Mehr Durchblick im Web - Internet World Business
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MARKETING & WERBUNG<br />
10 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
28. Oktober 2013 22/13<br />
YAHOO<br />
Suche mit Rich Ads<br />
Vor fünf Jahren hat Yahoo zum ersten Mal<br />
mit Rich Ads exper<strong>im</strong>entiert, jetzt kommt<br />
das neue Werbeformat tatsächlich. Nach<br />
dem Start in den USA, Frankreich und<br />
Großbritannien können Werbungtrei bende<br />
nun auch in Deutschland Rich Ads buchen.<br />
Die Anzeige erscheint zentral oberhalb der<br />
Yahoo-Suchergebnisse und ermöglicht die<br />
Einbindung eines Videos und vier zusätzlicher<br />
Deep Links. Das Video startet, nachdem<br />
der User auf eine Grafik geklickt hat,<br />
und vergrößert sich auf das Vierfache seines<br />
Formats. Nach ersten Analysen führen<br />
Rich Ads zu einer signifikanten Erhöhung<br />
der Conversion Rate. In Deutschland<br />
haben erste Kunden ihr Interesse angemeldet.<br />
hvr<br />
SPORT SCHECK<br />
Intelligente Kampagne<br />
Digitale Fehlanzeige<br />
Deutschlands Verlage erkennen: Der Ausbau des Digitalgeschäfts gestaltet sich mühsam<br />
er Weg in die digitale Zukunft ist für<br />
Ddie meisten Verlage beschwerlicher<br />
als bislang angenommen. Darauf lassen<br />
die Ergebnisse der Studie „Erlösstrategien<br />
2015“ schließen, die vom Verlegerverband<br />
VDZ, der Unternehmensberatung<br />
KPMG und der Hochschule Fresenius<br />
zum Branchen-Event Publisher Summit<br />
Ende Oktober veröffentlicht wurde. Darin<br />
ist von der Euphorie der vergangenen<br />
Jahre nur noch wenig zu spüren: Sie ist<br />
einer nüchternen und realistischen Betrachtungsweise<br />
gewichen.<br />
Radikale Wende nicht in Sicht<br />
Befragt wurden 83 Verlagsmanager. Die<br />
Hälfte der Häuser bestreitet mit dem Digitalgeschäft<br />
erst weniger als fünf Prozent<br />
ihres Umsatzes. Diese Einnahmen wiederum<br />
speisen sich zu 70 Prozent aus Werbung.<br />
Paid Content fristet dagegen ein<br />
Nischendasein. Vor allem Großverlage<br />
haben mit dem Versuch, für ihre Inhalte<br />
vom User Geld zu verlangen, überwiegend<br />
negative Erfahrungen gemacht (siehe Grafik).<br />
Die Einführung von Paid Content<br />
bleibe ein Exper<strong>im</strong>entierfeld, so die Studienherausgeber.<br />
Die Versuche seien nicht<br />
gänzlich gescheitert, heißt es diplomatisch,<br />
sie seien aber auch nicht <strong>im</strong>mer<br />
erfolgreich.<br />
Diese Analyse kann <strong>im</strong> Grunde für den<br />
gesamten Transformationsprozess in die<br />
digitale Welt gelten. Die Verlage treiben<br />
Erfahrungen mit Paid Content<br />
Durchweg negativ<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 22/13<br />
Eher negativ<br />
zwar überall den Ausbau voran, müssen<br />
aber feststellen, dass sich das meiste nicht<br />
rechnet. Nach wie vor ist mit weitem Abstand<br />
das Printgeschäft die wirtschaftliche<br />
Basis. „Eine radikale Digitalwende <strong>im</strong><br />
deutschen Verlagswesen ist nicht erkennbar“,<br />
so eine der Schlussfolgerungen.<br />
Trotzdem führt für die Verlagsmanager<br />
am Digitalgeschäft kein Weg vorbei. Bis<br />
2015 rückt der Bereich mehr in den Fokus.<br />
Knapp 20 Prozent der Verlage sehen darin<br />
dann sogar ihren unternehmerischen<br />
Schwerpunkt. hvr<br />
■<br />
Durchwachsen<br />
Eher positiv<br />
Keine Angabe (Die relativ hohen Werte für „Keine Angaben“ erklären sich dadurch, dass einige<br />
Verlage noch gar keine kostenpflichtigen Digitalangebote eingeführt haben.)<br />
Wie sind – <strong>im</strong> Großen und Ganzen – Ihre bisherigen Erfahrungen mit Bezahlmodellen<br />
(„Paid Content“) <strong>im</strong> Digitalbereich?<br />
Durchweg positiv<br />
39 % 26 %<br />
38 % 46 % 20 %<br />
9 %<br />
2 %<br />
17 %<br />
20 % 23 %<br />
17 %<br />
30 %<br />
23 % 23 % 21 %<br />
20 %<br />
40 %<br />
14 % 17 %<br />
13 % 14 %<br />
20 %<br />
1 % 2 % 2 %<br />
Gesamt (n = 83) Publikum (n = 23) B2B (n = 47) Klein (n = 53) Groß (n = 5)<br />
Quelle: VDZ, KPMG, Fresenius<br />
Anzeige<br />
Mal Sonne, mal Wolken: Auf<br />
digitalen Screens spielt Sport-<br />
Scheck mit dem aktuellen Wetter<br />
Zur Eröffnung seines neuen Flagship-Store<br />
in München hat Sport Scheck eine dynamische<br />
Out-of-Home-Kampagne gestartet.<br />
Die Agentur Mediascale entwickelte ein<br />
System, über das auf digitalen Flächen in<br />
den U- und S-Bahn-Stationen kurzfristig<br />
Motive gezeigt werden können. Ist beispielsweise<br />
schlechtes Wetter angekündigt,<br />
bewirbt Sport Scheck auf den Screens<br />
Regenkleidung. Bei strahlendem Sonnenschein<br />
wird ein anderes Motiv gewählt.<br />
Das System kann auch standortspezifisch<br />
ausgesteuert werden und ist an das Warenwirtschaftssystem<br />
des Sportausrüsters<br />
angebunden. Geht eine best<strong>im</strong>mte Ware<br />
aus, wird stattdessen ein anderes Aktionsprodukt<br />
beworben. hvr<br />
TNS INFRATEST<br />
<strong>Mehr</strong> Power für TV-Spots<br />
Bei TV-Werbung sollte auf jeden Fall der<br />
Second-Screen-Effekt berücksichtigt werden.<br />
Eine Studie von TNS Infratest belegt,<br />
dass Fernsehspots deutlich an Wirksamkeit<br />
verlieren, wenn der Zuschauer parallel ein<br />
Smartphone oder ein Tablet nutzt. Wird<br />
die Werbung allerdings zeitgleich auf dem<br />
Second Screen aufgegriffen, lässt sich dieser<br />
Verlust nicht nur aufhalten, unterm<br />
Strich kommt es sogar zu einer erhöhten<br />
Aufmerksamkeit, so die Forscher. Bei dem<br />
Test mit der Kampagne für ein Kosmetikprodukt<br />
stieg die positive Einstellung zur<br />
Marke bei einer TV & Second-Screen-Kampagne<br />
um 38 Prozent. hvr<br />
Ernst gemeinte Ansage<br />
Auch Google hält eine einheitliche Mediawährung für wünschenswert<br />
hne „Glass“ tritt Google-Manager<br />
OLars Lehne derzeit nur noch selten<br />
auf. Bei der Podiumsdiskussion während<br />
der Dmexco trug er die Google-Brille, bei<br />
der Gesprächsrunde der Medientage in<br />
München auch. Doch mehr als diese sorgten<br />
Lehnes Äußerungen auf dem Panel<br />
„Gesucht: Konvergenzwährung“ für Aufmerksamkeit.<br />
Denn erstmals signalisierte<br />
er als Google-Manager die Bereitschaft,<br />
sich an den Messmethoden und Gesprächen<br />
der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung<br />
(Agof) zu beteiligen.<br />
Dass dies nicht einfach nur <strong>im</strong> Eifer der<br />
Redegefechte passiert ist, sondern durchaus<br />
ernst gemeint war, bestätigte Lehne<br />
jetzt gegenüber INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong>. „Eine einheitliche Mediawäh-<br />
Google-Manager Lehne zeigt sich gesprächsbereit<br />
rung wäre wünschenswert und wir sind<br />
offen für Gespräche mit allen Beteiligten“,<br />
so Lehne. „Allerdings ist der Weg dahin<br />
kein einfacher: Keines der Messsysteme<br />
von Agof und AGF erlaubt Google eine<br />
Teilnahme, da zum Beispiel Werbenetzwerke<br />
wie das Google Display Network<br />
nicht durch die Messung erfasst werden.“<br />
Zudem müsse man weg von einer Content-zentrierten<br />
Messung hin zu einer<br />
mehr werbezentrierten Messung kommen.<br />
Lehne: „Werbung funktioniert <strong>im</strong><br />
<strong>Internet</strong>-Zeitalter nicht mehr linear.“<br />
Reichweiten für Google<br />
Bislang lässt Google die Reichweiten seiner<br />
Seiten weder in den <strong>Internet</strong> Facts der<br />
Agof ausweisen, noch beteiligt es sich an<br />
den Messungen der IVW. Lediglich<br />
Comscore bietet Zahlen für<br />
den amerikanischen Konzern.<br />
Dadurch gibt es keine regelmäßig<br />
veröffentlichten Werte über Reichweiten,<br />
Page Impressions oder<br />
Visits. Hier ist Google allerdings<br />
keine Ausnahme. Auch andere<br />
große Player wie Amazon, Facebook<br />
oder Youtube bleiben außen<br />
vor. Die Werbewirtschaft allerdings<br />
sähe es gerne, wenn von<br />
allen Seitenbetreibern vergleichbare<br />
Daten vorlägen. hvr<br />
■<br />
Werbeangebote<br />
für WM-Fans<br />
ie anstehende Fußball-Weltmeister-<br />
in Brasilien wirft schon ihre<br />
Dschaft<br />
Schatten voraus. Der Premiumvermarkter<br />
OMS stellt bereits jetzt ein Angebot vor,<br />
dessen Buchung auf die Zielgruppe der<br />
Fußballenthusiasten zugeschnitten ist.<br />
Über das „OMS WM Special 2014“ sollen<br />
Fans am PC, Tablet oder dem Smartphone<br />
erreicht werden.<br />
Vom Advertorial bis zum Alert<br />
Dazu hat der Vermarkter jene Sites seiner<br />
rund 470 <strong>Web</strong>-Angebote aus Tageszeitungen<br />
und privaten Radiosendern herausgefiltert,<br />
die von fußballbegeisterten Nutzern<br />
angesurft werden. Zudem werden<br />
den Werbungtreibenden WM-spezifische<br />
Angebote vorgelegt: beispielsweise die<br />
Einbindung in die Navigationsleiste, die<br />
Präsenz in der einschlägigen Berichterstattung,<br />
aber auch Advertorials, eine Platzierung<br />
rund um Live-Ticker und Bewegtbild<br />
bis hin zum Goal Alert oder dem<br />
Tippspiel. Von einer „Steilvorlage“ spricht<br />
denn auch Linda Mozham, Commercial<br />
Director der OMS, ganz <strong>im</strong> Fußballfachjargon.<br />
Durch die hohe Reichweite und die<br />
Einbindung der Botschaften biete man<br />
beste Voraussetzungen, die Marke mit den<br />
„positiven Gefühlen des grassierenden<br />
WM-Fiebers zu verbinden“. Die WM<br />
beginnt am 12. Juni 2014. hvr<br />
■