NKW 4 2013 - amz.de

Diagnose
noch genügenD Druck im kessel?
Aussagefähig: Bei modernen Nfz-Motoren ist ein „elektronischer” Kompressionstest möglich. Diagnosesysteme
wie das „AVL Ditest XDS 1000” kommunizieren dabei mit dem Motormanagement-
Steuergerät des Probanden. Am Testende erhält der Anwender eine Aussage über die „Relative
Kompression” sämtlicher Zylinder. (Fotos: AVL Ditest)
Springt ein Dieselmotor kalt schlecht an oder lässt die Motorleistung zu wünschen übrig,
deutet dies auf einen fortgeschrittenen Verschleiß des Aggregats hin. Als erste Diagnosemaßnahme
ist in solchen Fällen üblicherweise ein klassischer Kompressionstest angesagt.
Denn damit lässt sich schnell und auf simple Art und Weise eine zielsichere Aussage über den
mechanischen Zustand des Motors geben. „Der Kompressionstest gibt gute Hinweise auf sich
anbahnende Defekte und verhindert vielleicht sogar größere Schäden“, wissen die Spezialisten
des Diagnosesystemanbieters AVL Ditest.
Um die Kompression eines Selbstzünders zu prüfen, gibt es unterschiedliche Methoden.
Einmal die Prüfung mit dem mechanischen Kompressionsdruckschreiber. Was zwar sehr
genau, bei modernen Motoren aber vergleichsweise umständlich ist, da man die Glühstifte
entfernen muss. Zum anderen lässt sich die Stromaufnahme des Starters ermitteln, etwa mit
Hilfe der „AVL Ditest DSS“-Motormesstechnik, um eine „tendenzielle“ Aussage treffen. Bei dem
Test ermittelt das Messgerät (Oszilloskop) den Anlasserstrom beim Starten und „beurteilt“
anschließend die Kompression der einzelnen Zylinder. „Starke Abweichungen in der Stromaufnahme
sollten bei funktionierenden Motoren nicht vorhanden sein“, so die Fachleute von AVL.
Tendenziell: Auch mit Hilfe der Messtechnik lässt sich die Kompression eines Motors beurteilen.
Das Oszilloskopbild zeigt den Verlauf des Anlasserstroms beim „Orgeln”.
Bei modernen Nutzfahrzeugmotoren empfehlen die Spezialisten von AVL Ditest den Einsatz
des Diagnosesystems „XDS 1000“. „Denn einige Nfz-Hersteller, darunter MAN, Mercedes-
Benz und DAF, haben bereits Funktionen für eine elektronische Kompressionsprüfung in ihren
Motorsteuergeräten implementiert. Mit Hilfe der XDS 1000 Diagnose lässt sich diese Funktion
bequem aufrufen. Der Test wird dann vom Steuergerät des NKW automatisch ausgeführt“, erklären
die Nutzfahrzeugspezialisten des Diagnoseanbieters.
Prinzipiell läuft die Funktion so ab: Nach dem Einschalten der Zündung und dem Starten
des Kompressionstests am Diagnosesystem fordert dessen Software den Werkstattfachmann
auf, die Zündung mehrere Sekunden auf „Anlassen“ zu stellen. Während der Anlasser dreht,
sperrt das Motormanagement die Einspritzung, so dass kein Kraftstoff in den Brennraum
gelangen kann. Das Steuergerät misst automatisch den Anlasserstrom beim „Orgeln“. Nach
Beenden der Funktion im Steuergerät wird dem Mechaniker am Monitor des Diagnosegeräts
die „Relative Kompression pro Zylinder“ angezeigt. „Die Kompression sollte für alle Zylinder
ungefähr gleich sein“, erläutern die Fachleute von AVL Ditest. kk◀
www.avlditest.com
elektronikFehlern auF Der sPur
Geht nicht, gibt’s nicht: Für die Spezialisten
von 24Volt.de ist die Arbeit erst
erledigt, wenn der Fehler gefunden und
behoben ist. 24Volt-Chef Steffen Gland
testet das reparierte Steuergerät, bevor es
wieder zum Kunden geht. (Fotos: 24Volt)
Selbst ist der (Fach-)Mann: Steuergerätefehler
lassen sich manchmal nicht so
einfach nachvollziehen. Bei Unklarheiten
prüfen die Spezialisten von 24Volt.de
daher an firmeneigenen Lkw nach.
Die Fehlerspeicherauslese mit dem Diagnosegerät ist eindeutig: „ABS-Steuergerät defekt“ oder „Motorsteuergerät
defekt“ – aber ist das auch wirklich so? Ist das sündhaft teure Steuergerät wirklich
schadhaft? Oder kann nicht ein Fehler in der Verkabelung oder der Pin-Leiste die Ursache für diesen
„eindeutigen“ Fehlerspeichereintrag sein? Diese und ähnliche Fragen stellen sich täglich viele Werkstattfachleute
bei Diagnose- und Fehlersuchaufgaben an elektrischen und elektronischen Systemen.
Doch der erfahrene Diagnoseprofi weiß: Das Diagnosesystem kann nur den Weg weisen. Die Entscheidung,
ob ein neues Steuergerät eingebaut wird, muss er letztendlich selbst treffen.
Szenenwechsel: Der TEBS-Modulator des schon etwas betagten Aufliegers ist messtechnisch
ein-eindeutig als defekt diagnostiziert, doch in einen neuen möchte der Fahrzeugbesitzer
nicht investieren. Er fragt den Werkstattfachmann um eine „zeitwertgerechte“ Lösung.
In beiden Fällen können die Elektronik-Spezialisten von 24Volt.de helfen. „Wir haben uns ausschließlich
auf die Fehlersuche, Diagnose und Reparatur von Nutzfahrzeugsteuergeräten, etwa
von Lkw, Bussen, Anhängern und Trailern sowie Landwirtschafts- und Baufahrzeugen, spezialisiert.
Neben Motorsteuergeräten reparieren wir auch ABS-, EBS-, TEBS- und Getriebesteuergeräte,
Verteiler für das Energiemanagement, Joysticks und Bedienelemente, Displays und Kombiinstrumente
sowie Platinen“, erklärte 24Volt-Chef Steffen Gland gegenüber dem NKW PARTNER.
Laut Gland verfügen alle Mitarbeiter von 24Volt.de über eine langjährige Erfahrung in der
Nfz-Elektronik. Man führe deshalb nicht nur Standardreparaturen durch, sondern wage sich
auch an spezielle Fälle, etwa wenn sich keine Kommunikation zwischen Steuergerät und Diagnosesystem
aufbauen lasse oder sporadische Fehler beanstandet werden. Doch auch interne
Platinenfehler, defekte Prozessoren oder softwarebedingte Fehler landen im Prüfraum der
Elektronikspezialisten – und verlassen die Werkstatt repariert und mit 24 Monaten Garantie
versehen wieder. Besonderen Reiz üben auf Gland nach eigenem Bekunden Steuergeräte aus,
an denen sich schon andere versucht haben oder die als „irreparabel“ gelten: „Wo andere aufhören,
fangen wir an“, so der Elektronik-Profi.
Die Reparaturen erfolgen laut Gland „schnellstmöglich“, für besonders eilige Fälle gebe
es zudem einen 24-Stunden-Service – und wenn es sein müsse, kundenindividuell programmierte
Leih- oder Vorab-Geräte. Überdies stellt 24Volt.de nach Absprache auch Testgeräte zur
Verfügung, um Fehler am Fahrzeug auszuschließen. kk◀
www.24volt.de
14 4-2013