NKW 4 2013 - amz.de

Diagnose
Vereinigte Diagnosewelt: Stichtag für Euro VI
ist der 01. Januar 2014. Dann müssen alle neu
zugelassenen Nutzfahrzeuge die WWH-OBD – die
„Worldwide Harmonized On Board Diagnostic“ –
für die Überwachung emissionsrelevanter Fehler
unterstützen. Dem Werkstattfachmann sollen
damit noch mehr Möglichleiten zur Fehlersuche
zur Verfügung stehen.
(Foto: AVL Ditest)
Fit Für Die Welt-oBD?
Am 01. Januar 2014 ist es soweit: Dann müssen alle neu zugelassenen
Nutzfahrzeuge der Euro VI-Norm entsprechen – und laut
EU-Verordnung für die WWH-OBD gerüstet sein. Die Diagnoseexperten
von AVL Ditest haben uns verraten, was das bedeutet.
ab 01. Januar 2014
ist nach euro Vi für
alle neu zugelassenen
nutzfahrzeuge
die WWh-oBD Pflicht.
Weitere Berichte zum thema transporter
und nutzfahrzeuge lesen sie unter:
www.nkwpartner.de/news
Am 01.01.2014 ist es soweit: Alle neu zugelassenen
Nutzfahrzeuge in der Europäischen Union
müssen die Abgasnorm Euro VI erfüllen
und gemäß EU-Verordnung die WWH-OBD
unterstützen. Was sich so holprig liest, bedeutet
im Klartext nichts anderes als „Worldwide
Harmonized On Board Diagnostic“, also „weltweit
harmonisierte On-Board-Diagnose“.
Den Diagnosespezialisten von AVL Ditest
zufolge arbeiten derzeit die einzelnen EU-
Länder teilweise noch fieberhaft daran, ihre
Abgasverordnungen entsprechend anzupassen.
Für deutsche Kfz-Werkstätten bedeutet
dies, dass ihnen bald der AU-Leitfaden 5 ins
Haus steht. „Wahrscheinlich werden Prüfzentren
und Werkstätten ihre Diagnose- und
Abgastester um die WWH-OBD Funktionen
erweitern müssen, um die gesetzlichen Emissionsmessungen
durchführen beziehungsweise
die erweiterten Diagnosefunktionen nutzen
zu können“, prognostizieren die Experten von
AVL Ditest in Fürth. Man werde deshalb die
Steuergerätediagnose „AVL Ditest XDS 1000“
und das Abgasmesssystem „AVL Ditest DSS“
mit WWH-OBD Funktionen ausstatten.
Vereinigung Der WeltkräFte – Die anFänge
Angefangen hat laut AVL Ditest alles vor ungefähr
fünf Jahren: Die „Organisation der Vereinten
Nationen“, speziell die UNECE, initiierte
mit den Globalen Technischen Verordnungen
GTR 4 und 5 die Vereinheitlichung der regionalen
Standards und die Erstellung eines weltweit
gültigen Standards der Fahrzeugdiagnose
zur Emissionsüberwachung. Die „Worldwide
Harmonized On Board Diagnostic“ (WWH-
OBD) war geboren. Das Hauptaugenmerk liege
vorerst auf der emissionsrelevanten Diagnose
für Nutzfahrzeuge und werde späte auch auf
Pkw erweitert, so die Fachleute aus Fürth.
Das änDert sich
Was ist anders an WWH-OBD im Vergleich
zur (E)OBD, werden sich viele Nfz-Spezialisten
fragen. Den Experten von AVL Ditest zufolge
unterstützt die WWH-OBD die Diagnosekommunikation
zunächst nur über CAN-Systeme.
Später soll dies auch über IP (Ethernet Kabel
oder sogar WIFI) möglich sein. Neben der
Überwachung von Fehlern an abgasrelevanten
Komponenten und der Überwachung von Abgaslimits
mittels Sensoren oder Korrelation
wurde ein dritter Überwachungstyp definiert:
die Überwachung von Leistungsparametern,
beispielsweise des Differenzdrucks bei DPF.
Laut AVL Ditest sind die Fehlercodes der
WWH-OBD nach Ernsthaftigkeit hinsichtlich
der Abgasqualität klassifiziert. Wobei „Klasse
A – OBD Grenzwert überschritten“, „B1 – OBD
Grenzwert wahrscheinlich überschritten“, „B2
– Abgaslimit überschritten, aber OBD-Grenzwert
nicht überschritten“ und „C – Abgaslimit
nicht überschritten“ bedeute. A- und B-Fehler
führten zu einer negativen Bewertung. Darüber
hinaus kenne die WWH-OBD vier Fehlerstati:
„möglicher, noch nicht bestätigter Fehler“,
„vorläufig bestätigter Fehler“, „bestätigter und
aktiver Fehler“ sowie „früher aktiver Fehler“.
Damit sollen sich den Fürther Diagnosespezialisten
zufolge aktive Fehler bei der Überprüfung
besser filtern und bewerten lassen. kk◀
www.avlditest.com
12 4-2013