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hildesheim - Kehrwieder am Sonntag

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KEHRWIEDER <strong>am</strong> <strong>Sonntag</strong> · 18. August 2013 · Seite 3<br />

Hellfried Kurzacz lebt für die Westernreiterei – nun erhielt er für seine Einstellung zum Pferd einen Preis<br />

„Mein Herz ist<br />

ein Cowboyherz“<br />

Von Janine Rehbein<br />

Königsdahlum. „Bonanza“ hat ihn<br />

angesteckt. Als in den 1960er Jahren<br />

die Serie rund um das Leben auf einer<br />

<strong>am</strong>erikanischen Farm im Fernsehen<br />

lief, hockte der Jugendliche Hellfried<br />

Kurzacz auf dem väterlichen<br />

Hof in Werder bei Bockenem immer<br />

vor dem Fernseher. Hatte doch sein<br />

Vater Fritz selbst kürzlich fünf Ponys<br />

und das Nachbargrundstück für eine<br />

Reithalle gekauft und war dabei,<br />

einen Reiterhof aufzubauen – für<br />

normale Leute, nicht für die elitären,<br />

denen der Reitsport d<strong>am</strong>als<br />

vorbehalten schien. Klar, dass auch<br />

Hellfried gern mal aufs Pony stieg<br />

und durch die Feldmark ritt.<br />

Ein Lebensgefühl, das er sich bis<br />

heute bewahrt hat: „Mein Herz ist<br />

immer noch ein Cowboyherz“, sagt<br />

er bei einem Pott Morgenkaffee auf<br />

der Terrasse seines Hauses in Königsdahlum.<br />

Gleich nebenan, hinter der<br />

hölzernen Trennwand, schnauben<br />

die Pferde. Kurzacz hat eine kleine<br />

Pause eingelegt bei der Arbeit in den<br />

Boxen unter freiem Himmel, gleich<br />

wird der Hufschmied vorbeikommen.<br />

26 Jahre lang war der 65-Jährige als<br />

Elektromeister Ausbilder im Berufsbildenden<br />

Zentrum (BBZ) in Hildesheim-Drispenstedt.<br />

Seit er Rentner<br />

ist, lebt er mit seiner Frau Gabriele<br />

Tür an Tür mit den Pferden: seinem<br />

siebenjährigen Wallach „Tender Love<br />

Me“, der so heißt, weil ihm die Natur<br />

ein weißes Herz auf die Stirn gemalt<br />

hat, und dem dreijährigen „CL Aprils<br />

Good Mr“, mit dem seine Frau kürzlich<br />

Deutsche Meisterin geworden<br />

ist. Sie findet im Reiten einen Ausgleich<br />

zu ihrem verantwortungsvollen<br />

Job als Verwaltungsleitung<br />

und stellvertretende Geschäftsführung<br />

der L<strong>am</strong>metal-Werkstätten in<br />

L<strong>am</strong>springe; sie verbindet Beruf und<br />

Hobby aber auch durch den Einsatz<br />

für das Para-Reiten, also das Reiten<br />

mit behinderten Menschen, erzählt<br />

Hellfried Kurzacz, während er „Tender“<br />

sattelt.<br />

Die beiden wollen ein bisschen<br />

in der Feldmark gleich um die Ecke<br />

ausreiten, bevor der Schmied kommt.<br />

Tender braucht dringend neue<br />

„Sliding-Eisen“. Seine sind schon<br />

ziemlich abgenutzt durch die vielen<br />

„Sliding Stops“ und „Spins“ des Westernreitens:<br />

das sind Vollbremsungen<br />

aus dem Galopp auf den Hinterhufen,<br />

bei denen es mächtig staubt,<br />

und rasante Drehungen um die eigene<br />

Achse. „Tender“ ist geboren für<br />

solche Kunststücke, denn er ist ein<br />

waschechtes „Quarter-Horse“, ein<br />

Ranch-Pferd aus den USA, die seit<br />

den 1980er Jahren auch in Europa<br />

gezüchtet werden.<br />

Auf dem Schotterweg in der<br />

Feldmark geht das natürlich nicht,<br />

sondern nur im weichen Sand einer<br />

Reitarena. Dafür demonstriert Kurzacz<br />

„Pleasure“, seine Lieblingsdisziplin,<br />

die Reiter und Pferd „Vergnügen“<br />

bereiten soll und die ihren Ursprung<br />

darin hat, dass beide morgens entspannt<br />

zur schweren Arbeit auf der<br />

Ranch kommen sollten: Die Zügel<br />

hängen durch, der Kopf des Pferdes<br />

nach unten, das Pferd schlurft fast,<br />

der Reiter dirigiert es nur durch<br />

minimale Hilfen von Po und Beinen.<br />

„Reiten hat viel mit Gefühl zu tun“,<br />

sagt Kurzacz. Und das braucht man<br />

nicht nur beim „Pleasure“, sondern<br />

auch, wenn man beim „Cutting“, zu<br />

Deutsch „Herausschneiden“, mit dem<br />

Ausritt durch die Feldmark in Königsdahlum: Das Fangen eines Kälbchens mit dem Lasso ist eine der Disziplinen<br />

beim Westernreiten. Allerdings zieht sich die Schlinge nicht ganz zu, sondern stoppt kurz vorher. Fotos: Rehbein<br />

Pferd ein Kälbchen aus der Herde isoliert<br />

– in der <strong>am</strong>erikanischen Wirklichkeit<br />

zum Beispiel deshalb, weil<br />

es ein potentieller Käufer genauer<br />

betrachten möchte – oder wenn<br />

man es mit dem Lasso einfängt. Bei<br />

den Westernreit-Wettbewerben<br />

in Deutschland wird durchaus mit<br />

realen Kälbern gearbeitet – ausgewachsene<br />

Rinder sind für Pferd und<br />

Reiter zu gefährlich. Es ist jedoch aus<br />

Gründen des Tierschutzes verboten,<br />

das Lasso tatsächlich um den Hals<br />

des Kalbes zuzuziehen. Daher haben<br />

die Lassos eine Sperre eingebaut, die<br />

das verhindert.<br />

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Wenn man Kurzacz beobachtet,<br />

möchte man meinen, der 65-Jährige<br />

habe sein ganzes Leben im Westernsattel<br />

verbracht – man kann es<br />

darin durch die breite Auflagefläche<br />

durchaus länger aushalten: „Auf der<br />

Ranch ist der Cowboy morgens um<br />

4 Uhr aufs Pferd aufgestiegen und<br />

abends um 11 Uhr abgestiegen –<br />

der Sattel soll bequem für Pferd und<br />

Reiter sein“, erklärt er. Kurzacz reitet<br />

seit 50 Jahren, Mitte der 1970er<br />

Jahre, als er 29 war, hat er sich dem<br />

Westernreiten verschrieben. Heute<br />

ist er in Reiterkreisen auch bekannt<br />

als Zuchtrichter für die „Quarter-<br />

Horse-Rasse“, Pferdetrainer und<br />

„Professional Horseman“. Den Begriff<br />

„Pferdeflüsterer“ kann er gar<br />

nicht leiden, weil er für eine Kommerzialisierung<br />

der eigentlichen<br />

Tätigkeit steht: Er will sich nicht<br />

mit Pferdetrainern aus Amerika vergleichen,<br />

die den Kinofilm mit Robert<br />

Redford ausnutzen, um in Europa mit<br />

ahnungslosen Reitern schnelles Geld<br />

zu machen. Zu seinen Vorbildern gehört<br />

hingegen der 2009 verstorbene<br />

<strong>am</strong>erikanischeTrainer und Horseman<br />

Ray Hunt.<br />

„Horsemen“ sind für ihn „Leute, die<br />

ein bisschen denken wie ein Pferd“.<br />

Genau das fehle den meisten Reitern,<br />

die sich mit angeblich störrischen<br />

Pferden verzweifelt an ihn wenden.<br />

Gerade junge Frauen neigten dazu,<br />

ihre Pferde zu verhätscheln. „Pferde<br />

leben in der Natur immer mit einem<br />

Alphatier. Das muss in der Pferd-<br />

Reiter-Beziehung der Mensch sein.<br />

Er muss der Chef sein – aber es gibt<br />

auch angenehme Chefs“, sagt er.<br />

Seine professionelle, aber entspannte<br />

Einstellung zu den Pferden<br />

wurde jetzt sogar mit einem Preis<br />

gewürdigt: Ende Juli hat er die „Fairness-Trophy“<br />

beim Wettbewerb „Ride<br />

of America“ des Reitvereins Wenden<br />

gewonnen. „Es ist die größte Ehrung,<br />

die mir je widerfahren ist“, sagt<br />

Hellfried Kurzacz, und man merkt<br />

ihm an, dass er das ehrlich meint.<br />

Das Turnier gibt es bereits seit 23<br />

Jahren, die „Fairness-Trophy“ wurde<br />

hingegen zum ersten Mal vergeben.<br />

Die Bronze-Statue im Wert von mehr<br />

als 1.000 Euro zeigt einen Reiter, der<br />

seinem Pferd k<strong>am</strong>eradschaftlich den<br />

Arm um die Schulter legt. Der Preis<br />

soll denjenigen Reiter ehren, der das<br />

Ideal des Wettbewerbs vorbildlich<br />

verkörpert: der fürsorglich und verantwortungsvoll<br />

mit seinem „Partner<br />

Pferd“ umgeht, der einfühls<strong>am</strong> reitet<br />

sowie auf die anderen Teilnehmer<br />

Rücksicht nimmt und sie unterstützt.<br />

Kurzacz hatte als „Doorman“ mitgeholfen,<br />

also die Reiter zum Start<br />

eingerufen, und war auch die eine<br />

oder andere Disziplin mitgeritten,<br />

jedoch ohne übertriebenen Ehrgeiz,<br />

zu gewinnen. Zuschauer, Teilnehmer<br />

und Jury hatte wohl beeindruckt,<br />

dass er junge Reiter vor dem Start<br />

beruhigt und ihnen noch schnell den<br />

einen oder anderen Tipp gegeben<br />

hatte und dass er die Kälber nach<br />

den Wettbewerben gekonnt aus der<br />

Arena lotste. „Ich bin doch auf dem<br />

Bauernhof aufgewachsen“, sagt er<br />

mit einem verwunderten Schmunzeln<br />

und fügt in seiner spröden, aber<br />

herzlichen Art hinzu: „Ich habe nur<br />

meinen Job gemacht.“<br />

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Bei der Disziplin „Pleasure“ (Vergnügen) dirigiert der Reiter sein Pferd nur<br />

mit den Beinen, die Zügel hängen durch, so dass er die Hände frei hat.

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