Entzug: Wege aus der Abhängigkeit - gesund-in-ooe.at
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Problem<strong>at</strong>ik <strong>der</strong> illegalen Drogen ist<br />
aber, dass <strong>der</strong>en Gefährlichkeit vielfach<br />
unterschätzt wird. Harte Drogen<br />
werden zu drei Viertel von Männern<br />
konsumiert, die Zahl <strong>der</strong> Drogenabhängigen<br />
bleibt annähernd stabil,<br />
allerd<strong>in</strong>gs werden die Opfer immer<br />
jünger, weiß Yazdi. Neben Klassikern<br />
wie Hero<strong>in</strong> und Koka<strong>in</strong> unterliegen<br />
die Stoffe gewissen Mode trends.<br />
War <strong>in</strong> den 1970er-Jahren LSD „<strong>in</strong>“,<br />
ist es heute Crystal Meth, allerd<strong>in</strong>gs<br />
werden die Drogen von Welle zu<br />
Welle immer gefährlicher. Nicht zu<br />
unterschätzen, vor allem auch bei<br />
den älteren Menschen, ist die <strong>Abhängigkeit</strong><br />
von Benzodiazep<strong>in</strong>en wie<br />
Tranquilizern (Beruhigungsmitteln)<br />
und bestimmten Schlafmitteln.<br />
Sucht ohne Drogen<br />
Bei den Verhaltenssüchten geht <strong>der</strong><br />
Drogenkoord<strong>in</strong><strong>at</strong>or davon <strong>aus</strong>, dass<br />
etwa 0,5 bis e<strong>in</strong> Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
über 15 Jahre – 5.500 bis<br />
11.000 Personen <strong>in</strong> OÖ – p<strong>at</strong>hologische<br />
Spieler s<strong>in</strong>d und bis zu 45.000,<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Männer, potenziell<br />
gefährdet s<strong>in</strong>d. Umstritten s<strong>in</strong>d die<br />
Zahlen bei <strong>der</strong> Kaufsucht, <strong>der</strong> meist<br />
Frauen verfallen s<strong>in</strong>d. Wie schnell<br />
jemand süchtig wird, hängt von <strong>der</strong><br />
körperlichen Konstitution, dem E<strong>in</strong>stiegsalter<br />
und <strong>der</strong> Menge ab. Entscheidend<br />
ist aber auch, so Dr. Yazdi,<br />
ob jemand <strong>aus</strong> Genuss zum Alkohol<br />
greift o<strong>der</strong> damit e<strong>in</strong> Problem lösen,<br />
den Stress abbauen o<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Angst<br />
vertreiben will.<br />
Buchtipp: Kurosch Yazdi, Junkies<br />
wie wir. Spielen, Shoppen, Internet.<br />
Was uns und unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> süchtig<br />
macht. Verlag: edition a, 2013<br />
Dem Teufelskreis entkommen<br />
Schwerpunkt<br />
Wer <strong>aus</strong> dem Suchtkreislauf <strong>aus</strong>steigen will,<br />
braucht ärztliche und therapeutische Unterstützung.<br />
Für die <strong>Entzug</strong>stherapie ist e<strong>in</strong> langer Atem nötig –<br />
egal, ob es sich um Alkoholismus, p<strong>at</strong>hologisches<br />
Glücksspiel o<strong>der</strong> Sucht nach illegalen Drogen o<strong>der</strong><br />
Medikamenten handelt.<br />
Ohne Unterstützung kann e<strong>in</strong> Süchtiger<br />
se<strong>in</strong> Verhalten nicht mehr<br />
än<strong>der</strong>n, denn sonst hätte er dies<br />
schon bei den ersten Alarmsignalen<br />
getan und den Teufelskreis gestoppt.<br />
Doch das Wesen <strong>der</strong> Sucht ist es,<br />
dass Betroffene unbehandelt immer<br />
tiefer h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>rutschen. Entsprechend<br />
langwierig ist nach e<strong>in</strong>em <strong>Entzug</strong><br />
die Entwöhnungsbehandlung, die <strong>in</strong><br />
erster L<strong>in</strong>ie <strong>aus</strong> (psycho-)therapeutischen<br />
Maßnahmen besteht. „Wer<br />
e<strong>in</strong>mal richtig süchtig war, <strong>der</strong> kann,<br />
um se<strong>in</strong>e Sucht zu überw<strong>in</strong>den, nur<br />
abst<strong>in</strong>ent bleiben. E<strong>in</strong> Glaserl <strong>in</strong> Ehren<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Spiel um wenige Euro<br />
reichen <strong>aus</strong>, um die Neg<strong>at</strong>ivspirale<br />
wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Gang zu setzen, denn es<br />
gibt e<strong>in</strong> Suchtgedächtnis“, erläutert<br />
Suchtexperte Primar Dr. Kurosch<br />
Yazdi. Er ist bei stoffgebundenen<br />
Süchten ke<strong>in</strong> Verfechter e<strong>in</strong>es kalten<br />
<strong>Entzug</strong>s. Vor allem bei Alkohol brauche<br />
es Medikamente, damit <strong>der</strong> Körper<br />
durch den <strong>Entzug</strong> nicht entgleise.<br />
Im von ihm geleiteten Zentrum für<br />
Suchtmediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landesnervenkl<strong>in</strong>ik<br />
<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z und <strong>der</strong> Außenstelle <strong>in</strong><br />
Bad Hall f<strong>in</strong>det die Entgiftung von<br />
Alkohol, Medikamenten o<strong>der</strong> harten<br />
Drogen st<strong>at</strong>ionär, aber auch ambulant<br />
st<strong>at</strong>t. Für e<strong>in</strong>e Alkoholentwöhnung<br />
rechnet <strong>der</strong> Primar mit vier bis sechs<br />
Wochen, bei harten Drogen liegt <strong>der</strong><br />
Schnitt bei e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren. Für<br />
Spielsüchtige gibt es beispielsweise<br />
<strong>in</strong> Wien e<strong>in</strong> Son<strong>der</strong>krankenh<strong>aus</strong>, <strong>in</strong><br />
dem <strong>der</strong> Aufenthalt bei acht Wochen<br />
liegt, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ambulante Behandlung<br />
im Wagner-Jauregg-<br />
Krankenh<strong>aus</strong> <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z.<br />
9
HUMAN Herbst 2013<br />
Schwerpunkt<br />
Substitution h<strong>at</strong> sich bewährt<br />
Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Dr. Daniela<br />
Me<strong>in</strong>dl h<strong>at</strong> <strong>in</strong> ihrem Alltag viel mit<br />
Drogenp<strong>at</strong>ienten zu<br />
tun. Sie berät und<br />
betreut Betroffene<br />
<strong>in</strong> den pro-mente-<br />
E<strong>in</strong>richtungen, <strong>der</strong><br />
Drogenber<strong>at</strong>ungsstelle<br />
„Po<strong>in</strong>t“ <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z<br />
und im „Erlenhof“ <strong>in</strong><br />
Prambachkirchen – e<strong>in</strong>er<br />
st<strong>at</strong>ionären Langzeit-<br />
Therapiest<strong>at</strong>ion für Drogen- Medikamenten-<br />
und Alkoholabhängige.<br />
Dort bewirtschaften 25 Klienten e<strong>in</strong>en<br />
Bauernhof o<strong>der</strong> arbeiten <strong>in</strong> Therapiewerkstätten<br />
und sollen auf diese<br />
Weise von ihrer Sucht loskommen.<br />
In <strong>der</strong> Ber<strong>at</strong>ungsstelle <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z s<strong>in</strong>d<br />
sie und zwei Kollegen mit rund 100<br />
Neben medikamentöser Behandlung bildet Psychotherapie e<strong>in</strong>e wichtige Säule des <strong>Entzug</strong>s.<br />
Substitutionsp<strong>at</strong>ienten <strong>in</strong> Kontakt.<br />
Das Drogeners<strong>at</strong>zprogramm wurde<br />
1987 mit 300 Personen gestartet,<br />
aktuell s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ganz OÖ 1.400 <strong>in</strong><br />
ständiger Betreuung. „Die<br />
Klienten haben e<strong>in</strong>en geregelten<br />
Alltag, <strong>der</strong> Großteil<br />
geht e<strong>in</strong>er Arbeit nach und<br />
h<strong>at</strong> im Leben wie<strong>der</strong> Fuß<br />
gefasst“, sagt Me<strong>in</strong>dl. Sie<br />
ist für die Alltagskrankheiten<br />
gen<strong>aus</strong>o zuständig wie für die<br />
Behandlung von Angstzuständen<br />
gibt es unter den Fachleuten die<br />
Erkenntnis, dass es extrem schwierig<br />
ist, ganz von <strong>der</strong> Droge loszukommen.<br />
Mit dem Ers<strong>at</strong>zprogramm wird<br />
aber die Beschaffungsproblem<strong>at</strong>ik<br />
gelöst. Risken wie e<strong>in</strong>e HIV-Infektion,<br />
<strong>gesund</strong>heitliche Probleme durch<br />
e<strong>in</strong>en schlechten Stoff und die<br />
gesamte Beschaffungskrim<strong>in</strong>alität<br />
fallen weg. Die P<strong>at</strong>ienten im „Po<strong>in</strong>t“<br />
s<strong>in</strong>d im Schnitt zwischen 20 und 24<br />
Jahre alt und haben bereits e<strong>in</strong>e<br />
mehrjährige Drogenerfahrung. Meist<br />
Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Dr.<br />
Daniela Me<strong>in</strong>dl über P<strong>at</strong>ienten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Drogensubstitution<br />
„Die Klienten haben<br />
e<strong>in</strong>en geregelten<br />
Alltag, <strong>der</strong> Großteil geht<br />
e<strong>in</strong>er Arbeit<br />
nach und<br />
h<strong>at</strong> im Leben<br />
wie<strong>der</strong> Fuß<br />
gefasst.“<br />
und Schlafstörungen sowie die richtige<br />
E<strong>in</strong>stellung des Ers<strong>at</strong>zpräpar<strong>at</strong>s,<br />
das sich <strong>der</strong> Betroffene täglich <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Apotheke holt.<br />
„Die Substitution ist<br />
nur für Opi<strong>at</strong>abhängige geeignet,<br />
funktioniert bei ihnen aber über<br />
Jahre h<strong>in</strong>weg sehr gut. Mittlerweile<br />
Therapiest<strong>at</strong>ion Erlenhof <strong>in</strong> Prambachkirchen:<br />
Langzeittherapie für drogenabhängige Klienten<br />
haben sie mit 13, 14 Jahren Cannabis<br />
<strong>aus</strong>probiert und s<strong>in</strong>d über synthetische<br />
Drogen zum Hero<strong>in</strong> gelangt.<br />
Auf dem „Erlenhof“<br />
lernen die Drogenkranken<br />
ihr Leben<br />
wie<strong>der</strong> zu ordnen und<br />
arbeitsfähig zu werden.<br />
10
Piccolo-Flasche zum Frühstück<br />
Alkoholismus:<br />
E<strong>in</strong>e Betroffene erzählt,<br />
wie sie <strong>der</strong> Sekt völlig <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>en Bann zog.<br />
Seit ihrem 19. Lebensjahr war für<br />
Christ<strong>in</strong>e (57) Bier o<strong>der</strong> We<strong>in</strong> zum<br />
Essen und <strong>der</strong> gelegentliche Sektbrunch<br />
e<strong>in</strong> Genuss. Über Alkohol<br />
h<strong>at</strong> sich die ehemalige Sekretär<strong>in</strong><br />
nie wirklich Gedanken gemacht.<br />
Als sie 42 Jahre alt war, ist ihr Partner<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wohnung <strong>aus</strong>gezogen<br />
und die Abende wurden lang.<br />
Da konnte die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Piccolo-Flasche Sekt schon über<br />
die E<strong>in</strong>samkeit h<strong>in</strong>weg helfen und<br />
für Entspannung sorgen. Dann kam<br />
die Zeit, <strong>in</strong> <strong>der</strong> es die L<strong>in</strong>zer<strong>in</strong> gar<br />
nicht mehr erwarten konnte, von<br />
<strong>der</strong> Arbeit nach H<strong>aus</strong>e zu kommen,<br />
um ihre Sektflasche zu köpfen. Fünf,<br />
sechs Piccolo-Flaschen pro Abend<br />
sammelten sich bald an. Später<br />
schmeckte <strong>der</strong> Sekt auch schon<br />
zum Frühstück, um für die Arbeit<br />
so richtig <strong>in</strong> Schwung zu kommen.<br />
Da dämmerte es dem <strong>at</strong>traktiven<br />
S<strong>in</strong>gle, dass wohl e<strong>in</strong> Alkoholproblem<br />
vorliegt. Aber erst nach jahrelangem<br />
<strong>in</strong>neren Kampf und dem<br />
Bemühen, sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Firma und im<br />
Umfeld nichts anmerken zu lassen,<br />
war Christ<strong>in</strong>e bereit, sich dem Problem<br />
zu stellen.<br />
Sucht trickreich versteckt<br />
Davor h<strong>at</strong> sie die besten Verschleierungstaktiken<br />
entwickelt. „Ich habe<br />
e<strong>in</strong> paar Flaschen gekauft und dazu<br />
e<strong>in</strong>en Sal<strong>at</strong>, weil <strong>der</strong> doch <strong>gesund</strong><br />
ist, und e<strong>in</strong> K<strong>at</strong>zenfutter, obwohl<br />
ich noch viele Dosen zu H<strong>aus</strong>e h<strong>at</strong>te,<br />
weil Tierfreunde symp<strong>at</strong>hisch<br />
s<strong>in</strong>d“, erzählt sie. N<strong>at</strong>ürlich h<strong>at</strong> sie<br />
die Supermärkte und Tankstellen<br />
Auch wenn die kle<strong>in</strong>e Flasche darüber<br />
h<strong>in</strong>wegtäuscht: Sekt kann wie jedes alkoholische<br />
Getränk abhängig machen.<br />
abwechselnd aufgesucht, um das<br />
Alkoholproblem zu kaschieren.<br />
Mühsam war es auch die Flaschen<br />
zu entsorgen, vor allem, wenn die<br />
Menge von mehreren Tagen zusammengekommen<br />
war. Dann war<br />
die Zeit reif, sie nahm sich zwei<br />
Wochen Urlaub, im Glauben auf<br />
<strong>der</strong> Stelle e<strong>in</strong>e Therapie machen zu<br />
können. „Das g<strong>in</strong>g zwar nicht sofort,<br />
aber wenig später konnte ich<br />
im Wagner- Jauregg-Krankenh<strong>aus</strong><br />
(WJK) e<strong>in</strong>en ambulanten <strong>Entzug</strong><br />
beg<strong>in</strong>nen“, sagt die k<strong>in</strong><strong>der</strong>lose<br />
Frau. Christ<strong>in</strong>e wurde abst<strong>in</strong>ent,<br />
doch nach wenigen Mon<strong>at</strong>en ereilte<br />
sie am Wochenende e<strong>in</strong> Rückfall.<br />
Zeiten <strong>der</strong> Abst<strong>in</strong>enz, des Rückfalls<br />
und des neuerlichen <strong>Entzug</strong>s wechselten<br />
über Jahre h<strong>in</strong>weg immer<br />
wie<strong>der</strong> ab. 2009 war <strong>der</strong> Druck <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Firma, alles zur Zufriedenheit<br />
zu erledigen und die Tr<strong>in</strong>ksucht zu<br />
kaschieren, so groß, dass die Sekretär<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Burnout fiel und e<strong>in</strong><br />
Jahr lang im Krankenstand bleiben<br />
musste, <strong>in</strong> dem sie neuerlich e<strong>in</strong>en<br />
<strong>Entzug</strong> machte. Danach konnte<br />
sie jedoch nicht mehr <strong>in</strong> die Firma<br />
zurück, son<strong>der</strong>n musste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Stiftung<br />
und später zum AMS.<br />
Mehrere Rückfälle<br />
Die e<strong>in</strong>samen Abende, die vernachlässigten<br />
Freunde und das<br />
fehlende soziale Umfeld, das es nur<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitswelt gab, machten die<br />
Pläne, ke<strong>in</strong>en Alkohol mehr zu tr<strong>in</strong>ken,<br />
immer wie<strong>der</strong> zunichte. Doch<br />
Christ<strong>in</strong>e rappelte sich nach jedem<br />
Rückfall wie<strong>der</strong> auf und suchte die<br />
Experten im WJK auf. „Es ist e<strong>in</strong><br />
dorniger Weg, von dem Zeitpunkt<br />
an, wo <strong>der</strong> Alkoholkonsum ke<strong>in</strong><br />
Genuss mehr ist, bis dah<strong>in</strong>, dass<br />
man das Problem aktiv <strong>in</strong> Angriff<br />
nimmt. Aber es ist extrem befreiend<br />
über se<strong>in</strong> Problem sprechen<br />
und sich anvertrauen zu können“,<br />
rät sie an<strong>der</strong>en Betroffenen. Sie h<strong>at</strong><br />
mittlerweile auch ihre Schwester<br />
und e<strong>in</strong>e Nachbar<strong>in</strong> <strong>in</strong>s Vertrauen<br />
gezogen und ist sich bewusst, wie<br />
schön das Leben – vor allem <strong>in</strong> den<br />
abst<strong>in</strong>enten Phasen – ist. Und sie ist<br />
dankbar, dass sie immer so clever<br />
war, <strong>in</strong> angeheitertem Zustand ihr<br />
Auto stehen gelassen zu haben und<br />
dass <strong>der</strong> Sekt ke<strong>in</strong>en körperlichen<br />
Schaden verursacht h<strong>at</strong>. E<strong>in</strong>es ist<br />
<strong>der</strong> 57-Jährigen, die auf e<strong>in</strong> gepflegtes<br />
Äußeres Wert legt, aber<br />
bewusst. Die Sucht wird sie ihr Leben<br />
lang begleiten, sie hofft jedoch<br />
auf möglichst lange Abst<strong>in</strong>enz.<br />
Schwerpunkt<br />
11