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gwf Gas/Erdgas Energiewende und Smart Gids (Vorschau)

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11 / 2011<br />

Jahrgang 152<br />

<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />

<strong>Erdgas</strong><br />

oldenburger<br />

gastage<br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

ISSN 0016-4909<br />

B 5398<br />

MIS Universell.<br />

Das Schnellmontagesystem mit eingebauter Injektionsmembran.<br />

MIS ist die innovative Hauseinführung, mit der Sie Bohrungen schnell gas- <strong>und</strong> wasserdicht machen:<br />

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• Integrierter Außenflansch. Keine Nachbearbeitung der Außenabdichtung.<br />

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Mit dem Kopf durch die Wand.


gas2energy.net<br />

Systemplanerische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der <strong>Gas</strong>versorgung<br />

Das Fachbuch wendet sich an Fachleute, Studierende,<br />

Hochschullehrer, Mitarbeiter von Behörden <strong>und</strong> „Quereinsteiger“,<br />

die in der Praxis der Energie-, insbesondere der<br />

<strong>Gas</strong>versorgung tätig <strong>und</strong> mit der Konzipierung, Planung <strong>und</strong><br />

dem Betrieb von <strong>Gas</strong>leitungen/<strong>Gas</strong>netzen befasst sind.<br />

Unter Beachtung der allgemeinen physikalischen, strömungstechnischen<br />

<strong>und</strong> thermodynamischen Gr<strong>und</strong>lagen werden<br />

die Charakteristika der Systemelemente der <strong>Gas</strong>versorgung<br />

beschrieben: Rohrleitungen, Verdichterstationen, <strong>Gas</strong>druckregel-<br />

<strong>und</strong> Messanlagen <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>speicher.<br />

Das Werk ist bewusst nicht als „klassisches“ Lehrbuch<br />

konzipiert, sondern behandelt problembezogen, jeweils in sich<br />

geschlossen Schwerpunktthemen, die für die Konzipierung von<br />

<strong>Gas</strong>versorgungssystemen von Bedeutung sind. Hierbei wird der<br />

Stand der Technik erfasst, so dass das Buch eine belastbare<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Durchführung eigener Unter suchungen<br />

darstellt.<br />

Sie haben die<br />

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Hrsg.: J. Mischner, H.-G. Fasold, K. Kadner<br />

1. Aufl age 2011, ca. 750 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />

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mit vollständigem eBook<br />

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Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

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1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8356-3205-9 für € 110,- (zzgl. Versand)<br />

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1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8356-3236-3 für € 150,- (zzgl. Versand)<br />

Die bequeme <strong>und</strong> sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />

von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

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E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Telefax<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

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Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAG2EN2011<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen.<br />

Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert <strong>und</strong> verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


Standpunkt<br />

<strong>Energiewende</strong> <strong>und</strong> <strong>Smart</strong> Grids<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

die Ereignisse der vergangenen Monate<br />

haben gezeigt, wie international das<br />

Thema „Energieversorgung“ ist – <strong>und</strong> wie<br />

schnell sich das Blatt im Energiesektor wenden<br />

kann: Der Nuklearkatastrophe von Fukushima<br />

im März 2011 folgte in Deutschland<br />

eine vielschichtige öffentliche Diskussion, an<br />

deren Ende schließlich der Atomausstieg <strong>und</strong><br />

eine damit einhergehende <strong>Energiewende</strong><br />

steht. Wie die Karten künftig verteilt werden<br />

<strong>und</strong> welche Rollen sowohl Erd- als auch Biogas<br />

nach dem bevorstehenden Wandel spielen<br />

werden, ist eines der Kernthemen der<br />

diesjährigen oldenburger gastage.<br />

Vom 29. November bis zum 1. Dezember<br />

2011 werden im niedersächsischen Oldenburg<br />

erneut r<strong>und</strong> 1000 Kongress- <strong>und</strong> Messebesucher<br />

aus ganz Europa die aktuelle Situation<br />

sowie anstehende Veränderungen für die<br />

Teilnehmer des europäischen <strong>Gas</strong>marktes<br />

erörtern, hinterfragen <strong>und</strong> reflektieren.<br />

Gemeinsam mit unserem Veranstaltungspartner,<br />

dem B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft (BDEW), haben wir eine vielseitige,<br />

mehr als 1500 Quadratmeter umfassende<br />

Fachmesse sowie ein spannendes Kongressprogramm<br />

zusammengestellt, das zu<br />

intensiven Diskussionen anregen wird.<br />

Neben der <strong>Energiewende</strong> stehen dabei<br />

auch die Themen <strong>Smart</strong> Grid <strong>Gas</strong> <strong>und</strong> <strong>Smart</strong><br />

Metering <strong>Gas</strong> auf der Agenda. Denn wirklich<br />

„intelligent“ werden die Energiesysteme <strong>und</strong><br />

Netze der Zukunft nur sein, wenn es bereits<br />

die Gespräche der Gegenwart sind. Daher bieten<br />

die oldenburger gastage erneut ein Forum<br />

für den Dialog zwischen renommierten Experten<br />

<strong>und</strong> Insidern der <strong>Gas</strong>branche. Sie werden<br />

ihre Visionen aufzeigen <strong>und</strong> dabei auch Problematiken<br />

auf dem Weg zum <strong>Smart</strong> Grid<br />

benennen. Zudem werden sie natürlich konkrete,<br />

praxisnahe Strategien skizzieren, wie<br />

die intelligenten Netze künftig aussehen <strong>und</strong><br />

wie die Marktteilnehmer die damit einhergehenden<br />

Herausforderungen vor allem im IT-<br />

Bereich bewältigen können. Diese Verknüpfung<br />

von Theorie <strong>und</strong> Praxis ist seit jeher eine<br />

Stärke der oldenburger gastage, die wir in<br />

enger Zusammenarbeit mit dem BDEW nun<br />

noch weiter ausbauen konnten.<br />

Wie in den Vorjahren freuen wir uns, auch<br />

2011 ein Partnerland begrüßen zu dürfen:<br />

Großbritannien. Das Vereinigte Königreich<br />

verfügt im Vergleich zu Deutschland in<br />

Sachen <strong>Gas</strong>marktregulierung sowie <strong>Smart</strong><br />

Metering über eine deutlich bewegtere Historie.<br />

Denn die eigentumsrechtliche Entflechtung<br />

der <strong>Gas</strong>versorgung <strong>und</strong> die Privatisierung<br />

der Energiewirtschaft beschäftigt die<br />

Branche des größten Inselstaates Europas<br />

bereits seit vielen Jahren. Darüber hinaus setzen<br />

sich die dortigen Unternehmen aufgr<strong>und</strong><br />

der schwindenden heimischen <strong>Erdgas</strong>vorräte<br />

mit dem Wandel Großbritanniens vom Selbstversorger<br />

zum Importeur auseinander.<br />

Freuen Sie sich also mit uns auf wegweisende<br />

Diskussionen, auf den intensiven Austausch<br />

von Erfahrungen sowie auf die Möglichkeit,<br />

alte Kontakte zu pflegen <strong>und</strong> neue zu<br />

knüpfen – freuen Sie sich auf die oldenburger<br />

gastage 2011!<br />

Ihr Dr. Peter Rügge<br />

Veranstalter oldenburger gastage<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 741


INhalt<br />

Schnittstellen von Strom- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netz sowie Lage von<br />

<strong>Erdgas</strong>speichern. Ab Seite 770<br />

Neubau einer <strong>Erdgas</strong>verdichteranlage. Ab Seite 786<br />

Bio<strong>Erdgas</strong>-Anlage Rathenow. Ab Seite 790<br />

Videoüberwachung als Gesamtkonzept. Sensible bzw. wertvolle Anlagen oder<br />

Maschinen an dezentralen Stellen müssen geschützt werden. Ab Seite 794<br />

Fachberichte<br />

<strong>Erdgas</strong>speicher<br />

Energiespeicherkonzepte<br />

770 G. Müller-Syring, M. Henel, H. Krause,<br />

H. Rasmusson, H. Mlaker, W. Köppel, Th. Höcher,<br />

M. Sterner <strong>und</strong> T. Trost<br />

Power-to-<strong>Gas</strong> – Entwicklung von<br />

Anlagenkonzepten im Rahmen der<br />

DVGW-Innovationsoffensive<br />

Power-to-<strong>Gas</strong> – storage concepts for renewable<br />

energy<br />

<strong>Gas</strong>versorgung<br />

778 H. Leövey, W. Römisch, I. Wegner-Specht <strong>und</strong><br />

A. Steinkamp<br />

Modellierung der <strong>Gas</strong>abnahme als<br />

Funktion der Temperatur: Optimierung<br />

der Temperaturgewichte<br />

Modelling gas consumption as a function of<br />

temperature: optimal temperature weights<br />

786 J. Steinhausen<br />

Verdichtermix: Turbo- <strong>und</strong> Kolbenverdichter<br />

in <strong>Erdgas</strong>speichern<br />

Compressor mix: centrifugal and reciprocating<br />

compressors at <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong> gas storages<br />

Informationstechnologie<br />

790 H. Cull<br />

Minimale Ausgleichsenergiekosten<br />

durch optimiertes Prognose-<br />

Management<br />

Minimum energy balance costs thanks to<br />

accurate forecasting<br />

794 M. Brieler <strong>und</strong> N. Crocoll<br />

Videoüberwachung als<br />

Gesamtkonzept<br />

Video surveillance as overall concept<br />

November 2011<br />

742 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Inhalt<br />

Sonderteil<br />

oldenburger gastage<br />

760 Programmüberblick <br />

762 Produktstrecke zur Ausstellung<br />

Nachrichten<br />

Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

744 Bioerdgas aus dem<br />

Industriepark Höchst<br />

745 E.ON gas Storage <strong>und</strong> RAG<br />

eröffnen erste Ausbaustufe des<br />

Energiespeichers 7Fields<br />

746 E.ON Ruhrgas nutzt als erster<br />

Marktteilnehmer neues<br />

Biogasregister<br />

746 „MONA“ analysiert<br />

Biomethan-Anlagen<br />

746 Haase Energietechnik mit<br />

technischer Betriebsführung der<br />

Biomethananlage Aicha<br />

beauftragt<br />

748 Advanced Process Control<br />

unterstützt IT-Experten<br />

748 LLH <strong>und</strong> Schmack Biogas planen<br />

Kooperation<br />

750 Nord Stream AG legt<br />

Umweltmonitoring-Bericht vor<br />

750 VNG-Speicherprodukt am Markt<br />

erfolgreich<br />

751 Ökobit erhält dritten Großauftrag<br />

von HSE<br />

751 Jena verkauft Anteile an Thüga<br />

754 Polarstern geht <strong>Energiewende</strong> an<br />

754 Schnelles Internet mit OPAL<br />

755 RWE <strong>und</strong> Gazprom setzen<br />

Verhandlungen fort<br />

755 Wintershall startet <strong>Erdgas</strong>-Produktion<br />

in britischer Nordsee<br />

Personen<br />

756 Möllenhoff wird Geschäftsführer<br />

bei Remeha<br />

756 Botzenhardt folgt Kaufmann<br />

bei Thyssengas<br />

756 Willmes übernimmt<br />

Sprecherfunktion bei IEU<br />

757 Neue K<strong>und</strong>endienstorganisation<br />

bei BDR-Thermea<br />

Veranstaltungen<br />

758 „smart energy“ bleibt<br />

Zukunftsthema auf der E-world<br />

758 Zukunftsmarkt Mikro-KWK<br />

758 Informationstag<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Im Profil<br />

798 B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft e.V. (BDEW)<br />

Aus der Praxis<br />

802 „Optical <strong>Gas</strong> Imaging“ für die<br />

Detektion von <strong>Gas</strong>lecks<br />

804 KVV nutzt K3V-Energiewirtschaft<br />

806 Streicher verlegt NEL<br />

807 Hartmann Valves testet neue<br />

Kugelhahnarmatur<br />

Technik Aktuell<br />

809 Luft/Wasser-<strong>Gas</strong>-Wärmepumpe<br />

von Buderus<br />

810 Wärmebildkameras<br />

Wi-Fi-kompatibel<br />

810 Rehau bei www.ausschreiben.de<br />

811 <strong>Smart</strong> Metering braucht<br />

reibungslose Datenintegration<br />

812 Regelwerk<br />

Rubriken<br />

741 Standpunkt<br />

813 Termine<br />

814 Impressum<br />

Dieses Heft enthält folgende Beilagen:<br />

E-world energy & water GmbH, Essen<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

ENERGYDATAHUB<br />

energiewirtschaftliche Dienstleistungen<br />

in der Cloud<br />

Kommunikation<br />

EDIFACT / EDIG@S<br />

BDEW / DVGW<br />

TASE.2 Prozessdaten<br />

individuelle Formate<br />

Datenbereitstellung<br />

(Preise, Mengen, ...)<br />

Business Process Management<br />

INVOIC-Verarbeitung<br />

Lieferantenwechsel<br />

<strong>Gas</strong>beschaffenheitsrekonstruktion<br />

Vorteile des EnergyDataHub<br />

keine Investitionen in Hard-,<br />

Software, Personal<br />

feste, kalkulierbare Kosten<br />

Abdeckung der Marktanforderungen<br />

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Nachrichten<br />

Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Bioerdgas aus dem Industriepark Höchst<br />

Im Industriepark Höchst wird jetzt<br />

umweltfre<strong>und</strong>liches Bioerdgas er -<br />

zeugt. Gemeinsam haben Mark<br />

Weinmeister, Staatssekretär im hessischen<br />

Umweltministerium, die<br />

Frankfurter Oberbürgermeisterin<br />

Petra Roth sowie Infraserv-<br />

Geschäftsführer Dr. Roland Mohr,<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender<br />

der Mainova AG<br />

<strong>und</strong> die Geschäftsführer der Infranova<br />

Bioerdgas GmbH, Sabine Kuhlus<br />

<strong>und</strong> Dr. Heinrich Lienkamp, die<br />

neue Bioerdgas-Aufbereitungsanlage<br />

im Industriepark Höchst in<br />

Betrieb genommen. Der Bau der<br />

neuen Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

des Energieversorgers<br />

Mainova AG <strong>und</strong> der Industriepark-Betreibergesellschaft<br />

Infraserv<br />

Höchst, die für diesen Zweck<br />

gemeinsam die Infranova Bioerdgas<br />

GmbH gegründet haben.<br />

Das Biogas, das in der neuen<br />

Aufbereitungsanlage auf <strong>Erdgas</strong>qualität<br />

aufbereitet wird, stammt<br />

aus der nahegelegenen Biogasanlage,<br />

die Infraserv Höchst bereits<br />

2007 in Betrieb genommen hatte.<br />

Nahmen gemeinsam die neue Bioerdgas-Aufbereitungsanlage offiziell in Betrieb (von links):<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstands vorsitzender der Mainova AG, Mark Weinmeister,<br />

Staatssekretär im hessischen Umweltministerium, Oberbürgermeisterin Petra Roth,<br />

Infraserv-Geschäftsführer Dr. Roland Mohr, sowie Sabine Kuhlus <strong>und</strong> Dr. Heinrich Lienkamp,<br />

Geschäftsführer der Infranova Bioerdgas GmbH. © Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, 2011<br />

Hier werden ein Teil der am Standort<br />

anfallenden Klärschlämme zu -<br />

sammen mit organischen Abfällen<br />

wie Fermentationsrückständen,<br />

überlagerten Lebensmitteln oder<br />

anderen vergärfähigen Abfällen, in<br />

Biogas umgewandelt. Diese Anlage,<br />

für die eigens ein Verfahren entwickelt<br />

wurde, um industrielle Klärschlämme<br />

mit Co-Substraten zu<br />

verarbeiten, ist eine der größten<br />

ihrer Art in Deutschland. Anders als<br />

bei vielen anderen Biogas-Anlagen<br />

werden im Industriepark Höchst<br />

keine landwirtschaftlichen Nahrungsmittel<br />

eingesetzt.<br />

Bislang wurde das Biogas in<br />

nachgeschalteten Blockheizkraftwerken<br />

zur Erzeugung von Strom<br />

<strong>und</strong> Dampf für die produzierenden<br />

Unternehmen im Industriepark eingesetzt.<br />

Deutlich effizienter ist allerdings<br />

die Aufbereitung auf <strong>Erdgas</strong>qualität<br />

<strong>und</strong> die Einspeisung in das<br />

öffentliche Versorgungsnetz.<br />

Als Betreiber der neuen Anlage<br />

hat Infranova insgesamt fünf Millionen<br />

Euro in das Vorhaben investiert.<br />

In der Anlage werden dem Biogas<br />

zunächst alle unerwünschten Be -<br />

gleitstoffe entzogen. Im Anschluss<br />

wird das entstandene Rohbiogas<br />

auf Netzdruck verdichtet. Der<br />

Brennwert wird durch die Beigabe<br />

von Flüssiggas erreicht, <strong>und</strong> nach<br />

der Odorierung wird das Bioerdgas<br />

in das öffentliche <strong>Erdgas</strong>netz eingespeist.<br />

Die Anlage der Infranova<br />

zeichnet sich besonders durch zwei<br />

hochmoderne Komponenten aus:<br />

Zum einen kommt die Aminwäsche<br />

zum Einsatz, um das Rohbiogas auf<br />

<strong>Erdgas</strong>qualität zu bringen. Die<br />

zweite Komponente, die die Anlage<br />

in Höchst auszeichnet, ist der<br />

besonders geringe Methanschlupf.<br />

Dieses unkontrollierte Entweichen<br />

von Methan wurde durch die hohe<br />

Trennfähigkeit des Aminwäscheverfahrens<br />

auf das technisch mögliche<br />

Minimum reduziert.<br />

Die neue Anlage wird pro Jahr<br />

bis zu 80 Mio. kWh Bioerdgas produzieren,<br />

was dem Verbrauch von<br />

etwa 4000 Haushalten entspricht.<br />

Der Ersatz von konventionellem<br />

<strong>Erdgas</strong> durch klimafre<strong>und</strong>lich<br />

gewonnenes Bioerdgas aus dem<br />

Industriepark Höchst schont die<br />

begrenzt verfügbare Ressource <strong>Erdgas</strong>,<br />

damit werden die Kohlendioxid-Emissionen<br />

jährlich um r<strong>und</strong><br />

16 000 t reduziert.<br />

November 2011<br />

744 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Nachrichten<br />

E.ON <strong>Gas</strong> Storage <strong>und</strong> RAG eröffnen erste<br />

Ausbaustufe des Energiespeichers 7Fields<br />

Nach zweijähriger Bauzeit wurde<br />

die erste Ausbaustufe des europaweit<br />

einzigartigen <strong>Gas</strong>speicherverb<strong>und</strong>s<br />

7Fields im österreichischen<br />

Alpenvorland von E.ON <strong>Gas</strong><br />

Storage (EGS) <strong>und</strong> RAG (Rohöl-Aufsuchungs<br />

Aktiengesellschaft) offiziell<br />

eröffnet. Das Projekt hat ein<br />

Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 300<br />

Mio. € exklusive des benötigten Kissengases.<br />

Mit einer Speicherkapazität von<br />

1,2 Mrd. m 3 Arbeitsgas für die erste<br />

Ausbaustufe entstand ein weiterer<br />

Meilenstein für die europäische Versorgungssicherheit<br />

mit <strong>Erdgas</strong>. Im<br />

Endausbau wird 7Fields über 2,1 Mrd.<br />

m 3 Speicherkapazität verfügen <strong>und</strong><br />

damit zu den größten Porenspeichern<br />

Mitteleuropas zählen. Die Speicheranlage<br />

wurde <strong>und</strong> wird nach den<br />

international höchsten Umwelt- <strong>und</strong><br />

Sicherheitsstandards geplant, errichtet<br />

<strong>und</strong> betrieben. Der Energiespeicher<br />

7Fields ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der österreichischen RAG, die<br />

sich für Planung, Errichtung <strong>und</strong><br />

Betrieb verantwortlich zeichnet, <strong>und</strong><br />

der deutschen EGS, die die Speicherkapazitäten<br />

vermarktet.<br />

In der ersten Umsetzungsphase<br />

wurden drei Lagerstätten verb<strong>und</strong>en:<br />

Nussdorf Nord, Nussdorf Süd<br />

<strong>und</strong> Zagling. In weiteren Ausbaustufen<br />

können je nach Bedarf bis<br />

zu sieben Lagerstätten in Salzburg<br />

<strong>und</strong> Oberösterreich zusammengeschlossen<br />

werden. Der Speicher<br />

7Fields ist über die Ferngasleitung<br />

Austrian-Bavarian-<strong>Gas</strong>line (ABG)<br />

bereits an das deutsche Marktgebiet<br />

Net Connect Germany (NCG)<br />

angeschlossen. In einem weiteren<br />

Schritt wird die Anlage bis 2012 an<br />

die <strong>Gas</strong>leitung Penta West angeschlossen.<br />

Bis 2013 wird auch die<br />

direkte Anbindung an die derzeitige<br />

Regelzone Ost umgesetzt.<br />

Böhmer <strong>Gas</strong> D 01-2011:Böhmer <strong>Gas</strong> 11.01.11 09:49 Seite 1<br />

2von80000!<br />

Bei der <strong>Gas</strong>technologie<br />

haben Qualitäts- <strong>und</strong> Sicherheitsstandards<br />

bei Planung, Bau <strong>und</strong> Betrieb<br />

stets oberste Priorität.<br />

Böhmer Kugelhähne<br />

werden daher ständig weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> den neuen Umfeldbedingungen<br />

in der Praxis angepasst.<br />

Ob vollverschweißt oder geschraubt –<br />

Böhmer Armaturen erfüllen nicht nur<br />

die technischen Anforderungen der<br />

einschlägigen Regelnormen,<br />

u.a. EN 13 774, EN 14141.<br />

Somit sind sie in vielen Bereichen einsetzbar,<br />

z.B. im <strong>Gas</strong>speicher, Pipelinebau, in Übergabe- <strong>und</strong><br />

Verdichter-Stationen etc.<br />

DN 6 - DN 1200<br />

PN 16 - PN 350<br />

Sicherheit durch<br />

Qualität !<br />

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Gedulderweg 95, D-45549 Sprockhövel<br />

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November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 745


Nachrichten<br />

Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

E.ON Ruhrgas nutzt als erster Marktteilnehmer<br />

neues Biogasregister<br />

E<br />

.ON Ruhrgas hat als erster Marktteilnehmer<br />

Bio-<strong>Erdgas</strong>-Mengen<br />

in das Biogasregister der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) eingebucht.<br />

Das Biogasregister Deutschland ist<br />

eine b<strong>und</strong>esweite internetbasierte<br />

Handelsplattform <strong>und</strong> bietet einen<br />

Standard zur Dokumentation der<br />

unterschiedlichen Eigenschaften<br />

von aufbereitetem Biogas im <strong>Erdgas</strong>netz<br />

(Bio-<strong>Erdgas</strong>). Das Register<br />

erleichtert so die Vermarktung von<br />

Bio-<strong>Erdgas</strong>. Die Bio-<strong>Erdgas</strong>-Mengen<br />

wurden von der E.ON Bioerdgas<br />

GmbH produziert. Von der dena<br />

zugelassene Auditoren des TÜV<br />

Rheinland haben die Produktion vor<br />

Ort geprüft <strong>und</strong> Menge, Eigenschaftsprofil<br />

<strong>und</strong> biogene Herkunft<br />

zertifiziert. Das zertifizierte Bio-<strong>Erdgas</strong><br />

wird von E.ON Ruhrgas an die<br />

erdgas mobil GmbH geliefert. Sämtliche<br />

Fahrzeuge des VW Scirocco<br />

R-Cup 2011 fahren mit diesem<br />

Kraftstoff.<br />

Die dena hat das Biogasregister<br />

zusammen mit Partnern aus der<br />

Wirtschaft, u. a. E.ON Bioerdgas<br />

GmbH <strong>und</strong> TÜV Rheinland, aufgebaut.<br />

Mit Hilfe des Registers können<br />

Produzenten, Händler <strong>und</strong> Anwender<br />

dokumentieren, welche Art von<br />

Bio-<strong>Erdgas</strong> sie handeln oder verwenden,<br />

wie viel ins <strong>Erdgas</strong>netz<br />

eingespeist <strong>und</strong> wie viel entnommen<br />

wird. Das Biogasregister<br />

ermöglicht, den Nachweis für biogene<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> umweltschonende<br />

Produktion des im ganzen<br />

Netzgebiet verteilten Bio-<strong>Erdgas</strong>es<br />

zu führen.<br />

„MONA“ analysiert Biomethan-Anlagen<br />

Unter dem Titel MONA – Monitoring<br />

des Biomethanproduktionsprozesses<br />

– untersucht ein Forschungsverb<strong>und</strong><br />

aus sechs Partnern<br />

seit Mai dieses Jahres anhand von<br />

Praxisanlagen unterschiedliche Biogasaufbereitungs-Verfahren.<br />

In dem<br />

Projekt unter Leitung des Fraunhofer-Instituts<br />

für Windenergie <strong>und</strong><br />

Energiesystemtechnik (IWES) werden<br />

10 bestehende Anlagen in<br />

Deutschland, die Biogas zur Einspeisung<br />

in das <strong>Erdgas</strong>netz oder zur<br />

Nutzung als Treibstoff aufbereiten,<br />

analysiert. Die Forscher betrachten<br />

verschiedene Parameter aus den<br />

Bereichen Umweltauswirkungen,<br />

Wirtschaftlichkeit, Betrieb <strong>und</strong> Technik.<br />

Ziel ist es, wissenschaftlich<br />

beleg- <strong>und</strong> belastbare Daten zu<br />

erhalten. Das Projekt wird vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Ernährung,<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />

über die Fachagentur Nachwachsende<br />

Rohstoffe e.V. (FNR)<br />

gefördert.<br />

Zurzeit befinden sich in Deutschland<br />

etwa 60 Biogasanlagen mit<br />

einer Biogasaufbereitung in Betrieb,<br />

r<strong>und</strong> 70 weitere Anlagen sind in Bau<br />

oder Planung. Um die Ziele der B<strong>und</strong>esregierung<br />

– angestrebt wird<br />

eine jährliche Einspeisemenge von<br />

6 Mrd. m³ Biomethan in 2020 – zu<br />

erreichen, müssten in den nächsten<br />

10 Jahren 1000–2000 Biogaseinspeiseanlagen<br />

neu gebaut oder bestehende<br />

Biogasanlagen mit Vor-Ort-<br />

Verstromung umgerüstet werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der hohen Klimawirksamkeit<br />

von Methan sehen die relevanten<br />

Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

Grenzwerte für die Methanemissionen<br />

aus Biogasaufbereitungsanlagen<br />

vor, welche in den letzten Jahren<br />

sukzessiv verschärft wurden.<br />

Die Ergebnisse des Projektes können<br />

hier Lösungsansätze aufzeigen,<br />

beispielsweise, wie eine energetische<br />

<strong>und</strong> wirtschaftliche Optimierung<br />

der Biogasaufbereitung bei<br />

gleichzeitiger Reduzierung der<br />

Methanemissionen möglich ist.<br />

HAASE Energietechnik mit technischer Betriebsführung<br />

der Biomethananlage Aicha beauftragt<br />

Mit der technischen Betriebsführung<br />

der Biomethananlage in<br />

Aicha (bei Niedermünchshof, Niederbayern)<br />

wurde die HAASE Energietechnik<br />

AG & Co. KG beauftragt.<br />

Der Vertrag läuft zunächst über fünf<br />

Jahre. Die derzeit im Bau befindliche<br />

Biomethananlage des Herstellers<br />

Schmack wird voraussichtlich im<br />

Februar/März 2012 in Betrieb gehen.<br />

Die Anlage firmiert unter Bioerdgasanlage<br />

Osterhofen-Aicha GmbH. Die<br />

kaufmännische Geschäftsführung<br />

wird von der Unternehmensberatung<br />

HPO in Flensburg durchgeführt,<br />

für die HAASE Energietechnik<br />

derzeit eine komplette Biomethananlage<br />

in Lehma errichtet.<br />

November 2011<br />

746 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


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Nachrichten<br />

Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Advanced Process Control unterstützt<br />

IT-Experten bei der Wissensaneignung <strong>und</strong><br />

erhöht Sicherheitsniveau<br />

Unternehmen in der Verfahrenstechnik<br />

profitierten in der Vergangenheit<br />

von den Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> der Qualifikation ihres Bedien<strong>und</strong><br />

Produktionspersonals <strong>und</strong><br />

ihrer Experten aus den Bereichen<br />

IT, MSR- <strong>und</strong> Verfahrenstechnik.<br />

Tatsache ist jedoch, dass Tausende<br />

dieser Fachkräfte kurz vor ihrem<br />

Ruhestand stehen <strong>und</strong> ein Mangel<br />

an qualifizierten Nachwuchskräften<br />

besteht. Besonders schwerwiegend<br />

ist das Problem in der Öl-,<br />

<strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Chemieindustrie. Laut<br />

Angaben der Society of Petroleum<br />

Engineers liegt das Durchschnittsalter<br />

der Facharbeiter in der Mineralölindustrie<br />

heute bei 51 Jahren.<br />

Fast 60 % sind bereits 45 Jahre alt<br />

oder älter. Diese Zahlen lassen darauf<br />

schließen, dass in den kommenden<br />

zehn Jahren etwa 40 Prozent<br />

der Arbeitskräfte verloren<br />

gehen.<br />

Die wachsende Wissenslücke ruft<br />

ernsthafte Sicherheitsbedenken hervor.<br />

Der Bereich Advanced Process<br />

Control (APC) ist in besonderem<br />

Maße von der schwerwiegenden Wissenslücke<br />

in der Öl-, <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> der<br />

Chemieindustrie bedroht. In den vergangenen<br />

20 Jahren wurden weltweit<br />

nahezu 20 000 APC-Systeme<br />

implementiert. Im Laufe der Zeit<br />

haben sich Implementierungsstrategien<br />

sowie „Profitricks <strong>und</strong> -kniffe“<br />

entwickelt, doch die Pioniere gehen<br />

ebenfalls bald in den Ruhestand.<br />

Anspruchsvolle, aber dennoch<br />

bedienerfre<strong>und</strong>liche Software-Programme<br />

können eine entscheidende<br />

Rolle bei der Unterstützung<br />

von neuen Mitarbeitern spielen, die<br />

sich die erforderlichen Kenntnisse<br />

für die Arbeit an den alternden<br />

Anlagen von ihren erfahrenen Kollegen<br />

aneignen müssen. Diese Programme<br />

bieten zudem nachhaltige<br />

Best-Practice-Verfahren für diejenigen,<br />

die bereits an solchen Betriebsanlagen<br />

arbeiten oder dies beabsichtigen.<br />

Die Anbieter von Softwaretechnologien<br />

müssen dafür sorgen, dass<br />

die Anwendungen intuitiv erlernbar<br />

<strong>und</strong> anwendbar sowie auf die<br />

Arbeitspraktiken in der Industrie<br />

abgestimmt sind. Auf dieser Weise<br />

stehen sie nicht nur den Experten<br />

sondern einer breiten Anwenderschaft<br />

innerhalb eines Unternehmens<br />

zur Verfügung. Softwareprodukte,<br />

die von Firmen wie Aspen-<br />

Tech angeboten werden, können<br />

H<strong>und</strong>erte von betrieblichen Parametern<br />

pro Sek<strong>und</strong>e überprüfen<br />

<strong>und</strong> die Anlage sicher regeln. Die<br />

Funktion des Bedieners entwickelt<br />

sich zu der einer überwachenden<br />

Person, die die fortschrittlichen<br />

Anwendungen beaufsichtigt <strong>und</strong><br />

die allgemeine Richtung vorgibt.<br />

Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)<br />

<strong>und</strong> Schmack Biogas planen Kooperation bei<br />

Biogaskompaktanlagen<br />

Biogaskompaktanlagen im Leistungsbereich<br />

bis zu 75 kW werden<br />

Landwirten zukünftig eine lukrative<br />

Möglichkeit bieten, in die Biogasproduktion<br />

einzusteigen. Da das<br />

kürzlich verabschiedete Erneuerbare<br />

Energien Gesetz 2012 solche<br />

Anlagen besonders fördert, kann<br />

eine entsprechende Investition speziell<br />

für kleinere Betriebe interessant<br />

sein. Dieses Potenzial hat die<br />

Firma Schmack bereits frühzeitig<br />

erkannt <strong>und</strong> nun eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Landwirtschaftszentrum<br />

vereinbart.<br />

Ziel des gemeinsamen Projekts ist<br />

es, durch Tests mit der von Schmack<br />

entwickelten Kompaktanlage EUCOlino<br />

weitere Praxiserfahrungen zu<br />

sammeln <strong>und</strong> vorhandene Entwicklungspotenziale<br />

zu nutzen.<br />

Dazu wird auf dem Gelände des<br />

LZE Eichhof ein EUCOlino mit einer<br />

Leistung von 36 kWel. installiert <strong>und</strong><br />

unterschiedlichen Tests unterzogen.<br />

Auch innovative Neuentwicklungen<br />

wie die Hochleistungsbakterien<br />

„METHANOS“, die eine deutliche<br />

Verringerung des erforderlichen<br />

Gärvolumens ermöglichen, werden<br />

dabei zum Einsatz kommen. Das<br />

LZE wird die Anlage betreiben <strong>und</strong><br />

stellt die notwendigen Rohstoffe<br />

zur Verfügung.<br />

November 2011<br />

748 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Heute schon Know-how geshoppt?


Nachrichten<br />

Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Nord Stream AG legt Umweltmonitoring-Bericht vor<br />

Die Nord Stream AG begleitet<br />

den Bau <strong>und</strong> Betrieb der <strong>Erdgas</strong>leitung<br />

durch die Ostsee mit<br />

einem umfassenden Umweltmonitoring-Programm<br />

in allen Ländern,<br />

durch deren Gewässer die Pipeline<br />

verläuft. Die nationalen Monitoring-<br />

Ergebnisse wurden heute in einem<br />

Gesamtbericht für das Jahr 2010<br />

veröffentlicht. Dafür wurden Daten<br />

von mehr als 1000 Untersuchungsstationen<br />

entlang des Trassenverlaufs<br />

ausgewertet. Der Bericht zeigt,<br />

dass der Bau des ersten Strangs der<br />

Nord Stream-Pipeline keine signifikanten<br />

Umweltauswirkungen hatte.<br />

Die Berechnungen <strong>und</strong> Modelle der<br />

nationalen Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

(UVPs), die Nord Stream<br />

durchgeführt hatte, waren verlässlich.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

die Umweltauswirkungen des Projekts<br />

so wie in den UVPs angenommen<br />

ausfallen oder sogar geringer.<br />

Das Monitoring-Programm wird<br />

in Russland, Finnland, Schweden,<br />

Dänemark <strong>und</strong> Deutschland im Einklang<br />

mit den nationalen Vorgaben<br />

durchgeführt. Zudem werden we -<br />

gen der geografischen Nähe auch<br />

grenzüberschreitende Auswirkungen<br />

im Finnischen Meerbusen – von<br />

Finnland nach Estland <strong>und</strong> von<br />

Russland nach Finnland – beobachtet.<br />

Der Bericht wird an die zuständigen<br />

Behörden aller neun Ostsee-<br />

Anrainerstaaten (Russland, Finnland,<br />

Schweden, Dänemark,<br />

Deutschland, Polen, Litauen, Lettland<br />

<strong>und</strong> Estland) übergeben. Im<br />

Zuge des Umweltmonitorings werden<br />

Untersuchungen zu 16 verschiedenen<br />

Aspekten durchgeführt.<br />

Dazu gehören zum Beispiel die Auswirkungen<br />

der Verlegearbeiten auf<br />

die Wasserqualität, bodennahe<br />

Strömungen, Vögel <strong>und</strong> Fische.<br />

Sozio-ökonomische Faktoren wie<br />

mögliche Auswirkungen auf kulturelles<br />

Erbe <strong>und</strong> den kommerziellen<br />

Fischfang sind ebenfalls Teil des<br />

Monitorings.<br />

Mehr als 20 spezialisierte Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Forschungsinstitute<br />

wurden von Nord Stream beauftragt,<br />

die Untersuchungen durchzuführen.<br />

Darunter sind Luode Consulting OY<br />

(Finnland), SYKE Marine Research<br />

Centre (Finnland), Marin Mätteknik<br />

AB (Schweden), DHI Water Environment<br />

Health (Dänemark), Marine<br />

Monitoring AB (Schweden), AquaVision<br />

(Niederlande), Freie Universität<br />

Berlin (Deutschland) <strong>und</strong> Ecosafety<br />

(Russland). Die Daten werden in<br />

international anerkannten Laboren,<br />

wie zum Beispiel ALS Scandinavia<br />

<strong>und</strong> Verifin in Finnland, analysiert.<br />

Die Ergebnisse erhalten die nationalen<br />

Umweltbehörden der Länder,<br />

durch deren Gewässer die Pipeline<br />

verläuft. Nord Stream plant, bis zum<br />

Jahr 2016 40 Mio. € in das Umwelt<strong>und</strong><br />

Sozialmonitoring-Programm zu<br />

investieren. Die nationalen Ergebnisse<br />

sollen jährlich in einem<br />

Gesamtbericht zusammengefasst<br />

werden.<br />

Erfolgreiche Vermarktung des neuen VNG<br />

Speicherproduktes „3-Phasen-Speicherpaket lang“<br />

Im Zeitraum vom 17. bis 23. August<br />

2011 vermarktete die VNG – Verb<strong>und</strong>netz<br />

<strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft<br />

(VNG) erstmalig die zwei neuen<br />

Produkte „3-Phasen-Speicherpaket<br />

kurz“ <strong>und</strong> „3-Phasen-Speicherpaket<br />

lang“ über store-x. Insgesamt wurden<br />

drei verbindliche Gebote für<br />

das Produkt „3-Phasen - Speicherpaket<br />

lang“ im Rahmen des Chiffre-<br />

Flex-Verfahrens abgegeben. Die<br />

Kapazitäten in Höhe von 55 Mio. m 3<br />

Arbeitsgasvolumen werden von<br />

VNG diskriminierungsfrei an die<br />

Meistbietenden vergeben. Mit<br />

ihrem Gebot gaben die Speicherk<strong>und</strong>en<br />

auch eine Indikation über<br />

die gewünschten Speicherprodukte<br />

ab. Das positive Feedback zeigt,<br />

dass Speicherprodukte mit einer<br />

festen Einspeisephase, einem <strong>Gas</strong>parkservice<br />

<strong>und</strong> einer langen Phase<br />

der flexiblen Nutzung für Marktteilnehmer<br />

interessant sind <strong>und</strong><br />

bestärkt VNG, auch weiterhin ein<br />

breites Spektrum an innovativen<br />

Speicherprodukten anzubieten. Mit<br />

der erfolgreichen Vermarktung dieser<br />

Kapazitäten sind die Untergr<strong>und</strong>speicher<br />

von VNG für das<br />

Speicherjahr 2011/2012 zu 100 %<br />

vermarktet. Freie Speicherkapazitäten<br />

in Höhe von 34 Mio. m 3 können<br />

Interessenten über die Onlinebuchung<br />

der VNG auf dem Speicherportal<br />

www.speicherportal.vng.de<br />

für das Speicherjahr 2012/2013<br />

buchen.<br />

November 2011<br />

750 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Nachrichten<br />

ÖKOBIT erhält dritten Großauftrag<br />

der Darmstädter HSE<br />

Die ÖKOBIT GmbH aus Föhren<br />

(Trier-Saarburg) ist zum dritten<br />

Mal vom Energieversorger HEAG<br />

Südhessische Energie AG (HSE) mit<br />

dem Bau einer Biomethananlage<br />

betraut worden. Die HSE ist einer<br />

der führenden Energiedienstleister<br />

Deutschlands <strong>und</strong> - gemessen am<br />

Absatz – mit der größte Ökostromanbieter.<br />

Bei dem dritten Auftrag handelt<br />

es sich um den Ausbau der Biomethananlage<br />

in Darmstadt-Wixhausen,<br />

die ebenfalls von ÖKOBIT<br />

errichtet wurde <strong>und</strong> im Jahr 2008 in<br />

Betrieb ging. Ein Jahr später hat das<br />

Biogas-Unternehmen für die HSE<br />

außerdem die Biomethananlage in<br />

Semd projektiert <strong>und</strong> errichtet. Die<br />

Biogasmethananlage in Darmstadt-Wixhausen<br />

war in Hessen die<br />

erste <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit die vierte<br />

Anlage. Aufgr<strong>und</strong> ihrer Pilotfunktion<br />

hat sie bereits überregionale<br />

Bekanntheit.<br />

Das dort aufbereitete Biogas<br />

wird direkt ins regionale <strong>Erdgas</strong>netz<br />

eingespeist. Als Substrat werden<br />

zukünftig jährlich r<strong>und</strong> 35 000 t<br />

nachwachsende Rohstoffe verarbeitet<br />

um fast sieben Mio. m 3 Biogas zu<br />

produzieren. Die Rohgaskapazität<br />

der Anlage wird damit um weitere<br />

600 m 3 auf insgesamt 900 m 3 stündliche<br />

Erzeugungsleistung ausgebaut.<br />

Mit dem erzeugten Biogas<br />

können statt bisher r<strong>und</strong> 700 insgesamt<br />

2000 private Haushalte ein<br />

Jahr mit regenerativer Energie,<br />

Strom <strong>und</strong> Wärme, versorgt werden.<br />

Die gegenüber der konventionellen<br />

Energieerzeugung eingesparten<br />

CO 2 -Emissionen steigen von r<strong>und</strong><br />

3500 t auf über 10 000 t/a. Die Inbetriebnahme<br />

der erweiterten Anlage<br />

ist für Ende 2011 geplant.<br />

Stadt Jena verkauft Anteile der Stadtwerke Energie<br />

an Thüga-Gruppe<br />

20 % der Anteile an den Stadtwerken<br />

Energie Jena-Pößneck werden<br />

zum 1. Januar 2012 an die<br />

Thüga-Gruppe verkauft. Die Stadt<br />

Jena <strong>und</strong> die Stadtwerke Jena hatten<br />

im vorigen Jahr beschlossen, die<br />

10 % Anteile der Thüringer Energie<br />

AG (E.ON) an den Stadtwerken Energie<br />

zu übernehmen. Diese Anteile<br />

sollten weiterverkauft werden an<br />

einen neuen, am Markt etablierten<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlich erfolgreichen<br />

Partner mit strategischem Interesse<br />

<strong>und</strong> Potenzial. Die bisherige Gesellschafterstruktur<br />

mit dem Hauptgesellschafter<br />

Stadt Jena <strong>und</strong> mehreren<br />

privaten Minderheitsgesellschaftern<br />

hat bisher wesentlich zum<br />

Erfolg der Stadtwerke Energie beigetragen<br />

<strong>und</strong> soll dies auch in<br />

Zukunft tun.<br />

Im Januar 2011 waren 24 potenzielle<br />

Investoren aufgefordert worden,<br />

Angebote zu unterbreiten. Mehrere<br />

Investoren zeigten Interesse, die<br />

Thüga-Gruppe reichte ein verbindliches<br />

Angebot ein. Dies bezieht sich<br />

auf 20 % der Anteile an den Stadtwerken<br />

Energie Jena-Pößneck. Deshalb<br />

wird sich die Stadt Jena von einem<br />

weiteren Gesellschafter bei den<br />

Stadtwerken Energie trennen: Die<br />

STEAG New Energies GmbH (bisher<br />

EVONIK) scheidet – vorbehaltlich der<br />

Entscheidung ihrer Aufsichtsgremien<br />

– nach 20-jähriger guter Zusammenarbeit<br />

aus unternehmensstrategischen<br />

Gründen auf eigenen Wunsch<br />

aus dem Gesellschafterkreis aus.<br />

Die Rückkaufmöglichkeit von<br />

Stadtwerke-Anteilen basiert auf<br />

einem 1992 vereinbarten Konsortialvertrag,<br />

der der Stadt <strong>und</strong> den Stadtwerken<br />

Jena per 1. Januar 2012 den<br />

Erwerb von Anteilen der privaten<br />

Mitgesellschafter ermöglicht. Stadt<br />

<strong>und</strong> Stadtwerke Jena haben deshalb<br />

seit einem Jahr an diesem gemeinsamen<br />

Projekt gearbeitet, um dem<br />

Jenaer Stadtrat eine f<strong>und</strong>ierte Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage<br />

zu liefern.<br />

Die Gesellschaftsanteile der<br />

Stadtwerke Energie setzen sich ab<br />

2012 – vorbehaltlich der Freigabe<br />

des Vorhabens durch das B<strong>und</strong>eskartellamt<br />

– wie folgt zusammen:<br />

64,1 % hält die Stadt Jena (mittelbar<br />

über die Stadtwerke Jena GmbH),<br />

5,9 % die Stadt Pößneck (mittelbar<br />

über die Stadtmarketing Pößneck<br />

GmbH), 20 % die Thüga <strong>und</strong> 10 % die<br />

<strong>Erdgas</strong>versorgungsgesellschaft Thüringen-Sachsen<br />

mbH.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 751


Nachrichten<br />

Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Neuer Energieversorger Polarstern geht<br />

<strong>Energiewende</strong> weltweit an<br />

Die Polarstern GmbH, ein neuer<br />

unabhängiger Ökoenergieanbieter<br />

am Markt, der K<strong>und</strong>en b<strong>und</strong>esweit<br />

ein Produkt anbietet, das<br />

die <strong>Energiewende</strong> weltweit angeht.<br />

Das heißt, Polarstern vermarktet<br />

nicht nur 100 % Ökostrom, sondern<br />

auch 100 % Reststoff-Biogas <strong>und</strong><br />

verknüpft dies mit direkter Entwicklungshilfe.<br />

In den Energiekosten<br />

eines typischen Dreipersonenhaushalts<br />

enthalten sind dazu jährlich<br />

r<strong>und</strong> 40 € für den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien bei uns <strong>und</strong> 40 €<br />

für den Ausbau in einem Entwicklungsland,<br />

aktuell in Kambodscha.<br />

„Die <strong>Energiewende</strong> ist letzten Endes<br />

immer eine weltweite Aufgabe. Das<br />

blieb bei den bisherigen Angeboten<br />

unbeachtet. Mit unserem neuen<br />

Ansatz stoßen wir genau in diese<br />

Lücke vor“, erklärt Florian Henle,<br />

Mitgründer von Polarstern. „Denn<br />

ein sauberes Europa ist gut, aber es<br />

reicht nicht. Weltweit muss der<br />

Umstieg erfolgen.“ Das Polarstern<br />

Ökostromprodukt ist zertifiziert<br />

vom TÜV Nord <strong>und</strong> dem Grüner<br />

Strom Label. Das Reststoff-Ökogas<br />

wurde ebenfalls von TÜV Nord ausgezeichnet.<br />

Unterstützt wird der<br />

Ansatz von bekannten Botschaftern<br />

wie dem Extrembergsteiger Hans<br />

Kammerlander.<br />

Das Reststoff-Biogas wird von<br />

der Biogasanlage einer ungarischen<br />

Zuckerrübenfabrik eingekauft. Da -<br />

bei erhält Polarstern das Reststoff-<br />

Biogas bilanziell. Die Erzeugung<br />

<strong>und</strong> Nutzung des physischen Biogases<br />

erfolgt in lokalen Netzen. Die<br />

Vermarktung ist über Zertifikate<br />

jedoch international möglich.<br />

Der Bezug von Ökostrom oder<br />

Ökogas ist immer verknüpft mit<br />

einem Energiehilfsprojekt. Polarstern<br />

arbeitet mit Partnern in Regionen,<br />

wo die Energieversorgung in<br />

den Kinderschuhen steckt, aktuell in<br />

Kambodscha. Für jeden K<strong>und</strong>en<br />

unterstützt das Unternehmen eine<br />

Familie beim Zugang zu sauberer<br />

Energie <strong>und</strong> zu einem höheren<br />

Lebensstandard. Gefördert wird der<br />

Bau einer eigenen Mikro-Biogasanlage.<br />

Außerdem erhält die Familie<br />

einen <strong>Gas</strong>herd, <strong>Gas</strong>lampen <strong>und</strong><br />

sanitäre Anlagen. Die Gärreste aus<br />

der Biogasanlage sind ein natürlicher<br />

Dünger für die Felder.<br />

Als „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten<br />

die Polarstern-K<strong>und</strong>en damit eine<br />

Anschubfinanzierung für den Bau<br />

der Mikro-Biogasanlage. Die Familien<br />

erbringen den Rest selbst, etwa<br />

über Mikro-Kredite von lokalen Banken.<br />

Projektpartner in Kambodscha<br />

ist das renommierte National Biodigester<br />

Programme (NBP). Bis heute<br />

haben durch das Programm über<br />

10 500 Familien eine eigene Biogasanlage<br />

bekommen.<br />

Schnelles Internet mit der OPAL<br />

R<strong>und</strong> 5 Mio. Menschen in<br />

Deutschland, vor allem in ländlichen<br />

Regionen, sind immer noch<br />

vom schnellen Internet abgeschnitten.<br />

Mit dem Bau der OPAL (Ostsee-<br />

Pipeline-Anbindungs-Leitung) leistet<br />

die WINGAS-Gruppe einen Beitrag<br />

zum „Breitband-Programm“ der<br />

B<strong>und</strong>esregierung, mit dem drei<br />

Viertel aller deutschen Haushalte<br />

bis 2014 mit einer schnellen Internetverbindung<br />

versorgt werden<br />

sollen. Zusammen mit der über<br />

470 km langen <strong>Erdgas</strong>trasse sind in<br />

den vergangenen Monaten neue<br />

Lichtwellenleiter-Kabel (LWL) durch<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg<br />

<strong>und</strong> Sachsen verlegt worden,<br />

die nun für Telekommunikation<br />

<strong>und</strong> DSL genutzt werden können.<br />

Eine der ersten Gemeinden, die<br />

das neue Angebot nutzen kann, ist<br />

der Ortsteil Neukünkendorf der<br />

Stadt Angermünde im Norden Brandenburgs.<br />

Zusammen mit den deutschen<br />

Netzen von zwei europäischen<br />

Partnerunternehmen erreicht<br />

das von WINGAS in Deutschland<br />

vermarktete Lichtwellenleiternetz<br />

mittlerweile eine Streckenlänge von<br />

mehr als 10 000 km <strong>und</strong> schafft<br />

damit ein Rückgrat für die deutsche<br />

IT- <strong>und</strong> Telekommunikationsindustrie.<br />

Auf direktem Weg verbindet das<br />

Netz wichtige Standorte in den<br />

maßgeblichen Wirtschaftsräumen<br />

Deutschlands.<br />

Im Vergleich zur Datenübertragung<br />

via Kupferkabel oder Funk<br />

verfügen Lichtwellenleiter, die aus<br />

feinstem Quarzglas bestehen, über<br />

eine extrem hohe Bandbreite – <strong>und</strong><br />

das bei einem Faserdurchmesser<br />

von gerade einmal 0,125 mm. Lichtwellenleiter<br />

können heutzutage<br />

Datenmengen von bis zu 10 Terabits<br />

pro Sek<strong>und</strong>e übertragen. Dies<br />

bedeutet, dass über ein Glasfaserpaar,<br />

das nicht dicker als ein Haar ist,<br />

weit mehr als 10 Mio. Telefongespräche<br />

gleichzeitig geführt werden<br />

können oder auch, dass die<br />

Datenmenge einer Tageszeitung,<br />

die 300 Jahre lang täglich erscheint,<br />

innerhalb von einer Sek<strong>und</strong>e verschickt<br />

werden kann.<br />

November 2011<br />

754 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Märkte <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Nachrichten<br />

RWE <strong>und</strong> Gazprom setzen Verhandlungen fort<br />

Nach einer Reihe von konstruktiven<br />

Gesprächen in den vergangenen<br />

Wochen haben sich RWE <strong>und</strong><br />

Gazprom anläßlich eines Treffens<br />

von Alexey Miller, CEO Gazprom,<br />

<strong>und</strong> Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzener<br />

der RWE AG, in Den<br />

Haag geeinigt, die Verhandlungen<br />

zu einem möglichen Joint Venture<br />

intensiv fortzusetzen. Die Verhandlungen<br />

werden bis Ende des Jahres<br />

2011 exklusiv weitergeführt <strong>und</strong><br />

betreffen eine mögliche Zusammenarbeit<br />

bei neuen bzw. bestehenden<br />

<strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Steinkohlekraftwerken<br />

in Deutschland, Großbritannien<br />

<strong>und</strong> den Benelux-Staaten. Basis<br />

der Gespräche ist das Memorandum<br />

of Understanding, das RWE <strong>und</strong><br />

Gazprom am 14. Juli 2011 unterzeichnet<br />

haben.<br />

Wintershall startet <strong>Erdgas</strong>-Produktion<br />

in britischer Nordsee<br />

Wintershall hat mit der<br />

Wingate-Plattform die erste<br />

eigenoperierte <strong>Erdgas</strong>produktion in<br />

der britischen Nordsee aufgenommen.<br />

Die Plattform in der britischen<br />

Offshore-Konzession 44/24b soll<br />

zunächst täglich 1,5 Mio. m 3 <strong>Erdgas</strong><br />

fördern. Eine zweite Produktionsbohrung<br />

soll die Förderrate bereits<br />

im nächsten Jahr auf 3 Mio. m 3 <strong>Erdgas</strong><br />

steigern. Damit können r<strong>und</strong><br />

400.000 Haushalte mit <strong>Gas</strong> versorgt<br />

werden. Das Unternehmen ist seit<br />

r<strong>und</strong> 50 Jahren in der Nordsee aktiv.<br />

Wintershall Noordzee ist Betriebsführer<br />

von Wingate (49,5%), Konsortialpartner<br />

sind Gazprom Germania<br />

(20 %), Exxon Mobil (15,5 %) <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>-Union (15 %).<br />

Das aus einer Tiefe von 3700 m<br />

geförderte <strong>Erdgas</strong> wird per Pipeline<br />

zur 20 km entfernten GDF SUEZ<br />

Plattform D15-A in der niederländischen<br />

Nordsee transportiert. Von<br />

dort strömt es über eine Strecke<br />

von r<strong>und</strong> 300 Kilometern ans niederländische<br />

Festland bei Uithuizen.<br />

Um die Betriebsführung effizient<br />

zu steuern, betreibt Wintershall<br />

Noordzee dort eines der modernsten<br />

Zentren für Funküberwachung<br />

von Offshore-Plattformen – der<br />

Zentrale für Remote Controlled<br />

Operations (RCO). Nach dem Start<br />

von Wingate kontrolliert Wintershall<br />

nun insgesamt 20 Plattformen<br />

von der RCO-Zentrale in Den<br />

Helder aus, davon 18 Plattformen in<br />

der niederländischen, eine Plattform<br />

in der deutschen sowie die<br />

Wingate-Plattform in der südlichen<br />

britischen Nordsee. Durch diese Art<br />

der Fernsteuerung können Transport-<br />

<strong>und</strong> Versorgungsflüge zu den<br />

Plattformen um ein Drittel reduziert<br />

werden. Die Zentrale für Remote<br />

Controlled Operations (RCO) ist<br />

außerdem eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die wirtschaftliche Förderung<br />

kleinerer Lagerstätten in<br />

der südlichen Nordsee. In Rijswijk<br />

bei Den Haag befindet sich zudem<br />

das unternehmensweite Kompetenzzentrum<br />

für Offshore-Technologie.<br />

Seit fast 50 Jahren arbeitet<br />

Wintershall dort auch an der Weiterentwicklung<br />

ihrer Expertise im<br />

flachen Wasser.<br />

Die Zuteilung des Konzessionsblocks<br />

44/24b an Wintershall<br />

erfolgte im Zuge der 22. UK-Offshore-Lizenzr<strong>und</strong>e<br />

im Jahr 2004.<br />

Das <strong>Erdgas</strong>feld wurde im Jahr 2008<br />

entdeckt. An der Wingate-Plattform<br />

haben in den Werfthallen in<br />

Dordrecht <strong>und</strong> in Ridderkerk bis zu<br />

100 Fachkräfte <strong>und</strong> Handwerker<br />

gleichzeitig gebaut. Die Bauzeit<br />

betrug 10 Monate. Die Plattform<br />

funktioniert völlig autark: Ein Mini-<br />

Turbinenkraftwerk erzeugt Strom<br />

mit dem direkt aus dem Feld<br />

gewonnenen <strong>Erdgas</strong>. Die Plattform<br />

Wingate ist etwa 1200 m2 groß, das<br />

Plattformdeck wiegt r<strong>und</strong> 950 t <strong>und</strong><br />

steht auf einem 45 m hohen <strong>und</strong><br />

r<strong>und</strong> 850 t schweren Gerüst, dem<br />

sogenannten Jacket, das im Meeresboden<br />

verankert ist. Vom Fuß bis an<br />

die Spitze misst Wingate 70 m.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 755


Nachrichten<br />

Personen<br />

Remeha gewinnt Stefan Möllenhoff<br />

als Geschäftsführer Vertrieb<br />

Ab Mitte 2012<br />

an Bord bei<br />

Remeha:<br />

Stefan<br />

Möllenhoff<br />

wird Geschäftsführer<br />

Vertrieb.<br />

Bild: De Dietrich<br />

Remeha GmbH,<br />

Emsdetten<br />

Die De Dietrich Remeha GmbH<br />

hat sich in den nächsten Jahren<br />

ambitionierte Ziele gesteckt. Der<br />

Heizungsspezialist aus Emsdetten<br />

richtet sich auf ein stabiles Wachstum<br />

aus. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird ab<br />

Mitte 2012 mit Stefan Möllenhoff<br />

die neu geschaffene Position des<br />

Geschäftsführers Vertrieb besetzt.<br />

Der 46-jährige Diplom-Ingenieur<br />

bringt sowohl aus dem Bereich<br />

Heiztechnik als auch Vertrieb langjährige<br />

Erfahrung mit. Seine Aufgabe<br />

wird sein, die zentrale Vertriebssteuerung<br />

für ganz Deutschland<br />

zu übernehmen. Dabei wird er<br />

eng mit Matthias Pütz <strong>und</strong> Hartmut<br />

Leibenguth als Vertriebsleiter Nord<br />

<strong>und</strong> Süd zusammenarbeiten. Die<br />

Gesamtgeschäftsführung liegt weiterhin<br />

in den Händen von Rolf Waltermann.<br />

Wechsel in der Thyssengas-Führung<br />

Dr. Axel Botzenhardt übernimmt<br />

die Nachfolge von Dr. Wandulf<br />

Kaufmann als Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Thyssengas<br />

GmbH. Die Gesellschafterversammlung<br />

bestellte den 44-jährigen mit<br />

Wirkung zum 20. September 2011<br />

zum neuen Leiter des Unternehmens.<br />

Der gebürtige Ulmer begann seine<br />

Karriere bei BMW wechselte dann in<br />

die Energiebranche <strong>und</strong> ist seit 2001<br />

global in verschiedenen leitenden<br />

Positionen bei der Shell AG tätig,<br />

zuletzt als Global Head of Logistics<br />

Exploration. Vorgänger Dr. Wandulf<br />

Kaufmann <strong>und</strong> Thyssengas haben<br />

einvernehmlich vereinbart, dass er<br />

aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher Standpunkte<br />

über die strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens aus der<br />

Geschäftsführung ausscheidet. Dr.<br />

Wandulf Kaufmann war seit Juli 2003<br />

Thysssengas-Geschäftsführer, deren<br />

Vorsitz er im April 2011 übernahm.<br />

Werner Willmes übernimmt Sprecherfunktion<br />

für die Heizungsmodernisierung<br />

IEU-Geschäftsführer<br />

Werner<br />

Willmes.<br />

Bild: IEU<br />

Bernhard Funk ist zum 30. September<br />

2011als Sprecher der Initiative<br />

<strong>Erdgas</strong> pro Umwelt (IEU)<br />

planmäßig ausgeschieden. Seit<br />

Oktober führt IEU-Geschäftsführer<br />

Werner Willmes die Sprecherfunktion<br />

in Personalunion aus. Funk<br />

hatte seit 2010 den Dialog über die<br />

notwendige Umgestaltung des Wärmemarkts<br />

in Deutschland vorangetrieben<br />

<strong>und</strong> der Heizungsmodernisierung<br />

ein Gesicht gegeben. Auf<br />

zahlreichen Fachtagungen <strong>und</strong> Kongressen<br />

hatte Funk unter anderem<br />

die Inhalte der Studie IEU-Modernisierungskompass<br />

vorgestellt <strong>und</strong> für<br />

die Auflösung des Modernisierungsstaus<br />

in deutschen Heizungskellern<br />

geworben. „Den eingeschlagenen<br />

Weg wird die IEU jetzt konsequent<br />

weiterverfolgen <strong>und</strong> die Arbeit für<br />

eine effiziente, klimaschonende <strong>und</strong><br />

zukunftsfähige Wärmeversorgung<br />

in Deutschland fortsetzen“, so Willmes.<br />

Mit dem Auslaufen des Vertrags<br />

mit Funk übernimmt Willmes<br />

dessen Aufgaben. Der Diplom-Ingenieur<br />

für Versorgungstechnik Werner<br />

Willmes ist seit 2008 Geschäftsführer<br />

der IEU. Zuvor war er seit 1986<br />

in verschiedenen Funktionen für<br />

E.ON Ruhrgas tätig, zuletzt als Leiter<br />

K<strong>und</strong>enberatung Konzern/Europa.<br />

November 2011<br />

756 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Personen<br />

Nachrichten<br />

BDR-Thermea baut K<strong>und</strong>endienst<br />

für seine deutschen Heiztechnik-Marken auf<br />

Die BDR-Thermea Gruppe hat mit<br />

Wirkung zum 1. September<br />

2011 Marc Oliver König mit der<br />

Gründung einer eigenständigen<br />

K<strong>und</strong>endienstorganisation beauftragt,<br />

welche zum Saisonstart<br />

2012/2013 im Markt tätig werden<br />

soll. Zur BDR-Thermea Gruppe gehören<br />

in Deutschland unter anderem<br />

die Heiztechnik marken Brötje, De<br />

Dietrich <strong>und</strong> Remeha.<br />

Marc Oliver König ist 45 Jahre alt,<br />

seit über 25 Jahren in der Branche<br />

tätig <strong>und</strong> kann auf eine reiche<br />

Managementerfahrung in den<br />

Bereichen Produktentwicklung,<br />

Marketing <strong>und</strong> Vertrieb zurückblicken.<br />

Darüber hinaus hat er mehr als<br />

10 Jahre Erfahrung in der Führung<br />

einer K<strong>und</strong>endienstorganisation.<br />

Seine bisherige Position als Bereichsleiter<br />

bei der August Brötje GmbH<br />

wird zukünftig von Thorsten Engel<br />

für den Vertrieb <strong>und</strong> Burkhard Maier<br />

für das Marketing übernommen.<br />

Thorsten Engel ist 49 Jahre alt<br />

<strong>und</strong> mit einer kleinen Unterbrechung<br />

seit 1997 in der Brötje Vertriebsorganisation<br />

tätig, zuletzt als<br />

Regional Verkaufsleiter Nord.<br />

Burkhard Maier ist 44 Jahre alt<br />

<strong>und</strong> kam im August 2005 zu Brötje,<br />

Marc Oliver<br />

König. Foto:<br />

BRÖTJE, Rastede<br />

Thorsten<br />

Engel. Foto:<br />

BRÖTJE, Rastede<br />

wo er die Verantwortung für das<br />

Produktmanagement übernahm.<br />

Seit 2007 führt er ferner die Abteilungen<br />

Marketing <strong>und</strong> Schulung.<br />

Burkhard<br />

Maier. Foto:<br />

BRÖTJE, Rastede<br />

7.-9.2.2012<br />

Essen /Germany<br />

GAS ALS TREIBER DER ENERGIEWENDE<br />

ANALYSIEREN SIE NEUESTE ENTWICKLUNGEN UND STRATEGIEN AUF<br />

DEM KONGRESS DER E-WORLD ENERGY & WATER<br />

Das goldene Zeitalter des <strong>Gas</strong><br />

<strong>und</strong> die Perspektiven für den<br />

deutschen Markt<br />

<strong>Gas</strong>preise, Ölpreise, Kohlepreise:<br />

Zusammenhang <strong>und</strong> Bedeutung<br />

der Preisentwicklungen<br />

Wärmemarkt <strong>und</strong> Stromerzeugung<br />

im Zeichen der<br />

„<strong>Energiewende</strong>“<br />

Shale <strong>Gas</strong> in Europa:<br />

Welche Potenziale<br />

bestehen wirklich?<br />

<strong>Gas</strong>vertrieb:<br />

Ein Geschäftsmodell für<br />

den Endk<strong>und</strong>envertrieb<br />

Wie behaupten sich kleinere<br />

Stadtwerke im <strong>Gas</strong>markt?<br />

PROGRAMM UND ANMELDUNG FINDEN SIE UNTER<br />

www.e-world-2012.com/kongress


Nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

„smart energy“ bleibt wichtiges<br />

Zukunftsthema auf der E-world<br />

Die zwölfte E-world energy &<br />

water, die vom 7. bis 9. Februar<br />

2012 in der Messe Essen stattfindet,<br />

zeigt unter anderem neueste Entwicklungen<br />

zum Thema „smart<br />

energy“. In Halle 7, auf einer Fläche<br />

von 540 Quadratmetern präsentieren<br />

r<strong>und</strong> 30 Aussteller – darunter<br />

das Fraunhofer-Anwendungszentrum<br />

Systemtechnik AST, das Technologieunternehmen<br />

RocketHome<br />

<strong>und</strong> der Softwareanbieter GreenPocket<br />

– Lösungsansätze für einen<br />

Wirtschaftszweig mit Zukunft.<br />

Dabei geht es etwa um intelligent<br />

steuerbare Netze (smart grids),<br />

intelligente Zähler (smart Meter)<br />

oder vernetzte Haustechnik.<br />

„<strong>Smart</strong> energy“ als vergleichsweise<br />

junger Ausstellungbereich<br />

stößt bei Besuchern wie Ausstellern<br />

auf großes Interesse: Vor zwei Jahren<br />

wurde die Präsentation des<br />

Geschäftsfelds erstmals in das Konzept<br />

der E-world energy & water<br />

integriert. Heute bietet die Leitmesse<br />

der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

einen umfassenden Einblick<br />

in die Entwicklungen einer Branche,<br />

die mithilfe innovativer Technologien<br />

Chancen für mehr Energieeffizienz<br />

aufzeigt, um damit auch den<br />

CO 2 -Ausstoß langfristig zu reduzieren.<br />

Erweitert wird der Bereich durch<br />

die Sonderschau „Future of Mobility“.<br />

Fahrzeughersteller, Infrastruktur-Dienstleister<br />

<strong>und</strong> Verbände<br />

zeichnen die Entwicklung von alternativen<br />

Mobilitätskonzepten nach.<br />

In Sachen Elektromobilität geht die<br />

Forschung mit großen Schritten<br />

voran. Die Sonderschau zeigt neue<br />

Speichertechnologien <strong>und</strong> IT-<br />

Lösungen. „Future of Mobility“ zeigt<br />

solare Carports, die sauberen Strom<br />

direkt vor Ort bereitstellen. Neben<br />

theoretischem Know-how gibt es<br />

aber auch Information mit Praxisbezug:<br />

Auf einem Parcours erhalten<br />

Besucher die Möglichkeit, alternativ<br />

angetriebene Zweiräder im Selbstversuch<br />

zu testen.<br />

Zukunftsmarkt Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Die Technik der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung wird bereits seit langem<br />

eingesetzt, um mit Blockheizkraftwerken<br />

(BHKW) effizient<br />

Wärme zu erzeugen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

Strom zu gewinnen. Anlagen der<br />

großen <strong>und</strong> mittleren Leistungsklasse<br />

wurden bislang vor allem in<br />

der Industrie, im Nahwärmebereich<br />

<strong>und</strong> in großen Immobilien eingesetzt.<br />

Seit einigen Jahren wird die<br />

Technik auch für Privatk<strong>und</strong>en interessant,<br />

denn immer mehr Hersteller<br />

bieten BHKW im kleinen Leistungsbereich<br />

an, die in Ein- oder Mehrfamilienhäusern<br />

zum Einsatz kommen,<br />

so genannte Mikro- <strong>und</strong><br />

Mini-KWK-Anlagen. Die „1. Öster -<br />

reich ische Tagung für Mini- <strong>und</strong><br />

Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung“, die<br />

am 25.11.2011 im Rahmen der REN-<br />

EXPO® Austria in Salzburg stattfindet,<br />

versammelt erstmals die österreichische<br />

Branche.<br />

Informationstag „Nachhaltigkeitsmanagement <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeitsberichterstattung für EVU“<br />

Am Informationstag „Nachhaltigkeitsmanagement<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

für<br />

EVU“ am 1. Dezember 2011 im Kloster<br />

Eberbach werden betriebswirtschaftliche<br />

Instrumente zur operativen<br />

Umsetzung nachhaltiger<br />

Geschäftsstrategien vorgestellt, die<br />

auf EVU zugeschnitten sind. Erfahrene<br />

Experten erläutern Vorgehensmodelle<br />

<strong>und</strong> Instrumente zur Einführung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung der<br />

Strategieelemente Nachhaltigkeitsmanagement<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeitsberichterstattung.<br />

Nicht nur aufgr<strong>und</strong> der Klimaschutz-Politik<br />

der B<strong>und</strong>esregierung<br />

darf unternehmerische Nachhaltigkeit<br />

bei Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVU) kein „Parallel-Thema“<br />

mehr sein. Nachhaltigkeit ist der<br />

zentrale Faktor für den zukünftigen<br />

Unternehmenserfolg. Sie ist kein<br />

bloßer Kostenfaktor, sondern die<br />

Licence-to-Operate <strong>und</strong> das Potenzial<br />

zukünftiger Marktchancen. Der<br />

Informationstag wendet sich an<br />

Top-Entscheider aus EVU, insbesondere<br />

Geschäftsführer sowie Leiter<br />

der Bereiche Controlling, Produktion,<br />

Vertrieb, Umwelt <strong>und</strong> Marketing.<br />

Kontakt:<br />

EW Medien <strong>und</strong> Kongresse GmbH,<br />

Hélène Seier,<br />

Tel. (069) 7 10 46 87-349,<br />

Fax (069) 7 10 46 87-459,<br />

E-Mail: helene.seier@ew-online.de<br />

November 2011<br />

758 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Lexikon der<br />

<strong>Gas</strong>technik<br />

Begriffe, Definitionen <strong>und</strong><br />

Erläuterungen<br />

Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der <strong>Gas</strong>technik“<br />

ein elementares Nachschlagewerk für die <strong>Gas</strong>versorgungswirtschaft.<br />

Kurz gefasste Definitionen erlauben<br />

eine Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen<br />

Begriffe in der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung.<br />

Ursprünglich entstanden aus einem Arbeitskreis „Begriffsbestimmungen<br />

im <strong>Gas</strong>fach“ des DVGW wurde das Werk von<br />

verschiedenen Autorenteams kontinuierlich weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> ergänzt. Neben einer Überprüfung der Defi nitionen<br />

enthält die 5. Aufl age viele neue Begriffe zu den aktuellen<br />

technischen Entwicklungen.<br />

Um dem modernen Nutzungsverhalten gerecht zu werden,<br />

wird das Kompendium jetzt auch in vollständig digitaler<br />

Form angeboten.<br />

Hrsg.: B. Naendorf<br />

5. Aufl age 2011, ca. 250 Seiten + Datenträger, Hardcover<br />

Buch + DVD<br />

mit Zusatzinhalten <strong>und</strong><br />

vollständigem eBook<br />

Oldenbourg-Industrieverlag GmbH<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

Sofortanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Lexikon der <strong>Gas</strong>technik (ISBN: 978-3-8356-3280-6)<br />

zum Preis von € 60,– zzgl. Versand<br />

Die bequeme <strong>und</strong> sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />

von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen<br />

schriftlich widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt.<br />

Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden Ihre persönlichen Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser<br />

Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert<br />

werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen<br />

Bankleitzahl<br />

✘<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PALGT52011


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

Programmüberblick zu den oldenburger gastagen 2011<br />

29. November bis 1. Dezember 2011<br />

Dienstag, 29. November 2011<br />

10.00–13.00 Uhr Keynote Session –<br />

Kongresshalle <strong>Gas</strong>politische Entwicklungen<br />

Moderation: N.N.<br />

""<br />

Eröffnung der oldenburger gastage 2011<br />

Dr. Peter Rügge, CX4U<br />

""<br />

Begrüßung Partnerland UK<br />

Simon Gallagher, Britische Botschaft Berlin<br />

""<br />

Eröffnungsrede Kooperationspartner BDEW<br />

Ewald Woste / BDEW e. V.<br />

""<br />

<strong>Erdgas</strong> im Energiekonzept der B<strong>und</strong>esregierung<br />

Stefan Kapferer / B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technologie<br />

Kaffeepause / Messeausstellung<br />

""<br />

Die Rolle der UK für die europäische<br />

<strong>Gas</strong>ver sorgung (Titel in Abstimmung)<br />

David Strahan, Phoenix Supply Ltd.<br />

""<br />

Herausforderungen der <strong>Energiewende</strong><br />

Dr. Werner Brinker, EWE AG<br />

""<br />

Energiebranche im Wandel –<br />

welche Perspektiven hat <strong>Erdgas</strong>?<br />

Achim Südmeier, RWE Vertrieb AG<br />

Mittagspause / Messeausstellung<br />

14.00–14.30 Uhr Ro<strong>und</strong> Table Discussion<br />

Messehalle – Moderation: Navita Systems UK Ltd.<br />

Business Lounge<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>handel<br />

Navita Systems UK Ltd.<br />

15.30–16.30 Uhr Impulsvorträge<br />

Kongreshalle ENTWICKLUNGSPER SPEKTIVEN<br />

der <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />

Moderation: N.N.<br />

""<br />

Aktuelle energiepolitische Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> gesetzliche Vorgaben –<br />

Wie sieht dir Zukunft der <strong>Gas</strong>wirtschaft aus?<br />

Oliver Krischer, Bündnis 90/Die Grünen<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>politische Entwicklungsperspektiven –<br />

Vertrieb/Marketing<br />

Bettina Pohl-Lütcke, Shell Energy Deutschland GmbH<br />

""<br />

Wie viele <strong>Gas</strong>netze <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netzbetreiber wird<br />

es zukünftig geben?<br />

Marten Jürgens, EnBW <strong>Gas</strong>netz GmbH<br />

""<br />

Power to <strong>Gas</strong><br />

Dr.-Ing. Alexander Vogel, E.ON Ruhrgas AG<br />

16.30–17.15 Uhr Podiumsdiskussion –<br />

Kongresshalle Entwicklungsperspektiven der<br />

<strong>Gas</strong>wirtschaft<br />

Moderation: N.N.<br />

""<br />

Entwicklungsperspektiven der <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />

Oliver Krischer, Bündnis 90/Die Grünen,<br />

Bettina Pohl-Lütcke, Shell Energy Deutschland GmbH,<br />

Marten Jürgens, EnBW <strong>Gas</strong>netz GmbH,<br />

Dr. Michael Ritzau, BET GmbH,<br />

Dr.-Ing. Alexander Vogel, E.ON Ruhrgas AG<br />

Mittwoch, 30. November 2011<br />

10.00–13.05 Uhr Keynote Session –<br />

Kongresshalle <strong>Gas</strong>marktregulierung<br />

Moderation: Helmut Sendner, Energie <strong>und</strong><br />

Management Verlagsgesellschaft mbH<br />

""<br />

Die richtungsweisenden Pläne der EU Kommission<br />

Günther Oettinger, Europäische Kommission<br />

(angefragt)<br />

""<br />

N.N.<br />

Hans-Heinrich Sander,<br />

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt<br />

""<br />

Regulierung in Deutschland –<br />

aktuelle Heraus forderungen<br />

Jan Fuhrberg-Baumann,<br />

GF Stadtwerke Leipzig Netz GmbH,<br />

BDEW-Vorsitzender Lenkungskreis Energienetze<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>markt quo vadis – wo ist der Masterplan?<br />

Jens Schumann, <strong>Gas</strong>unie Deutschland GmbH & Co. KG<br />

Kaffeepause / Messeausstellung<br />

""<br />

Verteilnetzbetreiber im fortdauernden<br />

Change Management<br />

Eva Hennig, Thüga AG<br />

""<br />

<strong>Erdgas</strong> – inmitten von Regulierung,<br />

<strong>Energiewende</strong> <strong>und</strong> Wettbewerb<br />

Dr. Ludwig Möhring, Wingas GmbH & Co. KG<br />

""<br />

Regulierungsaufgaben im <strong>Gas</strong>bereich<br />

auf europäischer Ebene –<br />

ACER Maßnahmen <strong>und</strong> Pläne<br />

Michael Schmöltzer,<br />

Energie-Control Austria für die Regulierung der<br />

Elektrizitäts- <strong>und</strong> <strong>Erdgas</strong>wirtschaft (E-Control)<br />

Mittagspause / Messeausstellung<br />

14.15–14.45 Uhr Ro<strong>und</strong> Table Discussion<br />

Messehalle – Moderation: Dr. Timm Kehler, erdgas mobil GmbH<br />

Business Lounge<br />

""<br />

<strong>Erdgas</strong> Mobil<br />

Dr. Timm Kehler, erdgas mobil GmbH<br />

Alwin Schlörmann, EWE Energie AG<br />

14.00–16.00 Uhr Biogas Session<br />

Messehalle – Internationaler Ökogashandel<br />

Biogasfläche Moderation: Partrick Cnubben, Stiching Energy Valley<br />

""<br />

Herausforderungen von Biogas in der Zukunft<br />

Felix Hess, NAWARO BioEnergie AG<br />

""<br />

Green <strong>Gas</strong> Entwicklungen mit Attero<br />

Pierre Vincent, Attero<br />

""<br />

Zertifizierung von Green <strong>Gas</strong><br />

Britta van Boven, Vertogas<br />

""<br />

Green <strong>Gas</strong> Produktion bei E.ON <strong>und</strong><br />

internationale Zielsetzungen<br />

Thomas Stephanblome, E.ON Bioerdgas GmbH<br />

""<br />

Wichtige interregionale Projekte<br />

in Deutschland <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

im Bereich green gas/Biogas<br />

Bart Bagerman,<br />

Province Groningen, Province Drenthe<br />

""<br />

Biogas in Deutschland<br />

Jenifer Fulton, Schutz Consultancy<br />

November 2011<br />

760 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

16.00–17.30 Uhr Energy Panel Discussion<br />

Messehalle – Moderation: Michael G. Feist,<br />

Bühne<br />

enercity Stadtwerke Hannover AG<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>markt (Handel & Vertrieb)<br />

Dr.-Ing. Anke Tuschek, BDEW e. V.,<br />

Jörg Budde, EWE Energie AG,<br />

Dr. Klaus-Dieter Barbknecht,<br />

VNG – Verb<strong>und</strong>netz <strong>Gas</strong> AG,<br />

Michael G. Feist, enercity Stadtwerke Hannover AG<br />

Donnerstag, 1. Dezember 2011<br />

10.00–11.30 Uhr IT Panel Discussion<br />

Messehalle – Moderation: Michael Kopetzki,<br />

Bühne<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

""<br />

IT Herausforderungen im Europäischen <strong>Gas</strong>markt<br />

Dr. Peter Rügge, CX4U,<br />

Dr. Johannes Viereck,<br />

Logica Deutschland GmbH & Co. KG,<br />

Dr.-Ing. Michael Berger, evu.it GmbH,<br />

Klaus Heimann, SAP AG,<br />

Wayne Johncock, Centrica plc<br />

Kaffeepause / Messeausstellung<br />

13.00–15.15 Uhr Break-out Session 1<br />

Seminarraum 1 „<strong>Gas</strong>speicher“<br />

Moderation: André Janssen, EWE Energie AG<br />

""<br />

Vermarktungsstrategie Speicher<br />

Claus Obholzer, E.ON <strong>Gas</strong> Storage GmbH<br />

""<br />

Einsatzmöglichkeiten von <strong>Erdgas</strong>-<br />

Röhrenspeichern im liberalisierten Markt<br />

Peter Deschkan, Wien Energie Speicher GmbH<br />

""<br />

Intelligente <strong>Erdgas</strong>speicherung<br />

Dirk Junge, ABB Automation GmbH<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>, die solide Basis für nachhaltige Energie<br />

Robert Zwakenberg, <strong>Gas</strong>unie Zuidwending<br />

13.00–15.15 Uhr Break-out Session 2<br />

Seminarraum 2 „<strong>Smart</strong> Grids/<strong>Smart</strong> Metering/<br />

<strong>Smart</strong> Homes“<br />

Moderation: N.N.<br />

""<br />

Intelligente <strong>Gas</strong>netze der Zukunft:<br />

Visionen <strong>und</strong> Strategien<br />

Robert Hinterberger, Energy Research Austria<br />

""<br />

<strong>Smart</strong> Home – ein Mehrwert für die <strong>Gas</strong>versorger<br />

Dr. Norbert Verweyen, RWE Effizienz GmbH<br />

""<br />

Intelligente Energiesysteme<br />

Torsten Maus, EWE Netz GmbH<br />

""<br />

Hat die EnWG-Novellierung das <strong>Smart</strong> Metering<br />

vorangebracht? – Eine Standortbestimmung<br />

Andreas Jakobi / Stadtwerke Augsburg Energie GmbH<br />

& Vorsitzender BDEW Projektgruppe „Messwesen –<br />

Markt <strong>und</strong> Regulierung“<br />

13.00–15.15 Uhr Break-out Session 3<br />

Seminarraum 3 „<strong>Gas</strong> Grid Code & <strong>Gas</strong>transport“<br />

Moderation: Dr. Olaf Lüke, BDEW e. V.<br />

""<br />

Von der Kooperationsvereinbarung<br />

zum German Grid Code<br />

Dr. Friedrich von Burchard, E.ON Ruhrgas AG<br />

""<br />

Kapazitätsvermarktung über TRAC-X primary<br />

Dr. Dirk Flandrich, WINGAS TRANSPORT GmbH<br />

""<br />

Kapazitätsmanagement <strong>und</strong> Kapazitätsausbau<br />

Dr. Michael Kleemiß,<br />

<strong>Gas</strong>unie Deutschland Services GmbH<br />

""<br />

Blick nach Europa:<br />

Welche zusätzlichen Regeln kommen auf uns zu?<br />

Lars Voss, Open Grid Europe GmbH<br />

13.00–15.15 Uhr Break-out Session 4<br />

Seminarraum 4 „Marktprozesse”<br />

Moderation: Timo Tonding, BDEW e. V.<br />

""<br />

Marktkommunikation für WiM <strong>und</strong> nach<br />

Novellierung des EnWG für GeLi <strong>Gas</strong> •<br />

Stand zur Einführung der Kommunikation<br />

für WiM • Auswirkungen der EnWG Novellierung<br />

auf GeLi <strong>Gas</strong> • Ausblick<br />

Alexander Pisters, E WIE EINFACH Strom & <strong>Gas</strong> GmbH<br />

""<br />

Möglichkeiten der Weiterentwicklung der<br />

Marktprozesse <strong>Gas</strong> – Wer entwickelt Was bis<br />

Wann weiter? – Welches Potential besteht? –<br />

Was passiert gerade?<br />

Jens Badeja, Open Grid Europe GmbH<br />

""<br />

Automatisierung der Rechnungsprüfung- <strong>und</strong><br />

Abrechnungs-Marktprozesse bei Lieferanten<br />

<strong>und</strong> Messstellenbetreibern<br />

Mario Weber, AKTIF Technology GmbH<br />

""<br />

Prozesse <strong>und</strong> Marktkommunikation<br />

des MGV – Datenaustäusche des MGV mit<br />

Marktpartnern – Anpassungen in IT-Systemen –<br />

Änderungen durch die KOV IV<br />

Torsten Frank, NetConnect Germany GmbH & Co. KG<br />

13.00–15.15 Uhr Break-out Session 5<br />

Konferenzraum 1 „<strong>Gas</strong> to Power“<br />

Moderation: Dr. Bernd Eikmeier, Bremer Energieinstitut<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>kraftwerke: Vom perfekten Investment<br />

zum Subventionsfall?<br />

Stefan-Jörg Göbel, Statkraft Markets GmbH<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>-KWK als Ergänzung zu Wind- <strong>und</strong> Solarstrom<br />

Dr. Götz Brühl, Stadtwerke Rosenheim GmbH & Co. KG<br />

""<br />

Strom aus <strong>Gas</strong> –<br />

Eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten?<br />

Dr. Uwe Johänntgen, Trianel GmbH<br />

""<br />

Beitrag des <strong>Erdgas</strong>netzes zur <strong>Energiewende</strong><br />

Dr. Thomas Hüwener, Open Grid Europe GmbH<br />

Ihr Kontakt zur Redaktion<br />

Volker Trenkle<br />

Tel. 089 / 4 50 51-388<br />

Fax 089 / 4 50 51-323<br />

trenkle@oiv.de<br />

Ihr Kontakt zur Anzeigenbuchung<br />

Claudia Fuchs<br />

Tel. 089 / 4 50 51-277<br />

Fax 089 / 4 50 51-207<br />

fuchs@oiv.de<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 761


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

Von Analyse bis <strong>Gas</strong>speicher –<br />

BET zeigt Know-how für die <strong>Gas</strong>branche<br />

Auf den Oldenburger <strong>Gas</strong>tagen<br />

stellt das Aachener Beratungsunternehmen<br />

BET zum dritten Mal<br />

seine aktuellen Beratungsleistungen<br />

für den <strong>Gas</strong>markt vor. Das BET-<br />

Know-how erstreckt sich dabei entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

von der Analyse des<br />

<strong>Gas</strong>markts über Beratung zu<br />

Geschäftsmodellen <strong>und</strong> Organisationsgestaltung,<br />

über <strong>Gas</strong>vertrieb/<br />

Pricing <strong>und</strong> Beschaffungsstrategien,<br />

<strong>Gas</strong>portfolio- <strong>und</strong> Risikomanagement<br />

bis hin zum Einsatz von <strong>Gas</strong>speichern.<br />

<strong>Gas</strong>vertrieb <strong>und</strong> Pricing<br />

Um weiterhin attraktiv insbesondere<br />

für Sondervertrags- <strong>und</strong> Großk<strong>und</strong>en<br />

zu bleiben, unterstützt BET<br />

K<strong>und</strong>en bei der Produktgestaltung.<br />

Eine differenzierte Produktgestaltung<br />

grenzt gegenüber anderen<br />

Marktteilnehmern ab <strong>und</strong> wirkt auf<br />

die Beschaffung <strong>und</strong> vor allem auf<br />

die Risikoübernahme durch den Lieferanten.<br />

Notwendig ist es, die Vertriebspreise<br />

für Endk<strong>und</strong>en systematisch<br />

daraufhin zu überprüfen, ob die vertragsspezifischen<br />

Risiken belastbar<br />

eingepreist worden sind. Hierbei<br />

stehen u.a. das Bindefrist-, Struktur-<br />

Geschäftsmodell<br />

<strong>und</strong><br />

Organisationsgestaltung.<br />

Analyse des <strong>Gas</strong>marktes<br />

Viele Fragestellungen r<strong>und</strong> um die<br />

verschiedenen Wertschöpfungsstufen<br />

können über Analysen des <strong>Gas</strong>marktes<br />

beantwortet werden. Diese<br />

Analysen dienen beispielsweise der<br />

strategischen Positionierung in der<br />

Beschaffung bzw. auch im Ge -<br />

schäftsfeld Speicher als auch bei der<br />

Begleitung bei Revisionsverhandlungen<br />

von <strong>Gas</strong>lieferverträgen <strong>und</strong><br />

Organisationsgestaltung.<br />

BET bietet Antworten anhand<br />

der Modellierung von <strong>Gas</strong>märkten<br />

<strong>und</strong> -preisen <strong>und</strong> der darauf aufbauenden<br />

Systemanalyse. Im Fokus<br />

steht insbesondere die Analyse der<br />

Entwicklung von Öl- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>märkten.<br />

Die Analysen werden mittels<br />

eines energiewirtschaftlichen F<strong>und</strong>amentalmodells<br />

durchgeführt. Für<br />

verschiedene Fragen in der Bewertung<br />

von Speichern <strong>und</strong> Lieferverträgen<br />

werden auch stochastische<br />

Prozessmodelle <strong>und</strong> Price Forward<br />

Curces eingesetzt.<br />

Geschäftsmodell <strong>und</strong><br />

Organisationsgestaltung<br />

Der fortschreitende Wettbewerb im<br />

<strong>Gas</strong>markt ist besonders auf Vertriebsseite<br />

zu spüren. Aber auch die<br />

Beschaffungsseite bietet mittlerweile<br />

viele Optionen. Daher ist es<br />

für die Stadtwerke wichtig, sich<br />

sowohl im Vertrieb als auch auf der<br />

Beschaffungsseite neu zu positionieren.<br />

Für die erfolgreiche Positionierung<br />

im Wettbewerb ist eine klare<br />

Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, VNG Verb<strong>und</strong>netz <strong>Gas</strong> Aktiengesellschaft<br />

Selbst bei optimistischsten Annahmen zum Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien wird <strong>Erdgas</strong> künftig ein wesentlicher Gr<strong>und</strong>pfeiler der<br />

Energieversorgung sein <strong>und</strong> sein müssen. <strong>Erdgas</strong> hat die günstigste<br />

CO 2 -Bilanz unter allen konventionellen Energieträgern <strong>und</strong> steht<br />

noch für Jahrh<strong>und</strong>erte zur Verfügung. Mit seinen Anwendungsvorteilen<br />

in allen Segmenten Strom, Wärme <strong>und</strong> auch Verkehr wird <strong>Erdgas</strong><br />

im künftigen Energiemix in Deutschland eine stärkere Rolle einnehmen.<br />

<strong>Erdgas</strong> wird zu Recht höchste Bedeutung bei der zukünftigen<br />

Energieversorgung beigemessen.<br />

<strong>und</strong> transparente Aufbauorganisation<br />

<strong>und</strong> Ablauforganisation essenziell.<br />

BET hilft bei der präzisen<br />

Beschreibung der Rollenteilung<br />

innerhalb der Wertschöpfungskette<br />

(von Beschaffung über Vertrieb zum<br />

K<strong>und</strong>en). Hieraus ergeben sich<br />

Rückwirkungen auf die Aufbauorganisationen<br />

in Bezug auf deren<br />

Ausstattungen mit qualifiziertem<br />

Personal <strong>und</strong> notwendigen Arbeitsmitteln<br />

(z. B. IT-Systemen). Zusätzlich<br />

ergeben sich erfahrungsgemäß<br />

auch Auswirkungen auf die notwendigen<br />

Prozesse.<br />

November 2011<br />

762 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


(Abweichung des stündlichen Prognoselastgangs<br />

von Standardprodukten<br />

des Terminmarktes), Mengen-<br />

(Abweichungen zwischen<br />

Prognosefahrplan <strong>und</strong> Istbezug)<br />

sowie Kreditrisiko (Kosten durch<br />

(Teil-)Ausfall des Vertragspartners)<br />

im Fokus der Betrachtung. Für die<br />

Berechnung dieser Risikobestandteile<br />

hat BET eine quantitative<br />

Methodik entwickelt. Diese verarbeitet<br />

mit Hilfe eines robusten <strong>und</strong><br />

sehr genauen mathematischen<br />

Ansatzes verschiedene Kriterien der<br />

Vertrags- <strong>und</strong> Marktparameter, um<br />

Risikoprämien quantitative einordnen<br />

zu können.<br />

Ziel ist es, k<strong>und</strong>enclusterscharfe<br />

bzw. k<strong>und</strong>enindividuelle Risikoprämien<br />

für eine darauf aufbauende<br />

Vertriebsaktivität zu generieren.<br />

Umgekehrt können unterschiedliche<br />

Ausgestaltungen der Produkteigenschaften<br />

durch das Pricing in<br />

Form der Risikoprämie quantitativ<br />

bewertbar gemacht werden (z. B.<br />

was bedeutet eine ToP-Grenze in<br />

Hinblick auf die faire Höhe der Risikoprämien).<br />

Beschaffungsstrategien<br />

Daneben hat die Produktgestaltung<br />

immer auch Auswirkungen auf die<br />

Beschaffungsaktivitäten. Um Vertriebsstrategien<br />

erfolgreich unterstützen<br />

zu können, sind entsprechende<br />

Beschaffungsstrategien<br />

notwendig. BET unterstützt bei der<br />

Bedarfsermittlung <strong>und</strong> in der Entwicklung<br />

einer geeigneten Beschaffungsstrategie.<br />

Hierbei sind die Vertriebsstrategie,<br />

die Risikoneigung<br />

<strong>und</strong> Marktchancen zu berücksichtigen.<br />

Aus der Veränderung einer<br />

Beschaffungsstrategie – <strong>und</strong> die<br />

meisten Energieunternehmen orientieren<br />

sich aufgr<strong>und</strong> der Entkopplung<br />

von Öl- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>preisen<br />

um – ergeben sich Auswirkungen<br />

auf Organisation, Prozesse <strong>und</strong> einzusetzende<br />

Methoden.<br />

<strong>Gas</strong>portfolio- <strong>und</strong><br />

Risikomanagement<br />

Seit 2010 berät BET Energieunternehmen<br />

bei dem Aufbau einer<br />

<br />

Kooperationspartner:<br />

Das erwartet Sie auf den 8. oldenburger gastagen<br />

Vom 29. November bis 01. Dezember 2011<br />

Richtungsweisende Keynote Sessions<br />

„<strong>Gas</strong>politischen Entwicklungen“ <strong>und</strong><br />

„<strong>Gas</strong>marktregulierung“<br />

<strong>Erdgas</strong> im Energiekonzept der B<strong>und</strong>esregierung<br />

(Stefan Kapferer, BMWi)<br />

Die Rolle der UK für die Europäische <strong>Gas</strong>versorgung<br />

(David Strahan, Phoenix Supply Ltd.)<br />

Herausforderungen der <strong>Energiewende</strong><br />

(Dr. Werner Brinker, EWE AG)<br />

Energiebranche im Wandel – welche Perspektiven hat<br />

<strong>Erdgas</strong>? (Achim Südmeier, RWE Vertrieb AG)<br />

Die richtungsweisenden Pläne der EU Kommission<br />

(Günther Oettinger, EU Kommission, eingeladen)<br />

<strong>Gas</strong>markt quo vadis – wo ist der Masterplan?<br />

(Jens Schumann, <strong>Gas</strong>unie Deutschland GmbH & Co. KG)<br />

<strong>Erdgas</strong> – inmitten von Regulierung, <strong>Energiewende</strong> <strong>und</strong><br />

Wettbewerb<br />

(Dr. Ludwig Möhring, WINGAS GmbH & Co. KG)<br />

Regulierunsaufgaben im <strong>Gas</strong>bereich auf europäischer<br />

Ebene – ACER Maßnahmen <strong>und</strong> Pläne<br />

(Michael Schmöltzer, E-Control Austria)<br />

uvm.<br />

Stadtwerke im Dialog<br />

Zwei abwechslungsreiche<br />

Abendveranstaltungen<br />

Young@<strong>Gas</strong><br />

Umfassendes Angebot zur Heranführung von<br />

Young Professionals an die <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />

Impulsvorträge „Entwicklungsperspektiven<br />

der <strong>Gas</strong>wirtschaft“<br />

(Podiumsdiskussion im Anschluss)<br />

Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen),<br />

Bettina Pohl-Lütcke (Shell Energy Deutschland GmbH),<br />

Marten Jürgens (EnBW <strong>Gas</strong>netz GmbH),<br />

Dr. Alexander Vogel (E.ON Ruhrgas AG),<br />

Dr. Michael Ritzau (BET GmbH)<br />

Energy-Panel<br />

„<strong>Gas</strong>markt Vertrieb & Handel“<br />

Dr.-Ing. Anke Tuschek (BDEW e.V.), Jörg Budde<br />

(EWE Energie AG), Dr. Klaus-Dieter Barbknecht<br />

(VNG - Verb<strong>und</strong>netz <strong>Gas</strong> AG), Michael G. Feist<br />

(enercity Stadtwerke Hannover AG)<br />

IT-Panel „Herausforderungen im<br />

europäischen <strong>Gas</strong>markt“<br />

Dr. Peter Rügge (CX4U), Dr. Johannes Viereck<br />

(Logica Deutschland GmbH & Co. KG),<br />

Dr.-Ing. Michael Berger (evu.it GmbH),<br />

Klaus Heimann, Wayne Johncock (Centrica plc)<br />

Vertiefende Breakout Sessions<br />

<strong>Gas</strong>speicher, <strong>Smart</strong> Grids / <strong>Smart</strong> Metering / <strong>Smart</strong><br />

Homes, <strong>Gas</strong> Grid Code & <strong>Gas</strong>transport, Marktprozesse,<br />

<strong>Gas</strong> to Power<br />

Biogas Session<br />

Internationaler Ökogashandel<br />

Ro<strong>und</strong> Table Discussions<br />

zu Themen wie Energiehandel <strong>und</strong> <strong>Erdgas</strong> mobil<br />

Mehr als 40 Aussteller<br />

in der interaktiven Messe<br />

Jetzt anmelden unter www.oldenburger-gastage.de<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 763


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

Methodik zur Berechnung verschiedener Risikobestandteile im <strong>Gas</strong>vertrieb.<br />

<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW e.V.<br />

strukturierten <strong>Gas</strong>beschaffung <strong>und</strong><br />

einem dafür ausgerichteten <strong>Gas</strong>-<br />

Portfoliomanagement. Hierbei stehen<br />

neben den vorgelagerten Diskussionen<br />

zum Geschäftsmodell<br />

<strong>und</strong> der Organisationsstruktur die<br />

konkrete Konzeption von Buchstrukturen<br />

<strong>und</strong> Verrechnungssystemen<br />

zur operativen Durchführung<br />

des Portfoliomanagements im<br />

Die Klimaziele werden nur dann eine Chance zur<br />

Verwirklichung haben, wenn alle Maßnahmen<br />

technologieoffen <strong>und</strong> auf marktwirtschaftlicher<br />

Basis umgesetzt werden. Nur so lassen sich Effizienz,<br />

Effektivität <strong>und</strong> Akzeptanz bei den K<strong>und</strong>en<br />

erreichen. <strong>Erdgas</strong> bietet hier innovative, sozialverträgliche<br />

<strong>und</strong> leistungsstarke Lösungen, um in<br />

kurzer Zeit deutliche CO 2 -Senkungen <strong>und</strong> Energieeinsparungen<br />

zu erzielen.<br />

Fokus. Daneben ist die fachliche<br />

Ausgestaltung <strong>und</strong> Systemeinführung<br />

für folgende Aufgaben notwendig:<br />

""<br />

Organisation des Marktzugangs<br />

""<br />

Datenmanagement <strong>und</strong> EDM<br />

inkl. der Prognose<br />

""<br />

Fahrplan- <strong>und</strong> Bilanzkreismanagement<br />

""<br />

Performance- <strong>und</strong> Risikomessung<br />

(inkl. Benchmarking)<br />

""<br />

Steuerungs- <strong>und</strong> Limitsystem<br />

""<br />

Systemimplementierung<br />

""<br />

Steuerungskennzahlen <strong>und</strong><br />

Reportingsysteme<br />

<strong>Gas</strong>speicher<br />

Viele Unternehmen interessieren<br />

sich außerdem für Investitionen in<br />

<strong>Gas</strong>speicher, um diese im Kontext<br />

einer marktorientierten Vermarktung<br />

am Termin- <strong>und</strong> Spotmarkt<br />

einzusetzen oder um Ausgleichsenergie<br />

zu vermeiden. Um den Wert<br />

einer solchen Realoption in Form<br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Flexibilität<br />

sichtbar zu machen, muss der Speicher<br />

gegen alle künftig möglichen<br />

Marktzustände auf dem Großhandelsmarkt<br />

bewertet werden. Hierfür<br />

verwendet BET ein Verfahren der<br />

dynamischen stochastischen Optimierung.<br />

Der Vorteil dieser Methodik<br />

liegt in der Möglichkeit, sehr<br />

komplexe Preisprozesse (mehrfaktorielle<br />

stochastische Prozesse) zu<br />

verwenden, um sehr realitätsnahe<br />

Preissimulationen vornehmen zu<br />

können. Als Ergebnisse werden die<br />

Cash-Flows jedes Szenarios, die<br />

Speichereinsatzweise sowie der Present<br />

Value bzw. dessen Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

ausgegeben.<br />

Daneben können die Erwartungswerte<br />

<strong>und</strong> Verteilung der Ein<strong>und</strong><br />

Ausspeicherung <strong>und</strong> der<br />

Umschlagshäufigkeit generiert werden.<br />

Die Investitionsentscheidung<br />

wird damit auf eine solide Gr<strong>und</strong>lage<br />

gestellt.<br />

Kontakt:<br />

BET Büro für Energiewirtschaft <strong>und</strong><br />

technische Planung GmbH,<br />

Tel. (0241) 47062-0, Fax (0241) 47062-600,<br />

E-Mail: info@bet-aachen.de,<br />

www.bet-aachen.de,<br />

Stand Nr. A 37.<br />

Dr. Johannes Viereck, Logica Deutschland GmbH & Co. KG<br />

Wahrscheinlichkeitsberechnungen von Umschlagshäufigkeit.<br />

Die <strong>Gas</strong>wirtschaft ist spannend <strong>und</strong> anders! Auf<br />

den Oldenburger <strong>Gas</strong>tagen hat man eine gute<br />

Gelegenheit, sich über die aktuelle Situation eines<br />

sich schnell wandelnden Marktes mit Experten<br />

aus der Branche aus erster Hand auszutauschen.<br />

Hochkarätige Referenten <strong>und</strong> spannende Vorträge<br />

versprechen auch dieses Jahr wieder eine interessante<br />

Veranstaltung.<br />

November 2011<br />

764 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

numetris Cloud Metering Ansatz optimiert<br />

Kostenstrukturen <strong>und</strong> schafft Transparenz<br />

Cloud Computing, in der IT-Branche<br />

längst kein nebulöser Trend<br />

mehr, hält jetzt auch in der Energiewirtschaft<br />

Einzug. Der Cloud Metering<br />

Ansatz der Essener numetris AG<br />

bietet Energieversorgern <strong>und</strong> Stadtwerken,<br />

die sich nicht mit Investitionen<br />

in kostenintensive <strong>Smart</strong><br />

Metering Technologie belasten<br />

möchten, eine Alternative. Beim<br />

Cloud Metering oder auch Metering-as-a-Service<br />

(MaaS) werden die<br />

aufwändigen Prozessschritte der<br />

Messdatenbeschaffung <strong>und</strong> Datenverarbeitung<br />

bis hin zur Marktkommunikation<br />

ausgelagert <strong>und</strong> als<br />

Messdienstleistung auf Basis der<br />

bewährten numetris Software für<br />

Metering-Prozesse <strong>und</strong> Energiedatenmanagement<br />

zugekauft. Ganz<br />

nach eigenem Bedarf, denn der<br />

K<strong>und</strong>e bestimmt selbst, welche<br />

Daten er wie oft für seine internen<br />

<strong>und</strong> externen Prozesse benötigt.<br />

Statt in kostspielige Abruftechnik<br />

zur Zählerfernauslesung zu<br />

investieren <strong>und</strong> die notwendige IT-<br />

Infrastruktur zur Plausibilitätsprüfung,<br />

Ersatzwertbildung, Analyse<br />

<strong>und</strong> Prognose auszubauen, können<br />

sich die Unternehmen auf ihr Kerngeschäft<br />

konzentrieren – ihre K<strong>und</strong>en<br />

serviceorientiert <strong>und</strong> kostengünstig<br />

mit Energie zu versorgen.<br />

Die Abrechnung der numetris<br />

Messdienstleistung erfolgt auf Basis<br />

der erfolgten Messstellen-Abrufe<br />

<strong>und</strong> Abrufintervalle sowie zusätzlich<br />

gebuchter Dienstleistungen,<br />

beispielsweise einem optionalen<br />

Online-Portal oder der externen<br />

Marktkommunikation. Das Ergebnis:<br />

transparente <strong>und</strong> deutlich reduzierte<br />

Kostenstrukturen sowie eine<br />

Risiko-Verlagerung zugunsten der<br />

EVU. Denn notwendige Anpassungen<br />

der IT-Prozesse, die sich durch<br />

Veränderungen im Hinblick auf die<br />

Kommunikation mit den Zählern,<br />

die Marktkommunikation, die<br />

Ersatzwertbildung oder Plausibilisierung<br />

ergeben, sind nicht länger<br />

mit großem Aufwand vom Energieversorger<br />

selbst vorzunehmen, sondern<br />

erfolgen automatisch durch<br />

numetris.<br />

Speziell zu den Oldenburger<br />

<strong>Gas</strong>tagen bietet numetris interessierten<br />

Energieversorgern, Stadtwerken,<br />

Messstellenbetreibern, Energiehändlern<br />

<strong>und</strong> Contractoren die<br />

Möglichkeit, die numetris Messdienstleistung<br />

für eine Messstelle<br />

drei Monate kostenlos zu testen.<br />

Unternehmen, die die Messung<br />

einer RLM <strong>Gas</strong> Messanlage <strong>und</strong> die<br />

David Strahan, Phoenix Supply Ltd.<br />

Datenbereitstellung im Rahmen der<br />

WiM Prozesse für die GeLi <strong>Gas</strong> <strong>und</strong><br />

GABi <strong>Gas</strong>-konforme Verarbeitung<br />

nutzen möchten, melden sich einfach<br />

am numetris Ausstellungsstand.<br />

Kontakt:<br />

numetris AG,<br />

Bruna Riviello-Janoschka,<br />

Tel. (0201) 895454-0,<br />

E-Mail: Bruna.Riviello@numetris.de,<br />

www.numetris.de,<br />

Stand A48.<br />

„Der numetris<br />

Cloud Metering<br />

Prozess“.<br />

Während im Vereinigten Königreich <strong>und</strong> anderen europäischen Staaten<br />

von wirtschaftlichem Wachstum gesprochen wird, ist der wirtschaftliche<br />

Aufschwung sehr schwach. <strong>Erdgas</strong> bleibt in Europa der<br />

Schlüssel für Strom- <strong>und</strong> Energieversorgung im privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Bereich. In diesem Zusammenhang stellen die britischen <strong>und</strong><br />

europäischen Energievorgaben <strong>und</strong> Preise, vor allen Dingen im<br />

Bereich <strong>Erdgas</strong>, einen bedeutenden Faktor bei der Suche nach einem<br />

stärkeren Wirtschaftswachstum dar. 

Die 8. oldenburger gastage<br />

geben die einmalige Gelegenheit die Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen<br />

des europäischen <strong>Gas</strong>marktes zu diskutieren. Daher freue ich<br />

mich sehr auf diese Veranstaltung.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 765


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

50 Jahre <strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland GmbH<br />

Michael Kirschner.<br />

Die <strong>Gas</strong>Versorgung Süddeutschland<br />

GmbH (GVS), Stuttgart,<br />

zählt zu den großen deutschen <strong>Gas</strong>gesellschaften.<br />

Das Unternehmen<br />

beliefert Stadtwerke, regionale <strong>Gas</strong>versorger,<br />

Industriek<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Kraftwerke im In- <strong>und</strong> Ausland mit<br />

<strong>Erdgas</strong> <strong>und</strong> Bio-<strong>Erdgas</strong>. Seit 50 Jahren<br />

tragen Mitarbeiter, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Partner zum Erfolg der GVS bei. Deshalb<br />

steht das diesjährige Jubiläumsjahr<br />

unter dem Motto „Wir<br />

feiern Sie“.<br />

Das Produktspektrum ist vielfältig:<br />

Verträge mit Ölpreis-Gleitformel,<br />

Day- <strong>und</strong> Month-Ahead-Produkte,<br />

Tranchenmodelle oder flexible<br />

Bänder, aber auch die klassische<br />

Vollversorgung, Fahrpläne mit individuellen<br />

Toleranzen, Standard-<br />

Handelsprodukte oder Residuallieferungen<br />

bis hin zu ganz individuellen<br />

Lösungen mit unterschiedlichen<br />

Beschaffungsindexierungen. So<br />

können die K<strong>und</strong>en ihren <strong>Gas</strong>einkauf<br />

flexibel gestalten, Marktrisiken<br />

intelligent managen <strong>und</strong> die<br />

eigenen Ressourcen optimal den<br />

Anforderungen des eigenen Unternehmens<br />

anpassen.<br />

Die GVS bietet vielfältige Dienstleistungen<br />

zum Speicher- <strong>und</strong><br />

Bilanzkreis- sowie Portfoliomanagement<br />

an: „Wir erarbeiten für<br />

jeden K<strong>und</strong>en ganz auf seine Anforderungen<br />

zugeschnittene Beschaffungsstrategien<br />

<strong>und</strong> helfen ihm bei<br />

der Entscheidung, wie die Chancen-/Risikoverteilung<br />

in seinem<br />

Produktportfolio sein soll“, sagt<br />

Michael Kirschner, GVS Bereichsleiter<br />

Vertrieb.<br />

Zum Serviceangebot des Unternehmens<br />

gehört ein Serviceportal<br />

im Internet mit nützlichen Tools, die<br />

den Arbeitsalltag im <strong>Erdgas</strong>geschäft<br />

erleichtern. In Workshops <strong>und</strong> Seminaren<br />

zeigen erfahrene Social-<br />

Media-, Marketing-, oder PR-Experten,<br />

wie die Teilnehmer Internetdienste<br />

effektiv nutzen können,<br />

erfolgreich K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Verkaufsgespräche<br />

durchführen oder beim<br />

Interview vor der Kamera auftreten.<br />

Die GVS bietet darüber hinaus Internet-<br />

<strong>und</strong> Social-Media-Dienstleistungen<br />

sowie Event-Support an.<br />

Außerdem einen Profilcheck, bei<br />

dem der Unternehmensauftritt der<br />

K<strong>und</strong>en auf den Prüfstand gestellt<br />

<strong>und</strong> Optimierungsmöglichkeiten<br />

vorgeschlagen werden.<br />

Mit Bio-<strong>Erdgas</strong> bitet die GVS<br />

ihren K<strong>und</strong>en einen zukunftsfähigen<br />

Energieträger an, der einen<br />

bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten kann. Bio-<strong>Erdgas</strong> ist<br />

nicht nur CO 2 -neutral, sondern lässt<br />

sich mit <strong>Erdgas</strong> kombinieren.<br />

Außerdem können damit gesetzliche<br />

Bestimmungen schnell <strong>und</strong><br />

unkompliziert erfüllt werden. Passend<br />

zum Produkt hat die GVS die<br />

Kampagne „Bio-<strong>Erdgas</strong>. Einfach<br />

gutes Klima“ entwickelt, die auf die<br />

individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen<br />

Stadtwerks angepasst werden<br />

kann. Im Verb<strong>und</strong> möchte die<br />

GVS Bio-<strong>Erdgas</strong> bekannter machen.<br />

Neben verschiedenen Anzeigenmotiven<br />

<strong>und</strong> Infomaterialien beinhaltet<br />

die Kampagne Messeexponate,<br />

Filmmaterial, gebrandete<br />

Fahrzeuge <strong>und</strong> die Webseite www.<br />

einfach-gutes-klima.de.<br />

Die GVS engagiert sich auch in<br />

den Bereichen Bildung, Kultur <strong>und</strong><br />

Sport insbesondere bei der Nachwuchsförderung.<br />

Dazu gehören<br />

neben dem Wettbewerb „Energie<br />

für Bildung“, der GVS <strong>Erdgas</strong>-Schüler-Cup,<br />

der Camillo-Michele-Gloria-Preis<br />

zur Förderung junger<br />

Künstler <strong>und</strong> Leistungspreise für<br />

den Nachwuchs in Handwerk,<br />

Hotellerie <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>tronomie.<br />

Zudem ist die GVS Hauptsponsor<br />

des Science Centers „experimenta“<br />

in Heilbronn. Im Unternehmen<br />

arbeiten 60 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter. Gesellschafter sind zu<br />

je 50 % die EnBW <strong>und</strong> der italienische<br />

Energiekonzern Eni.<br />

(Bio-)<br />

<strong>Erdgas</strong>-Auto.<br />

Kontakt:<br />

<strong>Gas</strong>versorgung Süddeutschland,<br />

Roxana Parlapanis,<br />

Tel. (0711) 7812-0,<br />

E-Mail: r.parlapanis@gvs-erdgas.de,<br />

www.gvs-erdgas.de,<br />

Stand A30.<br />

November 2011<br />

766 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

Marktübergreifende <strong>und</strong> unabhängige<br />

<strong>Gas</strong>versorgung durch goldgas<br />

Das Nürnberger Unternehmen<br />

goldgas ist ein stark wachsender,<br />

unabhängiger <strong>Gas</strong>versorger in<br />

Deutschland. Seit goldgas 2006 das<br />

operative Geschäft begann, wurden<br />

die neuen rechtlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

der <strong>Gas</strong>marktliberalisierung konsequent<br />

genutzt. Dabei hat es sich<br />

das Unternehmen zur Aufgabe<br />

gemacht, die Liberalisierung zu nutzen<br />

<strong>und</strong> den Energiemarkt insgesamt<br />

transparenter zu machen.<br />

goldgas verfolgt dabei nicht nur<br />

eine stringente, netzunabhängige<br />

Strategie, sondern ist als inhabergeführtes<br />

Unternehmen auch gesellschaftsrechtlich<br />

vollkommen unabhängig.<br />

Die Nutzung neuer Importkanäle<br />

ermöglicht es, marktübergreifend<br />

<strong>und</strong> unabhängig von den großen<br />

Energiekonzernen zu operieren.<br />

Durch das gesetzlich verbriefte<br />

Recht auf diskriminierungsfreien<br />

Netzzugang, kann goldgas prinzipiell<br />

jeden Entry- <strong>und</strong> Exitpunkt in<br />

Deutschland <strong>und</strong> der europäischen<br />

Union bedienen. Auch auf die viel<br />

diskutierte Ölpreisbindung kann so<br />

weitgehend verzichtet werden,<br />

wodurch der K<strong>und</strong>enkreis von<br />

zusätzlichen Preisvorteilen profitieren<br />

kann. Auch Kostenstrukturen<br />

der Zwischenhändler müssen nicht<br />

mitfinanziert werden. goldgas<br />

beliefert mehr als 170 000 K<strong>und</strong>en.<br />

Neben Privathaushalten <strong>und</strong> Ge -<br />

schäftsk<strong>und</strong>en zählen hierzu zahlreiche<br />

Großabnehmer aus Ge -<br />

werbe, Industrie <strong>und</strong> Weiterverteilung.<br />

Kontakt:<br />

goldgas SL GmbH,<br />

Stefanie Bonie,<br />

Tel. (089) 520 575 99 15,<br />

E-Mail: Stefanie.Boni@goldgas.de,<br />

Stand A34.<br />

Achim Südmeier, RWE Vertrieb AG<br />

Ewald Woste, BDEW e.V.<br />

Der laufende Wandel in unserer Branche hat<br />

durch die beschlossene <strong>Energiewende</strong> neue kräftige<br />

Impulse erhalten. <strong>Gas</strong> wird darin als Brücke<br />

bezeichnet, KWK-gespeiste Wärmeversorgung<br />

steht vielfach im Fokus. Stadtwerke sehen sich<br />

hier gut aufgestellt, aber auch branchenfremde<br />

Unternehmen erkennen darin attraktive Potenziale.<br />

Neue Allianzen werden erfolgreich Themen<br />

wie <strong>Smart</strong> Meter, Abrechnung, Erzeugung, Handel<br />

miteinander verknüpfen.<br />

Das Energiesystem der Zukunft<br />

<strong>und</strong> die zunehmende Konvergenz<br />

von Stromerzeugung <strong>und</strong><br />

Wärmeversorgung erfordern<br />

Energieträger, die bei hohen<br />

Wirkungsgraden in modernsten<br />

Anwendungen flexibel einsetzbar<br />

sind <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

den hohen Ansprüchen einer<br />

CO 2 -armen Energieversorgung<br />

gerecht werden. <strong>Erdgas</strong> erfüllt<br />

alle diese Anforderungen <strong>und</strong><br />

ist daher idealer Partner der<br />

erneuerbaren Energien.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 767


Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

<strong>Gas</strong>-Union für die b<strong>und</strong>esweite Belieferung<br />

kommunaler Energieversorger<br />

<strong>Gas</strong>-Union ist eine führende<br />

Großhandelsgesellschaft für<br />

<strong>Erdgas</strong> auf dem deutschen Markt.<br />

Seit 50 Jahren werden b<strong>und</strong>esweit<br />

Energieversorger <strong>und</strong> Industrieunternehmen<br />

mit <strong>Erdgas</strong> versorgt.<br />

Der Bedarf der K<strong>und</strong>en wird gebündelt<br />

<strong>und</strong> das <strong>Erdgas</strong> frei <strong>und</strong><br />

kostenoptimiert von den Handelsplätzen<br />

<strong>und</strong> Importeuren beschafft<br />

Als Gesellschaft mit r<strong>und</strong> 75 % kommunalen<br />

Anteilseignern liegt der<br />

Hauptaugenmerkt auf der Versorgung<br />

kommunaler Energieversorger<br />

mit <strong>Erdgas</strong>. Die Lieferprodukte<br />

reichen von der Vollversorgung bis<br />

hin zu vollständig flexiblen Angeboten.<br />

Lieferungen können sowohl<br />

im NCG-H als auch im <strong>Gas</strong>pool<br />

erfolgen.<br />

Die <strong>Gas</strong> Union betreibt eine<br />

eigene <strong>Erdgas</strong>speicheranlage in<br />

Reckrod <strong>und</strong> hält wesentliche An -<br />

teile an bedeutenden <strong>Erdgas</strong>speichern<br />

in Deutschland. Das Unternehmen<br />

ist seit 2007 auch im<br />

Upstream-Bereich aktiv <strong>und</strong> besitzt<br />

eine wesentliche Beteiligung an<br />

einem Explorationsfeld in der britischen<br />

Nordsee. Im Herbst 2011 wird<br />

dort mit der Förderung von <strong>Erdgas</strong><br />

begonnen.<br />

Für Stadtwerke <strong>und</strong> Industriebetriebe<br />

bietet der Shared-Service von<br />

<strong>Gas</strong>-Union umfassende Dienstleistungen<br />

unabhängig vom <strong>Erdgas</strong>handel.<br />

Dazu gehören Produkte wie<br />

das Bilanzkreis- <strong>und</strong> das Portfoliomangement.<br />

Besondere Beachtung<br />

findet das Premium-Pool zur Optimierung<br />

der Ausgleichs- <strong>und</strong> Strukturierungsbeitragskosten.<br />

Sämtliche<br />

Angebote des Shared Service<br />

können individuell zusammengestellt<br />

oder auch einzeln gebucht<br />

werden.<br />

Kontakt:<br />

<strong>Gas</strong>-Union GmbH,<br />

Tel. (069) 30 03-0,<br />

E-Mail: info@gas-union.de,<br />

www.gas-union.de,<br />

Stand A50+51.<br />

Die Zukunft der europäischen <strong>Gas</strong>branche<br />

„Die Relevanz von <strong>Erdgas</strong> als vielseitige <strong>und</strong> flexible Energiequelle wird durch die <strong>Energiewende</strong> noch<br />

verstärkt.“ Dr. Peter Rügge, Geschäftsführer der CX4U-Unternehmensgruppe <strong>und</strong> Veranstalter der oldenburger<br />

gastage, ist sicher, dass der Atomausstieg Deutschlands neue Chancen <strong>und</strong> Perspektiven für die<br />

<strong>Gas</strong>branche bietet – <strong>und</strong> eben diese werden ein Kernthema der diesjährigen oldenburger gastage sein. Die<br />

achte Auflage der Fachveranstaltung findet vom 29. November bis zum 1. Dezember 2011 in der Weser-Ems<br />

Halle im niedersächsischen Oldenburg statt. Mit r<strong>und</strong> 1000 Kongressbesuchern <strong>und</strong> 3000 verkauften Messetickets<br />

gelten die oldenburger gastage als wichtigster Branchentreff für die europäische <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />

„Auch in diesem Jahr haben wir das Konzept der Veranstaltung weiter optimiert“, berichtet Dr. Rügge. Maßgeblich<br />

dafür ist die seit Herbst 2010 bestehende Kooperation mit dem B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft (BDEW): „Der BDEW verfügt über ein starkes Netzwerk an renommierten Experten, die<br />

das Programm des Kongresses bereichern“, sagt Dr. Rügge.<br />

Thematisch stellen die oldenburger gastage neben der <strong>Energiewende</strong> den Wandel der Energiesysteme <strong>und</strong><br />

Netze in den Fokus. Renommierte Experten <strong>und</strong> Insider der <strong>Gas</strong>branche werden ihre Visionen hierzu aufzeigen,<br />

Problematiken benennen sowie konkrete, praxisnahe Lösungsstrategien skizzieren. „Dabei profitieren<br />

unsere Besucher auch von den Erfahrungen, die in unserem diesjährigen Partnerland Großbritannien<br />

bereits gemacht wurden“, stellt Dr. Rügge in Aussicht. Das Vereinigte Königreich verfügt im Vergleich zu<br />

Deutschland in Sachen <strong>Gas</strong>marktregulierung sowie <strong>Smart</strong> Metering über eine bewegtere Historie. Denn die<br />

eigentumsrechtliche Entflechtung der <strong>Gas</strong>versorgung <strong>und</strong> die Privatisierung der Energiewirtschaft beschäftigt<br />

die Branche des größten Inselstaates Europas seit vielen Jahren. Dr. Rügge: „Darüber hinaus wandelt<br />

sich Großbritannien vom Selbstversorger zum Importeur. Wir sind sehr gespannt auf die Perspektive unseres<br />

Partnerlandes im Hinblick auf die Entwicklungen in Kontinentaleuropa.“<br />

November 2011<br />

768 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Biogas<br />

Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />

Dieses Standardwerk behandelt sämtliche Aspekte r<strong>und</strong> um<br />

das Thema Biogas von der Erzeugung über die Aufbereitung<br />

bis zur Einspeisung.<br />

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der gesamten<br />

verfahrenstechnischen Prozesskette. Gr<strong>und</strong>lage der Erörterung sind<br />

die technischen <strong>und</strong> rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.<br />

Ergänzend werden zukünftige Entwicklungen <strong>und</strong> Potenziale<br />

für Biogas diskutiert. Die Themenaufbereitung basiert auf aktuellen<br />

Forschungsergebnissen, Erfahrungsberichten sowie Best-Practice-<br />

Anwendungen <strong>und</strong> ist in ihrer Form bisher einzigartig.<br />

Das Buch richtet sich an alle Interessengruppen, die fachlich mit<br />

der Biogas einspeisung befasst sind. Es trägt sowohl konkreten,<br />

praktischen Aspekten Rechnung <strong>und</strong> fungiert zugleich als Einstiegswerk<br />

für die wissenschaftliche Bearbeitung.<br />

Aus dem Inhalt:<br />

∙ Politische, rechtliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

∙ Verfahrenstechnik der Biogaserzeugung<br />

∙ Technische <strong>und</strong> rechtliche Anforderungen an die <strong>Gas</strong>qualität<br />

∙ Verfahrenstechnik der <strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

∙ Anlagentechnik der <strong>Gas</strong>einspeisung<br />

∙ Abrechnung <strong>und</strong> Messtechnik<br />

∙ Vermarktung<br />

Sie haben die<br />

Wahl !<br />

Hrsg.: S. Bajohr / F. Graf<br />

1. Auflage 2010, ca. 300 Seiten, Farbdruck,<br />

Hardcover, mit CD-ROM oder DVD<br />

Buch + CD-ROM<br />

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mit Zusatzinhalten<br />

mit Zusatzinhalten <strong>und</strong><br />

vollständigem E-Book<br />

Oldenbourg Industrieverlag<br />

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Sofortanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

Biogas, 1. Auflage 2010<br />

___ Ex. Fachbuch + CD-ROM für € 98,- (zzgl. Versand)<br />

ISBN: 978-3-8356-3197-7<br />

___ Ex. Fachbuch + DVD für € 140,- (zzgl. Versand)<br />

ISBN: 978-3-8356-3211-0<br />

Die bequeme <strong>und</strong> sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

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Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

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Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich<br />

widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation<br />

werden Ihre persönlichen Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />

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FachberichtE Energiespeicherkonzepte<br />

Power-to-<strong>Gas</strong><br />

Entwicklung von Anlagenkonzepten im Rahmen der<br />

DVGW-Innovationsoffensive<br />

Energiespeicherkonzepte, Power-to-<strong>Gas</strong>, DVGW-Innovationsoffensive, Wasserstoff <strong>und</strong> EE-Methan<br />

Gert Müller-Syring, Marco Henel, Hartmut Krause, Hans Rasmusson, Herwig Mlaker, Wolfgang Köppel,<br />

Thomas Höcher, Michael Sterner <strong>und</strong> Tobias Trost<br />

Power-to-<strong>Gas</strong> ist eine Technologie, welche die Integration<br />

von Erneuerbaren Energien in die bestehenden<br />

Netzinfrastrukturen maßgeblich unterstützen kann.<br />

Weiterhin führt die Etablierung dieser Technologie<br />

zur weiteren Verschmelzung der Energienetze Strom<br />

<strong>und</strong> <strong>Gas</strong>, was einen wichtigen Schritt zur Schaffung<br />

eines gesamtoptimierten Energiesystems darstellt. Zur<br />

Bewertung der Technologiepotenziale, zur Ausgestaltung<br />

von gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie für<br />

die Entwicklung von Demonstrationsprojekten ist es<br />

erforderlich, realistische Anlagenkonzepte zu definieren<br />

<strong>und</strong> Gestehungskosten für die Technologien bzw.<br />

deren Produkte (Erneuerbare <strong>Gas</strong>e) zu ermitteln.<br />

Diese Fragestellungen werden in dem DVGW F&E<br />

Vorhaben „Energiespeicherkonzepte“ adressiert <strong>und</strong><br />

wurden im DBI-Fachforum „Energiespeicherkonzepte<br />

<strong>und</strong> Wasserstoff 2011“ in Berlin diskutiert. Die Zwischenergebnisse<br />

aus dem DVGW F&E-Vorhaben sowie<br />

Kernaussagen der Podiums diskussion des Fachforums<br />

werden im Folgenden erläutert.<br />

Power-to-gas – storage concepts for renewable<br />

energy<br />

Power-to-gas is a technology that can significantly<br />

support the integration of renewable energies into<br />

existing energy infrastructures. Beyond this the<br />

implementation of Power-to-gas will lead to a further<br />

merging of the power- and natural gas grid, which<br />

marks an important step forward on the way to a<br />

future energy system. To evaluate the potential of the<br />

technology, as a basis for future political measures<br />

and as a precondition for successful pilot plants it is<br />

important to develop realistic system concepts. Moreover<br />

the expected costs for the technologies and their<br />

products (hydrogen and methane) needs to be estimated.<br />

These tasks are addressed in the DVGW R&D<br />

project „Energy Storage Concepts“ and were discussed<br />

at the DBI-Panel on „Energy storage concepts<br />

and Hydrogen 2011“ in Berlin. Preliminary results<br />

from the DVGW R&D project and statements of the<br />

panel discussion will be explained below.<br />

Mit den klimapolitischen Zielen der B<strong>und</strong>esregierung<br />

wurden die Weichen für eine gr<strong>und</strong>legende Umgestaltung<br />

der Energieversorgungssysteme gestellt. Bis 2050<br />

sollen die CO 2 -Emissionen in Deutschland um mindestens<br />

80 % <strong>und</strong> der Primärenergieverbrauch um 50 %<br />

sinken. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE), das<br />

Energiesparen <strong>und</strong> die Energieeffizienzsteigerung stehen<br />

daher im Fokus der politischen Tagesordnung. Dieser<br />

energiepolitischen Ausrichtung muss sich die <strong>Gas</strong>versorgung<br />

anpassen <strong>und</strong> steht vor einem tiefgreifenden<br />

Wandel. <strong>Erdgas</strong>, derzeit noch die Nr. 1 im<br />

Wärmemarkt, muss sich heute stärker denn je im Wettbewerb<br />

mit alternativen Heiztechnologien behaupten.<br />

Darüber hinaus reduzieren erhöhte Dämmstandards<br />

sowie Effizienzsteigerungen den Heizbedarf <strong>und</strong> in<br />

Folge auch den <strong>Erdgas</strong>absatz.<br />

Insbesondere in der Stromerzeugung ist die Wirkung<br />

der politischen Vorgaben klar zu erkennen. Allein im<br />

Bereich der Photovoltaik (PV) wurden im Jahr 2010 zu<br />

den bereits installierten r<strong>und</strong> 10 GW Leistung nach einer<br />

Prognose des B<strong>und</strong>esverband Solarwirtschaft e. V. noch<br />

einmal fast 7 GW peak zugebaut <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 12 000 GWh<br />

Solar-Strom erzeugt [1]. Noch stärker zeigt sich der Ausbau<br />

der regenerativen Energien bei der Windkraft. Derzeit<br />

sind Windkraftanlagen mit einer Erzeugungskapazität<br />

von r<strong>und</strong> 27 GW installiert. Für 2020 plant die B<strong>und</strong>esregierung,<br />

dass dieser Anschlusswert auf 45,8 GW<br />

ansteigt [2]. Bereits heute übersteigt die Einspeisung<br />

von Strom aus Wind <strong>und</strong> Sonne jedoch zeitweise die<br />

Nachfrage bzw. droht die Stromnetze zu überlasten, so<br />

dass nicht nur konventionelle Kraftwerke heruntergefahren<br />

werden müssen, sondern auch Windräder <strong>und</strong><br />

Solaranlagen temporär von den Netzen genommen<br />

werden. Die erfolgreiche Integration der zunehmenden<br />

Mengen an Erneuerbarem Strom erfordert aus jetziger<br />

Sicht einen Ausbau der Stromnetze sowie zusätzliche<br />

Transport- <strong>und</strong> Speichertechnologien. Einen solchen für<br />

die gesamte Energie- <strong>und</strong> Volkswirtschaft vielverspre-<br />

November 2011<br />

770 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Energiespeicherkonzepte<br />

Fachberichte<br />

chenden Lösungsansatz bietet die Umwandlung von<br />

regenerativ erzeugtem Strom in Wasserstoff oder<br />

Methan <strong>und</strong> deren Einspeisung in das <strong>Gas</strong>netz <strong>und</strong> die<br />

daraus resultierende Kopplung von Strom- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netz.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> untersucht der DVGW, der<br />

Deutsche Verein des <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserfaches e. V. im Rahmen<br />

einer Innovationsoffensive, welche Rolle der Energieträger<br />

<strong>Gas</strong> im zukünftigen Energiesystem einnehmen<br />

kann. Ein Ansatz, der im Rahmen der <strong>Gas</strong>fachlichen<br />

Aussprachetagung 2010 in Stuttgart erneut von den<br />

DVGW-Mitgliedern bekräftigt <strong>und</strong> von Behörden <strong>und</strong><br />

Politik begrüßt wurde. Ziel ist es, die Potenziale von <strong>Erdgas</strong><br />

als geeignetem Partner der erneuerbaren Energien<br />

deutlich zu machen <strong>und</strong> die technologische Basis dafür<br />

auszubauen. Ein Kernthema dabei ist die Erzeugung,<br />

Speicherung <strong>und</strong> Einspeisung von Wasserstoff <strong>und</strong><br />

Methan aus regenerativem Strom in das vorhandene<br />

<strong>Gas</strong>netz: „Power-to-<strong>Gas</strong>“.<br />

1. Schlüsselthema „ Power to <strong>Gas</strong>“<br />

Gleich mehrere Gründe sprechen für das Power-to-<strong>Gas</strong>-<br />

Konzept: In das bestehende <strong>Gas</strong>netz eingespeist, können<br />

Wasserstoff oder Methan je nach Bedarf wieder in<br />

Strom, Wärme oder Kraftstoff umgewandelt werden. Ein<br />

ausgebautes <strong>und</strong> leistungsfähiges <strong>Gas</strong>netz innerhalb<br />

Deutschlands <strong>und</strong> auch Europas besteht bereits. Das<br />

deutsche <strong>Gas</strong>netz verfügt über ein Speichervolumen,<br />

das gut einem Drittel der gesamten jährlichen Stromproduktion<br />

Deutschlands entspricht, <strong>und</strong> es bietet eine<br />

hohe Flexibilität bei hohen Transportkapazitäten über<br />

große Entfernungen. Das <strong>Gas</strong>netz transportiert jährlich<br />

eine Energiemenge von r<strong>und</strong> 1000 Mrd. kWh <strong>und</strong> damit<br />

etwa doppelt so viel wie das Stromnetz (rd. 540 Mrd. kWh<br />

netto) [3]. 20 % des jährlichen <strong>Gas</strong>absatzes werden derzeit<br />

in Untergr<strong>und</strong>speichern vorgehalten, bis 2030 wird<br />

dieser Wert auf 30 % ansteigen. Das <strong>Erdgas</strong>netz ist damit<br />

nicht nur ein flächendeckendes <strong>und</strong> europaweit vernetztes<br />

Energieverteilungssystem, sondern stellt auch<br />

eine erhebliche Energiespeicherkapazität dar. Im<br />

Gegensatz zum Stromnetz, in dem eine zeitversetzte<br />

Auf- <strong>und</strong> Abgabe von Energie nicht möglich ist. Der<br />

Netzausbau von 850 km nach Dena I sind für die Integration<br />

Erneuerbarer Energie in jedem Fall notwendig.<br />

Darüber hinaus kann je nach dem realisierten Ausbau<br />

Erneuerbarer Energie ein zusätzlicher Bedarf an Stromtransportkapazitäten<br />

von bis zu 2000 km entstehen [4;<br />

5]. Ein milliardenschwerer <strong>und</strong> enorm hoher technischer<br />

Aufwand [6 bis 8].<br />

R<strong>und</strong> 500 000 km <strong>Gas</strong>leitungen <strong>und</strong> Speichermöglichkeiten<br />

für 20 Mrd. m³ <strong>Gas</strong> [9] sind hingegen schon<br />

vorhanden <strong>und</strong> könnten regenerativ erzeugten Strom<br />

in Form von Wasserstoff oder Methan sofort aufnehmen.<br />

Technisch wurden wasserstoffhaltige <strong>Gas</strong>e bis in<br />

die 1980erJahre genutzt. Im Stadtgas zum Beispiel der<br />

1950erJahre waren Wasserstoffanteile von bis zu 50 %<br />

durchaus üblich <strong>und</strong> wurden flächendeckend eingesetzt.<br />

In der modernen <strong>Gas</strong>technik haben sich die Rahmenbedingungen<br />

aber auf ein weitgehend reines<br />

Methan<strong>Gas</strong> eingestellt. Dennoch sind heute unter<br />

Berücksichtigung des DVGW Regelwerkes (G 260/G 262)<br />

bereits Beimischungen von Wasserstoff ins <strong>Gas</strong>netz<br />

möglich [10]. Ergebnisse aus EUkofinanzierten Projekten<br />

(z. B. NaturalHY, SES6/CTI 20041502661) zeigen, dass<br />

viele Elemente der bestehenden <strong>Gas</strong>wirtschaft Zumischungen<br />

von Wasserstoff bis zu 15 Vol.% gut tolerieren<br />

können.<br />

Um die klimapolitischen Ziele zu erreichen, neue Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> Aufgaben für die <strong>Gas</strong>wirtschaft zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> wirtschaftlich tragfähige Powerto<strong>Gas</strong>-<br />

Konzepte zu schaffen, sind eine effiziente Anlagentechnik<br />

<strong>und</strong> ein entsprechend förderlicher regulatorischer<br />

Rahmen notwendig. Die hierfür wesentlichen technologischen<br />

Prozesse sind die Elektrolyse von Wasser zu<br />

Wasserstoff <strong>und</strong> Sauerstoff sowie, wenn erforderlich.<br />

nachfolgend eine exotherme Methanisierung, die aus<br />

Wasserstoff <strong>und</strong> Kohlenstoffdioxid Methan synthetisiert.<br />

Für eine Bewertung der Potenziale dieser Prozesse <strong>und</strong><br />

ihrer Eignung für den Power-to-<strong>Gas</strong>-Ansatz der Energiespeicherung<br />

muss die Effizienz der Verfahren sowie der<br />

erforderlichen Nebenanlagen bewertet werden. Dies<br />

erfordert neben der Konkretisierung von Anlagenkonzepten<br />

auch weitere Betrachtungen, z. B. der Schnittstellen<br />

der Energienetze oder der Toleranz der bestehenden<br />

<strong>Erdgas</strong>infrastruktur gegenüber Wasserstoff. Diese Fragestellungen<br />

werden im Rahmen der DVGWInnovationsoffensive<br />

in dem F&E-Projekt „Energiespeicherkonzepte“<br />

(G1-07-10) untersucht. Die Bearbeitung des Projektes<br />

erfolgt innerhalb eines DVGWForschungskonsortiums<br />

mit den Partnern: DVGWForschungsstelle am Engler-<br />

BunteInstitut des KIT, E.on Ruhrgas AG, Fraunhofer IWES<br />

<strong>und</strong> VNG AG unter der Koordination der DBI GUT GmbH.<br />

Die Projektschwerpunkte <strong>und</strong> erste Zwischenergebnisse<br />

werden im Folgenden dargestellt.<br />

2. Ziele <strong>und</strong> Schwerpunkte des<br />

DVGW-Projektes Energiespeicherkonzepte<br />

Für die weitere Entwicklung des Power-to-<strong>Gas</strong>-Ansatzes<br />

durch die <strong>Gas</strong>wirtschaft ist eine objektive Einschätzung<br />

der Potenziale sowie der Wirtschaftlichkeit dieser Speicheroption<br />

essenziell. Auf Gr<strong>und</strong>lage einer solchen<br />

Bewertung können dann die erforderlichen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen gemeinsam mit den Verantwortlichen<br />

in der Politik <strong>und</strong> den ausführenden Organen<br />

(z. B. B<strong>und</strong>esnetzagentur) diskutiert werden. Wesentliches<br />

Ziel des Projektes ist es daher, diese Bewertung<br />

durchzuführen <strong>und</strong> die folgenden für eine Diskussion<br />

erforderlichen Gr<strong>und</strong>lagen zu schaffen:<br />

""<br />

Ermittlung des Standes der Technik hinsichtlich der<br />

Elektrolyse <strong>und</strong> der Methanisierung<br />

""<br />

Inventur des Wissens- <strong>und</strong> Erfahrungsstandes zur<br />

Toleranz der bestehenden <strong>Erdgas</strong>infrastruktur<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 771


FachberichtE Energiespeicherkonzepte<br />

gegenüber Wasserstoff sowie Ansätze zur Erhöhung<br />

deren Toleranz<br />

""<br />

Entwicklung von Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlagenkonzepten<br />

für vier realistische Leistungsklassen sowie deren<br />

wirtschaftliche Bewertung<br />

Weiterhin werden die Power-to-<strong>Gas</strong>-Verfahren mit<br />

Lösungen im Stromnetz verglichen, auch um einzuschätzen,<br />

ob <strong>und</strong> in welcher Größenordnung ein Netzausbau<br />

auf der Stromseite durch den Einsatz dieser<br />

Technologien verringert werden kann. Darüber hinaus<br />

wird der Forschungsbedarf für die Umsetzung dieser<br />

Lösungen in Abhängigkeit ihres Einsatzgrades ermittelt.<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage der Ergebnisse werden Handlungsempfehlungen<br />

für die <strong>Gas</strong>wirtschaft erarbeitet, die auch<br />

die praktische Prüfung der Anwendbarkeit im Rahmen<br />

von Pilotanlagen umfassen werden. Darüber hinaus ist<br />

der DVGW bestrebt, diesen Technologieansatz <strong>und</strong> insbesondere<br />

die erforderlichen Demonstrationen gemeinsam<br />

mit den B<strong>und</strong>esministerien weiterzuentwickeln <strong>und</strong> zu<br />

befördern. Hierzu wurden erste Gespräche geführt, welche<br />

mit der Bereitstellung von neuen Projektergebnissen<br />

fortgeführt werden.<br />

3. Schnittstellen der Energieinfrastrukturen<br />

Die Speicherung von Erneuerbarer Energie im <strong>Erdgas</strong>system<br />

setzt die Fähigkeit des Netzes voraus, die Energieträger<br />

Wasserstoff <strong>und</strong> Methan aufnehmen zu können.<br />

Hierzu ist es erforderlich, neben der technischen<br />

Verträglichkeit des Mediums, die für Methan uneingeschränkt<br />

<strong>und</strong> für Wasserstoff in Grenzen gegeben ist,<br />

auch mögliche Übernahmeschnittstellen zwischen den<br />

Netzen sowie deren Kapazitäten zu betrachten. Hierbei<br />

stellt sich vorteilhaft dar, dass beide Energienetze<br />

(Strom- <strong>und</strong> <strong>Erdgas</strong>netz) ähnliche Gr<strong>und</strong>strukturen aufweisen.<br />

Große Energiemengen werden zentral erzeugt<br />

bzw. eingespeist <strong>und</strong> an Transport- <strong>und</strong> Verteilungsnetze<br />

übergeben, die die Versorgung des größten Teiles<br />

Bild 1. Schnittstellen von Strom- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netz sowie Lage von <strong>Erdgas</strong>speicher<br />

[11]<br />

der Endk<strong>und</strong>en sicherstellen. Bei der Betrachtung der<br />

Transportebene der Energienetze wird deutlich, dass<br />

eine Vielzahl von Schnittstellen für die Umwandlung<br />

von regenerativer Elektroenergie in speicherbare, gasförmige<br />

Medien existiert (Bild 1).<br />

4. Wasserstoff <strong>und</strong> Methan als Speichermöglichkeiten<br />

für Erneuerbaren Strom<br />

im <strong>Erdgas</strong>netz<br />

Die chemische Speicherung von regenerativem Strom<br />

im <strong>Erdgas</strong>netz erfordert zunächst die Umwandlung von<br />

Strom zu Wasserstoff mit Hilfe der Elektrolyse. Im Mittel<br />

kann heute abhängig von der eingesetzten Technologie<br />

von r<strong>und</strong> 80 % Wirkungsgrad der Elektrolysezelle ausgegangen<br />

werden (einfache Wasserelektrolyse etwa 70 %<br />

<strong>und</strong> mit modifizierten Elektroden <strong>und</strong> Membranen<br />

unter Laborbedingungen sogar über 90 %). Der hergestellte<br />

Wasserstoff kann anschließend als Zusatzgas<br />

dem <strong>Erdgas</strong> beigemischt werden oder in einer nachgeschalteten<br />

Methanisierung zu Methan umgewandelt<br />

werden. Für diesen zweiten Umwandlungsschritt (exotherme<br />

Reaktion) wird CO 2 aus möglichst regenerativen<br />

Quellen benötigt, das dann noch einmal genutzt werden<br />

kann, bevor es emittiert wird. Die CO-Methanisierung<br />

gehört zur StandardTechnologie für die Kohlevergasung,<br />

<strong>und</strong> der Wirkungsgrad liegt im Bereich von<br />

etwa 75 bis 85 % [12; 13]. Die Reaktortemperaturen<br />

beim Umwandlungsprozess liegen bei 250 bis 500° C.<br />

Die CO 2 -Methanisierung weist ähnliche Wirkungsgrade<br />

auf <strong>und</strong> wird erstmals in Pilotanlagen zur Energiespeicherung<br />

eingesetzt [14].<br />

Eine Herausforderung der Methanisierung besteht<br />

darin, die Wärme aus dem Reaktor abzuführen, so dass<br />

über den gesamten Reaktionsraum eine thermodynamisch<br />

optimale Reaktionstemperatur vorherrscht. Neben<br />

dem Einsatz geeigneter Katalysatoren setzt der Prozess<br />

in engen Grenzen schwankende Stoffströme voraus, was<br />

eine Zwischenspeicherung des elektrolytisch erzeugten<br />

Wasserstoffes erforderlich macht. Der wesentliche Vorteil<br />

der Methanisierung liegt in der „unbegrenzten“ Zumischbarkeit<br />

ihres Produktgases (Methan) zum <strong>Erdgas</strong>. Wird<br />

regenerativ erzeugtes Methan in das <strong>Erdgas</strong>leitungsnetz<br />

eingespeist, sind im Betrieb des <strong>Erdgas</strong>leitungssystems<br />

<strong>und</strong> der Anwendung weder technische noch organisatorische<br />

Anpassungen erforderlich. Bei einer Wasserstoffeinspeisung<br />

ist dies nicht immer der Fall, jedoch sind<br />

heute bereits schon geringe Zumischkonzentrationen<br />

ohne Nachregelungen möglich. Für die Zumischung von<br />

größeren Mengen Wasserstoff ist eine differenzierte<br />

Betrachtung von Leitungsinfrastruktur <strong>und</strong> Anwendungstechnologien<br />

erforderlich.<br />

Bei der Integration von erneuerbarem Strom in das<br />

<strong>Erdgas</strong>netz ist daher prinzipiell zu unterscheiden, ob die<br />

erforderlichen Aufwendungen zur Einbindung vor dem<br />

Netz, in Form der Methanisierung, oder im Netz also der<br />

Erhöhung der Toleranz gegenüber Wasserstoff, realisiert<br />

November 2011<br />

772 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Energiespeicherkonzepte<br />

Fachberichte<br />

werden. Als Gr<strong>und</strong>lage für die Entscheidungsfindung ist<br />

eine Bewertung unter Berücksichtigung von technischen,<br />

betriebswirtschaftlichen <strong>und</strong> insbesondere<br />

volkswirtschaftlichen Kriterien erforderlich. Im Ergebnis<br />

einer solchen Bewertung können Anwendungsfälle<br />

identifiziert werden, bei denen eine Zumischung von<br />

Wasserstoff gegenüber der von Methan zu bevorzugen<br />

ist sowie Netzschnittpunkte, bei denen die Methanzumischung<br />

zu favorisieren ist. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> eine erste<br />

orientierende Bewertung werden im Rahmen des Projektes<br />

geschaffen. Hierzu gehört auch eine Inventur des<br />

aktuellen Wissensstandes zur Toleranz des <strong>Erdgas</strong>leitungsnetzes<br />

gegenüber Wasserstoff. Diese ist für die<br />

deutsche <strong>Gas</strong>wirtschaft wichtig, da die letzten umfänglichen<br />

Arbeiten zu diesem Thema (DVGW-Forschungsvorhaben<br />

„Möglichkeiten des Wasserstoffeinsatzes zur<br />

Energieversorgung – Position der deutschen <strong>Gas</strong>wirtschaft“)<br />

aus dem Jahr 2005 stammen <strong>und</strong> zwischenzeitlich<br />

umfangreiche Arbeiten auf diesem Gebiet durchgeführt<br />

wurden. Im Folgenden sind erste Ergebnisse aus<br />

dem Arbeitspaket 1 (Wasserstofftoleranz) aufgeführt.<br />

5. Wasserstofftoleranz des <strong>Erdgas</strong>netzes<br />

Die Zumischung von Wasserstoff führt, je nach Konzentration,<br />

zu einer signifikanten Änderung der <strong>Gas</strong>kennwerte.<br />

Der Brennwert von Wasserstoff beträgt etwa ein<br />

Drittel des Brennwertes von <strong>Erdgas</strong>, sodass bei einer<br />

Zumischung von 20 Vol.% Wasserstoff der Energieinhalt<br />

des <strong>Gas</strong>gemisches um etwa 15 % abnimmt. Der Wobbeindex<br />

hingegen, als Maß für die Charakterisierung der<br />

Qualität von Brenngasen, nimmt bei gleicher Zumischung<br />

nur um etwa 5 % ab, da aufgr<strong>und</strong> der gegenüber<br />

<strong>Erdgas</strong> deutlich geringeren Dichte von Wasserstoff<br />

eine Teilkompensation erreicht wird (Bild 2).<br />

Schädigungen, die infolge von Wasserstoffeintrag bei<br />

Rohrleitungen auftreten können, sind an eine dynamische<br />

Belastung der Werkstoffe geb<strong>und</strong>en oder erfordern<br />

das Vorhandensein von Elektrolyten in der Rohrleitung.<br />

<strong>Gas</strong>-Transportleitungen unterliegen keinen bzw. sehr<br />

wenigen dynamischen Belastungen. Selbst bei Vorhandensein<br />

der genannten Voraussetzungen wird eine Wasserstoffbeimischung<br />

von bis zu 50 Vol.%, unter Berücksichtigung<br />

von Forschungsergebnissen, als unkritisch<br />

eingeschätzt. Wasserstoffkonzentrationen von mehr als<br />

50 Vol.% können zu einer technisch relevanten<br />

Beschleunigung des Risswachstums führen, welches<br />

durch geeignete Pipeline-Integrity-Maßnahmen überwacht<br />

werden müsste [16].<br />

Die Permeation von Wasserstoff durch Stahl- <strong>und</strong><br />

Kunststoffrohrleitungen, Dichtungen <strong>und</strong> Membranen<br />

kann aufgr<strong>und</strong> ihres geringen Umfangs aus ökonomischer<br />

sowie ökologischer Sicht vernachlässigt werden.<br />

Aus sicherheitstechnischer Sicht besteht in Hinblick auf<br />

die Permeation kein erhöhtes Risiko im Vergleich zu <strong>Erdgas</strong>,<br />

vor allem, wenn der permeierte Wasserstoff frei in<br />

die Atmosphäre entweichen kann. Die Permeationsverluste<br />

sind wesentlich geringer als die Leckagen durch<br />

Undichtheiten. Sowohl die Permeations- als auch<br />

Leckageverluste sind so gering, dass diese i.d.R. vernachlässigt<br />

werden können. Auf die Leckageraten selbst<br />

hat die Wasserstoffzumischung zwei Auswirkungen: Der<br />

Volumenstrom aller Leckagen steigt an, wobei sich der<br />

Massestrom <strong>und</strong> Energiegehalt der Leckagen erkennbar<br />

verringert.<br />

<strong>Gas</strong>druckregelanlagen für Eingangsdrücke ab 5 bar<br />

werden in Deutschland in der Regel nach dem DVGW-<br />

Arbeitsblatt G 491 geplant <strong>und</strong> errichtet. Diese Anlagen<br />

werden mit <strong>Gas</strong>en nach dem DVGWArbeitsblatt G 260<br />

mit Ausnahme von Flüssiggas betrieben. Dies bedeutet,<br />

dass die Anlagen auch für wasserstoffreiche <strong>Gas</strong>e ausgelegt<br />

werden (bis 67 Vol.-Prozent H 2 ).<br />

Kavernenspeicher bieten gr<strong>und</strong>sätzlich gute Voraussetzungen<br />

für die Wasserstoffspeicherung. Eine Einspeisung<br />

von Wasserstoff in Porenspeicher wird zurzeit kritisch<br />

betrachtet. Weitere Untersuchungen sind diesbezüglich<br />

noch erforderlich <strong>und</strong> sollten klären, unter<br />

welchen Voraussetzungen Kavernen- <strong>und</strong> Porenspeicher<br />

für die Wasserstoffspeicherung genutzt werden<br />

können.<br />

Hinsichtlich der Wasserstofftoleranz von <strong>Gas</strong>turbinen<br />

bestehen seitens der Hersteller keine Erfahrungen<br />

bei der Verbrennung von <strong>Erdgas</strong> mit Wasserstoffanteilen<br />

über 34 Vol.% in Turbinen die für <strong>Erdgas</strong> ausge legt<br />

wurden. Mit Konzentrationen bis 9 Vol.% Wasserstoff im<br />

<strong>Erdgas</strong> wurden einzelne Versuche unter Laborbedingungen<br />

von Solar Turbines Inc. durchgeführt, deren<br />

Ergebnisse jedoch nicht auf den Standardbetrieb übertragen<br />

werden können. Solar Turbines Inc. beschränken<br />

Bild 2. Veränderung der <strong>Gas</strong>beschaffenheitskennwerte (HS, WS, d) in<br />

Abhängigkeit der Wasserstoffkonzentration für drei verschiedene <strong>Erdgas</strong>e<br />

unter Berücksichtigung der Grenzwerte nach G 260. Die Unterschreitung<br />

der Grenze für die relative Dichte (d = 0,55) ist nach einer<br />

Einzelfallprüfung möglich [15].<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 773


FachberichtE Energiespeicherkonzepte<br />

daher die Wasserstoffkonzentrationen für bestehende<br />

<strong>Gas</strong>turbinen auf den in den Brenngasspezifikationen<br />

festgelegten maximalen Wert von 4 Vol.%. Bei häuslichen<br />

<strong>Gas</strong>endgeräten bestehen hingegen umfangreichere<br />

Erfahrungen. <strong>Gas</strong>endgeräte, insbesondere<br />

moderne vormischende Geräte im häuslichen Bereich,<br />

zeigten auch bei 20 Vol.% Zumischkonzentrationen<br />

keine Beeinträchtigungen [16]. Es wird daher antizipiert,<br />

dass diese Geräte nicht den begrenzenden Faktor für<br />

die Zumischkonzentration von Wasserstoff im <strong>Erdgas</strong>leitungsnetz<br />

darstellen. Diese Erwartungshaltung wird<br />

unterstützt, da die Hersteller von <strong>Gas</strong>endgeräten sicherstellen<br />

müssen, dass alle in Verkehr gebrachten Geräte<br />

einen sicheren Betrieb mit <strong>Gas</strong>en nach G 260 gewährleisten.<br />

Weiterhin gilt die DIN EN 437 für alle <strong>Gas</strong>geräte,<br />

die in der öffentlichen <strong>Gas</strong>versorgung betrieben werden,<br />

welches für die Gruppe <strong>Erdgas</strong> H ein Prüfgas (G 222)<br />

mit einem Wasserstoffanteil von 23 Vol.% vorschreibt.<br />

Mit diesem Wasserstoffanteil müssen daher alle in Verkehr<br />

gebrachten Geräte zumindest kurzfristig einen<br />

sicheren Betrieb gewährleisten.<br />

Im industriellen Anwendungsbereich ist der Einfluss<br />

von Wasserstoff auf die verschiedenen Prozesse wenig<br />

bekannt. Bei GUD-Kraftwerken werden bei geringen<br />

Konzentrationen marginale Leistungseinbußen erwartet.<br />

Konzentrationen ab 4 Vol.% machen auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

der verfügbaren Informationen den Einsatz von angepassten<br />

Brennern in den <strong>Gas</strong>turbinen notwendig. Der<br />

Schwerpunkt von Verträglichkeitsuntersuchungen sollte<br />

auf neue, noch wenig etablierte <strong>Gas</strong>endgeräte im<br />

Haushalts- <strong>und</strong> Industriebereich gesetzt werden. Darüber<br />

hinaus sollte eine Identifizierung der Einsatzbereiche<br />

von <strong>Erdgas</strong> als Arbeits- <strong>und</strong> Prozessgas erfolgen.<br />

Bei <strong>Erdgas</strong>-Fahrzeugen <strong>und</strong> Tankstellen wird Untersuchungsbedarf<br />

hinsichtlich der Druckwechselbeanspruchung<br />

der verwendeten Stahltanks gesehen. Eine<br />

Überprüfung der zulässigen Lastzyklen oder die Verwendung<br />

anderer Werkstoffe wird daher empfohlen.<br />

Die Zumischung von Wasserstoff führt zur Verringerung<br />

der Klopffestigkeit, die bei <strong>Gas</strong>en mit niedriger Basismethanzahl<br />

Probleme bei der Verbrennung in Ottomotoren<br />

nach sich ziehen kann. Die Kraftstoffnorm DIN 51624<br />

legt einen Mindestwert für die Methanzahl von 70 fest.<br />

Der Einfluss erscheint jedoch bei geringen Konzentrationen<br />

unproblematisch, da Literaturauswertungen zeigen,<br />

dass eine Zumischung von Wasserstoff im einstelligen<br />

Prozentbereich (etwa 8 Vol.%) sich aufgr<strong>und</strong> der<br />

erweiterten Zündgrenzen <strong>und</strong> der erhöhten Flammengeschwindigkeit<br />

positiv auf die Verbrennung in Ottomotoren<br />

auswirkt. In Untersuchungen an der TU Graz<br />

<strong>und</strong> in einem Feldversuch in Malmö konnte gezeigt<br />

werden, dass die Schadstoffemissionen von <strong>Erdgas</strong>-<br />

Wasserstoffgemischen gegenüber reinem <strong>Erdgas</strong> deutlich<br />

geringer ausfallen [17, 18].<br />

Auch bei der Zumischung von Wasserstoff (oder<br />

anderer <strong>Gas</strong>e) zum <strong>Erdgas</strong> muss die Sicherheit für<br />

Mensch <strong>und</strong> Umwelt gewährleistet sein. Das Verhalten<br />

eines <strong>Erdgas</strong>-Wasserstoff-Gemisches in geschlossenen<br />

Räumen, z. B. bei Leckagen in der Hausinstallation, ist<br />

sehr ähnlich dem von reinem <strong>Erdgas</strong>. Sowohl das Durchmischungsverhalten<br />

mit der Raumluft als auch die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

einer Explosion <strong>und</strong> deren Folgen<br />

sind bei Wasserstoffkonzentrationen bis zu ca.<br />

20 Vol.% vergleichbar mit dem Verhalten von <strong>Erdgas</strong>.<br />

6. Entwicklung der Anlagenkonzepte <strong>und</strong><br />

Abschätzung der korrespondierenden Kosten<br />

Für die Speicherung von regenerativem Strom unter<br />

Anwendung des Power-to-<strong>Gas</strong>-Ansatzes werden Anlagen<br />

benötigt, die diese Aufgabe technisch sicher, effizient<br />

<strong>und</strong> zuverlässig übernehmen können. Diese Anlagen<br />

werden in Abhängigkeit des Anwendungsfalles<br />

<strong>und</strong> des Speicheransatzes (Wasserstoff- oder Methaneinspeisung)<br />

unterschiedlich komplex ausfallen. Sie<br />

zeichnen sich aber durch eine große gemeinsame<br />

Schnittmenge von Komponenten, insbesondere der<br />

Erzeugung von Wasserstoff, aus. In Bild 3 ist die Anlagenstruktur<br />

schematisch aufgezeigt, welche im Laufe<br />

der Projektbearbeitung weiter detailliert wird. Über eine<br />

entsprechende farbliche Gestaltung wurde versucht,<br />

die Anlagenelemente den verschiedenen Power-to-<br />

<strong>Gas</strong>-Varianten zuzuordnen. Diese Zuordnung wird mit<br />

zunehmendem Erkenntnisgewinn aktualisiert.<br />

In Tabelle 1 sind vier Anlagenkonzepte, die im laufenden<br />

F&E-Vorhaben näher untersucht werden,<br />

beschrieben. Die ersten beiden Anlagenkonzepte unterscheiden<br />

sich lediglich in ihrer Fahrweise. Beim ersten<br />

Anlagenkonzept wird ausschließlich die Nutzung von<br />

Windenergieüberschüssen betrachtet, das zweite Anlagenkonzept<br />

fokussiert auf die Nutzung eines konstanten<br />

Windenergiebandes. Die Definitionen von Windenergieüberschuss<br />

<strong>und</strong> Windenergieband wurden wie<br />

folgt abgegrenzt:<br />

""<br />

Der Windenergie- bzw. Stromüberschuss beschreibt<br />

den Anteil an elektrischer Leistung bzw. Energie,<br />

welcher regenerativ durch WEA oder PV erzeugt,<br />

aber unter Berücksichtigung der regionalen Stromlast<br />

<strong>und</strong> der Aufnahmekapazität des am Standort<br />

vorhandenen Stromnetzes (Kappungsgrenze) nicht<br />

in das Stromnetz eingespeist werden kann.<br />

""<br />

Das Windenergieband beschreibt den Anteil an elektrischer<br />

Leistung bzw. Energie von WEA oder PV-<br />

Anlagen, welcher für die Elektrolyse genutzt wird.<br />

Dieser Anteil an elektrischer Leistung ist weniger<br />

volatil, erreicht jedoch höhere Volllastst<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Häufigkeiten, da er unabhängig von der Aufnahmekapazität<br />

des Stromnetzes ist.<br />

Während bei den ersten beiden Konzepten mehrere<br />

onshore Windparks als regenerative Stromquelle<br />

genutzt werden, beschränkt sich das dritte, deutlich<br />

kleinere Anlagenkonzept auf die Nutzung des Über-<br />

November 2011<br />

774 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Energiespeicherkonzepte<br />

Fachberichte<br />

Tabelle 1. Übersicht der betrachteten Anlagenkonzepte.<br />

Anlagenkonzept Regenerative Stromquelle Energiebereich Einspeisung EE-<strong>Gas</strong>e<br />

I. Onshore Windparks (Schleswig Holstein) Windenergieüberschuss Transportleitung<br />

II. Onshore Windparks (Schleswig Holstein) Windenergieband Transportleitung<br />

III. Onshore Windräder (Brandenburg) Windenergieüberschuss Transport- oder Verteilungsleitung<br />

IV. PV-Anlage (Schwäbisch Hall) Stromüberschuss Transport- oder Verteilungsleitung<br />

schussstromes von wenigen onshore Windenergieanlagen.<br />

Die Einspeisung erfolgt in eine regionale Transport-<br />

oder Verteilungsleitung. Das vierte Anlagenkonzept<br />

nutzt als regenerative Stromquelle mehrere<br />

PV-Anlagen <strong>und</strong> repräsentiert so eine Speicher-/Netzentlastungsmaßnahme<br />

auf der Verteilungsleitungsebene<br />

<strong>und</strong> ist insbesondere für Süddeutschland interessant.<br />

Die Einspeisung von EE-<strong>Gas</strong>en erfolgt in eine<br />

regionale Transport- oder Verteilungsleitung. Die<br />

jeweiligen Stromüberschüsse dienen bei allen Konzepten<br />

unter Berücksichtigung des unmittelbar umgebenden<br />

Stromnetzes sowie der Transformatoren als Ausgangsgröße<br />

für die Dimensionierung der Anlagen insbesondere<br />

der Elektrolyse.<br />

Alle vier Anlagenkonzepte werden im Hinblick auf<br />

eine Wasserstoff-Direkteinspeisung sowie einer Methanisierung<br />

untersucht. Die Auswahl der Standorte er -<br />

folgt auf der Gr<strong>und</strong>lage von öffentlich zugänglichen<br />

Daten.<br />

Für technische Fragen <strong>und</strong> auch für Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />

wurden Gespräche mit Herstellern <strong>und</strong><br />

Fachkräften im Elektrolysebreich geführt. Dabei wurden<br />

erste Kostenschätzungen einer Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlage<br />

vorgenommen, welche im weiteren Projektverlauf konkretisiert<br />

werden. In Bild 4 ist eine nach aktuellem<br />

Arbeitsstand entwickelte Investitionskostenverteilung<br />

einer Power-to-<strong>Gas</strong>-Anlage (Wasserstoffdirekteinspeisung)<br />

prozentual dargestellt. Die Anlage verfügt über<br />

eine elektrische Elektrolyseleistung von 5 MW was ca.<br />

1000 m³/h H 2 (STP) entspricht. Dazu wurde in diesem<br />

Anlagenkonzept ein Speicher (Tanks) mit einem geometrischen<br />

Volumen von etwa 1300 m³ zur Speicherung<br />

des überschüssigen Wasserstoffs, welcher aufgr<strong>und</strong> der<br />

Zumischgrenze nicht immer direkt in das <strong>Erdgas</strong>netz<br />

eingespeist werden kann, berücksichtigt. Im vorliegenden<br />

Fall wird ein alkalischer Druckelektrolyseur eingesetzt,<br />

so dass die Speicherung ohne Nachverdichtung<br />

bis zu 30 bar erfolgen kann. Die Darstellung beinhaltet<br />

weiterhin die Investitionskosten eines Wasserstoffverdichters,<br />

so dass die Einspeisung in eine <strong>Erdgas</strong>-Transportleitung<br />

> 60 bar erfolgen kann. Darüber hinaus sind<br />

die Kosten für die Gebäude enthalten.<br />

In der jetzigen Planungsphase ist es erforderlich,<br />

einen Zuschlag von 30 %, für unvorhergesehene Kostenfaktoren,<br />

in der Gesamtsumme von ca. 10 Mio. EUR<br />

zu berücksichtigen. Im weiteren Projektverlauf werden<br />

die Kostenpositionen exakter abgeschätzt.<br />

7. Zusammenfassung<br />

Durch die Einbindung von Wasserstoff oder Methan in<br />

das <strong>Gas</strong>netz können zeitliche sowie ggf. räumliche Differenzen<br />

in der Stromerzeugung aus Windkraft- oder<br />

Photovoltaikanlagen <strong>und</strong> dem Strombedarf ausgeglichen<br />

werden. Dies erlaubt eine Optimierung des Lastmanagement<br />

der Stromnetze. Neben Netzausbau <strong>und</strong><br />

Lastmanagements werden Speicher in der <strong>Energiewende</strong><br />

eine entscheidende Rolle spielen: In einer zunehmend<br />

auf regenerativen Quellen beruhenden Energiewirtschaft<br />

können wetterbedingt Versorgungslücken<br />

von bis zu zwei Wochen in Deutschland entstehen, die<br />

von bisher bekannten Speichertechnologien nicht<br />

abgedeckt werden können. Die Nutzung der vorhandenen<br />

<strong>Gas</strong>speicher über Powerto<strong>Gas</strong> ist derzeit die einzige<br />

nationale Lösung für diese Problematik, da diese Langzeitspeicher<br />

sehr große Kapazitäten aufweisen. Eine<br />

Rückverstromung des so gespeicherten Erneuerbaren<br />

<strong>Gas</strong>es ist z. B. über moderne <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Dampfkraftwerke<br />

sowie BHKW möglich [19].<br />

Zur Umsetzung dieser vielversprechenden Speicheroption<br />

müssen technische Konzepte entwickelt<br />

<strong>und</strong> hinsichtlich ihrer Praktikabilität, Verfügbarkeit <strong>und</strong><br />

Effizienz bewertet werden. Weiterhin ist es erforderlich,<br />

für die verfügbaren technologischen Ansätze der direkten<br />

Wasserstoffeinspeisung <strong>und</strong> der nachgeschalteten<br />

Methanisierung Vorzugsanwendungsfälle zu ermitteln.<br />

Hierzu sind Erkenntnisse zur Wasserstofftoleranz des<br />

Bild 3. Schematische<br />

Prozessdarstellung<br />

PtG [11].<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 775


FachberichtE Energiespeicherkonzepte<br />

Bild 4. Kostenstruktur<br />

5 MW<br />

elektrische Elektrolyseanlage<br />

(1000 m³/h H 2 ,<br />

STP) inkl. Einspeisung<br />

(Stand:<br />

September<br />

2011) [11].<br />

<strong>Erdgas</strong>leitungsnetzes ebenso notwendig wie eine<br />

objektive Einschätzung der Technologiereife <strong>und</strong> der<br />

Standortanforderungen für die Power-to-<strong>Gas</strong>-Konzepte.<br />

Für eine realistische <strong>und</strong> volkswirtschaftliche Bewertung<br />

ist auch der Vergleich mit Lösungen auf der Stromseite<br />

erforderlich, nicht zuletzt, um die Möglichkeiten<br />

zur Verringerung des Netzausbaus durch die Kopplung<br />

von Strom- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netz aus technisch-ökonomischer<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlicher Sicht gesamtheitlich einschätzen<br />

zu können. Schlussendlich müssen Handlungsempfehlungen<br />

für die <strong>Gas</strong>wirtschaft auch in Bezug auf die Positionierung<br />

im regulatorischen Diskurs formuliert werden.<br />

Diese einzelnen Arbeitsschritte stellen die unverzichtbare<br />

Basis für eine gr<strong>und</strong>legende Positionierung<br />

der <strong>Gas</strong>wirtschaft zu dieser Technologie dar. Die hierfür<br />

notwendigen Arbeiten werden im Rahmen des DVGW-<br />

F&E-Projektes „Energiespeicherkonzepte“ (G 1/07/10)<br />

als Teil der Innovationsoffensive <strong>Gas</strong> durchgeführt.<br />

Auszug aus der Podiumsdiskussion des<br />

DBI-Fachforum „Energiespeicherkonzepte<br />

<strong>und</strong> Wasserstoff“<br />

Am 13. <strong>und</strong> 14. September 2011 hat DBI GTI das zweite<br />

Fachforum zum Thema Energiespeicherkonzepte <strong>und</strong><br />

Wasserstoff organisiert. Die Veranstaltung, an der mehr<br />

als 100 internationale Gäste teilgenommen haben, thematisierte<br />

am ersten Tag die Chancen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

der Technologie „Power-to-<strong>Gas</strong>“ <strong>und</strong> fokussierte am<br />

zweiten auf die noch offenen technischen Fragestellungen<br />

z. B. der Wasserstofftoleranz von <strong>Erdgas</strong>turbinen<br />

<strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong>speichern sowie laufenden <strong>und</strong> geplanten<br />

Demoprojekten.<br />

Am Ende des ersten Tages konnte Dr. Krause (DBI<br />

<strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Umwelttechnik) resümieren, dass innerhalb<br />

der vergangenen 10 Monate seit dem ersten DBI-Fachforum<br />

„Energiespeicherung <strong>und</strong> Wasserstoff“ viel<br />

erreicht wurde. Erste wichtige Schritte wie die Anpassung<br />

des regulatorischen Rahmens mit der Berücksichtigung<br />

von Wasserstoff <strong>und</strong> Methan aus Power-to-<strong>Gas</strong>-<br />

Prozessen in der Novellierung des EnWG wurden in<br />

einem beachtlich kurzen Zeitraum umgesetzt. Wenngleich<br />

noch Präzisierungsbedarf in den Gesetzestexten<br />

besteht, welcher unter Berücksichtigung der erwarteten<br />

Anschlusserfahrungen von Pilotanlagen umgesetzt<br />

werden muss, wie Herr Müller (BNA) ausführte. Es<br />

herrschte eine Einigkeit unter den Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern,<br />

dass schnellstmöglich Demonstrationsprojekte<br />

realisiert werden müssen, um diese Erkenntnisse<br />

sowohl in die technischen als auch marktwirtschaftlichen<br />

Regularien einfließen zu lassen. Wenn die Technologie<br />

sich im Markt zugunsten der Umwelt etablieren<br />

soll, braucht es Planungssicherheit für langfristige<br />

Investitionen <strong>und</strong> eine schnelle Umsetzung. So konnte<br />

Herr Busch (Rheinische Netzgesellschaft) in der Podiumsdiskussion<br />

die folgenden Thesen als Herausforderung<br />

für die nahe Zukunft herausarbeiten:<br />

""<br />

Entwicklung von Demonstrationsprojekten zur<br />

Erprobung der Power-to-<strong>Gas</strong> Technologie (PtG)<br />

sowie als Lernprozess für eine Markteinführung <strong>und</strong><br />

zur Präzisierung des regulatorischen Rahmens<br />

""<br />

Unerlässlicher Ausbau der Strom- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>netze in<br />

einer effizienten Kooperation<br />

""<br />

Einspeicherung von Energie in St<strong>und</strong>en-, Tages-,<br />

Wochen- <strong>und</strong> Monatsspeichern ist weiter zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> die vorhandenen <strong>Gas</strong>speicher in diesen<br />

Strukturen zu integrieren bzw. weiter auszubauen<br />

""<br />

Ausbau der flexiblen Kraftwerkstechnik (<strong>Gas</strong>kraftwerke)<br />

""<br />

Entwicklung eines Marktmodells für die Einspeisung<br />

von PtG-<strong>Gas</strong>en <strong>und</strong> Definition des marktpolitischen<br />

Rahmens<br />

""<br />

Weiterentwicklung der <strong>Gas</strong>nutzungstechnologien:<br />

„Es gibt K<strong>und</strong>en, die mit der geänderten <strong>Gas</strong>zusammensetzung<br />

produzieren müssen“.<br />

Das DBI-Fachforum wurde mit dem einhelligen<br />

Wunsch an den Veranstalter abgeschlossen, die Veranstaltung<br />

fortzuführen sowie eine Plattform für die Kommunikation<br />

zu etablieren, welche die Kommunikation<br />

innerhalb der industriellen Akteure sowie zu den politischen<br />

Einrichtungen intensiviert.<br />

Quellen<br />

[1] Statistische Zahlen der deutschen Solarstrombranche, (Photovoltaik);<br />

B<strong>und</strong>esverband Solarwirtschaft e. V. (BSW Solar),<br />

Stand Januar 2011.<br />

[2] B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (2010): Nationaler Aktionsplan<br />

für erneuerbare Energie gemäß der Richtlinie 2009/28/EG<br />

zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren<br />

Quellen. BMU, Berlin. http://www.bmu.de/erneuerbare_<br />

energien/downloads/doc/46202.php.<br />

[3] BMWi, www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Energie/Statistik<strong>und</strong>-Prognoseen/Energiedaten/gesamtausgaben.html.<br />

[4] B<strong>und</strong>esnetzagentur (2011): Bericht gemäß § 63 Abs. 4 a<br />

EnWG zur Auswertung der Netzzustands- <strong>und</strong> Netzausbauberichte<br />

der deutschen Elektrizitätsübertragungsnetzbetreiber.<br />

BNetzA, Bonn.<br />

[5] Dena <strong>und</strong> Consentec (2011): Positionspapier zum Netzausbau.<br />

Oberste Priorität für den Ausbau der Stromnetze. Fachgespräch<br />

Netze. 1 Juni 2011, Berlin.<br />

November 2011<br />

776 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Energiespeicherkonzepte<br />

Fachberichte<br />

[6] DVGW, Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserfaches e.V. –<br />

technisch-wissenschaftlicher Verein.<br />

[7] Deutsche Energie-Argentur GmbH: dena-Netzstudie II, 2010<br />

[8] BMWi, B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie,<br />

2011.<br />

[9] B<strong>und</strong>esnetzargentur: Markt <strong>und</strong> Wettbewerb Energie –<br />

Kennzahlen 2010, Seite 52 <strong>und</strong> 54.<br />

[10] Gelbdruck, DVGW-Arbeitsblatt (Entwurf) G 262, 2010.<br />

[11] DBI <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Umwelttechnik, Leipzig 2011.<br />

[12] Jurascik, M.; Sues, A. <strong>und</strong> Ptasinski, K. J. (2008): Optimization<br />

of Biomass to-Synthetic Natural <strong>Gas</strong> Conversion Technology<br />

Based on Exergy Analysis. In: Proceedings of the International<br />

Conference ‚16th European Biomass Conference & Exhibition‘<br />

of EUBIA in Valencia.<br />

[13] Müller-Langer, F. (2008): Technische <strong>und</strong> Ökonomische<br />

Bewertung von Bioenergie-Konversionspfaden. Expertise<br />

für das WBGU-Hauptgutachten „Welt im Wandel: Bioenergie<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Landnutzung“. In collaboration with A. Perimenis,<br />

S. Brauer <strong>und</strong> D. Thrän et al. WBGU – Wissenschaftlicher<br />

Beirat Globale Umweltveränderungen. DBFZ – Deutsches<br />

Biomasse Forschungszentrum.<br />

[14] Specht, M.; Baumgart, F.; Feigl, B.; Frick, V.; Stürmer, B.; Zuberbühler,<br />

U.; Sterner, M. <strong>und</strong> Waldstein, G. (2010): Speicherung von<br />

Bioenergie <strong>und</strong> erneuerbarem Strom im <strong>Erdgas</strong>netz. FVEE<br />

Jahrestagung 2009. Forschen für globale Märkte erneuerbarer<br />

Energien. FVEE, Berlin. http://www.fvee.de/fileadmin/publikationen/Themenhefte/th2009/th2009_05_06.pdf.<br />

[15] E.ON Ruhrgas AG, Software CasCalc, Essen 2011.<br />

[16] Projektproschüre NATURALHY, Stand Oktober 2009.<br />

[17] Stolzenburg, K.: Nutzung von Wasserstoff aus erneuerbaren<br />

Energien, DBI H2-Fachforum, Berlin 2010.<br />

[18] Klell, M. <strong>und</strong> Sartory, M.: „Wasserstofferdgasgemische in Verbrennungsmotoren“,<br />

HyCentA Research GmbH, 2007.<br />

[19] Sterner, M. (2009): Bioenergy and renewable power methane<br />

in integrated 100 % renewable energy systems. Limiting<br />

global warming by transforming energy systems. Kassel<br />

University, Dissertation. http://www.upress.uni-kassel.de/<br />

publi/abstract.php?978-3-89958-798-2<br />

Autoren<br />

Dipl.lng. (FH) Gert Müller-Syring<br />

DBI <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel. +49 341 2457129 |<br />

E-Mail: gert.mueller-syring@dbi-gut.de<br />

Dipl.Ing. Wolfgang Köppel<br />

DVGW – Forschungstelle am Engler-Bunte-Institut<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)|<br />

Karlsruhe |<br />

Tel. +49 721 9640222 |<br />

E-Mail: koeppel@dvgw-ebi.de<br />

Dipl.Ing, (FH) Marco Henel<br />

DBI <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel. +49 341 2457124 |<br />

E-Mail: marco.henel@dbi-gut.de<br />

Dr.-Ing. Hartmut Krause<br />

DBI <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Umwelttechnik GmbH |<br />

Leipzig |<br />

Tel. +49 341 2457111 |<br />

E-Mail: hartmut.krause@dbi-gut.de<br />

M.Sc. Hans Rasmusson<br />

DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong><br />

Wasserfaches e. V. |<br />

Bonn |<br />

Tel. +49 228 9188843 |<br />

E-Mail: rasmusson@dvgw.de<br />

Dr. Thomas Höcher<br />

VNG - Verb<strong>und</strong>netz <strong>Gas</strong> AG|<br />

Leipzig |<br />

Tel. +49 341 4432704 |<br />

E-Mail: Thomas.Hoecher@vng.de<br />

Dr. Michael Sterner<br />

Fraunhofer Institut für Windenergie <strong>und</strong><br />

Energiesystemtechnik IWES |<br />

Kassel |<br />

Tel. +49 561 7294361|<br />

E-Mail: Michael.Sterner@iwes.fraunhofer.de<br />

Dipl.Wi.Ing. Tobias Trost<br />

Fraunhofer Institut für Windenergie <strong>und</strong><br />

Energiesystemtechnik IWES |<br />

Kassel |<br />

Tel. +49 561 7294443|<br />

E-Mail: tobias.trost@iwes.fraunhofer.de<br />

Dipl.Ing. (FH) Herwig Mlaker<br />

E.ON Ruhrgas AG |<br />

Essen |<br />

Tel. +49 201 1844616 |<br />

E-Mail: herwig.mlaker@eon-ruhrgas.com<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 777


FachberichtE <strong>Gas</strong>versorgung<br />

Modellierung der <strong>Gas</strong>abnahme als<br />

Funktion der Temperatur: Optimierung<br />

der Temperaturgewichte<br />

<strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>ausspeisung, <strong>Gas</strong>versorgungsnetze, Nichtlineare Regression, Lineare<br />

regression, Zweitagesmitteltemperatur, Viertagesmitteltemperatur, Temperaturgewichte<br />

Hernán Leövey, Werner Römisch, Isabel Wegner-Specht <strong>und</strong> Ansgar Steinkamp<br />

In diesem Artikel wird eine neue Methode zur optimalen<br />

Bestimmung der Temperaturgewichte in<br />

Modellen beschrieben, welche die <strong>Gas</strong>ausspeisung an<br />

Exits von <strong>Gas</strong>netzwerken modellieren. Diese Modelle<br />

basieren auf gewichteten Temperaturmitteln unter<br />

Verwendung einer gewissen Anzahl von Tagesmitteltemperaturen<br />

der vergangenen Tage.<br />

In der Regel werden für diesen speziellen Anwendungsfall<br />

Sigmoidmodelle bzw. lineare Modelle (eingeschränkt<br />

auf gewisse Temperaturbereiche) verwendet.<br />

Für beide Modellklassen wird gezeigt, dass sich<br />

die resultierenden Optimallösungen deutlich von den<br />

in der Praxis verwendeten Gewichten unterscheiden.<br />

Die numerischen Ergebnisse basieren auf den Beispieldaten<br />

eines großen deutschen <strong>Gas</strong>netzbetreibers.<br />

Dennoch ist die Methodik allgemein auf Problemstellungen<br />

dieser Art anwendbar.<br />

Die Verwendung der mittels Optimierung generierten<br />

Temperaturgewichte verbessert die Modellgüte<br />

durch Reduktion der Quadratsumme der Residuen.<br />

Modelling gas consumption as a function of<br />

temperature: Optimal temperature weights<br />

In this article we present a new method to fix the optimal<br />

choice of Temperature weights for models<br />

describing the gas extraction on the Exit Points of a<br />

gas network. These models are based on a composite<br />

temperature defined as a weighted sum of several<br />

consecutive daily average Temperatures. The usual<br />

models employed in this application area are based<br />

on either Sigmoid or Linear functions in restricted<br />

sections of the temperature domain. For both kinds of<br />

examples, we show that the resulting optimal weights<br />

differ considerably from those considered by practitioners.<br />

The numerical results are based on the data<br />

provided by a large gas transmission company.<br />

Although the numerical results may vary with the<br />

data at hand, the methodology should be considered<br />

as a general approach when these kinds of models<br />

are applicable.<br />

The usage of optimal weights obtained by the<br />

methodology described in this article improves the<br />

fitting of the models, reflected by the reduction of the<br />

sum of squared residuals.<br />

1. Einleitung<br />

Die Modellierung der <strong>Gas</strong>abnahme an den Ausspeisepunkten<br />

eines Marktgebietes ist für <strong>Gas</strong>versorgungsunternehmen<br />

von großer Bedeutung. Sie wird für die<br />

kurzfristige Prognose sowie die Konstruktion be- <strong>und</strong><br />

entlastender <strong>Gas</strong>absatzszenarien verwendet.<br />

Die <strong>Gas</strong>abnahme an den Exits eines <strong>Gas</strong>versorgungsnetzes<br />

hängt im Wesentlichen von der Temperatur ab.<br />

Neben der Temperatur des heutigen Tages haben aber<br />

auch die Temperaturen der vergangenen Tage Einfluss<br />

auf die heutige <strong>Gas</strong>abnahme.<br />

Die Prognosegüte wird dabei entscheidend von der<br />

sorgfältigen Wahl der Modellklasse sowie der Verwendung<br />

geeigneter Optimierungsverfahren zur Modellkalibrierung<br />

beeinflusst.<br />

Als Eingangsdaten für die Modellanpassung liegen<br />

Messwerte des <strong>Gas</strong>verbrauchs an den Ausspeisepunkten<br />

der <strong>Gas</strong>versorgungsnetze sowie Temperaturdaten<br />

des Deutschen Wetterdienstes vor. Der <strong>Gas</strong>absatz unterliegt<br />

auf Gr<strong>und</strong> des hohen temperaturabhängigen Heizgasanteils<br />

saisonalen Schwankungen. In der warmen<br />

Jahreszeit sinkt der <strong>Gas</strong>verbrauch – lediglich die Warmwasserversorgung<br />

der Haushaltsk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Prozessgasverbräuche<br />

durch die Industrie bilden die Gr<strong>und</strong>last<br />

des Absatzes.<br />

In der Abbildung Bild 1A ist das typische Verhalten<br />

der <strong>Gas</strong>ausspeisung an einem Exit Knotes eines deutschen<br />

<strong>Gas</strong>versorgungsnetzes bzgl. Tagesmitteltemperatur<br />

dargestellt. In der Abbildung Bild 1B ist das Verhal-<br />

November 2011<br />

778 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>versorgung<br />

Fachberichte<br />

KW h<br />

<strong>Gas</strong>fluss ( )<br />

h<br />

KW h<br />

<strong>Gas</strong>fluss ( )<br />

h<br />

Temperatur (Tagesmitteltemperatur (°C))<br />

Temperatur (Standard-Viertagesmitteltemperatur (°C))<br />

Bild 1. <strong>Gas</strong>abnahme eines typischen Exits als Funktion der Tagesmitteltemperatur (links, Bild 1A) <strong>und</strong> als<br />

Funktion der Standard-Viertagesmitteltemperatur (rechts, Bild 1B).<br />

KW h<br />

<strong>Gas</strong>fluss ( )<br />

h<br />

KW h<br />

<strong>Gas</strong>fluss ( )<br />

h<br />

Temperatur (Standard-Viertagesmitteltemperatur (°C))<br />

Bild 2A. Angepasste Sigmoidfunktion (Ergebnis der<br />

Sigmoidregression).<br />

Temperatur (Standard-Viertagesmitteltemperatur (°C))<br />

Bild 2B. Angepasste stückweise-lineare Funktion<br />

(gemäß „GaoTo-Algorithmus“ der Open Grid Europe<br />

GmbH).<br />

ten der <strong>Gas</strong>ausspeisung bzgl. Standard-Viertagesmitteltemperatur<br />

dargestellt.<br />

Die Art der funktionalen Abhängigkeit der <strong>Gas</strong>ausspeisung<br />

von der Temperatur wird in der Literatur überwiegend<br />

mittels linearer bzw. nichtlinearer Regressionsmodelle<br />

mit einer variierenden Anzahl von Parametern<br />

sowie zusätzlichen Bedingungen für die Parameter<br />

beschrieben.<br />

Eine umfassende Einführung in die Modellierung mittels<br />

nichtlinearer sigmoider Wachstumsfunktionen wird<br />

in [2] gegeben. In der Praxis werden daneben lineare<br />

bzw. stückweise lineare Funktionen verwendet. Letztere<br />

sind insbesondere bei der Modellierung der Temperaturabhängigkeit<br />

des <strong>Gas</strong>verbrauchs bei sehr kalten Temperaturen<br />

geeigneter als Sigmoidfunktionen. Beispiele<br />

einer sigmoiden bzw. stückweisen linearen Modellierung<br />

werden in Bild 2A bzw. Bild 2B dargestellt.<br />

In der vorliegenden Analyse werden Vertreter beider<br />

Modellklassen untersucht. In einigen Fällen ist die Temperaturabhängigkeit<br />

sehr schwach ausgeprägt, hier<br />

kommen prinzipiell lineare Modelle zur Anwendung.<br />

Zur Ermittlung der optimalen Temperaturgewichte<br />

beschränken wir uns dabei in der linearen Modellierung<br />

auf den Temperaturbereich von –5 °C bis 12 °C.<br />

Innerhalb der Modellklasse sigmoiden Typs wird das<br />

„Basis-Sigmoidmodell“ ohne Temperaturbeschränkungen<br />

verwendet, vgl. [1].<br />

Es ist wohlbekannt, dass die Korrelation des <strong>Gas</strong>verbrauchs<br />

mit der Tagesmitteltemperatur weniger stark<br />

ausgeprägt ist als die Korrelation mit einem gewichteten<br />

Temperaturmittel unter Verwendung einer gewissen<br />

Anzahl von Tagesmitteltemperaturen der vergangenen<br />

Tage. Die Ursache liegt in der verzögerten Reaktion<br />

des <strong>Gas</strong>verbrauchs auf plötzliche Temperaturänderungen<br />

auf Gr<strong>und</strong> der Wärmespeicherkapazität von mehreren<br />

Tagen der in Deutschland typischen Gebäude in<br />

massiver Bauweise, vgl. [10]. Dies legt die Integration<br />

der Temperaturen der vergangenen Tage als erklärende<br />

Variable in das Modell nahe.<br />

Für eine möglichst gute Prognose des Verbrauchs<br />

werden deshalb in der Praxis Zweitagesmitteltemperaturen<br />

(heute <strong>und</strong> gestern gleich gewichtet) <strong>und</strong> Viertagesmitteltemperaturen<br />

(heute: 8/15, gestern: 4/15, vorgestern:<br />

2/15, vorvorgestern: 1/15) verwendet,vgl. [1].<br />

Im letzten Fall handelt es sich um die normalisierten<br />

monoton fallenden ersten vier Terme der geometrischen<br />

Reihe unter der impliziten Annahme, dass der<br />

Einfluss länger zurückliegender Tagestemperaturen<br />

abnimmt, vgl. [1]. Die Standard-Mehrtagesmitteltemperatur<br />

ist nun ein gewichtetes Mittel aus der Temperatur<br />

des aktuellen Tages sowie der Temperaturen der drei<br />

Vortage.<br />

Der Beitrag der vorliegenden Analyse besteht darin,<br />

dass die Temperaturgewichte nicht als willkürlich fixierte<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 779


FachberichtE <strong>Gas</strong>versorgung<br />

Parameter aufgefasst werden, sondern ihrerseits als<br />

Optimierungsvariablen gemeinsam mit allen weiteren<br />

Modellvariablen kalibriert werden. Künstliche Positivitätsrestriktionen<br />

für diese Variablen sind nicht Bestandteil<br />

des Modells, können bei Bedarf des Anwenders<br />

jedoch ergänzt werden. Ebenso wie im klassischen Fall,<br />

vgl. [1], enthält das Modell eine Normierungsrestriktion.<br />

Als Eingangsdaten stehen die Verbrauchsdaten der<br />

H-<strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> L-<strong>Gas</strong>-Exits der Open Grid Europe GmbH zur<br />

Verfügung (Zeitraum 2004 bis 2009), weiterhin die Temperaturdaten<br />

von 256 Temperaturstationen des Deutschen<br />

Wetterdienstes <strong>und</strong> die Zuordnung zwischen den<br />

Exits <strong>und</strong> den Temperaturstationen.<br />

Die numerischen Ergebnisse in Abschnitt 4. zeigen,<br />

dass die optimalen Gewichte für die meisten Typen von<br />

<strong>Gas</strong>verbrauchern positive Werte aufweisen. In einigen<br />

Modellvarianten wird ein negatives Gewicht neben<br />

ansonsten positiven Gewichten erzeugt. Von den oben<br />

genannten „klassischen Gewichten“ unterscheiden sich<br />

die optimalen Gewichte zum Teil deutlich.<br />

2. Regressionsprobleme –<br />

Sigmoide <strong>und</strong> lineare Modelle<br />

Das klassische nichtlineare Modell vom sigmoiden Typ<br />

für die temperaturabhängige <strong>Gas</strong>entnahme an einem<br />

Exit enthält vier Parameter α, β, γ, δ:<br />

⎛<br />

⎞<br />

⎜<br />

⎟<br />

α<br />

f0( αβγδ , , , , t , X) = E( X )⋅⎜<br />

+ δ⎟,<br />

γ<br />

⎜ ⎛ β ⎞ ⎟<br />

⎜1+<br />

⎜ ⎟ ⎟<br />

⎝ ⎝ t − 40 ⎠ ⎠<br />

wobei E(X) den empirischen Mittelwert der vorliegenden<br />

<strong>Gas</strong>messdaten bezeichnet, <strong>und</strong> t das gewichtete<br />

Standardtemperaturmittel.<br />

Für eine allgemeine Beschreibung sigmoider Wachstumsmodelle<br />

<strong>und</strong> Strategien zur Bestimmung von Startwerten<br />

für nichtlineare Regressionsprobleme verweisen<br />

wir auf [2].<br />

Zur Lösung dieses nichtlinearen Regressionsproblems<br />

betrachten wir das zugehörige Kleinste-Quadratmittel-Problem.<br />

Wir verweisen darauf, dass an dieser<br />

Stelle weitere Normen ohne Einschränkung der allgemeinen<br />

Methodik verwendet werden können. Siehe<br />

Anhang 7.A für eine detaillierte Beschreibung.<br />

Zusätzlich wird das klassische skalierte lineare<br />

Modell für die <strong>Gas</strong>entnahme eingeschränkt auf den<br />

Temperaturbereich von –5 °C bis 12 °C <strong>und</strong> die zugehörigen<br />

<strong>Gas</strong>messdaten angepasst. Eine entsprechende Restriktion<br />

für das gewichtete Temperaturmittel wird in die<br />

Modellierung aufgenommen.<br />

Im Niedrigtemperaturbereich nähert sich die <strong>Gas</strong>entnahme<br />

bei Auslegungstemperatur konstanten Werten.<br />

Dies erfordert auch im Hinblick auf die geringe Datenbasis<br />

<strong>und</strong> die weitaus höhere Varianz der Messdaten<br />

alternative Modelle, vgl. [9].<br />

3. Verallgemeinerung <strong>und</strong><br />

Lösungsmethoden<br />

Nunmehr werden die vier Temperaturgewichte als Optimierungsvariablen<br />

aufgefasst <strong>und</strong> gemeinsam mit den<br />

Parametern des Sigmoidmodells als Lösung eines verallgemeinerten<br />

nichtlinearen Kleinste-Quadratmittel-Problems<br />

bestimmt. Das klassische Mehrtagestemperaturmittel<br />

wird in der Zielfunktion nun durch ein gewichtetes<br />

Mittel mit vier variablen Gewichten ersetzt. Hinzu<br />

kommen jene Modellrestriktionen, welche im Abschnitt<br />

2. beschrieben wurden. Siehe Anhang 7.B für eine<br />

detaillierte Beschreibung der verrallgemeinerten<br />

Methode.<br />

In analoger Weise könnte man das Mehrtagestemperaturmittel<br />

basierend auf der aktuellen Tagesmitteltemperatur<br />

<strong>und</strong> den Temperaturen der vorangegangenen<br />

vier oder fünf Tage betrachten. In der Tat zeigen numerische<br />

Experimente, dass die Varianz der Residuen deutlich<br />

abnimmt, sofern man die Temperaturen von fünf<br />

bzw. sechs Tagen in die Modellierung aufnimmt. Im<br />

Gegensatz dazu nimmt die Residuenvarianz bei Verwendung<br />

eines Zweitagesmittels signifikant zu.<br />

Für restringierte nichtlineare Quadratmittelprobleme<br />

werden in der modernen Literatur Verfahren vom<br />

Gauss-Newton-Typ empfohlen, die das Originalproblem<br />

iterativ durch quadratische Optimierungsprobleme mit<br />

linearen Restriktionen ersetzen [4, 7]. Letztere werden in<br />

jedem Schritt durch spezielle Verfahren gelöst. Überdies<br />

werden Globalisierungsstrategien [8] eingesetzt, um bei<br />

dem nichtkonvexen Charakter der Probleme einen<br />

möglichst Großen Konvergenzbereich zu sichern.<br />

Geeignete Software-Systeme sind EASY-FIT [5] sowie<br />

der Solver NLPLSQ [6] von Prof. K. Schittkowsk (Univ. Bayreuth.).<br />

Die gleiche Verallgemeinerungsmethodik innerhalb<br />

des linearen Regressionsproblems erzeugt ein lineares<br />

Kleinste-Quadratmittel-Problem mit neuen Variablen<br />

<strong>und</strong> einer neuen linearen Restriktion. Die Lösung dieser<br />

Probleme ist als Lösung eines linearen Gleichungssystems<br />

gegeben. Für diesen Zweck steht eine Vielzahl von<br />

kommerziellen Lösern zur Verfügung.<br />

4. Numerische Resultate<br />

Die Optimierungsprobleme werden für fixierte bzw.<br />

variable Temperaturgewichte mit den in Abschnitt 3.<br />

beschriebenen Restriktionen unter Verwendung der H-<br />

bzw. L-<strong>Gas</strong>messdaten eines großen deutschen <strong>Gas</strong>transportnetzbetreibers<br />

gelöst.<br />

Die Verallgemeinerungsmethodik wird separat für<br />

beide Netze auf jeden Exit angewandt <strong>und</strong> unter der<br />

Bezeichnung Lokale Anpassung dokumentiert.<br />

Die betrachtete Datenbasis umfasst 682 H-<strong>Gas</strong>-Knoten<br />

sowie 702 L-<strong>Gas</strong>-Knoten.<br />

Zusätzlich wird die Gesamtausspeisung aller Exit-<br />

Knoten pro Netz analysiert <strong>und</strong> als Teilproblem Globale<br />

Anpassung bezeichnet. Damit wird der Forderung<br />

November 2011<br />

780 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>versorgung<br />

Fachberichte<br />

Resultate für das H-Netz mit verallgemeinertem Sigmoidmodell<br />

Methodik ω 1 ω 2 ω 3 ω 4<br />

Globale Anpassung 0,49 0,16 0,10 0,26<br />

Durchschnittswerte der lokalen Anpassung<br />

(Mittlere absolute Abweichung)<br />

0,40<br />

(0,10)<br />

0,29<br />

(0,12)<br />

0,059<br />

(0,081)<br />

0,26<br />

(0,12)<br />

Resultate für das L-Netz mit verallgemeinertem Sigmoidmodell<br />

Methodik ω 1 ω 2 ω 3 ω 4<br />

Globale Anpassung 0,43 0,28 0,085 0,20<br />

Durchschnittswerte der lokalen Anpassung<br />

(Mittlere absolute Abweichung)<br />

0,41<br />

(0,082)<br />

0,27<br />

(0,10)<br />

0,071<br />

(0,073)<br />

0,23<br />

(0,11)<br />

Resultate für 5 <strong>und</strong> 6 Temperaturgewichte für das H-Netz mit verallgemeinertem Sigmoidmodell<br />

Methodik ω 1 ω 2 ω 3 ω 4 ω 5 ω 6<br />

Globale Anpassung für 5 Temperaturgewichte 0,47 0,11 0,20 –0,0057 0,21<br />

Globale Anpassung für 6 Temperaturgewichte 0,45 0,12 0,16 0,064 0,043 0,13<br />

Resultate für 5 <strong>und</strong> 6 Temperaturgewichte für das L-Netz mit verallgemeinertem Sigmoidmodell<br />

Methodik ω 1 ω 2 ω 3 ω 4 ω 5 ω 6<br />

Globale Anpassung für 5 Temperaturgewichte 0,41 0,25 0,16 -0,034 0,19<br />

Globale Anpassung für 6 Temperaturgewichte 0,39 0,25 0,14 0,041 -0,0098 0,17<br />

Resultate für das H-Netz mit verallgemeinertem linearen Modell<br />

Methodik ω 1 ω 2 ω 3 ω 4<br />

Globale Anpassung 0,69 0,0064 0,062 0,23<br />

Durchschnittswerte der lokalen Anpassung<br />

(Mittlere absolute Abweichung)<br />

0,42<br />

(0,11)<br />

0,26<br />

(0,13)<br />

0,055<br />

(0,099)<br />

0,27<br />

(0,14)<br />

Resultate für das L-Netz mit verallgemeinertem linearen Modell<br />

Methodik ω 1 ω 2 ω 3 ω 4<br />

Globale Anpassung 0,44 0,23 0,077 0,24<br />

Durchschnittswerte der lokalen Anpassung<br />

(Mittlere absolute Abweichung)<br />

0,42<br />

(0,09)<br />

0,25<br />

(0,12)<br />

0,071<br />

(0,092)<br />

0,25<br />

(0,13)<br />

deutschlandweit einheitlicher Temperaturgewichten<br />

Rechnung getragen. Die numerischen Resultate basieren<br />

auf Daten der Jahre 2004–2009 in stündlicher Diskretisierung<br />

<strong>und</strong> beziehen sich auf das Tagesmaximum<br />

des <strong>Gas</strong>flusses. Die gleiche Analyse ist problemlos für<br />

die Tagesmittelwerte durchführbar. Alle Rechnungen<br />

wurden auf Standard-PC´s durchgeführt. Nachfolgend<br />

werden die Ergebnisse für die Temperaturgewichte aufgeführt,<br />

ger<strong>und</strong>et auf zwei signifikante Stellen.<br />

Für alle Modellklassen <strong>und</strong> beide Netze zeigen die<br />

numerischen Ergebnisse deutliche Abweichungen der<br />

Lösungen für die vier Temperaturgewichte ω 1 , ω 2 , ω 3 , ω 4<br />

von den klassischen Gewichten. Sie sind insbesondere<br />

nicht monoton fallend, vielmehr ist die Temperatur des<br />

Vorvorvortages stärker gewichtet als die Temperatur<br />

einer der übrigen Vortage. Das größte Gewicht erhält<br />

die aktuelle Temperatur, der Wert ist etwas kleiner als<br />

der Standardparameter.<br />

Innerhalb der globalen Anpassung mit 4 variablen<br />

Temperaturgewichten liegen die Optimalwerte der<br />

Summe der quadratischen Residuen (S. q. R.) etwa 1 bis<br />

2 Prozent unter den Optimalwerten der S. q. R. des Problems<br />

mit fixierten Standard-Temperaturgewichten.<br />

Prinzipiell unterscheiden sich die Ergebnisse für das<br />

H- <strong>und</strong> das L-Netz.<br />

Die Resultate für 5 <strong>und</strong> 6 variable Temperaturgewichte<br />

im sigmoiden Fall illustrieren die Änderung der<br />

Gewichte bei Erhöhung der Anzahl der betrachteten<br />

Tage im Temperaturmittel. Die Optimalwerte der S.q.R.<br />

bei 5 oder 6 variablen Temperaturgewichten lagen in<br />

allen Fällen etwa 2 Prozent unter den Optimalwerten<br />

der S.q.R. des Problems mit 4 variablen Temperatu-<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 781


FachberichtE <strong>Gas</strong>versorgung<br />

rewichten, d. h. diese geringe Erhöhung der Variablenanzahl<br />

verbessert die Modellgüte der globalen Anpassung<br />

.<br />

Die lokale Anpassung in jedem Exit des H- bzw.<br />

L-<strong>Gas</strong>netzes weist oftmals stärkere Reduktionen der<br />

S. q. R. in manchen Exit Knoten auf. Im Abschnitt 5. sind<br />

die Histogramme der Temperaturgewichte <strong>und</strong> der<br />

Reduktion der S. q. R. (verglichen mit) der lokale Anpassung<br />

im H-<strong>Gas</strong>netz dargestellt.<br />

5. Histogramme der Gewichte <strong>und</strong><br />

Reduktion der S. q. R.<br />

Die folgenden Histogramme zeigen die Reduktion der<br />

Summe der quadratischen Residuen verglichen mit<br />

Tagesmitteltemperatur, klassischen Viertagesmitteltemperatur<br />

<strong>und</strong> optimalen Viertagesmitteltemperatur im<br />

H-Netz. In Bild 3 <strong>und</strong> Bild 5 werden die relative Reduktion<br />

(Reduktion der S. q. R./Ursprüngliche S. q. R.) der<br />

S. q. R. von Tagestetemperatur zu klassischen Viertagestemperatur<br />

in jedem Punkt des H-Netzes für das Sigmoidmodell<br />

(Lineares Modell) abgebildet.<br />

In Bild 4 <strong>und</strong> Bild 6 werden die relative Reduktion<br />

der S. q. R. von klassischen Viertagestetemperatur zur<br />

optimalen Viertagestemperatur in jedem Punkt des<br />

H-Netzes für das Sigmoidmodell (Lineares Modell)<br />

abgebildet.<br />

6. Schlussfolgerungen<br />

Die beschriebene Methodik zur Prognose der <strong>Gas</strong>abnahme<br />

temperaturabhängiger Exits generiert geeignetere<br />

Temperaturgewichte als die klassischen. Der beste<br />

Weg diese Methodik anzuwenden, ist ihre lokale Realisierung<br />

für jeden Exit des <strong>Gas</strong>netzes. Die Histogramme<br />

zeigen, dass die Verwendung der Mittelwerte der<br />

Gewichte über alle Exits (vgl. Abschnitt. 4) eine gute<br />

Option für die Wahl einheitlicher Gewichte für das<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Relative Reduktion der S.q.R. in jedem Punkt verglichen<br />

mit Tagestemperatur → klassischer Viertagestemperatur.<br />

Mittelwert = 0,046 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,10<br />

Bild 3. H-<strong>Gas</strong> Histogramm Reduktion der S.q.R. für<br />

Sigmoid Modellierung.<br />

Relative Reduktion der S.q.R. in jedem Punkt verglichen mit<br />

klassischer Viertagestemperatur → optimaler Viertagestemperatur.<br />

Mittelwert = 0,018 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,032<br />

Bild 4. H-<strong>Gas</strong> Histogramm Reduktion der S.q.R. für<br />

Sigmoid Modellierung.<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Relative Reduktion der S.q.R. im jedem Punkt verglichen<br />

mit Tagestemperatur → klassischer Viertagestemperatur.<br />

Mittelwert = 0,047 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,096<br />

Bild 5. H-<strong>Gas</strong> Histogramm Reduktion der S.q.R. für<br />

Lineare Modellierung.<br />

Relative Reduktion der S.q.R. im jedem Punkt verglichen mit<br />

klassischer Viertagestemperatur → optimaler Viertagestemperatur.<br />

Mittelwert = 0,011 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,026<br />

Bild 6. H-<strong>Gas</strong> Histogramm Reduktion der S.q.R. für<br />

Lineare Modellierung.<br />

November 2011<br />

782 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Gas</strong>versorgung<br />

Fachberichte<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

ω 1<br />

Mittelwert = 0,40 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,10<br />

Bild 7. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 1 <strong>und</strong> Sigmoid<br />

Modellierung.<br />

ω 2<br />

Mittelwert = 0,29 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,12<br />

Bild 8. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 2 <strong>und</strong> Sigmoid<br />

Modellierung.<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

ω 3<br />

Mittelwert = 0,059 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,081<br />

Bild 9. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 3 <strong>und</strong> Sigmoid<br />

Modellierung.<br />

ω 4<br />

Mittelwert = 0,26 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,12<br />

Bild 10. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 4 <strong>und</strong> Sigmoid<br />

Modellierung.<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

ω 1<br />

Mittelwert = 0,42 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,11<br />

Bild 11. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 1 <strong>und</strong> Lineare<br />

Modellierung.<br />

ω 2<br />

Mittelwert = 0,26 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,13<br />

Bild 12. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 2 <strong>und</strong> Lineare<br />

Modellierung.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 783


FachberichtE <strong>Gas</strong>versorgung<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

Anzahl der Ausspeisepunkte<br />

ω 3<br />

Mittelwert = 0,055 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,099<br />

Bild 13. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 3 <strong>und</strong> Lineare<br />

Modellierung.<br />

ω 4<br />

Mittelwert = 0,27 <strong>und</strong> mittlere abs. Abweichung = 0,14<br />

Bild 14. H-<strong>Gas</strong> Histogramm für w 4 <strong>und</strong> Lineare<br />

Modellierung.<br />

gesamte Netz darstellen. Die Mittelwerte für die Viertagesgewichte<br />

führen zu einer Verbesserung der Summe<br />

der quadratischen Residuen von 1,8% gegenüber den<br />

klassischen Gewichten. Bei einer ganzen Reihe von Exits<br />

ist diese Verbesserung aber deutlich größer.<br />

Nach einem Update der Datenbasis sollte eine Neubestimmung<br />

der Temperaturgewichte erfolgen. Die<br />

Implementierung dieser Methodik verursacht keinen<br />

höheren Aufwand im Vergleich zu üblichen Regressionsmethoden.<br />

7. Anhang<br />

7.A.<br />

Innerhalb des Kleinste-Quadratmittel-Problems basiert<br />

das Modell auf den verfügbaren geordnetenTemperaturmitteln<br />

t min , …, t max <strong>und</strong> den zugeordneten <strong>Gas</strong>messwerten.<br />

In der Regel sind nun eine Anzahl von d ( t i )<br />

Quadratterme derselben Mitteltemperatur t i zugeordnet,<br />

weisen jedoch unterschiedliche <strong>Gas</strong>flusswerte<br />

X(t i , j) auf, für 1 ≤ j ≤ d ( t i ). In der Statistik werden nun<br />

üblicherweise die vorliegenden Daten in kleine Intervalle<br />

des Definitionsbereiches der Temperatur t gruppiert,<br />

um die verschiedenen Beobachtungen innerhalb<br />

der Intervalle zu Klassen zusammenzufassen. Die Terme<br />

innerhalb einer Klasse werden anhand varianzbasierter<br />

Kriterien gewichtet. Vereinfachend arbeiten wir innerhalb<br />

dieser Analyse mit gleichgewichteten Klassen. Das<br />

Kleinste-Quadratmittel-Problem läßt sich nun folgendermaßen<br />

formulieren:<br />

min (α, β, γ, δ) t<br />

(α, β, γ, δ) ∈Ω.<br />

tmax<br />

dt ( i )<br />

2<br />

∑ f ti<br />

X X ti<br />

j<br />

i = t<br />

∑ ( 0 ( αβγδ , , , , , )− ( , ))<br />

min j=<br />

1<br />

Dabei bezeichnen Ω die zulässige Menge gemäß<br />

den Modellrestriktionen sowie d ( t i ) die Anzahl der<br />

Daten in der Temperaturklasse t i .<br />

7.B.<br />

Die folgende Verallgemeinerung für ein variables Viertagestemperaturmittel<br />

t d wird nunmehr in die Modellierung<br />

aufgenommen:<br />

t = ω ⋅t<br />

d<br />

M=<br />

4<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

i<br />

d+−<br />

1 i<br />

Nun erhält die Zielfunktion des Optimierungsproblems<br />

folgende Form:<br />

4<br />

∑ωi<br />

= 1<br />

i=<br />

1<br />

d N<br />

2<br />

min (α, β, γ, δ, ω1<br />

f t X X<br />

, ω 2 , ω 3 , ω 4 ) ∑ ( 0 ( αβγδ , , , , , d )−<br />

d)<br />

d=<br />

d1<br />

Dabei bezeichnet X d den <strong>Gas</strong>fluss am Tag d. Wir integrieren<br />

zudem die Modellrestriktionen, welche in<br />

M=<br />

4<br />

Abschnitt Regressionsprobleme beschrieben t<br />

wurden.<br />

d<br />

= ∑ ωi⋅td+−<br />

1 i<br />

i=<br />

1<br />

Nunmehr ist die Gesamtheit der Restriktionen gegeben<br />

durch:<br />

(α, , γ, δ, ω 1 , ω 2 , ω 3 , ω 4 ,) ∈ Ω’,<br />

4<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

ω = 1<br />

wobei Ω’ die neuen Modellrestriktionen beschreiben.<br />

Literatur<br />

[1] Cerbe, G.: Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Gas</strong>technik (7. Auflage), Carl Hanser<br />

Verlag, München, 2008.<br />

[2] Seber, G. A. F. and Wild, C. J.: Nonlinear Regression, Wiley<br />

Series in Probability and Statistics, 2003.<br />

[3] Schittkowski, K.: Numerical Data Fitting in Dynamical Systems<br />

A Practical Introduction with Applications and Software,<br />

Kluwer, 2002.<br />

[4] Schittkowski, K.: Solving nonlinear least squares problems by<br />

ageneral purpose SQP method, in Trends in Mathematical<br />

Optimization, K.-H. Hoffmann et al. eds., Birkhäuser, Boston,<br />

1988.<br />

[5] Schittkowski, K.: EASY-FIT: A software system for data fitting<br />

in dynamic systems, in Structural and Multidisciplinary Optimization,<br />

2002.<br />

i<br />

November 2011<br />

784 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


[6] Schittkowski, K.: NLPLSQ: A Fortran implementation of an<br />

SQP-Gauss-Newton algorithm for least squares optimization<br />

– user’sguide, version 1.0, in Report, Department of Computer<br />

Science,University of Bayreuth, 2007.<br />

[7] Schwetlick, H., Schellong, W. and Tiller, V.: Gauss-Newton-like<br />

methods for nonlinear least squares with equality constraints-local<br />

convergence and applications to parameter<br />

estimation in implicit models, in Statistics 16 , 1985.<br />

[8] Schwetlick, H. and Tiller, V.: Nonstandard scaling matrices for<br />

trust region Gauss-Newton methods, SIAM J. Scient. Statist.<br />

Comput. 1989.<br />

[9] Mirkov, R. and Friedl, H.: Nonlinear and Spline Regression<br />

Models for Forecasting <strong>Gas</strong> Flow on Exits of <strong>Gas</strong> Transmission<br />

Networks. in Proceedings of the 26 th International<br />

Workshop on Statistical Modelling, 2011.<br />

[10] Geiger, B. <strong>und</strong> Hellwig, M.: Entwicklung von Lastprofilen für<br />

die <strong>Gas</strong>wirtschaft. Gewerbe, Handel <strong>und</strong> Dienstleistung,<br />

München, 2002.<br />

<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />

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Humboldt Universität zu Berlin |<br />

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Berlin |<br />

Tel. +49 30 2093-2561 |<br />

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Dipl.-Math. Isabel Wegner-Specht<br />

Humboldt Universität zu Berlin |<br />

Institut für Mathematik |<br />

Berlin |<br />

Tel. +49 30 2093-5498 |<br />

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werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FachberichtE <strong>Erdgas</strong>speicher<br />

Verdichtermix: Turbo- <strong>und</strong> Kolbenverdichter<br />

in <strong>Erdgas</strong>speichern<br />

Schwingungstechnische Absicherung für gemeinsamen Betrieb<br />

<strong>Erdgas</strong>speicher, Verdichteranlage, Kolbenkompressor, Turbokompressor, <strong>Gas</strong>pulsationen,<br />

Rohrleitungsschwingungen, Pulsationsstudien<br />

Jan Steinhausen<br />

Die aktuelle Entwicklung beim Neu- <strong>und</strong> Umbau von<br />

<strong>Erdgas</strong>speichern zeigt, dass Kolben- <strong>und</strong> Turbokompressoren<br />

häufiger für den gemeinsamen Betrieb eingesetzt<br />

werden. Zur Vermeidung von überhöhten<br />

<strong>Gas</strong>pulsationen innerhalb des Rohrleitungssystems<br />

<strong>und</strong> daraus resultierenden Rohrleitungsschwingungen<br />

werden in der Planungsphase theoretische Berechnungen<br />

angestellt. Dieser Artikel gibt einen Überblick zur<br />

Vorgehensweise bei der Kombination beider Maschinentypen,<br />

für die eigentlich nach unterschiedlichen<br />

Ansätzen vorgegangen wird. Es wird auf die Besonderheiten<br />

eingegangen, die sich aus dem gemeinsamen<br />

Betrieb von Turbo- <strong>und</strong> Kolbenkompressor ergeben.<br />

Compressor Mix – Safeguarding against pulsations<br />

and vibrations of centrifugal and reciprocating<br />

compressors operating in parallel at <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong><br />

gas storagess<br />

The current development of new construction and<br />

revamping of <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong> natural gas storages<br />

shows that reciprocating and centrifugal compressors<br />

are used for common operation more frequently. As a<br />

part of engineering, exceeding gas pulsations and<br />

resulting piping vibrations should be avoided by theoretical<br />

computations. This paper gives an overview<br />

about the procedure when both compressor types are<br />

combined. Usually, a different approach is used for<br />

each type. The specific aspects due to the common<br />

operation of reciprocating and centrifugal compressor<br />

are discussed here.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Situation am <strong>Gas</strong>markt sind die Anforderungen<br />

an die technische Ausrüstung für den Betrieb<br />

von <strong>Erdgas</strong>speicheranlagen in den letzten Jahren deutlich<br />

gewachsen. Eine hohe Flexibilität vor allem in Bezug<br />

auf die ein- <strong>und</strong> auszuspeichernden <strong>Gas</strong>mengen, d. h.<br />

die Volumenströme, bei unterschiedlichen Druckverhältnissen<br />

ist gefordert. In der jüngeren Vergangenheit<br />

Bild 1. Neubau einer <strong>Erdgas</strong>verdichteranlage.<br />

ist deshalb zu beobachten, dass beim Ausbau oder Neubau<br />

von <strong>Erdgas</strong>speichern (Bild 1) verstärkt ein Konzept<br />

verfolgt wird, bei dem die beiden unterschiedlichen<br />

Maschinentypen Turboverdichter <strong>und</strong> Kolbenverdichter<br />

parallel eingesetzt werden. Dass Kolbenverdichter mitunter<br />

erhebliche <strong>Gas</strong>pulsationen innerhalb des angeschlossenen<br />

Rohrleitungssystems verursachen können,<br />

ist bekannt. Welche Konsequenzen ergeben sich aber<br />

möglicherweise hieraus für den gleichzeitigen Betrieb<br />

eines Turboverdichters?<br />

Für viele Neuanlagen mit Kolbenverdichtern werden<br />

sogenannte „Pulsationsstudien“ durchgeführt. Mit Hilfe<br />

theoretischer Modelle wird das zu erwartende Pulsationsniveau<br />

aufgr<strong>und</strong> des oszillierenden Arbeitsprozesses<br />

der Verdichter vorausgesagt. Ziel ist, überhöhte<br />

<strong>Gas</strong>pulsationen bzw. daraus resultierende mechanische<br />

Rohrleitungsschwingungen bereits in der Planungsphase<br />

zu vermeiden. Herzstück der akustischen Modellierung<br />

ist dabei die Pulsationsquelle: die Kompressorzylinder.<br />

Nach Vorlage der Maschinenzeichnungen<br />

werden die akustischen Ersatzmodelle für Kolben, Zylinderraum,<br />

Ventile, <strong>Gas</strong>kanäle erstellt. Anschließend wer-<br />

November 2011<br />

786 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


<strong>Erdgas</strong>speicher<br />

Fachberichte<br />

den die Modelle für Rohrleitungen, Behälter, Kühler,<br />

Armaturen etc. gebildet. Der API Standard 618 (Reciprocating<br />

Compressors for Petroleum, Chemical and <strong>Gas</strong><br />

Industry Services, API Standard 618, 5. Ausgabe, 2007)<br />

beschreibt unter anderem Art <strong>und</strong> Umfang von Pulsationsstudien<br />

<strong>und</strong> gibt Richtwerte für zulässige Druckpulsationen<br />

an. Typischerweise treten die <strong>Gas</strong>pulsationen<br />

mit der Drehfrequenz des Kolbenverdichters <strong>und</strong> deren<br />

Vielfachen auf (typische Drehzahlen: ca. 200 1/min bis<br />

1000 1/min).<br />

Anders verhält es sich bei den Studien für Turboverdichter.<br />

Hier spielen der drehfrequente Anteil sowie<br />

auch der Drehklang (Drehfrequenz x Schaufelanzahl)<br />

des Verdichters für das Auftreten von Rohrleitungsschwingungen<br />

keine entscheidende Rolle. Zum einen<br />

liegt der angeregte Frequenzbereich mit Drehzahlen<br />

zwischen ca. 6000 1/min <strong>und</strong> 15 000 1/min deutlich<br />

höher. Zum anderen sind die durch die Arbeitsweise des<br />

Turbokompressors erzeugten Pulsationsamplituden,<br />

also das Pulsationsniveau, gegenüber dem Kolbenverdichter<br />

vergleichsweise gering. Unerwünschte Pulsationen<br />

treten in Anlagen mit Turbokompressoren beim<br />

regulären Betrieb primär aufgr<strong>und</strong> von strömungsinduzierter<br />

Anregung auf. In erster Linie wird diese durch<br />

Wirbelablösungen an T-Stücken verursacht, bei denen<br />

ein nichtdurchströmter Abzweig „überblasen“ wird. Die<br />

Ablösefrequenz der Wirbel ist dabei neben der Geometrie<br />

unter anderem abhängig vom Volumenstrom. Stimmen<br />

bei einem bestimmten Volumenstrom die Ablösefrequenz<br />

<strong>und</strong> die akustische Eigenfrequenz des Abzweiges<br />

überein (Koinzidenz), können hohe <strong>Gas</strong>pulsationen<br />

auftreten (akustische Resonanz). Kritisch sind vor allem<br />

die akustischen Resonanzen, deren Frequenz in der<br />

Nähe einer meist lokal begrenzten, strukturmechanischen<br />

Eigenfrequenz des Rohrleitungssystems liegen.<br />

Zusammengefasst heißt das, dass bei Pulsationsstudien<br />

für die beiden verschiedenen Maschinentypen –<br />

Kolbenverdichter <strong>und</strong> Turboverdichter – nach zwei unterschiedlichen<br />

Ansätzen vorgegangen wird. Wenn nun in<br />

einer neuen oder zu erweiternden Anlage beide Maschinentypen<br />

parallel betrieben werden sollen, liegt es nahe,<br />

beide Ansätze zu verbinden. Beide Studientypen werden<br />

zunächst mehr oder weniger getrennt voneinander bearbeitet,<br />

d. h.: 1. Untersuchung der Anregung der <strong>Gas</strong>pulsationen<br />

aus dem Betrieb der Kolbenverdichter <strong>und</strong><br />

2. Untersuchung der strömungsinduzierten Anregung<br />

bei Betrieb des Turboverdichters.<br />

Dabei wird das gesamte Leitungssystem, das auf der<br />

Saug- <strong>und</strong> Druckseite der Verdichter angeschlossen ist,<br />

betrachtet. Daher können auch die durch einen Kolbenverdichter<br />

angeregten Pulsationen an den Anschlussflanschen<br />

des Turboverdichters berechnet werden.<br />

Beim gemeinsamen Betrieb mit dem Turboverdichter,<br />

dessen stationärer Betriebspunkt beispielsweise in der<br />

Nähe der Pumpgrenze liegt, sollten die auftretenden<br />

<strong>Gas</strong>pulsationen unter anderem nicht dazu führen, dass<br />

diese überschritten wird. Als konservativer Ansatz für<br />

ein zulässiges Pulsationsniveau in einem solchen<br />

Betriebspunkt kann der Abstand zur Pumpgrenze aus<br />

dem stationären Kennfeld des Verdichters verwendet<br />

werden, s. Bild 2.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es bei der Erweiterung bestehender<br />

<strong>Erdgas</strong>speicheranlagen von Vorteil, im Vorfeld zu<br />

den Berechnungen die Pulsations- <strong>und</strong> Schwingungssituation<br />

des Status quo durch Messungen zu bestimmen.<br />

Unabhängig davon, ob ein Turboverdichter oder<br />

ein Kolbenverdichter ergänzt werden soll. Zum einen<br />

können durch die Messungen schwingungstechnisch<br />

kritische Bereiche erkannt werden. Zum anderen dienen<br />

die Messergebnisse der Abstimmung der akustischen<br />

Modelle für bestehende Anlagenkomponenten.<br />

Somit sind zuverlässigere Aussagen in der Studie für die<br />

erweiterte Anlage möglich. Die Kombination aus Messung<br />

<strong>und</strong> Berechnung hat sich in der Vergangenheit vor<br />

allem bei älteren Anlagen bewährt. Entstehende<br />

Modell unsicherheiten beispielsweise aufgr<strong>und</strong> nicht<br />

mehr verfügbarer Unterlagen können auf diese Weise<br />

kompensiert werden.<br />

Oft ist im Nahbereich des Turboverdichters die Rohrleitungsführung<br />

relativ weich gestaltet, wenn z. B. die<br />

Anschlussleitungen von oben an den Verdichter herangeführt<br />

werden. Daher ist dieser Leitungsbereich im<br />

Hinblick auf die Pulsationsanregung durch parallel<br />

betriebene Kolbenkompressoren relativ empfindlich<br />

<strong>und</strong> wird i. d. R. bei den strukturdynamischen Berechnungen<br />

der Pulsationsstudie näher betrachtet. Zur<br />

Abschätzung des durch die <strong>Gas</strong>kräfte erzwungenen<br />

Schwingungsniveaus werden die Ergebnisse aus den<br />

akustischen Berechnungen als Anregung auf ein separat<br />

erstelltes strukturdynamisches Modell des Rohrleitungssystems<br />

aufgegeben, s. Bild 3. Gegebenfalls ist bei<br />

einer Überschreitung von zulässigen Richtwerten (für<br />

Schwinggeschwindigkeit, Auslenkung oder dynami-<br />

Bild 2. Verdichterkennfeld<br />

mit<br />

Betriebspunkt<br />

nahe der<br />

Pumpgrenze,<br />

Beispiel zur<br />

Bestimmung<br />

der zulässigen<br />

Druck- <strong>und</strong><br />

Volumenstrompulsationen.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 787


FachberichtE <strong>Erdgas</strong>speicher<br />

Bild 3. Strukturdynamisches<br />

Modell<br />

(FEM) des<br />

Rohrleitungssystems<br />

im<br />

Bereich eines<br />

Turboverdichters;<br />

die Pfeile<br />

symbolisieren<br />

die anregenden<br />

<strong>Gas</strong>kräfte.<br />

Pulsationen nach der (Wieder-)Inbetriebnahme der <strong>Erdgas</strong>speicheranlagen<br />

zeigen, dass aus schwingungstechnischer<br />

Sicht ein problemloser Parallelbetrieb von Kolben-<br />

<strong>und</strong> Turboverdichter gr<strong>und</strong>sätzlich möglich ist. Es<br />

empfiehlt sich jedoch, bereits in der Planungsphase<br />

eine auf die Erfordernisse beider Maschinentypen abgestimmte<br />

Pulsationsstudie ggf. in Verbindung mit einer<br />

messtechnischen Untersuchung durchzuführen.<br />

Autor<br />

schen Anteil der Werkstoffspannung) die Rohrleitungsführung<br />

zu modifizieren, z. B. durch zusätzliche Rohrleitungslager<br />

oder eine Aussteifung von Rohrleitungsstützen<br />

etc.<br />

Die Erfahrungen aus der messtechnischen Kontrolle<br />

der mechanischen Rohrleitungsschwingungen <strong>und</strong> der<br />

Dr.-Ing. Jan Steinhausen<br />

KÖTTER Consulting Engineers KG |<br />

Rheine |<br />

Tel. +49 5971 9710-65 |<br />

E-Mail: jan.steinhausen@koetter-consulting.com<br />

Buchbesprechung<br />

Thermodynamik der Energiesysteme<br />

konventionell – rationell – regenerativ<br />

Weber, Gernot H., Weber, Jürgen F.,<br />

VDE Verlag GmbH 2010, 428 Seiten, DIN A5, kartoniert,<br />

Preis € 44,-,<br />

ISBN 978-3-8007-3213-5<br />

Die heutige Energieversorgung ist ein Mix aus konventionellen,<br />

rationellen <strong>und</strong> regenerativen Energiesystemen,<br />

wobei sich in Zukunft der Schwerpunkt<br />

hin zu den rationellen <strong>und</strong> regenerativen<br />

Systemen verschieben wird.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage für die technische Bewertung dieser<br />

Energiesysteme ist die Thermodynamik. Sie zeigt<br />

die Grenzen im Wirkungsgrad der Umwandlungssysteme<br />

auf. Sie ermöglicht mit ihren Gesetzen <strong>und</strong><br />

Gleichungen den Vergleich zwischen den reversiblen<br />

(umkehrbaren) <strong>und</strong> den irreversiblen (nichtumkehrbaren)<br />

Prozessen. Dadurch wird die Güte der<br />

natürlichen Prozesse erkennbar. Bei der Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe (Kohle, <strong>Erdgas</strong>, Erdöl) <strong>und</strong><br />

Biomasse wird die darin geb<strong>und</strong>ene chemische<br />

Energie zunächst in Wärme transformiert, die z.B.<br />

von Motoren in kinetische Energie von Fahrzeugen<br />

in elektrischen Strom umgesetzt wird. Alle Energieumwandlungen<br />

sind mit Verlusten behaftet, d.h.<br />

der zugeführte Energiestrom ist immer größer als<br />

der nutzbare Energiestrom.<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Energietechnik im Wandel der Zeit<br />

Thermodynamik als Gr<strong>und</strong>lage der<br />

Energietechnik<br />

Energieumwandlungssysteme<br />

Mit umfangreichen Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen, mehr<br />

als 80 Berechnungsbeispielen <strong>und</strong> zahlreichen Ta -<br />

bellen <strong>und</strong> Diagrammen bringen die Autoren dem<br />

Leser die energietechnischen Zusammenhänge<br />

näher. Das Fachbuch richtet sich an Studenten <strong>und</strong><br />

Ingenieure der Versorgungstechnik sowie qualifizierte<br />

Techniker.<br />

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Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

Tel. +49 (0) 201 / 82002-11<br />

Fax +49 (0) 201 / 82002-34<br />

E-Mail: s.spies@vulkan-verlag.de<br />

www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

November 2011<br />

788 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


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<strong>Smart</strong> Metering 2.0<br />

Vom intelligenten <strong>Gas</strong>zähler<br />

zu <strong>Smart</strong> Grid<br />

Dieses Fachbuch zeigt die Entwicklung, die Vorteile <strong>und</strong> die<br />

Potenziale dieser Technologien auf <strong>und</strong> setzt sich mit neuen<br />

Beiträgen mit aktuell diskutierten Themen auseinander.<br />

<strong>Smart</strong> Metering – an der Schnittstelle von <strong>Smart</strong> Homes <strong>und</strong><br />

<strong>Smart</strong> Grids – bietet ein wichtiges Element zur Modernisierung <strong>und</strong><br />

Optimierung der Energieversorgungssysteme. Obwohl sich Hersteller<br />

<strong>und</strong> Anwender auf die technologischen Gr<strong>und</strong>lagen verständigt<br />

haben, entwickelt sich der Markt in Deutschland verhalten. Die<br />

Ursachen für diese Marktentwicklung werden sowohl in den<br />

politischen Rahmenbedingungen als auch in der Verfügbarkeit<br />

verlässlicher Standards gesehen.<br />

In dem Buch werden in einer Zusammenstellung von detaillierten,<br />

technisch orientierten Fachbeiträgen die Gründe <strong>und</strong> Hintergründe<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln veranschaulicht.<br />

Hrsg.: U. Wernekinck, N. Burger<br />

1. Aufl age 2011, ca. 350 Seiten mit eBook auf DVD, Farbdruck,<br />

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von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

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FachberichtE Informationstechnologie<br />

Minimale Ausgleichsenergiekosten<br />

durch optimiertes<br />

Prognose-Management<br />

Wie die GASAG Berliner <strong>Gas</strong>werke Aktiengesellschaft den Bedarfs-Forecast<br />

für RLM-K<strong>und</strong>en optimiert hat<br />

Informationstechnologie, Prognosen, Bilanzkreismanagement, Lastgang-Bepreisung<br />

Henry Cull<br />

Die GASAG Berliner <strong>Gas</strong>werke AG stand im Rahmen<br />

der regulatorischen Veränderungen auf dem <strong>Gas</strong>markt<br />

vor der Herausforderung, das Prognose-Management<br />

neu zu organisieren. Entscheidend war dabei vor<br />

allem, das gesamte Prognose-Verfahren so zu optimieren,<br />

dass eine exakte <strong>und</strong> weitgehend automatisierte<br />

Kalkulation der benötigten <strong>Gas</strong>mengen möglich ist. Im<br />

Zuge einer Neuausrichtung der IT-Infrastruktur wurde<br />

bei der GASAG ein leistungsfähiges Prognose-Modul<br />

für kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristige Prognosen implementiert.<br />

Über eine Schnittstelle ist das System an alle<br />

relevanten Allokations- <strong>und</strong> Wetterdaten angeb<strong>und</strong>en.<br />

Für den Lastgang-Bepreisungsprozess bei RLM-K<strong>und</strong>en<br />

nutzt das Unternehmen darüber hinaus ein spezielles<br />

Tool, das nach Postleitzahlen gegliedert auf Temperaturzeitreihen<br />

zugreifen kann. Die Angebotserstellung<br />

wird dadurch erheblich vereinfacht <strong>und</strong> kann<br />

wesentlich genauer erfolgen.<br />

Minimum energy balance costs thanks to accurate<br />

forecasting<br />

In conjunction with regulatory changes in the gas<br />

market, the GASAG Berliner <strong>Gas</strong>werke AG was faced<br />

with the challenge of adopting new forecasting practices.<br />

It was essential to optimize the entire forecast<br />

methods, in order to increase accuracy and automate<br />

calculations for gas quantity requirements as much<br />

as possible. Within the scope of new IT infrastructure<br />

implementations a new forecasting tool for short,<br />

middle and long term forecasts was deployed at<br />

GASAG, which was connected to all relevant allocation<br />

and weather databases. For load consumption<br />

based pricing for LPM customers GASAG uses a special<br />

feature that is able to correlate temperature time<br />

series according to postal codes. This considerably<br />

reduces the efforts and increases the preciseness of<br />

preparing price proposals.<br />

Die GASAG Berliner <strong>Gas</strong>werke Aktiengesellschaft steht<br />

als Traditionsunternehmen seit mehr als 160 Jahren für<br />

die <strong>Gas</strong>versorgung in Berlin. Die Ursprünge reichen bis<br />

in die Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zurück. Mit einem<br />

städtischen <strong>Gas</strong>werk wurde damals die Versorgung von<br />

r<strong>und</strong> 2000 öffentlichen <strong>Gas</strong>laternen für die Straßenbeleuchtung<br />

sichergestellt.<br />

Heute versorgt die GASAG gemeinsam mit ihren<br />

Partnerunternehmen in der Region Berlin-Brandenburg<br />

über 700 000 private <strong>und</strong> gewerbliche K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist<br />

dort mit einem jährlichen <strong>Erdgas</strong>absatz von mehr als<br />

20 TWh eindeutiger Marktführer. Durch die deutschlandweite<br />

Bilanzkreisführung können weitere 2–3 TWh<br />

verkauft werden. Die Unternehmensgruppe tritt darüber<br />

hinaus inzwischen auch als Mehrspartenanbieter<br />

mit den Bereichen Strom <strong>und</strong> Fernwärme auf (Bild 1).<br />

1. Regulierung erforderte Anpassungen<br />

der IT-Struktur<br />

Im Zuge der regulatorischen Veränderungen auf dem<br />

<strong>Gas</strong>markt <strong>und</strong> angesichts der absehbaren Herausforderungen<br />

durch die neue <strong>Gas</strong>welt ab Oktober 2007<br />

beschäftigte sich das Unternehmen bereits 2006 mit der<br />

Ausschreibung einer neuen IT-Infrastruktur. Es galt unter<br />

anderem, komplett neue Prozesse für das Nominierungsmanagement<br />

<strong>und</strong> die neue Marktrolle des Bilanzkreisverantwortlichen<br />

regulierungskonform abzubilden.<br />

Die weitere Planung dafür erfolgte gemeinsam mit<br />

dem Software- <strong>und</strong> Beratungsdienstleister ECG <strong>Erdgas</strong>-<br />

Consult, dessen Produktfamilie MTS (Management System<br />

for Transport and Storage, Trading and Shipping)<br />

die Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Die<br />

Lösung deckt die einzelnen Marktrollen vom Transport-<br />

November 2011<br />

790 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Informationstechnologie<br />

Fachberichte<br />

netzbetreiber bis zum Händler ab <strong>und</strong> unterstützt alle<br />

Abläufe der Wertschöpfungskette. Das Hauptprojekt zur<br />

Implementierung der Gesamtlösung startete Mitte April<br />

2007 <strong>und</strong> konnte rechtzeitig vor dem Beginn des neuen<br />

<strong>Gas</strong>wirtschaftjahres am 1. Oktober erfolgreich abgeschlossen<br />

werden.<br />

Ein ganz besonderes Augenmerk lag im Zuge der<br />

Umstellung auf dem Prognose-System. Durch das im<br />

Rahmen der Regulierung entfallende, so genannte City-<br />

Gate-Modell war keine „physische“ Steuerung der <strong>Gas</strong>mengen<br />

mehr möglich. An deren Stelle trat eine virtuelle<br />

Steuerung, so dass man darauf angewiesen war,<br />

den kurzfristig entstehenden Bedarf so genau wie möglich<br />

zu prognostizieren.<br />

„Die Prognosegüte ist für uns ein ganz entscheidender<br />

Faktor“, erklärt Dominik Schmidt, Abteilungsleiter<br />

Energiehandel <strong>und</strong> Optimierung bei der GASAG. „Je exakter<br />

wir die benötigten <strong>Gas</strong>mengen prognostizieren können,<br />

desto geringer sind später logischerweise die<br />

Abweichungen zu den Ist-Werten. Durch den unmittelbaren<br />

Einfluss auf die anfallenden Pönalen sehen wir die<br />

Prognosequalität als einen extrem effektiven <strong>und</strong> schnell<br />

greifenden Aspekt der Kostenminimierung an. Aufgr<strong>und</strong><br />

der komplexen Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> der Vielzahl<br />

an maßgeblichen Einflussgrößen strebten wir außerdem<br />

ein möglichst hohes Maß an Automatisierung an.“<br />

Die Entscheidung für das Prognose-Modul fiel<br />

schließlich für die Lösung mP Energy der metalogic<br />

GmbH.<br />

„Wir standen im Bereich der Prognosen vor einer<br />

Make or Buy-Entscheidung“, erinnert sich Stefan Gerisch,<br />

Projektleiter bei der ECG <strong>Erdgas</strong>-Consult GmbH. „Die<br />

Leistungsfähigkeit von mP Energy hat nicht nur uns,<br />

sondern auch unseren K<strong>und</strong>en GASAG überzeugt. Das<br />

Tool ergänzt sich als Prognosekern ideal mit unserer<br />

Gesamtlösung.“<br />

Die Implementierung der MTS-Gesamtlösung<br />

erfolgte in vier Schritten. Nach dem Aufsetzen <strong>und</strong> ausführlichen<br />

Testen eines Pilotsystems wurden die entsprechenden<br />

Schnittstellen zu den bestehenden IT-Systemen<br />

eingerichtet. Durch intensive Schulungen, die<br />

seitdem in etwa jährlichem Rhythmus wiederholt werden,<br />

erhielten die Anwender vor der finalen Produktivschaltung<br />

das nötige Know-how für die tägliche Arbeit<br />

mit dem System.<br />

mP Energy ist im Rahmen der MTS-Gesamtlösung<br />

über eine Schnittstelle an die Allokations- <strong>und</strong> Wetterdaten<br />

angeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in der Lage, alle relevanten<br />

Informationen auszulesen. Darauf basierend können<br />

automatisiert Kurz-, Mittel- <strong>und</strong> Langfristprognosen<br />

erstellt werden. Dabei kommen verschiedene mathematische<br />

Verfahren zum Einsatz, deren unterschiedliche<br />

Ansätze die Gesamtqualität der Prognosen unter verschiedensten<br />

Bedingungen optimieren. Angewendet<br />

werden beispielsweise die multivariate Regression<br />

sowie eine Vorgehensweise auf Basis von neuronalen<br />

Bild 2. Bio<strong>Erdgas</strong>-Anlage Rathenow. (Quelle: GASAG)<br />

Netzen. Die Software kann für alle Energieformen eingesetzt<br />

werden. Sowohl die zeitliche Auflösung als auch<br />

der Zeithorizont sind individuell wählbar, was eine flexible<br />

Anpassung ermöglicht.<br />

2. Tägliche Prognosen für unterschiedliche<br />

Zeiträume<br />

Die GASAG nutzt im Tagesgeschäft vor allem die drei<br />

Prognosezeiträume „heute“, „morgen“ sowie eine Dispositions-Prognose<br />

für die nächsten fünf Tage. Zusätzlich<br />

Bild 1.<br />

GASAG-<br />

Firmenzentrale<br />

(Quelle: GASAG)<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 791


FachberichtE Informationstechnologie<br />

Projektzeitplan<br />

2006: Ausschreibung neue IT-Infrastruktur<br />

2007: Implementierung MTS inklusive<br />

Forecast/Prognose<br />

2009: Start Back-to-Back-Bepreisungsprojekt<br />

2011: Produktivsetzung Back-to-Back-Feature<br />

kommt das Prognose-System auch innerhalb des kontinuierlich<br />

wachsenden Drittgeschäfts zum Einsatz, das<br />

der Berliner <strong>Gas</strong>versorger mit seinen Schwesterunternehmen,<br />

wie beispielsweise der Potsdamer Energie<br />

Mark Brandenburg GmbH (EMB), betreibt. Die GASAG<br />

übernimmt im Rahmen des Bilanzkreismanagements<br />

das Prognoserisiko in Bezug auf Ausgleichsenergiekosten<br />

beziehungsweise Strukturierungsbeiträge für den<br />

Drittk<strong>und</strong>en. Ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil, der<br />

durch die reproduzierbare, verlässliche Prognosegüte<br />

<strong>und</strong> ein entsprechend gut kalkulierbares Risiko ermöglicht<br />

wird.<br />

R<strong>und</strong> 400 Großk<strong>und</strong>en mit registrierender Leistungsmessung<br />

(RLM) werden im <strong>Gas</strong>-Segment inzwischen<br />

fortlaufend prognostiziert, die Tendenz ist steigend.<br />

Hinzu kommt das Stromgeschäft, das bei dem Versorger<br />

zwar bislang lediglich einen kleinen Anteil ausmacht,<br />

der allerdings ebenfalls ausgebaut werden soll. Die Produktion<br />

des Stroms, der aus Blockheizkraftwerken, Mini-<br />

Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie Photovoltaik<br />

stammt, wird ebenso prognostiziert wie der gegenüberstehende<br />

Verbrauch. Das Unternehmen greift hierbei<br />

auf Prozesse zurück, die sich im <strong>Gas</strong>geschäft bereits<br />

bewährt haben (Bild 2).<br />

3. Feintuning im Lastgang-Bepreisungsprozess<br />

Um die Angebots- <strong>und</strong> Preisgestaltung für die Lastgänge<br />

der RLM-K<strong>und</strong>en anhand normalisierter Verbrauchsmengen<br />

weiter zu optimieren, wurde 2009 ein<br />

weiterer Schritt in Angriff genommen. Gemeinsam mit<br />

metalogic entwickelte ECG im Rahmen eines Bepreisungsprojekts<br />

das so genannte Back-to-Back-Feature.<br />

Diese funktionale Erweiterung des Gr<strong>und</strong>systems greift<br />

unter anderem auf H<strong>und</strong>erte von Temperaturzeitreihen<br />

mit Normaltemperaturen zu, die für jede Postleitzahl<br />

verfügbar sind. Das Plug-In, das 2011 in den Produktivbetrieb<br />

gegangen ist, beinhaltet eine Schnittstelle zum<br />

SAP-CRM-System. Die Berechnungen erfolgen automatisiert<br />

in sehr kurzer Zeit <strong>und</strong> erlauben den Verantwortlichen<br />

des Versorgungsunternehmens eine exakte<br />

Angebotserstellung für RLM-K<strong>und</strong>en.<br />

„Wir konnten unsere Abläufe r<strong>und</strong> um die Lastprognosen<br />

mit mP Energy deutlich verbessern“, resümiert<br />

Dominik Schmidt. „Für uns stechen als Vorteile vor allem<br />

die hohe qualitative Güte der Forecasts sowie das große<br />

Maß an Automatisierung heraus. Wir haben mittlerweile<br />

die komfortable Situation erreicht, dass wir die Ausgleichsenergiekosten<br />

faktisch minimiert haben, da die<br />

Abweichung zu den Prognosen extrem niedrig ist.<br />

Angesichts einer Vielzahl an zu prognostizierenden<br />

K<strong>und</strong>enlastgängen, sparen wir durch die Automatisierung<br />

zudem sehr viel Zeit. Auch gehen wir mittelfristig<br />

von einer weiteren Steigerung aus.“<br />

Für die Zukunft sind weitere Projekte bereits in Planung.<br />

So wird beispielsweise an einer Cluster-Erkennung<br />

für RLMs gearbeitet, die durch sinnvolle Zusammenfassung<br />

von einzelnen Großk<strong>und</strong>en in Gruppen für eine<br />

weitere Verbesserung der Prognosegüte sorgen soll.<br />

Autor<br />

Dipl.-Kfm. Henry Cull<br />

Metalogic GmbH |<br />

München |<br />

Tel.: +49 89 517393-52 |<br />

E-Mail: henry.cull@metalogic.de<br />

Parallelheft <strong>gwf</strong>-Wasser | Abwasser<br />

In der Ausgabe 11/2011 lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />

Treskatis u. a.<br />

Jekel u. a.<br />

Schneider<br />

Scholz<br />

Bewertung des Rückhaltevermögens von tertiären Sandschichten gegenüber<br />

mikrobiologischen Einträgen in Filterrohrstränge eines Horizontalfilterbrunnens –<br />

Modellversuche mit Säulen aus in-situ-Material<br />

entfernung von Arsen, Nickel <strong>und</strong> Uran bei der Wasseraufbereitung<br />

ermittlung der horizontalen <strong>und</strong> vertikalen Durchlässigkeitsbeiwerte aus<br />

pumpversuchen<br />

treffpunkt für das Wasserfach – 4. Kolloquium der Trinkwasserspeicherung<br />

November 2011<br />

792 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


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for <strong>gwf</strong><br />

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A CLOSE-UP VIEW<br />

OF THE INTERNATIONAL<br />

GAS BUSINESS<br />

The new „Magazine for <strong>Smart</strong> <strong>Gas</strong> Technologies, Infrastructure<br />

and Utilisation” features technical reports on<br />

the European natural gas industry as well as results of<br />

research programmes and innovative technologies. Find<br />

out more about markets, enterprises, associations and<br />

products of device manufacturers.<br />

Each edition is completed by interviews with major<br />

company leaders and interesting portraits of associations<br />

in the European market.<br />

READ MORE ABOUT<br />

gas applications<br />

grid infrastructure<br />

measurement<br />

gas quality issues<br />

pipeline construction<br />

regulation<br />

biogas injection<br />

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MAGAZINE<br />

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corrosion protection<br />

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gas for energy is published by Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München, Germany<br />

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Franz-Horn-Str. 2<br />

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writing at Readers’ Service gas for energy, Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg, Germany. After the first<br />

period the agreement can be terminated in writing with 2 months notice to the end of each year.<br />

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✘<br />

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PAGWFI0211<br />

Your personal data will be recorded and stored to permit processing of your request, and for communication purposes. Your signature indicates your agreement that this data also be used for commercial<br />

purposes by mail, telephone, fax or email. Such agreement can be revoked in writing at any time.


FachberichtE Informationstechnologie<br />

Videoüberwachung als<br />

Gesamtkonzept<br />

Zuverlässige Komponenten von der Kamera bis zum Switch<br />

Informationstechnologie, Videoüberwachung, Planung, Überwachungssysteme, Kameras,<br />

Industrie-Switches<br />

Michael Brieler <strong>und</strong> Nora Crocoll<br />

Wer mit Kanonen auf Spatzen schießen will, dabei<br />

aber das Pulver vergisst, ist gleich doppelt schlecht<br />

dran. Auch wenn der Vergleich etwas hinken mag, ist<br />

er doch recht treffend für die Situation am Videoüberwachungsmarkt.<br />

Oft setzen Anbieter, um kostengünstige<br />

Gesamtlösungen realisieren zu können,<br />

neben teuren <strong>und</strong> nicht selten überdimensionierten<br />

Kameras <strong>und</strong> Videorekordern auf billige Kommunikationskomponenten.<br />

Dabei wird meist vernachlässigt,<br />

dass die Komponenten zur Datenübertragung für<br />

eine zuverlässige Überwachung mindestens genau so<br />

wichtig sind. Hier führt übertriebene Sparsamkeit oft<br />

dazu, dass das gesamte System nicht die nötige<br />

Sicherheit bringt. Optimal auf die jeweilige Anwendung<br />

angepasste Gesamtsysteme sind also gefragt,<br />

von der Kamera über die eingesetzten Kommunikationsmedien<br />

bis hin zum verwendeten Videorekorder,<br />

ganz zu schweigen vom passenden Überwachungskonzept.<br />

Video surveillance does not necessarily equal security<br />

It’s often forgotten that not only the cameras and<br />

video recorders used are the key to a reliable and<br />

secure solution, but also the data-transmission components.<br />

False savings made here often mean that the<br />

system as a whole fails to achieve the desired level of<br />

security. The following feature focuses on typical<br />

errors that need to be avoided when installing a video<br />

surveillance system.<br />

Intro. Sensible<br />

bzw. wertvolle<br />

Anlagen oder<br />

Maschinen an<br />

dezentralen<br />

Stellen wie Biogasanlagen,<br />

Photovoltaikanlagen<br />

oder Baustellenfahrzeuge<br />

müssen<br />

geschützt werden.<br />

Die Art der<br />

verwendeten<br />

Videoüberwachungslösung<br />

unterscheidet<br />

sich aber je<br />

nach Anwendungsfall.<br />

November 2011<br />

794 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Informationstechnologie<br />

Fachberichte<br />

Sensible bzw. wertvolle Anlagen oder Maschinen an<br />

dezentralen Stellen wie Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen<br />

oder Baustellenfahrzeugen müssen geschützt<br />

werden. Bahnhöfe oder Museen fordern ebenso zuverlässige<br />

Überwachung wie Banken, Tankstellen oder<br />

Supermärkte. Die Art der verwendeten Videoüberwachungslösung<br />

unterscheidet sich aber je nach Anwendungsfall<br />

<strong>und</strong> den davon abhängigen Anforderungen<br />

deutlich. Trotzdem gibt es einige generelle Fehler, die<br />

man in allen Applikationen vermeiden sollte.<br />

a<br />

Bild 1a. Die DS-2DF1-714 ist eine ideale Kamera für Freilandüberwachung.<br />

Bild 1b. Wo auch bei Dunkelheit zuverlässig überwacht werden<br />

soll, ist die DS-2CD892P-IR5 eine praxisgerechte Lösung.<br />

1. Überwachungsaufgabe definieren<br />

Bevor man ein Überwachungssystem einsetzt, ist gute<br />

Planung das A <strong>und</strong> O. Wer wenig Erfahrung hat, sollte<br />

hier auf das Knowhow kompetenter Anbieter von Videoüberwachungslösungen<br />

zurückgreifen. So gilt es zu klären:<br />

Welche Teile einer Anlage müssen überwacht werden,<br />

welche sind für die Überwachung nicht relevant?<br />

Welche Art von Überwachung ist wo gefragt <strong>und</strong> zu<br />

welcher Zeit? Gilt es lediglich zu detektieren, also festzustellen,<br />

dass eine Person an einer bestimmten Stelle ist,<br />

an der sie nicht sein sollte? Oder ist es sinnvoll, betreffende<br />

Personen auch identifizieren zu können? Wo<br />

Detektion ausreicht, kann man sich teure hochauflösende<br />

Kameras sparen. An manchen Stellen mögen sich<br />

Kombinationen aus Detektieren <strong>und</strong> Identifizieren eignen,<br />

sodass detektierende Kameras bei Auftreten von<br />

unerwarteten Bewegungen eine identifizierende<br />

Kamera antriggern, die sich dann auf den bestimmten<br />

Bereich ausrichtet. Weitere Fragen sind: Wie oft müssen<br />

Bilder übertragen werden? Immer oder nur bei Bewegung?<br />

Reicht es, die Anlage selbst zu überwachen, oder<br />

soll die Videoüberwachung bei einem Sicherheitsdienstleister<br />

aufgeschaltet werden? Müssen verschiedene<br />

Komponenten der Anlage eventuell red<strong>und</strong>ant ausgelegt<br />

werden, um maximale Sicherheit zu garantieren?<br />

Eine Biogasanlage ist ein gutes Beispiel, anhand dessen<br />

sich verschiedene Überwachungsaufgaben <strong>und</strong> die<br />

damit einhergehenden Anforderungen an die eingesetzten<br />

Systeme beschreiben lassen. Im ersten Schritt<br />

muss zum Schutz vor Saboteuren oder Vandalen das<br />

Gelände um die Anlage überwacht werden. Hier werden<br />

spezielle Lösungen für Freilandüberwachung benötigt,<br />

die entsprechende Distanzen überbrücken <strong>und</strong><br />

auch bei Dunkelheit zuverlässige Ergebnisse liefern<br />

(Bild 1). Dabei ist es im Wesentlichen wichtig zu erkennen,<br />

ob sich eine Person im Überwachungsbereich aufhält,<br />

nicht aber wer genau diese Person ist. Ähnliches<br />

gilt für das Überwachen der Gebäudeaußenhaut.<br />

Im Inneren der Biogasanlage dagegen will man<br />

schon genau wissen, wer wo ist. Halten sich zum Beispiel<br />

im Labor, dem Rechnerraum oder der Leitzentrale<br />

unbefugte Personen auf (Bild 2)? Auch zum Mitarbeiterschutz<br />

sind Überwachungslösungen gefragt, bspw. im<br />

Ex-Bereich der Anlage. Gefährliche Bereiche können mit<br />

Kameras abgedeckt werden, so dass man sehen kann,<br />

b<br />

Bild 2. Will<br />

man im inneren<br />

von Gebäuden<br />

Personen<br />

identifizieren<br />

eignet sich<br />

zum Beispiel<br />

die<br />

DS-2CD7153-E<br />

Switches für industrielle Kommunikation<br />

Die Ethernet-Switches für industrielle Kommunikation von Sixnet vereinen die Vorteile aus zwei Welten: die hohe Performance<br />

<strong>und</strong> Sicherheit von Enterprise-Class Switches <strong>und</strong> die Robustheit von Industriegeräten. Eine breite Produktpalette mit<br />

vier Produktfamilien angefangen von der wirtschaftlichen Einsteiger-Serie bis hin zur sehr robusten EL-Serie für extrem<br />

anspruchsvolle Umgebungsbedingungen bietet für jede Anwendung die richtige Lösung. Die Geräte überzeugen durch Red<strong>und</strong>anz,<br />

hohe Netzwerksicherheit <strong>und</strong> zuverlässiges Netzwerkmanagement. Ein modularer Aufbau mit SFP-Ports ermöglicht<br />

individuelle Kombinationen aus Kupfer- <strong>und</strong> Glasfaserports. Die Ethernet-Switches sind zertifiziert nach IEC 61850 <strong>und</strong> IEEE<br />

1613 <strong>und</strong> erfüllen alle Anforderungen nach EN 50155, EN 50121-4, NEMA TS2 sowie ABS/DNV/Lloyds. Damit erschließen sie<br />

sich breite Einsatzfelder: Angefangen von der Öl- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>industrie über Bahnanwendungen, die Fabrikautomation, maritime<br />

<strong>und</strong> Offshore-Anwendungen bis hin zum Transportwesen. Gerade auch im Energiesektor bieten sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten,<br />

sei es in Umspannwerken, im Bereich der erneuerbaren Energien oder im <strong>Smart</strong> Grid.<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 795


FachberichtE Informationstechnologie<br />

wenn eine Person in Gefahr gerät. Auch hier ist es in der<br />

Regel nicht relevant zu erkennen, wer die Person genau<br />

ist, wesentlicher ist, dass jemand Hilfe benötigt. Ein<br />

Bereich, in dem man sehr genau sehen will, was vonstatten<br />

geht, ist die Anlieferung. Fährt z. B. ein Anlieferer mit<br />

derselben Ware zweimal über die Waage oder werden<br />

unerlaubte Fremdkörper abgegeben, die schlimmstenfalls<br />

zu einem teuren Anlagenstillstand führen können?<br />

Die Szenarien für den möglichen Einsatz von Überwachungslösungen<br />

sind also vielfältig, ebenso wie die<br />

Anforderungen an die verwendeten Komponenten. Gut<br />

also, wenn der Lieferant ein breites Portfolio hat, aus<br />

dem man für jeden Anwendungsfall die maßgeschneiderte<br />

Lösung auswählen kann <strong>und</strong> darüber hinaus die<br />

entsprechende Beratung liefert.<br />

Bild 3. Für die Aufzeichnung bietet Welotec verschiedene Lösungen<br />

vom Netzwerk Video Rekorder über Hybrid Video Rekorder bis hin zu<br />

digitalen Video Rekordern, digitalen Video Servern <strong>und</strong> Video Karten<br />

Bild 4. Sparen bei der Kommunikation geht auf Kosten der Ausfallsicherheit.<br />

Hier bieten die robusten industrietauglichen Switches von Sixnet<br />

mit großem Betriebstemperaturbereich hohe Kommunikationssicherheit.<br />

Komplettangebot für CCTV Videoüberwachung<br />

Der Markt für Videoüberwachung wächst stetig. Deshalb bietet Welotec<br />

als offizieller Distributor der Hikvision Digital Technology Co. in<br />

Deutschland hierfür eine breite Produktpalette. Angeboten werden<br />

Lösungen zur Videoüberwachung angefangen von IP-Kameras über<br />

analoge Kameras in Standard- <strong>und</strong> Dome-Ausführung bis hin zum<br />

digitalen Videorekorder (DVR), Netzwerk-Video-Rekorder (NVR),<br />

digitalen Video-Server (DVS), Network-Attached-Storage (NAS) <strong>und</strong><br />

Videokarten für Computer.<br />

2. Netzwerkkommunikation ist Teil des<br />

Überwachungssystems<br />

Nach der konzeptionellen Planung einer Überwachungslösung<br />

folgt die Umsetzung mit konkreten<br />

Komponenten. Neben der richtigen Wahl der eingesetzten<br />

Kameras <strong>und</strong> Videorekorder (Bild 3), ist aber die<br />

Auswahl geeigneter Kommunikationskomponenten<br />

relevant für die Zuverlässigkeit der Gesamtlösung. Die<br />

Welotec GmbH aus Laer im Münsterland bietet daher<br />

beides an: Als offizieller Distributor von Hikvision hat<br />

das Unternehmen hochwertige Komponenten für die<br />

Videoüberwachung im Produktprogramm (Kastentext,<br />

Seite 4). Diese werden ergänzt von der Produktsparte<br />

„industrielle Kommunikation“, deren Komponenten<br />

eine zuverlässige Datenübertragung nach Industrievorgaben<br />

ermöglichen. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass<br />

bspw. gerade bei den eingesetzten Switches oft gespart<br />

wird. Diese haben dann für den Anwendungsfall keinen<br />

ausreichenden Temperaturbereich, sind für den Einsatz<br />

in rauen Bedingungen nicht robust genug oder bringen<br />

nicht den benötigten Witterungsschutz mit. Das<br />

Einschließen in ein wetterfestes IP67-Gehäuse kann<br />

weitere Probleme bringen, statt diese zu lösen: Die<br />

Wärme des Switches wird nicht abgeführt, er überhitzt<br />

<strong>und</strong> fällt über kurz oder lang aus. Die Wahl eines ungeeigneten<br />

Switches führt also nicht selten zu Kommunikationsausfällen,<br />

so dass von einer noch so guten<br />

Kamera keine Daten mehr übertragen werden. Hier<br />

können die managed <strong>und</strong> unmanaged Ethernet Switches<br />

von Sixnet (Bild 4) mit Gigabit Ethernet- <strong>und</strong> Glasfaseranschlüssen<br />

ihre Vorteile ausspielen (Kastentext,<br />

Seite 3). Sie sind von Haus aus sehr robust <strong>und</strong> bieten<br />

einen großen Betriebstemperaturbereich. In der breiten<br />

Produktpalette findet sich für jeden Anwendungsfall<br />

die passende Lösung.<br />

Auch bei den eingesetzten Kommunikationswegen<br />

werden oft Fehler gemacht. Es geht dabei um weit<br />

mehr, als um die Frage Kupferkabel oder Lichtwellenleiter<br />

abhängig von Übertragungsdistanzen <strong>und</strong> Anzahl<br />

der angeschlossenen Kameras. Geklärt werden muss<br />

auch, ob die Kommunikationsleitungen robust genug<br />

sind für den Außeneinsatz. Beeinflussen hohe Temperaturen<br />

oder Sonneneinstrahlung die Leitungen kurzoder<br />

langfristig? In hochsensiblen Anwendungen stellt<br />

sich darüber hinaus die Frage: Wie sicher ist die eingesetzte<br />

Kommunikationsleitung vor Manipulation? Muss<br />

zum Beispiel ein Telefonanschluss außerhalb eines<br />

Gebäudes, der relativ leicht aus dem Verkehr gezogen<br />

werden kann, durch ein red<strong>und</strong>antes Kommunikationssystem<br />

abgesichert werden? Denkbar ist hier eine<br />

kabellose Lösung bspw. über Mobilfunk. Auch hier bietet<br />

Welotec eine breite Auswahl an geeigneten Mobilfunkroutern,<br />

die für eine sichere Kommunikation auch<br />

die notwendige Verschlüsselung mitbringen (Bild 5).<br />

Mit ihnen lassen sich flexible Lösungen realisieren, von<br />

solchen, bei denen im Notfall lediglich ein Alarm per<br />

November 2011<br />

796 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Informationstechnologie<br />

Fachberichte<br />

Welotec – Vision meets solution<br />

Welotec ist Hersteller elektronischer B2B-Komponenten<br />

<strong>und</strong> versteht sich zudem als Value Added<br />

Distributor, also ein spezialisierter Distributor, der<br />

Mehrwertdienstleistungen <strong>und</strong> Beratung für die<br />

vertriebenen, erklärungsbedürftigen Produkte<br />

anbietet. Neben Beratung <strong>und</strong> Verkauf zählen z. B.<br />

technischer Support, Schulungen <strong>und</strong> viele weiter<br />

gehende Services zu diesen Mehrwertdienstleistungen.<br />

Die fünf Schwerpunkte des weltweit<br />

agierenden Unternehmens liegen auf den Produktbereichen<br />

Video Überwachung, industrielle<br />

Kommunikation, industrielle Funkfernsteuerungen,<br />

industrielle Sensoren <strong>und</strong> industrielle<br />

Sicherheit.<br />

Als Lösungs- <strong>und</strong> Systempartner baut Welotec<br />

weltweite Kooperationen mit auditierten Liefer-<br />

Partnern auf. Mit dem Ziel K<strong>und</strong>enaufgaben stets<br />

ideal zu lösen, integriert das Unternehmen permanent<br />

die besten Produkte auditierter Liefer-Partner<br />

aus aller Welt ins Produktprogramm.<br />

Bild 5. Wo Kommunikationsleitungen fehlen oder für maximale Sicherheit<br />

eine red<strong>und</strong>ante Kommunikation gefragt ist, können Mobilfunkrouter<br />

die Lösung sein. Welotec bietet auch hier eine breite Auswahl. Alle<br />

Bilder Welotec GmbH<br />

Mobilfunk übertragen wird, bis hin zu Lösungen, bei<br />

denen über Mobilfunk Live-Bilddaten kabellos übertragen<br />

werden.<br />

3. Mobile Sicherheitsüberwachung<br />

Die kabellose Datenübertragung erschließt darüber<br />

hinaus noch weitere Anwendungsbereiche bzw. erweitert<br />

die Möglichkeiten von Sicherheitslösungen. So können<br />

damit Überwachungsdaten nicht nur an eine ortsfeste<br />

Zentrale übertragen werden. Ein Einsatzfahrzeug<br />

kann ebenfalls mit einem Überwachungsmonitor ausgestattet<br />

sein. Dadurch können die Sicherheitskräfte bei<br />

der Fahrt zum Einsatzort sehen, wo genau sich ein Eindringling<br />

gerade befindet. Oder der Betreiber, der zuvor<br />

erwähnten Biogasanlage, erhält direkt auf sein Handy<br />

Informationen über Probleme in der Anlage.<br />

Ein weiterer Einsatzfall für Lösungen zur mobilen<br />

Sicherheitsüberwachung findet sich auf Baustellen.<br />

Baustellenfahrzeuge stellen einen beachtlichen Wert<br />

dar. Hier sind die Sicherheitsexperten aus dem Münsterland<br />

derzeit an der Entwicklung eines mobilen Sicherheitscontainers<br />

beteiligt. Auf dem Dach des Technikcontainers<br />

installierte Kameras überwachen einen Umkreis<br />

von 80 m. So lassen sich Diebstähle an Baustellen deutlich<br />

reduzieren. Und sollte es dennoch zu einem Diebstahl<br />

kommen: In Kombination mit GPS-Ortungsgeräten<br />

aus dem Produktprogramm der Sicherheitsexperten,<br />

die in die Baustellenfahrzeuge eingebaut werden,<br />

lassen sich gestohlene Maschinen <strong>und</strong> Fahrzeuge<br />

schnell wieder auffinden. Egal in welchem Fall Sicherheitslösungen<br />

gefragt sind, die Experten aus Laer im<br />

Münsterland können mit den passenden Komponenten<br />

<strong>und</strong> fachk<strong>und</strong>iger Beratung unterstützen. So lassen sich<br />

für jeden Anwendungsfall ausfallsichere Lösungen<br />

maßschneidern, von der Kamera über die Datenübertragung<br />

bis hin zur Datenaufzeichnung.<br />

Autoren<br />

Michael Brieler<br />

Welotec GmbH |<br />

Laer |<br />

Tel. +49 2554 9130-00 |<br />

E-Mail: m.brieler@welotec.com<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll<br />

Redaktionsbüro Stutensee |<br />

Stutensee |<br />

Tel. +49 7244 73969-9 |<br />

E-Mail: ncrocoll@rbsonline.de<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 797


Im profil BDEW B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft e. V.<br />

Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen <strong>und</strong> Organisationen<br />

im Bereich der <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>wirtschaft vor. In dieser Ausgabe zeigt sich<br />

der BDEW B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft e. V. im Profil.<br />

Folge 5:<br />

Energie. Wasser. Leben<br />

Der B<strong>und</strong>esverband der Energie<strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft e. V.<br />

Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Mitglied des Präsidiums.<br />

Der B<strong>und</strong>esverband der Energie<strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft e. V. (BDEW)<br />

bündelt den Sachverstand <strong>und</strong> die<br />

Interessen von mehr als 1800 Unternehmen<br />

der <strong>Erdgas</strong>-, Strom- <strong>und</strong><br />

Fernwärmeversorgung sowie der<br />

Wasserwirtschaft <strong>und</strong> vertritt als<br />

Spitzenverband die Anliegen seiner<br />

Mitglieder gegenüber Politik, Fachwelt,<br />

Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeit.<br />

Das Spektrum der Mitglieder reicht<br />

von lokalen <strong>und</strong> kommunalen über<br />

regionale bis hin zu überregionalen<br />

Unternehmen – vom Ein-Sparten-<br />

Unternehmen bis hin zum Querverb<strong>und</strong>unternehmen.<br />

Der BDEW entstand<br />

2007 durch die Fusion der<br />

Verbände BGW, VDEW, VDN <strong>und</strong><br />

VRE. 2008 wurde die Geschäftsstelle<br />

der HEA-Fachgemeinschaft für effiziente<br />

Energieanwendung integriert.<br />

Die Verbandsmitglieder repräsentieren<br />

r<strong>und</strong> 90 % des Stromabsatzes,<br />

gut 60 % des Nah- <strong>und</strong><br />

Fernwärmeabsatzes, 90 % des <strong>Erdgas</strong>absatzes<br />

sowie 80 % der Trinkwasser-Förderung<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong> ein<br />

Drittel der Abwasser-Entsorgung in<br />

Deutschland. Die Mitglieder decken<br />

alle Bereiche ab: von Erzeugung,<br />

Gewinnung <strong>und</strong> Produktion bis hin<br />

zu Verteilung, Vertrieb <strong>und</strong> Energieeffizienz.<br />

Der BDEW führt die unterschiedlichen<br />

Erwartungen, Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Lösungsvorschläge seiner<br />

Mitgliedsunternehmen zu einer ge -<br />

meinsam getragenen, transparenten<br />

<strong>und</strong> fachlich f<strong>und</strong>ierten Position<br />

zusammen <strong>und</strong> bringt diesen in den<br />

politischen Entscheidungsprozess<br />

ein – auf regionaler, nationaler <strong>und</strong><br />

auch europäischer Ebene. Denn die<br />

Überzeugungen <strong>und</strong> Interessen des<br />

Einzelnen sind in unserer politischen<br />

Ordnung nur dann wirksam,<br />

wenn sie gebündelt mit einer<br />

Stimme vorgetragen werden. Nur<br />

so kann es gelingen, bei den zunehmend<br />

komplexer werdenden Themen<br />

der Branche im politischen<br />

Raum Gehör <strong>und</strong> Akzeptanz zu finden.<br />

Für die Politik bedeutet der<br />

Austausch mit dem Verband ein<br />

hohes Maß an Verlässlichkeit <strong>und</strong><br />

Klarheit. Im Gesetzgebungsprozess<br />

bietet der BDEW entsprechende<br />

Expertisen an. Im Jahr 2010 etwa<br />

hat der Verband über 160 öffentliche<br />

Positionen <strong>und</strong> Stellungnahmen<br />

abgegeben. Dabei sind die<br />

Mitgliedsunternehmen bei der<br />

inhaltlichen Positionierung in einem<br />

transparenten Verfahren aktiv eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Gleichzeitig vermittelt<br />

der BDEW seinen Mitgliedern aber<br />

auch die berechtigten Anliegen von<br />

Politik <strong>und</strong> Öffentlichkeit.<br />

Die Stimme der Branche –<br />

breit aufgestellt<br />

Bereits heute werden viele Gesetze<br />

<strong>und</strong> Verordnungen, welche die<br />

deutsche Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

betreffen, in Brüssel entwickelt.<br />

Die europäischen Regelungen<br />

werden häufig direkt in nationales<br />

Recht übernommen. Daher setzt<br />

sich der BDEW mit seiner Branchenvertretung<br />

in Brüssel frühzeitig<br />

auch auf EU-Ebene ein. Die Hauptgeschäftstelle<br />

des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

befindet sich in Berlin. Zudem<br />

wird durch eine Vielzahl von Landesorganisationen<br />

auch die Schnittstelle<br />

zur Landespolitik sichergestellt.<br />

Acht Landesorganisationen –<br />

teilweise als Landesgruppen <strong>und</strong><br />

teilweise als selbständige Landes-<br />

November 2011<br />

798 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


BDEW B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft e. V.<br />

Im Profil<br />

verbände organisiert – halten den<br />

Kontakt zu Mitgliedsunternehmen<br />

in den Regionen, bearbeiten länderspezifische<br />

Themen <strong>und</strong> vertreten<br />

die Interessen vor Ort. Darüber hinaus<br />

ist die KMU-Vertretung innerhalb<br />

des BDEW <strong>und</strong> seiner Landesorganisationen<br />

zentraler Koordinator<br />

der Anliegen kleiner <strong>und</strong><br />

mittelständischer Unternehmen,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihrer Größe <strong>und</strong><br />

begrenzten Ressourcen vor besonderen<br />

Herausforderungen stehen.<br />

Als Kompetenzzentrum berät<br />

<strong>und</strong> unterstützt der BDEW seine<br />

Mitgliedsunternehmen in branchenrelevanten<br />

politischen, wirtschaftlichen,<br />

rechtlichen <strong>und</strong> kommunikativen<br />

Fragen. Dabei fungiert<br />

der Verband als Plattform für Informations-<br />

<strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

innerhalb der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft.<br />

Den Mitgliedern werden<br />

branchenrelevante Informationen<br />

exklusiv, bedarfsgerecht <strong>und</strong> zeitnah<br />

zur Verfügung gestellt. Der<br />

BDEW unterstützt die Mitglieder bei<br />

der Umsetzung neuer Gesetze, Verordnungen<br />

<strong>und</strong> Verfügungen <strong>und</strong><br />

erarbeitet ein einheitliches Verständnis<br />

zur branchenweit rechtssicheren<br />

Anwendung. Der Verband<br />

erhebt regelmäßig Marktdaten<br />

sowie Branchenstatistiken <strong>und</strong> analysiert<br />

Gr<strong>und</strong>fragen der Energieerzeugung<br />

<strong>und</strong> des -verbrauchs bis<br />

hin zu Preisen. Außerdem werden<br />

Übersichten zu Wassertarifen <strong>und</strong><br />

zur Wassernutzung aufgestellt<br />

sowie Untersuchungen zum K<strong>und</strong>enverhalten<br />

durchgeführt. Der<br />

BDEW gestaltet eine zentrale<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> ist die<br />

Stimme der Branche.<br />

Eine nachhaltige Energieversorgung<br />

gestalten<br />

Der BDEW <strong>und</strong> seine Landesorganisationen<br />

orientieren sich bei der<br />

Arbeit am Leitbild einer nachhaltigen<br />

Versorgung, die den Aspekten<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutz, Qualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit sowie Wirtschaftlichkeit<br />

gleiches Gewicht beimisst. Die<br />

innere Spannung zwischen diesen<br />

Zielen auszubalancieren, ist zentrale<br />

Aufgabe der Unternehmen<br />

<strong>und</strong> ihres Verbandes, aber auch der<br />

Politik. Der BDEW nimmt diese Aufgabe<br />

sehr ernst. Er wird immer wieder<br />

deutlich machen, dass keines<br />

der Ziele absolut gesetzt werden<br />

darf, sondern seinen Wert nur bei<br />

einer ausgewogenen Kombination<br />

mit den anderen Zielen hat. Nur<br />

Positionen, die bei den Mitgliedern<br />

den notwendigen Rückhalt finden<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig die berechtigten<br />

Interessen der Allgemeinheit<br />

berücksichtigen, werden in der<br />

Öffentlichkeit als abgestimmte Auffassung<br />

der Branchen <strong>und</strong> als<br />

Stimme von Gewicht wahrgenommen.<br />

Die sachliche Arbeit, getragen<br />

vom fachlichen Know-how sowohl<br />

der ehrenamtlichen Gremienmitglieder<br />

als auch der Mitarbeiter der<br />

Geschäftsstelle, ist dabei die eigentliche<br />

Stärke des Verbandes.<br />

Das BDEW-Leitmotiv »Energie.<br />

Wasser. Leben« zeigt sowohl den<br />

Wirkungskreis als auch den<br />

Anspruch des Verbandes, dessen<br />

Mitgliedsunternehmen mit ihren<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

die Lebensqualität der Menschen<br />

sichern – heute <strong>und</strong> in Zukunft. Die<br />

Mitglieder gehören zu den größten<br />

Investoren in der deutschen Industrie:<br />

Etwa 15 Milliarden Euro werden<br />

jährlich für den Ausbau <strong>und</strong> die<br />

Modernisierung der Infrastruktur<br />

investiert. Mit r<strong>und</strong> 280 000 Beschäftigten<br />

ist die Branche einer der<br />

größten Arbeitgeber der deutschen<br />

Industrie. Die Unternehmen beliefern<br />

im Inland nahezu alle 40 Mio.<br />

Haushalte mit Strom <strong>und</strong> Wasser.<br />

Außerdem beziehen etwa 20 Mio.<br />

deutsche Haushalte <strong>Erdgas</strong> <strong>und</strong><br />

r<strong>und</strong> 5 Mio. Fernwärme.<br />

Aktuelle Herausforderungen<br />

umsetzen<br />

Die <strong>Energiewende</strong> stellt die Branche<br />

aktuell vor einen historischen <strong>und</strong><br />

komplexen Umbau der Energieversorgung.<br />

Das Fernziel lautet: eine<br />

nahezu CO 2 -neutrale Energieversorgung<br />

bis 2050. Deshalb hat die Politik<br />

ambitionierte Ziele zur Senkung<br />

von Emissionen, zur Stärkung der<br />

Energieeffizienz <strong>und</strong> zum Ausbau<br />

der Erneuerbaren Energien formuliert.<br />

Diese Ziele können aber nur<br />

erreicht werden, wenn alle Maßnahmen<br />

technologieoffen umgesetzt<br />

werden. Effizienz, Effektivität <strong>und</strong><br />

Akzeptanz bei den K<strong>und</strong>en lassen<br />

sich nur dann erreichen, wenn der<br />

Markt die Freiheit hat, die Wege<br />

zum Ziel selbst zu wählen. In diesem<br />

Kontext spielen <strong>Erdgas</strong> <strong>und</strong><br />

Bio-<strong>Erdgas</strong> als umweltschonende<br />

Energieträger in den kommenden<br />

Jahren weiter eine wichtige Rolle.<br />

Roger Kohlmann,<br />

Mitglied<br />

der Hauptgeschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Geschäftsbereichsleiter<br />

Energienetze<br />

<strong>und</strong> Regulierung.<br />

Dr.-Ing. Anke<br />

Tuschek,<br />

Mitglied der<br />

Hauptgeschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Geschäftsbereichsleiterin<br />

für Vertrieb,<br />

Handel <strong>und</strong><br />

gasspezifische<br />

Fragen.<br />

<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 799


Im profil BDEW B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft e. V.<br />

Martin Weyand,<br />

Mitglied<br />

der Hauptgeschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

Wasser <strong>und</strong><br />

Abwasser.<br />

<strong>Erdgas</strong> als idealer Partner<br />

der Erneuerbaren Energien<br />

Neben dem Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien werden konventionelle<br />

Energieträger wie Kohle <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong> weiterhin eine tragende Rolle<br />

im Energiemix einnehmen. <strong>Erdgas</strong><br />

hat von den fossilen Energieträgern<br />

die günstigste Kohlendioxidbilanz,<br />

steht langfristig sicher <strong>und</strong> ausreichend<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> ist flexibel<br />

einsetzbar. Diese Eigenschaften<br />

machen <strong>Erdgas</strong> in der Stromerzeugung<br />

<strong>und</strong> im Wärmemarkt zum idealen<br />

Partner der Erneuerbaren Energien.<br />

Im Wärmemarkt können<br />

dezentrale <strong>und</strong> systemintegrierende<br />

Maßnahmen, die innovative<br />

Heizungstechniken mit wachsenden<br />

Anteilen Erneuerbarer Energien<br />

aus Sonne <strong>und</strong> Bio-<strong>Erdgas</strong> koppeln,<br />

eine verlässliche Zukunftsperspektive<br />

eröffnen. Schon heute können<br />

<strong>Erdgas</strong>systemlösungen wie die <strong>Erdgas</strong>-Brennwerttechnik<br />

eine schnelle,<br />

wirksame <strong>und</strong> bezahlbare CO 2 -<br />

Reduktion <strong>und</strong> Effizienzsteigerung<br />

im Heizungsbestand bewirken. Mit<br />

kurzer Amortisationsdauer <strong>und</strong><br />

niedrigen CO 2 -Vermeidungskosten<br />

können bestehende Heizungssysteme<br />

ohne aufwändige Arbeiten an<br />

der Bausubstanz modernisiert werden.<br />

Schlüsselrolle bei Stromerzeugung<br />

der Zukunft<br />

Eine Schlüsselrolle spielt <strong>Erdgas</strong> als<br />

klimaeffizienter <strong>und</strong> flexibler Energieträger<br />

auch in der CO 2 -armen<br />

Stromerzeugung. Neben der besonders<br />

effizienten Nutzung von <strong>Erdgas</strong><br />

in KWK-Anlagen sind auch<br />

moderne erdgasbefeuerte Kondensationskraftwerke<br />

bestens geeignet,<br />

um die durch die verstärkte Einspeisung<br />

Erneuerbarer Energien<br />

entstehenden Schwankungen auszugleichen.<br />

Mit geringen Wirkungsgradverlusten<br />

werden schnell zu<strong>und</strong><br />

abschaltbare <strong>Gas</strong>kraftwerke in<br />

Zukunft verstärkt zur sicheren<br />

Stromerzeugung notwendig sein.<br />

Im Mobilitätssektor kann <strong>Erdgas</strong> als<br />

sauberer kommerziell verfügbarer<br />

Kraftstoff einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Diversifizierung leisten. Mit<br />

<strong>Erdgas</strong> <strong>und</strong> Bio-<strong>Erdgas</strong> stehen<br />

bereits heute ausgereifte <strong>und</strong> leistungsstarke<br />

Optionen für eine nachhaltige<br />

CO 2 -Reduktion im Verkehrssektor<br />

zur Verfügung.<br />

Bio-<strong>Erdgas</strong> vielfältig<br />

einsetzbar<br />

Mit Blick auf das energiepolitische<br />

Zieldreieck aus Umweltverträglichkeit,<br />

Versorgungssicherheit <strong>und</strong><br />

Wirtschaftlichkeit sollten zukünftig<br />

verstärkt die Potenziale von Bio-<strong>Erdgas</strong><br />

genutzt werden. Bio-<strong>Erdgas</strong> ist<br />

sehr gut speicherbar <strong>und</strong> verfügt<br />

über eine optimale CO 2 -Bilanz. Im<br />

Gegensatz zur schwankenden, vom<br />

Wetter abhängigen Energiebereitstellung<br />

durch Wind- oder Solarenergie<br />

ist die Bereitstellung von<br />

Bio-<strong>Erdgas</strong> plan- <strong>und</strong> regelbar. Bio-<br />

<strong>Erdgas</strong> ist darüber hinaus vielfältig<br />

<strong>und</strong> flexibel in der Wärmebereitstellung,<br />

der Stromerzeugung <strong>und</strong> im<br />

Verkehrssektor einsetzbar.<br />

Der BDEW in den Regionen<br />

Landesgruppe Berlin / Brandenburg<br />

Geschäftsführer: Ralf Wittmann, info@bdew-bb.de, www.bdew-bb.de<br />

Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

Geschäftsführung: Susan Engel, Reinhard Rauh, info@bdew-mitteldeutschland.de, www.bdew.de/mitteldeutschland<br />

Landesgruppe Norddeutschland<br />

Geschäftsführer: Dr. Torsten Birkholz, info@bdew-norddeutschland.de, www.bdew-norddeutschland.de<br />

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />

Geschäftsführer: Dr. Wolfgang van Rienen, bdew-info@bdew-nrw.de<br />

Landesverband der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft Hessen / Rheinland-Pfalz e. V. – LDEW<br />

Geschäftsführung: Michaela Schmidt-Schlaeger, Heinz Flick, kontakt-mz@ldew.de, www.ldew.de<br />

Verband für Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e. V. – VfEW<br />

Geschäftsführer: Matthias Wambach, info@vfew-bw.de, www.vfew-bw.de<br />

Verband der Bayerischen Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft e. V. – VBEW<br />

Geschäftsführer: Detlef Fischer, vbew@vbew.de, www.vbew.de<br />

VEWSaar – Verband der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft des Saarlandes e. V.<br />

Geschäftsführer: Wilfried Müller, verband@vewsaar.de, www.vewsaar.de<br />

November 2011<br />

800 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


BDEW B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft e. V.<br />

Im Profil<br />

Den Dialog suchen<br />

Auf lange Sicht steht <strong>Erdgas</strong> den<br />

K<strong>und</strong>en ausreichend, sicher <strong>und</strong> aus<br />

unterschiedlichen Quellen sowie<br />

auf vielfältigen Transportwegen zur<br />

Verfügung. Deutschland ist in<br />

Europa führend bei der Sicherheit<br />

der Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> <strong>und</strong><br />

Strom. Wesentliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

dafür sind wirtschaftlich ges<strong>und</strong>e<br />

Unternehmen, ein wettbewerblicher<br />

Markt, Diversifizierung der<br />

Bezugsquellen, einheimische <strong>Erdgas</strong>speicher,<br />

strategische Partnerschaften<br />

mit Förderländern <strong>und</strong> ein<br />

ausgewogener Energiemix. <strong>Erdgas</strong><br />

ist dabei ein unverzichtbarer Teil der<br />

Lösung in der <strong>Energiewende</strong>. Die<br />

Energiewirtschaft steht bereit, den<br />

Umbau konstruktiv <strong>und</strong> mit großem<br />

Engagement zu gestalten. Der Verband<br />

zeigt Wege für den anstehenden<br />

Wandel in der Branche auf <strong>und</strong><br />

wird gemeinsam mit Marktpartnern<br />

<strong>und</strong> innovativen, effizienten <strong>Erdgas</strong>technologien<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Politik<br />

überzeugen, dass <strong>Erdgas</strong> ein Energieträger<br />

der Zukunft ist. An dieser<br />

Stelle ist es Aufgabe der Branche<br />

<strong>und</strong> des BDEW, den Dialog zu<br />

suchen.<br />

Kontakt:<br />

BDEW B<strong>und</strong>esverband der Energie- <strong>und</strong><br />

Wasserwirtschaft e. V.<br />

Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung:<br />

Hildegard Müller,<br />

Reinhardtstraße 32, 10117 Berlin,<br />

Tel. (030) 300 199 – 0,<br />

Fax (030) 300 199 - 39 00,<br />

E-Mail: info@bdew.de, www.bdew.de<br />

BDEW Vertretung bei der Europäischen Union<br />

Geschäftsführer: Dr. Michael Wunnerlich,<br />

Avenue de Cortenbergh 52,<br />

1000 Brüssel, Belgien,<br />

Tel. +32 (2) 771 96 42, Fax +32 (2) 763 08 17,<br />

E-Mail: info@bdew.de<br />

10.01. – 12.01.2012<br />

BREMEN<br />

· Plenarvorträge zu 9 Themenblöcken<br />

· Große Biogas-Fachmesse<br />

· 11 praxisrelevante Workshops<br />

· Parallelveranstaltungen „Biogas für<br />

Kommunen“ <strong>und</strong> „Biogas für Neueinsteiger“<br />

· Lehrfahrt<br />

21. JAHRESTAGUNG UND FACHMESSE<br />

www.biogastagung.org<br />

ENERGIEWENDE:<br />

BIOGAS KANN´S<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 801


AUS DER Praxis<br />

„Optical <strong>Gas</strong> Imaging“ für die Detektion<br />

von <strong>Gas</strong>lecks<br />

Das sogenannte „Optical <strong>Gas</strong> Imaging“ führt ein neues Zeitalter für die <strong>Gas</strong>detektion ein. <strong>Gas</strong>lecks zuverlässig<br />

zu finden ist ein komplexes Thema <strong>und</strong> erforderte bis heute Schnüffelgeräte, mit deren Sonde jede potenzielle<br />

Leckstelle abgetastet werden musste. Seit einigen Jahren sind Kameras für die <strong>Gas</strong>visualiserung erhältlich, die<br />

für das menschliche Auge unsichtbare <strong>Gas</strong>e sichtbar werden lassen. Allerdings kann man erst bei der neuen<br />

Gerätegeneration von einem Konzept sprechen, das die Bedürfnisse der Anwender trifft.<br />

Leck in Standardmode.<br />

Experten aus dem Bereich der<br />

<strong>Gas</strong>gewinnung, des <strong>Gas</strong>transports<br />

<strong>und</strong> -verteilung kennen die<br />

Notwendigkeit der Leckdetektion<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Un -<br />

zulänglichkeiten. Eine regelkonforme<br />

<strong>und</strong> dennoch wirtschaftliche<br />

Lösung verspricht das „Optical <strong>Gas</strong><br />

Imaging“. Die Anwendung ist denkbar<br />

einfach – mit einer modifizierten<br />

Infrarotkamera werden alle Komponenten<br />

betrachtet <strong>und</strong> eventuelle<br />

<strong>Gas</strong>austritte sind als Rauchfahne<br />

wahrzunehmen. Der große Vorteil<br />

liegt in der Prüfgeschwindigkeit <strong>und</strong><br />

dem berührungslosen Detektieren.<br />

So kann auf Steighilfen oftmals verzichtet<br />

werden <strong>und</strong> bei größeren<br />

<strong>Gas</strong>lecks befindet sich der Operator<br />

nicht in der unmittelbaren, gefährlichen<br />

Nähe des <strong>Gas</strong>es. Zu Dokumentationszwecken<br />

kann das Audit bildlich,<br />

inklusive der GPS-Koordinaten<br />

mit Datum-/Zeitstempel in einem<br />

üblichen Datenformat (jpg/wmv)<br />

abgespeichert werden. Neben dem<br />

Wärmebildkanal mit den eventuellen<br />

<strong>Gas</strong>austritten hilft eine Digitalkamera<br />

bei der späteren Wiedererkennung<br />

der geprüften Komponenten,<br />

die sowohl das Abspeichern von<br />

Einzelbildern wie auch Videosequenzen<br />

zulässt. Bei Bedarf sogar<br />

mit einem eingeblendeten Laserpunkt<br />

auf dem betreffenden Bauteil.<br />

Anwendung<br />

Verglichen mit den klassischen<br />

Messinstrumenten ist eine Optical<br />

<strong>Gas</strong> Imaging Kamera sehr einfach zu<br />

bedienen <strong>und</strong> schnell einsatzbereit.<br />

Das komplette System ist batteriebetrieben<br />

<strong>und</strong> nach dem Einschalten<br />

in ca. 8 Minuten bereit. Diese<br />

Zeit wird benötigt, um den Sensor<br />

auf Betriebstemperatur zu kühlen.<br />

Für optimale Ergebnisse sollte der<br />

vorherrschende Temperaturbereich<br />

gewählt werden <strong>und</strong> je nach persönlicher<br />

Vorliebe des Operators<br />

kann eine von fünf Farbpaletten<br />

benutzt werden. Erfahrungsgemäß<br />

ist die schwarz/weiss Palette durch<br />

die höheren Kontrastwerte am besten<br />

geeignet. Während der Inspektion<br />

ist dann nur der Fokus der<br />

Kamera nachzuführen, wahlweise<br />

per Hand oder per Joystick inklusive<br />

Autofokus. Ist ein Leck gef<strong>und</strong>en,<br />

wird dieses auf einer SD-Karte mit<br />

Video, Digitalbild <strong>und</strong> GPS Position<br />

gespeichert. Für die Verbesserung<br />

der Empfindlichkeit steht der High<br />

Sensitive Mode (HSM) zur Verfügung.<br />

Durch Herabsetzen der<br />

Frequenz, der Mittelung mehrerer<br />

Bilder sowie einer digitalen Kontrastverbesserung<br />

können gute Er -<br />

gebnisse selbst bei kleinsten Lecks<br />

erzielt werden. Nach der Inspektion<br />

hilft eine benutzerfre<strong>und</strong>liche Software<br />

bei der Berichterstellung. Aus<br />

den gespeicherten Daten lässt sich<br />

ohne große Vorkenntnisse in der<br />

Videobearbeitung ein aussagekräftiger,<br />

professioneller Bericht erstellen.<br />

Videoclips zeigen den <strong>Gas</strong>austritt<br />

deutlicher als Einzelbilder, die<br />

sich zwecks einfacherer Dokumentation<br />

aber nebenbei verwenden<br />

lassen.<br />

Auf welchem Prinzip beruht<br />

dieses Verfahren?<br />

Fälschlicherweise wird oft angenommen,<br />

dass lediglich der Temperaturunterschied<br />

des <strong>Gas</strong>es visualisiert<br />

werden kann. Tatsächlich ist es<br />

allerdings die Absorption der Hintergr<strong>und</strong>strahlung<br />

durch das <strong>Gas</strong>.<br />

Betrachtet man die spektrale<br />

Absorptionskurve von Methan fällt<br />

auf, dass dieses <strong>Gas</strong> bei ca. 3,3 mm<br />

einen sehr hohen Wert aufweist. Die<br />

Kamera (FLIR GF320) verfügt über<br />

einen Sensor im Spektralbereich<br />

von 3–5 mm mit einem zusätzlichen,<br />

sehr schmalbandigen Filter im<br />

Bereich von ca. 3,3 mm. Ist nun <strong>Gas</strong><br />

vorhanden, wird die Hintergr<strong>und</strong>strahlung<br />

absorbiert <strong>und</strong> die <strong>Gas</strong>wolke<br />

ist gegenüber dem Hintergr<strong>und</strong><br />

ohne <strong>Gas</strong> sichtbar. An diesem<br />

November 2011<br />

802 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


AUS DER Praxis<br />

Punkt mag erwähnt sein, dass jederzeit<br />

eine Hintergr<strong>und</strong>strahlung existiert.<br />

Auch verfügt z. B. der kalte<br />

Himmel über genügend Wärmestrahlung<br />

für diese Methode. Einige<br />

weitere flüchtige Kohlenwasserstoffe<br />

(wie z. B. Butan, Propan, Ethylen,<br />

Methanol, …) haben ein ähnliches<br />

Absorptionsverhalten wie<br />

Methan <strong>und</strong> können daher mit derselben<br />

Kamera gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Auch bei einem <strong>Gas</strong>mix, bei dem<br />

eines der detektierbaren <strong>Gas</strong>e enthalten<br />

ist, findet die Methode<br />

Anwendung.<br />

Für das in elektrischen Schaltanlagen<br />

eingesetzte Schwefelhexafluorid<br />

(SF 6 ) ist eine weitere Kamera<br />

erhältlich. Diese beruht auf dem<br />

gleichen Funktionsprinzip, der Sensor<br />

samt dem Filter ist allerdings in<br />

einem anderen Spektralbereich<br />

empfindlich/durchlässig. Da sich die<br />

Sensoren in einem komplett anderen<br />

Spektralbereich befinden, ist<br />

der Austausch der Filter für die<br />

Anpassung der Kamera an verschiedenen<br />

<strong>Gas</strong>en nicht möglich. Auch<br />

ist der Filter fest mit dem gekühlten<br />

Sensor verb<strong>und</strong>en um Reflektionen<br />

zwischen Sensor <strong>und</strong> Filter zu vermeiden.<br />

Aus derselben Geräteserie ist das<br />

Modell FLIR GF 309 für Raffinerien<br />

äußerst interessant. So kann die<br />

Temperatur von Bauteiloberflächen<br />

hinter Flammen während des vollen<br />

Brennerbetriebes gemessen werden.<br />

Die typische Anwendung ist<br />

die Kontrolle der Wärmetauscherrohre<br />

<strong>und</strong> der Ofenwandungen.<br />

Welche Leckrate sieht die<br />

Kamera?<br />

Ein wichtiger Punkt ist die Frage<br />

nach der kleinsten detektierbaren<br />

Leckmenge. Ein Wert in ppm, wie<br />

von quantifizierenden Messgeräten<br />

gewohnt, lässt sich nicht angeben,<br />

da es sich um ein rein optisches Verfahren<br />

handelt. Laborversuche des<br />

Herstellers haben ergeben, dass bei<br />

Methan ein Leck von 0.8 Gramm/<br />

Infrarotspektrum von Methan. Bei 3.3 mm befindet sich ein Piek, d.h.<br />

ein Großteil der Strahlung wird absorbiert. Der rote Balken markiert die<br />

Bandbreite des Filters der Kamera. Quelle: NIST Chemistry WebBook<br />

Die „<strong>Gas</strong>kamera“ FLIR GF320, ehemals bekannt<br />

unter dem Namen <strong>Gas</strong>FindIR. Quelle: FLIR<br />

St<strong>und</strong>e erkennbar ist. In der Praxis<br />

nehmen Faktoren wie die Windstärke,<br />

der Abstand <strong>und</strong> die Hintergr<strong>und</strong>strahlung<br />

Einfluss auf die tatsächlich<br />

detektierbare Mindestleckrate.<br />

An diesem Punkt sei jedoch<br />

erwähnt, dass die Kameras tagtäglich<br />

auf windigen Offshore Plattformen<br />

oder auch in der Kälte von Sibirien<br />

unter widrigsten Bedingungen<br />

eingesetzt werden <strong>und</strong> gute Dienste<br />

leisten. In den doch gemäßigten<br />

Bedingungen der Schweiz steht<br />

dem Einsatz nichts im Wege.<br />

Den größten Vorteil bietet die<br />

Leckortung mittels Kamera bei Prüfung<br />

von einer Vielzahl von Komponenten<br />

sowie bei schlecht oder nur<br />

mit großem Aufwand zugänglichen<br />

Prüfobjekten. Neben Raffinerien<br />

sind <strong>Gas</strong>verteil- <strong>und</strong> Pumpstationen<br />

mit den für Lecks anfälligen Kompressoren<br />

ein gutes Anwendungsfeld.<br />

In den letzten Monaten hat die<br />

Biogasbranche das Optical <strong>Gas</strong> Imaging<br />

entdeckt. Die Prozessleitungen<br />

mit den ganzen Ventilen <strong>und</strong> Flanschen<br />

samt der Hülle kann innerhalb<br />

von kurzer Zeit inspiziert <strong>und</strong><br />

dokumentiert werden.<br />

In der bekannten US amerikanischen<br />

Norm „Method 21“ (Determination<br />

of Volatile Organic Compo<strong>und</strong><br />

Leaks) ist bereits empfohlen,<br />

das Optical <strong>Gas</strong> Imaging bei allen<br />

Prüfpositionen einzusetzen, bei<br />

denen eine Steighilfe zur Dichtigkeitsprüfung<br />

erforderlich wäre.<br />

Als Nachteil beim Optical <strong>Gas</strong><br />

Imaging ist die fehlende Möglichkeit<br />

der Quantifizierung zu erwähnen.<br />

Zwar kann ein gef<strong>und</strong>enes<br />

Leck in die Klassen „klein“, „mittel“<br />

oder „groß“ eingestuft werden, eine<br />

genauere Quantifizierung ist jedoch<br />

nicht möglich. Hierzu benutzen<br />

einige Anwender zusätzlich ein klassisches<br />

Handgerät, das bei der<br />

Leckortung problemlos mitgeführt<br />

werden kann.<br />

Autor:<br />

Boris A. Horn,<br />

Manager NDT Application,<br />

Pergam-Suisse AG,<br />

Talacker 42,<br />

CH-8001 Zürich,<br />

Tel. +41 (0)43 / 268 4335,<br />

E-Mail: b.horn@pergam-suisse.ch,<br />

www.pergam-suisse.ch<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 803


AUS DER Praxis<br />

Netz <strong>und</strong> Service Unternehmen der<br />

Kasseler Verkehrs- <strong>und</strong> Versorgungs GmbH<br />

nutzt K3VEnergiewirtschaft<br />

Das Versorgungsunternehmen −<br />

Konzern Kasseler Verkehrs- <strong>und</strong><br />

Versorgungs GmbH (KVV) − setzt auf<br />

ein durchgängiges Softwaresystem.<br />

Denn r<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> tagtäglich<br />

verlassen sich in der Stadt Kassel<br />

<strong>und</strong> der Region über 250 000 Menschen<br />

<strong>und</strong> ca. 500 Unternehmen auf<br />

die zuverlässige Versorgung mit<br />

Strom, <strong>Gas</strong>, Wasser <strong>und</strong> Wärme. Für<br />

die Versorgung zeichnet sich die<br />

Netz + Service GmbH verantwortlich.<br />

Um die Versorgungssicherheit<br />

zuverlässig zu gewährleisten setzt<br />

die Tochtergesellschaft der Kasseler<br />

Aktiengesellschaft, die Städtische<br />

Werke Netz + Service GmbH, auf<br />

Auf der Suche nach einem unternehmensweiten<br />

System für die Dokumentation <strong>und</strong> Instandhaltung<br />

der Anlagen <strong>und</strong> Netze wurden Dipl.-Ing. Andreas<br />

Kreher (links) <strong>und</strong> Dipl.- Ing. Daniel Brommana<br />

(rechts) auf die B.I.K.-Anlagentechnik GmbH, die<br />

das Softwaresystem K3V-Energiewirtschaft vertreiben,<br />

aufmerksam. Fotos: Städtische Werke Kassel<br />

ausreichend dimensionierte, funktionierende<br />

<strong>und</strong> zuverlässige Netze.<br />

Um jetzt <strong>und</strong> auch in Zukunft mit<br />

den Anforderungen <strong>und</strong> Weiterentwicklungen<br />

Schritt halten zu können<br />

setzen die verantwortlichen<br />

Inge nieure auf das Softwaresystem<br />

K3V-Energiewirtschaft der B.I.K.-<br />

An lagentechnik GmbH.<br />

Die Ziellinie ist fast erreicht<br />

Mit der Umstellung auf das Softwaresystem<br />

K3V werden gleich<br />

mehrere Teilziele erreicht: die generelle<br />

Kostenreduzierung, das konzentrierte<br />

BNetzAReporting, die<br />

zentrale Dokumentation sowie die<br />

Abwicklung sämtlicher technischer<br />

Arbeitsaufträge <strong>und</strong> die rechtssichere<br />

Archivierung aller Arbeitsergebnisse<br />

in einem System. Da bisher<br />

alle Teilschritte erfolgreich<br />

umgesetzt wurden, sehen sich<br />

Dipl.-Ing. Andreas Kreher, Geschäftsführer<br />

der Städtische Werke Netz +<br />

Service GmbH als Verantwortlicher<br />

für die komplette Technik <strong>und</strong> Dipl.-<br />

Ing. Daniel Brommana, als Projektingenieur<br />

<strong>und</strong> Administrator, in ihrer<br />

Entscheidung bestätigt.<br />

Nach Jahren in drei<br />

Fachbereichen auf dem<br />

neusten Stand<br />

Auf der Suche nach einem unternehmensweiten<br />

System für die<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Instandhaltung<br />

der Anlagen <strong>und</strong> Netze wurden<br />

Dipl.-Ing. Andreas Kreher <strong>und</strong><br />

Dipl.-Ing. Daniel Brommana auf die<br />

B.I.K. Anlagentechnik GmbH, die das<br />

Softwaresystem K3V-Energiewirtschaft<br />

vertreiben, aufmerksam.<br />

Nach Präsentationen <strong>und</strong> Gesprächen<br />

Anfang bis Mitte 2009 fiel die<br />

Entscheidung dann sehr schnell, so<br />

dass bereits im Oktober 2009 mit<br />

der Installation des K3V Management-Server<br />

mit den Fachschalen<br />

<strong>Gas</strong>, Strom <strong>und</strong> Wasser inklusive der<br />

Schnittstellenimplementierung<br />

zum vorhandenen Geoinformationssystem<br />

die kooperative Zusammenarbeit<br />

startete. Bereits im März<br />

2010 wurde im ersten Fachbereich<br />

− STROM – der Produktivbetrieb<br />

aufgenommen. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

war auch die Übernahme der<br />

Daten über eine Schnittstelleanpassung<br />

aus vorhandenen Excel-Tabellen<br />

abgeschlossen. Die dazu von<br />

der B.I.K. entwickelten Datenübernahmeroutinen<br />

ermöglichte die<br />

komplette Nutzung vorhandener<br />

Standard-Tabellen in K3V, inklusive<br />

der vollständigen Nutzung der vorhandenen<br />

Stücklisten.<br />

Diese wurden automatisiert den<br />

jeweiligen Stationen zugeordnet.<br />

Jede dieser Standard-Anlagen<br />

erhielt eine abgestimmte Baugruppenstruktur.<br />

Die Bauteile wurden<br />

Zeitlicher Projektverlauf von der Kaufentscheidung bis zur produktiven Nutzung. Grafik: B.I.K. Anlagentechnik GmbH<br />

November 2011<br />

804 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


AUS DER Praxis<br />

entsprechend der im Excel festgelegten<br />

Zuordnungen mit den Baugruppen<br />

<strong>und</strong> den einzelnen Symbolen<br />

in dem neu erstellten Schemata<br />

verlinkt. Auch die Navigationsstruktur<br />

mit den einzelnen Anlagen<br />

wurde in K3V automatisiert hinterlegt.<br />

Ergänzend wurden die Instandhaltungsmaßnahmen<br />

angelegt <strong>und</strong><br />

die Stücklistenzuordnung erfolgte<br />

nach Vorgaben des überspielten<br />

Wartungsplanes. Nach dem Datenimport<br />

war K3V mit allen zuvor vorhandenen<br />

Daten zu h<strong>und</strong>ert Prozent<br />

einsatzbereit.<br />

Vier Monate später, im Juli 2010,<br />

wurden die Datenübernahme der<br />

<strong>Gas</strong>druckregel- <strong>und</strong> Messanlagen<br />

für den Fachbereich − GAS − abgeschlossen.<br />

Auch hier wurde über<br />

Schnittstellenlösungen alle vorhandenen<br />

Daten, Unterlagen <strong>und</strong><br />

Zeichnungen in das System K3V-<br />

Energiewirtschaft überspielt, die<br />

dann automatisiert zugeordnet<br />

wurden. Mit diesem Modul erfolgt<br />

die gesamte Mitarbeiter <strong>und</strong> Fahrzeugeinsatzplanung.<br />

Gleichzeitig<br />

überwacht das Modul die erforderlichen<br />

Qualifikationen der Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> stellt sicher, dass zur Ausführung<br />

der anstehenden Aufgaben<br />

nur die Mitarbeiter mit entsprechenden<br />

Qualifikationen herangezogen<br />

werden.<br />

Im Juli 2011 wurde die Fachschale<br />

− HAUSANSCHLÜSSE − produktiv<br />

geschaltet. Damit verb<strong>und</strong>en<br />

war die Integration der gesamten<br />

Hausanschlussdaten aus dem vorhandenen<br />

GIS in K3VEnergiewirtschaft.<br />

Dies erfolgte durch die<br />

Umsetzung einer GIS-Import-<br />

Schnittstelle zur Befüllung, dem<br />

Abgleich von Hausanschlüssen <strong>und</strong><br />

Hausanschlussobjekten. Zur Befüllung<br />

wurden die Daten in Form von<br />

2 CSVDateien von der Städtische<br />

Werke Netz + Service GmbH zur Verfügung<br />

gestellt. Eine Datei beinhaltete<br />

die Daten der Hausanschlusskästen<br />

<strong>und</strong> die zweite Datei die<br />

Daten der Zähler mit Verweis auf<br />

den zugehörigen Hausanschluss.<br />

Zum Datenabgleich wurden in der<br />

Navigation eine Menüstruktur in<br />

mehreren Ebenen für einzelne<br />

Adressfelder beispielsweise für Ort,<br />

Ortsteil, Straße <strong>und</strong> Hausnummer<br />

angelegt.<br />

Die Hausanschlussobjekte wurden<br />

in der Stückliste den Hausanschlüssen<br />

passend zugeordnet <strong>und</strong><br />

hinterlegt. Bei der Schnittstellenprogrammierung<br />

achtete man darauf,<br />

dass fehlende Objekte in der<br />

richtigen Strukturebene angelegt<br />

wurden. Zu jedem Hausanschluss<br />

wurde ein Standard-Schema hinterlegt,<br />

in dem Zählerplatz <strong>und</strong> Zähler<br />

getrennt für Strom <strong>und</strong> <strong>Gas</strong> eine<br />

Baugruppe zugeordnet wurde.<br />

Dabei ist der jeweilige Zähler mit<br />

der entsprechenden Baugruppe<br />

verknüpft.<br />

Geänderte Daten wurden während<br />

eines Kontrolllaufes abgeglichen<br />

<strong>und</strong> nicht mehr im GIS vorhandene<br />

Objekte daraufhin in der Software<br />

K3VEnergiewirtschaft ge -<br />

löscht. Dadurch erübrigte sich eine<br />

separate Datenerstbefüllung. Zur<br />

Sicherheit ist die Schnittstelle mit<br />

einem so genannten Backtrace ausgestattet,<br />

die nach einem Abgleich<br />

durch eine Rückwärtssuche die<br />

Objekte findet, die im Quellsystem<br />

nicht mehr vorhanden sind. Zur<br />

Durchführung des Backtrace wird<br />

immer ein vollständiger Datenextrakt<br />

durchgeführt.<br />

In 2010 <strong>und</strong> 2011 wurden bereits<br />

mehrfache Systemerweiterungen<br />

durch zusätzlich Clientlizenzen<br />

durchgeführt, um noch mehr Mitarbeiter/-innen<br />

die Nutzung der<br />

„K3V-Energiewirtschaft“ zu ermöglichen,<br />

damit diese noch effizienter<br />

arbeiten können. Als nächster<br />

Schritt steht die Nutzung <strong>und</strong><br />

Datenbefüllung der Fachschale −<br />

WASSER − an.<br />

Aus Auftraggebersicht<br />

Mit der Gr<strong>und</strong>satzentscheidung für<br />

ein System für alle Fachbereiche<br />

R<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> tagtäglich verlassen sich in<br />

der Stadt Kassel <strong>und</strong> der Region über 250 000 Menschen<br />

<strong>und</strong> ca. 500 Unternehmen auf die Versorgung<br />

mit Strom, <strong>Gas</strong>, Wasser <strong>und</strong> Wärme. Für die Versorgung<br />

zeichnet sich die Netz + Service GmbH verantwortlich.<br />

Foto: Städtische Werke Kassel, Fotograf: Michael Wiedemann<br />

verfolgt die Städtische Werke Netz +<br />

Service GmbH die unmittelbare <strong>und</strong><br />

langfristige Kostensenkung zur<br />

Stärkung der Wirtschaftlichkeit des<br />

kompletten Konzernverb<strong>und</strong>es.<br />

Neben der hohen Transparenz der<br />

Daten, der Vereinfachung <strong>und</strong> Vereinheitlichung<br />

der Prozesse überzeugt<br />

K3V-Energiewirtschaft auch<br />

die Mitarbeiter/- innen.<br />

Kontakt:<br />

B.I.K. Anlagentechnik GmbH,<br />

Tel. (02601) 9203-0,<br />

E-Mail: info@bik-anlagentechnik.de,<br />

www.bik-anlagentechnik.de, www.k3v.de<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 805


AUS DER Praxis<br />

Energie für die Zukunft Europas<br />

MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA verlegt mehr als 100 Kilometer der Nordeuropäischen<br />

<strong>Erdgas</strong>leitung NEL<br />

Durch den beschlossenen Atomausstieg <strong>und</strong> die <strong>Energiewende</strong> spielen alternative Energieträger eine zunehmend<br />

wichtige Rolle. <strong>Erdgas</strong> gilt als klimaschonende Brückentechnologie auf dem Weg in das regenerative<br />

Energiezeitalter. Da Europa weltweit zu den größten <strong>Erdgas</strong>verbrauchern gehört, wird das europäische <strong>Erdgas</strong>leitungsnetz<br />

kontinuierlich ausgebaut. Die Nordeuropäische <strong>Erdgas</strong>leitung NEL soll <strong>Erdgas</strong> aus der durch die<br />

Ostsee führenden Nord Stream-Pipeline nach Westeuropa transportieren <strong>und</strong> die Energieversorgung langfristig<br />

sichern. Im Frühjahr begannen die Bauarbeiten auf der NEL-Trasse in Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Niedersachsen.<br />

Die MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA wurde von der WINGAS GmbH & Co. KG mit drei von<br />

insgesamt neun Losen beauftragt.<br />

Schweres Gerät<br />

ist notwendig,<br />

um die ebenso<br />

tonnenschweren<br />

Rohrstücke<br />

an ihren Platz<br />

zu bringen.<br />

Bildquelle:<br />

STREICHER<br />

Das Pipelinerohr<br />

wird von<br />

STREICHER<br />

Meter für Meter<br />

in den Rohrgraben<br />

abgesenkt.<br />

Insgesamt<br />

verlegt<br />

STREICHER<br />

105 Kilometer<br />

der Nordeuropäischen<br />

<strong>Erdgas</strong>leitung.<br />

Bildquelle:<br />

STREICHER<br />

Die Arbeiten an der OPAL-Leitung,<br />

die <strong>Erdgas</strong> aus der Nord<br />

Stream bis in die Tschechische<br />

Republik transportieren wird, sind<br />

noch nicht abgeschlossen, da steht<br />

für STREICHER bereits das nächste<br />

<strong>Erdgas</strong>-Großprojekt ins Haus. Zwischen<br />

Banzkow bei Schwerin <strong>und</strong><br />

Kleverhof bei Dargun in Mecklenburg-Vorpommern<br />

wird das Unternehmen<br />

bis August 2012 insgesamt<br />

105 Kilometer der Nordeuropäischen<br />

<strong>Erdgas</strong>leitung NEL verlegen.<br />

Schon die einzelnen Rohrstücke,<br />

von denen STREICHER r<strong>und</strong> 6 700<br />

Stück verbaut, verdeutlichen die<br />

Dimensionen der Baustelle: Mit je<br />

15,5 Tonnen Gewicht, 18 Metern<br />

Länge <strong>und</strong> einem Durchmesser von<br />

DN 1400 sind sie wahre Schwergewichte.<br />

Beachtlich ist auch das Aufgebot<br />

an Menschen <strong>und</strong> Maschinen, das<br />

auf der Trasse im Einsatz ist. Insgesamt<br />

160 STREICHER-Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> 92 Großgeräte sind derzeit auf<br />

der Baustelle vor Ort. Neben STREI-<br />

CHER sind zwei Tochterfirmen am<br />

Projekt beteiligt: STREICHER GmbH<br />

Tief- <strong>und</strong> Ingenieurbau Jena sowie<br />

die PSI Pipeline Services International<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Über Wiesen <strong>und</strong> durch<br />

Moor<br />

Seit Baubeginn Ende März senkte<br />

das STREICHER-Team auf Los 5 bei<br />

Banzkow bereits die ersten Rohrstränge<br />

ab. Auf Los 4 bei Below wird<br />

derzeit der Mutterboden abgetragen.<br />

Obwohl die NEL-Trasse nicht wie<br />

die OPAL durch Gebirge, sondern<br />

überwiegend über leicht zugängliche<br />

Wiesen <strong>und</strong> Äcker führt, hält sie<br />

doch Herausforderungen bereit:<br />

„Die Trasse verläuft abschnittsweise<br />

durch Moorgebiete, die im Vorfeld<br />

entwässert <strong>und</strong> mittels Baustraßen<br />

befestigt werden müssen“, erläutert<br />

Thomas Garçon, Projektleiter <strong>und</strong><br />

Leiter der MAX STREICHER Niederlassung<br />

Geeste. „Die Erfahrungen,<br />

die wir in den letzten anderthalb<br />

November 2011<br />

806 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


AUS DER Praxis<br />

Jahren auf der OPAL-Trasse sammelten,<br />

machen sich bezahlt. Bis jetzt<br />

sind die Arbeiten problemlos vorangekommen.“<br />

Langfristige Versorgung für<br />

Europa<br />

Die NEL ist mit einer Gesamtlänge<br />

von 440 Kilometern nach der OPAL<br />

das zweitgrößte deutsche <strong>Erdgas</strong>projekt.<br />

Von Lubmin an der Ostseeküste<br />

verläuft sie durch Mecklenburg-Vorpommern<br />

bis nach Rehden<br />

südlich von Bremen. Ab Herbst<br />

nächsten Jahres soll die NEL jährlich<br />

über 20 Milliarden Kubikmeter <strong>Erdgas</strong><br />

von der Nord-Stream-Pipeline<br />

nach West-Europa transportieren<br />

<strong>und</strong> knapp ein Fünftel des europäischen<br />

Bedarfs decken. Ein wichtiger<br />

Schritt zu einer langfristigen Versorgung<br />

mit dem klimafre<strong>und</strong>lichen<br />

Energielieferanten.<br />

Kontakt:<br />

MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA,<br />

Tanja Schmidt,<br />

Tel. (0991) 330-213,<br />

E-Mail: tanja.schmidt@streicher.de,<br />

www.streicher.de<br />

Auf Los 4 bei<br />

Below wird<br />

derzeit der<br />

Mutterboden<br />

abgetragen.<br />

Bildquelle:<br />

STREICHER<br />

Neue Kugelhahnarmatur für Einsatz<br />

in der Petrochemie getestet<br />

Die Hartmann Valves GmbH erschließt mit ihren individuell entwickelten Kugelhähnen neue Einsatzgebiete.<br />

Ihre 12 Zoll PN 50 Kugelhahnarmatur, ausgelegt für einen Einsatz als Steuer- <strong>und</strong> Regelarmatur in der Petrochemie,<br />

bestand jetzt einen Langzeittest mit 100 000 Schaltungen bei 200 Grad Celsius.<br />

Um als Zulieferer für ein französisches<br />

Staatsunternehmen<br />

zugelassen zu werden, das Lizenzen<br />

für petrochemische Anlagen vergibt,<br />

hatte die niedersächsische<br />

Hartmann Valves GmbH den Langzeitversuch<br />

mit seiner 12 Zoll PN 50<br />

Kugelhahnarmatur im Sommer<br />

2011 bei einem unabhängigen Institut<br />

in Auftrag gegeben. Mit einer<br />

Schaltzeit von vier Sek<strong>und</strong>en wurde<br />

die Armatur in diesem Test mit<br />

einem eigens entwickelten Antrieb<br />

100 000-mal von AUF nach ZU<br />

gefahren. Beim Öffnen, das innerhalb<br />

von zehn Sek<strong>und</strong>en erfolgte,<br />

mussten verschiedene Öffnungswinkel<br />

genau angefahren werden,<br />

da der Kugelhahn im späteren Einsatz<br />

auch als Regelarmatur eingesetzt<br />

werden soll. Als Medium kam<br />

ein Lösungsmittel bei 200 Grad Celsius<br />

zum Einsatz. Es wurde bei<br />

einem Druck bis 50 bar <strong>und</strong> bei<br />

12 bar Differenzdruck getestet.<br />

„Diese Testumgebung ist natürlich<br />

eine Kombination von Extrembedingungen“,<br />

sagt Geschäftsführer<br />

Carsten Braun, der die Entwicklung<br />

der Armatur bei Hartmann von<br />

Anfang an begleitet hat. „Eine<br />

besondere Herausforderung be -<br />

steht darin, dass wegen des<br />

Lösungsmittels als Medium kein<br />

Schmiermittel eingesetzt werden<br />

konnte.“ Eine Herausforderung, die<br />

die rein metallisch dichtende Kugelhahnarmatur<br />

mit Bravour bestanden<br />

hat: Trotz der kleinen Schaltzeiten,<br />

der hohen Umfangsgeschwindigkeit,<br />

hoher Temperatur<br />

<strong>und</strong> hohem Druck kam es weder<br />

zum sogenannten Fressen der<br />

Dichtpartner noch zu nennenswertem<br />

Verschleiß. „Bei der Entwicklung<br />

der Armatur haben wir unser besonderes<br />

Augenmerk auf die optimale<br />

Materialpaarung von Sitzring <strong>und</strong><br />

Kugel gelegt“, erklärt Braun das<br />

Ergebnis. Seit vielen Jahren entwickelt<br />

<strong>und</strong> testet Hartmann Valves<br />

<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 807


AUS DER Praxis<br />

intern <strong>und</strong> mit Forschungspartner<br />

wie der Fraunhofer Gesellschaft für<br />

Schicht- <strong>und</strong> Oberflächentechnik<br />

(IST) in Braunschweig <strong>und</strong> dem TÜV<br />

Nord auch Kugel- <strong>und</strong> Sitzringbeschichtungen<br />

für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungen. Insbesondere<br />

bei der Entwicklung drehmomentreduzierender<br />

Beschichtungen<br />

hat das mittelständische Unternehmen<br />

aus Niedersachsen eng mit<br />

dem Fraunhofer Institut kooperiert.<br />

Mit großem Erfolg: Drehmomente<br />

konnten bis zu 50 % reduziert werden.<br />

Das spart Kosten bei den<br />

Antrieben.<br />

So gesehen ist das gute Gesamtergebnis<br />

des unabhängigen Langzeittests<br />

auch der Lohn intensiver<br />

Forschungsvorleistungen: Gefordert<br />

war selbst nach 100 000 Schaltungen<br />

die 100-prozentige <strong>Gas</strong>dichtheit<br />

bei maximal 3 Grad Winkelversatz<br />

im Antriebsstrang (Kugel,<br />

Schaltwelle, Antrieb) bezogen auf<br />

die voll geöffnete Position. Die<br />

Kugelhahnarmatur bestand diese<br />

Anforderungen <strong>und</strong> übertraf sie: Es<br />

gab keinen messbaren Verschleiß<br />

der Kugel <strong>und</strong> der Sitzringbeschichtung;<br />

keinen ersichtlichen Verschleiß<br />

der O-Ringe zur Abdichtung<br />

nach außen. Die Lagerungen der<br />

Kugel waren wie neu. Nach diesem<br />

Bef<strong>und</strong> wären auch bei weiteren<br />

100 000 Schaltungen – eine Zahl,<br />

die im Vergleich zu den Schaltzahlen<br />

im „echten“ Betrieb geradezu<br />

exotisch ist – keine Probleme zu<br />

erwarten.<br />

Mit diesem Testergebnis unterstreicht<br />

die Hartmann Valves GmbH<br />

ihren eigenen Qualitätsanspruch,<br />

dem sie als Familienunternehmen<br />

mit mittlerweile 160 Mitarbeitern<br />

seit 65 Jahren gerecht wird. Das<br />

Unternehmen mit Hauptsitz in Celle<br />

fertigt <strong>und</strong> montiert komplett<br />

„Made in Germany“. Im Wellhead<br />

Bereich – also bei den Verbindungen<br />

zwischen unterirdischen Öl<strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>kavernen sowie Geothermiebohrungen<br />

<strong>und</strong> der oberirdischen<br />

Pipeline – ist es der einzige<br />

Anbieter, der komplett in Deutschland<br />

ansässig ist. Gleiches gilt für<br />

die hier vorgestellte neue Kugelhahnarmatur<br />

für petrochemische<br />

Anlagen.<br />

Noch ist der Kugelhahn in der<br />

Petrochemie relativ unbekannt, <strong>und</strong><br />

auch als Regelarmatur wird er erst<br />

wenig eingesetzt. Das soll sich mit<br />

der 12 Zoll PN 50 Kugelhahnarmatur<br />

ändern, denn der Einsatz eines<br />

Kugelhahns bietet große Vorteile.<br />

Zum einen ist die Druckbeständigkeit<br />

sehr gut, da die Kugel stabiler<br />

ist als etwa die Platte eines Schiebers,<br />

der in den Durchgang geschoben<br />

wird. Bei jeder Betätigung reinigt<br />

sich die Kugeloberfläche selbst.<br />

Es gibt außerdem keine Strömungsverluste<br />

in der „voll offen“-Position.<br />

Und mit einer einzigen Vierteldrehung<br />

ist die Position AUF oder ZU<br />

erreicht, während bei Schiebern<br />

viele Umdrehungen nötig sind. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> eignet sich der Kugelhahn<br />

ideal für Sicherheitsarmaturen,<br />

da diese Vierteldrehung schnell<br />

mit einem Antrieb realisiert werden<br />

kann. Auch die Option, den Kugelhahn<br />

als Regler zu nutzen, ist mit<br />

den aktuellen Testergebnissen<br />

nachweislich attraktiv geworden.<br />

Öffnete man bislang mit einem<br />

Antrieb die Kugel um etwa 20 Grad,<br />

so ließ sich damit zwar der Durchfluss<br />

regeln, aber an den strömungsbeaufschlagten<br />

Kanten entstand<br />

Abrieb, gerade bei <strong>Gas</strong>en mit Feststoffanteilen,<br />

die Überschall erreichen<br />

können. Mit den Beschichtungen<br />

von Hartmann Valves ist dieses<br />

Problem gelöst.<br />

Besonderen Wert legt Carsten<br />

Braun auf die K<strong>und</strong>enorientierung<br />

des Unternehmens: „Bei neuen<br />

Konstruktionen setzen wir die Maßstäbe<br />

vergleichbar einem Maßanzug<br />

an. Bis jetzt haben wir jeden<br />

Auftrag realisiert, selbst für Temperaturen<br />

von –150 bis +550 Grad<br />

Celsius.“ Auch der Bereich der<br />

Molcharmaturen, die zur Reinigung<br />

<strong>und</strong> Überprüfung von Rohrleitungen<br />

verwendet werden, gehört zum<br />

Unternehmen. Die Produktgröße<br />

reicht hier von 2 Zoll bis 36 Zoll.<br />

Zum täglichen Geschäft gehören<br />

auch Prozess armaturen für die Petrochemie<br />

(Hochtemperatur, Tieftemperatur),<br />

Schnellschlussventile,<br />

Kavernenspeicherausrüstung <strong>und</strong><br />

Geothermieprojekte. Die Hartmann<br />

Valves GmbH konstruiert <strong>und</strong> fertigt<br />

nach Regelwerken der API, nach<br />

Druckgeräterichtlinie sowie GOST.<br />

Sie zählt EON, RWE, Siemens, DOW<br />

<strong>und</strong> viele weitere seit vielen Jahren<br />

zu ihren K<strong>und</strong>en.<br />

Testaufbau<br />

Autor:<br />

Christian Hartmann,<br />

Hartmann Valves GmbH,<br />

E-Mail: c.hartmann@hartmann-valve.com.<br />

November 2011<br />

808 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Technik Aktuell<br />

Neue Luft/Wasser <strong>Gas</strong>-Wärmepumpe<br />

für mittlere <strong>und</strong> größere Anlagen<br />

Speziell für die Anforderungen in<br />

mittleren <strong>und</strong> größeren Gebäuden,<br />

Schulen, Verwaltungsgebäuden,<br />

Mehrfamilienhäusern <strong>und</strong><br />

Industriegebäuden hat Buderus,<br />

eine Marke von Bosch Thermotechnik,<br />

die neue Luft/Wasser <strong>Gas</strong>- Wärmepumpe<br />

Logatherm GWPL zur<br />

Außenaufstellung eingeführt. Sie<br />

erreicht einen hohen Wirkungsgrad<br />

von bis zu 165 % <strong>und</strong> eignet sich<br />

sowohl im Neubau als auch bei<br />

einer Modernisierung. Die Installation<br />

ist für den Heizungsfachmann<br />

einfach, weil die An schlusstechnik<br />

der eines <strong>Gas</strong>-Brennwertgerätes<br />

entspricht <strong>und</strong> die Anforderungen<br />

für die Außenaufstellung bereits<br />

von Elektro-Wärmepumpen be -<br />

kannt sind. Werkseitig verfügt die<br />

<strong>Gas</strong>-Wärmepumpe über einen an -<br />

schlussfertig gefüllten, wartungsfreien<br />

Kältekreislauf.<br />

Die Logatherm GWPL mit den<br />

Außenmaßen 1537 × 848 ×<br />

1258 mm (H × B × T) bietet eine für<br />

Wärmepumpen hohe Vorlauftemperatur<br />

von 65 °C für die Heizung<br />

<strong>und</strong> bis zu 70 °C bei der Trinkwassererwärmung.<br />

Die <strong>Gas</strong>-Absorptionstechnologie<br />

ermöglicht den unterbrechungsfreien<br />

Betrieb selbst bei<br />

niedrigen Außentemperaturen. Mit<br />

Die neue Buderus <strong>Gas</strong>-Wärmepumpe<br />

Logatherm GWPL eignet<br />

sich besonders für mittlere <strong>und</strong><br />

größere Anlagen. Quelle: Buderus<br />

einer Leistung von 41 kW (A7/W35)<br />

<strong>und</strong> einem Modulationsbereich von<br />

50 bis 100 % eignet sich die Luft/<br />

Wasser <strong>Gas</strong>- Wärmepumpe für<br />

monovalente Anlagen sowie bivalente<br />

Systeme mit einem <strong>Gas</strong>-<br />

Brennwertkessel. In Kombination<br />

mit einer solarthermischen Anlage<br />

zur Trinkwassererwärmung kann<br />

der Primärenergiebedarf noch weiter<br />

reduziert werden.<br />

Eine Besonderheit ist die übergeordnete<br />

gemeinsame Ansteuerung<br />

aller Systemkomponenten mit<br />

dem Buderus Regelsystem Logamatic<br />

4000, das für ein optimales<br />

Zusammenwirken sorgt. Dadurch<br />

ist ein energieeffizienter <strong>und</strong><br />

umweltschonender Betrieb möglich.<br />

Die Modulation der <strong>Gas</strong>-Wärmepumpe<br />

selbst erfolgt über die<br />

Bedieneinheit Logamatic GHMC10.<br />

Diese ist in einen als Zubehör erhältlichen<br />

Schaltschrank integriert, der<br />

alle weiteren Anschlüsse zur elektrischen<br />

Anbindung eines Einzelgeräts<br />

mit den erforderlichen Systemkomponenten<br />

wie zum Beispiel<br />

Netzteil <strong>und</strong> Schalter enthält.<br />

Für Anlagen mit größerem Leistungsbedarf<br />

bietet Buderus eine<br />

Kaskadenlösung mit bis zu drei<br />

Geräten, die auf einem Rahmen<br />

bereits komplett hydraulisch <strong>und</strong><br />

elektrisch vormontiert geliefert<br />

werden. In Verbindung mit einem<br />

oder mehreren Spitzenlastkesseln<br />

lassen sich so Anlagen sogar über<br />

300 kW realisieren.<br />

Kontakt:<br />

Bosch Thermotechnik GmbH,<br />

Buderus Deutschland,<br />

Melanie Lauterbach,<br />

Tel. (0 64 41) 4 18-17 97,<br />

E-Mail: melanie.lauterbach@de.bosch.com,<br />

www.buderus.de<br />

Ihr Kontakt zur Redaktion<br />

Volker Trenkle<br />

Tel. 089 / 4 50 51-388<br />

Fax 089 / 4 50 51-323<br />

trenkle@oiv.de<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> 809


Technik Aktuell<br />

Wärmebildkameras Wi-Fi-kompatibel<br />

Immer mehr Anwender fordern die<br />

Möglichkeit, Wärmebildkameras<br />

<strong>und</strong> andere Geräte miteinander zu<br />

verbinden. Denn diese Fähigkeit<br />

gewinnt immer größere Bedeutung.<br />

FLIR Systems trägt nunmehr der Tatsache<br />

Rechnung,<br />

dass eine ständig wachsende<br />

Zahl von Anwendern Anschlussmöglichkeiten<br />

für Messinstrumente<br />

<strong>und</strong> andere Geräte nachfragen. Eine<br />

drahtlose Verbindung zu einem iPad<br />

bzw. iPhone konnten als erste die<br />

Kameras der E-Serie sowie die<br />

Modelle T640/T620 herstellen, <strong>und</strong><br />

diese Funktion stieß auf sehr positive<br />

Resonanz. Auf vielfachen<br />

Wunsch zahlreicher Anwender bietet<br />

FLIR Systems diese Funktion nun<br />

auch für die Modelle FLIR T250/<br />

T335/T365/T425 <strong>und</strong> FLIR P660/<br />

P640/P620. Damit lassen sich die Bilder<br />

einer Wärmebildkamera drahtlos<br />

auf ein iPad oder iPhone übertragen.<br />

""<br />

Das Gesehene kann auf diese<br />

Weise einem Kollegen oder K<strong>und</strong>en,<br />

der nicht vor Ort ist, gezeigt<br />

werden. Das ist vor allem dann<br />

besonders sinnvoll, wenn Messungen<br />

an einem schwer<br />

zugänglichen Ort oder unter<br />

schwierigen Umgebungsbedingungen<br />

durchgeführt werden<br />

müssen<br />

""<br />

Mithilfe der FLIR Betrachter-App,<br />

die einfach herunterzuladen ist,<br />

lassen sich Wärmebilderdirekt<br />

auf dem iPad bzw. iPhone analysieren<br />

""<br />

Man kann umfassende Berichte<br />

erzeugen<br />

""<br />

Die Inspektionsberichte können<br />

direkt mittels eMail an den K<strong>und</strong>en,<br />

Kollegen oder das Management<br />

geschickt werden<br />

Mithilfe der FLIR MeterLink-<br />

Technologie ist es möglich, Daten,<br />

die eine Extech-Stromzange EX845<br />

erfasst hat, via Bluetooth an eine<br />

Wärmebildkamera zu übertragen.<br />

Eine Vielzahl von Anwendern arbeitet<br />

tagtäglich mit der MeterLink-<br />

Technologie <strong>und</strong> nennt folgende<br />

Vorteile:<br />

""<br />

Sie spart Zeit, denn während der<br />

Inspektion brauchen keine Notizen<br />

mehr gemacht zu werden<br />

""<br />

Sie macht Fehlern bei der Übertragung<br />

der Notizen ein Ende<br />

""<br />

Sie beschleunigt die Berichterstellung,<br />

denn alle Werte werden<br />

automatisch in die Berichte integriert.<br />

Folgende Wärmebildkameras<br />

sind sowohl mit MeterLink als auch<br />

mit Wi-Fi ausgestattet:<br />

""<br />

FLIR E40/E50/E60<br />

""<br />

FLIR T250/T335/T365/T425<br />

""<br />

FLIR T640/T620<br />

""<br />

FLIR P660/P620<br />

Kontakt:<br />

Flir Systems GmbH,<br />

Tel. (069) 950090-0,<br />

E-Mail: info@flir.de,<br />

www.flir.de<br />

REHAU bei www.ausschreiben.de<br />

REHAU unterstützt seine Partner<br />

nun auch bei der Erstellung von<br />

Leistungsverzeichnissen <strong>und</strong> Angeboten<br />

mit der Veröffentlichung seiner<br />

Ausschreibungstexte in der<br />

Online-Datenbank www.ausschreiben.de.<br />

Die Positionsbeschreibungen<br />

werden nur noch in einer Plattform<br />

erstellt <strong>und</strong> gepflegt. Hierdurch<br />

können sie stets aktuell<br />

gehalten werden. Der Download ist<br />

in allen am Bau relevanten Datenformaten<br />

möglich, wie beispielsweise<br />

GAEB 90, HTML, PDF oder<br />

XML. In zahlreiche AVA-Anwendungen<br />

<strong>und</strong> Handwerkerprogramme ist<br />

die Datenübernahme schnell <strong>und</strong><br />

fehlerfrei direkt per Drag & Drop<br />

möglich. Die meisten Artikel sind<br />

mit Bildern veranschaulicht, die<br />

optional in den entsprechenden<br />

Datenformaten mit in das Leistungsverzeichnis<br />

oder Angebot<br />

übernommen werden können.<br />

Detaillierte Informationen zu Normen,<br />

Zulassungen oder anwendungsspezifische<br />

Details komplettieren<br />

die Ausschreibungstexte.<br />

Darüber hinausgehende Informationen<br />

oder individuelle Hilfe kann<br />

per E-Mail von der Infoseite des<br />

Kataloges aus angefordert werden.<br />

REHAU legt großen Wert darauf, seinen<br />

K<strong>und</strong>en in allen Projektphasen<br />

zur Seite zu stehen <strong>und</strong> unterstützt<br />

das Unternehmen bei jedem Schritt<br />

in der Planung <strong>und</strong> Realisierung des<br />

Bauvorhabens: von der Planungssoftware<br />

über offiziell von den Ingenieurkammern<br />

anerkannte Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

an der<br />

unternehmenseigenen Schulungseinrichtung,<br />

der REHAU Akademie,<br />

bis hin zu Informationsmaterial.<br />

Kontakt:<br />

REHAU AG + Co,<br />

Tanja Nürnberger,<br />

Tel. (09131) 92-5496,<br />

E-Mail: tanja.nuernberger@rehau.com<br />

November 2011<br />

810 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Technik Aktuell<br />

<strong>Smart</strong> Metering setzt<br />

reibungslose<br />

Datenintegration voraus<br />

Schnittstellen-Know-how gehört zu den Erfolgsfaktoren<br />

der Verknüpfung von Abrechnungssystem <strong>und</strong><br />

MDM (Meter Data Manage ment)-Lösung. Mit Hilfe der<br />

Prozessspezialisten wurden bei der Inte gration der Infrastruktur<br />

des MDM-Anbieters OSIsoft in die Systemlandschaft<br />

eines <strong>Smart</strong>-Metering-Dienstleisters alle Voraussetzungen<br />

für den erfolgreichen Austausch der<br />

erforderlichen Enterprise Services der SAP Process Integration<br />

(SAP PI) geschaffen. Inzwischen kann das MDM-<br />

System – obwohl ursprünglich auf die Middleware-Version<br />

SAP PI 7.1 ausgelegt – auch via SAP PI 7.0 Daten an<br />

das SAP IS-U kommunizieren. Die Lösung wird somit für<br />

viele deutsche Energieversorgungsunternehmen zu<br />

einer praxistauglichen Option für zukünftige <strong>Smart</strong>-<br />

Metering-Aktivitäten. Die System erfahrung der enmore<br />

consulting AG war bei der Einbindung der Verbrauchsdaten<br />

in das SAP IS-U-System der Testlandschaft ein<br />

entscheidender Faktor für das Gelingen.<br />

Beim Aufsetzen der relevanten Prozesse wie beispielsweise<br />

Anlegen eines Geräts, Zählereinbau, Zählerausbau,<br />

Anforderung Ableseergebnis, Bestätigung<br />

Ableseergebnis erwies sich die Versionierung der Middleware-Komponente<br />

SAP PI als unerwartetes Hindernis.<br />

Denn OSIsoft setzte mit der PI Version 7.1 verschiedenste<br />

Zusatzfunktionen für die vermittelnden Enterprise<br />

Services voraus. Da die Mehrzahl der deutschen<br />

Energieversorger jedoch weiterhin die Version 7.0 im<br />

Einsatz hat, musste hier schnellstmöglich eine Lösung<br />

gef<strong>und</strong>en werden, um die Verknüpfung mit dem<br />

Abrechnungssystem realisieren zu können. Eine händische<br />

Programmierung der einzelnen Prozessschnittstellen<br />

war unumgänglich. Die Berater der enmore sorgten<br />

für ein reibungsloses Gelingen <strong>und</strong> arbeiteten stets<br />

entlang des SAP-Standards – ein entscheidender Faktor<br />

für die Massentauglichkeit des Dienstleistungsprodukts,<br />

das dem Markt inzwischen zur Verfügung steht. Dabei<br />

bekamen sie Unterstützung durch das Entwicklerteam<br />

von OSIsoft in Form der genauen Schnittstellen be schreibung<br />

seitens des MDM.<br />

Kontakt:<br />

enmore consulting ag,<br />

Tel. (06155) 605-300<br />

E-Mail: contact@enmore.de<br />

www.enmore.de<br />

Sichere <strong>und</strong> effiziente<br />

Rohrleitungssysteme<br />

Nutzen Sie das Know-how der führenden Fachzeitschrift<br />

für die Entwicklung von Rohrleitungen, Komponenten <strong>und</strong><br />

Verfahren im Bereich der <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserversorgung, der<br />

Abwasserentsorgung, der Nah- <strong>und</strong> Fernwärmeversorgung,<br />

des Anlagenbaus <strong>und</strong> der Pipelinetechnik.<br />

Mit zwei englischsprachigen Specials pro Jahr.<br />

NEU<br />

Jetzt als Heft<br />

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Vulkan-Verlag GmbH<br />

www.3r-international.de<br />

3R erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen


Regelwerk<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong><br />

DVGW-Arbeitsblatt G 676-B1 „Qualifikationskriterien für Umbau-, Anpassungs-,<br />

Kontrollfirmen <strong>und</strong> Projektmanagement (Engineeringfirmen)“<br />

Preis:<br />

€ 15,97 + MwSt.<br />

<strong>und</strong> Versandkosten<br />

für DVGW-Mitglieder<br />

<strong>und</strong> € 21,29 für<br />

Nichtmitglieder.<br />

Ausgabedatum September 2011<br />

Im Zuge der Überarbeitung des<br />

DVGW-Arbeitsblattes G 682 „Verfahren<br />

für die Erteilung der DVGW-<br />

Bescheinigung für Umbauunternehmen“<br />

durch den Projektkreis<br />

„<strong>Gas</strong>geräte“ wurde vom zuständigen<br />

Technischen Komitee „Häusliche,<br />

gewerbliche <strong>und</strong> industrielle<br />

<strong>Gas</strong>anwendung“ beschlossen, diesen<br />

Entwurf des Arbeitsblattes nun<br />

als Beiblatt zu G 676 „Qualifikationskriterien<br />

für <strong>Gas</strong>geräte-Wartungsunternehmen“<br />

herauszugeben. Die<br />

Überarbeitung ist notwendig<br />

geworden, weil im Zuge des DVGW-<br />

F&E-Vorhabens „Untersuchungen<br />

zur Anpassung von <strong>Gas</strong>geräten bei<br />

der <strong>Erdgas</strong>umstellung L – H“ (G5-01-<br />

06) neue Erkenntnisse für die zeitnahe<br />

Umstellung <strong>und</strong> Anpassung<br />

von <strong>Gas</strong>geräten gewonnen wurden.<br />

Die Erkenntnisse führten auch zur<br />

Überarbeitung des mitgeltenden<br />

DVGW-Arbeitsblattes G 680.<br />

Das Arbeitsblatt G 676-B1<br />

beschreibt die formalen, personellen<br />

<strong>und</strong> sachlichen Anforderungen<br />

an Fachunternehmen, die <strong>Gas</strong>geräte<br />

entsprechend den Festlegungen<br />

des DVGW-Regelwerks innerhalb<br />

einer <strong>Gas</strong>familie bzw. von einer<br />

<strong>Gas</strong>familie auf eine andere anzupassen<br />

bzw. umzustellen. Ebenfalls<br />

werden Anforderungen an die Firmen<br />

gestellt, die die Qualitätssicherung<br />

der Umstellungs- <strong>und</strong> Anpassungsarbeiten<br />

durchführen <strong>und</strong> an<br />

diejenigen, die Ingenieurdienstleistungen,<br />

wie z. B. Ablauforganisation,<br />

K<strong>und</strong>eninformation, Netzgebietseinteilung,<br />

Projektmanagement,<br />

erbringen. Dieses Arbeitsblatt<br />

dient als Gr<strong>und</strong>lage für die Zertifizierung<br />

von Umstell- <strong>und</strong> Anpassungsunternehmen.<br />

Umstellungs- oder Anpassungsarbeiten<br />

an <strong>Gas</strong>geräten dürfen durch<br />

den Netzbetreiber im Versorgungsgebiet<br />

oder durch vom DVGW zertifizierte<br />

Umbauunternehmen (vgl.<br />

ehemals DVGW-Arbeitsblatt G 682)<br />

ausgeführt werden. Vertragsinstallationsunternehmen<br />

mit entsprechender<br />

Kenntnis <strong>und</strong> Erfahrung dürfen<br />

Umstellungs-/Anpassungsarbeiten<br />

auch ohne ein DVGW-Zertifikat nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 676-B1 in<br />

Abstimmung mit dem Netzbetreiber<br />

durchführen. Ebenso dürfen in<br />

Abstimmung mit dem Netzbetreiber<br />

auch Wartungsunternehmen nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 676 Umstellungs-/Anpassungsarbeiten<br />

durchführen.<br />

Voraussetzung ist eine enge<br />

Einbindung des Vertragsinstallations-<br />

bzw. des Wartungsunternehmens<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt G 676<br />

in den Gesamtumstellablauf; eine<br />

arbeitsteilige Abwicklung der Aktion<br />

zwischen allen Beteiligten ist festzulegen.<br />

Dr.-Ing. Maik Dapper<br />

Regelwerk <strong>Gas</strong>/Wasser<br />

Ankündigung zur Fortschreibung der DVGW-Regelwerke gemäß GW 100<br />

Kontakt:<br />

Dipl.-Ing. Peter Frenz,<br />

Tel. (0228) 9188-654,<br />

E-Mail:<br />

frenz@dvgw.de<br />

Folgende Regelwerke werden<br />

erarbeitet:<br />

DVGW-Merkblattes GW 13: Durch<br />

den kathodischen Korrosionsschutz<br />

(KKS) gestützte zustandsorientierte<br />

Instandhaltung von <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserverteilungsnetzen.<br />

Das technische Komitee G-TK-1-<br />

10 Außenkorrosion hat die Erarbeitung<br />

des DVGW-Merkblattes Durch<br />

den kathodischen Korrosionsschutz<br />

(KKS) gestützte zustandsorientierte<br />

Instandhaltung von<br />

<strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserverteilungsnetzen<br />

beschlossen. Dazu wurde ein entsprechender<br />

Projektkreis einberufen.<br />

DVGW-Merkblattes GW 17: Ka -<br />

thodischer Korrosionsschutz (KKS) –<br />

Praxishinweise zum Umgang mit<br />

der Referenzwertmethode.<br />

Das technische Komitee G-TK-1-<br />

10 Außenkorrosion hat die Erarbeitung<br />

des DVGW-Merkblattes GW 17<br />

Kathodischer Korrosionsschutz (KKS)<br />

– Praxishinweise zum Umgang mit<br />

der Referenzwertmethode beschlossen.<br />

Dazu wurde ein entsprechender<br />

Projektkreis einberufen<br />

Folgende Regelwerke werden<br />

überarbeitet:<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 306: Verbinden<br />

von Blitzschutzanlagen mit<br />

metallenen <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserleitungen<br />

in Verbrauchsanlagen<br />

Das technische Komitee G-TK-1-<br />

10 Außenkorrosion hat die Überarbeitung<br />

des DVGW-Arbeitsblattes<br />

GW 306 Verbinden von Blitzschutzanlagen<br />

mit metallenen <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong><br />

Wasserleitungen in Verbrauchsanlagen<br />

beschlossen. Dazu wurde ein<br />

entsprechender Projektkreis einberufen.<br />

November 2011<br />

812 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Termine<br />

""<br />

BDEW-Forum EDI@Energy 2011<br />

23.–24.11.2011, Potsdam<br />

EW Medien <strong>und</strong> Kongresse GmbH, Claudia Wiesert, Tel. 0049 (0) 30 / 28 44 94-176,<br />

E-Mail: claudia.wiesert@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

""<br />

Neuerungen zum Explosionsschutz für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />

24.11.2011, Dresden<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

""<br />

Oldenburger <strong>Gas</strong>tage<br />

29.11.–1.12.2011, Oldenburg<br />

www.oldenburger-gastage.de<br />

""<br />

Neuerungen zum Explosionsschutz für <strong>Gas</strong>versorgungsanlagen<br />

7.12.2011, Hannover<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>messung <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>abrechnung im liberalisierten Markt<br />

14.–15.12.2011, Göttingen<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

2012<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>spürer – Verlängerungsprüfung gemäß DVGW-Merkblatt G 468-2<br />

16.–17.1.2012, Hagen<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

""<br />

<strong>Gas</strong>spürer – Erstprüfung gemäß DVGW-Merkblatt G 468-2<br />

16.–17.1.2012, Hagen<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

""<br />

Aufbau <strong>und</strong> Betrieb von <strong>Gas</strong>druckregel- <strong>und</strong> -messanlagen<br />

7.–8.2.2012, Dortm<strong>und</strong><br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

""<br />

E-world energy & water<br />

7.–9-2.2012, Essen<br />

www.e-world-2012.com<br />

""<br />

26. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

9.–10.2.2012, Oldenburg<br />

www.iro-online.de<br />

""<br />

7. Münchner Netzbetriebstage<br />

29.3.2012, München<br />

DVGW, Silke Splittgerber, Tel. 0049 (0) 228 / 9188-607, Fax 0049 (0) 228 / 9188-997,<br />

E-Mail: splittgerber@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

""<br />

Hannover Messe<br />

23.–24.4.2012, Hannover<br />

www.hannovermesse.de<br />

" " Wiesbadener Kunststoffrohrtage<br />

26.–27.April 2012, Wiesbaden<br />

www.tuev-sued.de/akademie<br />

November 2011<br />

<strong>gwf</strong>-gas <strong>Erdgas</strong> 813


ImPressum<br />

Das <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserfach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

Die praxisorientierte technisch-wissenschaftliche Zeitschrift<br />

für <strong>Gas</strong>versorgung, <strong>Gas</strong>verwendung <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>wirtschaft.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasser faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des B<strong>und</strong>esverbandes der Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der B<strong>und</strong>esvereinigung der Firmen im <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserfach e. V.<br />

(figawa),<br />

des Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz (FVKK),<br />

der Österreichischen Vereinigung für das <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserfach (ÖVGW),<br />

dem Fachverband der <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, GWI, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, EBI, Karlsruhe<br />

Dr.-Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend Wasser/Abwasser)<br />

Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong>),<br />

Thyssengas GmbH, Dortm<strong>und</strong><br />

Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- <strong>und</strong> Leitungsbau<br />

GmbH, Erkrath<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<br />

Wasserversorgung, Stuttgart<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener Wasserwerke, Wien<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR<br />

Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW, Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW, Berlin<br />

Schriftleiter:<br />

Dr.-Ing. Klaus Altfeld, E.ON Ruhrgas AG, Essen<br />

Dr.-Ing. Siegfried Bajohr, Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dr. rer. nat. Norbert Burger, figawa B<strong>und</strong>esvereinigung der Firmen<br />

im <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserfach, Köln<br />

Dr. rer. nat. Volker Busack, VNG Verb<strong>und</strong>netz <strong>Gas</strong> AG, Leipzig<br />

Dr.-Ing. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-<br />

Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Karlsruhe<br />

Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann, DVGW Cert GmbH, Bonn<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Ingenieurbüro für Versorgungstechnik,<br />

Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Bernhard Klocke, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dr. Hartmut Krause, DBI <strong>Gas</strong>technologisches Institut gGmbH, Freiberg<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Mischner, Fachhochschule Erfurt, Erfurt<br />

Dr.-Ing. Bernhard Naendorf, GWI <strong>Gas</strong>wärme-Institut e.V., Essen<br />

Dr.-Ing. Dieter Stirnberg, greEn-C, Lünen<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis, TU Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Dr. Martin Uhrig, Open Grid Europe GmbH, Essen<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wernekinck, RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz<br />

GmbH, Recklinghausen<br />

Dr. Achim Zajc, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Volker Trenkle, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosen heimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-3 88, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />

e-mail: trenkle@oiv.de<br />

Assistenz:<br />

Elisabeth Terplan, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-4 43, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />

e-mail: terplan@oiv.de<br />

Büro: Birgit Lenz, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-2 23, Fax (0 89) 4 50 51-323, e-mail: lenz@oiv.de<br />

Verlag:<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />

Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />

Spartenleiter: Stephan Schalm<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />

Tel. (0201) 82002-35, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Mediaberatung:<br />

Claudia Fuchs, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-277, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />

e-mail: fuchs@oiv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil, im Verlag,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-316, Fax (0 89) 4 50 51-207,<br />

e-mail: feil@oiv.de.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong>“ erscheint monatlich einmal (Doppelausgaben<br />

Januar/Februar <strong>und</strong> Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht <strong>und</strong> Steuern im <strong>Gas</strong>- <strong>und</strong> Wasserfach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />

Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />

Einzelpreis: € 37,– + Versandspesen<br />

ePaper als PDF € 330,–, Einzelausgabe: € 37,–<br />

Heft <strong>und</strong> ePaper € 429,–<br />

(Versand Deutschland: € 30,–, Versand Ausland: € 35,–)<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Gas</strong>|<strong>Erdgas</strong><br />

Postfach 91 61<br />

D-97091 Würzburg<br />

Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />

e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />

Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht<br />

unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

November 2011<br />

814 <strong>gwf</strong>-<strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong>


Einkaufsberater<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas.de/einkaufsberater<br />

Ansprechpartnerin für den<br />

Eintrag Ihres Unternehmens<br />

Claudia Fuchs<br />

Telefon 0 89/4 50 51-277<br />

Telefax 0 89/4 50 51-207<br />

E-Mail: fuchs@oiv.de<br />

Bild: RMG<br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

Die technischwissenschaftliche<br />

Fachzeitschrift für<br />

das <strong>Gas</strong>fach


<strong>Gas</strong>beschaffenheit <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>verwendung<br />

<strong>Gas</strong>aufbereitung<br />

Filtration<br />

<strong>Gas</strong>druckregelung <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>messung<br />

<strong>Gas</strong>druckregel- <strong>und</strong> Durchflussregelgeräte<br />

<strong>Gas</strong>speicher<br />

Zubehör<br />

<strong>Gas</strong>messgeräte<br />

<strong>Gas</strong>transport <strong>und</strong><br />

<strong>Gas</strong>verteilung<br />

Rohre <strong>und</strong> Rohrleitungszubehör<br />

Rohrdurchführungen<br />

Odorierungskontrolle<br />

<strong>Smart</strong> Metering<br />

<strong>Gas</strong>speicherung, LNG<br />

<strong>Gas</strong>verdichtung


Rohrnetzsanierung u. -instandhaltung<br />

Blasensetzgeräte<br />

Korrosionsschutz<br />

Armaturen <strong>und</strong> Zubehör<br />

Aktiver Korrosionsschutz<br />

Absperr- <strong>und</strong> Anbohrarmaturen<br />

Armaturen


Aktiver Korrosionsschutz<br />

Handel <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />

Fernwirktechnik<br />

Rohrleitungsbau<br />

Passiver Korrosionsschutz<br />

DVGW-zertifizierte<br />

Unternehmen<br />

Der <strong>Gas</strong>-, Wasser- <strong>und</strong> Abwasserwirtschaft<br />

bieten wir zuverlässige, termingerechte<br />

Arbeit. Fragen Sie bitte bei uns an.<br />

Die bei den einzelnen Firmen angegebenen<br />

Zeichen bedeuten:<br />

G1 Rohrleitungen für alle Drücke <strong>und</strong><br />

Nennweiten aus den Werkstoffen<br />

Stahl <strong>und</strong> Gusseisen<br />

G2 Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />

einschließlich 16 bar <strong>und</strong> für Nennweiten<br />

bis einschließlich DN 300,<br />

getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />

Polyethylen <strong>und</strong> Gusseisen (G2 st,<br />

G2 pe, G2 ge)<br />

G3 Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />

einschließlich 5 bar <strong>und</strong> für Nennweiten<br />

bis einschließlich DN 300,<br />

getrennt nach den Werkstoffen Stahl,<br />

Polyethylen, Kunststoff <strong>und</strong> Gusseisen<br />

(G3 st, G3 pe, G3 ku, G3 ge)<br />

W1 Rohrleitungen für alle Drücke <strong>und</strong><br />

Nenn weiten aus den Werkstoffen<br />

Gusseisen, Stahl <strong>und</strong> Kunststoff<br />

W2 Rohrleitungen für alle Drücke <strong>und</strong> für<br />

Nennweiten bis einschließlich<br />

DN 400, getrennt nach den Werkstoffen<br />

Guss eisen, Stahl, Polyethylen<br />

<strong>und</strong> Kunststoff (W2 ge, W2 st,<br />

W2 pe, W2 ku)<br />

W3 Rohrleitungen für Betriebsdrücke bis<br />

einschließlich 16 bar <strong>und</strong> für Nennweiten<br />

bis einschließlich DN 300,<br />

getrennt nach den Werkstoffen<br />

Gusseisen, Stahl, Polyethylen <strong>und</strong><br />

Kunststoff (W3 ge, W3 st, W3 pe,<br />

W3 ku)<br />

Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />

mit DVGW-Zertifikat<br />

kann im Internet unter www.dvgw.de in<br />

der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />

heruntergeladen werden.


Filter<br />

Korrosionsschutz<br />

Netzservice<br />

<strong>Gas</strong>messgeräte<br />

Mini-Block-Heizkraftwerke<br />

Ihr Draht zum Einkaufsberater<br />

Claudia Fuchs<br />

Tel. 089 / 4 50 51-277<br />

Fax 089 / 4 50 51-207<br />

fuchs@oiv.de<br />

<strong>gwf</strong><strong>Gas</strong><br />

<strong>Erdgas</strong><br />

3-Monats-<strong>Vorschau</strong> 2011/2012<br />

Ausgabe Dezember 2011 Januar/Februar 2012 März 2012<br />

Anzeigenschluss:<br />

Erscheinungstermin:<br />

10.11.2011<br />

12.12.2011<br />

20.12.2011<br />

30.01.2012<br />

03.02.2012<br />

05.03.2012<br />

Themen-Schwerpunkt<br />

Rohrleitungsbau<br />

<strong>Gas</strong>wirtschaft/<strong>Gas</strong>versorgung<br />

Biogas/<strong>Gas</strong>beschaffenheit<br />

Messe-Special<br />

Oldenburger Rohr leitungsforum 2012<br />

Fachmessen/<br />

Fachtagungen/<br />

Veranstaltung<br />

(mit erhöhter Auflage <strong>und</strong><br />

zusätzlicher Verbreitung)<br />

Oldenburger Rohrleitungstage<br />

Februar 2012, Oldenburg<br />

E-world energy&water<br />

07.– 09.02.2012, Essen<br />

25. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

09.02.– 10.02.2012, Oldenburg<br />

Änderungen vorbehalten


Als gedrucktes<br />

Heft oder<br />

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erhältlich<br />

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zeitlos- klassische Fachmagazin<br />

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Informationsmedium für Computer,<br />

Tablet oder <strong>Smart</strong>phone<br />

+<br />

3R International erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong> <strong>Erdgas</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />

Oldenbourg Industrieverlag · Vulkan-Verlag<br />

www.oldenbourg-industrieverlag.de · www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich möchte clever kombinieren <strong>und</strong> bestelle für ein Jahr die Fachmagazine 3R (12 Ausgaben) <strong>und</strong><br />

<strong>gwf</strong> <strong>Gas</strong>/<strong>Erdgas</strong> (12 Ausgaben) im attraktiven Kombi-Bezug.<br />

□ Als Heft für 528,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />

□ Als ePaper (PDF-Datei) für 528,- pro Jahr.<br />

Vorzugspreis für Schüler <strong>und</strong> Studenten (gegen Nachweis):<br />

□ Als Heft für 264,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />

□ Als ePaper (PDF-Datei) für 264,- pro Jahr.<br />

Nur wenn ich nicht bis von 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um<br />

ein Jahr. Die sichere <strong>und</strong> pünktliche Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,–<br />

auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Leserservice 3R<br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

✘<br />

Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (Brief, Fax, E-Mail) oder durch<br />

Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Datum, Unterschrift<br />

PAGWFG0211<br />

Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice 3R, Postfach 91 61, 97091 Würzburg.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert <strong>und</strong> verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


Inserentenverzeichnis<br />

Firma<br />

Seite<br />

3S Consult GmbH, Grabsen 755<br />

applied technologies GmbH, Essen 743<br />

Böhmer GmbH, Sprockhövel 745<br />

corporate events for utilities GmbH & Co. KG 763<br />

DVGW Cert GmbH, Bonn 747<br />

E-world energy & water GmbH, Essen 757<br />

E-world energy & water GmbH, Essen<br />

Beilage<br />

Fachverband Biogas e.V., Freising 801<br />

Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 809<br />

<strong>Gas</strong>-Union GmbH, Frankfurt<br />

Hauf-TechnikGmbH & Co. KG, Herbrechtingen<br />

4. Umschlagseite<br />

Titelseite<br />

Einkaufsberater 815 bis 819


verkauf@gas-union.de<br />

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