General Report 2012_final - ECHA - Europa
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Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong> 6<br />
VORWORT DES DIREKTORS<br />
„Das Jahr der Bewertung“<br />
Willkommen zum Tätigkeitsbericht der Europäischen Chemikalienagentur<br />
für das Jahr <strong>2012</strong> – unser Jahr der Bewertung. In vielerlei Hinsicht bildet<br />
die Bewertung den Kern der Arbeit der Agentur. Sie bietet den<br />
europäischen Bürgern die Gewähr dafür, dass Hersteller und Importeure<br />
chemischer Stoffe ihre Registrierungsverantwortung ernst genommen<br />
haben und dem Wortlaut und Zweck der Rechtsvorschriften<br />
nachgekommen sind, um die sichere Verwendung chemischer Stoffe zu<br />
ermöglichen. Aus diesem Grund ist die Bewertung auch ein Schlüsselelement<br />
für die Verwirklichung des ersten strategischen Ziels der <strong>ECHA</strong>:<br />
Verbesserung der Qualität der von der Industrie vorgelegten Daten.<br />
Die Bewertung von Registrierungsdossiers erfordert die Beteiligung interdisziplinärer Teams<br />
von Wissenschaftlern und Rechtsanwälten bei der <strong>ECHA</strong> und bei den zuständigen Behörden<br />
der Mitgliedstaaten. Die <strong>ECHA</strong> ist für die Dossierbewertung zuständig, die Prüfungen auf<br />
Erfüllung der Anforderungen und Prüfungen von Versuchsvorschlägen umfasst, wobei die<br />
Sachverständigen der Mitgliedstaaten die Entscheidungsentwürfe der <strong>ECHA</strong> prüfen. Die<br />
Mitgliedstaaten führen Stoffbewertungen durch, und die <strong>ECHA</strong> prüft ihre<br />
Entscheidungsentwürfe in diesem Bereich. Aufgabe des Ausschusses der Mitgliedstaaten ist<br />
es, etwaige Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf Entscheidungen zu klären. Im Bereich<br />
der Stoffbewertung wirken alle drei Gremien jährlich an der Entwicklung des fortlaufenden<br />
Aktionsplans der Gemeinschaft mit. Die <strong>ECHA</strong> hat mit der Dossierbewertung im Jahr 2008<br />
begonnen und verfügt jetzt über die nötigen Kapazitäten für die Bearbeitung von jährlich<br />
600 Dossierbewertungen. Die Mitgliedstaaten sind zu 50 Stoffbewertungen pro Jahr<br />
verpflichtet sind. Es dauert bis zu zwei Jahre, bis eine Entscheidung erlangt wird. Zusammen<br />
bewerten die Behörden daher zur gleichen Zeit Gefahr- und Sicherheitsinformationen zu<br />
Hunderten von chemischen Stoffen – in der Vergangenheit belief sich die Zahl der<br />
Bewertungen gemäß der Verordnung über chemische Altstoffe dagegen nur auf einige<br />
Dutzend. Eine Schlüsselherausforderung liegt darin, unsere Sachverständigen dort<br />
einzusetzen, wo ihre Zeit und ihr Einsatz die größtmögliche Wirkung haben. Eine zentrale<br />
Änderung, die wir im Jahr <strong>2012</strong> vorgenommen haben, war die Beschleunigung von Prüfungen<br />
auf Erfüllung der Anforderungen durch die Auswahl spezifischer Sachgebiete (wie<br />
Genotoxizität) für das Screenen der Datenbank mit allen Dossiers mithilfe intelligenter<br />
Algorithmen, die potenziell mangelhafte Dossiers auffinden können, um dann die relevanten<br />
Dossiers zu öffnen und den jeweiligen Teil zu prüfen. Wir sind zuversichtlich, dass uns diese<br />
neue Herangehensweise dabei helfen wird, Dossiers ins Visier zu nehmen, bei denen geringe<br />
Qualität tendenziell eine größere Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt<br />
darstellt. Näheres zu unseren Erkenntnissen aus der Bewertung von Dossiers im Jahr <strong>2012</strong><br />
finden Sie in unserem jüngsten Bewertungsbericht.<br />
<strong>2012</strong> war auch ein Jahr der Vorbereitung auf die nächste Registrierungsfrist und die<br />
Umsetzung von zwei neuen Verordnungen zu Biozidprodukten und zur vorherigen<br />
Zustimmung nach Inkenntnissetzung bei der Ein- und Ausfuhr gefährlicher Stoffe. Die<br />
Übernahme neuer Aufgaben ist eine willkommene Herausforderung, die jedoch in diesem Fall<br />
mit extremen Zeit- und Ressourcenbeschränkungen verbunden war. Die Rechtsvorschriften<br />
über Biozide werden am 1. September 2013 in Kraft treten, nur knapp über ein Jahr nach dem<br />
Inkrafttreten und der Freigabe des ersten Zuschusses. In so kurzer Zeit Mitarbeiter<br />
einzustellen und zu schulen sowie IT-Systeme für die Entgegennahme von Anträgen zu<br />
entwickeln und einzusetzen scheint mir eine praktisch unlösbare Aufgabe zu sein. Bis dato<br />
arbeiten wir hart, um die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen – es besteht jedoch die<br />
Gefahr, dass wir bis September nicht alles wunschgemäß vorbereitet haben werden. Der<br />
Tätigkeitsbericht 2013 wird zeigen, wie gut uns dies gelungen ist.