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Projektion der Erwerbsbevölkerung bis zum Jahr 2060 - IAB

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Zusammenfassung<br />

Die vorliegende neueste <strong>IAB</strong>-Bevölkerungsprojektion bestätigt weitgehend die bekannten<br />

Tendenzen: Die Deutschen werden immer weniger und immer älter. Diese<br />

Trends werden vor allem durch die Geburtenentwicklung <strong>der</strong> Vergangenheit bestimmt,<br />

die sich in <strong>der</strong> heutigen Altersstruktur nie<strong>der</strong>schlägt und die wie<strong>der</strong>um entscheidend<br />

den weiteren Pfad prägt. Zuwan<strong>der</strong>ung kann diese Entwicklung allerdings<br />

etwas bremsen. Bei realistischen Annahmen zur Außenwan<strong>der</strong>ung wird die<br />

Bevölkerungszahl in den nächsten <strong>Jahr</strong>en deshalb nur geringfügig, langfristig aber<br />

trotzdem deutlich sinken.<br />

Vor allem jedoch wird die Bevölkerung altern, denn beinahe unabhängig von <strong>der</strong><br />

Zuwan<strong>der</strong>ung wird die Zahl <strong>der</strong> Jüngeren sinken und <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Älteren steigen.<br />

Nicht zuletzt deshalb ist die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, von 15 <strong>bis</strong> 64<br />

<strong>Jahr</strong>en (<strong>Erwerbsbevölkerung</strong>), vom demografischen Wandel noch stärker betroffen<br />

als die gesamte Bevölkerung. Der Anteil <strong>der</strong> <strong>Erwerbsbevölkerung</strong> an <strong>der</strong> gesamten<br />

Bevölkerung geht deutlich zurück. Langfristig wird damit die Basis des Arbeitskräfteangebots<br />

deutlich schmäler.<br />

Geburten- und Sterberaten waren in <strong>der</strong> Vergangenheit sehr stabil bzw. folgten einem<br />

stabilen Trend. Die vorliegende <strong>Projektion</strong> beruht deshalb auf einer einzigen<br />

Variante für die natürliche Bevölkerungsbewegung, d. h. für Geburten- und Sterbeziffern.<br />

Das prognostisch kaum erfassbare Wan<strong>der</strong>ungsgeschehen wurde dagegen<br />

mit höchst unterschiedlichen Annahmen abgebildet.<br />

Mit einem neuen Ansatz wird dabei untersucht, wie sich die Migration auswirkt,<br />

wenn man - an<strong>der</strong>s als sonst üblich - keine festen Wan<strong>der</strong>ungssalden annimmt. Die<br />

jährlichen Fortzüge werden mit einer festen Fortzugsrate von <strong>der</strong> jeweiligen heimischen<br />

Bevölkerung abhängig modelliert. Lediglich für die jährlichen Zuzüge werden<br />

feste absolute Werte angenommen. Aufgrund dieser teilweisen Endogenisierung <strong>der</strong><br />

Wan<strong>der</strong>ungen bleibt <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo über die Zeit nicht mehr gleich, son<strong>der</strong>n<br />

er hängt von <strong>der</strong> jeweiligen Vorjahresbevölkerung ab, einschließlich aller <strong>bis</strong> dahin<br />

erfolgten Zu- und Fortzüge. Unsere Vorgehensweise unterscheidet sich damit entscheidend<br />

von an<strong>der</strong>en Modellen, z. B. vom <strong>Projektion</strong>smodell des Statistischen<br />

Bundesamtes.<br />

Eine beson<strong>der</strong>s hervorzuhebende Folge dieses Modellansatzes ist, dass in allen<br />

<strong>Projektion</strong>svarianten <strong>der</strong> jährliche Wan<strong>der</strong>ungssaldo längerfristig gegen einen variantenspezifischen<br />

„Grenzwert“ konvergiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass<br />

sehr hohe Wan<strong>der</strong>ungssalden, z. B. 400.000 o<strong>der</strong> 500.000 Nettozuwan<strong>der</strong>ung pro<br />

<strong>Jahr</strong>, über einen längeren Zeitraum kaum realistisch sind, denn die dafür notwendigen<br />

Zuzüge könnten auf Dauer entsprechend hohe Fortzüge induzieren. Mit <strong>der</strong> in<br />

Bevölkerungsprojektionsmodellen üblichen Angabe eines gleichbleibenden jährlichen<br />

Saldos wird man dieser Gegenbewegung nicht gerecht. Um diesen Aspekt zu<br />

vertiefen, sind weitere Untersuchungen geplant, unter an<strong>der</strong>em mit extremen Annahmen.<br />

<strong>IAB</strong>-Forschungsbericht 10/2013 5

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