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GGR-Protokoll vom 15. April 2013

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<strong>GGR</strong>-Winterthur 2012/<strong>2013</strong> 23./24. Sitzung, <strong>15.</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

durchaus sagen, in der Grundhaltung sollten Werte erhalten werden. Das steht im krassen<br />

Gegensatz zu kurzfristigem wirtschaftlichem Denken, das später immer mehr Mode wurde<br />

und unter anderem dazu geführt hat, dass die Stadttore und Stadtmauern geschleift wurden,<br />

damit der Verkehr in die Stadt geleitet werden konnte. Man hat die Freiräume dem Verkehr<br />

und dem Kommerz geopfert. Erst viel später, nach dem zweiten Weltkrieg und nach den<br />

Boomjahren, im Jahr 1973, hat auch Winterthur einen Wendepunkt erreicht. Man hat gemerkt,<br />

dass es so nicht weitergeht. Der Verkehr hätte die Stadt sonst komplett erstickt. Erneut<br />

hat eine weitsichtige Regierung ein Konzept vorgelegt. Die gesamte Innenstadt inklusive<br />

Museumsstrasse und Museumsplatz sollte <strong>vom</strong> Verkehr befreit werden. Die Bevölkerung<br />

hat sich klar für diese Vorschläge ausgesprochen. Die Umsetzung wäre eine gute Sache<br />

gewesen. Aber aus einer nicht nachvollziehbaren kleinkrämerischen Haltung heraus ist<br />

der Stadtrat zurückgekrebst und hat dem Parlament und der Bevölkerung eine reduzierte<br />

Vorlage vorgelegt. Die Museumsstrasse wurde aus diesem Konzept gestrichen und auch die<br />

Stadthausstrasse wurde nur noch teilweise <strong>vom</strong> Verkehr befreit. Winterthur verfügt zwar<br />

über eine grosse Fussgängerzone, aber zwei wichtige Achsen sind nicht mit eingeschlossen.<br />

Das ist städtebaulich nicht verträglich.<br />

Ausgerechnet die Museumsstrasse, die am Stadtpark und am Kinderspielplatz vorbeiführt,<br />

ist nicht <strong>vom</strong> Verkehr befreit. Schlussendlich ist der Museumsparkplatz ein Schandfleck. Der<br />

Platz ist ständig von Autos belegt. Diese Parkplätze möchte auch die Grüne/AL-Fraktion<br />

gerne aufheben. Darüber scheinen sich die Grüne/AL-Fraktion und die FDP einig zu sein.<br />

Aber über die Art, wie diese Parkplätze aufgehoben werden sollen, sind sich die Parteien<br />

nicht einig. Es wäre kein Problem, die Parkplätze in bestehende Parkräume zu verschieben.<br />

Wenn die Anzahl Parkplätze nicht ausreichen sollte, könnten einige Pendlerparkplätze in<br />

Kundenparkplätze umgewandelt werden. Damit kann ein Verkehrsproblem der Stadt Winterthur<br />

gelöst werden. Auch die Chance, die sich für die Museumsstrasse bietet, sollte jetzt<br />

ergriffen werden. Eine Verkehrsberuhigung wäre eine gute Sache. Die Kapazität würde<br />

trotzdem ausreichen. Die Museumsstrasse ist einspurig geführt, wie auch die St. Georgenstrasse.<br />

Im Wesentlichen handelt es sich um eine Spur und um Stauraum. Nur aufgrund<br />

dieses Stauraums sollte der Platz in der Innenstadt nicht einfach verbaut und mit Verkehr<br />

vollgestopft werden. Das wäre ein falscher Ansatz. Der Raum in der Innenstadt soll für die<br />

Einwohner der Stadt nutzbar sein. Aus diesem Grund ist eine Korrektur notwendig. R. Diener<br />

plädiert dafür, das Geschäft 2012/041, Postulat betreffend neues Verkehrsregime im<br />

Norden der Altstadt und die Motion, Geschäft 2012/043, betreffend Kreditvorlage für die<br />

städtebauliche Aufwertung und die Steigerung der Aufenthaltsqualität auf dem Museumsplatz<br />

zu überweisen. Das Postulat der FDP, Geschäft 2012/042, betreffend mehr Jobs,<br />

schönere Altstadt dank Autos im Parkhaus – auch im Norden empfiehlt R. Diener zur Ablehnung.<br />

R. Harlacher (CVP): Die Postulaten und die Motionäre der Geschäfte 2012/041 und<br />

2012/043 gehen, aus der Sicht von R. Harlacher, in eine eindimensionale und dogmatische<br />

Richtung. Die Parkplätze müssen weg und alles soll in Grünflächen umgewandelt und städtebaulich<br />

aufgewertet werden. Eine gut funktionierende Stadt kann letztendlich nicht ohne<br />

Leute auskommen, die konsumieren und einkaufen. Das ist der Motor jeder gut funktionierenden<br />

Volkswirtschaft. Das gilt auch für Winterthur. Konsum und Arbeitsplätze und damit<br />

verbunden auch Unternehmen, die Löhne und Steuern bezahlen, sind unabdingbar. Viele<br />

Leute wollen mit dem Auto zum Einkaufen fahren, weil das am bequemsten ist. Daneben<br />

soll die Stadt auch lebenswert sein. Das anerkennt auch die CVP. Es braucht Grünraum und<br />

autofreie Zonen. Dieser Spagat ist Winterthur nicht schlecht gelungen. Die vergangenen<br />

Diskussionen rund um Parkplatzkontingente, Parkplatzverordnung und Parkhäuser haben<br />

gezeigt, dass sich das Gleichgewicht zulasten der Parkplätze verschoben hat und die Möglichkeiten<br />

in der Nähe der Einkaufsmeile der Stadt zu parkieren, reduziert wurden. Das<br />

Wachstum der Stadtbevölkerung bringt auch mehr Leute in die Altstadt. Deshalb braucht es<br />

eher mehr als weniger Parkplätze rund um die Altstadt. Diese Entwicklung beunruhigt die<br />

CVP, weil der Motor der Stadt, der Konsum, und damit die Arbeitsplätze nicht gefährdet<br />

werden dürfen. Die CVP-Fraktion fordert im Postulat, Geschäft 2012/042, betreffend mehr<br />

Jobs, schönere Altstadt dank Autos im Parkhaus – auch im Norden, dass die Parkplätze, die<br />

allenfalls im Raum Merkurplatz aufgehoben werden, weil der Platz zweifelsfrei besser ge-

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