DEZEMBER 13 - Der Monat
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SCHLUSSPUNKT<br />
30<br />
Noldi Matt<br />
<strong>Der</strong> Schuh drückt noch<br />
Schmeichelhaft ist das Ranking über Transparenz in der öffentlichen<br />
Verwaltung für Liechtenstein nicht gerade ausgefallen. Den zweitletzten<br />
Platz nimmt unser Land in dieser Rangliste ein, einen Rang<br />
noch hinter Tadschikistan, weit hinter Bangladesh, Mexiko, Ukraine,<br />
Griechenland und Usbekistan.<br />
Ein schwacher Trost, dass unser Durch die immer wieder neuen Regulierungen wird<br />
Nachbarland Österreich noch<br />
schlechter abschneidet. Na ja, wir der unternehmerische Spielraum eingeschränkt<br />
kennen inzwischen die «schwarzen<br />
Listen», auf denen unser Land schon vorgekommen ist. Aber ob<br />
die Bewertungen stimmen oder nicht – etwas bleibt immer hängen,<br />
meistens nichts mit positiver Ausstrahlung. Es gibt sicher auch in unserem<br />
Land Personen und Institutionen, die nach gewissen Erfahrungen<br />
gewisse Zweifel haben, ob alles so transparent<br />
und nachvollziehbar ist, wie es sein sollte. Vor einigen<br />
Jahren wurde das Projekt «Wo drückt der<br />
Schuh?» von der Regierung lanciert, um herauszufinden,<br />
ob es Hindernisse, Hemmnisse oder Schikanen<br />
gibt, denen die Gewerbetreibenden beim<br />
Verkehr mit den Amtsstellen des Landes ausgesetzt<br />
sind. <strong>Der</strong> Einfachheit halber werden alle diese Probleme<br />
mit dem Begriff «Bürokratie» überschrieben,<br />
was wohl eine plakative Formulierung ist, aber<br />
wahrscheinlich jeder etwas anderes darunter versteht.<br />
Die Wirtschaftskammer hat aufgezeigt, wo<br />
Noldi Matt<br />
Präsident der Wirtschafts- der Schuh drückt. Und erst kürzlich ein Treffen mit<br />
kammer Liechtenstein<br />
Regierungschef Adrian Hasler organisiert, das der<br />
Auflistung aktueller Probleme galt. Dass es noch einiges<br />
in unserem Land zu tun gibt, lässt sich allein schon aus dem<br />
entsprechenden Traktandum herauslesen – «Bürokratieabbau am<br />
Werkplatz Liechtenstein». Die Wirtschaftskammer machte es sich zur<br />
Aufgabe, unter dem Motto «Wo drückt der Schuh immer noch?» die<br />
Rahmenbedingungen zu analysieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten,<br />
wo und wie Bürokratie abgebaut werden könnte. Schon im Rahmen<br />
der Erarbeitung der Studie «Futuro Gewerbe» zeigte die Wirtschaftskammer<br />
auf, dass sich die liechtensteinische Wirtschaft einer<br />
zunehmenden Regulierungsdichte ausgesetzt sieht. Durch die immer<br />
wieder neuen Regulierungen wird der unternehmerische Spielraum<br />
eingeschränkt, gleichzeitig aber die administrative Belastung der<br />
KMU ausgeweitet. Mit ihrer Forderung, alle neuen Gesetze einem<br />
KMU-Verträglichkeitstest zu unterziehen, ist die Wirtschaftskammer<br />
noch nicht durchgedrungen – obwohl für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes<br />
von hoher Dringlichkeit und grosser Bedeutung. |<br />
Foto: Wirtschaftskammer<br />
<strong>DEZEMBER</strong> 20<strong>13</strong>