Wertschöpfung durch Migration - GIZ
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Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen<br />
wird, sollte den Partnerfachkräften die<br />
Möglichkeit gegeben werden, die getroffene Auswahl<br />
innerhalb ihrer jeweiligen Organisation abzustimmen.<br />
Konfliktpotenzial kann entstehen, wenn einige Akteure<br />
der WSK eine negative Einstellung gegenüber Migranten<br />
haben und zum Beispiel deren Beweggründe für<br />
eine <strong>Migration</strong> nicht verstehen.<br />
Informationsbeschaffung für den Auswahlprozess<br />
Um die genannten Kriterien bewerten und eine fundierte<br />
Auswahlentscheidung treffen zu können, ist es<br />
notwendig, sich die entsprechenden Informationen<br />
zu beschaffen. Als Quellen der Information können<br />
amtliche Statistiken genutzt oder Primärinformationen<br />
über NGOs, Unternehmerverbände oder Branchenspezialisten<br />
eingeholt werden. Dabei sind Migranten mit<br />
entsprechendem Know-how zu berücksichtigten und<br />
mit einzubeziehen.<br />
in ihrem Herkunftsland sehr genau. Deshalb melden<br />
sich solche Organisationen auch direkt bei Mitarbeitern<br />
der TZ.<br />
Wenn beim Programm- oder Projektbüro ein Antrag<br />
eingeht, hat dies den Vorteil, dass die Akteure von<br />
vornherein ausgesprochen motiviert und kompromissbereit<br />
sind. Einen ähnlichen Effekt kann ein Projekt<br />
oder Programm erzielen, indem es Fördermaßnahmen<br />
ausschreibt, für die sich die Akteure einer WSK dann<br />
bewerben müssen.<br />
In all diesen Fällen empfiehlt es sich besonders, die<br />
Initiative und die Geschwindigkeit der Veränderungen<br />
<strong>durch</strong> die Akteure selbst bestimmen zu lassen. Meist ist<br />
hierbei ein hohes Maß an Eigenmotivation vorhanden,<br />
welches die Arbeit positiv beeinflusst. Seriosität und<br />
Verantwortungsbereitschaft sind dennoch zu prüfen,<br />
und die Zusammenarbeit ist vertraglich abzusichern.<br />
Bei einer Initiative privater Unternehmer, Migrantenorganisationen<br />
oder NGOs sollte die Führungsrolle im<br />
Privatsektor bleiben. Personen des öffentlichen Sektors<br />
(oder politischer Institutionen) ist ggf. von zu starken<br />
Interventionen abzuraten.<br />
Antragstellung (Autoselektion) <strong>durch</strong> die<br />
Akteure selbst<br />
34<br />
Es kommt vor, dass sich Gruppen von selbst an die<br />
Programm- oder Projektbüros der Technischen Zusammenarbeit<br />
wenden mit der Bitte, sie bei der Förderung<br />
ihrer WSK zu unterstützen. Meist geschieht dies, weil<br />
diese entweder vom Programm gehört bzw. gelesen<br />
haben oder Marktchancen sehen, welche nur gemeinsam<br />
mit anderen Akteuren der Kette (z. B. Migranten im<br />
Aufnahmeland bei Exportabsichten) genutzt werden<br />
könnten. Gerade Migranten und deren Organisationen<br />
kennen sowohl die Technische Zusammenarbeit des<br />
Aufnahmelands als auch die Situation und Bedürfnislage