Projektion der Erwerbsbevölkerung bis zum Jahr 2060 - IAB

Abbildung 3
Altersstruktur der Migranten 2010
Quelle:
Statistisches Bundesamt, Fachserie 1, Reihe 1.2 (Wanderungsstatistik), und eigene Berechnungen
Eine hervorzuhebende Konsequenz der Modellstruktur mit Fortzugsraten ist, dass
der Wanderungssaldo über die Zeit nicht gleich bleibt. Vielmehr hängt der Saldo
eines Jahres von der der Ausgangsbevölkerung einschließlich aller bis dahin erfolgten
Zu- und Fortzüge ab. Diese Teil-Endogenisierung der Wanderungen erlaubt
nicht mehr die bislang übliche Angabe eines festen Wanderungssaldos, z. B.
200.000 pro Jahr, für eine bestimmte Prognosevariante. Es lassen sich aber leicht
durchschnittliche Wanderungssalden berechnen.
Abbildung 4 zeigt, wie sich die Wanderungssalden der Ausländer je nach Projektionsvariante
entwickeln. Am Anfang des Prognosezeitraums sind die Wanderungssalden
teilweise weit von den letzten tatsächlichen Werten entfernt. Damit werden
zu Beginn der Projektion sogar fast die heftigen Ausschläge der Wanderungssalden
in der Vergangenheit erreicht. Danach pendelt sich der Wanderungssaldo längerfristig
auf einen variantenspezifischen Wert ein.
Die in Abbildung 4 dargestellten Varianten nähern sich außerdem im Laufe der Zeit
an. Selbst die relativ extreme Variante 21, mit hohen Zuzügen und niedrigen Fortzügen,
erreicht mit weniger als 210.000 Nettozuzügen in 2060 einen im historischen
Vergleich nicht besonders hohen Wert (vgl. Tabelle 2). Ihr Durchschnittssaldo liegt
sogar unter der aktuellen Wanderungsentwicklung mit einem Nettozuzug von
303.000 Ausländern im Jahr 2011. In Variante 13, ein Szenario mit niedrigem Zuzug
und hohem Fortzug, ist der Saldo zunächst sogar negativ und wird erst ab 2023
positiv.
IAB-Forschungsbericht 10/2013 17