Abstimmungsheft Leitantrag L.1. - Die Linke
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DIE LINKE kämpft für ein Europäisches Parlament, das<br />
endlich gleichberechtigt mit dem Europäischen Rat entscheidet;<br />
ein eigenständiges, vertragliches gesichertes (<strong>L.1.</strong>21.1. BAG SL, <strong>L.1.</strong>95.5. LV NRW u. a. –<br />
TÜ) Initiativrecht für Gesetzgebungsvorhaben erhält;<br />
generell erweiterte Rechte bekommt. Sobald ein Politikbereich in die Kompetenz der<br />
Europäischen Union überführt wird, muss das Parlament ein Mitentscheidungsrecht erhalten.<br />
Für die bereits vergemeinschafteten Bereiche ist dies nachzuholen;<br />
die Europäische Kommission und deren Präsidenten vorschlägt und wählt <strong>L.1.</strong>21.2. BAG SL,<br />
<strong>L.1.</strong>95.5. LV NRW u. a.).<br />
Das Spiel der Regierungen der Mitgliedsstaaten, im eigenen Land ungeliebte, politisch<br />
undurchsetzbare oder aus rechtlichen Gründen unrealistische politische Entscheidungen über die<br />
europäische Bande, durch den Ministerrat und die Kommission Wirklichkeit werden zu lassen, führt<br />
zu Intransparenz und gefühlter Ohnmacht gegenüber der EU-Politik.<br />
Um die EU zu demokratisieren, wird DIE LINKE mit ihren politischen Initiativen im Europäischen<br />
Parlament vor allem drei Ziele verfolgen:<br />
• Endlich die Macht von Kommission und Räten brechen<br />
Das Gewicht und die Einflussmöglichkeiten des Europäischen Parlaments und der nationalen<br />
Parlamente müssen drastisch erweitert werden, die Schlichtungsverfahren, die die Umgehung des<br />
Parlaments erlauben, müssen beendet werden. <strong>Die</strong> Vergemeinschaftung von Politikbereichen<br />
muss gegen die Macht von Kommission und Räten weiter entwickelt werden; die durch die<br />
Mitgliedsstaaten geförderte Eigenständigkeit der EU-Agenturen wie Frontex und Europol muss<br />
zurückgefahren und diese parlamentarisch kontrolliert und ggf. aufgelöst werden.<br />
<strong>Die</strong> Verteilung der Kompetenzen zwischen den Institutionen der EU ist so zu regeln, dass die<br />
dezentralen Möglichkeiten politischer Selbstverwaltung und die gemeinsame Handlungsfähigkeit<br />
der Union zugleich gestärkt werden.<br />
• Endlich Europäisierte Politik lernen<br />
Politische Initiativen auf nationaler Ebene inner- und außerhalb der Parlamente müssen gerade im<br />
innenpolitischen Bereich „europäisiert“ entwickelt und organisiert werden. Polizeikooperationen,<br />
Strafverfolgung, Datenschutz, Geheimdienste haben längst eine europäische Dimension mit<br />
Rückwirkungen auf die nationalen Debatten und die nationalen Praktiken. DIE LINKE kämpft für<br />
einen europaweiten Bürgerrechts- und Datenschutzraum.<br />
<strong>Die</strong> bisherige Innen- und Rechtspolitik der EU hat nicht zu einem Raum der Freiheit, der<br />
Sicherheit und des Rechts geführt. Eher im Gegenteil: Sie befördert die Abschottung Europas<br />
gegen Armut von außen und den Abbau der Bürgerrechte im Innern und in den Beziehungen zu<br />
Drittstaaten.<br />
• Endlich europaweite Mitentscheidungsverfahren einführen<br />
Demokratie bedeutet mehr, als alle vier oder fünf Jahre Wahlen abzuhalten. Demokratie bedeutet,<br />
dass alle Menschen in der Europäischen Union an den Entscheidungen auf EU-Ebene beteiligt<br />
werden, die für sie bindend sind. Deshalb müssen endlich Formen der direkten Demokratie auf<br />
EU-Ebene etabliert werden die bürgerfreundlich und wirksam zugleich sind: Wir wollen, dass<br />
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