gwf Gas/Erdgas Mission: SMART METERING (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />
<strong>Erdgas</strong><br />
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
1-2 / 2011<br />
Jahrgang 152<br />
E-world<br />
energy & water<br />
ISSN 0016-4909<br />
B 5398
Temperaturkompensierte<br />
Balgengaszähler<br />
Gerechtigkeit zum Nulltarif<br />
Im Hinblick auf die Abrechnungsgenauigkeit stellt<br />
die mechanische Temperaturkompensation von<br />
Elster eine wirkungsvolle Ergänzung dar. Mit der<br />
Erfahrung von über einer Million produzierten<br />
<strong>Gas</strong>zählern mit Temperaturkompensation hat sich<br />
diese Technologie bewährt und ist sicher:<br />
• Korrektur des Temperatureinflusses<br />
• Hohe Abrechnungsgenauigkeit<br />
• Konform zu DVGW-Arbeitsblatt G 685<br />
• Wirtschaftlicher Betrieb (statistische Nacheichung)<br />
• Keine Änderung in nachgeschalteten Systemen<br />
zur Abrechnung nötig<br />
Haushaltsbalgengaszähler BK-G4 können auf<br />
Wunsch mit zuverlässiger mechanischer Temperaturkompensation<br />
geliefert werden – ohne Aufpreis!<br />
Das ist Ihre Wahl!<br />
Alle Balgengaszähler von Elster können mit modernen<br />
Zählwerken und Kommunikationsmodulen kombiniert<br />
werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.elster-instromet.com, T (0541) 1214-424
STANDPUNKT<br />
<strong>Gas</strong>netze als Säulen<br />
einer neuen Energiezukunft<br />
Es kann nicht oft genug betont werden: Das<br />
Energiekonzept der Bundesregierung verkennt<br />
die große Bedeutung des Energieträgers<br />
<strong>Gas</strong> und damit des <strong>Gas</strong>netzes grundlegend.<br />
Schon heute erfüllt Deutschland mit seiner<br />
zentralen Lage in Europa eine wichtige<br />
Funktion als Drehscheibe für den <strong>Gas</strong>transport<br />
und damit für die Versorgungssicherheit. Die<br />
Bedeutung des Netzes wächst in Zukunft eher<br />
als dass sie schrumpft. Warum?<br />
Dafür nur einige Gründe:<br />
Im Nachbarland Dänemark geht die eigene<br />
<strong>Gas</strong>produktion zurück. Das Land ist zunehmend<br />
auf Importe angewiesen. Diese werden<br />
technisch bedingt durch Deutschland<br />
fließen und transportiert werden müssen.<br />
Kalte Winter wie dieser zeigen uns immer<br />
wieder, wie flexibel wir bei der Richtung des<br />
<strong>Gas</strong>flusses sein müssen. Bei klirrender Kälte<br />
versorgt das Festland Großbritannien und<br />
nicht wie üblich Großbritannien den Kontinent.<br />
Stichwort Erneuerbare Energien: flexible<br />
<strong>Gas</strong>kraftwerke können als Puffer dienen, um<br />
die starken Schwankungen im Stromnetz<br />
auszugleichen. Ihr vorrangiger Anschluss<br />
ans Netz wurde bereits in die neue <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung<br />
aufgenommen.<br />
Und schließlich müssen wir auch die Möglichkeiten<br />
ausloten, das Netz als virtuellen<br />
Stromspeicher zu nutzen<br />
Eines wird dadurch deutlich. Das <strong>Gas</strong>netz<br />
hat mehr als eine reine Brückenfunktion auf<br />
dem Weg in eine regenerative Energiezukunft.<br />
Es bleibt auch dann unverzichtbar, wenn die<br />
Brücke gebaut und das andere Ufer erreicht ist.<br />
Der DVGW hat jüngst sein Innovationskonzept<br />
vorgestellt. Es wirft unter anderem die Frage<br />
auf: Bietet sich das bestehende <strong>Gas</strong>netz zur<br />
Speicherung von Wasserstoffmengen an, die<br />
aus der elektrolytischen Umwandlung von<br />
überschüssiger Windenergie gewonnen wurden?<br />
Die enorme Leistungsfähigkeit des Netzes<br />
steht außer Frage: Es transportiert im Jahr 1000<br />
Mrd. kWh an Energie und damit fast die doppelte<br />
Menge des Stromnetzes mit rd. 540 Mrd.<br />
kWh. Die angeschlossenen <strong>Erdgas</strong>speicher können<br />
zusätzliche Mengen abpuffern, das Netz<br />
kann also gewissermaßen „atmen“. Bereits mit<br />
dem Stand der heutigen Technik ist es ohne<br />
weiteres möglich, dass das <strong>Gas</strong>netz rund fünf<br />
Prozent zusätzlichen Wasserstoff aufnimmt.<br />
Diese Zumischungsquote wird durch technische<br />
Entwicklungen und Anpassungen noch<br />
weiter erhöht werden können.<br />
Auch für die zweite Säule des DVGW-Innovationskonzeptes<br />
ist das <strong>Gas</strong>netz unverzichtbarer<br />
Bestandteil. Denn gasbetriebene Kraft-Wärmekopplungsanlagen<br />
können Strom produzieren<br />
und das Stromnetz so entlasten. Die Versorgung<br />
dieser Anlagen sichert der Netzbetreiber.<br />
Die zentrale Rolle des Netzes in einem integrierten<br />
Energiesystem liegt also auf der Hand.<br />
Der derzeitige Regulierungsmechanismus<br />
allerdings verkennt diese zentrale Bedeutung<br />
des Netzes. Die einseitige Fokussierung auf Kostenregulierung<br />
greift vor diesem Hintergrund<br />
zu kurz und blockiert die langfristig sinnvolle<br />
Nutzung der <strong>Gas</strong>infrastruktur.<br />
Wir haben in Deutschland eines der<br />
modernsten und technisch ausgereiftesten<br />
Netze. Unser Ingenieurwissen und der Standard,<br />
den wir praktizieren, sind auch international<br />
gefragt. Wir haben zudem das Know-how<br />
und die Innovationskraft, dieses Netz weiter zu<br />
entwickeln und es zu einem unverzichtbaren<br />
Baustein in einer modernen Energieinfrastruktur<br />
zu machen. Dafür aber bedarf es mehr<br />
Anreize – im bestehenden Netz ebenso wie bei<br />
Neuinvestitionen. Wir benötigen Anreizmodelle,<br />
die Freiräume schaffen für Investitionen,<br />
die langfristige Nutzung der Infrastruktur und<br />
für innovative Prozesse und Lösungen. Nur so<br />
ebnen wir uns den Weg in eine neue, nachhaltigere<br />
und tragfähige Energiezukunft.<br />
Dipl.-Ing. Heinz Watzka<br />
Technischer Geschäftsführer<br />
Open Grid Europe GmbH<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 1
INHALT<br />
Chemische<br />
Thermodynamik<br />
Chemische<br />
Verfahrenstechnik<br />
Strömungslehre<br />
Physikalische<br />
Chemie<br />
Prozess- und<br />
Anlagentechnik<br />
Mechanische<br />
Verfahrenstechnik<br />
Thermische<br />
Trennverfahren<br />
Wärme- und<br />
Stoffübertragung<br />
Mess- und<br />
Regelungstechnik<br />
Netzwerk der<br />
Verbände.<br />
Ab Seite 55<br />
Grundlagenvorlesungen für die Studienrichtungen<br />
Chemie ingenieurwesen und Verfahrenstechnik am KIT.<br />
Ab Seite 88<br />
Fachberichte<br />
Smart Metering<br />
48 W. Domschke<br />
Realisierung der gesetzlichen Vorgaben<br />
für „Smart <strong>Gas</strong> Meter“ (Energiewirtschaftsgesetz<br />
§§ 21b und 40)<br />
Realization of the legal requirements for „Smart<br />
<strong>Gas</strong> Meter“(legislation in the energy supply<br />
industry (EnWG) Articles 21b and 40)<br />
55 H. Baden<br />
<strong>Gas</strong> Smart Metering gewinnt an<br />
Bedeutung<br />
<strong>Gas</strong> Smart Metering gets increasing significance<br />
66 P. Heuell<br />
Multi-Energie-Lösungen:<br />
Synergien nutzen – Kosten senken<br />
Multi-energy solutions: exploit synergies –<br />
reduce costs<br />
70 R. Hoffmann<br />
Smart Metering auf dem Weg zur<br />
Standardisierung in Europa<br />
Smart Metering on the road to standardization<br />
in Europe<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
60 Chr. Aretz, U. Micke und R. Schemm<br />
Aus der Vollversorgung zur<br />
vertriebsorientierten Beschaffung<br />
From full supply to sales-oriented procurement<br />
74 A. Kolo, A. Neidert und A. Rabe<br />
Netzindividuelle SLP im <strong>Gas</strong>bereich<br />
Grid specific load profiles<br />
<strong>Gas</strong>transport<br />
83 T. Falley<br />
Dispatching in der <strong>Gas</strong>versorgung<br />
DVGW-<strong>Gas</strong>information Nr. 6<br />
Head of Dispatching – Pipeline Network<br />
Operating<br />
Ausbildung<br />
88 R. Reimert, D. Buchholz und S. Bajohr<br />
Projektierung von gastechnischen<br />
Anlagen im Rahmen der Ausbildung<br />
am Engler-Bunte-Institut des<br />
Karlsruher Instituts für Technologie<br />
Project planning of constructions for the gas<br />
industry during education at Engler-Bunte-<br />
Institute<br />
Interview<br />
4 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> im Gespräch mit<br />
Dr. Norbert Burger, Geschäftsführer der<br />
Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und<br />
Wasserfach e.V. (figawa)<br />
Nachrichten<br />
Märkte und Unternehmen<br />
6 Test von Brennstoffzellensystemen des Herstellers<br />
Ceramic Fuel Cells abgeschlossen<br />
7 Bayerngas Norge startet <strong>Erdgas</strong>produktion<br />
8 BASF und Gazprom feiern 20 Jahre<br />
Partnerschaft<br />
8 280 Millionen Euro für den Bielefelder<br />
Klimaschutz<br />
Januar/Februar 2011<br />
2 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
INHALT<br />
E-world<br />
energy & water<br />
vom 8. bis<br />
10. Februar<br />
mit rund<br />
500 Aus stellern<br />
aus 2 0 Ländern.<br />
Ab Seite 22<br />
Intelligente Messsysteme lösen<br />
neue Aufgaben. Ab Seite 98<br />
GASDATAHUB<br />
Lösungen, die funktionieren<br />
Abrechnung für<br />
Handel und Transport<br />
8 OPAL erreicht Tschechien<br />
9 E.ON setzt neue strategische<br />
Schwerpunkte<br />
9 E.ON Ruhrgas begrüßt<br />
World Energy Outlook der IEA<br />
10 Neue Gesellschaft RWE Deutschland<br />
bündelt Technik, Vertrieb und<br />
Energieeffizienz<br />
11 Mustergültiger Start für<br />
<strong>Gas</strong>-cockpit III<br />
12 Informationstechnologie<br />
Verbände und Vereine<br />
14 DVGW-Studienpreis <strong>Gas</strong> verliehen<br />
14 Zertifizierung nach ISO 9001,<br />
ISO 14001 in Verbindung mit<br />
Fachunternehmenszertifizierung<br />
gut kombinierbar<br />
15 Biogaswirtschaft leistet positiven<br />
Beitrag zum Strukturwandel<br />
16 Präqualifikation VOB für alle<br />
Bauunternehmen<br />
17 Veranstaltungen<br />
Sonderteil<br />
22 E-world energy & water<br />
98 Intelligente Messsysteme lösen<br />
neue Aufgaben<br />
100 CO 2 -Leitstand: Nachhaltigkeit<br />
kosteneffektiv organisieren<br />
102 Regelwerk<br />
Firmenporträt<br />
105 Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH<br />
Buchbesprechungen<br />
86 <strong>Gas</strong>ausbeute in landwirtschaftlichen<br />
Biogasanlagen<br />
Rubriken<br />
1 Standpunkt<br />
104 Termine<br />
106 Impressum<br />
Energiedatenmanagement<br />
Kommunikationslösungen<br />
<strong>Gas</strong>DataHub<br />
GeLi Service Hub<br />
<strong>Gas</strong>beschaffenheitsrekonstruktion<br />
Nominierungsmanagement<br />
Onlinebuchungssysteme<br />
Geschäftsprozessmanagement<br />
Unsere Kommunikationslösungen<br />
können Sie ohne eigene Investitionen<br />
kostengünstig als Hosted-Service<br />
über den applied technologies<br />
<strong>Gas</strong>DataHub mieten.<br />
Unterstützte Formate:<br />
EDIFACT / EDIG@S, TASE.2, GAS-XML,<br />
Klartext, KISS-A, individuelle Formate.<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der E-world 2011<br />
in Essen:<br />
Halle 1, Stand 410<br />
Aus der Praxis<br />
96 Transparente Kommunikation im<br />
<strong>Gas</strong>handel<br />
Dieses Heft enthält folgende Prospekte:<br />
Union Instruments GmbH, Karlsruhe<br />
applied technologies GmbH<br />
- Lösungen, die funktionieren<br />
Kruppstr. 82-100 · 45145 Essen<br />
Tel. +49 (201) 8127 334<br />
Fax +49 (201) 8127 346<br />
info@appliedtechnologies.de<br />
www.appliedtechnologies.de
INTERVIEW<br />
figawa setzt sich mit Forschungsprojekt für<br />
energieeffiziente Hallenheizsysteme ein<br />
Mit der verschärften Energie-Einsparverordnung haben sich die Anforderungen an die Energieeffizienz von<br />
Hallengebäuden deutlich erhöht. Allerdings zeigt die Praxis, dass die gültigen gesetzlichen Vorgaben die<br />
besonderen baulichen und anlagetechnischen Aspekte von Hallengebäuden zu wenig berücksichtigen. Insbesondere<br />
die energetischen Vorteile von überwiegend mit <strong>Gas</strong> betriebenen, dezentralen Heizungssystemen wurden<br />
bislang unzureichend einbezogen. Aus diesem Grund hat die figawa das ITG Institut für Technische<br />
Gebäudeausrüstung in Dresden zusammen mit der Universität Kassel beauftragt, eine Studie zur „Energieeffizienz<br />
von Hallengebäuden“ durchzuführen. Ziel des Vorhabens ist eine korrekte energetische Bewertung<br />
unterschiedlicher Hallengebäude mit verschiedenen Heizsystemen. Die Ergebnisse sollen als fachliche Grundlage<br />
für die Überarbeitung der DIN V 18599 und die Novellierung der EnEV 2012 dienen. Die Untersuchung<br />
wird im Rahmen der „Forschungsinitiative Zukunft Bau“ durchgeführt und vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung, der figawa und dem Deutschen Institut für Normung (DIN) finanziell unterstützt.<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> im Gespräch mit Dr. Norbert Burger, Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Firmen im<br />
<strong>Gas</strong>- und Wasserfach e.V. (figawa)<br />
Dr. Norbert<br />
Burger,<br />
Geschäftsführer<br />
der Bundesvereinigung<br />
der Firmen im<br />
<strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
e.V.<br />
(figawa)<br />
<strong>gwf</strong>: Herr Dr. Burger: Warum ist das<br />
Forschungsprojekt „Energieeffizienz<br />
von Hallengebäuden“ notwendig<br />
geworden?<br />
Burger: Es hat sich herausgestellt,<br />
dass sowohl in der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) als auch im<br />
EEWärme-Gesetz Hallengebäude<br />
nur unzureichend Berücksichtigung<br />
finden. Der Gesetzgeber hatte<br />
zunächst vor allem Wohngebäude<br />
und im Nicht-Wohnbereich typische<br />
Gebäude wie Büros bei der Formulierung<br />
der energetischen Anforderungen<br />
vor Augen. Die Realität zeigt<br />
aber, dass in Hallen aufgrund der<br />
baulichen Besonderheiten wie<br />
Raumhöhen mit bis zu 20 Metern<br />
ganz andere thermische Bedingungen<br />
herrschen als beispielsweise in<br />
einem Büro und dazu auch eine<br />
spezielle Heizanlagentechnik notwendig<br />
ist. Auch hängt der Wärmebedarf<br />
in der Halle entscheidend<br />
von dem Nutzungsprofil des Gebäudes<br />
ab. Diese bisherige unspezifische<br />
Behandlung und verschiedene<br />
Interpretationsprobleme bei der<br />
EnEV führten dazu, dass in der Praxis<br />
bewährte und energieeffizient<br />
arbeitende Heizsysteme, insbesondere<br />
dezentrale mit <strong>Gas</strong> betriebene<br />
Heizlösungen wie Warmlufterzeuger,<br />
<strong>Gas</strong>-Infrarot-Dunkel- und Hellstrahler<br />
ungenügend abgebildet<br />
wurden. Die Studie soll Grundlagen<br />
für eine korrekte energetische<br />
Bewertung von Hallengebäuden<br />
und im Besonderen von Hallenheizsystemen<br />
für die aktuelle und künftige<br />
Gesetzgebung schaffen.<br />
Zugleich soll die Untersuchung<br />
einen Beitrag zu einer zielgerichteten<br />
und effektiven Erschließung der<br />
Einsparpotenziale in Hallengebäuden<br />
leisten, die noch nicht optimal<br />
ausgeschöpft sind.<br />
<strong>gwf</strong>: Durch eine fehlerhafte Interpretation<br />
der EnEV-Anforderungen<br />
haben einige Softwarelösungen<br />
bestimmte gasbetriebene Hallenheizsysteme<br />
nicht mehr berücksichtigt. Ist<br />
der Fehler mittlerweile behoben?<br />
Burger: Nachdem die fehlerhafte<br />
Auslegung einiger kommerzieller<br />
Softwareprogramme bei der EnEV-<br />
Anforderungen zu Verwirrung auf<br />
dem Markt führte, hat die Fachkommission<br />
der Bundesregierung An -<br />
fang 2010 reagiert und Klarheit<br />
geschaffen. Als Referenzsystem für<br />
Hallengebäude dient eine dezentrale,<br />
gasbetriebene Warmluftheizung.<br />
Damit ist klar: alle dezentral<br />
mit <strong>Gas</strong> betriebenen Hallenheizsysteme<br />
erfüllen die Anforderungen<br />
der EnEV 2009. Dies wird im Energieausweis,<br />
der seit Mitte 2009 bei<br />
Neubauten von Nichtwohngebäuden<br />
obligatorisch ist, dokumentiert.<br />
Die Softwareanbieter haben zwischenzeitlich<br />
korrigierte Programmversionen<br />
bereitgestellt.<br />
<strong>gwf</strong>: Dezentrale Hallenheizungen<br />
werden ganz überwiegend mit <strong>Erdgas</strong><br />
versorgt. Welche Rolle wird <strong>Erdgas</strong><br />
in Zukunft in der Wärmeversorgung<br />
von Hallen spielen?<br />
Burger: Die meisten dezentralen<br />
Systeme lassen sich mit Biogas<br />
betreiben und arbeiten schon heute<br />
dank ihrer punktgenauen Wärmeübergabe<br />
besonders energieeffizi-<br />
Januar/Februar 2011<br />
4 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Produkt ist<br />
FARBLOS.<br />
Und steht doch für eine grüne Zukunft.<br />
Wer Menschen mit Energie versorgt, trägt auch Verantwortung für die Zukunft kommender Generationen.<br />
Nachhaltigkeit ist bei WINGAS gelebte Unternehmenskultur. Denn <strong>Erdgas</strong> ist definitiv der grünste aller<br />
konventionellen Energieträger – mit der besten CO 2<br />
-Bilanz. Und hat damit im Mix mit erneuerbaren<br />
Energien seinen festen Platz. So steht WINGAS für eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Zukunft.<br />
Neugierig? Rufen Sie uns einfach an unter 0561 301-1180.<br />
www.wingas.de<br />
Gemeinsam mehr Energie.
INTERVIEW<br />
ent und klimafreundlich. Wenn man<br />
sich von der im noch gültigen<br />
EEWärmeG verankerten Kopplung<br />
des Einsatzes von Biogas an KWK-<br />
Anlagen löst, dann kann zukünftig<br />
auch mit dezentralen Hallenheizungen<br />
erneuerbare Energie im Sinne<br />
des EEWärmeG genutzt werden.<br />
Außerdem stehen bei Hallengebäuden<br />
die Investitionskosten noch stärker<br />
als bei anderen Gebäuden im<br />
Vordergrund. Hier sind <strong>Gas</strong> betriebene,<br />
dezentrale Hallenheizsysteme<br />
besonders wettbewerbsfähig. In<br />
Summe wird <strong>Gas</strong> als Energieträger<br />
weiterhin eine große Rolle spielen.<br />
<strong>gwf</strong>: Die figawa hat die Kampagne<br />
„grün heizt dezentral“ gestartet. Sind<br />
die Vorteile von dezentralen Hallenheizsystemen<br />
nicht schon hinreichend<br />
bekannt?<br />
Burger: Die neuen gesetzlichen Vorgaben<br />
haben viele Planer und Nutzer<br />
von Hallengebäuden verunsichert,<br />
welche Systeme überhaupt<br />
noch einsetzbar sind. Mit der Informationskampagne<br />
wollen wir<br />
deutlich machen, dass dezentrale<br />
Heiztechnologie einen Beitrag zur<br />
Erschließung von Effizienzpotentialen<br />
im Hallengebäudebereich leistet<br />
und für eine zukunftssichere<br />
Gebäudebeheizung steht. Diese<br />
Systeme erfüllen nicht nur alle derzeit<br />
geltenden Verordnungen, sondern<br />
werden auch in der geplanten<br />
Novellierung der EnEV 2012 Berücksichtigung<br />
finden. Mit einem Flyer<br />
und einem Fact Book wollen wir<br />
Planer, Architekten, Energieberater<br />
wie auch Bauträger informieren, wie<br />
sie Hallengebäude energieeffizient<br />
und EnEV-konform beheizen können.<br />
Auch eine spezielle Internet-<br />
Seite ist geplant.<br />
<strong>gwf</strong>: Herr Dr. Burger, vielen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Test von Brennstoffzellensystemen des Herstellers<br />
Ceramic Fuel Cells abgeschlossen<br />
Der norddeutsche Energiedienstleister<br />
EWE, der australisch-deutsche<br />
Entwickler für Brennstoffzellentechnologie<br />
Ceramic Fuel Cells Limited<br />
(CFCL) und Bruns Heiztechnik aus<br />
der Region Oldenburg haben bei der<br />
gemeinsamen Entwicklung von hocheffizienten<br />
Brennstoffzellensystemen<br />
einen wichtigen Meilenstein erreicht.<br />
Ein Feldversuch mit drei NetGen Plus<br />
(NGP) Brennstoffzellensystemen, die<br />
bis zu 15000 Betriebsstunden mit<br />
einem Brennstoffzellstapel im Feld<br />
nachweisen konnten, wurde nunmehr<br />
erfolgreich beendet. Gleichzeitig<br />
wurden neue Tests gestartet, diesmal<br />
mit der neuesten Systemgeneration<br />
im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
von CFCL und Bruns Heiztechnik.<br />
Durch den Feldversuch konnten<br />
wertvolle Erfahrungen für alle beteiligten<br />
Partner gesammelt werden.<br />
Dazu zählt unter anderem die Bestätigung<br />
der Leistungsmerkmale des<br />
Brennstoffzellensystems über einen<br />
längeren Zeitraum unter realen<br />
Umgebungsbedingungen. Darüber<br />
hinaus konnten Störungsquellen<br />
ermittelt und beseitigt sowie Entwicklungspotenziale<br />
entdeckt werden.<br />
Diese Erkenntnisse wurden zur<br />
Weiterentwicklung der Technologie<br />
genutzt.<br />
Wie zu Beginn dieses Jahres<br />
angekündigt, hat EWE auch drei<br />
BlueGen Systeme für Test- und<br />
Demonstrationszwecke von CFCL<br />
erworben. BlueGen ist das neueste<br />
Produkt auf Basis der CFCL-Brennstoffzellentechnologie<br />
für den stationären<br />
Einsatz in Europa. Die Geräte<br />
in der Größe einer Spülmaschine<br />
nutzen <strong>Erdgas</strong> als Brennstoff und<br />
wandeln diesen hocheffizient in<br />
Strom und Wärme um. Der elektrische<br />
Wirkungsgrad beträgt dabei<br />
bis zu 60 %. Eine innovative Lösung<br />
auf Basis der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
mit einem großen Potenzial.<br />
Im Verbund mit einem konventionellen<br />
Wärmeerzeuger wird der<br />
gesamte Wärmebedarf eines Einfamilienhauses<br />
abgedeckt. Das erste<br />
Gerät wurde im Juli 2010 in Betrieb<br />
genommen. Das Zusammenspiel<br />
aller Systemkomponenten wird<br />
momentan getestet.<br />
Januar/Februar 2011<br />
6 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Bayerngas Norge startet<br />
<strong>Erdgas</strong>produktion<br />
Das norwegische Explorations- & Produktionsunternehmen<br />
Bayerngas Norge AS, Oslo, fördert mit der<br />
Inbetriebnahme des <strong>Gas</strong>feldes Vega South erstmals<br />
eigenes <strong>Gas</strong>. Die kommunale <strong>Gas</strong>-Beschaffungsplattform<br />
Bayerngas hatte Bayerngas Norge erst 2006<br />
gegründet. Ziel war es, sich selbst und ihren Gesellschaftern,<br />
kommunalen Stadtwerken in Südbayern und<br />
des regionalen <strong>Gas</strong>unternehmens TIGAS-<strong>Erdgas</strong> Tirol<br />
GmbH, den direkten Zugang zu <strong>Gas</strong>quellen zu sichern.<br />
2007 beteiligten sich die Bayerngas-Ge sellschafter<br />
Stadtwerke München GmbH und TIGAS, Innsbruck,<br />
direkt an der Bayerngas Norge. Im selben Jahr stieß<br />
auch die Swissgas AG, Zürich, zum Gesellschafterkreis<br />
des norwegischen Unternehmens hin zu. 2010 wurde<br />
der Gesellschafterkreis mit der SWM <strong>Gas</strong>beteiligungs<br />
GmbH abermals erweitert. Die Bayerngas Norge hat<br />
damit sowohl einen gasfachlich kompetenten als auch<br />
finanziell soliden Gesellschafterkreis, was beides für den<br />
Erfolg im <strong>Gas</strong>fördergeschäft (Upstream-Geschäft) wichtig<br />
ist.<br />
Die Beteiligung am <strong>Gas</strong>feld Vega South war die erste<br />
Investition, die Bayerngas Norge getätigt hatte. Nur<br />
wenige Monate nach der Gründung und dem ersten<br />
Kompetenzaufbau hatte das Unternehmen 25 Prozent<br />
der Lizenz PL090C mit dem nachgewiesenen Fund<br />
gekauft. Die Partner in der Lizenz sind Statoil Petroleum<br />
AS (45 Prozent, Operator), GDF SUEZ E&P Norge AS (15<br />
Prozent) und Idemitsu Petroleum Norge AS (15 Prozent).<br />
Vega South liegt im Block 35/11 in der nördlichen<br />
Nordsee rund 80 Kilometer vor der norwegischen Küste<br />
nordwestlich von Bergen. Die Wassertiefe beträgt ca.<br />
370 Meter. Das Reservoir mit <strong>Gas</strong>, Kondensat und Öl<br />
befindet sich in einer Tiefe von 3276 Metern. Die Dicke<br />
der Kohlenstoff führenden Gesteinsschicht beträgt<br />
annähernd 230 Meter. Der Anteil der Bayerngas Norge<br />
an den förderbaren Reserven beträgt 2,6 Mrd. Kubikmeter<br />
<strong>Gas</strong>äquivalent (rund 28 Mrd. kWh). Die <strong>Gas</strong>menge<br />
entspricht dem Jahresverbrauch von rund einer Million<br />
Einfamilienhäusern. Der Produk tionshorizont von Vega<br />
South reicht bis 2022.<br />
Vega South ist Teil des Vega-Projektes mit den weiteren<br />
<strong>Gas</strong>feldern Vega Central und Vega North. Die Distanz<br />
zwischen den Feldern beträgt rund 10 Kilometer.<br />
Vega South wird über ein Unterwassertemplate mit<br />
zwei Produktionsbohrungen erschlossen. Die Produktion<br />
erfolgt über die benachbarte Gjøa-Plattform. Um<br />
die drei <strong>Gas</strong>felder mit Gjøa zu verbin-den, wurde eine<br />
50 Kilometer lange Pipeline verlegt. Das geförderte <strong>Gas</strong><br />
wird über die Gjøa- und FLAGS-Pipeline nach St. Fergus<br />
in Schottland transportiert. Das Öl wird über die Troll-<br />
Ölpipeline nach Mongstad in Norwegen transportiert.<br />
Weight / in 1000 kg<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
6 8 10 12 14 16 18 20 22 0 2 4 6 8 10 12<br />
Hour<br />
E+H Boiler House Energy monitoring.[Steam]<br />
E+H Boiler House Energy monitoring.[<strong>Gas</strong>]<br />
Betriebsmittelverbrauch pro Einheit<br />
des erzeugten Endproduktes<br />
(z. B. pro Kilogramm Dampf)<br />
Endress+Hauser<br />
Messtechnik GmbH+Co. KG<br />
Colmarer Straße 6<br />
79576 Weil am Rhein<br />
Telefon 0 800 EHVERTRIEB<br />
oder 0 800 348 37 87<br />
Telefax 0 800 EHFAXEN<br />
oder 0 800 343 29 36<br />
Energieverlust<br />
effizient stoppen.<br />
0.91<br />
0.9<br />
0.89<br />
0.88<br />
0.87<br />
0.86<br />
0.85<br />
0.84<br />
kWh / kg<br />
Energiemanagement<br />
mit System<br />
Endress+Hauser ist ein weltweit tätiger<br />
Anbieter von Automatisierungslösungen.<br />
Unsere Lösungen zum Energiemanagement<br />
unterstützen Sie, ungenutzte<br />
Potenziale zur Energieeinsparung aufzudecken<br />
und die Energieeffizienz<br />
Ihrer Anlage sicherzustellen. Die Basis<br />
für Energiekostenreduzierung ist ein<br />
individuell auf den Betrieb abgestimmtes<br />
Energiemonitoring-System. Dieses<br />
System ermöglicht einen transparenten<br />
Überblick zu Energieverbräuchen, zu<br />
Wirkungsgraden einzelner Einheiten<br />
und die automatische Verfolgung von<br />
Energiekennzahlen.<br />
Wir bieten Lösungen, zugeschnitten<br />
auf Ihre Anforderungen, anwenderfreundlich,<br />
flexibel und skalierbar.<br />
Sparen Sie nachhaltig Energie – mit<br />
Lösungen von Endress+Hauser.<br />
www.de.endress.com/ems
NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
BASF und Gazprom feiern 20 Jahre Partnerschaft<br />
Mit einem Festakt in Berlin<br />
blickten BASF und ihre Öl- und<br />
<strong>Gas</strong>tochter Wintershall gemeinsam<br />
mit Gazprom auf 20 Jahre deutschrussische<br />
Wirtschaftsgeschichte<br />
zurück. Den Grundstein für die<br />
Zusammenarbeit legten die Unternehmen<br />
im Herbst 1990 mit einer<br />
langfristigen Vereinbarung über die<br />
Vermarktung von russischem <strong>Erdgas</strong><br />
in Deutschland. Zusammen mit<br />
mehr als 200 geladenen Gästen feierten<br />
Dr. Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender<br />
der BASF SE,<br />
und Alexej Miller, Vorstandsvorsitzender<br />
der OAO Gazprom, das Jubiläum<br />
der erfolgreichen und wegweisenden<br />
Wirtschaftskooperation.<br />
Die Zusammenarbeit des führenden<br />
Chemieunternehmens mit<br />
dem größten <strong>Erdgas</strong>produzenten<br />
der Welt reicht heute von der Exploration<br />
und Produktion von <strong>Erdgas</strong> in<br />
Westsibirien über den Transport<br />
durch die Nord Stream-Pipeline bis<br />
zum Verkauf des <strong>Erdgas</strong>es in<br />
Deutschland und Europa über die<br />
gemeinsame <strong>Erdgas</strong>handelsgesellschaft<br />
WINGAS.<br />
Die deutsch-russische Kooperation<br />
stellte 1990 ein absolutes<br />
Novum in der <strong>Erdgas</strong>wirtschaft dar.<br />
Was kurz vor der Wiedervereinigung<br />
der beiden deutschen Staaten mit<br />
einer gemeinsamen Absichtserklärung<br />
über die gaswirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit begann, ist inzwischen<br />
zu einer festen Partnerschaft<br />
auf Augenhöhe gewachsen.<br />
280 Millionen Euro für den Bielefelder Klimaschutz<br />
Investitionsvorhaben für rund 280<br />
Mio. € wollen die Stadtwerke Bielefeld<br />
umsetzen für den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien, die Kraft-Wärme-<br />
Kopplung sowie die Sicherung und<br />
Modernisierung konventioneller<br />
Energieerzeugung, um so die Klimaschutzziele<br />
der Stadt Bielefeld zu<br />
erreichen. Bis zum Jahr 2020 wollen<br />
die Stadtwerke 670.000 Tonnen Kohlendioxid<br />
(= 60 % des Gesamtausstoßes<br />
seit 2005) bei der Wärme- und<br />
Energieerzeugung einsparen.<br />
Anfang 2009 beauftragten die<br />
Stadtwerke Bielefeld das Bremer<br />
Energie Institut damit, eine Wärmebedarfsstudie<br />
zu erstellen, um die<br />
zukünftige Entwicklung des Wärmemarktes<br />
in Bielefeld zu erkennen<br />
und Maßnahmen vorzubereiten.<br />
Die Ergebnisse liegen jetzt vor: Ein<br />
Wärmebedarfsatlas. Dieser untersucht<br />
den heutigen und zukünftigen<br />
Bielefelder Wärmemarkt und<br />
bildet ihn bis auf einzelne Straßenzüge<br />
ab. Auf dieser Basis haben die<br />
Stadtwerke Bielefeld ein Konzept<br />
zum Ausbau der Nah- und Fernwärme<br />
erarbeitet. Ziel wird es künftig<br />
sein, eine optimale, klimaschonende<br />
Wärmeerzeugung durch den<br />
Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
an zentralen und dezentralen<br />
Standorten zu erreichen. Gut 60<br />
Mio. € werden für den Ausbau der<br />
Fernwärme und der dezentralen<br />
Kraft-Wärme-Kopplung in den kommenden<br />
Jahren investiert.<br />
OPAL erreicht Tschechien<br />
Die von der Europäischen Union<br />
geforderte stärkere grenzüberschreitende<br />
Vernetzung von nationalen<br />
<strong>Erdgas</strong>leitungssystemen kommt<br />
einen bedeutenden Schritt voran:<br />
Bei der Verlegung der <strong>Erdgas</strong>leitung<br />
OPAL, die <strong>Erdgas</strong> aus der Ostsee-<br />
Pipeline Nord Stream weiter zu den<br />
europäischen Kunden transportieren<br />
wird, ist jetzt die deutsch-tschechische<br />
Grenze im Erzgebirge bei<br />
Olbernhau in Deutschland und Brandov<br />
in der Tschechischen Republik<br />
gequert worden. Hier wird die rund<br />
470 km lange Leitung mit dem tschechischen<br />
<strong>Erdgas</strong>transportsystem verbunden<br />
anlässlich der Querung des<br />
Grenzflusses Natzschung. Die OPAL<br />
NEL TRANSPORT GmbH ist ein Unternehmen<br />
der WINGAS-Gruppe und<br />
wird den technischen Netzbetrieb<br />
der Ostsee-Pipeline-Anbindungs-<br />
Leitung (OPAL) übernehmen. Mit<br />
einer Kapazität von 36 Mrd. m 3 pro<br />
Jahr und einem Durchmesser von<br />
1,40 m ist die OPAL die größte in<br />
Europa verlegte <strong>Erdgas</strong>leitung. Insgesamt<br />
investiert die WINGAS-<br />
Gruppe zusammen mit der E.ON<br />
Ruhrgas AG rund 1 Mrd. €.<br />
Bereits seit Anfang der 90er Jahre<br />
ist die WINGAS-Gruppe in Sachsen<br />
aktiv. In den vergangenen 20 Jahren<br />
wurden mehr als 200 Mio. € in das<br />
durch Sachsen führende Leitungssystem<br />
investiert. Die <strong>Erdgas</strong>leitung<br />
STEGAL (Sachsen-Thüringen-<strong>Erdgas</strong>-<br />
Leitung) mit der Verdichterstation in<br />
Olbernhau wurde 1992 in Betrieb<br />
genommen, die JAGAL-Pipeline<br />
(Jamal-<strong>Gas</strong>-Anbindungsleitung) be -<br />
steht seit 1999.<br />
Januar/Februar 2011<br />
8 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
E.ON setzt neue strategische Schwerpunkte<br />
E<br />
.ON wird sich in Europa künftig auf<br />
Wettbewerbsgeschäfte konzentrieren<br />
und dabei in zusammenwachsenden<br />
Energiemärkten verstärkt<br />
Synergien zwischen den Geschäften<br />
und Geschäftsfeldern nutzen. In Russland<br />
setzt E.ON seine Neubauvorhaben<br />
konsequent um, in Nordamerika<br />
werden die Erneuerbaren Energien<br />
weiter ausgebaut. Zusätzlich will das<br />
Unternehmen in zwei weiteren Regionen<br />
außerhalb Europas seine Kompetenzen<br />
in der konventionellen<br />
Stromerzeugung und im Bereich der<br />
Erneuerbaren Energien nutzen sowie<br />
den Handel global ausbauen. Mit dieser<br />
international breiteren Aufstellung<br />
soll der Anteil der Geschäfte<br />
außerhalb Europas am Konzerngewinn<br />
bis zum Jahr 2015 auf ein Viertel<br />
steigen. Bei bestehenden und neuen<br />
Geschäften steht die Rentabilität<br />
künftig noch stärker im Vordergrund<br />
als bisher. Mit diesen neuen strategischen<br />
Schwerpunkten will der Konzern<br />
Wachstum bei geringerer Kapitalbindung<br />
schaffen. Gleichzeitig<br />
begegnet das Unternehmen damit<br />
wirtschaftlichen Belastungen, die als<br />
Folge politischer Entscheidungen<br />
und eines veränderten Marktumfelds<br />
für die nächsten Jahre erwartet werden.<br />
Der Aufsichtsrat hat über die<br />
strategische Neuausrichtung mehrfach<br />
und intensiv beraten und unterstützt<br />
einhellig den neuen Kurs.<br />
E.ON Ruhrgas begrüßt World Energy Outlook der IEA<br />
Nach den aktuellen Angaben der<br />
IEA wird der weltweite <strong>Erdgas</strong>verbrauch<br />
in allen Szenarien weiter<br />
zunehmen. Die Spannweite der IEA-<br />
Prognosen reicht von 15 bis 56 % bis<br />
2035. Haupttreiber ist der zunehmende<br />
<strong>Erdgas</strong>einsatz in der Stromerzeugung<br />
sowie der stark wachsende<br />
<strong>Erdgas</strong>bedarf in Asien (vor allem in<br />
China). Für Europa geht das neue IEA-<br />
Hauptszenario von einem Anstieg des<br />
<strong>Erdgas</strong>verbrauchs um rund 12 % bis<br />
2035 aus. „<strong>Erdgas</strong> wird eine entscheidende<br />
Rolle auf dem Weg zu einer<br />
nachhaltigen Energieversorgung<br />
spielen. Kaum ein Energieträger ist in<br />
der Lage, die Balance aus Zuverlässigkeit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz<br />
so effizient herzustellen. Global<br />
betrachtet gibt es vielversprechende<br />
Perspektiven für <strong>Erdgas</strong>.“ Mit<br />
diesen Worten kommentierte der Vorstandsvorsitzende<br />
der E.ON Ruhrgas<br />
AG, Klaus Schäfer, den aktuellen World<br />
Energy Outlook der Internationalen<br />
Energieagentur (IEA). Insbesondere<br />
durch die verstärkte Förderung nichtkonventioneller<br />
<strong>Erdgas</strong>vorkommen in<br />
den USA und in Zukunft möglicherweise<br />
auch in anderen Regionen der<br />
Welt sei <strong>Erdgas</strong> über einen wesentlich<br />
längeren Zeitraum verfügbar als bislang<br />
angenommen, so Schäfer weiter.<br />
Vor Ort für Sie aktiv!<br />
Ob als erfahrener Dienstleister in der <strong>Gas</strong>netzkontrolle,<br />
als Hersteller von innovativen<br />
<strong>Gas</strong>mess- und <strong>Gas</strong>spürgeräten oder als<br />
Schulungsexperte – Schütz Messtechnik<br />
bietet Ihnen alles aus einer Hand, und das<br />
direkt vor Ort!<br />
Schütz GmbH Messtechnik . Im Dornschlag 6 . D-77933 Lahr<br />
Tel.: +49 (0) 78 21 - 32 80 100 . Fax: +49 (0) 78 21 - 32 80 222<br />
info@ schuetz-messtechnik.de . www.schuetz-messtechnik.de
NACHRICHTEN<br />
Märkte und Unternehmen<br />
Neue Gesellschaft RWE Deutschland bündelt<br />
Technik, Vertrieb und Energieeffizienz<br />
Der Vorstand der neuen RWE Deutschland AG<br />
(v. l. n. r.): Dr. Bernd Widera (Vertrieb und Regionalgesellschaften),<br />
Dr. Heinz-Willi Mölders (Personal),<br />
Dr. Arndt Neuhaus (Vorstandsvorsitz), Dr. Joachim<br />
Schneider (Technik) und Bernd Böddeling (Finanzen).<br />
Zum 1. Januar 2011 ist die RWE<br />
Deutschland AG gestartet. Die<br />
neue Gesellschaft mit Sitz in Essen<br />
bündelt die deutschen Aktivitäten<br />
des RWE-Konzerns in den Bereichen<br />
Netz, Vertrieb und Energieeffizienz<br />
und führt die deutschen Regionalgesellschaften.<br />
RWE Deutschland<br />
verfügt über rechtlich eigenständige<br />
Tochtergesellschaften für den<br />
Vertrieb sowie den Verteilnetzbetrieb,<br />
den Netzservice und die <strong>Gas</strong>speicher.<br />
Weitere Töchter bestehen<br />
für die Aktivitäten zur Energieeffizienz<br />
einschließlich Elektromobilität<br />
sowie für die Entwicklung und den<br />
Betrieb intelligenter Geräte zur Messung<br />
des Energieverbrauchs.<br />
Die RWE Deutschland-Gruppe<br />
beschäftigt rund 21 000 Mitarbeiter.<br />
6,8 Mio. Kunden werden mit Strom<br />
und 1 Million Kunden mit <strong>Gas</strong> beliefert.<br />
Der jährliche Umsatz beträgt<br />
18,3 Mrd. Euro. Die Gruppe ist<br />
Eigentümerin eines 348 000 km langen<br />
Stromnetzes, eines 44 000 km<br />
langen <strong>Gas</strong>netzes und eines 6200<br />
km langen Wassernetzes.<br />
Die RWE Deutschland AG ist die<br />
größte Beteiligungsgesellschaft im<br />
RWE-Konzern: Unter ihrem Dach finden<br />
sich die deutschen Regionalgesellschaften<br />
enviaM, KEVAG, LEW,<br />
Süwag und VSE. Die Gesellschaft ist<br />
darüber hinaus direkt an rund 70<br />
regionalen und kommunalen Energieversorgern<br />
beteiligt.<br />
Neben Dr. Arndt Neuhaus gehören<br />
dem Vorstand Bernd Böddeling<br />
(Finanzen), Dr. Heinz-Willi Mölders<br />
(Personal), Dr. Joachim Schneider<br />
(Technik) und Dr. Bernd Widera (Vertrieb<br />
und Regionalgesellschaften) an.<br />
Die Betreuung der Beteiligungen ist<br />
nach regionalen Zuständigkeiten auf<br />
die Vorstände aufgeteilt, die Betreuung<br />
der Regionalgesellschaften liegt<br />
im Ressort von Dr. Bernd Widera.<br />
RWE Deutschland räumt der<br />
Partnerschaft mit den Kommunen<br />
einen hohen Stellenwert ein. In<br />
mehr als 3500 Städten und Gemeinden<br />
sorgt RWE Deutschland über<br />
Tochtergesellschaften für den sicheren<br />
und leistungsfähigen Betrieb<br />
der Verteilnetze für Strom, <strong>Gas</strong> und<br />
Wasser sowie in vielen Orten auch<br />
für die Straßenbeleuchtung. Als<br />
neutrale Netzbetreiber sind die Verteilnetztöchter<br />
für das Management<br />
von Netzen und Netzanschlüssen<br />
und damit für die reibungslose Verteilung<br />
von Strom und <strong>Gas</strong> verantwortlich.<br />
Sie stellen ihr Strom- und<br />
<strong>Gas</strong>netz allen Marktteilnehmern zu<br />
gleichen Bedingungen („diskriminierungsfrei“)<br />
zur Verfügung. Netzservice-Tochtergesellschaften<br />
gewährleisten<br />
mit Dienstleistungen<br />
rund um den Betrieb von Versorgungsnetzen<br />
und -anlagen eine<br />
sichere Energieversorgung.<br />
Die Tochter RWE Vertrieb AG mit<br />
Sitz in Dortmund bietet ihren rund<br />
4 Mio. Kunden Strom und <strong>Erdgas</strong><br />
sowie damit verbundene Dienstleistungen.<br />
RWE Vertrieb zählt zu den<br />
größten Unternehmen für Energielieferungen<br />
und Energiedienstleistungen<br />
in Deutschland. Auch mit<br />
Gründung der RWE Deutschland AG<br />
bleibt das „Gesicht“ der RWE Vertrieb<br />
AG beim Kunden unverändert.<br />
Die Verträge gelten fort.<br />
RWE Deutschland betreibt und<br />
vermarktet über ihre Tochtergesellschaft<br />
RWE <strong>Gas</strong>speicher GmbH<br />
unterschiedliche <strong>Gas</strong>speichertypen<br />
an fünf Standorten in Nordrhein-<br />
Westfalen, Niedersachsen und<br />
Sachsen-Anhalt. Das Unternehmen<br />
verfügt über eine Speicherkapazität<br />
von insgesamt rund 1,5 Mrd. Kubikmeter<br />
<strong>Erdgas</strong>.<br />
Die Tochtergesellschaft RWE Effizienz<br />
GmbH bündelt Aktivitäten<br />
und Wissen von RWE zur Energieeffizienz.<br />
Von der Elektromobilität bis<br />
zu RWE Smart Home setzt RWE Effizienz<br />
durch innovative Ansätze und<br />
neue Produkte Standards. RWE<br />
Metering GmbH als weitere Tochter<br />
führt die Kompetenzen der RWE<br />
Deutschland AG bei intelligenten<br />
Geräten zur Messung von Energie<br />
(„Smart Meter“) zusammen.<br />
RWE Deutschland forciert außerdem<br />
den Um- und Ausbau des eigenen<br />
Verteilnetzes hin zu intelligenten<br />
Netzen („Smart Grids“). Dabei<br />
engagiert sich das Unternehmen<br />
zunehmend in innovativen Bereichen<br />
wie der Glasfasertechnologie.<br />
Erste Projekte zur Anbindung ländlicher<br />
Regionen an das schnelle Internet<br />
wurden bereits realisiert. RWE<br />
Deutschland treibt über ihre Tochtergesellschaften<br />
die Entwicklung<br />
von Elektromobilität und Lösungen<br />
rund um Smart Meter voran. Die<br />
Stadt Mülheim an der Ruhr wird im<br />
Rahmen des bundesweit größten<br />
Pilotprojekts bis Ende 2011 flächendeckend<br />
mit intelligenten Stromzählern<br />
ausgestattet. Wissenschaftliche<br />
Begleitforschung ermittelt die<br />
Effekte auf das Verbrauchsverhalten<br />
der Nutzer von Smart Metern. RWE<br />
Deutschland steht zum Standort<br />
Deutschland und investiert gruppenweit<br />
pro Jahr mehr als 1 Mrd. €<br />
in den Ausbau des hiesigen Energiesystems.<br />
Januar/Februar 2011<br />
10 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Märkte und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Mustergültiger Start für<br />
<strong>Gas</strong>-cockpit III<br />
Die co.met GmbH war sehr<br />
zufrieden mit der Resonanz, die<br />
der Messestand des Unternehmens<br />
auf der gat in Stuttgart hervorgerufen<br />
hat. Das Unternehmen zeigte in<br />
der Begleitausstellung zum wichtigsten<br />
Branchentreffen in Deutschland<br />
die neueste Generation seiner<br />
EDL21-Lösung für die Sparte <strong>Gas</strong>,<br />
das <strong>Gas</strong>-cockpit III. Die Lösung für<br />
alle Verbrauchszähler mit Impuls-<br />
Schnittstelle bietet die Möglichkeit,<br />
bis zu zwei weitere Zähler aufzuschalten.<br />
An allen drei Eingängen<br />
stehen dann EDL21-Verbrauchsanzeigen<br />
gemäß den im DVGW-<br />
Lastenheft geforderten Funktionen<br />
zur Verfügung. So können aktueller<br />
Durchfluss sowie der Gesamtverbrauch<br />
seit letztem Reset angezeigt<br />
werden, es besteht die Option einer<br />
Zählerstandswiederholung nach PTB<br />
50.7 und der Zählernummernübernahme.<br />
Dank des kabelgebundenen<br />
OMS M-Bus ist das <strong>Gas</strong>-cockpit<br />
III bereits für die Fernauslesung<br />
über LAN und GPRS vorbereitet. Alle<br />
Produkte der <strong>Gas</strong>-cockpit-Linie er -<br />
füllen die Anforderungen zum Mindestleistungsumfang<br />
einer intelligenten<br />
Messeinrichtung im Sinne<br />
des EnWG § 21b Abs. 3a/b. Da sie auf<br />
bestehende mechanische Rollenzähler<br />
montiert werden, lassen sich<br />
diese in moderne „Smart Metering“-<br />
Geräte verwandeln. Die dazu nötigen<br />
Investitionen liegen bei rund<br />
einem Viertel dessen, was Netzbetreiber<br />
für komplett neue elektronische<br />
Zähler ausgeben müssten. Um<br />
die Montage an den Verbrauchsstellen<br />
so einfach und schnell wie möglich<br />
zu gestalten, bietet die co.met<br />
GmbH vorbereitete Komplettsets<br />
aus EDL21-Kundendisplay, Reedkontaktgeber<br />
und Befestigungseinheit<br />
mit Hutschiene für gängige<br />
<strong>Gas</strong>zählertypen wie Elster Z6, GMT<br />
und ACTARIS/ITRON (RF1 und RF1c)<br />
an.<br />
Kontakt:<br />
co.met GmbH,<br />
Sascha Schlosser,<br />
Tel. (0681) 5 87 24 34,<br />
E-Mail: s.schlosser@co-met.info,<br />
www.co-met.info<br />
Prozesse<br />
entflechten –<br />
Energie bündeln<br />
Besuchen Sie uns:<br />
E-world<br />
in Essen<br />
Halle 3 | Stand 267<br />
8.2. – 10.2.11<br />
Als SAP Channel-Partner bieten<br />
wir für die Versorgungswirtschaft<br />
innovative Produkte<br />
(z. B. Edifact-Flatrate,<br />
TRIMAHNsprint)<br />
aktuelle Dienstleistungskonzepte<br />
(z. B. für G 685,<br />
Business Intelligence)<br />
Vertriebsleiter<br />
Sascha<br />
Schlosser,<br />
DVGW-Fachreferent<br />
Frank<br />
Dietzsch und<br />
Geschäftsführer<br />
Peter<br />
Backes (v. l. n. r)<br />
am co.met-<br />
Stand auf der<br />
gat 2010.<br />
Foto: co.met GmbH<br />
praxiserprobte Werkzeuge<br />
(z. B. branchenspezifisches<br />
CRM)<br />
www.cormeta-isu.de<br />
fon +49 (0) 72 43/6059-1- 0<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 11
NACHRICHTEN<br />
Informationstechnologie<br />
Smarter Datentransfer vom Smallworld GIS<br />
zu PSS/Sincal<br />
Eine professionelle Berechnung<br />
seiner Mittel- und Niederspannungsnetze<br />
steht beim Dortmunder<br />
Energieversorger DEW21 im<br />
Sinne einer hohen Versorgungssicherheit<br />
und eines effizienten<br />
Netzbetriebs ganz oben auf der<br />
Agenda. Dazu bedarf es allerdings<br />
einer hohen Qualität der äußerst<br />
komplexen Stromdaten wie sie bei<br />
der DEW21 im Smallworld GIS<br />
gepflegt werden. Um einen reibungslosen<br />
Transfer dieser Daten<br />
von Smallworld GIS zur Netzanalyse<br />
und -planungssoftware PSS SINCAL<br />
zu garantieren, setzen die Dortmunder<br />
auf eine von Siemens zertifizierte<br />
Schnittstelle aus dem Hause<br />
Mettenmeier. Die im Smallworld GIS<br />
topologisch korrekt abgebildeten<br />
Objekte der betreffenden Netze<br />
und die dazugehörenden erforderlichen<br />
Betriebsmittel der Anlagen<br />
werden dabei über die Planwerksebenen<br />
Schema-, Übersichts- und<br />
Bestandsplan im vollständigen<br />
Umfang zur Netzberechnung an<br />
PSS SINCAL übergeben. Mit dieser<br />
Software führen die Experten der<br />
DEW21 dann Kurzschluss- und<br />
Netzberechnungen durch. Neben<br />
der Schnittstelle zu PSS SINCAL bietet<br />
Mettenmeier weitere GIS-Interfaces<br />
zu Netzberechnungslösungen<br />
wie NEPLAN, PowerFactory und<br />
STANET. Die SINCAL-Schnittstelle<br />
zeichnet sich insbesondere durch<br />
ihre große Flexibilität aus. Sie kann<br />
nicht nur – je nach Anforderungsprofil<br />
– individuell konfiguriert<br />
werden. Das Interface kann ebenfalls<br />
für unterschiedlichste Ausprägungen<br />
der Fachschalen verwendet<br />
werden. Analog zur realen Welt können<br />
beispielsweise die Spannungsebenen<br />
Hoch-, Mittel- und Niederspannung<br />
sowie Beleuchtung und<br />
Fernmelde-/Informationsnetz ge -<br />
ma nagt werden.<br />
WEMAG in Schwerin realisiert neues<br />
Netzinformationssystem mit Intergraph®<br />
Die WEMAG Netz GmbH, Schwerin,<br />
hat Intergraph® mit der Einrichtung<br />
eines neuen Netzinformationssystems<br />
beauftragt. Eingeführt<br />
wird Intergraphs Lösung G!NIUS®<br />
samt Schnittstellen zu SAP PM, zu<br />
einem Energiedatenmanagementund<br />
einem Netzberechnungs-Programm.<br />
Ziel des Vorhabens ist die<br />
Optimierung der Netzprozesse in<br />
der gesamten WEMAG Unternehmensgruppe.<br />
Als Tochterunternehmen der<br />
WEMAG AG betreibt die WEMAG<br />
Netz GmbH ein Verteilnetz in Westmecklenburg,<br />
in Teilen von Brandenburg<br />
und von Niedersachsen<br />
auf einer Gesamtfläche von rund<br />
8000 m 2 . Die Gesamtleitungslänge<br />
des regionalen Energieversorgungsunternehmens<br />
umfasst circa<br />
14 000 km mit rund 170 000 Entnahmestellen.<br />
Abgedeckt werden<br />
die Spannungsebenen Hochspannung,<br />
Mittelspannung und Niederspannung<br />
sowie die Sparte Telekommunikation.<br />
Angesichts der zunehmenden<br />
dezentralen Einspeisung von regenerativer<br />
Energie sind veränderte<br />
Netzberechnungen und Netzkonfigurationen<br />
erforderlich. Dabei ist<br />
die Nutzung von Netzinformationssystemen<br />
und ihrer raumbezogenen<br />
Intelligenz überaus vorteilhaft. Zu<br />
Beginn des Jahres 2009 wurde daher<br />
von der WEMAG Netz GmbH das<br />
Projekt „Optimierung Netzprozesse“<br />
ins Leben gerufen. Es widmet sich<br />
der Optimierung der Prozesse beim<br />
Asset-Management, bei Netzservice<br />
und Netzbetrieb, in der Netzplanung<br />
sowie in der Dokumentation.<br />
Zunächst erfolgte die Analyse der<br />
Prozesse im Ist-Zustand. Dem<br />
schlossen sich die Erarbeitung von<br />
Veränderungspotenzialen und die<br />
Definition der Soll-Prozesse im Sinne<br />
eines optimierten Netzbetriebs an.<br />
Aus der entsprechenden Ausschreibung<br />
zur Neubeschaffung<br />
eines Netzinformationssystems (NIS)<br />
ging Intergraph als bevorzugter<br />
Anbieter hervor. Die Beauftragung<br />
umfasst unter anderem zahlreiche<br />
Lizenzen für G!NIUS, Intergraphs<br />
vorkonfigurierter ‘ready to use’ GIS-<br />
Standard-Lösung für die Versorgungswirtschaft,<br />
einsetzbar vom<br />
Standalone-Arbeitsplatz bis zu mehreren<br />
hundert Arbeitsplätzen. Die<br />
Software-Lizenzen werden bei verschiedenen<br />
Arbeitsplatztypen der<br />
WEMAG Einsatz finden, unter anderem<br />
bei Administratoren, zur Datenfortführung,<br />
für reines Viewing, für<br />
die Beauskunftung, für Mitarbeiter<br />
in der Planung und zur Ausstattung<br />
der mobilen Einheiten.<br />
Januar/Februar 2011<br />
12 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
TECHNOLOGIE MACHT<br />
<br />
<br />
<br />
4.–8. April 2011 · Hannover · Germany<br />
<br />
erneuerbarekonventionelle Energieerzeugung<br />
-versorgung-übertragung-verteilung<br />
<br />
<br />
<br />
AntriebstechnikZulieferung<br />
AutomationForschungEntwicklung<br />
<br />
hannovermesse.de
NACHRICHTEN<br />
Verbände und Vereine<br />
DVGW-Studienpreis <strong>Gas</strong> verliehen<br />
Im Rahmen des größten gasfachlichen<br />
Branchentreffens, der gat 2010<br />
am 30. November und 1. Dezember<br />
2010 in Stuttgart, hat der DVGW den<br />
Studienpreis <strong>Gas</strong> an drei Nachwuchsingenieure<br />
verliehen.<br />
Angel Protze hat im Rahmen seiner<br />
Diplomarbeit an der Technischen<br />
Universität Bergakademie Freiberg<br />
einen Katalysatorprüfstand für die<br />
Dampfreformierung von <strong>Erdgas</strong><br />
geplant, aufgebaut und in Betrieb<br />
genommen. Der Prüfstand kann für<br />
aktuelle Fragestellungen in der Entwicklung<br />
von Brennstoffzellenheizgeräten<br />
sehr gut eingesetzt werden.<br />
Gerade vor dem Hintergrund der<br />
Optimierung von Brennstoffzellen-<br />
Mikro-BHKW können weitere Katalysatortests<br />
im Reformerteil der Systeme<br />
weiteres Optimierungspotenzial<br />
bezüglich Standzeit- und Kosten<br />
bringen.<br />
Stefan Storace beschäftigte sich<br />
in seiner an der TU Hamburg-Harburg<br />
erstellten Diplomarbeit mit<br />
der Effizienzbetrachtung von Systemen<br />
der Kraftwärmekopplung<br />
(KWK) unter Berücksichtigung aktueller<br />
Vergütungsmöglichkeiten für<br />
den erzeugten Strom. Die entwickelten<br />
Lösungen helfen den Betreibern<br />
von KWK-Systemen und daraus<br />
bestehenden virtuellen Kraftwerken,<br />
ihre Wirtschaftlichkeit zu<br />
bestimmen und eine optimale Einordnung<br />
und Auslegung der Systeme<br />
vorzunehmen.<br />
Manuel Götz hat in seinem „Systemvergleich<br />
Biogasaufbereitungsanlagen“<br />
die Stärken und Schwächen<br />
verschiedener Verfahren zur<br />
Biogasaufbereitung aus zuvor erhobenen<br />
Messergebnissen abgeleitet.<br />
Die an der Universität Karlsruhe<br />
(TH) angefertigte Diplomarbeit<br />
greift aktuelle Entwicklungen in der<br />
Energiewirtschaft und insbesondere<br />
für den DVGW relevante Themen<br />
auf; die ermittelten Messergebnisse<br />
sind durch Industrie und<br />
Wirtschaft nutzbar.<br />
Der DVGW-Studienpreis wird<br />
jährlich zur Förderung des Nachwuchses<br />
im Energie- und Wasserfach<br />
für herausragende Diplom-,<br />
Master- oder Bachelor-Arbeiten<br />
verliehen. Voraussetzung ist, dass<br />
die Arbeiten einen praktischen<br />
Be zug zu technisch-wissenschaftlichen<br />
Fragestellungen im Energieund<br />
Wasserfach haben und mit<br />
„sehr gut“ bewertet worden sind.<br />
Zertifizierung nach ISO 9001, ISO 14001 in<br />
Verbindung mit Fachunternehmenszertifizierung<br />
gut kombinierbar<br />
Zertifizierungen nach ISO 9001<br />
und ISO 14001 lassen sich bei<br />
Fachunternehmen (z. B. Rohrleitungsbauunternehmen<br />
nach GW<br />
301) gut mit einer Fachunternehmenszertifizierung<br />
kombinieren.<br />
Hierbei profitiert der Kunde von<br />
verschiedenen Synergieeffekten.<br />
Zum einen enthält eine Fachunternehmenszertifizierung<br />
nach den<br />
v. g. DVGW-Arbeitsblättern bereits<br />
einige Elemente von Systemzertifizierungen<br />
nach ISO 9001 bzw.<br />
14001, zum anderen erhält das<br />
Unternehmen durch die zusätzliche<br />
Zertifizierung nach international<br />
anerkannten Normen wie ISO<br />
9001 und ISO 14001 eine weitere<br />
deutliche Stärkung des Marktwertes.<br />
Die DVGW CERT GmbH bietet<br />
als Branchenzertifizierer hier alles<br />
aus einer Hand an. Insbesondere<br />
verfügt sie über Auditoren, welche<br />
sowohl Zertifizierungen nach ISO<br />
9001, ISO 14001 als auch nach GW<br />
301 durchführen können. Auf diese<br />
Weise wird folgendes erreicht:<br />
der Kunde erfährt keinen Audittourismus,<br />
sondern die Managementsystemzertifizierung<br />
nach<br />
ISO 9001 bzw. 14001 kann zeitgleich<br />
mit der Fachunternehmenszertifizierung<br />
durchgeführt<br />
werden<br />
im Rahmen der jährlichen Überwachungen<br />
nach ISO 9001, ISO<br />
14001 kann auch die Überwachung<br />
der Fachunternehmenszertifizierungen<br />
(z. B. GW 301) erfolgen<br />
der Kunde erhält mit der Kombination<br />
der Zertifizierungen die<br />
notwendige Organisationssicherheit<br />
für eine optimale Aufbau<br />
und Ablauforganisation<br />
(gestützt durch ISO 9001, ISO<br />
14001) und gleichzeitig die notwendige<br />
fachliche Prüftiefe<br />
(gestützt z. B. durch GW 301).<br />
Durch die vor genannten Zertifizierungen<br />
erhält das Unternehmen<br />
die notwendigen Instrumente,<br />
um sich gegenüber dem<br />
immer stärker werdenden Wettbewerb<br />
behaupten zu können.<br />
Es lassen sich auch andere<br />
Fachunternehmenszertifizierungen<br />
mit den Systemzertifizierungen nach<br />
ISO 9001, ISO 14001 kombinieren.<br />
Dies verhindert, dass zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten verschiedene<br />
Zertifizierer beim Unternehmen auftreten,<br />
was im Unternehmen durch<br />
Bindung von Kapazitäten in Prüfungen<br />
viel Zeit und Geld kostet.<br />
Kontakt:<br />
DVGW Cert,<br />
Frau Schütz, Herr Plücker,<br />
Tel. (0228) 9188-848,<br />
E-Mail: schuetz@dvgw-cert.com oder<br />
pluecker@dvgw-cert.com<br />
Januar/Februar 2011<br />
14 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
DAS ENERGIE-FACHMAGAZIN<br />
Verbände und Vereine<br />
NACHRICHTEN<br />
Biogaswirtschaft leistet positiven Beitrag zum<br />
Strukturwandel<br />
Die Biogaswirtschaft leistet einen<br />
positiven Beitrag zur Modernisierung<br />
des ländlichen Raums, stärkt die<br />
Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze<br />
und unterstützt damit maßgeblich<br />
den Strukturwandel, unterstreicht<br />
der Biogasrat e. V. in einer aktuellen<br />
Pressemitteilung. „Die Biogaswirtschaft<br />
schafft für Landwirte zusätzliche<br />
Absatzmärkte und Ertragschancen,<br />
bringt Industrie aufs Land und<br />
trägt dazu bei, dass der ländliche<br />
Raum einen zunehmenden Beitrag<br />
zum Klimaschutz und zur ökologischen<br />
Energieversorgung leisten<br />
wird“, betont der Geschäftsführer des<br />
Verbandes Reinhard Schultz.<br />
Gleichzeitig weist er die Vorwürfe<br />
aus der Nahrungsmittelindustrie<br />
und Ernährungswirtschaft,<br />
dass Biogas ihre Existenzgrundlagen<br />
gefährde und den Wettbewerb<br />
verzerre, entschieden zurück: „Das<br />
Gegenteil ist der Fall. Die Nahrungsmittelindustrie<br />
hat ein Interesse an<br />
Dumpingbedingungen für die landwirtschaftliche<br />
Produktion. Die<br />
wenigen großen Lebensmittelhändler<br />
zwingen sogar die Erzeugerverbände<br />
dazu, gegen ihr eigenes Interesse<br />
auf Bioenergien als angeblich<br />
Verantwortlichen für sinkende Margen<br />
herumzuhacken. Davon ist<br />
nichts, aber auch gar nichts wahr.“<br />
Schultz verweist darauf, dass der<br />
Maisanteil an der Gesamtackerfläche<br />
überwiegend vom Bedarf an Futtermitteln<br />
bestimmt wird, und nur zum<br />
geringsten Teil durch Energieproduktion.<br />
Dieser mache in Deutschland<br />
maximal 19 % und in bestimmten<br />
Regionen Niedersachsens maximal<br />
30 % der Maisfläche aus. In<br />
Gebieten in denen Maisanbau eine<br />
große Rolle spielt, entstehe auch das<br />
Interesse, Mais sowohl für die Fütterung<br />
als auch für den Energiemarkt<br />
zu nutzen, um mehr Spielräume in<br />
der Preisfindung zu gewinnen.<br />
In 364 von 413 Landkreisen liegt<br />
der Anteil des Maisanbaus an den<br />
Ackerflächen bei ca. 12,6 %, in 175<br />
Landkreisen sogar unter 10 %.<br />
Lediglich in 15 Landkreisen liegt der<br />
Anteil bei über 50 %, regelmäßig<br />
aber gepaart mit einem überdurchschnittlichen<br />
Grünlandanteil. Diese<br />
fraglos sehr dichten Maiskulturen<br />
werden jedoch ausschließlich durch<br />
die Nahrungsmittelproduktion ge -<br />
trieben und nur zu unterdurchschnittlichen<br />
Anteil durch Energieerzeugung.<br />
„Im Übrigen werde der größte<br />
Anteil der Flächen, auf denen<br />
Energiepflanzen angebaut werden<br />
für Biokraftstoffproduktion (80 %)<br />
genutzt und weniger für die Biogaserzeugung<br />
(20 %)“, so Reinhard<br />
Schultz. „Aufgrund der besseren CO 2 -<br />
Bilanz wird der Anteil der <strong>Gas</strong>produktion<br />
steigen und die klassische<br />
Biokraftstoffproduktion verdrängen,<br />
aber nicht die Futtermittelproduktion.<br />
Insgesamt werden überhaupt<br />
nur 2 Mio. ha von insgesamt 12 Mio.<br />
ha Ackerfläche für den Anbau von<br />
Energiepflanzen genutzt.“<br />
Der Biogasrat tritt für eine möglichst<br />
marktnahe Förderung von<br />
Biogas ein. Dabei sollen auch biogene<br />
Reststoffe künftig starker zum<br />
Zuge kommen. Das Fördersystem<br />
des Erneuerbare Energien Gesetzes<br />
soll schlanker und transparenter<br />
werden. „Aber natürlich muss auch<br />
das neue Vergütungssystem am<br />
Ende die Preisdifferenz zum <strong>Erdgas</strong><br />
überbrücken“, erklärt der Geschäftsführer<br />
des Verbands.<br />
04. – 07. April 2011<br />
Radisson BLU Hotel, Berlin<br />
IS-U<br />
8. Jahresforum<br />
2011<br />
Unbundling<br />
an IQPC event<br />
Neu bei der IS-U 2011<br />
Ihre Fragen vorab per Mail<br />
Diskussion BNetzA<br />
Round Table Diskussionen<br />
Interaktive Sprechstunde<br />
Sponsoren Medienpartner Recherchiert<br />
und produziert<br />
A Siemens Business<br />
von<br />
Besuchen Sie unser Download Center für kostenfreie Whitepaper, Artikel und vieles mehr! www.isu-unbundling-kongress.de/<strong>gwf</strong><br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 15
NACHRICHTEN<br />
Verbände und Vereine<br />
Präqualifikation VOB für alle Bauunternehmen<br />
Die DVGW CERT GmbH bietet die<br />
Präqualifikation VOB für alle<br />
Unternehmen des Bauhaupt- oder<br />
Baunebengewerbes an, welche Bauleistungen<br />
nach VOB erbringen. Die<br />
Präqualifikation VOB erfolgt nach<br />
den Vorgaben der Leitlinie des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung (BMVBS) vom<br />
25.04.2005.<br />
Die Vorteile auf einen Blick:<br />
Präqualifizierte Anbieter werden<br />
durch das Verfahren gestärkt<br />
und heben sich so von<br />
unseriösen Anbietern ab.<br />
Die Teilnahme an öffentlichen<br />
Ausschreibungen wird erheblich<br />
erleichtert, Fehlerquellen<br />
können vermieden werden.<br />
Mit einer Präqualifikation VOB ist<br />
die Eignung bezüglich<br />
Fachkunde<br />
Zuverlässigkeit und<br />
Leistungsfähigkeit<br />
gemäß VOB/A bestätigt.<br />
Eine vollständige Prüfung der<br />
Eignungskriterien nach VOB/A<br />
erfolgt in Deutschland ausschließlich<br />
durch das PQ_VOB -Verfahren.<br />
Die von anderen Stellen angebotene<br />
„sogenannte“ Präqualifikation<br />
gewährleistet keine vollständige<br />
Prüfung, sondern nur den teilweisen<br />
Nachweis der Eignungskriterien<br />
nach VOB/A.<br />
Die Präqualifikation VOB wird<br />
zurzeit für folgende Einzel-Leistungsgruppen<br />
angeboten:<br />
Rohbau, Tragwerke für Bauwerke<br />
Gebäudehülle und Innenausbau<br />
Technische Gebäudeausrüstung<br />
Erdbau<br />
Entwässerung<br />
Leitungsbau<br />
Gründung, Verbau, Baugrund<br />
Landschaftsbau<br />
Ingenieurbau<br />
Tunnelbau<br />
Straßen- und Wegebau<br />
Schienenwegebau<br />
Wasserbau<br />
Sonstiger Bau<br />
Weiterhin wird die Präqualifikation<br />
VOB für folgende Komplettleistungsgruppen<br />
angeboten:<br />
umfassende Bauleistung<br />
Neubau<br />
umfassende Bauleistung Bauen<br />
im Bestand<br />
umfassende Bauleistung Technische<br />
Gebäudeausrüstung<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Leitungsbau<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Tiefbauten, sofern sie nicht<br />
unter Leitungsbau fallen<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Brücken, Tunnel, Schächte und<br />
Unterführungen<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Fernstraßen und Straßen<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Schienenwege<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Start- und Landebahnen<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Häfen, Wasserstraßen, Dämme<br />
und andere Wasserbauten<br />
umfassende Bauleistung für<br />
Kraftwerke, Bergbau- und<br />
Produktionsanlagen<br />
Für alle diese Baugruppen ist die<br />
DVGW CERT GmbH vom Verein für<br />
die Präqualifikation von Bauunternehmen<br />
anerkannt und führt das<br />
Präqualifizierungsverfahren PQ VOB<br />
seit Anfang 2006 durch.<br />
Kontakt:<br />
DVGW CERT GmbH,<br />
Marion Werni,<br />
Tel. (0228) 9188-838,<br />
E-Mail: werni@dvgw-cert.com,<br />
Iris-Susanne Hübner ,<br />
Tel. ( 0228) 9188-810,<br />
E-Mail: huebner@dvgw-cert.com,<br />
Hotline: (0228) 9188-849<br />
Ihr Kontakt zur Redaktion<br />
Volker Trenkle<br />
Tel. 089 / 4 50 51-388<br />
Fax 089 / 4 50 51-323<br />
trenkle@oldenbourg.de<br />
Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />
Claudia Fuchs<br />
Tel. 089 / 4 50 51-277<br />
Fax 089 / 4 50 51-207<br />
fuchs@oiv.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
16 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
✁<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
✘
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
6. Münchner Netzbetriebstage<br />
Die Anforderungen an <strong>Gas</strong>netze<br />
und deren Betreiber haben sich<br />
in den vergangenen Jahren durch<br />
den Regulierungsprozess aber auch<br />
beispielsweise durch die Biogaseinspeisung<br />
verändert. Dieser Trend<br />
wird sich verstärken, da auch die<br />
zunehmende Nutzung erneuerbarer<br />
Energien wie Wind und Photovoltaik<br />
neue Möglich keiten zur Speicherung<br />
von diskontinuierlich verfügbarer<br />
Elektroenergie erfordert. Die mögliche<br />
saisonale Speichervariante für<br />
erneuerbare Energie ist das <strong>Erdgas</strong>leitungsnetz,<br />
in das elektrolytisch<br />
erzeugter Wasserstoff bzw. Methan<br />
eingespeist werden kann.<br />
Die Energiespeicherung und<br />
deren Integration in die bestehenden<br />
Netzstrukturen werden in den<br />
einschlägigen Projekten der DVGW-<br />
Innovationsoffensive untersucht. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt der Untersuchungen<br />
ist die Definition von<br />
Anforderungen an Smart <strong>Gas</strong> Grids,<br />
welche die zukünftigen Aufgaben der<br />
Energiespeicherung und der Einbindung<br />
von biogenen <strong>Gas</strong>en übernehmen<br />
könnten. Hierbei werden smarte<br />
Elemente der Informations- und<br />
Kommunikationstechnik aber auch<br />
Neuerungen bezüglich der Netzhardware<br />
vorgestellt und nach verschiedenen<br />
technischen und wirtschaftlichen<br />
Kriterien bewertet.<br />
Auf den 6. Münchner Netzbetriebstagen<br />
am 12. und 13. April<br />
2011 werden Zwischenergebnisse<br />
aus diesen Projekten vorgestellt,<br />
daraus ableitbare Zukunftschancen<br />
und mögliche neue Aufgabenfelder<br />
der <strong>Gas</strong>wirtschaft diskutiert. Das<br />
Tagungsprogramm wird auch in<br />
diesem Jahr mit den Experten von<br />
ÖVGW und SVGW entwickelt und<br />
somit die Plattform für einen grenzüberschreitenden<br />
Erfahrungsaustausch<br />
geschaffen.<br />
Kontakt:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Silke Splittgerber,<br />
Tel. (0228) 9188-607,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de<br />
Datenmanagement in der <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Am 5. April 20101 findet in Bremen<br />
zum 3. Mal die Informationsveranstaltung<br />
„Forum Datenformate“<br />
statt. Im Zuge der Liberalisierung<br />
des <strong>Gas</strong>marktes ergeben sich<br />
fortlaufend neue rechtliche Rahmenbedingungen,<br />
die neue Anforderungen<br />
für das Datenmanagement<br />
in den Unternehmen bedeuten.<br />
Die diesjährige Veranstaltung<br />
„Datenmanagement in der <strong>Gas</strong>versorgung“<br />
beschäftigt sich schwerpunktmäßig<br />
mit den Themen:<br />
Neues Regime im Kapazitätsmanagement<br />
und deren praktische<br />
Umsetzung sowie<br />
Anforderungen an das Messdatenmanagement<br />
und deren<br />
Datenübertragung.<br />
Es werden einerseits aktuelle<br />
rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen<br />
erläutert, andererseits<br />
Erfahrungen und Werkzeuge bei<br />
der praktischen Umsetzung dieser<br />
Vorgaben von Experten der <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und branchennahen Dienstleistungsunternehmen<br />
aufgezeigt.<br />
Der DVGW ist Ansprechpartner<br />
für die Entwicklung der Nachrichtentypen<br />
zur Abwicklung von Handel,<br />
Transport und Bilanzkreismanagement<br />
mit <strong>Gas</strong>en, codevergebende<br />
Stelle für das deutsche <strong>Gas</strong>fach und<br />
ist mit seinem Expertennetzwerk<br />
zentraler Ansprechpartner für alle<br />
diesbezüglichen fachlichen Anfragen.<br />
Adressatenkreis dieser Informationsveranstaltung<br />
sind Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte aus Versorgungsunternehmen<br />
der Fachbereiche Energie-<br />
und Messdatenmanagement,<br />
Informationstechnik, Netzsteuerung,<br />
Handel und Transport.<br />
Das Programm im Einzelnen:<br />
Aktuelle Entwicklungen bei der<br />
Nachrichtentypenentwicklung<br />
beim DVGW<br />
Das Festlegungsverfahren<br />
Kapazitätsmanagement der<br />
BNetzA und die Auswirkungen<br />
auf Nominierungsprozesse<br />
Primärkapazitätshandel im<br />
deutschen <strong>Gas</strong>markt<br />
Technische Abwicklung der<br />
Biogasprozesse<br />
Sicherheitsaspekte in der<br />
Messdatenübermittlung<br />
Datenkommunikation via<br />
EDIINT/AS2<br />
Sichere Übertragung von<br />
geeichten Daten zwischen<br />
Messanlage und Datenverarbeitung.<br />
Kontakt:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Ludmilla Krecker,<br />
Tel. (0228) 9188-601,<br />
E-Mail: krecker@dvgw.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
18 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Welche Informationen liefern<br />
intelligente Molche?<br />
Diese Frage werden am 29. und<br />
30. März 2011 Ingenieure aus<br />
Netzbetreibereinrichtungen in Erfurt<br />
diskutieren. Dort nämlich soll das<br />
Aufbauseminar des Zentrums für<br />
Weiterbildung der Jadehochschule<br />
in Oldenburg zur „Molchtechnik 2:<br />
Verifikation von Inspektionsdaten –<br />
Zustandsbewertung von Piplines“<br />
stattfinden. Information und Anmeldung<br />
bis zum 28.2.2011.<br />
Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter<br />
aus Pipelinebetreibereinrichtungen<br />
mit Vorkenntnissen in<br />
der Molchtechnik. Insbesondere<br />
werden sich Teilnehmer des Seminars<br />
„Einführung in die Molchtechnik<br />
– Inspektion von Pipelines“<br />
angesprochen fühlen, das Ende<br />
Oktober 2010 zum 6. Mal auf der<br />
<strong>Gas</strong>verdichterstation in Gernsheim<br />
stattgefunden hat. <strong>Gas</strong>tgeber dort<br />
war in diesem Jahr erstmalig die<br />
Open Grid Europe GmbH, eine Tochter<br />
der E.ON Ruhrgas.<br />
Das Besondere sowohl an dem<br />
Grundlagenseminar als auch an<br />
dem Aufbauseminar ist die Perspektivverschränkung<br />
von Auftraggeber<br />
und Auftragnehmer der „Dienstleistung<br />
Molchen“.<br />
Im Grundlagenseminar stellte der<br />
technische Geschäftsführer der<br />
Open Grid Europe GmbH Herr Dipl.-<br />
Ing. Heinz Watzka auf interessante,<br />
praxisbezogene Weise das Inspektionskonzept<br />
des Unternehmens,<br />
auch genannt PIMS (Pipeline Integritäts<br />
Management System) dar. Das<br />
PIMS regelt den Gesamtprozess zur<br />
Zustandsbewertung von Pipelines,<br />
wobei die Faktoren Technik, Management,<br />
Organisation und Information<br />
miteinander verknüpft werden. Herr<br />
Watzka schilderte die Kriterien für<br />
die Auswahl des richtigen Verfahrens<br />
für die Molchung in Abhängigkeit<br />
vom Zustand der zu inspizierenden<br />
Rohrleitung. Die Auswahl des<br />
Molchanbieters sei abhängig von<br />
Faktoren wie Anforderungen an die<br />
Inspektion, Arbeitsumfang, Kosten,<br />
Verfügbarkeit der Molche, technische<br />
Qualifikation, deutschsprachiges<br />
Personal und Erfahrungen aus<br />
der Zusammenarbeit in der Vergangenheit.<br />
Beim Thema „Durchführung<br />
der Molchung“ beschrieb er die<br />
Bedeutung der genauen Abgrenzung<br />
der Verantwortlichkeiten und<br />
Entscheidungsbefugnisse zwischen<br />
Pipelinebetreiber und Dienstleiter<br />
und der korrekten Dokumentation<br />
dieses Prozesses.<br />
Die technischen Bedingungen<br />
und Voraussetzungen für eine fachgerechte<br />
Molchung im Detail lernten<br />
die Teilnehmer durch die Vorträge<br />
der Dozenten der Anbieterseiter der<br />
„Dienstleistung Molchtechnik“ Herrn<br />
Dr.-Ing. Michael Beller von NDT Systems<br />
& Services AG, Stutensee und<br />
Herrn Dr.-Ing. Konrad Reber von<br />
Innospection Germany GmbH, Stutensee<br />
kennen.<br />
Auch das Aufbauseminar in Erfurt<br />
wird von einem Dozenten des Pipelinebetreibers<br />
Open Grid Europe<br />
GmbH, Herrn Dr. Ulrich Marewski<br />
sowie Herrn Dr. Beller und Herrn<br />
Dr. Reber gestaltet.<br />
Hier wird vertieft, wie die Daten<br />
der intelligenten Molchung genutzt<br />
werden, um den Zustand einer Leitung<br />
festzustellen. Außerdem werden<br />
Technologien für die Inspektion<br />
sogenannter „nichtmolchbarer“ Leitungen<br />
vorgestellt.<br />
Wie in Gernsheim wird es auch in<br />
Erfurt ausreichend Raum für angeregte<br />
Diskussionen und Erfahrungsaustausch<br />
unter Kollegen anlässlich<br />
eines gemeinsamen Abendessens in<br />
einem Tagungshotel in unmittelbarer<br />
Nähe der Krämerbrücke geben.<br />
Information und Anmeldung:<br />
Zentrum für Weiterbildung der<br />
Jade Hochschule in Oldenburg,<br />
Tel. (0441) 361039 20,<br />
E-Mail: info@zfw.fh-oldenburg.de,<br />
www.fh-oow.de/zfw/<br />
15. Wiesbadener<br />
Kunststoffrohrtage<br />
Forum für Rohrsysteme aus<br />
polymeren Werkstoffen<br />
7. – 8. April 2011, Wiesbaden<br />
Informieren Sie sich über Neuentwicklungen<br />
seitens Rohstoff- und Halbzeuglieferanten<br />
sowie über neue Verlegetechniken und<br />
Einsatzgebiete von Rohrsystemen bei <strong>Gas</strong>,<br />
Wasser und Abwasser.<br />
Themen des Forums<br />
Materialauswahl und -einsatz<br />
Neue Entwicklungen<br />
Betriebserfahrung<br />
Anwenderberichte<br />
Veranstaltungspreis<br />
€ 590,– zzgl. MwSt.<br />
Anmeldung und Auskünfte<br />
TÜV SÜD Akademie GmbH<br />
Tagungen und Kongresse<br />
Susanne Hummler<br />
Telefon +49 89 5791-2846<br />
susanne.hummler@tuev-sued.de<br />
www.tuev-sued.de/tagungen<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 19
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Smarte Netzleitstelle<br />
Mit der Weiterentwicklung der<br />
Netze zu Smart Grids und der<br />
Integration Erneuerbarer Energien,<br />
Kleinkraftwerken, dezentraler Einspeisung,<br />
e-Mobility steht auch die<br />
Netzsteuerung und Netzleittechnik<br />
vor ganz neuen Herausforderungen.<br />
Bei gesteigerten Aufgaben<br />
muss das Netz trotzdem stabil<br />
IQPC – International Quality & Productivity Center<br />
bleiben und Sicherheits- und Störungsmanagement<br />
muss funktionieren.<br />
Stärkere Auslastung der<br />
Netze, dezentrale Netzeinspeisungen<br />
durch erneuerbare Energien,<br />
die wachsenden Anforderungen<br />
und die Reportingpflichten gegenüber<br />
der BNetzA schaffen neue Aufgaben.<br />
Auf der Konferenz „Smarte<br />
IQPC Deutschland ist führender Anbieter im Bereich intelligenter<br />
Unternehmensführung, Wirtschaftsinformation und Wissen. Hochkarätige<br />
Referenten und Networking-Plattformen ermöglichen den<br />
Kunden, Wettbewerbsvorteile auszubauen, Marktanteile zu erhöhen<br />
und ihren Return on Investment zu maximieren. IQPC und die Muttergesellschaft<br />
Penton Learning Systems (gegründet 1973) haben<br />
durch Wissensmanagement und interaktive Foren zum Erfolg vieler<br />
Unternehmen und Organisationen beigetragen. IQPC arbeitet mit<br />
Experten der führenden Branchen und bietet besonders für die Energie-Bereiche<br />
Konferenzen, die den aktuellen Wissensstand widerspiegeln.<br />
Netzleitstelle“„ am 14.–16. 3. 2011 in<br />
Düsseldorf/Neuss (Swissôtel) werden<br />
folgende Themenbereiche im<br />
Mittelpunkt stehen:<br />
Netzleistelle intelligent und<br />
optimiert ausrichten<br />
Herausforderungen der<br />
dezentralen Einspeisung<br />
Einsatz von Smart Metering und<br />
Smart Grid und deren Auswirkungen<br />
für die Netzleistelle<br />
Effektive Lösungen zum<br />
Sicherheits- und Störungsmanagement<br />
Schnittstellengestaltung<br />
zwischen Netzleitstelle und ZFA,<br />
GIS und Netzwirtschaft<br />
Kontakt:<br />
IQPC GmbH,<br />
Daniela Schröder<br />
Tel. (030) 20 91 34 13,<br />
E-Mail: daniela.schroeder@iqpc.de,<br />
www.iqpc.de<br />
8. Jahresforum IS-U Unbundling<br />
Experten aus den Bereichen Vertrieb,<br />
Abrechnung, Netz und IT<br />
treffen sich vom 4.–7. April 2011<br />
zum 8. Jahresforum IS-U Unbundling<br />
in Berlin, um sich über die<br />
neuen Herausforderungen, mit der<br />
Mandanten- bzw. Systemtrennung<br />
und der Umsetzung der WiM und<br />
der MaBiS auszutauschen.<br />
Im Laufe des 4-tägigen Kongresses<br />
werden Konferenzteilnehmer<br />
Vorträge von Energieunternehmen<br />
wie Vattenfall, E.ON Mitte, RWE und<br />
Süwag hören, sowie von Stadtwerken<br />
und der Bundesnetzagentur.<br />
Eine Besonderheit in diesem Jahr:<br />
Die Teilnehmer haben die Möglichkeit<br />
im Rahmen der interaktiven<br />
Sessions ihre Fragen beantwortet<br />
zu bekommen. Schon im Voraus<br />
können Besucher Ihre Fragen per<br />
E-Mail an is-u@iqpc.de senden.<br />
Experten der diesjährigen ISU-Undbundling<br />
werden vor Ort Rede und<br />
Antwort stehen.<br />
Weitere Highlights der Veranstaltung<br />
sind:<br />
Prozessmonitoring und Prozessleitstand<br />
Marktkommunikation<br />
Countdown WiM: Wie werden<br />
die Prozesse angepasst und was<br />
ist der Einfluss auf GPKE und<br />
GeLi? Fristenkonzepte im Vergleich<br />
– Gegenseitige Einflüsse<br />
oder vollständige Unabhängigkeit?<br />
Prozesskonsolidierung und Business<br />
Process Management<br />
Stichtag MaBiS: Wie weit steht<br />
die Automatisierung? Wie reagieren<br />
die Marktpartner? Muss<br />
nachbilanziert werden?<br />
IT Strategie: Kostenexplosion in<br />
der IT bewältigen mit flexibler,<br />
kosteneffizienter, nachhaltiger<br />
Workflowgestaltung, IT-Modellierung<br />
nach der Systemtrennung<br />
in Kombination mit einem Monitoring-System,<br />
Industrialisierung<br />
und Hochautomatisierung<br />
Weitere Informationen und das<br />
ausführliche Konferenzprogramm<br />
unter www.isuunbundlingkongress.de/PR<br />
Kontakt:<br />
IQPC GmbH, Enquiries Team,<br />
Tel. (030) 20 913 274,<br />
E-Mail: eq@iqpc.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
20 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
DVGW-<strong>Gas</strong>kursus 2011 am Engler-Bunte-Institut<br />
Vom 4.04. bis 8.04.2011 veranstaltet<br />
die DVGW-Forschungsstelle<br />
am Engler-Bunte-Institut des<br />
Karlsruher Instituts für Technologie<br />
(KIT) den jährlich stattfindenden<br />
<strong>Gas</strong>kursus. Die Weiterbildungsveranstaltung<br />
soll fachfremden und<br />
neuen Mitarbeitern von Versorgungsunternehmen<br />
und der nahestehenden<br />
Industrie die Einarbeitung<br />
in gasfachliche Themen<br />
erleichtern. Für erfahrene technische<br />
Fach- und Führungskräfte der<br />
Versorgungswirtschaft bietet die<br />
Veranstaltung die Möglichkeit, ihr<br />
gastechnisches Wissen aufzufrischen<br />
und durch neue Wissensinhalte<br />
zu ergänzen. In verschiedenen<br />
Vortragsblöcken werden die Themen<br />
Grundlagen <strong>Erdgas</strong> – Gewinnung<br />
und Speicherung – Transport<br />
und Verteilung – Sicherheits- und<br />
Messtechnik – Biogaseinspeisung –<br />
Häusliche, industrielle und mobile<br />
Anwendung – Einsatz von <strong>Erdgas</strong> in<br />
der Stromerzeugung behandelt.<br />
Brennstoffchemische Grundlagen<br />
werden zusätzlich in Form von<br />
Übungen näher gebracht und vertieft.<br />
Abgerundet wird das Programm<br />
durch Exkursionen zu einer<br />
Verdichterstation und zu Messgeräte-Herstellern.<br />
Der <strong>Gas</strong>kursus<br />
ge hört zum Fortbildungsprogramm<br />
des DVGW. Im Rahmen der Vor<br />
träge wird umfassend auf gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen und<br />
das DVGW-Regelwerk eingegangen.<br />
Nähere Informationen zum Programm<br />
und zur Anmeldung finden<br />
sich unter www.dvgw-ebi.de.<br />
4. BDEW-Kommunikationstag<br />
Der 4. BDEW-Kommunikationstag<br />
am 24. und 25. Februar<br />
2011 in Berlin gibt antworten auf<br />
die folgenden aktuellen Fragen:<br />
Welche Branchenentwicklungen<br />
und Innovationen haben<br />
kommunikativen Nutzen und<br />
können das Image nachhaltig<br />
beeinflussen?<br />
Welche Trends der Medienberichterstattung<br />
gewinnen<br />
aktuell an Bedeutung?<br />
Wie gelingt die strategische<br />
Einbindung von Social Media<br />
im Unternehmen?<br />
Welche Faktoren prägen die<br />
Berichterstattung von Journalisten<br />
im Falle eines Ereignisses?<br />
Wie werden Energiepreise vom<br />
Kunden wahrgenommen?<br />
Zielgruppe sind Leiter und Mitarbeiter<br />
der Abteilungen Kommunikation,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Marketing;<br />
Geschäftsführer und Unternehmensleiter,<br />
die mit PR-Aufgaben<br />
befasst sind sowieinteressierte<br />
Dienst leistungsunternehmen.<br />
Kontakt:<br />
EW Medien und Kongresse GmbH,<br />
Johannes Bömken,<br />
Tel. (030) 28 44 94- 181,<br />
E-Mail: johannes.boemken@ew-online.de<br />
Netzstabilität &<br />
Netzsteuerung –<br />
Wie smart muss die Netzleitstelle<br />
der Zukunft sein?<br />
ENERGIEKONFERENZ<br />
<strong>SMART</strong>E<br />
NETZLEITSTELLE<br />
Intelligente Netzleittechnik – Dezentrale Einspeisung – Lastenabgleich – Automatisierung –<br />
Smart Grid – Sichere Datenübertragung – Schnittstellengestaltung – GIS – Störungsmanagement<br />
14. – 16. März 2011 | Swissôtel Düsseldorf / Neuss<br />
Besuchen Sie unser Download Center für kostenfreie Whitepaper, Artikel und vieles mehr!<br />
www.netzleitstelle-konferenz.de/<strong>gwf</strong><br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 21
SONDERTEIL<br />
E-world energy & water 2011<br />
Die E-world energy & water geht<br />
in die nächste Runde: Die Leitmesse<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
findet vom 8. bis 10. Februar<br />
2011 zum elften Mal in der Messe<br />
Essen statt. Auch 2011 setzt sich das<br />
stetige Wachstum fort: Die Ausstellungsfläche<br />
wird um Halle 7 erweitert<br />
und beträgt damit insgesamt<br />
41 000 m 2 . Aussteller aus 19 Ländern<br />
präsentieren ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen. Dabei sind<br />
unter anderem wieder E.ON, EnBW,<br />
RWE, Vattenfall, GDF SUEZ und<br />
Shell. Zu den Neuausstellern zählen<br />
etwa die Telekom, TelDaFax Energy,<br />
die Thüga Gruppe und die Mainova.<br />
Schwerpunkt in Halle 7<br />
„smart energy“<br />
Einen Schwerpunkt in Halle 7 bildet<br />
das Thema „smart energy“. Der Ausstellungsbereich<br />
thematisiert Energieeffizienz,<br />
erneuerbare Energien,<br />
Smart Metering und Elektromobilität.<br />
Auf einem Gemeinschaftsstand<br />
präsentieren mehr als 25 Unternehmen<br />
neueste Entwicklungen eines<br />
zukunftsweisenden Marktfeldes. Insgesamt<br />
stellen über 50 Unternehmen,<br />
u. a. die Telekom, IBM und die<br />
DB Energie, ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen in der 2011 erstmals<br />
im Rahmen der E-world<br />
genutzten Messehalle 7 vor. Ergänzt<br />
wird das Themengebiet „smart<br />
energy“ durch die Sonderschau<br />
„Future of Mobility“, die in der Galeria<br />
zu sehen ist. Hier zeigen Fahrzeughersteller,<br />
Infrastruktur-Dienstleister<br />
sowie Verbände die Möglichkeiten<br />
alternativer Mobilität heute<br />
und in Zukunft.<br />
Auf der zen tralen Kommunikationsplattform der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
präsentieren vom 8. bis 10. Februar rund 500 Aus steller aus<br />
2 0 Ländern den Fachbe suchern ihre Neuheiten und Dienstleist ungen.<br />
Kongress mit mehr als<br />
200 Referenten<br />
Wissenstransfer und Kommunikationsplattform:<br />
In 25 Konferenzen<br />
referieren mehr als 200 Experten<br />
über verschiedene Bereiche der<br />
Branche. Neben aktuellen Entwicklungen<br />
des Strom- und <strong>Gas</strong>marktes<br />
ist die Integration von „smart<br />
energy“ in die künftige Energieversorgung<br />
ein thematischer Schwerpunkt<br />
des Kongresses. Stellung zur<br />
aktuellen Energiepolitik des Landes<br />
nimmt der nordrhein-westfälische<br />
Umweltminister Johannes Remmel<br />
auf dem 15. Fachkongress Zukunftsenergien<br />
am 8. Februar. Weitere<br />
wichtige Themen des Kongresses<br />
sind Elektromobilität, regenerative<br />
Januar/Februar 2011<br />
22 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Energien wie Geothermie und Offshore-Windkraft<br />
sowie das europäische<br />
Übertragungsnetz.<br />
Contracting als Messeund<br />
Kongressthema<br />
Contracting ist ein wichtiges Wachstumsfeld<br />
der Energiebranche. Auf<br />
der E-world energy & water informiert<br />
erneut ein Gemeinschaftsstand<br />
unter der Schirmherrschaft<br />
des Verbandes für Wärmelieferung<br />
über Produkte, Technologien und<br />
Dienstleistungen. Im Kongress zeigen<br />
drei Konferenzen Entwicklungen<br />
dieses Geschäftsfeldes auf.<br />
Kontakte knüpfen am<br />
Tag der Konsulate<br />
Am 9. Februar 2011 findet auf der<br />
E-word energy & water der dritte<br />
Tag der Konsulate statt. Ländervertreter<br />
wie Konsuln, Diplomaten,<br />
Mitarbeiter von Außenhandelskammern<br />
oder Energieinitiativen in -<br />
formieren sich über die aktuelle<br />
Energie- und Wasserwirtschaft. Im<br />
Anschluss erhalten internationale<br />
Delegationen die Möglichkeit, mit<br />
Unternehmen in den Dialog zu treten<br />
und dabei wichtige Kontakte zu<br />
knüpfen.<br />
Karriereforum für<br />
Nachwuchskräfte<br />
Kontakte knüpfen lautet auch das<br />
Motto von Studenten und Absolventen,<br />
die am 10. Februar 2011 das<br />
Karriereforum der E-world energy &<br />
water besuchen können. Erwartet<br />
werden erneut über 100 Studenten,<br />
die sich über Einstiegsmöglichkeiten<br />
in der Energiewirtschaft sowie<br />
über Tipps für erfolgreiche Bewerbungen<br />
und den Berufsstart im Allgemeinen<br />
informieren möchten.<br />
Damit bietet die E-world energy &<br />
water inzwischen zum achten Mal<br />
jungen Menschen die Möglichkeit,<br />
ihren Einstieg in die Energiebranche<br />
zu planen.<br />
Weitere Informationen und Programm unter:<br />
www.e-world-2011.com<br />
<strong>gwf</strong><br />
European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies,<br />
Distribution and Applications<br />
international<br />
KNOWLEDGE<br />
for the<br />
FUTURE<br />
Not only<br />
local business<br />
The new „European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies,<br />
Distribution and Applications” features technical<br />
reports on the European natural gas industry as<br />
well as on results of research programmes and<br />
innovative technologies. Read about markets,<br />
enterprises, associations and products of device<br />
manufacturers.<br />
Main topics<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Boost your<br />
visibility now!<br />
For advertising, please contact<br />
Claudia Fuchs<br />
Phone: +49 89 45051-277<br />
Fax: +49 89 45051-207<br />
E-Mail: fuchs@oiv.de<br />
For public relations, please contact<br />
Volker Trenkle<br />
Phone: +49 89 45051-388<br />
Fax: +49 89 45051-323<br />
E-mail: trenkle@oldenbourg.de<br />
<strong>gwf</strong> international is published by Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosenheimer Str. 145, 81671 München, Germany, CEO: Hans-Joachim Jauch
SONDERTEIL<br />
Effizienz-Offensive im <strong>Erdgas</strong>sektor<br />
Bei der Umsetzung von Energie aus<br />
<strong>Erdgas</strong> in Strom und Wärme ist<br />
der Wirkungsgrad der Kraft-Wärme-<br />
Kopplungsanlage entscheidend für<br />
den Erfolg der Anwendung. Aus diesem<br />
Grund setzen Entwickler von 2G<br />
dort an, wo die Wirtschaftlichkeit<br />
einer BHKW-Anlage direkte Einsparungen<br />
beim Kunden bedeutet: die<br />
<strong>Gas</strong>motoren werden von Grund auf<br />
optimiert. Die für diese Aufgabe extra<br />
gegründete 2G Drives GmbH finalisiert<br />
die über Jahre betriebene Entwicklungsarbeit<br />
im Leistungsbereich<br />
von 220 – 250 kW. Als Ergebnis einer<br />
thermodynamischen Optimierung<br />
des in den 2G-Anlagen eingesetzten<br />
MAN-<strong>Gas</strong>motors und einer Optimierung<br />
der Druckverluste im Ansaugund<br />
Abgastrakt konnte die Modulleistung<br />
(agenitor 306) von 200 auf<br />
250 kW angehoben werden. Der<br />
Stromwirkungsgrad wurde um<br />
2,2 Prozentpunkte auf 39,8 % erhöht.<br />
Weitere Kernpunkte der Optimierung<br />
sind: Entdrosselung, Reibleistungsminimierung,<br />
Emissionsminderung und<br />
Reduzierung des Serviceaufwandes.<br />
Für die Baureihe im mittleren Leistungsbereich,<br />
den agenitor, ergeben<br />
sich somit direkte Vorteile:<br />
Hoher Wirkungsgrad<br />
Höhere Leistungsdichte<br />
Hohe Verfügbarkeit<br />
Geringer Serviceaufwand<br />
Lange Lebensdauer<br />
In der Leistungsklasse 50 kW, die<br />
im Wohnungsbau, in kommunalen<br />
Einrichtungen oder auch gewerblichen<br />
Liegenschaften eingesetzt<br />
wird, stellt die G-Box 50 eine ideale<br />
Beistelllösung dar. Die G-Box 50<br />
erreicht bei einer elektrischen Leistung<br />
von 50 kW einen Gesamtwirkungsgrad<br />
von bis zu 103 % (nach<br />
unterem Heizwert im <strong>Erdgas</strong> und<br />
max. 50 °C Rücklauftemperatur). Die<br />
Anlage ist komplett gekapselt und<br />
benötigt keine Zu- und Abluftführungen<br />
zur Kühlung.<br />
Kontakt:<br />
2g Energietechnik GmbH,<br />
Tel. (02568) 9347 0,<br />
E-Mail: info@2-g.de, www.2-g.de,<br />
Halle 7, Stand 110.<br />
AKTIF setzt Anforderungen der MaBiS um<br />
Die Umsetzung der Marktregeln<br />
für die Durchführung der<br />
Bilanzkreisabrechnung im Strom,<br />
kurz MaBiS, steht bei AKTIF Technology<br />
im Mittelpunkt des Messeauftritts.<br />
Der AKTIF dataService unterstützt<br />
und verarbeitet künftig alle<br />
im Zuge der MaBiS-Festlegung neu<br />
definierten Anforderungen und<br />
Nachrichtenformate wie IFSTA, PRI-<br />
CAT und ORDERS. Neben den neuen<br />
Marktrollen und Verträgen, die für<br />
die Abbildung der Prozesse nötig<br />
sind, werden auch die für eine korrekte<br />
und fristgerechte Bilanzkreisabrechnung<br />
benötigten Zeitreihen<br />
und Listen angelegt und verarbeitet.<br />
Auch die veränderten Bedingungen<br />
im Bereich der Lastprofile<br />
werden berücksichtigt. Denn Lastprofile<br />
sind dabei nicht mehr, wie<br />
bisher, global und für alle gültig, im<br />
System hinterlegt. Vielmehr werden<br />
die vom Netzbetreiber verwendeten,<br />
ausgerollten Standard-Lastprofile<br />
(SLP) importiert und verarbeitet<br />
und dann bei der Prognose herangezogen.<br />
Auf diese Weise haben<br />
Vertrieb und Netz künftig eine identische<br />
Datengrundlage für ihre Prognosen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />
die weiterentwickelte Abrechnung.<br />
Neben leistungsgemessenen Stromkunden<br />
können damit auch <strong>Gas</strong>kunden<br />
nach RLM (Registrierende<br />
Leistungsmessung) abgerechnet<br />
werden. Zudem unterstützt das System<br />
die im Zuge des Smart Metering<br />
notwendig werdenden zeit- und<br />
lastvariablen Tarife. Dabei wurde das<br />
Abrechnungsmodul nicht als klassisches<br />
Abrechnungssystem, sondern<br />
von vornherein als integraler<br />
Bestandteil des energielogistischen<br />
Prozesses konzipiert. Die Abrechnung<br />
arbeitet eng integriert mit<br />
allen anderen Prozessen zusammen,<br />
in denen Rechnungs- oder Vertragsdaten<br />
benötigt werden. Dazu ge -<br />
hören beispielsweise die Deckungsbeitragsrechnung,<br />
die Rechnungsprüfung<br />
oder die Kalkulation. Wie<br />
die Rechnungsprüfung ist auch die<br />
Abrechnung über Standardschnittstellen<br />
mit gängigen ERP-Lösungen<br />
wie etwa SAP oder Navision<br />
verknüpfbar. In der Rechnungsprüfung<br />
wird neben der Kostenprüfung<br />
auch eine Energie-Mengenprüfung<br />
durch geführt. Zudem lassen sich die<br />
Mehr-/Mindermengenabrechnungen<br />
sowie die Abrechnung der Ausgleichsenergie<br />
prüfen.<br />
Kontakt:<br />
AKTIF Technology GmbH,<br />
Sindy Höntsch,<br />
Tel. (03573) 36318 0,<br />
E-Mail: hoentsch@aktif-technology.com,<br />
www.aktif-technology.com,<br />
Halle 2, Stand 100.<br />
Januar/Februar 2011<br />
24 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Effizienz-Offensive im <strong>Erdgas</strong>sektor<br />
Bei der Umsetzung von Energie aus<br />
<strong>Erdgas</strong> in Strom und Wärme ist<br />
der Wirkungsgrad der Kraft-Wärme-<br />
Kopplungsanlage entscheidend für<br />
den Erfolg der Anwendung. Aus diesem<br />
Grund setzen Entwickler von 2G<br />
dort an, wo die Wirtschaftlichkeit<br />
einer BHKW-Anlage direkte Einsparungen<br />
beim Kunden bedeutet: die<br />
<strong>Gas</strong>motoren werden von Grund auf<br />
optimiert. Die für diese Aufgabe extra<br />
gegründete 2G Drives GmbH finalisiert<br />
die über Jahre betriebene Entwicklungsarbeit<br />
im Leistungsbereich<br />
von 220 – 250 kW. Als Ergebnis einer<br />
thermodynamischen Optimierung<br />
des in den 2G-Anlagen eingesetzten<br />
MAN-<strong>Gas</strong>motors und einer Optimierung<br />
der Druckverluste im Ansaugund<br />
Abgastrakt konnte die Modulleistung<br />
(agenitor 306) von 200 auf<br />
250 kW angehoben werden. Der<br />
Stromwirkungsgrad wurde um<br />
2,2 Prozentpunkte auf 39,8 % erhöht.<br />
Weitere Kernpunkte der Optimierung<br />
sind: Entdrosselung, Reibleistungsminimierung,<br />
Emissionsminderung und<br />
Reduzierung des Serviceaufwandes.<br />
Für die Baureihe im mittleren Leistungsbereich,<br />
den agenitor, ergeben<br />
sich somit direkte Vorteile:<br />
Hoher Wirkungsgrad<br />
Höhere Leistungsdichte<br />
Hohe Verfügbarkeit<br />
Geringer Serviceaufwand<br />
Lange Lebensdauer<br />
In der Leistungsklasse 50 kW, die<br />
im Wohnungsbau, in kommunalen<br />
Einrichtungen oder auch gewerblichen<br />
Liegenschaften eingesetzt<br />
wird, stellt die G-Box 50 eine ideale<br />
Beistelllösung dar. Die G-Box 50<br />
erreicht bei einer elektrischen Leistung<br />
von 50 kW einen Gesamtwirkungsgrad<br />
von bis zu 103 % (nach<br />
unterem Heizwert im <strong>Erdgas</strong> und<br />
max. 50 °C Rücklauftemperatur). Die<br />
Anlage ist komplett gekapselt und<br />
benötigt keine Zu- und Abluftführungen<br />
zur Kühlung.<br />
Kontakt:<br />
2g Energietechnik GmbH,<br />
Tel. (02568) 9347 0,<br />
E-Mail: info@2-g.de, www.2-g.de,<br />
Halle 7, Stand 110.<br />
AKTIF setzt Anforderungen der MaBiS um<br />
Die Umsetzung der Marktregeln<br />
für die Durchführung der<br />
Bilanzkreisabrechnung im Strom,<br />
kurz MaBiS, steht bei AKTIF Technology<br />
im Mittelpunkt des Messeauftritts.<br />
Der AKTIF dataService unterstützt<br />
und verarbeitet künftig alle<br />
im Zuge der MaBiS-Festlegung neu<br />
definierten Anforderungen und<br />
Nachrichtenformate wie IFSTA, PRI-<br />
CAT und ORDERS. Neben den neuen<br />
Marktrollen und Verträgen, die für<br />
die Abbildung der Prozesse nötig<br />
sind, werden auch die für eine korrekte<br />
und fristgerechte Bilanzkreisabrechnung<br />
benötigten Zeitreihen<br />
und Listen angelegt und verarbeitet.<br />
Auch die veränderten Bedingungen<br />
im Bereich der Lastprofile<br />
werden berücksichtigt. Denn Lastprofile<br />
sind dabei nicht mehr, wie<br />
bisher, global und für alle gültig, im<br />
System hinterlegt. Vielmehr werden<br />
die vom Netzbetreiber verwendeten,<br />
ausgerollten Standard-Lastprofile<br />
(SLP) importiert und verarbeitet<br />
und dann bei der Prognose herangezogen.<br />
Auf diese Weise haben<br />
Vertrieb und Netz künftig eine identische<br />
Datengrundlage für ihre Prognosen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />
die weiterentwickelte Abrechnung.<br />
Neben leistungsgemessenen Stromkunden<br />
können damit auch <strong>Gas</strong>kunden<br />
nach RLM (Registrierende<br />
Leistungsmessung) abgerechnet<br />
werden. Zudem unterstützt das System<br />
die im Zuge des Smart Metering<br />
notwendig werdenden zeit- und<br />
lastvariablen Tarife. Dabei wurde das<br />
Abrechnungsmodul nicht als klassisches<br />
Abrechnungssystem, sondern<br />
von vornherein als integraler<br />
Bestandteil des energielogistischen<br />
Prozesses konzipiert. Die Abrechnung<br />
arbeitet eng integriert mit<br />
allen anderen Prozessen zusammen,<br />
in denen Rechnungs- oder Vertragsdaten<br />
benötigt werden. Dazu ge -<br />
hören beispielsweise die Deckungsbeitragsrechnung,<br />
die Rechnungsprüfung<br />
oder die Kalkulation. Wie<br />
die Rechnungsprüfung ist auch die<br />
Abrechnung über Standardschnittstellen<br />
mit gängigen ERP-Lösungen<br />
wie etwa SAP oder Navision<br />
verknüpfbar. In der Rechnungsprüfung<br />
wird neben der Kostenprüfung<br />
auch eine Energie-Mengenprüfung<br />
durch geführt. Zudem lassen sich die<br />
Mehr-/Mindermengenabrechnungen<br />
sowie die Abrechnung der Ausgleichsenergie<br />
prüfen.<br />
Kontakt:<br />
AKTIF Technology GmbH,<br />
Sindy Höntsch,<br />
Tel. (03573) 36318 0,<br />
E-Mail: hoentsch@aktif-technology.com,<br />
www.aktif-technology.com,<br />
Halle 2, Stand 100.<br />
Januar/Februar 2011<br />
24 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Integritätsbasierte Instandhaltung von<br />
Pipelines und Anlagen<br />
Im Rahmen der Liberalisierung werden<br />
Asset Manager mehr und<br />
mehr dazu angehalten, den Instandhaltungsprozess<br />
transparent zu<br />
gestalten. Zudem ist er dafür verantwortlich,<br />
Eigentümern und Investoren<br />
eine rentable Anlagen- und<br />
Netzinfrastruktur bereitzustellen.<br />
Die unabdingbare Kenntnis sämtlicher<br />
Maßnahmen, Kosten und möglichen<br />
Konsequenzen zur Durchführung<br />
der zyklischen Instandhaltung<br />
lässt sich durch ein zeitgemäßes<br />
Online-Reporting inhaltlich und<br />
kommerziell überwachen. Die Einführung<br />
der Geographischen Informationssysteme<br />
(GIS) als raumbezogene<br />
Betriebsmitteldatenbanken<br />
hat in den 90er Jahren zum umfangreichen<br />
Aufbau von technischen<br />
Datenbestände aus Dokumentation,<br />
Überwachung, Wartung und den<br />
zugeordneten Kostenstellen und<br />
Schadensstatistiken geführt. Die<br />
Integration der Messdaten aus In-<br />
Line-Inspektionen mit intelligenten<br />
Molchen und der Ergänzung der<br />
Daten aus den Intensivmessungen<br />
des Kathodischen Korrosionsschutzes<br />
ermöglicht den Aufbau eines<br />
Pipeline-Integritäts-Management-<br />
Systems. Dessen Daten unterliegen<br />
einem hohen Qualitätsanspruch<br />
hinsichtlich Homogenität und Vollständigkeit.<br />
Bei Unvollständigkeit<br />
können konservative Annahmewerte<br />
als Einganggrößen dienen,<br />
die die qualitative Zustandsbewertung<br />
durch die Systematik des<br />
Datenvervollständigungsprozesses<br />
verbessern. Unter Berücksichtigung<br />
der Kosten kann ein „kommerzielles<br />
Ranking“ der Netzabschnitte durchgeführt<br />
werden. Dieses Ergebnis<br />
kann dann zur Überprüfung der<br />
Erhaltungskosten genutzt werden<br />
oder Überlegungen unterstützen,<br />
ob und wie Netzabschnitte und Exit-<br />
Punkte weiterhin effizient betrieben<br />
werden können. Darüber hinaus<br />
kann die Datenbasis helfen, im Schadensfall<br />
unangenehme Diskussionen<br />
und Spekulationen Dritter zu<br />
vermeiden, wenn es ein Auskunftsportal<br />
gibt, welches als „Digital<br />
Cockpit“ zum Nachweis der durchgeführten<br />
Maßnahmen und des<br />
resultierenden Zustandes fungiert.<br />
Integrity Management Software GIS Software Bewertungsservice<br />
Condition/Risk<br />
Assessment<br />
Durchführung<br />
von relativer<br />
Bewertung<br />
der Abschnitte<br />
Integrity<br />
Planning<br />
Maßnahmenplanung<br />
ausgehend von<br />
identifzierten Gefährdungen<br />
und relativer Bewertung<br />
Integrity Data<br />
Management<br />
Übernahme und Zuordung<br />
der Messdaten in das<br />
Integration zu<br />
Betriebsmittel und Lage<br />
Feature<br />
Assessment<br />
Bewertung der<br />
Messergebnisse,<br />
Ermittlung des<br />
Einflusses auf Integrität<br />
Festlegung von Aktionen<br />
Der Ansatz des Asset Managers<br />
beginnt im modernen Integritätsprozess<br />
nicht mit der Messdatenaufnahme,<br />
sondern mit der Bewertung<br />
des relativen Zustandes seiner<br />
Assets. Das Integritätsmanagement<br />
plant auf Basis verfügbarer Informationen<br />
und des berechneten<br />
Zustandes geeignete Maßnahmen.<br />
Die Art des Netzbetriebes generiert<br />
in allen Fällen Konsequenzen –<br />
nicht nur im Schadensfalle. Auch<br />
finanzielle Mehr- und Minderaufwände<br />
der Instandhaltung sowie<br />
Planungsalternativen der Neubauvorhaben<br />
sind auf Basis der „Bewertungsmatrix“<br />
zu vergleichen und<br />
können zu einer Versachlichung der<br />
Diskussion führen, die die Planer<br />
motivieren, unterschiedliche Szenarien<br />
zur Grundlage seiner Arbeit zu<br />
machen. Sowohl die Integration dieser<br />
Informationen, als auch deren<br />
kontextbezogene Zusammenstellung<br />
wird durch die webbasierte Prozesslösung<br />
GeoNAM von GEOMAGIC<br />
unterstützt, so wie sie in verteilt<br />
arbeitenden Unternehmen zur<br />
Wahrnehmung aktueller und kurzfristiger<br />
Berichterstattung zukünftig<br />
unabdingbar sein wird. GEOMAGIC<br />
bietet auf Basis vorhandener GISund<br />
ERP-Systemen Produkte zur<br />
Zustands- und Risikobewertung an.<br />
Der darauf aufbauende Integritäts-<br />
Management-Prozess wird durch die<br />
GeoNAM-Suite prozessseitig unterstützt.<br />
Auswahl<br />
der/des<br />
Pipeline Abschnitt(es)<br />
START<br />
Messung<br />
Überwachung<br />
(ILI, DA, Hydro)<br />
Ableitbare Ergebnisse<br />
Ausführung der<br />
Integritäts-Bestimmung<br />
festgelegt durch die<br />
Integritäts-planung für<br />
die Abschnitte<br />
Prozess-Sicht des Asset Managements.<br />
Inspektion<br />
Reperatur<br />
ENDE<br />
Kontakt:<br />
Geomagic GmbH,<br />
Jens Focke,<br />
E-Mail: jens.focke@geomagic.de,<br />
www.geomagic.de,<br />
Halle 7, Stand 613.<br />
Januar/Februar 2011<br />
26 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Unser Energieprogramm:<br />
Sie entscheiden, was läuft<br />
Vattenfall bietet lückenlose und flexible Energie-Lösungen.<br />
Neu ist der Bereich <strong>Gas</strong>, den wir erstmals auf der E-world<br />
präsentieren. Denn unser Anspruch ist es, Ihr ganzheitlicher<br />
Energie-Partner zu sein: verlässlich, vor Ort und ganz<br />
persönlich. Besuchen Sie uns vom 8.-10. 2. 2011, Halle 3,<br />
Stand 3 – 422.
SONDERTEIL<br />
Strom- und <strong>Gas</strong>produkte sowie verschiedene<br />
Service-Angebote für Industrie- und Gewerbekunden<br />
Im Mittelpunkt stehen neben den<br />
verschiedenen Service-Angeboten<br />
und Produkten der EGT besonders<br />
die zwei Strom-Online-Tools Followthe-Market<br />
(FtM) und Energy on<br />
Demand (EoD) sowie das nachhaltig<br />
produzierte und vom TÜV SÜD zertifizierte<br />
Bioerdgas „<strong>Gas</strong>Grün“.<br />
Follow-the-Market ermöglicht<br />
Industriekunden den Strommarkt<br />
permanent auf einfache Weise zu<br />
verfolgen, um den Strom möglichst<br />
günstig einzukaufen. Die Unternehmen<br />
nutzen so Preisschwankungen<br />
des Strommarktes zu ihrem Vorteil,<br />
um sich zum Zeitpunkt ihrer Wahl<br />
ihren zukünftigen Strombedarf zu<br />
einem günstigen Preis zu sichern.<br />
Kundenberatung durch EGT-Mitarbeiter. Foto: EGT<br />
Mit Energy on Demand können sich<br />
Industrie- und Gewerbekunden<br />
rund um die Uhr individuelle Angebote<br />
für ihren Strombezug kalkulieren<br />
lassen. Das jeweilige Angebot<br />
wird nach Eingabe einiger Eckdaten<br />
automatisch erstellt und per E-Mail<br />
zugesandt. Bei einem Jahresverbrauch<br />
bis zu 2 Mio. kWh ist das<br />
Angebot verbindlich. Diese Services<br />
sind unter www.egt-eod.de verfügbar.<br />
Bei vielen Haushalts- und Gewerbekunden<br />
der EGT findet das Bioerdgas<br />
„<strong>Gas</strong>Grün“ aus der Biogas<br />
Aufbereitungsanlage der Powerfarm<br />
Biomethan GmbH in Tuningen,<br />
im Schwarzwald-Baar Kreis, bereits<br />
regen Zuspruch. Seit Ende 2009<br />
können auch interessierte Energieversorgungsunternehmen<br />
(EVUs)<br />
„<strong>Gas</strong>Grün“ im Rahmen eines Franchise-Systems<br />
bei der EGT Energievertrieb<br />
GmbH, einem Schwesterunternehmen<br />
der EGT Energiehandel,<br />
beziehen. Mehrere EVUs nutzen<br />
dieses Angebot bereits zur attraktiven<br />
Erweiterung ihres Produktportfolios,<br />
mit einigen weiteren laufen<br />
intensive Gespräche. Die EVUs wollen<br />
dieses Angebot nutzen, um es<br />
ihren Haushaltskunden zu ermöglichen,<br />
auf einfachem Weg einen<br />
aktiven Beitrag zum Umweltschutz<br />
zu leisten sowie bequem gesetzliche<br />
Bestimmungen zu erfüllen. So<br />
kann die Vorgabe des Erneuerbare-<br />
Wärme-Gesetz (EWärmeG) in<br />
Baden-Württemberg für Altbauten,<br />
beim Austausch der alten Heizungsanlage,<br />
ganz einfach durch eine<br />
10-prozentige Beimischung von<br />
<strong>Gas</strong>Grün zur herkömmlichen <strong>Erdgas</strong>lieferung<br />
erfüllt werden. Für<br />
Neubauten gilt das Erneuerbare-<br />
Energien-Wärme-Gesetz des Bundes<br />
(EEWärmeG). Dessen Vorgaben<br />
können beispielsweise durch den<br />
Einsatz einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage<br />
(KWK) erfüllt werden,<br />
die zu 30 Prozent zur Wärmeerzeugung<br />
beiträgt und zu 100 Prozent<br />
mit Bioerdgas <strong>Gas</strong>Grün betrieben<br />
wird. Produziert die Anlage mehr als<br />
30 Prozent der Wärmeenergie, kann<br />
der Anteil des Bioerdgases anteilig<br />
sinken. Genaue Berechnungen können<br />
z. B. bei der örtlichen Energieagentur<br />
erfragt werden.<br />
Kontakt:<br />
EGT AG,<br />
Antje Häcker,<br />
Tel. (07722) 9 18-4 30,<br />
E-Mail: antje.haecker@egt.de,<br />
www.egt.de,<br />
Halle 3 , Stand 105.<br />
Klarheit bei Zählpunktinformation und<br />
Rechnungsstatus<br />
Im Zentrum des Unternehmensauftritts<br />
der Client Computing<br />
Germany GmbH stehen die konkreten<br />
Probleme im Alltagsgeschäft<br />
der Energiemarktakteure hinsichtlich<br />
der Marktkommunikation. Am<br />
Demopunkt können sich die Besucher<br />
von der intuitiven Bedienung<br />
der Anwendungsoberfläche des<br />
Cockpits zum übersichtlichten<br />
Nachrichtenaustauschs live überzeugen<br />
und sich über die Vorteile<br />
des Client Computing Systems im<br />
Rahmen der unterschiedlichsten<br />
Kommunikationsvorgänge informieren.<br />
Die Cockpit-Lösung bietet<br />
beispielsweise im MSCONS-Prozess<br />
entscheidende Unterstützung: Lieferanten<br />
und Erzeuger erhalten<br />
einen klaren Überblick zu den von<br />
den Netzbetreibern zur Verfügung<br />
gestellten Bewegungsdaten. Weitere<br />
Hilfe verspricht das System<br />
sowohl Lieferanten als auch Netzbetreibern<br />
im Rechnungsprozess,<br />
indem es die einfache Rückverfolgbarbeit<br />
einzelner Nachrichten jeder-<br />
Januar/Februar 2011<br />
28 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
zeit gewährleistet. In die vielfältigen<br />
Möglichkeiten des Monitorings ist<br />
in den vergangenen Monaten nicht<br />
zuletzt das Praxiswissen von Fachanwendern<br />
wie beispielsweise der<br />
E.ON Wasserkraft GmbH, der BKW<br />
Energie GmbH oder der Meistro<br />
Energie GmbH eingeflossen, was<br />
sich in einer hohen Bearbeitungseffizienz<br />
und Benutzerfreundlichkeit<br />
niederschlägt.<br />
Der MSCONS- Prozess im Cockpit<br />
ist vor allem für Lieferanten und<br />
Erzeuger interessant: Anhand der<br />
Bestandsliste (UTILMD E06) wird für<br />
den jeweils ausgewählten Netzbetreiber<br />
eine Übersicht über alle bei<br />
ihm betriebenen Zählpunkte geliefert.<br />
Zusätzlich sind die Informationen<br />
„Bilanzkreis“ und „OBIS-Kennzahl“<br />
enthalten. Aus den Bewegungsdaten<br />
des ausgesuchten<br />
Zeitraums wird eine Tabelle gebildet,<br />
die der Fachabteilung auf den<br />
ersten Blick verdeutlicht, ob die<br />
Zeitreihen des Lieferanten vollständig,<br />
mit Ersatzwerten oder unvollständig<br />
vorliegen beziehungsweise<br />
ganz fehlen. Durch das Anklicken<br />
eines Feldes in der erstellten Tabelle<br />
werden zudem eine Auflistung der<br />
Zeitreihe und eine graphische Darstellung<br />
erzeugt. Der Fachanwender<br />
erhält alle Informationen auf<br />
einen Blick übersichtlich angezeigt<br />
und kann sofort mit der Weiterbearbeitung<br />
beginnen.<br />
Die Abbildung des Prozesses<br />
INVOIC-REMADV ist von Client Computing<br />
zusammen mit dem Kunden<br />
Meistro entwickelt worden. Die<br />
Lösung, die sowohl für die Lieferanten-<br />
als auch für die Netzbetreiber-<br />
Rolle als Nachrichten-Controlling-<br />
Instrument genutzt werden kann,<br />
befindet sich bei weiteren Kunden<br />
bereits im Einsatz und schafft für ein<br />
allgemeines Problem konkrete<br />
Abhilfe. Denn immer wieder be -<br />
schweren sich Fachabteilungen,<br />
dass in den eingesetzten Programmen<br />
wichtige Abarbeitungsinformationen<br />
wie beispielsweise Fälligkeit<br />
nicht als Suchkriterien auftauchen<br />
und es Unsicherheiten gibt,<br />
welche Informationen der Marktpartner<br />
wirklich erhalten hat. Hier<br />
setzt das Cockpit an: Alle Informationen<br />
aus der INVOIC werden angezeigt.<br />
Dazu gibt es einen Nachrichtenbaum,<br />
in dem auch zum Teil<br />
ersetzte Versionen der Nachricht<br />
aufgeführt werden. Wenn eine REM-<br />
ADV vorliegt, wird diese dort ebenfalls<br />
mit lesbaren Informationen<br />
angezeigt. Der Mehrwert des Cockpits<br />
liegt in der Übersicht aller vorliegenden<br />
INVOIC-Nachrichten und<br />
den Status der Rechnungen (offen/<br />
abgelehnt/bestätigt) zu einem Zählpunkt.<br />
Kontakt:<br />
Client Computing Germany GmbH,<br />
Katrin Wittig,<br />
Tel. (089) 45 30 40-40,<br />
E-Mail: kwittig@clientcomputing.de<br />
www.clientcomputing.de,<br />
Halle 1, Stand 226.<br />
„cronos Lounge“ gibt<br />
praxisnahen Einblick zu<br />
Themenbrennpunkten<br />
Das Veranstaltungskonzept „cronos<br />
Lounge“ geht in die zweite<br />
Runde: Nach dem großen Erfolg<br />
der themenspezifischen Workshops<br />
während der E-world 2010 setzt<br />
die cronos Unternehmensgruppe<br />
– neben der Präsenz auf dem Partnerstand<br />
der SAP – auch 2011 auf<br />
die gezielte Information der Besucher<br />
auf Basis von Fachreferaten,<br />
Anwenderszenarios und Live-Demos.<br />
Im Raum P des Congress Centers<br />
Süd der Messe Essen können<br />
sich die Vertreter der Branche im<br />
Rahmen verschiedenster Vorträge<br />
zu allen aktuellen Themen des<br />
Marktes und möglichen Lösungsszenarien<br />
austauschen – von den<br />
Wechselprozessen im Messwesen<br />
über Business Process Monitoring<br />
bis hin zu den Erfahrungen bei der<br />
Umsetzung von G 685. Besondere<br />
Highlights sind die Leistungen der<br />
smart utility consulting GmbH im<br />
Bereich Smart Metering, die MaKo-<br />
Suite zur Abbildung der gesamten<br />
Marktkommunikation aus einem<br />
Guss und die CRM-Projektbeschleuniger<br />
für Netz und Vertrieb „crm.<br />
go!“. Das genaue Programm der<br />
„cronos Lounge“ kann unter www.<br />
cronosnet.de/e-world_2011 abgerufen<br />
werden.<br />
Kontakt:<br />
cronos Unternehmensgruppe,<br />
Anja Ziegler,<br />
Tel. (0251) 39966-122,<br />
E-Mail: cronos@cronosnet.de,<br />
www.cronosnet.de,<br />
Halle 3, Stand 322.
SONDERTEIL<br />
Informationstechnischer Paradigmenwechsel<br />
im Fokus<br />
Der E-world-Auftritt 2011 steht<br />
für die COUNT+CARE GmbH<br />
ganz im Zeichen der effizienten<br />
Neugestaltung von informationstechnischen<br />
Prozessen, mit denen<br />
Energiemarktakteure auch in<br />
Zukunft sowohl dem Wettbewerb<br />
als auch den gesetzlichen Vorgaben<br />
gerecht werden. Dabei zählt neben<br />
dem Kosten- auch weiterhin das<br />
Service-Argument. Versorgungsunternehmen<br />
erhalten entsprechend<br />
ihrer individuellen Bedürfnisse fachmännische<br />
Hilfe bei der Standardisierung<br />
und Optimierung ihrer<br />
Geschäftsabläufe – nicht nur im<br />
Hinblick auf die erweiterten Herausforderungen<br />
im Zuge des Smart<br />
Meterings. Auf Basis der neuen Vorgaben<br />
durch die Wechselprozesse<br />
im Messwesen (WiM) bietet der<br />
Energiemarktdienstleister beispielsweise<br />
innovative Ansätze bei der<br />
Integration der neuen Marktrolle<br />
Messtellenbetreiber/Messdienstleister<br />
in bestehende Geschäftsmodelle.<br />
Von Vorteil erweist sich das<br />
modulare Angebotsmanagement,<br />
mit dem das Unternehmen seit einigen<br />
Monaten noch zielgerichteter<br />
auf die Bedürfnisse der Kunden<br />
reagiert. Prozesse müssen nicht in<br />
das starre Korsett der bestehenden<br />
IT-Systeme gepresst werden, sondern<br />
lassen sich flexibel in unterschiedlichen<br />
Ausprägungen gestalten.<br />
Einzelne Bausteine wie der<br />
Lieferantenwechsel oder die Ab -<br />
rechnung sind über die optimal<br />
zugeschnittene Systemarchitektur<br />
des Dienstleisters regelkonform<br />
und standardisiert abgebildet und<br />
können nahtlos in die Wertschöpfungskette<br />
der jeweiligen Marktrollen<br />
eingebunden werden.<br />
Kontakt:<br />
COUNT+CARE GmbH,<br />
Sandra Gehrmann,<br />
Tel. (06151) 404-6132,<br />
E-Mail: sandra.gehrmann@countandcare.de,<br />
www.countandcare.de,<br />
Halle 3, Stand 144.<br />
EDNA-Initiative auf der E-world 2011:<br />
Energie braucht Kommunikation<br />
nergie braucht Kommunika-<br />
– so lautet nicht nur<br />
„Etion“<br />
der neue Slogan, mit dem die<br />
EDNA-Initiative in das zweite Jahrzehnt<br />
ihres Bestehens startet. Dieser<br />
Satz fasst auch die Schwerpunkte<br />
des Messeauftritts der<br />
EDNA-Mitgliedsunternehmen auf<br />
der E-world 2011 mit nur drei Worten<br />
zusammen. Im Vordergrund<br />
stehen dabei auf dieser E-world bei<br />
fast allen Unternehmen die aktuellen<br />
Marktprozesse MaBiS und WiM,<br />
die entsprechend der Vorgaben<br />
2011 umgesetzt werden müssen.<br />
Aber auch darüber hinaus steht<br />
elektronische Daten- und Informationsaustausch<br />
wieder einmal im<br />
Mittelpunkt der wichtigsten Leitmesse<br />
für die Energiewirtschaft.<br />
„Schon 2001, als sich die EDNA-Initiative<br />
zum ersten Mal aktiv an der<br />
E-world beteiligte, ging es um die<br />
Marktkommunikation. Damals<br />
wurde der Versand von Verbrauchsdaten<br />
über verschiedene Software-<br />
Systeme hinweg demonstriert. Es<br />
war das erste Mal überhaupt, dass<br />
mit einem solchen Live-Szenario<br />
deutlich gemacht wurde, wie wichtig<br />
Kommunikationsstandards für<br />
einen funktionierenden Markt<br />
sind“, erinnert sich Rüdiger Winkler,<br />
Geschäftsführer der EDNA-Initiative<br />
e. V. Der Slogan „Energie<br />
braucht Kommunikation“ soll deswegen<br />
deutlich machen, dass ein<br />
funktionierender Austausch von<br />
Daten und Informationen wichtiger<br />
denn je ist. „Kommunikation ist<br />
die Basis für die Zukunft der Energie<br />
– vom Smart Metering über<br />
intelligente Netze bis hin zur Elektromobilität.<br />
Ansonsten können die<br />
komplexen Beziehungen und Prozesse,<br />
die durch Smart Energy entstehen,<br />
nicht mehr beherrscht werden“,<br />
fasst Winkler zusammen.<br />
Mit mehr als 40 Mitgliedern ist<br />
die EDNA-Initiative auf der E-world<br />
2011 vertreten. Damit sind erneut<br />
fast zwei Drittel der Mitgliedsunternehmen<br />
als Aussteller präsent.<br />
Gemeinsam zeigen sie alle Facetten<br />
der Marktkommunikation und<br />
geben so einen umfassenden Überblick<br />
über IT-Instrumente sowie<br />
Beratungs- und Dienstleistungsangebote<br />
in diesem Themenbereich.<br />
Interessierte Messebesucher können<br />
sich auch in diesem Jahr mit<br />
Hilfe des EDNA-Messe-Guides<br />
gezielt auf ihren Messerundgang<br />
vorbereiten. Dieser wird zur diesjährigen<br />
E-world jedoch nicht mehr auf<br />
Papier, sondern ausschließlich elektronisch<br />
über die Website www.<br />
edna-initiative.de zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Auch in den Hallen selbst zeigen<br />
die EDNA-Mitglieder Flagge. Durch<br />
ein entsprechendes Mitgliedsschild<br />
wird für den Messebesucher sofort<br />
erkennbar, dass sich dieses Unternehmen<br />
aktiv für eine standardisierte<br />
und reibungslos funktionierende<br />
Marktkommunikation einsetzt.<br />
Januar/Februar 2011<br />
30 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Lösungen für den marktkonformen Datenaustausch<br />
Der SAP Channel Partner cormeta zeigt am eigenen Messestand sein IT-Lösungsportfolio<br />
für die Versorgungswirtschaft.<br />
Das Ettlinger Softwarehaus cormeta<br />
stellte 2010 erstmals mit<br />
einem eigenen Stand aus, nachdem<br />
es die Jahre zuvor Mitaussteller<br />
innerhalb der SAP-Community<br />
gewesen war. Dieses Jahr präsentiert<br />
das Unternehmen neue Lösungen<br />
für den marktkonformen<br />
Datenaustausch. Darunter für die<br />
Überwachung und Korrektur der<br />
EDIFACT-Kommunikation: der Idoc-<br />
Viewer, der PI-Statusmonitor sowie<br />
eine Software für die Identifikation<br />
von negativen CONTRL- und<br />
APERAK-Nachrichten. Energieversorger<br />
(EVU) müssen permanent<br />
kontrollieren, ob Nachrichten auch<br />
wirklich verschickt und empfangen<br />
wurden. Außerdem sind die Meldungen<br />
auf ihre semantische und<br />
syntaktische Korrektheit hin zu analysieren<br />
und gegebenenfalls zu korrigieren.<br />
Außerdem ist die Software für<br />
die automatisierte Rechnungseingangsprüfung<br />
zu sehen. Kernstück<br />
ist eine Schnittstelle zur ene‘t-<br />
Datenbank der Netznutzungsentgelte,<br />
so dass Energieversorger<br />
mühelos die Einzelpreisbestandteile<br />
der Netznutzungsrechnung<br />
mit den aktuellen Tarifen vergleichen<br />
können. Die auf SAP IS-U<br />
basierende Lösung automatisiert<br />
die gesamte Prüfung – vom Empfang<br />
der Fakturen über die Identifikation<br />
bis zur Buchung und Ausweisung<br />
auf der Kundenrechnung.<br />
Einen breiten Raum deckt auf<br />
der Messe auch die Vertriebsoptimierung<br />
ab. Dabei geht es um die<br />
Frage, wie sich mittels IT besser<br />
Neukunden gewinnen lassen. Die<br />
cormeta, die im SAP-Umfeld zu den<br />
gefragten Anbietern von Software<br />
und Dienstleistungen in der Branche<br />
zählt, zeigt in diesem Zusammenhang<br />
verschiedene Lösungen,<br />
unter anderem SAP CRM mit Web-<br />
UI (User Interface) und deren nahtlose<br />
Verknüpfung mit dem Abrechnungssystem<br />
SAP IS-U. Damit können<br />
technische Daten zu Parzellen<br />
und Flurstücken in geplanten Neubaugebieten<br />
zentral hinterlegt und<br />
für die Generierung neuer Aufträge<br />
verwendet werden. Einmal im CRM-<br />
Sytem erfasst, kann sich der Vertrieb<br />
eines EVU die Informationen jederzeit<br />
anzeigen lassen. Wo entstehen<br />
demnächst neue Häuser? Welche<br />
Parzellen sind mit welchen technischen<br />
Objekten versehen? Wer<br />
diese Daten hat, weiß, wo Auftragspotenzial<br />
schlummert.<br />
Kontakt:<br />
cormeta ag,<br />
Tel. (07243) 6059-1-0,<br />
E-Mail: info@cormeta.de,<br />
www.cormeta.de,<br />
Halle 3, Stand 267.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 31
SONDERTEIL<br />
Expertennetzwerk durch Bündelung von<br />
Spezialwissen und Branchen-Know-how<br />
Im Fokus der enmore consulting ag<br />
steht die Vorstellung des während<br />
der vergangenen Monate gezielt<br />
ausgebauten Unternehmensnetzwerks<br />
und der auf diese Weise hinzugewonnenen<br />
Expertise. Damit<br />
setzt das Beratungshaus den eingeschlagenen<br />
Kurs unter dem<br />
Motto „Alles unter einem Dach –<br />
Alles aus einer Hand“ konsequent<br />
fort. Neben dem eigenen Expertenwissen<br />
bei informationstechnischen-<br />
und betriebswirtschaftlichen<br />
Fragestellungen der Energiemarktakteure<br />
wirft das Unternehmen<br />
bewusst die Spezialkenntnisse<br />
der sorgsam ausgewählten Partner<br />
und der neuen Tochter ESPM als<br />
Fachmann für die Strategie- und<br />
Prozessberatung in die Waagschale.<br />
Thematische Ansatzpunkte sieht<br />
das Unternehmen dabei vor allem<br />
in der Umsetzung der Wechselprozesse<br />
im Messwesen, der Optimierung<br />
von Datenflüssen im Anschluss<br />
an Unbundling-Projekte, den Marktaktivitäten<br />
im Bereich „Smart<br />
Energy“ sowie dem gesamten<br />
Bereich des Customer Relationship<br />
Managements (CRM).<br />
Kontakt:<br />
enmore consulting ag,<br />
Brigitte Bröcker,<br />
Tel. (06155) 605-300,<br />
E-Mail: contact@enmore.de,<br />
www.enmore.de,<br />
Halle 2, Stand 120.<br />
STANET in der Version V8.4<br />
Das Ingenieurbüro Fischer-Uhrig<br />
entwickelt und liefert Software<br />
zur Berechnung von Ver- und Entsorgungsnetzen.<br />
Basis des Produktspektrums<br />
ist das Netzberechnungsprogramm<br />
STANET mit integrierten<br />
Grafikfunktionen.<br />
Das Netzberechnungsprogramm<br />
STANET ist zur Zeit in der Version<br />
V8.4 verfügbar. STANET berechnet<br />
alle Medien, die bei Querverbund-<br />
Unternehmen auftreten: <strong>Gas</strong>, Wasser,<br />
Abwasser, Strom, Fernwärme Heißwasser<br />
bzw. Dampf. Es können auch<br />
dynamische Vorgänge modelliert<br />
werden, z. B. die zeitabhängige Füllung<br />
eines Wasserbehälters oder die<br />
Leitungsatmung im <strong>Gas</strong>netz. Die<br />
integrierten Grafik- und Datenbankfunktionen<br />
machen das Programm<br />
zu einem grafischen Werkzeug.<br />
Import-/Exportfunktionen mit vielen<br />
Formaten (Textdateien, DXF, Shape,<br />
Mapinfo oder ODBC) dienen zum<br />
Datenaustausch mit marktgängigen<br />
GIS-Systemen. Hintergrundbilder<br />
können in Raster- und Vektorformaten<br />
eingelesen werden.<br />
Spezialfunktionen sind Ausgabe<br />
von Löschwasserplänen, Laufzeitberechnung,<br />
Qualitätsverfolgung,<br />
Höheninterpolation, Koordinaten-<br />
Transformation, Längsschnitt, Verarbeitung<br />
von Zählwerten der Verbrauchsabrechnung<br />
und Kapazitätsberechnung<br />
(<strong>Gas</strong>durchleitung);<br />
Simulation Biogaseinspeisung, Er -<br />
mittlung langfristig optimaler<br />
Netze. Das Benutzerhandbuch und<br />
Demoversionen in deutsch und<br />
englisch können geladen werden<br />
unter: www.stafu.de<br />
Kontakt:<br />
Ingenieurbüro Fischer-Uhrig,<br />
Tel. (030) 300 99 390,<br />
E-Mail: info@stafu.de,<br />
www.stafu.de,<br />
Halle 7, Stand 300.<br />
Januar/Februar 2011<br />
32 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Langjährige Messtechnik-Erfahrung jetzt im<br />
neuen Segment<br />
Mit Messtechnik-Erfahrung seit<br />
über 150 Jahren beeinflussen<br />
die Unternehmen der Diehl Metering<br />
den Fortschritt mit der Entwicklung<br />
und Fertigung von Wasser-<br />
und Wärmezählern. An den<br />
Anforderungen der Kunden ist die<br />
Entscheidung gewachsen, ein eigenes<br />
Technologiezentrum für <strong>Gas</strong>messung<br />
zu gründen. Die Diehl<br />
<strong>Gas</strong> Metering GmbH bündelte die<br />
Kompetenzen und entwickelte<br />
einen Präzisions-<strong>Gas</strong>zähler für den<br />
Haushaltsbereich mit einer neuen<br />
Messtechnologie.<br />
Der neue Präzisions-<strong>Gas</strong>zähler<br />
setzt auf ein mikrothermisches<br />
Messprinzip, das sich seit Jahren im<br />
industriellen Umfeld bewährt – in<br />
der Durchfluss- und Klima mess -<br />
technik ebenso wie in der Medizin<br />
und im Automotive-Be reich. Das<br />
mikrothermische Messprinzip ist in<br />
der Lage, ein Normvolumen auszugeben,<br />
das direkt mit dem Abrechnungsbrennwert<br />
verrechnet werden<br />
kann. Dies ist im Bereich der<br />
Haushaltsgasmessung eine Innovation.<br />
Energieversorgern wird die<br />
Möglichkeit eröffnet, Zeit-, Arbeitsund<br />
Kostenaufwand zu verringern<br />
und dabei ihren Verbrauchern mehr<br />
Transparenz und Komfort zu bieten.<br />
Die Vorraussetzungen einer transparenten<br />
<strong>Gas</strong>abrechnung für Endkunden<br />
durch Normvolumenanzeige<br />
(DVGW G685) werden<br />
geschaffen.<br />
Auf Anforderung der Gesetzgeber<br />
sowie länder- und marktspezifische<br />
Besonderheiten antwortet<br />
das Unternehmen mit maßgeschneiderten<br />
und zukunftsfähigen<br />
Lösungen. Ein modernes und neu<br />
errichtetes <strong>Gas</strong>laboratorium vor<br />
Ort entspricht den hohen technischen<br />
Anforderungen und gewährleistet<br />
die Sicherheit und Messgenauigkeit<br />
der Zähler. Die <strong>Gas</strong>versorgung<br />
benötigt moderne und<br />
sehr genaue Messgeräte, die Verbrauchsdaten<br />
automatisch liefern<br />
und übermitteln. Smart Metering<br />
Herausforderungen werden ge -<br />
mein sam gemeistert.<br />
Mit 1800 Mitarbeitern in 11 internationalen<br />
Unternehmenseinheiten<br />
erwirtschaftet der Teil konzern einen<br />
Jahresumsatz von 222 Mio. Euro und<br />
fertigt jährlich circa 6 Mio. Messgeräte<br />
und 3,5 Mio. Funkmodule. Mit<br />
langjähriger und internationaler<br />
Erfahrung im Projektmanagement<br />
liefert Diehl Metering individuelle<br />
Systemlösungen zur automatisierten<br />
Auslesung (AMR) – bis hin zur<br />
kompletten Infrastruktur für Smart<br />
Metering, vom Zähler bis zur<br />
Abrechnung.<br />
Die Diehl <strong>Gas</strong> Metering möchte<br />
alle Interessierten einladen, die<br />
über das neue Messgerät und das<br />
Unternehmen mehr erfahren möchten,<br />
am 9.2. um 14.00 auf dem EVB<br />
Energy Solutions Stand 456 in<br />
Halle 3 den Diehl <strong>Gas</strong> Metering Vortrag<br />
zu besuchen.<br />
Kontakt:<br />
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH,<br />
Irene Heidt,<br />
Tel. (0981) 1806-310,<br />
E-Mail:irene.heidt@diehl-gas-metering.de,<br />
www.diehl-gas-metering.de,<br />
Halle 3, Stand 456.<br />
Software für europaweiten<br />
Fahrplanaustausch<br />
Das Schweizer Software-Unternehmen<br />
syseca AG präsentiert<br />
mit EDIS die führende Lösung für<br />
den europaweiten Fahrplanaustausch<br />
mit den Übertragungsnetzbetreibern<br />
innerhalb des ENTSO- E-<br />
Netzes. Auf dem syseca-Stand können<br />
sich interessierte Messebesucher<br />
über die Funktionsweise und<br />
den Einsatz von EDIS in der Praxis<br />
orientieren: EDIS bildet den gesamten<br />
Notifikationsprozess innerhalb<br />
des physikalischen Trading und<br />
Settlement ab und führt den um -<br />
fassenden Datenaustausch mit den<br />
Netzbetreibern aus.<br />
Die auf Java entwickelte Software<br />
EDIS ist als eine Zusatzapplikation<br />
für ETRM (Energy Trading and<br />
Risk Management)-Systeme konzipiert.<br />
Auf die Schweizer Software-<br />
Lösung vertrauen bereits europaweit<br />
agierende Energiehändler in<br />
Dänemark, England, Norwegen und<br />
der Schweiz.<br />
Kontakt:<br />
syseca AG,<br />
Ernst Killer, Tel. (041) 728 72 42,<br />
E-Mail: ernst.killer@syseca.ch,<br />
www.syseca.ch,<br />
Halle 1, Stand 222.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 33
SONDERTEIL<br />
EDL-konform – genügt das?<br />
DVGW<br />
Lastenheft.<br />
Für eine nachhaltige EDL-konforme<br />
<strong>Gas</strong>messung ist nicht nur<br />
die Auswahl des <strong>Gas</strong>zählers wichtig,<br />
sondern die Integration in ein System<br />
zur Zähler-Fernauslesung.<br />
Es mag so verlockend einfach<br />
sein: <strong>Gas</strong>zähler kaufen, einbauen<br />
und einmal im Jahr eine Ablesung<br />
durchführen. Im Hinblick auf die<br />
Messstelle war es über Jahrzehnte<br />
sehr leicht den <strong>Gas</strong>verbrauch zu<br />
erfassen und der Abrechnung zuzuführen.<br />
Soviel ist sicher: In Zukunft<br />
wird man gefordert sein liebgewordene<br />
Gewohnheiten zu ändern und<br />
sich mit moderner Kommunikationstechnologie<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Mit der EU-Richtline über Endenergieeffizienz<br />
und Energiedienstleistungen<br />
(2006/32/EG) bzw. dem<br />
Graphische Darstellung des <strong>Gas</strong>verbrauches.<br />
deutschen Energiewirtschaftsgesetz<br />
§ 21b wird eine signifikante Verbesserung<br />
der Endenergieeffizienz<br />
gefordert. Die Anforderungen an<br />
die Messgeräte, insbesondere die<br />
Darstellung des Verbrauches und<br />
die Kommunikationsfähigkeit sind<br />
zwischenzeitlich in dem Positionspapier<br />
der Bundesnetzagentur und<br />
dem Lastenheft EDL-Zähler <strong>Gas</strong><br />
vom DVGW weitgehend interpretiert<br />
bzw. spezifiziert worden.<br />
Jedoch gibt es nicht die EINE<br />
Lösung, sondern gleich MEHRERE.<br />
Die im Lastenheft des DVGW abgebildeten<br />
technischen Lösungen<br />
sind hinsichtlich des Nutzens und<br />
der Wirtschaftlichkeit recht unterschiedlich.<br />
Konzepte mit Berechnung<br />
und Darstellung vergangenheitsbezogener<br />
Verbrauchswerte<br />
am oder in der Nähe des Zählers, sei<br />
es mit einem Zusatzdisplay oder<br />
Homedisplay, verursachen Aufwand<br />
und Kosten an jeder einzelnen<br />
Messstelle bei einem bescheidenen<br />
Nutzen des Endverbrauchers. Bei<br />
diesen Komponenten ist weiterhin<br />
der Aufwand für Wartung und Service<br />
zu berücksichtigen.<br />
Lösungen, die nur auf die einfache<br />
Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben<br />
abzielen, dem Endverbraucher<br />
und dem Energieversorger<br />
jedoch keinen praktischen Nutzen<br />
bieten, werden langfristig keinen<br />
Bestand haben.<br />
Alle Lösungen mit Zusatzdisplay-<br />
bzw. Darstellung am Zähler<br />
erfordern die Berücksichtigung des<br />
Datenschutzes. Werden historische<br />
Verbrauchswerte am Zähler zur<br />
Anzeige gebracht, muss der Endkunde<br />
in der Lage sein, diese Informationen<br />
vor dem Zugriff Dritter zu<br />
schützen. Diese Forderung wird vermutlich<br />
den tatsächlichen Nutzen<br />
dieser Geräte stark einschränken.<br />
Ein komplettes System zur<br />
Zähler- Fernauslesung erfordert be -<br />
trächtlichen Aufwand in der Einführung,<br />
bietet aber langfristig einen<br />
höheren Nutzen:<br />
Eine häufigere, z. B. tägliche Auslesung<br />
der Zähler kann nur automatisiert<br />
wirtschaftlich durchgeführt<br />
werden<br />
Graphisch aufbereitete Verbrauchsdaten<br />
in einem Internetportal<br />
bieten die Chance den<br />
Endkunden „anzusprechen“ und<br />
sein Verhalten tatsächlich zu<br />
ändern<br />
Der Aufwand zur Berechnung<br />
vergangenheitsbezogener Verbrauchswerte<br />
wird in dem<br />
Datenmanagementsystem zentral<br />
vorgenommen<br />
Durch Darstellung in einem<br />
Internetportal wird der Aufwand<br />
für Zusatz- oder Homedisplays<br />
vermieden<br />
Aktualisierungen bei Berechnung<br />
und Darstellung der Werte<br />
werden an zentraler Stelle 1x<br />
vorgenommen<br />
Bei Mieterwechsel oder Umzug<br />
kann der Zählerstand zeitnah<br />
erfasst und abgerechnet werden<br />
Aktuelle Energieeinsparungen<br />
der Verbraucher können in<br />
einem Internetportal sichtbar<br />
gemacht und online in niedrigere<br />
monatliche Zahlungen<br />
umgerechnet werden. Somit<br />
können solche Konzepte auch<br />
die Kundenbindung verbessern<br />
Verbrauchsdaten auf Basis von<br />
nachgebildeten Werten (Impulstechnik)<br />
haben den Nachteil dass<br />
Fehlimpulse oder eine vorübergehende<br />
Unterbrechung der Impulsübertragung<br />
zu falschen Werten<br />
führen. Diese Abweichungen können<br />
lästige Auseinandersetzungen<br />
über die Abrechnung nach sich ziehen<br />
und müssen vor Ort synchronisiert<br />
werden. Durch den Einsatz von<br />
<strong>Gas</strong>zählern mit Erfassung von originären<br />
Zählerständen wird dieser<br />
Korrekturaufwand vermieden.<br />
Hinsichtlich der Forderung nach<br />
Tarifregistern teilt die Elster GmbH<br />
die Einschätzung des DVGW, dass<br />
eine signifikante Verbesserung der<br />
Januar/Februar 2011<br />
34 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Energieeffizienz im Sinne §21b<br />
EnWG derzeit nicht erkennbar ist.<br />
Tarife können jedoch als Marketinginstrument<br />
interessant sein. Daher<br />
begrüßt die Elster GmbH, dass Tarifregister<br />
optional genutzt werden<br />
können.<br />
Für die Umstellung zur smarten<br />
<strong>Gas</strong>messung gibt es keinen geeigneten<br />
Zeitpunkt, sondern einen Zeitraum.<br />
Bei dem Wechsel zu neuen<br />
kommunikativen <strong>Gas</strong>zählern sollte<br />
die Lebensdauer der vorhandenen<br />
Geräte – soweit möglich – ausgeschöpft<br />
werden. Im Rahmen eines<br />
turnusmäßigen Zählertausches, also<br />
nicht bei Neubau oder größeren<br />
Renovierungen, unterliegen die <strong>Gas</strong>zähler<br />
nicht den gesetzlichen Anforderungen<br />
nach § 21b EnWG und<br />
können somit vorerst auch kommunikationsbereit<br />
(Smart-Ready) eingesetzt<br />
werden.<br />
Wird der Bedarf an neuen Zählern<br />
mit kommunikationsfähigen<br />
Geräten gedeckt, verteilt sich der<br />
Investitionsaufwand und durch die<br />
Verarbeitung der anfänglich wenigen<br />
Daten werden die nötigen<br />
Erfahrungen gesammelt, um für<br />
den großflächigen Einsatz vorbereitet<br />
zu sein.<br />
Der geeignete <strong>Gas</strong>zähler für das<br />
beschriebene Konzept ist ein Balgengaszähler<br />
mit Absolut-ENCO-<br />
DER. Über eine Schnittstelle mit<br />
standardisiertem Protokoll kann der<br />
Zählerstand absolut ausgelesen<br />
werden. In Kombination mit einem<br />
Datenmanagementsystem können<br />
dort die historischen Verbrauchswerte<br />
(24 Stunden, 7 Tage, 30 Tage)<br />
berechnet und in einem Internetportal<br />
dargestellt werden. Die<br />
Anforderungen nach EDL werden<br />
so effizient erfüllt.<br />
Durch Nutzung des Netzdrucks<br />
für den Antrieb des <strong>Gas</strong>zählers<br />
erfolgt die Messung und Darstellung<br />
des Verbrauches unabhängig<br />
von elektrischer Energie. So ist ein<br />
batteriefreier Betrieb in Verbindung<br />
mit hoher Funktionssicherheit im<br />
Falle eines Stromausfalles möglich.<br />
Weiterhin wird durch die Bereitstellung<br />
von absoluten Zählerständen<br />
der Installationsaufwand vereinfacht,<br />
denn nachfolgende Geräte<br />
brauchen nicht auf den aktuellen<br />
Wert synchronisiert zu werden.<br />
Die Dauer der Eichgültigkeit ist<br />
identisch zu Standard-Balgengaszählern.<br />
Insbesondere das Stichprobenverfahren<br />
reduziert die Kosten<br />
für die Nacheichung der Zähler<br />
beträchtlich. Am <strong>Gas</strong>zähler wird<br />
lediglich der <strong>Gas</strong>verbrauch angezeigt.<br />
So sind lokal keine Maßnahmen<br />
für den Datenschutz notwendig.<br />
Balgengaszähler mit Absolut-ENCODER.<br />
Die zunehmende Nachfrage<br />
nach Balgengaszählern mit Absolut-<br />
ENCODER bestätigt, dass technisch<br />
durchdachte Lösungen, die langfristig<br />
einen wirtschaftlichen Messstellenbetrieb<br />
ermöglichen, sich am<br />
Markt durchsetzen werden.<br />
Kontakt:<br />
Elster GmbH,<br />
Hans Arp,<br />
E-Mail: hans.arp@elster.com,<br />
Halle 2, Stand 425.<br />
<br />
<br />
<br />
Werksfoto: Büttig Koblenz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
®<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 35
SONDERTEIL<br />
Vom Wohnzimmer bis zum Netzbetrieb<br />
Unter dem Motto „dreifach effizient“<br />
zeigt Schleupen, wie sich<br />
die Unternehmen der Energiewirtschaft<br />
auf allen Ebenen besser für<br />
die Herausforderungen der Zukunft<br />
aufstellen können. Das beginnt<br />
beim Kunden: Hier zeigt das Unternehmen,<br />
wie Versorgungsunternehmen<br />
ihre Kunden über neue Mehrwertangebote<br />
dazu motivieren<br />
können, ihr persönliches Verbrauchsverhalten<br />
deutlich effizienter<br />
zu gestalten als bisher. Dazu<br />
gehört beispielsweise die Integration<br />
von Home-Automation<br />
oder der Elektromobilität in die ITund<br />
Kommunikationsprozesse, aber<br />
auch der Aufbau individueller Energieberatungsangebote<br />
via Internet<br />
oder die Übermittlung und Visualisierung<br />
von aktuellen Verbrauchsinformationen<br />
über Smartphones. Ein<br />
zweiter Messe-Schwerpunkt widmet<br />
sich dem Thema Prozesseffizienz:<br />
Schleupen demonstriert dabei<br />
nicht nur, wie sich die Kunden-, Service-<br />
und Vertriebsprozesse durch<br />
Automatisierung deutlich schlanker<br />
gestalten lassen. Darüber hinaus<br />
steht auch die Steigerung der Service-Qualität<br />
bei der Kundenkommunikation<br />
durch IT-Unterstützung<br />
im Fokus. Im dritten „Effizienzbereich“<br />
geht es neben der Optimierung<br />
der technischen Prozesse vor<br />
allem um die Anforderungen der<br />
aktuellen Prozessvorgaben für<br />
MaBiS und WiM. Denn diese haben<br />
erhebliche Auswirkungen auf die<br />
Software, die IT-Infrastruktur und<br />
die Unternehmensorganisation.<br />
Kontakt:<br />
Schleupen AG,<br />
Martina Nawrocki,<br />
Tel. (05031) 9631 1410,<br />
E-Mail: info@schleupen.de,<br />
www.schleupen.de,<br />
Halle 3, Stand 436.<br />
Marktpartnerportal und round-trip Monitoring<br />
im Fokus<br />
Die inubit AG präsentiert zahlreiche<br />
neue Lösungen, die den<br />
aktuellen Bedarf des Energiemarktes<br />
aufgreifen. Der deutsche Energiemarkt<br />
steht im Jahr 2011 ganz im<br />
Zeichen der „Marktregeln für die<br />
Durchführung der Bilanzkreisabrechnung<br />
Strom“ (MaBIS) und der<br />
Vorgaben für „Wechselprozesse im<br />
Messwesen“ (WiM), die bedarfsgerecht<br />
mit der inubit BPM-Suite<br />
umgesetzt werden können. Wei tere<br />
Schwerpunkte der Präsentation sind<br />
das inubit Marktpartnerportal, über<br />
das Deklarationen und Allokationsdaten<br />
be- und verarbeitet werden<br />
können, sowie das round-trip Monitoring,<br />
das Daten und Prozesse aus<br />
unterschiedlichen Systemen zusammenführt<br />
und überwacht.<br />
Das Round-trip Monitoring er -<br />
möglicht die konzentrierte Datenund<br />
Prozessüberwachung. Hierfür<br />
bündelt die inubit BPM-Suite<br />
In formationen über den Status<br />
eines Geschäftsprozesses aus unterschiedlichen<br />
Back-end-Systemen<br />
und Prozessschritten, führt sie über<br />
Geschäftsregeln zusammen und<br />
stellt sie dem Nutzer übersichtlich<br />
zur Verfügung. Fehlerhafte Nachrichten<br />
werden automatisch angezeigt,<br />
so dass die bisher erforderliche<br />
aufwändige, manuelle Fehlersuche<br />
in verschiedenen Systemen<br />
nicht mehr nötig ist. Die Detailansicht<br />
der Fehler erleichtert zudem<br />
das Fehlerhandling. Direkt aus dem<br />
Monitoring heraus können Mitarbeiter<br />
bei auftretenden Fehlern<br />
umgehend steuernd eingreifen.<br />
Durch eine Fristenüberwachung,<br />
die für alle vorgelagerten Systeme<br />
greift und sowohl für Geschäftsprozesse<br />
als auch für Kontrollnachrichten<br />
erfolgt, wird die Terminein haltung<br />
strukturiert, eine automatische Wiedervorlage<br />
gewährt die fristgerechte<br />
Bearbeitung. Der besondere Vorteil<br />
der inubit BPM-Suite liegt in ihrer<br />
System-Neutra lität: Zahlreiche Standardkonnektoren<br />
ermöglichen die<br />
Anbindung der meist heterogenen IT-<br />
Landschaft, über ein Plug-in SDK können<br />
darüber hinaus weitere Schnittstellen<br />
geschaffen werden.<br />
Zur Erfüllung der Markt regeln für<br />
die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung<br />
Strom (MaBiS) präsentiert<br />
das Unternehmen ein neu entwickeltes<br />
Prozesspaket. Die Abwicklung<br />
des Datenaustausches erfolgt,<br />
wie von der BNetzA vorgegeben,<br />
über das Datenformat EDIFACT. Zeitreihen<br />
über Energieentnahmen und<br />
Energieeinsparungen werden über<br />
den Nachrichtentyp MSCONS an<br />
Lieferanten und Bilanzkreisverantwortliche<br />
(BKV) übermittelt. Für den<br />
BKV gilt es, diese Summen zu prüfen,<br />
um auf deren Basis die Bilanzkreisabrechnung<br />
zu erstellen. Um<br />
den neuen Richtlinien der BNetzA<br />
im Hinblick auf die Wechselprozesse<br />
im Messwesen zu entsprechen, werden<br />
gleichermaßen die bisherigen<br />
inubit Prozesspakete für GeLi<strong>Gas</strong><br />
und GPKE angepasst.<br />
Kontakt:<br />
inubit AG,<br />
Elena Lucas,<br />
Tel. (030) 72 61 12-257,<br />
E-Mail: presse@inubit.com,<br />
www.i nubit.com,<br />
Halle 2, Stand 114.<br />
Januar/Februar 2011<br />
36 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
EXAAs Position im<br />
deutsch-österreichischen<br />
Markt gestärkt<br />
EXAA – Energy Exchange Austria, 2001 mit Sitz in<br />
Österreich gegründet, setzt den starken Wachstumskurs<br />
der letzten Jahre auch 2010 fort und steigert das<br />
Handelsvolumen im deutsch-österreichischen Strom<br />
day ahead Markt um 37 % (vgl. 2009) auf 6,38 TWh. Börsemitglieder<br />
aus 17 Ländern handeln Strom (70 Teilnehmer)<br />
und CO 2 Emissionsrechte (37 Teilnehmer) am<br />
Marktplatz EXAA.<br />
Mit dem im CWE Market Coupling erfolgten Zusammenziehen<br />
der Auktionszeiten auf 12:00 gewinnt die<br />
frühere (10:15) day ahead Auktion der EXAA vermehrt an<br />
Bedeutung und liefert so das erste Preisreferenzsignal<br />
und den Startpunkt für die Spot-Positionsoptimierung in<br />
allen deutschen und österreichischen Regelzonen.<br />
Im Mai 2010 übernahm EXAA in Kooperation mit der<br />
tschechischen Strombörse PXE (Power Exchange Central<br />
Europe) die technische Abwicklung der day ahead<br />
Auktion für Ungarn.<br />
Das intern wachsende Know-how wird seit der Gründung<br />
in den Händlerschulungen vermittelt. 2008 wurde<br />
„teem-training for energy and environmental markets“ als<br />
weiterführendes Schulungsangebot geschaffen. Es handelt<br />
sich dabei um ein Kompakttraining für den Stromund<br />
inzwischen auch <strong>Gas</strong>markt. Nicht nur Branchenneulingen<br />
sondern auch erfahrenen Mitarbeitern von Unternehmen<br />
und Institutionen im Energiebereich bietet sich<br />
hier ein konzentriertes Angebot ihre Fachkenntnisse ausweiten<br />
zu können. Seit dem Start besuchten über 150<br />
Teilnehmer eines oder mehrere der 5 Fachmodule im<br />
Strombereich mit stets aktuellsten Informationen zu den<br />
Themen „Grundlagen der Energiewirtschaft“, „Bilanzgruppenmanagement<br />
und Ausgleichsenergie“, „Stromhandel<br />
und Kapazitäten“, „EXAA-Börsendiplom“ und „Ökostrom“.<br />
Auf Grund des großen Interesses und mehrmaliger<br />
Nachfrage hat das TEEM-Team das Programm zum<br />
Januar 2011 um 2 Module zum Thema „<strong>Gas</strong>markt“ erweitert.<br />
Das erste <strong>Gas</strong>modul befasst sich mit<br />
den Schwerpunkten Marktmodell, Regelzone, Bilanzierung,<br />
Ausgleichsenergie und Auswirkungen des 3. Liberalisierungspaketes.<br />
Das zwei te Modul beschäftigt sich<br />
intensiv mit den <strong>Gas</strong>märkten Europas, dem <strong>Gas</strong>handel<br />
und den Beschaffungsstrategien.<br />
Kontakt:<br />
EXAA Energy Exchange Austria,<br />
Abwicklungsstelle für Energieprodukte AG,<br />
Tel. (01253) 72 72-90,<br />
E-Mail: office@exaa.at,<br />
www.exaa.at bzw. www.teem.co.at,<br />
Halle 3, Stand 115.<br />
<strong>Gas</strong>anwendung<br />
in Industrie<br />
und Gewerbe<br />
Fundierte Berichterstattung<br />
zur Optimierung des Energieverbrauchs,<br />
zur Verbesserung<br />
des Wirkungsgrads und zur<br />
Verminderung von Schadstoffemissionen<br />
bei Verbrennungsprozessen<br />
sowie technisches<br />
Sicherheitsund Energiemanagement.<br />
GASWÄRME International erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Huyssenallee 52-56, 45128 Essen, GF: Hans - Joachim Jauch<br />
25% Rabatt<br />
im ersten<br />
Bezugsjahr<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
Gleich per Fax anfordern: +49 / 931 / 4170-492<br />
Ja, ich bestelle das Fachmagazin GASWÄRME International für ein Jahr<br />
(8 Ausgaben) zum Preis von € 124,- zzgl. Versand (Deutschland: € 9,-/<br />
Ausland: € 10,50) pro Halbjahr.<br />
25% Ersparnis gegenüber dem regulären Heftbezugspreis!<br />
Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis) € 62,- pro Halbjahr<br />
zzgl. Versand.<br />
Die sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,–<br />
auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Nachname des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Telefax<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAGWFG0111<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform<br />
(z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in<br />
Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an Leserservice<br />
GASWÄRME International, Fichtestr. 9, 97074 Würzburg.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation<br />
werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit<br />
einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag ® per Post, ® per Telefon, ® per<br />
Telefax, ® per E-Mail, ® nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann<br />
ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
SONDERTEIL<br />
E. ON-Konzernstrategie „Cleaner & better energy“<br />
Entwurf des E.ON-Messestands 2011.<br />
E<br />
.ON Ruhrgas, E.ON Energy Sales<br />
und die regionalen Vertriebsgesellschaften<br />
des E.ON-Konzerns präsentieren<br />
sich gemeinsam auf der<br />
E-world energy & water 2011. Der<br />
700 Quadratmeter große Messestand<br />
steht in diesem Jahr ganz im<br />
Zeichen der Konzernstrategie von<br />
E.ON: cleaner & better energy. Rund<br />
100 Vertriebsmitarbeiter stellen in<br />
Essen innovative, flexible und klimaschonende<br />
Energielösungen für<br />
Strom und <strong>Erdgas</strong> vor.<br />
Auf der E-world soll deutlich<br />
gemacht werden, was E.ON unter<br />
cleaner & better energy versteht:<br />
Produkte und Dienstleistungen verbessern<br />
substanziell die Energiequalität<br />
im Sinne von Umweltschutz<br />
und Wettbewerbsfähigkeit. Der Vertrieb<br />
des E.ON-Konzerns verfügt beispielsweise<br />
über umfangreiches<br />
Know-how im Bereich Energieeffizienz.<br />
Bundesweit können Geschäftskunden<br />
von einer individuellen<br />
Beratung zur Optimierung des<br />
Strom- und <strong>Gas</strong>einsatzes profitieren.<br />
Kontakt:<br />
E.ON Ruhrgas AG,<br />
Björn Hieronymus, Tel. (0201) 184-0,<br />
E-Mail: info@eon-ruhrgas.com,<br />
www.eon-ruhrgas.com,<br />
Halle 3, Stand 150.<br />
rku.it, evu zählwerk und evu.it unterstützen<br />
Versorger bei aktuellen Herausforderungen<br />
Die Partner rku.it, evu zählwerk<br />
sowie evu.it präsentieren ihr<br />
Leistungsspektrum auf einem<br />
Gemeinschaftsstand.<br />
Intensiver denn je prüfen EVU<br />
heute, ob es effizienter ist, bestimmte<br />
Aufgaben selbst zu erbringen oder<br />
diese an Dienstleistungsunternehmen<br />
auszulagern. Denn angesichts<br />
permanent neuer Vorgaben der Bundesnetzagentur<br />
(BNetzA) sind viele<br />
Energieversorger überlastet. Aktuell<br />
stellen insbesondere die neuen<br />
Marktregeln für die Durchführung<br />
der Bilanzkreisabrechnung Strom<br />
(MaBiS), die am 1. April 2011 verpflichtend<br />
in Kraft treten, alle<br />
Marktakteure vor große Herausforderungen.<br />
Dies gilt ebenfalls für die<br />
informationstechnologische Integration<br />
der Wechselprozesse im Messwesen<br />
(WiM). Der Support zur<br />
Umsetzung der MaBiS- und WiM-<br />
Vorgaben zählt beim Messeauftritt<br />
der drei Standpartner rku.it GmbH,<br />
evu zählwerk Abrechnungs- und Servicegesellschaft<br />
mbH sowie evu.it<br />
GmbH zu den inhaltlichen Schwerpunkten.<br />
rku.it steht seinen Kunden bei<br />
erforderlichen Systemanpassungen<br />
zur Seite. So hat das Unternehmen<br />
beispielsweise für diverse Kunden<br />
das 2-Mandanten-Modell fristgerecht<br />
zum 1. Oktober 2010 realisiert.<br />
Der IT-Spezialist unterstützt Energieversorger<br />
beim kompletten Outsourcing<br />
von IT-Leistungen sowie<br />
beim selektiven Outsourcing von<br />
Teilprozessen.<br />
Für Energieversorger, die ihre<br />
Abrechnungsprozesse teilweise oder<br />
komplett auslagern möchten, bietet<br />
evu zählwerk passende Lösungen.<br />
Der Abrechnungsspezialist nutzt für<br />
seine Kunden eine von rku.it bereitgestellte<br />
2-Systeme-Plattform. Die<br />
Mitarbeiter von evu zählwerk übernehmen<br />
sowohl die Ablesung und<br />
Abrechnung als auch die kaufmännische<br />
und technische Stammdatenpflege<br />
sowie die fallabschließende<br />
Betreuung des Lieferantenwechsels.<br />
evu zählwerk versteht sich neben<br />
der Rolle als Abrechnungs- und Servicedienstleister<br />
vor allem auch als<br />
Dienstleister im Bereich der Marktkommunikation.<br />
Die umfassende Beratung zur<br />
Umsetzung der geforderten Prozesse<br />
wird durch evu.it erbracht.<br />
Das Beratungshaus ist seit fast zehn<br />
Jahren etablierter Partner von EVU<br />
und versteht es, von der Strategieüber<br />
die IT-Beratung bis hin zur<br />
Umsetzung und dem Projektmanagement,<br />
das gesamte Produktportfolio<br />
abzudecken, welches für<br />
die Realisierung energiewirtschaftlicher<br />
Prozesse und Systeme<br />
be nötigt wird. Die sinnvolle Entwicklung<br />
und Einführung von Tools,<br />
wie beispielsweise „Monitoring<br />
Wechselprozesse“, runden das Leistungsspektrum<br />
ab.<br />
Kontakt:<br />
rku.it, evu zählwerk und evu.it,<br />
Holger Bonk,<br />
Tel. (02323) 3688-250,<br />
E-Mail: presse@rku-it.de,<br />
www.rku-it.de, www.evu-zaehlwerk.de,<br />
www.evu-it.de,<br />
Halle 3, Stand 358.<br />
Januar/Februar 2011<br />
38 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Funk-Gateways für Zähler mit Impuls-Ausgang<br />
oder M-Bus Schnittstelle<br />
Für den wachsenden Markt „Smart<br />
Metering“ bietet AMBER wireless<br />
unterschiedliche Funkmodule zur<br />
Integration sowie komplette Funklösungen<br />
und -systeme. Während<br />
sich Funkmodule für den Einbau in<br />
Zähler, MUCs oder Datenlogger eignen,<br />
ermöglichen AMBER‘s „readyto-use“<br />
Funk-Gateways und Funk-<br />
Bridges die Möglichkeit, bestehende<br />
Zählerinstallationen mit Impuls-<br />
Ausgang oder drahtgebundener<br />
M-Bus Schnittstelle nachträglich mit<br />
Funk auszu statten und so in ein<br />
Wireless M-Bus / OMS Netzwerk zu<br />
integrieren.<br />
Darüber hinaus werden Wireless<br />
M-Bus/OMS-Tools für die Analyse<br />
und Installation von OMS Systemen<br />
angeboten. Der neue OMS<br />
Repeater findet überall dort<br />
Einsatz, wo größere Distanzen<br />
überbrückt werden müssen und<br />
daher Funkreichweiten-Probleme<br />
zu erwarten sind.<br />
Das Unternehmen bietet neben<br />
fertigen Funksystemen auch<br />
Entwicklungsleistungen für Firmund<br />
Softwareentwicklung (Windows,<br />
auch mobile und CE), sowie<br />
Hardwareentwicklungen in Verbindung<br />
mit der AMBER Funktechnologie<br />
bis hin zum Komplettsystem mit<br />
allen notwendigen Zertifizierungen.<br />
In den Bereichen “Metering“ und<br />
“Home Automation“ sowie den<br />
damit verbundenen Standards wie<br />
Wireless M-Bus/OMS, ZigBee oder<br />
Wireless-<br />
M-Bus/OMS<br />
Funkmodul AMB8426-M.<br />
KNX verfügt das Unternehmen über<br />
detailliertes Know-how.<br />
Kontakt:<br />
AMBER wireless GmbH,<br />
Christian Brych, Tel. (02203) 6991950,<br />
E-Mail: info@amber-wireless.de,<br />
www.amber-wireless.de,<br />
Halle 7, Stand 500.<br />
Premiere der Energie Südbayern<br />
Die Energie Südbayern GmbH<br />
hat als einer der größten Regionalversorger<br />
auf der E-World 2011<br />
Premiere. Unter dem Motto „Gut<br />
versorgt mit ESB“ stellt das Unternehmen<br />
sein Portfolio vor. Ebenfalls<br />
mit an Bord ist die Plattform Energie<br />
(PEG) als gemeinsames Beschaffungsportal<br />
für Versorgungsunternehmen.<br />
Am Messestand dreht sich alles<br />
um Beschaffung und Vertrieb von<br />
<strong>Erdgas</strong> und Ökostrom. Konkret will<br />
ESB neue Kontakte zu Vertriebspartnern<br />
und Energieberatern aufbauen,<br />
um die Vertriebsaktivitäten<br />
im Firmenkundenbereich zu erweitern.<br />
Natürlich sollen auch vorhandene<br />
Kundenkontakte gefestigt<br />
und neue geknüpft werden.<br />
Ein weiterer Fokus auf dem<br />
Gemeinschaftsstand von ESB und<br />
PEG liegt auf dem Zukunftsthema<br />
Kooperationen der Energiebeschaffung.<br />
Mit der 2009 gegründeten<br />
PEG ist ein erfolgreicher Player am<br />
Energie Südbayern GmbH:<br />
Veranstaltungen auf der E-World energy & water 2011<br />
1. Messetag: Dienstag, 8.2.2011, ab 17:00 Uhr<br />
Get-Together auf Afterwork-Lounge Blau-Weiß<br />
in Halle 7/Stand 410 (nur für geladene Gäste)<br />
1. Messetag, Dienstag, 8.2.2011, 10:30 Uhr<br />
Im Rahmen des Seminars <strong>Gas</strong>beschaffung<br />
Vortrag „Strukturierte Beschaffung am Beispiel einer<br />
Beschaffungskooperation“<br />
Referent: Roland Jans, Geschäftsführer PEG und<br />
Leiter Beschaffung ESB<br />
Markt, dem sich bisher 19 Energieversorger<br />
angeschlossen haben.<br />
Das Kooperationsmodell bietet für<br />
regionale und kommunale EVUs<br />
Zugang zu transparenten und effizienten<br />
Beschaffungsprozessen und<br />
ermöglicht gemeinsame Portfolioeffekte<br />
durch Bündelung der<br />
Beschaffungsmengen.<br />
Kontakt:<br />
Energie Südbayern GmbH,<br />
Mareike Lehnhardt,<br />
Tel. (089) 68 00 35-44,<br />
E-Mail: mareike.lehnhardt@esb.de,<br />
www.esb.de,<br />
Halle 7, Stand 410.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 39
SONDERTEIL<br />
Neue Prognose-Lösung von Robotron<br />
Für die Verwaltung sehr großer<br />
Datenmengen wie Lastgänge<br />
und Standardlastprofile in der Energiewirtschaft<br />
bietet die Robotron<br />
Datenbank-Software GmbH für eine<br />
Vielzahl von Fragestellungen umfassende<br />
Unterstützung durch eigene<br />
Produkte bzw. Projekterfahrungen<br />
auf Oracle-Basis an. Mit dem<br />
be währten Produkt robotron*e| N<br />
count liefert der Software-Entwickler<br />
ein Energiedatenmanagement-System<br />
(EDM) für Netz-, Messstellenbetreiber,<br />
Messdienstleister und<br />
Smart-Metering-Projekte.<br />
Das ergänzende Produkt ro -<br />
botron*e| N sales unterstützt Energielieferanten<br />
mit EDM-basierten<br />
Funktionen für:<br />
Angebotskalkulation<br />
Beschaffungsoptimierung<br />
Vertriebscontrolling<br />
Portfoliomanagement<br />
Die Systeme decken für den<br />
deutschen Energiemarkt alle derzeit<br />
gültigen sowie für die nahe Zukunft<br />
geplanten Gesetze und Regelwerke<br />
wie GPKE, ENWG, StromNZV, MaBiS,<br />
GABi <strong>Gas</strong>, GeLi <strong>Gas</strong>, WiM, etc. ab.<br />
Neu hinzukommende werden fristgerecht<br />
erfüllt. Sie können sowohl<br />
als All-In-One-System oder auch<br />
beliebig modular bereitgestellt und<br />
im gesamten liberalisierten Energiemarkt<br />
eingesetzt werden.<br />
Eine Vielzahl großer Konzerne<br />
und Stadtwerke in Deutschland und<br />
der Schweiz nutzen bereits die<br />
EDM-Systeme von Robotron. Eine<br />
Reihe weiterer Projekte in Österreich,<br />
Russland, Bulgarien und<br />
Luxembur g sind bereits abgeschlossen,<br />
oder werden aktuell umgesetzt.<br />
Gemeinsam mit seinen Partnern<br />
bietet Robotron darüber hinaus ein<br />
umfangreiches Spektrum an ganzheitlichen<br />
Lösungen für den Stromund<br />
<strong>Gas</strong>markt an. Dabei werden auf<br />
der Netzseite Prozesse und Schnittstellen<br />
für Bilanzkreis-, Übertragungs-<br />
und Verteilnetzbetreiber<br />
inklusive der Interaktionen mit<br />
Händlern, Vertrieben und Plattformen<br />
unterstützt. Auf der Beschaffungsseite<br />
werden Handels- und<br />
Vertriebsprozesse wie Beschaffung,<br />
Transport- und Speicherlogistik<br />
sowie der Vertrieb an Weiterverteiler,<br />
Sonderkunden und Endkunden<br />
inklusive Energiedatenmanagement<br />
umfassend gewährleistet.<br />
Neuestes Mitglied der Produktfamilie<br />
ist das umfangreiche Prognosewerkzeug<br />
robotron*e| N predict.<br />
Die erste eigene Lösung in diesem<br />
Bereich erweitert nicht nur das<br />
Spektrum zur Verfügung stehender<br />
Prognosemodule, sondern erweitert<br />
auch aufgrund neuer, einzigartiger<br />
Funktionalitäten gepaart mit<br />
genauesten mathematischen Verfahren<br />
die Anwendungsbereiche für<br />
ein breites Zielpublikum.<br />
Kontakt:<br />
Robotron Datenbank-Software GmbH,<br />
Antje Rempel,<br />
Tel. (0351) 25859-2631,<br />
E-Mail: antje.rempel@robotron.de<br />
www.robotron.de,<br />
Halle 3, Stand 248 und Halle 7, Stand 500.<br />
Neue Steuerung für<br />
SOKRATHERM Blockheizkraftwerke<br />
Das BHKW-<br />
Kompaktmodul<br />
GG 140 S.<br />
Blockheizkraftwerke<br />
können<br />
einen bedeutenden Beitrag zur<br />
Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />
bei der Stromerzeugung leisten.<br />
Eingebunden in virtuelle Kraftwerke<br />
können sie hervorragend die<br />
schwankende Stromerzeugung der<br />
Windkraftwerke und Solaranlagen<br />
ausgleichen. Hierdurch steigen die<br />
Anforderungen an den Betrieb von<br />
Blockheizkraftwerken erheblich.<br />
SOKRATHERM hat daher eine<br />
neuartige Steuerung auf Basis eines<br />
Industrie-PCs entwickelt. Dieser<br />
„iPC“ reguliert nicht nur vollautomatisch<br />
das BHKW, sondern kann<br />
auch mit dem integrierten „MiniManager“<br />
als übergeordnete Steuerung<br />
für Kessel und Speicher fungieren.<br />
Er wird intuitiv per Touchpanel<br />
bedient und bietet ausführliche<br />
Funktionen zum Betrachten aktueller<br />
Betriebswerte sowie zum Abruf<br />
gespeicherter Betriebsdaten, die<br />
Januar/Februar 2011<br />
40 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
grafisch aufbereitet zur Analyse zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Über eine gesicherte Internetverbindung<br />
liefert die Steuerung<br />
des „RemoteManager“ kontinuierlich<br />
Betriebsdaten an einen Server,<br />
auf dem die Daten aufbereitet und<br />
zum Herunterladen bereitgestellt<br />
werden. Jeder entsprechend autorisierte<br />
Nutzer kann mit einem normalen<br />
Webbrowser diese Daten<br />
abrufen und beipielsweise das<br />
Betriebsverhalten seines BHKWs<br />
grafisch darstellen. Darüber hinaus<br />
hat er die Möglichkeit direkt auf die<br />
Steuerung zuzugreifen, als würde er<br />
vor dem Blockheizkraftwerk stehen.<br />
Der RemoteManager funktioniert<br />
mit einer Vielzahl an internetfähigen<br />
Endgeräten wie z. B. einem handelsüblichen<br />
PC, Notebook und<br />
sogar Smartphones wie iPhone<br />
oder Blackberry.<br />
Mit Einführung der neuen Steuerung<br />
wurde auch der komplette<br />
Leistungsteil der Blockheizkraftwerke<br />
überarbeitet, so dass nun alle<br />
relevanten SOKRATHERM BHKW-<br />
Typen die Anforderungen der<br />
novellierten Mittelspannungsrichtlinie<br />
erfüllen.<br />
Kontakt:<br />
SOKRATHERM GmbH,<br />
Dipl.-Kfm Wilhelm Meinhold,<br />
Tel. (05221) 96210,<br />
E-Mail: w.meinhold@sokratherm.de,<br />
Halle 2, Stand 606.<br />
Der DVGW auf der E-World 2011<br />
Der DVGW gestaltet einen Kongressteil<br />
auf der E-World 2011.<br />
Schwerpunkt sind die Potenziale<br />
des <strong>Gas</strong>es in der neuen Energiewelt.<br />
Im neuen Energiekonzept wird ein<br />
klarer Weg hin zu den erneuerbaren<br />
Energien und zur deutlichen Erhöhung<br />
der Energieeffizienz aufgezeichnet.<br />
Hier müssen sich die<br />
verschiedenen Energieträger einordnen.<br />
Das gilt auch für das <strong>Gas</strong>.<br />
Aus den neuen Anforderungen<br />
ergeben sich auch zusätzliche<br />
Anwendungsmöglichkeiten für das<br />
<strong>Gas</strong>, die auf dem Kongress vorgestellt<br />
und erörtert werden, und die<br />
der DVGW in seiner Innovationsoffensive<br />
aktuell untersucht.<br />
Für den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien und deren Integration in<br />
die Energiesysteme werden Technologien<br />
zur Energiespeicherung und<br />
flexiblen dezentralen Stromerzeugung<br />
immer mehr zum Schlüsselfaktor,<br />
um die Stromnetze zu stabilisieren.<br />
Denn die Natur liefert den<br />
aus Solar- und Windenergie erzeugten<br />
Strom auch zu Zeiten geringen<br />
Verbrauchs. Bisherige Speichertechnologien<br />
wie etwa Batterien oder<br />
Pumpspeicherkraftwerke kommen<br />
aus Kapazitätsgründen und aufgrund<br />
von Standortfaktoren schnell<br />
an ihre Grenzen. Und die bestehenden<br />
Stromerzeugungskapazitäten<br />
sind für den dezentralen und flexiblen<br />
Einsatz nicht optimiert.<br />
Ansätze sieht der DVGW in der<br />
Nutzung des vorhandenen <strong>Erdgas</strong>netzes<br />
einschließlich der Speicher<br />
für die Speicherung von Wasserstoff<br />
aus Regenerativstrom-Überschüssen.<br />
Lastspitzen können so geglättet<br />
werden. Wasserstoff kann in das<br />
bestehende <strong>Erdgas</strong>netz eingespeist,<br />
transportiert, gespeichert und nachfolgend<br />
für eine Vielzahl von Anwendungen<br />
genutzt werden. Mittels<br />
hochflexibler GuD-Kraftwerke und<br />
der Kraft-Wärme- Kopplung kann<br />
daraus beispielsweise wiederum<br />
Strom produziert werden, wenn zu<br />
wenig Wind oder Sonne zur Verfügung<br />
stehen. Und Wasserstoff ist<br />
nichts Neues: Das sogenannte Stadtgas,<br />
in der Bundesrepublik bis in die<br />
1970er, in den neuen Bundesländern<br />
teilweise noch bis in die 1990er<br />
Jahre im Einsatz, bestand bis zu 50<br />
Prozent aus Wasserstoff. Schon<br />
heute wird Biogas in über 40 Anlagen<br />
in das <strong>Erdgas</strong>netz eingespeist,<br />
und liefert so einen Beitrag zur weiteren<br />
CO 2 -Senkung. Zumischung<br />
von <strong>Gas</strong>en in das <strong>Erdgas</strong>netz ist<br />
somit eine bestehende Technologie.<br />
Das deutsche <strong>Erdgas</strong>netz mit einer<br />
Länge von über 400 000 Kilometern<br />
mit unterirdischen Speichern für 20<br />
Milliarden Kubikmeter <strong>Gas</strong> ist schon<br />
jetzt ein riesiges und flächendeckendes<br />
Transport- und Speichermedium.<br />
Es transportiert derzeit ca.<br />
1000 Milliarden Kilowattstunden<br />
(kWh) Energie pro Jahr in Form von<br />
Erd- und Biogas. Hinzu kommt, dass<br />
die Kapazitäten der unterirdischen<br />
<strong>Gas</strong>speicher bis zum Jahr 2020 auf<br />
30 Milliarden Kubikmeter ausgebaut<br />
werden sollen.<br />
<strong>Gas</strong>-Plus-Technologien sind der<br />
komplementäre Bestandteil dieses<br />
Systems auf der Anwendungsseite.<br />
Kurzfristige Leistungsanpassungen<br />
im Stromnetz können über die<br />
Kraft-Wärme-Kopplung ermöglicht<br />
werden. Hocheffiziente motorische<br />
Blockheizkraftwerke wie auch<br />
Brennstoffzellen bieten sich hier an.<br />
Für die Wärmeerzeugung bietet sich<br />
die <strong>Gas</strong>brennwerttechnik in Kombination<br />
mit Solarenergie sowie <strong>Gas</strong>wärmepumpen<br />
an. Sie tragen zur<br />
Verbesserung der Energie-Effizienz<br />
und damit zum Klimaschutz bei.<br />
Unter dem Titel „Die Zukunft für<br />
<strong>Gas</strong>: Geordneter Rückzug oder Technologische<br />
Offensive?“ bietet der<br />
DVGW auf der E-World 2011 einen<br />
mehrstündigen Themenblock mit<br />
Vorträgen zur Rolle des <strong>Gas</strong>es in der<br />
neuen Energiewelt an. Weitere Informationen<br />
unter www.e-world-2011.<br />
com .<br />
Kontakt:<br />
DVGW e. V.,<br />
Sabine Wächter,<br />
Tel. (0228) 91 88-609,<br />
E-Mail: presse@dvgw.de,<br />
www.dvgw.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 41
SONDERTEIL<br />
Energiewirtschaftliche Standardlösung PSImarket<br />
PSI Energy Markets GmbH ist seit<br />
mehr als 25 Jahren in der Energiewirtschaft<br />
im Geschäftsfeld Energiemanagement<br />
tätig und entwickelt<br />
integrierte Lösungen für Energiehandel<br />
und -vertrieb einschließlich Planung<br />
und Optimierung sowie Revision<br />
von <strong>Gas</strong>messanlagen.<br />
Auf der Messe präsentiert das<br />
Unternehmen das gesamte Einsatzspektrum<br />
der energiewirtschaftlichen<br />
Standardlösung PSImarket<br />
(multi commodity System für den<br />
Energiehandel und -vertrieb) sowie<br />
GAPS (<strong>Gas</strong>wirtschaftliches Analyseund<br />
Planungssystem). GAPS wird<br />
von zahlreichen <strong>Gas</strong>versorgern für<br />
die Portfolioanalyse, -planung und<br />
-optimierung unter Einschluss von<br />
Speichern und Transportvorgaben<br />
eingesetzt.<br />
PSImarket ist bei vielen Energieversorgern<br />
und Händlern für die<br />
Commodities Strom und <strong>Gas</strong> in verschiedenen<br />
Konfigurationen für<br />
Handel oder Vertrieb sowie als integrierte<br />
Lösung im Einsatz. Es unterstützt<br />
bereits im Standard alle Vertriebs-<br />
und Handelsprozesse, von<br />
der Planung bis zur Abrechnung in<br />
einer integrierten, konfigurierbaren<br />
Lösung. Das Design und die Implementierung<br />
gewährleisten sowohl<br />
kurze Inbetriebnahme- und Releasewechselzeiten<br />
als auch eine flexible<br />
Anpassung an kundenspezifische<br />
Bedürfnisse.<br />
Am Stand werden Systemkonfigurationen<br />
zur Unterstützung folgender<br />
Funktionen gezeigt: Absatzund<br />
Lastprognosen, Energiehandel<br />
mit Portfolio- und Risikomanagement,<br />
Energievertrieb mit umfangreicher<br />
Kalkulation, Vertriebsplanung<br />
und Vertriebscontrolling,<br />
Energielogistik mit Nominierungen,<br />
Fahrplan-, Bilanzkreis-, Kapazitätsund<br />
Liefermanagement sowie<br />
Abrechnung und darüber hinaus<br />
gaswirtschaftliche Analyse und Planung,<br />
Bewertung und Optimierung<br />
von <strong>Gas</strong>speichern, Betriebsplanung<br />
und -steuerung.<br />
Zusätzlich ist PSI Energy Markets<br />
mit seinem Forschungsprojekt<br />
„Smart Watts“ auf dem Gemeinschaftsstand<br />
„Smart energy“ als<br />
Unteraussteller vertreten. Im Rahmen<br />
des Projektes werden Systemkomponenten<br />
für das intelligente<br />
Energiemanagement der Zukunft<br />
realisiert werden.<br />
PSImarket Systemumfang.<br />
Kontakt:<br />
PSI Energy Markets GmbH,<br />
Tel. (0511) 610189-60,<br />
E-Mail : vertrieb-em@psi.de,<br />
www.psi-energymarkets.de,<br />
Halle 3, Stand 354.<br />
Außendienst mit Weitblick planen<br />
Das Argos-System für mobiles<br />
Workforce Management der<br />
Bittner+Krull Softwaresysteme<br />
GmbH (B+K), München, unterstützt<br />
die optimale Koordination von<br />
Außendienstaktivitäten im Messstellenbetrieb,<br />
in der Messdienstleistung<br />
sowie im Netzbau und<br />
Netzbetrieb. Um die Mitarbeitereinsatzplanung<br />
so steuern zu können,<br />
dass jederzeit die Ressourcen verfügbar<br />
sind, die für die Auftragsbearbeitung<br />
benötigt werden, bietet<br />
B+K Argos-Anwendern nun das<br />
optionale Modul Forecast an. Dort<br />
werden bereits existierende Aufträge<br />
mit zu erwartenden („virtuellen“)<br />
Aufträgen zusammengeführt,<br />
um den Bedarf und die Verfügbarkeit<br />
von Arbeitszeit, die Auslastung<br />
und die Über- oder Unterdeckung<br />
an Personalressourcen abschätzen<br />
zu können.<br />
Der Forecast-Zeitraum ist frei<br />
wählbar. Es können alle Mitarbeiter<br />
oder nur definierte Mitarbeitergruppen<br />
einbezogen werden. Dabei fließen<br />
in die Berechnungen ihre verschiedenen<br />
Qualifikationen und<br />
ihre Arbeits-, Urlaubs- und Sonder-<br />
Januar/Februar 2011<br />
42 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
zeiten ein. Forecasts sind möglich<br />
über alle oder ausgewählte Produkte,<br />
wobei auch die Saisonalität<br />
von Arbeiten berücksichtigt wird<br />
(besonders wichtig in Netzbau und<br />
-instandhaltung). Bereits disponierte<br />
Aufträge werden mit in die<br />
Berechnungen übernommen.<br />
Die Ergebnisse des Forecasts<br />
stellt Argos grafisch oder tabellarisch<br />
dar. Neben Summenbildungen<br />
liefert das System auch Grafiken, in<br />
denen bezogen auf einzelne Qualifikationen<br />
oder Einsatzregionen Zeitbedarf<br />
und -verfügbarkeit, die prozentuale<br />
Auslastung oder auftretende<br />
Über- und Unterdeckungen<br />
differenziert angezeigt werden. Auf<br />
problematische Abweichungen von<br />
der idealen Auslastung können die<br />
Disponenten mit einer zeitlichen<br />
Verlagerung der Aufträge reagieren<br />
oder rechtzeitig – und somit kostengünstig<br />
– Fremdfirmen beauftragen<br />
und sich externe Kapazitäten<br />
sichern. Kostenvorteile entstehen<br />
auch, wenn Leerlaufzeiten vermieden<br />
werden können, etwa durch<br />
geschicktes Verteilen flexibel planbarer<br />
Aufträge über den Jahresverlauf.<br />
Das Forecast-Modul ergänzt die<br />
bereits vorhandenen Argos-Innendienst-Module<br />
für Arbeitsvorbereitung/Disposition<br />
und Controlling.<br />
Die Mitarbeitereinsatzplanung, das<br />
zentrale Werkzeug der Disponenten,<br />
sorgt für die optimale Auslastung:<br />
Mit seiner Hilfe werden die<br />
anstehenden Arbeitsaufträge zu<br />
Paketen zusammengestellt und den<br />
einzelnen Außendienstmitarbeitern<br />
oder -teams zugewiesen. Dabei<br />
berücksichtigt das System automatisiert<br />
Termine ebenso wie Qualifikationen<br />
und Arbeitszeiten der Mitarbeiter,<br />
die Verfügbarkeit von<br />
Materialien und Fertigungshilfsmitteln<br />
sowie die vorgegebene Abfolge<br />
der einzelnen Arbeitsschritte bei<br />
komplexen Aufträgen. Weitere Zeitund<br />
Kostenersparnisse ergeben sich<br />
durch die automatisierte Routenoptimierung,<br />
die Fahrzeiten minimiert.<br />
Abgerundet wird die Argos-Lösung<br />
durch eine mobile Komponente<br />
(Hard- und Software), die Außendienstmitarbeiter<br />
mit allen relevanten<br />
Auftragsinformationen versorgt<br />
und bei der Dokumentation der<br />
Arbeitsergebnisse vor Ort unterstützt.<br />
Kontakt:<br />
Bittner+Krull Softwaresysteme GmbH,<br />
Petra Welk,<br />
Tel. (089) 458595-27,<br />
www.bittner-krull.de,<br />
Halle 3, Stand 537.<br />
Cloud Computing für die Energie-Branche<br />
Auf Basis der neuen technologischen<br />
Möglichkeiten, bekannt<br />
unter dem Namen Cloud Computing,<br />
hat der IT-Dienstleister Atos<br />
Origin eine Reihe von internetbasierten<br />
Services speziell für die Energie-<br />
und Versorgungsbranche entwickelt.<br />
Diese Lösungen konzentrieren<br />
sich auf die Kernprozesse der<br />
Unternehmen wie zum Beispiel<br />
World Energy Market und Energy<br />
Service Hub.<br />
Mit dem World Energy Market<br />
bietet Atos Origin eine Cloud Computing<br />
Lösung für den Energie-Handel:<br />
Die Lösung liegt zentral in<br />
einem Atos Origin Rechenzentrum<br />
und die Kunden beziehen die Leistungen<br />
über das Web: Zu diesen<br />
Leistungen gehören unter anderem<br />
das Bilanzkreis-Management, Kapazitätsmanagement,<br />
das Matching<br />
von Handelsnomminierungen so -<br />
wie weitere Energielogistik-Leistungen.<br />
Ebenfalls über die Atos Origin<br />
Rechenzentrum Infrastruktur verfügbar<br />
ist der Energy Service Hub,<br />
mit dessen Hilfe die Kunden die<br />
Marktkommunikation auf Basis der<br />
jeweils aktuellen Vorgaben und mit<br />
Hilfe der unterschiedlichsten Formate<br />
abwickeln können. Durch den<br />
Einsatz des Energy Service Hub können<br />
unter anderem Lieferantenwechsel<br />
realisiert werden.<br />
Im Bereich Smart Metering bietet<br />
Atos Origin eine transaktionsbasierte<br />
Lösung für Energieversorger<br />
an. Atos Origin übernimmt den Service<br />
end-to-end: von der Installation<br />
der Zähler, über die Datenübertragung<br />
bis hin zur Anbindung an<br />
die entsprechenden Software-Systeme.<br />
Die Abrechnung dieser Leistung<br />
erfolgt transaktionsbasiert,<br />
also pro installiertem Zähler beziehungsweise<br />
pro Ablesung.<br />
Kontakt:<br />
Atos Origin,<br />
Stefan Pieper,<br />
Tel. (0201) 43059159,<br />
E-Mail: stefan.pieper@atosorigin.com,<br />
Halle 2, Stand 302<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 43
SONDERTEIL<br />
Utility Services für die Energiewirtschaft<br />
Bereits 7,5 Mio. der 40 Mio. deutschen<br />
Haushalte haben seit der<br />
Öffnung des Energiemarkts ihren<br />
Anbieter für Strom und <strong>Gas</strong> gewechselt.<br />
Der Druck auf die Energieversorger,<br />
die Abrechnungsprozesse<br />
auf einen externen Dienstleister zu<br />
verlagern, nimmt aufgrund steigender<br />
Prozessvielfalt und Kostentransparenz<br />
weiter zu.<br />
Um erfolgreich zu sein, sind<br />
Lösungen gefordert, die der Energiebranche<br />
dabei helfen, sich auf<br />
ihre Kernprozesse und den effizienten<br />
Einsatz ihrer Ressourcen zu<br />
fokussieren. Das Dienstleistungsportfolio<br />
von arvato ermöglicht es,<br />
neue Kunden zu erschließen, bestehende<br />
Kunden zu binden und abgewanderte<br />
Kunden zurückzugewinnen.<br />
Ziel ist es, das Umsatzpotenzial<br />
zu maximieren und gleichzeitig Risiken<br />
wie Zahlungsausfälle zu minimieren.<br />
arvato unterstützt Energieversorger<br />
dabei, ihre Kunden bestmöglich<br />
zu betreuen und den<br />
Kontakt zu ihnen zu pflegen.<br />
Für den Energiesektor übernimmt<br />
das Unternehmen im Rahmen<br />
eines Business Process Outsourcings<br />
die Auslagerung der<br />
Geschäftsprozessbearbeitung für<br />
den regionalen bis deutschlandweiten<br />
Energievertrieb. Damit nutzen<br />
Energieversorger Wertschöpfungspotenziale<br />
entlang der gesamten<br />
energiewirtschaftlichen Prozesskette<br />
von der Neukundengewinnung,<br />
Kundenbetreuung und -entwicklung<br />
bis zur Kundenbindung<br />
und -rückgewinnung sowie den<br />
zugehörigen IT-Solutions.<br />
Aus einem modular gestalteten<br />
Serviceportfolio können EVU die für<br />
sie relevanten Servicebausteine zu<br />
einer individuellen Kundenlösung<br />
zusammenstellen. Die komplette<br />
Dienstleistung umfasst die Kundenanmeldung,<br />
den Lieferantenwechsel,<br />
die Rechnungsprüfung,<br />
die Abrechnung und das Forderungsmanagement.<br />
Für die Marktrolle Netzbetreiber<br />
bietet arvato ebenfalls die Abwicklung<br />
der relevanten Marktprozesse<br />
an. Von der Abrechnung der<br />
Netzentgelte bis zur Unterstützung<br />
der EEG-Abwicklung können alle<br />
Services übernommen werden.<br />
Kontakt:<br />
arvato-Gemeinschaftsstand,<br />
arvato infoscore,<br />
Risk Management,<br />
www.arvato-infoscore.de,<br />
Halle 2, Stand 300.<br />
Abschied vom Ferraris-Zähler<br />
Zum 30. Juni 2011 stellt<br />
Landis+Gyr die Produktion von<br />
Ferraris-Zählern ein und konzentriert<br />
sich künftig ausschließlich auf<br />
digitale Technologie. Mit den Anforderungen,<br />
die an das Stromnetz der<br />
Zukunft gestellt werden, hat sich<br />
die mechanische Zählertechnik<br />
überlebt. Inzwischen liegt der Anteil<br />
digitaler Zähler europaweit bei über<br />
80 Prozent. Mit der E230-Plattform<br />
bietet Landis+Gyr Energieversorgern<br />
deswegen einen zeitgemäßen<br />
Ferraris-Ersatz, der dank moderner<br />
Messtechnik maximale Genauigkeit<br />
garantiert. Der vollelektronische<br />
Basiszähler vereint dabei sämtliche<br />
Vorteile der elektronischen Verbrauchserfassung<br />
und ist gleichzeitig<br />
kostengünstiger als ein Smart<br />
Meter. Versorger profitieren von<br />
einem sanften Übergang zur neuen<br />
Zähler-Generation bei voller Investitions-<br />
und Zukunftssicherheit.<br />
So ist der E230 mit insgesamt<br />
vier Tarifregistern gerüstet für die<br />
Einführung last- und zeitvariabler<br />
Tarife. Sämtliche Verbrauchsdaten<br />
können über das Zähler-Display<br />
abgerufen werden und stehen dem<br />
Verbraucher somit jederzeit zur<br />
Verfügung. Gleichzeitig können die<br />
Verbrauchs- und Messwerte mit<br />
Hilfe der optionalen Kommunikationsschnittstelle<br />
bei Bedarf auch<br />
fernausgelesen werden.<br />
Im Vergleich zum Ferraris-<br />
Zähler besitzt die E230-Plattform<br />
einen größeren Messbereich und<br />
eine effizientere Montage: Aufgrund<br />
der elektronischen Messtechnik<br />
kann der Zähler lageunabhängig<br />
verbaut werden. Die Folge:<br />
eine deutlich erleichterte und damit<br />
wesentlich schnellere Installation.<br />
Der E230 ist darüber hinaus nicht<br />
nur kleiner, sondern auch leichter<br />
als das herkömmliche Ferraris-<br />
Modell. Die geringeren Maße<br />
erleichtern den Einbau zusätzlich<br />
und senken darüber hinaus die<br />
Transportkosten. Die Effizienz setzt<br />
sich im Betrieb fort: Der elektronische<br />
Basis-Zähler verbraucht weniger<br />
Eigenenergie als ein mechanisches<br />
Modell (1,5 W gegenüber 4<br />
W). Nicht zuletzt profitieren Versorger<br />
von einem Zugewinn an Sicherheit:<br />
Manipulationsversuche (z. B.<br />
Januar/Februar 2011<br />
44 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Magnetfelder, Öffnen des Klemmdeckels<br />
etc.) werden vom E230<br />
automatisch erkannt.<br />
Neben dem Basiszähler bietet<br />
Landis+Gyr mit dem E350-EDL21<br />
eine weitere Alternative zum auslaufenden<br />
Ferraris-Modell: Der<br />
modulare Haushaltszähler deckt mit<br />
Powerlinecarrier (PLC), GSM/ GPRS<br />
und Ethernet das gesamte Kommunikationsspektrum<br />
ab.<br />
Mit der stetig wachsenden Flut<br />
an Messwerten ist die Datenverarbeitung<br />
für Energieversorger zu<br />
einem zentralen Thema geworden.<br />
In Zusammenarbeit mit SAP hat<br />
Landis+Gyr „Gridstream MDUS“ entwickelt:<br />
eine End-to-End Lösung,<br />
die die reibungslose Integration in<br />
SAP AMI (Advanced Metering Infrastructure<br />
– Integration for Utilities)<br />
garantiert. Gridstream MDUS sammelt<br />
und konsolidiert die Zählerdaten,<br />
während SAP AMI umfassende<br />
Services und Funktionen im Messdatenmanagement<br />
bietet. Funktionsweise<br />
und Umfang von Gridstream<br />
MDUS in Verbindung mit<br />
SAP AMI werden am Landis+Gyr-<br />
Stand live vorgeführt.<br />
Kontakt:<br />
Landis+Gyr AG,<br />
Katrin Becker,<br />
Tel. (0935) 6609,<br />
E-Mail: info@landisgyr.com,<br />
www.landisgyr.eu,<br />
Halle 3, Stand 464.<br />
Ganzheitliche Infrastrukturlösung für<br />
die elektrische Mobilität<br />
Experten sind sich einig: Künftig<br />
wird überall dort Strom geladen,<br />
wo das Fahrzeug geparkt wird. Voraussetzung<br />
dafür ist eine gut funktionierende,<br />
sichere und wartungsfreundliche<br />
Infrastruktur. Schlüsselfertige<br />
Gesamtlösungen sind eine<br />
Grundbedingung für eine rasche<br />
Verbreitung von Stromladestationen.<br />
Rasch installiert, einfach zu<br />
bedienen und höchst zuverlässig<br />
bei allen klimatischen Verhältnissen<br />
sollen sie sein. Personenschutz,<br />
gesetzliche Anforderungen, Normierungsrichtlinien<br />
und Sicherheitsbestimmungen<br />
erhöhen die<br />
Anforderungen an eine moderne<br />
Ladeinfrastruktur.<br />
Mit KeMove bietet KEBA eine<br />
ganzheitliche Infrastrukturlösung<br />
für die elektrische Mobilität, zu der<br />
auch ein umfassendes Dienstleistungsangebot<br />
gehört: Von der<br />
ersten Systemberatung und der Projektierung,<br />
über die Installation und<br />
Inbetriebnahme bis hin zur Wartung<br />
und Servicierung. Um die Kundenzufriedenheit<br />
dauerhaft sicherzustellen,<br />
steht das Unter nehmen seinen<br />
Kunden während des gesamten<br />
Lebenszyklus mit flexibel auf die<br />
individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen<br />
Support- und Serviceleistungen<br />
zur Seite. Herzstück der<br />
Infrastrukturlösung ist KeContact<br />
flex, die autonome und flexible<br />
Ladestation für ein einfaches und<br />
sicheres Laden von elektrobetriebenen<br />
Fahrzeugen aller Art, wie Autos,<br />
Motorroller, Fahrräder, Segways<br />
oder auch Rollstühle, die sich bereits<br />
in der zweiten Generation befindet.<br />
Gemeinsam mit der Firma SoltrX<br />
Transaction Services GmbH präsentiert<br />
KEBA auch das Bezahlsystem<br />
KePlus X6 und zeigt dabei, wie sich<br />
für Unternehmen Kosteneinsparpotenziale,<br />
optimale Prozessorganisation<br />
und Risikominimierung rund<br />
um die Bargeldlogistik finden lassen.<br />
Kontakt:<br />
KEBA AG,<br />
Mag. Nina Lang,<br />
Tel. +43 (0)732 7090-25443,<br />
E-Mail: la@keba.com,<br />
www.keba.com,<br />
Halle 1, Stand 138.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 45
SONDERTEIL<br />
Start der SOPTIM Akademie<br />
Die SOPTIM AG stellt mit ihren<br />
Standardprodukten SOPTIM VIM<br />
(Vertriebs-Informations-Ma nagement)<br />
und SOPTIM PMS (Portfolio-<br />
Management-System) eine zeitgemäße<br />
und zukunftsorientierte<br />
Anwendungsarchitektur zur Verfügung,<br />
die in gelebten Best-Practice-<br />
Prozessen Transferpreismodelle zwi -<br />
schen Vertrieb und Beschaffung<br />
umsetzt. Zentrale Teilprozesse wie<br />
Prognose, Kalkulation, Nachkalkulation,<br />
Energieeinkauf, Risikobewertung<br />
etc. werden in einer schlüssigen Kette<br />
bearbeitet und über ein aussagefähiges<br />
Berichtswesen do kumentiert.<br />
Das neu geschaffene Standardprodukt<br />
SOPTIM BKM zur Umsetzung<br />
der MaBiS automatisiert ge -<br />
zielt die Datenprüfungs- und<br />
Kommunikationsprozesse des Bilanzkreisverantwortlichen<br />
und des<br />
Lieferanten. Außerdem unterstützt<br />
es bei dem vollständigen Geschäftsprozess<br />
der Prüfung der Bilanzkreisabrechnung<br />
(sowohl Handels- als<br />
auch Netzbilanzkreis):<br />
Mit über 50 Beratern, die täglich<br />
im Einsatz sind, hat das Unternehmen<br />
eine Menge an Prozesswissen<br />
aufgebaut. Das macht SOPTIM nun<br />
– neben den Beratungsprojekten –<br />
in Form der SOPTIM Akademie<br />
zugänglich.<br />
Die thematische Zusammensetzung<br />
der Schulungen orientiert sich<br />
an den Marktrollen in der Energiewirtschaft.<br />
So stehen folgende Themenbereiche<br />
im Fokus: Beschaffung<br />
und Handel, MaBiS, Netze, Vertrieb<br />
und die Wechselprozesse im Messwesen<br />
(WiM). Die Art der Schulungen<br />
wiederum ist an den Erfordernissen<br />
der zu erwartenden Teilnehmerstruktur<br />
ausgerichtet.<br />
Produkt-Basisschulungen:<br />
Experten-Schulungen halten<br />
intensive Spezialthemen sowie<br />
Tricks und Tipps für erfahrene<br />
Mitarbeiter bereit.<br />
Themenschulungen: bieten die<br />
Möglichkeit, das Basiswissen in<br />
einem Unternehmen zu vergrößern.<br />
Zukunftsthemen werden mit<br />
Strategen und Entscheidern<br />
eines Unternehmens in Seminaren<br />
vorgestellt, diskutiert und<br />
mögliche Strategien und Konsequenzen<br />
erarbeitet.<br />
Die Schulungen finden als Seminare<br />
oder Workshops im Aachener<br />
Stammsitz statt. Die Schulungsräume<br />
sind mit vernetzten Computerarbeitsplätzen<br />
ausgestattet, die<br />
je nach Bedarf und Thematik parallel<br />
zu den Schulungsunterlagen ge -<br />
nutzt werden.<br />
Kontakt:<br />
SOPTIM AG, Stephanie Lemken,<br />
E-Mail: stephanie.lemken@soptim.de,<br />
www.soptim.de,<br />
Halle 1, Stand 432.<br />
Kursübersicht SOPTIM Akademie 2011, erstes Halbjahr.<br />
Januar/Februar 2011<br />
46 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
SONDERTEIL<br />
Econ<strong>Gas</strong> sorgt für Wettbewerb am deutschen<br />
<strong>Erdgas</strong>markt<br />
Der österreichische <strong>Erdgas</strong>versorger<br />
Econ<strong>Gas</strong> zählte lange zu<br />
den wenigen ausländischen Anbietern,<br />
die deutschen Unternehmen<br />
und Stadtwerken einen umfassenden<br />
Liefervertrag für <strong>Erdgas</strong>-Vollversorgungen<br />
vorlegen konnten. Seit<br />
Herbst 2005 ist der Versorger mit<br />
einer in Regensburg ansässigen<br />
Tochtergesellschaft in Deutschland<br />
aktiv. Den deutschen Kunden<br />
kommt zugute, dass Econ<strong>Gas</strong> über<br />
beträchtliche Liberalisierungserfahrung<br />
verfügt. Der österreichische<br />
Markt zählt zu den wenigen in<br />
Europa, in denen die Liberalisierung<br />
seit 2002 bereits de facto und nicht<br />
nur de lege umgesetzt ist. Von den<br />
so bereits gesammelten Erfahrungen<br />
profitieren die deutschen Verbraucher.<br />
Als österreichischer Marktführer<br />
im B2B-Segment steht die<br />
Econ<strong>Gas</strong> GmbH als 50-prozentige<br />
Tochter der OMV <strong>Gas</strong> & Power (die<br />
restlichen 50 Prozent halten bedeutende<br />
österreichische <strong>Erdgas</strong>unternehmen)<br />
im internationalen Wettbewerb.<br />
Mittlerweile setzt Econ<strong>Gas</strong><br />
bereits mehr als ein Viertel ihres <strong>Erdgas</strong>es<br />
mit den drei Tochtergesellschaften<br />
in Deutschland, Italien und<br />
Ungarn ab. Der Fokus auf eine breite,<br />
vielfältige <strong>Erdgas</strong>beschaffung ist<br />
neben der persönlichen Betreuung<br />
ein ganz wesentliches Asset von<br />
Econ<strong>Gas</strong>. Dazu gehören neben langfristigen,<br />
direkten Beschaffungsverträgen<br />
mit den wichtigsten Bezugsländern<br />
und starkem Engagement<br />
im LNG- und Trading-Geschäft auch<br />
die beachtlichen Speicherkapazitäten<br />
des Versorgers.<br />
Kontakt:<br />
Econ<strong>Gas</strong> Deutschland GmbH,<br />
Tel. (0941) 784957-0,<br />
E-Mail: office@econgas.com,<br />
www.econgas.com,<br />
Halle 2, Stand 402.<br />
Ressourcenoptimierung und MDM im Visier<br />
Beim Messeauftritt der KISTERS<br />
AG stehen in diesem Jahr zwei<br />
Themen im Vordergrund: Ressourcenoptimierung<br />
und MDM (Meter<br />
Data Management). Für ersteres<br />
bietet der Aachener IT-Spezialist für<br />
die Energiebranche mit BelVis<br />
ResOpt eine performante Lösung.<br />
Die ermöglicht den effizienten Einsatz<br />
aller zur Verfügung stehender<br />
Ressourcen wie Anlagen, Verträge,<br />
usw. Und zwar so, dass die Belieferung<br />
mit Strom, Regelenergie, <strong>Gas</strong>,<br />
Wärme, Dampf und Wasser garantiert<br />
ist. Es werden die innerhalb des<br />
zur Verfügung stehenden Portfolios<br />
definierten technischen, betriebswirtschaftlichen<br />
und ökologischen<br />
Randbedingungen eingehalten.<br />
Dabei sorgt die Software für minimale<br />
Kosten und maximale Erlöse.<br />
Das BelVis Meter Dat a Management<br />
ist die Lösung für den Messdienstleister<br />
zum Betrieb von Smart<br />
Metern. Als Bindeglied zwischen<br />
Prozessdaten- und unternehmensweiter<br />
Informationsverarbeitung<br />
stellt sie beiden Seiten ihre Funktionen<br />
zur Verfügung. Sie ist Multi-<br />
Commodity-orientiert und vorausschauend<br />
für die Umsetzung<br />
zukünftiger Smart Metering Anforderungen<br />
konzipiert.nDie wirtschaftlichen<br />
und ökologischen<br />
Gesamteffekte machen die Nutzung<br />
von BelVis ResOpt zur Ressourcenoptimierung<br />
nicht nur bei großen<br />
Energieversorgern interessant.<br />
Auch Unternehmen mit einer geringen<br />
Anzahl von BHKWs, <strong>Gas</strong>verträgen,<br />
Speichern, etc. können von der<br />
Lösung profitieren. Dies gilt umso<br />
mehr, da die Energiebezugspreise<br />
mittelfristig steigen und auch kleine<br />
EVU und Industrieunternehmen zu<br />
optimalen und transparenten Einsatzentscheidungen<br />
zwingen.<br />
Kontakt:<br />
KISTERS AG,<br />
Dieter Goeke,<br />
Tel. (0241) 9671-145,<br />
E-Mail: dieter.goeke@kisters.de<br />
www.kisters.de,<br />
Halle 3, Stand 131.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 47
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Realisierung der gesetzlichen Vorgaben<br />
für „Smart <strong>Gas</strong> Meter“ (Energiewirtschaftsgesetz<br />
§§ 21b und 40)<br />
Smart Metering, Energiewirtschaftsgesetz, EDL21/EDL40, Impulsschnittstelle,<br />
DVGW Lastenheft, Kostengünstige Realisierung, Nachrüstung bestehender Zähler<br />
Werner Domschke<br />
Im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) werden in den<br />
§§21b und 40 Forderungen erhoben, die den An -<br />
schluss nutzer zur Einsparung von Energie anregen<br />
sollen. Die Fachverbände FNN bzw. DVGW haben in<br />
Lastenheften für Strom- bzw. <strong>Gas</strong>zähler Lösungen<br />
beschrieben, wie diese gesetzlichen Regelungen technisch<br />
realisiert werden können.<br />
Einerseits sind die heute installierten mechanischen<br />
Zähler für Strom und <strong>Gas</strong> meist nicht geeignet,<br />
die Forderungen des EnWG zu erfüllen. Deshalb sind<br />
unter bestimmten Bedingungen diese Zähler gegen<br />
elektronische auszutauschen. Teilweise sind diese<br />
neuen Geräte noch nicht verfügbar oder der Austausch<br />
stellt bei den derzeitig bekannten Preisen der<br />
Geräte einen sehr hohen Investitionsaufwand dar.<br />
Andererseits sind am Markt Zusatzgeräte, insbesondere<br />
für mechanische <strong>Gas</strong>zähler erhältlich, die es<br />
ermöglichen, ohne Austausch der Zähler die Bedingungen<br />
des EnWG §21b und §40 zu erfüllen. Damit<br />
können vorhandene Zähler nachgerüstet und deutliche<br />
Kostenvorteile erreicht werden.<br />
Insbesondere im DVGW Lastenheft EDL <strong>Gas</strong> werden<br />
Anforderungen an den Anschluss von Zusatzmodulen<br />
erhoben, die nachfolgend anhand der Zuverlässigkeit<br />
von Impulsausgängen diskutiert werden<br />
sollen.<br />
Die Impulsschnittstelle wird von der PTB und den<br />
Landeseichämtern als Untermenge von Kommunikationsschnittstellen<br />
angesehen und zur Übertragung<br />
von abrechnungsrelevanten Daten akzeptiert. In den<br />
entsprechenden PTB- Unterlagen wird die Messwertnachbildung<br />
in den Zusatzeinrichtungen als originärer<br />
Zählerwert anerkannt.<br />
Ferner ist zu sagen, dass der Einsatz der beschriebenen<br />
Module die Verwirklichung einer effektiven<br />
Smart-Grid-Architektur beschleunigen wird. Beispielsweise<br />
lassen sich Lastmanagement und neue<br />
Tarifstrukturen mit der geplanten Kommunikationsstruktur<br />
problemlos und interoperabel umsetzen.<br />
Realization of the legal requirements for „Smart <strong>Gas</strong><br />
Meter“(legislation in the energy supply industry<br />
(EnWG) Articles 21b and 40)<br />
In Germany, legislation in the energy supply industry<br />
(EnWG) specifies new requirements (Articles 21b and<br />
40) to encourage end consumers to save energy. The<br />
German trade associations FNN and DVGW have<br />
rewritten the specifications for electricity and gas<br />
meters to comply with these new legal requirements.<br />
Most existing electricity and gas meters do not comply<br />
with the new legislation. Therefore the old<br />
mechanical meters must be replaced with new electronic<br />
meters. The replacement is hindered partly by<br />
the unavailability of suitable meters and partly by the<br />
high investment cost.<br />
Fortunately, it is possible to up-grade mechanical<br />
gas meters to comply with the new law at relatively<br />
low cost by installing an additional module.<br />
The DVGW specifications (EDL <strong>Gas</strong>) provide the<br />
requirements for these additional modules, in particular<br />
with regard to the reliability of impulse inputs.<br />
The PTB and the National Weights & Measures<br />
Institutes (Landeseichämter) consider the impulse<br />
interfaces to be a subset of the communications ports<br />
and thus acceptable for billing purposes. In the corresponding<br />
PTB documentation, the meter values<br />
provided by the additional modules are recognized to<br />
be original meter values.<br />
The use of these additional modules will accelerate<br />
the implementation of interoperable and troublefree<br />
smart grid architectures including, for example,<br />
load management and variable tariffing.<br />
Januar/Februar 2011<br />
48 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
1. Smart Metering<br />
Der Trend zu erneuerbaren Energien ist überall sichtbar:<br />
Windräder stehen auf allen Hügeln und die „Solardächer“<br />
nehmen immer mehr zu. Diese Entwicklung ist<br />
begründet durch die Verknappung der fossilen Energieressourcen<br />
und die damit verbundene Preissteigerung<br />
für die Energie. Politisch wird das im Europäischen Maßstab<br />
und auch in Deutschland sehr stark gefordert und<br />
gefördert.<br />
Im Jahr 2006 hat die Europäische Union die „RICHTLI-<br />
NIE 2006/32/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND<br />
DES RATES über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen“<br />
[1] veröffentlicht.<br />
Mit der Neuformulierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG)[ 2] wurden 2008 die Grundzüge für die<br />
Einführung von Smart Metering in Deutschland festgeschrieben.<br />
1.1 EDL21<br />
Der in Fachkreisen häufig verwendete Begriff „EDL21“<br />
bezieht sich auf den §21 des deutschen Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG).<br />
§ 21b Messeinrichtungen<br />
„(3a) Soweit dies technisch machbar und wirtschaftlich<br />
zumutbar ist, haben Messstellenbetreiber ab dem<br />
1. Januar 2010 beim Einbau von Messeinrichtungen in<br />
Gebäuden, die neu an das Energieversorgungsnetz<br />
angeschlossen werden oder einer größeren Renovierung<br />
… unterzogen werden, jeweils Messeinrichtungen<br />
einzubauen, die dem jeweiligen Anschlussnutzer den<br />
tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche<br />
Nutzungszeit widerspiegeln.<br />
(3b) Soweit dies technisch machbar und wirtschaftlich<br />
zumutbar ist, haben Messstellenbetreiber ab dem<br />
1. Januar 2010 bei bestehenden Messeinrichtungen<br />
jeweils Messeinrichtungen anzubieten, die dem jeweiligen<br />
Anschlussnutzer den tatsächlichen Energieverbrauch<br />
und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln.“<br />
Zur Realisierung dieser Forderungen hat die Bundesnetzagentur<br />
im Juni 2010 das „Positionspapier zu den<br />
Anforderungen an Messeinrichtungen nach § 21b Abs.<br />
3a und 3b EnWG“ [3] herausgegeben.<br />
In diesem Positionspapier wird Stellung genommen<br />
zur Interpretation der Begriffe „tatsächlicher Energieverbrauch“<br />
sowie „tatsächliche Nutzungszeit“ und es werden<br />
Hinweise zur „Widerspiegelung an den Anschlussnutzer“<br />
gegeben. Demnach soll dem Anschlussnutzer<br />
an einer Anzeige am Zähler bzw. an einer Zusatzeinrichtung<br />
sein Stromverbrauch in kWh oder sein <strong>Gas</strong>verbrauch<br />
in m3 in dem Zeitraum der<br />
vergangenen 24 Stunden (1 Tag),<br />
vergangenen 168 Stunden (7 Tage) und<br />
vergangenen 720 Stunden (30 Tage)<br />
angezeigt werden.<br />
1.2 EDL40<br />
Auch der Begriff EDL40 bezieht sich auf das Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG).<br />
§ 40 Strom- und <strong>Gas</strong>rechnungen, Tarife<br />
„(2) Lieferanten sind verpflichtet, den Energieverbrauch<br />
nach ihrer Wahl monatlich oder in anderen<br />
Zeitabschnitten, die jedoch zwölf Monate nicht<br />
wesentlich überschreiten dürfen, abzurechnen.<br />
Sofern der Letztverbraucher dies wünscht, ist der<br />
Lieferant verpflichtet, eine monatliche, vierteljährliche<br />
oder halbjährliche Abrechnung zu vereinbaren.<br />
(3) Energieversorgungsunternehmen haben, soweit<br />
technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar,<br />
spätestens bis zum 30. Dezember 2010 für Letztverbraucher<br />
von Elektrizität einen Tarif anzubieten, der<br />
einen Anreiz zu Energieeinsparung oder Steuerung<br />
des Energieverbrauchs setzt. Tarife im Sinne von Satz<br />
1 sind insbesondere lastvariable oder tageszeitabhängige<br />
Tarife.“<br />
Was ist hier herauszulesen? „Sofern der Letztverbraucher<br />
dies wünscht, …“ muss der Energielieferant z. B.<br />
monatlich eine Rechnung schreiben (Abs. (2)). Mit einer<br />
manuellen Ablesung oder der Postkartenablesung ist<br />
die monatliche Erfassung des Zählerstandes nicht<br />
zuverlässig machbar und wirtschaftlich nicht darstellbar.<br />
Hier werden intelligente Zähler (smart meters)<br />
benötigt, die ihre Werte z. B. über Funk oder das Internet<br />
in die Abrechnungs- oder Leitzentrale übertragen.<br />
Die Einführung von Tarifen nach Abs. (3) sollen den<br />
Anschlussnutzer dazu anregen, bei billigem Strom die<br />
Verbraucher einzuschalten, die zu beliebigen Zeiten<br />
ein- oder ausgeschaltet werden können (z. B. Kühltruhen,<br />
Geschirrspüler, Speicherheizungen, Warmwasserbereiter),<br />
und bei teurem Strom diese wieder abzuschalten.<br />
In einem späteren Schritt sind hierfür Automatisierungslösungen<br />
zu erwarten.<br />
2. Realisierung der EDL-Richtlinie<br />
2.1 FNN- und DVGW Lastenhefte<br />
Die Fachverbände haben auf die Vorgaben des Gesetzgebers<br />
reagiert und Vorschläge erarbeitet, wie die Forderungen<br />
technisch sinnvoll umzusetzen seien. Das<br />
Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) [4] hat das<br />
Lastenheft EDL Elektronische Haushaltszähler[5] und der<br />
Deutsche Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches e. V. (DVGW)<br />
[6] im Oktober 2010 das Lastenheft „EDL-Zähler <strong>Gas</strong>“[7]<br />
herausgegeben. Dieses Lastenheft wird derzeit nochmals<br />
überarbeitet und ist noch nicht verabschiedet.<br />
2.2 Technische Umsetzung<br />
Beide Lastenhefte beschreiben, dass im ersten Schritt<br />
die Messgeräte nur die technischen Mindestanforderungen<br />
nach dem EnWG § 21b erfüllen müssen. Diese<br />
im § 21b geforderte Information der „…jeweiligen<br />
Anschlussnutzer (über) den tatsächlichen Energiever-<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 49
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Bild 1.<br />
<strong>Gas</strong>cockpit<br />
der Firma<br />
co.met [12].<br />
Bild 2.<br />
EDL21<br />
Anzeigemodul<br />
für <strong>Gas</strong>zähler<br />
der Firma<br />
SMARVIS.<br />
brauch und die tatsächliche Nutzungszeit“ kann in einer<br />
lokalen Anzeigeeinheit realisiert werden. Die Erfüllung<br />
des EnWG § 40 wird – insbesondere aus ökonomischen<br />
Gesichtspunkten – durch eine Datenfernauslesung<br />
erleichtert. Hierfür kommen Aufrüstvarianten oder Zähler<br />
mit erweitertem Funktionsumfang infrage.<br />
Bei den bisher eingesetzten Stromzählern im Haushaltsbereich<br />
handelt es sich fast ausschließlich um<br />
mechanische Zähler nach dem Ferraris- Prinzip. Diese<br />
sind mit einem technisch und finanziell sinnvollen Aufwand<br />
nicht so erweiterbar, dass sie den Anforderungen<br />
nach § 21b EnWG entsprechen. Diese Zähler müssen<br />
also gegen neue elektronische Zähler ausgetauscht<br />
werden. Im Markt werden entsprechende EDL21 Zähler<br />
[8] [9] [10] oder Zusatzmodule angeboten, die an eine<br />
vorhandene Kommunikationsschnittstelle eines elektronischen<br />
Zählers angeschlossen werden können [11].<br />
Im <strong>Gas</strong>bereich werden seit mehreren Jahren <strong>Gas</strong>zähler<br />
mit einer Impulsschnittstelle ausgerüstet, um Zusatzeinheiten<br />
nachrüsten zu können. Damit ist es möglich,<br />
die entnommene <strong>Gas</strong>menge durch Zählen der Impulse<br />
zu erfassen, ohne dass der Zähler getauscht werden<br />
muss.<br />
Für <strong>Gas</strong>zähler sind derzeit zwei Produkte im Markt, die<br />
die Impulsschnittstelle nutzen, um über eine Zusatzeinheit<br />
die Forderungen nach § 21b EnWG erfüllen zu können:<br />
Die Firma co.met bietet das <strong>Gas</strong>-Cockpit [12] und<br />
die Firma SMARVIS den Impulsadapter AEW307.1 [13] an.<br />
An diese Schnittstelle lassen sich ebenso Funkmodule<br />
anschließen, die die Zählerstände im OMS-Format senden.<br />
Somit ist eine Zählerfernauslesung in Abrechnungssysteme<br />
und andere Anwendungssysteme möglich. Ein<br />
Beispiel dafür ist der AEW 36.1 der Firma SMARVIS.<br />
3. Zählerschnittstellen für Anzeige<br />
und Fernauslesung<br />
Die nachfolgenden Bemerkungen beziehen sich auf die<br />
Nachrüstung von installierten Zählern mit Anzeigeeinheiten,<br />
um den Forderungen des § 21b EnWG zu entsprechen,<br />
oder mit Kommunikationsmodulen, um Zähler<br />
aus der Ferne auslesen zu können. Werden vorhandene<br />
Zähler durch neue ersetzt und ist ein<br />
Kommunikationsnetz vorhanden oder soll in Kürze installiert<br />
werden, so bietet sich die Installation von kommunikativen<br />
Zählern an.<br />
Bild 3.<br />
EDL 40<br />
AEW 36.1<br />
<strong>Gas</strong>zählerfunkmodul.<br />
3.1 Stromzähler<br />
Die Nachrüstung von Ferraris-Stromzählern mit<br />
Anzeige- oder Kommunikationsmodulen wurde oben<br />
bereits ausgeschlossen. So können die im FNN-Lastenheft<br />
eHZ [14] definierten optischen Schnittstellen für<br />
elektronische Haushaltszähler für die Ankopplung von<br />
Anzeige- oder Kommunikationsmodulen verwendet<br />
werden. Die „Info-Schnittstelle“ ist an der Frontseite und<br />
die „MSB-Schnittstelle“ an einem nur für Fachleute<br />
zugängigem Bereich angeordnet.<br />
Januar/Februar 2011<br />
50 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
Andere Produkte (z. B. Easymeter [15]) verfügen über<br />
eine optische Schnittstelle mit vergleichbarer Funktionalität<br />
wie die Info-Schnittstelle des eHZ. Bei dem in der<br />
Spezifikationsphase befindlichen Dreipunkt Haushaltszähler<br />
(3.HZ) kann davon ausgegangen werden, dass<br />
dort gleiche Schnittstellen definiert werden und die<br />
Ankopplung von Anzeige- oder Kommunikationsmodulen<br />
auf dieselbe Weise erfolgen kann.<br />
Über diese Schnittstellen wird der Anzeigewert<br />
direkt übertragen. Ein Anzeige- oder Kommunikationsmodul<br />
erhält den originalen Zählerstand und kann daraus<br />
die geforderten Anzeigewerte bilden oder die Verbrauchswerte<br />
zu einem Datensammler per Funk oder<br />
drahtgebunden senden.<br />
Prototypen eines solchen Funkmoduls wurden von<br />
der Firma QUNDIS im Jahre 2005 in Pilotanlagen bei<br />
RheinEnergie, in Verbindung mit Heizkostenverteilern,<br />
Wasserzählern und Wärmezählern eingebaut und arbeiten<br />
seit dem ohne Beanstandung.<br />
Von der Diehl Metering Gruppe wird ein vergleichbares<br />
Funkmodul angeboten.<br />
Bild 4.<br />
Funkmodul<br />
IZAR RADIO<br />
ADAPTER<br />
ZVEI [20].<br />
3.2 <strong>Gas</strong>zähler<br />
Im Gegensatz zum Stromzähler gibt es bisher keinen<br />
elektronischen <strong>Gas</strong>zähler, der in dem Preisbereich der<br />
heute installierten mechanischen Balgengaszähler liegt.<br />
Das heißt, es ist derzeit keine ökonomisch sinnvolle<br />
Lösung für einen elektronischen EDL21-<strong>Gas</strong>zähler vorhanden,<br />
der gemäß § 21b den tatsächlichen Energieverbrauch<br />
sowie die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegelt.<br />
Um die installierten <strong>Gas</strong>zähler auch für § 21 oder für<br />
§ 40 verwenden zu können, bietet sich der in den meisten<br />
Zählern vorhandene vorgerüstete Impulsausgang an.<br />
Der Impulsausgang schließt je nach Zählertyp einen<br />
Kontakt bei jeder Umdrehung der 1 Liter- oder 10 Literzahlenrolle.<br />
Diese Informationen können verwendet<br />
werden, um eine externe Baugruppe als Anzeigeeinheit<br />
nach EnWG § 21b oder Kommunikationseinheit nach<br />
EnWG § 40 arbeiten zu lassen.<br />
4. Übertragung abrechnungsrelevanter<br />
Daten<br />
4.1 Zuverlässigkeit der Schnittstellen<br />
Die Kommunikation über eine serielle Schnittstelle, die<br />
den Messwert entweder über elektronische oder optische<br />
Telegramme überträgt, wie sie z . B. beim Stromzähler<br />
realisiert wird, hat eine sehr große Zuverlässigkeit,<br />
wenn das sendende und das empfangende Gerät „die<br />
gleiche Sprache sprechen“.<br />
Demgegenüber wird dem Impulsausgang eine<br />
geringe Zuverlässigkeit nachgesagt.<br />
Messreihen von Impulsmodulen mit Wasserzählern<br />
und <strong>Gas</strong>zählern in den letzten vier Jahren sowie Feldversuche<br />
und Erfahrungen von Anwendern haben entgegen<br />
der landläufigen Meinung dem Impulsausgang<br />
Bild 5. Prototyp Stromzählerfunkmodul QUNDIS.<br />
eine hohe Zuverlässigkeit bescheinigt. Voraussetzung<br />
ist eine fachgerechte Montage.<br />
Exakt dokumentiert sind vier Messreichen der Firma<br />
QUNDIS, die im Anhang zu finden sind. Hier tritt ein Fehler<br />
im Durchschnitt nach 452 566 Impulsen auf. Der<br />
durchschnittliche <strong>Gas</strong>verbrauch im Haushalt liegt bei<br />
16 m³ <strong>Gas</strong> pro m² und Jahr für Heizung und Warmwasser.<br />
Haushalte, die <strong>Gas</strong> nur zum Heizen nutzen, verbrauchen<br />
im Schnitt 14 m 3 pro m² und Jahr (Quelle: Techem-<br />
AG-Studie 2006/2007) [16].<br />
Daraus kann man errechnen, dass bei einem durchschnittlichen<br />
Vier-Personen-Haushalt mit 1646 m³ <strong>Gas</strong><br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 51
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
zum Heizen alle 2,75 Jahre ein Fehler von einem Impuls,<br />
also von 0,010 m 3 <strong>Gas</strong> auftritt.<br />
Da bei <strong>Gas</strong> die kleinste Abrechnungseinheit der<br />
Kubikmeter ist, tritt theoretisch ein Abrechnungsfehler<br />
von 1 m 3 erst nach 275 Jahren auf.<br />
Dem gegenübergestellt sind für Balgengaszähler der<br />
Klasse 1,5 nach DIN EN 1359 im Volumendurchfluss Q mit<br />
Q t < Q < Q max Messabweichungen von –1,5 % und +1,5 %<br />
zulässig. Das heißt, bei 1646 m3 <strong>Gas</strong> Jahresverbrauch ist<br />
laut Norm ein Messfehler von ±24,7 m 3 erlaubt.<br />
4.2 PTB- und DVGW- Anforderungen an Impulsschnittstellen<br />
In den bekannten Veröffentlichungen, Richtlinien,<br />
Rundschreiben und Anforderungen der PTB und des<br />
DVGW wird die Impulsschnittstelle als Teilmenge von<br />
Kommunikationsschnittstellen angesehen. Die Impulsschnittstelle<br />
wird von der PTB und den Landeseichämtern<br />
als Möglichkeit des Anschlusses von geeichten und<br />
ungeeichten Zusatzgeräten an Messgeräte zugelassen.<br />
In den PTB Anforderungen PTB-A 50.7[ 17] werden<br />
Impulsschnittstellen im Abschnitt 3.1.2 beschrieben.<br />
Dort wird ausgeführt, dass „Die Verbindung zur Impulsübertragung<br />
… im Gegensatz zu anderen analogen<br />
Schnittstellen … nicht eichtechnisch gesichert zu werden<br />
(braucht), wenn die Impulse mit leistungs- bzw.<br />
durchflussproportionaler Frequenz vom Messgerät an<br />
die angeschlossene Zusatzeinrichtung übertragen werden<br />
und letztere die Arbeit bzw. das Volumen durch<br />
Kumulierung der Impulse selbst parallel zum Messgerät<br />
berechnet und anzeigt (→ Messwertwiederholung).“<br />
Mit der beschriebenen „Messwertwiederholung“<br />
werden die Werte des mechanischen Zählwerks in der<br />
Zusatzeinrichtung als originäre Werte abgebildet und<br />
als solche von der PTB als abrechnungsrelevante Werte<br />
akzeptiert.<br />
Im DVGW Rundschreiben G 02/10 [18] werden für<br />
den Anschluss eines Zusatzgerätes zur Belastungsregistrierung<br />
für die Verrechnung gemessener Leistung Forderungen<br />
an eine Impulsschnittstelle insbesondere an<br />
die Auflösung der Impulse gestellt. Damit die eichrechtliche<br />
Fehlergrenze der Zusatzeinrichtung von 1 % eingehalten<br />
wird, sind mindestens 100 Impulse pro Abrechnungseinheit<br />
erforderlich. Diese Forderung wird gemäß<br />
Rundschreiben nicht von allen <strong>Gas</strong>zählern erfüllt. Für<br />
Neuanlagen, die ab dem 1. Juli 2010 in Betrieb genommen<br />
werden, darf die gemessene Leistung nur abgerechnet<br />
werden, wenn dem Abrechnungswert mindestens<br />
100 Impulse zu Grunde liegen.<br />
In der PTB-Anlage1 zum DVGW Rundschreiben<br />
G 02/10 wird u. a. das Encoder-Zählwerk mit der Impulsschnittstelle<br />
verglichen: „Encoder-Zählwerke erhöhen<br />
somit die Genauigkeit der Belastungsregistrierung um<br />
eine Zehnerpotenz – allerdings nur dann, wenn sie auch<br />
die letzte Zahlenrolle auslesen. Einige Encoder-Zählwerke<br />
verzichten auf die Auslesung der letzten Ziffer<br />
des Zählwerks und bieten damit keine Vorteile bei der<br />
Belastungsregistrierung.“<br />
Diese Aussage kann sicher für alle Zusatzeinrichtungen<br />
zu <strong>Gas</strong>zählern, nicht nur für die Belastungsregistrierung,<br />
verallgemeinert werden.<br />
4.3 Information zum tatsächlichen Verbrauch und<br />
der Nutzungszeit<br />
Die Forderungen des § 21b EnWG sollen den Letztverbraucher<br />
zum Energieeinsparen anregen. Das kann<br />
durch die Anzeige des Verbrauchs des letzten Tages<br />
(24 Stunden), der letzten Woche (168 Stunden) und des<br />
letzten Monats (720 Stunden) realisiert werden. Die<br />
Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Übertragungsfehlers<br />
vom <strong>Gas</strong>zähler zum Anzeigemodul ist<br />
nach dem Stand der Technik und den geschilderten<br />
Erkenntnissen nahe Null. Selbst wenn in dieser Zeit ein<br />
Fehler z. B. von 0,01 m 3 auftritt, wird dieser nicht erkannt,<br />
da die Anzeigeeinheit nur in 0,1 m 3 Schritten anzeigt.<br />
Außerdem sind diese Informationen keine abrechnungsrelevanten<br />
Daten.<br />
4.4 Übertragung des originären Zählerstandes<br />
Für die Abrechnung des Verbrauches von <strong>Gas</strong> ist es<br />
wichtig, dass die Werte auf der Rechnung dem tatsächlichen<br />
Verbrauch entsprechen. Insbesondere beim <strong>Gas</strong><br />
gibt es viele Einflüsse, die den tatsächlichen Verbrauchswert<br />
verfälschen können. Beispielsweise können Fehler<br />
auftreten durch<br />
den Messfehler des <strong>Gas</strong>zählers,<br />
die Temperatur des <strong>Gas</strong>es,<br />
den Luftdruck und den <strong>Gas</strong>druck,<br />
den Brennwert des <strong>Gas</strong>gemisches,<br />
Kommunikationsfehler beim Ablesen und Übertragen<br />
des Ablesewertes in die Abrechnungseinheit.<br />
Insbesondere der letztgenannte Fehlereinfluss ist in<br />
der Praxis der kleinste und kann durch eine automatische<br />
Fernauslesung weitestgehend ausgeschaltet werden.<br />
Aber auch dieser Weg ist nicht ganz fehlerfrei. So<br />
können beispielsweise Störungen des Übertragungsweges<br />
auftreten, die das Datentelegramm verfälschen<br />
oder die Auswerteeinheit kann in Ausnahmefällen die<br />
übertragenen Telegramme falsch interpretieren.<br />
In dem vorliegenden diskutierten Fall, dass ein<br />
Impulsausgang z. B. aller 0,01 m 3 eine Information ausgibt<br />
(einen Kontakt schließt), muss der Zählerstand des<br />
mechanischen Zählwerks in dem externen Kommunikationsmodul<br />
einprogrammiert werden (vgl. PTB-A 50.7<br />
→ Messwertwiederholung). Diese Werte werden von<br />
der PTB als originäre Zählerwerte für Abrechnungszwecke<br />
akzeptiert. Solche Geräte sind zulassungs- und eichfähig.<br />
Die hier möglichen Fehler wurden bereits im<br />
Abschnitt „Zuverlässigkeit der Schnittstellen“ diskutiert<br />
und haben aus den dargestellten Gründen keinen<br />
abrechnungsrelevanten Einfluss.<br />
Januar/Februar 2011<br />
52 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
4.5 Schlussfolgerungen<br />
Der Anschluss von Zusatzmodulen an <strong>Gas</strong>zähler für die<br />
lokale Darstellung des tatsächlichen <strong>Gas</strong>verbrauchs und<br />
der Nutzungszeit bzw. für die Fernauslesung der Zählerstände<br />
ist die kostengünstigste Möglichkeit, vorhandene<br />
<strong>Gas</strong>zähler den Forderungen der §§ 21b und 40 des<br />
EnWG anzupassen.<br />
Die vorgelegte Diskussion der Zuverlässigkeit von<br />
Impulsschnittstellen hat nachgewiesen, dass die Fehler,<br />
die durch diese Art der Kommunikation auftreten, nur<br />
Bruchteile der zulässigen Messfehler der <strong>Gas</strong>zähler<br />
betragen und auch keine Relevanz für die Abrechnung<br />
haben.<br />
Die Impulsschnittstelle wird von der PTB und den<br />
Landeseichämtern als Untermenge von Kommunikationsschnittstellen<br />
angesehen. In der PTB-Anforderung<br />
PTB-A 50.7 wird die Impulsschnittstelle als Kommunikationsschnittstelle<br />
zur Übertragung abrechnungsrelevanter<br />
Daten beschrieben. Die Übertragung von originären<br />
Messwerten wird durch die Messwertnachbildung<br />
in der Zusatzeinrichtung realisiert und wird zu<br />
Abrechnungszwecken von der PTB anerkannt.<br />
Ferner ist zu sagen, dass der Einsatz der beschriebenen<br />
Module die Verwirklichung einer effektiven Smart-<br />
Grid-Architektur beschleunigen wird. Beispielsweise<br />
lassen sich Lastmanagement und neue Tarifstrukturen<br />
Anlage: Zuverlässigkeit von Impulsausgängen<br />
Versuch 1<br />
Versuch 2<br />
Datum:<br />
Datum:<br />
01.08.2006–16.08-2006 01.08.2006–09.10.2006<br />
Durchführender: QUN- Durchführender: QUN-<br />
DIS GmbH Mühlhausen DIS GmbH Mühlhausen<br />
Beschreibung<br />
Beschreibung<br />
Versuchsanordnung von Versuchsanordnung von<br />
20 Wasserzählern mit 20 Wasserzählern mit<br />
Q 3 =1,5m 3 /h unterschiedliche<br />
Typen (8 Stück Elsschiedliche<br />
Typen<br />
Q 3 =1,5m 3 /h unterter,<br />
8 Stück Deltamess, (Elster, Deltamess, Wassergeräte)<br />
mit Funkaufs-<br />
4 Stück Wassergeräte)<br />
mit Funkaufsatzmodul atzmodul und Reedkontakt-<br />
Abtastung. Die<br />
und Reedkontakt- Abtastung.<br />
Die Funkmodule Funkmodule wurden<br />
wurden speziell für speziell für diese Wasserzählertypen<br />
entwi-<br />
diese Wasserzählertypen<br />
entwickelt.<br />
ckelt.<br />
Durchflussmenge insgesamt<br />
7.789,243 m<br />
Durchflussmenge insge-<br />
3<br />
samt 36.245,485 m 3 Versuch 3<br />
Datum:<br />
01.07.2010–26.08.2010<br />
Durchführender: QUN-<br />
DIS GmbH Mühlhausen<br />
Beschreibung<br />
Versuchsanordnung von<br />
10 Universal-Impulswandler<br />
AEW366.2 an<br />
unterschiedlichen Im -<br />
puls quellen (z. B. Wasserzähler<br />
mit eingebautem<br />
Reed- Kontakt oder<br />
<strong>Gas</strong>zähler BK G4 mit<br />
IN-Z61 Impulsabnehmern)<br />
Anzahl Impulse<br />
1.618.585<br />
Ver such 4<br />
Datum:<br />
01.07.2010–26.08.2010<br />
Durchführender: QUN-<br />
DIS GmbH Mühlhausen<br />
Beschreibung<br />
Versuchsanordnung von<br />
3 SMARVIS <strong>Gas</strong>zähler<br />
Impulsauswerteinheiten<br />
AEW307.1 mit EDL21<br />
gerechter Anzeige an Elster<br />
Instrumet <strong>Gas</strong>zählern<br />
der Baureihe BK G4 mit<br />
IN-Z61 Impulsabnehmern.<br />
Durchflussmenge insgesamt<br />
14.135,10 m 3<br />
Der Versuch ist noch im<br />
Betrieb und wird weiter<br />
beobachtet.<br />
Anmerkung:<br />
Die Fachleute sind der Meinung, dass sowohl beim AEW366.2 als auch beim AEW307.1 der Fehler daher<br />
rührt, dass bei der Programmierung der Zählerstände in die AEW366.2 bzw. AEW307.1 der Magnet im Zählwerk<br />
zufällig gestanden hat. Einmal wurde der Zählerstand kurz vor dem Schalten des Kontakts, das andere<br />
Mal kurz nach dem Schalten des Kontakts programmiert. Da entsteht ein systematischer Fehler von 1 Digit, der<br />
je nach Ablesezeitpunkt erscheint oder nicht. Das wird in dem DVGW-Rundschreiben G 02/10 genauer<br />
beschrieben.<br />
Versuchsauswertung<br />
Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3 Versuch 4<br />
Anzahl Impulse 7.789.243 36.245.485 1.618.585 1.413.510<br />
Fehlimpulse 12 88 2 2<br />
Impulsfehler 1,54059E-06 2,42789E-06 1,23565E-06 1,414937E-06<br />
In % 0,000154059 0,000242789 0,000123565 0,00014149<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 53
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
mit der geplanten Kommunikationsstruktur problemlos<br />
und interoperabel umsetzen.<br />
Abschätzungen auf der Basis der derzeit bekannten<br />
Preise haben ergeben, dass der Austausch eines vorhandenen<br />
Zählers etwa fünf Mal so teuer ist wie die Nachrüstung<br />
mit einem Zusatzmodul [19].<br />
Literatur<br />
[1] RICHTLINIE 2006/32/E G DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS<br />
UND DES RATES über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen<br />
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do<br />
?uri=OJ:L:2006:114:0064:0064:DE:PDF<br />
[2] Ges etz über die Elektrizitäts- und <strong>Gas</strong>versorgung – Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Service/gesetze,did=22154.html<br />
[3] Posit ionspapier zu den Anforderungen an Messeinrichtungen<br />
nach § 21b Abs. 3a und 3b EnWG http://www.bundesnetzagentur.de/cae/servlet/contentblob/156202/publicationFile/7513/Positionspapier_Anforderungen_Messeinrichtungen.pdf<br />
[4] Forum N etztechnik/ Netzbetrieb im VDE (FNN) http://www.<br />
vde.de/de/fnn/Seiten/default.aspx<br />
[5] FNN Las tenheft EDL Elektronische Haushaltszähler http://<br />
www.vde.de/de/fnn/arbeitsgebiete/messwesen/documents/fnn_lastenheft-edl_1-0_2010-01-13.pdf<br />
[6] Deutsche r Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches e. V. (DVGW)<br />
http://www.dvgw.de/<br />
[7] Lastenhe ft „EDL-Zähler <strong>Gas</strong>“ zur Erfüllung der Anforderungen<br />
des § 21b Abs. 3a/3b EnWG http://www.dvgw.de/fileadmin/dvgw/gas/messung/lastenheft_edl.pdf<br />
http://www.<br />
dvgw.de/fileadmin/dvgw/gas/messung/0911dietzsch.pdf<br />
[8] http://www.e mh-meter.com/Zaehler-Seiten/main-EDL21.htm<br />
[9] http://www.l andisgyr.com/de/de/pub/aktuell.cfm?news_<br />
ID=4469<br />
[10] http://217. 5.236.61/lackmann/index.php?id=16<br />
[11] http://www. co-met.info/EDL21-Loesung-VNB-co.met<br />
[12] http://www.co-met.info/edl-zaehler-gas-co.met<br />
[13] http://smarv is.com/EDL21/DST1-QMOD-DE0-307.1-SV.pdf<br />
[14] http://www. vde.de/de/fnn/arbeitsgebiete/messwesen/<br />
documents/fnn_lastenheft-ehz_2-1_2010-01-11.pdf<br />
[15] http://www. easymeter.com/site/de/drehstromzaehler.html<br />
[16] http://www. energiesparen-im-haushalt.de/energie/bauenund-modernisieren/modernisierung-haus/heizung-modernisieren/heizungsanlage-erneuern/gasheizung-erneuern/<br />
durchschnittlicher-gasverbrauch.html<br />
[17] Anforderung en an elektronische und softwaregesteuerte<br />
Messgeräte und Zusatzeinrichtungen für Elektrizität, <strong>Gas</strong>,<br />
Wasser und Wärme (PTB-A 50.7) April 2002<br />
[18] DVGW-Rundschreib en G 02/10: „Einhaltung der Fehlergrenze<br />
von Belastungsregistriergeräten und –höchstbelastungs-<br />
Anzeigegeräten bei der Verrechnung gemessener<br />
Leistung“ vom 19.07.2010<br />
[19] Quelle: SMARVIS-B erechnung auf Basis eigener Recherche<br />
und unter Nutzung der KEMA-Studie „Endenergieeinsparungen<br />
durch den Einsatz intelligenter Messverfahren (Smart<br />
Metering)“, November 2009; Berücksichtigung von Kosten<br />
für den Zähler und für den Einbau<br />
[20] Stromzählerfunkmodell IZAR RADIO ADAPTER ZVEI, Quelle:<br />
HYDROMETER GmbH, Prozess Markt<br />
[21] http://www.co-met.info /edl-zaehler-gas-co.met<br />
Autor<br />
Dr. Werner Domschke<br />
SMARVIS GmbH |<br />
Mühlhausen |<br />
Tel.: +49 3601 468 39 71 |<br />
E-Mail: werner.domschke@smarvis.com<br />
DVGW-<strong>Gas</strong>kursus 2011 am Engler-Bunte-Institut<br />
Vom 4.04. bis 8.04.2011 veranstaltet die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher<br />
Instituts für Technologie (KIT) den jährlich stattfindenden <strong>Gas</strong>kursus. Die Weiterbildungsveranstaltung soll<br />
fachfremden und neuen Mitarbeitern von Versorgungsunternehmen und der nahestehenden Industrie die<br />
Einarbeitung in gasfachliche Themen erleichtern. Für erfahrene technische Fach- und Führungskräfte der<br />
Versorgungswirtschaft bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, ihr gastechnisches Wissen aufzufrischen<br />
und durch neue Wissensinhalte zu ergänzen. In verschiedenen Vortragsblöcken werden die Themen Grundlagen<br />
<strong>Erdgas</strong> – Gewinnung und Speicherung – Transport und Verteilung – Sicherheits- und Messtechnik –<br />
Biogaseinspeisung – Häusliche, industrielle und mobile Anwendung – Einsatz von <strong>Erdgas</strong> in der Stromerzeugung<br />
behandelt. Brennstoffchemische Grundlagen werden zusätzlich in Form von Übungen näher<br />
gebracht und vertieft. Abgerundet wird das Programm durch Exkursionen zu einer Verdichterstation und<br />
zu Messgeräte-Herstellern. Der <strong>Gas</strong>kursus gehört zum Fortbildungsprogramm des DVGW. Im Rahmen der<br />
Vorträge wird umfassend auf gesetzliche Rahmenbedingungen und das DVGW-Regelwerk eingegangen.<br />
Nähere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich unter www.dvgw-ebi.de.<br />
Januar/Februar 2011<br />
54 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
<strong>Gas</strong> Smart Metering gewinnt<br />
an Bedeutung<br />
Smart Metering, Smart Grids, Open Metering System, KNX, Normung, Zertifizierung,<br />
Marktentwicklung<br />
Hartmut Baden<br />
Das „Internet der Dinge“ nimmt spürbar Gestalt an,<br />
immer mehr Produkte werden kommunikativ. Auch<br />
der Teilbereich des „Internet der Energien“ entwickelt<br />
sich in diesem Umfeld. Teils selbst treibende Kraft ist<br />
es auf die Fortschritte in anderen Lebensbereichen<br />
angewiesen. Denn speziell der Kernbereich des Smart<br />
Metering kann seine Akzeptanz bei den Endverbrauchern<br />
erst im Kontext der Anwendungen finden, die<br />
den ideellen und emotionalen Nutzen der Transparenz<br />
über Energieverbrauche erkennbar werden lassen.<br />
Smart Meter – Smart Home – Smart Building – Smart<br />
Grid in dieser Kette steckt die Zukunft des Lebensstandards<br />
im westlichen Kulturraum. In Zeiten knapper<br />
werdender Ressourcen müssen wir vor allem die<br />
Energieerzeugung, -Verteilung und -Nutzung neu<br />
definieren. Den <strong>Gas</strong>netzen kommt dabei die wichtige<br />
Rolle des Energiespeichers zu, indem Stromüberschuss<br />
zu <strong>Gas</strong> umgewandelt und bei Stromlücken<br />
das <strong>Gas</strong> in der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig zu<br />
Heizwärme und Strom genutzt wird.<br />
Die Neuauflage figawa/<strong>gwf</strong>-Seminars „Smart Metering<br />
– Positionen und Lösungskonzepte der <strong>Gas</strong>wirtschaft“<br />
vom 28. Oktober 2010, diesmal in München,<br />
zeigte eindrücklich die hohe Dynamik, mit der sich<br />
das Thema entwickelt.<br />
<strong>Gas</strong> Smart Metering gets increasing significance<br />
The ‘Internet of things’ perceptible takes shape; more<br />
and more products are getting communicative.<br />
Although the subarea ‘Internet of Energies’ is emerging<br />
in this field, partly being a driving force it is<br />
depending on the advancement of other areas of life<br />
becoming smart. In particular the core area smart<br />
metering will not get consumer acceptance until<br />
coherence with other appliances is visible, showing<br />
the imaginary and emotional benefits of transparency<br />
on energy usage.<br />
The future of our economic status is based in the<br />
chain of Smart Meter – Smart Home – Smart Building<br />
– Smart Grid. In times of resources running short we<br />
have to redefine energy production, distribution and<br />
usage. The gas smart grid gets the important role of<br />
an energy repository. Electricity overrun will be converted<br />
to gas and used on power gaps by combined<br />
heat and power generation (CHP) to produce thermal<br />
heat and electricity again.<br />
The reissue of the figawa/<strong>gwf</strong>-Seminar „Smart Metering<br />
– Positions and Solutions of the <strong>Gas</strong> Industry“<br />
held on the October 28th 2010 at Munich, obviously<br />
show the high dynamics on development of this<br />
topic.<br />
1. <strong>Gas</strong>- und Stromnetze wachsen zusammen<br />
Deutlich wurde in den vergangenen 6 Monaten, dass<br />
den <strong>Gas</strong>netzen in der künftigen Versorgungslandschaft<br />
eine bislang ungeahnt wichtige Rolle zukommen wird.<br />
Der umfangreiche und kostenintensive Umbau der Verteilnetze<br />
zu Smart Grids hat in erster Linie zum Ziel, die<br />
im Tagesverlauf schwankenden regenerativen Stromquellen<br />
durch intelligente Steuerung von Verbrauchsund<br />
Erzeugungseinheiten auszugleichen. Dazu müssen<br />
zunächst einmal die zeitnah verwendbaren Potentiale<br />
und Bedarfe bekannt sein.<br />
Im „Internet der Energien“ werden Stromerzeuger<br />
bei Stromüberschuss (viel Wind, viel Sonne) zu <strong>Gas</strong>quellen<br />
und dadurch <strong>Gas</strong>netze zu Stromspeichern. Umgekehrt<br />
wird <strong>Gas</strong> bei zusätzlichem Strombedarf zur Stromquelle,<br />
indem kleine Blockheizkraftwerke in Gruppen<br />
anlaufen, deren Abwärme in hocheffizienten Pufferspeichern<br />
zur Heizung und Warmwassererwärmung zeitunabhängig<br />
bereitgehalten wird.<br />
Das Management dieser medienübergreifenden<br />
Energieflüsse ist die eigentliche Aufgabe der Smart<br />
Grids, um das alte Thema der Energiespeicherung, insbesondere<br />
für den Strom, in den Griff zu bekommen.<br />
Das oft behauptete Vorurteil „<strong>Gas</strong> Smart Metering rechnet<br />
sich niemals“ kann vor diesem Hintergrund getrost<br />
beerdigt werden.<br />
„Ein Netzwerk der Verbände auf europäischer Ebene<br />
arbeitet daran, dass alle Aspekte dieses komplexen Themengeflechtes<br />
angemessen berücksichtigt werden“,<br />
berichtet Dr. Norbert Burger, Geschäftsführer der Bundesvereinigung<br />
der Firmen im <strong>Gas</strong> und Wasserfach<br />
(figawa). Für Deutschland laufen die Fäden bei dem<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 55
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Bild 1. Netzwerk der Verbände. (Quelle: Burger, Slide 3)<br />
Bild 2. Der Hype Cycle nach Gartner Inc. (Bilder zum Bericht, Slide 1)<br />
figawa-Fachverband der <strong>Gas</strong>regler- und Zählerindustrie<br />
(grzi) zusammen.<br />
2. Smart Metering<br />
Das US-Amerikanische Beratungshaus Gartner hat mit<br />
dem Begriff des Hype Cycle einen Aufmerksamkeitsindex<br />
geprägt und gibt jährlich eine aktualisierte Übersicht<br />
über den Stand der sich neu entwickelnden Technologien<br />
(Emerging Technologies) heraus. 1<br />
Der Hype Cycle beschreibt die Phasen der Aufmerksamkeit,<br />
die eine neue Technologie im Laufe ihrer Einführung<br />
durchläuft, erläutert Dr. Thorsten Staake vom<br />
Bits to Energy Lab 2 , einer internationalen Forschungs-<br />
1<br />
http://www.gartner.com/it/page.jsp?id=1124212<br />
2<br />
http://www.bitstoenergy.org/<br />
kooperation, die als Gemeinschaftsprojekt der ETH<br />
Zürich und der Universität Sankt Gallen eingerichtet<br />
wurde.<br />
Ein Hype Cycle beschreibt fünf Phasen:<br />
Phase 1 Der Zyklus beginnt mit einem technologischen<br />
Auslöser der beachtliches Interesse<br />
beim Fachpublikum auslöst. Trittbrettfahrer<br />
springen auf das neue Thema auf.<br />
Phase 2 Die Aufmerksamkeit erklimmt den Gipfel der<br />
überzogenen Erwartungen. Berichte überstürzen<br />
sich, erzeugen oft übertriebenen<br />
Enthusiasmus und unrealistische Erwartungen.<br />
Erste überzeugende Anwendungen der<br />
neuen Technologie kämpfen noch mit Kinderkrankheiten.<br />
Phase 3 Da die Erwartungen zu einem großen Teil<br />
nicht gleich erfüllt werden können, ebbt die<br />
Berichterstattung ab. Die Aufmerksamkeit<br />
landet im Tal der Enttäuschungen.<br />
Phase 4 Realistische Einschätzungen führen auf den<br />
Pfad der Erleuchtung. Damit einher geht das<br />
Verständnis für Vorteile, Möglichkeiten der<br />
praktischen Umsetzung sowie die Grenzen<br />
der neuen Technologie.<br />
Phase 5 Das Plateau der Produktivität wird erreicht,<br />
wenn die Vorteile allgemein anerkannt und<br />
akzeptiert werden. Nun erst kann die Technologie<br />
in zweiter oder dritter Generation<br />
eine solide Reife erlangen. Welche Höhe dieses<br />
Plateau erreicht, hängt stark davon ab,<br />
ob die Technologie Massen- oder Nischenmärkten<br />
erreicht.<br />
Ein bedeutendes Beispiel ist das Internet: Anfangs<br />
wurde der Nutzen verkannt, dann aber explosionsartig<br />
überschätzt, die Dotcom-Blase entstand. Inzwischen ist<br />
es auf einem konstant ansteigenden Weg. Die Erfinderin<br />
Jackie Fenn, Beraterin im Hause Gartner, sah aufgrund<br />
des Hype Cycle den Dotcom-Crash bereits ein halbes<br />
Jahr zuvor kommen.<br />
Smart Metering befindet sich derzeit zwischen Phase<br />
2 und 3. Staake führt aus, dass sich die zahlreichen Studien<br />
in ihren Aussagen über Einspareffekte als nicht<br />
belastbar erwiesen haben. Selektions- und Neuigkeitseffekte<br />
sowie Beeinflussung durch die jeweilige Studie<br />
verfälschten die Ergebnisse. In der Praxis zeigten sich<br />
Einsparpotentiale von 1 bis 2 % als realistisch. Lediglich<br />
bei Intensivnutzern seien bis zu 10 % möglich.<br />
3. Der Wettbewerb um den Kunden<br />
Anhand eines konkreten Beispiels zeigt Staake, wie es<br />
gelingen kann das Kundeninteresse zu wecken und den<br />
Wettbewerb um die Zeit des Kunden zu gewinnen. Dem<br />
Internetportal VELIX, eingerichtet bei der Vorarlberger<br />
Karftwerke AG (VKW), ist es gelungen, das Thema zu<br />
emotionalisieren und ein persönliches Verhältnis zwi-<br />
Januar/Februar 2011<br />
56 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
schen Nutzer und Betreiber aufzubauen. Gleichzeitig<br />
erlangt der Anbieter eine hohe Kundenbindung und<br />
gewinnt „Customer Insights“ Informationen über die<br />
Nutzer, deren Interessen und Anspracheoptionen.<br />
Wichtig sei, dass die Energielieferanten eine echte<br />
Kundenorientierung entwickeln. Nicht Zwang, nur Interesse<br />
bringt echten Nutzen für alle Beteiligten, führt<br />
Staake aus.<br />
Von besonderer Bedeutung ist ein unmittelbares<br />
und attraktives Feedback an den Nutzer, das ihm ermöglicht,<br />
sich und sein Verhalten im Kontext seines Umfeldes<br />
einzuordnen.<br />
Wichtig ist die Erkenntnis, dass reine Empfehlungen<br />
nicht ausreichen. Ein oft wiederholter Ingenieurfehler<br />
sei, von rationalem Konsumentenverhalten auszugehen.<br />
Statt technischer Projekte sollten die Unternehmen<br />
lieber Kampagnen aufsetzen, empfiehlt Staake. Es<br />
braucht ein Marketingbudget und psychologische<br />
Tricks um den Spaßfaktor einzubringen.<br />
Mit VELIX jedenfalls, zieht Staake Bilanz, seien signifikante<br />
Energieeinsparungen erzielt worden. Allerdings<br />
muss man ständig daran arbeiten, das Interesse der<br />
Kunden wach zu halten und die fortgesetzte Nutzung<br />
zu unterstützen.<br />
4. Marktrollen<br />
Die Sicht eines Versorgungsunternehmens stellt Michael<br />
Weidtmann von der e.on Ruhrgas vor. Er sieht neue Rollenszenarien<br />
auf die Energiemärkte zukommen. Insbesondere<br />
das Messwesen könne durchaus Bestandteil<br />
der Vertriebsprodukte werden, jedoch halten die Netzbetreiber<br />
bislang die Hand über ihre traditionellen<br />
Funktionsbereiche.<br />
Als erfolgreiches Modell in der <strong>Gas</strong>wirtschaft stellt<br />
Weidtmann den virtuellen <strong>Gas</strong>tank vor. Dabei kann der<br />
Kunde zu einem von ihm gewählten Zeitpunkt seinen<br />
Tank zum Tagespreis füllen, vergleichbar einem Heizöltank<br />
im Haus. Derartige Budgetierungstarife scheinen<br />
auch für die anderen Energiearten ein guter Anreiz zum<br />
Energiesparen zu sein. Der Kunde reagiert offenbar besser<br />
auf einen abnehmenden „Tankinhalt“ als auf einen<br />
steigenden Zählerstand.<br />
Erfolgspotentiale des Smart Metering sieht Weidtmann<br />
aber auch in einem engen Zusammenhang mit<br />
ergänzenden Produkten und Dienstleistungen. Diese<br />
können energienah aber auch energiefremd sein. Sie<br />
erweitern einerseits die Angebotspalette der Unternehmen<br />
und tragen andererseits über ihren Zusatznutzen<br />
zur Finanzierung der erforderlichen neuen oder erweiterten<br />
Infrastrukturen bei.<br />
Auch Johannes Wieser von der Thüga AG sieht es als<br />
die große Aufgabe der Vertriebe, ihren Kunden den Nutzen<br />
des Smart Metering näher zu bringen. Vorerst gehe<br />
es darum, die Kunden vorzubereiten und sich als Partner<br />
für die Zukunftsthemen aufzustellen. Das brauche<br />
derzeit keine großen Investitionen, aber eine kontinu-<br />
Bild 3. Kunden-Information und Anreize. (Quelle: Staake, Slide 13)<br />
Bild 4. Vergleich Rollenszenarien. (Quelle: Weidtmann, Slide 3)<br />
Bild 5. Neue Chancen für EVU. (Quelle: Weidtmann, Slide 8)<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 57
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Bild 6. Gemeinsame Nutzung der Kommunikationssysteme.<br />
(Quelle: Domschke, Slide 14)<br />
Bild 7. Mehrfachnutzung der Sensor-Informationen.<br />
(Quelle: Domschke, Slide 15)<br />
Bild 8.<br />
OMS Logo.<br />
ierliche Beschäftigung mit dem Thema nach innen und<br />
außen, denn die größte Gefahr sei heute, den Anschluss<br />
zu verlieren.<br />
Einen großen Fehler sieht Wieser darin, dass sich die<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaft bezüglich der Visualisierung um die<br />
Brennwertthematik gedrückt habe. Denn erst wenn der<br />
<strong>Gas</strong>verbrauch in Kilowattstunden (kWh) ablesbar ist,<br />
kann er direkt mit dem Gebäude-Energieausweis verglichen<br />
werden.<br />
5. Sub-Metering und Smart Metering<br />
wachsen zusammen<br />
In der funktionalen Trennung von Smart Meter und<br />
Datenkonzentrator (MUC), wie sie das Konzept des FNN<br />
als auch die Open Metering System Spezifikation (OMS)<br />
beschreiben, sieht Andreas Wolff von der RWE Rheinland<br />
Westfalen Netz AG den richtigen Weg. Damit wird die<br />
Trennung des regulierten vom unregulierten Bereich<br />
auch in der Technik nachvollzogen. Den MUC sieht er<br />
zukünftig in der Rolle eines intelligenten Gateway, über<br />
das die Verbrauchszählung und Visualisierung mit verschiedenen<br />
Zusatzfunktionen kombiniert wird, die nicht<br />
unbedingt etwas mit Energieversorgung zu haben. Das<br />
modulare Konzept ist flexibel und kann künftigen Änderungen<br />
besser folgen, ohne Eingriffe in den metrologisch<br />
gesicherten Bereich.<br />
Auch Dr. Werner Domschke vom Systemhersteller<br />
SMARVIS ist überzeugt, dass das OMS Konzept zukunftsweisend<br />
ist, da es Strom und Nicht-Strom sowie – durch<br />
Integration des KNX-Standards – die Hausautomation<br />
zusammenfasst.<br />
Es gilt, die Augen zu öffnen und Chancen wahrzunehmen.<br />
Große Potentiale für Energieeinsparung und<br />
Klimaschutz stecken im Wärmesektor. So könne der<br />
Datenfluss vom Heizkörper zum Kesselregler die Wärmebereitstellung<br />
erheblich optimieren.<br />
Um das gesamte Messwesen inkl. Wasser- und Wärmeverbrauchserfassung<br />
aus einer Hand abwickeln zu<br />
können müssten allerdings „gewisse Akteure“ erst einmal<br />
aktiv werden, betont der Veranstaltungsleiter Ulrich<br />
Wernekinck.<br />
In Verbindung mit Smart Metering und Smart Grid<br />
kommt das Thema Smart Home jetzt als Systemerweiterung<br />
wieder hoch, sagt Thomas Nickel von DIEHL. Dabei<br />
sieht er OMS im klaren Vorteil gegenüber anderen<br />
Lösungen, da es interoperabel ist und zukunftsfähig, da<br />
variabel und erweiterbar.<br />
Die Zuverlässigkeit wird zudem künftig durch das<br />
Zertifikat eines akkreditierten Prüflabors gesichert.<br />
Basis für die Kommunikation vom Datenkonzentrator<br />
zum Back Office System, das als Datendrehscheibe<br />
fungiert, erfolgt über das Internetprotokoll und bedarf<br />
somit keiner gesonderten Norm.<br />
Zu beachten ist hier die Datenschutzproblematik. Als<br />
Lösung sieht Peter Wiesner von der Deutschen Telekom<br />
eine Virtualisierung der Zähler mit klarer Steuerung der<br />
Januar/Februar 2011<br />
58 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
Datenerfassung und Übertragung. Nur wirklich benötigte<br />
und relevante Daten dürfen das Haus verlassen.<br />
Mit der Definition sogenannter Auslesetypen legt der<br />
Dienstleister die Vertragsbeziehungen und den zugehörigen<br />
Datenbedarf fest.<br />
5. Die Normung ist auf dem Weg<br />
Die Arbeitsergebnisse der OMS GROUP wurden und<br />
werden im Internet unter www.openmetering.org veröffentlicht<br />
und in die Europäischen Normungsgremien<br />
eingebracht. Die OMS Spezifikation wird derzeit überarbeitet<br />
und Anfang 2011 in der nächsten Version veröffentlicht.<br />
OMS basiert auf dem Normenpaket EN 13757,<br />
ergänzt dieses und beschreibt ein interoperables<br />
Anwendungsprofil, denn wie jede Norm ermöglicht<br />
auch diese eine Vielfalt an Varianten und Anwendungsmöglichkeiten<br />
die untereinander nicht unbedingt interoperabel<br />
sind.<br />
Im März 2009 wurde den europäischen Normungsorganisationen<br />
(ESO) CEN, CENELEC und ETSI das Mandat<br />
M/441 zur Normung einer offenen Architektur für<br />
kommunizierende, interoperable Abrechnungszähler<br />
erteilt. Die ESOs gründeten daraufhin die Smart Meter<br />
Coordination Group (SM-CG) die als Steuerungsgremium<br />
die Zuständigkeiten für Arbeitspakete an die<br />
technischen Arbeitsgruppen koordiniert.<br />
Da das Normenpaket EN 13757 (die M-Bus-Norm)<br />
nach intensiver Recherche als der einzige, zeitnah verfügbare<br />
Standard für das vorgelegte Anforderungsprofil<br />
an Nicht-Stromzähler identifiziert werden konnte,<br />
erhielt das zuständige Gremium CEN/TC 294, dass<br />
hierzu eigens neu aufgestellt wurde, den Auftrag die<br />
Normungsaktivitäten nach Vorgabe der SM-CG zu koordinieren.<br />
Delegierter des TC 294 im M/441 ist Ortwin Pfaff von<br />
Elster. Er berichtete über die aktuellen Aktivitäten und<br />
Fortschritte im Normungsprozess.<br />
Für diejenigen OMS-Lösungen, die noch als Ergänzungen<br />
in die Norm eingearbeitet werden müssen, sieht<br />
Pfaff innerhalb der gegebenen Fristen keine größeren<br />
Widersprüche. Auch konkurrierende Lösungen seien in<br />
dieser Phase nicht zu erwarten.<br />
Im CENELEC/TC 13 wurden die Lösungen des TC 294<br />
auch für Stromzähler akzeptiert und zugelassen, so dass<br />
die Zähler aller Medien über M-Bus und/oder wM-Bus<br />
(wireless M-Bus) ausgelesen werden können. Für die<br />
Zertifizierung der OMS-konformen Produkte (Zähler,<br />
Aktoren, MUC) erstellen FNN und DVGW derzeit eine<br />
gemeinsame Prüfgrundlage und akzeptieren die Zertifizierungen<br />
gegenseitig.<br />
Bild 9. Sichten nach Anwendungsfall. (Quelle: Wiesner, Slide 5)<br />
Bild 10. Normungsnetzwerk um CEN/TC 294. (Quelle: Pfaff, Slide 14)<br />
Autor<br />
Hartmut Baden<br />
HBM management services |<br />
Höhr-Grenzhausen |<br />
Tel.: +49 2624 948 751 |<br />
E-Mail: h.baden@hbmconsult.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 59
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Aus der Vollversorgung zur<br />
vertriebs-orientierten Beschaffung<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaft, Entry-/Exit-Modell, erhöhte Liquidität, geänderte Marktbedingungen<br />
Christoph Aretz, Ute Micke und Ralf Schemm<br />
Der <strong>Gas</strong>markt gewinnt an Fahrt durch die zusammengelegten<br />
und dadurch größeren Marktgebiete<br />
und neue Anbieter. Dadurch müssen Stadtwerke ihre<br />
Beschaffung umstrukturieren, denn neue Anbieter<br />
mit neuen Preismodellen erhöhen den Druck auf die<br />
etablierten Versorger.<br />
From full supply to sales-oriented procurement<br />
The gas market is liven due to the consolidation of<br />
market areas and new providers. Therefore, public<br />
utilities have to restructure their procurement<br />
because new providers with new pricing models<br />
increase the pressure on the established supplier.<br />
1. Verändertes Beschaffungsverhalten/<br />
Vertriebverträge<br />
Mit der Festschreibung des Entry-/Exit-Modells für den<br />
<strong>Gas</strong>netzzugang im Energiewirtschaftsgesetz wurde<br />
2005 der Grundstein für eine Plattform gelegt, auf der<br />
sich ein von Netzrestriktionen weitgehend befreiter<br />
Markt für <strong>Erdgas</strong> entwickeln konnte. Unterstützt wurde<br />
diese Entwicklung durch die Unbundling-Verpflichtung<br />
für den Netzbetrieb. Die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Zusammenarbeit der Netzbetreiber, die in der Kooperationsvereinbarung<br />
umgesetzt wurde, löste die alte Verbändevereinbarung<br />
ab und sorgte durch netzübergreifende<br />
Marktgebiete für eine Vergrößerung der Marktplätze,<br />
auf denen Energie gehandelt werden konnte.<br />
Die Kernidee des Entry-/Exit-Modells, dass jeder Einund<br />
Ausspeisepunkt innerhalb eines Marktgebietes für<br />
jeden <strong>Erdgas</strong>händler bzw. -lieferanten erreichbar sein<br />
muss, wurde durch die Verlagerung der Organisation<br />
des <strong>Erdgas</strong>transportes auf die Netzbetreiber erreicht.<br />
Durch Kooperationen untereinander haben die Netzbetreiber<br />
den <strong>Erdgas</strong>transport innerhalb eines Marktgebietes<br />
sicherzustellen. Die Händler müssen lediglich Einbzw.<br />
Ausspeise(rahmen)verträge mit den Netzbetreibern<br />
abschließen, um ihre Kunden innerhalb des<br />
Marktgebietes beliefern zu können (Zweivertragsmodell).<br />
Durch Standardisierung der Verträge wurde der<br />
Netzzugang weiter vereinfacht, so dass sich Händler/<br />
Lieferanten ihrem Kerngeschäftsfeld – dem Energiehandel/der<br />
Energielieferung – widmen können.<br />
Die anfänglich 19 einzelnen Marktgebiete im Jahr<br />
2006 verfügten noch nicht über genügend Liquidität,<br />
um Handel oder die Etablierung eines Börsenplatzes<br />
innerhalb eines Marktgebietes zu ermöglichen. Mit der<br />
Zusammenlegung der Marktgebiete auf sechs wurde<br />
jedoch die Basis für die Entstehung von Börsenplätzen<br />
in den beiden größten H-<strong>Gas</strong>-Marktgebieten NCG und<br />
<strong>Gas</strong>pool geschaffen. Mit der weiteren von Thyssengas<br />
(vgl. Pressemitteilung vom 12.11.2010) angekündigten,<br />
erstmals qualitätsübergreifenden Zusammenlegung von<br />
H- und L-<strong>Gas</strong>-Marktgebieten wird die Zahl der Marktgebiete<br />
zum 01.04.2011 auf dann noch drei Marktgebiete<br />
(NCG, <strong>Gas</strong>pool und Aequamus) halbiert. Durch die<br />
angekündigte Zusammenlegung der Marktgebiete Thyssengas<br />
H- und L-<strong>Gas</strong> sowie des OGE L-<strong>Gas</strong>-Marktgebietes<br />
auf das Marktgebiet NCG ist von einem Anstieg der<br />
Liquidität in diesem Marktgebiet auszugehen.<br />
Mit den geänderten Rahmenbedingungen haben<br />
sich auch die Bedingungen für die etablierten Stadtwerke<br />
geändert. Diese treten angebotsseitig in Konkurrenz<br />
zu neuen, aber auch anderen etablierten Anbietern.<br />
Auf der Nachfrageseite haben die niedrigen Börsenpreise<br />
in den vergangenen beiden Jahren für<br />
Nachfragedruck seitens der Kunden gesorgt.<br />
1.1 Angebotsdruck<br />
Der Angebotsdruck entsteht derzeit nicht nur durch<br />
neue Anbieter, die in den Markt drängen, sondern auch<br />
durch die etablierten Unternehmen, die zunehmend<br />
außerhalb ihres eigenen Netzgebietes Angebote legen<br />
und Kunden akquirieren. Dabei ist diese Strategie nicht<br />
auf große Unternehmen beschränkt, wie beispielsweise<br />
E.ON Energie mit ihrer Tochter „E wie einfach“, sondern<br />
wird auch vermehrt von Stadtwerken aufgegriffen, um<br />
Kundenverluste im eigenen Versorgungsgebiet durch<br />
Kundengewinne außerhalb des angestammten Gebietes<br />
auszugleichen oder um weiterhin wachsende Renditen<br />
generieren zu können. Beschränkte sich der Angebotsdruck<br />
zu Beginn des Marktes hauptsächlich auf<br />
große Industriekunden, werden mittlerweile auch die<br />
kleineren Kunden für verschiedene Anbieter interessant.<br />
Januar/Februar 2011<br />
60 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
FACHBERICHTE<br />
Neben der Anbieterkonkurrenz gibt es Unternehmen,<br />
die Dienstleistungen rund um den Marktzugang<br />
anbieten und es Unternehmen ohne entsprechende<br />
Infrastruktur ermöglichen, am Wettbewerb teilzunehmen.<br />
In Form von Kooperationen oder Plattformen werden<br />
den beteiligten Unternehmen oder Kunden die<br />
Methoden und die Infrastruktur zur Verfügung gestellt,<br />
so dass auch Unternehmen am Markt agieren können,<br />
denen dies ohne die entsprechende Dienstleistung<br />
nicht möglich wäre. Dies erhöht die Anbietervielfalt und<br />
damit auch die Anbieterkonkurrenz, was zu weiter steigendem<br />
Angebotsdruck führt.<br />
Mit der zunehmenden Zahl der Anbieter ist auch<br />
eine Zunahme der Produktvielfalt zu beobachten. Dies<br />
gilt sowohl für die Preismodelle (z. B. Tranchenmodell,<br />
Fixpreis, Bindung an verschiedene Indizes wie HEL, GO<br />
oder auch Spotpreise) als auch für die Produkte (z. B.<br />
Vollversorgung, Residuallieferung, Bandlieferung), die<br />
derzeit im Markt angeboten werden.<br />
Der durch die globale Wirtschaftskrise im Jahr 2008<br />
verursachte Absatzrückgang bei <strong>Erdgas</strong>, der sich bis zu<br />
Beginn des Jahres 2010 noch auswirkte, führte zu Überschussmengen<br />
auf dem <strong>Erdgas</strong>markt, wodurch die<br />
Preise stark unter Druck gerieten. In der Folge lagen die<br />
Notierungen für Börsenprodukte (Termin und Spot) teilweise<br />
deutlich unter den Preisen aus den bestehenden<br />
Lieferverträgen. Dies führte zu Begehrlichkeiten auf<br />
Kundenseite.<br />
1.2 Nachfragedruck<br />
Die durch die Börse geschaffene Transparenz und die<br />
niedrigen Börsennotierungen in den vergangenen beiden<br />
Jahren machten es für die etablierten Lieferanten<br />
schwierig, ihren Kunden Lieferverträge auf dem Niveau<br />
ihrer eigenen Bezugskonditionen zu verkaufen. Die<br />
gestiegene Anbietervielfalt und die Preistransparenz<br />
durch die Börse führte zu einer gestiegenen Verhandlungsmacht<br />
der Kunden. Gerade große Industriekunden<br />
orientierten sich an den günstigen Börsenpreisen und<br />
nutzten die Anbietervielfalt, um niedrige Energiepreise<br />
zu erzielen. Aber auch immer mehr der kleineren Kunden<br />
wollen von günstigen Preisen profitieren.<br />
Wie sich die etablierten Stadtwerke in diesem<br />
Umfeld positionieren, hängt von der jeweiligen Strategie<br />
des einzelnen Stadtwerkes ab. Während die einen<br />
auf das angestammte Versorgungsgebiet setzen und ihr<br />
Regionalität in den Vordergrund stellen, bieten die<br />
anderen ihre Produkte (<strong>Erdgas</strong> oder auch Dienstleistungen)<br />
deutschlandweit an. Unabhängig von der Strategie<br />
ist dabei die Notwendigkeit, die Beschaffung den neuen<br />
Marktbedingungen anzupassen, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben. Konkret bedeutet dies: Weg von der Vollversorgung<br />
im Rahmen der etablierten Lieferkette hin zu<br />
einer vertriebsorientierten Beschaffung.<br />
Denn sowohl für regionale als auch für überregionale<br />
Anbieter von <strong>Erdgas</strong> wird zukünftig immer mehr<br />
der konkurrenzfähige Preis ausschlaggebend sein, um<br />
Kunden nicht zu verlieren und um neue Kunden akquirieren<br />
zu können.<br />
2. Organisatorischer Paradigmenwechsel am<br />
Beispiel des Portfoliomanagementprozesses<br />
Mit dem Paradigmenwechsel der Vollversorgung zu<br />
einer strukturierten Beschaffung am Markt gewinnt das<br />
damit verbundene Portfoliomanagement (PFM) sowie<br />
alle damit notwendigerweise anzupassenden Prozesse<br />
zunehmend an Bedeutung. Wurden mit einer Vollversorgung<br />
verursachungsgerecht die Kosten aus derselben<br />
auf die Kunden im Rahmen des Angebotskalkulationsprozesses<br />
übertragen, werden die Preise nun relativ<br />
zu den Großhandelsmarktpreisen bestimmt.<br />
Die Kernaufgabe des Portfoliomanagements liegt in<br />
der Formulierung und Durchführung der „Beschaffungsentscheidung“,<br />
welche in der Vollversorgung zumeist<br />
alleinig die jährliche Vertragsverhandlung/Vertragsanpassung<br />
mit dem Vorlieferanten betraf.<br />
Die Beschaffungsentscheidung im Rahmen der<br />
strukturierten Beschaffung bedarf der Formulierung<br />
einer generellen Ausrichtung der langfristigen Beschaffungsstrategie<br />
für einzelne Vertriebssegmente (z. B. eine<br />
Back 2 Back Strategie, rollierend horizontale Strategien,<br />
rollierend vertikale Strategien, Strategien orientiert an<br />
technischen Indikatoren oder fundamentalen Triggergrößen,<br />
Strategien ausgerichtet anhand von Risikolimit).<br />
Hierdurch wird der Spielraum für das aktive<br />
Beschaffungsmanagement bezüglich der Wahl des<br />
exakten Zeitpunktes zur Schließung einer Position am<br />
Markt (Beschaffungsmanagement im engeren Sinne)<br />
bzw. die Aussteuerung gegenüber den einzelnen Marktstufen<br />
definiert.<br />
Eindeutig sind in aller Regel die Verantwortungsbereiche<br />
der Organisation des Marktzugangs durch eine<br />
Handelseinheit und der operativen Vertriebsaktivität im<br />
Vertrieb zuordenbar. Die Kernfunktion allerdings des<br />
Auslösens der Beschaffungsentscheidung (also des<br />
Portfoliomanagements) ist in vielen Unternehmen nicht<br />
klar einem dieser beiden Organisationseinheiten zu<br />
Beginn des Paradigmenwechsels zugeordnet.<br />
Ganz entscheidend für eine transparente und auch<br />
effiziente Organisationsstruktur in Bezug auf die<br />
Beschaffungsaktivität ist es, ein klares Verantwortungsund<br />
Rollenkonzept für die beiden Geschäftsfelder Handel<br />
und Vertrieb des Unternehmens zu erarbeiten. Folgende<br />
Extremvarianten von Rollenverteilungen lassen<br />
sich unterscheiden.<br />
Tatsächlich nicht selten zu Beginn dieses Prozesses<br />
ist die Verantwortung der Beschaffungsentscheidung<br />
(und damit auch Tragen des Großhandelspreisrisikos)<br />
im Vertrieb angesiedelt. Hierbei erfolgt eine Positionsübergabe<br />
an den Handel zu Marktkonditionen und auf<br />
Risiko des Vertriebs. Dieses geschieht häufig aus der<br />
Motivation des Vertriebes, den gesamten Deckungsbei-<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 61
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Modell<br />
1 Vertrieb<br />
Marktzugang/<br />
Handel<br />
Handel<br />
Bild 1. Extremvarianten von Rollenverteilungen.<br />
Bild 2. Prozesse im Handel und Vertrieb.<br />
Verantwortungsbereich<br />
Vertrieb<br />
Vertrieb<br />
2 Gemeinsam Handel Vertrieb<br />
3 Handel Handel Vertrieb<br />
Marktzugang/<br />
Handel<br />
Handels-u. Marktstrategie<br />
Methodenentwicklung und -kompetenz,<br />
Risikomanagement<br />
Marktanalyse<br />
Marktzugang<br />
Positionsführung<br />
BKM<br />
Portfolioanalysen / Controlling / Reporting<br />
Vertrieb<br />
Vertriebsstrategie<br />
Beschaffungsgrundlagen<br />
Pricing-Grundlagen<br />
Pricing/ Prognosen<br />
Bei der Definition von derartigen Verantwortungsund<br />
Rollenkonzepten ist vor allem die Abwägung zwischen<br />
Spezialisierung, Transparenzanforderung und<br />
Koordinationskosten der Geschäftsfelder miteinander<br />
wichtig. Das heißt, es darf durch z. B. eine transparente<br />
eigenständige Deckungsbeitragsverantwortung und<br />
interne Verrechnung kein Gegeneinander einzelner<br />
Geschäftsfelder entstehen: Die gemeinsame Zielsetzung<br />
muss erhalten bleiben. Trotzdem ist die präzise<br />
und eindeutige Beschreibung der Verantwortungen für<br />
jedes Geschäftsfeld notwendig. Erst hierauf können<br />
eine zielgerichtete Zuordnung und Ableitung von Controlling-<br />
und Risikomanagementmethoden erfolgen.<br />
Neben diesem offensichtlichen Zielkonflikt existieren<br />
viele weitere, und es ist daher notwendig, vor dem Hintergrund<br />
des individuellen Werte- und Zielssystems des<br />
jeweiligen Unternehmens eine sorgfältige Abwägung<br />
gemeinsam mit den beteiligten Verantwortlichen der<br />
Organisationseinheiten vorzunehmen.<br />
Eine wesentliche Aufgabe des Portfoliomanagements<br />
ist es, die Beschaffungsstrategie segmentspezifisch<br />
zu erarbeiten und durchzuführen. Hierzu müssen<br />
geeignete Kundencluster gebildet werden, die sich u. a.<br />
an der Risikotragfähigkeit und Preissensitivität der einzelnen<br />
Kundengruppen orientieren, um eine passgenaue<br />
Beschaffungsstrategie zu erarbeiten und die daraus<br />
entstehenden Kosten segmentscharf zuordnen zu<br />
können. Zur operativen Umsetzung muss hierfür eine<br />
übergeordnete Buch- und Portfoliostruktur erarbeitet<br />
werden, welche aus den erarbeiteten Prämissen aus der<br />
Rollen- und Verantwortungsverteilung resultiert und<br />
welche das entsprechende Transferpreissystem umsetzt.<br />
Die Buch- und Portfoliostruktur muss durch die IT-Systeme<br />
des Vertriebs (vor allem CRM-, EDM- und Angebotskalkulationswerkzeuge)<br />
sowie dem Portfoliomanagementsystem<br />
unterstützt bzw. implementiert werden<br />
können.<br />
Neben dem übergeordneten Verantwortungs- und<br />
Rollenkonzept müssen für den Aufbau einer strukturierten<br />
Beschaffung wesentliche Kernprozesse entlang der<br />
Wertschöpfungsketten analysiert, neu aufgesetzt bzw.<br />
ggf. vorhandene Prozesse modifiziert werden. Vielfach<br />
sind diese organisch gewachsen und weisen Ineffizienzen<br />
auf. Diese Prozesse sowie die im Rahmen einzelner<br />
Aktivitäten verwendeten Methoden sollten im Fokus<br />
einer Reorganisation stehen. Folgende Abbildung zeigt<br />
die wesentlichen Prozesse im Handel und Vertrieb (in<br />
den Projekten zeigt sich aber immer wieder, dass diese<br />
Prozesse noch deutlich detailliert werden müssen, um<br />
die Rollen und Verantwortungen präzise zu beschreiben).<br />
Im Rahmen des Übergangs auf eine strukturierte<br />
Beschaffung ist zeitnahe Information über die Wertentwicklungen<br />
der Portfolien bzw. der Bücher überlebenswichtig<br />
für das Unternehmen. Sowohl die operativ Handelnden<br />
als auch die Führungskräfte benötigen zeit-<br />
Beschaffungsentscheidung<br />
Beschaffungsentscheidung<br />
Beschaffungsentscheidung<br />
Vertragsabschluß<br />
Liefermanagement<br />
Vertriebsanalysen<br />
trag und damit auch die Beschaffungsentscheidung<br />
verantworten und mithin auch steuern zu wollen. In<br />
einer derartigen Rollenteilung sind Handel und Vertrieb<br />
als Ergebniscenter definiert. Der Handel erhält hier<br />
lediglich die Rolle, den Marktzugang möglichst effizient<br />
zu organisieren. Als Gegenmodell finden sich auch häufig<br />
Rollenteilungen, in denen der Vertrieb seine Absatzpositionen<br />
zu Marktpreisen zum Zeitpunkt des<br />
Abschlusses des Kundenvertrages an den Handel verrechnet<br />
und der Handel alle Großhandelsrisiken aus<br />
dem Halten der Position trägt.<br />
Um häufig auftretende gegenseitige Vorbehalte der<br />
beiden Center Handel und Vertrieb aus dieser sehr<br />
klaren und transparenten Strukturierung der Rollen im<br />
Ergebniscentermodell zu verringern, kann das Portfoliomanagement<br />
auch als interner Dienstleister für den<br />
Vertrieb ausgestaltet werden, wobei hier i. d. R klare<br />
Benchmarkprozesse notwendig sind, um die Güte der<br />
Beschaffungsaktivität für den Vertrieb zu messen.<br />
Januar/Februar 2011<br />
62 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
FACHBERICHTE<br />
nahe Informationen über die aktuelle wirtschaftliche<br />
Situation. Insofern sind auch der Entwurf und die<br />
Umsetzung von Steuerungssystemen notwendige Voraussetzungen<br />
für Betreiben der Wertschöpfungsstufen<br />
Beschaffung und Vertrieb.<br />
Bild 3 fasst noch einmal alle wesentlichen Schritte,<br />
die beim Übergang von der Vollversorgung auf eine<br />
strukturierte Beschaffung zu bedenken sind, zusammen:<br />
Festlegung des<br />
Geschäftsmodells<br />
Festlegung der<br />
Steuerungskennzahlen<br />
Festlegung der<br />
Portfoliostruktur<br />
Festlegung des<br />
Risikomanagement<br />
Festlegung der<br />
Schnittstellen<br />
Festlegung des<br />
Reportings<br />
Bild 3. Übergang von der Vollversorgung auf eine strukturierte<br />
Beschaffung.<br />
Bild 4. Überblick über das Zusammenspiel der einzelnen Marktrollen.<br />
3. Prozesse und Kommunikation zwischen<br />
den Beteiligten<br />
Wie vorangegangen detailliert beschrieben, ist eine<br />
Aufgabenverteilung notwendig, um den Anforderungen<br />
des Marktes gerecht zu werden.<br />
Die Aufgaben Vertrieb, Beschaffung, Handel und<br />
Belieferung sind in Kommunikationsströme zu kleiden.<br />
Folgende Abbildung zeigt nur einen kleinen Ausschnitt<br />
dieser komplexen Herausforderungen.<br />
Diese Kommunikationskette ist zudem nicht eindimensional,<br />
sondern es laufen verschiedene Datenströme<br />
parallel, die es abzustimmen gilt. Es muss unterschieden<br />
werden, ob es sich um interne oder um<br />
externe Datenströme handelt. Externe Datenströme<br />
sind im Rahmen der regulatorischen Vorgaben größtenteils<br />
durch Leitfäden und Prozessvorschriften geregelt.<br />
Hierzu gehören, entwickelt aus den gesetzlichen Vorgaben,<br />
vor allen Dingen die Geschäftsprozesse „Kundenbelieferung<br />
<strong>Gas</strong>“ (GeLi <strong>Gas</strong>) sowie die Geschäftsprozesse<br />
„Messung/Messstellenbetrieb“ (WiM) als auch das<br />
„Grundmodell der Ausgleichsleistungen und Bilanzierungsregeln<br />
im deutschen <strong>Gas</strong>markt“ (GABi <strong>Gas</strong>). Aus<br />
den regulatorischen Vorgaben haben sich mit Unterstützung<br />
der Verbände weitere Branchenstandards entwickelt.<br />
Hierzu gehören u. a. die Kooperationsvereinbarung<br />
III <strong>Gas</strong>, das Standardlastprofiverfahren (VDEW, TU<br />
München), der Leitfaden Anwendung von Standardlastprofilen<br />
der TU München zur Belieferung nicht-leistungsgemessener<br />
Kunden (BGW/VKU), der Leitfaden<br />
Geschäftsprozesse zur Führung und Abwicklung von<br />
Bilanzkreisen bei <strong>Gas</strong> (BDEW/VKU/GEODE-Leitfaden)<br />
sowie die Umsetzungshilfe zur Be- und Abrechnung von<br />
Mehr-/Mindermengen <strong>Gas</strong> (BDEW/VKU-Leitfaden). Darüber<br />
hinaus ist die Kommunikationsrichtlinie des BDEW<br />
zu beachten.<br />
Aufgrund dieser Vorgaben gibt es in der Erfüllung<br />
der externen Datenlieferung keine Freiheitsgrade für<br />
die Marktpartner. Diese offensichtliche Einschränkung<br />
erweist sich in der Praxis aus Vertriebssicht durchaus als<br />
Vorteil, da so garantiert wird, dass Daten zu bestimmten<br />
Zeitpunkten verfügbar sind und die entsprechende Verantwortung<br />
klar definiert ist.<br />
Als direkter Kommunikationspartner des Netzbetreibers<br />
hat der Vertrieb/Lieferant/Handel quasi die gleiche<br />
Umsetzungsverpflichtung. Daneben gibt es aber interne<br />
Kommunikationsströme, die jedes Unternehmen selbstständig<br />
zu beschreiben und umzusetzen hat. Hierbei<br />
sind die externen Datenlieferanforderungen als Leitplanken<br />
zu sehen, die es einzuhalten gilt.<br />
Die vorstehende Abbildung zeigt, welche drei Zeitschienen<br />
es zu koordinieren gilt – <strong>Gas</strong>tag, Kalendertag<br />
und Handelszeiten der EEX.<br />
Maßgeblich ist der <strong>Gas</strong>tag und die damit verbundenen<br />
Datenlieferpflichten an Externe, allen voran die<br />
ausgeglichene Nominierung des Bilanzkreises am Tag<br />
vor der Belieferung. Es ist zu erkennen, dass zur Optimierung<br />
der Bilanzkreises ein relativ langer Zeitraum<br />
zur Verfügung steht. Ausgehend von Tagesbandkunden<br />
im Bilanzkreis und unter Beachtung der Grenzen für<br />
Strukturierungsbeiträge, besteht die Möglichkeit noch<br />
während des <strong>Gas</strong>tages der Belieferung im Handelsbuch<br />
offene Positionen durch Aktivitäten an der EEX entsprechend<br />
zu schließen. Zu beachten ist jedoch, dass die<br />
Zeitpunkte der Renominierung nicht nur mit den Handelszeiten<br />
der EEX übereinstimmen, sondern auch mit<br />
den gewöhnlichen Kernarbeitszeiten im Unternehmen,<br />
hier blau dargestellt.<br />
Die internen Kommunikationswege und -zeitpunkte<br />
sind also so zu takten, dass notwendige Reaktions- und<br />
Ausführungszeiten beinhaltet sind. Das hat zur Konsequenz,<br />
dass der Transportkunde, der theoretisch seine<br />
Kunden jederzeit renominieren kann, entsprechende<br />
Vorgaben für Nominierung und Renominierung erhal-<br />
Festlegung zu Rollen,<br />
Aufgaben und Prozesse<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 63
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
14.00 Uhr: Nominierung<br />
des Bilanzkreises für D<br />
<strong>Gas</strong>tag vor der Belieferung (D-1)<br />
<strong>Gas</strong>tag der Belieferung (D)<br />
03.00 Uhr: Letzter Zeitpunkt zur<br />
(Re-)Nominierung<br />
<strong>Gas</strong>tag <strong>Gas</strong>tag <strong>Gas</strong>tag<br />
06.00 Uhr 06.00 Uhr<br />
06.00 Uhr 05.59 Uhr 05.59 Uhr 05.59 Uhr<br />
Kalendertag Kalendertag Kalendertag<br />
00.00 Uhr 23.59 Uhr 00.00 Uhr 23.59 Uhr 00.00 Uhr 23.59 Uhr<br />
EEX<br />
08.00 Uhr 17.59 Uhr EEX<br />
08.00 Uhr 17.59 Uhr EEX<br />
08.00 Uhr 17.59 Uhr<br />
Abgabe der Nominierung täglich bis spätestens 14.00 Uhr (oder früher).<br />
<strong>Gas</strong>tag der Belieferung (D+1)<br />
Bild 5. Synchronisation der Zeitschienen <strong>Gas</strong>tag, Kalendertag und<br />
Handelszeiten.<br />
ten muss, damit Handel, Beschaffung und Bilanzkreismanagement<br />
ihrerseits genügend Zeit für Plausibilisierungen<br />
und Datenmeldungen haben. Diese Zeitpunkte<br />
gilt es zwischen den nicht reglementierten Markpartnern<br />
zu definieren und festzulegen, wer für welche<br />
Datenmeldung letztendlich wirtschaftlich verantwortlich<br />
ist.<br />
4. Fazit<br />
Das 2005 mit dem Energiewirtschaftsgesetz festgeschriebene<br />
Entry-/Exit-Modell zeigt die beabsichtigte<br />
Wirkung und hat in den letzten Jahren zu immer liquideren<br />
Marktplätzen geführt. Dabei hat die Vergangenheit<br />
gezeigt, dass die Liquidität an den beiden etablierten<br />
Marktplätzen NCG und <strong>Gas</strong>pool durch die Zusammenlegung<br />
von Marktgebieten und der damit<br />
einhergehenden Vergrößerung der jeweiligen Märkte<br />
erhöht wird. Durch die Transparenz der Preise an der<br />
Börse und begünstigt durch die niedrigen Notierungen<br />
auf den Termin- und Spotmärkten in den Jahren 2009<br />
und 2010 ist die Durchsetzung der altbekannten ölindizierten<br />
Preise extrem schwierig bis unmöglich. Neue<br />
Anbieter, die mit neuen Preismodellen auf den Markt<br />
drängten und drängen, haben den Druck auf die etablierten<br />
Stadtwerke noch weiter erhöht.<br />
Dies alles hat dazu geführt, dass sich viele etablierte<br />
Versorgungsunternehmen den Gegebenheiten anpassen<br />
und sich in der Phase der Umstrukturierung der<br />
Beschaffung befinden – weg von der Vollversorgung,<br />
hin zu einer vertriebsorientierten Beschaffung. Wie in<br />
den Kapiteln 2 und 3 unseres Artikels beschrieben, ist<br />
dies kein trivialer Prozess, sondern erfordert teilweise<br />
einen weitreichenden Umbau bestehender, gewachsener<br />
Strukturen. Dem organisatorischen Umbau geht die<br />
Definition einer neuen Beschaffungsstrategie voran, die<br />
die gegebenen Marktverhältnisse optimal für das jeweilige<br />
Unternehmen abbildet. Neben dem organisatorischen<br />
Umbau müssen auch die neuen Prozesse und die<br />
erforderliche Kommunikation intern zwischen den einzelnen<br />
Organisationseinheiten und extern zum Netzbetreiber<br />
bzw. Kunden implementiert werden. Da eine<br />
Reorganisation interner Strukturen Tradiertes teilweise<br />
sehr stark in Frage stellt, hat es sich in allen Projekten<br />
gezeigt, wie wichtig die Integration der betroffenen<br />
Mitarbeiter ist. Dieses gilt umso mehr für Unterehmen,<br />
die noch keine Erfahrungen mit Handelsstrukturen im<br />
Strommarkt gesammelt haben.<br />
BET hat in der Vergangenheit verschiedene Unternehmen<br />
bei diesem Prozess oder bei einzelnen Prozessschritten<br />
begleitet und macht dieses auch aktuell. Im<br />
Rahmen einer Reorganisation von innerbetrieblichen<br />
Strukturen hat es sich als sehr sinnvoll herausgestellt,<br />
sowohl die Projektstrukturierung als auch die fachliche<br />
Konzeption und Umsetzung durch einen Dritten begleiten<br />
zu lassen.<br />
Autoren<br />
Dipl.-Kfm. Christoph Aretz<br />
BET GmbH |<br />
Aachen |<br />
Tel.: +49 241 47062-419 |<br />
E-Mail: christoph.aretz@bet-aachen.de<br />
Ute Micke<br />
BET GmbH |<br />
Aachen |<br />
Tel.: +49 241 47062-428 |<br />
E-Mail: ute.micke@bet-aachen.de<br />
Ralf Schemm<br />
BET GmbH |<br />
Aachen |<br />
Tel.: +49 241 47062-448 |<br />
E-Mail: ralf.schemm@bet-aachen.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
64 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Biogas<br />
Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />
Dieses Standardwerk behandelt sämtliche Aspekte rund um<br />
das Thema Biogas von der Erzeugung über die Aufbereitung<br />
bis zur Einspeisung.<br />
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der gesamten<br />
verfahrenstechnischen Prozesskette. Grundlage der Erörterung sind<br />
die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.<br />
Ergänzend werden zukünftige Entwicklungen und Potenziale<br />
für Biogas diskutiert. Die Themenaufbereitung basiert auf aktuellen<br />
Forschungsergebnissen, Erfahrungsberichten sowie Best-Practice-<br />
Anwendungen und ist in ihrer Form bisher einzigartig.<br />
Das Buch richtet sich an alle Interessengruppen, die fachlich mit<br />
der Biogas einspeisung befasst sind. Es trägt sowohl konkreten,<br />
praktischen Aspekten Rechnung und fungiert zugleich als Einstiegswerk<br />
für die wissenschaftliche Bearbeitung.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
∙ Politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
∙ Verfahrenstechnik der Biogaserzeugung<br />
∙ Technische und rechtliche Anforderungen an die <strong>Gas</strong>qualität<br />
∙ Verfahrenstechnik der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
∙ Anlagentechnik der <strong>Gas</strong>einspeisung<br />
∙ Abrechnung und Messtechnik<br />
∙ Vermarktung<br />
Sie haben die<br />
Wahl !<br />
Hrsg.: S. Bajohr / F. Graf<br />
1. Auflage 2010, ca. 300 Seiten, Farbdruck,<br />
Hardcover, mit CD-ROM oder DVD<br />
Buch + CD-ROM<br />
Buch + DVD<br />
mit Zusatzinhalten<br />
mit Zusatzinhalten und<br />
vollständigem E-Book<br />
Oldenbourg Industrieverlag<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
Sofortanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
Biogas, 1. Auflage 2010<br />
___ Ex. Fachbuch + CD-ROM für € 98,- (zzgl. Versand)<br />
ISBN: 978-3-8356-3197-7<br />
___ Ex. Fachbuch + DVD für € 140,- (zzgl. Versand)<br />
ISBN: 978-3-8356-3211-0<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />
mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich<br />
widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation<br />
werden Ihre persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />
oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />
Bankleitzahl<br />
<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
BIOG1Zs0410
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Multi-Energie-Lösungen:<br />
Synergien nutzen – Kosten senken<br />
Smart Metering, Multi-Energie-Lösungen, AMM-System<br />
Peter Heuell<br />
Auch wenn Smart Meter nicht selten auf ihren Energiespar-Effekt<br />
reduziert werden, ist das Potenzial der<br />
neuen Messtechnik damit noch lange nicht erschöpft.<br />
Stattdessen bedeutet die Vernetzung von Energieund<br />
Informationsfluss eine Zäsur: Mehr Wettbewerb,<br />
neue Geschäftsmodelle und das Vernetzen verschiedenster<br />
Technologien werden langfristig die Folge<br />
sein. Diese Entwicklung belegt auch das zunehmende<br />
Engagement branchenfremder Unternehmen wie<br />
Telekom, Siemens und Cisco Systems. Für die Versorger<br />
steigt damit der Handlungsdruck. Wer heute nicht<br />
die richtige Basis legt, droht den Anschluss zu verlieren.<br />
Dabei lassen sich die Kosten, die mit den technologischen<br />
Innovationen einhergehen, über ein schlüssiges<br />
Gesamtkonzept deutlich senken. Insbesondere<br />
moderne Multi-Energie-Lösungen versprechen ein<br />
beträchtliches Sparpotenzial. Über das Auslesen und<br />
Verwalten der Verbrauchsdaten von <strong>Gas</strong>, Strom, Wasser<br />
und Fernwärme in einem System werden teure<br />
Redundanzen gezielt beseitigt. Die Synergieeffekte<br />
sind dabei umso größer, je mehr Energieträger dieselbe<br />
Kommunikations-Infrastruktur nutzen. Aufgrund<br />
der Datenbündelung bieten Multi-Energie-Systeme<br />
gleichzeitig zahlreiche Ansätze für neue Dienstleistungen<br />
und Geschäftsmodelle.<br />
Multi-energy solutions: exploit synergies –<br />
reduce costs<br />
Although smart meters are not infrequently reduced<br />
to their energy-saving effect, this in no way exhausts<br />
the potential of this new measuring technology.<br />
Rather, the interlinking of the energy and information<br />
flows has brought about a turning point: fiercer competition,<br />
new business models and the networking of<br />
extremely different technologies will eventually be<br />
the consequence. The increasing involvement of companies<br />
from other industrial sectors, such as Telekom,<br />
Siemens and Cisco Systems, only underlines<br />
this development. Supply companies are therefore<br />
coming under increasing pressure to act. Anyone<br />
who does not lay the right foundations today risks<br />
being cut adrift. In this process, the costs associated<br />
with the technological innovations can be significantly<br />
reduced through a cogent overall concept.<br />
Modern multi-energy solutions, in particular, promise<br />
a significant potential for savings. Expensive<br />
redundancies are effectively avoided by reading and<br />
managing consumption data for gas, electricity, water<br />
and remote heating over one system. These synergy<br />
effects are therefore all the greater as more energy<br />
suppliers make use of the same communications<br />
infrastructure. The data bundling means that multienergy<br />
systems also offer many options for new services<br />
and business models.<br />
Nur zögerlich beginnen sich die <strong>Gas</strong>versorger für das<br />
Thema Smart Metering zu öffnen. Während die Anzahl<br />
an Pilotprojekten im Strommarkt im vergangenen Jahr<br />
kontinuierlich angestiegen ist, haben größere Testläufe<br />
für die intelligente <strong>Gas</strong>messung noch immer Seltenheitswert.<br />
Als Grund hierfür werden die nach wie vor<br />
bestehenden Marktunsicherheiten angeführt.<br />
Zumindest hinsichtlich der Ausstattung der intelligenten<br />
Zähler konnte die Bundesnetzagentur mit ihrem<br />
Positionspapier vom Juni 2010 etwas mehr Klarheit<br />
schaffen. Demnach müssen die neuen Zähler technisch<br />
so beschaffen sein, dass sie sowohl den Verbrauch der<br />
letzten 24 Stunden als auch der vergangenen Woche<br />
sowie des letzten Monats in Kubikmetern anzeigen können.<br />
Auch wenn die Bundesnetzagentur es als ausreichend<br />
erachtet, wenn die genannten Werte „ständig<br />
oder auf Knopfdruck rollierend in einem elektronischen<br />
Display an der Messeinrichtung selbst angezeigt werden“,<br />
soll jeder Zähler künftig dennoch mit Kommunikationsschnittstellen<br />
ausgestattet werden. Diese sollen<br />
es laut BNetzA „bei Bedarf und ohne Wechsel der Messeinrichtung<br />
zulassen, einen gewissen Umfang von<br />
Daten auf elektronischem Weg zu übermitteln.“ Über<br />
diese Schnittstellen soll es dementsprechend künftig<br />
möglich sein, Messwerte zum einen an den Netzbetreiber<br />
zu übermitteln, sowie zum anderen an ein In-Home<br />
Display beim Anschlussnutzer. Auf Basis des Positionspapiers<br />
erarbeitet die Deutsche Vereinigung des <strong>Gas</strong>-<br />
Januar/Februar 2011<br />
66 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
und Wasserverbandes (DVGW) aktuell ein Lastenheft für<br />
einen EDL-Zähler <strong>Gas</strong>.<br />
1. Senkung des <strong>Gas</strong>verbrauchs um 7 %<br />
Mit der Datenübertragung soll laut BNetzA gewährleistet<br />
werden, dass die Messdienstleister ihren Kunden<br />
Verbrauchsdaten „auf vielfältige Art und Weise individuell<br />
zugänglich machen“ können. Ob Zähler-LCD, Internetportal<br />
oder In-Home Display: Wie auch beim Strom<br />
gilt die Maxime, dass seinen <strong>Gas</strong>verbrauch nur senken<br />
kann, wer diesen auch kennt. So legt beispielsweise PricewaterhouseCoopers<br />
bei einer Kosten-Nutzen-Analyse,<br />
die im Auftrag des österreichischen Regulators<br />
E-CONTROL durchgeführt wurde, ein Einsparpotenzial<br />
von sieben Prozent zugrunde. Die Einsparungen, die<br />
sich über entsprechende Feedback-Systeme realisieren<br />
lassen, werden damit doppelt so hoch angesetzt wie<br />
dies beim Strom der Fall ist. Demnach sei davon auszugehen,<br />
dass „Einsparpotenziale im Bereich der Raumwärme<br />
(und damit implizit auch für den <strong>Gas</strong>verbrauch)<br />
weitaus höher un d leichter zu realisieren sind, als im Fall<br />
von Strom.“ So würden zur Hebung des Energieeffizienzpotenzials<br />
bereits einfache Maßnahmen und Verhaltensänderungen<br />
ausreichen, wie z. B. die Reduktion der<br />
durchschnittlichen Raumtemperatur, richtiges Lüften,<br />
einfaches Abdichten von Fenstern und Türen, kein Verstellen<br />
der Heizköper, kein Heizen von unbenutzten<br />
Räumen etc.<br />
Die genannte E-CONTROL-Studie wurde durchgeführt,<br />
um verschiedene Szenarien zur Einführung von<br />
Smart Metern nach einer strengen Kosten-Nutzen-Analyse<br />
zu bewerten. Die Smart Meter-Einführung bringt<br />
demnach aus volkswirtschaftlicher Sicht bei allen untersuchten<br />
Szenarien immer einen Gesamtnutzen. Gleichzeitig<br />
konnte hinsichtlich der Kosten festgestellt werden,<br />
dass sich diese über einen Multi-Energie-Ansatz<br />
nachhaltig senken lassen. Im Hinblick auf die Installation<br />
sei auch „bei einem flächendeckenden Einbau der<br />
Zähler, ein Multi-Utility-Ansatz zu bevorzugen, um die<br />
Installationskosten so gering wie möglich zu halten.“<br />
Darüber hinaus könne man auf diese Weise „Synergieeffekte<br />
bei der Installation, Datenübertragung und Verwaltung“<br />
nutzen.<br />
Bild 1. Der Landis+Gyr Ultraschall-<strong>Gas</strong>zähler G350 kann dank<br />
Standard-Schnittstellen ebenfalls als Teil einer Multi-Energie-Lösung<br />
eingesetzt werden.<br />
Bild 2.<br />
Landis+Gyr<br />
Ultraschall-<br />
<strong>Gas</strong>zähler<br />
G350 (Ein-<br />
Rohr-Ausführung).<br />
2. Multi-Energie-Lösungen: Architekturen<br />
und Spar-Potenzial<br />
Bei einer Multi-Utility- bzw. Multi-Energie-Lösung werden<br />
die Verbrauchs- und Messdaten von mindestens<br />
zwei verschiedenen Energieträgern über ein Kommunikationssystem<br />
übertragen, so z. B. wenn der <strong>Gas</strong>-Verbrauch<br />
über das Kommunikationsmodul des Stromzählers<br />
übermittelt wird. Die Synergieeffekte sind dabei<br />
umso größer, je mehr Energieträger (Strom, <strong>Gas</strong>, Wasser<br />
und Wärme) ein und dieselbe Kommunikations-Infrastruktur<br />
nutzen. Hierbei sind zwei verschiedene Architekturansätze<br />
denkbar: Zum einen kann der Stromzähler<br />
als Ausgangspunkt genutzt werden. In diesem Fall<br />
erfasst und speichert der Stromzähler als Hauptgerät<br />
gleichzeitig die Verbrauchs- und Messdaten der übrigen<br />
Zähler. Alternativ kann ein Kommunikations-Hub oder<br />
ein separates Gerät wie z. B. Kommunikationsmodule,<br />
MUC, MUS etc. zum Einsatz kommen. Diese Datenerfassungsgeräte<br />
sammeln die Messdaten aller angeschlossenen<br />
Multi-Energie-Geräte und übertragen diese an<br />
den Versorger. Die verschiedenen Datentypen können<br />
dabei problemlos in unterschiedlichen Abständen<br />
gemessen werden, so kann z.B. der Stromverbrauch in<br />
einer 15-Minuten-Taktung ermittelt werden, während<br />
der <strong>Gas</strong>verbrauch nur im Stunden-Rhythmus gespeichert<br />
wird.<br />
Dadurch, dass nicht für jeden Zähler ein eigenes<br />
Kommunikationsmodul installiert werden muss, lassen<br />
sich sowohl die Hardware- als auch die Kommunikationskosten<br />
deutlich senken. Allein über die Synergieeffekte<br />
bei der Hardware lassen sich Einsparungen von bis<br />
zu 100 Euro pro Messpunkt erzielen.<br />
Weitere Einsparpotenziale lassen sich erzielen, wenn<br />
die Daten der verschiedenen Energieträger in einem<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 67
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Bild 3. Die<br />
Synergieeffekte<br />
von Multi-<br />
Energie-Lösungen<br />
sind umso<br />
größer, je mehr<br />
Energieträger<br />
dieselbe Kom-<br />
munikations-<br />
Infrastruktur<br />
nutzen.<br />
einzigen, Multi-Energie-fähigen AMM (Advanced Meter<br />
Management)-System verarbeitet werden. Zum ersten<br />
können die Kosten für die IT-Infrastruktur minimiert<br />
werden, da nur ein System implementiert und integriert<br />
werden muss. Auch die Kosten für die Lizenzierung<br />
sowie die Wartungskosten fallen damit jeweils nur für<br />
ein statt für zwei oder gar mehr Systeme an. Werden<br />
sämtliche Messdaten mit demselben System verarbeitet,<br />
reduzieren sich zum anderen automatisch sowohl<br />
die Schulungskosten als auch der tägliche Aufwand für<br />
die Systemüberwachung. Zudem werden sämtliche<br />
Berichte für alle Energieträger in einem einheitlichen<br />
Format erstellt, so dass im Weiteren keine Daten aufwändig<br />
integriert werden müssen.<br />
3. Neue Dienstleistungen dank<br />
Datenbündelung<br />
Über das Auslesen und Verwalten der Verbrauchsdaten<br />
von <strong>Gas</strong>, Strom, Wasser und Fernwärme in einem System<br />
werden aber nicht nur wirkungsvoll teure Redundanzen<br />
vermieden. Darüber hinaus bietet ein Multi-<br />
Energie-System aufgrund der Datenbündelung zahlreiche<br />
Ansätze für neue Dienstleistungen und<br />
Geschäftsmodelle. Dadurch, dass alle Daten in einem<br />
System zur Verfügung stehen, lassen sich völlig neue<br />
Kundengruppen mit einem ähnlichen Verbrauch bei<br />
verschiedenen Energieträgern zusammenfassen. Versorgungsunternehmen,<br />
die auf einen Multi-Utility-<br />
Ansatz setzen, können künftig vielfältige Produkte und<br />
Dienstleistungen anbieten, in denen die unterschiedlichen<br />
Energieträger quasi in einem Gesamtpaket kombiniert<br />
werden. Gleichzeitig lässt sich die Geschwindigkeit<br />
und Qualität des Kundenservices verbessern, da die Mitarbeiter<br />
über ein System Zugriff auf alle Informationen<br />
haben. Dienstleistungen können aber nicht nur mit<br />
Blick auf den Endkunden, sondern ebenso für andere<br />
Marktteilnehmer entwickelt werden, in dem diesen z. B.<br />
Ablese- oder Controllingdienste angeboten werden. So<br />
könnte beispielsweise ein Stromversorger zusätzlich die<br />
<strong>Gas</strong>zähler seiner Kunden auslesen und die Verbrauchsdaten<br />
dem entsprechenden <strong>Gas</strong>versorger zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Um ein umfassendes Multi-Energie-System aufzubauen,<br />
müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt<br />
sein. Zentrale Basis ist die Ausstattung sämtlicher Zähler<br />
der Multi-Energie-Umgebung mit bidirektionalen<br />
Schnittstellen. Die Messgeräte sollten darüber hinaus<br />
neben den Verbrauchswerten auch Netzqualitätsdaten<br />
(Informationen zu Stromausfällen etc.) sowie Ereignisund<br />
Statusdaten der Zähler selbst erfassen können.<br />
Darüber hinaus muss das Hauptgerät über genügend<br />
Register für die Datenarten sowie über ausreichend<br />
Speicherkapazität verfügen, um die verschiedenen<br />
Daten zu erfassen. Wichtigste Voraussetzung aber ist die<br />
Interoperabilität der jeweiligen Zähler. Der Einsatz offener<br />
Industriestandards ermöglicht Versorgern die freie<br />
Gerätewahl sowie die Integration der Komponenten<br />
verschiedener Hersteller.<br />
Januar/Februar 2011<br />
68 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
4. Fazit<br />
Die Bundesnetzagentur bezieht in ihrem Positionspapier<br />
eindeutig Stellung: <strong>Gas</strong>-Zähler müssen künftig mit<br />
bidirektionalen Schnittstellen ausgestattet werden.<br />
Spätestens mit diesem Papier ist nun auch für die <strong>Gas</strong>versorger<br />
der Smart Metering-Startschuss gefallen. Um<br />
das Potenzial zu heben, das insbesondere Multi-Energie-Lösung<br />
sowohl hinsichtlich Kosteneinsparungen als<br />
auch in Bezug auf neue Dienstleistungen bieten, müssen<br />
<strong>Gas</strong>versorger heute die richtigen Weichen stellen.<br />
Wer es jetzt versäumt, ein schlüssiges und zielgerichtetes<br />
Gesamtkonzept zu entwickeln, wird im besten Fall<br />
nur mit Mehrkosten und Doppeltausgaben zu kämpfen<br />
haben. Im schlimmsten Fall wird er vom Wettbewerb<br />
abgehängt. Für <strong>Gas</strong>versorger bedeutet dies: Jede Investition<br />
muss auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft werden.<br />
Sicherheit bieten hierbei insbesondere modulare Konzepte,<br />
in denen z. B. die Kommunikationstechnologie –<br />
und damit auch der Kommunikationsstandard – bei<br />
Bedarf ohne ein Auswechseln der Messeinheit ausgetauscht<br />
und neuen Anforderungen angepasst werden<br />
können.<br />
Noch gibt es in Deutschland nur wenige Beispiele<br />
laufender Multi-Energie-Systeme, in denen das Potenzial<br />
der gemeinsamen Datenauslesung, -übertragung<br />
und -verwaltung voll ausgeschöpft wird. Hier hilft ein<br />
Blick ins Nachbarland: Frei von regulatorischen Zwängen<br />
wurden in Dänemark landesweit Multi-Energie-<br />
Systeme für Strom, <strong>Gas</strong> und Wärme eingeführt. Ebenso<br />
wie in der E-CONTROL-Studie fällt auch hier die Kosten-<br />
Nutzen-Bilanz eindeutig positiv aus.<br />
Autor<br />
Dr. Peter Heuell<br />
Landis+Gyr Deutschland |<br />
Nürnberg |<br />
Tel. +49 911 723 7036 |<br />
E-Mail: info-nbg@landisgyr.com<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />
In der Ausgabe 02/2011 lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />
Behrendt / Winzenick Roadmap Automation 2020+<br />
Wasser und Abwasser<br />
Technologieanforderungen und Zukunftsmärkte<br />
Willmitzer u.a.<br />
Staufer u.a.<br />
Nowack u.a.<br />
Bewertung und Bedeutung der Biofiltration des Zooplanktons zur Verbesserung<br />
der Wasserqualität in Talsperren<br />
Wasserstandsberechnung auf gegliederten Oberflächen mit variablen Rauheiten<br />
für extreme Niederschlagsintensitäten<br />
Der demografische Wandel als Gebührentreiber in der Siedlungsentwässerung<br />
– ein Vergleich des Demografieeffektes mit Spar-, Betriebskosten-, Kapitalkostenund<br />
Industrieffekten<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 69
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
Smart Metering auf dem Weg zur<br />
Standardisierung in Europa<br />
Smart Metering, Standardisierung, EU-Kommission, Mandat M/441, CEN, CENELEC, ETSI<br />
Ralf Hoffmann<br />
Die EU-Direktive 2004/22/EC „Europäische Messgeräterichtline“<br />
(MID) schreibt die vollständige Harmonisierung<br />
von Verbrauchszählern in Europa vor. Gleichzeitig<br />
findet derzeit eine sehr schnelle technische<br />
Entwicklung statt, um die Endkunden mit intelligenten<br />
Geräten auszustatten, damit sie ihren Energieverbrauch<br />
optimieren und CO 2 -Emissionen minimieren<br />
können. Um die damit verbundenen Herausforderungen<br />
zu lösen, hat die Europäische<br />
Kommission mit dem Mandat M/441 einen Normungsauftrag<br />
für die Smart Meter an die Standardisierungsorganisationen<br />
CEN, CENELEC und ETSI<br />
erteilt. Zur Umsetzung wurde eine Smart Meters Coordination<br />
Group (SM-CG) eingerichtet, die ihren<br />
Schwerpunkt auf die Standardisierungsfragen im<br />
Zusammenhang mit den intelligenten Zählern richtet.<br />
Smart Metering on the road to standardization<br />
in Europe<br />
The EU-Directive 2004/22/EC on measuring instruments<br />
(MID) concerns full harmonization of utility<br />
meters in Europe. There is fast technological development<br />
in the area of utility meters to provide customers<br />
with the necessary to optimize their energy use<br />
and to reduce carbon emissions. In order to address<br />
these challenges, the European Commission<br />
addressed Mandate M/441 to CEN, CENELEC and<br />
ETSI. A Smart Meters Coordination Group (SM-CG)<br />
was set up to answer this request. This group will<br />
provide a focal point concerning smart meter standardization<br />
issues in respect to Mandate M/441.<br />
Mit der Entscheidung der Bundesregierung, bis 2014<br />
den deutschen Messstellenbetrieb auf Smart Metering<br />
umzustellen, hat sich der Druck auf die Energieversorgungsunternehmen<br />
weiter erhöht. Bereits seit dem<br />
1.1.2010 müssen in Neubauten und bei größeren Sanierungsprojekten<br />
intelligente Zähler installiert werden.<br />
Privat- und Sonderkunden sollen durch die neue Technologie<br />
ihren Energieverbrauch besser steuern und<br />
damit senken können, ganz im Sinne des Integrierten<br />
Energie- und Klimaschutzpaketes und der europäischen<br />
Energieeffizienzrichtlinien. Doch während in Europa<br />
nahezu alle Bereiche des Lebens durch einheitliche<br />
Normen abgedeckt sind, konkurrieren bei den intelligenten<br />
Zählern derzeit über 120 verschiedene Standards<br />
miteinander. Dieser historisch entstandene Wildwuchs<br />
bremst die Einführung von Smart Metering und<br />
trägt erheblich zur Verunsicherung bei den Energieversorgern<br />
und Endkunden bei.<br />
1. Offene Architektur und Interoperabilität<br />
Die EU-Kommission hat allerdings schon längst die Notwendigkeit<br />
einer Standardisierung und europaweiten<br />
Harmonisierung auf diesem Gebiet erkannt und die<br />
Organisationen CENELEC (European Committee for<br />
Electrotechnical Standardization), CEN (European Committee<br />
for Standardization) und ETSI (European Telecommunications<br />
Standards Institute) damit beauftragt,<br />
einheitliche Normen für Smart-Metering-Technologien,<br />
Protokolle und Prozesse zu verabschieden. Dabei stützen<br />
sich die Organisationen auf das vorhandene Fachwissen<br />
der Hersteller und Anwender als Kompetenzträger.<br />
Das EU-Standardisierungsmandat M/441 hat das<br />
erklärte Ziel „der Entwicklung einer offenen Architektur<br />
für Verbrauchszähler unter Einbeziehung von Interoperabilität<br />
ermöglichenden Kommunikationsprotokollen“.<br />
Denn fehlende bzw. veraltete Normen – so die EU-Kommission<br />
– behindern die rasche Umsetzung von Smart-<br />
Metering-Lösungen in Europa.<br />
Hintergrund des Standardisierungsmandates ist die<br />
Richtlinie 2006/32/EG der Europäischen Union über<br />
Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen. Sie<br />
sieht in ihrem Artikel 13 vor, dass die Verbraucher in<br />
den Mitgliedsstaaten zu wettbewerbsorientierten Preisen<br />
individuelle Energiezähler erhalten müssen. Diese<br />
sollen „den tatsächlichen Energieverbrauch und die<br />
Nutzungszeit genau anzeigen, soweit dies technisch<br />
machbar, finanziell vertretbar und im Vergleich zu den<br />
poten zielen Energieeinsparungen angemessen ist.“ Die<br />
Umsetzung hängt von einer wirtschaftlichen Beurteilung<br />
ab, die im September 2012 abgeschlossen sein<br />
soll. Im <strong>Gas</strong>bereich ist der Zeitrahmen für den Rollout<br />
der intelligenten Zähler in den EU-Mitgliedsstaaten<br />
noch zu beschließen; im Strombereich sollen 80 Prozent<br />
der Kunden die Smart Meter bis 2020 installiert<br />
Januar/Februar 2011<br />
70 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Smart Metering<br />
FACHBERICHTE<br />
haben. Den Rahmen für die aktuellen Standardisierungsbemühungen<br />
steckt außerdem die Europäische<br />
Messgeräterichtline (MID) ab, die mit einer Übergangszeit<br />
von 10 Jahren im Jahr 2004 in Kraft trat und u. a. die<br />
vollständige Harmonisierung von Verbrauchszählern in<br />
der EU vorschreibt.<br />
2. Einheitliche Kommunikationsprotokolle<br />
und Zusatzfunktionen<br />
Der Auftrag für das Mandat M/441 enthält im Detail<br />
folgende Punkte:<br />
a) Schaffung eines europäischen Standards für Verbrauchszähler<br />
mit<br />
einer offenen Architektur für Hard- und Software<br />
genormten Schnittstellen<br />
einer sicheren Kommunikation in beide Richtungen<br />
fortgeschrittenen Informations-, Verwaltungs- und<br />
Steuersysteme für Verbraucher und Dienstleister<br />
Skalierbarkeit der Architektur und Unterstützung<br />
aller Anwendungen von einfachst bis komplex<br />
Auslegung der Architektur für alle Kommunikationsmedien,<br />
die gegenwärtig von Belang sind, und deren<br />
Anpassbarkeit an künftige Anforderungen<br />
der Ermöglichung des Datenaustausch mit einem<br />
geschützten messtechnischen Block über eine<br />
sichere Schnittstelle<br />
b) Schaffung von europäischen Normen für zusätz liche<br />
Funktionen mit<br />
harmonisierten Lösungen<br />
einem interoperablen Rahmen<br />
Nutzung der offenen Architektur für Kommunikationsprotokolle<br />
bei Bedarf<br />
uneingeschränkter Interoperabilität am Ort der Messung<br />
Bei der Realisierung – so die Vorgabe aus Brüssel –<br />
sollen nach Möglichkeit bestehenden Standards und<br />
Verfahren der Vorzug vor möglichen Neuentwicklungen<br />
gegeben werden – denn das geht schneller und ist<br />
kostengünstiger. Dabei ist sich die EU-Kommission<br />
darüber im Klaren, dass sich die Smart-Metering-Lösungen<br />
in den einzelnen Mitgliedsstaaten auch in Zukunft<br />
voneinander unterscheiden werden. Dies liegt an nationalen<br />
Gesetzen und Richtlinien sowie den existierenden<br />
Prozessen zwischen den Marktteilnehmern.<br />
3. Forschungsprojekt OPENmeter liefert<br />
Grundlagen<br />
Zur Bearbeitung des Mandats haben die drei europäischen<br />
Normungsgremien ETSI, CENELEC und CEN<br />
zusammen mit den Repräsentanten der Herstellerverbände<br />
Aqua und Fagogaz sowie der europäischen Vereinigung<br />
für Messwesen (WELMEC) die Arbeitsgruppe<br />
„Smart Metering Coordination Group“ (SM-CG) gegründet.<br />
Eingeladen wurde dazu auch das von der EU geförderte<br />
Forschungsprojekt OPENmeter (Open and Public<br />
Extended Network), in dem Hersteller und Energieversorger<br />
aus verschiedenen europäischen Ländern<br />
zusammenarbeiten. Koordiniert wird das 30monatige<br />
Vorhaben, das im Januar 2009 seine Arbeit aufnahm,<br />
vom spanischen Energiekonzern Iberdrola.<br />
Für die Kommunikation setzt OPENmeter auf das<br />
DLMS-Kommunikationsprotokoll (Device Language<br />
Message Specification). Es beschreibt ein vom eigentlichen<br />
Kommunikationskanal unabhängiges Protokoll,<br />
das mittels objektorientierter Strukturen die Applikationsdaten<br />
der Zähler verschiedener Hersteller gleich<br />
dargestellt. DLMS ist eine universelle und abstrakte<br />
Sprache für die Zählerkommunikation, die in einer IEC-<br />
Norm standardisiert wurde. Ihre Anwendbarkeit ist<br />
nicht auf Elektrizitätszähler beschränkt, sondern gilt<br />
ebenso für <strong>Gas</strong>-, Wärme- und Wasserzähler. Die entsprechenden<br />
Normen werden von CEN TC294 in enger<br />
Abstimmung an IEC TC13 erarbeitet. Das inzwischen<br />
weltweit anerkannte und in 110 Ländern vertretene<br />
Standardprotokoll wird von der „DLMS User Association“<br />
mit Sitz in Genf forciert, in der alle bedeutenden<br />
Zählerhersteller und einige große Energielieferanten<br />
vertreten sind.<br />
Im Rahmen des EU-Mandats M/441 erarbeiten zwei<br />
Ad-Hoc-Arbeitsgruppen jeweils konkret die Vorlagen<br />
der Standards für die unterschiedlichen Teile des Auftrags<br />
– Kommunikationsprotokolle und Zusatzfunktionen.<br />
Beide Gruppen konzentrieren sich auf die Bedürfnisse<br />
privater Haushalte und den Sektor der kleinen und<br />
mittleren Unternehmen, da es für das obere Segment<br />
der Sondervertragskunden bereits funktionsfähige<br />
Lösungen am Markt gibt. Angesichts der verlangten<br />
Anforderungen bevorzugt die Arbeitsgruppe SM-CG<br />
WG1 im Bereich der Kommunikation den Ansatz des<br />
bereits bestehenden Standards M-Bus Wired und Wireless<br />
sowie das DLMS-Protokoll. In den Technischen<br />
Arbeitskreisen (TC) des jeweils betroffenen europäischen<br />
Normierungsgremiums geht es derzeit abschließend<br />
um die Erarbeitung der Details und die Durchführung<br />
der Standardisierung.<br />
4. Lokale Besonderheiten werden<br />
berücksichtigt<br />
Bei der Formulierung des Standards ist zu berücksichtigen,<br />
dass auch die bestehende lokale Infrastruktur<br />
und die damit verbundene Installation die Auswahl<br />
einer geeigneten Lösung beeinflusst. In einer eher urbanen<br />
Umgebung kann ein Kommunikationsknoten<br />
(Datenkonzentrator) pro Haus wirtschaftlich sein. In<br />
dicht besiedelten Wohngegenden hingegen kommunizieren<br />
sinnvollerweise mehrere Haushalte über einen<br />
Knoten. Als Übertragungsmedium für die erste Strecke,<br />
die sogenannte Primärkommunikation, bieten sich zwei<br />
Varianten an: In bestehenden Gebäuden ist der Einsatz<br />
von Funktechnik meist wirtschaftlicher, für Neubauten<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 71
FACHBERICHTE Smart Metering<br />
kann eine drahtgebundene Realisierung aufgrund der<br />
dann reduzierten Installationskosten in Betracht gezogen<br />
werden. Im Bereich der Fernkommunikation besitzt<br />
GPRS den Vorteil der Verfügbarkeit, die erzielbaren<br />
Übertragungsraten liegen jedoch unter der von DSL.<br />
Weiterhin sind die Geräte- und Installationskosten für<br />
diese Technologie sehr hoch.<br />
Bei der Formulierung ihrer Ergebnisse greift die<br />
Arbeitsgruppe auf die in Deutschland bisher geleistete<br />
Arbeit der Initiative „Open Metering System“ zurück. In<br />
deren Rahmen haben sich die Herstellerverbände<br />
figawa, KNX und ZVEI auf eine offene, herstellerübergreifende,<br />
interoperable Geräte- und Schnittstellendefinition<br />
unter der Bezeichnung „Open Metering System –<br />
Specification“ (OMS-S) geeinigt. Diese ist nun auch in<br />
den europäischen Standardisierungsprozess eingeflossen,<br />
da OMS-S europaweit die einzige Systemdefinition<br />
ist, die alle Medien – Strom, <strong>Gas</strong>, Wärme und Wasser –<br />
inklusive Submetering in ein einziges System integriert.<br />
Für die als Primärkommunikation definierte Datenübertragung<br />
zwischen den eigentlichen Zählern und<br />
dem Datenkonzentrator MUC (Multi Utility Communication)<br />
wurde die Normenreihe EN 137574 als derzeit<br />
anwendbare Norm identifiziert, die den M-Bus ebenso<br />
als physikalische Schnittstelle, drahtgebunden und<br />
drahtlos, beschreibt wie als Datenprotokoll. Die EN<br />
137574 ist zugleich mit dem KNX-Standard aus dem<br />
Bereich der Gebäudesystemtechnik und Heimautomation<br />
konform. Die Fernkommunikation wird hier mit<br />
bewährten Internetstandards gelöst, wobei die Übertragung<br />
entweder direkt über einen DSL-Anschluss im<br />
Haus erfolgen kann, über Mobilfunknetze wie zum<br />
Beispiel GPRS oder über die Stromleitung mit Hilfe der<br />
PLC-Technologie (Powerline Communications). Für die<br />
Datenvisualisierung (Verbrauchsanzeige), die Anbindung<br />
der Gebäudeautomation beim Endkunden sowie<br />
für die zukünftigen Dienstleistungen wie z. B. Tarif- oder<br />
Lastmanagement kommt bei OMS-S der weltweit anerkannte<br />
KNX-Standard (ISO/IEC 14543) zum Einsatz.<br />
5. Fazit<br />
Der aktuelle Zeitplan des Mandats M/441 sieht vor, dass<br />
im ersten Quartal 2011 ein einheitlicher EU-Standard für<br />
die Kommunikation von Smart-Metering-Systemen vorgelegt<br />
wird. Außerdem ein „gemeinsamer Fortschrittsbericht“.<br />
Mitte 2013 werden dann auch die harmonisierten<br />
Lösungen für zusätzliche Funktionen der intelligenten<br />
Zähler erarbeitet sein. Für die Hersteller mindern<br />
diese verbindlichen Normen das Risiko von Fehlinvestitionen<br />
und stellen Rechtssicherheit her. Ein hohes Maß<br />
an Interoperabilität ebnet zudem den Weg in eine Massenproduktion<br />
zu niedrigeren Kosten, ermöglicht den<br />
ungehinderten Wettbewerb innerhalb der EU und<br />
verbessert die Chancen auf eine führende Position der<br />
europäischen Hersteller von Smart-Metering-Produkten<br />
im Weltmarkt.<br />
Ralf Hoffmann ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der Koblenzer GÖRLITZ-Gruppe und Vizepräsident<br />
der Herstellerorganisation ESMIG (European<br />
Smart Metering Industry Group). Er betätigt<br />
sich schon seit einigen Jahren auf allen Ebenen der<br />
europäischen Standardisierung, so aktuell als Sprecher<br />
und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kommunikation<br />
des europäischen Standardisierungsmandates<br />
M/441.<br />
Autor<br />
Ralf Hoffmann<br />
GÖRLITZ AG |<br />
Koblenz |<br />
Tel. +49 261 9285 0 |<br />
E-Mail: info@goerlitz.com<br />
Januar/Februar 2011<br />
72 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
KOMPETENZ FÜR<br />
DAS GASFACH<br />
FACHZEITSCHRIFTEN<br />
deutsch und englisch<br />
FACHBÜCHER<br />
VERANSTALTUNGEN
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Netzindividuelle SLP im <strong>Gas</strong>bereich<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaft, Standardlastprofile <strong>Gas</strong>, Regelenergiebedarf, Datenqualität, Temperaturstation,<br />
Bilanzierung, Kundenwerte, SLP-Ausprägung, GABi <strong>Gas</strong><br />
Andreas Kolo, Andy Neidert und Alessandro Rabe<br />
Mit der Veröffentlichung der Mitteilung Nr. 4 zur<br />
GABi <strong>Gas</strong> stehen mit dem Ampel- und Meldesystem<br />
zwei neue Instrumente zur Verfügung, mit denen sich<br />
kontinuierlich die SLP-Allokationsqualität der Ausspeisenetzbetreiber<br />
überprüfen lässt. Wie für die Veröffentlichung<br />
der Mitteilung Nr. 4 der BNetzA war<br />
auch für die Anberaumung des BDEW/VKU Verbandsprojekts<br />
Netzkontenanalyse der hohe Regelenergiebedarf<br />
im Winter 2009/2010 ausschlaggebend.<br />
Die im Verbandsprojekt erschlossenen Erkenntnisse<br />
und Empfehlungen, um Schiefstände in den<br />
Netzkonten vieler Ausspeisenetzbetreiber zu begegnen,<br />
werden in diesem Artikel diskutiert und ergänzt.<br />
Hinsichtlich der aktuell in vielen Fällen unzureichenden<br />
Passgenauigkeit von Lastprofilen sind nach<br />
Ansicht der Autoren netzindividuelle SLP bei der<br />
Bilanzierung zu bevorzugen und es ist festzustellen,<br />
dass ein wesentlicher Faktor bei der <strong>Gas</strong>-Bilanzierung<br />
bisher vernachlässigt wird. Es handelt sich hierbei<br />
um das Heizungsanlagenschaltverhalten, das bei<br />
einer Verwendung von Ganzjahresprofilen unberücksichtigt<br />
bleibt. Die Auswirkungen des Heizungsanlagenschaltverhaltens<br />
werden insbesondere in den<br />
Übergangszeiträumen sichtbar. Über den Ansatz von<br />
Semesterprofilen kann das Heizungsanlagenschaltverhalten<br />
hingegen besser abgebildet werden. Hierdurch<br />
kann eine Reduzierung des Regelenergieaufkommens<br />
erzielt werden, die gemäß <strong>Gas</strong>NZV von den<br />
Verteilernetzbetreibern anzustreben ist.<br />
Grid specific load profiles<br />
Due to the publication of the memorandum no. 4 of<br />
GABi <strong>Gas</strong> two new instruments were implemented to<br />
control constantly the grid operator´s load profile<br />
allocation quality. Responsible for the publication of<br />
the memorandum no. 4 as well as for the launch of<br />
the BDEW/VKU project “Netzkontenanalyse” was the<br />
gap between allocated and physical gas consumption<br />
during the winter of 2009/2010.<br />
The identified problems and derived recommendations<br />
of this project to face problems in gas allocation<br />
of many grid operators are to be discussed and<br />
supplemented within this article.<br />
From the point of view of the authors grid specific<br />
load profiles are recommended and point out a fundamental<br />
issue of gas allocation has been neglected<br />
so far. It is a question of the seasonal gas consumption<br />
of heating systems which is neglected by using<br />
all year valid load profiles. The impact of this seasonal<br />
gas consumption of heating systems can be<br />
seen in particular during transition periods. Using<br />
semester load profiles this specific behavior can be<br />
simulated much better.<br />
1. Aktuelle Situation<br />
Nach der kurzen Umsetzungsfrist der GABi <strong>Gas</strong> bis zum<br />
01.10.2008 kam es im Winter 2008/2009 teilweise zu<br />
starken Überspeisungen (Allokation > physische Lastflüsse)<br />
der Marktgebiete [1]. Ein Jahr später, im Winter<br />
2009/2010, kam es hingegen zu einer erheblichen<br />
Unterspeisung (positive Regelenergie) der Marktgebiete<br />
[2]. Die Kosten aus der Beschaffung der positiven<br />
Regelenergie durch den Marktgebietsverantwortlichen<br />
(MGV) werden auf den Umlagekonten der Marktgebiete<br />
verbucht und sind von den Bilanzkreisverantwortlichen<br />
(BKV) über die Regel- und Ausgleichsenergieumlage zu<br />
tragen. Die Regel- und Ausgleichsenergieumlage ist in<br />
den meisten Marktgebieten über die vergangenen zwei<br />
Jahre stark angestiegen und stellt einen nicht zu vernachlässigenden<br />
Kostenfaktor im Wettbewerb um die<br />
Belieferung von Letztverbrauchern mit <strong>Gas</strong> dar. Infolgedessen<br />
veröffentlichte die Bundesnetzagentur (BNetzA)<br />
die Mitteilung Nr. 4 zur GABi <strong>Gas</strong>. Zuvor haben bereits<br />
die Verbände BDEW und VKU das gemeinsame Projekt<br />
zur Netzkontenanalyse angestoßen, um den Ursachen<br />
des Regelenergiebedarfs auf den Grund zu gehen. Das<br />
Verbandsprojekt unterteilte sich in eine Standardanalyse<br />
(SAQ – SLP-Allokations-Qualität) und eine detaillierte<br />
Intensivanalyse (SIA – SLP-Intensiv-Analyse). Die<br />
Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem Verbandsprojekt<br />
wurden in der <strong>gwf</strong> 11/2010 [2] veröffentlicht und<br />
sind im Wesentlichen:<br />
Qualität der Datenbasis für die Allokation<br />
verbessern,<br />
Januar/Februar 2011<br />
74 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 1. Finanzielle Bedeutung der SLP-Allokationsgüte für die Transportkunden in einem Ausspeisenetz.<br />
Mengeneffekt<br />
Leistungseffekt<br />
SLP-Allokation 2009 420 000 000 kWh Höchste Tagesspitze gem. SLP Allokation 3 300 000 kWh/d<br />
Summe abgerechnete Verbräuche<br />
(Stichtag 31.12.2009)<br />
400 000 000 kWh Tatsächliche SLP-Leistungsspitze 3 000 000 kWh/d<br />
Mehrmenge (5 %) 20 000 000 kWh Zu viel allokierte Leistung 300 000 kWh/d<br />
Angenommener Arbeitspreis aus<br />
Liefervertrag<br />
3,2248 ct/kWh Angenommener Leistungspreis aus Liefervertrag<br />
der TK<br />
50 ct/kWh/d<br />
Mehrmenge x Arbeitspreis 644 960 Euro Zu viel allokierte Leistung x Leistungspreis 150 000 Euro<br />
Beispielhafter Mehr-/Mindermengenpreis<br />
1,2248 ct/kWh<br />
Gutschrift an TK für Mehrmenge<br />
244 960 Euro<br />
Verlust für die TK 400 000 Euro Verlust für die TK 150 000 Euro<br />
Summe des Schadens für die Transportkunden: 550 000 Euro<br />
Temperaturprognose überprüfen sowie<br />
Profilausprägung ggfs. variieren.<br />
Für weitere Ausführungen zu den Grundlagen der<br />
SLP-Systematik wird auf den Artikel in der <strong>gwf</strong> 11/2010<br />
verwiesen. Im nachfolgenden Abschnitt sollen weitere<br />
Verbesserungspotenziale für den Bilanzierungsprozess<br />
kritisch diskutiert werden.<br />
Festzuhalten ist zunächst, dass auch zwei Jahre nach<br />
Einführung der GABi <strong>Gas</strong> die Güte der SLP-Allokation<br />
noch Mängel aufweist, die nicht nur auf die Ausspeisenetzbetreiber<br />
(ANB) zurückzuführen sind. Mit der Mitteilung<br />
Nr. 4 zur GABi <strong>Gas</strong> hat die BNetzA mit dem Ampelund<br />
Meldesystem Instrumente geschaffen, mit denen<br />
die Güte des Bilanzierungsprozesses der ANB überwacht<br />
werden soll. Infolgedessen erhöht sich der Druck<br />
auf die ANB zur Steigerung der SLP-Allokationsgüte.<br />
Eine mangelhafte SLP-Allokationsqualität kann<br />
unterjährig zu Regelenergie und auf Ganzjahressicht zu<br />
Mehr-/Mindermengen führen. Die finanziellen Auswirkungen<br />
suboptimaler SLP-Allokationen auf unterjähriger<br />
Basis führten zu einem erhöhten Finanzierungsbedarf<br />
der MGV und erreichten im Winter 2009/2010 die<br />
Größenordnung dreistelliger Millioneneurobeträge. Für<br />
Transportkunden (TK) ist die SLP-Allokationsgüte<br />
zudem auch auf Jahressicht im Rahmen der Mehr-/Mindermengenabrechnung<br />
von Bedeutung. Aktuell verrechnen<br />
die ANB mit den TK die ersten Mehr-/Mindermengen,<br />
die für die TK erhebliche finanzielle Auswirkungen<br />
haben können.<br />
In dem in Tabelle 1 dargestellten Beispielfall beträgt<br />
der Schaden für die TK umgerechnet etwa 0,1375 Cent/<br />
kWh, wobei der Grundversorger das Hauptrisiko zu tragen<br />
hat.<br />
Folglich sind sowohl ganzjährige als auch unterjährige/tägliche<br />
Abweichungen zwischen SLP-Allokationen<br />
und Verbräuchen zu beachten und zu minimieren.<br />
Mit etwa 90 % [3] ermittelt der Großteil der ANB die SLP-<br />
Allokation synthetisch unter Verwendung der von der<br />
Technischen Universität München (TUM) entwickelten<br />
SLP. Das TUM-System gewährleistet über den Mechanismus<br />
der Kundenwertbildung bei sauberer Datenbasis,<br />
unverändertem Verbrauchsverhalten und normal temperierten<br />
Jahren auf Ganzjahressicht eine Annäherung<br />
zwischen SLP-Allokation und abgerechneten Verbräuchen<br />
bei Vorliegen eines ausreichend großen Messstellenportfolios.<br />
Daneben ist allerdings auch eine unterjährige<br />
Betrachtung der Passgenauigkeit der SLP-Allokation<br />
für einen minimierten Regelenergieeinsatz auf<br />
Ebene der MGV von entscheidender Bedeutung. Bei<br />
einer Weiterentwicklung/Zuordnung der Profile auf<br />
ANB-Ebene sollte deshalb auf die unterjährige Passgenauigkeit<br />
der SLP Wert gelegt werden. Diese Zielstellung<br />
wurde durch § 24 Absatz 3 der im September 2010<br />
novellierten <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung (<strong>Gas</strong>NZV) zum<br />
Ausdruck gebracht. Demnach haben Verteilernetzbetreiber<br />
bei der Entwicklung und Anwendung von Standardlastprofilen<br />
darauf zu achten, dass der Einsatz von<br />
Regelenergie möglichst reduziert wird. Um dieser Vorgabe<br />
gerecht zu werden, empfiehlt die BTU EVU GmbH<br />
den ANB in Beratungsprojekten das in Bild 1 dargestellte<br />
dreistufige Vorgehen.<br />
Die Ursachen für Abweichungen im Rahmen des<br />
SLP-Allokationsprozesses sind vielfältig. U. a. können zu<br />
„flache“ SLP, eine geringe Qualität der Datenbasis, Fehler<br />
bei der Kundenwertberechnung, hohe Brennwert-<br />
Bild 1. Empfohlene Arbeitsschritte der BTU EVU<br />
GmbH zur Verbesserung der SLP-Allokationsgüte.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 75
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
differenzen, Netzverluste, Änderungen im Verbrauchsverhalten<br />
(z. B. infolge von Wärmedämmmaßnahmen<br />
oder Erneuerung von Heizungsanlagen) oder fehlerhafte<br />
RLM-Datenreihen zu einer Überschreitung der 3 %<br />
Grenze im Ampelsystem führen. Aus laufenden Projekten<br />
bei ANB, in denen potenzielle Fehlerquellen im<br />
Bilanzierungsprozess identifiziert werden, ist festzuhalten,<br />
dass häufig noch viele verschiedene Unplausibilitäten<br />
in den Datenbasen enthalten sind. In einem ersten<br />
Schritt ist daher die Datenbasis zu bereinigen, um die<br />
Güte der SLP-Allokation zu erhöhen. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass Projekte zur Bereinigung der Datenbasis<br />
internen Datenerhebungs- und Analyseaufwand erfordern,<br />
der bspw. durch das Hinzuziehen eines erfahrenen<br />
und spezialisierten Dienstleisters erheblich reduziert<br />
werden kann. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen<br />
ANB zur Verbesserung des Allokationsergebnisses im<br />
synthetischen Verfahren Korrekturfaktoren anwenden,<br />
die mit der BNetzA abzustimmen sind. Hierdurch werden<br />
allerdings nicht die eigentlichen Ursachen für mangelhafte<br />
SLP-Allokationen beseitigt, sondern nur das<br />
Allokationsergebnis manipuliert.<br />
Für eine grobe Plausibilisierung der Datenbasen<br />
kann die BDEW/VKU Checkliste zur SLP-Allokation herangezogen<br />
werden, die bei der Identifizierung einiger<br />
typischer Fehler helfen kann. Dies reicht jedoch meist<br />
nicht aus, da die Hintergründe der identifizierten Fehler<br />
diskutiert und gangbare Lösungen abgeleitet werden<br />
müssen. Der für den Bilanzierungsprozess vorgesehene<br />
Mitarbeiter ist allerdings oftmals aufgrund anderer Aufgaben<br />
zeitlich nicht in der Lage, diese weiterführenden<br />
Arbeitsschritte im Rahmen der Datenbereinigung zu<br />
übernehmen. Zudem fehlen meist hilfreiche Erfahrungen<br />
aus der Betrachtung anderer Netzgebiete. Das Hinzuziehen<br />
eines externen Dienstleisters erscheint daher<br />
sinnvoll.<br />
In einem zweiten Schritt sollte die Passgenauigkeit<br />
der Temperaturstation analysiert werden. Entscheidend<br />
für die unterjährige Güte der SLP-Allokation ist eine gute<br />
Prognostizierbarkeit der Restlast (i.d.R. NKP-RLM), die<br />
umso höher ausfällt, desto geringer die Streuung der<br />
Restlast in Abhängigkeit der Temperatur ist. Die Streuung<br />
der Restlast hängt dabei im Wesentlichen von der<br />
Wahl der Temperaturstation und der Identifizierung aller<br />
für den RLM-Bereich relevanten Kunden ab. Aufgrund<br />
von Erfahrungen aus der Beratungspraxis kann durch<br />
ein Kennzahlensystem die am besten geeignete Temperaturstation<br />
identifiziert werden. Neben der Isttemperatur<br />
ist die Prognosetemperatur insbesondere im synthetischen<br />
Verfahren von hoher Bedeutung. Treten hierbei<br />
hohe Abweichungen zwischen der Ist- und der Prognosetemperatur<br />
auf, so sollte ein Wechsel des Prognosedienstleisters<br />
(insbesondere bieten für DWD-Wetterstationen<br />
i. d. R. mehrere Dienstleister Temperaturprognosen<br />
an) in Erwägung gezogen werden. Bei einer stärker<br />
streuenden Restlast, sollte das Herabsetzen der SLP<br />
Anwendungsgrenzen überprüft werden, um Letztverbraucher<br />
mit hohem Verbrauch und atypischen Verbrauchsverhalten<br />
nicht über ein SLP, sondern als RLM zu<br />
bilanzieren.<br />
Im dritten Schritt ist die Profilzuordnung zu überprüfen.<br />
Im weiter oben erwähnten Artikel der Verbände<br />
wird dargestellt, dass die entwickelten Profile der TUM<br />
das Verbrauchsverhalten des SLP-Kundensegments<br />
bereits ausreichend gut abbilden. Zugleich wird in dem<br />
Artikel geschildert, dass die Temperaturabhängigkeit<br />
der gewählten SLP bei etwa 50 % der untersuchten<br />
Netzbetreiber zu gering ausgeprägt ist. Aus der Praxis<br />
ist zudem bekannt, dass bei einem nur sehr kleinen<br />
Anteil der ANB die SLP zu steil sind, so dass eine Systemschiefe<br />
vorzuliegen scheint. Dies ließe die zu überprüfende<br />
Hypothese zu, dass die Datenbasis zur Entwicklung<br />
der SLP nicht repräsentativ ist oder ein ungeeignetes<br />
Anwendungssystem vorliegt. Die Empfehlung, die<br />
für windreiche Regionen vorgesehenen, etwas steileren<br />
SLP, nun auch ggfs. in Regionen mit normaler Windausprägung<br />
einzusetzen, erscheint demnach von der<br />
Wirkrichtung her sinnvoll. Im Kern wird jedoch klar, dass<br />
die netzindividuellen Gegebenheiten noch besser<br />
reflektiert werden müssen.<br />
Die Auswirkungen einer SLP-Umstellung sollten<br />
allerdings zunächst außerhalb des operativen EDM-Systems<br />
überprüft werden, um mögliche Verwerfungen im<br />
laufenden Bilanzierungsprozess zu vermeiden. Hierzu<br />
sollten sog. Alsob-Allokationen durchgeführt werden,<br />
bei denen die geänderten SLP für den Zeitraum von<br />
mindestens einem Jahr (z. B. das Vorjahr) ausgerollt und<br />
die Passgenauigkeit mit dem Restlastgang abgeglichen<br />
wird. Es existieren bereits Instrumente, 1 um derartige<br />
Sensitivitätsanalysen von Profilumstellungen durchzuführen.<br />
Der Wechsel der Profilzuordnung oder ein Temperaturstationswechsel<br />
erfordert in jedem Fall die Aktualisierung<br />
der Kundenwerte, da ansonsten Verwerfungen<br />
bei der SLP-Allokation entstehen. Auch bei<br />
sorgfältiger Zuordnung der SLP zu zwei Haushalts- und<br />
elf Gewerbeprofilen werden bei sauberer Datenbasis<br />
i. d. R. dennoch systematische Schiefstellungen zu beobachten<br />
sein. Die Zuordnung von einzelnen Profilen und<br />
die Synthese der Einzelprofile zur Gesamt-SLP-Allokation<br />
erzeugt im Ergebnis ein Mischprofil, das regelmäßig<br />
noch nicht optimal zum netzindividuellen Restlastgang<br />
passt.<br />
Die Entwicklung von für das jeweilige Ausspeisenetz<br />
netzindividuellen SLP kann daher ein Ansatz sein, um<br />
der Vorgabe der <strong>Gas</strong>NZV zur Regelenergiereduktion<br />
1 Z. B. das Excel-basierte Tool „Allokationsscanner“ der BTU EVU<br />
GmbH. Der „Allokationsscanner“ bietet zudem Temperaturanalysen<br />
bzgl. der Prognosegüte und der Passgenauigkeit der Temperaturstation<br />
an sowie eine vereinfachte Alsob-Allokation auf<br />
Basis des Restlastgangs zur indikativen Überprüfung einer<br />
geeigneteren Profilzuordnung.<br />
Januar/Februar 2011<br />
76 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
FACHBERICHTE<br />
nachzukommen. Die Anpassung von Koeffizienten der<br />
Sigmoidfunktion stellt keinen Korrekturfaktor dar. Eine<br />
Abstimmung mit der BNetzA ist demnach nicht erforderlich.<br />
Im Gegensatz dazu sind täglich variierende,<br />
dynamische Korrekturfaktoren mit der BNetzA abzustimmen.<br />
Es ist jedoch fest davon auszugehen, dass es<br />
nicht im Interesse der Transportkunden sein kann, für<br />
jedes Ausspeisenetz jeweils eine Zeitreihe von 365 Faktoren<br />
nachzuhalten. Lastprofile sind dem TK hingegen<br />
über den Lieferantenrahmenvertrag bekannt zu<br />
machen und auch eine Änderung der Lastprofile ist den<br />
TK mit einer Vorlauffrist von i. d. R. einem Monat anzuzeigen,<br />
so dass die Transparenz des Bilanzierungsprozesses<br />
stets gewahrt bleibt.<br />
2. Ansatz von Semesterprofilen<br />
Im Rahmen der Grundlagenforschung bei der BTU EVU<br />
GmbH wurden die Daten von 26 Ausspeisenetzen<br />
dahingehend untersucht, inwieweit es wirksame Maßnahmen<br />
zur Verbesserung des SLP-Systems gibt. Dabei<br />
wurde festgestellt, dass ein wesentlicher Zusammenhang<br />
aktuell noch nicht im SLP-Verfahren abgebildet<br />
wird. Es handelt sich hierbei um das Schaltverhalten<br />
von mit <strong>Erdgas</strong> betriebenen Heizungsanlagen während<br />
der Übergangsperioden. Im August 2010 konnten ANB<br />
im Bilanzierungsprozess erneut Erfahrungen mit diesem<br />
Effekt sammeln. Trotz eines Kälteeinbruchs im<br />
Spätsommer wurden die Heizungen nicht gleich eingeschaltet,<br />
so dass mittels der eingesetzten Profile hohe<br />
Mehrmengen allokiert wurden. Die Übergangszeiträume<br />
(i. w. S. März bis Juni und September bis November),<br />
die überwiegend durch Temperaturen von 5 bis 15<br />
Grad Celsius gekennzeichnet sind, lassen sich nur suboptimal<br />
über eine ganzjährig gültige Sigmoidfunktion<br />
abbilden. Die TU Graz hat in einem Gutachten [4] dargelegt,<br />
dass in solchen Temperaturbereichen die Mittelwerte<br />
der Tagesmengen stets unter der ganzjährig gültigen<br />
sigmoiden Regressionsfunktion liegen, so dass sie<br />
zu dem Entschluss kommt, dass die <strong>Gas</strong>last nicht ausschließlich<br />
von der Außentemperatur abhängig ist. Mit<br />
SLP, die das Heizungsanlagenschaltverhalten über<br />
einen zeitlichen Faktor berücksichtigen, könnten die<br />
Abweichungen hingegen deutlich reduziert werden.<br />
Im weiter oben zitierten Grundlagenartikel wird<br />
bereits geäußert, dass die Prognose des <strong>Gas</strong>verbrauchs<br />
der SLP-Kunden insbesondere in den Übergangsmonaten<br />
schwierig sei und es infolgedessen häufig zu größeren<br />
Abweichungen zwischen Restlast und SLP-Allokation<br />
komme. Allerdings wird hinzugefügt, dass bisher<br />
kein statistischer Beleg dafür erbracht worden sei, dass<br />
eine Anpassung des TUM Verfahrens zu einer Verbesserung<br />
hinsichtlich des Regelenergiebedarfs führen<br />
würde. Mithilfe dieses Artikels soll versucht werden, diesen<br />
Beleg zu liefern.<br />
Die zur Netzkontobewertung vorgeschlagenen<br />
Kennzahlen im Grundlagenartikel (Bild 2) erscheinen<br />
Bild 2. Kennzahlen zur Beurteilung des Netzkontos.<br />
gut geeignet, um eine Indikation des SLP getriebenen<br />
Regelenergiebedarfs vorzunehmen. Gleichzeitig können<br />
sie die Schwächen der Kennzahlen aus dem Ampelund<br />
Meldesystem ausgleichen, die als Bezugsgröße<br />
eine monatliche bzw. jährliche Ausspeisemenge (SLP +<br />
RLM) zugrunde legen und damit beispielsweise ANB mit<br />
einem hohen RLM-Verbrauchsanteil begünstigen, da<br />
die Bezugsgröße durch gemessene RLM höher ist.<br />
Die im Grundlagenartikel aufgeführte Kennzahl 1<br />
bezieht sich analog zum Ampelsystem auf einen kumulierten<br />
Wert und ist auf das SLP-Aggregat fokussiert. Die<br />
Bezugsgröße Restlast kann jedoch RLM-Bilanzierungsprobleme<br />
enthalten. Wird ein sauberer Restlastgang<br />
vorausgesetzt, so kann über diese Kennzahl allerdings<br />
die SLP-Allokationsgüte gut sichtbar gemacht werden.<br />
Die aufgeführte Kennzahl 2 betrachtet die positiven<br />
und negativen Abweichungen zwischen Restlast und<br />
SLP-Allokation und setzt die kumulierten Werte ins Verhältnis<br />
zur Restlast des Zeitraums. Hierdurch wird insbesondere<br />
der unterschiedlichen Bepreisung von positiver<br />
und negativer Regelenergie Rechnung getragen.<br />
Bild 3 veranschaulicht die Auswirkungen unterschiedlicher<br />
SLP auf den Regelenergiebedarf. Hierbei<br />
werden anhand eines Netzgebiets die oftmals zu „flachen“<br />
SLP mit normaler Windausprägung, SLP mit windreicher<br />
Ausprägung, netzindividuell eingestellte Ganzjahresprofile<br />
sowie netzindividuelle Semesterprofile<br />
miteinander verglichen. Die Analyse erfolgte auf Messstellenbasis.<br />
Hinter der Bezeichnung netzindividuelle<br />
Semesterprofile verbergen sich wiederkehrend halbjährig<br />
anzuwendende Lastprofile für das Sommer- und das<br />
Wintersemester. Das Sommersemester läuft dabei vom<br />
01.04. bis 30.09., das Wintersemester vom 01.10. bis 31.03.<br />
Die Umstellung von normaler auf windreiche Profilausprägung<br />
im Haushaltsbereich liefert in diesem Praxisbeispiel<br />
eine Reduktion der Regelenergieindikation<br />
um 15,7 %. Die Wahl von netzindividuellen Ganzjahresprofilen<br />
würde hingegen eine Reduktion der Regelenergieindikation<br />
um 30,6 % liefern und von semesterdifferenzierenden<br />
Profilen um 38,1 %.<br />
3. Empirische Auswertung<br />
Im Folgenden werden drei Szenarien dargestellt. Das<br />
erste Szenario zeigt den Ist-Zustand bei der SLP-Alloka-<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 77
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Beispiel-ANB - Restlastverlauf & Allokaon mit normaler Ausprägung<br />
Restlastverlauf von Oktober bis März (Wintersemester)<br />
Restlastverlauf von April bis September (Sommersemester)<br />
Allokaon normale Ausprägung<br />
Beispiel-ANB - Restlastverlauf & Allokaon mit windreicher Ausprägung<br />
Restlastverlauf von Oktober bis März (Wintersemester)<br />
Restlastverlauf von April bis September (Sommersemester)<br />
Allokaon windreiche Ausprägung<br />
Energie [kWh/d]<br />
Energie [kWh/d]<br />
posive Regelenergieindikaon:<br />
negave Regelenergieindikaon:<br />
14.845.368 [kWh]<br />
-14.845.368 [kWh]<br />
posive Regelenergieindikaon:<br />
negave Regelenergieindikaon:<br />
12.520.319 [kWh]<br />
-12.520.319 [kWh]<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />
geom. Ist-Temperatur [°C]<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />
geom. Ist-Temperatur [°C]<br />
Beispiel-ANB - Restlastverlauf & Gesamtjahresregression<br />
Restlastverlauf von Oktober bis März (Wintersemester)<br />
Restlastverlauf von April bis September (Sommersemester)<br />
Ganzjahresregression<br />
Beispiel-ANB - Restlastverlauf & Wintersemesterprofil für den Zeitraum Oktober bis<br />
März<br />
Restlastverlauf von Oktober bis März (Wintersemester)<br />
Wintersemesterprofil<br />
Energie [kWh/d]<br />
Energie [kWh/d]<br />
Übergangszeitraum<br />
01.10. bis 11.10.<br />
posive Regelenergieindikaon: 10.306.890 [kWh]<br />
negave Regelenergieindikaon: -10.306.890 [kWh]<br />
posive Regelenergieindikaon:<br />
negave Regelenergieindikaon:<br />
6.247.602 [kWh]<br />
-6.247.602 [kWh]<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />
geom. Ist-Temperatur [°C]<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />
geom. Ist-Temperatur [°C]<br />
Beispiel-ANB - Restlastverlauf & Sommersemesterprofil für den Zeitraum April bis<br />
September<br />
Restlastverlauf vom April bis September (Sommersemester)<br />
Sommersemesterprofil<br />
Beispiel-ANB - Restlastverlauf & Semesterprofil<br />
Restlastverlauf von Oktober bis März (Wintersemester)<br />
Restlastverlauf von April bis September (Sommersemester)<br />
Wintersemesterprofil<br />
Sommersemesterprofil<br />
Energie [kWh/d]<br />
01.04.<br />
Energie [kWh/d]<br />
02.04. -06.04.<br />
posive Regelenergieindikaon:<br />
negave Regelenergieindikaon:<br />
2.945.564 [kWh]<br />
-2.945.564 [kWh]<br />
posive Regelenergieindikaon:<br />
negave Regelenergieindikaon:<br />
9.193.166 [kWh]<br />
-9.193.166 [kWh]<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />
geom. Ist-Temperatur [°C]<br />
-15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />
geom. Ist-Temperatur [°C]<br />
Bild 3. Auswirkungen unterschiedlicher Lastprofile bzgl. der Prognostizierbarkeit der Restlast anhand eines Beispielstadtwerks.<br />
tion mit geschlossenen Netzkonten. Das zweite Szenario<br />
bildet ganzjährig gültige netzindividuelle SLP ab.<br />
Schließlich wird im dritten Szenario der Ansatz von<br />
halbjährig gültigen Semesterprofilen dargestellt. Bei<br />
der Analyse wurden 26 Netzgebiete berücksichtigt.<br />
In Bild 4 ist der kumulierte Ist-Netzkontoverlauf<br />
nach Kennzahl 1 bei geschlossenen Netzkonten für die<br />
26 Netzgebiete dargestellt. Das im Grundlagenartikel<br />
dargestellte Phänomen von überwiegend zu „flachen“<br />
SLP ist in der Grafik an positiven Regelenergieindikationsbeiträgen<br />
in den kalten Monaten und an negativen<br />
Regelenergieindikationsbeiträgen in den warmen<br />
Monaten erkennbar.<br />
Bild 5 stellt den kumulierten Netzkontoverlauf bei netzindividuellen<br />
Ganzjahresregressionen dar. Die in der<br />
Stichprobe über Deutschland gut verteilten Netzgebiete<br />
weisen bei Kennzahl 1 einen synchronen, aber netzindividuellen<br />
Verlauf auf. Die Streuung der Kurven macht deutlich,<br />
dass die Anwendung eines bundesweiten SLP suboptimal<br />
ist und so netzindividuelle SLP zu bevorzugen sind.<br />
Bei den meisten Netzen fällt ab Anfang April positive<br />
Regelenergie an, da es im Betrachtungszeitraum Anfang<br />
Januar/Februar 2011<br />
78 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
FACHBERICHTE<br />
April noch relativ kalt war und das Netz unterspeist<br />
wurde. Ab Mitte April ist bis Ende Juni eine Überspeisungsphase<br />
zu beobachten, da eine Ganzjahresregressionsfunktion<br />
die Verbräuche in diesem Zeitraum meist<br />
überschätzt. Bei netzindividuell eingestellten Ganzjahresprofilen<br />
ist der rechte Rand im Temperatur-Tagesmengen-Diagramm<br />
(vgl. Bild 3) im Vergleich zu den in<br />
der Ist-Situation angewendeten Profilen besser eingestellt,<br />
so dass zwischen Anfang Juli und Ende August<br />
keine nennenswerten Beiträge an Regelenergie hinzukommen.<br />
Von Anfang September bis Mitte Oktober gibt<br />
es zunächst Zuwächse an negativer Regelenergie, da<br />
eine Ganzjahresregression die Verbräuche wieder überschätzt.<br />
Trotz kälterer Temperaturen ist ein Großteil der<br />
Heizungsanlagen weiterhin ausgeschaltet. Von Mitte<br />
Oktober bis Ende November ist ein Zuwachs an positiver<br />
Regelenergie zu verzeichnen, die Regressionsfunktion<br />
prognostiziert weniger als verbraucht wird, auch<br />
hierfür ist der Effekt der Ganzjahresregression verantwortlich.<br />
Zusammenfassend sind die Beobachtungen in<br />
den einzelnen Zeitabschnitten im Wesentlichen darauf<br />
zurückzuführen, dass sich eine Ganzjahresregressionsfunktion<br />
in ihrer Charakteristik in der Mitte der Messwerte<br />
einstellt, um die Abweichungen zu minimieren.<br />
Ein in mindestens zwei Zeiträume differenzierendes SLP<br />
könnte Abhilfe schaffen.<br />
Zwei der Netzkontenverläufe (NG 5 und NG 22)<br />
waren auffällig. Eine Abklärung dieser zwei Netzkontoverläufe<br />
ergab, dass sich die beiden untypischen Verläufe<br />
durch problembehaftete Restlastgänge erklären<br />
lassen. Bei NG 5 sind nicht identifizierte RLM-Kunden<br />
ursächlich, die im Übergangszeitraum hohe Lasten aufweisen<br />
und anstatt als RLM noch über SLP abgewickelt<br />
werden. Bei NG 22 ist eine Umstellung von SLP auf RLM<br />
während des Betrachtungszeitraums für den untypischen<br />
Verlauf von Kennzahl 1 verantwortlich. Somit<br />
konnten die unplausiblen Restlastverläufe geklärt werden.<br />
In Bild 6 wird die Semesterdifferenzierung abgebildet,<br />
die die Schwächen der Ganzjahresregression reduzieren<br />
soll.<br />
2<br />
Eine notwendige Prämisse im Rahmen der empirischen Untersuchung<br />
ist, dass sich das Netzkonto am Ende des Betrachtungszeitraumes<br />
annähernd schließt. Damit soll der Voraussetzung<br />
einer sauberen Datenbasis Rechnung getragen werden.<br />
Zur besseren Orientierung im Ampelsystem, dass ab April startet,<br />
wird die Kennzahl 1 ebenfalls beginnend ab 01.04. kumuliert<br />
dargestellt. Der Betrachtungszeitraum wurde dazu sequenziert.<br />
Zu den Details der Netzkontothematik sei auf den Grundlagenartikel<br />
verwiesen.<br />
3 Im Bereich der netzindividuellen Profile wird bei der Regression<br />
des Restlastgangs davon ausgegangen, dass dieser den Verbrauch<br />
der SLP-Kunden mit hinreichender Genauigkeit abbildet.<br />
Eine Differenzierung in die Kundengruppen Haushalt und<br />
Gewerbe entfällt im ersten Schritt, da bei beiden Segmenten<br />
heizgasabhängige Messstellen den bedeutenderen Verbrauchsanteil<br />
darstellen.<br />
relative Abweichung zum Restlastgang (RLG)<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
-1%<br />
-2%<br />
-3%<br />
-4%<br />
-5%<br />
-6%<br />
-7%<br />
-8%<br />
1. Apr.<br />
1. Mai.<br />
1. Jun.<br />
NG5<br />
(RLG - Allokation)/RLG (kumuliert ab 1.4.)<br />
1. Jul.<br />
NG22<br />
1. Aug.<br />
NG1 NG2 NG3 NG4 NG5 NG6<br />
NG7 NG8 NG9 NG10 NG11 NG12<br />
NG13 NG14 NG15 NG16 NG17 NG18<br />
NG19 NG20 NG21 NG22 NG23 NG24<br />
NG25 NG26<br />
Bild 4. Zeitliche Entwicklung der Kennzahl 1 bezogen auf die<br />
Ist-Allokation bei geschlossenem Netzkonto. 2<br />
relative Abweichung zum Restlastgang (RLG)<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
-1%<br />
-2%<br />
-3%<br />
-4%<br />
-5%<br />
-6%<br />
-7%<br />
-8%<br />
1. Sep.<br />
1. Okt.<br />
Datum<br />
Bild 5. Zeitliche Entwicklung der Kennzahl 1 bezogen auf<br />
netzindividuelle Ganzjahresprofile. 3<br />
relative Abweichung zum Restlastgang (RLG)<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
-1%<br />
-2%<br />
-3%<br />
-4%<br />
-5%<br />
-6%<br />
-7%<br />
-8%<br />
1. Apr.<br />
1. Apr.<br />
1. Mai.<br />
1. Mai.<br />
1. Jun.<br />
1. Jun.<br />
NG5<br />
NG5<br />
1. Jul.<br />
(RLG - Ganzjahresregression)/RLG (kumuliert ab 1.4.)<br />
NG22<br />
1. Aug.<br />
1. Sep.<br />
1. Okt.<br />
Datum<br />
1. Nov.<br />
1. Nov.<br />
1. Dez.<br />
NG1 NG2 NG3 NG4 NG5 NG6<br />
NG7 NG8 NG9 NG10 NG11 NG12<br />
NG13 NG14 NG15 NG16 NG17 NG18<br />
NG19 NG20 NG21 NG22 NG23 NG24<br />
NG25 NG26<br />
Bild 6. Zeitliche Entwicklung der Kennzahl 1 bezogen auf<br />
netzindividuelle Semesterprofile.<br />
1. Dez.<br />
(RLG - Semesterprofile)/RLG (kumuliert ab 1.4.)<br />
1. Jul.<br />
NG22<br />
1. Aug.<br />
NG1 NG2 NG3 NG4 NG5 NG6<br />
NG7 NG8 NG9 NG10 NG11 NG12<br />
NG13 NG14 NG15 NG16 NG17 NG18<br />
NG19 NG20 NG21 NG22 NG23 NG24<br />
NG25<br />
1. Sep.<br />
1. Okt.<br />
Datum<br />
NG26<br />
1. Nov.<br />
1. Dez.<br />
1. Jan.<br />
1. Jan.<br />
1. Jan.<br />
1. Feb.<br />
1. Feb.<br />
1. Feb.<br />
1. Mrz.<br />
1. Mrz.<br />
1. Mrz.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 79
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Die Gültigkeitszeiträume der Semesterprofile können<br />
anhand entsprechender Auswertungen taggenau<br />
ermittelt werden. Aufgrund der Vorgaben gemäß GeLi<br />
<strong>Gas</strong> sowie KoV III ist ein Profilwechsel aktuell nur jeweils<br />
zum ersten eines Monats möglich. Bereits mit einer sehr<br />
pauschalen Vorgehensweise der erfolgten Unterteilung<br />
in die beiden Zeiträume April bis September und Oktober<br />
bis März können neben der netzindividuellen<br />
Betrachtung noch weitere Verbesserungspotenziale<br />
gehoben werden.<br />
Tabelle 2 fasst die Ergebnisse dieser empirischen<br />
Untersuchung hinsichtlich des Regelenergieeinsatzes<br />
aufgrund unterschiedlicher Profilausprägungen zusammen.<br />
Die Schwankungsbreite ist definiert als Mittelwert<br />
der netzgebietsspezifischen Differenz zwischen Maximum<br />
und Minimum der Kennzahl 1. Sie bringt zum<br />
Ausdruck, in welcher mittleren Bandbreite sich der auf<br />
das SLP-Aggregat fokussierte modifizierte Netzkontosaldo<br />
3 bzw. 4 bewegt.<br />
Anhand von Kennzahl 2a in Tabelle 2 wird ersichtlich,<br />
dass Semesterprofile den Bedarf an positiver Regelenergie<br />
gegenüber der aktuellen Situation um 43 % von<br />
6,30 % auf 3,61 % reduzieren. Mit den relativ einfach zu<br />
ermittelnden netzindividuellen SLP über eine Ganzjahresregression,<br />
lässt sich bereits eine Verbesserung der<br />
Ist-Situation um ca. 31 % realisieren. Das analytische<br />
Verfahren weist bei der Kennzahl 2a eine positive Regelenergieindikation<br />
im Mittel von 5,9 % auf und liegt<br />
damit um ca. 63 % über dem Semesterprofilwert.<br />
Hinsichtlich des Regelenergieeinsatzes hat sich das<br />
analytische Lastprofilverfahren ohne Faktor als nachteilig<br />
erwiesen. Die Mengenverteilung der SLP-Allokationsmenge<br />
auf die einzelnen TK im Netzgebiet ist zudem<br />
für die Marktteilnehmer nur schwer nachvollziehbar.<br />
Außerdem ist das System durch RLM-Ausfälle tendenziell<br />
sehr fehleranfällig. Ausfälle lassen sich aufgrund des<br />
zeitkritischen Bilanzierungsprozesses nur selten rechtzeitig<br />
und vollständig korrigieren, so dass als allokationsrelevante<br />
Restlast in diesem Fall für die SLP ein problembehafteter<br />
Wert verwendet werden würde.<br />
In Deutschland gibt es 12,7 Mio. SLP-Messstellen, die<br />
mit insgesamt ca. 365 TWh versorgt werden [3]. Unter<br />
der Annahme zukünftig sauberer Datenbasen (d. h.<br />
geschlossene Netzkonten) und einem Preisdelta von<br />
1 ct/kWh 4 zwischen negativer und positiver Regelenergie<br />
können unter Vernachlässigung von Portfolioeffekten<br />
(nicht signifikant vgl. Bild 5, da Netzkontenverläufe<br />
synchron) bei Einsatz von Semesterprofilen gegenüber<br />
den aktuell eingesetzten Profilen 2,69 % bei positiver<br />
Regelenergie überschlägig 10 TWh bzw. 100 000 000<br />
Euro eingespart werden, die von den BKV über die<br />
Regel- und Ausgleichsenergieumlage weniger zu tragen<br />
wären. Dieser Betrag bezieht sich dabei auf ein<br />
ganzes Jahr. Der Effekt durch die Bereinigung der Datenbasis<br />
dürfte zusätzlich eine ähnliche Größenordnung<br />
annehmen. Eine saubere Datenbasis bei den ANB ist<br />
notwendige Grundlage für eine diskriminierungsfreie<br />
und transparente Bilanzierung in einem liberalisierten<br />
Energiemarkt.<br />
4. Umsetzungshürden<br />
Aufgrund des dargelegten Potenzials zur Regelenergieeinsparung<br />
sollten netzindividuelle Profile, ggfs. mit<br />
zusätzlicher Semesterdifferenzierung, bei der Diskussion<br />
eines zu novellierenden Standards für die SLP-Allo-<br />
4<br />
Eine Einsparung an positiver Regelenergie bedeutet bei<br />
geschlossenen Netzkonten gleichzeitig eine Verringerung der<br />
negativen Regelenergie, so dass lediglich das Delta zwischen<br />
beiden Preisen für die Verringerung der Kosten ausschlaggebend<br />
ist.<br />
Tabelle 2. Auswirkungen verschiedener Lastprofile bzgl. des Regelenergiebedarfs (Durchschnittswerte über 26 Netze, ohne Ausreißer NG5, NG22). 5<br />
Schwankungsbreite (abgeleitet aus<br />
Kennzahl 1, Mittelwert der netzgebietsspezifischen<br />
Differenz zwischen Maximum<br />
und Minimum der Kennzahl 1)<br />
Jährliche positive Regelenergieindikation<br />
(Kennzahl 2a)<br />
Jährliche negative Regelenergieindikation<br />
(Kennzahl 2b)<br />
Aktuelle SLP<br />
(offene<br />
Netzkonten)<br />
Regelenergieindikation für den Betrachtungszeitraum [%]<br />
Aktuelle SLP<br />
(geschlossene<br />
Netzkonten)<br />
Analytisches<br />
Profilverfahren<br />
(ohne Faktor)<br />
Ganzjahresregression<br />
Semesterprofile<br />
(monatsscharfer<br />
Profilübergang)<br />
Semesterprofile<br />
(tagesscharfer<br />
Profilübergang)<br />
7,47 % 3,69 % 1,55 % 2,07 % 1,98 % 1,42 %<br />
8,32 % 6,30 % 5,89 % 4,37 % 3,88 % 3,61 %<br />
–6,37 % –6,30 % –6,24 % –4,37 % –3,88 % –3,61 %<br />
5 Der Betrachtungszeitraum ist das Kalenderjahr 2009, wobei die Monate Januar bis März angehängt werden, um mit den zugrundeliegenden Daten den<br />
Netzkontoverlauf im Ampel- und Meldesystem abbilden zu können.<br />
Januar/Februar 2011<br />
80 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
FACHBERICHTE<br />
kation einbezogen werden. Jedoch existieren in der<br />
Branche teilweise einige Vorbehalte gegen den Einsatz<br />
netzindividueller SLP. Eine Frage, die aufgeworfen werden<br />
könnte, ist, ob bei netzindividuellen SLP noch von<br />
einem „Standard-Lastprofil“ gesprochen werden kann.<br />
In Anbetracht des hohen Regelenergierisikos sollte der<br />
Begriff SLP dahingehend begrifflich weiter ausgelegt<br />
werden. Das SLP stellt insofern einen Standard für das<br />
jeweilige Ausspeisenetz dar.<br />
Oft wird diskutiert, regional gültige SLP zu entwickeln.<br />
Durch die Zuordnung der nicht-leistungsgemessenen<br />
Kunden zu z. B. 13 verschiedenen SLP entsteht im<br />
Ergebnis ein netzindividuelles Mischprofil, das im Zweifel<br />
eher zufällig zum Lastfluss passt. Zudem zeigt die<br />
Streubreite in Bild 5, dass die Netze keine vollständig<br />
gleichlaufende Entwicklung der Kennzahl 1 aufweisen<br />
und keine regionalen Muster festzustellen waren. Netzindividuelle<br />
Betrachtungen sind bereits heute gängige<br />
Praxis und finden beispielsweise bei Netzentgeltfunktionen<br />
oder bei der zu berechnenden internen Bestellung<br />
Anwendung.<br />
Weiterhin ist zu prüfen, inwieweit eine Nachvollziehbarkeit<br />
der SLP-Allokation von TK bei Einsatz von netzindividuellen<br />
Profilen möglich ist. Durch eine zentrale<br />
Vorhaltung der netzindividuellen SLP, z. B. durch die<br />
Branchenverbände BDEW und VKU oder eine andere<br />
Institution, kann eine gute Verfügbarkeit und<br />
Nachvollziehbarkeit netzindividueller SLP gewährleistet<br />
werden. Damit wäre sichergestellt, dass alle<br />
Marktteilnehmer ohne großen Mehraufwand die für sie<br />
relevanten Daten jederzeit abrufen können. Der festzustellende<br />
Trend zu netz- oder transportkundenindividuellen<br />
Korrekturfaktoren, die mit der BNetzA abzustimmen<br />
sind, führt zu Allokationstransparenzproblemen<br />
seitens der TK.<br />
Die Hinterlegung von netzindividuellen SLP im EDM-<br />
System stellt bei den führenden Herstellern kein Problem<br />
mehr dar. Werden Profile gewechselt und neu ins<br />
IT-System eingespielt, so ist darauf zu achten, dass alle<br />
Kundenwerte unbedingt neu berechnet werden.<br />
Es zeichnen sich folglich keine erheblichen Umsetzungsprobleme<br />
bei der Implementierung von netzindividuellen<br />
Profilen ab. Die empirische Erhebung hat im<br />
Ergebnis gezeigt, dass zusätzlich zur netzindividuellen<br />
Betrachtung eine Differenzierung in Semester zur<br />
Berücksichtigung des Heizungsanlagenschalt verhaltens<br />
DER RECKNAGEL 2011 / 2012<br />
Taschenbuch für HEIZUNG + KLIMATECHNIK<br />
Die Neuauflage des unentbehrlichen Nachschlagewerks für die Haustechnik-Branche<br />
Jetzt mit<br />
RECKNAGEL-<br />
Mediathek<br />
CD-ROM 550 Seiten mit<br />
vertiefendem Zusatzmaterial<br />
Wählen Sie Ihre Produktvariante und bestellen Sie per Fax: +49 / 201 / 82002-34 oder per Post<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
____ Ex. Komplettversion – Buch inkl. CD + DVD<br />
Das einzigartige Profiwerkzeug für Schreibtisch und Notebook<br />
ISBN 978-3-8356-3202-8, Bestell-Nr.: 66019401 für € 179,90<br />
____ Ex. Standardversion – Buch inkl. CD<br />
Der Klassiker mit 1.800 Seiten und vertiefenden Inhalten auf CD<br />
ISBN 978-3-8356-3200-4, Bestell-Nr.: 66019400 für € 139,90<br />
____ Ex. Digitalversion – DVD<br />
Der voll recherchierbare, mobile Recknagel (Einzellizenz)<br />
ISBN 978-3-8356-3201-1, Bestell-Nr.: 66019402 für € 139,90<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Telefax<br />
RECKZs2010<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden,<br />
dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien- und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
sinnvoll erscheint. Die hierfür nötigen Anpassungen im<br />
IT-System sollten ebenfalls überschaubar sein.<br />
5. Fazit<br />
Das Heizungsanlagenzu- und -abschaltverhalten spiegelt<br />
sich bislang noch nicht in den allgemeinen<br />
Vorgaben der meisten Bilanzierungssysteme wider. Es<br />
handelt sich hierbei allerdings um gut hebbare systematische<br />
Verwerfungen, die mithilfe von Semesterprofilen<br />
beseitigt werden können.<br />
Die mittel- und langfristige Anwendung von dynamischen<br />
Korrekturfaktoren, die zu einer Verzögerung einer<br />
notwendigen Bereinigung der Datenbasis führen können,<br />
ist eher abzulehnen.<br />
Die BTU EVU GmbH empfiehlt den ANB die Güte<br />
ihrer SLP-Allokation in drei Schritten zu verbessern. In<br />
einem ersten Schritt gilt es die Datenbasis zu bereinigen.<br />
In laufenden Projekten prüft die BTU EVU eine<br />
hohe zweistellige Anzahl von wesentlichen Fehlerkategorien<br />
ab. Bereits eine saubere Datenbasis kann häufig<br />
die SLP-Allokationsqualität bei einer Mehrzahl von ANB<br />
deutlich erhöhen. Demnach kann die Aussage aus dem<br />
Grundlagenartikel über die Notwendigkeit einer hohen<br />
Datenqualität für den Bilanzierungsprozess nur bestätigt<br />
werden. In einem zweiten Schritt sollten die Temperaturdaten<br />
einer detaillierten Überprüfung unterzogen<br />
werden. Eine passgenaue Temperaturstation führt zu<br />
einer tendenziell weniger stark ausgeprägten Streuung<br />
der Restlast, die dann über die Sigmoidfunktion besser<br />
abgebildet werden kann. Neben einer originären Temperaturstation<br />
kann auch die Anwendung einer virtuellen<br />
Temperaturstation in Erwägung gezogen werden.<br />
Im letzten Schritt sollte ein Wechsel der Profilzuordnung<br />
überprüft werden. Die <strong>Gas</strong>NZV schreibt hierbei gemäß<br />
§ 24 (3) Satz 2 vor, dass „bei der Entwicklung und Anwendung<br />
der Standardlastprofile Verteilnetzbetreiber darauf<br />
zu achten [haben], dass der Einsatz von Regelenergie<br />
möglichst reduziert [wird]“. Dieser Forderung kann<br />
insbesondere durch die Anwendung von netzindividuellen<br />
Profilen bzw. Semesterprofilen nachgekommen<br />
werden.<br />
Im Ergebnis ist letztendlich abzuwägen, ob die ANB<br />
dazu gedrängt werden ggfs. intransparente Manipulationen<br />
am Bilanzierungssystem vorzunehmen, um den<br />
restriktiven Vorgaben des Ampel- und Meldesystems<br />
gerecht zu werden oder, ob ein neuer Standard in Erwägung<br />
gezogen werden sollte, der die netzindividuellen<br />
Gegebenheiten besser abbildet und dadurch zu einer<br />
erheblichen Verbesserung der SLP-Allokationsgüte führen<br />
kann. Netzindividuelle Profile bieten die Möglichkeit,<br />
den Allokationsprozess für alle Lieferanten sehr<br />
transparent abzubilden, da sie etwaige Korrekturfaktoren<br />
vermeiden helfen.<br />
Literatur<br />
[1] Zeitung für kommunale Wirtschaft, ZfK, Ausgabe 09/2009,<br />
Seite 8: „Sommerliche Abweichung reduzieren“.<br />
[2] Straub, F.; Usemann, J. und Wetzel, B. : BDEW/VKU Projekt<br />
Netzkontenanalyse 2010. <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong> 151 (2010), Nr. 11<br />
S. 758–763.<br />
[3] Bundesnetzagentur für Elektrizität, <strong>Gas</strong>, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen, Monitoring, Marktbeobachtung,<br />
Seite 178: „Monitoringbericht 2009“.<br />
[4] Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik,<br />
Technische Universität Graz: „Lastprofile nicht-leistungsgemessener<br />
Kunden (HE, HM, HG, PG, PK und PW) der<br />
<strong>Gas</strong>netzbetreiber Österreichs – Überarbeitung 2008, S. 25.<br />
Autoren<br />
Dr. Andreas Kolo<br />
Geschäftsführer |<br />
BTU EVU GmbH |<br />
Düsseldorf |<br />
Tel. +49 211 209638 10 |<br />
E-Mail: andreas.kolo@btu-evu.de<br />
Dipl.-Ing. Andy Neidert<br />
Berater und Gutachter |<br />
BTU EVU GmbH |<br />
Düsseldorf |<br />
Tel. +49 211 209638 38 |<br />
E-Mail: andy.neidert@btu-evu.de<br />
Dipl.-Wi.-Ing. Alessandro Rabe<br />
Berater und Gutachter |<br />
BTU EVU GmbH |<br />
Düsseldorf |<br />
Tel. +49 211 209638 12 |<br />
E-Mail: alessandro.rabe@btu-evu.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
82 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>transport<br />
FACHBERICHTE<br />
Dispatching in der <strong>Gas</strong>versorgung<br />
DVGW-<strong>Gas</strong>information Nr. 6<br />
<strong>Gas</strong>transport, Dispatching, TSO, Netzbetreiber, Versorgungssicherheit<br />
Tino Falley<br />
Dispatching - was steckt im liberalisierten <strong>Gas</strong>markt<br />
dahinter? Dispatching ist eine Institution, welche die<br />
ihr übertragenen Aufgaben schnellstmöglich koordiniert<br />
und abfertigt. Der Dispatcher hat verschiedene<br />
Informationsquellen, welche sich vom Prozessleitsystem<br />
über detaillierte Automationssoftware bis hin<br />
zum einfachen Anruf erstrecken. Jede Information<br />
wird bewertet und über durchzuführende Maßnahmen<br />
entschieden. Aktuell ergeben sich mit der national<br />
und europaweit fortschreitenden Liberalisierung<br />
der <strong>Gas</strong>märkte, dem damit verbundenen Strukturwandel<br />
in der Unternehmenslandschaft und den<br />
neuen rechtlichen Rahmenbedingungen umfangreiche<br />
Veränderungen in den Geschäftsprozessen. Auch<br />
das Dispatching befasst sich mit veränderten Aufgaben<br />
und deren Prozessabläufen. So gibt es in den verschiedenen<br />
Unternehmen mehrere ständig besetzte<br />
Dispatchingarbeitsplätze, deren jeweilige Funktion<br />
abhängig von der jeweiligen Marktrolle ist. So sind<br />
Dispatchingarbeitsplätze bei den Marktrollen Netzbetreiber,<br />
Speicherbetreiber und Händler notwendig.<br />
Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit muss<br />
bei dieser Marktrollenverteilung aus einem anderen,<br />
neuen Blickwinkel gesehen werden. Jede o.g. Marktrolle<br />
hat in diesem Zusammenhang ihre Verantwortung.<br />
So stellen die Anforderungen an die Stabilität<br />
des Netzes hohe Ansprüche an das Dispatching des<br />
Netzbetreibers dar. Die technischen Einrichtungen<br />
zum <strong>Gas</strong>transport müssen in einwandfreien Zustand<br />
gehalten und der physikalische Zustand des Netzes<br />
durch fehlerfreie Abwicklung der Transportverträge<br />
stets stabil gehalten werden. Dazu werden gegebenenfalls<br />
auch Verträge zum Einsatz von interner und<br />
externer Regelenergie beschäftigt. Speicherbetreiber<br />
und Händler leisten ihr Spektrum zur Sicherung der<br />
Versorgungssicherheit, wobei nur das einwandfreie<br />
Zusammenwirken aller Marktrollen zur sicheren Versorgung<br />
aller Kunden mit <strong>Erdgas</strong> führt.<br />
Head of Dispatching – Pipeline Network Operating<br />
Dispatching, what is meant in the liberalized gas<br />
market? Dispatching is an institution that coordinates<br />
their tasks as soon as possible. Currently<br />
there are, caused by the national and European<br />
progressive in the liberalization of the gas markets,<br />
many changes in business processes. The dispatching<br />
is faced new demands and deals with a lot of<br />
new tasks and their procedures. Each market role<br />
like e. g. transmission system operator (TSO), storage<br />
system operator (SSO) or trading has their<br />
own dispatching with respective functions and so<br />
each of them has their responsibility for the security<br />
of supply. Thus, the demand on the integrity of<br />
the network, which is a condition for a reliable<br />
supply of gas, is one important task of the pipeline<br />
network operator, the dispatcher.<br />
Due to the large number of interfaces between<br />
the TSO, SSO and trading and the huge amount of<br />
information there have to be used a lot of information<br />
application systems. E. g. software solutions<br />
in the areas of nomination management, contract<br />
management and balancing are common. Also,<br />
monitoring, control functions and simulation are<br />
used quite often.<br />
Only a good cooperation between the different<br />
market roles and working systems for the interfaces<br />
can lead to the safe supply of all customers<br />
with natural gas.<br />
1. Dispatching in der <strong>Gas</strong>versorgung –<br />
was steckt dahinter?<br />
Dispatching ist im Allgemeinen eine Institution, welche die<br />
ihr übertragenen Aufgaben jederzeit schnellst- und bestmöglich<br />
löst, abfertigt und koordiniert. Diese Aufgaben<br />
sind je nach Unternehmensbereich unterschiedlich. So gibt<br />
es im <strong>Gas</strong>markt in den verschiedenen Unternehmen bzw.<br />
Unternehmensbereichen mehrere ständig besetzte Dispatchingarbeitsplätze,<br />
deren jeweilige Funktionen abhängig<br />
von der jeweiligen Marktrolle (siehe Bild 1) sind. So sind<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 83
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>transport<br />
Transportnetzbetreiber<br />
Marktgebiet<br />
VHP<br />
Händler, BKV<br />
Transportkunden<br />
gungen und der weiteren Entwicklung bei der Herausbildung<br />
vorgenannter Marktrollen umfangreiche<br />
Veränderungen in den Geschäftsprozessen. Auch im<br />
Dispatching gibt es neben den traditionellen Aufgaben,<br />
wie etwa beim Netzbetreiber der Netzüberwachung<br />
und -steuerung, neue Anforderungen, wie beispielsweise<br />
das Regelenergiemanagement.<br />
nachgelagerter<br />
Netzbetreiber<br />
Messstellenbetreiber /<br />
Messdienstleister<br />
Letztverbraucher<br />
vorgelagerter<br />
Netzbetreiber<br />
Speicherbetreiber<br />
Bild 1. Marktrollen im liberalisierten <strong>Gas</strong>markt<br />
(Quelle: <strong>Gas</strong>information Nr. 6 – DVGW)<br />
Marktrolle<br />
Händler<br />
Marktrolle<br />
Netzbetreiber<br />
Bereich<br />
außerhalb<br />
des Marktgebiets<br />
Versorgungssicherheit<br />
GÜP,<br />
MÜP,<br />
Speicher<br />
Prozessdaten<br />
Messdaten<br />
Mengenanmeldung<br />
bzw. Mengenabgleich<br />
Bilanzdaten<br />
Nominierung<br />
Marktrolle<br />
Speicherbetreiber<br />
Bild 2.Versorgungssicherheit als gemeinsame<br />
Verantwortung der Marktrollen<br />
Dispatchingarbeitsplätze bei den Marktrollen Netzbetreiber,<br />
Speicherbetreiber und Händler vorzufinden.<br />
Jeder Dispatcher hat unabhängig von seiner Marktrolle<br />
verschiedene Informationsquellen zur Verfügung.<br />
Diese erstrecken sich vom jeweils verwendeten Softwaresystem<br />
über detaillierte Automationssoftware bis<br />
hin zum alltäglichen Anruf. Jede Information nimmt der<br />
Dispatcher auf, bewertet diese und entscheidet über<br />
durchzuführende Maßnahmen. Anschließend werden<br />
entsprechende Stellen informiert.<br />
2. Liberalisierung im <strong>Gas</strong>markt<br />
Aktuell ergeben sich mit der national und europaweit<br />
fortschreitenden Liberalisierung der <strong>Gas</strong>märkte, dem<br />
damit verbundenen Strukturwandel in der Unternehmenslandschaft,<br />
den neuen rechtlichen Rahmenbedin-<br />
3. Gemeinsame Verantwortung zur<br />
Gewährleistung der Versorgungssicherheit<br />
Im liberalisierten <strong>Gas</strong>markt muss die Gewährleistung<br />
der Versorgungssicherheit bei aktueller Marktrollenverteilung<br />
aus einem anderen, neuen Blickwinkel<br />
gesehen werden. Jede oben genannte Marktrolle hat<br />
in diesem Zusammenhang ihre Bedeutung, wobei sich<br />
eine gemeinsame Verantwortung ergibt (siehe Bild 2).<br />
So stellt die Anforderung an die Stabilität des Netzes,<br />
welches eine Voraussetzung für eine sichere Versorgung<br />
mit <strong>Erdgas</strong> ist, hohe Ansprüche an das Dispatching des<br />
Netzbetreibers dar. Die technischen Einrichtungen zum<br />
<strong>Gas</strong>transport müssen in einwandfreien Zustand gehalten,<br />
somit Instandhaltungsmaßnahmen durch das Dispatching<br />
mit geringstmöglichen Transporteinschränkungen<br />
koordiniert und der physikalische Zustand des<br />
Netzes durch fehlerfreie Abwicklung der Transportverträge<br />
stets stabil gehalten werden. Dazu werden gegebenenfalls<br />
auch Verträge zum Einsatz von interner und<br />
externer Regelenergie beschäftigt.<br />
Weitere Bestandteile zur Gewährleistung der sicheren<br />
Versorgung liefern die Speicherbetreiber. Das Dispatching<br />
des Speicherbetreibers stellt den Einsatz der<br />
technischen Einrichtungen der Untergrundgasspeicher<br />
sowie die Einhaltung der vermarkteten Leistungen zur<br />
Ein- und Ausspeicherung von <strong>Erdgas</strong> sicher. Hier sind<br />
die Verantwortlichkeiten ebenfalls in den Bereichen der<br />
technischen Verfügbarkeit und der vertraglichen<br />
Abwicklung zu sehen.<br />
Auch die zuverlässige Abwicklung der Handelsverträge<br />
und deren Portfoliobeschäftigung durch das<br />
Dispatching des Händlers tragen einen wichtigen Teil<br />
der Verantwortung bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit.<br />
Es bleibt also festzuhalten, dass nur ein gutes Funktionieren<br />
der verschiedenen Marktrollen und die Erfüllung<br />
der jeweiligen Verantwortlichkeiten zur sicheren Versorgung<br />
aller Kunden mit <strong>Erdgas</strong> führen. Demzufolge müssen<br />
die jeweiligen Aufgaben klar abgegrenzt sein. Die aktuelle<br />
<strong>Gas</strong>information Nr. 6 des DVGW liefert einen Überblick zu<br />
den Aufgaben des Dispatching beim Netzbetreiber.<br />
4. Netzbetreiber –<br />
Dispatching im <strong>Gas</strong>transport<br />
Die Erweiterung der Möglichkeiten des <strong>Gas</strong>transportes<br />
durch Öffnung der Netze für den Zugang Dritter und<br />
die überarbeiteten, rechtlichen Vorgaben auf Grund<br />
der novellierten <strong>Gas</strong>netzzugangsverordnung, ergeben<br />
Januar/Februar 2011<br />
84 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
<strong>Gas</strong>transport<br />
FACHBERICHTE<br />
veränderte Rahmenbedingungen für Netzbetreiber.<br />
Hiermit verbunden sind neue Prozesse wobei die operative<br />
Abwicklung des Transportes, das Dispatching,<br />
umfangreich betroffen ist.<br />
Wie in Bild 1 dargestellt befindet sich der Aufgabenund<br />
Verantwortungsbereich des Netzbetreibers zentral<br />
zwischen dem Marktgebiet, den Transportkunden und<br />
den Letztverbrauchern. Aus diesem Grund hat der Netzbetreiber<br />
mit einer erheblichen Menge von Daten (z. B.<br />
Bilanz-, Mess-, Nominierungs- und Prozessdaten) umzugehen,<br />
welche zur Abwicklung folgender Schwerpunktarbeitsgebiete<br />
notwendig sind:<br />
Gewährleistung der Netzstabilität<br />
Kapazitätsmanagement<br />
Transport-, Fahrplan- und Regelenergiemanagement<br />
Netzüberwachung und -steuerung<br />
Störungsmanagement<br />
Instandhaltungskoordinierung u. a.<br />
4.1 Netzstabilität<br />
Die Anforderung an die Stabilität des Netzes, welche<br />
Voraussetzung für eine sichere Versorgung mit <strong>Erdgas</strong><br />
ist, stellt hohe Ansprüche an das Dispatching in Flexibilität<br />
und Anpassungsfähigkeit dar. Auf Grundlage der<br />
zur Verfügung gestellten Anlagen und zugehöriger<br />
Kommunikationstechnik hat das Dispatching jederzeit<br />
für eine störungsfreie und vertragsgemäße Durchführung<br />
des <strong>Gas</strong>transportes zu sorgen. Planmäßige Arbeiten<br />
im Netz sind durch das Dispatching bzw. deren<br />
unterstützende Einheiten vor Beginn bezüglich ihrer<br />
Auswirkungen auf die Verfügbarkeit des Netzes und<br />
somit auf die Aufrechterhaltung der Netzstabilität hin<br />
zu prüfen. Unvermeidbare Einschränkungen sind in<br />
Abstimmung mit den betroffenen Marktteilnehmern,<br />
insbesondere mit den Transportkunden, den Speicherbetreibern<br />
und den anderen Netzbetreibern, auf ein<br />
Minimum zu begrenzen. Mit Blick auf nicht vorhersehbare<br />
Störungen oder Beeinträchtigungen der technischen<br />
Anlagen des Netzes sind geeignete Strategien<br />
und Störungsmanagementmechanismen zu entwickeln,<br />
welche es ermöglichen eine Notversorgung aufrechtzuerhalten<br />
oder nicht vermeidbare Versorgungsunterbrechungen<br />
zeitlich und örtlich zu minimieren.<br />
Des Weiteren stellt das Dispatching durch die ordnungsgemäße<br />
Überwachung des <strong>Gas</strong>transportes und<br />
vertraglich vereinbarter Parameter, wie beispielsweise<br />
<strong>Gas</strong>qualität und Druck, die Abwicklung von relevanten<br />
Verträgen (z. B. Netzkopplungs-, Netzanschluss-, Netznutzungs-,<br />
Kapazitäts- sowie Ein- und Ausspeiseverträgen)<br />
sicher. Um diese Verträge ordnungsgemäß abzuwickeln<br />
bedarf es eines Transportmanagements.<br />
4.2 Transportmanagement<br />
Im Rahmen des Transportmanagements werden vom<br />
Dispatching auf Grundlage der verfügbaren Kapazi täten<br />
und der vorliegenden relevanten Vertrags- und Bilanzdaten<br />
über geeignete Software und eingerichtete Kommunikationswege<br />
die Vorgaben zur Steuerung der technischen<br />
Einrichtungen zur <strong>Gas</strong>übernahme, der Betrieb<br />
von Verdichteranlagen und der Einsatz von Mess- und<br />
Regelanlagen zur <strong>Gas</strong>verteilung ermittelt und unter<br />
Berücksichtigung der prognostizierten und nominierten<br />
<strong>Gas</strong>mengen sowie der Prozessdaten organisiert.<br />
Zu Beginn werden der Empfang und die Prüfung<br />
aller Nominierungen gemäß vereinbarter Regeln, der<br />
Abgleich der abgegebenen Nominierungen an den<br />
entsprechenden Netzkopplungspunkten, die Kontrolle<br />
der Netzbilanzen und die Überwachung und Einhaltung<br />
von Ausgleichs-/Steuerungskonten durchgeführt.<br />
Um anschließend die jeweils vorhandenen technischen<br />
Einrichtungen, soweit im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben<br />
möglich, wirtschaftlich, technisch und zur Erweiterung<br />
des Vermark tungspotentials von Kapazitäten<br />
sinnvoll einzusetzen, ist im Rahmen des Transportmanagements<br />
ein Fahrplanmanagement als Bindeglied<br />
zwischen den Mengen(Last)-anforderungen und den<br />
netztechnischen Möglichkeiten hilfreich.<br />
Dieser Fahrplanprozess hat die Überleitung aus<br />
einer Mengenbilanz in ein physikalisches Netzmodell<br />
sicherzustellen, wobei die Fahrpläne die Basis für die<br />
Netzüberwachung und -steuerung darstellen. Es werden<br />
stations- bzw. zonenscharfe Nominierungen der<br />
Transportkunden bilanzkreisgenau dem jeweiligen<br />
Marktgebiet zugeordnet und dies anschließend, abhängig<br />
von der jeweiligen Netzlast, auf Stationsfahrpläne<br />
heruntergebrochen. Die sich daraus ergebenden physikalischen<br />
Lastflüsse in den Netzen werden bei Bedarf<br />
gegen eine Netzlastprognose gestellt, um Mehr- oder<br />
Minderbedarfe bzw. erforderliche Lastflüsse pro Netz<br />
unter Wahrung der Netzbilanz stundengenau ermitteln<br />
zu können. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse<br />
wird die Beschäftigung der Netzkopplungsstationen<br />
zwischen den Netzen geplant. Ermittelte Mehr- und<br />
Minderbedarfe sind dann im Rahmen der Regelenergiebeschaffung<br />
als Teil des Transportmanagements<br />
auszugleichen.<br />
4.3 Regelenergiemanagement<br />
Im Rahmen der Regelenergiebeschaffung koordiniert<br />
der Marktgebietsverantwortliche den Einsatz von<br />
Regelenergie zur Gewährleistung der Netzstabilität.<br />
Die Regelenergiemenge, welche sich aus der Gegenüberstellung<br />
der physischen Ein- und Ausspeisemengen<br />
im Marktgebiet oder in Teilen des Marktgebietes<br />
ergibt, wird dann über angebotene Regelenergieprodukte<br />
ein- bzw. verkauft. Solche Mengen ergeben<br />
sich durch bilanzielle Ungleichgewichte, welche z. B.<br />
durch<br />
Über- oder Unterspeisungen von<br />
Lieferantenbilanzkreisen<br />
kurzzeitige lokale Engpässe hervorgerufen durch<br />
die endliche Transportgeschwindigkeit des <strong>Erdgas</strong>es<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 85
FACHBERICHTE <strong>Gas</strong>transport<br />
Differenzen zwischen der Einspeisung auf der<br />
Grundlage von Tagesbändern und tatsächlicher<br />
strukturierter Entnahme<br />
notwendige Anpassungen der Leitungsinhalte<br />
zur technischen Durchführung der Transporte<br />
hervorgerufen werden. Diese bilanziellen Ungleichgewichte<br />
werden vom Marktgebietsverantwortlichen<br />
auf Basis der durch das Dispatching prognostizierten<br />
Mengenbilanzen der Netzbetreiber ermittelt. Aufgabe<br />
des Dispatching im Rahmen der Regelenergiebeschaffung<br />
ist, die im operativen Tagesgeschäft auftretenden<br />
Abweichungen zwischen tatsächlichem und prognostiziertem<br />
Regelenergiebedarf zu überprüfen und die<br />
entsprechenden Prozesse zur Korrektur durchzuführen.<br />
Hierzu zählen die Aktualisierung der Prognose und<br />
Fahrpläne, die Anpassung der Inanspruchnahme interner<br />
Regelenergie sowie die Anpassung der Inanspruchnahme<br />
externer Regelenergieprodukte, wenn die<br />
interne Regelenergie nicht ausreicht, um auftretende<br />
Ungleichgewichte zu kompensieren.<br />
5. Fazit<br />
Bei aktueller Betrachtung der Verantwortung zur<br />
Gewährleistung der Versorgungssicherheit und den sich<br />
daraus für alle Marktteilnehmer ergebenden Aufgaben<br />
zeigt sich, dass sich das Dispatching – zentrale Einheit<br />
des Netzbetreibers – durch seine flexible, ständige (24/7<br />
– Schichtbesetzung), zeitnahe und verantwortungsbewusste<br />
Abwicklung der Aufgaben, wie beispielsweise<br />
der Gewährleistung der Netzstabilität, dem Transport-,<br />
Fahrplan- und Regelenergiemanagement, der Netzüberwachung<br />
und -steuerung sowie dem Störungsmanagement,<br />
als ein wichtiger Baustein zur sicheren Versorgung<br />
aller Kunden mit <strong>Erdgas</strong> darstellt.<br />
Autor<br />
Tino Falley<br />
Leiter <strong>Gas</strong>steuerung |<br />
VNG Verbundnetz <strong>Gas</strong> AG |<br />
Leipzig |<br />
Tel. +49 341 443 2655 |<br />
E-Mail: tino.falley@vng.de<br />
Buchbesprechung<br />
<strong>Gas</strong>ausbeute in landwirtschaftlichen<br />
Biogasanlagen<br />
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der<br />
Landwirtschaft e.V. (KTBL), Darmstadt 2010,<br />
2. überarbeitete Auflage, 36 S., Preis: € 9,–,<br />
ISBN 978-3-941583-42-9<br />
Die erzielbare <strong>Gas</strong>ausbeute in landwirtschaftlichen<br />
Biogasanlagen wird maßgeblich von der Zusammensetzung<br />
des Substrates sowie der eingesetzten<br />
Verfahrens- und Prozesstechnik beeinflusst. Zusätzlich<br />
zu den Nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo)<br />
und Wirtschaftsdüngern werden zukünftig verstärkt<br />
auch rein pflanzliche Nebenprodukte Verwendung<br />
finden.<br />
Für den Bau einer neuen Biogasanlage sind die<br />
Abschätzungen der <strong>Gas</strong>erträge von entscheidender<br />
Bedeutung, vor allem wenn es um die Planung und<br />
Einschätzung der Dimensionierung einer Anlage<br />
geht. Da sich Biogasanlagen durch hohen Kapitalbedarf<br />
und Langlebigkeit auszeichnen, wirken sich<br />
Fehler in der Anlagenauslegung oft gravierend aus.<br />
Eine spätere Korrektur der Auslegungsmängel ist<br />
meist nicht möglich.<br />
Das KTBL bietet mit der 2. überarbeiteten Auflage<br />
des Heftes „<strong>Gas</strong>ausbeute in landwirtschaftlichen<br />
Biogasanlagen“ genaue Richtwerte und somit einen<br />
einheitlichen Standard zur Abschätzung der<br />
<strong>Gas</strong>ausbeute, welcher von Herstellern, Planern,<br />
Beratern und Betreibern genutzt werden kann.<br />
Durch die Auswertung vieler, unter vergleichbaren<br />
Bedingungen im Labormaßstab durchgeführter Gärversuche<br />
und die Einbeziehung von Expertenwissen<br />
werden fundierte Richtwerte für den zu erwarteten<br />
<strong>Gas</strong>ertrag als Basis für Anlagenkonzeption<br />
und -planung sowie für die Prozessführung bereitgestellt.<br />
Diese Veröffentlichung bietet Richtwerte<br />
zur Abschätzung der <strong>Gas</strong>ausbeute landwirtschaftlicher<br />
Biogasanlagen, welche Hersteller, Planer, Berater<br />
und Betreiber bei Planung und Konzeption von<br />
Biogasanlagen unterstützen.<br />
Bestell-Hotline<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />
Tel. +49 (0) 201 / 82002-11<br />
Fax +49 (0) 201 / 82002-34<br />
E-Mail: s.spies@vulkan-verlag.de<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
86 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Empfohlen von<br />
Praxiswissen <strong>Gas</strong>fach<br />
Odorierung<br />
Der DVGW-Fachausschuss <strong>Gas</strong>behandlung hat im Jahr<br />
2004 das DVGW-Arbeitsblatt G 280 „<strong>Gas</strong>odorierung“<br />
grundlegend überarbeitet. Aus diesem Grund wird jetzt<br />
der Band „Orodierung“ neu aufgelegt, welcher in der<br />
Buchreihe „Praxiswissen <strong>Gas</strong>fach“ erscheint.<br />
In dieser 3. Auflage sind alle Änderungen des DVGW-<br />
Arbeitsblatts G 280 sowie der gegenwärtige Stand<br />
der Odoriertechnik berücksichtigt. Die Themenbereiche<br />
Einsatz von schwefelfreien Odorierungsstoffen sowie<br />
Optimierung der Odorierungstechniken, Sicherheitsmaßnahmen<br />
und Nachweiskontrollen wurden aktuali siert.<br />
Ebenso wurden die Angleichung und Novellierung von<br />
Vorschriften, Normen und Bestimmungen bei Transport<br />
und Handhabung angepasst.<br />
Für jeden Experten, der sich mit Odorierung beschäftigt,<br />
ist diese Neufassung ein wertvolles Arbeitsmittel und<br />
Nachschlagewerk.<br />
Sie haben die<br />
Wahl !<br />
Hrsg.: K. Pritsching<br />
3. aktualisierte Auflage 2010,<br />
130 Seiten mit CD-ROM<br />
oder DVD-ROM, Hardcover<br />
Buch + CD-ROM<br />
Buch + DVD-ROM<br />
mit Zusatzinhalten<br />
mit Zusatzinhalten und<br />
vollständigem E-Book<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex. Fachbuch Odorierung + CD-ROM, 3. Aufl age 2010<br />
für € 48,- (zzgl. Versand) – ISBN: 978-3-8027-5624-5<br />
___ Ex. Fachbuch Odorierung + DVD-ROM, 3. Aufl age 2010<br />
für € 68,- (zzgl. Versand) – ISBN: 978-3-8027-5625-2<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer<br />
Gutschrift von € 3,– auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Telefax<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
ORO3Zs2010<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />
Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE Ausbildung<br />
Projektierung von gastechnischen<br />
Anlagen im Rahmen der Ausbildung<br />
am Engler-Bunte-Institut<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie<br />
Ausbildung, Studium, Brennstofftechnik, Projektierung, Projektplanung<br />
Rainer Reimert, Dominic Buchholz und Siegfried Bajohr<br />
Die Versorgung mit Energie und Wasser ist eine der<br />
wesentlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft<br />
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Als<br />
universitäre Einrichtung stellt sich das Engler-Bunte-<br />
Institut des KIT nicht nur in der Forschung sondern<br />
auch in der Lehre und Ausbildung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses dieser Herausforderung. Daher<br />
zielt die Ausbildung zukünftiger Ingenieure am Engler-Bunte-Institut<br />
speziell darauf ab, junge Menschen<br />
mit dem nötigen wissenschaftlichen Rüstzeug für ihre<br />
zukünftige Arbeit zu versehen, ihren Blick für das<br />
Wesentliche zu schärfen und sie für die anstehenden<br />
beruflichen Herausforderungen zu begeistern. Die in<br />
diesem Artikel hauptsächlich vorgestellte Lehrveranstaltung<br />
zur Projektierung gastechnischer Anlagen<br />
fokussiert den Teilaspekt der Ausbildung am Engler-<br />
Bunte-Institut, der sich vornehmlich mit der interdisziplinären<br />
Anwendung und Vertiefung der zuvor im<br />
Studium erlernten Grundlagen beschäftigt. Für viele<br />
Studierende ist diese Lehrveranstaltung das erste<br />
Mal, dass sie gemeinsam in kleinen Teams fachübergreifend<br />
und eigenverantwortlich als Ingenieur an<br />
einer Problemlösung arbeiten und das im Verlauf des<br />
Studiums Erlernte zur Anwendung bringen.<br />
Project planning of constructions for the gas industry<br />
during education at Engler-Bunte-Institute<br />
Securely providing water and energy for mankind is<br />
one of the great challenges for the engineering community.<br />
At the Engler-Bunte-Institut of the KIT the<br />
graduate students were enabled to cope with the<br />
related requirements of their future professional work<br />
by teaching the scientific fundamentals, by demonstrating<br />
its application in praxis and by trying to fascinate<br />
them with the tasks to come. One method to<br />
achieve these educational goals is the “design<br />
project” which in most cases is related to the gas<br />
industry. During the project the students have to<br />
organize the work for themselves, have to work in<br />
teams, have to rely on each others, and they are<br />
requested to apply the fundamentals to a task given<br />
en gross but not en detail. This means that in contrary<br />
to an exam they have to develop the questions<br />
to be answered for themselves.<br />
1. Einleitung<br />
Die Arbeit des Ingenieurs in der beruflichen Praxis kann<br />
anfangs sehr grob in Planung und in Betrieb unterteilt<br />
werden, bevor mit zunehmender Erfahrung und Bewährung<br />
Leitungsaufgaben hinzukommen und diese später<br />
das Berufsleben eventuell dominieren. Ganz so rein ist<br />
die Trennung im praktischen Leben jedoch meist nicht,<br />
denn der planende Ingenieur muss immer auch die<br />
betriebliche Praxis, die „Betreibbarkeit“ der von ihm<br />
geplanten Anlagen im Auge behalten. Andererseits<br />
muss der Betriebsingenieur aber auch öfters für die von<br />
ihm betreuten Anlagen kleinere Umbauten, Ergänzungen<br />
und Erweiterungen planen, die sich aus betrieblichen<br />
oder sonstigen Notwendigkeiten ergeben können<br />
und somit einen wesentlichen Teil seiner Arbeit ausmachen.<br />
Die Fähigkeit, Anlagen zu planen, ist daher eine<br />
wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Ingenieurstätigkeit.<br />
In der Fakultät für Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie<br />
(KIT), in dem die Universität Karlsruhe und das Forschungszentrum<br />
Karlsruhe vereint sind, erhalten die<br />
Studierenden in der Pflichtlehre, deren Grundlagenvorlesungen<br />
im Bild 1 dargestellt sind, das verfahrenstechnische<br />
Rüstzeug, um Apparate, Maschinen und komplette<br />
Anlagen auslegen zu können.<br />
Bei allem Bemühen, die Wissensvermittlung mit<br />
möglichst vielen Beispielen aus der Praxis zu hinterle-<br />
Januar/Februar 2011<br />
88 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Ausbildung<br />
FACHBERICHTE<br />
gen, muss dennoch unter dem Anspruch einer wissenschaftlichen,<br />
in die Zukunft gerichteten Ausbildung der<br />
theoretische Aspekt überwiegen. Dadurch werden die<br />
Absolventen in die Lage versetzt, zukünftige, heute<br />
nicht vorhersehbare Aufgaben auf Basis des zeitlosen<br />
theoretischen Grundlagenwissens zu bewältigen.<br />
In den nachfolgenden, weitgehend frei wählbaren<br />
Fächern können die Studierenden entweder die theoretischen<br />
Grundlagen allgemein vertiefen oder sie fachbezogen<br />
anwenden und ergänzen. Vom Engler-Bunte-<br />
Institut werden dazu die im Folgenden auszugsweise<br />
wiedergegebenen Lehrveranstaltungen angeboten.<br />
Bereich I (Chemie und Technik von <strong>Gas</strong>, Erdöl und Kohle)<br />
Projektierung eines brennstofftechnischen Prozesses<br />
Brennstoffe (I – III, Praktikum)<br />
Energieträger aus Biomasse<br />
Bereich II (Verbrennungstechnik)<br />
Verbrennungstechnik (I + II, Praktikum)<br />
Verbrennung und Umwelt<br />
Hochtemperaturverfahrenstechnik<br />
Thermische Abfallbehandlung (I + II, Praktikum)<br />
Bereich III (Wasserchemie)<br />
Chemische Technologie des Wassers (+ Praktikum)<br />
Chemie in wässrigen Lösungen<br />
Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung<br />
Strömungslehre<br />
Physikalische<br />
Chemie<br />
Chemische<br />
Thermodynamik<br />
Wärme- und<br />
Stoffübertragung<br />
Prozess- und<br />
Anlagentechnik<br />
Chemische<br />
Verfahrenstechnik<br />
Mess- und<br />
Regelungstechnik<br />
Mechanische<br />
Verfahrenstechnik<br />
Thermische<br />
Trennverfahren<br />
Bild 1. Grundlagenvorlesungen für die Studienrichtungen Chemieingenieurwesen<br />
und Verfahrenstechnik am KIT.<br />
Grundlagen I<br />
Fließbilder, Regelkreise<br />
Pumpen<br />
Bilanzen<br />
Erfüllung der Aufgabe<br />
Synthesegaserzeugung<br />
Methanolsynthese<br />
Behandlung des Begleitstoffs Schwefel<br />
Claus-Verfahren<br />
Schwefelsäure<br />
Einige dieser Veranstaltungen wurden auch in den<br />
seit vier Jahren abgehaltenen, viersemestrigen Master-<br />
Aufbaustudiengang „Utilities and Waste – Sustainable<br />
Processing“ aufgenommen, wie die folgende Auflistung<br />
zeigt.<br />
Master-Aufbaustudiengang „Utilities and Waste – Sustainable<br />
Development“<br />
Utility facilities I (Operation)<br />
Utility facilities II (Management and economics)<br />
Utility facilities III (Design)<br />
Laboratory work in fuels<br />
Laboratory work in combustion<br />
Laboratory work in waste<br />
Laboratory work in water<br />
Design project<br />
Eine besondere Stellung nimmt die Lehrveranstaltung<br />
„Auslegung eines brennstofftechnischen Prozesses“<br />
ein, deren Pendant im gerade erwähnten Masterstudiengang<br />
als „Design Project“ bezeichnet ist, dort<br />
aber einen noch größeren Umfang einnimmt. In diesen<br />
Lehrveranstaltungen erarbeiten die Studierenden für<br />
einen jeweils vorgegebenen Prozess eine Auslegungsgrundlage,<br />
die verkürzt als reduziertes Basic Engineering<br />
beschrieben werden kann. In der jetzigen Form<br />
wird diese Lehrveranstaltung nun schon, mit guter<br />
Resonanz bei den Studierenden, seit mehreren Dekaden<br />
angeboten und durchgeführt.<br />
Grundlagen II<br />
Investitions- und Kostenrechnung<br />
Pinch-Analyse<br />
Verwendung und Verbrauch des Begleitstoffs Schwefel<br />
Zinkgewinnung<br />
Phosphorsäure<br />
2. Zielsetzung<br />
Mit der Auslegung einer Anlage, im Folgenden als Projekt<br />
bezeichnet, denn das ist es de facto, werden im<br />
Wesentlichen zwei übergeordnete Ziele verfolgt:<br />
Anwendung fachspezifischer, grundlegender Kenntnisse<br />
auf reale Fragestellungen,<br />
Erlernen der Projektarbeit.<br />
Zusätzlich zu den in Bild 1 gezeigten Grundlagenfächern<br />
werden für das Projekt noch Kenntnisse in den<br />
Grundlagen der Thermodynamik, der Werkstofftechnik<br />
und der mechanischen Festigkeitslehre benötigt. Eine<br />
besondere Rolle spielt die Lehrveranstaltung „Prozessund<br />
Anlagentechnik“. Zu deren Inhalten, die in Bild 2<br />
gezeigt sind, zählt die Vermittlung „handwerklicher“<br />
Fähigkeiten, wie das Aufstellen und Lesen von Verfahrens-<br />
und von R&I-Schemata, der Aufbau von Regelkreisen,<br />
die Abschätzung des Investitionsaufwands nach<br />
verschiedenen Methoden und die Berechnung der Wirtschaftlichkeit<br />
einer Investition.<br />
Bild 2. Inhalte<br />
der Vorlesung<br />
Prozess- und<br />
Anlagentechnik.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 89
FACHBERICHTE Ausbildung<br />
Hinzu kommen der Umgang mit Bilanzgleichungen<br />
(Integrale Strombilanz und Differenzialbilanz) für die<br />
stoffliche und die energetische Bilanzierung von Apparaten<br />
und Reaktoren und die Optimierung von Wärmeübertragungsnetzen<br />
nach der Methode der Minimierung<br />
des Exergieverlusts, die als „Pinch-Methode“<br />
bekannt ist. In Zusammenarbeit mit den Vertretern der<br />
anderen Pflichtfächer werden die Studierenden außerdem<br />
im sechsten Semester in den Gebrauch eines<br />
„Flow-sheeting“-Programms, hier speziell ASPEN eingeführt,<br />
mit dessen Hilfe die Bilanzgleichungen für einzelne<br />
Ausrüstungsteile wie auch für ganze Anlagen<br />
gelöst werden.<br />
Können die Studierenden sich bezüglich der fachlichen<br />
Aufgaben somit auf eine breite Basis stützen,<br />
Bild 3. Aufstellungsplan eines PEM-Brennstoffzellen-Heizgerätes; Projektierungskurs<br />
Sommersemester 2001.<br />
Bild 4. Utilities and Waste Design Project 2009/2010 „Disc Spring Heat<br />
Treatment Furnace“; links: CAD-Darstellung, rechts: Bild des fertigen Ofens.<br />
(Bildquelle: Prof. Nikolaos Zarzalis, Engler-Bunte-Institut)<br />
müssen sie das Arbeiten am Projekt und in der Projektgruppe<br />
erst und teilweise mühsam erlernen. Wenn<br />
auch der Projektbegriff in der Lehrveranstaltung nicht<br />
so streng angewendet wird, wie er in DIN 69901<br />
beschrieben ist, so muss die Gruppe sich doch eine<br />
Organisation geben und mit den personellen und zeitlichen<br />
Beschränkungen zurechtkommen. In der Organisation<br />
ist die Qualität der Projektleitung von besonderer<br />
Bedeutung. Sie muss die Aufgabe analysieren und<br />
strukturieren, die Arbeit fachlich abgegrenzt aufteilen,<br />
für diszipliniertes Arbeiten sorgen und die Zusammenarbeit<br />
fördern. Gerade die letzten beiden Punkte erweisen<br />
sich immer als sehr schwierig für viele der Studierenden.<br />
3. Durchführung<br />
Die auszulegenden Anlagen werden vom Lehrstuhl vorgegeben.<br />
Sie werden fast immer aus dem Themenbereich<br />
der eigenen wissenschaftlichen Arbeiten ausgewählt.<br />
Aus der folgenden Themenübersicht ist unschwer<br />
ein Überwiegen der brennstofftechnischen Anlagen zu<br />
entnehmen.<br />
<strong>Erdgas</strong>erzeugung/-Veredelung<br />
Sauerstoffentfernung aus Rohbiogas eines Fermenters<br />
SNG aus Biomasse über Fermentation<br />
SNG aus Biomasse durch Methanisierung von<br />
Synthesegas<br />
Mobile Anlage zur Quecksilberentfernung aus <strong>Erdgas</strong><br />
Obertägige Anlage auf einem Kavernenspeicher<br />
Biomassevergasung mit nachfolgendem chemischen<br />
Quench<br />
Biomassevergasung im Flugstrom<br />
<strong>Erdgas</strong>-Verwendung<br />
Optimierung einer Wasserstofferzeugung auf Basis<br />
<strong>Erdgas</strong><br />
Wasserstofferzeugung über Steamreforming von<br />
<strong>Erdgas</strong><br />
Brennstoffzellenheizgerät (PEM) auf Basis <strong>Erdgas</strong><br />
Fischer-Tropsch-Synthese von Synthesegas ausgehend<br />
Meistens sind Anlagen typischer kommerzieller<br />
Größe auszulegen. Ausnahmen waren eine mobile<br />
Anlage zur Entfernung von Quecksilber auf <strong>Erdgas</strong>feldern<br />
und eine stationäre Brennstoffzelle, für die auch<br />
die Aufstellung geplant werden musste (siehe Bild 3),<br />
um die Transportierbarkeit durch eine übliche Kellertür<br />
nachzuweisen.<br />
Die umfangreicheren „design projects“ waren den<br />
Themen „Drinking Water Treatment Plant for the City of<br />
UTIWAS“ und „Disc Spring Heat Treatment Furnace“<br />
gewidmet. Im ersten Fall handelt es sich um die Aufbereitung<br />
von Flusswasser für eine Stadt von 140 000 Einwohnern.<br />
Das Projekt umfasste die Prozessauswahl, die<br />
Auslegung von Apparaten und Maschinen und eine<br />
Januar/Februar 2011<br />
90 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Ausbildung<br />
FACHBERICHTE<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung. Im zweiten Projekt<br />
wurde ein kompletter Wärmebehandlungsofen ausgelegt<br />
und dann von der Institutswerkstatt gefertigt. Das<br />
Bild 4 zeigt eine vereinfachte CAD-Darstellung und den<br />
fertigen Ofen.<br />
Zu Beginn eines jeden Projekts werden Arbeitsgruppen<br />
gebildet, die den entsprechenden Fachabteilungen<br />
in einer Ingenieurfirma entsprechen, denen jeweils ein<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts als „Abteilungsleiter“<br />
zur Seite steht. Dieser soll aber nur beratend,<br />
anleitend und nicht leitend tätig sein. Pflichtgruppen<br />
sind die Projektleitung, die Verfahrenstechnik,<br />
sowie die MSR-Gruppe, in deren Aufgabenbereich dann<br />
auch die Rohrleitungen fallen. Damit ergibt sich eine<br />
Mindestanzahl von sechs bis sieben Studierenden. Im<br />
Durchschnitt der in den letzten fünfzehn Jahren durchgeführten<br />
siebzehn Projekte bildeten – mit größerer<br />
Bandbreite – zehn Studierende ein Projektteam. Bei dieser<br />
und bei größeren Teilnehmerzahlen können weitere<br />
„Fachabteilungen“ für z. B. Apparate und Maschinen,<br />
Rohrleitungen, Kalkulation und Wirtschaftlichkeit<br />
gegründet werden. Das Bild 5 zeigt ein typisches, von<br />
einer Projektleitung aufgestelltes Organigramm und die<br />
Besetzung der Gruppen mit den Studierenden.<br />
Die mit der Projektleitung betrauten Studierenden<br />
betreten gewöhnlich völliges Neuland. Zu ihren wichtigsten<br />
Aufgaben gehören<br />
die vorläufige Festlegung des Bearbeitungsumfangs<br />
für die Fachabteilungen<br />
Aufstellen des Terminplans<br />
die Organisation der Kommunikation (EDV, Rechnerzugang,<br />
Projekttreffen, Zwischenberichte)<br />
Festlegung der zu verwendenden Stoffdaten<br />
(-Quellen)<br />
Entwerfen einer Dokumentationsvorlage,<br />
Layout für Dokumente<br />
die Organisation der Ablage<br />
Erstellen einer Abwicklungsrichtlinie<br />
die Erfassung der Bearbeitungsstunden<br />
Zusammenstellen der Abschlussdokumentation,<br />
des Abschlussberichts<br />
Eventuell Organisation der Präsentation bei einer<br />
Firma (Reise)<br />
Die ersten zwei Punkte sind unmittelbar nach Projektbeginn<br />
zu erledigen. Von der Geschwindigkeit und<br />
von der Qualität der Erfüllung dieser Aufgaben hängt es<br />
ab, wie gut das Projekt startet und wie gut und wie vertrauensvoll<br />
die Zusammenarbeit der Projektleitung mit<br />
den Fachabteilungen zukünftig sein wird. Eine wertvolle<br />
Planungshilfe ist der gleich zu Beginn des Projektes für<br />
die Projektdauer von ca. vier bis fünf Monaten zu erarbeitende<br />
Balkenterminplan, wie ihn Bild 6 als Beispiel<br />
zeigt. Bei der relativ kurzen Projektdauer und der Überschaubarkeit<br />
der Arbeitspakete kann auf die Erstellung<br />
eines Netzplans verzichtet werden.<br />
Verfahrenstechnik<br />
M.Sc. P. Fertl<br />
• B. Benz<br />
•F. Ortloff<br />
• P. Stähle<br />
Projektleitung<br />
Maschinen und<br />
Apparate<br />
Dipl.-Ing. P. Kussin<br />
• M. Baunach<br />
•S. Illies<br />
• G. Terlinden<br />
Dipl.-Ing. D. Buchholz<br />
•T. Frank<br />
•T. Kaesler<br />
MSR und<br />
Rohrleitungen<br />
Dr.-Ing. S. Bajohr<br />
• S. Pfitzenmaier<br />
•D. Roth<br />
Bild 5. Organigramm des Projektierungskurses „SNG aus Biomasse<br />
über Fermentation“; Wintersemester 2007/2008ingenieurwesen und<br />
Verfahrenstechnik am KIT.<br />
Bild 6. Terminplan des Projektierungskurses „Optimierung einer Wasserstofferzeugung<br />
auf Basis <strong>Erdgas</strong>“; Wintersemester 2003/2004.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 91
FACHBERICHTE Ausbildung<br />
summierter Arbeitsaufwand in h<br />
Summe Verfahrenstechnik MSR u. Rohrleitungen Maschinen u. Apparate Projektleitung<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Start 1 2 3 4 5<br />
Projektlaufzeit in Monaten<br />
Bild 7. Arbeitsstundenübersicht des Projektierungskurses „Sauerstoffentfernung<br />
aus Biogas“; Wintersemester 2009/2010.<br />
Bild 8. Leitzeichnung eines Behälters aus dem Projektierungskurs<br />
„Flugstromvergasung“; Wintersemester 2001/2002.<br />
Auch die nächsten fünf Punkte auf der obigen Liste<br />
müssen frühzeitig erledigt werden, während die letzten<br />
Punkte naturgemäß erst am Schluss des Projekts bearbeitet<br />
werden können. Die sich durch diese Aufteilung<br />
ergebende, relativ wenig arbeitsintensive Zeitspanne in<br />
der Mitte der Projektlaufzeit erlaubte es in vielen Fällen<br />
der Projektleitung, den Investitionsaufwand abzuschätzen<br />
und gegebenenfalls auch die Wirtschaftlichkeit der<br />
geplanten Anlage zu bestimmen.<br />
Die Arbeitsgruppen arbeiten im Rahmen der Projektvorgaben<br />
autonom, nach eigener Zeiteinteilung. Etwa<br />
vierzehntägig werden Plenarsitzungen abgehalten, in<br />
denen die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse vorstellen,<br />
Abwicklungsprobleme besprochen und Festlegungen<br />
getroffen werden. Diese Treffen werden von der Projektleitung<br />
organisiert und protokolliert.<br />
Nachdem sich bei den Präsentationen durch die<br />
Gruppenmitglieder merkliche Defizite gezeigt hatten,<br />
wurde den Teilnehmern mehrere Jahre ein professionelles<br />
Präsentationstraining aus Mitteln des Bereichs angeboten.<br />
Hierbei ging es vor allem darum, sich selbst zu<br />
erkennen und Hinwendung zu den Zuhörern zu lernen.<br />
Für das Training wurden alle Gruppenteilnehmer jeweils<br />
an einem Samstag gemeinsam geschult, wobei sie<br />
Rückmeldungen aus dem eigenen Kreis und von den<br />
beiden Trainerinnen erhielten. Von besonderem Eindruck<br />
waren stets die Video-Aufzeichnungen ihrer Präsentationen<br />
für die Vortragenden.<br />
Am Ende des Projekts fasst die Projektleitung die<br />
Bearbeitungsstunden zusammen, was in Bild 7 exemplarisch<br />
für den Projektierungskurs WS 2009/2010 gezeigt<br />
wird. Der Aufwand für die Dokumentation, die meistens<br />
deutlich mehr als hundert Seiten mit Beschreibungen,<br />
Berechnungen, eventuellen Angeboten von Ausrüstungslieferanten,<br />
Verfahrens- und reduzierten R&I-Schemata<br />
und eventuellen Leitzeichnungen (beispielsweise<br />
Bild 8) umfasst, wird meist von den Studierenden unterschätzt<br />
und sorgt daher in der Regel gegen Ende der<br />
Projektlaufzeit vor allem bei der Projektleitung für einen<br />
Anstieg der Arbeitsstunden.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass die Stundenverteilung auf<br />
die Abteilungen von Projekt zu Projekt stark schwankt,<br />
abhängig vom Können und vom Engagement der jeweiligen<br />
Studierenden. Generell entsprechen die Verläufe<br />
nicht ganz den Idealfällen der industriellen Praxis.<br />
Wegen der Neuigkeit der Aufgabe, wegen der Ungeübtheit<br />
beginnen die Fachabteilungen oft schon mit ihrer<br />
Arbeit, bevor die Projektleitung alle Randbedingungen<br />
geklärt hat und auch bevor die Verfahrenstechnik einen<br />
ausreichenden Stand erreicht hat. Dadurch ist gleich am<br />
Projektbeginn ein überproportionaler Stundenaufwand<br />
zu verzeichnen, der in einem kommerziellen Projekt so<br />
nicht entstehen dürfte.<br />
Januar/Februar 2011<br />
92 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Ausbildung<br />
FACHBERICHTE<br />
4. Fazit und Erfahrungen<br />
Von den Studierenden wird dieser Art Lehrveranstaltung<br />
einhellig ein großer Lerneffekt attestiert. Sie sehen,<br />
wie einzelne Fächer zusammenspielen, sie bemerken,<br />
dass man für eine Aufgabe Kenntnisse aus mehreren<br />
Fachgebieten anwenden können muss, und sie erkennen,<br />
wie schwierig die Anwendung des Fachwissens auf<br />
reale, konkrete Fragestellungen ist. Lernen müssen die<br />
Studierenden, ökonomisch mit ihrer Zeit umzugehen,<br />
d. h. rechtzeitig Entscheidungen zwischen Alternativen<br />
und Varianten zu fällen. Sie lernen dabei gleichzeitig,<br />
dass es für ein Problem selten nur eine, die „richtige“<br />
Lösung gibt. Nicht nur bei der apparativen Ausführung<br />
von Wärmeübertragern oder Reaktoren sind zunächst<br />
Alternativen zu betrachten, aus denen dann die passendste<br />
ausgewählt wird. Auch bei der Festlegung der<br />
Regelung oder selbst bei vordergründig ganz eindeutigen<br />
Berechnungen wie z. B. zum Wärmeübergang oder<br />
zum Druckverlust, muss aus verschiedenen anwendbaren<br />
Ansätzen gewählt werden.<br />
Das Arbeiten im Team, als Team ist immer wieder<br />
eine Herausforderung. Ganz banal sind es individuelle<br />
Arbeitstempi und Arbeitszeiten, die abgeglichen und<br />
akzeptiert werden müssen. Erschwerend kommen<br />
Bild 9. Projektgruppe „Sauerstoffentfernung<br />
aus Biogas“ bei der<br />
Exkursion zu Uhde am<br />
19.02.2010.<br />
Bild 10. R&I-Fließschema des Projektierungskurses „Sauerstoffentfernung aus Biogas“; Wintersemester 2009/2010.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 93
FACHBERICHTE Ausbildung<br />
Unterschiede im Ausbildungs- bzw. Kenntnisstand und<br />
im Engagement hinzu, mit denen die Gruppen konfrontiert<br />
werden. Die Unterschiede im kulturellen Hintergrund<br />
spielen dagegen nach der bisherigen Erfahrung<br />
eher eine untergeordnete Rolle.<br />
Seitens der Lehrenden ist die Begleitung einer Projektierung<br />
durch die häufigen Besprechungen und<br />
Rückfragen mit einem höheren Aufwand verbunden als<br />
eine Vorlesung oder eine Übung, sofern diese schon<br />
einmal vorbereitet waren. Wegen des erkennbaren und<br />
zugestandenen großen Lerneffekts wurde und wird<br />
aber diese Lehrveranstaltung, die schon in früherer Zeit<br />
angeboten worden war, dennoch gerne und mit Freude<br />
weiterhin durchgeführt.<br />
Besondere Höhepunkte sowohl für die Studierenden<br />
als auch für die Lehrenden sind die Präsentationen der<br />
Projektierungsergebnisse bei einschlägigen Firmen. Zu<br />
nennen sind Präsentationen bei Ruhrgas, RWE-DEA,<br />
Uhde, Raffinerie Schindler und Edeleanu. Hier bekommen<br />
die Studierenden üblicherweise großes Lob über<br />
schon sehr weitgehend ausgearbeitete R&I-Schemata,<br />
Apparate-Leitzeichnungen oder Entscheidungsmatrizen<br />
bei der Auswahl spezieller Verfahren oder apparativer<br />
Ausführungen. Bild 9 zeigt die Projektgruppe „Sauerstoffentfernung<br />
aus Biogas“ bei der Präsentation bei<br />
der Firma Uhde in Bad Soden und vor dem zugehörigen<br />
R&I-Fließschema, Bild 10 das R&I-Fließschema im Detail.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr<br />
Engler-Bunte-Insitut |<br />
Karlsruher Institut für Technologie KIT |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 608 48928 |<br />
E-Mail: siegfried.bajohr@kit.edu<br />
Dipl.-Ing. Dominic Buchholz<br />
DVGW Forschungsstelle am EBI |<br />
Karlsruher Institut für Technologie KIT |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 608 42693 |<br />
E-Mail: buchholz@dvgw-ebi.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert<br />
Engler-Bunte-Institut |<br />
Karlsruher Institut für Technologie KIT |<br />
Karlsruhe |<br />
Tel.: +49 721 608 44891 |<br />
E-Mail: Rainer.Reimert@kit.edu<br />
Diskussion des Vortrags auf dem Erfahrungsaustausch<br />
der Chemiker und Ingenieure des<br />
<strong>Gas</strong>fachs 2010, 16.–17.09.2010, Lindau<br />
Stucken (OGE)<br />
Bei dem von Ihnen vorgestellten Projektierungskurs<br />
handelt es sich nach meinem Verständnis um<br />
eine freiwillige Studienleistung ohne Teilnahmezwang<br />
für die Studierenden Ihrer Fakultät. Finden<br />
Sie denn auch immer genug Studierende als<br />
Teilnehmer? Schließlich scheint der Kurs recht<br />
anspruchsvoll zu sein und erfordert wohl auch<br />
eine gewisse Vorbildung.<br />
Reimert (EBI)<br />
Wir schaffen es, den Kurs einmal im Jahr, meistens<br />
im Wintersemester, durchzuführen. Durchschnittlich<br />
können wir 8 bis 12 Studierende<br />
begeistern, die meist auch die von unserem<br />
Bereich angebotenen Vorlesungen aus dem<br />
Umfeld der Brennstoffe vertiefen. Für viele ist der<br />
Hauptanreiz des Projektierungskurses, dass die<br />
Hauptarbeit bereits während des Semesters erledigt<br />
wird und die Prüfungsvorbereitung daher<br />
meist recht kurz ausfallen kann.<br />
Januar/Februar 2011<br />
94 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Als gedrucktes<br />
Heft oder<br />
digital als ePaper<br />
erhältlich<br />
Clever kombiniert und doppelt clever informiert<br />
3R + <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong><br />
im Kombi-Angebot<br />
Wählen Sie einfach das<br />
Bezugsangebot, das<br />
Ihnen am besten zusagt!<br />
· Als Heft das gedruckte,<br />
zeitlos- klassische Fachmagazin<br />
· Als ePaper das moderne, digitale<br />
Informationsmedium für Computer,<br />
Tablet oder Smartphone<br />
+<br />
3R International erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />
Oldenbourg Industrieverlag · Vulkan-Verlag<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de · www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich möchte clever kombinieren und bestelle für ein Jahr die Fachmagazine 3R (12 Ausgaben) und<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> (12 Ausgaben) im attraktiven Kombi-Bezug.<br />
® Als Heft für 528,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
® Als ePaper (PDF-Datei) für 528,- pro Jahr.<br />
Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis):<br />
® Als Heft für 264,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
® Als ePaper (PDF-Datei) für 264,- pro Jahr.<br />
Nur wenn ich nicht bis von 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um<br />
ein Jahr. Die sichere und pünktliche Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,–<br />
auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
Leserservice <strong>gwf</strong>- <strong>Gas</strong>/<br />
<strong>Erdgas</strong><br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
<br />
Kontonummer<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (Brief, Fax, E-Mail) oder durch<br />
Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Datum, Unterschrift<br />
PAGWFG0211<br />
Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice 3R, Postfach 91 61, 97091 Würzburg.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
AUS DER PRAXIS<br />
Transparente Kommunikation im <strong>Gas</strong>handel<br />
Cockpit von Client Computing erleichtert für Syneco Trading den<br />
EDIGAS-Nachrichtenaustausch<br />
Die wandelnden Herausforderungen<br />
des <strong>Gas</strong>marktes erfordern<br />
die kontinuierliche Anpassung der<br />
Prozesse der Marktkommunikation.<br />
Um dem steigenden Wettbewerbsdruck<br />
gerecht zu werden, bedarf es<br />
jedoch nicht mehr allein der Berücksichtigung<br />
aller Vorgaben der Bundesnetzagentur<br />
(BNetzA). Darüber<br />
hinaus kommt es vor allem darauf an,<br />
im Alltagsgeschäft den Überblick zu<br />
behalten und komplexe Kommunikationsprozesse<br />
wie den Liefer antenwechsel,<br />
die <strong>Gas</strong>nominierung und<br />
die Allokation automatisiert abzuwickeln<br />
und so übersichtlich wie möglich<br />
darzustellen. Hier setzt die Syneco<br />
Trading GmbH in der Sparte <strong>Gas</strong><br />
seit einigen Monaten auf das Cockpit<br />
von Client Computing. Die bisherigen<br />
Erfahrungen zeigen: Das Monitoring-<br />
Werkzeug erleichtert den Arbeits alltag<br />
der Fachanwender im Bereich Lo -<br />
gistik spürbar und gibt dank der intuitiven<br />
Farbsteuerung einen schnellen<br />
Überblick zum Status einzelner EDI-<br />
FACT-Vorgänge. Insbesondere das<br />
automatische Matching zusammengehöriger<br />
Marktnachrichten trägt zur<br />
schnellen Bearbeitung bei.<br />
Im Alltag des Energiehandels zählt neben der Vorgabenkonformität der Marktkommunikation<br />
vor allem auch Übersichtlichkeit.<br />
Der Wechsel auf ein neues System<br />
der Marktkommunikation war<br />
für Syneco Trading als dynamisch<br />
wachsendes Unternehmen unausweichlich,<br />
da die bestehende eigenentwickelte<br />
Lösung der Vielzahl der<br />
Nachrichten nicht länger gerecht<br />
werden konnte. Die Notwendigkeit<br />
der übersichtlichen Darstellung der<br />
verschiedensten Formate stand für<br />
die Mitarbeiter des führenden kommunalen<br />
Unternehmens im Energiehandel<br />
jedoch außer Frage. Da<br />
dies auf Basis der vorliegenden IT-<br />
Strukturen in der Kürze der Zeit<br />
kaum realisierbar war, begann die<br />
Suche nach einer verlässlichen<br />
Alternative. „Unsere Kompetenz<br />
liegt im Energiehandel, nicht in der<br />
IT-Entwicklung. Deswegen haben<br />
wir uns bewusst nach einem professionellen<br />
Partner für die Marktkommunikation<br />
in der Sparte <strong>Gas</strong> umgeschaut.<br />
Aufgrund unserer guten<br />
Erfahrungen bei der Zusammenarbeit<br />
im Bereich Strom und der<br />
hohen Flexibilität der Plattform fiel<br />
die Entscheidung schließlich auf Client<br />
Computing und das Cockpit“,<br />
erklärt Gerhard Rödig, Abteilungsleiter<br />
im Bereich Logistik der Syneco<br />
Trading GmbH.<br />
Flexibilität und Reaktionsfähigkeit<br />
als Grundvoraussetzungen<br />
Die Lösung musste in erster Linie<br />
der speziellen Situation des <strong>Gas</strong>marktes<br />
im Hinblick auf die geforderte<br />
Standardisierung gerecht<br />
werden. „Als Händler müssen wir<br />
kontinuierlich Produkte entwickeln,<br />
obwohl die zugrundeliegenden<br />
Prozesse noch gar nicht eindeutig<br />
definiert und über alle Marktrollen<br />
hinweg vereinheitlicht sind“, fasst<br />
Gerhard Rödig die Ausgangslage<br />
zusammen. Es bestehen beispielsweise<br />
durchaus noch Formatunterschiede<br />
zwischen den Händlern<br />
und einzelnen Marktgebieten.<br />
Daher suchte Syneco Trading ein<br />
System, dass diese Anforderung<br />
individuell abdecken kann und<br />
somit die uneingeschränkte Teilnahme<br />
am <strong>Gas</strong>markt ermöglicht.<br />
Neben der Einhaltung aller marktrechtlichen<br />
Vorgaben und der Ausrichtung<br />
auf unterschiedlichste EDI-<br />
FACT-Variationen je Marktgebiet<br />
zählte für den länderübergreifend<br />
agierenden Energiehändler zudem<br />
die Übersichtlichkeit des Systems.<br />
Klare Prozessschnitte, eine schnelle<br />
Priorisierung der Problemfälle und<br />
eine gut strukturierte Startseite, die<br />
die einfache Navigation zur detaillierten<br />
Darstellung einzelner Prozesse<br />
ermöglicht, waren die Grundvoraussetzung.<br />
Das Cockpit und die<br />
Mitarbeiter von Client Computing<br />
überzeugten dabei nicht zuletzt<br />
durch hohe Flexibilität. Die Wünsche<br />
der Thüga-Tochter hinsichtlich<br />
einzelner Workflows und deren<br />
Darstellung flossen auf Basis der<br />
umfangreichen Praxiserfahrungen<br />
konsequent in die Entwicklung ein.<br />
Das Ergebnis: Eine passgenaue<br />
Plattform, die die Fachanwender<br />
Januar/Februar 2011<br />
96 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
AUS DER PRAXIS<br />
Übersicht<br />
bei den Kom -<br />
munikations -<br />
prozessen.<br />
des Bereichs Logistik in die Lage<br />
versetzt, die Kommunikation im<br />
<strong>Gas</strong>handel so effizient und vor allem<br />
so schnell wie möglich abzuwickeln.<br />
Die Integration des Cockpits in die<br />
IT-Umgebung der Syneco Trading<br />
GmbH verlief problemlos.<br />
Ampel-Methodik beim Fahrplanmanagement<br />
Die neue Lösung spielt in erster<br />
Linie beim Austausch der NOMINT-<br />
NOMRES/REQEST-REQRES Formate<br />
der <strong>Gas</strong>nominierung ihre Stärken<br />
aus. Eine zielgerichtete Abwicklung<br />
im zeitkritischen Prozess des Fahrplanmanagements<br />
ist so vollumfänglich<br />
garantiert. Die insgesamt<br />
fünf Fachanwender sind inzwischen<br />
jederzeit über den Status einzelner<br />
Vorgänge sofort im Bilde. Sobald<br />
jeden Tag ab 14 Uhr der Fahrplan für<br />
die Nominierung feststeht, wird das<br />
Inhouse-Format aus dem vorgeschalteten<br />
Prognose- und Handelssystem<br />
in die entsprechenden EDI-<br />
FACT-Nachrichten umgewandelt<br />
und über den zugrundeliegenden<br />
EDICOMM-Server von Client Computing<br />
an andere Händler und<br />
Bilanzkreisnetznetzbetreiber der<br />
Marktgebiete versendet. Damit werden<br />
die Handelsgeschäfte und<br />
Energielieferungen am Virtuellen<br />
Handelspunkt (VHP) und der Marktübergreifende<br />
Transport (MÜT) im<br />
In- und Ausland sichergestellt. Die<br />
Kommunikation selbst erfolgt über<br />
Transferverzeichnisse. Dank des<br />
Cockpits ist darüber hinaus jederzeit<br />
klar ersichtlich, welcher Prozess<br />
reibungslos durchgelaufen ist, wo<br />
die Antwort noch aussteht oder wo<br />
Schwierigkeiten aufgetreten sind.<br />
Die Qualitätssicherung stützt sich<br />
auf ein stets aktuelles und vollständiges<br />
Fundament. Von besonderem<br />
Vorteil ist dabei das automatische<br />
Matching zusammengehöriger<br />
Nachrichten. Durch die<br />
Ampelsystematik werden Probleme<br />
farblich sichtbar sowie zusammenhängend<br />
dargestellt und die Mitarbeiter<br />
können sich ohne lange<br />
Suche gezielt dem Clearing der Problemfälle<br />
widmen. Das Fristenmanagement<br />
sorgt dafür, dass Termine<br />
eingehalten werden. Insgesamt<br />
laufen jeden Tag über 60<br />
speziell auf die EDIFACT-Version des<br />
Empfängers zugeschnittene Nachrichten<br />
durch dieses System. Einige<br />
davon werden bis zu viermal an die<br />
unterschiedlichen Marktpartner<br />
verschickt. Bei diesem zeitkritischen<br />
Vorgang er leichtert das Cockpit die<br />
Rückverfolgung immens. Syneco<br />
kann bei vollständiger Abdeckung<br />
der Marktvorgaben eine bessere<br />
Prozess sicherheit und -qualität als<br />
früher garantieren.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.syneco.net, www.clientcomputing.de<br />
Syneco Trading GmbH – ein Unternehmen der Thüga-Gruppe<br />
Seit 1999 handelt Syneco Energie und energienahe Produkte in allen marktgängigen, physischen<br />
und finanziellen Instrumenten für die bundesweit vertretenen Gesellschafterkunden.<br />
Heute ist Syneco das führende, kommunale Unternehmen im Energiehandel und hält ein breites<br />
Produkt- und Dienstleistungsspektrum vor: Die Serviceangebote des Grundpakets sind die<br />
Basis, um direkt und unmittelbar vom Handels-Know-how der Syneco zu profitieren. Mit den<br />
Dienstleistungen zu Portfolio- und Risikomanagement ergeben sich Komplett-Lösungen, die<br />
den Kunden bei der Energiebeschaffung und -vermarktung Vorteile im Markt eröffnen.<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 97
AUS DER PRAXIS<br />
Intelligente Messsysteme lösen neue Aufgaben<br />
Durch die im April 2008 neu entstandene<br />
technische Regel<br />
DVGW-TRGI2008 G600 wurde den<br />
Entwicklern von Dräger Safety MSI<br />
GmbH in Hagen in Nordrhein-Westfalen<br />
eine neue Aufgabe gestellt: Es<br />
mussten Messsysteme weiterentwickelt<br />
werden, die selbsterklärend<br />
und leicht zu handhaben sind.<br />
Außerdem musste ein Messgerät<br />
entwickelt werden, das dem Anwender<br />
erlaubt, ohne großen Zeitaufwand<br />
und ohne weiteren Eingriff in<br />
das Rohrnetz eine Leckmengenmessung<br />
durchzuführen. Als wesentliche<br />
Neuerungen auf dem Gebiet<br />
der Messtechnik wird in der DVGW-<br />
TRGI2008 G600 diese Messung nun<br />
als Teil der Gebrauchsfähigkeitsprüfung<br />
gefordert. Außerdem wurde<br />
statt der „Hauptprüfung“ mit 110<br />
mbar nun die volumenabhängige<br />
Dichtheitsprüfung mit 150 mbar<br />
eingeführt. Das Unternehmen Dräger<br />
Safety MSI GmbH hat sich auf<br />
diese veränderten Gegebenheiten<br />
sofort eingestellt und ein Messsystem<br />
entwickelt, das dem Anwender<br />
neben leichter Handhabung weitere<br />
Vorteile bietet.<br />
Dräger MSI P7plus<br />
Der Dräger MSI P7plus vereinfacht<br />
die Prüfungen der <strong>Gas</strong>leitungen<br />
nach DVGW-TRGI2008 für den<br />
Anwender erheblich. Dieser wird<br />
durch die Menüs – angefangen vom<br />
Anschluss des Messgerätes an die<br />
<strong>Gas</strong>leitung bis zur Dokumentation<br />
– geleitet. Die Belastungsprobe und<br />
die neu eingeführte volumenabhängige<br />
Dichtheitsprüfung in der<br />
DVGW TRGI 2008 lassen sich durch<br />
Betätigen weniger Tasten schnell<br />
und einfach mit dem Dräger MSI<br />
P7plus durchführen. Durch die vorgeschaltete,<br />
automatische Ermittlung<br />
des Rohrvolumens und durch<br />
das vollautomatische Aufbringen<br />
des Prüfdruckes von 150 mbar<br />
durch das Messgerät wird dem<br />
Anwender Sicherheit bei der Durchführung<br />
gegeben.<br />
Anwenderfreundliche<br />
Leckmengenmessung<br />
Für die Leckmengenmessung als<br />
Teil der Prüfung der Gebrauchsfähigkeit<br />
von Niederdruckgasleitungen<br />
hat Dräger ein<br />
mittlerweile patentiertes<br />
Verfahren entwickelt – das<br />
so genannte Dräger MSI Vergleichsleckverfahren.<br />
Dieses<br />
Verfahren ermöglicht dem<br />
Anwender eine Leckmengenmessung<br />
durchzuführen, die<br />
unabhängig von Volumen, Temperatur<br />
und Absolutdruck<br />
arbeitet. Diese Methode ermöglicht<br />
besonders präzise und<br />
schnelle Messergebnisse ohne<br />
Demontage des <strong>Gas</strong>zählers und<br />
ohne Verwendung von Einspeisevorrichtungen.<br />
Das Messsystem enthält<br />
neben dem Druckmesssystem<br />
ein Vergleichsleck. Dieses Vergleichsleck<br />
ist eine speziell<br />
dimensionierte Kapillare, dessen<br />
Leckmenge individuell eingemessen<br />
wurde. Nach Berücksichtigung<br />
der Messbedingungen (Stabilisierung<br />
des Drucks in der<br />
<strong>Gas</strong>installation) können die Messungen<br />
gestartet werden. Aufgrund<br />
der geringen Druckänderungen ist<br />
die Messzeit nur sehr kurz. Damit ist<br />
auch der mögliche Messfehler sehr<br />
klein. Mit Hilfe der notwendigen<br />
physikalischen Kompensationen<br />
und den Gesetzmäßigkeiten der<br />
<strong>Gas</strong>physik wird ein Gleichungssystem<br />
mit zwei linear unabhängigen<br />
Gleichungen aufgestellt. Nunmehr<br />
kann die Größe des Lecks (Leckmenge<br />
pro Stunde) einfach, schnell<br />
und präzise ermittelt werden. Die<br />
Leckmengenmessung erfolgt nach<br />
der DVGW-TRGI 2008 und VP 952.<br />
Zeitersparnis durch „natürliche“<br />
Messstelle<br />
Bei der Messung der Leckmenge<br />
durch den Dräger MSI P7plus entfällt<br />
das lästiges Ausbauen des <strong>Gas</strong>zählers<br />
oder das Anschließen einer<br />
Einspeisevorrichtung. Die zu prüfende<br />
<strong>Gas</strong>leitung wird lediglich mit<br />
dem Messgerät durch nur einen<br />
Druckmessschlauch verbunden, der<br />
direkt an der Armatur der <strong>Gas</strong>therme<br />
oder des <strong>Gas</strong>kessels angeschlossen<br />
wird. Durch diesen „natürlichen“<br />
Zugang zur <strong>Gas</strong>leitung entfällt<br />
auch die anschließende<br />
Verplombung des <strong>Gas</strong>zählers bei<br />
Wiedereinbau. Außerdem wird die<br />
Verschraubung des <strong>Gas</strong>zählers mit<br />
in die Prüfung einbezogen. Auch<br />
große <strong>Gas</strong>anlagen mit z. B. einem<br />
G40 <strong>Gas</strong>zähler stellen kein Problem<br />
mehr dar.<br />
Intelligente Messtechnik<br />
für 20 verschiedene Messauf<br />
gaben<br />
Mit dem Dräger MSI P7plus sind bis<br />
zu zwanzig verschiedene Messungen<br />
möglich, die durch die selbsterklärende<br />
Menüführung schnell und<br />
anwenderfreundlich durchzuführen<br />
sind. Dichtheitsprüfungen mit Luft<br />
an <strong>Gas</strong>-, Flüssiggas- und Wasser-<br />
Januar/Februar 2011<br />
98 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
AUS DER PRAXIS<br />
leitungen werden vollautomatisch gem. DVGW TRGI<br />
2008 G600, TRF und TRWI durchgeführt. Auch Reglerprüfungen,<br />
wie Ruhedruck, Fließdruck, SAV-Auslösedruck<br />
und SBV-Auslösedruck können durchgeführt werden.<br />
Eine Funktionserweiterung er möglicht nun auch die<br />
Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen gem. DIN EN<br />
1610 in Verbindung mit DIN 1986, die in einigen Bundesländern<br />
in Deutschland für z. B. Haupteigentümer<br />
verpflichtend ist.<br />
Eine weitere Zusatzfunktion ist die Dichtheitsprüfung<br />
von Trinkwasserinstallationen mit Wasser, die mit<br />
dem Dräger MSI P7plus und einem externen Sensor bis<br />
25 bar durchgeführt wird. Auch ist die Prüfung von<br />
Trinkwasserleitungen mit Luft nach TRWI und Merkblatt<br />
ZVSHK implementiert.<br />
Dokumentation<br />
Alle Messergebnisse können mit dem Dräger MSI P7plus<br />
dokumentiert werden und als Schnellauswertung vor<br />
Ort mittels Infrarotdrucker ausgedruckt werden. Gespeicherte<br />
Messungen können über die PC-Software Dräger<br />
MSI P7Tools als DIN A4-Messbericht mit Messergebnis<br />
sowie der grafischen Darstellung des Messverlaufs<br />
zusammen mit Datum und Uhrzeit dokumentiert werden.<br />
Dabei erfolgt die Dokumentation nach den Vorgaben<br />
der TRGI. Die Kundennummerverwaltung erleichtert<br />
die Zuordnung der Messungen in der PC-Datenbank.<br />
Das Gerät ist DVGW-zugelassen (DG-4805BS0029)<br />
und geprüft nach VP952.<br />
Kontakt:<br />
Dräger Safety MSI GmbH,<br />
Yvonne Lohoff,<br />
Tel. (02331) 95 84-0,<br />
E-Mail: yvonne.lohoff@draeger-msi.de,<br />
www.draeger-msi.de<br />
<br />
<br />
Die Fachzeitschrift für<br />
<strong>Gas</strong>versorgung und<br />
<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Jedes zweite Heft mit<br />
Sonderteil R+S<br />
Recht und Steuern im<br />
<strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
Vom Fach fürs Fach<br />
Sichern Sie sich regelmäßig diese führende<br />
Publi kation. Lassen Sie sich Antworten geben auf<br />
alle Fragen zur Gewinnung, Erzeugung, Verteilung<br />
und Verwendung von <strong>Gas</strong> und <strong>Erdgas</strong>.<br />
<br />
<br />
2Hefte<br />
gratis<br />
zum<br />
Kennenlernen!<br />
✁<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München, GF: Hans-Joachim Jauch<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0)931 / 4170-492<br />
<br />
Ja, senden Sie mir die nächsten beiden Ausgaben des Fachmagazins <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<br />
<strong>Erdgas</strong> gratis zu. Nur wenn ich überzeugt bin und nicht innerhalb von 14 Tagen<br />
nach Erhalt des zweiten Hefts schriftlich absage, bekomme ich <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong><br />
für zunächst ein Jahr (12 Ausgaben) zum Preis von € 165,- zzgl. Versand<br />
(Deutschland: € 15,- / Ausland: € 17,50) pro Halbjahr. Vorzugspreis für Schüler<br />
und Studenten (gegen Nachweis) € 82,50 zzgl. Versand pro Halbjahr.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
PAGWFG1210<br />
Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />
oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />
Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />
Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />
oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben<br />
werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
AUS DER PRAXIS<br />
CO 2 -Leitstand: Nachhaltigkeit kosteneffektiv<br />
organisieren<br />
Bild 1. Ermittlung des Carbon Footprint.<br />
(Beide Bilder project biz)<br />
Projekte sind Motoren der<br />
Entwicklung<br />
Untersuchungen zeigen auf: Der<br />
Anteil der Wertschöpfung in der<br />
Gesellschaft, der durch Projekte<br />
erbracht wird, steigt stetig an. Was<br />
aber bedeutet dies für Unternehmen?<br />
Hier gewinnt der Projektgedanke<br />
vermehrt an Bedeutung.<br />
Begriffe wie Maßnahme, Aufgabe,<br />
Auftrag und Aktion werden durch<br />
den Begriff Projekt verdrängt. Allerdings<br />
geht es um wesentlich mehr<br />
als nur um Begrifflichkeiten.<br />
Projekte erfordern eine spezielle<br />
Organisationsform und ein ganz<br />
spezielles Controlling, das heißt<br />
eine eigene Technologie. Diese<br />
Technologien müssen an jeweils<br />
spezielle fachliche Randbedingungen<br />
angepasst und implementiert<br />
werden.<br />
Obwohl per Definition jedes Projekt<br />
einmalig ist 1 , lassen sich doch<br />
für fachliche Kategorien jeweils<br />
technologische Richtlinien entwickeln,<br />
die als Vorgehensmodell<br />
genutzt werden können. Ist das Vorgehensmodell<br />
dann auch in einem<br />
1<br />
Definition nach DIN 69901: Ein Projekt<br />
ist ein Vorhaben, das im Wesentlichen<br />
durch Einmaligkeit der Bedingungen in<br />
ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist,<br />
wie z. B.: Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle,<br />
personelle oder andere Bedingungen,<br />
Abgrenzungen gegenüber anderen<br />
Vorhaben und projektspezifische<br />
Organisation.<br />
IT-System abgebildet, kann Effizienz<br />
bei der Erstellung der Ergebnisse<br />
gesichert werden.<br />
Bedarf: standardisierte<br />
Ermittlung der Entwicklung<br />
von THG-Emissionen<br />
project biz hat mit EVM.biz ein System<br />
für die Steuerung von Projekten<br />
entwickelt. Die Anpassung auf<br />
spezielle technologische Gegebenheiten<br />
erfolgt über ein bedarfsorientiertes<br />
Customizing. Vor diesem<br />
Hintergrund materialisiert sich,<br />
parallel zu den Entwicklungen im<br />
Bereich des Klimaschutzes, jüngst<br />
der Bedarf nach transparentem und<br />
nachhaltigem Erfassen von Treibhausgas<br />
(THG)-Emissionen. Auch<br />
hier können die konkreten Maßnahmen<br />
in Projekte gegliedert werden,<br />
handelt es sich doch zumeist um<br />
Einzelmaßnahmen, Verbundprojekte<br />
oder auch ganz individuelle<br />
Bilanzierungsmethoden unterschiedlichster<br />
Natur. Klimaschutz ist<br />
nicht zuletzt durch die geregelten<br />
Mechanismen gemäß Kyoto zu<br />
einem weit verbreiteten Thema und<br />
zum Brennpunkt vieler Diskussionen<br />
geworden. Es entwickeln sich<br />
vermehrt unabhängige Standards<br />
und Projektansätze, welche einen<br />
Beitrag zur Abschwächung der globalen<br />
Erwärmung leisten können.<br />
Es existieren Projektstandards, welche<br />
ähnlich wie die Kyoto-Projekte<br />
THG-Emissionen entfernen oder<br />
reduzieren. Diese Standards sind<br />
eng an die Modalitäten von Kyoto<br />
angelehnt und bieten unter<br />
Umständen erhebliche Vorteile.<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
In letzter Zeit werden sowohl in der<br />
Wirtschaft als auch in öffentlicher<br />
Hand vermehrt Anreize für Industrie<br />
und Dienstleister gesetzt, THG-<br />
Emissionen zu mindern. Als Beispiel<br />
können Vorteile bei der Vergabe<br />
von Ausschreibungszuschlägen<br />
oder sogar Anforderungen unter<br />
kommunalen Initiativen genannt<br />
werden. Auch das eigentliche<br />
Erfassen der Emissionen erfordert<br />
die standardisierte Ermittlung des<br />
Carbon Footprints. Die Betroffenen<br />
stehen vor dem Problem der<br />
glaubwürdigen Ermittlung und der<br />
transparenten Darlegung Ihrer<br />
Ergebnisse. Hohe Kosten, verursacht<br />
durch den innovativen<br />
Charakter der Vorgehensweisen<br />
und die Inanspruchnahme fachkundiger<br />
Personen und Berater stellen<br />
viele vor eine anspruchsvolle Herausforderung.<br />
Zusätzlich bereitet<br />
eine geringe Reproduzierbarkeit<br />
der Prozesse erhebliche Schwierigkeiten<br />
bei der turnusmäßigen Wiederholung<br />
der Maßnahme und des<br />
Anknüpfens an den letzten Stand<br />
der Dinge.<br />
Forderung nach Transparenz<br />
Unabhängig von dem Projekt oder<br />
den Rahmenbedingungen zur<br />
Berichterstattung der THG-Emissionen<br />
steht die Quantifizierung systembedingt<br />
im Vordergrund. Dies<br />
ergibt sich allein aus dem typischen<br />
Verfahrensmuster bezüglich der<br />
Emissionen in der Reihenfolge:<br />
Ermitteln – Reduzieren – Kompensieren.<br />
Dies bedeutet also, dass<br />
zunächst einmal der aktuelle Ausstoß<br />
an klimaschädlichen <strong>Gas</strong>en<br />
ermittelt werden muss, um eine<br />
Reduktion dieser Emissionen auch<br />
tatsächlich nachhaltig steuern zu<br />
können - frei nach dem Grundsatz:<br />
„You cannot improve what you do<br />
not measure!“. Bei der anschließenden<br />
Kompensation (also der Neutralisierung<br />
von CO 2 -Emissionen<br />
durch CO 2 -Zertifikate) ist es wiederum<br />
selbsterklärend, dass dieser<br />
Vorgang transparent und richtig<br />
durchgeführt werden muss. Ein<br />
„Kontinuierliches Datenmanagement“<br />
wird dabei zur unerlässlichen<br />
Anforderung, da Emittenten und<br />
Januar/Februar 2011<br />
100 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
AUS DER PRAXIS<br />
die interessierte Öffentlichkeit sich<br />
immer mehr in den Details zur Nutzung<br />
der CO 2 -Zertifikate, der Gültigkeit<br />
dieser und dem Problem der<br />
Kontingentierung und der Kontoführung<br />
verlieren.<br />
Bild 2.<br />
Schritt für<br />
Schritt zum<br />
Carbon<br />
Footprint.<br />
Nachhaltigkeit beim<br />
Management der Reduktion<br />
von CO 2 -Emmisionen<br />
Zusammen mit dem TÜV Rheinland<br />
wurde unter Berücksichtigung dieser<br />
Rahmenbedingungen der CO 2 -<br />
Leitstand entwickelt, welcher<br />
umfangreiche Module für den Nutzer<br />
zur Verfügung stellt:<br />
CO 2 -Bilanzierung von Projekten<br />
und Systemen<br />
Erfassung aller relevanten Treibhausgasemissionen<br />
über einen<br />
beliebigen Zeitraum<br />
Transparente Darstellung der<br />
Einsparung bzw. Minderung von<br />
CO 2 -Emissionen für komplexe<br />
Projekte<br />
Nutzung international anerkannter<br />
Methoden und Vorgehensweisen<br />
Kontinuierliches Datenmanagement<br />
zur Kompensation von<br />
Emissionen (Klimaneutralstellung)<br />
Der CO 2 -Leitstand ist dabei auf<br />
nahezu jedes Vorhaben applizierbar,<br />
unabhängig von der methodischen<br />
Vorgehensweise, den Randbedingungen<br />
oder den Anforderungen<br />
an die Berichterstattung. Für<br />
den Kunden bietet sich der Vorteil<br />
der Bündelung von Leistungen aus<br />
dem IT-Bereich, kombiniert mit der<br />
Kompetenz im Klimaschutz des TÜV<br />
Rheinland. Das Potential zur<br />
Kosteneinsparung ist erheblich, da<br />
das System, einmal aufgesetzt,<br />
lediglich mit Daten versorgt wird<br />
und anschließend kontinuierlich<br />
Berichtsdaten generiert. Der besondere<br />
Clou: Die berichteten Ergebnisse<br />
werden über den TÜV Rheinland<br />
zertifiziert, da das System nach<br />
einer eingehenden Überprüfung<br />
und Validierung revisionssicher<br />
implementiert wird. Vor der Anpassung<br />
und Implementierung werden<br />
die speziellen Bedarfe zwischen<br />
dem Kunden, project biz und TÜV<br />
Rheinland erörtert. In einem ersten<br />
Schritt wird dabei zunächst das<br />
methodische Vorgehen validiert<br />
und in die Softwareumgebung integriert.<br />
Dies beinhaltet auch das<br />
Festlegen aller benötigten Inputund<br />
Output-Daten. Entsprechend<br />
den Kundenwünschen erfolgen in<br />
einem zweiten Schritt die Anpassung<br />
des Reporting-Formats sowie<br />
eventuelle Ergänzungen in Bezug<br />
auf die Anforderungen der Dateneingabe.<br />
Zuletzt wird das System in<br />
die bestehende IT-Infrastruktur des<br />
Kunden eingebunden. Der TÜV<br />
Rheinland stellt daraufhin ein Zertifikat<br />
aus, welches die Richtigkeit der<br />
Berechnungen ausweist.<br />
Ausgangslage: Der unternehmens-individuelle<br />
Carbon Footprint<br />
Im Zuge der Kooperationspartnerschaft<br />
zwischen project biz und TÜV<br />
Rheinland wurde unter anderem<br />
eine Anwendung entwickelt, welche<br />
es Kunden aus dem KMU-<br />
Bereich ermöglicht, kostengünstig<br />
die Ermittlung und Zertifizierung<br />
des Carbon Footprint für ihr Unternehmen<br />
umzusetzen. Für Interessierte<br />
steht das IT-System Co2.cert<br />
zum Download bereit, welches nach<br />
Eingabe aller erforderlichen Daten<br />
den berechneten Carbon Footprint<br />
elektronisch zur Überprüfung und<br />
Zertifizierung an den TÜV Rheinland<br />
übermittelt. Nach einer kostenpflichtigen<br />
individuellen Überprüfung<br />
der Daten wird dem Kunden<br />
daraufhin ein Zertifikat, gültig für<br />
ein Jahr, ausgestellt, welches optional<br />
auch die Klimaneutralstellung<br />
des Unternehmens beinhaltet.<br />
Das Zertifikat zum Carbon Footprint<br />
bildet die Grundlage zum<br />
nachhaltigen Handeln im Unternehmen<br />
und stellt den Beitrag des<br />
Unternehmens imagewirksam dar.<br />
Autoren:<br />
Dr. Manfred Fitzner,<br />
project biz,<br />
Tel. (0 211) 1717 0610,<br />
E-Mail: pbf@factory-biz.de,<br />
www.factory-biz.de,<br />
Roland Wollenweber,<br />
TÜV Rheinland<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 101
REGELWERK<br />
DVGW-Regelwerk Plus<br />
Demoversion des neuen Online-Regelwerks jetzt verfügbar<br />
Regelwerk <strong>Gas</strong><br />
Ab sofort steht das neue DVGW-<br />
Regelwerk Plus als Demoversion<br />
zur Verfügung. Mit dieser<br />
Online-Version seines Regelwerkes<br />
bietet der DVGW vielfältigen Zusatznutzen<br />
und uneingeschränkte Verfügbarkeit<br />
via Internet: Mit dem<br />
DVGW-Regelwerk Plus erhält der<br />
Anwender nicht nur die DVGW-<br />
Regelwerke und die zugehörigen<br />
DIN-Normen tagesaktuell, sondern<br />
zusätzlich sinnvoll verknüpfte<br />
Daten wie DVGW-Rundschreiben,<br />
relevante Schulungstermine und<br />
Forschungsberichte, Ansprechpartner<br />
und Fachinformationen von der<br />
Website. Komfortable Such- und<br />
Trefferfunktionen gewährleisten<br />
eine leichte Handhabung – und dies<br />
zeit- und ortsunabhängig. Demoversion<br />
unter: www.dvgw-regelwerk.de.<br />
Ebenso wie die Papier- und DVD-<br />
Version ist auch das DVGW-<br />
Regelwerk Plus in verschiedenen<br />
berufsspezifischen Modulen erhältlich<br />
und lässt sich daher ganz auf<br />
die speziellen Bedürfnisse des<br />
Nutzers einrichten. Zielgruppen<br />
sind alle Kunden des DVGW-Regelwerkes,<br />
Versorgungsunternehmen,<br />
Behörden, Installateure, Ingenieure,<br />
Planer, Architekten und Schornsteinfeger.<br />
Neben der Online-Version gibt es<br />
das DVGW-Regelwerk weiterhin als<br />
digitale Version auf DVD mit Volltextsuche<br />
und dreimonatigen Up -<br />
dates. Auch die Papier-Version ist<br />
weiterhin erhältlich.<br />
Regelwerkverzeichnis<br />
überarbeitet<br />
Auch das DVGW-Regelwerkverzeichnis<br />
auf den Internetseiten des<br />
DVGW wurde optimiert. Ab sofort<br />
kann sich der Benutzer Vorwort,<br />
Inhaltsverzeichnis und Geltungsbereich<br />
jeder einzelnen Regel anzeigen<br />
lassen, was die Auswahl erheblich<br />
erleichtert. Zusätzlich kann man<br />
sich in vielen Fällen Fachartikel, die<br />
zur Neuerscheinung der Regel veröffentlicht<br />
wurden, herunterladen.<br />
PDF-Einzeldownload<br />
jetzt neu<br />
Gelegentliche Nutzer, die nur einzelne<br />
Arbeitsblätter benötigen,<br />
können diese weiterhin über das<br />
DVGW-Regelwerkverzeichnis beziehen.<br />
Konnte bislang online nur eine<br />
Papierversion bestellt werden, so<br />
kann das gewünschte Regelwerk<br />
jetzt direkt über die wvgw Wirtschafts-<br />
und Verlagsgesellschaft <strong>Gas</strong><br />
und Wasser, die das DVGW-Regelwerk<br />
vertreibt, bestellt, bezahlt und<br />
sofort als PDF-Datei herunter geladen<br />
werden.<br />
Kontakt:<br />
wvgw Wirtschafts- und<br />
Verlagsgesellschaft mbH,<br />
Tel. (0228) 9191-40,<br />
www.wvgw.de<br />
Neuentwurf Arbeitsblatt G 280-1 „Odorierung“<br />
Seitens des Technischen Komitees<br />
„<strong>Gas</strong>förmige Brennstoffe“<br />
des DVGW ist das Arbeitsblatt G<br />
280-1 „Odorierung“ überarbeitet<br />
worden. Es dient als Grundlage für<br />
Odorierung von <strong>Gas</strong>en, die an Haushaltskunden<br />
und vergleichbare<br />
Abnehmer verteilt werden.<br />
Auslöser der Überarbeitung des<br />
zuletzt 2004 erschienenen Arbeitsblattes<br />
war die Tendenz bei einigen<br />
Netzbetreibern, die Mindestgehalte<br />
an Odoriermitteln vor Allem bei<br />
Einsatz von Odoriermittelgemischen<br />
aufgrund neuer Erkenntnisse<br />
in der olfaktometrischen Bewertung<br />
abzusenken.<br />
Um die für den Endkunden<br />
entscheidende Sicherheitsvorkehrung<br />
„Odorierung“ im Zuge dieser<br />
Be strebungen nicht zu gefährden,<br />
hat das Technische Komitee<br />
„<strong>Gas</strong>förmige Brennstoffe“ des<br />
DVGW die für die Berechnung der<br />
notwendigen Odoriermittelkonzentration<br />
bestimmenden K-Werte<br />
der üblichen Odoriermittel im<br />
Rahmen eines DVGW-Forschungsprojekts<br />
überprüfen lassen und die<br />
Berechnungsformel unter Einbeziehung<br />
eines Sicherheitsbeiwertes<br />
überarbeitet. Weiterhin wurde<br />
eine Öffnungsklausel definiert, mit<br />
der eine Unterschreitung der<br />
empfoh lenen Werte mit dem Nachweis<br />
eines umfangreichen Sicherheitsmanagements<br />
verbunden<br />
wird.<br />
Die Odorierkontrolle ist an einigen<br />
Punkten präzisiert und der<br />
Einsatz von Messgeräten zur Vor-Ort<br />
Analyse neu geregelt. Ebenfalls<br />
aktualisiert und erweitert wurden<br />
die Angaben zum erforderlichen<br />
Explosionsschutz für Odorieranlagen.<br />
Der Anwender wird des Weiteren<br />
über die Begriffe der Odorierung,<br />
über Sicherheitsmaßnahmen und<br />
Odorierungstechnik sowie deren<br />
Kontrolle informiert.<br />
Preis:<br />
€ 30,81 + MwSt. und Versandkosten für<br />
DVGW-Mitglieder und € 41,08 für<br />
Nichtmitglieder.<br />
Januar/Februar 2011<br />
102 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
REGELWERK<br />
<strong>Erdgas</strong>anlagen auf Werksgelände<br />
Redaktionelle aktualisierter Nachdruck der <strong>Gas</strong>information<br />
10 „<strong>Erdgas</strong>anlagen auf Werksgelände und im Bereich<br />
betrieblicher <strong>Gas</strong>verwendung – Hinweise auf das anzuwendende<br />
DVGW-Regelwerk“ aus 2005 sind erschienen.<br />
Die <strong>Erdgas</strong>anlagen eines Industrie- oder Gewerbebetriebes<br />
bestehen im Allgemeinen aus<br />
der Anschlussleitung an das Netz des <strong>Gas</strong>netzbetreibers<br />
den <strong>Gas</strong>-Druckregel- und -Messanlagen in der Übernahmestation<br />
und ggf. weiteren Stationen<br />
den erd- und freiverlegten <strong>Gas</strong>leitungen mit ihren Installationen<br />
und Anschlussleitungen in den Betriebsstätten<br />
und den <strong>Gas</strong>installationsleitungen für Heizung, Warmwasserbereitung<br />
und Kochen in Verwaltungs- und Sozialgebäuden<br />
den Thermoprozessanlagen bzw. <strong>Gas</strong>geräten.<br />
Die Fachzeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung<br />
und <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
Sichern Sie sich regelmäßig diese führende Publikation.<br />
Lassen Sie sich Antworten geben auf alle Fragen zur<br />
Gewinnung, Erzeugung, Verteilung und Verwendung von<br />
<strong>Gas</strong> und <strong>Erdgas</strong>.<br />
Jedes zweite Heft mit Sonderteil R+S -<br />
Recht und Steuern im <strong>Gas</strong> und Wasserfach.<br />
NEU<br />
Jetzt als Heft<br />
oder als ePaper<br />
erhältlich<br />
Bei den auf Werksgelände betriebenen Anlagen zur Verteilung<br />
von <strong>Erdgas</strong> der öffentlichen <strong>Gas</strong> versorgung handelt es<br />
sich einschließlich der letzten Absperr einrichtung vor der<br />
<strong>Gas</strong>verbrauchsanlage (Thermoprozessanlage bzw. <strong>Gas</strong>gerät)<br />
um Ener gieanlagen im Sinne des Energiewirtschafts gesetzes<br />
(EnWG).<br />
Hinsichtlich der technischen Anforderun gen an Energieanlagen<br />
ist ne ben der <strong>Gas</strong>hochdruck leitungs-Verordnung<br />
(<strong>Gas</strong>HDrLtgV) – im Druckbereich größer 16 bar – insbesondere<br />
das Technische Regelwerk des DVGW als allgemein anerkannte<br />
Regel der Technik zu beachten.<br />
Die DVGW-<strong>Gas</strong>information 10 informiert Betreiber einer<br />
<strong>Erdgas</strong> anlage auf Werksgelände in Kurzform über Ihre wesentlichen,<br />
aus dem geltenden DVGW-Regelwerk erwachsenden,<br />
Aufgaben für die Planung, Errichtung, Änderung, Betrieb und<br />
Instandhaltung Ihrer <strong>Erdgas</strong>anlagen einschließlich <strong>Gas</strong>geräten<br />
und Thermoprozess anlagen. Darüber hinaus wird auch<br />
auf weitere Besonderheiten hingewiesen, die neben dem<br />
DVGW-Regelwerk für den betriebli chen <strong>Erdgas</strong> einsatz zu<br />
beachten sind.<br />
Es werden die wesentlichen DVGW-Regelwerke für<br />
betriebliche <strong>Gas</strong>versorgungen dargestellt und es wird auf die<br />
sich aus den jeweiligen DVGW-Regelwerken erge benden<br />
Qualifikationsanforderungen an Personen und Organisationsanforderungen<br />
an Unternehmen für die verschiedenen Tätigkeiten<br />
im Bereich der <strong>Gas</strong>anlage auf Werksgelände hingewiesen.<br />
Des Weiteren sind Informationen zu Ansprechpartnern<br />
und Schulungsangeboten zur <strong>Erdgas</strong>anlagen auf Werksgelände<br />
in der <strong>Gas</strong>-Information enthalten.<br />
Dipl.-Ing. Kai-Uwe Schuhmann<br />
Preis:<br />
€ 20,01 + MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder und € 26,68 für<br />
Nicht mitglieder.<br />
Wählen Sie einfach das Bezugsangebot,<br />
das Ihnen zusagt!<br />
· Als Heft das gedruckte, zeitlos-klassische Fachmagazin<br />
· Als ePaper das moderne, digitale Informationsmedium für<br />
Computer, Tablet oder Smartphone<br />
· Als Heft + ePaper die clevere Abo-plus-Kombination<br />
ideal zum Archivieren<br />
Alle Bezugsangebote und Direktanforderung<br />
finden Sie im Online-Shop unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
Oldenbourg Industrieverlag<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München
TERMINE<br />
4. BDEW Kommunikationstag<br />
24.2.–25.2.2011, Berlin<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Johannes Bömken, Josef-Wirmer-Straße 1, D- 53123 Bonn,<br />
Tel. 0049 (0) 228/25 98-201, E-Mail: johannes.boemken@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
Smarte Netzleitstelle<br />
14.–16.3.2011, Düsseldorf/Neuss<br />
IQPC GmbH, Daniela Schröder, Friedrichstraße 94, D-10117 Berlin, Tel. (030) 20 91 34 13,<br />
E-Mail: daniela.schroeder@iqpc.de, www.iqpc.com<br />
3. Jahrestagung Integriertes Marktdatenmanagement und Management von<br />
Handels- und Informationssystemen<br />
21.–22.3.2011, Mainz<br />
marcus evans Germany Ltd, Sebastian Schohl, Unter den Linden 21,D-10117 Berlin, Tel. 0049 (0) 30 89061-397,<br />
Fax 00 49 (0) 30 89061-434, E-Mail: marketing.groupberlin@marcusevansde.com, www.marcusevansde.com<br />
Treffpunkt Netze 2011<br />
22.3.–24.3.2011, Berlin<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Gerit Liebmann, Reinhardtstr. 32, D-10117 Berlin, Tel. 0049 (0) 30/28 44 94-179,<br />
Fax 0049 (0) 30/28 44 94-170, E-Mail: gerit.liebmann@ew-online.de<br />
Aufbauseminar „Molchtechnik 2: Verifikation von Inspektionsdaten – Zustandsbewertung von Piplines“<br />
29.–30.3.2011, Erfurt<br />
Zentrum für Weiterbildung der Jade Hochschule in Oldenburg, Anke Lüken, Tel. 0049 (0) 0441/361039 20,<br />
Fax 0049 (0) 0441/361039 30, E-Mail: info@zfw.fh-oldenburg.de, www.fh-oow.de/zfw/<br />
Hannover Messe<br />
4.4.–8.4.2011, Hannover<br />
Deutsche Messe, Messegelände, 30521 Hannover, Tel. 0049 (0) 511/89-0, Fax 0049 (0) 511/89-32626,<br />
E-Mail: hannover-messe@messe.de, www.hannover-messe.de<br />
8. Jahrestagung IS-U - Unbundling<br />
4.–7.4.2011, Berlin<br />
IQPC GmbH, Enquries Team, Friedrichstraße 94, D-10117 Berlin, Tel. 0049 (0) 30/20 91 34 13,<br />
E-Mail: eq@iqpc.de, www.iqpc.com<br />
<strong>Gas</strong>kursus 2011 am EBI<br />
4.4–8.4.2011, Karlsruhe<br />
DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technolgie, Tel. 0049 (0) 721/96402-20,<br />
Fax 0049 (0) 721/96402-13, E-Mail: klesse@dvgw-ebi.de, www.dvgw-ebi.de<br />
Forum Datenformate<br />
5.4.2011, Bremen<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung, Ludmilla Krecker, Tel. 0049 (0) 228/9188-601, Fax 0049 (0) 228/9188-997,<br />
E-Mail:krecker@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
Wiesbadener Kunststoffrohrtage 2011<br />
7.4.–8.4.2011, Wiesbaden<br />
TÜV SÜD Akademie GmbH, Paulina Krupkova, Westendstraße 160, D-80339 München, Tel. 0049 (0) 89/5791-2414,<br />
Fax 0049 (0) 89/5791- 833, E-Mail: paulina.krupkova@tuev-sued.de, www.tuev-sued.de/akademie<br />
6. Münchner Netzbetriebstage<br />
12.–13.4.2011, München<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228/9188-607, Fax 0049 (0) 228/9188-607,<br />
E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
Smart Energy 2.0<br />
18.5.2011, Essen<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>/figawa, Herr Trenkle, 0049 (0) 89/45051-388, Fax -207, E-Mail: trenkle@oldenbourg.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
104 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH<br />
FIRMENPORTRAIT<br />
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH<br />
Standort Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH und Hydrometer GmbH<br />
Mikrothermisches Messprinzip von Diehl <strong>Gas</strong> Metering<br />
Firmenname/Ort:<br />
Geschäftsführung:<br />
Geschichte:<br />
Konzern:<br />
Mitarbeiterzahl:<br />
Produktspektrum:<br />
Produktion:<br />
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH, Ansbach<br />
Johannes Sappa (Sprecher)<br />
Dr.-Ing. Robert Westphal<br />
Messgeräte für Wasser, thermische Energie,<br />
<strong>Gas</strong> und Strom werden aus einer<br />
Hand angeboten. Mit Messtechnik-Erfahrung<br />
seit über 150 Jahren prägen die<br />
Unternehmen der Diehl Metering wesentlich<br />
den Fortschritt mit der Entwicklung<br />
und Fertigung von Wasser- und<br />
Wärmezählern. An den Anforderungen<br />
der Kunden ist die Entscheidung gewachsen,<br />
ein eigenes Technologiezentrum<br />
für <strong>Gas</strong>messung zu gründen. Die<br />
Diehl <strong>Gas</strong> Metering GmbH bündelt die<br />
Kompetenzen und entwickelt einen Präzisions-<strong>Gas</strong>zähler<br />
für den Haushaltsbereich<br />
mit einer neuen Messtechnologie<br />
seit Anfang 2010 in Ansbach.<br />
Die Diehl Gruppe setzt sich zusammen<br />
aus den Teilkonzernen Metall, Controls,<br />
Defence, Aerosystems und Metering.<br />
Das 1902 in Nürnberg gegründete Familienunternehmen<br />
ist international aufgestellt.<br />
Mit 1.800 Mitarbeitern in 11 internationalen<br />
Unternehmenseinheiten erwirtschaftet<br />
der Teilkonzern Diehl Metering<br />
einen Jahresumsatz von 222 Mio. Euro<br />
und fertigt jährlich circa 6 Mio. Messgeräte<br />
und 3,5 Mio. Funkmodule.<br />
Statische Haushaltsgaszähler basierend<br />
auf dem mikrothermischen Messprinzip.<br />
Auf Anforderung der Gesetzgeber sowie<br />
länder- und marktspezifische Besonderheiten<br />
antwortet Diehl <strong>Gas</strong> Metering mit<br />
maßgeschneiderten und zukunftsfähigen<br />
Lösungen. So beispielsweise werden<br />
in den Unternehmenseinheiten des<br />
Teilkonzerns Diehl Metering Komponenten<br />
für Präzisions-<strong>Gas</strong>zähler entwickelt<br />
und produziert. Ein modernes und neu<br />
errichtetes <strong>Gas</strong>laboratorium vor Ort entspricht<br />
den hohen technischen Anforderungen<br />
und gewährleistet die Sicherheit<br />
und Messgenauigkeit der Zähler.<br />
Wettbewerbsvorteile: <strong>Gas</strong>zähler für Gebäude nutzen in der Regel<br />
Messverfahren, bei denen das Normvolumen<br />
erst aus dem Betriebsvolumen<br />
errechnet werden muss. Der neue Präzisions-<strong>Gas</strong>zähler<br />
hingegen setzt auf ein<br />
mikrothermisches Messprinzip, das sich<br />
seit Jahren bestens im industriellen Umfeld<br />
bewährt – in der Durchfluss- und<br />
Klimamesstechnik ebenso wie in der<br />
Medizin und im Automotive-Bereich.<br />
Das mikrothermische Messprinzip ist in<br />
der Lage, ein Normvolumen auszugeben,<br />
das direkt mit dem Abrechnungsbrennwert<br />
verrechnet werden kann.<br />
Dies ist im Bereich der Haushaltsgasmessung<br />
eine Innovation und Kunden<br />
profitieren daraus auf vielfältige Weise.<br />
Energieversorgern wird die Möglichkeit<br />
eröffnet, Zeit-, Arbeits- und Kostenaufwand<br />
zu verringern und dabei ihren Verbrauchern<br />
mehr Transparenz und Komfort<br />
zu bieten. Die Vorraussetzungen einer<br />
transparenten <strong>Gas</strong>abrechnung für<br />
Endkunden durch Normvolumenanzeige<br />
(DVGW G685) werden geschaffen.<br />
So trägt Diehl <strong>Gas</strong> Metering zur verbesserten<br />
Wirtschaftlichkeit bei.<br />
Zertifizierung: Sicherheits- und Qualitätsmanagement<br />
sind bei Diehl <strong>Gas</strong> Metering ein zentrales<br />
Thema. Die Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems<br />
nach DIN EN ISO<br />
9001 ist umgesetzt.<br />
Servicemöglichkeiten: Mit langjähriger und internationaler Erfahrung<br />
im Projektmanagement liefert<br />
Diehl Metering individuelle Systemlösungen<br />
zur automatisierten Auslesung<br />
(AMR) – bis hin zur kompletten Infrastruktur<br />
für Smart Metering, vom Zähler<br />
bis zur Abrechnung. Die Solidität des Familienkonzerns<br />
garantiert hohe Investitionssicherheit.<br />
Internetadresse: www.diehl-gas-metering.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Marketing Managerin, Irene Heidt<br />
Tel.: 0981/1806-300<br />
info@diehl-gas-metering.de<br />
Januar/Februar 2011<br />
<strong>gwf</strong>-gas <strong>Erdgas</strong> 105
IMPRESSUM<br />
Das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />
für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung und <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutsche Vereinigung des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />
e. V., Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach e. V.<br />
(figawa),<br />
des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />
der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- und Wasserfach (ÖVGW),<br />
dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich<br />
Herausgeber:<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dr-.Ing. Jörg Burkhardt, <strong>Gas</strong>versorgung Süddeutschland GmbH,<br />
Stuttgart<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />
Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />
Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />
GmbH, Erkrath<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<br />
Wasserversorgung, Stuttgart<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener Wasserwerke, Wien<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />
Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />
Schriftleiter:<br />
Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON Ruhrgas AG, Essen<br />
Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa Bundesvereinigung der Firmen<br />
im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach, Köln<br />
Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG Verbundnetz <strong>Gas</strong> AG, Leipzig<br />
Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />
Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />
Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />
Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />
Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />
Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />
Dr.-Ing. Dieter Stirnberg, greEn-C, Lünen<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz<br />
GmbH, Recklinghausen<br />
Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteur:<br />
Volker Trenkle, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosen heimer Straße 145, D-81671 München,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-3 88, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />
e-mail: trenkle@oldenbourg.de<br />
Assistenz:<br />
Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-4 43, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />
e-mail: terplan@oldenbourg.de<br />
Büro: Birgit Lenz, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-2 23, Fax (0 89) 4 50 51-323, e-mail: lenz@oldenbourg.de<br />
Verlag:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />
Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />
Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Geschäftsführer: Hans-Joachim Jauch<br />
Spartenleiter: Stephan Schalm<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />
Tel. (0201) 82002-35, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Mediaberatung:<br />
Claudia Fuchs, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-277, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />
e-mail: fuchs.c@oldenbourg.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Eva Feil, im Verlag,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-316, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />
e-mail: feil@oldenbourg.de.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />
Januar/Februar und Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im <strong>Gas</strong>- und Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />
Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />
Einzelpreis: € 37,– + Versandspesen<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />
Postfach 91 61<br />
D-97091 Würzburg<br />
Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />
e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />
unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: druckpartner – Druck und Medienhaus<br />
Am Luftschacht 12, 45307 Essen<br />
© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
Gemäß unserer Verpflichtung nach § 8 Abs. 3 PresseG i. V. m. Art. 2 Abs. 1c<br />
DVO zum BayPresseG geben wir die Inhaber und Beteiligungsverhältnisse<br />
am Verlag wie folgt an:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145, 81671 München.<br />
Alleiniger Gesellschafter des Verlages ist die ACM-Unternehmensgruppe,<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt.<br />
Januar/Februar 2011<br />
106 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>
Einkaufsberater<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas.de/einkaufsberater<br />
Ansprechpartnerin für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens<br />
Claudia Fuchs<br />
Telefon 0 89/4 50 51-277<br />
Telefax 0 89/4 50 51-207<br />
E-Mail: fuchs@oiv.de<br />
Bild: RMG<br />
<br />
<br />
Die technischwissenschaftliche<br />
Fachzeitschrift für<br />
das <strong>Gas</strong>fach
<strong>Gas</strong>beschaffenheit und<br />
<strong>Gas</strong>verwendung<br />
<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />
Filtration<br />
Smart Metering<br />
Armaturen und Zubehör<br />
Absperr- und Anbohrarmaturen<br />
Armaturen<br />
<strong>Gas</strong>transport und<br />
<strong>Gas</strong>verteilung<br />
Rohre und Rohrleitungszubehör<br />
Rohrdurchführungen<br />
Blasensetzgeräte<br />
Odorierungskontrolle<br />
<strong>Gas</strong>druckregelung und<br />
<strong>Gas</strong>messung<br />
<strong>Gas</strong>druckregel- und Durchflussregelgeräte<br />
Korrosionsschutz<br />
Aktiver Korrosionsschutz
Handel und Informationstechnologie<br />
Fernwirktechnik<br />
Passiver Korrosionsschutz<br />
Ihr Draht zum Einkaufsberater<br />
Claudia Fuchs<br />
Tel. 089 / 4 50 51-277,<br />
Fax 089 / 4 50 51-207<br />
fuchs@oiv.de
DVGW-zertifizierte<br />
Unternehmen<br />
Der <strong>Gas</strong>-, Wasser- und Abwasserwirtschaft<br />
bieten wir zuverlässige, termingerechte<br />
Arbeit. Fragen Sie bitte bei uns an.<br />
Die bei den einzelnen Firmen angegebenen<br />
Zeichen bedeuten:<br />
G1 Rohrleitungen für alle Drücke und<br />
Nennweiten aus den Werkstoffen<br />
Stahl und Gusseisen<br />
G2 Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />
einschließlich 16 bar und für Nennweiten<br />
bis einschließlich DN 300,<br />
getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />
Polyethylen und Gusseisen (G2 st,<br />
G2 pe, G2 ge)<br />
G3 Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />
einschließlich 5 bar und für Nennweiten<br />
bis einschließlich DN 300,<br />
getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />
Polyethylen, Kunststoff und Gusseisen<br />
(G3 st, G3 pe, G3 ku, G3 ge)<br />
W1 Rohrleitungen für alle Drücke und<br />
Nenn weiten aus den Werkstoffen<br />
Gusseisen, Stahl und Kunststoff<br />
W2 Rohrleitungen für alle Drücke und für<br />
Nennweiten bis einschließlich<br />
DN 400, getrennt nach den Werkstoffen<br />
Guss eisen, Stahl, Polyethylen<br />
und Kunststoff (W2 ge, W2 st,<br />
W2 pe, W2 ku)<br />
W3 Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />
einschließlich 16 bar und für Nennweiten<br />
bis einschließlich DN 300,<br />
getrennt nach den Werkstoffen<br />
Gusseisen, Stahl, Polyethylen und<br />
Kunststoff (W3 ge, W3 st, W3 pe,<br />
W3 ku)<br />
Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />
mit DVGW-Zertifikat<br />
kann im Internet unter www.dvgw.de in<br />
der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />
heruntergeladen werden.<br />
Rohrleitungsbau<br />
Filter<br />
<strong>Gas</strong>messgeräte<br />
Korrosionsschutz<br />
Mini-Block-Heizkraftwerke
Netzservice<br />
Ihr Draht zum Einkaufsberater<br />
Claudia Fuchs<br />
Tel. 089 / 4 50 51-277<br />
Fax 089 / 4 50 51-207<br />
fuchs@oiv.de<br />
<strong>Erdgas</strong><br />
<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />
3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2011<br />
Ausgabe März 3/2011 April 2011 Mai 2011<br />
Anzeigenschluss:<br />
Erscheinungstermin:<br />
04.02.2011<br />
04.03.2011<br />
04.03.2011<br />
04.04.2011<br />
Themen-Schwerpunkt Biogas Rohrnetz/<br />
Rohrnetztechnologie<br />
Fachmessen/<br />
Fachtagungen/<br />
Veranstaltung<br />
(mit erhöhter Auflage und<br />
zusätzlicher Verbreitung)<br />
ISH<br />
15.03.–19.03.2011, Frankfurt am Main<br />
Energy/Hannover Messe<br />
04.04.– 08.04.2011, Hannover<br />
15. Wiesbadener Kunststoffrohrtage 2011<br />
07.04.–08.04.2011, Wiesbaden<br />
Figawa-rbv-Jahrestagung<br />
05.05.– 06.05.2011, Berlin<br />
Jahreshauptversammlung fkks<br />
11.05.–12.05 2011, Salzburg (Österreich)<br />
Praxistag Korrosionsschutz 2011<br />
15.06.2011, Gelsenkirchen<br />
04.04.2011<br />
04.05.2011<br />
Smart Metering/Smart Energy<br />
Special Smard Grid 2.0<br />
Smard Grid 2.0<br />
Mai 2011, Essen<br />
waste to energy+recycling<br />
17.05.–19.05.2011, Bremen<br />
121. ÖGVW-Jahrestagung –<br />
Kongress und Fachmesse <strong>Gas</strong> Wasser<br />
25.05.–26.05.2011, Wien (Österreich)<br />
Änderungen vorbehalten
<strong>gwf</strong><br />
European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies,<br />
Distribution and Applications<br />
international<br />
50% off<br />
for <strong>gwf</strong><br />
subscribers<br />
Not only<br />
local business<br />
KNOWLEDGE<br />
for the<br />
FUTURE<br />
The new „European Journal of <strong>Gas</strong> Technologies, Distribution<br />
and Applications” features technical reports on the European<br />
natural gas industry as well as on results of research programmes<br />
and innovative technologies. Learn about markets, enterprises,<br />
associations and products of device manufacturers.<br />
Each edition is completed by interviews with major company<br />
leaders and interesting portraits of associations in the<br />
European market.<br />
Read more about<br />
• gas applications<br />
• gas quality issues<br />
• biogas injection<br />
• grid infrastructure<br />
• pipeline construction<br />
• corrosion protection<br />
• measurement<br />
• regulation<br />
• smart metering<br />
<br />
<strong>gwf</strong> international is published by Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München, Germany, CEO: Hans-Joachim Jauch<br />
Order now by fax: +49 201 / 82002-34 or send in by mail<br />
YES! I am prepared to subscribe to the technical trade journal<br />
<strong>gwf</strong> international for at least one year (2 issues).<br />
As a subscriber of the periodicals <strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> or<br />
<strong>gwf</strong> Wasser/ Abwasser <strong>gwf</strong> international is being delivered<br />
at a prize of € 60,- plus shipping (€ 6,- within Germany /<br />
€ 7,- outside of Germany).<br />
Otherwise <strong>gwf</strong> international is being delivered at a prize of € 120,-<br />
plus shipping (€ 6,- within Germany / € 7,- outside of Germany).<br />
Company / institution<br />
Department<br />
First name and surname of recipient<br />
Street/P.O. Box<br />
Country, Postcode, Town/city<br />
No.<br />
Reply/Antwort<br />
Readers’ Service <strong>gwf</strong> international<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
GERMANY<br />
Please note: According to German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in<br />
writing at Leserservice <strong>gwf</strong> international, Postfach 10 39 62, 45039 Essen, Germany. After the first period the<br />
agreement can be terminated in writing with 2 months notice to the end of each year.<br />
Your personal data will be recorded and stored to permit processing of your request, and for communication<br />
purposes. Your signature indicates your agreement that this data also be used for commercial purposes by<br />
mail, telephone, fax or email. Such agreement can be revoked in writing at any time.<br />
Phone<br />
E-Mail<br />
Company’s / institution’s line of business<br />
✘<br />
Date, signature<br />
Fax<br />
PAGWFI0110
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
3S Consult GmbH, Grabsen 31<br />
applied technologies GmbH, Essen 3<br />
Büttig GmbH, Koblenz 35<br />
co.met GmbH, Saarbrücken<br />
Titelseite<br />
comerta AG, Ettlingen 11<br />
e.on Vertieb Deutschland GmbH, München 25<br />
Elster GmbH, Mainz-Kastel<br />
2. Umschlagseite<br />
Endress + Hauser Meßtechnik GmbH & Co. KG, Weil am Rhein 7<br />
Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 35<br />
<strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen 33<br />
IQPC GmbH, Berlin 15<br />
IQPC GmbH, Berlin 21<br />
Schütz Meßtechnik GmbH, Lahr 9<br />
SOPTIM AG, Aachen 29<br />
Tema Technologie Marketing AG, Aachen 13<br />
Thüga AG, München<br />
4. Umschlagseite<br />
Tüv Süd Akademie GmbH, München 19<br />
Vattenfall Europe AG, Berlin 27<br />
Wingas GmbH & Co. KG, Kassel 5<br />
Einkaufsberater 107–111<br />
UNION Instruments GmbH, Karlsruhe<br />
Beilage
GEGENWART ZUKUNFT<br />
Besuchen Sie uns auf der E-WORLD ENERGY & WATER<br />
08. – 10. Februar 2011 in Essen<br />
Halle 2, Stand 421<br />
Zuverlässigkeit oder Innovationen<br />
ist für manche Energieversorger die große Frage.<br />
Für andere das große Plus.<br />
Wie können sich Städte und Gemeinden mit ihren Stadtwerken<br />
auf das Hier und Jetzt konzentrieren und künftige Entwicklungen<br />
im Energiemarkt vorausdenken? Eine von vielen Aufgaben, die<br />
heute neue Antworten erfordern. Im starken Stadtwerke-Netz der<br />
Thüga-Gruppe gehen kommunale Unternehmen den gemeinsamen<br />
Weg, um die Energie- und Wasserversorgung unserer Lebensräume<br />
nachhaltig zu sichern. Selbstständig, marktgerecht und zukunftsorientiert<br />
– das große Plus für bereits 450 Städte mit über 8 Mio.<br />
Menschen. Mehr über Ihre Möglichkeiten unter thuega.de