04.06.2014 Aufrufe

gwf Gas/Erdgas Gas-Plus-Technologien (Vorschau)

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6/2014<br />

Jahrgang 155<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<br />

<strong>Technologien</strong><br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

ISSN 0016-4909<br />

B 5398<br />

Robust mit<br />

Feingefühl<br />

Was unseren Drehkolbengaszähler Rabo ® angeht,<br />

können wir behaupten, dass er trotz seiner<br />

Robustheit und seinem kompakten auftreten über<br />

ein sehr intelligentes Innenleben verfügt. Zudem<br />

ist er nahezu wartungsfrei.<br />

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Der neue Rabo ® in Sphäroguss oder<br />

Aluminium mit Absolut-ENCODER


7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

Programm-Übersicht<br />

Wann und Wo?<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

Thema:<br />

7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />

Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

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Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Firma/Institution<br />

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Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

+ Ausstellung<br />

+ Abendveranstaltung


| STANDPUNKT |<br />

EEG-Umlage für neue BHKW<br />

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

soll in diesem Jahr reformiert werden,<br />

der Referentenentwurf des Wirtschaftsministeriums<br />

wurde vom Bundeskabinett<br />

Anfang April gebilligt. Danach soll die EEG-<br />

Umlage für Eigenstromnutzung für nach dem<br />

1. August 2014 in Betrieb gehende Blockheizkraftwerke<br />

(BHKW) 50 Prozent der nominellen<br />

EEG-Umlage betragen. Ursprünglich war für<br />

Neuanlagen sogar eine Belastung von 70 Prozent<br />

der EEG-Umlage vorgesehen. Zudem sollen<br />

Bestandsanlagen, entgegen dem ersten<br />

Entwurf, von der Umlage verschont bleiben –<br />

soweit die guten Nachrichten.<br />

Bei der sogenannten Bagatellgrenze sieht<br />

es nicht so gut aus: für Anlagen mit einer elektrischen<br />

Leistung bis zu 10 kW ist eine Freimenge<br />

von 10 000 kWh/a geplant. Für Photovoltaikanlagen<br />

dürfte das einen Freibrief bedeuten,<br />

für stromerzeugende Heizungen wird<br />

es schwierig: bei einer typischen Laufzeit von<br />

5 000 Stunden im Jahr hat ein BHKW mit 2 kW<br />

elektrischer Leistung die Freigrenze schon erreicht.<br />

Typische BHKW in Mehrfamilienhäusern<br />

mit 3 bis 15 kW elektrischer Leistung würden<br />

also erheblich belastet, wenn nicht im Gesetzgebungsverfahren<br />

noch eine Anpassung der<br />

Bagatellgrenze erfolgt.<br />

Dabei bieten gerade BHKW aufgrund ihrer<br />

hohen Effizienz mit Gesamtwirkungsgraden im<br />

Mittel über 90 Prozent einen praxiserprobten<br />

Weg zur Emissionsminderung. Die Technologie<br />

ist ausgereift und kann flexibel eingesetzt<br />

werden. Das <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

hat im Winter 2013/2014 eine große Herstellerumfrage<br />

zu Richtpreisen, Wartungskosten<br />

und technischen Eigenschaften von KWK-<br />

Systemen im elektrischen Leistungsspektrum<br />

von 1 bis 2 000 kW durchgeführt. Eine Zusammenfassung<br />

der Ergebnisse finden Sie auf den<br />

Seiten 376ff.<br />

Die Energieversorgung in Deutschland ändert<br />

sich, in der aktuellen Diskussion liegt der<br />

Fokus (noch?) auf dem Elektroenergiemarkt,<br />

der zunehmend dezentraler ausgerichtet wird.<br />

Wünschenswert ist eine stärkere Verknüpfung<br />

von Elektroenergie- und Wärmemarkt. Eine<br />

Möglichkeit hierzu ist das Konzept des „Virtuellen<br />

Kraftwerks“, bei dem viele dezentrale<br />

Erzeugungseinheiten zu einer signifikanten<br />

Erzeugungsleistung zusammengefasst werden.<br />

Ab Seite 382 erfahren Sie, welche Vorteile<br />

diese Technologie speziell in Kombination mit<br />

Mikro-KWK-Systemen bietet.<br />

Volker Trenkle<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 353


| INHALT<br />

|<br />

ABB erhält Auftrag für <strong>Gas</strong>-Anlandeterminal in Emden.<br />

Seite 358<br />

Dr. Gerald Linke wird neuer DVGW-Hauptgeschäftsführer.<br />

Seite 375<br />

Fachberichte<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

376 M. Buller, N. Lefort und M. Wenzel<br />

Blockheizkraftwerke 2013<br />

Combined heat and power systems 2013<br />

382 J. Seifert, J. Haupt, F. Glöckner und J. Hartan<br />

Das Regionale Virtuelle Kraftwerk –<br />

ein möglicher Beitrag zur Energiewende<br />

Energetically analysis of CHP-Systems in buildings<br />

388 Th. Pilgram und M. Karger<br />

Teilnahme von <strong>Erdgas</strong>-BHKW am<br />

Regelenergiemarkt<br />

Participation of gas-fired CHP units in the<br />

balancing energy market<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

392 F. Cagnon, A. Louvat und V. Vasseur<br />

Untersuchung der Wahrnehmbarkeit<br />

von <strong>Gas</strong>-Odoriermitteln in der<br />

Öffentlichkeit<br />

A study of the public perception of gas odorants<br />

Forschung und Lehre<br />

400 H. Horn, J. Klinger, Th. Kolb und D. Trimis<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT) und<br />

Technologiezentrum Wasser,<br />

Karlsruhe (TZW) im Jahre 2013<br />

Karlsruhe Insititute of Technology in 2013<br />

Nachrichten<br />

Märkte und Unternehmen<br />

358 ABB erhält Auftrag für<br />

<strong>Gas</strong>-Anlandeterminal Emden<br />

359 Gazprom und OMV planen österreichischen<br />

Abschnitt der South Stream<br />

360 Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlage der Thüga-Gruppe<br />

nimmt offiziellen Betrieb auf<br />

362 Metreg Solutions stellt sich vor<br />

364 Stadtwerke Karlsruhe und EnBW wollen<br />

„intelligente Messsysteme“ voranbringen<br />

365 <strong>Gas</strong>versorgung Süddeutschland<br />

steigert Absatz und Umsatz<br />

Juni 2014<br />

354 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| INHALT |<br />

Untersuchung der Wahrnehmbarkeit von <strong>Gas</strong>-Odoriermitteln<br />

in der Öffentlichkeit. Ab Seite 392<br />

Die Initiative Brennstoffzelle (IBZ) im Profil.<br />

Ab Seite 420<br />

366 Siemens erwirbt Energie-<strong>Gas</strong>turbinen- und<br />

Kompressorengeschäft von Rolls-Royce<br />

Forschung und Entwicklung<br />

368 Überschüssiger Strom verwandelt<br />

Kohlendioxid in <strong>Erdgas</strong><br />

369 Unterirdische Speicherung von Windund<br />

Sonnenenergie in Österreich<br />

370 Verbände und Vereine<br />

373 Veranstaltungen<br />

Personen<br />

375 Dr. Gerald Linke neuer<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführer<br />

Im Profil<br />

420 Initiative Brennstoffzelle<br />

423 Brennstoffzellenheizgerät Vitovalor 300-P<br />

424 Erfolgreicher Testlauf von neuer<br />

Offshore-Bohranlage<br />

425 Regelwerk<br />

Firmenporträt<br />

430 Kirsch GmbH<br />

Rubriken<br />

353 Standpunkt<br />

356 Faszination <strong>Gas</strong><br />

429 Termine<br />

436 Impressum<br />

Technik Aktuell<br />

422 DDZG-Brennerserie senkt Emissionen<br />

bei gleicher Feuerungsleistung<br />

Recht und Steuern<br />

17–24 Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach,<br />

Ausgabe 5-6/2014<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 355


FASZINATION GAS


Schutzschichten für <strong>Gas</strong>turbine<br />

Unter dem Rasterelektronenmikroskop erkennt man die<br />

Kugelform des Keramikpulvers, woraus nach dem Beschichten<br />

die Hitzeschutzschicht für Turbinenschaufeln gebildet wird.<br />

Ohne diese Wärmedämmschicht könnte die <strong>Gas</strong>turbine<br />

nicht <strong>Gas</strong>temperaturen von über 1 500 °C standhalten.<br />

© www.siemens.com/presse


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

ABB erhält Auftrag für <strong>Gas</strong>-Anlandeterminal Emden<br />

Im vierten Quartal 2013 erhielt die<br />

ABB als Main Automation Vendor<br />

den Auftrag zur automatisierungstechnischen<br />

Ausrüstung des neuen<br />

<strong>Gas</strong>-Anlandeterminals der <strong>Gas</strong>sco im<br />

ostfriesischen Emden. Das staatlich<br />

norwegische Unternehmen <strong>Gas</strong>sco<br />

betreibt die untermeerischen <strong>Gas</strong>-<br />

Transportsysteme von den norwegischen<br />

<strong>Gas</strong>feldern nach Mitteleuropa.<br />

Den Auftrag hat ABB von der<br />

Fa. Linde Engineering in Dresden<br />

erhalten, dem EPC-Partner der <strong>Gas</strong>sco<br />

für das <strong>Gas</strong>sco Emden Project (GEP).<br />

An der mitteleuropäischen Nordseeküste<br />

existieren bereits vier<br />

<strong>Gas</strong>sco-Anlandeterminals: In Zeebrügge<br />

(Belgien) und in Dünkirchen<br />

(Frankreich) und je eines im niedersächsischen<br />

Emden und Dornum.<br />

In allen Anlagen ist in unterschiedlicher<br />

Ausprägung bereits Automatisierungstechnik<br />

von ABB installiert<br />

– ein Grund dafür, dass ABB auch für<br />

das neue Emder Terminal, das die<br />

bereits seit 1977 bestehende Anlage<br />

ersetzt, beauftragt wurde. Gleichzeitig<br />

werden einige Subsysteme<br />

der direkt angrenzenden Europipe<br />

Metering Station (EMS) sowie der<br />

Europipe Receiving Facilities (ERF)<br />

in Dornum modernisiert.<br />

Der Gesamtumfang der Aufträge<br />

beläuft sich im mittleren einstelligen<br />

Mio.-Euro-Bereich. Besonderes<br />

Highlight dieses Projektes ist die Integration<br />

des Leitsystems und des<br />

Safety Systems. Letztere umfassen<br />

<strong>Gas</strong>anlandeterminal Emden. Foto: <strong>Gas</strong>sco<br />

die F+G- (Fire&<strong>Gas</strong>), Process Shutdown-<br />

(PSD) und Emergency Shutdown-Systeme<br />

(ESD), sowie zwei<br />

„Critical Action Panels“ (CAP) in beiden<br />

Messwarten. Während für das<br />

normale PCDA-System (Process Control<br />

& Data Aquisition) im <strong>Gas</strong>terminal<br />

Emden und auch die Migration<br />

des Leitsystem in der EMS die bewährte<br />

Kombination aus 800xA-Operations<br />

und AC800M-Controller zum<br />

Einsatz kommt, werden die sicherheitsrelevanten<br />

Subsysteme mit<br />

dem AC800M HI (High Integrity)<br />

Controller ausgestattet. Eine weitere<br />

Anforderung ist die standortübergreifende<br />

Darstellung aller sicherheitsrelevanten<br />

Informationen auf<br />

den „Critical Action Panel“ in Dornum<br />

und Emden.<br />

ABB zeichnet für die komplette<br />

Hard- und Software-Lieferung verantwortlich,<br />

wie auch für das Engineering<br />

und die Integration der unterschiedlichen<br />

Systeme. Auf der<br />

Prozessebene arbeiten zwölf redundante<br />

AC800M-Controller und<br />

13 redundante AC800M HI-Controller.<br />

Neben den üblichen Dokumentations-<br />

und Schulungsunterlagen<br />

wird ABB auch ein Operator Training<br />

System (OTS) liefern, auf dem mittels<br />

eines Prozessmodells die Bediener<br />

der unterschiedlichen Anlagenteile<br />

intensiv geschult werden können.<br />

Die Errichtung der unterschiedlichen<br />

Systeme erfolgt zeitlich gestaffelt<br />

nach einem festgelegten<br />

Zeitplan des Kunden und wird Ende<br />

2015 abgeschlossen sein.<br />

E.ON <strong>Gas</strong> Storage veräußert Anteile am <strong>Gas</strong>speicher<br />

Sandhausen<br />

Die E.ON <strong>Gas</strong> Storage GmbH veräußert<br />

ihren 50 %-Anteil am<br />

<strong>Erdgas</strong>speicher Sandhausen an<br />

den bisherigen Miteigentümer, die<br />

terranets bw GmbH. Der Eigentumsübergang<br />

ist für den 1. Januar 2015<br />

geplant.<br />

Speicher sind im <strong>Erdgas</strong>markt<br />

von zentraler Bedeutung. Sie gleichen<br />

jahreszeitliche Bedarfsschwankungen<br />

sowie Lieferengpässe aus. So<br />

gewährleisten sie Versorgungssicherheit<br />

und schaffen für Marktteilnehmer<br />

im <strong>Erdgas</strong>handel Flexibilität<br />

im Wettbewerb. Der <strong>Gas</strong>speicher<br />

Sandhausen mit einer Arbeitsgaskapazität<br />

von insgesamt 30 Mio. m 3<br />

kann rund 150 000 Haushalte einen<br />

Monat lang mit <strong>Erdgas</strong> versorgen.<br />

Juni 2014<br />

358 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen |<br />

|<br />

Bilfinger erhält Auftrag von Linde<br />

für <strong>Erdgas</strong>terminal Emden<br />

Der Engineering- und Servicekonzern<br />

Bilfinger hat von Linde den Auftrag<br />

erhalten, für das neue <strong>Erdgas</strong>terminal<br />

Emden Anlagemodule und Rohrleitungstechnik<br />

im Wert von rund 30 Mio. €<br />

zu fertigen und zu installieren. Mit dem<br />

<strong>Erdgas</strong>terminal in Emden entsteht eine<br />

wichtige Verteilerstation für <strong>Gas</strong>, das<br />

vom norwegischen Energiekonzern <strong>Gas</strong>sco<br />

nach Deutschland importiert wird. Über<br />

die Anlage soll ein Viertel des bundesdeutschen<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauches umgeschlagen<br />

werden. Bilfinger leistet damit einen<br />

Beitrag zur <strong>Gas</strong>versorgung in Deutschland.<br />

Die Konzerngesellschaft Bilfinger<br />

VAM Anlagentechnik wird rund 150 Anlagenmodule<br />

sowie Rohrleitungen und<br />

Stahlbauteile auf dem Areal des <strong>Erdgas</strong>terminals<br />

vorfertigen und anschließend<br />

montieren. Einige der Anlagenteile sind<br />

bis zu 100 t schwer. Darüber hinaus sorgt<br />

Bilfinger VAM für den Korrosionsschutz<br />

und die Isolierung. Die Arbeiten werden<br />

Mitte 2015 abgeschlossen sein.<br />

Gazprom und OMV planen öster -<br />

reichischen Abschnitt der South Stream<br />

Bei einem Arbeitstreffen zwischen<br />

Gazprom und der OMV wurde eine<br />

Vereinbarung über die Umsetzung des<br />

österreichischen Abschnitts der <strong>Gas</strong>pipeline<br />

South Stream unterzeichnet.<br />

Das Memorandum beinhaltet die beabsichtigten<br />

Pläne der Beteiligten für das<br />

Bauprojekt der <strong>Gas</strong>pipeline, die eine<br />

Kapazität von bis zu 32 Mrd m³/Jahr und<br />

Actemium erweitert Leistungsspektrum<br />

in 35 Ländern<br />

Das Netzwerk der Actemium vergrößert<br />

sich auf 300 Business Units in<br />

35 Ländern auf vier Kontinenten und<br />

bündelt das Know-how von rund 19 000<br />

Experten. Neben Actemium Controlmatic<br />

übernehmen nun auch die ebenfalls<br />

zu VINCI Energies gehörenden<br />

Unternehmen BEA, Kappelhoff und der<br />

überwiegende Teil der Cegelec-Gruppe<br />

den Markennamen Actemium. In<br />

Deutschland wird die Marke damit zu<br />

einem führenden Anbieter in den Bereichen<br />

Automatisierungs- und Prozessleittechnik,<br />

Elektro-, Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik sowie Energietechnik.<br />

Mit diesem Schritt hat Actemium in<br />

ihren Endpunkt in Baumgarten/NÖ haben<br />

wird. Es ist geplant, alle erforderlichen<br />

Genehmigungen für den Bau<br />

bis Ende 2015 einzuholen, die ersten<br />

<strong>Gas</strong>lieferungen werden für 2017 erwartet<br />

und die vollständige Inbetriebnahme<br />

des österreichischen Abschnitts<br />

der <strong>Gas</strong>pipeline ist für Januar 2018<br />

geplant.<br />

Deutschland ihr Leistungsspektrum<br />

zusätzlich erweitert. Durch das Hinzukommen<br />

von Cegelec wurden unter anderem<br />

die Bereiche Energietechnik und<br />

Verkehrsinfrastrukturen ausgebaut,<br />

während BEA das Kompetenzfeld Mining<br />

verdichtet. Von der Planung über<br />

die Ausführung bis zur Wartung und Instandhaltung<br />

unterstützt Actemium<br />

vorwiegend Industriekunden bei der<br />

Optimierung ihrer Anlagen und Prozesse.<br />

Zu den Branchen zählen unter<br />

anderem Automobil, Chemie/Petrochemie,<br />

Öl & <strong>Gas</strong>, Pharma, Nahrungsmittel,<br />

Stahl, Papier, Kraftwerk- und<br />

Umwelttechnik, Energie und Mining.<br />

Eingriffsfreie<br />

Durchflussmessung<br />

von <strong>Erdgas</strong><br />

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<strong>Gas</strong>förderung<br />

<strong>Gas</strong>speicherung<br />

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Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 359<br />

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| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlage der Thüga-Gruppe<br />

nimmt offiziellen Betrieb auf<br />

Die Thüga-Gruppe hat ihre Power-to-<strong>Gas</strong>-Demonstrationsanlage<br />

in Frankfurt am Main offiziell in<br />

Betrieb genommen. Ende vergangenen<br />

Jahres hat die Anlage erstmalig<br />

Wasserstoff in das Frankfurter <strong>Gas</strong>verteilnetz<br />

eingespeist. Damit ist sie<br />

bundesweit die erste, die in Wasserstoff<br />

umgewandelten Strom ins<br />

<strong>Gas</strong>verteilnetz einspeichert. Zu den<br />

Projektpartnern gehören insgesamt<br />

13 Unternehmen aus verschiedenen<br />

Bundesländern: die badenova AG &<br />

Co. KG, <strong>Erdgas</strong> Mittelsachsen GmbH,<br />

Energieversorgung Mittelrhein GmbH,<br />

erdgas schwaben gmbh, ESWE Versorgungs<br />

AG, <strong>Gas</strong>versorgung Westerwald<br />

GmbH, Mainova Aktiengesellschaft,<br />

Stadtwerke Ansbach<br />

GmbH, Stadtwerke Bad Hersfeld<br />

GmbH, Thüga Energienetze GmbH,<br />

WEMAG AG, e-rp GmbH sowie die<br />

Thüga Aktiengesellschaft als Projektkoordinatorin.<br />

Mit der erfolgreichen technologischen<br />

Abnahme der Anlage Ende<br />

März 2014 durch die Projektpartner<br />

ist die Planungs- und Bauphase beendet.<br />

„Das war eine spannende<br />

Zeit für uns. Wir mussten die stabile<br />

Funktionsweise einer so noch nicht<br />

existierenden Anlage nachweisen.<br />

Beispielsweise musste das Zusammenspiel<br />

des Elektrolyseurs mit der<br />

<strong>Gas</strong>druckregelmess- und Mischanlage<br />

einwandfrei funktionieren“, so<br />

Michael Riechel, Mitglied des Vorstands<br />

der Thüga Aktiengesellschaft.<br />

Der Protonen-Austausch-<br />

Membran (PEM)-Elektrolyseur der<br />

Firma ITM Power ist das Kernstück<br />

der Anlage. Er wandelt elektrische<br />

Energie in chemisch gebundene um<br />

und macht somit den Strom<br />

speicherbar. Die <strong>Gas</strong>druckregelmess-<br />

und Mischanlage sorgt dafür,<br />

dass die Zumischung an Wasserstoff<br />

im <strong>Gas</strong>verteilnetz zwei Volumenprozent<br />

nicht überschreitet. In der<br />

nun beginnenden dreijährigen Betriebsphase<br />

wird die Anlage am<br />

Regelenergiemarkt teilnehmen und<br />

negative Regelenergie bereitstellen.<br />

Das heißt, befindet sich zu viel<br />

Strom im Netz, wird die Lastabnahme<br />

des Elektrolyseurs auf Anforderung<br />

des Übertragungsnetzbetreibers<br />

erhöht. Die Anlage nimmt den<br />

überschüssigen Strom auf und wandelt<br />

ihn in Wasserstoff um. Damit<br />

trägt sie auch zur Stabilität des<br />

Stromnetzes bei. Die Projektpartner<br />

testen zusammen mit der DVGW-<br />

Forschungsstelle und dem European<br />

Institute for Energy Research<br />

die Dynamik der Anlage. Dazu werden<br />

kontinuierlich Parameter wie<br />

Regelgeschwindigkeit (wie schnell<br />

die Anlage hoch und runter gefahren<br />

werden kann), Wirkungsgrad<br />

und eventuelle Abnutzungserscheinungen<br />

gemessen und analysiert.<br />

Außerdem entwickelt das Fraunhofer<br />

Institut für Solare Energiesysteme<br />

eine Software für eine Echtzeit-<br />

Steuerung der Anlage. Diese soll<br />

helfen, die Anlage in ein zunehmend<br />

intelligentes Energiesystem<br />

zu integrieren. „Wir wollen die Anlage<br />

so einbinden, dass sie von selbst<br />

die Unterschiede zwischen Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien<br />

und Stromverbrauch ausgleicht“, erklärt<br />

Riechel.<br />

Juni 2014<br />

360 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />

Biogas<br />

Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

Auch in der zweiten Auflage werden sämtliche Aspekte der Einspeisung von Biogas<br />

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Dabei werden die derzeit geltenden technischen, regula torischen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen in Deutschland zu Grunde gelegt. Das Buch soll als<br />

Standardwerk für die Biogaseinspeisung dienen und ist an alle Interessengruppen<br />

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Hrsg.: Frank Graf, Siegfried Bajohr<br />

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45039 Essen<br />

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Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PABIOG2013<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung Juni erkläre 2014ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> informiert <strong>Erdgas</strong> und 361 beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

SmartMDM IDSpecto mit integrierten<br />

WiM-Prozessen startet in den operativen Betrieb<br />

Zum 01.04.14 ging bei dem wettbewerblichen<br />

Messstellenbetreiber<br />

COUNT+CARE die erste Version<br />

des Smart Meter Data Managements<br />

IDSpecto mit automatisierten<br />

deutschen Marktprozessen in<br />

den operativen Betrieb und bestätigte<br />

GÖRLITZ in ihrer Strategie einer<br />

modularen Plattform. Ausgehend<br />

von demselben Systemkern,<br />

der bereits in anderen Installationen<br />

für eine reibungslose Verarbeitung<br />

von Massendaten sorgt, wurde diese<br />

Lösung im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft<br />

gezielt auf den<br />

Betrieb bei einem Dienstleister ausgerichtet.<br />

Das SmartMDM IDSpecto<br />

automatisiert zunächst die für Messstellenbetreiber<br />

und Messdienstleister<br />

relevanten Abläufe der WiM<br />

(Wechselprozesse im Messwesen)<br />

wie Anmeldung MSB/MDL, Gerätewechsel<br />

oder -übernahme und<br />

Messwertübermittlung. Dank workflowbasierter<br />

Architektur und integrierter<br />

Aufgabenverwaltung ist eine<br />

Implementation und Überwachung<br />

weiterer marktrollenspezifischer Prozesse<br />

später unkompliziert möglich.<br />

Die kontinuierliche Einbindung des<br />

Kunden in den agilen Softwareentwicklungsprozess<br />

erlaubte durch<br />

zeitnahes Feedback eine fein granulare<br />

Steuerung und beeinflusste<br />

positiv das Produktdesign.<br />

Metreg Solutions stellt sich vor<br />

Die Firma Metreg Solutions<br />

GmbH mit Sitz in Hüttenberg<br />

(bei Butzbach) wurde im Januar 2014<br />

gegründet. Am 01. Mai 2014 war es<br />

endlich soweit: die Firma hat Ihre<br />

Büros in Hüttenberg bezogen und<br />

damit das operative Geschäft aufgenommen.<br />

Kapitalgeber sind allesamt<br />

deutsche Gesellschafter mit<br />

langjährigen persönlichen Erfahrungen<br />

auf dem Gebiet der Messund<br />

Regeltechnik von <strong>Erdgas</strong>en,<br />

Biogas-Einspeiseanlagen unter eichrechtlichen<br />

Bedingungen sowie industriellen<br />

Applikationen im In- und<br />

Ausland.<br />

Das Unternehmen ist Ingenieurpartner,<br />

Systemlöser und Planer der<br />

<strong>Gas</strong>messtechnik, Analysentechnik,<br />

Automatisierungstechnik sowie der<br />

allgemeinen Elektrotechnik. Es plant<br />

und projektiert Anlagen und Messaufgaben.<br />

Je nach Bedarf und<br />

Wunsch übernimmt Metreg Solutions<br />

für den Kunden die Beratung<br />

bis zum gesamtverantwortlichen<br />

Projekt-Management, Planungsaufgaben,<br />

Dokumentation, Schaltschrankfertigung<br />

sowie Montageund<br />

Inbetriebnahmeaufgaben für<br />

<strong>Erdgas</strong> Mess-, Analyse- und Regelanlagen<br />

sowie Biogas-Einspeiseanlagen.<br />

Angeboten werden herstellerund<br />

produktunabhängige Systemlösungen<br />

für <strong>Erdgas</strong>speicher, <strong>Erdgas</strong>verteilanlagen,<br />

Skidlösungen,<br />

Heizgasmessungen, mobile Messund<br />

Analyseanlagen, Mess- und<br />

Analysecontainer, Biogasanlagen,<br />

Power to <strong>Gas</strong> Systeme, Regelungstechnik,<br />

Automatisierungstechnik,<br />

Notstromversorgungen, Beleuchtungstechnik<br />

und Objektschutz.<br />

Um diese vielfältigen Aufgaben<br />

als ein junges Unternehmen mit erfahrenen<br />

Geschäftsführern und Mitarbeitern<br />

wahrnehmen zu können,<br />

verfügt Metreg Solutions über<br />

Kooperationen mit namenhaften<br />

Herstellern, erfahrenen Planern, Ingenieurbüros<br />

sowie Anlagenbauern<br />

und kann so die Planung für Anlagenprojekte,<br />

und seien sie auch<br />

noch so individuell, als Lösung aus<br />

einem Guss anbieten.<br />

Die Zertifizierung nach DIN ISO<br />

9001:2008 für Metreg Solutions ist<br />

bereits erfolgt.<br />

Eingangsbereich und Büro der<br />

Metreg Solutions GmbH.<br />

Juni 2014<br />

362 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />

GASFACHLICHE<br />

AUSSPRACHETAGUNG<br />

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<strong>Erdgas</strong> im System der<br />

erneuerbaren Energien<br />

gat 2014 – vom 30. September<br />

bis 1. Oktober in Karlsruhe<br />

+++ Effiziente Wärme- und Energieversorgung in Gebäuden,<br />

Industrie und Gewerbe +++ Bedarfsgerechte Integration der<br />

erneuerbaren Energien +++ Power to <strong>Gas</strong>: Technologische, ökonomische<br />

und politische Herausforderungen +++ Konvergente<br />

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Neue Potenziale in der <strong>Gas</strong>mobilität +++ Netzentwicklungsplan NEP und Technische<br />

Sicherheit von <strong>Gas</strong>hochdruckleitungen +++ Gewährleistung der Versorgungssicherheit +++<br />

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<strong>Gas</strong>-/Wasser-Fachmesse


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

Stadtwerke Karlsruhe und EnBW wollen „intelligente<br />

Messsysteme“ voranbringen<br />

Die Stadtwerke Karlsruhe und<br />

die EnBW Energie Baden-<br />

Württemberg AG wollen bei der Erprobung<br />

neuartiger, intelligenter<br />

Messsysteme (Smart Meter) künftig<br />

intensiv zusammenarbeiten. Für<br />

Herbst ist ein Feldtest im Stadtgebiet<br />

Karlsruhe geplant. Nach dessen<br />

Abschluss und Auswertung im<br />

2. Halbjahr 2015 soll die Massentauglichkeit<br />

der neuen und angepassten<br />

Systeme und Prozesse in einem<br />

größeren Pilotversuch getestet<br />

werden.<br />

Bereits seit mehreren Jahren<br />

testen die Stadtwerke Karlsruhe in<br />

dem so genannten „Spinoza“-Projekt<br />

gemeinsam mit über 200 Kunden<br />

neue elektronische Zähler und<br />

das Interesse der Kunden an den ermittelten<br />

Daten. Die EnBW erprobt<br />

als erster Energieversorger komplette,<br />

intelligente Messsysteme. Die<br />

dabei gesammelten Erfahrungen<br />

sollen jetzt in einem größeren Feldtest<br />

auch im Netzgebiet Karlsruhe<br />

eingebracht werden. Neben der<br />

Sparte Strom wollen die beiden Versorgungsunternehmen<br />

dabei außerdem<br />

<strong>Gas</strong>, Wasser und Wärme abdecken.<br />

Für die Karlsruher besteht so die<br />

Möglichkeit, das Zusammenwirken<br />

der Messsysteme mit der bestehenden<br />

EDV zu erproben. Gleichzeitig<br />

erwarten sie wichtige Erkenntnisse<br />

darüber, ob und wie ihre EDV weiterzuentwickeln<br />

ist. Große Bedeutung<br />

hat vor diesem Hintergrund auch<br />

die Frage, ob sich die Funktechnik<br />

CDMA (Code Division Multiple<br />

Access) sowie das bestehende Glasfasernetz<br />

der Stadtwerke Karlsruhe<br />

zur zuverlässigen Übertragung der<br />

Daten von den Messsystemen bei<br />

den Endkunden eignet.<br />

Die Stadtwerke Karlsruhe und<br />

die EnBW sehen sich als Treiber und<br />

Mitgestalter bei der Umsetzung der<br />

neuen, vom Gesetzgeber festgesetzten<br />

Rahmenbedingungen für<br />

Smart Metering. Festgeschrieben<br />

sind diese vor allem durch das Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) in Verbindung<br />

mit dem Schutzprofil des<br />

Bundesamtes für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI). Bei der<br />

Netze BW, der für das Verteilnetz<br />

und knapp 3 Mio. Stromzähler verantwortlichen<br />

EnBW-Tochter, schätzt<br />

man den gesetzlich vorgegebenen<br />

Bedarf bis 2020 auf etwa 700 000<br />

Messsysteme. Für deren Geschäftsführer<br />

Dr. Christoph Müller ist die<br />

Kooperation mit den Stadtwerken<br />

Karlsruhe „ein wichtiger Schritt, um<br />

die erarbeiteten Lösungen gemeinsam<br />

mit einem Partner zu erproben<br />

und weiterzuentwickeln. Ganz bewusst<br />

setzen wir dabei auf die Zusammenarbeit<br />

mit einem gut aufgestellten<br />

Stadtwerk, das neben Strom<br />

und <strong>Gas</strong> auch Wasser und Wärme in<br />

seinem Netzgebiet verantwortet und<br />

somit einen anderen Blickwinkel ins<br />

Projekt einbringt.“<br />

Dr. Karl Roth, Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Karlsruhe, geht in<br />

einem ersten Schritt von etwa<br />

30 000 zu installierenden Messsystemen<br />

in Karlsruhe aus. „Die sich<br />

abzeichnenden technischen und<br />

wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

und auch die großen Chancen, die<br />

durch diese Entwicklung abzusehen<br />

sind, möchten wir gezielt im Verbund<br />

mit einem kompetenten Partner<br />

angehen“.<br />

Zur Kooperation gehören außerdem<br />

auf Seiten der EnBW die durch<br />

Jochen Adenau vertretene EnBW<br />

Operations GmbH und die Netzservice-Gesellschaft<br />

der Stadtwerke<br />

Karlsruhe mit Geschäftsführer Dr.<br />

Michael Becker.<br />

RWE beliefert die Ukraine mit <strong>Erdgas</strong><br />

RWE beginnt als erster europäischer<br />

Energieversorger in diesem Jahr mit<br />

der Lieferung von <strong>Erdgas</strong> in die<br />

Ukraine. RWE Supply & Trading beliefert<br />

die staatliche <strong>Gas</strong>gesellschaft<br />

„Naftogaz of Ukraine” aus dem europaweiten<br />

<strong>Gas</strong>portfolio des Konzerns.<br />

Das <strong>Gas</strong> fließt über Polen in die<br />

Ukraine. Die Lieferungen erfolgen<br />

auf der Basis des Fünf-Jahres-Rahmenvertrages<br />

zwischen Naftogaz<br />

und RWE Supply & Trading, der im<br />

Mai 2012 unterzeichnet worden ist.<br />

Der Vertrag erlaubt die Lieferung<br />

von bis zu 10 Mrd. m 3 (bcm) <strong>Erdgas</strong><br />

pro Jahr auf der Basis von jeweils<br />

konkret zu verhandelnden Vertragsdetails.<br />

2013 hatte RWE Supply &<br />

Trading bereits 1 bcm an Naftogaz<br />

geliefert. Die aktuelle Lieferung an<br />

die Ukraine basiert auf europäischen<br />

Großhandelspreisen für <strong>Gas</strong> einschließlich<br />

der Transportkosten. Aus<br />

Sicht von RWE könnten die Liefermengen<br />

signifikant erhöht werden,<br />

sofern in den nächsten Wochen<br />

Lösungen für politische und technische<br />

Transportbeschränkungen an<br />

der Grenze zwischen der Slowakei<br />

und der Ukraine gefunden werden.<br />

Juni 2014<br />

364 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />

<strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland steigert Absatz<br />

und Umsatz<br />

Die <strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland<br />

(GVS) agiert weiter erfolgreich<br />

am Markt und behauptet sich<br />

im intensiven Wettbewerb. Die<br />

<strong>Erdgas</strong>vertriebs- und Handelsgesellschaft<br />

mit Sitz in Stuttgart legte 2013<br />

bei Absatz und Umsatz weiter zu.<br />

Die verkaufte <strong>Erdgas</strong>menge belief<br />

sich auf 55,6 Mrd. kWh und stieg<br />

damit um 9,6 % im Vergleich zum<br />

Vorjahreswert von 50,7 Mrd. kWh.<br />

Die GVS erwirtschaftete einen Umsatz<br />

von 1,587 Mrd. € gegenüber<br />

1,437 Mrd. € in 2012. Mit einem<br />

Ergebnis von 6,4 Mio. € vor Zinsen und<br />

Steuern (EBIT) lag die GVS knapp unter<br />

dem Vorjahreswert von 6,8 Mio. €.<br />

In Baden-Württemberg, dem<br />

Heimatmarkt der GVS, konnten ehemalige<br />

Kunden zurückgewonnen<br />

und neue überzeugt werden.<br />

Gleichzeitig wurde im Inland der<br />

Aktionsradius kontinuierlich ausgedehnt<br />

und Lieferungen an Stadtwerke,<br />

regionale Energieversorger<br />

und Industriebetriebe nahmen<br />

deutlich zu – sowohl bei den Mengen<br />

als auch bei der Anzahl an Kunden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Vertriebsentwicklung<br />

war das angrenzende<br />

Ausland. GVS startete entsprechende<br />

Kampagnen in Österreich<br />

und der Schweiz.<br />

Im Unternehmen arbeiten 88 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Alleiniger<br />

Gesellschafter ist die EnBW Eni<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH, die<br />

mit je 50 % paritätisch der EnBW<br />

und der italienischen Eni gehört.<br />

Stellenanzeige<br />

Die Hochschule München ist die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern und eine der<br />

größten ihrer Art in Deutschland. Wir sehen unsere Herausforderung und Verpflichtung in einer aktiven und<br />

innovativen Zukunftsgestaltung von Lehre, Forschung und Weiterbildung.<br />

Für die nachstehend aufgeführte Professur wird eine wissenschaftlich ausgewiesene Persönlichkeit gesucht, die umfassende<br />

praktische Erfahrungen in verantwortlicher Position außerhalb einer Hochschule erworben hat und diese nun in<br />

Lehre und angewandter Forschung an unsere Studierenden weitergeben möchte.<br />

Zum Sommersemester 2015 oder später besetzen wir an der:<br />

Fakultät für Versorgungs- und Gebäudetechnik, Verfahrenstechnik Papier und Verpackung, Druck- und Medientechnik<br />

W2-Professur für <strong>Gas</strong>versorgung und <strong>Gas</strong>installationstechnik Kennziffer 0545<br />

Von dem Stelleninhaber/der Stelleninhaberin werden fundierte Kenntnisse, mehrjährige Berufserfahrung und wissenschaftliche<br />

Erfolge auf diesem Gebiet erwartet. Daneben sind Lehrveranstaltungen in Grundlagenfächern zu übernehmen,<br />

insbesondere im Bereich der Werkstoffkunde, Mechanik und Festigkeitslehre.<br />

Wenn Sie sich für eine Professur berufen fühlen, freuen wir uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung mit den erforderlichen<br />

Bewerbungsunterlagen in Kopie.<br />

Diese senden Sie bitte per E-Mail oder per Post bis zum 02.07.2014 unter Angabe der o. g. Kennziffer an die Personalabteilung<br />

der Hochschule München.<br />

Weitere Informationen, insbesondere zu den Einstellungsvoraussetzungen und den erforderlichen Bewerbungsunterlagen,<br />

entnehmen Sie bitte der Homepage unter: www.hm.edu unter der Rubrik Job & Karriere.<br />

Bewerbungen per E-Mail senden Sie bitte im PDF-Format als eine Datei<br />

an professur-bewerbung@hm.edu.<br />

Postanschrift: Hochschule für angewandte Wissenschaften München<br />

Personalabteilung, Lothstraße 34, 80335 München<br />

Ansprechpartnerin: Frau Finke, Telefon 089/1265-1185, michaela.finke@hm.edu<br />

www.hm.edu<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 365


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Märkte und Unternehmen<br />

VNG schließt als Betriebsführer<br />

erfolgreich Erkundungsbohrung ab<br />

Die Bohrungsarbeiten auf das<br />

„Pil“ Prospekt in der Norwegischen<br />

See wurden unter der Betriebsführerschaft<br />

der VNG Norge<br />

mit einem Öl- und <strong>Gas</strong>fund erfolgreich<br />

abgeschlossen. Der Fund<br />

liegt in der Lizenz PL 586 auf der<br />

Haltenbanken-Terrasse, ca. 33 km<br />

südwestlich des Njord-Feldes. Erste<br />

Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Bohrung auf Sandstein mit sehr<br />

guter Reservoirqualität gestoßen<br />

ist.<br />

Die Explorationsbohrung erreichte<br />

eine Tiefe von 3738 m und<br />

wurde mit der Bohrplattform Transocean<br />

Arctic durchgeführt. Um zusätzliche<br />

Informationen über die<br />

Produktivität des Reservoirs zu erhalten,<br />

wurden umfangreiche Formations-<br />

und Druckmessungen sowie<br />

ein Fördertest durchgeführt, bei<br />

dem Öl und <strong>Gas</strong> zutage gebracht<br />

wurden. Die aktuelle vorläufige Ressourcenschätzung<br />

geht von etwa<br />

40 bis 138 Mio. Barrel Öl-Equivalent<br />

(BOE) aus. Eine weitere Bohrung, die<br />

in das benachbarte „Bue“ Prospekt<br />

hineinreichen wird, soll zusätzliche<br />

Erkenntnisse über das geologische<br />

und wirtschaftliche Potenzial der<br />

näheren Umgebung erbringen.<br />

Die VNG – Verbundnetz <strong>Gas</strong> AG<br />

(VNG) ist über ihr Tochterunternehmen<br />

VNG Norge AS mit 30 % an der<br />

PL586 beteiligt. Weitere Partner sind<br />

die französische Spike Exploration<br />

mit 30 %, Faroe Petroleum mit 25 %<br />

und Rocksource mit 15 %.<br />

Siemens erwirbt Energie-<strong>Gas</strong>turbinen- und<br />

Kompressorengeschäft von Rolls-Royce<br />

Siemens übernimmt von Rolls-<br />

Royce das Geschäft mit aeroderivativen<br />

<strong>Gas</strong>turbinen und Kompressoren.<br />

Das Unternehmen stärkt<br />

damit seine Position in der wachsenden<br />

Öl- und <strong>Gas</strong>industrie sowie<br />

auf dem Gebiet der dezentralen<br />

Energieerzeugung.<br />

Der Kaufpreis beträgt 785 Mio.<br />

britische Pfund bzw. rund 950 Mio. €.<br />

Die Übernahme steht noch unter<br />

dem Vorbehalt behördlicher Zustimmung<br />

und soll voraussichtlich<br />

bis Ende Dezember 2014 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Als weitere Komponente erhält<br />

Siemens exklusiven Zugang zu<br />

künftigen technologischen Entwicklungen<br />

bei Flugzeugturbinen<br />

im Leistungsbereich von 4 bis 85 MW<br />

sowie einen bevorzugten Zugang<br />

zu Liefer- und Ingenieur-Dienstleistungen<br />

von Rolls-Royce. Für diese<br />

Vereinbarung, die eine Laufzeit von<br />

25 Jahren hat, bezahlt Siemens an<br />

Rolls-Royce zusätzlich 200 Mio. Pfund<br />

(rund 240 Mio. €).<br />

Mit den kleinen und mittleren<br />

aero-derivativen <strong>Gas</strong>turbinen bis<br />

66 MW (ISO/wet-Rating) von Rolls-<br />

Royce schließt Siemens eine technologische<br />

Lücke in seinem umfassenden<br />

<strong>Gas</strong>turbinen-Portfolio.<br />

Vollständige Funktionalität unter<br />

WINDOWS, Projektverwaltung,<br />

Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />

Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />

Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />

Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />

<strong>Gas</strong>, Wasser,<br />

Fernwärme, Abwasser,<br />

Dampf, Strom<br />

Stationäre und dynamische Simulation,<br />

Topologieprüfung (Teilnetze),<br />

Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />

Mischung von<br />

Inhaltsstoffen, Verbrauchsprognose,<br />

Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />

Schwachlast und Kondensation,<br />

Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />

Speicherung von<br />

Rechenfällen<br />

I NGE N I E U R B Ü R O FIS C H E R — U H R I G<br />

WÜRTTEMBERGALLEE 27 14052 BERLIN<br />

TELEFON: 030 — 300 993 90 FAX: 030 — 30 82 42 12<br />

INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />

Juni 2014<br />

366 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Lexikon der <strong>Gas</strong>technik<br />

Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />

Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der <strong>Gas</strong>technik“ ein elementares Nachschlagewerk<br />

für die <strong>Gas</strong>versorgungswirtschaft. Kurz gefasste Definitionen erlauben eine<br />

Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe in der öffentlichen<br />

<strong>Gas</strong>versorgung.<br />

Ursprünglich entstanden aus einem Arbeitskreis „Begriffsbestimmungen im <strong>Gas</strong>fach“<br />

des DVGW wurde das Werk von verschiedenen Autorenteams kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und ergänzt. Neben einer Überprüfung der Definitionen enthält<br />

die 5. Auflage viele neue Begriffe zu den aktuellen technischen Entwicklungen.<br />

Um dem modernen Nutzungsverhalten gerecht zu werden, wird das Kompendium jetzt<br />

auch in vollständig digitaler Form angeboten.<br />

Hrsg.: B. Naendorf<br />

5. Auflage 2011<br />

233 Seiten, DIN A5<br />

Hardcover mit Datenträger<br />

ISBN: 978-3-8356-3280-6<br />

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Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

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| NACHRICHTEN | Forschung und Entwicklung<br />

Überschüssiger Strom verwandelt<br />

Kohlendioxid in <strong>Erdgas</strong><br />

Das vielgescholtene „Treibhausgas“<br />

CO 2 könnte zu einem<br />

wichtigen Baustein der Energiewende<br />

werden: Wissenschaftler der<br />

Technischen Universität München<br />

(TUM) entwickeln zusammen mit<br />

Forschern der Wacker Chemie AG<br />

und der Clariant AG effiziente Katalysatoren<br />

für die Umwandlung von<br />

CO 2 in CH 4 . Der dazu benötigte Wasserstoff<br />

wird durch Elektrolyse von<br />

Wasser mit Überschussstrom gewonnen.<br />

Im Rahmen des vom BMBF geförderten<br />

Projekts iC 4 (integrated<br />

Carbon Capture, Conversion and<br />

Cycling) testeten die Wissenschaftler<br />

mehr als 250 verschiedene Katalysatorsysteme,<br />

darunter sowohl<br />

bereits verfügbare als auch im Rahmen<br />

des Projekts neu entwickelte.<br />

Die erfolgversprechendsten Kandidaten<br />

optimieren sie weiter.<br />

In der Pilotanlage der MAN Diesel<br />

& Turbo SE am Standort Deggendorf<br />

erreichen die ersten Katalysatoren<br />

inzwischen Ausbeuten im Bereich<br />

zwischen 92 und mehr als<br />

95 %, genug Methan, um das <strong>Gas</strong><br />

Kobalthaltiger Katalysator zur Umwandlung von CO 2<br />

in Methan. Bild: Andreas Battenberg / TUM<br />

ins <strong>Erdgas</strong>netz einzuspeisen. Doch<br />

den Forschern des Projekts geht es<br />

vor allem darum, den genauen Ablauf<br />

der Umsetzung und die Reaktionen<br />

an den Oberflächen der Katalysatoren<br />

zu erforschen. „Dieses<br />

Wissen ist der Schlüssel zu einer<br />

wirtschaftlichen Methanherstellung<br />

in großtechnischen Maßstab“, sagt<br />

Prof. Bernhard Rieger, Inhaber des<br />

Wacker-Lehrstuhls für Makromolekulare<br />

Chemie der TU München und<br />

Sprecher des iC 4 -Konsortiums.<br />

Methan erscheint den Forschern<br />

als Speicherform besonders wertvoll,<br />

da es bereits ein Deutschland<br />

weites Verteilnetz für <strong>Erdgas</strong> gibt<br />

und Speicherkapazitäten, die selbst<br />

eine Flaute von mehreren Wochen<br />

überbrücken könnten. Darüber hinaus<br />

gibt es bereits Jahrzehnte lange<br />

Erfahrung mit der Verwendung von<br />

<strong>Erdgas</strong> als Treibstoff für Autos.<br />

Auch der Rohstoff der Reaktion,<br />

das CO 2 , ist in großen Mengen verfügbar:<br />

Natürliches <strong>Erdgas</strong> enthält<br />

neben seinem Energieträger CH 4<br />

auch bis zu 10 % CO 2 . Biogasanlagen<br />

produzieren neben CH 4 bis zu<br />

50 % CO 2 . Die größten CO 2 -Quellen<br />

sind jedoch Kraftwerke, die Kohle,<br />

Öl oder <strong>Gas</strong> verbrennen und energieintensive<br />

Prozesse wie die Zementherstellung<br />

oder die Metallgewinnung.<br />

Eine Herausforderung bei der<br />

Nutzung dieser CO 2 -Quellen ist die<br />

Reinheit des CO 2 . Rauchgase enthalten<br />

aggressives Schwefeldioxid,<br />

Biogas enthält ebenfalls Schwefelverbindungen.<br />

Der optimale Katalysator<br />

sollte gegenüber solchen<br />

Störsubstanzen möglichst unempfindlich<br />

sein, um die Kosten für die<br />

Reinigung des CO 2 gering zu halten.<br />

Auf der Suche nach robusten und<br />

noch aktiveren Katalysatorsystemen<br />

untersuchen die Wissenschaftler<br />

an der TU München nun die<br />

Wechselwirkungen verschiedener<br />

katalytisch aktiver Metalle und Trägermaterialien<br />

sowie die Einflüsse<br />

unterschiedlicher Präparationsmethoden<br />

auf Stabilität und Aktivität.<br />

Eine weitere Herausforderung<br />

stellt die mehrstufige, viel Energie<br />

frei setzende Reaktion an sich dar:<br />

„Zwar gibt es schon erste Demonstrationslagen<br />

zur Methanherstellung,<br />

doch noch ist die Reaktionskinetik<br />

der verschiedenen Teilreaktionen<br />

nicht vollständig verstanden“, sagt<br />

Professor Rieger. Ein wichtiges Ziel<br />

der Forschungsarbeit ist daher die<br />

theoretische Modellierung der Reaktionen<br />

am Computer. Für die Entwicklung<br />

effizienter Großanlagen<br />

sind solche Modellrechnungen eine<br />

wichtige Grundlage.<br />

Das Verbundprojekt zur Nutzung<br />

von CO 2 als Energiespeicher gliedert<br />

sich in vier Säulen: Abtrennung<br />

von CO 2 aus <strong>Erdgas</strong> und Biogas, Abtrennung<br />

von CO 2 aus Abgasen<br />

(Kraftwerke, Zementindustrie, …),<br />

katalytische Umwandlung von CO 2<br />

zu CH 4 , und direkte stoffliche Nutzung<br />

von CO 2 durch Photokatalyse.<br />

Mit Unternehmen wie Clariant AG,<br />

e.on AG, Linde AG, MAN Diesel &<br />

Turbo SE, Siemens AG, Wacker Chemie<br />

AG sowie dem Fraunhofer Institut<br />

für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik<br />

und der TU München<br />

vereint das iC 4 -Konsortium Kompetenzen<br />

in allen notwendigen Wertschöpfungsschritten.<br />

Gefördert wird das Projekt vom<br />

Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung.<br />

Juni 2014<br />

368 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Speicherung von Wind-<br />

& Sonnenenergie<br />

Erstmals wird in Österreich die Speicherung von Windund<br />

Sonnenenergie in einer ehemaligen natürlichen<br />

<strong>Erdgas</strong>lagerstätte erforscht. Basis dafür ist die „Powerto-<strong>Gas</strong>“<br />

Technologie, bei welcher der aus Wind- und<br />

Sonnenenergie gewonnene Strom in ein speicherbares<br />

Methan-Wasserstoffgemisch umgewandelt wird. Der<br />

große Vorteil: <strong>Gas</strong> lässt sich in großen Mengen sicher<br />

und unsichtbar in bereits vorhandener unterirdischer<br />

Infrastruktur transportieren und in ebenso vorhandenen<br />

natürlichen <strong>Gas</strong>lagerstätten umweltfreundlich speichern.<br />

Ein bereits vielfach diskutierter Lösungsansatz für<br />

das Speicherproblem ist die „Power-to- <strong>Gas</strong>“ Technologie.<br />

Mithilfe der überschüssigen Elektrizität aus Sonnenund<br />

Windenergie wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff<br />

gespalten. Wasserstoff wird entweder direkt in die<br />

<strong>Erdgas</strong>infrastruktur eingeleitet oder wird in einer sogenannten<br />

Methanisierung mit Kohlendioxid zu Methan<br />

umgewandelt, dem Hauptbestandteil von <strong>Erdgas</strong>. Dabei<br />

ist aus heutiger Sicht die direkte Wasserstoffbeimengung<br />

auf Grund des höheren Wirkungsgrades und<br />

auf Grund der schlechten Verfügbarkeit von geeigneten<br />

Kohlendioxidquellen der wirtschaftlich einfachere Weg.<br />

Allerdings sind die Auswirkungen von Wasserstoff auf<br />

die eigentlichen Speicher in der <strong>Erdgas</strong>infrastruktur –<br />

die Untertage-<strong>Gas</strong>speicher – noch nicht erforscht.<br />

Ein österreichisches Konsortium unter der Führung<br />

der RAG hat dieses Thema aufgegriffen und wird eine<br />

Untertage-Speicherlösung auf Basis einer Beimengung<br />

von Wasserstoff / synthetischem Methan erforschen.<br />

Dazu wurde ein Projekt ausgearbeitet und im Rahmen<br />

der „e!Mission 2012 1. Ausschreibung“ des österreichischen<br />

Klima- und Energiefonds als Leitprojekt eingereicht.<br />

Eine Förderzusage liegt vor. Die konkrete Umsetzung<br />

erfolgt vorbehaltlich des positiven Abschlusses<br />

der dafür notwendigen Genehmigungsverfahren. Nach<br />

entsprechenden Voruntersuchungen ist die Durchführung<br />

eines Speicherversuchs an einer natürlichen Lagerstätte<br />

(„in-situ“) geplant. Das Forschungsprojekt soll bis 2016<br />

abgeschlossen werden.<br />

Weitere Partner in diesem Konsortium sind die Montanuniversität<br />

Leoben, die Universität für Bodenkultur<br />

Wien – Department IFA Tulln, das Energieinstitut an der<br />

Johannes Kepler Universität Linz, VERBUND und die<br />

Axiom Angewandte Prozesstechnik GmbH.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.underground-sun-storage.at.<br />

Lösungen für<br />

die Industrie<br />

Actemium ist ein kompetenter Anbieter von<br />

elektro- und automatisierungstechnischen<br />

Lösungen und Services.<br />

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| NACHRICHTEN | Verbände und Vereine<br />

Bundesnetzagentur konsultiert Entwurf des<br />

Netzentwicklungsplans <strong>Gas</strong> 2014<br />

Die Bundesnetzagentur hat die<br />

Konsultation des Entwurfs für<br />

den nationalen Netzentwicklungsplan<br />

<strong>Gas</strong> 2014 (NEP 2014) eingeleitet.<br />

Der Entwurf ist auf der Internetseite<br />

der Bundesnetzagentur veröffentlicht.<br />

Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit,<br />

hierzu bis zum 6. Juni 2014<br />

Stellung zu nehmen.<br />

Die 17 Fernleitungsnetzbetreiber<br />

(FNB) haben den Entwurf des NEP<br />

2014 auf Grundlage ihres Szenariorahmens<br />

erstellt, den die Bundesnetzagentur<br />

am 17. Oktober 2013<br />

bestätigt hatte. Der Entwurf enthält<br />

zwei Modellierungsvarianten für<br />

den Netzausbau, die auf unterschiedlichen<br />

Annahmen über die<br />

zukünftigen Kapazitätsbedarfe der<br />

nachgelagerten Verteilernetzbetreiber<br />

(VNB) beruhen. Der aus diesen<br />

Varianten von den FNB ausgewählte<br />

Vorschlag der konkreten Ausbaumaßnahmen<br />

für den NEP 2014 ist<br />

eine Kombination aus den Ergebnissen<br />

der beiden Modellierungen.<br />

Er würde zu einem Leitungszubau<br />

von 760 km und einem Verdichterzubau<br />

von 358 MW in den nächsten<br />

zehn Jahren führen. Das erforderliche<br />

Investitionsvolumen beliefe sich<br />

auf ca. 3,1 Mrd. €.<br />

Im Wesentlichen bestätigen die<br />

Berechnungen der FNB die Maßnahmen,<br />

die bereits im Netzentwicklungsplan<br />

2013 enthalten sind.<br />

Darüber hinaus sind zusätzliche<br />

Ausbaumaßnahmen erforderlich,<br />

die hauptsächlich aus der Berücksichtigung<br />

des L-/H-<strong>Gas</strong>-Umstellungsbedarfs,<br />

eines erhöhten H-<strong>Gas</strong>-Bedarfs<br />

und eines erhöhten Kapazitätsbedarfs<br />

für neue <strong>Gas</strong>speicher resultieren.<br />

Weitere Maßnahmen sind auf<br />

einen erhöhten Kapazitätsbedarf im<br />

Verteilernetz im süddeutschen<br />

Raum zurückzuführen. Bei der Betrachtung<br />

der Versorgungssicherheit<br />

im Entwurf des NEP 2014 spielte<br />

die Umstellung von L-<strong>Gas</strong> auf H-<strong>Gas</strong><br />

eine wichtige Rolle. Ergebnis ist ein<br />

konkreter Vorschlag für die schrittweise<br />

Umstellung von heute mit<br />

L-<strong>Gas</strong> versorgten Gebieten auf H-<strong>Gas</strong>,<br />

deren Beginn bereits für das kommende<br />

Jahr geplant ist.<br />

Die Bundesnetzagentur lädt alle<br />

Interessierten ein, anhand eines<br />

strukturierten Fragenkatalogs Stellungnahmen<br />

zum Entwurf des<br />

NEP 2014 abzugeben. Nach Auswertung<br />

der Stellungnahmen und<br />

Prüfung der vorgeschlagenen Netzausbaumaßnahmen<br />

kann die Bundesnetzagentur<br />

die FNB zu einer<br />

Überarbeitung des Entwurfs auffordern.<br />

Der Entwurf des NEP <strong>Gas</strong> 2014, der<br />

Fragenkatalog sowie nähere Informationen<br />

zu den Veranstaltungen sind<br />

unter www.bundesnetzagentur.de<br />

zu finden.<br />

Mitgliederversammlung des rbv in Münster<br />

Rund 140 Teilnehmer konnte rbv-<br />

Präsidentin Dipl.-Volksw. Gudrun<br />

Lohr-Kapfer zur Mitgliederversammlung<br />

des Rohrleitungsbauverbandes<br />

am 4. April 2014 in Münster<br />

begrüßen. „Europa, wir kommen!“ –<br />

mit der von Lohr-Kapfer im Grußwort<br />

ausgegebenen Losung war ein<br />

wesentliches Thema bereits klar<br />

umrissen: Schon heute sind die Herausforderungen<br />

an den Verband<br />

immer häufiger europäisch geprägt<br />

– ein Trend, der sich noch verstärken<br />

wird.<br />

Auch die Energiewende, die<br />

Sicherstellung einer funktionierenden<br />

Infrastruktur vor dem Hintergrund<br />

mangelnder Bereitschaft zur<br />

Investition in die Leitungssysteme<br />

der Ver- und Entsorgung sowie demographischer<br />

Wandel und Fachkräftemangel<br />

sind Themen, die für<br />

Verband und Mitglieder langfristig<br />

eine wichtige Rolle spielen werden.<br />

Neben dem Bericht der Geschäftsführung<br />

und Berichten über die<br />

Tätigkeiten von Technischem Lenkungskreis<br />

und Ausschuss für<br />

Personalentwicklung standen unter<br />

anderem die Wahlen von Präsident<br />

und Vizepräsidenten auf der Tagesordnung;<br />

mit der Ehrung langjähriger<br />

Verbandsmitglieder und der<br />

Abstimmung über den Veranstaltungsort<br />

und -termin der Jahrestagung<br />

2016 fand der offizielle Teil<br />

des Treffens seinen Abschluss.<br />

Mit dem Wandel Schritt halten<br />

„Die Zukunft wird nicht weniger Europa<br />

bringen, sondern mehr“, stellte<br />

die Verbandspräsidentin fest. Wichtige<br />

Weichenstellungen seien längst<br />

keine nationalen Angelegenheiten<br />

mehr, der Breitbandnetz-Ausbau<br />

und auch Themen wie Normung<br />

und Zertifizierung stünden zunehmend<br />

unter dem Einfluss und der<br />

Steuerung Europas.<br />

Der vom Verband ins Leben gerufene<br />

Arbeitskreis Strategie befasse<br />

sich deshalb nicht allein mit der<br />

wichtigen Weiterentwicklung des<br />

Regelwerkes in Bezug auf Relevanz,<br />

Zertifizierung und Rechtsentwicklung,<br />

sondern fasse den Blick weiter:<br />

„Wie verändern sich Märkte, Auftraggeber<br />

und Infrastrukturen, wie<br />

entwickeln sich unsere Ressourcen,<br />

und welche Prog nosen lassen sich<br />

für den Verband und seine Mitgliedsunternehmen<br />

ableiten?“ – die<br />

Fragen und Themen, mit denen<br />

Juni 2014<br />

370 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte und Unternehmen | NACHRICHTEN |<br />

sich verschiedene Verbände auseinandersetzen,<br />

seien oft sehr<br />

ähnlich. Um mit dem Wandel Schritt<br />

zu halten und Antworten auf die<br />

zunehmend international geprägten<br />

Herausforderungen zu finden,<br />

sei es wichtig, bestehende Kontakte<br />

auszubauen und eine möglichst<br />

breite Informationsplattform für<br />

die Verbandsmitglieder zu bilden.<br />

Leitungsbau-Tagesgeschäft<br />

wird europäisch<br />

Die große Bedeutung europäischer<br />

Themen hob auch rbv-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter<br />

Hesselmann in seinem Bericht der<br />

Geschäftsführung hervor: „Wenn<br />

das Jahr 2013 etwas gezeigt hat,<br />

dann das: Europa kommt“, erklärte<br />

Hesselmann. Als Beispiele, die über<br />

die Wege der Normung, der Zertifizierung<br />

und der Berufsbildung bereits<br />

heute Einfluss auf das Tagesgeschäft<br />

im Leitungsbau nehmen,<br />

nannte Hesselmann die EU-Breitband-Verordnung,<br />

das Frabo-Urteil<br />

– das mehr als deutlich zeigt, dass<br />

die Kommission nicht gewillt ist,<br />

Handelshemmnisse zu akzeptieren<br />

–, die Klage gegen die Bauprodukteliste<br />

des DIBt sowie die immer<br />

wieder diskutierte deutsche Meisterausbildung.<br />

„Tag für Tag gewinnen<br />

europäische Themen an Bedeutung,<br />

und mittendrin steht der rbv“,<br />

so der rbv-Geschäftsführer weiter.<br />

Die Interessen seiner Mitglieder vertreten<br />

könne der rbv nur als Teil<br />

eines großen Netzwerkes, das bis<br />

nach Brüssel reiche: „Wie tief der rbv<br />

in der Branche verwurzelt und wie<br />

intensiv die Verbindung mit den<br />

Partnerverbänden ist, wird in der<br />

Besetzung übergeordneter externer<br />

Gremien deutlich“, führte Hesselmann<br />

aus. Richtungsweisend sei<br />

auch das Regelwerk Tiefbau: „Hier<br />

haben sieben Verbände gemeinsam<br />

an einer Regel gearbeitet – das ist<br />

das zukünftige europäische Erfolgsmodell.“<br />

„Themen müssen von Menschen<br />

bearbeitet und Strukturen von<br />

Menschen gelebt werden“, machte<br />

Hesselmann deutlich und brachte<br />

<strong>Gas</strong> ... Netze ... Versorgungssicherheit. Das sind Schlagworte aus unserer Welt!<br />

Mit Erfolg hat sich GASCADE seit 2006 zu einem der größten Betreiber von<br />

Ferngasleitungen auf dem deutschen Markt entwickelt und vermarktet ein<br />

über 2.300 km langes Pipelinenetz. Wir verbinden europäische <strong>Gas</strong>märkte mit<br />

deutschen Verbrauchsschwerpunkten und <strong>Erdgas</strong>speichern. Zur Verstärkung<br />

unseres Teams sucht GASCADE zum nächstmöglichen Termin eine/n engagierte/n<br />

Mitarbeiter/in am Standort Kassel als<br />

REFERENT/IN GASMESSUNG UND GASQUALITÄT<br />

mit folgendem Aufgabengebiet:<br />

■ Mitwirkung bei der Organisation und Überwachung des terminlichen<br />

Ablaufs von Inbetriebnahmen (inkl. Eichungen), Nacheichungen und<br />

Revisionen von <strong>Gas</strong>messanlagen<br />

■ Betreuung von Inbetriebnahmen, Nacheichungen und Revisionen<br />

■ Mitwirkung bei der Organisation der Messdatenübertragung von<br />

den <strong>Gas</strong>messanlagen nach Kassel und Analyse der Messdaten<br />

■ Mitarbeit im Arbeitsgebiet <strong>Gas</strong>qualität mit den Schwerpunkten<br />

Monitoring spezifischer <strong>Gas</strong>qualitätsparameter und Mitarbeit in<br />

nationalen / internationalen Gremien<br />

Sie verfügen über einen einschlägigen technischen Hochschulabschluss (Uni/FH)<br />

oder sind staatlich/e geprüfte/r Techniker/in mit Berufserfahrung. Wünschenswert<br />

sind darüber hinaus Kenntnisse des DVGW-Regelwerks in den Bereichen <strong>Gas</strong>messung<br />

und <strong>Gas</strong>qualität. Ihre ausgeprägten Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten<br />

in der deutschen und englischen Sprache zeichnen Sie aus. Sicheres und<br />

gewandtes Auftreten sowie eine Bereitschaft zur Reisetätigkeit runden Ihr Profil ab.<br />

GASCADE bietet ihren Mitarbeitern große Gestaltungsspielräume, delegiert Verantwortung<br />

frühzeitig und fördert die fachliche wie persönliche Qualifikation.<br />

Zudem bieten wir ein leistungsorientiertes Entgelt und interessante Sozialleistungen.<br />

Bewerben Sie sich. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:<br />

GASCADE <strong>Gas</strong>transport GmbH<br />

Herrn Markus Schering • Personal (GTH)<br />

Kölnische Straße 108–112 • 34119 Kassel<br />

Tel. +49 561 934-2417 • Fax +49 561 934-3588<br />

jobs@gascade.de<br />

www.gascade.de<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 371


| NACHRICHTEN | Verbände und Vereine<br />

damit die Bedeutung des ehrenamtlichen<br />

Engagements der Mitglieder<br />

auf den Punkt. Von den Landesgruppen<br />

wie auch den Gremien<br />

sei im Geschäftsjahr 2013 viel bewegt<br />

worden; unter anderem habe<br />

man gemeinsam mit neuen Partnern<br />

das Bildungsangebot erweitert.<br />

Hesselmann verwies außerdem<br />

auf die Wichtigkeit der internen und<br />

externen Verbandskommunikation,<br />

im Zuge derer im Berichtsjahr zahlreiche<br />

unterschiedliche Maßnahmen<br />

realisiert wurden. Eine wesentliche<br />

Rolle neben Leitfäden, Infopoints,<br />

Imagefilmen und der Präsenz in den<br />

relevanten Printmedien spielte die<br />

Organisation von Mitgliedertreffen<br />

und die Teilnahme an Veranstaltungen<br />

wie zum Beispiel der Wasser<br />

Berlin International, der 21. Tagung<br />

Rohrleitungsbau und dem Oldenburger<br />

Rohrleitungsforum.<br />

Bericht über Technik- und<br />

Personalthemen<br />

Im Anschluss referierte Dipl.-Ing.<br />

Hansjürgen Grabner über die Tätigkeit<br />

der technischen Gremien. Mit<br />

der Gründung des neuen Arbeitskreises<br />

AK Industrie wurde dem erdverlegten<br />

Leitungsbau auf Industriegelände<br />

Rechnung getragen;<br />

deutlich intensiver als in der Vergangenheit<br />

habe man sich auch des<br />

Themas Tiefbau im Leitungsbau angenommen<br />

und zur Begleitung des<br />

Regelwerks Tiefbau einen Ad-hoc-<br />

Arbeitskreis Tiefbau installiert. Anschließend<br />

ging Grabner auf die<br />

Aktivitäten der Technischen Ausschüsse<br />

ein, bevor Dipl.-Ing. Armin<br />

Jordan über die Ergebnisse der<br />

2013 vom Ausschuss für Personalentwicklung<br />

behandelten Aufga-<br />

Das neue und alte Präsidium sowie die Geschäftsführung des Rohrleitungsbauverbandes:<br />

Fritz Eckard Lang, Gudrun Lohr-Kapfer, Manfred<br />

Vogelbacher und Dieter Hesselmann (v.li.). Foto: rbv<br />

ben berichtete. Berufliche Bildung,<br />

Qualifikation, Nachwuchssicherung<br />

und Aufstiegskonzepte – das alles<br />

seien ebenso wichtige Themen wie<br />

die Aufarbeitung von Informationen<br />

aus den Mitgliedsunternehmen.<br />

Als Reaktion auf die Frage „Wie<br />

ist eine Grundqualifikation aufzubauen?“<br />

habe man eine Umfrage<br />

entwickelt, deren Ergebnisse zwischenzeitlich<br />

vorliegen. Auf dieser<br />

Grundlage gelte es nun, Aufgaben<br />

und Ziele zu erarbeiten und umzusetzen.<br />

Präsidium im Amt bestätigt<br />

Nach der Entlastung von Vorstand<br />

und Geschäftsführung sowie der<br />

Abstimmung über den Etat und die<br />

Beitragsfestsetzung 2015 wurden<br />

rbv-Präsidentin Lohr-Kapfer sowie<br />

die Vizepräsidenten Dipl.-Ing. (FH)<br />

Fritz Eckard Lang und Dipl.-Ing. (FH)<br />

Manfred Vogelbacher einstimmig in<br />

ihren Ämtern bestätigt; im Anschluss<br />

ehrte Lohr-Kapfer Mitgliedsunternehmen<br />

für ihre 50-, 25- und<br />

10-jährige Verbandszugehörigkeit.<br />

Für die Mitgliederversammlung 2016<br />

einigte man sich auf den Veranstaltungsort<br />

Hamburg (21.–23. April<br />

2016). In ihrem Schlusswort unterstrich<br />

Präsidentin Gudrun Lohr-Kapfer,<br />

wie wichtig es angesichts anspruchsvoller<br />

zukünftiger Aufgabenstellungen<br />

sei, sich die Visionen<br />

für die Verbandsarbeit immer wieder<br />

vor Augen zu halten.<br />

Juni 2014<br />

372 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Veranstaltungen<br />

| NACHRICHTEN |<br />

Seminar Blitzschutzsysteme für<br />

<strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlagen<br />

Am 11. September 2014 führt<br />

der DVGW ein Seminar in Hannover<br />

durch, das Hinweise und Erläuterungen<br />

zur Notwendigkeit von<br />

Blitzschutzsystemen zum Thema hat.<br />

Dabei steht die praktische Umsetzung<br />

dieser Einrichtungen an <strong>Gas</strong>-<br />

Druckregel- und Messanlagen im Vordergrund.<br />

Die Themen im Einzelnen:<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

••<br />

Funktionsweise eines Blitzschutzsystems<br />

••<br />

Das Blitzschutz-Managementsystem<br />

als Leitfaden zur Umsetzung<br />

von Schutzmaßnahmen<br />

••<br />

Erhöhung der Verfügbarkeit<br />

elektronischer Systeme<br />

••<br />

Umsetzung der Schutzmaßnahmen<br />

nach DIN EN 62305 Teil 1–4<br />

••<br />

Prüfung und Wartung.<br />

Die Schulung wendet sich an Anlagenbetreiber,<br />

Verantwortliche Fach- und<br />

Führungskräfte, Ex-Sachkundige, Planer<br />

sowie Befähigte Personen und<br />

Sachverständige.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Silke Splittgerber,<br />

Tel. (0228) 9188-607,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />

8. BDB-Bosch-Junkers-Forum in Essen diskutiert neue<br />

Ansätze für energieeffizientes Planen und Bauen<br />

Die Brennstoffzelle zur Stromund<br />

Wärmeerzeugung im Einund<br />

Mehrfamilienhausbereich hat<br />

Zukunft. Das ist ein Ergebnis des<br />

8. BDB-Bosch-Junkers-Forums, das<br />

Junkers, gemeinsam mit dem Bund<br />

Deutscher Baumeister, Architekten<br />

und Ingenieure e.V. (BDB) in Essen<br />

veranstaltet hat. Rund 100 Experten<br />

aus der Bau-, Wohnungs- und Energiewirtschaft<br />

haben sich unter dem<br />

Motto „Energiewende reloaded“ am<br />

Rande der Branchenmesse SHK Essen<br />

getroffen und neue Ansätze für<br />

energieeffizientes Planen und Bauen<br />

diskutiert.<br />

Welche Impulse verschaffen der<br />

Energiewende den nötigen<br />

Schwung? Diese Frage stand im<br />

Mittelpunkt zahlreicher Vorträge<br />

und Diskussionsrunden. Ein Fazit:<br />

Innovative <strong>Technologien</strong> sind Treiber<br />

einer nachhaltigen und effizienten<br />

Energiewende.<br />

Ein weiteres Innovationsthema<br />

des 8. BDB-Bosch-Junkers-Forums<br />

waren intelligente Energienetze, sogenannte<br />

Smart Grids. Tenor: Versorgungsnetze<br />

werden in Zukunft<br />

„smart“ sein, Energie und Informationstechnologie<br />

wachsen schnell zusammen,<br />

erneuerbare Energien prägen<br />

den Energiemarkt von morgen<br />

und Datenschutz und Informationssicherheit<br />

werden auch in der Energieversorgung<br />

zum Kernthema.<br />

Das Forum beleuchtete den<br />

aktuellen Stand der Energiewende,<br />

setzte sich mit vermeidbarem Energiekonsum<br />

auseinander und diskutierte<br />

Energiesparmaßnahmen.<br />

Besonders interessant für anwesende<br />

Experten aus der Wohnungswirtschaft:<br />

Die Vorstellung des Pilotprojekts<br />

InnovationCity Ruhr lieferte<br />

den Beleg, dass die Energiewende<br />

auch für ganze Quartiere und<br />

Stadtteile umsetzbar ist. In der Modellstadt<br />

Bottrop mit rund 70 000<br />

Einwohnern werden bis 2020 innovative<br />

Ideen und Lösungen für den<br />

Klimaschutz in der Realität erprobt,<br />

um künftig als Vorlage für andere<br />

Städte zu dienen.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 373


Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Programm-Übersicht<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />

für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Veranstalter<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern,<br />

Softwareunternehmen und der<br />

Geräte industrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Sponsored by<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

Seminar zu Planung, Fertigung<br />

und Errichtung von<br />

Biogas-Einspeiseanlagen<br />

Am 17./18. September 2014 veranstaltet der DVGW in<br />

Göttingen ein Seminar zur Planung, Fertigung und<br />

Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen. Es richtet sich<br />

an verantwortliche Fachleute und Werksachverständige<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt G 493-1, an Verantwortliche für<br />

die Errichtung und den Betrieb von Biogas-Einspeiseanlagen<br />

sowie zukünftige DVGW-Sachverständige FG VIII.<br />

In der Ausgabe September 2012 des DVGW-Arbeitsblattes<br />

G 493-1 wurden die Anforderungen an Unternehmen<br />

zur Planung und Herstellung von Biogas-<br />

Einspeiseanlagen erstmals explizit beschrieben. Die<br />

Qualifikationsanforderungen an Unternehmen, die Biogas-Einspeiseanlagen<br />

planen und/ oder fertigen sowie<br />

betriebsbereit errichten, schließen dabei die entsprechenden<br />

Anforderungen für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlagen<br />

ein.<br />

Die Inhalte dieses Seminars orientieren sich an den<br />

von den benannten Fachleuten für das Fachgebiet Biogas-Einspeiseanlagen<br />

zusätzlich geforderten Kenntnissen.<br />

Die Themen:<br />

• Rechtliche Grundlagen<br />

der Biogas-Einspeisung<br />

• CE-Kennzeichnung bei<br />

der Biogas-Einspeisung<br />

• BGA, BGAA und BGEA – Zusammenhänge und Wechselwirkungen<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheit, <strong>Gas</strong>messung<br />

Explosionsschutz<br />

MSR-Schutzeinrichtungen<br />

Verdichterkonzepte<br />

<strong>Gas</strong>konditionierung<br />

• Prüfung und Inbetriebnahme von Biogas-Einspeiseanlagen.<br />

Die Kenntnisse aus den Seminaren „Aufbau und Betrieb -“<br />

und „Planung und Berechnung -“ bzw. „Fertigung, Errichtung<br />

und Umbau von <strong>Gas</strong>-Druckregel- und Messanlagen“<br />

werden bei den Teilnehmern vorausgesetzt.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Silke Splittgerber,<br />

Tel. (0228) 9188-607,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de


Veranstaltungen/Personen<br />

| NACHRICHTEN |<br />

Veranstaltung zu planerischen und<br />

technischen Herausforderungen<br />

Am 6. November 2014 richtet der<br />

DVGW die Veranstaltung „Bodenschutz<br />

bei Planung und Bau von<br />

<strong>Gas</strong>transportleitungen“ in Kassel aus.<br />

Der DVGW-Projektkreis „Rohrfernleitungen<br />

in Kulturböden“ möchte damit<br />

die praktische Einführung des<br />

Merkblattes G 451 begleiten und<br />

die an Bauprojekten mitwirkenden<br />

Genehmigungsbehörden, Planer,<br />

bauausführende Unternehmen und<br />

Netzbetreiber ansprechen. Ziel ist es,<br />

alle Beteiligten über Hintergründe,<br />

Zielsetzung und Inhalt des Merkblattes<br />

G 451 zu informieren. Denn<br />

nur im Zusammenspiel kann ein<br />

Projekt technisch und wirtschaftlich<br />

sinnvoll realisiert werden.<br />

Praxisorientierte Beiträge zu<br />

schädlicher Bodenverdichtung, Planung<br />

von Leitungstrassen, Bauausführung,<br />

Maschineneinsatz, Rekultivierung,<br />

Melioration und Dokumentation<br />

vertiefen die Themen komplexe.<br />

Die Belange des Bodenschutzes<br />

bei Planung und Bau von <strong>Gas</strong>transportleitungen<br />

sind bisher nicht im<br />

DVGW-Regelwerk aufgegriffen worden.<br />

Im europäischen Umfeld ist zu<br />

beobachten, dass durchaus restriktive<br />

behördliche Regelungen zur<br />

Anwendung kommen, die nicht unbedingt<br />

zum Baufortschritt beitragen.<br />

Diese Tendenz ist auch in den<br />

Genehmigungsverfahren in einigen<br />

Bundesländern zu beobachten und<br />

hat die Erarbeitung des Merkblattes<br />

G 451 „Bodenschutz bei Planung<br />

und Errichtung von <strong>Gas</strong>transportleitungen“<br />

initiiert.<br />

Das Bundesbodenschutzgesetz<br />

beschreibt als ein Schutzziel, dass<br />

jeder, der auf den Boden einwirkt,<br />

sich so zu verhalten hat, dass schädliche<br />

Bodenveränderungen nicht<br />

hervorgerufen werden. Das Merkblatt<br />

unterstützt diese gesetzliche<br />

Vorgabe, es gibt grundlegende Hinweise,<br />

wie die Belange des Bodenschutzes<br />

bei Planung und Bau von<br />

<strong>Gas</strong>transportleitungen vor dem Hintergrund<br />

der gesetzlichen Regelungen<br />

berücksichtigt werden können.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Silke Splittgerber,<br />

Tel. (0228) 9188-607,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />

Dr. Jörg Bergmann verlängert seinen Vertrag<br />

bei Open Grid Europe GmbH<br />

Der Aufsichtsrat der Open Grid<br />

Europe GmbH hat einstimmig<br />

die Verlängerung des Vertrags mit<br />

dem Kaufmännischen Geschäftsführer<br />

Dr. Jörg Bergmann vorzeitig<br />

um weitere fünf Jahre beschlossen.<br />

Die Laufzeit des neuen Vertrags erstreckt<br />

sich bis zum 31. März 2019.<br />

Bergmann ist seit Januar 2008<br />

Mitglied der Geschäftsführung der<br />

Open Grid Europe (vormals E.ON<br />

<strong>Gas</strong>transport). Er hat in den entscheidenden<br />

Phasen (Entwicklung<br />

zu einem unabhängigen Transportnetzbetreiber,<br />

Verkauf und Finanzierung<br />

unter den neuen Eigentümern)<br />

das Unternehmen maßgeblich geprägt.<br />

In der Verantwortung von<br />

Bergmann liegt zudem das Regulierungs-<br />

und Assetmanagement.<br />

Mit der Wiederbestellung von Dr.<br />

Jörg Bergmann setzt der Aufsichtsrat<br />

ein positives Zeichen für eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung der<br />

Open Grid Europe in Zeiten wachsender<br />

Herausforderungen mit Blick<br />

auf Regulierung, Energiewende und<br />

sich ändernde Marktbedingungen.<br />

Dr. Gerald Linke neuer DVGW-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Gerald Linke (50) wird neuer<br />

Hauptgeschäftsführer des Deutschen<br />

Vereins des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />

(DVGW). Der promovierte<br />

Physiker folgt nach der DVGW-Mitgliederversammlung<br />

am 3. Juli 2014<br />

auf Dr. Walter Thielen, der das Amt<br />

des Hauptgeschäftsführers seit 1999<br />

innehatte. Der DVGW-Bundesvorstand<br />

wählte Linke einstimmig auf<br />

seiner Sitzung in München.<br />

Gerald Linke bringt rund 20 Jahre<br />

Managementerfahrung in der deutschen<br />

Energiewirtschaft mit. Seit<br />

2013 ist er Senior Vice President Mid<br />

Sized Projects der E.ON Technologies<br />

GmbH und Technischer Geschäftsführer<br />

der Netzgesellschaft Kokereigasnetz<br />

Ruhr GmbH. Davor hatte<br />

Linke seit 1995 verschiedene technische<br />

Führungspositionen bei der<br />

Ruhrgas AG (später E.ON Ruhrgas<br />

AG) in Essen inne, zuletzt als Leiter<br />

des Kompetenz-Centers <strong>Gas</strong>technik<br />

und Energiesysteme. Linke wurde<br />

2013 in den DVGW-Bundesvorstand<br />

gewählt und leitet das DVGW-Forschungscluster<br />

„Power-to-<strong>Gas</strong>“. Er<br />

hat an der Technischen Universität<br />

Braunschweig Physik studiert und<br />

wurde dort 1994 zum Dr. rer. nat.<br />

promoviert. Gerald Linke ist verheiratet<br />

und Vater von drei Kindern.<br />

Dr. Gerald<br />

Linke. Bild: E.ON<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 375


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

Blockheizkraftwerke 2013<br />

Richtpreise, Wartungskosten und technische Eigenschaften von<br />

KWK-Systemen im elektrischen Leistungsspektrum von 1 bis 2000 kW<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong>, Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Energieversorgung<br />

Michael Buller, Nadine Lefort und Maren Wenzel<br />

Blockheizkraftwerke (BHKW) stellen gleichzeitig<br />

Strom und Wärme bereit. Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) reicht heute von großen Heizkraftwerken<br />

bis zu kleinen Mikro-BHKW. Unterschiedlichste<br />

<strong>Technologien</strong> und Brennstoffe kommen<br />

dabei zum Einsatz. Ebenso vielfältig sind die technischen<br />

und wirtschaftlichen Eigenschaften der Systeme.<br />

Dazu hat das <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V.<br />

im Winter 2013/2014 eine Herstellerumfrage durchgeführt.<br />

Die generierte Datenbasis umfasst Angaben zu KWK-<br />

Systemen im elektrischen Leistungsbereich von 1 bis<br />

2000 kW. Ein Viertel der erfassten Anlagen ist erdgasbetrieben.<br />

Im erfassten Datensatz stellen Systeme mit<br />

Otto-Motoren die größte Technologiemenge dar. Die<br />

erfassten Gesamtwirkungsgrade betragen 90 % und<br />

mehr und heben die KWK – durch die gekoppelte Bereitstellung<br />

von Strom und Wärme – als Hocheffizienztechnologie<br />

hervor. Ein Großteil der erfassten<br />

BHKW ist modulationsfähig, sodass trotz Bedarfsschwankungen<br />

hohe Laufzeiten erzielt werden. Durch<br />

vorwiegend kurze Anfahr- und Abfahrzeiten haben<br />

BHKW ein großes Potenzial zum Ausbau flexibler<br />

Kapazitäten zur Stromversorgung.<br />

Die spezifischen, auf die elektrische Leistung bezogenen<br />

Preise für BHKW fallen mit steigender elektrischer<br />

Leistung. Dieser Trend wurde auch für die Anschaffungskosten<br />

von Systempaketen und für die<br />

Vollwartungskosten der erfassten Anlagen identifiziert.<br />

Auf Basis vorausgegangener Veröffentlichungen<br />

sind die spezifischen Richtpreise für BHKW seit 2011<br />

gesunken.<br />

Combined heat and power systems 2013<br />

Combined heat and power systems (CHP) simultaneously<br />

generate electricity and heat. The principle of<br />

CHP is available in a range from major heating stations<br />

to small micro-CHP. Most diverse technologies<br />

and fuels are applied. The technical and economic<br />

characteristics of CHP systems are equally multifarious.<br />

In this context the <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut<br />

Essen e. V. conducted a survey in the winter of<br />

2013/2014.<br />

The generated data base includes information on<br />

CHP systems in an electric power range from 1 to<br />

2.000 kW. A quarter of these units are operating with<br />

natural gas. Systems with Otto engines represent the<br />

majority of the captured product range. The overall<br />

efficiency values ​are 90 % and more and emphasize<br />

– with regard to their combined electrical and thermal<br />

output – the CHP as high-efficient technology.<br />

Most of the captured systems can be modulated, so<br />

that in spite of fluctuations in demand long operating<br />

times are achieved. With mainly short raising and reducing<br />

periods the corresponding CHP systems have<br />

a high potential to provide flexible capacities for the<br />

electrical power supply.<br />

According to the data base the specific price of CHP<br />

systems decreases with increasing electrical power.<br />

This characteristic was also identified for system<br />

packages. Inversely, the costs for full maintenance of<br />

the determined units increase with higher electric<br />

power. Compared with the results of previous publications<br />

the guidance price for CHP systems dropped<br />

since 2011.<br />

1. Einleitung<br />

Das Spektrum der Kraft-Wärme-Kopplung reicht heute<br />

von Heizkraftwerken mit mehreren Megawatt elektrischer<br />

Leistung bis hin zu kleinsten Blockheizkraftwerken,<br />

den sogenannten Mikro-BHKW. In den letzten Jahren<br />

kam es – nicht zuletzt durch die Förderung im Rahmen<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWK-Gesetz) – zu einem<br />

Zubau dezentraler Energieerzeugungsanlagen. Mit<br />

dem KWK-Gesetz 2012 wurden die Randbedingungen<br />

für den Betrieb von dezentralen BHKW verbessert. Auch<br />

das EEG 2009 beinhaltete mit der Vergütung von Strom<br />

und Wärme aus erneuerbaren Energien Anreize für den<br />

Einsatz von BHKW, in welchen Biogas, Klärgas, Deponiegas<br />

oder Grubengas eingesetzt wird.<br />

Juni 2014<br />

376 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />

So vielfältig wie das Leistungsspektrum sind auch<br />

die Anschaffungs- und Wartungskosten sowie die technologischen<br />

Eigenschaften aktuell verfügbarer KWK-<br />

Systeme. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der<br />

dynamischen Marktentwicklung hat das <strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut<br />

Essen e. V. im Dezember 2013 eine Datenerhebung<br />

im Rahmen einer Herstellerumfrage initiiert.<br />

Diese wurde im Februar 2014 abgeschlossen. Die Ergebnisse<br />

dieser Erhebung werden in diesem Beitrag vorgestellt.<br />

Sie soll in Zukunft jährlich wiederholt werden, um<br />

die Entwicklung bewerten zu können.<br />

In diesem Jahr ist geplant, das EEG zu reformieren.<br />

Am 8. April 2014 wurde dazu der Gesetzentwurf vom<br />

Kabinett beschlossen. Demnach würde der Eigenverbrauch<br />

des KWK-Stroms aus Neuanlagen mit 50 % der<br />

EEG-Umlage belastet. Bestandsanlagen sind nach dem<br />

aktuellen Entwurf von der Umlage ausgenommen. Für<br />

Anlagen bis zu einer elektrischen Leistung von 10 kW ist<br />

im Gesetzesentwurf eine jährliche Freimenge von<br />

10 000 kWh geplant. Diese Bagatellgrenze führt im<br />

Bereich der stromerzeugenden Heizungen zu einer<br />

Freistellung. Jedoch erzeugen kleine BHKW mit 2 kW<br />

elektrischer Leistung bei einer Laufzeit von 5000 Stunden<br />

im Jahr bereits 10 000 kWh. Erfolgt im weiteren<br />

Gesetzgebungsverlauf keine sachgerechte Anpassung<br />

der Bagatellgrenze, werden die vielfach genutzten Miniund<br />

Mikro-BHKW mit elektrischen Leistungen von 3 bis<br />

15 kW entsprechend durch die EEG-Umlagepflicht<br />

belastet. Wie und in welchem Maße die Novelle des<br />

EEG die Wirtschaftlichkeit und somit die Investitionsneigung<br />

für KWK-Neuanlagen beeinflusst, bleibt abzuwarten.<br />

2. Methodisches Vorgehen<br />

Im Rahmen der Datenerhebung wurden mehr als<br />

100 Hersteller und Anbieter aller gängigen KWK-<strong>Technologien</strong><br />

in den unterschiedlichsten Leistungsklassen<br />

um Auskunft gebeten. Die Rücklaufquote liegt bei 16 %<br />

und beinhaltet Angaben von 325 marktrepräsentativen<br />

KWK-Systemen.<br />

Neben den technischen Parametern wurden in Hinblick<br />

auf die Ermittlung von Richtpreisfunktionen betriebswirtschaftliche<br />

Daten erhoben. Einige Parameter<br />

einzelner KWK-Systeme wurden von den Anbietern nur<br />

teilweise übergeben. Für die spezifischen Auswertungen<br />

ist daher die Anzahl der verwerteten Datenpunkte<br />

an entsprechender Stelle vermerkt.<br />

3. Brennstoffe und <strong>Technologien</strong><br />

Die nach der Brennstoffart differenzierte Summe der<br />

BHKW (siehe Tabelle 1) stellt die Fallzahl der Erhebung<br />

in Höhe von 325 KWK-Anlagen dar. Einige KWK-Systeme<br />

sind für den Betrieb mit unterschiedlichen Brennstoffen<br />

geeignet, sodass zusammengefasst nach der Produktbezeichnung<br />

115 unterschiedliche KWK-Systeme registriert<br />

wurden.<br />

Tabelle 1. Anzahl erfasster KWK-Systeme und Anbieter differenziert nach der<br />

Brennstoffa t.<br />

Brennstoff Anzahl Anbieter Anzahl KWK-Systeme<br />

<strong>Erdgas</strong> 14 80<br />

Bioerdgas, Biomethan 7 58<br />

Biogas 4 41<br />

Klärgas 4 41<br />

Deponiegas 2 38<br />

Grubengas 1 27<br />

Flüssiggas 7 25<br />

Heizöl 2 9<br />

Diesel 1 4<br />

Regeneratives <strong>Gas</strong>, Holzgas 1 1<br />

Raps-, Planzenöl 1 1<br />

Gesamt 16 325<br />

Zur Ermittlung der Häufigkeit eines Brennstoffs wurde<br />

die Anzahl der BHKW einer Brennstoffkategorie auf<br />

die Gesamtheit der Datenmenge bezogen. Im Rahmen<br />

dieser Datenerhebung weisen <strong>Erdgas</strong>-BHKW mit einem<br />

Anteil von knapp 25 % die größte Häufigkeit auf. Auch<br />

Bioerdgas-/Biomethan-BHKW gehören zu den vorrangig<br />

angebotenen KWK-Systemen. Die Schwachgase Biogas,<br />

Klärgas, Deponiegas und Grubengas weisen im<br />

Rahmen der Umfrage bereits eine deutlich geringere<br />

Häufigkeit auf. Flüssiggas-BHKW und BHKW auf Basis<br />

von Diesel, Heizöl oder Raps- und Pflanzenöl sind – gemäß<br />

Datenerhebung – im Vergleich am geringsten vertreten.<br />

Hinsichtlich der KWK-Technologie überwiegen – auf<br />

Basis der vorhandenen Daten – KWK-Systeme mit Otto-<br />

Motoren. Ihr Anteil am erfassten Produktumfang beträgt<br />

93 %. Weitere aufgenommene <strong>Technologien</strong> sind<br />

Dampfmotoren, <strong>Gas</strong>turbinen, Brennstoffzellen, Stirlingmotoren<br />

sowie Zündstrahl- und Ölmotoren. Deren Anteile<br />

am Angebot betragen im Rahmen der Datenerhebung<br />

jeweils nur 1 bis 2 %.<br />

4. Leistungsklassen 1<br />

Das elektrische Leistungsspektrum der registrierten<br />

BHKW-Module reicht von 1 bis 2000 kW. Dabei liegt in<br />

Abhängigkeit von der Brennstoffart eine hohe Varianz<br />

der Leistungsbereiche vor. <strong>Erdgas</strong>-BHKW stellen auf Basis<br />

der Umfrageergebnisse einen Sonderfall dar, da sie<br />

im gesamten Leistungsspektrum verfügbar sind, siehe<br />

Bild 1. Mit einer unteren elektrischen Leistungsgrenze<br />

von 1,5 kW weisen einzig Bioerdgas-/Biomethan-BHKW<br />

einen annähernd großes Leistungsspektrum auf.<br />

Schwachgas-BHKW werden vorwiegend für größere<br />

Leistungen ab 18 kW zur Verfügung gestellt. Umgekehrt<br />

1 Datenbasis | alle Brennstoffe: 325 Anlagen<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 377


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />

Wirkungsgrad →<br />

10.000<br />

1.000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

<strong>Erdgas</strong><br />

Bioerdgas,<br />

-methan<br />

Biogas<br />

Klärgas<br />

Deponiegas<br />

Grubengas<br />

Flüssiggas Heizöl Diesel<br />

Reg. <strong>Gas</strong>,<br />

Holzgas<br />

Raps-,<br />

Pflanzenöl<br />

obere Grenze 2000 2000 2000 2000 2000 2000 112 70 70 180 7,5<br />

untere Grenze 1,0 1,5 18 18 50 50 3,0 2,0 2,2 180 7,5<br />

120%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Bild 1. Leistungsspektren von BHKW nach Brennstoffart<br />

(Datenbasis | 325 Anlagen).<br />

therm. Wirkungsgrad<br />

f(x) = 0,7682x -0,075<br />

el. Wirkungsgrad<br />

f(x) = 0,225x 0,0954<br />

Gesamtwirkungsgrad therm. Wirkungsgrad el. Wirkungsgrad<br />

Gesamtwirkungsgrad<br />

f(x) = 0,993x -0,018<br />

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000<br />

elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />

Bild 2. Wirkungsgrade von <strong>Erdgas</strong>-BHKW<br />

(Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 80 Anlagen).<br />

verhält es sich bei den aufgenommenen Flüssiggas-,<br />

Diesel- und Heizöl-BHKW, deren obere Leistungsgrenze<br />

signifikant unter der der übrigen gasbetriebenen BHKW<br />

liegt. Im Bereich der BHKW auf Basis von regenerativem<br />

<strong>Gas</strong> bzw. Holzgas sowie Raps- und Pflanzenöl sind lediglich<br />

Angaben zu jeweils einem Produkt verfügbar, sodass<br />

sich die Leistungsspektren auf eine spezifische<br />

Leistung begrenzen.<br />

Mit 30 % liegt der Hauptanteil der erdgasbetriebenen<br />

BHKW in einer elektrischen Leistungsbandbreite<br />

von 100 bis 500 kW vor. 25 % der erfassten <strong>Erdgas</strong>-<br />

BHKW gehören zum unteren Leistungssegment bis<br />

20 kW. Dabei entfallen jeweils 10 % auf die Leistungsklassen<br />

1 bis 5 kW und 10 bis 20 kW. Ebenfalls 25 % der<br />

erfassten <strong>Erdgas</strong>-BHKW sind dem Bereich großer Leistungen<br />

von 500 bis 2000 kW zugewiesen.<br />

Alle Bioerdgas-/Biomethan-BHKW sowie 92 % der<br />

Flüssiggas-BHKW werden auch als <strong>Erdgas</strong>-BHKW angeboten,<br />

sodass diese Systeme zu einer Produktgruppe<br />

zusammengefasst werden können. Da diese Gruppe mit<br />

einem Anteil von 70 % den Großteil aller aufgenommenen<br />

Anlagen ausmacht, fokussieren die nachfolgenden<br />

Analysen diese Systeme.<br />

5. Wirkungsgrade 2<br />

Höchste Gesamtwirkungsgrade von 108,6 % werden im<br />

Rahmen der Datenerhebung mit <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/<br />

Biomethan- und Flüssiggas-BHKW erzielt. Der durchschnittliche<br />

Gesamtwirkungsgrad dieser BHKW liegt<br />

über 90 %, wobei kleinere KWK-Anlagen tendenziell<br />

größere Gesamtwirkungsgrade erreichen als die der<br />

höheren Leistungsklassen, siehe Bild 2. Dies resultiert<br />

daraus, dass der Stromanateil bei größeren Leistungen<br />

höher ist.<br />

Auf Basis der Herstellerangaben zur elektrischen und<br />

thermischen Leistung wurden die Teilwirkungsgrade<br />

der KWK-Systeme ermittelt. Bei den erfassten KWK-Anlagen,<br />

in denen sowohl <strong>Erdgas</strong> als auch Bioerdgas bzw.<br />

Biomethan eingesetzt werden kann, sind die Teilwirkungsgrade<br />

und somit die Gesamtwirkungsgrade unabhängig<br />

von der Brennstoffart. Kann Flüssiggas statt <strong>Erdgas</strong><br />

verwendet werden, sind gemäß der Umfrage mit<br />

96 % der entsprechenden KWK-Anlagen identische Wirkungsgrade<br />

erzielbar.<br />

Im Segment kleiner Leistungen ist der thermische<br />

Wirkungsgrad der registrierten BHKW in der Regel größer<br />

als der elektrische Wirkungsgrad. Beispielsweise<br />

reicht der thermische Wirkungsgrad in der elektrischen<br />

Leistungsklasse bis 10 kW von 60 bis 90 %, der elektrische<br />

Wirkungsgrad beträgt hingegen um 20 % (Bild 2).<br />

Mit steigender Leistung nähern sich die Teilwirkungsgrade<br />

der erfassten KWK-Systeme an und liegen ab<br />

einer elektrischen Leistung von ca. 800 kW bei ca. 45 %.<br />

Eine Ausnahme im Rahmen der Datenerhebung stellt<br />

das Brennstoffzellen-BHKW dar, dessen elektrischer Wirkungsgrad<br />

mit 61 % deutlich über dem thermischen<br />

Wirkungsgrad von 24 % liegt. Aufgrund dieses Verhältnisses<br />

weist das BHKW in der entsprechenden Leistungsklasse<br />

(1 bis 5 kW el ) verglichen mit den übrigen<br />

Motoren-BHKW die höchste Stromkennzahl auf.<br />

Viele KWK-Systeme nutzen zur Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades<br />

den Brennwert des eingesetzten<br />

Brennstoffs. Dabei wird dem Abgas die im Wasserdampf<br />

gebundene Kondensationswärme (latente Wärme) entzogen<br />

und dem Heizsystem zugeführt. Diese Maßnahme<br />

dient zur Steigerung des thermischen Wirkungsgrades<br />

und wirkt somit positiv auf den Gesamtwirkungsgrad<br />

eines BHKWs. Im Rahmen der Datenerhebung<br />

wurden entsprechend differenzierte Angaben zu drei<br />

KWK-Anlagen mit Otto-Motoren gemacht. Bei diesen<br />

<strong>Erdgas</strong>- und Bioerdgas-/Biomethan-BHKW steigt der<br />

Gesamtwirkungsgrad durch den Einsatz eines Brennwerttauschers<br />

um rund 13 %.<br />

2 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 80 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 58 Anlagen,<br />

Flüssiggas 25 Anlagen<br />

Juni 2014<br />

378 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />

6. Richtpreise Einzelgeräte 3<br />

Um allgemeingültige Aussagen über die Anschaffungskosten<br />

für BHKW treffen zu können, wurden die von den<br />

Herstellern angegebenen Netto-Verkaufspreise auf<br />

einen Gesamtwirkungsgrad von 100 % normiert. Die<br />

folgenden Auswertungen beziehen sich auf die spezifischen<br />

– d. h. auf die elektrische Leistung bezogenen –<br />

Netto-Richtpreise der BHKW. Generell sind die angegebenen<br />

Richtpreise als eine Preisindikation zu verstehen.<br />

Anhand der entwickelten Kostenfunktionen wird<br />

deutlich, dass der Anschaffungspreis pro kW unabhängig<br />

von der Brennstoffart fällt, je größer die elektrische<br />

Leistung der KWK-Anlage ist. Bezogen auf die verfügbare<br />

Datenmenge weisen die spezifischen Richtpreise von<br />

<strong>Erdgas</strong>- sowie Bioerdgas-/Biomethan-BHKW die größte<br />

Varianz auf. Liegt der Preis pro kW bei <strong>Erdgas</strong>-Anlagen<br />

mit einer elektrischen Leistung über 500 kW unter 500 €,<br />

so ist bei kleinen BHKW bis 50 kW im Mittel ein Preis von<br />

2000 € zu erwarten, siehe Bild 3. Im kleinsten elektrischen<br />

Leistungssegment von 1 bis 7,5 kW liegen die<br />

Anschaffungskosten gemäß Datenerhebung stets über<br />

3000 €/kW. Die Preisspanne von Flüssiggas-BHKW reicht<br />

von 1000 bis 6000 €/kW. Die geringere Varianz resultiert<br />

aus dem kleineren Leistungsspektrum. Der mittlere<br />

Richtpreis für diese Brennstoffkategorie beträgt rund<br />

2300 €/kW.<br />

7. Preisentwicklung 4<br />

Verglichen mit den Ergebnissen vorausgegangener Untersuchungen<br />

sind die Listenpreise für <strong>Erdgas</strong>-BHKW in<br />

den letzten Jahren gesunken. So lag der Grundpreis von<br />

erdgasbetriebenen BHKW im elektrischen Leistungsspektrum<br />

von 0,3 bis 18 320 kW im Jahr 2011 bei rund<br />

9333 €/kW [1]. Im Rahmen der hier vorgestellten Untersuchung<br />

wurde für das Jahr 2013 ein Grundpreis von<br />

8106 €/kW identifiziert, wobei der betrachtete Leistungsbereich<br />

von 1,0 bis 2000 kW el reicht. Dies entspricht<br />

einer Reduzierung der Anschaffungskosten um<br />

13 %. Trotz des unterschiedlichen Leistungsspektrums<br />

ist dieses Ergebnis als konservativ zu bewerten, da der<br />

Grundpreis bei höheren Leistungen tendenziell geringer<br />

ist.<br />

Im Segment der kleinen BHKW von 1 bis 7,5 kW el<br />

wurde in Anlehnung an [2] eine Reduzierung des Grundpreises<br />

von 14 177 €/kW im Jahr 2011 auf 12 847 €/kW<br />

im Jahr 2013 erfasst. In dieser Leistungsklasse fällt die<br />

Preisminderung mit 9 % geringer aus.<br />

spez. Richtpreis in EUR/kW →<br />

spez. Richtpreis in EUR/kW →<br />

spez. Richtpreis in EUR/kW →<br />

20.000<br />

17.500<br />

15.000<br />

12.500<br />

10.000<br />

7.500<br />

5.000<br />

2.500<br />

0<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

spez. Richtpreis<br />

f(x) = 12847x -0,706<br />

0 2 4 6 8<br />

elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />

spez. Richtpreis<br />

f(x) = 5920,8x -0,367<br />

0 10 20 30 40 50<br />

elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />

spez. Richtpreis<br />

f(x) = 6383,5x -0,398<br />

0 500 1000 1500 2000<br />

elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />

3 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 77 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 57 Anlagen,<br />

Flüssiggas: 24 Anlagen<br />

Bild 3. Normierter spezifischer Richtpreis für <strong>Erdgas</strong>-<br />

BHKW mit Leistungen von 1 bis 7,5 kW el (oben), von<br />

7,5 bis 50 kW el (Mitte) und von 7,5 bis 2.000 kW el (unten)<br />

(Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 77 Anlagen).<br />

4 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 77 Anlagen<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 379


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|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

Häufigkeit →<br />

spez. Vollwartungskosten in ct/kWh →<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

bis<br />

40.000<br />

8. Richtpreise Systempakete 5<br />

Ergänzend zu den Einzelpreisen wurden bei den Anbietern<br />

Preise für Systempakete angefragt. Dieser Preis<br />

umfasst die Kosten für das Einzelgerät, das Zusatzheizgerät,<br />

das Warmwassermodul und den Puffer- bzw.<br />

Kombispeicher. Im Zuge der Vergleichbarkeit wurden<br />

die angegebenen Preise auf einen Gesamtwirkungsgrad<br />

von 100 % normiert. Für die Auswertung standen<br />

ausschließlich im Bereich der <strong>Erdgas</strong>- und Bioerdgas/<br />

Biomethan-BHKW ausreichende Datenpunkte zur Verfügung.<br />

Die spezifischen Richtpreise für diese Systempakete<br />

liegen rund 40 bis 60 % über denen der entsprechenden<br />

Einzelgeräte. Der Verlauf der Richtpreisfunktionen<br />

von Systempaketen und Einzelgeräten ist auf Basis<br />

der verfügbaren Herstellerangaben konvergent. Auch<br />

für Systempakete sinkt der Anschaffungspreis mit steigender<br />

elektrischer Leistung des KWK-Aggregats.<br />

5<br />

Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 8 Systempakete, Bioerdgas/Biomethan:<br />

2 Systempakete<br />

40.001<br />

bis<br />

50.000<br />

50.001<br />

bis<br />

60.000<br />

60.001<br />

bis<br />

70.000<br />

70.001<br />

bis<br />

80.000<br />

Lebensdauer KWK-Aggregat in Bh* →<br />

Bild 5. Vollwartungskosten von <strong>Erdgas</strong>-BHKW<br />

(Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 56 Anlagen).<br />

<strong>Erdgas</strong> Bioerdgas, Biomethan Flüssiggas<br />

80.001<br />

bis<br />

90.000<br />

90.001<br />

bis<br />

100.000<br />

* Bh: Betriebsstunde<br />

Bild 4. Lebensdauer von <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/Biomethan- und<br />

Flüssiggas-BHKW (Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 78 Anlagen, Bioerdgas/<br />

Biomethan: 56 Anlagen, Flüssiggas: 25 Anlagen).<br />

spez. Vollwartungskosten<br />

Vollwartungskosten<br />

f(x) = -3E-06x 2 + 0,0109x + 0,573<br />

spez. Vollwartungskosten<br />

f(x) = 6,4884x -0,28<br />

0<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />

elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW →<br />

Vollwartungskosten<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Vollwartungskosten in EUR/Bh* →<br />

* Bh: Betriebsstunde<br />

9. Lebensdauer 6<br />

In der Produktgruppe der <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/Biomethan-<br />

und Flüssiggas-BHKW werden – bezogen auf<br />

die vorhandene Datenmenge – am häufigsten Lebensdauern<br />

von 50 000 bis 60 000 und von 90 000 bis<br />

100 000 Betriebsstunden erreicht, siehe Bild 4. Die Analyse<br />

von BHKW, die mit unterschiedlichen Brennstoffen<br />

betrieben werden können, zeigt, dass die Lebensdauer<br />

– laut Herstellerangaben – unabhängig von der Brennstoffart<br />

ist.<br />

10. Vollwartungskosten 7<br />

Die bewerteten Vollwartungskosten setzen sich aus den<br />

Wartungs- und Reparaturkosten sowie den Kosten für<br />

Ersatzteile, Betriebsstoffe und die Generalüberholung<br />

zusammen. Sie werden bezogen auf eine Betriebsstunde<br />

(Bh) des BHKWs angegeben.<br />

Die Vollwartungskosten pro Betriebsstunde in der<br />

Produktgruppe der <strong>Erdgas</strong>-, Bioerdgas-/Biomethanund<br />

Flüssiggas-BHKW weisen mit 1,5 ct bis 12,5 € eine<br />

sehr hohe Varianz auf. Vollwartungskosten unter 3 €/Bh<br />

liegen mit einem Anteil von knapp 70 % am häufigsten<br />

vor. Mit zunehmender Leistung der erfassten KWK-Anlagen<br />

steigen die Kosten je Betriebsstunde für die Vollwartung,<br />

siehe Bild 5. So betragen die Vollwartungskosten<br />

für <strong>Erdgas</strong>-BHKW im elektrischen Leistungsbereich<br />

bis 10 kW stets weniger als 0,5 EUR/Bh. Ab einer elektrischen<br />

Leistung von 500 kW ist gemäß den vorliegenden<br />

Daten annähernd der 10-fache Aufwand zu kalkulieren.<br />

Werden die Vollwartungskosten auf die elektrische<br />

Nennleistung der KWK-Systeme bezogen, zeigt sich jedoch,<br />

dass die spezifischen Kosten je kWh mit zunehmender<br />

Leistung sinken. Die Verläufe von spezifischen<br />

Vollwartungskosten und spezifischen Anschaffungskosten<br />

sind demnach kongruent. Die Spanne für die leistungsbezogenen<br />

Vollwartungskosten reicht bei den betrachteten<br />

<strong>Erdgas</strong>-BHKW von 0,6 bis 7,6 ct/kWh.<br />

11. Modulationsfähigkeit, Anfahrund<br />

Abfahrzeiten 8<br />

Die Vernetzung einzelner Anlagen und deren bedarfsgerechte<br />

Steuerung im Rahmen virtueller Kraftwerke<br />

oder Smart Grinds ermöglicht die Lastverschiebung von<br />

der zentralen zur dezentralen Energieerzeugung. Durch<br />

die flexible Regelung können die Systeme kurzfristig auf<br />

die schwankenden Angebots- und Nachfragesituationen<br />

im Stromnetz reagieren und als Ausgleich dienen.<br />

So gewinnen KWK-Anlagen sowohl durch ihre hohe<br />

Energieeffizienz als auch durch ihren flexiblen Einsatz<br />

6 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 78 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 56 Anlagen,<br />

Flüssiggas: 25 Anlagen<br />

7 Datenbasis | <strong>Erdgas</strong>: 56 Anlagen, Bioerdgas/Biomethan: 42 Anlagen,<br />

Flüssiggas: 20 Anlagen<br />

8 Datenbasis | 115 Anlagen differenziert nach Produktbezeichnung<br />

Juni 2014<br />

380 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />

zur besseren Integration fluktuierender erneuerbarer<br />

Energien an Bedeutung.<br />

Die im Rahmen der Umfrage erfassten KWK-Systeme<br />

sind zu 90 % modulierbar. Die untere Modulationsgrenze<br />

beträgt in über 80 % der Fälle 50 % der elektrischen<br />

Nennlast. Einzelne Systeme sind dazu geeignet bei geringeren<br />

Lasten betrieben zu werden. Maximal ist – bezogen<br />

auf die vorliegende Datenbasis – eine Reduzierung<br />

auf 10 % der elektrischen Nennlast möglich. Die<br />

obere Modulationsgrenze beträgt üblicherweise 100 %<br />

der elektrischen Nennlast.<br />

Zur Bereitstellung von Regelenergie sind kurze Anfahr-<br />

und Abfahrzeiten der BHKW erforderlich. 96 % der<br />

angegebenen KWK-Systeme weisen Anfahr- und Abfahrzeiten<br />

von maximal 5 Min. auf. Die übrigen 4 % entfallen<br />

auf ein Zündstrahl-BHKW, dessen Anfahrzeit<br />

30 Min. beträgt, und auf ein Brennstoffzellen-BHKW,<br />

welches mit 1800 Min. die längste Anfahrzeit aufweist.<br />

Diese Systeme sind nicht modulationsfähig und aufgrund<br />

dessen besonders zur Abdeckung von Grundlasten<br />

geeignet. Aktuell sind gemäß Umfrageergebnis bereits<br />

Systeme verfügbar, welche innerhalb einer Minute<br />

den Nennlastbetrieb erreichen. Ihr Anteil am erfassten<br />

Angebotsspektrum beträgt 26 %. Mit einem Anteil um<br />

50 % kommen Anfahr- und Abfahrzeiten von 4 bis 5 Min.<br />

am häufigsten vor.<br />

12. Fazit<br />

In allen Leistungsklassen sind heute für unterschiedlichste<br />

Anforderungen KWK-Anlagen am Markt verfügbar.<br />

Diese Systeme bringen abhängig von der Technologie<br />

und Leistungsklasse verschiedene technische Eigenschaften<br />

mit sich. Das im Rahmen der Datenerhebung<br />

erfasste elektrische Leistungsspektrum reicht von 1 bis<br />

2000 kW. Die Gesamtwirkungsgrade der KWK-Systeme<br />

liegen auf Basis der Umfrage im Mittel bei 90 %. Dabei<br />

werden durch die Nutzung der Brennwerttechnik<br />

durchaus auch Wirkungsgrade über 100 % erreicht. Aufgrund<br />

der hohen Effizienz können diese Systeme einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Emissionsminderung sowie<br />

den übrigen klimapolitischen Zielen leisten. Wesentliche<br />

Faktoren, die den Ausbau der KWK beeinflussen,<br />

stellen die Wirtschaftlichkeit, die Anschaffungskosten<br />

sowie rechtliche Rahmenbedingungen dar. Die Kostenanalyse<br />

für das Jahr 2013 hat gezeigt, dass die spezifischen<br />

Richtpreise für KWK-Systeme in den vergangenen<br />

2 Jahren gesunken sind. Ob und wie sich diese Entwicklung<br />

durch zukünftige Veränderungen der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen ändern, bleibt abzuwarten. Generell<br />

gilt, dass die spezifischen Kosten für Einzelgeräte<br />

und Systempakete mit zunehmender elektrischer Leistung<br />

der BHKW sinken. Ebenso verhalten sich die leistungsbezogenen<br />

Kosten für die Vollwartung der KWK-<br />

Systeme.<br />

Die Untersuchung bezüglich der Modulationsfähigkeit<br />

und der An- und Abfahrzeiten von BHKW bestätigt,<br />

dass die KWK-Technologie heute ausgereift ist und<br />

durch ihre Flexibilität bedarfsgerecht eingesetzt werden<br />

kann. Durch das große Potenzial zur Bereitstellung von<br />

Regelenergie gewinnt die KWK auch für den Ausgleich<br />

fluktuierender erneuerbarer Energien an Bedeutung.<br />

Literatur:<br />

[1] ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch e.V.: „BHKW‐Kenndaten 2011<br />

– Module, Anbieter, Kosten.“, Berlin, 2011<br />

[2] Buller, M.: „Ganzheitliche Betrachtung des Mikro-KWK Potenzials<br />

im Wohngebäudebestand - Korrelation zwischen Kraft-<br />

Wärme-Kopplung und Dämmmaßnahmen“, Wirtschaftsund<br />

Verlagsgesellschaft <strong>Gas</strong> und Wasser mbH, 2013<br />

Autoren<br />

Nadine Lefort M.Eng.<br />

Projektingenieurin in der Abteilung<br />

Brennstoff- und Gerätetechnik |<br />

<strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V. |<br />

Essen |<br />

Tel.: + 49 201 3618-251 |<br />

E-Mail: lefort@gwi-essen.de<br />

Michael Buller M.Eng.<br />

Teamleiter Gerätetechnik in der Abteilung<br />

Brennstoff- und Gerätetechnik |<br />

<strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V. |<br />

Essen |<br />

Tel.: + 49 201 3618-289 |<br />

E-Mail: buller@gwi-essen.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Maren Wenzel M.Eng.<br />

Projektingenieurin in der Abteilung<br />

Brennstoff- und Gerätetechnik |<br />

<strong>Gas</strong>- und Wärme-Institut Essen e. V. |<br />

Essen |<br />

Tel.: + 49 201 3618-240 |<br />

E-Mail: wenzel@gwi-essen.de<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 381


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|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

Das Regionale Virtuelle Kraftwerk –<br />

ein möglicher Beitrag zur Energiewende<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong>, Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Energieversorgung<br />

Joachim Seifert, Jens Haupt, Felix Glöckner und Jörg Hartan<br />

Virtuelle Kraftwerke stellen eine Möglichkeit dar,<br />

viele dezentrale Erzeugungseinheiten zu einer signifikanten<br />

Erzeugungsleistung zusammenzufassen.<br />

Regionale, Virtuelle Kraftwerke führen diesen Gedanken<br />

fort und berücksichtigen zusätzlich Anforderungen<br />

aus dem elektrischen Verteilnetz. Im<br />

Folgenden Artikel soll diese Technologie speziell in<br />

Kombination mit Mikro-KWK Systemen vorgestellt<br />

werden.<br />

Energetically analysis of CHP-Systems in buildings<br />

Virtual power plants provide a way to merge a number<br />

of decentralized generation units into a significant<br />

generation capacity. Regional, Virtual power plants<br />

are taking this idea further and account for additional<br />

requirements from the electrical distribution network.<br />

In the following paper, this technology will be<br />

introduced especially in combination with micro-<br />

CHP systems.<br />

Bild 1. Verbraucherpreise für Elektroenergie und <strong>Erdgas</strong> nach [2].<br />

1. Einleitung<br />

Mit der von der Bundesregierung eingeleiteten Energiewende<br />

ergeben sich grundlegende Veränderungen in<br />

der Energieversorgung in Deutschland. Dies betrifft in<br />

erster Linie den Elektroenergiemarkt, der in Zukunft<br />

deutlich dezentraler ausgerichtet sein wird. Die Dezentralität<br />

kommt dabei vorrangig durch die unterschiedlichen<br />

Standorte von regenerativ erzeugter Elektroenergie mittels<br />

PV-, Windkraft- und Biomasseanlagen zustande.<br />

Derzeit noch nicht im unmittelbaren Fokus der Betrachtungen<br />

steht der Wärmemarkt. Dies ist insofern<br />

verwunderlich, da ein Großteil der in Deutschland<br />

konsumierten Primärenergie im Gebäudebereich anfällt.<br />

Aus diesem Grunde heraus wäre es für das Gelingen der<br />

Energiewende vorteilhaft, wenn eine stärkere Verknüpfung<br />

von Elektroenergie- und Wärmemarkt stattfinden<br />

würde. Eine Möglichkeit hierzu bilden Virtuelle<br />

Kraftwerke auf Basis der Mini- und Mikro-KWK Technologie<br />

die in der nachfolgen Publikation im besonderen<br />

Fokus stehen sollen.<br />

2. Ausgangssituation<br />

Der Gebäudebereich in der Bundesrepublik Deutschland<br />

ist stark von Bestandsgebäuden geprägt. Neubauten<br />

nehmen einen untergeordneten Prozentsatz am<br />

Gebäudebestand ein (kleiner 1 %). Betrachtet man die<br />

Wohngebäude, so gliedern sich diese in ca. 3,1 Mio.<br />

Mehrfamilienhäuser mit einem durchschnittlichen<br />

Energieverbrauch von 145 kWh/m²a sowie ca. 15 Mio.<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser mit einem derzeitigen<br />

durchschnittlichen Energieverbrauch von 172 kWh/m²<br />

auf [1/2]. Besonders die Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

werden aufgrund der hohen Energiekennwerte und den<br />

daraus resultierenden hohen Kosten in den nächsten<br />

Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit eine Sanierung<br />

erfahren. Typisch hierbei ist eine Modernisierung der<br />

Gebäudehülle sowie ein Modernisierung der Anlagentechnik.<br />

Speziell bei der Anlagentechnik gibt es große Freiheitsgrade.<br />

Im Hinblick auf die Wärmeerzeuger stehen u. a.<br />

••<br />

<strong>Gas</strong>- Brennwertgeräte und Niedertemperaturgeräte<br />

• Wärmepumpen,<br />

•<br />

(auch in Kombination mit thermischen Solaranlagen),<br />

• sowie KWK-Systeme unterschiedlicher Ausprägung<br />

zur Verfügung. Die letztgenannten Erzeugungseinheiten<br />

bieten dabei den Vorteil, dass sie neben der Versorgung<br />

Juni 2014<br />

382 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />

des Gebäudes mit Wärme auch Elektroenergie bereitstellen<br />

können. Dies ist insofern vorteilhaft, da die Endkundenpreise<br />

für Elektroenergie in den letzten Jahren<br />

im Vergleich zum <strong>Erdgas</strong> stark angestiegen sind und<br />

nach heutigen Prognosen weitere steigen werden 1 . Bild 1<br />

zeigt dies auf Basis der Kenndaten des BMWi [3] für die<br />

Jahre 2006 bis 2013.<br />

Um den dokumentierten Kostensteigerungen für Elektroenergie<br />

besonders bei den Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

entgegenzuwirken existieren weitere <strong>Technologien</strong>.<br />

Zu nennen sind hier in erster Linie kleine PV-Anlagen,<br />

die jedoch den Nachteil der schwankenden Bereitstellung<br />

an Elektroenergie aufweisen. Vorstellbar sind ebenfalls<br />

kleine Windkraftgeneratoren, die aber ebenfalls den<br />

o. g. Nachteil der ungesteuerten Fluktuation aufweisen.<br />

Mittels elektrischen Speichersystemen wäre es möglich,<br />

Elektroenergieerzeugung und Elektroenergieverbrauch<br />

zu entkoppeln. Derzeit ist dies jedoch noch nicht wirtschaftlich<br />

darstellbar.<br />

Aus diesem Grunde besitzt die genannte Klasse des<br />

Gebäudebereiches großes Potential für den Einsatz an<br />

KWK-Systemen. Technologisch stehen KWK-Systeme auf<br />

Basis von<br />

• Stirling- und Verbrennungsmotoren<br />

• sowie Brennstoffzellen<br />

zur Verfügung. Prinzipiell beachtet werden muss jedoch,<br />

dass in Hinblick auf das elektrische Verteilnetz ab einem<br />

gewissen Durchdrängungsgrad die Anlagen koordiniert<br />

betrieben werden sollten um kritische Betriebszustände<br />

zu vermeiden [4]. Dieser koordinierte Betrieb kann in<br />

einem Virtuellen Kraftwerk erfolgen.<br />

3. Virtuelle Kraftwerke<br />

Unter einem Virtuellen Kraftwerk (VK) versteht man im beschriebenen<br />

Zusammenhang die Verknüpfung (Pooling)<br />

1 Eine Verringerung des Elektroenergiebezuges für den Endkunden<br />

würde hier unmittelbar einen wirtschaftlichen Vorteil ergeben.<br />

Bild 2. Konzeption eines Regionalen Virtuellen Kraftwerks.<br />

von dezentralen elektrischen Erzeugungseinheiten in<br />

der Weise, dass eine nennenswerte elektrische Gesamtleistung<br />

bis hinein in den Megawattbereich in verschiedenen<br />

Spannungsebenen entsteht. Die dezentralen<br />

Erzeugungseinheiten können dabei in verschiedenen<br />

Verteilnetzen auch mit großer räumlicher Distanz installiert<br />

sein.<br />

Eine Sonderform der Virtuellen Kraftwerke stellen<br />

die Regionalen Virtuellen Kraftwerke (RVK) dar, bei<br />

denen versucht wird, die dezentralen Erzeugungseinheiten<br />

örtlich zu konzentrieren und wenn möglich in<br />

einem elektrischen Verteilnetz anzuordnen [4]. Da sich<br />

Mini- und Mikro-KWK Systeme ausschließlich im elektrischen<br />

Verteilnetz und hier speziell im elektrischen<br />

Niederspannungsnetz befinden, eigenen sich diese Erzeugungseinheiten<br />

besonders gut für ein RVK (vgl. Bild 2).<br />

Für die informationstechnische Vernetzung der verschiedenen<br />

Mikro-KWK-Systeme stehen letztlich leistungsfähige<br />

Internettechnologien zur Verfügung.<br />

Bezogen auf Bild 2 beschreibt die Ebene 0 die lokale<br />

Gebäudeebene in der z. B. das KWK-System angeordnet<br />

ist. Die Ebene 1 fasst die einzelnen Abgänge eines Nie-<br />

Bild 3. Informationsfluss zwischen den einzelnen<br />

Ebenen eines Regio nalen Virtuellen Kraftwerks.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 383


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|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

derspannungsnetzes zusammen, wohingegen die<br />

Ebene 2 eine Zusammenfassung mehrerer regionaler<br />

Niederspannungsnetze beinhaltet und das Regionale<br />

Virtuelle Kraftwerk darstellt.<br />

Die Zuordnung der einzelnen Ebenen dieses hierarchischen<br />

Ansatzes ist nicht willkürlich gewählt, sondern<br />

orientiert sich dabei an den wesentlichen Randbedingungen.<br />

So ist auf lokaler Ebene die Bereitstellung der<br />

thermischen Energie signifikant, was wiederum bei der<br />

überlagerten Ebene keine Rolle spielt. Hier sind die elektrischen<br />

Netzrestriktionen von Bedeutung, die bei<br />

Nichteinhaltung zu einer Abschaltung verschiedener<br />

Erzeuger führen können. Notwendig für den koordinierten<br />

Betrieb eines RVK ist es dabei, unterschiedliche<br />

Statusinformationen in den einzelnen Ebenen bereitzustellen.<br />

Bild 3 zeigt hierzu einen entsprechenden Signalflussplan.<br />

Bild 4 dokumentiert die prinzipielle Ankopplung der dezentralen<br />

Erzeugungseinheiten an das Primärenergienetz<br />

(z. B. <strong>Erdgas</strong>, Biogas, Wasserstoff) sowie an das Elektroenergienetz.<br />

Zusätzlich ist die informationstechnische Verknüpfung<br />

(bidirektional) zur RVK-Zentrale dokumentiert.<br />

Um prognostizierbar und damit auch vermarktungsfähig<br />

elektrische Energie anbieten zu können, müssen<br />

aus der Ebene 0 die Informationen über die mögliche<br />

Elektroenergieproduktion minimaler und maximaler Art<br />

über einen vorher definierten Zeitraum vorliegen. Von<br />

großer Bedeutung ist, dass dabei der unmittelbare Zusammenhang<br />

zum Wärmebedarf des jeweiligen Gebäudes<br />

beachtet wird, da dieser letztlich primär ist. Dieser<br />

Bedarf kann hinreichend genau mittels einer prädiktiven<br />

Analyse unter Berücksichtigung der meteorologischen<br />

Bedingungen bestimmt und mittels eines im Gebäude<br />

installierten thermischen Speichers in gewissen Grenzen<br />

vom elektrischen Bedarf entkoppelt werden. Weiterhin<br />

muss der Status der technischen Anlage (an/aus) der<br />

Ebene 1 übergeben werden. Eine weitere Voraussetzung<br />

für die physikalische Funktionsweise des RVK ist,<br />

dass unter Echtzeitbedingungen genügend Primärenergie,<br />

z. B. in Form von <strong>Erdgas</strong>, zur Verfügung steht. Dies<br />

kann i. A. durch die vorhandene <strong>Erdgas</strong>infrastruktur wie<br />

den Transport- und Verteilnetzen sowie den <strong>Erdgas</strong>speichern<br />

abgebildet werden.<br />

In der Ebene 1 werden diese Daten zusammengefasst<br />

und in Kombination mit Kenndaten des elektrischen<br />

Netzes der Ebene 2 übertragen. In der Ebene 2<br />

erfolgt anschließend wieder eine Bündelung der Daten<br />

und Aufbereitung zur Vermarktung. Im Umkehrschluss<br />

ist die Rücktransformation, d. h. die Erstellung des Fahrplans<br />

für jedes Gerät auf der Ebene 0 von signifikanter<br />

Bedeutung. Auch hier wird jeweils von einer Ebene zur<br />

untergeordneten Ebene eine Leistungsvorgabe benannt.<br />

Die jeweiligen Geräte auf der Ebene 0 müssen<br />

diese Leistungsvorgabe dann zeitlich einhalten. Das<br />

RVK stellt hierfür den globalen Bilanzkreis dar. Es ist für<br />

die Zuteilung der einzelnen Fahrpläne an die untergeordneten<br />

Ebenen und für die Gewährleistung der größtmöglichen<br />

Wirtschaftlichkeit zuständig.<br />

Anhand der aus den darunter liegenden Ebenen<br />

gelieferten Daten muss das RVK die zur Verfügung<br />

stehende Leistung und damit die produzierbare Elektroenergie<br />

in geeigneter Weise vermarkten. Es stellt damit<br />

unmittelbar eine Konkurrenz zu etablierten Marktteilnehmern<br />

dar. Bild 5 zeigt dies schematisch.<br />

Bild 4. Verknüpfung und Informationsfluss<br />

innerhalb<br />

eines Regionalen, Virtuellen<br />

Kraftwerks.<br />

Juni 2014<br />

384 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Bild 5. Marktteilnehmer im Umfeld eines Virtuellen Kraftwerks.<br />

Die Vermarktungsstrategien eines Regionalen, Virtuellen<br />

Kraftwerks können dabei sehr unterschiedlich<br />

sein. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit,<br />

1. den Grad der elektrische Autarkie des RVK-Systems<br />

möglichst zu maximieren (minimaler Energiebezug/<br />

Stromnutzergemeinschaft)<br />

2. Elektroenergie für die Vermarktung an der EEX<br />

bereitzustellen,<br />

3. Elektroenergie für die Vermarktung im Bereich der<br />

für Regelenergie anzubieten<br />

4. oder Elektroenergie für eine Direktvermarktung zu<br />

erzeugen.<br />

Darüber hinaus können weitere Zielfunktionen aus<br />

Sicht des elektrischen Netzbetreibers vorliegen, die mit<br />

den genannten monetären Vermarktungsstrategien<br />

nicht in Bezug stehen. Zu nennen sind hier z. B. eine<br />

möglichst gleiche elektrische Netzbelastung, Schaffung<br />

von Transportkapazitäten für Elektroenergie aus PV-<br />

Anlagen (Tagesverlauf) oder Sicherung eines elektrisch<br />

ausgeglichen Bilanzkreises die als Systemdienstleistungen<br />

erbracht werden können. Wesentlich abhängig ist<br />

die Festlegung auf ein entsprechendes Zielkriterium<br />

dabei von den lokalen Randbedingungen sowie den<br />

(rahmen)politischen Randbedingungen und vom Betreiber<br />

des RVK selbst.<br />

4. Systembetrachtungen zum RVK<br />

Nach den allgemeinen Erläuterungen und den theoretischen<br />

Betrachtungen soll im nachfolgenden Teilabschnitt<br />

die Wirkung eines RVK an einem konkreten<br />

Beispiel betrachtet werden. Ausgangspunkt der Betrachtung<br />

ist ein RVK System, welches beispielhaft wie<br />

folgt aufgebaut ist:<br />

Bild 6. Tagesverlauf signifikanter Kurven für ein Regionales Virtuelles<br />

Kraftwerk – nicht koordinierter Betrieb.<br />

• 100 Einfamilienhäuser<br />

•<br />

• Bauweise der EFH: 80 % nach WSVO77; 10 % nach<br />

WSVO82, 8 % nach WSVO95, 2 % nach Passivhausbauweise,<br />

••<br />

Thermische Speicher: Gebäude nach WSVO77 - 800 l<br />

Speicher, alle anderen Gebäude mit KWK-Systemen<br />

V= 500l- Speicher<br />

Für die KWK-Systeme wurden motorische BHKW-Anlagen<br />

verwendet, die in Ihrer Leistung auf die einzelnen<br />

Gebäudetypen abgestimmt sind [5/6]. Die elektrischen<br />

Lastprofile für die Gebäude orientieren sich an den Angaben<br />

in [7]. Bild 6 zeigt für die genannten Randbedingungen<br />

an einem Wintertag 2 signifikante Kenngrößen.<br />

2 Es handelt sich um einen Februar-Wintertag, an dem auch in der<br />

Nacht Wärme benötigt wird.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 385


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|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

Den Untersuchungen liegt eine unkoordinierte bzw.<br />

stringent wärmegeführte Betriebsweise zugrunde.<br />

Betrachtet man die rote Kurve im Bild 6, so ist zunächst<br />

eine starke Leistungserhöhung nach 0:00 Uhr<br />

festzustellen. Diese ist mit dem Einschalten der Geräte zu<br />

begründen. Im gleichen Zuge wie die elektrische Leistung<br />

ansteigt, sinkt das zur Verfügung stehende thermische<br />

Speicherpotential (blaue Kurve) bzw. steigt die thermisch<br />

gespeicherte Wärme (grüne Kurve). Dies geschieht<br />

solang bis die Speicher ihren maximalen Ladezustand<br />

erreicht haben. Zeitlich ist das bei allen verwendeten<br />

BHKW-Systemen aufgrund der hinterlegten meteorologischen<br />

Bedingungen gleich. Anschließend sinkt die<br />

elektrische Leistung des RVK stark ab. Ist der thermische<br />

Speicher entladen, beginnt der genannte Zyklus von<br />

neuem.<br />

Bild 7. Tagesverlauf signifikanter Kurven für ein Regionales Virtuelles<br />

Kraftwerk – koordinierter Betrieb (Speicherladezustand).<br />

Bild 7 zeigt hingegen am gleichen Tag einen koordinierten<br />

Betrieb bei dem der Speicherladezustand<br />

gezielt variiert wurde. Abwechselnd wird eine Entladung<br />

bzw. Beladung des gesamten thermischen Speichers<br />

des RVK durchgeführt. Signifikant hierbei ist, dass die<br />

Geräte mit variabler Leistungsklasse jedoch nicht verändert<br />

wurden, d. h. die thermische und elektrische<br />

Leistung der Gräte wurde als konstant angesetzt. Die<br />

Kurvenverläufe lassen erkennen, dass beim Signal „Speicher<br />

entleeren“ deutliche Einschnitte in der abgegeben<br />

elektrischen Leistung zu erkennen sind und es besonders<br />

in den Morgenstunden zu Zuständen kommen<br />

kann, bei denen die elektrische Leistung des RVK nicht<br />

mehr den Verbrauch an elektrischer Energie decken<br />

kann (Bilanzgrenze RVK). Erkennbar ist jedoch auch,<br />

dass allein durch die Detektion des Speicherladezustandes<br />

die elektrischen Kurvenverläufe nicht zu erklären<br />

sind. Vielmehr muss immer auch der thermische Bedarf<br />

des Gebäudes mit betrachtet werden 3 .<br />

Abschließend sei noch ein weiterer koordinierter Betrieb<br />

für den o. g. Tag diskutiert, bei dem nicht allein der<br />

Speicherladezustand im Mittelpunkt der Betrachtungen<br />

stand, sondern die erzeugte Elektroenergie. Bild 8 zeigt<br />

für diesen Betrieb den repräsentativen Tagesgang. Für<br />

das Verständnis von Bild 8 ist dabei wichtig, dass bei<br />

RVK min die Steuerbefehle so gesetzt wurden, dass möglichst<br />

eine minimale Leistungsabgabe des RVK-Systems<br />

erfolgt ohne die Wärmeversorgung der Gebäude zu gefährden<br />

(entspricht dem Befehl - „Speicher entleeren“<br />

gemäß Bild 7). Bei RVK max erfolgt die Regelung in der<br />

Art und Weise, dass vom RVK eine maximale Elektroenergieerzeugung<br />

abgerufen wird. Bezugnehmend auf<br />

die Kurvenverläufe ist besonders gut die minimale Leistungsabgabe<br />

in den frühen Morgenstunden zu erkennen.<br />

Hier gehen die einzelnen BHKW-Systeme nahezu<br />

vollständig in den Standby-Betrieb. In der anschließenden<br />

Aufheizphase ist immer noch von zentraler Seite<br />

eine minimale Leistung des RVK-Systems gefordert. Dieser<br />

Befehl wird jedoch von den lokalen Anforderungen<br />

übersteuert, da in den Morgenstunden ein hoher thermischer<br />

Bedarf vorliegt. Deutlich ist auch zu sehen, dass<br />

in der nachfolgenden Phase mit maximaler elektrischer<br />

Leistung noch Potential in den thermischen Speichern<br />

zur Verfügung steht. Die Mikro-KWK Systeme können<br />

nochmals mehr Elektroenergie produzieren.<br />

Alle dokumentierten Kurvenverläufe sind im Rahmen<br />

dieser Veröffentlichung noch nicht auf bestimmte<br />

Betriebsszenarien optimiert. Wie Eingangs beschrieben,<br />

können die Zielfunktionen sehr unterschiedlich sein<br />

und von Betreiber zu Betreiber variieren. In [4] werden<br />

unterschiedliche Betriebsstrategien und die dabei<br />

umgesetzte Optimierung ausführlich beschrieben, wo-<br />

Bild 8. Tagesverlauf signifikanter Kurven für ein Regionales Virtuelles<br />

Kraftwerk – koordinierter Betrieb (Leistungsregelung).<br />

3 Den Analysen liegt die Randbedingung zu Grunde, dass der<br />

thermische Bedarf des Gebäudes immer gedeckt werden muss.<br />

Juni 2014<br />

386 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />

durch sie im Rahmen dieser Veröffentlichung nicht extra<br />

diskutiert werden sollen.<br />

5. Fazit<br />

In der vorliegenden Veröffentlichung wird auf Virtuelle<br />

Kraftwerke und im Speziellen auf Regionale Virtuelle<br />

Kraftwerke auf Basis der Mini- und Mikro-KWK Technologie<br />

im Niederspannungsnetz eingegangen. Zunächst<br />

erfolgte eine grundlegende Erläuterung der Technologie<br />

und möglicher Vermarktungsstrategien. Im zweiten<br />

Abschnitt wird ein fiktives Regionales Virtuelles Kraftwerk<br />

analysiert. Als Ergebnis dieser Analysen kann zunächst<br />

festgestellt werden, dass Algorithmen nunmehr<br />

vorhanden sind, mit denen ein koordinierter Betrieb<br />

von kleinen dezentralen Einheiten möglich ist. Der große<br />

Vorteil einer koordinierten Betriebsweise besteht in der<br />

elektrischen Lastverschiebung/ Bedarfsanpassung unter<br />

vollständiger Nutzung der Abwärme. Das Verschiebepotential<br />

liegt dabei bei typischen Einfamilien häusern im<br />

Bereich 0,5 h ≤ τ ≤ 2,5 h. Neben den metrologischen<br />

Bedingungen beeinflusst die Größe und Leistungsfähigkeit<br />

des thermischen Speichers dieses Verschiebepotential<br />

maßgeblich. Dieses Verschiebe potential bei Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern ist im Allgemeinen ausreichend<br />

um gezielt elektrische Lastspitzen entgegenzuwirken.<br />

Literatur<br />

[1] Statistisches Bundesamt: Bautätigkeit und Wohnungen –<br />

Bestand an Wohnungen, 2014<br />

[2] BDEW 2013: Foliensatz Wärmemarkt, Bundesverband der<br />

energie- und Wasserwirtschaft e. V.<br />

[3] BMWi 2014: Zahlen und Fakten Energiedaten – Nationale<br />

und Internationale Entwicklung, Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Energie, 26.02.2014<br />

[4] Seifert, J.; Schegner, P.; Meinzenbach, A.; Haupt, J.; Seidel, P.;<br />

Schinke, L.; Heß, T. und Werner, J.: Regionales Virtuelles Kraftwerk<br />

auf Basis der Mini- und Mikro-KWK-Technologie - Intelligente<br />

Vernetzung von thermischen und elektrischen Verbrauchersystemen;<br />

Technische Universität Dresden, Forschungsvorhaben<br />

- dritter Zwischenbericht 2014<br />

[5] Seifert, J.: Mikro-BHKW-Systeme für den Gebäudebereich,<br />

VDE-Verlag 2013, ISBN 978-3-8007-3475-7<br />

[6] Hartan, J. und Seifert, J.: Erfahrungen mit Mikro-BHKW, insbesondere<br />

dem L 4.12, im Feldtest für Einfamilienhäuser; <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Erdgas</strong>; Heft 7-8, Seite 530 – 538, 2012<br />

[7] Dickert, J. und Schegner, P.: A Time Series Probabilistic Synthetic<br />

Load Curve Model for Residential Customers, IEEE Power<br />

Tech, Trondheim, Norwegen 2011<br />

S Netz<br />

W el,max,A<br />

W el,min,A<br />

W el,max,N<br />

W el,min,N<br />

φmin<br />

RVK<br />

VK<br />

Status des elektrischen Netzes<br />

(z. B. Auslastung)<br />

maximal bereitzustellende<br />

elektrische Energie der Anlage<br />

minimal bereitzustellende<br />

elektrische Energie der Anlage<br />

maximal bereitzustellende<br />

elektrische Energie des Netzes<br />

minimal bereitzustellende<br />

elektrische Energie des Netzes<br />

Belastungsgrad<br />

Regionales Virtuelles Kraftwerk<br />

Virtuelles Kraftwerk<br />

kWh<br />

kWh<br />

kWh<br />

kWh<br />

Danksagung<br />

Die VNG – Verbundnetz <strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft (VNG AG) aus Leipzig<br />

initiierte das Forschungsvorhaben und unterstützt dieses im<br />

Rahmen der Projektphase finanziell. Weitere umfängliche Unterstützung<br />

wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Energie unter dem Förderkennzeichen 03ET1042A gewährt.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. habil. Joachim Seifert<br />

Technische Universität Dresden |<br />

Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik<br />

und Wärmeversorgung |<br />

Dresden |<br />

Tel.: + 49 351 463-34909 |<br />

E-Mail: Joachim.Seifert@tu-dresden.de<br />

Dipl.-Ing. Jens Haupt<br />

Technische Universität Dresden |<br />

Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik<br />

und Wärmeversorgung |<br />

Dresden |<br />

Tel.: + 49 351 463-35177 |<br />

E-Mail: Jens.Haupt@tu-dresden.de<br />

Felix Glöckner<br />

Student des Maschinenbaus der technischen<br />

Universität Dresden |<br />

Dresden |<br />

Symbole / Abkürzungen<br />

τ Zeit h<br />

P el elektrische Leistung W<br />

P el,akt aktuelle elektrische Leistung W<br />

P el,ver,akt aktueller elektrische Verbrauch W<br />

Q th,akt aktuelle gespeicherte Wärme kWh<br />

Q th,akt,pot Potential an speicherbarer<br />

thermischen Energie<br />

kWh<br />

Status der Anlage (on / off)<br />

S Anlage<br />

Dr.-Ing. Jörg Hartan<br />

VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel.: + 49 341 443-2477 |<br />

E-Mail: joerg.hartan@vng-gasspeicher.de |<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 387


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

Teilnahme von <strong>Erdgas</strong>-BHKW<br />

am Regelenergiemarkt<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong>, Kraft-Wärme-Kopplung, dezentrale Energieversorgung<br />

Thomas Pilgram und Matthias Karger<br />

Niedrige Börsenstrompreise und in der Diskussion befindliche<br />

Vorschläge zur Umlagebeteiligung selbst erzeugter<br />

Strommengen setzen die Wirtschaftlichkeit<br />

erdgasbefeuerter Kraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

unter Druck. Als möglicher Ausweg wird<br />

immer häufiger die Flexibilisierung der Stromerzeugung<br />

genannt. Tatsächlich ist eine gezielte, mehrstündige<br />

Verlagerung der Stromerzeugung in Stunden mit<br />

überdurchschnittlichen Strompreisen aber regelmäßig<br />

nicht ohne zusätzliche Investitionen möglich. Oftmals<br />

müssten Wärme- oder Dampfspeicher erweitert oder<br />

neu errichtet werden, um trotz verringerter Betriebsstunden<br />

auch weiterhin den Wärmebedarf decken zu<br />

können. Unter den aktuellen Bedingungen „rechnen“<br />

sich diese Maßnahmen jedoch oftmals (noch) nicht<br />

und erscheinen aufgrund der Unsicherheit auf gesetzgeberischer<br />

Seite und der zukünftigen Entwicklung der<br />

Börsenstrompreise zu risikobehaftet, um aktuell eine<br />

Investition in größerem Umfang zu rechtfertigen.<br />

Gleichwohl gibt es Alternativen.<br />

Participation of gas-fired CHP units in the balancing<br />

energy market<br />

Low prices for wholesale electricity and anticipated<br />

revisions of the Renewable Energy Law concerning<br />

cost apportionment for customer generation put profitability<br />

of gas-fired powerplants and combined heat<br />

and power units (CHP) under pressure. A better utilization<br />

of generation flexibility is an often proposed<br />

option to improve the situation. In reality a shift of<br />

operation hours into periods with above-average electricity<br />

prices usually requires additional investments.<br />

To reliably satisfy heat-demand despite reduced operation<br />

hours in many cases storage capacities for<br />

heat or steam need to be newly installed or expanded.<br />

In consideration of the current market conditions<br />

and regulatory risks major investments in such capacities<br />

seem not to pay out sufficiently. But alternatives<br />

exist.<br />

1. Flexibilitätsvermarktung ohne Investitionen<br />

Die Teilnahme am Regelenergiemarkt stellt die aktuell<br />

beste Möglichkeit dar, zusätzliche Erlöse zu erzielen und<br />

einen ersten Schritt in Richtung „Flexibilisierung“ zu<br />

gehen, da dieses ohne nennenswerte Investitionen in die<br />

Infrastruktur und ohne spürbare Eingriffe in die übliche<br />

Betriebsweise möglich ist. Als Regelenergie bezeichnet<br />

man die kurzfristige aber messbare Leistungsänderung<br />

von Stromerzeugern oder elektrischen Verbrauchsanlagen<br />

(z. B. Pumpen, Verdichter, Kühlhäuser etc.), um auch<br />

bei ungeplanten oder unvorhergesehenen Schwankungen<br />

auf der Erzeugungs- oder Nachfrageseite einen stabilen<br />

Netzbetrieb bei einer Frequenz von 50 Hertz zu gewährleisten.<br />

In Deutschland übernehmen die Übertragungsnetzbetreiber<br />

(ÜNB) die Aufgabe der Netzstabilität und<br />

sind daher dazu verpflichtet, jederzeit ausreichend flexible<br />

Erzeugungs- oder Verbrauchskapazitäten vorzuhalten.<br />

Da sie selbst über keine Erzeugungs- oder Verbrauchsanlagen<br />

verfügen, schreiben die vier ÜNB im Rahmen ihrer<br />

Systemverantwortung die benötigten Regelenergiekapazitäten<br />

in gemeinsamen Auktionen deutschlandweit aus.<br />

Die drei von den ÜNB ausgeschriebenen Regelleistungs-<br />

Tabelle 1. Regelleistungsarten.<br />

Produktsegment Ausschreibung Mind.-Angebot Aktivierung Zeitscheiben Vergütung<br />

Primärregelleistung Wöchentlich 1 MW<br />

< 30 Sekunden<br />

vollautomatisch<br />

1/Woche<br />

Leistungspreis<br />

Sekundärregelleistung Wöchentlich 5 MW<br />

< 5 Minuten<br />

vollautomatisch<br />

Peak & Off-Peak<br />

Leistungspreis &<br />

Arbeitspreis<br />

Minutenreserveleistung<br />

Täglich<br />

5 MW<br />

< 15 Minuten<br />

teilautomatisiert<br />

6x4h/Tag<br />

Leistungspreis &<br />

Arbeitspreis<br />

Juni 2014<br />

388 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> | FACHBERICHTE |<br />

Tabelle 2. Jährliche Erlöse MRL & SRL.<br />

Summe mittlere Leistungspreise (€/MW p. a.)<br />

2010 2011 2012 2013<br />

Sekundärregelleistung<br />

Minutenreserve<br />

positiv 86 024 72 930 22 204 68 520<br />

negativ 137 925 103 248 104 135 102 171<br />

positiv 9 666 2 740 5 378 8 321<br />

negativ 27 323 36 902 26 643 50 115<br />

Alle dargestellten Daten beziehen sich auf eine ganzjährige Teilnahme am Regeleneregiemarkt, d. h. die Regelleistung müsste 8760 h<br />

bereitgestellt werden können. In der Praxis ergeben sich regelmäßige geringere Verfügbarkeiten mit entsprechend geringeren Erlösen.<br />

Daten: www.regelleistung.net<br />

arten werden als Primärregeleistung, Sekundärregelleistung<br />

und Minutenreserve bezeichnet. Sie unterscheiden<br />

sich vor allem hinsichtlich der geforderten Aktivierungsgeschwindigkeit<br />

und der Bereitstellungsdauer (vgl.<br />

Tabelle 1 „Regelleistungsarten“).<br />

Unter technischen Gesichtspunkten eignen sich erdgasbefeuerte<br />

Stromerzeugungsanlagen (BHKW und<br />

Turbinen) vor allem für eine Teilnahme in den Regelleistungsarten<br />

Sekundärregelleistung und Minutenreserve.<br />

In diesen beiden Regelleistungsarten wird positive und<br />

negative Regelleistung getrennt ausgeschrieben. Einem<br />

Abfall der Netzfrequenz wird durch den Einsatz positiver<br />

Regelenergie (Erhöhen von Erzeugungsleistung oder<br />

Reduzieren von Verbrauchsleistung) entgegengewirkt,<br />

einem Frequenzanstieg durch den Einsatz negativer<br />

Regelenergie (Reduzieren von Erzeugungsleistung bzw.<br />

Erhöhen von Verbrauchsleistung). Eine Besonderheit<br />

des Regelenergiemarktes ist, dass die durch die ÜNB<br />

„eingekauften“ Kapazitäten bereits für die reine Vorhaltung<br />

von Flexibilität mit einem Leitungspreis vergütet<br />

werden und somit auch ohne tatsächlich stattfindende Abrufe<br />

bereits Zusatzerlöse von jährlich bis zu 100 000 € pro<br />

MW Regelleistung erzielt werden können (vgl. Tabelle 2<br />

„Jährliche Erlöse MRL & SRL“). Es wird also das reine Abrufrecht<br />

unabhängig von der tatsächlichen Inanspruchnahme<br />

bezahlt. Im Falle eines Abrufes wird dann zusätzlich<br />

der Abrufpreis bezahlt. Dieser wird vom Anbieter<br />

selbst festgelegt und die Höhe der Abrufpreise bestimmt<br />

auch die Abrufreihenfolge. Sollten also im Abruffall<br />

zusätzliche (variable) Kosten wie beispielsweise<br />

Brennstoffkosten für alternative Wärme-/Dampferzeugung<br />

oder Stromkosten für externe Energiebeschaffung<br />

anfallen, können diese jederzeit über einen frei gestaltbaren<br />

Arbeitspreis kompensiert werden.<br />

2. Regelenergie mit Anlagenleistung<br />

von 0,5–20 MW sinnvoll<br />

Durch den massiven Ausbau Erneuerbarer Energien ist<br />

in den letzten Jahren insbesondere der Wert von negativer<br />

Regelleistung deutlich gestiegen. Dies kann unter<br />

Anderem damit erklärt werden, dass in Stunden mit viel<br />

Stromerzeugung aus Wind- und Photovoltaikanlagen<br />

nur noch relativ wenige konventionelle Kraftwerke produzieren.<br />

Insbesondere die bisherigen „Platzhirsche“ im<br />

Regelenergiemarkt – konventionelle Großkraftwerke –<br />

haben in diesen Situationen Ihre Einspeiseleistung bereits<br />

auf ein Mindestmaß reduziert und können nicht<br />

noch weiter abgeregelt werden. Gleichzeitig werden<br />

Wind- und Photovoltaikanlagen aktuell nicht für eine<br />

Teilnahme am Markt für Regelenergie zugelassen. Da<br />

dennoch jederzeit ungefähr 5000 MW positive und negative<br />

Regelleistung zuverlässig zur Verfügung stehen<br />

müssen, beteiligt sich seit 2012 auch eine steigende<br />

Zahl von dezentralen Stromerzeugern wie (Block-)Heizkraftwerke<br />

und industrielle <strong>Gas</strong>turbinen in der Leistungsklasse<br />

von 0,5 bis 20 MW an den Auktionen für<br />

Minutenreserve und Sekundärregelleistung. Aufgrund<br />

der Systemrelevanz des Regelenergiemarktes verlangen<br />

die ÜNB und die Bundesnetzagentur jedoch eine<br />

100%ige Zuverlässigkeit und stellen auch darüber hinaus<br />

sehr hohe Anforderungen an die Anbieter, unter<br />

Anderem in punkto IT und Datensicherheit.<br />

3. Dienstleister helfen hohe<br />

Anforderungen effizient zu erfüllen<br />

Um als einzelnes Unternehmen die hohen technischen<br />

und regulativen Anforderungen zu erfüllen und notwendige<br />

Investitionen und Kosten nicht selbst schultern<br />

zu müssen, erfolgt die Marktteilnahme zumeist<br />

über einen Pool-Anbieter. Der Stadtwerkedienstleister<br />

und auf die Vermarktung dezentraler Stromerzeugung<br />

spezialisierte Clean Energy Sourcing AG (CLENS) mit Sitz<br />

in Leipzig (vgl. Infobox „CLENS Unternehmensprofil“)<br />

vermarktet deutschlandweit Pools mit aktuell über<br />

100 Einzelanlagen und annähernd 300 MW Anlagenleistung<br />

im Markt für Minutenreserve und Sekundärregelleistung.<br />

CLENS übernimmt dabei die erforderliche<br />

technische Anbindung der einzelnen Anlagen und führt<br />

die teilnehmenden Unternehmen durch das Zulassungsverfahren<br />

der ÜNB. Hierbei zeigt die Erfahrung, dass die<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 389


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

Eignung und Voraussetzungen für eine Marktteilnahme<br />

insbesondere jeweils individuell zu bewerten sind. Zwar<br />

sind viele Anlagen unter rein technischen Gesichtspunkten<br />

gut für eine Teilnahme geeignet und der Pool-<br />

Anbieter stellt üblicherweise die für eine Regelenergiebereitstellung<br />

erforderliche Software, Leittechnik sowie<br />

die Rechenzentrums- und IT-Infrastruktur zur Verfügung.<br />

Aber weitere Fragestellungen wie beispielsweise zum<br />

Netzentgeltregime, Bilanzkreismanagement und zu<br />

innerbetrieblichen Abhängigkeiten (z. B. Prozesswärme,<br />

Dampf, Netz-Höchstlasten) haben als zu berücksichtigende<br />

Randbedingungen einen wesentlichen Einfluss<br />

auf die Höhe der zu erzielenden Zusatzerlöse. Bei Poolbetreibern<br />

mit industrieller Erfahrung können diese<br />

Aspekte in wenigen Gesprächsrunden im Austausch mit<br />

den verantwortlichen Mitarbeitern geklärt werden.<br />

Neben der (weitestgehend standardisierten) technischen<br />

Umsetzung erfolgt so auch eine (individuelle)<br />

Berücksichtigung im Vertragswerk zwischen dem teilnehmenden<br />

Betrieb und dem Pool-Anbieter.<br />

4. Flexibilität und Sicherheit<br />

durch Pool-Teilnahme<br />

Sobald ein BHKW oder eine Verbrauchsanlage von den<br />

ÜNB für eine Teilnahme am Pool zugelassen wurde, wird<br />

die verfügbare Regelleistung von den Handelsexperten<br />

des Pool-Anbieters bei der täglichen oder wöchentlichen<br />

Gebotserstellung berücksichtigt. Planbare „Nicht-Verfügbarkeiten“<br />

durch beispielsweise Stillstände, Reparaturen<br />

oder innerbetriebliche Einsatzplanungen werden individuell<br />

berücksichtigt und können auch kurzfristig angepasst<br />

werden. Ungeplante „Nicht-Verfügbarkeiten“ werden<br />

über eine ausreichend groß dimensionierte Pool-Reserve<br />

durch CLENS abgesichert. Die Poolüberwachung sowie<br />

die von den ÜNB geforderte jederzeitige Erreichbarkeit<br />

wird durch eine mindestens doppelt besetzte 24/7-Pool-<br />

Leitwarte gewährleistet. Für am Pool teilnehmende Betriebe<br />

entstehen dabei keinerlei Kosten - weder während<br />

der Anbindungs- und Zulassungsphase noch im laufenden<br />

Vermarktungsbetrieb. Der Pool-Anbieter erzielt seinen<br />

Deckungsbeitrag indem er bei einer erfolgreichen<br />

Teilnahme an den Regelenergie-Auktionen je nach Anlagengröße<br />

und Betriebsprofil einen Anteil am tatsächlich<br />

erzielten Zusatzerlös in Höhe von 25 bis 50 % als<br />

Pool-Beitrag einbehält. In diesem Modell konnten<br />

Industriebetriebe mit flexiblen Stromerzeugern und<br />

Verbrauchsanlagen im Jahr 2013 Zusatzerlöse von<br />

35 000 € (Minutenreserve) bis 75 000 € (Sekundärregelleistung)<br />

erzielen, ohne dass hierfür Investitionen in<br />

Infrastruktur oder spürbare Eingriffe in die üblichen Betriebsweise<br />

erforderlich waren. Neben den wirtschaftlichen<br />

Vorteilen stellt die Regelenergiemarktteilnahme oft ein<br />

erster Schritt zu einer flexiblen Bewirtschaftung unternehmensinterner<br />

Erzeugungs- und Verbrauchskapazitäten<br />

dar. Diese Kompetenz wird trotz aktuell noch<br />

schwacher Signale von den Strombörsen bei einem<br />

weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien bereits in naher<br />

Zukunft ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für Unternehmen<br />

im nationalen und internationalen Wettbewerb<br />

sein. Überdies zeigt sich, dass dezentrale BHKW, Turbinen<br />

und industrielle Verbraucher auch einen wichtigen<br />

Beitrag zur Systemstabilität leisten und mithin positiv<br />

zur Energiewende beitragen können.<br />

CLENS Unternehmensprofil<br />

Die Clean Energy Sourcing Gruppe (www.clens.eu)<br />

ist einer der führenden Versorger von Industrieund<br />

Gewerbekunden mit echtem, TÜV-zertifiziertem<br />

Grünstrom und versorgt ihre Kunden mit<br />

Strom aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien,<br />

aus nach dem EEG förderfähigen Anlagen wie<br />

Wasserkraft, Biomasse, Windkraft und Photovoltaik<br />

sowie aus hocheffizienter <strong>Erdgas</strong>-KWK zu<br />

wettbewerbsfähigen Preisen. Zielgruppe sind Industriekunden,<br />

gewerbliche Abnehmer, Kommunen<br />

und kommunale Eigenbetriebe sowie Haushaltskunden.<br />

Darüber hinaus ist die Clean Energy<br />

Sourcing einer der bedeutendsten Direktvermarkter<br />

von Strom aus Erneuerbaren Energien und<br />

Betreiber eines virtuellen Kraftwerkes zur Vermarktung<br />

von Regelenergie aus EEG- und KWK-Anlagen<br />

und zur Fernsteuerung von Windenergie- und<br />

PV-Anlagen. Mit innovativen Konzepten wie der<br />

regionalen Stromversorgung und der integrierten<br />

Optimierung von Eigenerzeugung und Strombezug<br />

fördert die Clean Energy Sourcing Gruppe<br />

die weitere Marktentwicklung und die Integration<br />

der Erneuerbaren Energien in den Markt.<br />

Autoren<br />

Dr. Thomas Pilgram<br />

Vorstand |<br />

Clean Energy Sourcing AG |<br />

Leipzig |<br />

Tel. +49 341 3086 0600|<br />

E-Mail: thomas.pilgram@clens.eu<br />

Matthias Karger<br />

Leiter Business Development |<br />

Clean Energy Sourcing AG |<br />

Frankfurt |<br />

Tel. +49 69 9897240-12 |<br />

E-Mail: matthias.karger@clens.eu<br />

Juni 2014<br />

390 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


The <strong>Gas</strong> Engineer’s<br />

Dictionary<br />

Supply Infrastructure from A to Z<br />

The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary will be a standard work for all aspects of construction,<br />

operation and maintenance of gas grids.<br />

This dictionary is an entirely new designed reference book for both engineers with<br />

professional experience and students of supply engineering. The opus contains the world<br />

of supply infrastructure in a series of detailed professional articles dealing with main<br />

points like the following:<br />

• biogas • compressor stations • conditioning<br />

• corrosion protection • dispatching • gas properties<br />

• grid layout • LNG • odorization<br />

• metering • pressure regulation • safety devices<br />

• storages<br />

Editors: K. Homann, R. Reimert, B. Klocke<br />

1 st edition 2013<br />

452 pages, 165 x 230 mm<br />

hardcover with interactive eBook (online readingaccess)<br />

ISBN: 978-3-8356-3214-1<br />

Price € 160,–<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

www.di-verlag.de<br />

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— copies of the The <strong>Gas</strong> Engineer’s Dictionary<br />

1st edition 2013, plus ebook (ISBN: 978-3-8356-3214-1)<br />

at the price of € 160,- (plus postage and packing extra)<br />

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First name, surname of recipient (department or person)<br />

Street/P.O. Box, No.<br />

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PATGED2013


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

<strong>Gas</strong>geruch: Untersuchung der Wahrnehmbarkeit<br />

von <strong>Gas</strong>-Odoriermitteln<br />

in der Öffentlichkeit1<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit, <strong>Gas</strong>odorierung, Geruchserkennung und -wahrnehmbarkeit, schwefelfreie<br />

Odoriermittel, schwefelhaltige Odoriermittel<br />

François Cagnon, Amélie Louvat und Véronique Vasseur<br />

2010 wurde von GDF SUEZ das Thema <strong>Gas</strong>geruch<br />

untersucht. Dabei ermittelten kleine Gruppen von<br />

Probanden aus 10 üblen Gerüchen, darunter THT,<br />

TBM und GASODOR S-Free®, die Eigenschaften des<br />

<strong>Gas</strong>geruches. Danach wurden diese drei Produkte<br />

sowie zwei weitere üble Gerüche 2 000 Personen (ein<br />

Duft für jeweils 400 Personen) angeboten. Die Ergebnisse<br />

über die Reaktionen und die Assoziation mit<br />

<strong>Gas</strong> ergeben sich aus dem nachfolgenden Beitrag.<br />

Aufgezeigt werden ebenfalls neue Erkenntnisse zum<br />

Einsatz dieser Odoriermittel im Vergleich zu früheren<br />

einschlägigen Studien, wenn hedonistische Verzerrungen<br />

ausscheiden.<br />

The gas smell: A study of the public perception of gas<br />

odorants<br />

In 2010 GDF SUEZ CRIGEN completed a study about<br />

the smell of gas. Small focus groups constructed an<br />

ID card of the smell of gas by working with 10 unpleasant<br />

smells, including THT, TBM and <strong>Gas</strong>odor<br />

S-Free®. The three product's smells and two other<br />

"bad" smells were then presented to 2,000 people<br />

(400 per smell) to evaluate their reaction to the smell<br />

and its association to gas. The results detailed in the<br />

paper bring a new perspective about the use of these<br />

gas odorants when compared with previous studies<br />

once the hedonistic bias is taken out.<br />

In allen Ländern müssen <strong>Gas</strong>e der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung<br />

aus Sicherheitsgründen odoriert werden.<br />

Auch wenn die chemische Zusammensetzung unterschiedlich<br />

sein kann, gilt folgende zweifache Anforderung:<br />

Der Geruch muss noch vor Erreichen einer bestimmten<br />

<strong>Gas</strong>konzentration in Luft, im Allgemeinen 20 % UZG,<br />

wahrnehmbar und sicher als Warnzeichen erkennbar<br />

sein. Dies bedeutet zum einen, dass die Geruchsintensität<br />

einen Mindestwert aufweisen muss. Dies kann durch<br />

olfaktometrische Messungen z. B. nach UNI 7133 oder<br />

nach AFG-Arbeitsblatt 87-1 sichergestellt werden. Zum<br />

anderen darf der verliehene Geruch nicht mit anderen<br />

häufig vorkommenden Gerüchen verwechselbar sein.<br />

Dies lässt sich allerdings schwierig feststellen, weil die<br />

Geruchswahrnehmung bei ungeschulten Personen auf<br />

eigenen Erfahrungen und z. T. auf kulturellen sowie umgebungsspezifischen<br />

Faktoren beruht.<br />

Seit Anfang der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung wird das<br />

<strong>Gas</strong> üblicherweise mit schwefelhaltigen Verbindungen<br />

wie Sulfiden, z. B. THT, oder Merkaptanen odoriert. Diese<br />

Odoriermittel riechen ziemlich ähnlich und werden als<br />

Warnzeichen erkannt. Vor einiger Zeit wurden neue<br />

Odoriermittel auf Acrylatbasis in Europa eingeführt, die<br />

1 Vortrag anlässlich der IGRC 2010 in Seoul (Korea) und der Natural<br />

<strong>Gas</strong> Odorisation Conference 2013 in Houston (Texas).<br />

anders riechen. Damit stellt sich wieder die Frage der<br />

Unverwechselbarkeit, der Wahrnehmung und der Erkennung<br />

als Warnzeichen in der Öffentlichkeit.<br />

Diese Problematik untersuchte GDF SUEZ zweistufig<br />

wie folgt. Mit Unterstützung des französischen Meinungsforschungsinstitutes<br />

CSA wurden kleine Gruppen<br />

gebildet, die zehn verschiedene Gerüche beurteilen<br />

sollten. Diese wurden als üble Gerüche erkannt, um hedonistische<br />

Verzerrungen zu vermeiden. Verwendet<br />

wurden dabei THT, TBM sowie Acrylate. Im Anschluss an<br />

eine freie Diskussion wurden die Gruppen danach gefragt,<br />

wie sie die einzelnen Gerüche beurteilen. Zum<br />

Schluss wurden sie gebeten, zum <strong>Gas</strong>geruch Stellung<br />

zu nehmen, d. h. wonach er riechen sollte und welcher<br />

Geruch dem am nächsten kommt.<br />

Am Ende der ersten Versuchsstufe wurden die Eigenschaften<br />

des „idealen“ <strong>Gas</strong>geruches in eine Karte eingetragen.<br />

Jeder der zehn o. g. <strong>Gas</strong>gerüche wurde ebenfalls<br />

eingetragen. Anschließend wurden fünf Gerüche ausgesucht:<br />

THT und TBM als herkömmliche Odoriermittel,<br />

ein Geruchsstoff auf Acrylatbasis und zwei Geruchsstoffe<br />

als Referenzsubstanz.<br />

Die fünf o. g. Odoriermittel wurden auf sogenannten<br />

Geruchslernkarten aufgetragen, die während der einwöchigen<br />

Befragungskampagne der CSA eingesetzt<br />

wurden. Vierhundert Personen wurden über die fünf<br />

Juni 2014<br />

392 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />

Gerüche befragt, so dass insgesamt 2 000 Testergebnisse<br />

vorlagen. Die Befragung dauerte jeweils 30 Minuten<br />

und dabei wurde auf verschiedene Themen, auf GDF<br />

SUEZ und Odoriermittel allerdings nur 5 Minuten eingegangen.<br />

In 5 Minuten sollte der Befragte den Geruch<br />

spontan identifizieren und Fragen zur eigenen Geruchswahrnehmung<br />

und damit indirekt zur Zuordnung zu<br />

den Eigenschaften des jeweiligen Geruches beantworten.<br />

Das Stichwort „<strong>Gas</strong>“ wurde erst am Ende der Befragung<br />

in einer Liste von Möglichkeiten erwähnt. Daher<br />

wurde für jeden Geruch eine sowohl spontane als auch<br />

unterstützte Assoziation mit <strong>Gas</strong> oder anderen Produkten<br />

hergestellt. Zudem wurden Angaben darüber gemacht,<br />

wie der jeweilige Geruch zum „idealen“ <strong>Gas</strong>geruch<br />

passt.<br />

In diesem Beitrag wird auf die Verfahrensweise mit<br />

den Gruppen und den Befragungen eingegangen. Dargestellt<br />

wird auch, wie die Eigenschaften des „idealen“<br />

<strong>Gas</strong>geruches herausgearbeitet wurden und wie die einzelnen<br />

Gerüche dazu passen. Die quantitativen Ergebnisse<br />

werden analysiert sowie die Unterschiede in der<br />

Wahrnehmung, die möglicherweise auf Alter, Geschlecht<br />

und <strong>Gas</strong>verbrauch zurückzuführen sind. 2<br />

1. Einleitung<br />

Aus Sicherheitsgründen ist die Odorierung von <strong>Erdgas</strong><br />

erforderlich, damit jede Person mit normal ausgeprägtem<br />

Geruchssinn das <strong>Gas</strong> in der Luft wahrnehmen kann<br />

und die damit verbundene Gefahr erkennt. Üblicherweise<br />

ist die Odorierung von <strong>Gas</strong>en der öffentlichen<br />

<strong>Gas</strong>versorgung gesetzlich vorgeschrieben. Zu diesem<br />

Zweck kommen verschieden Produkte und Verfahren<br />

zum Einsatz [1]. Als allgemeine Anforderung gilt, dass<br />

der Geruch noch vor Erreichen einer kritischen <strong>Gas</strong>konzentration<br />

in Luft (20 % UZG) wahrgenommen werden<br />

muss. In einigen Regelwerken oder technischen Richtlinien<br />

wird sogar auf die Geruchsintensität bzw. den normal<br />

ausgeprägten Geruchssinn eingegangen. Zur Bewertung<br />

der Geruchsintensität von <strong>Gas</strong>en oder <strong>Gas</strong>proben<br />

kann die <strong>Gas</strong>wirtschaft außerdem auf Verfahren und<br />

Ergebnisse zurückgreifen [2], [3], [4].<br />

In einigen Regelwerken wird vorgeschrieben, dass<br />

der dem <strong>Gas</strong> verliehene Geruch entscheidend, d. h. für<br />

<strong>Erdgas</strong> typisch sein muss und nicht mit anderen alltäglichen<br />

Gerüchen verwechselbar sein darf. Letztere Anforderung<br />

lässt sich jedoch nur schwierig erfüllen. <strong>Erdgas</strong><br />

ist von Natur aus nahezu geruchlos, und jahrzehntelang<br />

wurde das <strong>Gas</strong> mit Hilfe von Schwefelverbindungen wie<br />

Sulfiden riechbar gemacht. Es kamen vorwiegend Tetrahydrothiophen<br />

(THT) oder Merkaptane wie tertiäres<br />

Butylmerkaptan (TBM) hauptsächlich zur <strong>Erdgas</strong>odorierung<br />

zum Einsatz.<br />

2 Diese Studie wurde von den französischen Netzbetreibern GRTgaz<br />

und GrDF maßgeblich unterstützt.<br />

Obwohl diese schwefelhaltigen Verbindungen jeweils<br />

leicht anders riechen, gelten sie im Allgemeinen<br />

als ähnlich, und sie unterschieden sich von den üblichen<br />

Gerüchen. Mit anderen Worten: Wenn diese Produkte<br />

als Odoriermittel eingesetzt werden, gelten sie als charakteristisch,<br />

wenn das Odoriermittel nicht mit Bestandteilen<br />

des zu odorierenden <strong>Gas</strong>es in Reaktion tritt<br />

oder sich unter Einwirkung der Rohrwandungen verändert.<br />

Vor wenigen Jahren wurde in Deutschland GASO-<br />

DOR S-Free®, als neu zertifiziertes Produkt, eingeführt.<br />

Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Ethyl- und<br />

Methylacrylat sowie Methylethylpyrazin [5]. Obwohl das<br />

Produkt eindeutig anders riecht als die üblichen als<br />

Odoriermittel eingesetzten Schwefelverbindungen,<br />

wurde es als noch für den Zweck einsetzbar betrachtet,<br />

weil es als Warngeruch bewertet wurde [6]. Diese Bewertung<br />

erfolgte durch 113 Probanden, denen sechs<br />

unterschiedliche Gerüche angeboten wurden: THT, TBM<br />

und GASODOR S-Free®, wobei die anderen drei Jasmin,<br />

Fisch und Bratenduft waren. Aus den Ergebnissen geht<br />

hervor, dass THT und TBM nah beieinander an der Spitze<br />

der Bewertung, Jasmin und Bratenduft auf der anderen<br />

Seite und Fisch und GASODOR S-Free® etwa in der Mitte<br />

liegen. Dabei liegt GASODOR S-Free® näher zu den<br />

herkömmlichen schwefelhaltigen Odoriermitteln. Diese<br />

Verteilung ist fast eine hedonistische Bewertung, da<br />

Jasmin und Bratenduft als angenehm betrachtet, THT<br />

sowie TBM jedoch als unangenehm bezeichnet wurden.<br />

Da weitere Odoriermittel auf Acrylatbasis am Markt<br />

angeboten werden, beschloss GDF SUEZ, die Wahrnehmung<br />

von herkömmlichen Odoriermitteln und GASO-<br />

DOR S-Free® zu untersuchen und zu bewerten. Der Versuch<br />

wurde 2009 in zwei Stufen durchgeführt: qualitativ<br />

mit ca. 40 Probanden und quantitativ mit 2.000 Personen<br />

unter Beteiligung des französischen Meinungsforschungsinstitutes<br />

CSA. Zweck der ersten Versuchsstufe<br />

war das Auswählen einiger Gerüche, die als Referenzsubstanzen<br />

für die drei Odoriermittel dienen sollten sowie<br />

die Identifizierung von Eigenschaften für die zweite<br />

(quantitative) Versuchsstufe. Zweck der zweiten Stufe<br />

war die Bewertung der Wahrnehmung fünf unterschiedlicher<br />

Gerüche, davon dreier Odoriermittel. In diesem<br />

Beitrag wird über die Versuchsdurchführung und die<br />

Ergebnisse in beiden Stufen berichtet.<br />

2. Qualitative Versuchsstufe<br />

2.1 Verfahrensweise<br />

2.1.1 Angebotene Gerüche<br />

Für die qualitative Versuchsstufe wurden zehn Gerüche<br />

ausgewählt. Zur Vermeidung hedonistischer Verzerrungen<br />

war jeder Geruch übel und reichte von leicht bis stark<br />

aggressiv. Sie wurden in kleinen mit Paraffin gefüllten<br />

Flaschen angeboten. Das Paraffin war mit der Geruchsstofflösung<br />

oder bei THT und TBM mit dem entsprechenden<br />

Molekül imprägniert. Alle Flaschen waren<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 393


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

daher bis auf eine aufgeklebte Nummer identisch. Die<br />

Flaschen wurden von der französischen Firma EURACLI<br />

vorbereitet, die auch die Geruchslernkarten für die<br />

zweite Versuchsstufe fertigte. Drei enthielten THT, TBM<br />

bzw. GASODOR S-Free®, die vom jeweiligen Hersteller<br />

geliefert wurden. Die Zusammensetzung der anderen<br />

Geruchsstoffe war nicht bekannt, lag aber der Firma<br />

EURACLI vor, weil sie schon für andere Zwecke verwendet<br />

worden waren. Den Angaben zufolge rochen sie<br />

nach<br />

faulen Eiern<br />

Benzin<br />

Stinktier<br />

Ziegenbock<br />

Pferdemist<br />

miefigen Turnschuhen<br />

••<br />

Teer.<br />

Alle Gerüche waren stark und den Probanden stand frei,<br />

ob sie in unterschiedlicher Entfernung von den Flaschen<br />

riechen wollten, um die wahrgenommene Geruchsintensität<br />

anzupassen.<br />

2.1.2 Probanden<br />

Bei der ersten Versuchsstufe absolvierten 10 Gruppen von<br />

je 4 Personen (2 Männern und 2 Frauen) den Geruchstest.<br />

In fünf Gruppen waren die Teilnehmer 25 bis 50 Jahre<br />

alt, in den anderen fünf 51 bis 70 Jahre alt. Jede Runde<br />

fand in den Räumen von CSA in Paris statt. In einem großen<br />

Sitzungsraum saßen die Teilnehmer am Tisch. Durch<br />

die einzelnen Runden moderierte ein CSA-Mitarbeiter,<br />

wobei sich der zweite Interview-Helfer Notizen machte.<br />

Alle Probanden stammten aus Paris oder Umgebung<br />

und waren aufgrund verschiedener Kriterien (soziologisch,<br />

Wohnstätte usw.) ausgewählt worden. Jede Runde<br />

dauerte ca. zwei Stunden, in denen vier der zehn<br />

ausgewählten Gerüche untersucht wurden. Jeder Gruppe<br />

wurde eines der drei <strong>Gas</strong>-Odoriermittel in den vier<br />

Gerüchen angeboten.<br />

2.1.3 Durchführung<br />

Die Gruppen wurden als Brainstorming-Gruppen geführt,<br />

um die aus den einzelnen Düften ausgehenden<br />

Assoziationen zu finden. Nach kurzer Unterweisung<br />

(keine Nahrungsmittel, kein Rauchen, keine Getränke<br />

mit Ausnahme von Wasser usw.) durch das Versuchsbegleitpersonal<br />

wurde als Aufwärmrunde über die einzelnen<br />

Räume im eigenen Heim diskutiert und über angenehme<br />

und unangenehme Gerüche gesprochen. Dann wurden<br />

die vier Gerüche hintereinander im 20-minütigen Rhythmus<br />

untersucht. Dabei wurde folgender Ablauf stets<br />

eingehalten:<br />

••<br />

die Probanden rochen den Geruch und hielten ihre<br />

spontanen Reaktionen in Verbindung mit dem jeweiligen<br />

Duft innerhalb von 5 Minuten schriftlich<br />

fest;<br />

••<br />

anschließend diskutierte die Gruppe die festgehaltenen<br />

Reaktionen; danach schlug der Moderator<br />

Assoziationen zu Bildern oder Wörtern, die die Teilnehmer<br />

befürworteten oder verwarfen; angeregt<br />

wurden Übungen zur Abbildung der Duftzusammensetzung<br />

oder der mit dem Geruch in Verbindung<br />

stehenden Gefühle (Angst, Freude, Zorn<br />

usw.);<br />

••<br />

die Probanden rochen nochmals den Geruch; der<br />

Moderator lud dann die Teilnehmer dazu ein, vom<br />

Geruch zu träumen; damit hatten die Probanden die<br />

Möglichkeit, die Runde zusammenzufassen;<br />

••<br />

3-minütige Pause.<br />

Nach den vier Runden mussten die Probanden die vier<br />

Düfte nochmals riechen und einen Fragebogen ausfüllen;<br />

anzugeben war:<br />

••<br />

Zuordnung eines Stichwortes zu jedem Duft;<br />

••<br />

Einordnung aller Gerüche vom „am wenigstens<br />

alarmierend“ bis „am höchsten alarmierend“ und<br />

vom „auffälligsten“ bis „unauffälligsten“;<br />

••<br />

welcher Duft am besten auf eine Gefahr schließen<br />

ließ, am erschreckendsten, für <strong>Erdgas</strong> geeignet war.<br />

Damit wurde zum ersten Mal explizit auf <strong>Erdgas</strong> hingewiesen,<br />

obwohl Wörter wie „<strong>Gas</strong>“, „<strong>Gas</strong>geruch“ u. ä. bereits<br />

in den Runden unaufgefordert erwähnt worden waren.<br />

Vom Moderator wurde dann eine allgemeine Diskussion<br />

zum Thema <strong>Erdgas</strong>-Geruch eingeleitet; die Teilnehmer<br />

erläuterten dann, warum sie einen Duft mit <strong>Erdgas</strong> in<br />

Verbindung gebracht hatten; sie beschrieben zudem<br />

die Eigenschaften, die sie von einem <strong>Gas</strong>geruch erwarten<br />

würden.<br />

2.2 Ergebnisse<br />

2.2.1 Auswertung und Interpretation<br />

Zunächst wurde die Meinung der Probanden zum <strong>Gas</strong>geruch<br />

untersucht. Die Beschreibungen wurden zur<br />

Herausarbeitung der Eigenschaften des <strong>Gas</strong>geruches<br />

synthetisch dargestellt, wobei zwei Kriterien des angemessenen<br />

Zusammenhangs zwischen Duft und <strong>Gas</strong>geruch<br />

ermittelt wurden.<br />

Auf dieser Grundlage wurden dann die von den zehn<br />

Düften ausgehenden Assoziationen analysiert; eine Liste<br />

von Beschreibungsadjektiven, die für den <strong>Gas</strong>geruch<br />

zutreffend und unzutreffend sind, wurde zur Ausarbeitung<br />

der Fragebögen für die zweite Versuchsstufe erstellt.<br />

Anschließend wurden alle Düfte in einem Diagramm<br />

dargestellt, in dem beide o. g. Kriterien berücksichtigt<br />

werden.<br />

2.2.2 Eigenschaften des <strong>Gas</strong>geruches<br />

Aus der ersten (qualitativen) Versuchsstufe ergab sich<br />

die Zusammenstellung der Eigenschaften. Nach Angabe<br />

der Probanden muss der <strong>Gas</strong>geruch folgende Eigenschaften<br />

aufweisen:<br />

Juni 2014<br />

394 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />

• Beständig – es darf nicht schon nach kurzer Zeit zu<br />

• Allumfassend – alle Personen müssen ein beklem-<br />

••<br />

Einzigartig – er darf nicht mit anderen Gerüchen<br />

verwechselt werden.<br />

•<br />

einer Geruchsabschwächung kommen.<br />

•<br />

mendes Gefühl haben und daher reagieren.<br />

••<br />

Unangenehm aber nicht lähmend –<br />

die Handlungsfähigkeit muss erhalten bleiben.<br />

••<br />

Aggressiv – es muss das Gefühl einer Gefahr<br />

ausgelöst werden.<br />

Die Wahrnehmung muss Handlungsbedarf (keine Panik!)<br />

auslösen (s. Bild 1).<br />

Aus diesen Eigenschaften gehen zwei Kriterien für einen<br />

geeigneten <strong>Gas</strong>geruch hervor:<br />

Er muss das Gefühl einer Gefahr auslösen.<br />

••<br />

Er muss zum Handeln ermuntern.<br />

Die zehn Gerüche wurden daher entsprechend graphisch<br />

dargestellt (s. Bild 2). THT und TBM sind am besten in der<br />

Lage, der geeignete <strong>Gas</strong>geruch zu sein, weil mit ihnen<br />

am meisten Gefahr und Handlungsbedarf assoziiert<br />

wird. Am anderen Ende stehen nach Angaben der ältesten<br />

Probanden miefige Turnschuhe und faule Eier.<br />

Eigenartigerweise werden faule Eier von jüngeren Teilnehmern<br />

anders wahrgenommen als von älteren: Bei<br />

den jüngeren Probanden ist der Handlungsbedarf geprägter.<br />

Überraschenderweise wurde GASODOR S-Free® relativ<br />

oft mit Küchengeruch wie Knoblauch, Zwiebeln,<br />

Lauch, in Verbindung gebracht. Vom als sehr unangenehm<br />

empfundenen Ziegenbockharn wurde oft Handlungsbedarf<br />

ausgelöst, jedoch keine echte Gefahr erkannt.<br />

Aus diesem Grund wurden für die zweite Versuchsstufe<br />

als herkömmliche Odoriermittel THT und TBM und<br />

als Alternative GASODOR S-Free® ausgewählt. Zu Kontrollzwecken<br />

wurden Teer wegen seiner Ähnlichkeit zu<br />

herkömmlichen Odoriermitteln und Ziegenbockharn<br />

wegen der ganz ausgefallenen Wahrnehmung ausgesucht.<br />

Bild 1. Eigenschaften des <strong>Gas</strong>geruchs bei <strong>Erdgas</strong>.<br />

Bild 2. Position der jeweiligen Gerüche.<br />

3. Quantitative Versuchsstufe<br />

3.1 Verfahrensweise<br />

3.1.1 Allgemeines<br />

Die quantitative Versuchsstufe wurde in ganz Frankreich<br />

durchgeführt. Die persönliche Befragung erfolgte bei<br />

den Befragten zu Hause im Rahmen einer Omnibus-<br />

Befragung. Die CSA-Interviewer hatten Geruchslernkarten<br />

mitgenommen, die von der französischen auf Mikroeinkapselung<br />

spezialisierten Firma EURACLI gefertigt worden<br />

waren. Dabei wurden mehrere Themen z. B. Lieblingsgerichte,<br />

Fernsehsendungen, diskutiert; ein Fragenkomplex<br />

bezog sich auf die GDF SUEZ-Untersuchung. Die Befragung<br />

im Zusammenhang mit den Gerüchen dauerte ca.<br />

6 Minuten, die gesamte Mehrthemenbefragung 30 Minuten.<br />

Die Reihenfolge der Themen, einschließlich<br />

Fragen zum <strong>Gas</strong>geruch, war rein zufällig. Jedem Befragten<br />

wurde eine einzige Geruchslernkarte mit nur einem<br />

der fünf für die zweite Versuchsstufe ausgewählten Düfte<br />

angeboten. Die Geruchslernkarten waren so gefertigt,<br />

dass ein mittelstarker bis starker Geruch entwich. Zur<br />

besseren Wahrnehmung durften die Befragten die Entfernung<br />

der Karte zur Nase anpassen.<br />

Für jeden Geruch wurden 400 Personen befragt, so<br />

dass insgesamt 2 000 Personen in der zweiten Versuchsstufe<br />

erfasst wurden. Zur Gewinnung der jeweiligen<br />

Stichprobe von 400 Personen wurde das sogenannte<br />

Quotenauswahlverfahren unter Zugrundelegung von<br />

Geschlecht, Alter, Beruf, Standort und Bevölkerung des<br />

jeweiligen Wohnsitzes angewendet. Ob die Befragten<br />

mit <strong>Gas</strong> versorgt waren, wurde bei der Gewinnung der<br />

Stichproben zwar nicht berücksichtigt, nach dem Interview<br />

aber geprüft. Dabei stellte sich heraus, dass ca. 42 %<br />

der Befragten mit <strong>Erdgas</strong> versorgt waren, 33 % Flüssiggas<br />

in Flaschen verwendeten und 25 % nicht gasversorgt<br />

waren.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 395


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

3.1.2 Durchführung<br />

Die Befragung erfolgte in drei Abschnitten. Zunächst<br />

wurden die Befragten gebeten, an der Lernkarte den<br />

Geruchsstoff zu riechen und spontan den Namen des<br />

Geruchs zu nennen. Ein zweiter Ansatz war, soweit<br />

erforderlich, zulässig. Sie mussten auf einer Skala von<br />

1 bis 10 angeben, wie sicher sie den Geruch erkannt<br />

hatten.<br />

Im zweiten Abschnitt wurde eine Liste von Vorschlägen<br />

vorgestellt, zu der die Befragten mit „ja vollkommen“,<br />

„ja“, „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ Stellung<br />

nehmen sollten. Bei den ersten zwei Vorschlägen ging<br />

es darum, ob der Geruch einfach erkennbar und angenehm<br />

war. Anschließend folgte eine Liste von neun<br />

Vorschlägen zu vom Geruch auszulösenden Maßnahmen.<br />

Vier waren positive Maßnahmen im Falle von <strong>Gas</strong>geruch<br />

(„Fenster öffnen“, „Feuerwehr anrufen“ usw.),<br />

drei waren negativ („nichts tun“, „Deo sprühen“ usw.);<br />

die letzten zwei bezogen sich auf die Wahrnehmung<br />

einer Lebens- oder Explosionsgefahr. Vom Befragten<br />

musste auf einer Skala von 1 bis 10 angegeben werden,<br />

wie gefährlich der Geruch seiner Meinung nach war.<br />

Im dritten Abschnitt des Interviews wurde bei der<br />

Erkennung des Geruchs Unterstützung gewährt. Sieben<br />

Vorschläge (Benzin, Anstrichfarbe, Verbranntes, faule<br />

Eier, <strong>Gas</strong>, Knoblauch, Teer) wurden unterbreitet, wobei<br />

die Befragten anzugeben hatten, ob der wahrgenommene<br />

Geruch den Vorschlägen anhand einer Skala („sicher“,<br />

„wahrscheinlich“, „wahrscheinlich nicht“, „sicher<br />

nicht“) am nächsten kam.<br />

Bei der letzten Frage musste angegeben werden, ob<br />

<strong>Gas</strong> zum Kochen verwendet und – bei Bejahung – aus<br />

dem Netz oder aus der Flüssiggasflasche bezogen wurde.<br />

Dann wurde das nächste Thema behandelt, dann<br />

ohne Bezug auf GDF SUEZ.<br />

Erst bei der letzten Frage im letzten Fragenkomplex<br />

zum Thema Geruch wurde explizit auf <strong>Gas</strong> hingewiesen.<br />

Ansonsten wurde das Stichwort „<strong>Gas</strong>“ im ganzen Interview<br />

nicht erwähnt.<br />

3.2 Ergebnisse<br />

3.2.1 Auswertung<br />

Die Daten wurden zur Bewertung der folgenden drei<br />

Eigenschaften der Düfte ausgewertet:<br />

••<br />

Die Wahrnehmung als <strong>Gas</strong>geruch, die Möglichkeit<br />

der Wahrnehmung als etwas anderes sowie die<br />

Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu erregen.<br />

••<br />

Der Grad und die Art der damit verbundenen Gefahr.<br />

••<br />

Die Reaktionen auf den Geruch.<br />

Bei den Fragen, bei deren Beantwortung die Skala von<br />

1 bis 10 verwendet wurde, wurde für jede Antwort der<br />

arithmetische Mittelwert errechnet. Bei den Fragen, zu<br />

denen vier mögliche Antworten vorlagen, wurde eine<br />

Indexzahl (IZ) wie folgt gebildet:<br />

••<br />

Eine Gewichtung von 100 („sicher“) über 66 („wahrscheinlich“)<br />

und 33 („wahrscheinlich nicht“) bis 0 („sicher<br />

nicht“) wurde jedem Spaltenmerkmal zugeordnet.<br />

••<br />

Der Anteil der Antworten (%A i ) für jedes Merkmal<br />

wurde gewichtet und zur Errechnung der o. g. Indexzahl<br />

summiert.<br />

Daraus ergibt sich IZ = Σ 4 1 (Gewichtung x %Ai). IZ kann<br />

also Werte von 0 bis 100 annehmen, wobei Werte über<br />

50 bedeuten, dass dem Vorschlag zugestimmt wird; je<br />

höher der Wert, desto höher der Grad der Zustimmung.<br />

Werte unter 50 bedeuten, dass der Vorschlag verworfen<br />

wird; je niedriger der Wert, desto stärker die Ablehnung.<br />

Da Brenngase der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung in Frankreich<br />

mit THT odoriert werden, wurde ein besonderes<br />

Augenmerk auf mögliche Verzerrungen bei der Erkennung<br />

des <strong>Gas</strong>geruchs gerichtet. Zu diesem Zweck wurden<br />

Assoziationen eines Duftes zum <strong>Gas</strong>geruch, die in<br />

einer Teilgesamtheit im Vergleich zu anderen über oder<br />

unter dem Mittelwert liegen, analysiert. Teilgesamtheiten<br />

wurden pro Region (4), Stadtgröße (5, wobei die Stadt<br />

Paris eine Teilgesamtheit bildet), Geschlecht, Alter (5 Gruppen)<br />

usw. gebildet. Unterschieden wurde auch zwischen<br />

<strong>Gas</strong>verbrauchern und Personen, die kein <strong>Gas</strong> verbrauchen.<br />

Obwohl in einigen Teilgesamtheiten (Alter, Region,<br />

Stadtgröße) die Antworten zu dem einen oder anderen<br />

Duft vom Mittelwert abwichen, konnte kein Modell<br />

erarbeitet werden. In einigen Fällen wurde THT besser<br />

mit <strong>Gas</strong>geruch als TBM in Verbindung gebracht, in anderen<br />

Fällen umgekehrt. Eine sachliche Begründung konnte<br />

jedoch nicht gefunden werden. Wichtig ist dabei<br />

festzustellen, dass bei der Assoziation von Düften mit<br />

dem <strong>Gas</strong>geruch kein Unterschied zwischen <strong>Gas</strong>verbrauchern<br />

und Personen, die kein <strong>Gas</strong> verbrauchen, vorlag.<br />

3.2.2 Spontane Erkennung<br />

Beschreibungswörter für die spontane Erkennung der<br />

Düfte standen in engem Zusammenhang mit denjenigen<br />

aus der ersten Versuchsstufe. Sie wurden in fünf<br />

Gruppen wie folgt zusammengefasst:<br />

<strong>Gas</strong><br />

Brennstoff oder Verbranntes;<br />

••<br />

chemisch, z. B. Reinigungsmittel, Antiseptika (Krankenhausgeruch),<br />

Ammoniak;<br />

••<br />

Küchengeruch, z. B. Knoblauch, Zwiebel, Lauch,<br />

Schalotte usw.<br />

••<br />

widerwärtig, z. B. im Zusammenhang mit verdorbenen<br />

Sachen wie faulen Eiern, Kanalisation, Fäkalien.<br />

Bei jedem Geruch vermochten 11 bis 17 % der Befragten<br />

keine Antwort abzugeben. Aus Bild 3 geht der prozentuale<br />

Anteil der ersten Ansätze in jeder Kategorie in<br />

Verbindung mit den verschiedenen Düften hervor. Bei<br />

allen Düften waren die Befragten unabhängig von der<br />

Antwort sicher, dass sie den Geruch richtig erkannt hatten.<br />

Dies wurde dadurch bestätigt, dass die Indexzahlen<br />

Juni 2014<br />

396 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />

für die Frage „Ist dieser Geruch sehr einzigartig?“ bei 60,<br />

bei THT und TBM sogar bei 70 bzw. 69 lagen. Daher war<br />

ein zweiter Ansatz selten erforderlich und in solchen<br />

Fällen lagen die Beschreibungen dicht bei dem jeweiligen<br />

ersten Ansatz.<br />

Mit Ausnahme von TBM mit seiner Zweigipfligkeit<br />

(<strong>Gas</strong> und widerwärtig zu jeweils 30 %) liegen alle anderen<br />

Düfte entlang einer einzigen Hauptachse. THT wird<br />

spontan mit <strong>Gas</strong> und Teer mit Brennstoff/Verbranntes<br />

von ca. 43 % der Stichprobe in Verbindung gebracht.<br />

Ziegenbock wird hauptsächlich mit Chemikalien und<br />

GASODOR S-Free® mit Küchengerüchen allerdings nur<br />

von ca. 30 % der Stichprobe assoziiert. Bild 4 zeigt, dass<br />

bei Personen, die einen der Düfte mit <strong>Gas</strong> in Verbindung<br />

bringen, die Gewissheit hoch ist.<br />

Als 2. Antwort wurde THT und TBM von 6 %, GASO-<br />

DOR S-Free® von 4 %, Teer von 2 % und Ziegenbockharn<br />

von 1 % der Befragten mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht.<br />

Die Indexzahlen der Antworten darauf, ob die Düfte<br />

angenehm sind, lagen niedrig, von 4 bei TBM bis 18/19<br />

bei Ziegenbockharn und Teer. THT und GASODOR S-<br />

Free® lagen bei 10 bzw. 11. Daraus lässt sich schließen,<br />

dass alle Düfte unangenehm waren und hedonistische<br />

Verzerrungen ausscheiden.<br />

3.2.3 Erkennung einer Gefahr<br />

und Handlungsbedarf<br />

Die Erkennung einer Gefahr aus dem jeweiligen Duft<br />

hängt von der ersten Antwort ab (s. Tabelle 1).<br />

THT wurde allgemein als am gefährlichsten, Ziegenbockharn<br />

als am wenigsten gefährlich erkannt. Das<br />

Gefühl einer Gefahr ist jedoch duftunabhängig höher,<br />

wenn die Verbindung mit <strong>Gas</strong> als 1. Antwort, d. h. auf<br />

Anhieb, hergestellt wird.<br />

Diese Dichotomie lässt sich ebenfalls feststellen,<br />

wenn vom Duft ausgehende Reaktionen analysiert werden.<br />

Die sieben möglichen Antworten auf die Frage<br />

„Was täten Sie, wenn Sie diesen Duft riechen würden?“<br />

wurden wie folgt bearbeitet:<br />

••<br />

Für Handlungen (Fenster öffnen / Feuerwehr anrufen/<br />

Gebäude verlassen / Ursache finden), die im Falle<br />

von <strong>Gas</strong>geruch zu empfehlen sind, wurden die Indexzahlen<br />

addiert;<br />

••<br />

Für schädliche Handlungen (kein Handlungsbedarf/<br />

Deo sprühen/abwarten) wurden die Indexzahlen<br />

subtrahiert.<br />

Je höher die Zahl, desto zweckmäßiger die Handlungen,<br />

wenn der Duft auf <strong>Gas</strong>austritt zurückzuführen<br />

gewesen wäre. Aus Bild 5 gehen die jeweiligen Positionen<br />

der Düfte ähnlich wie aus Bild 2 hervor. Mit gefüllten<br />

Kreisen sind die Antworten wiedergegeben, bei<br />

denen der Duft spontan mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht<br />

wurde. Mit den leeren Kreisen sind die Antworten<br />

gekennzeichnet, bei denen der <strong>Gas</strong>geruch nicht<br />

auf Anhieb erkannt wurde. Die Größe der Kreise ist<br />

Bild 3. Spontane Erkennung der jeweiligen Gerüche (1. Ansatz).<br />

Bild 4. Spontane Erkennung des jeweiligen Geruchs als <strong>Gas</strong>geruch.<br />

Tabelle 1. Gefährlichkeit der Gerüche (1 bis 10)<br />

Geruch Alle <strong>Gas</strong> spontan als Sonstige Antworten<br />

1. Antwort<br />

THT 7,3 8,7 5,9<br />

TBM 6,4 8,5 5,2<br />

GASODOR S-Free® 5,3 7,9 4,6<br />

Teer 5,3 8,0 5,1<br />

Ziegenbockharn 4,5 6,9 4,3<br />

Mittelwert 5,76 8,02 5,48<br />

proportional zum Anteil der Stichprobe im jeweiligen<br />

Fall.<br />

Die Antworten fallen eindeutig in zwei Gruppen an.<br />

Wurde der Duft mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht, so<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 397


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

zweckmäßige Handlungen als die anderen Gerüche in<br />

der gleichen Position. GASODOR S-Free® führte eindeutig<br />

zu einer ähnlichen Reaktion wie die anderen schlechten<br />

Gerüche.<br />

Bild 5. Position der jeweiligen Gerüche.<br />

meinten die Probanden, es sei gefährlich und sie würden<br />

anders handeln, wenn sie den Geruch nicht erkannt<br />

hätten. Bei der Assoziation von THT und TBM mit <strong>Gas</strong><br />

sind die Ergebnisse ähnlich: hochgradige Gefahr und<br />

zweckmäßiges Handeln. Wurde GASODOR S-Free® mit<br />

<strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht, so fiel das Ergebnis leicht<br />

niedriger aus. Bei den anderen Düften ist die Zahl der<br />

Personen, die Ziegenbockharn oder Teer mit <strong>Gas</strong><br />

assoziierten, sehr gering. Diese Information ist daher<br />

wenig relevant.<br />

Wurden die Gerüche nicht mit <strong>Gas</strong> in Verbindung<br />

gebracht, so lag die Gefahr bei THT etwas höher als bei<br />

den anderen Düften. TBM und THT veranlassten mehr<br />

Bild 6. Unterstützte Erkennung der jeweiligen Gerüche.<br />

3.2.4 Unterstützte Erkennung<br />

Bei den Ergebnissen der unterstützten Erkennung wurde<br />

für jeden Duft die Indexzahl eingetragen, die die<br />

Zustimmung zum vorgeschlagenen Duft wiedergibt<br />

(s. Bild 6).<br />

THT wurde stark mit <strong>Gas</strong> und nichts anderem in Verbindung<br />

gebracht. Bei TBM wurde ebenfalls eine starke<br />

Verbindung mit <strong>Gas</strong> hergestellt, wobei eine mögliche<br />

Assoziation mit faulen Eiern nicht immer verworfen<br />

wurde (IZ ≈ 45). GASODOR S-Free® wurde vage mit <strong>Gas</strong><br />

assoziiert (IZ ≈ 50), das Vorliegen von Knoblauch jedoch<br />

nicht systematisch verworfen. Teer wurde nicht oft mit<br />

Teer sondern eher mit angebranntem Material in Verbindung<br />

gebracht. Bei Ziegenbockharn konnte keine<br />

positive Assoziation gefunden werden.<br />

Angaben zur unterstützten Erkennung ergeben sich<br />

aus Bild 7. Dabei entsprechen die positiven Werte den<br />

Antworten „sicher“ und „wahrscheinlich“. Die „sicher“<br />

und „wahrscheinlich“-Antworten bei THT oder TBM liegen<br />

signifikant höher als bei GASODOR S-Free®, Letzteres<br />

wiederum bedeutend höher als bei Teer oder Ziegenbockharn.<br />

Zudem wurde die Assoziation von THT und TBM mit<br />

<strong>Gas</strong> von 16 % bzw. 29 %, bei GASODOR S-Free® sogar<br />

von 45 % verworfen, wobei die Verbindung dieses Duftes<br />

mit <strong>Gas</strong> von 53 % erkannt wurde. Ziegenbockharn und<br />

Teer wurden noch stärker verworfen. Aus dem Vergleich<br />

der Antworten auf diese Frage durch Personen, die <strong>Gas</strong><br />

zu Kochzwecken einsetzen, und die anderen Befragten<br />

lässt sich kein signifikanter Unterschied für beide Grundgesamtheiten<br />

ableiten.<br />

4. Fazit<br />

Die spontane Verbindung von THT mit <strong>Gas</strong> trat zwar<br />

häufig auf, für die Mehrheit der Personen war sie aber<br />

nicht selbstverständlich. Obwohl TBM mühelos mit <strong>Gas</strong><br />

in Verbindung gebracht wurde, kam es auch zu einer<br />

Assoziation mit anderen widerwärtig riechenden Produkten.<br />

Bei GASODOR S-Free®, der öfter als die Kontrolldüfte<br />

mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht wurde, kam es<br />

ebenfalls zu Assoziationen mit mehreren Gerüchen z. T.<br />

aus dem Küchenbereich.<br />

Die unterstützte Verbindung von THT mit <strong>Gas</strong> trat<br />

zwar sehr häufig auf, wobei sich die Mehrheit der Personen<br />

sicher war. Von einer eindeutig niedrigeren Mehrheit<br />

wurde TBM aber mit <strong>Gas</strong> in Verbindung gebracht;<br />

jede dritte Person verwarf sogar diese Möglichkeit. Dies<br />

ist wahrscheinlich auf die Zweigipfligkeit von TBM zurückzuführen,<br />

da eine relativ hohe Anzahl von Personen<br />

diesen Duft mit faulen Eiern oder Kanalisationsgeruch<br />

in Verbindung brachte. Bei GASODOR S-Free® herrschte<br />

Juni 2014<br />

398 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>beschaffenheit | FACHBERICHTE |<br />

sogar Unsicherheit: Eine knappe Mehrheit meinte zwar,<br />

dass es <strong>Gas</strong> sei oder sein könne, 30 % waren sich aber<br />

sicher, dass es kein <strong>Gas</strong> sein kann.<br />

Die Wahrnehmung einer Gefahr und die von den<br />

einzelnen Düften hervorgerufenen Handlungen gingen<br />

eindeutig auf die Verbindung des Geruches mit <strong>Gas</strong> zurück.<br />

THT und TBM führten jedoch zu einer besseren<br />

Wahrnehmung der Gefahr und zu einer besseren Reaktion,<br />

auch wenn es keine Assoziation mit <strong>Gas</strong> gab.<br />

Daraus lässt sich ableiten, dass THT und in geringerem<br />

Maße TBM dazu geeignet ist, den erwarteten einzigartigen<br />

<strong>Gas</strong>geruch zu verbreiten. Obwohl GASODOR S-<br />

Free® etwas öfter als die Kontrolldüfte mit <strong>Gas</strong> in Verbindung<br />

gebracht wird, wird es nicht selten mit anderen<br />

Gerüchen verwechselt; genauso wenig wie die Kontrolldüfte<br />

vermittelt es das Gefühl einer Gefahr und führt zu<br />

den zweckmäßigen Handlungen.<br />

Da die Assoziation der einzelnen Düfte mit <strong>Gas</strong> durch<br />

<strong>Gas</strong>verbraucher und andere Personen identisch ist, lässt<br />

sich feststellen, dass eine Verzerrung entfällt. Es sei<br />

denn, es wird angenommen, dass alle Franzosen, ob sie<br />

nun <strong>Gas</strong> verbrauchen oder nicht, mit THT als <strong>Gas</strong>geruch<br />

gleich vertraut sind. Zur Bestätigung dieser Annahme<br />

bedarf es einer ähnlichen Untersuchung in Ländern, in<br />

denen <strong>Gas</strong> mit unterschiedlichen Odoriermitteln riechbar<br />

gemacht werden könnte.<br />

Literatur<br />

[1] ISO TS 16922 “<strong>Erdgas</strong> – Odorierung”<br />

[2] UNI 7133 “<strong>Gas</strong> odorisation for domestic and similar uses –<br />

Procedures, characteristics and tests”, (italienische Norm)<br />

[3] Cagnon F.; Hagge E.; Heimlich F.; Kaesler H.; Kuiper Van Loo E.;<br />

Lopez Zurita J.M.; Rijnaarts S.; Robinson C.; Salati E. and Vinck<br />

H.: New testing method helps optimize odorization levels<br />

IGT Symposium, Chicago 2000<br />

[4] Cagnon F.; Louvat A.; Coffinet-Laguerre D. und Maxeiner B.: Olfactory<br />

evaluation of the smell of a gas: A round Robin test<br />

based on the AFG specification, Natural gas odorisation<br />

conference, Houston 2010<br />

[5] Graf F.; Kröger K. und Reimert R.: Sulfur-Free Odorization with<br />

<strong>Gas</strong>odor S-Free: A Review of the Accompanying Research and<br />

Development Activities, Energy & Fuels 2007, 21, 3322–3333<br />

[6] Schunk C.; Bernhart M. und Reimert R.: Schwefelfreies Odoriermittel<br />

– Steigerung der Umweltfreundlichkeit unter Wahrung<br />

des Sicherheitsniveaus, <strong>Gas</strong>-<strong>Erdgas</strong>, 140 (1999) Nr. 10<br />

Bild 7. Unterstützte Assoziation mit <strong>Gas</strong>.<br />

Autoren<br />

François Cagnon<br />

GDF SUEZ |<br />

DRI CRIGEN |<br />

F - St Denis La Plaine |<br />

Tel. +33 1 49 22 52 06 |<br />

E-Mail: francois.cagnon@gdfsuez.com<br />

Amélie Louvat<br />

GDF SUEZ |<br />

DRI CRIGEN |<br />

F - St Denis La Plaine |<br />

Tel. +33 1 49 22 56 45 |<br />

E-Mail: amelie.louvat@gdfsuez.com<br />

Véronique Vasseur<br />

GrDF |<br />

Direction réseaux Ile de France |<br />

F - Paris |<br />

Tel : +33 1 53 25 41 42 |<br />

E-Mail: veronique-v.vasseur@erdf-grdf.fr<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 399


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT) und TZW:<br />

DVGW-Technologiezentrum Wasser,<br />

Karlsruhe im Jahre 2013<br />

Forschung und Lehre, Tätigkeitsbericht, Ausbildung, Weiterbildung, Engler-Bunte-Institut,<br />

DVGW-Forschungsstelle, Forschungsstelle für Brandschutztechnik, Technologiezentrum Wasser<br />

Harald Horn, Josef Klinger, Thomas Kolb und Dimosthenis Trimis<br />

Dieser Bericht soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen<br />

und Aktivitäten im Jahr 2013 am Engler-<br />

Bunte-Institut, der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut<br />

sowie der Forschungsstelle für<br />

Brandschutztechnik ermöglichen. Ebenso wird über<br />

das aus dem Engler-Bunte-Institut hervorgegangene<br />

TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser berichtet.<br />

Wie in den vergangenen Jahren erscheinen die gasspezifischen<br />

Beiträge im <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> und die<br />

wasserspezifischen Beiträge im <strong>gwf</strong>-Wasser/Abwasser.<br />

Im Mittelpunkt des Berichtes steht die Entwicklung<br />

der oben angegebenen Einrichtungen im Jahr<br />

2013 mit Beiträgen über die universitäre Lehre, die<br />

Ausbildung und Weiterbildung, über Forschungsund<br />

Entwicklungsprojekte, über Beratung und Firmenkontakte<br />

sowie sonstige Aktivitäten. Der Bericht<br />

streift ebenso die Entwicklung des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT), das durch die Zusammenführung<br />

der Universität Karlsruhe (TH) und der Forschungszentrum<br />

Karlsruhe GmbH entstanden ist.<br />

Karlsruhe Institute of Technology in 2013<br />

This report aims at giving an overview about actual<br />

developments and activities of the Engler-Bunte-Institute,<br />

the DVGW-Research Center, the Research<br />

Center of Fire Protection Technology and TZW: the<br />

DVGW-Water Centre which developed from the Engler-Bunte-Institute.<br />

As usual, the gas related parts<br />

can be found in <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> and the water related<br />

parts in <strong>gwf</strong>-Wasser/Abwasser. The report highlights<br />

academic teaching, courses and advanced education,<br />

and focuses on scientific research and development<br />

projects, on consulting and contacts to business companies<br />

as well as on other activities. The report also<br />

refers to the development of the Karlsruhe Institute of<br />

Technology (KIT), which evolved from the fusion of<br />

the University of Karlsruhe (TH) and the Research<br />

Centre of Karlsruhe.<br />

Zur Geschichte und zum Umfeld<br />

Das Engler-Bunte-Institut am Karlsruher Institut für<br />

Technologie ist hervorgegangen aus der 1907 gegründeten<br />

ehemaligen „Lehr- und Versuchsgasanstalt“ und<br />

führt seit 1971 den Namen „Engler-Bunte-Institut“. Die<br />

enge Verbindung zur Praxis des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />

äußert sich darin, dass die jeweiligen Lehrstuhlinhaber,<br />

gegenwärtig „Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie“,<br />

„Verbrennungstechnik“ und „Wasserchemie<br />

und Wassertechnologie“ auch in Personalunion<br />

Leiter der fachlich entsprechenden Bereiche einer<br />

Forschungsstelle des DVGW im Engler-Bunte-Institut<br />

sind.<br />

Das KIT hat zum 1. Oktober 2013 einen Wechsel in<br />

der Leitung vorgenommen. Prof. Dr.-Ing. Harald Hanselka<br />

hat als Präsident des KIT die Nachfolge von Prof. Dr.<br />

Eberhard Umbach übernommen. Prof. Umbach ist ebenso<br />

wie Dr.-Ing. Peter Fritz, der als Vize-Präsident Forschung<br />

im Amt war, zu diesem Zeitpunkt aus dem KIT<br />

ausgeschieden.<br />

Die Schwerpunktsetzung des KIT als ein internationales<br />

Zentrum der Forschung auf dem Gebiet der<br />

Energie und des Wassers hat stattgefunden und in den<br />

KIT-Zentren „Energie“ sowie „Klima und Umwelt“ die<br />

entsprechenden Strukturen gefunden. Das Engler-Bunte-Institut<br />

ist wichtiger Teil des KIT-Zentrums Energie für<br />

die Bereiche Energieumwandlung und Erneuerbare<br />

Energien sowie des KIT-Zentrums Klima und Umwelt im<br />

Bereich Wasserchemie und Wassertechnologie.<br />

Die zahlreichen Forschungsprojekte aus dem <strong>Gas</strong>und<br />

Verbrennungsfach sowie dem Wasserfach zeugen<br />

von der nationalen und internationalen Bedeutung der<br />

Juni 2014<br />

400 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

Lehrstühle und der Praxisnähe der ihnen zugeordneten<br />

Laboratorien und Technologieeinheiten.<br />

Der Sonderforschungsbereich 606 „Instationäre Verbrennung:<br />

Transportphänomene, chemische Reaktionen,<br />

Technische Systeme“ (Sprecher: H. Bockhorn) ist<br />

zum Ende des Jahres 2012 ausgelaufen (Förderumfang<br />

insgesamt ca. 8 Mio. Euro). Die in den vergangenen Jahren<br />

entwickelten Grundlagen werden nunmehr auf praxisnahe<br />

Systeme übertragen.<br />

Das EU-Großprojekt KIC InnoEnergy (KIC: Knowledge<br />

& Innovation Community) arbeitet mit starker Beteiligung<br />

des Engler-Bunte-Instituts. Innerhalb des EBI gibt<br />

es seit 2013 ein BMBF-gefördertes Projekt, an dem sowohl<br />

die Kollegen von den „Chemischen Energieträgern“<br />

als auch das Wasserfach zusammenarbeiten. Dabei<br />

werden die Kompetenzen in der <strong>Gas</strong>technik und der<br />

Membrantechnik gebündelt. Ein weiteres großes Verbundprojekt<br />

bildet die „Innovationsoffensive <strong>Gas</strong>“ des<br />

DVGW, an dem die Lehrstühle des Engler-Bunte-Instituts<br />

und die Forschungsstelle des DVGW wesentlich beteiligt<br />

sind. Darüber hinaus arbeiten die drei Bereiche<br />

des Engler-Bunte-Instituts in zahlreichen Verbund-<br />

Großprojekten an maßgeblicher Stelle mit, z. B. DFG-<br />

Forschergruppe „Zündprozesse“, DFG-Verbundprojekt<br />

„Verbrennungslärm“. Hierzu finden sich detaillierte Angaben<br />

auf den nächsten Seiten.<br />

Die aus der Praxis entstehenden Fragestellungen<br />

werden vor allem in der DVGW-Forschungsstelle, der<br />

Abteilung <strong>Gas</strong>technologie, dem Prüflaboratorium <strong>Gas</strong><br />

und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik bearbeitet.<br />

Das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser mit<br />

seinen über 160 Mitarbeitern in den Kompetenzbereichen<br />

Analytik, Aufbereitung, Ressourcenschutz, Korrosion,<br />

Verteilungsnetze und Umweltbiotechnologie bedient<br />

Wasserversorgungsunternehmen, Behörden und<br />

Verbände.<br />

Viele der Projekte wurden und werden durch Institutionen<br />

wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG), dem Deutschen Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />

(DVGW), dem Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF), der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher<br />

Forschungszentren (HGF), dem Ministerium für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK Baden-Württemberg),<br />

der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

(AIF), der Deutschen Bundesstiftung<br />

Umwelt (DBU), der Europäischen Kommission und<br />

anderen Drittmittelgebern des Bundes und des Landes<br />

gefördert. Ein erheblicher Anteil wird aber auch durch<br />

Forschungsaufträge aus Industrie und Unternehmen finanziert.<br />

Schließlich trugen Stiftungen und gemeinnützige<br />

Fördervereinigungen zur Umsetzung so mancher<br />

Forschungsidee bei. Ein besonderer Partner ist hierbei<br />

die Gesellschaft der Freunde des Engler-Bunte-Instituts,<br />

die das Institut insbesondere bei unerwartet auftretenden<br />

Schwierigkeiten großzügig unterstützt.<br />

Die Ergebnisse der zahlreichen Forschungsprojekte<br />

sind in einer beachtlichen Zahl von Publikationen dokumentiert,<br />

die zum großen Teil in den führenden internationalen<br />

Fachjournalen nach strenger Begutachtung erschienen<br />

sind. Die Verzeichnisse sind den Berichten der<br />

einzelnen Bereiche zu entnehmen.<br />

Die beiden Bachelor- und Master-Studiengänge<br />

„Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik“ und<br />

„Bioingenieurwesen“ erfreuen sich hoher Attraktivität<br />

bei den Studierenden. Im Rahmen der oben genannten<br />

Studiengänge beteiligt sich das Engler-Bunte-Institut in<br />

der Grundausbildung und bietet in den Bereichen<br />

Brennstoffe, Energieverfahrenstechnik, Verbrennung<br />

und Wasserchemie eine Reihe von Hauptfächern, Vertiefungsrichtungen<br />

und Profilfächern an. Die Master-Studiengänge<br />

sind im Jahr 2013 gut angelaufen. Der interfakultative,<br />

im Rahmen der „KIT School of Energy“ geführte,<br />

Studiengang „Energietechnik“, den die Lehrstühle<br />

des Engler-Bunte-Instituts wesentlich mitgestalten, ist<br />

noch in der Aufbauphase. Der internationale Master-<br />

Studiengang im Rahmen des KIC InnoEnergy ist erfolgreich<br />

etabliert.<br />

Neben der Studierenden- und Doktorandenausbildung<br />

stand wie immer auch die Weiterbildung der bereits<br />

im Beruf stehenden Fachleute auf dem Programm.<br />

2013 wurde der „<strong>Gas</strong>kurs“, ebenso wie der jährliche „Erfahrungsaustausch<br />

der Chemiker und Ingenieure des<br />

<strong>Gas</strong>fachs“, wieder sehr erfolgreich durchgeführt.<br />

Auch das Jahr 2013 hat gezeigt, dass das Engler-<br />

Bunte-Institut mit seinen Lehrstühlen, Prüfstellen und<br />

der DVGW-Forschungsstelle sowie das Technologiezentrum<br />

Wasser des DVGW gut aufgestellt sind. Neu eingeworbene<br />

Forschungsprojekte weiten die Kooperationen<br />

innerhalb Deutschlands und international aus.<br />

Die Neubesetzung des Lehrstuhls für „Verbrennungstechnik“<br />

ist mit dem Amtsantritt von Professor Dr.-Ing.<br />

Dimosthenis Trimis zum 1.9.2013 abgeschlossen.<br />

Der folgende Tätigkeitsbericht enthält Beiträge der<br />

einzelnen Bereiche des Engler-Bunte-Instituts mit seinen<br />

Forschungsstellen und des TZW: DVGW-Technologiezentrums<br />

Wasser. Weitere und ausführliche Informationen<br />

sind auch im Internet auf den Seiten des Instituts<br />

und der einzelnen Bereiche sowie des TZW zu finden.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 401


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

1. Aktivitäten des Bereiches Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie und des<br />

Bereichs <strong>Gas</strong>technologie der DVGW-Forschungsstelle<br />

<br />

<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Prof. Dr.-Ing. Georg Schaub, Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert (entpflichtet),<br />

Akad. Oberrat Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Dr.-Ing. Frank Graf<br />

1.1 Lehre und Forschung<br />

Der Bereich Chemische Energieträger - Brennstofftechnologie,<br />

EBI ceb, befasst sich in Lehre und Forschung<br />

mit der Verfahrenstechnik und der Chemie der Brennstoffumwandlung<br />

und -aufbereitung.<br />

Die Forschungsarbeiten des EBI ceb konzentrieren<br />

sich auf die Erzeugung hochwertiger chemischer Energieträger<br />

aus fossilen und biogenen Brennstoffen durch<br />

thermo-chemische Prozesse, die Synthese von Brennstoffen<br />

über chemisch katalytische und biologische<br />

Prozesse, sowie die <strong>Gas</strong>aufbereitung. Weitere Arbeitsschwerpunkte<br />

sind neue Bio-Brennstoffe und die Nutzung<br />

chemischer Energieträger als Energiespeicher.<br />

Die grundlagenorientierten F&E-Arbeiten des EBI<br />

ceb werden ergänzt durch die Arbeiten zur Flugstromvergasung<br />

der Abteilung Vergasungstechnologie am<br />

Institut für Technische Chemie, ITC vgt, am Campus<br />

Nord des KIT. Durch die enge Verbindung zwischen EBI<br />

ceb und ITC vgt werden die anwendungsnahen Forschungseinrichtungen<br />

des Campus Nord verstärkt auch<br />

für die Ausbildung der Studierenden genutzt.<br />

Der dem EBI ceb angeschlossene Bereich <strong>Gas</strong>technologie<br />

der DVGW-Forschungsstelle am EBI befasst sich in<br />

Forschung und Anwendung mit Technik und Verfahren<br />

der <strong>Gas</strong>erzeugung, -verteilung und -verwendung.<br />

2013 wurden mehrere Verbundprojekte mit Beteiligung<br />

bzw. unter Leitung des EBI ceb, des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie<br />

der DVGW Forschungsstelle und des ITC<br />

vgt gestartet. Zu nennen sind u.a.:<br />

••<br />

Helmholtz Energieallianz – <strong>Technologien</strong> für das zukünftige<br />

Energienetz<br />

••<br />

EU-Projekt CO 2 FreeSNG2.0 „Advanced Natural <strong>Gas</strong><br />

from Coal with Internal Sequestration of CO 2 ”<br />

••<br />

Autogenerative Two-Phase High Pressure Fermentation<br />

(AG-HiPreFer): Integrative Biogaserzeugung<br />

und Aufbereitung zur Einspeisung in Hochdruck-<br />

<strong>Erdgas</strong>netze<br />

Mit diesen neuen Projekten und den bereits laufenden<br />

Forschungsarbeiten in den Bereichen Biogaserzeugung<br />

über Fermentation, Biomassevergasung, Wasserstofferzeugung<br />

mittels Mikro-Algen, Fischer-Tropsch Synthese,<br />

Carbo-Nitrieren sowie den Forschungsaktivitäten des<br />

Bereichs <strong>Gas</strong>technologie in der „Innovationsoffensive<br />

<strong>Gas</strong>technologie“ des DVGW ist der Bereich EBI ceb sehr<br />

stark in die Forschung zur Energiewende eingebunden.<br />

Die am EBI ceb bearbeiteten Forschungsschwerpunkte<br />

„Energetische Nutzung biogener Brennstoffe”, „Energiespeicher<br />

über chemische Energieträger”, „Power to <strong>Gas</strong>,<br />

PtG” und „Energie effiziente Prozesse” tragen wesentlich<br />

zur Entwicklung einer stabilen zukünftigen Energieversorgung<br />

bei.<br />

In der Lehre vertritt das EBI ceb die Hauptfächer im<br />

Diplomstudiengang sowie Vertiefungsfächer des Masterstudiengangs<br />

der Fakultät CIW/VT:<br />

Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie<br />

••<br />

Energie-Verfahrenstechnik (zusammen mit EBI vbt):<br />

Richtung Brennstoffe, Verbrennung und Umwelt.<br />

Neben den „klassischen“ Gebieten der Brennstofftechnik<br />

und -chemie, die sich mit fossilen und erneuerbaren<br />

Brennstoffen befassen, deckt der Bereich auch einen Teil<br />

der Grundlagenlehre für die Fakultät Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik,<br />

CIW/VT, ab. Zu nennen sind<br />

hier die Vorlesungen „Prozess- und Anlagentechnik“,<br />

„Organisch-chemische Prozesskunde“ und „Ethik und<br />

Stoffkreisläufe“ sowie diverse Praktika und Exkursionen<br />

für die Studienrichtungen Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen.<br />

Beim Übergang vom Diplomstudiengang zur Bachelor-<br />

und Master-Ausbildung in der Fakultät für Chemieingenieurwesen/Verfahrenstechnik,<br />

CIW/VT, trägt EBI<br />

ceb in Kooperation mit EBI vbt die Vorlesung „Energieverfahrenstechnik“<br />

und das Profilfach „Energieverfahrenstechnik“<br />

für den Bachelor-Studiengang.<br />

EBI ceb ist darüber hinaus in verschiedenen englischsprachigen<br />

Studiengängen des KIT durch Vorlesungen<br />

und Praktika sowie in koordinierender Funktion beteiligt.<br />

Hier sind zu nennen: der Master-Studiengang<br />

EnTech im Rahmen des EU-Projektes KIC InnoEnergy,<br />

der Energie-Master-Studiengang im Bereich der KIT<br />

School of Energy sowie die Weiterbildung von Bachelor-<br />

Ingenieuren mit Industrieerfahrung im Rahmen der<br />

HECTOR School.<br />

Folgende <strong>Gas</strong>tvorlesungen wurden aus dem Bereich<br />

Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie angeboten:<br />

••<br />

Prof. Schaub: “Energy and Global Environment – A<br />

Process Engineering Approach” in Santiago de Compostela<br />

(Spanien)<br />

••<br />

Prof. Reimert: Zwei Vorlesungen im Doktorandenseminar<br />

im Rahmen seiner <strong>Gas</strong>tprofessur in Stockholm<br />

(Schweden).<br />

Dissertationen<br />

Im Jahr 2013 wurden die folgenden Dissertationen fertiggestellt:<br />

••<br />

Dominic Buchholz: Untersuchung und Modellierung<br />

des Niederdruckaufkohlens von Stahl mit Ethin (Prof.<br />

Dr.-Ing. Rainer Reimert, Prof. Dr.-Ing. Volker Schulze).<br />

Juni 2014<br />

402 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

••<br />

Kyra Pabst: Katalysatorkonfigurationen für die Kombination<br />

von Fischer-Tropsch-Synthese und Hydroprocessing<br />

in einem Reaktor: Experimentelle Untersuchungen<br />

und mathematische Modellierung (Prof.<br />

Dr.-Ing. Georg Schaub, Prof. Dr. Bettina Kraushaar-<br />

Czarnetzki)<br />

Bild 1.1.<br />

Magnetschwebewaage<br />

zur<br />

Hochdruck-<br />

Thermogravimetrie.<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

Im Jahr 2013 erhielten Mitarbeiter des Bereiches die folgenden<br />

Preise und Auszeichnungen:<br />

••<br />

Siegfried Bajohr: Fakultätslehrpreis 2013 für herausragende<br />

Lehre<br />

••<br />

Felix Ortloff: GERG Research Academic Network, 1.<br />

Platz: „Ensuring Operational Safety of the Natural<br />

<strong>Gas</strong> Grid by Removal of Oxygen from Biogas via Catalytic<br />

Oxidation of Methane” (Posterpreis)<br />

1.2 Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />

Flugstromvergasung von hochviskosen<br />

Suspensionsbrennstoffen<br />

Dipl.-Ing. Philipp Stoesser<br />

Dipl.-Ing. Andreas Müller<br />

Im Rahmen der Helmholtz-Programme REUN und EE<br />

sowie des Helmholtz Virtual Institute for <strong>Gas</strong>ification<br />

Technology (HVI<strong>Gas</strong>Tech) werden in der Abteilung<br />

Vergasungstechnologie am ITC vgt Forschungsarbeiten<br />

zur Druck-Flugstromvergasung durchgeführt. In dem<br />

bei Umgebungsdruck betriebenen Technikumsvergaser<br />

REGA werden dazu Modellbrennstoffe sowie technische<br />

Brennstoffsuspensionen (Slurries) aus der Pyrolyse von<br />

Rest-Biomasse, vor allem aus Stroh, umgesetzt und die<br />

Abhängigkeit der Synthesegasqualität von den Prozessparametern<br />

sowie den Brennstoffspezifikationen<br />

bewertet.<br />

Begleitend werden die eingesetzten Festbrennstoffe<br />

am EBI ceb bzgl. ihrer für die Vergasung relevanten physikalischen,<br />

chemischen sowie reaktionstechnischen Eigenschaften<br />

charakterisiert. Hierfür werden verschiedene<br />

biogene und fossile Festbrennstoffe auf ihre chemische<br />

Zusammensetzung, Oberfläche, Struktur sowie<br />

Reaktivität unter atmosphärischen Bedingungen untersucht.<br />

Im Rahmen von HVI <strong>Gas</strong>Tech wurde in Kooperation<br />

mit dem Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung<br />

der RWTH Aachen (Prof. Kneer) eine vergleichende Studie<br />

zum Einsatz verschiedener Messmethoden zur Messung<br />

reaktionskinetischer Eigenschaften verschiedener<br />

Brennstoffe durchgeführt.<br />

Weiterhin konnte mittels eines neuartigen Festbettreaktors,<br />

welcher hohe Quenchraten aufweist, der Verlauf<br />

der Morphologie eines biogenen Festbrennstoffs<br />

während dessen Umsetzung mit Kohlenstoffdioxid aufgezeigt<br />

werden.<br />

Untersuchungen der chemischen Zusammensetzung<br />

von Strohkoksen zeigten die enorme Bedeutung<br />

des Verständnisses katalytisch aktiver Aschebestandteile<br />

bei der Vergasung. Es wurden daher in Kooperation<br />

mit dem Forschungszentrum Jülich weiterführende<br />

Messungen durchgeführt, welche den Verlust der katalytischen<br />

Aktivität durch Verdampfen anorganischer<br />

Brennstoffbestandteile aufzeigen.<br />

Eine Hochdruck-Magnetschwebewaage zur thermogravimetrischen<br />

Analyse (Hersteller: Fa. Rubotherm, Typ<br />

Dyntherm HP) wurde in Betrieb genommen (Bild 1.1).<br />

Mit der Apparatur werden grundlegende Untersuchungen<br />

zum Druckeinfluss auf die Vergasungskinetik fester<br />

Brennstoffe durchgeführt. Erste Versuchsreihen zum<br />

Einfluss von Partialdruck an CO 2 und Totaldruck auf die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit der Boudouard-Reaktion<br />

wurden durchgeführt.<br />

Zerstäubung von Suspensionsbrennstoffen bei<br />

hohem Druck<br />

Dipl.-Ing. Tobias Jakobs<br />

Dipl.-Ing. Alexander Sänger<br />

Im Rahmen des Helmholtz-Programms REUN wird am<br />

ITC vgt die Zerstäubung hochviskoser Suspensionsbrennstoffe<br />

bei atmosphärischen und Überdruckbedingungen<br />

untersucht. Ziel der Forschungsarbeiten ist die<br />

Optimierung des Flugstromvergasungsprozesses basierend<br />

auf der modelltechnischen Beschreibung des Zerstäubungsprozesses<br />

bei hohem Druck.<br />

Nachdem im Jahr 2012 ausführliche Untersuchungen<br />

zur Bestimmung des Umgebungsdruckeinflusses<br />

auf den Strahlzerfall und die Spraygüte niederviskoser<br />

Fluide durchgeführt wurden, konzentrierten sich die<br />

Forschungsarbeiten im abgelaufenen Jahr auf die detaillierte<br />

Untersuchung des Viskositätseinflusses auf den<br />

Primärzerfall und die Spraygüte. Hierfür galt es zunächst,<br />

biomassestämmige Pyrolyseölsuspensionen<br />

rheologisch zu untersuchen und zu beschreiben. Diese<br />

Untersuchung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Institut für mechanische Verfahrenstechnik MVM<br />

(Prof. Willenbacher). Um den Einfluss unterschiedlicher<br />

rheologischer Eigenschaften (Fließkurve, dynamische<br />

Viskosität, etc.) auf den Zerstäubungsvorgang isoliert<br />

untersuchen zu können, wurden verschiedene Modell-<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 403


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

fluide mit vergleichbaren rheologischen und physikalischen<br />

Eigenschaften charakterisiert. Hierbei ließ sich<br />

das nicht-Newtonische Fließverhalten der biomassestämmigen<br />

Suspensionsbrennstoffe durch Mischungen<br />

aus Carboxymethylcellulose (CMC) und Wasser hinreichend<br />

gut beschreiben, siehe Fließkurven in Bild 1.2.<br />

Deutlich zu erkennen ist die starke Temperaturabhängigkeit<br />

der dynamischen Viskosität der biomassestämmigen<br />

Suspensionen, siehe Bild 1.2 (links), diese<br />

konnte durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse<br />

der CMC-Wassermischungen gut abgebildet werden,<br />

siehe Bild 1.2 (rechts).<br />

Die CMC-Wassermischungen wurden bei atmosphärischem<br />

Druck zerstäubt, hierbei wurde insbesondere<br />

der Einfluss der <strong>Gas</strong>-to-Liquid-Ratio (GLR) auf den Strahlzerfall<br />

und die Zerstäubungsqualität untersucht. Es<br />

zeigten sich von der Viskosität und der GLR abhängige<br />

Unterschiede im Primärzerfall. Darüber hinaus wurde<br />

eine Zunahme der Tropfengröße mit steigender Fluidviskosität<br />

und eine Abnahme des Sauter Mean Diameter<br />

(SMD) mit steigender GLR detektiert, siehe Bild 1.3<br />

(rechts).<br />

Bild 1.3 (links) zeigt deutlich den dämpfenden Einfluss<br />

der Viskosität auf den Primärstrahlzerfall bei gleichen<br />

Düsenbetriebsbedingungen (GLR = 0,75; M Liq =<br />

10 kg/h). Der SMD ist insbesondere bei GLR < 1 stark<br />

viskositätsabhängig. Ab einer GLR von 1,5 konnte im<br />

hier untersuchten Viskositätsbereich nur noch ein vernachlässigbar<br />

kleiner Einfluss der Viskosität auf den<br />

SMD detektiert werden.<br />

Fermentative SNG-Erzeugung<br />

Dipl.-Phys. Anna-Maria Wonneberger<br />

Im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens B2G „Innovative<br />

Erzeugung von gasförmigen Brennstoffen aus Biomasse“<br />

wird in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt<br />

für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim<br />

ein neuartiges Druck-Fermentationsverfahren<br />

entwickelt. Durch Anwendung eines erhöhten Drucks<br />

im Methanogenesereaktor sollen die Erzeugung und<br />

die Aufbereitung von Biogas inklusive der Einspeisung<br />

ins <strong>Erdgas</strong>netz apparatetechnisch vereinfacht, der Energieaufwand<br />

reduziert und damit die Kosten der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

verringert werden. Der Ansatz der zweistufigen<br />

Druckfermentation ersetzt, wie in Bild 1.4 gezeigt,<br />

die <strong>Gas</strong>verdichtung während der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

durch Pumpen für die Fermentationsflüssigkeit wäh-<br />

Bild 1.2. Fließkurven typischer biomassestämmiger Suspensionsbrennstoffe (links) und eines ausgewählten<br />

nicht-Newtonischen Modellfluids (rechts).<br />

Bild 1.3. Einfluss rheologischer Eigenschaften (Fließeigenschaften, dynamische Viskosität) auf den Strahlzerfall<br />

und die Tropfengröße.<br />

Juni 2014<br />

404 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

rend der Biogaserzeugung. Zusätzlich reduziert ein hoher<br />

Methangehalt im <strong>Gas</strong> den Aufwand für die anschließende<br />

CO 2 -Abtrennung.<br />

Auf der Basis von experimentellen Untersuchungen<br />

im Labormaßstab zur zweistufigen Druckfermentation<br />

an der Universität Hohenheim werden am EBI ceb die<br />

Fermenter modelliert, um danach den gesamten Prozess<br />

in Aspen <strong>Plus</strong>® abzubilden. In Hohenheim konnte<br />

durch eine Druckerhöhung in der Methanogenese auf<br />

9 bar ein Biogas mit deutlich erhöhtem Methangehalt<br />

erzeugt werden (ca. 75 mol-%). Dieses Ergebnis konnte<br />

durch die Simulationsrechnungen auf Basis von Phasengleichgewichten,<br />

inklusive Elektrolytgleichgewichten,<br />

und Stoffbilanzen nachgebildet werden. Mit dem validierten<br />

Modell wurde über Sensitivitätsanalysen ein<br />

Optimierungspotential durch die Kreislaufführung von<br />

entspannter Fermentationsflüssigkeit in den Methanogenesereaktor<br />

aufgezeigt. In den Experimenten konnte<br />

der Methangehalt durch die Kreislaufführung auf<br />

86 mol-% gesteigert werden. Vielversprechende Möglichkeiten<br />

für eine weitere Prozessoptimierung der<br />

Druckfermentation sind Kreislaufführungen in den ersten<br />

Reaktor (Hydrolyse), eine pH-Wert Regelung im Methanogenesereaktor<br />

und eine weitere Druckerhöhung.<br />

Ionische Flüssigkeiten zur <strong>Gas</strong>reinigung<br />

Dipl.-Ing. Felix Ortloff<br />

Bild 1.4. Grundfließbild der zweistufigen Druckfermentation.<br />

O 2<br />

H 2<br />

Sulfat, H 2 O Biomasse-<br />

Wachstum 1)<br />

H 2 -<br />

Erzeugung 2)<br />

CO 2<br />

+ Sulfat - Sulfat<br />

<strong>Gas</strong>trennung<br />

CO 2<br />

hν<br />

1) 6 CO 2 + 6 H 2 O C 6 H 12 O 6 + 6 O 2<br />

Neben der eigentlichen Erzeugung des Biogases wurden<br />

im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens B2G „Innovative<br />

Erzeugung von gasförmigen Brennstoffen aus<br />

Biomasse“ Untersuchungen zur energetischen Optimierung<br />

der Aufbereitung von Biogas durchgeführt. Im<br />

Rahmen von experimentellen Arbeiten wurden u. a. die<br />

Stoffeigenschaften verschiedener ionischer Flüssigkeiten<br />

charakterisiert und ausgewählte Vertreter in einer<br />

Laboranlage sowohl zur Physisorption als auch zur Chemisorption<br />

von CO 2 eingesetzt. Neben der Intensivierung<br />

der CO 2 -Abtrennung können durch den Einsatz<br />

von ionischen Flüssigkeiten weitere Aufbereitungsschritte,<br />

wie die Entschwefelung des Biogases sowie die<br />

<strong>Gas</strong>trocknung zu einem integrierten Gesamtprozess<br />

kombiniert werden.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte im Jahre 2013 lagen auf<br />

grundlegenden Untersuchungen im Zusammenhang<br />

mit dem Einsatz von Absorptionsmedien mit erhöhter<br />

Viskosität in <strong>Gas</strong>-Flüssig-Kontaktapparaten, insbesondere<br />

zur Hydrodynamik und zum Stoffübergang von<br />

CO 2 . Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist eine modifizierte<br />

Dimensionierungsgleichung, die den hemmenden<br />

Einfluss der Viskosität des Absorptionsmediums auf<br />

den Stoffübergang von CO 2 in Füllkörperschüttungen<br />

vorhersagen kann.<br />

Die aus diesen grundlegenden Untersuchungen abgeleitete<br />

Modellierung der entsprechenden Biogasaufbereitungsprozesse<br />

mit ionischen Flüssigkeiten prognostiziert<br />

vielversprechende Potentiale für energeti -<br />

sche Einsparungen gegenüber dem Stand der Technik,<br />

was Anreize für weiterführende Untersuchungen im<br />

Jahre 2014 liefert.<br />

Wasserstofferzeugung mit Mikroalgen<br />

Dipl.-Ing. Anette Franz<br />

Die Kultivierung von Mikroalgen findet heute großes<br />

Interesse zur Erzeugung von chemischen Energieträgern<br />

(z. B. Biomasse, Bioöle, H 2 ). Begleitend zu Forschungsarbeiten<br />

der Reaktorentwicklung am Institut für<br />

Bio- und Lebensmitteltechnik, Bereich Bioverfahrenstechnik<br />

wurden damit verbundene Systemfragen behandelt,<br />

insbesondere die Integration einer <strong>Gas</strong>trennung<br />

mit Membranen und eine CO 2 -Rückführung in die<br />

Kultivierungsphase (siehe Bild 1.5). Der wegen der Sonneneinstrahlung<br />

instationäre Gesamtprozess ist dabei<br />

mit seinen Teilvorgängen und Geschwindigkeiten mathematisch<br />

beschrieben, das Modell mit gleichzeitig experimentell<br />

ermittelten kinetischen Parametern aus der<br />

Arbeitsgruppe der Bioverfahrenstechnik gefüllt. Für die<br />

Validierung der Modelle der <strong>Gas</strong>trennung wurden Experimente<br />

zur H 2 /CO 2 -Trennung mit Membranen in einer<br />

entsprechenden Laborapparatur durchgeführt. Die formalkinetische<br />

Modellierung ermöglicht eine detailliertere<br />

Interpretation der Messdaten im Sinne der molekularen<br />

Vorgänge bei der Synthese von Biomasse bzw. der<br />

hν<br />

2) C 6 H 12 O 6 + 6 H 2 O 12 H 2 + 6 CO 2<br />

Bild 1.5. Idealisiertes zweistufiges Verfahren der H 2 -Erzeugung mit<br />

<strong>Gas</strong>trennung und CO 2 -Rückführung, schematische Darstellung.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 405


| FACHBERICHTE<br />

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Forschung und Lehre<br />

nachfolgenden Umsetzung zu Wasserstoff. Das untersuchte<br />

Verfahren zur Wasserstofferzeugung erscheint<br />

interessant, da das Produkt gasförmig freigesetzt wird,<br />

eine aufwändigere Aufarbeitung zur Produktgewinnung<br />

damit entfallen kann. Der prozesstechnische Aufwand<br />

für die Durchführung des zweistufigen instationären<br />

Gesamtprozesses muss in weiteren Untersuchungen<br />

geklärt werden.<br />

Methanisierung mit Wabenkatalysatoren<br />

<br />

Dr.-Ing. Dominic Buchholz<br />

Als einen wichtigen Prozessschritt bei der thermochemischen<br />

Erzeugung von SNG (Substitute Natural <strong>Gas</strong>)<br />

aus Biomasse untersucht das EBI ceb im Rahmen zweier<br />

EU-Projekte die Methanisierung in katalytisch beschichteten<br />

metallischen Wabenkörpern. Neben ihrem einfachen<br />

Aufbau bieten Metallwaben bei der stark exothermen<br />

Methanisierung den Vorteil, dass auf Grund ihres<br />

guten Wärmeleitvermögens die freiwerdende Reaktionswärme<br />

effektiv aus dem Reaktionsraum abgeführt<br />

werden kann und sich so eine nahezu isotherme Fahrweise<br />

verwirklichen lässt, was sich vor allem vorteilhaft<br />

auf die Steuerung der Produktselektivitäten und auf die<br />

Katalysatorstandzeiten auswirkt. In Bild 1.6 ist die Laborapparatur<br />

zur Untersuchung der Methanisierung in<br />

Wabenreaktoren gezeigt. Mit ihr wurden bei der Methanisierung<br />

von CO 2 hohe Umsätze bei Temperaturen<br />

kleiner 300 °C mit einer sehr hohen Selektivität zu Methan,<br />

was an den nahezu übereinanderliegenden CO 2 -<br />

Umsatz- und Methan-Ausbeute-Kurven erkennbar ist,<br />

erzielt (siehe Bild 1.7). Außerdem wird deutlich, dass die<br />

Temperaturerhöhung im Hotspot, die bei konventionellen<br />

Katalysatorschüttungen bis zu 200 °C betragen<br />

kann, im entwickelten Wabenreaktor auf unter 40 °C reduziert<br />

werden konnte. Auf Basis dieser Ergebnisse aus<br />

den Laboruntersuchungen wurde eine Container-Demonstrationsanlage<br />

ausgelegt, die in 2014 aufgebaut<br />

und im Seitenstrom eines Biomassevergasers betrieben<br />

werden wird.<br />

Methanisierung in einem Dreiphasen-Reaktor<br />

<br />

Dipl.-Ing. Manuel Götz<br />

<br />

Dipl.-Ing. Jonathan Lefebvre<br />

Bei der Dreiphasen-Methanisierung wird ein pulverförmiger<br />

Katalysator in einer von Synthesegas durchströmten<br />

Flüssigkeit suspendiert. Dieses Verfahren eignet sich<br />

speziell für stark exotherme Reaktionen, da über die direkt<br />

im Reaktionsraum vorliegende Flüssigkeit die Reaktionswärme<br />

effektiv abgeführt werden kann. Auch eignen<br />

sich Dreiphasen-Reaktoren gut für einen Betrieb<br />

mit häufigen Lastwechseln, da durch die hohe Speicherkapazität<br />

der Flüssigkeit für Spezies und für Energie<br />

Last- und damit auch Temperaturschwankungen gedämpft<br />

werden können. Aus diesen Gründen wird der<br />

Einsatz der Dreiphasen-Methanisierung u. a. im Rahmen<br />

von PtG-Prozessketten (Power-to-<strong>Gas</strong>) untersucht, welche<br />

als Schlüsseltechnologie zur Bereitstellung von chemischen<br />

Energiespeichern zum Ausgleich des fluktuierenden<br />

Wind- und Photovoltaik-Stromangebots genutzt<br />

werden können.<br />

Bei den Arbeiten am EBI ceb stellte sich die Auswahl<br />

einer geeigneten Suspensionsflüssigkeit als Problem<br />

heraus. Geeignete Hochtemperaturwärmeträgeröle<br />

und auch ausgewählte ionische Flüssigkeiten (siehe<br />

Bild 1.8) wurden deshalb unter realen Reaktionsbedingungen<br />

getestet. Beste Kompromiss-Kandidaten sind<br />

Dibenzyltoluol (DBT) und das Silikonöl X-BF, während<br />

die ionischen Flüssigkeiten (IL) und Perfluorpolyether<br />

(z. B. XHT-1000) eher von wissenschaftlichem Interesse<br />

sind.<br />

Fischer-Tropsch-Synthese<br />

<br />

Dipl.-Ing. Regis Edzang<br />

<br />

Dipl.-Ing. Maria Iglesias Gonzalez<br />

<br />

Dipl.-Ing. Hilko Eilers<br />

Bild 1.6.<br />

Laborapparatur<br />

zur Untersuchung<br />

der<br />

Methanisierung<br />

in Wabenreaktoren.<br />

Für die speziellen Bedingungen von CO-reichen Synthesegasen<br />

aus Biomasse werden verschiedene Kombinationen<br />

von CO-Konvertierungsreaktion und Fischer-<br />

Tropsch-Synthese mit Co- und Cu-Katalysatoren untersucht.<br />

Hier ist das Ziel, reaktionstechnisch günstige<br />

Lösungen zu finden, wenn bei CO-reichen Synthesegasen<br />

(wie sie i. a. bei Biomasse als Rohstoff vorliegen) Co-<br />

Katalysatoren mit ihren Selektivitätsvorteilen für die<br />

Synthese verwendet werden sollen. Durch die in-situ<br />

Kombination von Co- und Cu-Katalysator könnten die<br />

nötigen Investitionen gesenkt und damit der Bau kleinerer<br />

Anlagen (z. B. bei Biomasse als Einsatzstoff) begünstigt<br />

werden. Von wissenschaftlichem Interesse ist<br />

hier die Kinetik der CO-Konvertierungs-Reaktion in An-<br />

Juni 2014<br />

406 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

wesenheit der FT-Primärprodukte unter Synthesebedingungen<br />

sowie die FT-Produktselektivität bei CO-reichen<br />

Synthesegasen. Das Vorhaben wird im Rahmen des<br />

Helmholtz-Kollegs Energy-Related Catalysis am KIT bearbeitet.<br />

Eine spezielle Anwendung der Fischer-Tropsch Synthese<br />

stellt die Erzeugung von Kohlenwasserstoffen im<br />

Bereich C 2 – C 4 dar, die für die Brennwertanpassung von<br />

<strong>Erdgas</strong>-Ersatzgas (SNG) verwendet werden können. Mit<br />

CO 2 als Kohlenstoff-Träger sind die CO 2 -Konvertierung<br />

und die nachfolgende Fischer-Tropsch Synthesereaktion<br />

ein möglicher Weg, um die gewünschten Kohlenwasserstoffe<br />

zu erzeugen. In einem laufenden Vorhaben<br />

werden Syntheseversuche mit verschiedenen Katalysatoren<br />

und variablen Reaktionsbedingungen durchgeführt,<br />

die reaktionskinetische Auswertung und Übertragung<br />

erfolgt mit Hilfe mathematischer Modelle des Reaktors.<br />

Besonderes Augenmerk ist dabei gerichtet auf<br />

das dynamische Verhalten des Katalysators bzw. des<br />

Festbettreaktors, in dem die Reaktion durchgeführt<br />

wird. Hintergrund ist hier die Frage, wie ein katalytischer<br />

Synthesereaktor mit Festbettanordnung unter möglichen<br />

instationären Bedingungen eines Power-to-<strong>Gas</strong><br />

Konzeptes betrieben werden kann.<br />

In einem weiteren Vorhaben wird die Durchführung<br />

der FT-Synthese unter nicht-stationären Reaktionsbedingungen<br />

in einem 3-Phasen-Suspensionsreaktor untersucht.<br />

Ziel ist die Eingrenzung von Spielräumen für<br />

nicht-stationäre Reaktor-Betriebsweisen, wenn Wasserstoff<br />

aus fluktuierender erneuerbarer Elektrizität in die<br />

Synthese mit H 2 -armem Synthesegas eingekoppelt werden<br />

soll (z. B. bei der Herstellung von synthetischen<br />

flüssigen Kraftstoffen aus Lignocellulose-Biomasse).<br />

Niederdruck-Carbonitrieren<br />

M.Sc. David Koch<br />

Das Niederdruck-Carbonitrieren ist ein neuartiger Prozess,<br />

um aus relativ weichen Werkstücken aus Stahl<br />

hochbelastbare Bauteile (z. B. Getriebebauteile, Düsen<br />

für Diesel-Einspritzsysteme, Gehäuse für Hochdruckpumpen)<br />

zu fertigen. Hierzu wird zunächst das weiche<br />

Material auf die benötigte Endform gebracht, die Randschicht<br />

des Werkstücks bei erhöhten Temperaturen (T =<br />

800 – 950 °C) und niedrigen Drücken (p ges ≤ 50 mbar)<br />

mit C und N angereichert (der eigentliche Carbonitrier-<br />

Schritt), und das Werkstück anschließend abgeschreckt<br />

und dadurch gehärtet. Als Kohlenstoffspendergas wird<br />

in der Regel Acetylen und als Stickstoffspendergas Ammoniak<br />

eingesetzt.<br />

Untersuchungen zu den in der Carbonitrierkammer<br />

ablaufenden Reaktionen waren Bestandteil des vom<br />

BMBF geförderten Verbundprojektes „Entwicklung und<br />

Untersuchung des Unterdruck-Carbonitrierens zur<br />

Großserienreife – CarboNit“. Dieses wurde abgeschlossen,<br />

und die während des Projektes gewonnenen Er-<br />

Bild 1.7. Umsatz, Ausbeute und Hotspot-Temperatur bei der CO 2 -<br />

Methanisierung in Wabenreaktoren.<br />

Bild 1.8. Semi-quantitative Einordnung verschiedener Suspensionsflüssigkeiten<br />

nach ihrer Eignung für die Dreiphasen-Methanisierung.<br />

Bild 1.9. Carbonitrierwirkung von Ammoniak in Verbindung mit<br />

Acetylen im Vergleich mit der Carbonitrierwirkung von Methylamin<br />

(grau hinterlegte Bereiche: Zugabe Carbonitriergase (verdünnt); weiß<br />

hinterlegte Bereiche: Zugabe Inertgase. Konstant gehaltene Versuchsparameter:<br />

p ges ≈ 1013 mbar; V Φ ges = 9 l/h (NTP); T TG = 800 °C).<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 407


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|<br />

Forschung und Lehre<br />

gebnisse und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse wurden<br />

im Rahmen eines gut besuchten Workshops Vertretern<br />

aus Industrie und Forschung präsentiert.<br />

Laufende Forschungsarbeiten zielen auf die Optimierung<br />

des Niederdruck-Carbonitrierprozesses und<br />

auf die Erhöhung seiner Umweltverträglichkeit. So deuten<br />

erste am Institut gewonnene Ergebnisse darauf hin,<br />

dass Amine (z. B. Methylamin oder Dimethylamin) eine<br />

bessere Carbonitrierwirkung als Ammoniak in Verbindung<br />

mit Acetylen haben, wodurch die Carbonitrierdauer<br />

verkürzt werden kann (Bild 1.9). Deshalb und zur<br />

Erhöhung des Prozessverständnisses werden auch die<br />

beim Einsatz von Aminen ablaufenden Reaktionen untersucht.<br />

Parallel werden die Untersuchungen zur katalytischen<br />

Abgasnachbehandlung für technische Carbonitrieröfen<br />

weitergeführt.<br />

1.3 Tagungen und Veranstaltungen<br />

Es wurden zwei Projekttreffen des Virtuellen Instituts<br />

Vergasungstechnologie der Helmholtz Gemeinschaft,<br />

HVI<strong>Gas</strong>Tech, das von ITC vgt koordiniert wird,<br />

abgehalten. Neben einem zweitägigen Workshop zum<br />

Austausch aktueller Fortschritte beim Projektpartner TU<br />

Clausthal in Juni 2013, fand im November 2013 ein eintägiges<br />

Projekttreffen in Karlsruhe statt.<br />

Biogasworkshop<br />

Auch 2013 fand der Biogasworkshop wieder in Augsburg<br />

mit großer Unterstützung von erdgas schwaben<br />

gmbh und schwaben netz gmbh statt. Wie in den letzten<br />

Jahren wurden aktuelle technische, regulatorische<br />

und rechtliche Fragestellungen entlang der Prozesskette<br />

der Biogaseinspeisung diskutiert. Neben der Biogaseinspeisung<br />

wurde auch das Themengebiet Power to<br />

<strong>Gas</strong> behandelt. Zusätzlich zum Vortragsprogramm fand<br />

eine Abendveranstaltung auf freundliche Einladung<br />

von erdgas schwaben gmbh im Riegele Wirtshaus statt,<br />

welche vor allem der Diskussion und Vertiefung der<br />

Konferenzinhalte in entspannter Atmosphäre diente.<br />

Erfahrungsaustausch für Chemiker und Ingenieure<br />

des <strong>Gas</strong>faches<br />

Gefördert durch lokal ansässige Unternehmen der <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />

wird der „Erfahrungsaustausch“ seit etwa<br />

60 Jahren an wechselnden Orten abgehalten. Im Jahr<br />

2013 fand die Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung<br />

der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH und der DBI <strong>Gas</strong>- und<br />

Umwelttechnik GmbH in Leipzig statt. Das außergewöhnliche<br />

Ambiente des Leipziger Zoos, der als Veranstaltungsort<br />

gewählt wurde, begeisterte die Teilnehmer.<br />

In üblicher Form wurden Fachbeiträge zu aktuellen gasfachlichen<br />

Themen aus Wissenschaft und Technik präsentiert,<br />

(siehe Tabelle 1.1). Weitere Details zu den Vortragsinhalten<br />

können wie üblich den entsprechenden<br />

Veröffentlichungen im GWF des laufenden Jahrgangs<br />

2014 entnommen werden. Neben den Fachvorträgen<br />

fand ein ansprechendes Rahmenprogramm statt. Am<br />

Vorabend wurde Leipzig im Rahmen einer Stadtrundfahrt<br />

erkundet und auf Einladung der DBI <strong>Gas</strong>- und Umwelttechnik<br />

GmbH ein erster Erfahrungsaustausch im<br />

Thüringer Hof zu Leipzig durchgeführt. Am zweiten Tag<br />

fand eine Besichtigung des Bergbau-Technik-Parks in<br />

Großpösna und ein afrikanischer Abend im Leipziger<br />

Zoo auf Einladung der VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH statt.<br />

<strong>Gas</strong>kursus<br />

Auch 2013 fand der jährlich stattfindende <strong>Gas</strong>kursus in<br />

Karlsruhe statt. Der Einladung waren ca. 60 Teilnehmer<br />

gefolgt, die in gewohnter Weise vom Grundwissen der<br />

<strong>Gas</strong>technik bis hin zu den aktuellsten Fragestellungen<br />

der <strong>Gas</strong>wirtschaft geführt wurden.<br />

Abschlussworkshop „CARBONIT“<br />

Zum Abschluss des BMBF-Forschungsvorhabens CAR-<br />

BONIT (Förderkennzeichen 03X3522 D) „Entwicklung<br />

und Untersuchung des Niederdruck-Carbonitrierens zur<br />

Großserienreife“, dessen Ergebnisse im Auszug im vorangegangen<br />

Abschnitt zu den wissenschaftlichen Arbeiten<br />

gezeigt werden, wurde am 07.03.2013 zu einem<br />

Tabelle 1.1. Vortragsprogramm „Erfahrungsaustausch der Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>faches“ 2013 in Leipzig.<br />

Prof. H. Bockhorn (EBI-KIT Karlsruhe)<br />

<strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> – ein Schlüssel zur Energiewende?<br />

Dr. R. Albus (GWI Essen)<br />

Neue <strong>Technologien</strong> und Aspekte für eine hocheffiziente Gebäudeenergieversorgung im<br />

Fokus der Energiewende<br />

Prof. D. Trimis (EBI-KIT Karlsruhe)<br />

Potenzial der thermisch integrierten Hochtemperaturelektrolyse und Methanisierung für<br />

die Energiespeicherung durch Power-to-<strong>Gas</strong><br />

Dr. F. Heimlich (Thyssengas GmbH)<br />

Zukunft der <strong>Erdgas</strong>beschaffenheit in Deutschland in Hinblick auf nationale, europäische<br />

und globale Entwicklungen<br />

Dr. K. Steiner (E.On New Build & Technology GmbH) Messtechnik für die Verteilung von regenerativen <strong>Gas</strong>en in <strong>Erdgas</strong>infrastrukturen<br />

H. Fiedler (Thüga AG) Strom zu <strong>Gas</strong> Demonanlage der Thüga Gruppe – Stand der Umsetzung<br />

M. Reher (Bohlen & Doyen GmbH) LNG für mobile Anwendungen<br />

F. Ortloff (DVGW-Forschungsstelle Karlsruhe) Entwicklung eines innovativen Verfahrens zur O 2 -Entfernung bei der Einspeisung von<br />

Biogas<br />

Juni 2014<br />

408 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

Workshop eingeladen. Zahlreiche interessierte Vertreter<br />

aus Industrie und Wissenschaft folgten der Einladung<br />

nach Karlsruhe und ließen sich von den spannenden<br />

Vorträgen zu den Arbeitspaketen informieren. Im Anschluss<br />

an die Vorträge wurden die Ergebnisse konstruktiv<br />

diskutiert und neue Projektideen generiert.<br />

Abschlussworkshop „B2G“<br />

Schwerpunkt des BMBF-Verbundprojektes „B2G – Innovative<br />

Erzeugung von gasförmigen Brennstoffen aus<br />

Biomasse“ war die Entwicklung von verschiedenen Verfahrenskonzepten<br />

zur Erzeugung von SNG und Wasserstoff<br />

(H 2 ) aus Biomasse. Im Vordergrund standen die<br />

Maximierung des energetischen Gesamtwirkungsgrades<br />

sowie die möglichst flexible Einsetzbarkeit verschiedener<br />

Biomassen. Die Ergebnisse wurden auf einem<br />

Abschlussworkshop am 20. und 21. November 2013<br />

beim DVGW in Bonn vorgestellt und zwischen Vertretern<br />

des BMBF, den beteiligten Forschungsnehmern sowie<br />

der Fachöffentlichkeit diskutiert. Ministerialdirigent<br />

Wilfried Kraus (BMBF) betonte als Fördermittelgeber,<br />

dass „der systemische Ansatz immer wichtiger wird, damit<br />

die Energiewende unter ökonomischen und ökologischen<br />

Gesichtspunkten erfolgreich umgesetzt werden<br />

kann“. Aus Sicht des BMBF hat das Verbundprojekt, das<br />

von Projektpartnern aus Forschung und Industrie<br />

durchgeführt wurde, hinsichtlich der technologischen<br />

Weiterentwicklung und der Flexibilisierung bei der Nutzung<br />

überzeugt. (www.b-2-g.de)<br />

1.4 Aus der Tätigkeit des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie<br />

der DVGW-Forschungsstelle<br />

Die Schwerpunkte des Bereichs <strong>Gas</strong>technologie liegen<br />

in der verfahrens- und sicherheitstechnischen Bearbeitung<br />

von gas- und brennstofftechnischen Fragestellungen.<br />

Hierzu gehören Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

ebenso wie Kontroll- und Überwachungsaufgaben<br />

bei <strong>Gas</strong>versorgern und Industrieunternehmen sowie<br />

Labortätigkeiten. Zum Bereich gehören auch die akkreditierten<br />

Laboratorien Materialprüfung und Brennstoffanalytik.<br />

Um die systemische Rolle von gasförmigen<br />

Brennstoffen im Energiesystem stärker zu untersuchen,<br />

wurde die Arbeitsgruppe „Systeme und Netze“ aufgebaut.<br />

Thematisch wurden 2013 systemanalytische und<br />

netzspezifische Fragestellungen beispielsweise zur Konvergenz<br />

von Strom- und <strong>Gas</strong>netzen oder zum Thema<br />

Power-to-<strong>Gas</strong> bearbeitet. Weiterhin wurden die europäischen<br />

Aktivitäten verstärkt, u.a. wurde eine Forschungskooperation<br />

zwischen DVGW und dem niederländischen<br />

<strong>Gas</strong>forschungsverbund EDGaR (Energy Delta <strong>Gas</strong><br />

Research, www.edgar-program.com) gestartet.<br />

Die enge Verbindung zwischen dem Bereich <strong>Gas</strong>technologie<br />

der DVGW Forschungsstelle und dem Bereich<br />

Chemische Energieträger – Brennstofftechnologie,<br />

EBI ceb zeigt sich auch darin, dass ein großer Teil der<br />

unter Kapitel 1.2 Laufende wissenschaftliche Arbeiten<br />

aufgeführten Forschungsarbeiten zusammen mit dem<br />

Bereich <strong>Gas</strong>technologie durchgeführt werden. Während<br />

am Lehrstuhl der Fokus auf den wissenschaftlichen<br />

Grundsatzfragen liegt, wird bei der Forschungsstelle der<br />

Schwerpunkt auf die Prozessintegration und Überführung<br />

der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die praktische<br />

Anwendung gelegt. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung<br />

der Wabenmethanisierung, die in mehreren<br />

Forschungsprojekten untersucht wird. Hier ist der Bereich<br />

<strong>Gas</strong>technologie für den Aufbau und den Betrieb<br />

einer Seitenstrom-Pilotanlage federführend zuständig.<br />

Die notwendigen Grundlagenuntersuchungen werden<br />

lehrstuhlseitig im Rahmen einer Doktorarbeit erarbeitet.<br />

Neben den öffentlich geförderten Arbeiten, die den<br />

Großteil der Forschungsarbeiten ausmachen, wurden<br />

2013 auch zahlreiche DVGW-Forschungsvorhaben in<br />

den Themenfeldern Power-to-<strong>Gas</strong>, <strong>Gas</strong> im Systemverbund,<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit, Odorierung und Biogas bearbeitet.<br />

Zu nennen sind in diesem Zusammenhang vor<br />

allem mehrere Projekte im Rahmen der DVGW-Innovationsoffensive<br />

„<strong>Gas</strong>technologie“ (www.dvgw-innovation.<br />

de). Hervorzuheben sind insbesondere die beiden von<br />

DVGW-EBI koordinierten Verbundvorhaben G3-01-12<br />

Technoökonomische Studie von Power-to-<strong>Gas</strong>-Konzepten“<br />

und G3-01-13 „Technoökonomische Studie zur<br />

biologischen Methanisierung bei Power-to-<strong>Gas</strong>-Konzepten“.<br />

In beiden Vorhaben werden Verschaltungskonzepte<br />

von PtG-Anlagen prozesstechnisch und ökonomisch<br />

betrachtet. Beispielsweise wird die Kopplung<br />

einer Elektrolyse und einer katalytischen Methanisierung<br />

mit einer Biomethananlage untersucht. Die biologische<br />

Methanisierung, die bisher noch im Entwicklungs-<br />

und Pilotstadium ist, wird bzgl. verfahrenstechnischer<br />

Grundlagen untersucht und mit der katalytischen<br />

Methanisierung verglichen. Neben Forschungseinrichtungen<br />

sind auch mehrere Anlagenbauer an den beiden<br />

Projekten beteiligt.<br />

Auch 2013 brachten die Mitarbeiter des Bereichs ihre<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Forschungsaktivitäten<br />

in zahlreiche nationale und internationale Normungsgremien<br />

ein. Diese beschäftigen sich insbesondere<br />

mit dem Thema <strong>Gas</strong>beschaffenheit und Biogaseinspeisung.<br />

Außerdem ist DVGW-EBI maßgeblich in den<br />

Gremien zur DVGW-Innovationsoffensive beteiligt.<br />

1.5 Veröffentlichungen<br />

Bücher<br />

Homan, K.; Reimert, R. and Klocke, B.: The <strong>Gas</strong> Engineer´s Dictionary<br />

– Supply Infrastructure from A – Z. DIV Deutscher Industrieverlag,<br />

München, 2013.<br />

Graf, F. und Bajohr, S. (Hrsg.): Biogas – Erzeugung, Aufbereitung<br />

und Einspeisung. 2. Auflage, DIV Deutscher Industrieverlag,<br />

München, 2013.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 409


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

Zeitschriften<br />

Schaub, G.; Eilers, H. and Iglesias Gonzalez, M.: Chemical Storage of<br />

Renewable Electricity via Hydrogen – Principles and Hydrocarbon<br />

Fuels as Example. Chapter 30 in: Stolten, D. and Scherer,<br />

V. (Hrsg.): Transition to Renewable Energy Systems. S.<br />

619-628, Wiley-VCH Verlag, Weinheim, 2013.<br />

Pabst, K.; Iglesias Gonzalez, M.; Kraushaar-Czarnetzki, B. and Schaub,<br />

G.: Combination of Fischer-Tropsch Synthesis and Hydroprocessing<br />

in a Single-Stage Reactor. Part I. Mathematical Modeling<br />

of the Reaction Kinetics. Ind. Eng. Chem. Res. 52<br />

(2013), S. 8978-8987, http://dx.doi.org/10.1021/ie303047a.<br />

Pabst, K.; Kraushaar-Czarnetzki, B. and Schaub, G.: Combination of<br />

Fischer-Tropsch Synthesis and Hydroprocessing in a Single-<br />

Stage Reactor. Part II. Effect of Catalyst Combinations. Ind.<br />

Eng. Chem. Res. 52 (2013), S. 8988-8995, http://dx.doi.<br />

org/10.1021/ie3030483.<br />

Iglesias Gonzalez, M.; Edzang, R. and Schaub, G.: Combinations of<br />

CO/CO 2 Reactions with Fischer-Tropsch Synthesis. Catalysis<br />

Today 215 (2013), S. 194-200, http://dx.doi.org/10.1016/j.<br />

cattod.2013.04.019.<br />

Götz, M.; Ortloff, F.; Reimert, R.; Basha, O.; Morsi, B. I. and Kolb, T.: Evaluation<br />

of Organic and Ionic Liquids for Three-Phase Methanation<br />

and Biogas Purification Processes. Energy Fuels, 27<br />

(2013) Nr. 8, S. 4705-4716.<br />

Ortloff, F.; Bajohr, S.; Graf, F. und Kolb, T.: Entwicklung eines Biogasaufbereitungsprozesses<br />

mit ionischen Flüssigkeiten. <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> 154 (2013) Nr. 10, S. 762 – 769.<br />

Ortloff, F.; Graf, F. and Kolb, T.: Ensuring operational safety of the natural<br />

gas grid by removal of oxygen from biogas via catalytic<br />

oxidation of methane. <strong>Gas</strong>forEnergy (2013) Nr. 3, S. 58-65.<br />

Götz, M.; Bajohr, S.; Graf, F.; Reimert, R. und Kolb, T.: Einsatz eines Blasensäulenreaktors<br />

zur Methansynthese. Chemie Ingenieur<br />

Technik 85 (2013), Nr. 7, S. 1-7.<br />

Konferenzbeiträge<br />

Fleck, S.; Stoesser, P.; Santo, U.; Flamme, M. und Kolb, T.: Umsetzung<br />

biomassebasierter Brennstoffsuspensionen in einem atmosphärischen<br />

Flugstromreaktor. (2013) Jahrestreffen der ProcessNet<br />

Fachgruppe „Hochtemperaturtechnik”, Oberhausen,<br />

26./27.02.2013.<br />

Kolb, T.: Power-to-<strong>Gas</strong>, PTG – ein Baustein des zukünftigen Energiesystems.<br />

(2013) Wind-to-<strong>Gas</strong> – 4. Energiekolloquium der<br />

Chemiegesellschaften. 707. DECHEMA-Kolloquium, Frankfurt<br />

a. Main, 07.03.2013.<br />

Schaub, G.; Eilers, H. and Iglesias Gonzalez, M.: Chemical Storage of<br />

Renewable Electricity via H 2 – Principles and Hydrocarbon<br />

Fuels as Examples. ICEPE 2013 – 3 rd International Conference<br />

on Energy Process Engineering, 06/2013.<br />

Iglesias Gonzalez, M.; Eilers, H. and Schaub, G.: Fischer-Tropsch Synthesis<br />

under non-steady State Operation. XI. European Congress<br />

on Catalysis (EuropaCat), Lyon, 09/2013.<br />

Iglesias Gonzales, M.; de Vries, C.; Claeys, M. and Schaub, G.: Chemical<br />

Energy storage in SNG Components via Fischer-Tropsch Synthesis<br />

from H 2 -CO 2 -Kinetics, Selectivity and Process Considerations.<br />

XI. European Congress on Catalysis (EuropaCat), Lyon,<br />

09/2013.<br />

Götz, M.; Bajohr, S. and Kolb, T.: The Natural <strong>Gas</strong> Grid as Backbone of<br />

a stable RES-based Energy System. (2013) ICEPE 2013 – 3 rd<br />

International Conference on Energy Process Engineering,<br />

Frankfurt a. Main, 5. Juni 2013.<br />

Sänger, A.; Kolb, T.; Mancini, M.; Weber, R. and Weigand, P.: The bioliq ®<br />

Entrained Flow <strong>Gas</strong>ifier for Biomass Based Slurry – Design<br />

and Operation. (2013) 38 th International Conference on<br />

Clean Coal & Fuel Systems, Clearwater, FL, USA; 2.-6. Juni<br />

2013 (Proceedings).<br />

Mancini, M.; Weber, R.; Weigand, P.; Leuckel, W. and Kolb, T.: Design of<br />

the Entrained Flow Reactor for <strong>Gas</strong>ification of Biomass Based<br />

Slurry. (2013) 26. Deutscher Flammentag – Verbrennung<br />

und Feuerung, Duisburg, 11.-12. September 2013, VDI-Berichte<br />

2161 (2013), S. 625-634 (Proceedings).<br />

Sänger, A.; Kolb, T.; Jakobs, T.; Djordjevic, N. and Zarzalis, N.: Basic Investigations<br />

on Burner Design for High Pressure Entrained<br />

Flow <strong>Gas</strong>ifier: Influence of Pressure and Fluid Viscosity on<br />

Twin Fluid Atomization. (2013) 26. Deutscher Flammentag –<br />

Verbrennung und Feuerung, Duisburg, 11.-12. September<br />

2013; VDI-Berichte 2161 (2013), S. 321-331 (Proceedings).<br />

Kolb, T.: Energy from Chemical Fuels in KIC InnoEnergy. (2013) 1 st<br />

European Conference on Technology to Business in Energy<br />

from Chemical Fuels, Frankfurt am Main, 23./24.09.2013.<br />

Kolb, T. and Eberhard, M.: BtL – the bioliq Process at KIT. (2013) DG-<br />

MK-Conference „New Technologies & Alternative Feedstocks<br />

in Petrochemistry and Refining, Dresden, 9.-11. Oktober<br />

2013; DGMK Tagungsbericht 2013-2, S. 81-87, ISBN 978-3-<br />

941721-32-6 (Proceedings).<br />

Kolb, T.; Eberhard, M.; Zimmerlin, B. und Willy, M.: Synthesegaserzeugung<br />

aus Biomasse zur stofflichen und energetischen Nutzung.<br />

(2013) Jahrestreffen der ProcessNet Fachgruppe „Su-<br />

PER“, Frankfurt am Main, 5./6.11.2013.<br />

Kolb, T. and Eberhard, M.: BtL – the bioliq® Process. (2013) IEA Bioenergy<br />

– Joint Workshop, Göteborg, Schweden, 19.-20.11.2013.<br />

Buchholz, D.: Innovative Processes for Thermochemical SNG Production<br />

from Biomass. DVGW-EDGaR First Joint Conference,<br />

07.02.2013, Arnhem.<br />

Buchholz, D.: Vorstellung des Verbundvorhabens: Speicherung<br />

elektrischer Energie aus regenerativen Quellen im <strong>Erdgas</strong>netz.<br />

3. Statuskonferenz „Chemische Prozesse und stoffliche<br />

Nutzung von CO 2 “, 09.04.2013, Berlin.<br />

Buchholz, D.: Catalytic Methanation: Challenges and Perspectives<br />

for the Future. 13 th Global Energy Village, 17.04.2013, Berlin.<br />

Buchholz, D.: Langfristiger Speicherungsbedarf für das Stromversorgungssystem<br />

– mögliche Rolle der Power to <strong>Gas</strong>-Technologie.<br />

Energiespeicher – Kernelement eines regenerativen<br />

Energiesystems, 05.06.2013, Berlin.<br />

Buchholz, D.: Wasserstoff und Methanisierung. Energiespeicher –<br />

Kernelement eines regenerativen Energiesystems.<br />

05.06.2013, Berlin.<br />

Ortloff, F.; Buchholz, D.; Graf, F. and Kolb, T.: Ensuring Operational<br />

Safety of the Natural <strong>Gas</strong> Grid by Removal of Oxygen from<br />

Biogas via Catalytic Oxidation of Methane. GERG Research<br />

Academic Network Event, EGATEC Paris, 30.-31.05.2013.<br />

Juni 2014<br />

410 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

2. Aktivitäten des Lehrstuhls und Bereichs Verbrennungstechnik, der DVGW-Forschungsstelle,<br />

Bereich Verbrennungstechnik, und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, Prof. Dr.-Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Henning Bockhorn,<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Stenger, Dipl.-Ing. Dieter Brein<br />

2.1 Allgemeines<br />

Für den Bereich Verbrennungstechnik stand das Jahr<br />

2013 im Zeichen des Wechsels in der Leitung: Zum<br />

31.3.2013 schied Prof. Dr. Henning Bockhorn aus dem<br />

aktiven Dienst im Bereich Verbrennungstechnik und<br />

zum 30.9.2013 auch aus der Leitung des Bereichs Verbrennungstechnik<br />

der DVGW-Forschungsstelle aus. Diese<br />

Aufgaben nimmt Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis,<br />

bisher Technische Universität Bergakademie Freiberg,<br />

seit dem 1.9.2013 bzw. dem 1.10.2013 wahr. Mit der<br />

„Übergabe des Feuers“ wurde der Wechsel am 3.9.2013<br />

mit einem Institutsfest gefeiert. Verbunden mit dem<br />

Wechsel in der Leitung des Bereichs ist eine Orientierung<br />

in Richtung einer Reihe von neuen Forschungsschwerpunkten<br />

sowie die thematische Weiterentwicklung<br />

der traditionell im Bereich Verbrennungstechnik<br />

vorhandenen Forschungsrichtungen. Einige Anforderungen,<br />

die bisher ein wesentlicher Antrieb für Forschung<br />

und Entwicklung waren, wie niedrige Schadstoffemissionen,<br />

vollständiger Abbrand etc. werden zukünftig<br />

als selbstverständliche Randbedingungen für<br />

die Forschung betrachtet. Dabei werden anspruchsvolle,<br />

etablierte Forschungsschwerpunkte wie z.B. Rußbildung,<br />

Verbrennungslärm und Verbrennungsinstabilitäten<br />

weiterentwickelt. Hier wird Prof. Bockhorn auch<br />

weiterhin in angemessenen Rahmen mitwirken.<br />

Für die Neuorientierung der Forschungsschwerpunkte<br />

ist folgender Hintergrund wesentlich:<br />

••<br />

Die Energieversorgung wird das dominierende Thema<br />

der nächsten Jahrzehnte sein. Für die zukünftige<br />

Entwicklung werden regenerative Energien, alternative<br />

Brennstoffe, Energiespeicherung, Energieeffizienz,<br />

genaue Regelbarkeit und die intelligente Vernetzung<br />

eine entscheidende Rolle spielen.<br />

••<br />

In der produzierenden Industrie werden alternative<br />

und regenerative Energiequellen in zukünftigen Prozessen<br />

integriert werden. Darüber hinaus werden<br />

die Anforderungen an Produktqualität und Energieeffizienz<br />

und damit auch die Anforderungen an die<br />

genaue Regelbarkeit aller Prozesse steigen.<br />

••<br />

Für die Energieversorgung der Zukunft wird die Systemtechnik<br />

als Ganzes im Vordergrund stehen. Daher<br />

können die zukünftigen Aufgabenstellungen nur<br />

interdisziplinär bearbeitet werden. Dies bedeutet,<br />

dass die interdisziplinäre Verbundforschung, insbesondere<br />

mit den Materialwissenschaften, an Bedeutung<br />

gewinnen wird.<br />

••<br />

Die weitere Entwicklung von experimentellen und<br />

numerischen Methoden, sowie die steigende Rechnerleistung<br />

werden eine genauere Modellierung<br />

und numerische Simulation von immer komplexeren<br />

und multiskaligen Prozessen ermöglichen.<br />

Vor diesem Hintergrund werden für den Bereich Verbrennungstechnik<br />

folgende Forschungsschwerpunkte<br />

mittel- und langfristig verfolgt werden:<br />

••<br />

Die Verbrennungstechnik wird nach wie vor einen<br />

großen Stellenwert in der Energieumwandlung einnehmen.<br />

Die Brenn- und Kraftstoffe der zukünftigen<br />

Verbrennungstechnik werden sich jedoch ändern:<br />

Wasserstoff, wasserstoffreiche, synthetische und biogene<br />

Brennstoffe sowie Schwachgase werden in der<br />

Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Deren<br />

verbrennungstechnische Eigenschaften und die<br />

optimale Nutzung in technischen Verbrennungssystemen<br />

sind die Basis für zukünftige Forschungsthemen.<br />

Forschungsthemen in diesem Schwerpunkt<br />

sind daher die Charakterisierung der verbrennungstechnischen<br />

Eigenschaften von wasserstoffhaltigen,<br />

biogenen sowie synthetischen Brennstoffen und Gemischen<br />

(gas und flüssig), Zündvorgänge, Strömungs-<br />

und Verbrennungsinstabilitäten, Spraybildung<br />

und Verbrennung vor allem von neuartigen<br />

flüssigen Brennstoffen, Verbrennungsvorgänge in<br />

porösen Medien, Wechselwirkung Verbrennung /<br />

Material, Untersuchungen an Modellflammen.<br />

••<br />

Die Kombination von Verbrennungsvorgängen mit<br />

weiteren Prozessen wie beispielsweise elektrochemischen<br />

(Brennstoffzellen, Elektrolyse), thermoelektrischen,<br />

solarthermischen sowie solarchemischen Prozessen<br />

werden wesentliche zukünftige Forschungsthemen<br />

sein. Hierzu gehören Multi-Fuel-Brennerkonzepte,<br />

Wasserstoffbrenner, Brennerregelung und<br />

Sensorik, „Balance of Plant“ und Brennertechnik in<br />

Brennstoffzellensystemen, Beheizung von Stirling-<br />

Systemen, Einbindung regenerativer Energiequellen,<br />

Oxy-Fuel Brennersysteme.<br />

••<br />

Die Regelbarkeit und genaue Anpassung von Verbrennungsvorgängen<br />

an die Anforderungen der jeweiligen<br />

Anwendung bei höchster Energieeffizienz<br />

werden im Vordergrund jeder zukünftigen Entwicklung<br />

von technischen Verbrennungssystemen in der<br />

Thermoprozesstechnik stehen. Rekuperator- und Regeneratorbrenner,<br />

Strahlungsbrenner, hybride Systeme,<br />

Energieeffizienz und Mehrzieloptimierung,<br />

Kraft-Wärme- und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Einbindung<br />

regenerativer Energiequellen werden unter<br />

diesem Schwerpunkt bearbeitet werden.<br />

••<br />

Die Erfassung und Modellierung von technischen<br />

Verbrennungssystemen wird zunehmend umfassen-<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 411


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

der werden. Die immer höhere räumliche und zeitliche<br />

Auflösung der experimentellen Methoden und<br />

die genauere Modellierung aller relevanten Prozesse<br />

(inkl. der materialtechnischen Fragestellungen an<br />

Oberflächen und in Werkstoffen) und deren Wechselwirkung<br />

werden die Grundlage für die Entwicklung<br />

neuer <strong>Technologien</strong> bilden. Hierzu werden neben<br />

den üblichen etablierten numerischen Methoden<br />

zukünftig Lattice-Boltzmann-Methoden an<br />

Bedeutung gewinnen. Daher wird an deren Anpassung<br />

für Verbrennungsvorgänge gearbeitet werden.<br />

Hinsichtlich der experimentellen Verbrennungsdiagnostik<br />

wird der Schwerpunkt auf Laser-basierten Messtechniken<br />

(LDA-PDA, PIV, LIF, LII, Raman,...) und deren<br />

Anpassung für zunehmend schwierigere Messaufgaben<br />

(in situ Messungen, stark strahlende und rußende Flammen,<br />

hohe Drücke, ...) liegen.<br />

2.2 Laufende Forschungsarbeiten im Bereich Verbrennungstechnik<br />

Die laufenden Forschungsarbeiten im Bereich Verbrennungstechnik<br />

sind fokussiert auf Probleme der Deckung<br />

des steigenden Energiebedarfs durch fossile und erneuerbare<br />

Rohstoffe, die Entwicklung schadstoffarmer Verbrennungskonzepte<br />

für Fluggasturbinen und stationäre<br />

<strong>Gas</strong>turbinen, Arbeiten zur Reduktion von Schadstoffen<br />

aus der Verbrennung fossiler und in verstärktem Maße<br />

auch nichtfossiler, erneuerbarer Brennstoffe sowie die<br />

Entwicklung von Alternativen zum Einsatz von fossilen<br />

Brennstoffen, die energetische Verwertung von Biomassen,<br />

die Reduktion von Emissionen von Lärm aus<br />

Verbrennungsprozessen und die Entwicklung von Methoden<br />

zur mathematischen Modellierung und Vorausberechnung<br />

von Verbrennungsvorgängen und Verbrennungseinrichtungen<br />

und deren Optimierung. Die in<br />

diesen Themenbereichen durchgeführten Forschungsvorhaben<br />

werden in einer Reihe von internationalen<br />

und nationalen Verbundvorhaben und direkten Industriekooperationen<br />

durchgeführt.<br />

Die durch instationäre Vorgänge bei Verbrennungsprozessen<br />

induzierten Schwankungen des Strömungsund<br />

Druckfeldes wirken sich auf die Emission von Lärm<br />

aus. Daher werden im Verbundprojekt Verbrennungslärm<br />

der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in<br />

Zusammenarbeit mit drei weiteren Instituten der RWTH<br />

Aachen, der TU Berlin und der TU Darmstadt Entstehungsmechanismen<br />

des Verbrennungslärmes numerisch<br />

untersucht. Hier wird mit kompressibler Large-<br />

Eddy Simulation (LES) sowie mit Direkter Numerischer<br />

Simulation (DNS) des Verbrennungsvorganges die Entstehung<br />

des verbrennungsinduziert emittierten Lärmes<br />

im Detail untersucht.<br />

Die Erweiterung des bereits vorhandenen Wissensstandes<br />

in Bezug zu Zündung, Akustik und Instabilitäten<br />

ist das Thema des europäischen Verbundprojektes KIAI<br />

(Knowledge for Ignition, Acoustics and Instabilities), wobei<br />

der Bereich Verbrennungstechnik sich mit der Aufgabe<br />

des Wiederzündens unter Höhenbedingungen<br />

beschäftigt (subatmosphärisch, bei Temperaturen unter<br />

minus 30 °C). Die Erfüllung der Wiederzündbedingung<br />

ist bislang nur durch rein empirische Korrelationen beschrieben<br />

und wird im Rahmen dieses Projekts detailliert<br />

untersucht.<br />

Ebenfalls mit der Untersuchung des Zündvorgangs<br />

beschäftigt sich das Forschungsprojekt „Zündung durch<br />

mechanische Funken“ innerhalb der DFG-Forschergruppe<br />

„Physicochemical-based Models for the Prediction of<br />

safety-relevant Ignition Processes“, das in 2013 für eine<br />

zweite Förderperiode genehmigt wurde. Da mechanische<br />

Funken als Zündquellen eine wichtige Rolle bei der<br />

sicherheitstechnischen Beurteilung der Zündung<br />

brennbarer <strong>Gas</strong>gemische spielen, wird in dem Projekt<br />

die Zündung durch kleine, heiße Teilchen bis zu einem<br />

Durchmesser von einem Millimeter untersucht. Der<br />

Schwerpunkt dieses Projekts liegt auf einem detaillierten<br />

Verständnis des Zündvorgangs selbst, mit dem Ziel,<br />

das physikalisch-chemische Modell der <strong>Gas</strong>phasenzündung<br />

an kleinen heißen Partikeln verschiedenster Materialien<br />

und Größen voranzutreiben.<br />

Im Rahmen der ebenfalls von der DFG geförderten<br />

Forschergruppe „Anwendung monolithischer Netzwerkstrukturen<br />

in der Verfahrenstechnik“ (FOR 583)<br />

wurde in der zweiten und abschließenden Förderperiode<br />

mit zwei Teilprojekten die Anwendung von keramischen<br />

Schwämmen für die Stabilisierung von Verbrennungssystemen<br />

untersucht. Dazu wurde experimentell<br />

die Stabilisierung der Reaktionszone sowohl unter atmosphärischen<br />

Bedingungen wie auch unter Drücken<br />

bis 10 bar und Vorwärmtemperaturen bis 500 K bestimmt.<br />

Diese Datenbasis stellt auch die Grundlage für<br />

ein 1-dimensionales Modell dar, das mit guter Übereinstimmung<br />

das gemessene Verhalten wiedergeben<br />

kann. Zusätzlich wurden zur Bestimmung der dazu erforderlichen<br />

effektiven Kenngrößen für den Wärmetransport<br />

im porösen Medium direkte numerische Simulationen<br />

auf Grundlage von realen Geometriedaten<br />

durchgeführt, um damit die physikalischen Teilprozesse<br />

der Wärmerückführung besser beschreiben zu können.<br />

Innerhalb eines Kooperationsprojektes des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft, des Forschungszentrums<br />

Jülich und der Siemens AG wird im Teilprojekt 1F „Modellierung<br />

des Verbrennungsverlaufs bei der Verbrennung<br />

von flüssigen Brennstoffen und Flüssigbrennstoff/<br />

Wasser-Emulsionen“ die Entwicklung von Verbrennungstechnologien<br />

für die klimaschonende Energieumwandlung<br />

vorangetrieben. Die Forschungsarbeit dient<br />

in diesem Zusammenhang zur Erfüllung des Teilziels<br />

„Betriebsflexibilität und Brennstoffflexibilität“. Die Betriebsflexibilität<br />

hängt entscheidend von den Stabilitätsgrenzen<br />

der Verbrennung ab, deren Vorhersage<br />

noch nicht adäquat möglich ist. Die Brennstoffflexibili-<br />

Juni 2014<br />

412 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

tät setzt die sichere Auslegung von Brennern voraus, die<br />

sowohl mit gasförmigem als auch mit flüssigem Brennstoff<br />

operieren können.<br />

Im Rahmen europäischer Forschungsprojekte ist der<br />

Bereich Verbrennungstechnik vor allem an Verbundprojekten<br />

der Luftfahrt beteiligt: Im Rahmen von LEM-<br />

COTEC (Low Emission Core Technologies) werden in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Triebwerkshersteller Avio<br />

SPA das bereits im Verbundprojekt NEWAC entwickelte<br />

innovative PERM (partially evaporated rapid mixing)<br />

Verbrennungskonzept optimiert und für kritische Punkte<br />

im LTO Lastzyklus ertüchtigt. Ziel ist es, die 65 % Reduktion<br />

für Stickoxide bereits durch das Injektionssystem<br />

zu erreichen und damit das ACARE Ziel zu erreichen.<br />

Dabei wird insbesondere das magere Verlöschen<br />

unter Druckbedingungen sowie das Zündverhalten untersucht.<br />

Ziel des Projekts „Fuel Injector Research for Sustainable<br />

Transport” (FIRST) ist es, Auslegungswerkzeuge und<br />

-techniken zu entwickeln, die es ermöglichen, die aus<br />

einem Konglomerat von Partikeln bestehenden Brennstoffsprühstrahlen<br />

bzw. Ruß mit Modellen detailliert zu<br />

beschreiben und damit die Möglichkeit zu eröffnen,<br />

diese gezielt zu beeinflussen. Übergeordnetes Ziel dazu<br />

ist die im ACARE Protokoll bis 2020 geforderte Reduktion<br />

der Emissionswerte von Flugtriebwerken für CO 2 von<br />

50 % und für NOX von 80 %.<br />

In einem weiteres Verbundprojekt „Intelligent Design<br />

Methodologies for Low Pollutant Combustors for<br />

Aero-Engines (IMPACT AE)“ werden mit dem gleichen<br />

Ziel Schlüsselelemente für die Entwicklung und Validierung<br />

von Auslegungswerkzeugen erstellt, mit denen<br />

systematisch bereits im Designschritt NOx und CO-<br />

Emissionen reduziert werden können. Die Optimierung<br />

soll durch die Kombination von Auslegungswerkzeugen<br />

für den Entwurf und die detaillierte Parametrisierung<br />

von Verbrennungssystemen bei niedrigen Emissionswerten<br />

erreicht werden. Die Optimierung wird mit der<br />

genaueren und realistischen Abbildung dieser Verbrennungssysteme<br />

sowie der Möglichkeit, die Skalierung<br />

der Brenner zu untersuchen, ermöglicht. Infolgedessen<br />

soll die Entwicklungsdauer für derartige Brennertypen<br />

deutlich verringert werden.<br />

Aus Platzgründen kann hier keine vollständige und<br />

detaillierte Übersicht über alle Forschungsarbeiten gegeben<br />

werden. Hierzu sei auf direkte Kontakte hingewiesen,<br />

die sich einfach über die Internetadresse http://<br />

vbt.ebi.kit.edu herstellen lassen.<br />

2.3 Abgeschlossene Promotionen im Jahr 2013<br />

Im Bereich Verbrennungstechnik des Engler-Bunte-Instituts<br />

wurden im Jahr 2013 im Rahmen dieser Forschungstätigkeiten<br />

die folgenden Dissertationen abgeschlossen:<br />

••<br />

Svetoslav Marinov: Untersuchung der Flammenstabilität<br />

von geometrisch ähnlichen Brennern für zukünftige<br />

magere Triebwerksbrennkammerkonzepte (Prof. Dr.<br />

Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb)<br />

Bei Fluggasturbinen werden Strategien für den Verbrennungsablauf<br />

erarbeitet, um stöchiometrische<br />

Verbrennung und die damit verbundenen hohen<br />

NO X -Emissionen zu vermeiden. Dazu wurde ein neuartiges<br />

Einspritzsystem entwickelt, das magere Verbrennung<br />

in der Primärzone der <strong>Gas</strong>turbinenbrennkammer<br />

ohne Vormischstrecke vorsieht. Die Flammenstabilisierung<br />

wird durch Drall bewerkstelligt.<br />

Die Untersuchung dieser neuartigen Konfiguration<br />

befasst sich mit der experimentellen Erfassung der<br />

mageren Verlöschgrenze der eingeschlossenen<br />

Flamme bei atmosphärischem Druck. Die Arbeit umfasst<br />

die Untersuchung des kerosinbefeuerten Prototyps<br />

in realer Dimension bei weitestgehend realen<br />

thermodynamischen Bedingungen, d.h. bei der realisierten<br />

hohen Beladung der Primärzone. Weiterhin<br />

erfolgt ein Vergleich der Flammeneigenschaften dieser<br />

mit flüssigem Kerosin befeuerten Konfiguration<br />

zu den Flammeneigenschaften derselben Konfiguration,<br />

befeuert mit gasförmigem Methan. Schließlich<br />

beinhaltet die Arbeit die Flammenuntersuchung einer<br />

kerosinbefeuerten Modellkonfiguration, die zum<br />

Prototyp geometrisch ähnlich und mit dem Faktor<br />

0,5 skaliert ist. Im Gegensatz zu der Flammenstabilitätsbetrachtung<br />

gasförmiger Brennstoffe, existieren<br />

wenige Arbeiten, die dieses Thema bei flüssigen<br />

Substanzen betrachten (siehe Bild 2.1).<br />

Bild 2.1. Aus gemessenen gasförmigen Komponenten<br />

errechneter Reaktionsfortschritt einer Drallflamme<br />

mit flüssigem Brennstoff (Kerosin, links) und bei Methanverbrennung<br />

(rechts). Die hohen Werte bei Kerosinverbrennung<br />

weisen auf eine „verdampft-istverbrannt“<br />

Charakteristik des Reaktionsfeldes hin.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 413


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

••<br />

Feichi Zhang: Numerische Modellierung von Verbrennungslärm<br />

(Prof. Dr. Ing. Henning Bockhorn, Prof. Dr.<br />

rer. nat. habil. Ulrich Maas)<br />

Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung von<br />

Lärm in turbulenten Verbrennungsvorgängen, welcher<br />

wie Schadstoffemissionen zu den möglichen<br />

negativen Effekten der Verbrennung gehört. Übergeordnetes<br />

Ziel der Arbeit ist es, effiziente Werkzeuge<br />

für die numerische Berechnung der Lärmabstrahlung<br />

aus Verbrennungsvorgängen zu entwickeln,<br />

welche auf hochauflösender LES (large eddy simulation)<br />

in kompressibler Formulierung als direkter Methode<br />

und hybriden CFD (computational fluid dynamics)<br />

/ CAA (computational aeroacoustics) Techniken<br />

als indirekten Methoden basieren. Es wurde<br />

gezeigt, dass die kompressible LES allein die durch<br />

Verbrennung induzierte Schallabstrahlung effizient<br />

und mit guter Genauigkeit vorhersagen kann. Als<br />

CAA Methode zur Berechnung von Verbrennungslärm<br />

wurde zuerst die grundlegende, aber am häufigsten<br />

gebrauchte Lighthill‘sche akustische Analogie<br />

verwendet. In dieser Arbeit wurde eine modifizierte<br />

Lighthill‘sche Gleichung, deren Quellterm<br />

ausschließlich durch die Wärmefreisetzungsschwankung<br />

gegeben ist, für die CAA Simulation der Schallausbreitung<br />

aus einer mäßig turbulenten Jetflamme<br />

angewendet. Der berechnete Schalldruck zeigte eine<br />

gute Übereinstimmung mit entsprechender Messung.<br />

Weiterhin wurde, basierend auf der oben genannten<br />

modifizierten CAA Gleichung von Lighthill<br />

eine analytische Fernfeldlösung für die Berechnung<br />

von Verbrennungslärm entwickelt, in der nur die instationäre<br />

Wärmefreisetzungsrate als Eingabeparameter<br />

auftritt.<br />

••<br />

Matthias Kern: Modellierung kinetisch kontrollierter,<br />

turbulenter Flammen für Magerbrennkonzepte<br />

(Prof. Dr. Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Karlheinz<br />

Schaber)<br />

Eines der dominierenden Konzepte zur Vermeidung<br />

von Stickoxidemissionen ist die magere Verbrennungsführung.<br />

Insbesondere die Flugzeugindustrie<br />

verfolgt in den letzten Jahren vor allem das Konzept<br />

der direkten mageren Verbrennung. Hierbei wird<br />

durch gezielte Strömungsführung erreicht, dass sich<br />

Luft und Brennstoff vor der Reaktionszone bereits<br />

weitestgehend gemischt haben und so nahestöchiometrische<br />

Bereiche vermieden werden.<br />

Diese Anforderungen führen zu komplexen Systemen,<br />

die einen hohen Anspruch an die Auslegung<br />

und Entwicklung stellen. Um hier den Anteil an kostspieligen<br />

Testanlagen und Vorversuchen zu senken,<br />

wurde in den letzten Jahren verstärkt auf den Einsatz<br />

numerischer Methoden wie die CFD-Simulation gesetzt.<br />

Hierzu werden Reaktionsmodelle benötigt,<br />

welche es ermöglichen, die komplexen technischen<br />

Verbrennungssysteme effizient und mit einer möglichst<br />

hohen Genauigkeit in einem numerischen Experiment<br />

zu analysieren. Am Engler-Bunte-Institut<br />

wird hierzu seit einigen Jahren erfolgreich an sogenannten<br />

Verbundwahrscheinlichkeitsdichtemodellen<br />

mit einer Reaktionsfortschrittsvariable zur Abbildung<br />

des Reaktionsverlaufs geforscht. Zur Beschreibung<br />

der Kinetik wird hierbei die Reaktion über zwei<br />

Variablen abgebildet, einer Variablen zur Beschreibung<br />

der elementaren Zusammensetzung, also des<br />

reinen Mischungsprozesses, sowie einer weiteren<br />

Variablen zur Beschreibung des Reaktionsfortschritts.<br />

Die Kopplung von turbulenter Vermischung<br />

und chemischer Reaktion wird über eine Verbundwahrscheinlichkeitsdichtefunktion<br />

abgebildet.<br />

Durch die vorangenommene prinzipielle Form der<br />

Verbundwahrscheinlichkeitsdichtefunktion können<br />

bereits vor der Simulation mehrdimensionale Tabellen<br />

generiert werden, die in der Funktion einer chemischen<br />

Datenbank die Reaktionsdaten während<br />

der Simulation bereitstellen. Hierauf beruht die hohe<br />

Effizienz dieser Methode, die es ermöglicht, die angeführten<br />

komplexen Systeme effizient zu simulieren.<br />

••<br />

Martin Zajadatz: Experimentelle Untersuchung der<br />

turbulenten Brenngeschwindigkeit unter Berücksichtigung<br />

der Vorwärmtemperatur und Brennstoffzusammensetzung<br />

(Prof. Dr. Ing. Nikolaos Zarzalis,<br />

Prof. Dr.-Ing. Helmut Seifert)<br />

Moderne Vormisch-Verbrennungssysteme für <strong>Gas</strong>turbinen<br />

zeichnen sich durch hohe Reaktionsdichten bei<br />

möglichst hohen Strömungsgeschwindigkeiten im<br />

Brennraum aus. Der hohe Durchsatz führt in den<br />

kompakt ausgelegten Brennkammern zu geringen<br />

Verweilzeiten des Abgases und daher zu einer Reduzierung<br />

der verweilzeitabhängigen thermischen<br />

Stickoxidbildung. Ein Nachteil der Vormischverbrennung<br />

ist jedoch, dass die Vormischung des Brenngases<br />

mit der Verbrennungsluft in einer der Brennkammer<br />

vorgeschalteten Vormischstrecke zu Einschränkungen<br />

des Betriebsbereiches der Brenneranlage<br />

führen kann. Es treten, in Abhängigkeit von Kinetik<br />

und Turbulenzparametern der Brenngas-Luftmischung,<br />

Flammenverlöschen, Flammenrückschlag in<br />

die Vormischstrecke sowie durch die Vormischverbrennung<br />

erzeugte Flammenpulsationen auf, die den<br />

Betriebsbereich im Vergleich zu konventionellen Verbrennungskonzepten<br />

deutlich einschränken können.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine umfangreiche<br />

experimentelle Datenbasis zur <strong>Gas</strong>vormischverbrennung<br />

bei breiter Variation der Turbulenzstruktur des<br />

Strömungsfeldes, der Brennstoff-Luftvormischtemperatur<br />

und der Reaktionskinetik durch Mischung<br />

von <strong>Erdgas</strong> mit reaktionsfreudigerem Wasserstoff erzeugt,<br />

mit der das Betriebsverhalten von Vormischbrennern<br />

experimentell erfasst werden kann (siehe<br />

Bild 2.2).<br />

Juni 2014<br />

414 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

••<br />

Flavio Galeazzo: Simulation of Turbulent Flows with<br />

and without Combustion with Emphasis on the Impact<br />

of Coherent Structures on the Turbulent Mixing (Prof.<br />

Dr. Ing. Nikolaos Zarzalis, Prof. Dr.-Ing. Thomas Wetzel)<br />

In dieser Arbeit wurde zunächst der in der Literatur<br />

gut dokumentierte Fall eines turbulenten konzentrischen<br />

Freistrahles berechnet, um die verschiedenen<br />

numerischen Werkzeuge und Simulationsmethoden<br />

zu testen und zu validieren. Sowohl instationäre als<br />

auch stationäre Simulationen konnten wichtige<br />

Merkmale der Freistrahlkonfiguration mit guter Genauigkeit<br />

vorhersagen. Der Jet in Crossflow (JIC) ist<br />

eine weit komplexere Strömungskonfiguration als<br />

der konzentrische Freistrahl. Es treten hierbei verschiedene<br />

Typen von kohärenten Strukturen sowie<br />

Rezirkulationsgebiete auf. Die Qualität der Übereinstimmung<br />

der Simulationsergebnisse mit den<br />

Messungen ist daher stark an die Qualität der Beschreibung<br />

der kohärenten Strukturen gekoppelt.<br />

Die Ergebnisse der LES Simulationen geben diese<br />

Strukturen und deren Auswirkungen viel detaillierter<br />

wieder als die Ergebnisse einer instationären RANS<br />

Rechnung, wie die viel stärker gekrümmte Isofläche<br />

der LES zeigt. Dagegen ist eine stationäre RANS Simulation<br />

nicht in der Lage, kohärente Strukturen<br />

abzubilden, und die Isofläche des passiven Skalars<br />

zeigt eine glatte Oberfläche.<br />

Die numerischen Methoden, die für isotherme Strömungen<br />

angewendet wurden, wurden zur Simulation<br />

eines komplexen Verbrennungssystems erweitert<br />

und angepasst, bei dem zwei wichtige Quellen zur<br />

Ausbildung von Instationaritäten vorhanden sind:<br />

die Entwicklung von großen kohärenten Strukturen<br />

und die sich im Injektor ausbildenden akustischen<br />

Resonanzen. Beide instationären Phänomene konnten<br />

mit den LES Simulationen wiedergegeben<br />

werden und liefern insgesamt eine gute Übereinstimmung<br />

der Rechenergebnisse mit den Messergebnissen.<br />

Die stationären RANS Simulationen vernachlässigen<br />

beide Quellen instationären Verhaltens<br />

und zeigen somit eine deutlich schlechtere Übereinstimmung<br />

mit den Messergebnissen. So wird mit LES<br />

unter anderem die Flammengeometrie völlig unbefriedigend<br />

wiedergegeben. Die Schlussfolgerung ist,<br />

dass zeitaufgelöste Berechnungsmethoden wie die<br />

LES erforderlich sind, um derart komplexe reagierende<br />

Strömungen mit guter Genauigkeit zu modellieren.<br />

2.4 Forschungsstelle für Brandschutztechnik<br />

Die Forschungsstelle für Brandschutztechnik entwickelt<br />

Verfahren zur Prüfung vorbeugender baulicher und anlagentechnischer<br />

Brandschutzmaßnahmen, entwickelt<br />

und validiert Bemessungsverfahren für Fragestellungen<br />

rund um die Entstehung, die Ausbreitung und die Bekämpfung<br />

von Bränden für Gebäude verschiedenster<br />

Bild 2.2. Gemessene turbulente Brenngeschwindigkeiten von <strong>Erdgas</strong><br />

Vormischflammen verglichen mit Korrelationen aus der Literatur.<br />

Nutzungen. Für Versuche im realen Maßstab steht eine<br />

große Brandversuchshalle in Karlsruhe zur Verfügung.<br />

Im Berichtszeitraum wurden grundlegende Forschungsarbeiten<br />

zur Risikoermittlung bei Tiefgaragen<br />

im Hinblick auf die Gefährdung durch Leckagen in der<br />

Kraftstoffversorgung bei gasbetriebenen Fahrzeugen<br />

durchgeführt. Die Untersuchungen schließen neben<br />

numerischen Strömungssimulationen Modellversuche<br />

an einem 1:18 Modell eines Tiefgaragengeschosses einer<br />

Großgarage ein.<br />

Validierungsversuche zur Überprüfung der Gültigkeit<br />

von Simulationsverfahren zur Vorhersage der Verrauchung<br />

großer Räume auch bei niedrigenergetischen<br />

Bränden mit spezifisch hoher Rauchentwicklung ergänzen<br />

die Arbeiten zu den Grundlagen der Rauchfreihaltung.<br />

Darüber hinaus wird untersucht, wie das Ansprechverhalten<br />

von Branddetektoren durch deren Lage<br />

im Raum, die Ventilationsbedingungen und die<br />

Brandentstehungsdynamik beeinflusst wird.<br />

Im Forschungsbereich Löschen werden Vorzüge und<br />

Nachteile von Neuentwicklungen im Bereich des Manuellen<br />

Löscheinsatzes der Feuerwehr aufgezeigt, zum<br />

Beispiel bei dem Medium Druckluftschaum. Erste Versuchsergebnisse<br />

zur Bestätigung des positiven Effekts<br />

eines Außenangriffs bei einem Raumbrand unter Anwendung<br />

des sog. „immediate flame knock-down“-Verfahrens<br />

unter Verwendung von Druckluftschaum liegen<br />

vor, müssen jedoch durch weitere Versuche vertieft<br />

werden, um die Gefährdung der Feuerwehreinsatzkräfte<br />

beim anschließenden Innenangriff zu reduzieren.<br />

Im Forschungsvorhaben „Feuerwehreinsatztaktische<br />

Problemstellungen bei der Brandbekämpfung in Gebäuden<br />

moderner Bauweise“, Teil 2, wurde das thermisch<br />

und das mechanisch bedingte Versagen von<br />

Fenstern und Verglasungen unter besonderer Berücksichtigung<br />

ihrer Anwendung bei modernen Bauweisen<br />

wie z. B. Niedrigenergie-, Passiv- und Nullenergiehäusern<br />

untersucht. Von besonderem Interesse ist die Beantwortung<br />

der Fragestellung, wie beim Feuerwehreinsatz<br />

bei mechanisch stabilen Verglasungen die Schaf-<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 415


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

fung von Öffnungen für den gezielten Abzug von<br />

zündfähigem und toxischem Brandrauch erreicht werden<br />

kann. Bei entsprechender Wärmebelastung setzte<br />

die Rissbildung bei den in den Versuchen untersuchten<br />

verwendeten Fenstern sehr früh ein. Der frühe Zeitpunkt<br />

für den ersten Riss sagt jedoch noch nichts darüber<br />

aus, wie lange insgesamt die Scheiben im Fenster<br />

auch im gerissenen Zustand einen relativ dichten Raumabschluss<br />

bilden und somit verhindern, dass zündfähige<br />

Brandpyrolyseprodukte abströmen können. Begleitend<br />

hierzu wurde ein numerisches Modell zum Brechen<br />

von Glasscheiben bei thermischer Einwirkung<br />

untersucht, wobei die Validierung anhand von Brandversuchen<br />

erfolgte. Der Detaillierungsgrad der experimentellen<br />

Daten konnte hierbei in einer zweiten Versuchsreihe<br />

durch den Einsatz einer hochauflösenden<br />

Wärmebildkamera erheblich verbessert werden, die<br />

weitere Erkenntnisse zur mehrdimensionalen Temperaturverteilung<br />

erbrachte.<br />

Im Forschungsvorhaben „Bewertung der Löschmittel<br />

Wasser und Wasser mit Zusätzen für den Feuerwehreinsatz,<br />

bei besonderer Berücksichtigung von Bränden in<br />

ausgebauten Dachgeschossen“ wurden die besonderen<br />

Problemstellungen bei ausgebauten Dachgeschossen<br />

im Hinblick auf den speziellen konstruktiven Aufbau, die<br />

Brand- und Rauchausbreitung, die Einsatztaktik und die<br />

Brandbekämpfung mit unterschiedlichen Löschmitteln<br />

dargestellt. Fenster und Ausstiege sind für die Feuerwehr<br />

über den 2. Rettungsweg wegen der Dachschrägen<br />

zum Teil schwieriger zu erreichen als bei<br />

Normalgeschossen. Dies gilt insbesondere bei zweioder<br />

mehrgeschossig ausgebauten Dachgeschossen<br />

und Maisonette-Wohnungen. Die mechanisch widerstandsfähige<br />

Dachhaut bedeutet beim Entfernen eine<br />

Gefährdung für Einsatzkräfte. Der zunehmende Einsatz<br />

von dicken zum Teil auch brennbar klassifizierten Wärmedämmungen<br />

erschwert das Schaffen von Dachöffnungen.<br />

Hochwertige Zwei- und Dreifachverglasungen<br />

mit hoher Standzeit bei thermischer Belastung im<br />

Brandfall bilden auch im gerissenen Zustand einen relativ<br />

dichten Raumabschluss für längere Zeit (siehe oben)<br />

und verhindern, dass zündfähige Brandpyrolyseprodukte<br />

abströmen können bzw. begünstigen vermehrt<br />

Glimm- und Schwelbrände aufgrund von Sauerstoffmangel.<br />

Dies führt zu einer erhöhten Gefährdung durch<br />

Backdraft (Verpuffung mit Feuerball) und Rollover<br />

(Rauchdurchzündung ohne nennenswerten Druckaufbau).<br />

Bei ausreichendem Sauerstoffangebot ist in kurzer<br />

Zeit mit einem Flashover und nachfolgenden Vollbrand<br />

zu rechnen. Die Brandausbreitung bzw. Brandweiterleitung<br />

zwischen Räumen über Hohlräume (z.B. unter<br />

Dachschrägen, Ständerwände, Holzbalkendecken)<br />

unterhalb der Dachhaut kann oft wegen fehlender<br />

feuerwiderstandsfähig trennender Bauteile und<br />

Anschlusspunkte nicht verhindert werden. Für eine<br />

effektive Brandbekämpfung, die sich aus Brandrauchkühlung<br />

beim Vorgehen der Feuerwehreinsatzkräfte<br />

und direkter Brandbekämpfung zusammensetzt, ist<br />

es erforderlich, dass das richtige Löschmittel mittels<br />

eines geeigneten Löschgerätes und unter Anwendung<br />

der korrekten Löschtechnik und geeigneter Taktik räumlich<br />

und zeitlich aufeinander abgestimmt eingesetzt<br />

wird.<br />

Eine weitere durchgeführte Studie hatte die Erstellung<br />

einer Richtlinie für den baulichen, anlagentechnischen<br />

und organisatorischen Brandschutz bei Tierställen<br />

zum Ziel, wobei der Focus auf Tierställe mit Intensivtierhaltung,<br />

auch umgangssprachlich als Massentierhaltung<br />

bezeichnet, gerichtet war. Hintergrund sind<br />

die zunehmende Errichtung dieser Anlagen, Brände mit<br />

erheblichen Schäden auch am Tierbestand, sowie die<br />

Notwendigkeit, aufgrund der Vorgaben der Bauordnung<br />

die Rettung von Mensch und Tier sicherzustellen,<br />

was bei den heute angewandten Brandschutzkonzepten<br />

nur in unzureichender Weise gelingt.<br />

Die Forschungsstelle beteiligt sich intensiv in nationalen<br />

und internationalen Gremien vornormativen und<br />

normativen Charakters an der weiteren Entwicklung des<br />

Brandschutzingenieurwesens. Die Einbindung in das<br />

KIT in Karlsruhe eröffnet darüber hinaus den Dialog in<br />

einem Fachgebiet, das durch die Notwendigkeit zur Interdisziplinarität<br />

gekennzeichnet ist, wobei oft eine Zusammenarbeit<br />

mit anderen Forschungseinrichtungen<br />

des KIT erfolgt, so zum Beispiel bei der Bewertung der<br />

Auswirkung von Winddruckverhältnissen bei Gebäuden<br />

auf die Wirksamkeit von Entrauchungsöffnungen für die<br />

Abfuhr von Rauch im Brandfall zur Sicherstellung der<br />

Benutzbarkeit der Rettungswege und zur Reduktion<br />

von Rauchschäden im Gebäude. Weitere Fragestellungen<br />

im Bereich der Sicherheit von Lithium-Ionen-Akkus<br />

für Antriebszwecke oder als stationäre Speicher gehören<br />

zum Arbeitsgebiet, das zusammen mit weiteren<br />

Einrichtungen des KIT bearbeitet wird.<br />

Unterstützung erfährt die wissenschaftliche und beratende<br />

Tätigkeit der Forschungsstelle auch durch ihre<br />

in Deutschland einzigartige und seit Jahrzehnten gepflegte<br />

Fachbibliothek, die kontinuierlich ausgebaut<br />

und durch die Dokumentationsabteilung unterstützt<br />

wird. Diesen Service stellt die Forschungsstelle auch extern<br />

zur Verfügung. Die Forschungsergebnisse werden<br />

als Berichte der Länder der Bundesrepublik Deutschland<br />

zur Verfügung gestellt. Eine Liste der bisher veröffentlichten<br />

Berichte enthält die homepage http://www.<br />

ffb.kit.edu/; die Dokumentationsergebnisse können<br />

kostenlos online über denselben Zugang recherchiert<br />

werden.<br />

2.5 DVGW-Forschungsstelle und Prüf laboratorium<br />

<strong>Gas</strong><br />

Durch erneute Investitionen in Prüfstände und Prüfstandsequipment<br />

bleibt die Prüfstelle weiterhin auf<br />

dem Stand der Technik, ist im In- und Ausland konkur-<br />

Juni 2014<br />

416 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Forschung und Lehre | FACHBERICHTE |<br />

renzfähig und von Herstellerprüfständen weitgehend<br />

unabhängig. Die Erlöse blieben in 2013 nur geringfügig<br />

unter denen des Vorjahres, so dass das Geschäftsjahr<br />

mit einem guten Ergebnis abgeschlossen werden konnte.<br />

Für das laufende Jahr 2014 kann auch mit einem guten<br />

Ergebnis gerechnet werden.<br />

Der zum Prüflaboratorium gehörende Bereich Anwendungsorientierte<br />

Forschung stellt zwischenzeitlich<br />

ein wichtiges Standbein für das Prüflaboratorium dar<br />

und war auch im Berichtszeitraum erfolgreich. Das resultierende<br />

Know-how in Verbindung mit den Kompetenzen<br />

der Prüfstelle wirkt sich speziell im Hinblick auf<br />

den Systemansatz bei neuen technischen Lösungen zunehmend<br />

positiv aus.<br />

Auch im zurückliegenden Jahr hat die Prüfstelle<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der DVGW-<br />

Kernaufgaben, durch die umfangreiche und aufwändige<br />

Mitarbeit in der Regelsetzung, geleistet. Neben den<br />

DVGW-internen Gremien und Ausschüssen wird im<br />

nationalen (ca. 55 Ausschüsse in NA<strong>Gas</strong>, NHRS, FNH,<br />

DKE), europäischen (CEN, CENELEC, EU-Kommission)<br />

und internationalen (IEC, ISO) Bereich (25 europäische<br />

und internationale Gremien zzgl. Arbeitsgruppen) mitgearbeitet.<br />

Die Ingenieure der Prüfstelle übernehmen<br />

da rüber hinaus Sprecher- oder Vorsitzfunktionen in ca.<br />

10 Ausschüssen auf europäischer und internationaler<br />

Ebene.<br />

Durch die Änderungen des Akkreditierungsgesetzes<br />

musste eine Reihe von Maßnahmen in den bestehenden<br />

Akkreditierungen des Prüflaboratoriums umgesetzt<br />

werden. Die erforderlichen Aktualisierungen wurden<br />

bereits im Vorjahr in einer Urkunde der DAkkS (Deutsche<br />

Akkreditierungsstelle) mit der Registriernummer<br />

„D-PL-12098-01-01“ dokumentiert.<br />

Im Rahmen der im Berichtszeitraum durchgeführten<br />

Reakkreditierungsaudits wurden alle Bereiche „Elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV), Sicherheit elektrischer<br />

Betriebsmittel (SEB), Materialprüfungen an Produkten<br />

der <strong>Gas</strong>verteilung und -verwendung, Probenahme<br />

und ausgewählte Prüfungen von Brennstoffen,<br />

<strong>Gas</strong>verbrauchseinrichtung nach Richtlinie 2009/142/EG<br />

(<strong>Gas</strong>geräte-Richtlinie) sowie Druckgeräte nach Richtlinie<br />

97/23/EG“ ausführlich auditiert. Dabei wurden die<br />

umfangreichen Urkundenanhänge mit den entsprechenden<br />

europäischen und internationalen Normen<br />

und Vorschriften aus dem DVGW-Regelwerk aktualisiert.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte der Prüfstelle können aus<br />

Platzgründen hier nicht detailliert beschrieben werden,<br />

so dass eine stichpunktartige Aufzählung genügen<br />

muss. Ausführliche Darstellungen finden sich auf der<br />

Internetseite der Prüfstelle http://www.dvgw-ebi.de/.<br />

Arbeitsschwerpunkte im Bereich Prüfung/Normung<br />

sind:<br />

••<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, Mikro KWK – Geräte, Entwicklung<br />

und Normung<br />

••<br />

Elektrische Ausrüstung und elektronische Sicherheitskomponenten<br />

von <strong>Gas</strong>geräten, Entwicklung<br />

und Normung<br />

•<br />

• Fachübergreifende Betreuung von Prüfungen und<br />

Konformitätsbewertungsverfahren<br />

••<br />

Zusammenarbeit mit europäischen Stellen<br />

– CEN TC 48 (Wasserheizer)<br />

– CEN TC 109 (Heizkessel)<br />

– EcoDesign Coordination Group<br />

– CEN TC 234 (<strong>Gas</strong>infrastruktur)<br />

– CEN/TC 237 (<strong>Gas</strong>zähler)<br />

– Smart Meter<br />

– ISO/TC 161 (Regel- und Steuereinrichtungen)<br />

Forschungsprojekte Prüflaboratorium<br />

Die vom DVGW finanzierte Forschung konzentrierte<br />

sich in 2013 auf drei gasbeschaffenheitsbezogene Projekte<br />

aus der „Innovationsinitiative <strong>Gas</strong>technologie“.<br />

Diese Forschungsaktivitäten steuern unter anderem<br />

wertvolle technisch-wissenschaftliche Daten für den europäischen<br />

Normungsprozess für eine H-<strong>Gas</strong>-Norm bei,<br />

der vor allem im Rahmen des freieren <strong>Gas</strong>handels unter<br />

dem oben genannten Mandat M400 in die Wege geleitet<br />

wurde.<br />

••<br />

Untersuchung der Auswirkungen von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

auf industrielle und gewerbliche<br />

<strong>Gas</strong>anwendungen<br />

••<br />

Untersuchungen zur Einspeisung von Wasserstoff in<br />

ein <strong>Erdgas</strong>verteilnetz – Auswirkungen auf den Betrieb<br />

von <strong>Gas</strong>anwendungstechnologien im Bestand,<br />

auf <strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong> und auf Verbrennungsregelungsstrategien<br />

••<br />

Vorstudie zur Untersuchung des Einflusses von dauerhaft<br />

wechselnden Wobbe-Indizes von H-<strong>Gas</strong>en auf<br />

häusliche und industrielle <strong>Gas</strong>anwendungstechnologien<br />

– mit Fokus auf die derzeit betriebenen <strong>Technologien</strong><br />

(siehe Bild 2.3)<br />

Bild 2.3. Falschfarbendarstellung von Chemolumineszenzaufnahmen<br />

bei einer UV-Wellenlänge λ =<br />

310 nm als Funktion der <strong>Gas</strong>beschaffenheit. Brenngasbezeichnungen<br />

sind oberhalb der Flammenkegel<br />

angegeben.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 417


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Forschung und Lehre<br />

Weitere Forschungsschwerpunkte der DVGW-Forschungsstelle,<br />

Bereich Verbrennungstechnik sind<br />

• Korrosionsforschung<br />

• Membranforschung N 2 /CO 2 -Abtrennung<br />

• <strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-Lab<br />

In diesem Projekt nahmen auch die Schulungs- bzw.<br />

Informationsaktivitäten zu den <strong>Gas</strong>-<strong>Plus</strong>-<strong>Technologien</strong><br />

einen wichtigen Raum ein, die in dem großen angegliederten<br />

Schulungsraum und in dem <strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-<br />

Lab mit allein 30 Veranstaltungen in 2013 gut angenommen<br />

wurde. Das <strong>Gas</strong><strong>Plus</strong>-Lab lief im ersten Jahr<br />

im Standardbetrieb. In der Installation und Parametrierung<br />

wurden bereits mehrere Optimierungspotenziale<br />

identifiziert und zusammen mit dem Partner<br />

Stadtwerke Karlsruhe bearbeitet. Der dezidierte Forschungsbetrieb<br />

u. a. bei den H 2 -Verträglichkeitsuntersuchungen<br />

ist für 2014 vorgesehen. Eine Einspeiseanlage<br />

für Wasserstoff wurde in 2013 weitgehend<br />

vorbereitet.<br />

Forschungsprojekt Radiometer<br />

Dieses DVGW-Forschungsprojekt wurde im Jahr 2013 zu<br />

Ende geführt. Dabei konnte das Kalibrierverfahren erfolgreich<br />

beschleunigt und erforderliche Randbedingungen<br />

genauer bestimmt werden. Die neu gewonnenen<br />

Erkenntnisse werden nun in die Normung von CEN<br />

TC180 (Heizstrahler) einfließen. In diesem Zusammenhang<br />

ist es auf Basis der Arbeit der DVGW-Forschungsstelle<br />

mittlerweile sogar gelungen, diese Messmethode<br />

in die Standardisierung in den Vereinigten Staaten zu<br />

überführen. Zudem konnte im Jahr 2013 durch erfolgreiche<br />

Messungen gezeigt werden, dass das Messprinzip<br />

auch für niederenergetische strombetriebene Strahler<br />

geeignet ist.<br />

2.6 Veröffentlichungen<br />

Anikin, N. B. A.; Suntz, R. und Bockhorn, H.: Fast Optical Tomography<br />

for the Detection of OH* Distributions in Flames. Chem. Ing.<br />

Tech. 85 (2013) Nr. 5, S. 696–704.<br />

Dederichs, S.; Zarzalis, N.; Habisreuther, P.; Beck, C.; Prade, B. und<br />

Krebs, W.: Assessment of a <strong>Gas</strong> Turbine NOx Reduction Potential<br />

Based on a Spatiotemporal Unmixedness Parameter.<br />

J. Eng. <strong>Gas</strong> Turbines Power 135 (2013) Nr. 11, S. 1-8 (111504).<br />

Galeazzo, F. C. C.; Donnert, G.; Cárdenas, C.; Sedlmaier, J.; Habisreuther,<br />

P.; Zarzalis, N.; Beck, C. und Krebs, W.: Computational<br />

Modeling of Turbulent Mixing in a Jet in Crossflow. Int. J.<br />

Heat Fluid Flow 41 (2013), S. 55-65.<br />

Habisreuther, P.; Galeazzo, F. C. C.; Prathap, P. und Zarzalis, N.: Structure<br />

of Laminar Premixed Flames of Methane near the Auto-<br />

Ignition Limit. Combust. Flame 160 (2013) Nr. 12, S. 2770-<br />

2782.<br />

Kasabov, P.; Habisreuther, P. und Zarzalis, N.: Experimental Study on<br />

Lifted Flames Operated with Liquid Kerosene at Elevated<br />

Pressure and Stabilized by Outer Recirculation. Flow, Turbul.<br />

Combust. 90 (2013) Nr. 3, S. 605-619.<br />

Parthasarathy, P.; Habisreuther, P. und Zarzalis, N.: Evaluation of Longitudinal<br />

Dispersion Coefficient in Open-Cell Foams Using<br />

Transient Direct Pore Level Simulation. Chem. Eng. Sci. 90<br />

(2013), S. 242-249.<br />

Waglöhner, S.; Reichert, D.; Bockhorn, H. und Kureti, S.: Studies on the<br />

Effect of Physico-Chemical Soot Properties and Feed <strong>Gas</strong><br />

Composition on the Kinetics of Soot Oxidation on Fe2O3<br />

Catalyst. Chem. Ing. Tech. 85 (2013) Nr. 5, S. 686–695.<br />

Vukadinovic, V.; Habisreuther, P. und Zarzalis, N.: Influence of pressure<br />

and temperature on laminar burning velocity and Markstein<br />

number of kerosene Jet A-1: Experimental and numerical<br />

study. Fuel 111 (2013), S. 401-410.<br />

Zhang, F.; Habisreuther, P.; Bockhorn, H.; Nawroth, H. und Paschereit,<br />

C. O.: On Prediction of Combustion Generated Noise with the<br />

Turbulent Heat Release Rate, Acta Acust United Ac (Acta<br />

acustica united with Acustica) 99 (2013), S. 940-951.<br />

Autoren<br />

Prof. Dr. rer.nat. Harald Horn<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT) |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 608-42580 |<br />

E-Mail: harald.horn@kit.edu<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT) |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 608-42561 |<br />

E-Mail: thomas.kolb@kit.edu<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT) |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 608-42570 |<br />

E-Mail: dimosthenis.trimis@kit.edu<br />

Dr. rer. nat. Josef Klinger<br />

TZW DVGW-Technologiezentrum Wasser |<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 9678-110 |<br />

E-Mail: josef.klinger@tzw.de<br />

Juni 2014<br />

418 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen<br />

für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

Programm-Übersicht<br />

Wann und Wo?<br />

Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponentenund<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

Thema:<br />

7. Fachkongress – smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

Kongress 09:00 – 17:15 Uhr<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

Kongress 09:30 – 16:30 Uhr<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />

und der Geräteindustrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (Kaffeepausen und Snacks,<br />

Mittagessen an beiden Tagen, Abendveranstaltung).<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Sponsored by<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Fax-Anmeldung: 089 - 203 53 66-99 oder Online-Anmeldung: www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Ich bin <strong>gwf</strong>-Abonnent<br />

Ich bin figawa-Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Vorname, Name<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

+ Ausstellung<br />

+ Abendveranstaltung


| IM PROFIL<br />

|<br />

Initiative Brennstoffzelle (IBZ)<br />

Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />

die Initiative Brennstoffzelle (IBZ) im Profil.<br />

Folge 28:<br />

Initiative Brennstoffzelle (IBZ)<br />

Auf der Hannover<br />

Messe ist die<br />

IBZ seit Jahren<br />

mit einem eigenen<br />

Stand präsent.<br />

Viele Politiker,<br />

zum Beispiel<br />

der<br />

Bundesminister<br />

für Wirtschaft<br />

und Energie,<br />

Sigmar Gabriel,<br />

haben das Informationsangebot<br />

bereits wahrgenommen.<br />

Bild: IBZ/Fair PR<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 2001<br />

konzentriert sich die Initiative<br />

Brennstoffzelle (IBZ) inhaltlich auf<br />

Brennstoffzellen in der Hausenergieversorgung.<br />

Als Kompetenzzentrum<br />

stellt sie das Bindeglied zwischen<br />

Herstellern, Energiewirtschaft,<br />

Marktpartnern, Politik, Me dien und<br />

Kunden dar. Mit zunehmender Zahl<br />

marktreifer Produkte übernimmt die<br />

IBZ auch vertriebsunterstützende<br />

Aufgaben. Beteiligt sind die Gerätehersteller<br />

Baxi Innotech, Bosch Thermotechnik,<br />

Ceramic Fuel Cells, Elcore,<br />

Hexis, Vaillant und Viessmann,<br />

die Energiever sorger EnBW, E.ON,<br />

EWE, MVV Energie, SWL und VNG<br />

sowie die Deutsche Energie-Agentur<br />

und die Nationale Organisation<br />

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie<br />

(NOW). Grundsätzlich<br />

ist die IBZ neuen Mitgliedern gegenüber<br />

aufgeschlossen. Die Finanzierung<br />

der IBZ erfolgt über entsprechende<br />

Mitgliedsbeiträge.<br />

Branchenstimme<br />

Die IBZ-Mitglieder nutzen die Initiative,<br />

um gemeinsam mit einer Stimme<br />

ihre Positionen gegenüber den<br />

Zielgruppen zu vertreten. Dabei<br />

sucht die IBZ auch den Dialog mit<br />

anderen Verbänden und Initiativen<br />

der Heizungs- und Energiebranche.<br />

Mit der ASUE Arbeitsgemeinschaft<br />

für sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch, dem Bundesindustrieverband<br />

Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik<br />

(BDH) und der Zukunft <strong>Erdgas</strong> e. V.<br />

wurde beispielsweise eine übergreifendes<br />

Verbände-Positionspapier<br />

erarbeitet, das Argumente pro<br />

Brennstoffzelle und Forderungen an<br />

die Politik gemeinschaftlich zum<br />

Ausdruck bringt.<br />

Gesprächspartner<br />

für die Politik<br />

Mit der Politik tauscht sich die IBZ<br />

im Rahmen Parlamentarischer<br />

Abende, der Hannover Messe oder<br />

auch während Gesprächsterminen<br />

in Ministerien aus. Dabei verfolgt<br />

die IBZ das Ziel, einerseits auf die<br />

politischen Rahmenbedingungen<br />

einzuwirken, zum Beispiel das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG).<br />

Andererseits strebt sie die Förderung<br />

von Brennstoffzellengeräten<br />

während der Markteinführungsphase<br />

an. Dabei werden auch Gutachten<br />

oder Studien eingesetzt. Das Institut<br />

für Energie- und Umweltforschung<br />

Heidelberg (ifeu) hat<br />

beispielsweise die Untersuchung<br />

„Ökonomische und ökologische<br />

Analyse von Brennstoffzellen-Heizgeräte“<br />

erarbeitet.<br />

Plattform für den internen<br />

Branchenaustausch<br />

Innerhalb der IBZ tauschen sich die<br />

Beteiligten regelmäßig über technische<br />

Fragen aus, verfolgen Normungs-<br />

und Gesetzgebungsverfahren,<br />

die die Rahmenbedingungen<br />

für Brennstoffzellengeräte berühren.<br />

Dieser Branchenaustausch ist<br />

von der Überzeugung geprägt, dass<br />

die Bündelung von Kräften gegenüber<br />

Gesetzgeber und Fachöffentlichkeit<br />

wirkungsvoller als die Einzelvertretung<br />

von Interessen ist.<br />

Gegenwärtige Themen sind beispielsweise<br />

die EU-Energieffizienzrichtlinie,<br />

die Novellierung des EEG<br />

oder die DIN V 18599, „Energetische<br />

Bewertung von Gebäuden“.<br />

Juni 2014<br />

420 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Initiative Brennstoffzelle (IBZ) | IM PROFIL |<br />

Die IBZ tritt in der Öffentlichkeit mit einem klaren Erscheinungsbild<br />

auf. Dies und die seriöse Arbeit haben dazu beigetragen, dass sich die<br />

Initiative zum maßgeblichen Ansprechpartner in Sachen Brennstoffzellengeräte<br />

entwickelt hat. Bilder: IBZ<br />

Referenzkunden sind bei der Einführung einer neuen<br />

Technologie wichtig und spielen daher eine große<br />

Rolle in der IBZ-Kommunikation, zum Beispiel beim<br />

Internetauftritt unter www.ibz-info.de, wo auch ein<br />

neuer Film mit vielen Praxisbeispielen zu sehen ist.<br />

Bild: IBZ<br />

Zentrale Informationsadresse<br />

Als Kompetenzzentrum für Brennstoffzellen<br />

in der Hausenergieversorgung<br />

bereitet die IBZ das Wissenswerte<br />

rund um die innovative<br />

Technologie für verschiedene Zielgruppen<br />

auf. Auf diese Weise ist<br />

weitgehend sichergestellt, dass ein<br />

gutes Branchen- und Produktimage<br />

positioniert werden kann und wichtige<br />

Botschaften in der Öffentlichkeit<br />

wahrnehmbar ankommen. Mit<br />

ihrer Präsenz trägt die IBZ wesentlich<br />

dazu bei, dass die Kommunikation<br />

zu Brennstoffzellengeräten<br />

nachhaltig ist und die Meinungsbildung<br />

nicht Einzelakteuren überlassen<br />

wird. Von den ersten Prototypen<br />

bis zur Markteinführung hat die IBZ<br />

die Kommunikation flexibel an die<br />

jeweilige Phase angepasst.<br />

Marketing-Kooperation<br />

Neben der klaren Positionierung als<br />

der Ansprechpartner für Brennstoffzellen<br />

in der Hausenergieversorgung<br />

zeichnet die IBZ ein gemeinschaftliches<br />

Engagement für das<br />

Produktmarketing aus. IBZ-Sprecher<br />

Markus Seidel erläutert die Vorzüge<br />

des Gemeinschaftsmarketings: „Als<br />

IBZ können wir viel klarer und für<br />

die Kunden deutlich effektiver Informationen<br />

rund um unsere Produkte<br />

vermitteln. Wer ein Brennstoffzellengerät<br />

sucht, wird sehr schnell auf<br />

unser Informationsangebot aufmerksam.<br />

Durch abgestimmte Botschaften<br />

stellen wir in der IBZ sicher,<br />

dass die Kunden bei der Beschäftigung<br />

mit einem so komplexen<br />

Produkt nicht durch die Vielzahl<br />

von Absendern verwirrt werden<br />

und falsche Botschaften aufnehmen.“<br />

Absatzförderer<br />

IBZ-Sprecher Andreas Ballhausen,<br />

der von Anfang an in der Initiative<br />

mitgewirkt hat, ist davon überzeugt,<br />

dass sich die Aktivitäten in Zukunft<br />

mehr und mehr vertrieblich ausrichten<br />

werden: „Brennstoffzellengeräte<br />

stehen am Anfang der Markteinführung.<br />

In Zukunft wird sich die IBZ<br />

noch mehr als heute zu einem Instrument<br />

entwickeln, das Hilfestellung<br />

bei der Absatzförderung gibt.<br />

Mit den bereits zur Hannover Messe<br />

2014 umgesetzten Kommunikationsmaßnahmen<br />

wie einer Vertriebs-<br />

und neuen Endverbraucherbroschüre<br />

gehen wir gemeinsam<br />

einen großen Schritt auf die neue<br />

Rolle zu.“ Der Claim „Die Zukunft<br />

kommt nach Hause“ drückt den Anspruch<br />

aus, dass eine Zukunftstechnologie<br />

endlich im Markt angekommen<br />

ist.<br />

Kontakt:<br />

Initiative Brennstoffzelle,<br />

c/o EWE VERTRIEB GmbH,<br />

Donnerschweer Str. 22-26,<br />

26123 Oldenburg,<br />

Freecall: 0800 1011447,<br />

www.ibz-info.de,<br />

E-Mail: info@ibz-info.de<br />

Die Vertriebsbroschüre<br />

informiert<br />

über die<br />

aktuellen<br />

Brennstoffzellengeräte<br />

und<br />

deren Bezugsmöglichkeiten.<br />

Dieser ist ebenso<br />

wie die Endverbraucherbroschüre<br />

und die<br />

jüngste Ausgabe<br />

der IBZ-Nachrichten<br />

unter<br />

der Freecall-Nr.<br />

0800 1011447<br />

bestellbar.<br />

Bild: IBZ<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 421


| TECHNIK AKTUELL<br />

|<br />

Integrationsplattform für dezentrale<br />

Armaturenstellantriebe in Versorgungsnetzen<br />

Die 3S Antriebe GmbH stellt erstmals<br />

ihre neue Integrationsplattform<br />

zur direkten Einbindung<br />

dezentraler Armaturenstellantriebe<br />

und Sensoren in erdverlegten Versorgungsnetzen<br />

via 3S x-active und<br />

Mobilfunk vor.<br />

Als Teil der kritischen Infrastruktur<br />

stehen Versorgungsnetze unter<br />

hohen Sicherheitsanforderungen<br />

und gleichzeitig unter zunehmendem<br />

Kostendruck. Die Aufgabe von<br />

SCADA Systemen ist eine effiziente<br />

Steuerung der Netze. Zur Optimierung<br />

stellen sich drei wesentliche<br />

Aufgaben. Das Sammeln und Aufbereiten<br />

von Betriebsdaten, die Einbindung<br />

der Betriebsdaten in die<br />

zentrale Leitstandsoftware und<br />

schließlich die Automatisierung des<br />

Betriebs auf Basis der gesammelten<br />

Daten. Die 3S Integrationsplattform<br />

deckt alle diese Leistungsbereiche<br />

ab. Dezentrale Feldgeräte können<br />

sicher und flexibel in SCADA-, ERP-,<br />

und GIS-Systeme integriert werden.<br />

Endgeräte können alle Sensoren,<br />

Zähler oder Messungen sein, die digitale<br />

Daten erzeugen. Dazu gehören<br />

Druckmessungen, Durchflussmessungen<br />

und Verbrauchsmessungen,<br />

Temperaturmessungen<br />

oder Füllstände. Zusätzlich können<br />

3S Armaturenstellantriebe Endgeräte<br />

sein, die mit Akkus betrieben<br />

über ein Jahr ohne Nachladen Armaturen<br />

automatisieren können.<br />

Die dezentralen Stellantriebe kommen<br />

so ohne Datenkabel und SPS<br />

aus. Dabei ist auch kein Bau eines aufwändigen<br />

Schachtbauwerks nötig, da<br />

die Antriebe direkt im Erdreich auf<br />

einer verdrehsicheren Trageplatte<br />

verbaut werden können. Der 3S Erdeinbau<br />

ermöglicht die nachträgliche<br />

Automatisierung ohne Versorgungsunterbrechung.<br />

Durch diese Lösung kann die Anzahl<br />

der automatisierten Armaturen<br />

und die Anzahl der Sensoren im<br />

Netz kostengünstig erhöht werden.<br />

Schachtüberwachungen, Durchfluss-<br />

und Druckmessungen oder<br />

Zonentrennungen sind einfach zu<br />

realisieren. Sensordaten können autonom<br />

und direkt durch die Antriebssteuerung<br />

verarbeitet werden,<br />

z. B. für Rohrbruchsicherungen mit<br />

kurzer Reaktionszeit.<br />

Kontakt:<br />

3S Antriebe GmbH,<br />

Henrik Friedemann,<br />

Tel. (030) 7007764-0,<br />

E-Mail: h.friedemann@3s-antriebe.de,<br />

www.3s-antriebe.de<br />

DDZG-Brennerserie senkt Emissionen bei gleicher<br />

Feuerungsleistung<br />

DDZG-Brenner.<br />

Bild: SAACKE GmbH<br />

Betreiber von Feuerungsanlagen<br />

mit einer Wärmeleistung ab<br />

50 MW stehen branchenübergreifend<br />

vor einer großen Herausforderung.<br />

Grund hierfür ist die dreizehnte Verordnung<br />

zur Durchführung des<br />

Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />

über Großfeuerungs-, <strong>Gas</strong>turbinenund<br />

Verbrennungsmotoranlagen<br />

(13. BImSchV). Diese verschärft im<br />

Rahmen der EU-Mindeststandards<br />

– der Industrial Emissions Directive<br />

(IED) – die Emissionsgrenzwerte in<br />

Deutschland. Dies gilt für Bestandsanlagen<br />

ab dem 1.1.2016, während<br />

Neuanlagen den neuen Richtlinien<br />

bereits seit dem 1.1.2014 entsprechen<br />

müssen. In der Praxis<br />

bedeutet dies: Stickoxid-Emissionen<br />

für <strong>Erdgas</strong>feuerungsanlagen unterliegen<br />

einem Grenzwert von<br />

100 mg/m 3 – einem Drittel weniger<br />

als noch 2013. Besonders geeignet<br />

für eine sichere Unterschreitung<br />

auch anspruchsvollster Stickoxid-<br />

Werte ist die SAACKE DDZG-Brennerserie<br />

– ob für Modernisierungen<br />

oder Neubauten. Sie erreicht Emissionswerte<br />

von 50 bis 90 mg/m 3 bei<br />

<strong>Erdgas</strong>betrieb (auch ohne Sekundärmaßnahmen).<br />

Der DDZG senkt<br />

die Stickoxid-Emissionen deutlich<br />

unterhalb bestehender Grenzwerte<br />

ohne Sekundärmaßnahmen und<br />

bei gleichbleibender Feuerungsleistung.<br />

Der Dampfdruckzerstäuber<br />

findet Anwendung an Wasserohrkesseln<br />

und ist aufgrund seines<br />

modularen Baukastensystems sowohl<br />

hinsichtlich komplexer Feuerraumgeometrien<br />

als auch bezüglich<br />

der Brennstoffe individuell anpassbar.<br />

Neben einer Basis-Lösung ist er<br />

somit auch als Mehrstoffbrenner<br />

mit gestufter Verbrennung und simultaner<br />

Mischfeuerung von <strong>Gas</strong>en<br />

und Flüssigkeiten in jeder beliebigen<br />

Kombination konfigurierbar.<br />

Jüngst erzielten acht installierte<br />

DDZG-LN Brenner an zwei Wasserrohrkesseln<br />

eine 40 %ige Stickoxid-<br />

Emissions reduzierung bei gleicher<br />

Leistung im Rahmen einer Heizkraftwerk-Modernisierung<br />

in einer<br />

süddeutschen Papier-Produktionsstätte.<br />

Juni 2014<br />

422 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| TECHNIK AKTUELL |<br />

Neue Version ACOS NMS 3.11 der Netz management-<br />

Lösung für Energieversorger<br />

Mit der Netzmanagement-Suite<br />

ACOS NMS bietet die IDS maßgeschneiderte<br />

IT-Lösungen für ein<br />

durchgängiges Instandhaltungs- und<br />

Entstörungsmanagement. In Version<br />

3.11 hat ACOS NMS nun eine<br />

übersichtliche Bedienoberfläche<br />

mit neuem Farbschema erhalten.<br />

Durch eine kompaktere Bedienstruktur<br />

sowie die Zusammenführung<br />

von Menü und Modulreiter<br />

steht den Anwendern mehr Platz für<br />

Nutzdaten durch eine größere Anzeigefläche<br />

zur Verfügung.<br />

Um mobile Mitarbeiter bei der<br />

Auftragsausführung sowie bei der<br />

Rückmeldung von Aufträgen inklusive<br />

Zeiterfassung zu unterstützen,<br />

hat die IDS auch ACOS NMSmobile<br />

im Zuge des Releases weiter verbessert.<br />

Die Anwender können über die<br />

ACOS NMS App die ihnen zugewiesene<br />

Instandhaltungsaufgaben mit<br />

dem ACOS NMS Server synchronisieren:<br />

entweder manuell oder automatisch<br />

in einstellbaren Zyklen.<br />

Die Darstellung der Einsatzorte auf<br />

einer Karte erleichtert die Suche<br />

und optimiert Arbeitswege. Die<br />

Checklisten der mobilen Zustandserfassung<br />

lassen sich individuell an<br />

die Wünsche der Kunden anpassen.<br />

Die Anwendung zum Modul Einspeisemanagement<br />

wurde um zusätzliche<br />

Maßnahmenarten erweitert.<br />

Neben den Maßnahmen in<br />

Verbindung mit § 11 EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)<br />

sind jetzt<br />

auch marktbezogene Maßnahmen<br />

nach § 13.1 EnWG (Energiewirtschaftsgesetz)<br />

und Anpassungsmaßnahmen<br />

nach § 13.2 EnWG mit EEG-Anlagen,<br />

konventionellen Einspeisern und<br />

auch Lasten durchführbar. Alle Maßnahmen<br />

lassen sich bei Bedarf über<br />

das Internet veröffentlichen. Die<br />

bisherige manuelle Abwicklung von<br />

Maßnahmen wurde um Automatik-<br />

Funktionen basierend auf Start- und<br />

Endterminen ergänzt und diverse<br />

Masken sowie Ansichten ergonomisch<br />

überarbeitet. Dies verbessert<br />

das Gesamthandling des Systems und<br />

entlastet den Bediener zusätzlich.<br />

Kontakt:<br />

IDS GmbH, Eva-Maria Erler,<br />

Tel. (07243) 2 18 – 202,<br />

E-Mail eva-maria.erler@ids.de,<br />

www.ids.de<br />

Brennstoffzellenheizgerät Vitovalor 300-P<br />

Im April hat Viessmann das Brennstoffzellenheizgerät<br />

Vitovalor 300-P<br />

in den Markt eingeführt. Dieses<br />

Gerät ist das Ergebnis einer Kooperation<br />

von Panasonic und Viessmann.<br />

Es basiert auf einer von Panasonic<br />

entwickelten Brennstoffzelle,<br />

die in den vergangenen sechs Jahren<br />

bereits über 34 000 Mal in Japan<br />

installiert wurde und sich dort bewährt<br />

hat.<br />

Viessmann hat diese Technik in<br />

ein kompaktes Gesamtsystem mit<br />

einem <strong>Gas</strong>-Brennwertkessel zur<br />

Spitzenlastabdeckung integriert und<br />

damit für den Einsatz auf dem europäischen<br />

Markt abgestimmt. Montage,<br />

Inbetriebnahme und Wartung<br />

der neuen Geräte sind so einfach<br />

wie bei den bekannten Vitodens<br />

<strong>Gas</strong>-Brennwert-Kompaktgeräten.<br />

Die vom Kooperationspartner<br />

Panasonic hergestellte PEM-Brennstoffzelle<br />

(Polymer Elektrolyt Membran)<br />

wird mit Wasserstoff und Luft<br />

betrieben. Der Wasserstoff wird in<br />

einem integrierten Reformer aus<br />

<strong>Erdgas</strong> gewonnen und verbindet<br />

sich anschließend in der Brennstoffzelle<br />

mit dem Luftsauerstoff zu<br />

Wasser. Dabei werden bis zu 750 W<br />

elektrischer und 1 kW thermischer<br />

Leistung erzeugt.<br />

Auch die Bestandteile des Spitzenlastmoduls<br />

sind bekannte, seit<br />

vielen Jahren in Viessmann Wärmeerzeugern<br />

eingesetzte Standardkomponenten.<br />

Es enthält neben<br />

dem Vitodens <strong>Gas</strong>-Brennwertkessel<br />

mit 19 kW Wärmeleistung einen Trinkwasser-Ladespeicher<br />

und einen Heizwasser-Pufferspeicher.<br />

Konzipiert ist das Brennstoffzellenheizgerät<br />

vor allem für den Einsatz<br />

in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

– vorzugsweise für Neubauten und<br />

modernisierte Bestandsgebäude mit<br />

geringem Wärmebedarf und am<br />

besten in Verbindung mit einer Fußbodenheizung.<br />

Für die Anlagenplanung<br />

werden von Viessmann<br />

freigegebene Anlagenschemen zur<br />

Verfügung gestellt. Ein integrierter<br />

Platten-Wärmetauscher dient als Systemtrennung<br />

zur Anlagenhydraulik.<br />

So lässt sich das Gerät auch in bestehende<br />

Anlagen problemlos einbinden.<br />

Kontakt:<br />

Viessmann, Doris Hofmann,<br />

Tel. (06452) 70-2533,<br />

E-Mail: hod@viessmann-marketing.de,<br />

www.viessmann.com<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 423<br />

Mit Vitovalor<br />

300-P führt<br />

Viessmann jetzt<br />

die Brennstoffzellentechnologie<br />

für den Einsatz<br />

in Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern<br />

in den<br />

europäischen<br />

Markt ein.


| TECHNIK AKTUELL<br />

|<br />

Erfolgreicher Testlauf von neuer<br />

Offshore-Bohranlage<br />

Seit März läuft die Offshore-Bohranlage<br />

VDD 400.2 auf dem Bohranlagentestgelände<br />

in Deggenau im<br />

Testbetrieb. Zu Beginn des letzten<br />

Jahres beauftragte das Unternehmen<br />

Archer Topaz Limited die MAX<br />

STREICHER GmbH & Co. KG aA mit<br />

dem Bau einer zweiten Offshore-<br />

Bohranlage. Diese wurde auf Basis<br />

des modularen und teilautomatisierten<br />

Konzepts der VDD 400.1 weiterentwickelt.<br />

Nun steht die Auslieferung<br />

der Bohranlage kurz bevor.<br />

Rund eineinhalb Jahre dauerten Entwicklung und Bau<br />

der Offshore-Bohranlage VDD 400.2 im Auftrag des<br />

Unternehmens ARCHER.<br />

Foto: STREICHER<br />

Ein einfacher Transport sowie<br />

Auf- und Abbau zeichnen die VDD<br />

400.2 unter anderem aus. Wie die<br />

Anlage VDD 400.1 besteht diese<br />

ebenfalls aus einzelnen Modulen.<br />

Für die Sicherheit der Mitarbeiter<br />

auf der Plattform setzt STREICHER<br />

erneut auf Automatisierung. Der<br />

Pipehandler arbeitet vollautomatisiert.<br />

Der Pipehandling Kran, der genau<br />

auf die beengten Platzverhältnisse<br />

des späteren Einsatzortes, der<br />

Statoil <strong>Erdgas</strong>-Plattform Heimdal,<br />

angepasst wurde, arbeitet teilautomatisiert.<br />

Das Hydrauliksystem<br />

der VDD Anlagen ermöglicht eine<br />

äußerst genaue Steuerung und es<br />

können, trotz kleiner Bauelemente,<br />

große Kräfte übertragen werden.<br />

Zum ersten Mal stattete STREI-<br />

CHER eine Offshore-Bohranlage mit<br />

einem Pipe Deck für die Lagerung<br />

von Gestängen und Rohren aus. Das<br />

ebenfalls modular konzipierte Pipe<br />

Deck mit der dazugehörigen Tragstruktur<br />

wiegt ca. 200 t und kann<br />

mit 150 t Bohrgestänge oder Rohren<br />

beladen werden. Es wird in etwa<br />

30 Modulen angeliefert. Die Energieversorgung<br />

der VDD 400.2 erfolgt<br />

anstelle von Generatoren über<br />

Transformatoren, welche die entsprechende<br />

Energiebeistellung auf<br />

der Heimdal-Plattform für die Bohranlage<br />

gewährleisten.<br />

Das modulare Konzept und der<br />

hohe Automatisierungsgrad der<br />

VDD 400.1 bewährten sich bereits<br />

auf hoher See beim Einsatz vor der<br />

Küste Neuseelands. Die VDD 400.2<br />

kommt voraussichtlich beim Rückbau<br />

und Verschluss bestehender<br />

Bohrungen in der norwegischen<br />

Nordsee zum Einsatz.<br />

Das Projekt sorgt auch wegen<br />

seiner schnellen Abwicklung für<br />

Aufsehen. Mit Juni 2014 wurde dem<br />

Bau der Anlage ein ehrgeiziger Endtermin<br />

gesetzt. Ab 15. Juni 2014 steht<br />

die VDD 400.2 zur Auslieferung bereit.<br />

Kontakt:<br />

Max Streicher GmbH & Co KG,<br />

Tanja Schmidt,<br />

Tel. (0991) 330-213,<br />

E-Mail: tanja.schmidt@streicher.de,<br />

www.streicher.de<br />

Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />

In der Ausgabe 6/2014 lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />

Treskatis<br />

Heinrichs u. a.<br />

Horn u. a.<br />

Der Niedergang historischer Quellwasserversorgungen – Dokumentationsversuch<br />

am Beispiel des Sinai Klosters in Karsiyaka (Vasilia) bei Girne (Kyrenia) in<br />

Nordzypern (TRNC)<br />

Schwarz gefärbte Biofilme an Trinkwasserarmaturen – Charakterisierung,<br />

Ursachen und Abhilfemaßnahmen<br />

Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und TZW:<br />

DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe im Jahre 2013<br />

27. Mitgliederversammlung der RAL-Gütegemeinschaft Kanalbau<br />

Juni 2014<br />

424 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| REGELWERK<br />

|<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong><br />

Arbeitsblatt G 453 „Maßnahmen bei unvollständiger technischer Abnahmedokumentation<br />

von Stahlleitungen größer 5 bar“<br />

Netzbetreiber müssen für alle in<br />

Betrieb befindlichen Leitungen<br />

darlegen können, dass diese nach<br />

dem jeweiligen Stand der Technik<br />

errichtet wurden und betrieben<br />

werden und die Sicherheit der Umgebung<br />

nicht beeinträchtigt wird.<br />

Hierzu bedienen sich diese der Errichtungsdokumentation,<br />

die während<br />

der Betriebszeit aktualisiert<br />

und um eine fortlaufende Betriebsdokumentation<br />

ergänzt wird.<br />

Im Ausnahmefall können durch<br />

Natur- oder sonstige Ereignisse wie<br />

z B. Brände, Hochwasser, Kriege, etc.<br />

für einzelne Leitungen oder Leitungsabschnitte<br />

die entsprechenden<br />

Dokumente wie z. B. Prüf- und Abnahmebescheinigungen<br />

nicht mehr<br />

vorhanden sein.<br />

Erforderliche Maßnahmen bei<br />

unvollständiger technischer Abnahmedokumentation<br />

von Leitungen<br />

werden auf Grundlage des vorliegenden<br />

DVGW-Arbeitsblattes G 453<br />

festgelegt. Dabei ist grundsätzlich<br />

davon auszugehen, dass<br />

••<br />

die zum Zeitpunkt der Errichtung<br />

geltenden technischen Regelwerke<br />

eingehalten wurden,<br />

••<br />

die Dokumentation der HD-<br />

Leitungen zum Zeitpunkt der<br />

Inbetriebnahme entsprechend<br />

den damals bestehenden Anforderungen<br />

erstellt wurde.<br />

Diese Technische Regel gilt für Maßnahmen<br />

bei unvollständiger technischer<br />

Abnahmedokumentation von<br />

Leitungen zur Erstellung einer Ersatzdokumentation<br />

von <strong>Gas</strong>hochdruckleitungen<br />

mit einem maximal<br />

zulässigen Betriebsdruck (MOP) von<br />

mehr als 5 bar aus Stahlrohren. Der<br />

Geltungsbereich ist hinsichtlich des<br />

maximalen Auslegungsdrucks nicht<br />

beschränkt.<br />

Die in diesem Arbeitsblatt beschriebenen<br />

Ersatzmaßnahmen bei<br />

un vollständiger Abnahmedokumen t-<br />

ation ersetzen nicht die nach heute<br />

gültigem Regelwerk erforderliche<br />

Abnahmedokumentation von aktuell<br />

neu errichteten Leitungen.<br />

Wesentliche Inhalte des Arbeitsblattes<br />

sind eine Auflistung verschiedener<br />

Abnahmeprüfungen, der<br />

Mindestumfang an technischer Abnahmedokumentation<br />

sowie mögliche<br />

Maßnahmen bei unvollständiger<br />

Dokumentation. Im Anhang sind<br />

informative Darstellungen bzgl. der<br />

in G 453 relevanten historischen Regelwerke/Normen<br />

enthalten.<br />

Agnes Schwigon,<br />

Bereich <strong>Gas</strong>versorgung<br />

Preis:<br />

€ 45,59 + MwSt. und Versandkosten für<br />

DVGW-Mitglieder und € 60,78 für Nichtmitglieder.<br />

Neues DVGW-Merkblatt G 265-3 „Anlagen für die Einspeisung von Wasserstoff in<br />

<strong>Gas</strong>versorgungsnetze“ erschienen<br />

Nach<br />

Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) sind elektrolytisch erzeugter<br />

Wasserstoff und synthetisch<br />

erzeugtes Methan, das durch wasserelektrolytisch<br />

erzeugten Wasserstoff<br />

und anschließende Methanisierung<br />

hergestellt worden ist, und<br />

die in ein <strong>Gas</strong>versorgungsnetz eingespeist<br />

werden, <strong>Gas</strong> bzw. Biogas<br />

zur leitungsgebundenen Versorgung<br />

der Allgemeinheit.<br />

Für die Errichtung und den Betrieb<br />

der Anlagen zur Erzeugung<br />

und Einspeisung von Wasserstoff<br />

und aus Wasserstoff erzeugtem Methan<br />

in <strong>Gas</strong>versorgungsnetze gelten<br />

damit die Anforderungen des<br />

EnWG und seiner Verordnungen.<br />

Während die Anlagen zur Einspeisung<br />

von synthetisch erzeugtem<br />

Methan bereits im DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 265-1 beschrieben sind und<br />

für die hierfür benötigten erdverlegten<br />

Rohrleitungen das DVGW-<br />

Regelwerk für <strong>Erdgas</strong> unmittelbar<br />

anwendbar ist, fehlten bisher für<br />

den direkten Anschluss von Wasserstofferzeugungsanlagen<br />

an das<br />

<strong>Gas</strong>versorgungsnetz die erforderlichen<br />

Angaben im DVGW-Regelwerk.<br />

Das als Ausgabe Mai 2014 erschienene<br />

DVGW-Merkblatt G 265-3<br />

„Anlagen für die Einspeisung von<br />

Wasserstoff in <strong>Gas</strong>versorgungsnetze<br />

– Planung, Fertigung, Errichtung,<br />

Prüfung, Inbetriebnahme und Betrieb“<br />

beschreibt die Anforderungen<br />

an die Leitungen und Anlagen<br />

zum Netzanschluss von Wasserstofferzeugungsanlagen<br />

und ergänzt<br />

damit das bestehende DVGW-Regelwerk.<br />

Das Merkblatt wurde vom Projektkreis<br />

„Regelwerksentwicklung<br />

Wasserstoff“ im Technischen Komitee<br />

„Biogas“ erarbeitet. Es gilt für die<br />

Planung, Fertigung, Errichtung, Prüfung,<br />

Inbetriebnahme und den Betrieb<br />

von Anlagen zur Einspeisung<br />

von Wasserstoff in <strong>Gas</strong>transportund<br />

Verteilungssysteme, die mit <strong>Gas</strong>en<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt G 260<br />

betrieben werden, einschließlich<br />

der erforderlichen Anschlussleitungen<br />

und Hilfseinrichtungen. Hierzu<br />

gehören u. a. die erforderliche Druckanpassung,<br />

die Druckabsicherung,<br />

die Sicherung der <strong>Gas</strong>beschaffenheit,<br />

die <strong>Gas</strong>messung und ggf. die<br />

Odorierung.<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 425


| REGELWERK<br />

|<br />

Quelle: DVGW-Merkblatt G 265-3<br />

Anwendungsbereich – Anlagen für die Einspeisung von Wasserstoff in<br />

<strong>Gas</strong>versorgungsnetze (schematische Darstellung).<br />

Dieses DVGW-Merkblatt ergänzt<br />

das DVGW-Arbeitsblatt G 265-1<br />

und das DVGW-Merkblatt G 265-2<br />

um die spezifischen sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen an die<br />

oben genannten Anlagen, die in<br />

Hinblick auf die stofflichen Eigenschaften<br />

des Wasserstoffs und des<br />

mit Wasserstoff angereicherten<br />

<strong>Erdgas</strong>es zu beachten sind. Es ergänzt<br />

ebenfalls die Anforderungen<br />

an die in den DVGW-Arbeitsblättern<br />

G 462-1, G 462-2 und G 463<br />

genannten Leitungen um die spezifischen<br />

Anforderungen in Hinblick<br />

auf Wasserstoff. Darüber hinaus<br />

wird der messtechnische Umgang<br />

mit Wasserstoff im Zuge der<br />

Einspeisung beschrieben.<br />

Andreas Schrader<br />

Preis:<br />

€ 22,71 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-<br />

Mitglieder und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />

Überarbeitetes DVGW-Arbeitsblatt G 495 „<strong>Gas</strong>anlagen – Betrieb und Instandhaltung“<br />

Einspruchsfrist endet am<br />

1. September 2014<br />

Das DVGW-Arbeitsblatt G 495<br />

wurde vom Projektkreis „<strong>Gas</strong>anlagen<br />

– Betrieb und Instandhaltung“<br />

im Technischen Komitee „Anlagentechnik“<br />

überarbeitet. Das DVGW-<br />

Arbeitsblatt gilt für den Betrieb und<br />

die Instandhaltung von Anlagen und<br />

Einrichtungen, die nach folgenden<br />

DVGW-Arbeitsblättern gebaut und<br />

betrieben werden:<br />

• DVGW G 213 (A), Anlagen zur Herstellung<br />

von Brenngasgemischen<br />

• DVGW G 280-1 (A), <strong>Gas</strong>odorierung<br />

• DVGW G 459-2 (A), <strong>Gas</strong>-Druckregelung<br />

mit Eingangsdrücken<br />

bis 5 bar in Anschlussleitungen<br />

• DVGW G 491 (A), <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen<br />

für Eingangsdrücke<br />

bis einschließlich 100 bar;<br />

Planung, Fertigung, Errichtung,<br />

Prüfung, Inbetriebnahme und<br />

Betrieb<br />

• DVGW G 492 (A), <strong>Gas</strong>-Messanlagen<br />

für einen Betriebsdruck bis einschließlich<br />

100 bar; Planung,<br />

Fertigung, Errichtung, Prüfung,<br />

Inbetriebnahme, Betrieb und<br />

Instandhaltung<br />

• DVGW G 498 (A), Druckbehälter<br />

in Rohrleitungen und Anlagen<br />

zur leitungsgebundenen Versorgung<br />

der Allgemeinheit mit <strong>Gas</strong><br />

• DVGW G 499 (A), <strong>Erdgas</strong>vorwärmung<br />

in <strong>Gas</strong>anlagen<br />

• DVGW G 600 (A), Technische<br />

Regel für <strong>Gas</strong>-Installationen -<br />

DVGW-TRGI<br />

• DVGW G 685 (A), <strong>Gas</strong>abrechnung<br />

Für andere <strong>Gas</strong>anlagen kann dieses<br />

Arbeitsblatt sinngemäß angewandt<br />

werden.<br />

Die Instandhaltung ist für die<br />

Gewährleistung der Verfügbarkeit<br />

und Betriebssicherheit von <strong>Gas</strong>anlagen<br />

von zentraler Bedeutung. Die<br />

gleichzeitige Forderung, die Instandhaltung<br />

auch insbesondere unter<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu<br />

betrachten, hat zur Folge, dass sich<br />

gerade das Gebiet der Instandhaltung<br />

in einem ständigen Optimierungsprozess<br />

weiter fortentwickelt.<br />

Seit Einführung der zustandsorientierten<br />

Instandhaltung mit Ausgabe<br />

Juli 2006 des DVGW-Arbeitsblatts<br />

G 495 liegen nun Erfahrungen in<br />

den Unternehmen vor, die die erfolgreiche<br />

Anwendung dieser Instandhaltungsstrategie<br />

belegen.<br />

Weitergehende Überlegungen und<br />

Erkenntnisse aus den betrieblichen<br />

Erfahrungen führten dazu, dass sie<br />

mittlerweile akzeptiert ist und sich<br />

zum Standard entwickelt.<br />

Nach wie vor stellt die zustandsorientierte<br />

Instandhaltung erhöhte<br />

Anforderungen an die Qualifikation<br />

des Betriebspersonals und die langfristige<br />

Dokumentation des Anlagenzustands<br />

und der zugehörigen<br />

Betriebsparameter, bietet aber die<br />

Möglichkeit, die vorhandenen Nutzungspotenziale<br />

noch weiter auszuschöpfen,<br />

ohne die Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit sowie die Verfügbarkeit<br />

der Anlage zu verringern.<br />

Auf die besonderen Anforderungen<br />

bei der Einführung und Anwendung<br />

der zustandsorientierten<br />

Instandhaltung wurde in der Ausgabe<br />

2006 bereits hingewiesen und<br />

diese hinlänglich beschrieben [1].<br />

Mit Veröffentlichung dieser Ausgabe<br />

des DVGW-Arbeitsblattes G 495<br />

werden weitergehende Hinweise<br />

zur praktischen Umsetzung gegeben,<br />

die Anwendung der zustandsorientierten<br />

Instandhaltung wird konsequent<br />

vertieft und ausgebaut.<br />

Somit leistet das Arbeitsblatt einen<br />

wesentlichen Beitrag zur langfristig<br />

angelegten, möglichst sicheren, zuverlässigen,<br />

effizienten und umweltverträglichen<br />

Versorgung mit<br />

Energie.<br />

Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 495:2006-07 wurden folgende Änderungen<br />

vorgenommen:<br />

a. Der Aspekt des Betriebs von<br />

<strong>Gas</strong>anlagen wurde in den Titel<br />

aufgenommen.<br />

Juni 2014<br />

426 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| REGELWERK<br />

|<br />

b. Die Anforderungen an den Betrieb<br />

wurden redaktionell den<br />

Ausführungen zur Instandhaltung<br />

von <strong>Gas</strong>anlagen vorangestellt.<br />

c. Die Anforderungen des Arbeitsschutzes<br />

werden mit Verweis<br />

auf die geltenden Technischen<br />

Regeln für Betriebssicherheit<br />

(TRBS) konkretisiert.<br />

d. Die Voraussetzungen, unter<br />

denen ein Sachkundiger allein<br />

Funktionsprüfungen an <strong>Gas</strong>anlagen<br />

durchführen kann, werden<br />

erstmals beschrieben<br />

e. Wesentliche Ergebnisse der des<br />

DVGW Forschungsvorhabens<br />

„Langzeitzuverlässigkeit von<br />

Hausdruckregelgeräten“ [2] wurden<br />

berücksichtigt. Dabei wird<br />

das Stichprobenverfahren als<br />

zentrales Element der zustandsorientierten<br />

Instandhaltung von<br />

Hausdruckregelgeräten eingeführt<br />

und in einem neuen normativen<br />

Angang beschrieben.<br />

f. Wesentliche Ergebnisse des<br />

DVGW Forschungsvorhabens<br />

„Erarbeitung von Basisinformationen<br />

zur Umsetzung der ZOI an<br />

<strong>Gas</strong>anlagen“ [3] wurden berücksichtigt<br />

g. Konstruktive Gegebenheiten<br />

wie z. B. doppelte Auslegung<br />

von Geräten und Schienen zur<br />

Erhöhung der Eigensicherheit<br />

und der Ausfallsicherheit werden<br />

stärker berücksichtigt<br />

h. Verbesserungen der Geräte durch<br />

konstruktive Maßnahmen der<br />

Hersteller wurden berücksichtigt<br />

i. Die Überwachung zum Beispiel<br />

durch Auswertung der Instandhaltungsergebnisse<br />

bei Nutzung<br />

von geeigneten Prüf- und Diagnoseverfahren<br />

wurde weiterentwickelt<br />

j. Bei der Bewertung wird die Zusammenfassung<br />

vergleichbarer<br />

Anlagen (bezüglich Betriebsbedingungen<br />

und Ausrüstung/Komponenten)<br />

möglich. Die Kriterien,<br />

die bei einer Zusammenfassung<br />

von <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen zur<br />

Instandhaltungsclustern herangezogen<br />

werden können, sind in<br />

einem informativen Anhang<br />

erläutert.<br />

k. Die Anpassung der Wartungszyklen<br />

von Sicherheitseinrichtungen<br />

an die übrigen Anlagenkomponenten<br />

werden ermöglicht,<br />

sofern entsprechende Maßnahmen<br />

getroffen werden<br />

l. Der Abschnitt „Arbeiten im Rahmen<br />

der Instandhaltung“ wurde<br />

neu gegliedert, um die Abgrenzung<br />

zwischen der Instandhaltung<br />

der eigentlichen <strong>Gas</strong>anlage<br />

und den elektrischen Prüfungen<br />

und den Prüfungen zum Explosionsschutz<br />

zu verdeutlichen.<br />

m. Die Anforderungen an die Überwachung<br />

von Wärmeträgerkreisläufen<br />

[4] wurden konkretisiert<br />

n. Die Anforderungen an die Instandhaltung<br />

von Blitzschutzanlagen<br />

wurden in Übereinstimmung<br />

mit der DIN EN 62305 festgelegt<br />

o. Hinweise für den Betrieb von<br />

mobilen GDRMA und zur Benutzung<br />

und Instandhaltung von<br />

Schlauchleitungen wurden eingearbeitet<br />

p. Eine redaktionelle Überarbeitung<br />

zur Anpassung an das aktuelle<br />

Regelwerk wurde vorgenommen<br />

(z. B. Dichtungen in Flanschverbindungen)<br />

Der vorliegende Entwurf Mai 2014<br />

des DVGW-Arbeitsblattes G 495 ist<br />

vorgesehen als Ersatz für die die<br />

Ausgabe Juli 2006.<br />

Einsprüche zum Entwurf können bis<br />

zum 1. September 2014 in elektronischer<br />

Form an schrader@dvgw.de<br />

übermittelt werden.<br />

Preis:<br />

€ 45,59 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-<br />

Mitglieder und € 60,78 für Nichtmitglieder.<br />

DVGW-Prüfgrundlage G 5702 „Unterirdische Kompaktanlagen zur <strong>Gas</strong>-Druckregelung“<br />

(UKA) ersetzt VP 702<br />

Unterirdische<br />

Kompaktanlagen<br />

zur <strong>Gas</strong>-Druckregelung (UKA)<br />

entsprechen den <strong>Gas</strong>-Druckregelanlagen<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 491. Sie sind Stand der Technik<br />

und in den Netzen zur leitungsgebundenen<br />

Versorgung der Allgemeinheit<br />

mit <strong>Gas</strong> einsetzbar.<br />

UKA sind komplette ein- oder<br />

mehrschienige Regelanlagen mit<br />

allen notwendigen Sicherheitseinrichtungen<br />

und ggf. mit Filtern und<br />

Messeinrichtungen zur <strong>Gas</strong>durchflussmessung,<br />

die in ein im Boden<br />

versenktes Gehäuse eingebaut sind.<br />

Die UKA hat eine bodenebene begeh-<br />

und befahrbare Abdeckung,<br />

die sich auch im Verkehrsbereich<br />

befinden kann. Die funktionstechnischen<br />

Innenteile müssen grundsätzlich<br />

als herausnehmbare Funktionseinheiten<br />

ausgebildet sein.<br />

Die in der vorliegenden Prüfgrundlage<br />

beschriebene Kompaktanlage<br />

ist eine in sich geschlossene<br />

Baugruppe. Sie umfasst alle zur<br />

Regelung und Absicherung des<br />

<strong>Gas</strong>druckes notwendigen Bauteile<br />

sowie das Gehäuse, die Verkehrsabdeckung<br />

und die Wartungsarmaturen<br />

am Ein- und Ausgang der UKA. Die<br />

zum Betrieb der Anlage notwendigen<br />

druckfesten Ein- und Ausgangsarmaturen<br />

sind Bestandteil der<br />

erdverlegten Anbindungen und gehören<br />

nicht zur UKA.<br />

Die Anforderungen dieser Prüfgrundlage<br />

gelten für die Fertigung,<br />

die Funktion und die Prüfung von<br />

unterirdischen Kompaktanlagen<br />

(UKA) zur <strong>Gas</strong>-Druckregelung. Die<br />

technische Grundlage bildet das<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 491. Diese<br />

Prüfgrundlage hat Gültigkeit für:<br />

••<br />

<strong>Gas</strong>e der 2. <strong>Gas</strong>familie nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 260,<br />

••<br />

Drücke bis zu einem maximal<br />

zulässigen Druck PS von 20 bar,<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 427


Dienstag, 17.06.2014<br />

Mittwoch, 18.06.2014<br />

7. Fachkongress<br />

smart energy 2.0<br />

Intelligente Lösungen für die Energiewende<br />

17. – 18.06.2014, Essen • ATLANTIC Congress Hotel Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de<br />

Programm-Übersicht<br />

Moderation Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck<br />

Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierung<br />

• Einführung: Status Quo der Energiewende<br />

• Energiewende aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

• Der neue Rahmen des gesetzlichen Messwesens<br />

Themenblock 2 Energiespeicher<br />

• Lastmanagement zur Systemflexibilisierung<br />

• Stationäre Energiespeicher: Stabilisierender Beitrag zur Energiewende<br />

• Erste Erfahrungen aus PtG-Pilotprojekten<br />

• Entwicklung eines intelligenten Niederspannungsnetzes<br />

mit dem Smart Operator<br />

Themenblock 3 Smart Meter Gateway<br />

• Technische Richtlinien für das Smart Meter Gateway<br />

• FNN-Projekt „Messsystem 2020“<br />

• Weiterentwicklung der Technischen Richtlinie<br />

für das Smart Meter Gateway<br />

• Mindestanforderungen zum Betrieb beim Gatewayadministrator<br />

• Smart Meter aus Kundensicht<br />

Moderation Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />

Themenblock 4 <strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

• Zukünftige <strong>Gas</strong>beschaffenheit in Europa<br />

• Die neue <strong>Gas</strong>gruppe K in den Niederlanden –<br />

ein neuer strategischer Ansatz<br />

• L-/H-<strong>Gas</strong>-Anpassung in Deutschland –<br />

Konsequenz der Änderung der <strong>Gas</strong>darbietung aus Groningen<br />

Themenblock 5 Konsequenzen für die Komponenten- und<br />

Geräteindustrie<br />

• Auswirkung von <strong>Gas</strong>beschaffenheitsschwankungen<br />

auf Industrieprozesse<br />

• Harmonisierung des Wobbe-Index in Europa: Chancen und Risiken -<br />

Reaktion der europäischen Industrie<br />

• <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmanagement in der (industriellen) <strong>Gas</strong>verwendung<br />

• Trends in der <strong>Gas</strong>beschaffenheitsmessung<br />

MIT REFERENTEN VON: BDEW, BSI, RWE, E.ON, DBI, GWI, RMG, ELSTER, u.a.<br />

Kurzfristige Programmänderungen behalten wir uns vor.<br />

Wann und Wo?<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 17.06.2014,<br />

09:00 – 17:15 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung<br />

• Mittwoch, 18.06.2014,<br />

09:30 – 16:30 Uhr Tagung | Ausstellung<br />

Ort:<br />

ATLANTIC Congress Hotel Essen, Norbertstraße 2a, 45131 Essen<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />

Veranstalter<br />

Energieversorgungs unternehmen,<br />

Verteilnetz betreibern,<br />

Softwareunternehmen und der<br />

Geräte industrie<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>gwf</strong>-Abonnenten /<br />

figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />

Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />

Sponsored by<br />

Bild: Initiative Pro Smart Metering<br />

• folgende Temperaturklassen:<br />

− Klasse 1: Betriebstemperaturbereich<br />

von –10 bis +60 °C bzw.<br />

− Klasse 2: Betriebstemperaturbereich<br />

von –20 bis +60 °C.<br />

Für höhere Drücke und andere Temperaturbereiche ist<br />

diese Prüfgrundlage sinngemäß anzuwenden.<br />

Für die Errichtung, Prüfung am Aufstellungsort, Inbetriebnahme<br />

und Betrieb sind die Anforderungen des<br />

DVGW-Arbeitsblatts G 491 zu beachten.<br />

Die Einhaltung der Anforderungen dieser Technischen<br />

Prüfgrundlage kann vom Hersteller oder einem<br />

von diesem ermächtigten Vertreiber durch eine Zertifizierung<br />

(Registrierung, Bestätigung, Konformitätsbewertung)<br />

bei einer für diese Regel akkreditierten Zertifizierungsstelle<br />

nachgewiesen und bestätigt werden.<br />

Die Zertifizierungsstelle muss die Anforderungen der<br />

DIN EN ISO/IEC 17065 erfüllen und dies durch eine Akkreditierung<br />

bei einer Akkreditierungsstelle nachweisen.<br />

Die jeweilige Geschäftsordnung der betreffenden Zertifizierungsstelle<br />

ist zu beachten. Die Konformitätsnachweise<br />

für die Einzelkomponenten sind unter Einhaltung<br />

der Vorgaben der vorgenannten Geschäftsordnung zu<br />

erbringen.<br />

Drucktragende Gehäuse oder Bauteile sowie Sicherheitseinrichtungen,<br />

die in den Geltungsbereich der<br />

europäischen Druckgeräterichtlinie 97/23/EG fallen,<br />

müssen gesondert nach Anhang I dieser Richtlinie beurteilt<br />

und ggf. geprüft und zertifiziert werden. Die Prüfung<br />

und Konformitätsbewertung nach Druckgeräterichtlinie<br />

kann parallel und zeitgleich mit der Prüfung<br />

nach der Prüfgrundlage G 5702 erfolgen, ist jedoch<br />

nicht Gegenstand der Prüfgrundlage. Der Nachweis der<br />

Konformität ist eine Voraussetzung für eine Zertifizierung<br />

nach der Prüfgrundlage G 5702.<br />

Das DVGW-Technische Komitee „Anlagentechnik“<br />

hat die bisher geltende DVGW-Prüfgrundlage VP 702<br />

vom April 2006 überarbeitet und dabei folgende Änderungen<br />

vorgenommen:<br />

• Aktualisierung der normativen Verweise<br />

• Anpassung der Hinweise auf<br />

eine mögliche Zertifizierung<br />

• Aufnahme eines Bezugs auf das DVGW-Merkblatt G<br />

442 in Bezug auf mögliche Ex-Bereiche an Leitungen<br />

zur Atmosphäre der UKA<br />

• Einführung des zulässigen Druckes PS nach<br />

Druckgeräterichtlinie als Referenzdruck<br />

• redaktionelle Überarbeitung des Dokumentes<br />

Die als Ausgabe Mai 2014 erschienene DVGW-Prüfgrundlage<br />

G 5702 ersetzt die DVGW-Prüfgrundlage VP 702, Ausgabe<br />

April 2006.<br />

Andreas Schrader<br />

Preis:<br />

€ 27,35 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder und<br />

€ 36,47 für Nichtmitglieder.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-energy.de


| TERMINE<br />

|<br />

##<br />

<strong>gwf</strong> und figawa – 7. Fachkongress smart energy 2.0<br />

17.–18.6.2014, Essen<br />

www.<strong>gwf</strong>-smart-metering.de<br />

##<br />

22. Europäische Biomasse Konferenz und Ausstellung<br />

23.–26.6.2014, Hamburg<br />

www.eubce.com<br />

##<br />

Planung, Neuerung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />

25.–26.6.2014,<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />

2.7.2014, Bonn<br />

DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />

##<br />

8. Praxistag Korrosionsschutz<br />

2.7.2014, Gelsenkirchen<br />

www.praxistag-korrosionsschutz.de<br />

##<br />

Blitzschutzsysteme für <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen<br />

11.9.2014, Bad Kissingen, Hannover<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

Erfahrungsaustausch der Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />

11.–12.9.2014, Dortmund<br />

DVGW-Forschungsstelle am EBI in Karlsruhe, Frau Klesse, Tel. 0049 (0) 721 96402-20,<br />

E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />

##<br />

Seminar zur Planung, Fertigung und Errichtung von Biogas-Einspeiseanlagen<br />

17.–18.9.2014, Göttingen<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

MEORGA – MSR Spezialmesse<br />

17.9.2014, Ludwigshafen<br />

www.meorge.de<br />

##<br />

gat/wat 2014<br />

29.9.–1.10.2014, Karlsruhe<br />

DVGW, E-Mail: asarow@dvgw.de<br />

##<br />

Renexpo<br />

9.–12.10.2014, Augsburg<br />

www.renexpo.de<br />

##<br />

MEORGA – MSR Spezialmesse<br />

5.11.2014, Bochum<br />

www.meorge.de<br />

##<br />

Bodenschutz bei Planung und Bau von <strong>Gas</strong>transportleitungen<br />

6.11.2014, Kassel<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 429


| FIRMENPORTRÄT<br />

|<br />

Kirsch GmbH<br />

Kirsch GmbH<br />

Firmenname/Ort:<br />

Kirsch GmbH, Trier<br />

Geschäftsführung:<br />

Ralf Stüber<br />

Geschichte:<br />

In Trier, Deutschlands ältester<br />

Stadt, startete Bernhard Kirsch<br />

1945 eine Entwicklung, die mit<br />

einem leistungsstarken Reparaturbetrieb<br />

begann und zu einem<br />

erfolgreichen und international<br />

bekannten Unternehmen für<br />

Stromerzeugungs aggregate geworden<br />

ist.<br />

Konzern:<br />

Kirsch ist ein Unternehmen der<br />

PRETTL group. Die PRETTL group<br />

ist ein familien geführter Unternehmensverbund<br />

und in den<br />

Bereichen automotive, energy,<br />

electronics und consumer aktiv.<br />

Die Unternehmensgruppe ist<br />

derzeit mit über 8 000 Mitarbeitern<br />

an über 33 Standorten in mehr<br />

als 25 Ländern engagiert.<br />

Wettbewerbsvorteile:<br />

Spezialist im Bereich der Systemintegration<br />

von Stromerzeugungsanlagen<br />

Kooperation(en):<br />

Mitarbeiterzahl: 130<br />

Exportquote: Ca. 35 %<br />

Produktspektrum:<br />

Produktion:<br />

Mit diversen Industrieunternehmen<br />

und Energieversorgern sowie<br />

spezialisierten Fachhandwerkern<br />

Netzersatzanlagen, Antriebssysteme,<br />

Sonderstromerzeuger, Kraft-<br />

Wärme-Kopplungsanlagen, bundesweiter<br />

Service<br />

Netzersatzanlagen, Mikroblockheizkraftwerke,<br />

Sonderstromerzeuger,<br />

Antriebssysteme<br />

Zertifizierung: DIN EN 9001<br />

WHG-Zertifizierung<br />

DVGW-Zertifizierung<br />

der KWK-Produkte<br />

Servicemöglichkeiten:<br />

Internetadresse:<br />

Ansprechpartner :<br />

Das Unternehmen bietet bundesweiten<br />

Service mit flächendeckenden<br />

Servicestützpunkten<br />

www.kirsch-energie.de<br />

www.kirsch-homeenergy.de<br />

Herr Michael Wollscheid<br />

Tel. (0651) 9660-330<br />

E-Mail: michael.wollscheid@<br />

kirsch-energie.de<br />

Juni 2014<br />

430 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Marktübersicht<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>druckregelung und <strong>Gas</strong>messung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendung<br />

■■<br />

<strong>Gas</strong>speicher<br />

■■<br />

Handel und Informationstechnologie<br />

■■<br />

DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />

Ansprechpartner für den<br />

Eintrag Ihres Unternehmens:<br />

Helga Pelzer<br />

Telefon 089 2035366-77<br />

Telefax 089 2035366-99<br />

E-Mail: pelzer@di-verlag.de


2014<br />

<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

Marktübersicht<br />

Rohrdurchführungen<br />

Rohre und Rohrleitungszubehör<br />

Armaturen und Zubehör<br />

Armaturen<br />

Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />

ihr Kontakt:<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 089 2035366-77<br />

Fax 089 2035366-99<br />

pelzer@di-verlag.de<br />

Juni 2014<br />

432 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>transport und <strong>Gas</strong>verteilunG<br />

2014<br />

Aktiver Korrosionsschutz<br />

Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

Passiver Korrosionsschutz<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 433


2014<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheit und <strong>Gas</strong>verwendunG<br />

Marktübersicht<br />

Filtration<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

Odorierungskontrolle<br />

<strong>Gas</strong>geräte<br />

BHKW, KWK<br />

Buchen Sie jetzt Ihren Eintrag in der Marktübersicht<br />

ihr Kontakt:<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 089 2035366-77<br />

Fax 089 2035366-99<br />

pelzer@di-verlag.de<br />

Juni 2014<br />

434 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


dvGw-zertifizierte unternehmen<br />

2014<br />

Rohrleitungsbau<br />

Filter<br />

Marktübersicht<br />

Juni 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 435


| IMPRESSUM<br />

|<br />

Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />

für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasser faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />

(figawa),<br />

des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />

der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />

dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Wirtschaftsingeneur Gotthard Graß, figawa, Köln<br />

Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />

Thyssengas GmbH, Dortmund<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb, Engler-Bunte-Institut, Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />

Harald Schmid, WÄGA Wärme-<strong>Gas</strong>technik GmbH, Kassel<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />

Schriftleiter:<br />

Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON New Build & Technology GmbH, Essen<br />

Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />

Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG <strong>Gas</strong>speicher GmbH, Leipzig<br />

Torsten Frank, NetConnect Germany GmbH & Co. KG, Ratingen<br />

Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />

Dr. Joachim Kastner, Elster GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />

Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />

Dipl-Ing. Markus Last, Thüga AG, München<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />

Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />

Dipl.-Ing. Frank Rathlev, Thyssengas GmbH, Duisburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, TU Hamburg Harburg, Hamburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Dipl.-Kfm. Dipl.-Volkswirt Dr. Gerrit Volk, Bundesnetzagentur, Bonn<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Metering GmbH, Mülheim<br />

Dr. Achim Zajc, Metreg Solutions GmbH, Hüttenberg<br />

Chefredakteur:<br />

Volker Trenkle, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-56, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: trenkle@di-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-43, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: terplan@di-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Birgit Lenz, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-23, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: lenz@di-verlag.de<br />

Verlag:<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

Internet: http://www.di-verlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Spartenleiter: Stephan Schalm<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Mediaberatung:<br />

Helga Pelzer, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-77, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: pelzer@di-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-11, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: feil@di-verlag.de.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />

Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Print: 360,– €<br />

Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />

ePaper: 360,– €<br />

Einzelheft Print: 39,– €<br />

Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50€<br />

Einzelheft ePaper: 39,– €<br />

Abo plus (Print und ePaper): 498,– €<br />

Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />

Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />

Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 494<br />

leserservice@di-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />

unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

Juni 2014<br />

436 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


| INSERENTENVERZEICHNIS |<br />

Firma<br />

Seite<br />

Actemium Controlmatic GmbH, Frankfurt 369<br />

DVGW e.V., Bonn 363<br />

Elster GmbH, Mainz-Kastel<br />

Titelseite<br />

Ing. Büro Fischer-Uhrig, Berlin 366<br />

FLEXIM GmbH, Berlin 359<br />

GASCADE <strong>Gas</strong>transport GmbH, Kassel<br />

371 / Stellenanzeige<br />

Hochschule f. Angewandte Wissenschaften, München<br />

365 / Stellenanzeige<br />

Marktübersicht 431 bis 435<br />

3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2014<br />

Ausgabe Juli/August 2014 September 2014 Oktober 2014<br />

Anzeigenschluss:<br />

Erscheinungstermin:<br />

Themen-Schwerpunkt<br />

Fachmessen/<br />

Fachtagungen/<br />

Veranstaltung<br />

(mit erhöhter Auflage und<br />

zusätzlicher Verbreitung)<br />

02.07.2014<br />

29.07.2014<br />

Energiespeicherung und <strong>Gas</strong>produktion/<br />

-transport<br />

DVGW- EBI Erfahrungsaustausch der<br />

Chemiker und Ingenieure des <strong>Gas</strong>fachs<br />

Dortmund, 11.–12.09.2014<br />

Renexpo ®<br />

Augsburg, 25.–28.09.2014<br />

26.08.2014<br />

22.09.2014<br />

Messe Special gat<br />

gat 2014<br />

Karlsruhe, 29.09.–01.10.2014<br />

InOGE Expo<br />

Berlin, 07.–90.10.2014<br />

22.09.2014<br />

20.10.2014<br />

Biogasaufbereitung und Biogaseinspeisung/<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

EAGC European Autumn <strong>Gas</strong> Conference<br />

Berlin, 11.–12.11.2014<br />

Änderungen vorbehalten


<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

Herausforderungen und Chancen für die häusliche,<br />

gewerbliche und industrielle Anwendung<br />

<strong>Erdgas</strong> hat sich in Deutschland und in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />

vielseitiger, effizienter und umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />

Gewerbe und Industrie etabliert. Doch der <strong>Erdgas</strong>markt befindet sich im Wandel:<br />

traditionelle <strong>Erdgas</strong>quellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />

im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />

deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />

(Biogas oder auch Wasserstoff und Methan mittels „Power-to-<strong>Gas</strong>“) eine<br />

immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />

abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die <strong>Gas</strong>versorgung<br />

und -anwendung.<br />

Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />

1. Auflage 2014<br />

596 Seiten, vierfarbig<br />

165 x 230 mm, Broschur<br />

ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />

Preis: € 80,–<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

www.di-verlag.de<br />

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WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

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<strong>Gas</strong>qualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5 für € 80,– (zzgl. Versand)<br />

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Vorname, Name des Empfängers<br />

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Land, PLZ, Ort<br />

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Telefax<br />

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Vulkan-Verlag GmbH<br />

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Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

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PAGQEM2013<br />

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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.

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