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Projektion der Erwerbsbevölkerung bis zum Jahr 2060 - IAB

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Die Differenzierung nach Deutschen und Auslän<strong>der</strong>n trägt dem Umstand Rechnung,<br />

dass sich das Erwerbsverhalten bei<strong>der</strong> Bevölkerungsteile teilweise sehr unterscheidet.<br />

Im Durchschnitt über die gesamte <strong>Erwerbsbevölkerung</strong> (15 <strong>bis</strong> 64 <strong>Jahr</strong>e) betrugen<br />

die Differenzen bei den Frauen in <strong>der</strong> Vergangenheit mehr als zehn Prozentpunkte,<br />

wobei die Abweichungen tendenziell stärker wurden (Tabelle 1). In einzelnen<br />

Altersgruppen sind die Unterschiede noch extremer: Die 30- <strong>bis</strong> 49-jährigen<br />

Auslän<strong>der</strong>innen hatten im <strong>Jahr</strong> 2010 eine Erwerbsquote, die mit knapp 68 Prozent<br />

gut 20 Prozentpunkte unter <strong>der</strong> gleichaltriger deutscher Frauen lag.<br />

Tabelle 1<br />

Durchschnittliche Potenzialerwerbsquoten*, Alter 15 <strong>bis</strong> 64<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Deutsche Auslän<strong>der</strong> Deutsche Auslän<strong>der</strong><br />

1991 87,1 87,5 68,2 57,2<br />

2000 84,8 86,1 72,1 57,6<br />

2010 86,7 86,5 77,8 61,2<br />

* Potenzialerwerbsquoten: Erwerbspersonenpotenzial dividiert durch die entsprechende Bevölkerung, in %<br />

Quelle: <strong>IAB</strong> - FB A2<br />

Die nach Deutschen und Auslän<strong>der</strong>n getrennte Bevölkerungsfortschreibung hat allerdings<br />

nicht das Ziel einer <strong>Projektion</strong> <strong>der</strong> in Deutschland lebenden Auslän<strong>der</strong>,<br />

denn teils fehlen dazu die notwendigen Daten, teils sind solche Daten nur eingeschränkt<br />

verwendbar. Darauf wird später noch an <strong>der</strong> jeweiligen Stelle kurz eingegangen.<br />

Die <strong>Projektion</strong> nach Deutschen und Auslän<strong>der</strong>n dient lediglich <strong>der</strong> Gewichtung<br />

altersspezifischer Erwerbsquoten für die <strong>Projektion</strong> des Erwerbspersonenpotenzials.<br />

Da sich dieses Gewicht durch Zuwan<strong>der</strong>ung erheblich än<strong>der</strong>n kann, konzentriert<br />

sich unsere Modellierung auf das Wan<strong>der</strong>ungsgeschehen.<br />

Neben <strong>der</strong> fortlaufenden Aktualisierung <strong>der</strong> Bevölkerungsprojektion ist es auch erfor<strong>der</strong>lich,<br />

die Modellierung anzupassen, zu verbessern und gegebenenfalls vernachlässigbare<br />

Teile wegfallen zu lassen. So tritt - 20 <strong>Jahr</strong>e nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />

- die frühere Trennung nach Ost- und Westdeutschland in den Hintergrund.<br />

Der Fokus liegt bei <strong>der</strong> Neuprojektion deshalb auf Gesamtdeutschland. 2<br />

2.2 Modellierung<br />

Übersicht 1 stellt das Grundmodell einer Bevölkerungsprojektion schematisch dar.<br />

Für die <strong>Projektion</strong> <strong>der</strong> künftigen Bevölkerung spielen nur die Ausgangsbevölkerung,<br />

die Fertilität, die Mortalität und die Migration eine Rolle. Als <strong>Projektion</strong>smethode hat<br />

sich in <strong>der</strong> Demografie die Komponentenmethode durchgesetzt, bei <strong>der</strong> die nach<br />

Alter und Geschlecht geglie<strong>der</strong>te Bevölkerung <strong>Jahr</strong> für <strong>Jahr</strong> anhand <strong>der</strong> Komponen-<br />

2<br />

Für die deutsche Bevölkerung werden zwar zusätzlich <strong>Projektion</strong>en für alte und neue<br />

Län<strong>der</strong> sowie für Berlin gerechnet, ohne jedoch das Problem des neuen Staatsbürgerschaftsrechts<br />

zu berücksichtigen. Diese Unterteilung dient nur internen Zwecken und wird<br />

im Weiteren nicht geson<strong>der</strong>t dokumentiert.<br />

<strong>IAB</strong>-Forschungsbericht 10/2013 9

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