03.03.2014 Aufrufe

CAROLINE. Das Theatermagazin März/April 2014

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen!

Mit einer ausführlichen Vorschau auf Premieren, Konzerte und andere Highlights, interessanten Interviews, einer Kinderseite, vielen Fotos, Preisrätseln und so einigem mehr, gewährt das Theater Rudolstadt tiefere Einblicke in Spielpläne und Vorhaben. Für alle, die noch näher "dran" sein wollen!

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6 MUSIKTHEATER<br />

WENN DER CHEF SEINE HAND AUF DEN<br />

OBERSCHENKEL SEINER ANGESTELLTEN LEGT<br />

Mozarts politische Liebeskomödie »Die Hochzeit des Figaro« feiert im <strong>April</strong> Rudolstädter Premiere<br />

Auch wenn Mozarts Skandaloper »Die<br />

Hochzeit des Figaro« kaum mehr<br />

mit Aufführungsverboten zu rechnen<br />

hat, ihr scharfer Blick auf ungerechte<br />

Machtverhältnisse von Herrschenden<br />

und Beherrschten regt bis heute zur<br />

Auseinandersetzung an. War es 1786<br />

bei der Uraufführung in Wien trotz<br />

aller Heiterkeit noch die offensichtlich<br />

kritische Haltung gegenüber dem<br />

Diese Inszenierung wurde im<br />

Jahresrückblick auf Deutschlandradio<br />

Kultur zu den drei herausragenden<br />

Operninszenierungen 2013 gezählt!<br />

Gebaren der Adeligen, ist es heute<br />

vielleicht das Ausgeliefertsein von<br />

Angestellten gegenüber ihren Chefs.<br />

Sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz?<br />

Längst kein Tabuthema mehr.<br />

Auf der Suche nach einem geeigneten<br />

Schauplatz für seine Inszenierung<br />

ist Regisseur Kay Link auf das<br />

Hotelgewerbe gestoßen: »Es ist<br />

verblüffend, wie sich alle Ebenen eines<br />

feudalen Haushalts darauf übertragen<br />

lassen, was sich bis heute auch in<br />

historischen Livrees, Uniformen etc.<br />

zeigt.« Bei ihm ist Graf Almaviva, der<br />

das Recht der ersten Nacht von der<br />

Kammerzofe Susanna einfordert, denn<br />

er ist – wie soll es auch anders sein –<br />

der oberste Boss, der Geschäftsführer.<br />

Doch Mozart wäre nicht Mozart, wenn<br />

er selbst der skrupellosesten Figur<br />

nicht noch echte Gefühle geben würde.<br />

Und so ist Almavivas Verletzung im<br />

dritten Akt echt, wenn er per Zufall<br />

mitbekommt, dass Susanna ihn unter<br />

falschen Vorzeichen in den Garten lockt.<br />

»Da ist mehr als nur verletzte Eitelkeit«,<br />

so der Regisseur. Und während der<br />

Graf kein ausgemachter Mistkerl ist,<br />

sind auch seine betrogene Gattin und<br />

Susanna keine Heiligen. »Sie sind in<br />

ihrer Liebe nicht 100% beständig und,<br />

wie alle Figuren dieser Oper, erotischen<br />

Versuchungen ausgesetzt.«<br />

<strong>Das</strong> Publikum erwartet also ein »toller<br />

Tag« – so lautet der Untertitel der<br />

Vorlage von Beaumarchais – voller<br />

turbulenter Verwicklungen, Intrigen<br />

und Verkleidungsspiele, der in einem<br />

großen Finale seinen Höhepunkt<br />

findet. Die vielleicht geistreichste und<br />

bewegendste musikalische Komödie der<br />

Operngeschichte!<br />

DIE HOCHZEIT DES FIGARO<br />

Dramma giocoso von W. A. Mozart<br />

Kooperation mit dem Theater<br />

Nordhausen<br />

Musikalische Leitung: Oliver Weder /<br />

Inszenierung: Kay Link / Ausstattung:<br />

Frank Albert<br />

Mit: Katharina Boschmann, Bianca Koch,<br />

Yunfei Lu, Elena Puszta, Brigitte Roth,<br />

David Johnson, Marian Kalus, Thomas<br />

Kohl, Florian Kontschak, Lawrence Meikle,<br />

Yoontaek Rhim, Łukasz Ziołkiewicz,<br />

Opernchor, Statisterie und Thüringer<br />

Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt<br />

Thomas Kohl und Elena Puszta als das Dienerpaar Figaro und Susanna.<br />

Foto: Tilmann Graner<br />

• PREMIERE: Sa, 05.04. / 19.30 Uhr<br />

• Nächste Aufführungen: Di, 22.04. /<br />

15 Uhr / Fr, 25.04. / 19.30 Uhr / So,<br />

27.04. / 15 Uhr / Fr, 02.05. / 19.30 Uhr<br />

Di, 20.05. / 15 Uhr / Großes Haus

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