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aktuelle Ausgabe - dehoga sb

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Hotel- und Gaststättenkurier<br />

Neujahrsempfang der IHK Südlicher Oberrhein<br />

Januar, Zeit der Neujahrsempfänge. Am<br />

13. Januar stellte der Neujahrsempfang der<br />

IHK südlicher Oberrhein einen seinen etwa<br />

1.350 Gästen eine der zentralsten Kommunikationsplattform<br />

dar, auf der sich Vertreter<br />

aus Politik, Kammern, Verwaltung<br />

und Wirtschaft zwanglos unterhalten<br />

konnten. Im Mittelpunkt stand die Rede<br />

des Präsidenten Dr. Steffen Auer, hauptamtlich<br />

übrigens Geschäftsführer bei<br />

Schwarzwald-Eisen in Lahr. Er blickte auf<br />

ein zufriedenstellendes Jahr 2013 zurück<br />

und wagte einen Au<strong>sb</strong>lick auf die positiven<br />

Wirtschaftsprognosen für das laufende<br />

Jahr. Ein Drittel der Unternehmen der Region<br />

rechnen mit besseren Geschäften als<br />

im Vorjahr, so Auer. Wie im vergangenen<br />

Jahr, nahm der Präsident die Bundespolitik<br />

ins Visier und dankte allen Beteiligten für<br />

Ihr Engagement im Wahlkampf gegen eine<br />

fatale Steuerpolitik. Mit Bedauern stellte er<br />

jedoch fest, dass Freiburg als negative Ausnahme<br />

zu betrachten sei und erinnerte an<br />

die zahlreichen Fraktionsgespräche gegen<br />

die Erhöhung der Gewerbesteuer. Diese sei<br />

falsch, was alleine schon der Umstand zeige,<br />

dass Freiburg Steuermehreinnahmen<br />

von 15,7 Millionen Euro, davon sechs Millionen<br />

aus der bisherigen Gewerbesteuer verzeichne.<br />

Rhetorisch fragte Auer denn auch,<br />

ob es der einseitige Blick auf Mehreinnahmen<br />

Wert war, sich mit den Hoteliers auf<br />

Jahre zu überwerfen, was OB Dieter Salomon<br />

mit „auf Jahrzehnte“ kommentierte.<br />

Es sein auch die Hoteliers, die Freiburg zu<br />

einem attraktiven Reiseziel machten, so<br />

der Vorsitzende.<br />

Weiter kritisierte er die Kosten der Rentenpolitik<br />

sowie die Pläne zum Mindestlohn.<br />

Lobend äußerte er sich zu Mehrinvestitionen<br />

in die Infrastruktur, die jedoch<br />

noch zu gering ausfalle sowie zur Absicht,<br />

die EEG-Umlage zu reformieren.<br />

Mit Besorgnis wechselte der Redner zu seinem<br />

besonderes Anliegen: die Sicherung<br />

des Fachkräftebedarfs. Bis 2025 würden<br />

in der Region ca. 24.000 Fachkräfte fehlen.<br />

Dabei trete der Mangel nicht in erster<br />

Linie bei den Akademikern ein, sondern<br />

bei den „Praktikern“. Doch 70 Prozent der<br />

Schulabgänger mit (Fach)Hochschulreife<br />

begännen ein Studium. Der Fachkräftebedarf<br />

für Akademiker liege in der Region<br />

nach einer Umfrage jedoch bei nur elf Prozent,<br />

so der promovierte IHK-Präsident.<br />

Nach seiner Kritik an der Schulpolitik begrüßte<br />

Auer die Absicht der Landesregierung,<br />

ein Fach „Wirtschaft“ in den Schulen<br />

einzuführen. An die eigenen Mitglieder<br />

gerichtet forderte Auer die Wirtschaft auf,<br />

mitzumachen. „Unternehmer in die Schule“<br />

lautet der Name des IHK-Projekts. Unternehmer<br />

sollen Schülern Wirtschaft im<br />

Allgemeinen, die eigenen Unternehmen<br />

erklären und betriebswirtschaftliches<br />

Denken nahebringen. Mit diesem Projekt<br />

wolle die IHK alle Gymnasien besuchen,<br />

wofür es „nur“ 120 Unternehmer brauche.<br />

„Das kann niemand besser und glaubwürdiger<br />

als wir“, ermunterte Auer die Anwesenden.<br />

In der Bildungspolitik forderte Auer einen<br />

besseren Zugang zu Au<strong>sb</strong>ildung und Studium<br />

für sog. bildungsfernerer Gruppen<br />

und junge Leute mit Migrationshintergrund<br />

zu schaffen, z. B. durch frühzeitige<br />

Investition in Sprache, Erhalt der Durchlässigkeit<br />

des Schulsystems und gute Lehrerinnen<br />

und Lehrer anstelle eines neuen<br />

Bildungssystems alle fünf Jahre. Dazu<br />

forderte er eine bessere Qualifizierung<br />

der Lehrerschaft, sowie weniger Schüler<br />

je Lehrer. Zu erreichen sei dieses über das<br />

Einsparen in der Schulverwaltung. Von<br />

den 111.000 Beschäftigten im Kultusministerium<br />

arbeiteten 75 Prozent in Schulen<br />

und 25 Prozent in der Schulbürokratie<br />

bzw. Verwaltung, also 30.000, zitierte der<br />

Präsident den Landesrechnungshof.<br />

Werbung macht Auer weiter für die<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

mit Frankreich, in der es einige Erfolg versprechende<br />

Projekte gebe. Dabei verwies<br />

er darauf, dass die IHK alleine die Probleme<br />

um den Fachkräftemangel nicht lösen<br />

könne, sich jedoch als Türöffner verstünde.<br />

Fleißige Überzeugungsarbeit im Streit gegen die Bettensteuer leistete der Vorstand<br />

des DEHOGA Freiburg-Stadt und weitere Hoteliers bei den Neujahrsempfängen.<br />

Auf dem Bild: Die Vorsitzende der Fachgruppe Hotellerie Astrid Späth<br />

und Kreisvorsitzender Christoph Glück mit Dr. Johannes Gröger, Stadtrat der<br />

Freien Wähler, die mit CDU und FDP gegen die Bettensteuer gestimmt hatten<br />

beim Neujahrsempfang der IHK.<br />

Auch Hansjörg Dattler leistet weiter Überzeugungsarbeit gegen die Bettensteuer<br />

beim Neujahrsempfang, hier beim Gespräch mit der Fraktionsvorsitzenden der<br />

SPD; Renate Buchen und der auf der Wahlliste für die Kommunalwahl auf der<br />

dritten Position stehenden Julia Söhne.<br />

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