NKW 4 2013 - amz.de

Diagnose
sPurensucher
Moderne Lkw, Trailer und Busse sind mittlerweile
vollgepackt mit den unterschiedlichsten
Elektroniksystemen. Das wirkt sich selbst auf
simple Service- und Reparaturarbeiten aus.
Von der Diagnose ganz zu schweigen. Ohne
Diagnosetool heißt es oft „nichts geht mehr“.
Bosch www.werkstattportal.bosch.de
Speziell für NKW-Werkstätten empfiehlt
Bosch den Steuergerätetester „KTS Truck“
mit dem zugehörigen Software-Paket „Esitronic
Truck“. Die Software, nun auch als Ver-
sion „Esitronic 2.0“ erhältlich, enthält nach eigenem Bekunden
Daten für über 90 Prozent der auf dem europäischen Markt gigen Transporter, Lkw, Anhänger und Busse. Neben der klassischen
gän-
Steuergeräte-Diagnose bietet die Truck-Spezialsoftware auch eine intelligente
Fehlersuche sowie technische Informationen wie Schaltpläne, Service- und Reparaturanweisungen,
Systeminformationen und eine Anbindung zu Ersatzteilekatalogen.
Bei der Variante „KTS 800 Truck“ handelt es sich um ein mobiles Komplettsystem, zu
welchem auch der Tablet-PC „DCU 130“ (DCU=Diagnostic Control Unit) mit Touchscreen
gehört. Über dessen 13 Zoll großen Touchscreen lassen sich auch andere Systeme von
Bosch steuern, etwa der Systemanalysetester FSA 500 oder das AU-Gerät. Das Diagnosemodul
„KTS Truck“ dagegen ist nach Unternehmensangaben für Werkstätten gedacht, die
bereits einen eigenen Werkstatt-PC oder Laptop nutzen. ◀
Von klaus kuss
In modernen Nutzfahrzeugen und Trailern steckt viel Elektronik.
Gleichgültig, ob Motorsteuerung, Getriebe, Abgasnachbehandlungssystem,
ABS, EBS, EDC, TEBS, Klimaanlage, Niveauregulierung oder
elektrische Fensterheber – es gibt kaum ein System, das mittlerweile
noch rein mechanisch oder ohne elektronische „Helferlein“ funktioniert.
Und man braucht kein großer Hellseher sein, um zu erkennen,
dass die „galoppierende Elektronifizierung“ des Nutzfahrzeugs künftig
noch rasanter fortschreiten wird.
Um solche komplexen Elektroniksysteme sicher diagnostizieren
und reparieren zu können, ist zwangsläufig ein geeignetes Diagnosegerät
erforderlich. Doch auch bislang simple Servicearbeiten lassen
sich mittlerweile ohne ein Diagnosesystem kaum noch fachgerecht
erledigen. Bei freien NKW-Werkstätten und Mehrmarkenbetrieben
stehen daher universelle Lösungen hoch im Kurs. Im Folgenden
stellen wir die wichtigsten Systeme vor. Da es sich bei den Tools um
mittlerweile etablierte Systeme handelt, die sich seit längerem im Reparaturmark
bewähren, haben wir bei unserer Übersicht vor allem
aktuelle Neuerungen und Besonderheiten herausgepickt. ◀
aVl Ditest www.avlditest.com
Seit September gibt es für die Diagnosesoftware
„XDS 1000“ von AVL Ditest – nach Unternehmensangaben
„die Schnellste am Markt“ – wieder eine Menge neuer Features. Nicht nur das
Fahrzeug-, Systeme- und Funktionsspektrum wurde erneut ausgebaut, sondern auch
die Benutzeroberfläche komfortabler gestaltet. Die nunmehr nahtlose Integration des
Informationssystems „XIS“ in die Diagnosesoftware erlaube ab sofort den schnellen und
direkten Zugriff auf Schaltpläne, Steckerbelegungen, Ein-/Ausbauanleitungen, Messprozeduren
und vieles mehr. Auch die Messwerte sollen sich nun noch schneller auswählen
lassen: Die grafische Darstellung wurde überarbeitet, so dass sich mehrere Werte
untereinander anzeigen und auf einen Blick ablesen lassen. Der Auswahlassistent „merkt“
sich zudem die zuletzt ausgewählten Messwerte und schlägt diese Auswahl beim nächsten
Aufruf automatisch vor. Um die Bedienung noch einfacher und übersichtlicher zu
gestalten, wurde die Grafik der Benutzeroberfläche nochmals stark überarbeitet und für
verschiedenste Bildschirmauflösungen und die Bedienung per Touchscreen optimiert.
Bereits im Vorgänger-Update wurde die Software auf schnelle Ladegeschwindigkeiten
getrimmt, die laut AVL Ditest sogar auf alten, langsamen PC und Laptops möglich sind. ◀
actia www.diagnosewerkstatt.de
Die einfache, intuitive Bedienung stand
beim „Multi-Diag Trucks“ des französischen
Diagnoseanbieters Actia im Vordergrund:
Mit einfachen und eindeutigen Piktogrammen
versehen lassen sich alle Funktionen
der Prüfsoftware vom Anwender schnell
aufrufen. Eine Besonderheit sind interaktiv
verknüpfte Funktionalitäten: Beim Auslesen
von Fehlern werden diese konkret den fehlerhaften Bauteilen zugeordnet, etwa zu
Sensoren. Zudem zeigt die Diagnosesoftware alle hierzu verfügbaren Informationen wie
elektrische Parameter, Stromlaufplan, Einbaulage im Fahrzeug et cetera. Zudem gibt es
für viele NKW-Modelle einen automatischen System-Scan: Allen ermittelten Steuergeräte
werden inklusive der gespeicherten Fehler aufgelistet. Speziell für den Werkstatteinsatz
ist das „XG Master Tablett“ konzipiert. Dieser robuste PC mit integriertem Bluetooth und
WLAN als Kommunikationsstandards ist speziell für den rauen Umgang in Werkstätten
gerüstet. Wechselakkus und Dockingstation vervollständigen die Ausstattung. ◀
DelPhi www.delphi.com
Als Spezialist für Diesel-Einspritzsysteme von
Nutzfahrzeugen bietet Zulieferer Delphi auch
eigenes Diagnoseequipment für NKW, Trailer
und Transporter an, wobei letztere nach eige-
nem Bekunden sowohl in der NKW- als auch in
der Pkw-Version zu finden sind.
Das Angebot umfasst unterschiedliche Lösungen, die sich hauptsächlich in punkto
eingesetzter Hardware unterscheiden: Bei den Komplettsystemen besteht die Auswahl
zwischen dem Top-Modell „DS 350E“ inklusive leistungsfähigem Tablet-PC mit hellem
12-Zoll-Monitor und der Version „DS350E UMPC“ inklusive Netbook mit 7-Zoll-Bildschirm
für den mobilen Einsatz. Für Werkstätten, die einen eigenen Werkstatt-PC oder -Laptop
verwenden ist die Variante „DS 150 E“ gedacht. Basis ist jeweils das VCI (Vehicle Commuication
Interface) genannte Auslesegerät, welches die Steuergeräte ausliest und die Daten
via Bluetooth an die Hardware schickt. In der neuesten Version ist das VCI laut Delphi
sowohl für 12- als auch für 24 Volt-Bordnetze geeignet. In der Softwarelizenz sind drei
Updates pro Jahr enthalten, die je nach Gerät per CD oder Internet geladen werden. ◀
16 4-2013