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PC Magazin Classic XXL Kombi-Update für Windows 7 und 8 (Vorschau)

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DVD CD <strong>PC</strong>M-Sicherheits-Stick<br />

37<br />

die ISO-Dateien (CD-Abbilder) der gewünschten<br />

Linux-Distribution oder <strong>Windows</strong>-Systeme<br />

herunter, den Rest erledigen die genannten<br />

Tools. Am Schluss hat man einen fertigen<br />

bootfähigen USB-Stick. Der Nachteil von<br />

Unetbootin <strong>und</strong> Co. ist aber, dass jedes dieser<br />

Programme nur mit bestimmten Linux-Distributionen<br />

oder <strong>Windows</strong>-Systemen umgehen<br />

kann. Unetbootin kann zusätzlich jeweils<br />

nur ein einziges Betriebssystem auf einen<br />

USB-Stick bannen. Wer im Einsatz zwischen<br />

mehreren Systemen wechseln möchte, sollte<br />

SARDU oder Yumi verwenden. Da SARDU sich<br />

auf Security-Distributionen spezialisiert hat,<br />

ist es das Tool der Wahl <strong>für</strong> diesen Beitrag.<br />

Ein Stick <strong>für</strong> alle Fälle<br />

Nach den Anforderungen, die wir <strong>für</strong> den <strong>PC</strong>-<br />

<strong>Magazin</strong>-Stick definiert haben, benötigen wir<br />

zunächst einen Virenscanner. Viele Antivirus-<br />

Anbieter wie AVG, Bitdefender, Avira, F-Secure,<br />

Kaspersky oder Panda bieten kostenlose<br />

Scanner an, die über eine bootfähige CD gestartet<br />

werden. Der Anwender lädt sich ein<br />

CD-Abbild im ISO-Format herunter, das er auf<br />

eine CD brennen oder eben <strong>für</strong> einen bootfähigen<br />

USB-Stick benutzen kann.<br />

Für unseren Stick wählen wir die Kaspersky<br />

Rescue CD. Neben einem Virenscanner bringt<br />

dieses Linux-System noch einen Registry-Editor<br />

<strong>für</strong> <strong>Windows</strong> <strong>und</strong> das Tool <strong>Windows</strong> Unlocker<br />

mit. Der <strong>Windows</strong> Unlocker dient dazu,<br />

ein Betriebssystem, das durch so genannte<br />

Ransomware lahmgelegt wurde, wieder<br />

funktionsfähig zu machen. Ransomware, zu<br />

Deutsch Lösegeld-Software, ist eine spezielle<br />

Form der Schad-Software, die den Zugriff auf<br />

die Daten des Opfers oder auf sein gesamtes<br />

Betriebssystem sperrt. Der Betroffene soll ein<br />

Lösegeld auf ein Konto überweisen. Für sein<br />

Geld erhält er eine weitere Software, die –<br />

hoffentlich – den Zugriff auf die gesperrten<br />

Daten wiederherstellt. Genau davor soll <strong>Windows</strong><br />

Unlocker schützen, indem er das von<br />

der Malware befallene Betriebssystem wieder<br />

freigibt – ohne Lösegeld.<br />

Weitere Systemwiederherstellung-Tools bekommen<br />

Sie mit der Linux-Distribution Parted<br />

Magic. Sie enthält auch einen Browser <strong>und</strong> einen<br />

PDF-Reader. Das wäre die Minimalbesetzung<br />

mit nicht einmal 550 MByte. Wenn Sie<br />

noch Platz auf Ihrem USB-Stick haben, können<br />

Sie sich noch die System Rescue CD dazu<br />

packen. Sie enthält neben einer nützlichen<br />

Linux-Distribution mit Browser, PDF-Reader<br />

<strong>und</strong> Rettungsprogrammen noch Software wie<br />

Photorec zum Retten von Bilddateien sowie<br />

Testdisk zum Wiederherstellen von Partitionen<br />

<strong>und</strong> gelöschten Daten. Es ist empfehlenswert,<br />

noch einen zweiten Virenscanner<br />

auf dem Stick zu haben, denn alle Scanner<br />

haben ihre Stärken <strong>und</strong> Schwächen.<br />

Mit SARDU zum Stick<br />

Entpacken Sie das Tool SARDU zunächst in<br />

einen beliebigen Ordner auf Ihrer Festplatte.<br />

Besorgen Sie sich anschließend die nötigen<br />

ISO-Dateien, in unserem Beispiel <strong>für</strong> Avira<br />

Antivir Rescue System, Kaspersky Rescue CD,<br />

Parted Magic, System Rescue CD <strong>und</strong> andere<br />

Systeme, die Sie auf Ihren Notfall-Stick packen<br />

wollen. Die meisten finden Sie auf der<br />

Heft-DVD. Kopieren Sie diese Dateien in das<br />

Unterverzeichnis ISO in Ihrem SARDU-Ordner.<br />

Danach starten Sie SARDU mit Administratorrechten.<br />

Falls nicht bereits geschehen, schalten<br />

Sie die Sprache des Programms mit einem<br />

Klick auf Language/German auf Deutsch mit<br />

kleinen Fehlern um. Jetzt schließen Sie das<br />

BIOS zum Booten richtig einstellen<br />

Tool <strong>und</strong> starten es erneut, damit die Änderung<br />

wirksam wird.<br />

Die meisten CD-Abbilder finden Sie auf der<br />

Heft-DVD, sonst können Sie sich die Arbeit<br />

auch von SARDU abnehmen lassen. Wechseln<br />

Sie zum Beispiel auf den Reiter Antivirus<br />

<strong>und</strong> klicken Sie auf das Feld Dr.Web Live.<br />

Die Software lädt nun nach einer Rückfrage<br />

das ISO-Image der Dr.Web-Antivirus-CD von<br />

der Hersteller-Site herunter. Achtung! In unserem<br />

Test sprang an dieser Stelle der AVG-<br />

Virenscanner an <strong>und</strong> warnte uns vor einem<br />

Pseudo-Sicherheitsprogramm, was in diesem<br />

Fall wohl ein Fehlalarm war.<br />

Sind alle ISO-Dateien an der gewünschten<br />

Stelle, sehen Sie auf der Oberfläche von SAR-<br />

DU ein Häkchen hinter dem jeweiligen Eintrag.<br />

Wenn nicht, klicken Sie in der Icon-Leiste auf<br />

die Grafik mit den zwei Pfeilen, gleich neben<br />

Soll Ihr <strong>PC</strong> statt von der Festplatte von<br />

einem USB-Stick booten, muss meist das<br />

BIOS entsprechend eingestellt sein. Die<br />

notwendigen Optionen erscheinen, wenn<br />

Sie gleich nach dem Einschalten Ihres<br />

Rechners eine bestimmte Taste oder Tastaturkombination<br />

drücken.<br />

Viele BIOS zeigen kurz auf dem Bildschirm<br />

eine Meldung an, welche Taste<br />

oder Tasten der Anwender benutzen soll.<br />

Typische Kandidaten sind [F1], [F2],<br />

[F3], [Delete], [Escape], [F10] oder<br />

[F12]. Bei den Tastaturkombinationen<br />

benutzen die Hersteller [Control-Alt-Delete],<br />

[Control-Alt-Escape] <strong>und</strong> [Control-<br />

Alt-Insert]. Bei manchen Computern gibt<br />

es auch eine Konfigurations-Software in<br />

der <strong>Windows</strong>-Systemsteuerung. Je nach<br />

Hersteller sind die BIOS unterschiedlich<br />

aufgebaut. In manchen gibt es ein eigenes<br />

Untermenü, das Boot oder ähnlich<br />

heißt, andere verstecken die entsprechende<br />

Option in Advanced BIOS Features.<br />

Komfortablere Versionen bieten<br />

gleich beim Start ein eigenes Menü <strong>für</strong><br />

die Bootreihenfolge an.<br />

Gerade ältere BIOS-Versionen haben<br />

Schwierigkeiten, ein Linux-System von<br />

einem Stick zu booten. Wenn das BIOS<br />

bootfähige USB-Festplatten unterstützt,<br />

hat man gute Karten. Die Sticks erscheinen<br />

wie eine Festplatte, sodass das BIOS<br />

mit ihnen zurechtkommen sollte. Schwieriger<br />

wird es, wenn der Rechner nur von<br />

einem ZIP-Laufwerk oder gar von einer<br />

Superfloppy booten möchte. Solche älteren<br />

BIOS kann man häufig nicht dazu<br />

bewegen, den Stick mit seinen Boot-Dateien<br />

überhaupt zu beachten.<br />

Ein paar Tricks kann man dennoch versuchen,<br />

wenn der Stick nicht gebootet<br />

wird. Trennen Sie versuchsweise alle anderen<br />

USB-Geräte vom Computer, sodass<br />

Ihr USB-Stick Vorfahrt erhält. Benutzen<br />

Sie eventuell auch einen anderen USB-<br />

Port, manchmal funktionieren nicht alle<br />

Ports an einem Rechner gleich gut. Gibt<br />

es eine Option Fast Boot in Ihrem BIOS,<br />

schalten Sie diese ab.<br />

CD statt Stick<br />

SARDU kann die Multiboot-Systeme auch<br />

auf eine CD oder DVD brennen. Da<strong>für</strong> klicken<br />

Sie rechts statt auf das USB-Stickauf<br />

das CD-Symbol. Nun wird zwar noch<br />

nicht gebrannt, immerhin entsteht aber<br />

eine ISO-Datei. Diese brennen Sie im<br />

Menü Report.<br />

In diesem Phoenix BIOS von VMware Player<br />

finden Sie die Optionen zum Booten externer<br />

Laufwerke im Untermenü von Boot.<br />

www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 11/2012

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