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Projektion der Erwerbsbevölkerung bis zum Jahr 2060 - IAB

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Das Muster könnte darauf hindeuten, dass extrem hohe Wan<strong>der</strong>ungssalden langfristig<br />

weniger leicht möglich sind, sofern man eine (annähernd) feste „Rückkehrneigung“<br />

annimmt. Hohe Zuzugszahlen indizieren bei diesem Modell später hohe Fortzugszahlen,<br />

so dass die Salden c. p. tendenziell kleiner werden sollten. 10 Zugleich<br />

schrumpft aber die Bezugsgröße <strong>der</strong> Fortzugsrate, die Wohnbevölkerung, aufgrund<br />

<strong>der</strong> natürlichen Bevölkerungsbewegung. Diese Komplexität macht es schwierig, die<br />

langfristigen Konsequenzen zu übersehen. In einer künftigen Untersuchung sollen<br />

deshalb die Folgen extremer Zuzugsannahmen näher untersucht werden.<br />

Die Außenwan<strong>der</strong>ung Deutscher ist hinsichtlich des Niveaus deutlich weniger bedeutsam<br />

für die Bevölkerungsentwicklung. Im langjährigen Durchschnitt sind ungefähr<br />

+50.000 Deutsche pro <strong>Jahr</strong> netto zugezogen. Darin sind allerdings auch die<br />

hohen Zuzugszahlen von Aussiedlern enthalten, die um die Zeit des Mauerfalls<br />

nach (West-)Deutschland strömten. Ohne die <strong>Jahr</strong>e des höchsten Aussiedlerzuzugs,<br />

zwischen 1988 und 1997, liegt <strong>der</strong> langjährige Durchschnitt nur bei ca.<br />

+10.000 Personen.<br />

Seit 2005 ist <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo Deutscher negativ. Der stärkste Nettofortzug<br />

war mit -66.500 Personen im <strong>Jahr</strong> 2008 zu beobachten, seitdem schrumpft er wie<strong>der</strong>.<br />

Nach dem letzten statistisch gesicherten Wan<strong>der</strong>ungssaldo verließen im <strong>Jahr</strong><br />

2011 rund 24.000 Deutsche (netto) das Inland.<br />

Die <strong>Projektion</strong> startet bei den Deutschen deshalb mit einem Wan<strong>der</strong>ungssaldo von<br />

ca. -23.000 Personen. Anschließend geht die Nettoabwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Deutschen<br />

leicht zurück. Der Wan<strong>der</strong>ungssaldo wird dadurch ab ca. 2040 positiv und liegt in<br />

<strong>2060</strong> je nach Variante zwischen ca. 15.000 und 27.000 Personen (siehe Anhang,<br />

Tabelle A7).<br />

Der durchschnittliche jährliche Wan<strong>der</strong>ungssaldo liegt über den gesamten<br />

Prognosezeitraum gesehen variantenspezifisch zwischen -1.300 und -6.300 Personen.<br />

Insgesamt wan<strong>der</strong>n somit im Modell <strong>bis</strong> <strong>2060</strong> je nach Variante zwischen<br />

70.000 und 330.000 Deutsche aus. Unterschiede zwischen den Varianten ergeben<br />

sich im Übrigen aufgrund <strong>der</strong> Einbürgerungen, die ihrerseits von <strong>der</strong> Nettozuwan<strong>der</strong>ung<br />

Nichtdeutscher abhängen.<br />

2.4.3 Geburten<br />

Das StBA gibt den Wert für die aktuelle „Zusammengefasste Geburtenziffer“ (Total<br />

Fertility Rate, TFR) für das <strong>Jahr</strong> 2011 mit 1,364 Kin<strong>der</strong>n pro Frau im Alter 15 <strong>bis</strong> 49<br />

<strong>Jahr</strong>e an. Dies ist ein geringfügig höherer Wert als in den <strong>Jahr</strong>en zuvor, wobei die<br />

weitere Tendenz nicht ganz klar ist (Goldstein/Kreyenfeld 2011; Luy/Pötzsch 2010;<br />

Pötzsch 2013).<br />

10 Dies trifft auch auf die Nichtdeutschen zu, <strong>der</strong>en durchschnittliche Geburtenrate in <strong>der</strong><br />

<strong>Projektion</strong> deutlich unter dem langfristigen bestandserhaltenden Wert liegt.<br />

<strong>IAB</strong>-Forschungsbericht 10/2013 19

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