PC Magazin Classic XXL Kombi-Update für Windows 7 und 8 (Vorschau)

114
IT PROFESSIONAL
WEBTECHNIK
WebSite-Tracking: Wohin Besucher klicken
Tracking nimmt die eigene Webseite aus der Sicht des
Besuchers unter die Lupe: Was interessiert den Benutzer?
Was fällt sofort ins Auge, was übersieht er? Tracking zeigt Schwachstellen und Fehler, die zum
Verlassen der Seite führen – PC Magazin nennt die wesentlichen Erkenntnisse. VON RUTH WINKLER
D
as Tracking beginnt nicht erst auf der Webseite mit dem Beobachten
des Anwender-Verhaltens. Es setzt bereits bei der Frage
an, wie der Besucher auf Ihre Webseite gefunden hat. Wo kam er
her, wonach hat er gesucht? So können Sie Werbemaßnahmen gezielter
steuern und Streuverluste verringern. Wir geben Ihnen dazu
die sechs besten Tipps zum Thema.
Tipp 1
Leserichtung berücksichtigen
■ Die Wahrnehmung im Internet ist stark durch die Leserichtung geprägt.
Ausgangspunkt für die Augen ist die linke obere Ecke. Hier konzentriert
sich die Aufmerksamkeit zu Beginn – dem entscheidenden
Moment für den ersten Eindruck, für den es keine zweite Chance gibt.
Nutzen Sie diese Tatsache und platzieren Sie dort einen Eyecatcher.
Es muss nicht immer das Logo sein. Von dort ausgehend scannen
die Augen nach einem fast immer gleichen Schema eine Webseite
von oben nach unten. Der Blickverlauf beschreibt die Konturen des
Großbuchstabens F. Die längste Verweildauer hat das Auge folglich
an den Wendepunkten am linken Seitenrand. Hier ist also der beste
Platz für Informationen und weiterführende Links. Die Navigation,
der wichtigste Bestandteil einer Webseite, bietet dem Anwender Orientierung.
Schon fast traditionell ist das Menü am linken Seitenrand
oder im Header-Bereich horizontal zu finden. Genau dort sucht die
Vielzahl der Benutzer auch danach. Andere Platzierungen können
verblüffend und schön sein, allerdings auch zum vorzeitigen Verlassen
der Seite führen. Überlegen Sie sich bei solchen gestalterischen
Experimenten also genau, wen und was Sie damit erreichen wollen.
Zu einem strukturierten und übersichtlichen Aufbau einer Webseite
gehören auch Leerräume. Gönnen Sie dem Besucher immer wieder
Verschnaufpausen. Das gibt den Augen Zeit, sich zu orientieren und
das Gesehene zu erfassen und zu verarbeiten.
Tipp 2
Heatmaps verwenden
■ Heatmaps ähneln einer Landkarte. Sie zeigen Bereiche farbig,
in denen viel Bewegung stattfindet und die Zonen, in denen sich
kaum Interaktion abspielt. Heatmaps werden meist aus einer
Kombination zwischen tatsächlichen Klicks und Mausbewegung
erstellt. Das Maus-Tracking nutzt die Tatsache, dass der Mauszeiger
meist den Augen folgt. Daraus lässt sich ableiten, ob ein
Aktionsbutton nicht angeklickt wird, weil das Angebot den Kunden
nicht anspricht oder ob es der Betrachter einfach übersieht.
Einfache Heatmaps können Sie kostenlos z.B. auf www.econda.
Konfetti-Klick-Map von screenmysite: Wer klickt wann und wie oft?
Sehr interessant ist die Übersicht, woher die Besucher kommen.
de erstellen. Für eine weiterreichende Analyse Ihrer Webseite gibt
es dort wie bei einigen anderen Anbietern Monatspakete mit verschiedenen
Features. Ein sehr umfangreiches Angebot bietet hier
www.etracker.com. Nach der Besucherzahl richtet sich der Preis
von www.screenmysite.com.
Das F zeigt den natürlichen Verlauf der Augenbewegung. Navigation,
Absätze, Überschriften, Logos und Grafiken lassen das Auge verweilen.
Tipp 3
Banner-Tracking
■ Durch das Banner-Tracking testen Sie unabhängig von externen
Dienstleistern oder den Einsatz von Software eigene Aktionen. Gibt
es zum Beispiel unterschiedliche Angebote, die nach dem Zufallsprinzip
auf der Startseite erscheinen, ist es schwierig nachzuvollziehen,
welche Aktion der Besucher wie oft sieht, bevor er klickt.
Hier ein Beispiel für ein einfaches Banner-Tracking:
PC Magazin 11/2012 www.pc-magazin.de