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PC Magazin Classic XXL Kombi-Update für Windows 7 und 8 (Vorschau)

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her. Der 11ac-Standard bietet deshalb mehr<br />

Daten auf der gleiche Bandbreite: Ein System<br />

mit drei räumlichen Datenströmen <strong>und</strong> einem<br />

gebündelten 80-MHz-Signal liefert so bis zu<br />

1,3 Gbit/s.<br />

Um Interferenzen zwischen benachbarten<br />

Netzwerken zu vermeiden, müssen die neuen<br />

WLAN-Router zwei Techniken beherrschen.<br />

Zum einen reduziert der Router seine Durchsatzrate<br />

automatisch, sobald er andere Netzwerke<br />

in Reichweite erkennt. Diese Technik<br />

nennt man T<strong>PC</strong> (Transmit Power Control). Die<br />

dadurch ersparte Akkuleistung ist besonders<br />

<strong>für</strong> mobile Geräte von Vorteil. Zum anderen<br />

können 11ac-Router aus dem Stegreif auf andere<br />

Kanäle ausweichen, falls Interferenzen,<br />

etwa durch Wetterradare, entstehen. Diese<br />

Technik nennt man DFS (Dynamic Frequency<br />

Selection). Durch die <strong>Kombi</strong>nation dieser<br />

beiden Techniken wird das Drahtlosnetzwerk<br />

flexibel <strong>und</strong> läuft stabiler.<br />

Beamforming<br />

Eine weitere neue Entwicklung kommt mit der<br />

Implementierung von „Beamforming“ zum<br />

Tragen. Während heutige WLAN-Router ihre<br />

Daten gleichmäßig in Form konzentrischer<br />

Kreise in alle Himmelsrichtungen senden,<br />

richten sich Router <strong>und</strong> Empfänger beim<br />

Beam forming aktiv nach der Position des<br />

Sendepartners aus, um den optimalen Verbindungsweg<br />

zu ermitteln – ähnlich wie beim<br />

Richtfunk. Davon abgesehen sind mit der<br />

Technik höhere Modulationsstufen möglich.<br />

Als Modulation bezeichnet man die Fähigkeit,<br />

die Wellenbreite von Datenströmen zu verändern.<br />

Je höher die Modulationsstufe, desto<br />

höher der Datendurchsatz.<br />

Beamforming war übrigens schon im derzeitigen<br />

Standard 11n vorgesehen, jedoch niemals<br />

weitreichend umgesetzt worden. Mit 11ac<br />

kann nun erstmals das volle Potenzial des Beamforming<br />

genutzt werden.<br />

Geschwindigkeitsschub: 802.11ac verdreifacht die Leistung<br />

Wie eine Rakete: Die<br />

Durchsatzgeschwindigkeit<br />

der WLAN-<br />

Standards stieg seit<br />

der Entwicklung von<br />

IEEE 802.11 exponentiell<br />

an.<br />

Quelle: www.buffalotechnology.com<br />

Nun wissen wir, wie die Signale verteilt werden,<br />

doch wie werden Sie aufbereitet?<br />

Datenübertragungsrate (MBit/s)<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

11<br />

1999<br />

802.11b<br />

54 54<br />

1999<br />

802.11a<br />

2003<br />

802.11g<br />

150<br />

2009<br />

802.11n<br />

1x1<br />

300<br />

2009<br />

802.11n<br />

2x2<br />

450<br />

2009<br />

802.11n<br />

3x3<br />

1300+<br />

2012-2013<br />

802.11ac<br />

Gezielte Signale<br />

Dies erledigt Ihr Router mit der so genannten<br />

MIMO-Methode (Multiple Input & Multiple<br />

Output). Mehrere Sende- <strong>und</strong> Empfangsantennen<br />

werden hier zur drahtlosen Kommunikation<br />

benutzt, die einzeln, aber auch parallel<br />

verwendet werden. MIMO wird in jedem<br />

handelsüblichen 11n-Router benutzt. Mit 11ac<br />

sind theoretisch bis zu acht Simultanströme<br />

möglich. Es ist allerdings unwahrscheinlich,<br />

dass WLAN-Router gebaut werden, die dies<br />

komplett ausreizen; jedes weitere genutzte<br />

Signal bringt weniger Leistungssteigerung als<br />

das jeweils Vorherige. Eine Implementierung<br />

so vieler Antennen in einen neuen Router ist<br />

unökonomisch, da die Herstellungskosten <strong>für</strong><br />

jede weitere Antenne ansteigen.<br />

Eine Erweiterung dieses Systems nennt sich<br />

MU-MIMO-Modus (MU = multiple users), die<br />

mindestens vier Antennen pro Router voraussetzt.<br />

Jeder Router kann so mit jeweils zwei<br />

seiner Antennen zwei verschiedene Empfänger<br />

gleichzeitig bedienen. Diese parallele<br />

Aufteilung entschlackt den Datenübertragungsprozess<br />

zusätzlich, funktioniert aber<br />

nur, wenn auch der Empfänger MU-MIMO<br />

versteht. Die Technik, die dabei verwendet<br />

wird, nutzt die Verfügbarkeit verschiedener<br />

unabhängiger Radioterminals aus, um die<br />

Kommunikationsfähigkeiten jedes einzelnen<br />

Terminals zu erhöhen.<br />

Leistungssteigerung von 33 Prozent<br />

Schießlich nutzen auch 11ac-Geräte weiterhin<br />

die OFDM-Technik (Orthogonal Frequency<br />

Division Multiplex), da diese das Phänomen<br />

des Selektivschw<strong>und</strong>s vermeidet. Selektivschw<strong>und</strong><br />

beschreibt das Problem, dass sich<br />

zwei oder mehr Signale beim Aufeinandertreffen<br />

teilweise gegenseitig aufheben – ganz<br />

so wie Wellen im Meer, die aufeinandertreffen.<br />

11ac kennt aber noch einen zusätzlichen<br />

Kniff, um die Leistung von OFDM zu steigern,<br />

der sich „Quadratur-Amplituden-Modulation<br />

mit 256 Stufen“ nennt, kurz QAM256 – ein<br />

Kürzel, das viele Satellitennutzer kennen dürfte,<br />

denn auch hier wird diese Form der Wellenmodulation<br />

genutzt. QAM ist eine vorwiegend<br />

digitale Form der Modulation, die nicht nur<br />

Signalamplituden verändert, sondern auch<br />

digitale Signale über einen Kommunikations-<br />

Entwicklung der WLAN-Technologien seit 1997<br />

Standard 802.11 802.11b 802.11a 802.11g 802.11h 802.11n 802.11ac<br />

Freigabe 1997 1999 1999 2003 2003 2009 2012<br />

Antennentechnologie – – – – MIMO (bis zu 4<br />

spatial streams)<br />

MIMO (bis zu 4<br />

spatial streams),<br />

Beamforming<br />

Modulation CCK CCK OFDM CCK/OFDM CCK/OFDM OFDM (bis zu<br />

QAM64)<br />

MIMO (bis zu 8<br />

spatial streams),<br />

Beamforming<br />

OFDM (bis zu<br />

QAM256)<br />

Genutzte Frequenz 2,4 GHz 2,4 GHz 5 GHz 2,4 GHz 2,4 GHz & 5 GHz 2,4 & 5 GHz 2,4 & 5 GHz<br />

Reichweite 35 Meter 40 Meter 35 Meter 40 Meter 40 Meter 70 Meter 140 Meter<br />

Anmerkungen<br />

Max. 2 MBit<br />

Transferrate<br />

Die WiFi-Alliance<br />

entsteht<br />

Geringe Gerätekompatibilität<br />

Geräte kosten<br />

jetzt ca. 200 Euro<br />

Nur ein Übergangsstandard<br />

5 GHz möglich,<br />

aber kaum genutzt<br />

Verlagerung auf<br />

neue Frequenz<br />

www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 11/2012

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