Oktober (Doppelseiten) - experimenta.de
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Die Website <strong>de</strong>s Verlages: www.kloepfer-meyer.<strong>de</strong><br />
eXperimenta: Wie sehen ihre nächsten Projekte aus?<br />
Hubert Klöpfer: Klöpfer & Meyers gegenwärtiges<br />
Hauptprojekt? Unsere Frühjahrs- und unsere jetzt gera<strong>de</strong><br />
erschienenen Herbstbücher gut bis sehr gut in die „Leserschaft“<br />
zu bekommen … – und dann gilt ja auch: nach<br />
<strong>de</strong>m Programm ist vor <strong>de</strong>m Programm: wir arbeiten mit<br />
Hochdruck schon wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n 2014er Büchern.<br />
eXperimenta: Welches Buch aus Ihrem Verlagsprogramm<br />
wür<strong>de</strong>n Sie beson<strong>de</strong>rs empfehlen?<br />
Hubert Klöpfer: Welches neue Klöpfer & Meyer-Buch ich<br />
Ihnen ganz beson<strong>de</strong>rs ans Leserherz lege? Auf Ihre große<br />
Frage meine kleine Antwort. Selbstverständlich halte ich<br />
alle unsere Bücher für lesenswert, aber ein kleines bisschen<br />
hervorheben möchte ich dann doch Joachim Zelters<br />
lakonische, melancholische und bissig-witzige Literaturbetriebsnovelle:<br />
„Einen Blick werfen“. Für gute Leserinnen<br />
und Leser eine Art Pflichtlektüre.<br />
Christine Gradl<br />
Mensch! Was machst du?<br />
Gedanken zu gestern und heute<br />
ISBN-13: 978-3943528831<br />
Wiesenburg Verlag<br />
94 Seiten, € 12,90<br />
Rezension von Birgit Ohlsen, M. A.<br />
Ein kluges, lesenswertes Buch<br />
Mit Spannung habe ich auf ein neues Buch von Christine<br />
Gradl gewartet. Dass es diesmal keine Reise – sei es in<br />
nahe o<strong>de</strong>r ferne Län<strong>de</strong>r, sei es ins Innere – beschreibt,<br />
ist eine Überraschung. Ein weises, ein beinahe philosophisches<br />
Buch, das sich evi<strong>de</strong>nt von gemeinhin bekannten,<br />
gut gemeinten und mit großem Aufwand in <strong>de</strong>n Medien beworbenen Ratgebern<br />
unterschei<strong>de</strong>t. Erkenntnisse aus erster Hand ersetzen auf statistische Daten o<strong>de</strong>r empirische<br />
Erhebungen basieren<strong>de</strong> second-hand-Wissensvermittlungen von Fachautoren.<br />
Das Titelbild dieses kleinen Werkes zeigt eine Frau, die nicht weit vom Gipfelkreuz ihres Leben<br />
entfernt, Rückschau hält. In dieser Höhe erweitert sich das wahrgenommene Spektrum: Eine reife<br />
Frau, längst selbst mehrfache Großmutter, lässt in einem Resümee Stationen ihres aufmerksam<br />
miterlebten Lebens passieren. Obwohl dies Leben sich eher abseits von Metropolen entwickelte,<br />
erlaubt es <strong>de</strong>nnoch einen globalen Überblick über die Zustän<strong>de</strong> in einem <strong>de</strong>r an materiellen<br />
Gütern reichsten Län<strong>de</strong>r Europas .<br />
Christine Gradls im Buch geschil<strong>de</strong>rten Erinnerungen, die vielleicht auch durch Erzählungen von<br />
Menschen gestützt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nen Sie im Laufe ihres bisherigen Lebens begegnete, reichen<br />
von ihrer frühen Kindheit in <strong>de</strong>n Nachkriegsjahren über alltägliche, sehr sensibel rezipierte<br />
Beobachtungen ihrer aktuell erlebten Umwelt bis zu fast nüchtern beschriebenen Vergleichen mit<br />
Menschen aus an<strong>de</strong>ren Kulturen, <strong>de</strong>nen sie im Verlauf ihrer Reisen begegnete. Meist sind dies<br />
ärmere Menschen, von <strong>de</strong>nen sie mit unerwartet herzlicher Offenheit aufgenommen wird, <strong>de</strong>nen<br />
sie als Lernen<strong>de</strong> gegenüber steht, die sie als Beschenkte verlässt.<br />
Dieser spannend geschriebene Essay wird an passen<strong>de</strong>r Stelle von kunstvollen eingeflochtenen<br />
Haiku in Themenbereiche unterteilt. Beson<strong>de</strong>rs beeindruckt war ich vom Haiku „Mutter“.<br />
Fazit: Ein kluges, lesenswertes Buch, das ich hiermit guten Gewissens weiterempfehle.<br />
Bernard Bieling: „Infinity“, Antiktusche auf Aquarellpapier, 30x40cm, 2013<br />
www.eXperimenta.<strong>de</strong> 62 <strong>Oktober</strong> 2013<br />
<strong>Oktober</strong> 2013<br />
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