WOCHENBLATT 10 AUS DER REGIO 21. AUGUST 2013 onntagsspaziergang. Ein Ehepaar mit seinem 5-jäh- Sohn ist im Kurpark Srigen unterwegs. Beide Erwachsenen schweigen. Sie haben sich offenbar nicht viel zu sagen. Jeder geht für sich und doch gehen sie zusammen, nur der Kleine nicht. Er reißt sich immer wieder von der Hand seiner Eltern los und ruft etwas, deutet auf etwas, was ihm aufgefallen oder wichtig ist, hin. <strong>Doch</strong> beiden Erwachsenen ist das anscheinend gar nicht so wichtig. An was die wohl gerade denken mögen? Wie gelangweilt sagen sie „schön“ oder „lass liegen“ oder „komm wieder zu uns“. Mit einem Male bleibt der kleine Mann wie angewurzelt stehen, hockt sich hin und schaut fasziniert auf den Boden. Er ruft: „Mama, komm mal.“ Und als die nicht hört, „Papa, schau mal!“ <strong>Doch</strong> der ruft nur kurz: „Komm jetzt, wir gehen weiter!“ Aber der Kleine kommt nicht. Widerwillig drehen die Eltern um und kommen zurück. Der KleinehateinenKäferamBoden entdeckt, der auf seinem Rücken liegt und mit seinen kleinen Beinen gegen die Luft strampelt. „Ich will dem helfen“, sagt das Kind. DerVater reißtwortlos ein Blatt vom Baum ab, führt es unter den Käfer und wendet ihn damit. Mit großer Geschwindigkeit läuft dieser davon. Der kleine Mann scheint richtig stolz darauf zu sein, dem Käfer geholfen zu haben. Diese kleine Episode beim DER KOMMENTAR Kleine Augen sehen mehr VON PFARRER A.D. GERHARD JOST Sonntagsspaziergang hat etwas bei den Erwachsenen in Bewegung gesetzt. Der Mann sagt zu seiner Frau, ihm sei mit einem Male klar geworden, wie viel die Erwachsenen doch von Kindern lernen können. Er selbst wäre wahrscheinlich achtlos auf den Käfer getreten, aber kleine Kinderaugen sehen offensichtlich das Schwache, Verletzliche, das Hilfe benötigt. Der Rest des Sonntagsspaziergangs sieht nun anders aus. Beide Eltern schauen nun bewusster um sich, nehmen die Natur genauer wahr und finden dabei Gesprächsstoff, den sie zuvor nicht hatten. Manchmal können ganz Kleine den Großen die Augen für Realitäten öffnen, die sie zuvor einfach nicht wahrnahmen. Genaues Hinsehen, in allen Situationen unseres Lebens, würde dem Leben mehr dienen. Und Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, werden jetzt sicher eine Menge Beispiele dazu einfallen. Also nicht wegsehen. Hinsehen! In allen Fällen unseres Lebens. Pfarrer i.R. Gerhard Jost war knapp 24 Jahre Pfarrer in der evangelischen Christusgemeinde in Bad Krozingen.Zuvor war er 15 Jahre lang in Heitersheim tätig. Seine Predigten begeisterten stets seine Gemeinde, zumal er ein Freund des offenen Wortes ist. Mit 43 Jahren voll durchgestartet Die Munzinger Extremsportlerin Brigid Wefelnberg wird morgen 50 Jahre alt und hat <strong>noch</strong> viel vor Munzingen/Regio. Die gebürtige Amerikanerin Brigid Wefelnberg aus Munzingen, allein erziehende Mutter zweier Töchter, ist eine außergewöhnliche Frau. Die Geschichte, wie aus einer sportlichen Mutti von 43 Jahren eine weltweit geachtete Hochleistungsathletin wurde, die kurz vor ihrem 50. Geburtstag erkennt: „Ich werde immer besser“, ist unglaublich, aber wahr. 1986 kam Brigid Wefelnberg als Twen aus den USA nach Südbaden und wurde schnell hier heimisch. Sportlich war die blonde Studentin schon damals. Schwimmen war ihre große Stärke. Knapp 20 Jahre, ein Studienabschluss und eine schillernde berufliche Karriere später erreichte die allein erziehende Mutter zweier Töchter, die mittlerweile in Munzingen am Tuniberg sesshaft geworden war, eine SMS, die ihr Leben radikal verändern sollte: „Komm, wir laufen durch die Wüste, 250 km, nur Wasser wird gestellt“, lautete der abenteuerliche Vorschlag eines Freundes. Gemeint war der „Marathon des Sables“ in Marokko. Anfangs wies Wefelnberg die verrückte Idee weit von sich, doch der Gedanke ließ die damals 42-jährige Business-Frau nicht mehr los. Irgendwann begann sie zu trainieren, zum Teil im tiefen Schnee des Winters 2005/2006 und ein halbes Jahr später startete Brigid beim Wüsten-Marathon in sechs Etappen über 250 km – und die Debütantin kam, 43-jährig, ins Ziel. „Das war das Schwerste, was ich jemals in meinem Leben durchstehen musste. Die Geburten meinerbeidenTöchterwarengarnichts dagegen“, erinnert sich die Powerfrau aus Munzingen schmunzelnd. Das Extrem-Erlebnis in Marokko krempelte das Leben von Brigid Wefelnberg komplett um. Aus der sportlichen Mutti wurde eine Hochleistungssportlerin. Inzwischen hat Als schnellste Frau beendete Brigid Wefelnberg im Frühjahr 2013 den „Vulkan Ultra“ über 250 km auf Java in Indonesien. Fotos: privat Brigid den „Marathon des Sables“ bereits fünf Mal erfolgreich hinter sich gebracht, startete bei Langstrecken-Marathons auf der ganzen Welt, zuletzt im Juni beim „Bhutan Ultra“, einem Rennen über 220 km durch das Königreich Bhutan im Himalaya, bei dem mehr als 12.000 Höhenmeter zu überwinden waren. Zu Brigid Wefelnbergs persönlichen Highlights gehören der „Gobi Challenge“ über 250 km in der Mongolei und der „Vulkan Ultra“ über 250 km aufJava in Indonesien. Bei beiden Läufen kam die Munzingerin als schnellste Frau ins Ziel. Morgen, Donnerstag, 22. August, wird Brigid Wefelnberg 50 Jahre alt. Sie ist selbst erstaunt, aber sie stellt fest: „Ich werde immer stärker, immer besser.“ Und sie vermutet: „Das kommt, weil ich mit mehr Erfahrung einfach mit mehr Köpfchen und taktisch klüger laufen kann.“ Von Anfang an hat Brigid Wefelnberg ihren Sport mit sozialem Engagement verbunden. 102 Seesäcke mit Hilfsgütern und viele tausend Euro – alles von Spendern aus ihrer Wahlheimat Südbaden – hat das Geburtstagskind in die ärmsten Gegenden der Welt gebracht, wo die Ultra-Läufe meistens stattfinden. „Ich bin voller Dankbarkeit für die Unterstützung der Südbadener, die meine sozialen Projekte fördern und für meine treuen Sponsoren, die es mir ermöglichen, meinen Sport auszuüben“, sagt die 50-Jährige, die anlässlich des halben Jahrhunderts etwas nachdenklicher wirkt als sonst. „Dankbar bin ich auch, dass ich mit 50 <strong>noch</strong> topfit bin und meine Leistungen kontinuierlich steigern kann.“ Im Juni bestritt Brigid erfolgreich den „Bhutan Ultra“ über 220 km im Himalaya. Morgen wird sie 50... Über 7.000 Wettkampfkilometer und mehr als 41.000 Trainingskilometer – also eine längere Strecke als einmal um die ganze Erde – liegen hinter der Jubilarin. Und wie sieht Brigid Wefelnbergs Blick in die Zukunft aus? „Im November starte ich über 250 km bei extremer Luftfeuchtigkeit durch den Dschungel von Kambodscha und im Januar geht es über 300 km non-stop, also ohne vorgegebene Etappen, durch die Wahiba-Wüste in Oman.“ Ein Ende der Ultra-Läufer-Karriere ist nicht absehbar. Herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag, Brigid Wefelnberg! Frank Rischmüller Mehr Informationen über Brigid Wefelnberg, ihre Läufe und ihre sozialen Projekte gibt es im Internet unter www.brigidwefelnberg.de Wieder ein tödlicher Radfahrerunfall Freiburg. Eine unheilvolle Unfallserie setzt sich in Freiburg weiter fort. Immer wieder kommt es in der Universitätsstadt mit besonders hohem Radfahreranteil unter den Verkehrsteilnehmern zu Unfällen mit tödlichem Ausgang für die beteiligten Radfahrer. Auffällig ist, dass häufig rechts abbiegende LKW an den Unfällen beteiligt sind. Am vergangenen Montagmorgen schlug das Schicksal einmal mehr zu. Die 21-jährige Schülerin einer Krankenpflegeschulewar gegen 8.30 Uhr mit zwei Freundinnen vorschriftsmäßig auf dem Radweg der Hermann- Mitsch-Straße Richtung Lembergallee unterwegs. In Höhe des XXXL- Möbelhauses wurde sie offenbar von einem rechts abbiegenden LKW-Fahrer übersehen und bei der Kollision tödlich verletzt. (fr) Zum Kommentar „Geheimsache Privatsphäre“ von Prof. Dr. Valentin Weislämle in der Ausgabe vom 14. August erreichte uns folgender Leserbrief: it Befremden habe ich die MKolumne von Herrn Professor Valentin Weislämle in der aktuellen Ausgabe gelesen. Was will uns der Herr denn nun eigentlich sagen? Ich habe nichts entdecken können außer einem phrasenhaften „Einerseits...andererseits“. Konnte man in der Ära Mylius manchmal schmunzeln über eine etwas großväterliche Attitüde, so war doch wenigstens am Standpunkt des KommentatorsnieeinZweifelmöglich, LESERMEINUNG denn er wurde immer klar artikuliert. Mit dem aktuellen Kommentar hat belangloser, fader Neusprech Einzug gehalten. Und das bei einem so wichtigen Thema! Michael Schaefer, Merdingen P.S. Aber fast immer grandios ist die „Reblüs“... Leserbriefe, die der WZO- Verlag in seinen Wochenzeitungen ReblandKurier und Wochenblatt veröffentlicht, spiegeln immer nur die Meinung des Leserbriefschreibers wider. Sie drücken nicht die Position oder Haltung der Redaktion aus. Grundsätzlich behält sich die Redaktion bei Leserbriefen das Recht auf Kürzungen vor. Die Redaktion MIT UNS ERREICHEN SIE MEHR! 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