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96<br />

HARDWARE<br />

DRAHTLOS-NETZWERKE<br />

Das neue Gigabit-WLAN steht in den Startlöchern <strong>und</strong> katapultiert uns mit sagenhaften<br />

1,3 GBit/s durch den virtuellen Raum – schneller als im Kabelnetzwerk. Wir zeigen Ihnen, was<br />

hinter dem raffinierten Tricks des neuen Standards IEEE 802.11ac steckt.<br />

VON FABIAN BAMBUSCH<br />

W<br />

arp 9, Mr. Scott! Die Tage Ihres alten<br />

WLAN sind gezählt. IEEE 802.11ac ist<br />

der Name des neuesten Standards <strong>für</strong> Drahtlosnetzwerke<br />

<strong>und</strong> wie so oft bei Star Trek haben<br />

wir erneut eine Geschwindigkeitsmarke<br />

durchbrochen. Mit dem neuen Standard können<br />

Sie eine Datendurchsatzgeschwindigkeit<br />

von bis zu 1,3 Gigabit pro Sek<strong>und</strong>e erreichen,<br />

das ist dreimal so schnell wie derzeit üblich.<br />

Das Streamen von immer größeren Dateiformaten,<br />

wie etwa HD-Filme, wird dadurch zur<br />

Leichtigkeit. Der neue IEEE 802.11ac Gigabit<br />

Wi-Fi Standard (kurz: 11ac) befindet sich momentan<br />

zwar noch im Entwurfsstatus, etwa<br />

Ende 2013 wird die finale Version erwartet.<br />

Prognosen des IEEE (Institute of Electrical and<br />

Electronics Engeneers) besagen jedoch , dass<br />

er bis zum Jahr 2015 großflächig in den meisten<br />

Haushalten eingesetzt werden wird.<br />

Höher, schneller, breiter<br />

Um die benötigte Kapazität erreichen zu können,<br />

verfeinert der 11ac-Standard größtenteils<br />

bereits verwendete Techniken, zum Beispiel<br />

Vollauslastung ade: Warum 100 % Datendurchsatz nicht möglich sind<br />

Der IEEE 802.11ac verspricht 1300<br />

MBit/s, was realistisch ist, aber selten<br />

komplett ausgereizt werden wird.<br />

Dies liegt schlicht daran, dass mit dem<br />

verwendten CSMA/CA-Protokoll (Carrier<br />

sense multiple access with collision<br />

avoidance) eine Art Warteschlange im<br />

Funkraum entsteht. Das System sendet<br />

ständig kleine Datenpakete an die teilnehmenden<br />

Geräte <strong>und</strong> klärt, ob diese<br />

frei sind oder Prozesse anstehen, die die<br />

Verarbeitung verzögern. In letzterem Fall<br />

warten die Geräte eine zufällige Zeit im<br />

Millisek<strong>und</strong>enbereich bis sie wieder anfragen<br />

dürfen.<br />

Dies ist nötig, damit Signale verschiedener<br />

Sender nicht gleichzeitig versuchen,<br />

an denselben Empfänger zu funken.<br />

Diese Wartezeiten sorgen besonders bei<br />

mehreren verschiedenen Sendern da<strong>für</strong>,<br />

dass nie die gesamten 100 Prozent Ihrer<br />

Bandbreite genutzt werden.<br />

über die Verbreiterung der Übertragungsfrequenz.<br />

Funkübertragung per WLAN funktioniert<br />

im Gr<strong>und</strong>e wie das altbekannte Radio.<br />

Die am weitesten verbreitete Frequenz <strong>für</strong><br />

Drahtlosnetzwerke ist 2,4 GHz, diese konkurrieren<br />

aber mit Bluetooth-Geräten <strong>und</strong> sogar<br />

Mikrowellen um den freien Luftraum, was<br />

dazu führt, dass es schnell zu Sendeengpässen<br />

kommt. Die 5-GHz-Frequenz bietet sehr<br />

viel mehr Potenzial, da sie nicht so überfüllt<br />

ist. Sowohl 2,4 als auch 5 GHz lassen durch<br />

jeweils 19 verschiedene Kanäle Übertragung<br />

mit 20 MHz Bandbreite zu. Diese 20 MHz erlauben<br />

nun wiederum maximal 75 MBit/s. Die<br />

bisherigen 11n-Router generieren ihre Gesamtdatendurchsatzgeschwindigkeit<br />

schließlich<br />

dadurch, dass sie jeweils zwei dieser Kanäle<br />

bündeln. Diese gebündelten Signale namens<br />

spatial streams (dt.: räumliche Datenströme)<br />

erreichen dadurch 40 MHz Breite. Mit zweimal<br />

75 MBit/s <strong>für</strong> jeden der beiden räumlichen Datenströme<br />

ergeben sich also 300 MBit/s.<br />

Die neuen 11ac-Router bündeln ebenfalls<br />

Übertragungskanäle, doch sie verwenden dabei<br />

vier 5-GHz-Kanäle auf einmal <strong>und</strong> erzeugen<br />

ein einzelnes Signal mit 80 MHz Breite,<br />

das auch noch doppelt soviel leistet wie bis-<br />

<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 11/2012 www.pc-magazin.de

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