strong>Gas</strong>anlagen<br />
– Betrieb und Instandhaltung“<br />
im Technischen Komitee „Anlagentechnik“<br />
überarbeitet. Das DVGW-<br />
Arbeitsblatt gilt für den Betrieb und<br />
die Instandhaltung von Anlagen und<br />
Einrichtungen, die nach folgenden<br />
DVGW-Arbeitsblättern gebaut und<br />
betrieben werden:<br />
• DVGW G 213 (A), Anlagen zur Herstellung<br />
von Brenngasgemischen<br />
• DVGW G 280-1 (A), <strong>Gas</strong>odorierung<br />
• DVGW G 459-2 (A), <strong>Gas</strong>-Druckregelung<br />
mit Eingangsdrücken<br />
bis 5 bar in Anschlussleitungen<br />
• DVGW G 491 (A), <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen<br />
für Eingangsdrücke<br />
bis einschließlich 100 bar;<br />
Planung, Fertigung, Errichtung,<br />
Prüfung, Inbetriebnahme und<br />
Betrieb<br />
• DVGW G 492 (A), <strong>Gas</strong>-Messanlagen<br />
für einen Betriebsdruck bis einschließlich<br />
100 bar; Planung,<br />
Fertigung, Errichtung, Prüfung,<br />
Inbetriebnahme, Betrieb und<br />
Instandhaltung<br />
• DVGW G 498 (A), Druckbehälter<br />
in Rohrleitungen und Anlagen<br />
zur leitungsgebundenen Versorgung<br />
der Allgemeinheit mit <strong>Gas</strong><br />
• DVGW G 499 (A), <strong>Erdgas</strong>vorwärmung<br />
in <strong>Gas</strong>anlagen<br />
• DVGW G 600 (A), Technische<br />
Regel für <strong>Gas</strong>-Installationen -<br />
DVGW-TRGI<br />
• DVGW G 685 (A), <strong>Gas</strong>abrechnung<br />
Für andere <strong>Gas</strong>anlagen kann dieses<br />
Arbeitsblatt sinngemäß angewandt<br />
werden.<br />
Die Instandhaltung ist für die<br />
Gewährleistung der Verfügbarkeit<br />
und Betriebssicherheit von <strong>Gas</strong>anlagen<br />
von zentraler Bedeutung. Die<br />
gleichzeitige Forderung, die Instandhaltung<br />
auch insbesondere unter<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu<br />
betrachten, hat zur Folge, dass sich<br />
gerade das Gebiet der Instandhaltung<br />
in einem ständigen Optimierungsprozess<br />
weiter fortentwickelt.<br />
Seit Einführung der zustandsorientierten<br />
Instandhaltung mit Ausgabe<br />
Juli 2006 des DVGW-Arbeitsblatts<br />
G 495 liegen nun Erfahrungen in<br />
den Unternehmen vor, die die erfolgreiche<br />
Anwendung dieser Instandhaltungsstrategie<br />
belegen.<br />
Weitergehende Überlegungen und<br />
Erkenntnisse aus den betrieblichen<br />
Erfahrungen führten dazu, dass sie<br />
mittlerweile akzeptiert ist und sich<br />
zum Standard entwickelt.<br />
Nach wie vor stellt die zustandsorientierte<br />
Instandhaltung erhöhte<br />
Anforderungen an die Qualifikation<br />
des Betriebspersonals und die langfristige<br />
Dokumentation des Anlagenzustands<br />
und der zugehörigen<br />
Betriebsparameter, bietet aber die<br />
Möglichkeit, die vorhandenen Nutzungspotenziale<br />
noch weiter auszuschöpfen,<br />
ohne die Sicherheit und<br />
Zuverlässigkeit sowie die Verfügbarkeit<br />
der Anlage zu verringern.<br />
Auf die besonderen Anforderungen<br />
bei der Einführung und Anwendung<br />
der zustandsorientierten<br />
Instandhaltung wurde in der Ausgabe<br />
2006 bereits hingewiesen und<br />
diese hinlänglich beschrieben [1].<br />
Mit Veröffentlichung dieser Ausgabe<br />
des DVGW-Arbeitsblattes G 495<br />
werden weitergehende Hinweise<br />
zur praktischen Umsetzung gegeben,<br />
die Anwendung der zustandsorientierten<br />
Instandhaltung wird konsequent<br />
vertieft und ausgebaut.<br />
Somit leistet das Arbeitsblatt einen<br />
wesentlichen Beitrag zur langfristig<br />
angelegten, möglichst sicheren, zuverlässigen,<br />
effizienten und umweltverträglichen<br />
Versorgung mit<br />
Energie.<br />
Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 495:2006-07 wurden folgende Änderungen<br />
vorgenommen:<br />
a. Der Aspekt des Betriebs von<br />
<strong>Gas</strong>anlagen wurde in den Titel<br />
aufgenommen.<br />
Juni 2014<br />
426 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| REGELWERK<br />
|<br />
b. Die Anforderungen an den Betrieb<br />
wurden redaktionell den<br />
Ausführungen zur Instandhaltung<br />
von <strong>Gas</strong>anlagen vorangestellt.<br />
c. Die Anforderungen des Arbeitsschutzes<br />
werden mit Verweis<br />
auf die geltenden Technischen<br />
Regeln für Betriebssicherheit<br />
(TRBS) konkretisiert.<br />
d. Die Voraussetzungen, unter<br />
denen ein Sachkundiger allein<br />
Funktionsprüfungen an <strong>Gas</strong>anlagen<br />
durchführen kann, werden<br />
erstmals beschrieben<br />
e. Wesentliche Ergebnisse der des<br />
DVGW Forschungsvorhabens<br />
„Langzeitzuverlässigkeit von<br />
Hausdruckregelgeräten“ [2] wurden<br />
berücksichtigt. Dabei wird<br />
das Stichprobenverfahren als<br />
zentrales Element der zustandsorientierten<br />
Instandhaltung von<br />
Hausdruckregelgeräten eingeführt<br />
und in einem neuen normativen<br />
Angang beschrieben.<br />
f. Wesentliche Ergebnisse des<br />
DVGW Forschungsvorhabens<br />
„Erarbeitung von Basisinformationen<br />
zur Umsetzung der ZOI an<br />
<strong>Gas</strong>anlagen“ [3] wurden berücksichtigt<br />
g. Konstruktive Gegebenheiten<br />
wie z. B. doppelte Auslegung<br />
von Geräten und Schienen zur<br />
Erhöhung der Eigensicherheit<br />
und der Ausfallsicherheit werden<br />
stärker berücksichtigt<br />
h. Verbesserungen der Geräte durch<br />
konstruktive Maßnahmen der<br />
Hersteller wurden berücksichtigt<br />
i. Die Überwachung zum Beispiel<br />
durch Auswertung der Instandhaltungsergebnisse<br />
bei Nutzung<br />
von geeigneten Prüf- und Diagnoseverfahren<br />
wurde weiterentwickelt<br />
j. Bei der Bewertung wird die Zusammenfassung<br />
vergleichbarer<br />
Anlagen (bezüglich Betriebsbedingungen<br />
und Ausrüstung/Komponenten)<br />
möglich. Die Kriterien,<br />
die bei einer Zusammenfassung<br />
von <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen zur<br />
Instandhaltungsclustern herangezogen<br />
werden können, sind in<br />
einem informativen Anhang<br />
erläutert.<br />
k. Die Anpassung der Wartungszyklen<br />
von Sicherheitseinrichtungen<br />
an die übrigen Anlagenkomponenten<br />
werden ermöglicht,<br />
sofern entsprechende Maßnahmen<br />
getroffen werden<br />
l. Der Abschnitt „Arbeiten im Rahmen<br />
der Instandhaltung“ wurde<br />
neu gegliedert, um die Abgrenzung<br />
zwischen der Instandhaltung<br />
der eigentlichen <strong>Gas</strong>anlage<br />
und den elektrischen Prüfungen<br />
und den Prüfungen zum Explosionsschutz<br />
zu verdeutlichen.<br />
m. Die Anforderungen an die Überwachung<br />
von Wärmeträgerkreisläufen<br />
[4] wurden konkretisiert<br />
n. Die Anforderungen an die Instandhaltung<br />
von Blitzschutzanlagen<br />
wurden in Übereinstimmung<br />
mit der DIN EN 62305 festgelegt<br />
o. Hinweise für den Betrieb von<br />
mobilen GDRMA und zur Benutzung<br />
und Instandhaltung von<br />
Schlauchleitungen wurden eingearbeitet<br />
p. Eine redaktionelle Überarbeitung<br />
zur Anpassung an das aktuelle<br />
Regelwerk wurde vorgenommen<br />
(z. B. Dichtungen in Flanschverbindungen)<br />
Der vorliegende Entwurf Mai 2014<br />
des DVGW-Arbeitsblattes G 495 ist<br />
vorgesehen als Ersatz für die die<br />
Ausgabe Juli 2006.<br />
Einsprüche zum Entwurf können bis<br />
zum 1. September 2014 in elektronischer<br />
Form an schrader@dvgw.de<br />
übermittelt werden.<br />
Preis:<br />
€ 45,59 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-<br />
Mitglieder und € 60,78 für Nichtmitglieder.<br />
DVGW-Prüfgrundlage G 5702 „Unterirdische Kompaktanlagen zur <strong>Gas</strong>-Druckregelung“<br />
(UKA) ersetzt VP 702<br />
Unterirdische<br />
Kompaktanlagen<br />
zur <strong>Gas</strong>-Druckregelung (UKA)<br />
entsprechen den <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen<br />
nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 491. Sie sind Stand der Technik<br />
und in den Netzen zur leitungsgebundenen<br />
Versorgung der Allgemeinheit<br />
mit <strong>Gas</strong> einsetzbar.<br />
UKA sind komplette ein- oder<br />
mehrschienige Regelanlagen mit<br />
allen notwendigen Sicherheitseinrichtungen<br />
und ggf. mit Filtern und<br />
Messeinrichtungen zur <strong>Gas</strong>durchflussmessung,<br />
die in ein im Boden<br />
versenktes Gehäuse eingebaut sind.<br />
Die UKA hat eine bodenebene begeh-<br />
und befahrbare Abdeckung,<br />
die sich auch im Verkehrsbereich<br />
befinden kann. Die funktionstechnischen<br />
Innenteile müssen grundsätzlich<br />
als herausnehmbare Funktionseinheiten<br />
ausgebildet sein.<br />
Die in der vorliegenden Prüfgrundlage<br />
beschriebene Kompaktanlage<br />
ist eine in sich geschlossene<br />
Baugruppe. Sie umfasst alle zur<br />
Regelung und Absicherung des<br />
<strong>Gas</strong>druckes notwendigen Bauteile<br />
sowie das Gehäuse, die Verkehrsabdeckung<br />
und die Wartungsarmaturen<br />
am Ein- und Ausgang der UKA. Die<br />
zum Betrieb der Anlage notwendigen<br />
druckfesten Ein- und Ausgangsarmaturen<br />
sind Bestandteil der<br />
erdverlegten Anbindungen und gehören<br />
nicht zur UKA.<br />
Die Anforderungen dieser Prüfgrundlage<br />
gelten für die Fertigung,<br />
die Funktion und die Prüfung von<br />
unterirdischen Kompaktanlagen<br />
(UKA) zur <strong>Gas</strong>-Druckregelung. Die<br />
technische Grundlage bildet das<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 491. Diese<br />
Prüfgrundlage hat Gültigkeit für:<br />
••<br />
<strong>Gas</strong>e der 2. <strong>Gas</strong>familie nach<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 260,<br />
••<br />
Drücke bis zu einem maximal<br />
zulässigen Druck PS von 20 bar,<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 427
Dienstag, 17.06.2014<br />
Mittwoch, 18.06.2014<br />
7. Fachkongress<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />
17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />
Programm-Übersicht<br />
Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />
• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />
• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />
Themenblock 2 Energiespeicher<br />
• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />
• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />
• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />
• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />
mit dem Smart Operator<br />
Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />
• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />
• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />
• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />
für das Smart Meter Gateway<br />
• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />
• Smart Meter aus Kundensicht<br />
Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />
• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />
ein neuer strategischer Ansatz<br />
• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />
Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />
Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />
Geräteindustrie<br />
• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />
auf Industrieprozesse<br />
• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />
Reaktion der europäischen Industrie<br />
• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />
• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />
MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />
Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 17.06.2014,<br />
09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
• Mittwoch, 18.06.2014,<br />
09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />
Ort:<br />
ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />
www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Veranstalter<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern,<br />
Softwareunternehmen und der<br />
Geräte industrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Sponsored by<br />
Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />
• folgende Temperaturklassen:<br />
− Klasse 1: Betriebstemperaturbereich<br />
von –10 bis +60 °C bzw.<br />
− Klasse 2: Betriebstemperaturbereich<br />
von –20 bis +60 °C.<br />
Für höhere Drücke und andere Temperaturbereiche ist<br />
diese Prüfgrundlage sinngemäß anzuwenden.<br />
Für die Errichtung, Prüfung am Aufstellungsort, Inbetriebnahme<br />
und Betrieb sind die Anforderungen des<br />
DVGW-Arbeitsblatts G 491 zu beachten.<br />
Die Einhaltung der Anforderungen dieser Technischen<br />
Prüfgrundlage kann vom Hersteller oder einem<br />
von diesem ermächtigten Vertreiber durch eine Zertifizierung<br />
(Registrierung, Bestätigung, Konformitätsbewertung)<br />
bei einer für diese Regel akkreditierten Zertifizierungsstelle<br />
nachgewiesen und bestätigt werden.<br />
Die Zertifizierungsstelle muss die Anforderungen der<br />
DIN EN ISO/IEC 17065 erfüllen und dies durch eine Akkreditierung<br />
bei einer Akkreditierungsstelle nachweisen.<br />
Die jeweilige Geschäftsordnung der betreffenden Zertifizierungsstelle<br />
ist zu beachten. Die Konformitätsnachweise<br />
für die Einzelkomponenten sind unter Einhaltung<br />
der Vorgaben der vorgenannten Geschäftsordnung zu<br />
erbringen.<br />
Drucktragende Gehäuse oder Bauteile sowie Sicherheitseinrichtungen,<br />
die in den Geltungsbereich der<br />
europäischen Druckgeräterichtlinie 97/23/EG fallen,<br />
müssen gesondert nach Anhang I dieser Richtlinie beurteilt<br />
und ggf. geprüft und zertifiziert werden. Die Prüfung<br />
und Konformitätsbewertung nach Druckgeräterichtlinie<br />
kann parallel und zeitgleich mit der Prüfung<br />
nach der Prüfgrundlage G 5702 erfolgen, ist jedoch<br />
nicht Gegenstand der Prüfgrundlage. Der Nachweis der<br />
Konformität ist eine Voraussetzung für eine Zertifizierung<br />
nach der Prüfgrundlage G 5702.<br />
Das DVGW-Technische Komitee „Anlagentechnik“<br />
hat die bisher geltende DVGW-Prüfgrundlage VP 702<br />
vom April 2006 überarbeitet und dabei folgende Änderungen<br />
vorgenommen:<br />
• Aktualisierung der normativen Verweise<br />
• Anpassung der Hinweise auf<br />
eine mögliche Zertifizierung<br />
• Aufnahme eines Bezugs auf das DVGW-Merkblatt G<br />
442 in Bezug auf mögliche Ex-Bereiche an Leitungen<br />
zur Atmosphäre der UKA<br />
• Einführung des zulässigen Druckes PS nach<br />
Druckgeräterichtlinie als Referenzdruck<br />
• redaktionelle Überarbeitung des Dokumentes<br />
Die als Ausgabe Mai 2014 erschienene DVGW-Prüfgrundlage<br />
G 5702 ersetzt die DVGW-Prüfgrundlage VP 702, Ausgabe<br />
April 2006.<br />
Andreas Schrader<br />
Preis:<br />
€ 27,35 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder und<br />
€ 36,47 für Nichtmitglieder.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de
| TERMINE<br />
|<br />
##<br />
<strong>gwf</strong> und figawa – 7. Fachkongress smart energy 2.0<br />
17.–18.6.2014, Essen<br />
www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de<br />
##<br />
22. Europäische Biomasse Konferenz und Ausstellung<br />
23.–26.6.2014, Hamburg<br />
www.eubce.com<br />
##<br />
Planung, Neuerung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />
25.–26.6.2014,<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />
2.7.2014, Bonn<br />
DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
##<br />
8. Praxistag Korrosionsschutz<br />
2.7.2014, Gelsenkirchen<br />
www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />
##<br />
Blitzschutzsysteme für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen<br />
11.9.2014, Bad Kissingen, Hannover<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
Erfahrungsaustausch der Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />
11.–12.9.2014, Dortmund<br />
DVGW-Forschungsstelle am EBI in Karlsruhe, Frau Klesse, Tel. 0049 (0) 721 96402-20,<br />
E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />
##<br />
Seminar zur Planung, Fertigung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />
17.–18.9.2014, Göttingen<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
17.9.2014, Ludwigshafen<br />
www.meorge.de<br />
##<br />
gat/wat 2014<br />
29.9.–1.10.2014, Karlsruhe<br />
DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
##<br />
Renexpo<br />
9.–12.10.2014, Augsburg<br />
www.renexpo.de<br />
##<br />
MEORGA – MSR Spezialmesse<br />
5.11.2014, Bochum<br />
www.meorge.de<br />
##<br />
Bodenschutz bei Planung und Bau von <strong>Gas</strong>transportleitungen<br />
6.11.2014, Kassel<br />
DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 429
| FIRMENPORTRÄT<br />
|<br />
Kirsch GmbH<br />
Kirsch GmbH<br />
Firmenname/Ort:<br />
Kirsch GmbH, Trier<br />
Geschäftsführung:<br />
Ralf Stüber<br />
Geschichte:<br />
In Trier, Deutschlands ältester<br />
Stadt, startete Bernhard Kirsch<br />
1945 eine Entwicklung, die mit<br />
einem leistungsstarken Reparaturbetrieb<br />
begann und zu einem<br />
erfolgreichen und international<br />
bekannten Unternehmen für<br />
Stromerzeugungs aggregate geworden<br />
ist.<br />
Konzern:<br />
Kirsch ist ein Unternehmen der<br />
PRETTL group. Die PRETTL group<br />
ist ein familien geführter Unternehmensverbund<br />
und in den<br />
Bereichen automotive, energy,<br />
electronics und consumer aktiv.<br />
Die Unternehmensgruppe ist<br />
derzeit mit über 8 000 Mitarbeitern<br />
an über 33 Standorten in mehr<br />
als 25 Ländern engagiert.<br />
Wettbewerbsvorteile:<br />
Spezialist im Bereich der Systemintegration<br />
von Stromerzeugungsanlagen<br />
Kooperation(en):<br />
Mitarbeiterzahl: 130<br />
Exportquote: Ca. 35 %<br />
Produktspektrum:<br />
Produktion:<br />
Mit diversen Industrieunternehmen<br />
und Energieversorgern sowie<br />
spezialisierten Fachhandwerkern<br />
Netzersatzanlagen, Antriebssysteme,<br />
Sonderstromerzeuger, Kraft-<br />
Wärme-Kopplungsanlagen, bundesweiter<br />
Service<br />
Netzersatzanlagen, Mikroblockheizkraftwerke,<br />
Sonderstromerzeuger,<br />
Antriebssysteme<br />
Zertifizierung: DIN EN 9001<br />
WHG-Zertifizierung<br />
DVGW-Zertifizierung<br />
der KWK-Produkte<br />
Servicemöglichkeiten:<br />
Internetadresse:<br />
Ansprechpartner :<br />
Das Unternehmen bietet bundesweiten<br />
Service mit flächendeckenden<br />
Servicestützpunkten<br />
www.kirsch-energie.de<br />
www.kirsch-homeenergy.de<br />
Herr Michael Wollscheid<br />
Tel. (0651) 9660-330<br />
E-Mail: michael.wollscheid@<br />
kirsch-energie.de<br />
Juni 2014<br />
430 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Marktübersicht<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />
■■<br />
<strong>Gas</strong>speicher<br />
■■<br />
Handel und Informationstechnologie<br />
■■<br />
DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Ansprechpartner für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens:<br />
Helga Pelzer<br />
Telefon 089 2035366-77<br />
Telefax 089 2035366-99<br />
E-Mail: pelzer@di-verlag.de
2014<br />
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
Marktübersicht<br />
Rohrdurchführungen<br />
Rohre und Rohrleitungszubehör<br />
Armaturen und Zubehör<br />
Armaturen<br />
Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />
ihr Kontakt:<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 089 2035366-77<br />
Fax 089 2035366-99<br />
pelzer@di-verlag.de<br />
Juni 2014<br />
432 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />
2014<br />
Aktiver Korrosionsschutz<br />
Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
Passiver Korrosionsschutz<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 433
2014<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />
Marktübersicht<br />
Filtration<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
Odorierungskontrolle<br />
<strong>Gas</strong>geräte<br />
BHKW, KWK<br />
Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />
ihr Kontakt:<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 089 2035366-77<br />
Fax 089 2035366-99<br />
pelzer@di-verlag.de<br />
Juni 2014<br />
434 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
dvGw-zertifizierte unternehmen<br />
2014<br />
Rohrleitungsbau<br />
Filter<br />
Marktübersicht<br />
Juni 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 435
| IMPRESSUM<br />
|<br />
Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />
(figawa),<br />
des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />
der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />
dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />
Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />
Harald Schmid, WÄGA Wärme-<strong>Gas</strong>technik GmbH, Kassel<br />
Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />
Schriftleiter:<br />
Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON New Build & Technology GmbH, Essen<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />
Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH, Leipzig<br />
Torsten Frank, NetConnect Germany GmbH & Co. KG, Ratingen<br />
Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />
Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />
Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />
Dipl-Ing. Markus Last, Thüga AG, München<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />
Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />
Dipl.-Ing. Frank Rathlev, Thyssengas GmbH, Duisburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Metering GmbH, Mülheim<br />
Dr. Achim Zajc, Metreg Solutions GmbH, Hüttenberg<br />
Chefredakteur:<br />
Volker Trenkle, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-56, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-43, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: terplan@di-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Birgit Lenz, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-23, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />
Verlag:<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
Internet: http://www.di-verlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Spartenleiter: Stephan Schalm<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Mediaberatung:<br />
Helga Pelzer, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-77, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: pelzer@di-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-11, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: feil@di-verlag.de.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />
Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Print: 360,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
ePaper: 360,– €<br />
Einzelheft Print: 39,– €<br />
Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50€<br />
Einzelheft ePaper: 39,– €<br />
Abo plus (Print und ePaper): 498,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />
Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />
Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 494<br />
leserservice@di-verlag.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />
unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
Juni 2014<br />
436 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
| INSERENTENVERZEICHNIS |<br />
Firma<br />
Seite<br />
Actemium Controlmatic GmbH, Frankfurt 369<br />
DVGW e.V., Bonn 363<br />
Elster GmbH, Mainz-Kastel<br />
Titelseite<br />
Ing. Büro Fischer-Uhrig, Berlin 366<br />
FLEXIM GmbH, Berlin 359<br />
GASCADE <strong>Gas</strong>transport GmbH, Kassel<br />
371 / Stellenanzeige<br />
Hochschule f. Angewandte Wissenschaften, München<br />
365 / Stellenanzeige<br />
Marktübersicht 431 bis 435<br />
3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2014<br />
Ausgabe Juli/August 2014 September 2014 Oktober 2014<br />
Anzeigenschluss:<br />
Erscheinungstermin:<br />
Themen-Schwerpunkt<br />
Fachmessen/<br />
Fachtagungen/<br />
Veranstaltung<br />
(mit erhöhter Auflage und<br />
zusätzlicher Verbreitung)<br />
02.07.2014<br />
29.07.2014<br />
Energiespeicherung und <strong>Gas</strong>produktion/<br />
-transport<br />
DVGW- EBI Erfahrungsaustausch der<br />
Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />
Dortmund, 11.–12.09.2014<br />
Renexpo ®<br />
Augsburg, 25.–28.09.2014<br />
26.08.2014<br />
22.09.2014<br />
Messe Special gat<br />
gat 2014<br />
Karlsruhe, 29.09.–01.10.2014<br />
InOGE Expo<br />
Berlin, 07.–90.10.2014<br />
22.09.2014<br />
20.10.2014<br />
Biogasaufbereitung und Biogaseinspeisung/<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />
EAGC European Autumn <strong>Gas</strong> Conference<br />
Berlin, 11.–12.11.2014<br />
Änderungen vorbehalten
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />
gewerbliche und industrielle Anwendung<br />
<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />
vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />
Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />
traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />
im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />
deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />
(Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels „Power-to-<strong>Gas</strong>“) eine<br />
immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />
abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und -anwendung.<br />
Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />
1. Auflage 2014<br />
596 Seiten, vierfarbig<br />
165 x 230 mm, Broschur<br />
ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />
Preis: € 80,–<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
www.di-verlag.de<br />
Jetzt bestellen!<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___Ex.<br />
<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />
1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5 für € 80,– (zzgl. Versand)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAGQEM2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.