Download - Internet World Business
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bvh 2.014<br />
03. April, Hamburg<br />
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06. – 07. Mai<br />
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AUSGABE 24/13 25. NOVEMBER 2013 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de<br />
2014<br />
Mai Juni Juli August Septe<br />
SOCIAL NETWORKS<br />
Facebook schwächelt<br />
Ein Ende des ungezügelten Wachstums<br />
für Facebook scheint absehbar: Von Juni<br />
2012 bis März 2013 legte das Social Network<br />
„nur“ noch um 23 Prozent zu, Konkurrent<br />
Twitter wuchs doppelt so schnell.<br />
Bei der Reichweite liegt Google+ mit<br />
Twitter wächst am<br />
schnellsten<br />
44 %<br />
33%<br />
Quelle: Search Engine Media<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13<br />
einer Milliarde registrierten Nutzern –<br />
dazu gehören jedoch auch alle Gmail-<br />
Kunden – knapp hinter Facebook. Twitter<br />
kommt auf rund 560 Millionen. fk<br />
IKEA<br />
Online-Vollsortiment geplant<br />
Bislang hatte man im Ikea-Webshop<br />
immer das Gefühl, der Möbelriese lege<br />
einem absichtlich Steine in den Weg,<br />
damit der Absatz an Köttbullar in den<br />
Filialen nicht leidet. Doch das soll nun<br />
anders werden. Ab Ende 2014 soll das<br />
gesamte Sortiment online erhältlich sein,<br />
sagte Ikea-Chef Peter Betzel auf dem<br />
„Handelskongress“. dz<br />
INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE<br />
Webhosting 2014<br />
Webspace, Server-Kapazitäten und eine<br />
intelligente Domain-Strategie sind die<br />
Grundlage eines jeden erfolgreichen Geschäftsmodells<br />
im <strong>Internet</strong>. Der aktuelle<br />
INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> Guide „Weblhosting<br />
2014“ stellt<br />
Trends, Strategien<br />
und Dienstleister<br />
vor. Ihr kostenloses s<br />
Exemplar liegt diesem<br />
Heft bei. red<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> Guide<br />
WEBHOSTING<br />
2014<br />
Das ganze Jahr<br />
an der Wand<br />
Die Beilage dieser Ausgabe:<br />
Ihr <strong>Business</strong>-Kalender 2014<br />
Mit Firmenportraits<br />
Hochrechnung übertroffen<br />
Der BVH hat die Umsatzprognosen für den interaktiven Handel erheblich nach oben korrigiert<br />
48 Milliarden Euro –<br />
Rund damit fünf Milliarden<br />
Euro mehr als ursprünglich<br />
vom BVH angenommen – sollen<br />
in diesem Jahr im interaktiven<br />
Handel an Umsatz erzielt<br />
werden. Laut einer aktuellen<br />
Hochrechnung des Verbandes,<br />
der für die Verbraucherstudie<br />
„Interaktiver Handel in<br />
Deutschland“ zusammen mit<br />
seinen Partnern GIM und<br />
Channel Advisor ganzjährig je<br />
20.000 Verbraucher online und<br />
telefonisch zu ihrem Kaufverhalten<br />
im Online- und Versandhandel<br />
befragt, wird der<br />
interaktive Handel in diesem<br />
Jahr um 22,2 Prozent wachsen.<br />
Der reine E-Commerce-Anteil<br />
mit Waren soll nach aktuellen<br />
Hochrechnungen bei 39,8 Milliarden<br />
– und nicht wie vorhergesagt<br />
bei 33,5 Milliarden Euro –<br />
liegen. Das entspräche einem<br />
D<br />
Versenden ins<br />
Ausland<br />
Logistikkonzepte für den<br />
grenzenlosen Vertrieb S.20<br />
Umsatz verdoppelt<br />
ie Warenhauskette<br />
Galeria<br />
Kaufhof ist mit der<br />
Entwicklung ihrer<br />
Online-Umsätze<br />
sehr zufrieden. Das<br />
betonte Lovro Mandac,<br />
Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung<br />
von Galeria<br />
Kaufhof, im Gespräch<br />
mit der Redaktion<br />
am Rande<br />
der Fachmesse Neocom in Düsseldorf.<br />
In diesem Jahr soll sich<br />
der Web-Umsatz im Vergleich<br />
zum Vorjahr mehr als verdoppeln,<br />
so Mandac. 2012 hatte<br />
Galeria.de mit einem Umsatz in<br />
Höhe von 25 Millionen Euro<br />
aber nur einen geringen Anteil<br />
am Konzerngesamtumsatz in<br />
Galeria-Kaufhof-Chef<br />
Lovro Mandac<br />
Umsatzplus von 44,2 Prozent,<br />
bei der ersten Prognose ging<br />
der BVH von Wachstumsraten<br />
von 21,3 Prozent aus.<br />
Höhe von 3,1 Milliarden<br />
Euro eingefahren.<br />
Einen höheren<br />
Umsatz verhindert<br />
hatten unter<br />
anderem technische<br />
Pannen im Weihnachtsgeschäft<br />
2012.<br />
Am umsatzstärksten<br />
Tag des Jahres<br />
waren die Server<br />
von Galeria.de zeitweilig<br />
ganz in die<br />
Knie gegangen. Für dieses Jahr<br />
sei der Shop aber gerüstet, heißt<br />
es. Mittelfristig ist die Metro-<br />
Tochter zuversichtlich, im Web<br />
Umsätze in Höhe von 300 Millionen<br />
Euro zu erzielen.<br />
Das komplette Interview mit<br />
dem Galeria-Kaufhof-Chef lesen<br />
Sie auf Seite 23. dz<br />
■<br />
„Preiswettkampf<br />
neu bewerten“<br />
Georg Rainer Hofmann,<br />
IMI Aschaffenburg S.42<br />
23 %<br />
48,0<br />
39,3 39,8 +22,2 %<br />
34<br />
29,1 30,3<br />
27,6<br />
Twitter Google+ Facebook<br />
21,7<br />
18,3<br />
+44,2 %<br />
Weltweites Nutzerwachstum von Juni<br />
15,5<br />
2012 bis März 2013 Prognose<br />
2009 2010 2011 2012 2013<br />
Versandhandel gesamt in Mrd. € Anteil E-Commerce in Mrd. €<br />
© INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> 24/13<br />
Entwicklung der Versandhandelsumsätze<br />
seit 2009<br />
Quelle: BVH, Basis: telefonische und Online-Befragungen von je<br />
20.000 Verbrauchern, Angaben in Mio. Euro, Stand: September 2013<br />
Ein genauerer Blick auf die Versandkanäle<br />
zeigt: Der Löwenanteil<br />
der E-Commerce-Umsätze,<br />
nämlich 6,6 Milliarden<br />
VZBV siegt gegen Google<br />
ahlreiche Klauseln in der<br />
ZDatenschutzerklärung und<br />
den Nutzungsbedingungen von<br />
Google sind illegal. Das Landgericht<br />
Berlin gab am 19. November<br />
einer entsprechenden<br />
Klage des Verbraucherzentrale<br />
Bundesverbandes (VZBV) statt<br />
Aufstand<br />
gegen Portale<br />
Wie sich Hoteliers gegen<br />
HRS & Co. wehren S.6<br />
Foto: iStockphoto / Filo<br />
Der interaktive Handel<br />
in Deutschland ist 2013<br />
nahezu explodiert<br />
Euro, floss im dritten Quartal<br />
erneut über Online-Marktplätze<br />
wie eBay oder Amazon. Zweitstärkster<br />
Vertriebskanal mit 3,5<br />
Milliarden Euro Umsatz waren<br />
von Juli bis Ende September die<br />
Versender mit mehr als einem<br />
Vertriebskanal. Hingegen nimmt<br />
die Bedeutung der Katalogversender<br />
mit Online Shop von<br />
Quartal zu Quartal weiter ab.<br />
Ein spannendes Kopf-an-Kopf-<br />
Rennen liefern sich die <strong>Internet</strong><br />
Pure Player, die im dritten<br />
Quartal 1,17 Milliarden Euro<br />
Umsatz erwirtschafteten, und<br />
die Versender mit Fokus auf<br />
dem Stationärhandel (1,15 Milliarden<br />
Euro Umsatz). Letztere<br />
verzeichnen aber die höheren<br />
Wachstumsraten. dz<br />
■<br />
und bemängelte insgesamt 23<br />
Passagen. Google behält sich<br />
unter anderem vor, Nutzerdaten<br />
ohne Benachrichtigung<br />
des Besitzers zu speichern, zu<br />
verändern und zu löschen. Das<br />
Urteil (Az.: 15 O 402/12) ist<br />
noch nicht rechtskräftig. fk ■<br />
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München<br />
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
AKTUELL<br />
2 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
In eigener Sache<br />
Neue Runde: Online<br />
Marketing Forum 2014<br />
Sie wirft bereits jetzt ihre Schatten voraus:<br />
Online Marketing Forum, die Konferenz<br />
für Onlinemarketing-Entscheider, geht<br />
2014 ins zwölfte Veranstaltungsjahr.<br />
Einen Tag lang dreht sich alles um die Trends<br />
im Onlinemarketing. Die Termine: 26. März<br />
in Düsseldorf,<br />
27. März in<br />
Frankfurt, 1. April<br />
in Hamburg und<br />
3. April in<br />
München.<br />
■ Crossmedia Marketing: Erreichen Sie<br />
Ihre Kunden über alle Kanäle<br />
■ Content Marketing: Relevanten Content<br />
erstellen und aussteuern<br />
■ Mobile Marketing: Werbestrategien für<br />
Mobile Devices<br />
■ Gezielte Kundenansprache: Lernen Sie<br />
Ihre Zielgruppe kennen<br />
■ Suchmaschinenmarketing und<br />
-werbung: Google Updates und Co.<br />
■ Best-Practices: Von erfolgreichen Kampagnen<br />
lernen<br />
Das Online Marketing Forum wird von<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> präsentiert.<br />
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Käufer für Scout24-Gruppe<br />
Die Telekom veräußert 70 Prozent ihres Kleinanzeigengeschäfts an Hellman & Friedman<br />
ie Deutsche Telekom hat sich<br />
Dden Luxus gegönnt, wählerisch<br />
zu sein: Ende 2012 gab der<br />
Telekommunikationskonzern erstmals<br />
bekannt, dass man sich von<br />
der Scout24-Gruppe, die der rosa<br />
Riese 2004 übernommen hatte,<br />
trennen wolle. Erst jetzt hat sich das<br />
Unternehmen für einen Käufer entschieden:<br />
Der Finanzinvestor Hellman<br />
& Friedman übernimmt 70<br />
Prozent an der Holding sowie die<br />
Kontrolle über das Geschäft.<br />
Seit die Verkaufspläne der Telekom<br />
feststanden, war das Interesse<br />
an dem Kleinanzeigengeschäft<br />
groß. Kein Wunder: Zur Scout24-<br />
Gruppe gehören Portal-Perlen wie<br />
Immobilienscout24, Autoscout24,<br />
Friendscout24, Financescout24,<br />
Jobscout24 und Travelscout24, die<br />
zuletzt bei einem Umsatz von 350<br />
Millionen Euro einen Gewinn von<br />
80 Millionen Euro erzielten. Vor<br />
allem die Renditen von Immobilienscout<br />
und Autoscout werden in<br />
der Branche regelmäßig als „traumhaft“<br />
bezeichnet. 14 Millionen<br />
Menschen in ganz Europa nutzen laut<br />
Agof die Portale jeden Monat – Dickschiffe<br />
im Kleinanzeigenmarkt, die Begehrlichkeiten<br />
in der Branche weckten, auch wenn<br />
die Zeiten des größten Wachstums aufgrund<br />
der erreichten Marktdurchdringung<br />
für die Portale wohl inzwischen vor-<br />
Langer Atem beim Verkauf der Scout-Gruppe: Das Warten<br />
auf den richtigen Käufer hat sich für die Telekom ausgezahlt<br />
bei sind. Zum illustren Interessentenkreis<br />
gehörten während des fast einjährigen<br />
Bieterpokers neben der Springer-Gruppe<br />
auch einige hochkarätige internationale<br />
Investoren wie EQT, TPG Capital und<br />
Apax. Vor allem die Springer-Gruppe<br />
hatte übers Jahr hart mit sich über den<br />
von der Telekom geforderten Kaufpreis<br />
– stolze 2 Milliarden Euro –<br />
gerungen; eigentlich hätte die<br />
Scout-Holding ganz wunderbar<br />
zum neuen Online-Rubriken-Geschäft<br />
gepasst, in das Springer seit<br />
Jahren massiv investiert. Am Ende<br />
scheiterten die Verhandlungen am<br />
Preis, und zwischenzeitlich sah es<br />
so aus, als müsste die Telekom tatsächlich<br />
andere Verkaufslösungen,<br />
zum Beispiel eine Minderheitsbeteiligung,<br />
finden.<br />
Geschätzter Kaufpreis:<br />
1,4 Milliarden Euro<br />
Doch der TK-Konzern blieb hart;<br />
schließlich wird das Geld für den<br />
Goldesel Scout24-Gruppe dringend<br />
für den Glasfaserausbau<br />
gebraucht. Von Hellman & Friedman<br />
hat die Telekom offenbar den<br />
geforderten Kaufpreis für 70 Prozent<br />
der Holding nun doch erhalten.<br />
Außerdem soll der Investor<br />
derzeit besonders benötigtes<br />
Know-how in den Deal einbringen:<br />
Der Scout-Käufer soll in<br />
Zukunft die Payment-Tochter Click&Buy<br />
und den Vermarktungsdienst Interactive<br />
Media auf Vordermann bringen. Auch Erfahrung<br />
beim Investment in aufstrebende<br />
Start-ups aus dem Silicon Valley hatte die<br />
Telekom gesucht – und bei Hellman &<br />
Friedman wohl gefunden. il<br />
■<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/2013<br />
Meinungen in diesem Heft<br />
TRENDS & STRATEGIEN<br />
Schönheit nichts für Web<br />
Kosmetik bleibt ein kompliziertes Geschäft: Planet<br />
Prestige formiert sich neu 4<br />
Fidor wirbt mit Videos<br />
Online-Bank setzt für Wachstum jetzt auch auf<br />
klassische Werbung 5<br />
Die Macht der Portale<br />
Die Hotellerie macht gegen die wachsende<br />
Abhängigkeit von Buchungsportalen mobil 6<br />
Kunden sind Botschafter<br />
Die Online Communication Conference zeigte auf,<br />
wie der Kundendialog optimiert werden kann 8<br />
MARKETING & WERBUNG<br />
Kampf der Konsolen<br />
Sony kooperiert beim Launch seiner Playstation eng<br />
mit der Video-on-Demand-Plattform Myvideo 10<br />
Schneller als der Kandidat<br />
IP Deutschland klassifiziert in „Kartografie<br />
von Bewegtbild“ die Second-Screen-Nutzer 11<br />
Streit um die Bildersuche<br />
Der Bildagenturen-Dachverband Cepic reicht<br />
EU-Wettbewerbsbeschwerde gegen Google ein 12<br />
Bewegte Bilder lernen laufen<br />
Bewegtbild im Web ist mehr als ein Trend und alle<br />
wollen ein Stück vom Kuchen abhaben 14<br />
Serie: Kennzahlen für Online Marketing<br />
Die Aufschlüsselung der richtigen Zahlen<br />
klärt über Erfolg und Misserfolg von E-Mail-<br />
Marketing-Maßnahmen auf 16<br />
E-COMMERCE<br />
Alle gegen Yelp<br />
Beim Transfer von Anbieterbewertungen bei der<br />
Übernahme von Qype durch Yelp blieben nur die<br />
schlechten Votings übrig 18<br />
Google launcht Shop-Siegel<br />
Das neue Gütesiegel „Google zertifizierte Händler“<br />
konkurriert mit Trusted Shops & Co. 19<br />
Weltweit will gelernt sein<br />
Verpacken, versichern, versenden, verfolgen. Der<br />
Teufel steckt im Detail beim Verkauf ins Ausland 20<br />
Für Weihnachten bereit<br />
Keine Webshop-Pannen mehr: Galeria Kaufhof will<br />
in diesem Jahr seinen Vorjahres-Online-Umsatz von<br />
24 Millionen Euro mehr als verdoppeln 23<br />
TOOLS & TECHNIK<br />
Mode im Usability-Test<br />
Anforderungen an Mode-Shops auf Tablets ähneln<br />
denen auf herkömmlichen PCs 26<br />
Kanalübergreifende Bewegtbildwerbemittel<br />
Mov Ad ergänzt sein Ad-Creator-Tool um<br />
mobile Bewegtbildformate 27<br />
Drum prüfe, wer sich ewig bindet<br />
Die Auswahl des geeigneten Shop-Systems ist eine<br />
gewaltige Herausforderung. Ein Überblick 28<br />
Die Vielfalt verstehen lernen<br />
Die Analyse des mobilen Nutzerverhaltens gehört<br />
zwingend zum Geschäft, unterscheidet sich aber<br />
von der Web-Analyse stationärer Angebote 32<br />
SZENE<br />
Der fliegende Uli<br />
Der Affilinet Performance Summit geizte nicht mit<br />
spektakulären Einlagen. Um richtig viel Werbegeld<br />
ging es beim Seven Ventures Pitch Day 41<br />
MEINUNG<br />
Preisverfall im E-Commerce<br />
Wirtschaftswissenschaftler Georg Rainer Hofmann<br />
fordert einen „Online-Fachhandel“ als Gegengewicht<br />
zu Amazon & Co. 42<br />
RUBRIKEN<br />
Topkampagne: Interaktive Australienreise 13<br />
Etats Marketing & Werbung: 13<br />
Rechtstipp: Impressum auf Facebook 24<br />
Techniktipp: Hosting des Online Shops 26<br />
Etats Tools & Technik: 27<br />
Dienstleisterverzeichnis 34<br />
Menschen & Karriere 38<br />
Impressum 38<br />
Stellenmarkt 39<br />
Termine 40<br />
Gehört / Feedback 42<br />
Olaf Brandt<br />
Director Product Management bei<br />
Etracker, fordert eine systematische Analyse<br />
des mobilen Nutzerverhaltens 32<br />
Kathrin Fuchshuber<br />
Chefin der Hotels „Münchner Hof“<br />
und„Blauer Turm“, will unabhängiger<br />
von Buchungsportalen werden 6<br />
Rasmus Giese<br />
CEO von United <strong>Internet</strong> Media, will<br />
mit Gutscheinen das Geschäft auf<br />
Web.de ankurbeln 12<br />
Georg Rainer Hofmann<br />
Professor Hochschule Aschaffenburg,<br />
plädiert für einen „Online-Fachhandel“<br />
als Amazon-Gegengewicht 42<br />
Martin Krapf<br />
Geschäftsführer von Wirkstoff TV,<br />
bringt Bewegung in die Messung von<br />
Video Streaming im Web 14<br />
Lovro Mandac<br />
Vorsitzender der Galeria Kaufhof-<br />
Geschäftsführung, setzt auf eine<br />
Multichannel-Strategie 23<br />
Brian Marquardt<br />
Group Product Manager bei Google<br />
Shopping, stellt ein Prüfsiegel vor,<br />
um die Shop-Qualität zu sichern 19<br />
Diethelm Siebuhr<br />
Geschäftsführer Central Europe von<br />
Easynet, gibt Tipps zum Hosten von<br />
Online Shops 26
AKTUELL 3<br />
Was bringt „Deutschlandnet“?<br />
Der Vorstoß der Telekom wird in der Branche kontrovers diskutiert<br />
echs Monate nach den Enthül-<br />
des Whistleblowers<br />
Slungen<br />
Edward Snowden – und eine<br />
Bundestagswahl später –<br />
bewegt die NSA-<br />
Abhöraffäre immer<br />
noch die Republik,<br />
suchen Politik und<br />
Wirtschaft fieberhaft<br />
nach Wegen,<br />
wie Kommunikation<br />
im Netz vor<br />
Ausspähung von<br />
außen geschützt<br />
werden kann.<br />
USA hören alles ab<br />
Eine drastische Lösung<br />
schlug der scheidende Telekom-Chef<br />
René Obermann<br />
unlängst vor: Wenn die US-Regierung<br />
alles abhört, was durch ihre Leitungen<br />
fließt, dann müsse eben der deutsche <strong>Internet</strong>-<br />
Verkehr so geroutet werden, dass er nicht mehr<br />
durch die Breitbandkabel von amerikanischen<br />
Netzwerkanbietern wie Level 3 läuft. Die dafür<br />
erforderlichen technischen Änderungen seien<br />
überschaubar, so Obermann. Der Vorschlag<br />
erhitzt seitdem unter dem Spitznamen „Deutschlandnet“<br />
die Gemüter.<br />
Während Kritiker dem Rosa Riesen vorwerfen,<br />
er wolle durch eine nationale Abschottung<br />
des Netzes nur seine Cloud Services aufwerten,<br />
gibt es auch Zustimmung aus dem Hosting-<br />
Lager. So sieht 1&1-Vorstandssprecher Robert<br />
Hoffmann in den Telekom-Plänen eine Erweiterung<br />
der Initiative „E-Mail Made in Gemany“, bei<br />
der die 1&1-Marken GMX und Web.de bereits<br />
mit T-Online zusammenarbeiten. Ein national<br />
abgeschottetes <strong>Internet</strong> hält Hoffmann allerdings<br />
Foto: Arcor<br />
<strong>Internet</strong> intern: Die Telekom will das<br />
Netz in Deutschland gegen Zugriff<br />
von außen abschirmen<br />
für unrealistisch, und<br />
sieht sich hier in guter<br />
Gesellschaft: Johann<br />
Dasch, Chef des<br />
Berliner Hosters<br />
1blu, lehnt eine<br />
„Nationalisierung“<br />
des <strong>Internet</strong>s ab<br />
und empfiehlt<br />
deutschen Politikern<br />
stattdessen die<br />
Verwendung abhörsicherer<br />
Telefone. Und<br />
auch Peter Knapp, Chef<br />
des Rechenzentrumsbetreibers<br />
Interxion, hält ein abhörsicheres<br />
<strong>Internet</strong> für nicht machbar.<br />
Einen Bedarf für spezielle Services kann sich<br />
Knapp durchaus vorstellen. Interxion beherbergt<br />
übrigens den zentralen deutschen <strong>Internet</strong>-Knoten<br />
DeCix – ein Traumziel für jeden Datenspion.<br />
Für Hans Peter Dittler, Softwareingenieur und<br />
Präsident des deutschen Chapters der <strong>Internet</strong><br />
Society, sind die Telekom-Pläne ein Verstoß gegen<br />
die Prin zipien des <strong>Internet</strong>s – sämtliche Datenpakete<br />
suchen sich stets den günstigsten Weg<br />
zum Ziel, und Landesgrenzen spielen bei der<br />
Übertragung keine Rolle.<br />
Der Telekom-Plan, das deutsche <strong>Internet</strong> gegen<br />
Zugriff von außen abzuschotten, hat natürlich<br />
einen Haken: Er endet dort, wo User Online-Angebote<br />
nutzen, die nicht in Deutschland gehostet<br />
werden, zum Beispiel die Suchmaschine Google.<br />
Deren Deutschlandzentrale lehnte einen Kommentar<br />
zum „Deutschlandnet“ ebenso höflich<br />
wie bestimmt ab. fk<br />
■<br />
7. plentymarkets<br />
Online-Händler-Kongress<br />
15. Februar 2014<br />
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Die Jahresauftaktveranstaltung<br />
für den E-Commerce 2014<br />
Folgende Key-Speaker erwarten Sie:<br />
Jan Griesel Michael Möglich Axel Gronen<br />
plentymarkets<br />
ebay<br />
wortfilter.de<br />
Robert Hoffmann,<br />
Vorstandssprecher der<br />
1&1 <strong>Internet</strong> AG, Montabaur<br />
„Es geht nicht um wirtschaftlichen<br />
Protektionismus, sondern<br />
darum, wie überhaupt das Vertrauen<br />
in <strong>Internet</strong>-Dienste gesichert<br />
werden kann. Wir wollen ganz sicher kein<br />
‚Deutschlandnet‘, keine Regionalisierung des <strong>Internet</strong>s.<br />
Was wir aber zur Sicherung von Freiheit<br />
und Privatsphäre brauchen, sind garantierbare<br />
Sicherheitsstandards in Europa und Transparenz<br />
darüber, was Geheimdienste dürfen und wo die<br />
rechtsstaatlichen Grenzen genau verlaufen.“<br />
Johann Dasch,<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
1blu AG in Berlin<br />
„Ein ‚nationales‘ <strong>Internet</strong> behindert<br />
den Wettbewerb und<br />
erleichtert Überwachung und<br />
Zensur. Für den Nutzer verringert<br />
sich die Anbieterauswahl und die Preise steigen<br />
signifikant. Nach dieser Logik müssten wir<br />
alle grenzüberschreitenden Autobahnen zerstören,<br />
um Verbrechern die Flucht zu erschweren.<br />
Ich fordere die Politik auf, stattdessen verschlüsselte<br />
Telefone zu benutzen und die Geheimdienste zu<br />
kontrollieren.“<br />
Hans Peter Dittler, Präsident<br />
des deutschen Chapters<br />
der <strong>Internet</strong> Society (ISOC)<br />
„Die Idee, dass sich IP-Pakete<br />
im <strong>Internet</strong> – egal ob sie<br />
E-Mails, Sprachnachrichten<br />
oder andere Inhalte transportieren<br />
– nicht mehr den schnellsten, technisch und<br />
ökonomisch besten Weg selbst suchen dürfen,<br />
sondern sich vielmehr an nationalen Grenzen zu<br />
orientieren hätten, steht im grundsätzlichen<br />
Widerspruch zu den fundamentalen Prinzipien<br />
des <strong>Internet</strong>s, für deren Erhaltung und Fortentwicklung<br />
die <strong>Internet</strong> Society weltweit kämpft.“<br />
Peter Knapp,<br />
Geschäftsführer der<br />
Interxion Deutschland GmbH<br />
„Lassen Sie uns doch das vermeintlich<br />
Unmögliche denken,<br />
um zu besseren Lösungen zu<br />
kommen. Die große Lösung<br />
eines komplett abhörsicheren und dem Zugriff<br />
fremder Geheimdienste entzogenen <strong>Internet</strong>s<br />
halte ich für nicht machbar. Aber: In einzelnen<br />
Bereichen sehe ich durchaus großes Potenzial für<br />
Produkte und Services aus Deutschland, die das<br />
Bedürfnis der Kunden nach Datenschutz und Vertraulichkeit<br />
bedienen.“<br />
Jochen Krisch Johannes Altmann Alexander Graf<br />
Exciting Future<br />
Shoplupe<br />
eTribes GmbH<br />
Peter Höschl Glen Richardson Andre Alpar<br />
shopanbieter.de<br />
Fruugo<br />
AKM3<br />
40 Fachvorträge & Workshops<br />
über 50 Aussteller in der<br />
Fachmesse<br />
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4 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
TRENDS & STRATEGIEN<br />
25. November 2013 24/13<br />
EUROPAPARK RUST<br />
Spiele für Fans<br />
Der Europapark Rust in Baden geht unter<br />
die Spieleentwickler. Deutschlands größter<br />
Freizeitpark will künftig eigene Games<br />
für Smartphones und Tablets erstellen,<br />
um mit diesen Fans an sich zu binden,<br />
aber auch um neue Besuchergruppen auf<br />
sich aufmerksam zu machen. Kooperationen<br />
mit Spieleentwicklern und -vermarktern<br />
sind möglich. Mithilfe der Spiele, die<br />
auf das Angebot des Parks abgestimmt<br />
werden, sollen Veranstaltungen und Aktionen<br />
vermarktet werden. Im Europapark<br />
helfen erste Apps bei der Orientierung<br />
oder bei der Reservierung von Plätzen auf<br />
den Bahnen. vs<br />
BUDNIKOWSKY<br />
Punkte fürs Kommen<br />
Die Drogeriekette Budnikowsky, kurz: Budni,<br />
belohnt Kunden, wenn sie in die Geschäfte<br />
kommen. Wer die Budni-App, die<br />
das Hamburger Start-up Yoints entwickelt<br />
hat, lädt, dessen Smartphone wird von<br />
den Funksensoren in den Filialen erkannt.<br />
Kunden bekommen dann allein für den<br />
Besuch Bonuspunkte gutgeschrieben.<br />
Funktechnik mit Online-Anschluss bietet<br />
dem Einzelhandel auch die Möglichkeit,<br />
Verbraucher mithilfe von Smartphones<br />
und Tablets im Laden auf Aktionen und<br />
individuelle Angebote aufmerksam zu<br />
machen. In den USA experimentiert Shopkick<br />
mit vergleichbarer Technik, in Berlin<br />
hat 42reports daraus ein System entwickelt,<br />
um die Kundenbewegungen im und<br />
um den Laden verfolgen zu können. vs<br />
WESTWING<br />
Tengelmann steigt ein<br />
Nachdem Konkurrent Rewe bei Home24<br />
einstieg, möchte sich nun offenbar auch<br />
der Handelskonzern Tengelmann im Online-Möbelmarkt<br />
positionieren. Über Tengelmann<br />
Ventures kauften die Mülheimer<br />
führ mehrere Millionen Euro knapp acht<br />
Prozent der Anteile am Shopping-Club. Zu<br />
den weiteren Investoren zählen Kinnevik,<br />
Summit Partners, Holtzbrinck Ventures RI<br />
Digital Ventures und Point Nine Capital.<br />
Westwing erzielte mit Möbeln und Deko-<br />
Artikeln zuletzt einen Jahresumsatz von<br />
rund 130 Millionen Euro. Für das Jahr<br />
2014 ist der Break-Even angepeilt. dz/host<br />
WELTBILD<br />
Interesse an Buecher.de<br />
Die Weltbild-Gruppe will sich die Mehrheit<br />
an Buecher.de sichern. Zurzeit halten die<br />
Augsburger ein Drittel am Online-Buchhändler.<br />
Die Übernahme passt zur geplanten<br />
Konzentration des Versandhändlers<br />
auf das <strong>Internet</strong>. Mitarbeiter kritisieren den<br />
Kauf: Weltbild will gleichzeitig sparen,<br />
trennt sich von Abteilungen – und demnächst<br />
von den ersten 100 Mitarbeitern. vs<br />
Anzeige<br />
Schönheit nichts fürs Web<br />
Kosmetik bleibt ein kompliziertes Geschäft: Planet Prestige formiert sich neu<br />
osmetik im <strong>Internet</strong> gilt als Wachs-<br />
Doch an diesem Geschäft<br />
Ktumsmarkt.<br />
haben sich schon viele die Finger verbrannt:<br />
Vorerst letztes Opfer ist Planet<br />
Prestige. Ende vergangenen Jahres mit der<br />
Ambition gestartet, die „Nummer eins für<br />
luxuriöse Kosmetik“ zu werden zu, ist die<br />
Online-Parfümerie jetzt in aller Heimlichkeit<br />
neu gestartet. Statt Lippenstifte,<br />
Make-up und Parfüms von Dior, Esteé<br />
Lauder & Co. hat man nun Uhren und<br />
Schmuck im Angebot: Sie lassen sich<br />
offensichtlich leichter und vor<br />
allem profitabler online verkaufen.<br />
Darauf weisen auch die<br />
Zahlen von Marktführer Douglas hin: Die<br />
Parfümerien erwirtschafteten 2011/2012<br />
rund 1,88 Milliarden Euro Umsatz, jedoch<br />
nur fünf Prozent oder 97 Millionen Euro<br />
davon online. Von Düften, Cremes und<br />
Puder lassen sich Kunden noch immer lie-<br />
Wachstumsmarkt im <strong>Internet</strong><br />
Angaben in Mio. €;<br />
*Schätzung<br />
116<br />
208<br />
254<br />
294<br />
331<br />
371<br />
Lizenzen für Inhalte<br />
Springer und Burda setzen beim Leistungsschutzrecht auf VG Media<br />
xel Springer und Hubert Burda Media<br />
Asetzen auf die Verwertungsgesellschaft<br />
(VG) Media, um ihr Leistungsschutzrecht<br />
im Web wahrzunehmen. Zur VG Media<br />
haben sich bisher 150 private Radio- und<br />
Fernsehsender zusammengeschlossen. Als<br />
Treuhänder prüft und vermarktet die Berliner<br />
Organisation die Nutzung von deren<br />
Bild- und Textbeiträgen und vergibt Lizenzen<br />
an inzwischen 34.000 Partner. Diese<br />
Aufgabe übernimmt sie nun auch für Burda<br />
und Springer, wenn es um die Nutzung von<br />
Inhalten bei Google und in Online-Nachrichtendiensten<br />
geht. Im Sommer hatte<br />
die Bundesregierung das umstrittene Leistungsschutzrecht<br />
(LSR) verabschiedet, wonach<br />
Online-Dienste zahlen müssen. Zwar<br />
darf Google News noch kostenlos auf<br />
Inhalte von Burda und Springer verlinken,<br />
doch die VG Media wird nun Bezahlmodalitäten<br />
für eine pauschale Abrechnung ent-<br />
Nachrichten im <strong>Internet</strong>: Verlage überlassen<br />
Verwertung zunehmend der VG Medien<br />
Foto: Fotolia / L‘Africa Studio<br />
ber in Filialen verführen als vor Monitoren.<br />
Bisher reüssieren auf diesem Markt<br />
nur Start-ups wie Glossybox oder Flaconi,<br />
die den Verkauf mit innovativen Angeboten<br />
wie Abonnements oder mithilfe von<br />
Bestenlisten und Rankings ankurbeln.<br />
Schwierige Ware<br />
Im <strong>Internet</strong> ist der Handel mit Kosmetik ein<br />
Wachstumsmarkt: 2012 wurden hier schätzungsweise<br />
371 Millionen Euro umgesetzt. Die Verbraucher<br />
würden grundsätzlich Shampoo und Seife<br />
online bestellen (s. re.), doch bisher wagen nur<br />
wenige Parfümerien und Drogerien den Einstieg.<br />
Die Margen sind bei Toilettenartikeln so niedrig,<br />
dass sich der Versand nicht lohnt. Zudem wurden<br />
die Verbraucher durch dichte Filialnetze daran<br />
gewöhnt, Seife und Deos verbrauchsabhängig<br />
einzukaufen. Teure Markenkosmetik wird online<br />
bisher eher in homöopathischen Dosen verkauft –<br />
die Marken dürfte das freuen: Sie haben sich<br />
lange gegen den Online-Handel gewehrt, denn<br />
hier droht Preis- und Konkurrenzdruck.<br />
wickeln. Spiegel und Gruner & Jahr haben<br />
sich gegen eine „kollektive Wahrnehmung“<br />
durch eine Verwertungsgesellschaft ausgesprochen,<br />
der Süddeutsche Verlag sowie die<br />
FAZ prüfen noch. vs<br />
■<br />
Edi simolupta quid quodips aecearum simi,<br />
comnis voles calit cam deniendiae<br />
Pflegeprodukte aus dem <strong>Internet</strong>: Während<br />
Drogerien sich an den Einstieg wagen, ändert<br />
Planet Prestige sein Sortiment von Grund auf<br />
Foto: Fotolia / Goodluz<br />
Noch angespannter ist die Lage bei Drogerieartikeln:<br />
Hier lohnt sich der Online-<br />
Versand wegen der geringen Margen<br />
und den traditionell kleinen Warenkörben<br />
nicht. Umso erstaunlicher,<br />
dass Ketten wie DM und Müller<br />
gerade zaghaft den Einstieg proben<br />
(s. INTERNET WORLD 23/2013)<br />
oder daran basteln. Auch hinter<br />
diesen Schritten dürfte eher die<br />
Pflicht zur Online-Präsenz mit<br />
Kaufchancen stehen als die Aussicht<br />
auf nachhaltige Gewinne. Rossmann, <strong>Internet</strong>-Veteran<br />
der Branche, setzt daher auf<br />
drogieriefremde Waren. Das Unternehmen<br />
weist allerdings keine Online-Umsätze,<br />
geschweige denn Gewinne aus. Gerüchten<br />
zufolge arbeitet der Shop defizitär. vs<br />
■<br />
Kosmetik aus dem <strong>Internet</strong><br />
Körperpflege<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012*<br />
Anteil Unique <strong>Internet</strong> User in Deutschland<br />
Mit Kosmetikprodukten wird immer mehr Geld<br />
<strong>Internet</strong>-Nutzer haben Interesse an Kosmetik. Im<br />
umgesetzt. 2012 rund 371 Millionen Euro<br />
Fokus stehen dabei aber eher Alltagsartikel<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13 Quelle: A.T. Kearny © INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13<br />
Quelle: Agof 2013<br />
Zahnpflege<br />
Haarpflege<br />
44 %<br />
Parfüms 42 %<br />
52 %<br />
98 Verlage<br />
gaben auf<br />
59 %<br />
ine nüchterne Bilanz legt Wilkins Ken-<br />
Wirtschaftsprüfer aus London,<br />
Enedy,<br />
vor: 2013 gaben 98 Verlage in Großbritannien<br />
auf, 29 mehr als 2012. Für das beschleunigte<br />
Verlagssterben führt Wilkins<br />
Kennedy folgende Gründe an: Auf der Insel<br />
gilt keine Buchpreisbindung. So kämpfen<br />
Händler wie Amazon, Barnes & Noble<br />
und Filialisten mit Rabattschlachten um<br />
Marktanteile im Buchhandel und bei den<br />
E-Books. Die Verlage wiederum werden<br />
gezwungen, den Lesestoff billiger zu verkaufen.<br />
Zudem blüht der Gebrauchtbüchermarkt<br />
im <strong>Internet</strong>, bei dem die Verlage<br />
leer ausgehen. Und nicht zuletzt verbreiten<br />
sich neue Bücher illegal im <strong>Internet</strong>, auch<br />
hier verdienen die Verlage nichts. vs<br />
■<br />
Foto: Fotolia / Adistock
24/13<br />
25. November 2013<br />
TRENDS & STRATEGIEN <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 5<br />
Werbung sehen<br />
wird belohnt<br />
ach Netstart Ventures, die den Beginn<br />
Nfinanzierten, steigen nun Myvideo-<br />
Gründer Christian Vollmann und Moneybookers-Gründer<br />
Martin Ott sowie die<br />
Beteiligungsgesellschaften German Startups<br />
Group und Ventech bei TV Smiles ein.<br />
Die zweite Finanzierung brachte dem Berliner<br />
Unternehmen, das im Januar startete,<br />
gerade einen einstelligen Millionenbetrag.<br />
Mit diesem soll die Technik sowie die Verbreitung<br />
der App verbessert werden.<br />
Die Dienste von TV Smiles sind bei<br />
Werbungtreibenden mit hohem Fernsehetat<br />
sehr willkommen: Die Wirkung von<br />
Werbespots kann gemessen werden, die<br />
Zuschauer ihrerseits werden fürs Ansehen<br />
belohnt. Die Verbraucher<br />
sitzen heute oft<br />
mit Smartphone oder<br />
Tablet vor dem TV-Gerät<br />
und surfen nebenbei.<br />
Die TV-Smiles-<br />
App erkennt über akustische<br />
Signale, welche<br />
Spots im Fernsehen<br />
laufen und belohnt Zuschauer,<br />
wenn sie dranbleiben<br />
und Fragen<br />
zum Inhalt beantworten.<br />
So erspielen sich<br />
Nutzer „Smiles“, für die<br />
es Sachprämien gibt.<br />
Laut TV Smiles haben<br />
450.000 User die App<br />
TV Smiles<br />
belohnt fürs<br />
Anschauen von<br />
TV-Werbung<br />
geladen, im Schnitt<br />
spielen sie 90 Minuten<br />
pro Monat damit. Und<br />
zeigen so, ob die Spots<br />
ankommen. vs<br />
■<br />
Fidor wirbt mit Videos<br />
rei Jahre nach<br />
Ddem Start verstärkt<br />
die Fidor Bank<br />
ihr Marketing. Setzte<br />
sie bisher auf Social<br />
Media und Empfehlungen<br />
von Kunden,<br />
so sollen nun auch<br />
Videos das Image der<br />
Bank transportieren.<br />
Ob die Spots, in<br />
denen eine Fidor-<br />
Kundin dem traditionellen<br />
Bankdirektor<br />
die Vorteile des Online<br />
Bankings nahebringen<br />
will, 2014 auch im<br />
Fernsehen laufen werden, Fidor-Chef Kröner:<br />
Digitale Bank<br />
ist noch nicht geklärt.<br />
„Fernsehwerbung schließen<br />
wir nicht aus“, lässt die Münchner<br />
Bank wissen.<br />
Fidor trat 2007 an, die Bankenlandschaft<br />
zu digitalisieren und Finanzdienst-<br />
Beste Verbindungen<br />
Ehemalige Hotel.de-Gründer starten Vergleichsdienst für Busse<br />
ie können es nicht lassen: Vor<br />
Szwei Jahren verkaufte das Trio<br />
das Buchungsportal Hotel.de an<br />
den Konkurrenten HRS. Jetzt<br />
starten Heinz Raufer, Torsten<br />
Sturm und Reinhard Wick<br />
nochmals durch. Die drei haben<br />
die Hotelsuche auf Fernbusse<br />
übertragen und Checkmybus.de<br />
gegründet:<br />
Auch hier kann man<br />
„die Angebote vergleichen“,<br />
sagt Raufer.<br />
Anfang dieses Jahres<br />
verlor die Deutsche<br />
Bahn ihr Monopol auf<br />
Fernverbindungen. Seither<br />
bieten auch Bus-<br />
Gründerteam: Sturm, Raufer<br />
und Wick<br />
unternehmen Städteverbindungen<br />
an, die<br />
deutlich billiger als eine Zugfahrt sind.<br />
Etwa 70 Unternehmen, darunter auch die<br />
Bahn und der ADAC, mischen inzwischen<br />
bei dem neuen Geschäft mit. Kenner<br />
schätzen, dass damit 2013 rund 100<br />
Millionen Euro umgesetzt werden. „In<br />
drei Jahren kann sich der Markt verzehnfacht<br />
haben“, meint Raufer. Hinzu kommen<br />
die Verbindungen in europäische<br />
Online-Bank setzt für Wachstum jetzt auch auf klassische Werbung<br />
■ Gründung: 2007 durch Matthias Kröner.<br />
2009 Erwerb der Banklizenz, 2010 Start<br />
■ Kunden: 220.000 (11/2013), Kontoeröffnung<br />
und -führung sind kostenlos<br />
■ Mitarbeiter: 40 in München<br />
■ Zur Fidor AG gehören die Fidor Bank, der<br />
technische Dienstleister Fidor Tecs sowie<br />
Fidor Pays für Payment-Lösungen<br />
Checkmybus vergleicht die<br />
neuen Fernbusse<br />
Metropolen. Im Ausland sind<br />
Busverbindungen zwischen<br />
Städten längst populär. In<br />
Bulgarien werden damit pro<br />
Jahr 400 Millionen Euro Umsatz<br />
erzielt.<br />
Checkmybus.de sortiert die Verbindungen<br />
nach diversen Kriterien. „Ein typisches<br />
Affiliate-Modell“, so Raufer. „Wir<br />
bringen den Anbietern Traffic, die User<br />
buchen beim Unternehmer, wir bekommen<br />
eine Provision.“ Die Idee ist nicht<br />
neu: Auch bei Fernbusse.de und Busliniensuche.de<br />
sind Buslinien gelistet. vs ■<br />
Fidor: Nach Empfehlungsmarketing setzt<br />
die Online-Bank jetzt auf Video<br />
leistungen ins <strong>Internet</strong> zu verlagern.<br />
Inzwischen hat die Bank, die ihre Girokonten<br />
mit Bezahldiensten und Wallets<br />
im <strong>Internet</strong> verlinkt, mehr als 200.000<br />
Kunden gewonnen. Diese diskutieren<br />
nicht nur mit Bankchef Matthias Kröner<br />
über die Höhe der Zinsen für Dispokredit<br />
und Girokonto, sie verdienen zudem auch<br />
Geld, wenn sie Fragen aus der Fidor-Community<br />
beantworten. Zum Girokonto<br />
gibt’s viele Online- und Mobile-Dienste,<br />
mit denen die privaten Finanzen organisiert<br />
werden. Partner wie Goldmoney,<br />
TCC Currency Cloud, Fundsters.de oder<br />
Hyperwallet erleichtern den Online-Kauf<br />
von Edelmetallen oder Fremdwährungen<br />
zum Sparen, Auslandsüberweisungen<br />
oder Zahlungen sowie Kredite an Freunde.<br />
Mit den Videos, die Anfang 2014<br />
zunächst online zu sehen sein werden, will<br />
die Bank mehr Kunden gewinnen, sich<br />
aber allmählich auch international einen<br />
Namen machen. vs<br />
■<br />
Doppelt bringt<br />
mehr<br />
uerst in Deutschland, jetzt auch in den<br />
ZUSA: Secucloud hat bei Seedmatch in<br />
34 Stunden eine halbe Million Euro von<br />
privaten Investoren eingesammelt und versucht<br />
sein Glück nun in den USA bei Kickstarter.com.<br />
„Die schnelle Finanzierung<br />
zeigt den großen Bedarf an unserem Produkt“,<br />
sagt Dennis Monner, Mitgründer<br />
des Start-ups aus Dresden. „Verbraucher<br />
und kleine Unternehmen brauchen eben<br />
eine einfache Lösung für ihre IT-Sicherheit.“<br />
Secucloud ersetzt den WLAN-Router<br />
durch die Secubox und leitet den <strong>Internet</strong>-<br />
Verkehr aller Geräte in einem Haushalt<br />
oder einer Firma über sichere Server. Über<br />
Cloud-Programme werden mobile Geräte<br />
auch unterwegs vor Viren, Trojanern & Co.<br />
geschützt. Das Crowdfunding in den USA<br />
nutzen die Dresdner vor allem fürs Marketing.<br />
Sie wollen damit prüfen, ob auch dort<br />
IT-Sicherheit gut ankommt. vs<br />
■<br />
Secucloud: User beteiligen sich am Dresdner<br />
Start-up und bringen 500.000 Euro auf<br />
Hier finden Sie<br />
Nachrichten von<br />
jungen Firmen und<br />
Investoren<br />
SNAPCHAT.COM<br />
Facebook holt sich Korb<br />
Das US-Start-up Snapchat hat eine<br />
Offerte von Facebook über drei Milliarden<br />
US-Dollar ausgeschlagen. Vor einem<br />
Verkauf oder der Beteiligung weiterer Investoren,<br />
so ließ Gründer Evan Spiegel<br />
wissen, sollen mehr Menschen den<br />
Dienst nutzen und das Unternehmen<br />
teurer werden. Mit Snapshot werden Bilder<br />
und Nachrichten auf mobilen Geräten<br />
verschickt, die sich nach dem Öffnen<br />
in wenigen Sekunden und spätestens<br />
nach einem Tag von selbst löschen. Zurzeit<br />
schleust Snapchat rund 350 Millionen<br />
Fotos pro Tag durchs Netz. vs<br />
DREAMLINES.DE<br />
Konkurrent gekauft<br />
Dreamlines hat seinen Konkurrenten<br />
1000kreuzfahrten.de gekauft. Auf den<br />
Seiten beider Start-ups vergleichen und<br />
buchen Touristen Kreuzfahrten. Während<br />
sich Dreamlines, 2012 gestartet,<br />
gut entwickelt, fehlte 1000kreuzfahrten<br />
Wachstum und damit Perspektiven. Das<br />
Start-up entstand 2010 im Hamburger<br />
Inkubator Hanse Ventures und hat einige<br />
Managementwechsel hinter sich. vs<br />
GLAMOURRENT.DE<br />
Abendkleid zum Mieten<br />
Der High-Tech Gründerfonds finanziert<br />
mit <strong>Business</strong> Angels den Start von Glamourrent.<br />
Das Start-up verleiht Abendund<br />
Markenmode: „Wie Frauen hochwertige<br />
Kleider nutzen, besitzen und<br />
genießen, das unterliegt einem Wandel.<br />
Glamourrent unterstützt diese Entwicklung“,<br />
sagt Investmentmanager Marvin<br />
Andrä. Die Idee ist jedoch nicht neu:<br />
Auch Prêt-a-Louer verleiht Markenmode,<br />
das Wiener Start-up Fashionlend verfolgte<br />
dasselbe Ziel, hat aber aufgegeben. vs<br />
GETYOURGUIDE.COM<br />
Werbegeld gewonnen<br />
Das Züricher Start-up Getyourguide hat<br />
beim internationalen Gründerwettbewerb<br />
von Pro7 Sat1, dem Seven Ventures<br />
Pitch Day, vier Millionen Euro für<br />
Fernsehwerbung gewonnen. Eine halb<br />
so hohe Summe geht an den Zweitplatzierten<br />
Tado ( Online-Steuerung von<br />
Heizungen). Für eine Million Euro im<br />
Fernsehen werben kann der internationale<br />
Online-Geldtransfer Azimo. vs<br />
SECOMBA.COM<br />
Hohes Interesse dank NSA<br />
Die Schnüffeleien der US-amerikanischen<br />
Geheimdienste beflügeln das Geschäft<br />
von Secomba. Das Augsburger<br />
Start-up bietet mit dem Boxcryptor eine<br />
mehrfach ausgezeichnete Software, die<br />
Daten wie Fotos und Texte verschlüsselt,<br />
wenn sie auf Web-Speichern wie Dropbox<br />
oder Google Drive abgelegt werden.<br />
Mehr als eine Million Menschen<br />
weltweit setzen den Boxcryptor ein. vs
TRENDS & STRATEGIEN<br />
6 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
BUCHUNGS-SITES UND HOTELS<br />
Die Macht der Portale<br />
Die Hotellerie macht gegen HRS, Booking.com und Expedia mobil: Sie kämpft gegen die wachsende Abhängigkeit von den<br />
Online-Buchungsportalen – und rebelliert gegen hohe Provisionen und rigide Vertragsklauseln<br />
An der Rezeption: Rebellion gegen die Konditionen von Buchungsportalen wie Booking.com, Expedia und HRS<br />
„Bei direkten Buchungen geht<br />
es nie um den Preis, Gäste<br />
wollen kein billiges Zimmer.“<br />
KATHRIN FUCHSHUBER<br />
Hotels Münchner Hof und Blauer Turm<br />
Selbst ist der Hotelier: Neue Dienste und Portale<br />
■ Reise-10.de (re. o.) tritt als Club an. Mitglieder<br />
bekommen zehn Prozent Rabatt bei der<br />
Buchung der gelisteten Hotels (zurzeit 1.265).<br />
Für Gäste ist die Mitgliedschaft kostenlos,<br />
Hotels zahlen 98 bis 198 Euro Jahresgebühr.<br />
■ Für Hotels-in-regensburg.de (re. u.) haben<br />
sich 42 Häuser in der fränkischen Domstadt<br />
zusammengetan. Das Portal wird eventuell<br />
zur Genossenschaft ausgebaut. Die Hotels<br />
bezahlen einmalig 500 Euro für die technische<br />
Anbindung, danach 20 Euro im Monat.<br />
■ Mrhobs.de (re.) ist ein Club, registrierte Gäste<br />
bekommen zehn Prozent Rabatt bei den 100<br />
gelisteten Hotels. Diese zahlen knapp 8 Euro<br />
im Monat für einen umfangreichen Eintrag.<br />
ehn Tage sperrten 38 Hotels<br />
Zaus Regensburg den Eintrag<br />
ihrer Häuser in Buchungsportalen.<br />
Für Reisende waren sie an<br />
diesen Septembertagen über die<br />
Homepage, Einträge in Online-<br />
Kartendiensten sowie über das<br />
Portal Hotels-in-regensburg.de<br />
zu finden. „Wir haben Lehrgeld<br />
bezahlt und Verluste gemacht“,<br />
bilanziert Kathrin Fuchshuber,<br />
Chefin des „Münchner Hof “ sowie<br />
des „Blauen Turm“, „aber wir wissen<br />
jetzt: Wir brauchen bessere<br />
Buchungs- und Vermarktungsmöglichkeiten<br />
im <strong>Internet</strong>, wenn<br />
wir die Preise stabil und die Qualität<br />
hoch halten wollen.“<br />
Nicht nur in der Domstadt regt<br />
sich Widerstand gegen die Macht<br />
von Buchungsportalen wie Booking.com,<br />
HRS oder Expedia:<br />
„Die Buchungsportale meinen,<br />
wir brauchen sie, aber sie brauchen<br />
uns auch“, sagt Wolfgang<br />
Heidel, der auf Rügen das Parkhotel<br />
del Mar betreibt. „Wir müssen zu<br />
einem fairen Wettbewerb zurückkommen.“<br />
In Hamburg verspricht Eugen<br />
Block, Besitzer der Hotels Grand Elysee<br />
und Blockbräu, Reisenden in Anzeigen<br />
und auf Plakaten einen Nachlass von 15<br />
Euro pro Nacht, wenn sie Zimmer direkt<br />
bei ihm buchen. „Portale verlangen zwischen<br />
15 und 25 Prozent des Übernachtungspreises“,<br />
rechtfertigt er das, „und bieten<br />
dafür weder dem Gast noch dem Hotel<br />
einen angemessenen Service.“ In Würzburg,<br />
Berlin, Hannover und sogar in den<br />
USA entstehen derweil neue Dienste, über<br />
die Reisende online Zimmer finden können,<br />
die aber den Hoteliers mehr Freiheiten<br />
beim Vermarkten lassen.<br />
Die Hotellerie reibt sich an den hohen<br />
Provisionen der Portale für deren Online<br />
Services sowie an den Verträgen: Die Portale<br />
fordern eine Best-Price-Garantie. Kein<br />
Zimmer darf andernorts günstiger angeboten<br />
werden. Zudem müssen die Hotels eine<br />
flexible Anzahl an<br />
■ Hotelnex.de ist das Buchungsangebot<br />
des Marktplatzes HGX. Hotels bezahlen<br />
600 Euro Einrichtungsgebühr sowie<br />
pro Monat 500 bis 1.250 Euro für die<br />
Nutzung der Technik und Werbung.<br />
Räumen zur Verfügung<br />
stellen. „Das ist“, ärgert<br />
sich Fuchshuber, „eine Lizenz<br />
zum Gelddrucken.<br />
Als Hotelbetreiberin verliere<br />
ich meine Vertriebsfreiheit.“<br />
Auch auf der eigenen<br />
Website dürfen<br />
Zimmer nicht billiger<br />
sein. Diese Raten parität hat nun auch die<br />
Wettbewerbs behörden auf den Plan gerufen:<br />
Sie prüfen zurzeit zunächst die Verträge<br />
von HRS, die US-Konkurrenz bleibt<br />
noch außen vor. „Bestpreisklauseln sind<br />
keine Erfindung von HRS“, stellt Tobias<br />
Ragge, Chef des Kölner Unternehmens,<br />
klar, „sondern internationaler<br />
Branchenstandard im <strong>Internet</strong>-Vertrieb.“<br />
Rund 22 Milliarden Euro wurden 2012<br />
allein in Deutschland mit Übernachtungen<br />
umgesetzt. Gut 60 Prozent davon erwirtschaften<br />
die 13.400 Hotels. Laut Marktforschung<br />
<strong>Business</strong> Target Group nutzten 83<br />
Prozent der Hotels im deutschsprachigen<br />
Raum Booking.com und 77 Prozent HRS.<br />
„Die Hotellerie hat in den letzten Jahren<br />
den Eigenvertrieb vernachlässigt, weil die<br />
Plattformen Komfort boten und weil sie<br />
die Vertriebskosten im <strong>Internet</strong> falsch kalkuliert<br />
hat“, meint Carmen Dücker, stellvertretende<br />
Geschäftsführerin von Best<br />
Western Deutschland (s. Interview).<br />
Provisionen steigen immer weiter<br />
Häuser mit kleinem Werbeetat verzichten<br />
oft auf weitere Verkaufskanäle. Folge: 50<br />
bis 60 Prozent ihrer Gäste kommen über<br />
die Buchungsportale. Hotel-Managerin<br />
Fuchshuber erzielt 28 Prozent der Erlöse<br />
über die Portale: „Viel zu viel“, hat<br />
sie erkannt. „Fünf bis zehn Prozent<br />
wären lang- und mittelfristig<br />
darstellbar, wenn ich meine Mitarbeiter<br />
gut bezahlen und eine<br />
hohe Qualität halten will.“ Zumal<br />
die Portale seit 2005 die Vermittlungsprovisionen<br />
sukzessive von<br />
damals acht auf heute 15 bis 25<br />
Prozent erhöht haben. Für eine<br />
prominentere Platzierung in den<br />
Hotellisten oder während Messezeiten<br />
werden schon mal 50 bis 60<br />
Prozent des Übernachtungspreises<br />
fällig. Die Hoteliers müssen<br />
zudem immer rigidere Vertragsklauseln<br />
akzeptieren.<br />
Dem gegenüber stehen die<br />
Bedürfnisse der Hotelpartner:<br />
„Gäste haben viele Fragen, auf die<br />
die Portale nicht antworten“,<br />
moniert Hotelier Heidel. Die Hotels<br />
erhalten auch keine Kontaktdaten<br />
von Gästen für Rückfragen<br />
oder Hinweise. „Die Portale bieten<br />
zwar eine Marktübersicht, sie<br />
sind aber nichts mehr als ein Adressbuch<br />
mit Buchungsfunktion“, kritisiert Block<br />
und fordert eine Senkung der Provisionen.<br />
Auch die Portale kommen jetzt unter<br />
Druck: Für die ersten Plätze im Google-<br />
Ranking müssen sie immer mehr investieren.<br />
Die Suchmaschine ist mit ihrem Hotelfinder<br />
und Maps zugleich ein starker Konkurrent.<br />
Und Dienste oder Start-ups wie<br />
Justbook, Bookingnow, 9flats oder Airbnb<br />
erobern ebenfalls Marktanteile. Die Großen<br />
wehren sich, indem sie gegen die neue<br />
Konkurrenz vor Gericht ziehen und das<br />
Online-Buchungsgeschäft immer mehr<br />
konzentrieren: So übernahm 2005 die<br />
Reisesuche Priceline Booking.com, 2007<br />
deren asiatischen Konkurrenten Agoda<br />
und vor Kurzem noch die Hotel-Metasuche<br />
Kayak. 2011 schnappte sich HRS den<br />
Gegenspieler Hotel.de. Und auch Expedia<br />
hat in den letzten Jahren neue Buchungsund<br />
Vermarktungskanäle zugekauft.<br />
„Die zunehmende Monopolisierung der<br />
<strong>Internet</strong>-Dienste vergrößert die Macht der<br />
Portale und unsere Abhängigkeit“, sagt<br />
Heidel. „Wir müssen Alternativen schaffen.“<br />
Im Sommer hat er den Web-Dienst<br />
Reise-10 gegründet (s. Kasten). Zur Stärkung<br />
des Eigenvertriebs schloss sich Fuchshuber<br />
mit Regensburger Häusern zusammen,<br />
weitere Hotels zeigen Interesse am<br />
selbst organisierten Städteportal Hotelsin-regensburg.<br />
Schon ist Vorsicht bei<br />
neuen Angeboten angebracht:<br />
Inzwischen bieten auch windige<br />
Dienstleister Chancen zur Online-Präsentation,<br />
diese aber auf<br />
kaum besuchten Portalen. Heidel<br />
ist trotzdem zuversichtlich: „Wir<br />
kommen sicher noch nicht ohne<br />
Buchungsportale aus“, sagt er,<br />
„aber vielleicht brauchen wir sie<br />
in Zukunft seltener.“<br />
■<br />
SUSANNE VIESER<br />
Foto: Best Western
24/13<br />
25. November 2013<br />
TRENDS & STRATEGIEN <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 7<br />
Die Vermarktungsstrategie von Best Western<br />
„Eigene und fremde Kanäle mixen“<br />
■ Best Western wurde 1946 gegründet, die<br />
Zentrale sitzt in Phoenix/USA<br />
■ Die Kette vereint 4.200 Hotels in 90<br />
Ländern, 200 davon in Deutschland und<br />
Luxemburg<br />
■ 2012 erwirtschaftete Best Western<br />
Deutschland 687,4 Mio. Euro. Von 6.000<br />
Angestellten arbeiten 80 im Vertrieb<br />
Best Western leistet sich einen eigenen Vertrieb.<br />
Warum?<br />
Carmen Dücker: Auf der eigenen Website<br />
können wir Kunden besser an die Marke<br />
binden, da wir umfassendere Angebote<br />
machen und detailliertere Informationen<br />
zu unseren Hotels geben können als auf<br />
sonstigen Fremdportalen. Wir können<br />
hier direkt mit ihnen kommunizieren<br />
und erfahren viel über Wünsche und<br />
Informationsbedürfnisse. Wir wissen<br />
auch, welche Reiseseiten der Gast vorher<br />
angeschaut hat. Bei Buchungsplattformen<br />
sind diese Informationen extrem<br />
dürftig, unsere Häuser stehen dort neben<br />
Einzelhotels, Häusern anderer Marken –<br />
neben Angeboten, die fast nur über den<br />
Preis konkurrieren.<br />
Trotzdem kooperieren Sie mit Plattformen<br />
wie HRS, Booking.com, Trivago.<br />
Dücker: Der optimale Vertrieb mixt eigene<br />
und fremde Kanäle. Buchungsdienste<br />
bieten Reichweiten und erreichen Zielgruppen,<br />
die Best Western nur schwer<br />
ansprechen kann. So konzentrieren viele<br />
Firmen ihre Buchungen auf einige wenige<br />
Kanäle. Wer Geschäftsreisende erreichen<br />
will, muss also dort gelistet sein. Einige<br />
Buchungsplattformen sind in Regionen<br />
stark, das nutzen wir im internationalen<br />
Vertrieb. Die Hotellerie hat in den letzten<br />
Jahren den Eigenvertrieb vernachlässigt,<br />
weil die Plattformen Komfort boten und<br />
weil sie die Vertriebskosten im <strong>Internet</strong><br />
falsch kalkuliert hat.<br />
Können Sie Ihren Vertrieb aufschlüsseln?<br />
Dücker: Die eigene Website ist unser<br />
stärkster Vertriebskanal. Etwa ein Drittel<br />
des Umsatzes erwirtschaftet Best Western<br />
Deutschland über die eigene Website.<br />
Dazu kommen noch die<br />
Buchungen über die Sites der<br />
200 Hotels in Deutschland und<br />
Luxemburg. Der Rest entfällt<br />
auf Vertriebspartner sowie auf<br />
Carmen Dücker<br />
ist stellvertretende Geschäftsführerin<br />
von Best Western Deutschland und<br />
kümmert sich in der Hotelgruppe um<br />
Vertrieb und Marketing.<br />
■ www.bestwestern.de<br />
den Sales- und Marketing-Mix aus Verkauf,<br />
Werbung, Imagemarketing, Kundenbindungsprogrammen,<br />
Werbung in<br />
den Rezeptionen sowie dem Katalog, den<br />
viele Gäste nachfragen und nutzen.<br />
Hotels rebellieren gegen HRS & Co, Metasuchmaschinen<br />
wie Kayak und Bettenjagd<br />
kommen. Sind Buchungsdienste am Ende?<br />
Dücker: Das Modell ist für Kunden extrem<br />
gut, es bietet Auswahl und einfache Buchungen.<br />
Aber es gerät jetzt unter Druck,<br />
nicht nur durch die Hoteliers, sondern<br />
auch durch die Wettbewerbsbehörden,<br />
Metasuchmaschinen und Google. Die<br />
Plattformen konzentrierten sich in den<br />
letzten Jahren auf Google-Marketing, das<br />
wird zunehmend teurer. Trotzdem müssen<br />
die Plattformen die Zusammenarbeit<br />
mit Hotels ändern. Durch deren schwachen<br />
Eigenvertrieb wuchsen Abhängigkeiten<br />
und entstanden Vertragsbedingungen,<br />
die das Kartellamt zu Recht prüft.<br />
Den Partner aus der wirtschaftlichen Verantwortung<br />
und neue Online-Vermarktungsangebote<br />
wie zuletzt von Gerichten<br />
aus dem Markt drängen zu wollen, ist<br />
keine gute Strategie. Hotels werden nie die<br />
technische Führerschaft im <strong>Internet</strong> erreichen<br />
können, sie brauchen Vielfalt in der<br />
Vermarktung und einen gesunden Mix<br />
aus Eigen- und Fremdvertrieb. vs<br />
AUSSERGEWÖHNLICH VERSICHERT<br />
UND WIE<br />
RÜSTEN SIE SICH<br />
GEGEN CYBER-ATTACKEN?<br />
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TRENDS & STRATEGIEN<br />
8 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
ONLINE-DIALOG<br />
Kunden sind Botschafter<br />
Die Online Communication Conference zeigte, wie der Dialog mit dem Verbraucher optimiert werden kann<br />
ie verschiedenen digitalen Kanäle der<br />
DKommunikation mit dem Verbraucher<br />
sind längst etabliert. Für Unternehmen<br />
geht es deshalb jetzt darum, CRM-<br />
Maßnahmen, E-Mail-Marketing und Social-Media-Interaktionen<br />
eng miteinander<br />
zu verzahnen: Online-Kommunikation<br />
verlangt eine Multichannel-Strategie und<br />
ist damit zu einer Aufgabe geworden, die<br />
sich nicht mehr so nebenbei lösen lässt.<br />
Die Online Communication Conference,<br />
die in diesem November in München,<br />
Düsseldorf und Hamburg erstmals stattfand,<br />
hat auf diese Entwicklung reagiert.<br />
In Vorträgen zeigten Branchenexperten<br />
Wege auf, wie der Kundendialog im Zeitalter<br />
der digitalen Medien optimiert werden<br />
kann. Casestudies gaben Einblick in<br />
erfolgreiche crossmediale Strategien und<br />
Antworten auf viele brennende Fragen.<br />
Fünf davon hat INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />
herausgegriffen. hvr<br />
■<br />
SUSANNE ULLRICH<br />
Marketing Manager DACH, Brandwatch GmbH<br />
Stehen die Kosten und der Aufwand für Social<br />
Media Monitoring im Verhältnis zum Ergebnis?<br />
„Um Social Media Monitoring in einem Unternehmen<br />
gewinnbringend einzusetzen, reicht es nicht aus,<br />
lediglich ein Tool zu kaufen. Man benötigt auch Personal,<br />
das gekonnt damit umgeht, die richtigen<br />
Schlüsse zieht und die Ergebnisse an die richtigen<br />
Personen im Unternehmen weiterleitet. Sind diese<br />
Voraussetzungen erfüllt, kann Monitoring nahezu in<br />
Echtzeit Kunden-Feedbacks reflektieren und damit in<br />
unterschiedlichsten Abteilungen zur Steigerung des<br />
Geschäftserfolgs beitragen.“<br />
MARTIN OETTING<br />
Global WOM Strategist, Trnd Group<br />
Werden die Verbraucher irgendwann rebellieren,<br />
weil alle ihre Daten sammeln?<br />
„Das liegt allein in der Hand der Unternehmen:<br />
Wenn die Firmen verstehen, dass ein<br />
echter Kontakt zu einem echten Menschen<br />
eine wirklich wertvolle Sache ist, dann werden<br />
sie damit nicht nur besseres Marketing<br />
im echten Dialog machen, sondern vor<br />
allem auch das Vertrauen der Konsumenten<br />
gewinnen.“<br />
DIANA VERSTEEGE<br />
Geschäftsführerin, She Commerce<br />
Brauchen Frauen wirklich eine andere<br />
Ansprache im E-Commerce als Männer?<br />
„Definitiv ja. Frauen kommunizieren nicht<br />
nur anders, sondern sie denken, fühlen, entscheiden<br />
und kaufen anders ein als Männer.<br />
Und um verkaufen zu können, müssen Sie<br />
Emotionen rüberbringen. Die heutige Ansprache<br />
der Frau im E-Commerce ist aber<br />
nicht emotional, sondern eher sachlich und<br />
korrekt – also eher männlich. Mit Storytelling,<br />
ansprechenden Produktbeschreibungen<br />
und einer emotionalen Ansprache<br />
können Sie dagegen Frauen begeistern und<br />
zum Nachdenken anregen. Überprüfen Sie<br />
Ihre Ansprache und die Kommunikation im<br />
Newsletter, auf den Transaktionsseiten und<br />
beim Fulfillment, um so die weibliche Zielgruppe<br />
besser zu erreichen.“<br />
Save the Date:<br />
Konferenztermine 2014<br />
■ Düsseldorf: 12. November 2014<br />
■ München: 18. November 2014<br />
■ Hamburg: 25. November 2014<br />
Alles Infos für Referenten und Teilnehmer<br />
unter www.online-communicationconference.de<br />
Welche Fehler machen Start-ups häufig beim<br />
Aufbau der eigenen Marke?<br />
„Der mit Abstand größte Fehler dürfte sein, zu<br />
denken, dass sich eine Marke überhaupt mal<br />
eben so aufbauen ließe. Eine Marke ist weder ein<br />
Name noch ein Logo. Eine Marke ist eine Reaktion<br />
des Marktes. Es ist die Einstellung beziehungsweise<br />
die Gedankenwelt, die Kunden mit<br />
einem Produkt verbinden. Unsere Aufgabe lautet<br />
daher auch nicht „Branding“, sondern „Positioning“:<br />
Wie genau unterscheide ich mich von<br />
allen anderen? Welches ungelöste Problem kann<br />
ich lösen? Was ist mein Heilsversprechen?<br />
Womit auch schon der zweitgrößte Fehler<br />
angerissen wurde: Gerade Copycats neigen<br />
DIRK PLOSS<br />
Chief Marketing Officer, Lecturio GmbH<br />
YVONNE MILLER<br />
Stv. Leiterin Online Communications & Community Management, Migros-Genossenschafts-Bund<br />
Wie funktioniert Storytelling bei Migros in der<br />
Schweiz? Können Sie uns das an ein paar Beispielen<br />
verdeutlichen?<br />
„Unsere Erfahrung zeigt, dass sich die Einbindung<br />
von Kunden in die Entwicklung oder Optimierung<br />
unserer Produkte oder Dienstleistungen<br />
auch im Bereich des Storytellings auszahlt. Beispielsweise<br />
hat eine Zahnpasta, die zusammen<br />
mit Kunden entwickelt wurde, eine andere Geschichte<br />
zu erzählen als eine, die einfach neu ins<br />
Sortiment aufgenommen wird. Die Möglichkeit,<br />
ein Produkt aus unserem Sortiment mitgestalten<br />
zu können und mitbestimmen zu können, welche<br />
Geschmacksrichtung oder welche Verpackung<br />
schließlich bei uns im Regal steht, fasziniert nicht<br />
nur unsere Kundinnen und Kunden, sondern interessiert<br />
in der Regel auch die Medien. Die wichtigsten<br />
Botschafter bleiben aber unsere Kunden,<br />
die durch die Mitwirkung Teil der Geschichte<br />
werden und diese auch nach außen tragen.“<br />
dazu, bis hin zum Website Design und den<br />
Texten wirklich alles vom erfolgreichen Vorbild<br />
zu kopieren. Da damit aber wesentliche<br />
Voraussetzungen, nämlich Einzigartigkeit<br />
und Unverwechselbarkeit, fehlen, kann keine<br />
Marke entstehen.<br />
Der drittgrößte Fehler ist, die falschen Inhalte<br />
zu bewerben. Bei Lecturio haben wir die Herausforderung,<br />
dass wir dem Markt erst einmal die<br />
gesamte Gattung des Online-Lernens erklären<br />
müssen. Das heißt, der Produkt- oder Firmenname<br />
tritt zunächst in den Hintergrund. Er wird<br />
erst dann unterscheidungsrelevant, wenn sich<br />
potenzielle Kunden positiv mit dem Thema<br />
Online-Lernen auseinandergesetzt haben.“
SCREENS<br />
FRIENDS<br />
ARE<br />
OUR<br />
BEST<br />
Unsere Leidenschaft gilt dem bewegten Bild – ganz gleich auf welchem Screen. 15 Mio. mobile<br />
Videoviews im Monat und 10 Mio. downgeloadete Apps garantieren hohe Reichweiten der Spots und<br />
machen uns auch mobil zum Bewegtbildvermarkter Nr. 1.<br />
Wir bewegen Marken
MARKETING & WERBUNG<br />
10 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
DG MEDIAMIND<br />
Komplexe Kampagnen<br />
Die Anforderungen an die Marketingmanager<br />
werden immer komplexer. Wie eine<br />
Studie der Plattform DG Mediamind zeigt,<br />
müssen die Marketers heute deutlich komplexere<br />
Kampagnen abwickeln als noch vor<br />
vier Jahren. Die Zahl der Kampagnen, die<br />
über fünfzig Versionen eines einzigen Motivs<br />
enthalten, sei von 2010 bis 2013 um<br />
über 30 Prozent gestiegen. Bei der Auslieferung<br />
der digitalen Werbemittel sind die Verantwortlichen<br />
mit unendlich vielen Wahlmöglichkeiten<br />
im Hinblick auf Zeitpunkt,<br />
Platzierung, Format, Zielgruppe, Endgerät<br />
und Messmethoden konfrontiert. hvr<br />
AXEL SPRINGER<br />
Moskauer Börse im Web<br />
Axel Springer feilt weiter am Ausbau seiner<br />
internationalen Digital-Aktivitäten. Vor<br />
wenigen Tagen hat der Konzern in Russland<br />
ein Finanzportal gestartet. Die Website<br />
www.finanz.ru bietet Kursdaten der<br />
Moskauer Börse und 90 weiterer Börsen in<br />
Echtzeit sowie Infos und Analysen rund<br />
um den Finanzmarkt. hvr<br />
Kurse in Echtzeit: Russische Anleger<br />
haben nun auch ihr eigenes Portal<br />
ADOBE SYSTEMS<br />
Kontrolle und Kreativität<br />
Zahlen werden im Alltag des Marketers<br />
immer wichtiger. Zudem sei Marketing<br />
heute mehr eine Wissenschaft als eine Tätigkeit,<br />
die mit Bauchgefühl zu tun hat.<br />
Diese Aussagen gehen aus einer Befragung<br />
des Marktforschungsinstituts Forsa hervor,<br />
die im Auftrag von Adobe Systems durchgeführt<br />
wurde. Trotzdem sehen die Befragten<br />
noch Freiräume: Die Mehrheit<br />
glaubt, dass der Kontrollzwang nicht das<br />
Ende der Kreativität bedeutet. hvr<br />
MÜNCHNER FENSTER<br />
Fernsehen in der U-Bahn<br />
Die bayerische Landeshauptstadt hat jetzt<br />
auch ihr U-Bahn-Fernsehen. Auf zunächst<br />
240 Monitoren in 15 U-Bahnen ist nun ein<br />
Programm-Mix aus News, Entertainment<br />
und Werbung zu sehen. Das „Münchner<br />
Fenster“ soll sukzessive auf 3.000 Bildschirme<br />
in U-Bahnen und Straßenbahnen<br />
ausgebaut werden und kann einzeln oder<br />
in Kombination mit dem „Berliner Fenster“<br />
(3.800 Monitore) gebucht werden. Vermarkter<br />
ist MC R&D in Berlin. hvr<br />
Anzeige<br />
Foto: Sony<br />
Kampf der Konsolen<br />
Sony kommt mit neuer Playstation und kooperiert eng mit der Plattform Myvideo<br />
och ist das Programm geheim. Doch<br />
Nman kann davon ausgehen, dass sich<br />
die Event-Spezialisten bei Sony für die<br />
Players Night am 28. November im Berliner<br />
Sony Center einiges einfallen lassen.<br />
Schließlich geht es darum, den Fans die<br />
Zeit bis Mitternacht mit viel Unterhaltung<br />
zu verkürzen. Denn dann erfolgt der offizielle<br />
Verkaufsstart der heiß ersehnten<br />
Spielekonsole Playstation 4.<br />
Zum professionell inszenierten Rummel<br />
rund um das Entertainment-Equipment<br />
zählt auch die werbliche Dominanz von<br />
Playstation 4: Viel<br />
Rummel zum Verkaufsstart<br />
Neue TV-Generation<br />
Endemol produziert jetzt weltweit Sendungen für das Netz<br />
D as TV-Produktionshaus<br />
Endemol (u. a. Big Brother,<br />
Joko gegen Klaas) unternimmt<br />
einen weiteren Schritt, um sich<br />
international als Anbieter von<br />
<strong>Internet</strong>-TV-Sendungen zu<br />
positionieren. Das Unternehmen<br />
gründet jetzt die Tochterfirma<br />
Endemol beyond International.<br />
Diese soll weltweit für<br />
Plattformen wie Youtube, Yahoo,<br />
AOL, MSN und Dailymotion<br />
Sendungen produzieren. Bevorzugte<br />
Genres sind Comedy,<br />
Unterhaltung, Mode und Film. Die Produktionen<br />
für das Netz will Endemol<br />
ebenso aufwendig betreiben wie für das<br />
TV-Geschäft. Schließlich wird Bewegtbild<br />
im <strong>Internet</strong> immer wichtiger für den Unternehmenserfolg<br />
(siehe „Bewegte Bilder<br />
lernen laufen“ ab Seite 14).<br />
Für die Sendungen werden gezielt<br />
begabte, aber noch weitgehend unbekannte<br />
Moderatoren gesucht. „Die Gründung<br />
erlaubt es uns, in eine neue Generation<br />
von Content und Talenten zu investieren“,<br />
sagt Georg Ramme, Geschäftsführer von<br />
Endemol beyond International. Die Investitionskosten<br />
für die internationale Tochter<br />
liegen bei rund 30 Millionen Euro.<br />
Sony bei der Kultsendung<br />
„Last Man Standing 2“.<br />
Am 30. November, also<br />
zwei Tage nach dem Verkaufsstart,<br />
steigt die zweite<br />
Ausgabe des Gaming-<br />
Marathons, der live auf<br />
Myvideo, dem Portal, das<br />
zur Sendergruppe Pro Sieben<br />
Sat1 gehört, zu sehen<br />
ist. Sony ist dort mit umfassenden<br />
Produktplatzierungen<br />
vertreten und tritt<br />
zudem als offizieller Sponsor<br />
des Events auf.<br />
Gronkh und Rumpel<br />
Bereits im Vorfeld haben<br />
Myvideo und Sony werblich<br />
eng kooperiert. Über ein Gewinnspiel<br />
konnten Gamer Wildcards für den<br />
Auftritt in „Last Man Standing 2“ gewinnen.<br />
Die Kandidaten mussten sich auf<br />
Myvideo bewerben und mehrere Prüfungen<br />
bestehen, um ins Finale zu kommen.<br />
Vier konnten sich direkt qualifizieren,<br />
zwei Spiele-Freaks werden bei der Players<br />
Night im Sony Center gewählt. Insgesamt<br />
können sich also sechs<br />
Kandidaten live mit den besten<br />
Gamern des Landes, mit den<br />
Webstars Gronkh, Sarazar und<br />
Sgt Rumpel sowie dem Team<br />
Piet Smiet messen – mit Karaoke,<br />
Tanzspielen, Shooter-Ballereien<br />
oder Sportspielen.<br />
Secret Talents: Die Castingshow gilt als einer der Vorreiter<br />
von <strong>Internet</strong>-TV, das Finale lief live auf Youtube<br />
Bereits vor einem Jahr war Endemol<br />
beyond in Deutschland an den Start<br />
gegangen. Einer der Hauptaufträge der<br />
Firma bislang: einige der Original Channels<br />
von Youtube zu bestücken. So entstand<br />
beispielsweise die Castingshow<br />
„Secret Talents“, die von O2 gesponsert<br />
wurde und deren Finale live im Netz übertragen<br />
wurde. Weitere Formate: Shortcuts,<br />
ein Kanal für Filmfreaks, oder der Survival<br />
Guide mit Tipps für den Alltag.<br />
Zur Finanzierung tragen Produkt<br />
Placement und Sponsoring bei. Endemol<br />
beyond entwickelt aber auch für Unternehmen<br />
eigene Sendungen (Branded<br />
Content). hvr<br />
■<br />
Last Man Standing: Kultsendung der Gamer-Szene, die Sony<br />
mit Produktplatzierungen und Sponsoring nutzt<br />
Foto: Endemol<br />
Wem diese Marketingwelt fremd ist, der<br />
möge sich an den Zahlen des Gaming<br />
Events orientieren. Die erste Staffel von<br />
Last Man Standing erzielte auf Myvideo<br />
insgesamt über vier Millionen Views und<br />
gilt deshalb als Erfolgsstory im Web. Teil 2<br />
biete für Sony deshalb ein passgenaues<br />
Zielgruppenumfeld, um den Verkaufsstart<br />
der neuen Playstation zu promoten, so<br />
Thomas Port, Geschäftsführer Digital<br />
Sevenone Media.<br />
Für Sony ist der Wirbel wichtig. Soeben<br />
erschien eine neue Ausgabe der Konkurrenzkonsole<br />
von Microsoft, die neue Xbox<br />
One. Das anstehende Weihnachtsgeschäft<br />
wird zeigen, wer in der Gunst der Gamer<br />
höher liegt. hvr<br />
■<br />
Werben in<br />
Social Networks<br />
ocial Media sind dabei, sich im Alltag<br />
Sder werbenden Unternehmen zu etablieren.<br />
Darauf weist eine Untersuchung<br />
von eMarketer hin. Danach werden im<br />
nächsten Jahr 88 Prozent aller US-Marketingchefs<br />
soziale Plattformen in ihre Kommunikation<br />
einbinden. Das bedeutet zwar<br />
nicht, dass sie dort auch Werbung schalten.<br />
Der Schritt zur Nutzung von Social<br />
Media für kostenpflichtige Kampagnen ist<br />
jedoch nicht mehr weit. hvr<br />
■<br />
Wichtiges Marketing Tool<br />
85 % 87 % 88 % 89 %<br />
2012 2013 2014 2015<br />
US-Unternehmen, die Social Media im<br />
Marketing nutzen. Angaben in Prozent<br />
Quelle: Emarketer.com, November 2013<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13
24/13<br />
25. November 2013<br />
MARKETING & WERBUNG <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 11<br />
Schneller als der Kandidat<br />
Begeisterte, Überbrücker, Wissenssammler: IP Deutschland klassifiziert die verschiedenen Second-Screen-Nutzer<br />
Häufigste Second-Screen-Nutzung bei Quizshows<br />
Quizshows<br />
Musiksendungen<br />
Politiksendungen<br />
30 %<br />
30 %<br />
28 %<br />
40 %<br />
50 %<br />
45 %<br />
ass die gleichzeitige Nutzung des<br />
DSmartphones oder des iPads den TV-<br />
Konsum nicht unbedingt beeinträchtigt –<br />
darauf haben verschiedene Untersuchungen<br />
bereits verwiesen. IP Deutschland<br />
bereichert diese Debatte nun aber um<br />
weitere Erkenntnisse zum sogenannten<br />
Second Screen und veröffentlicht dieser<br />
Tage bereits die vierte Folge aus der Studienreihe<br />
mit dem etwas sperrigen Namen<br />
„Kartografie von Bewegtbild“.<br />
Nach diesen Ergebnissen sind es vor<br />
allem zwei Motive, die zur Nutzung eines<br />
mobilen Geräts beim Fernsehen führen:<br />
Einmal geht es darum, durch Kommentare<br />
mit anderen Nutzern ein Gemeinschaftsgefühl<br />
zu erzeugen. Gefragt ist aber auch<br />
das Voting, um auf das laufende Programm<br />
Einfluss zu nehmen.<br />
Anhand der Aussagen der Befragten hat<br />
IP Deutschland außerdem sechs Nutzertypen<br />
herausgearbeitet: Der<br />
Begeisterte hat einen hohen<br />
TV-Konsum und will mit<br />
seinen Kommentaren Teil der<br />
öffentlichen Meinung werden.<br />
Der Kommunikator verfolgt<br />
ein ähnliches Ziel, jedoch sind<br />
seine Posts eher rational und<br />
weniger emotional. Der Überbrücker,<br />
meist männlich, will<br />
eigentlich fernsehen und greift<br />
nur zu seinem mobilen Gerät,<br />
wenn es auf dem Bildschirm<br />
langweilig wird. Zu den Wissenssammlern<br />
wiederum zählen<br />
vor allem berufstätige<br />
Mütter. Sie rufen parallel zu<br />
TV-Sendungen primär Google auf, um<br />
mehr über die gerade besprochenen Inhalte<br />
zu erfahren. Die Gemeinschaftssuchenden<br />
sind in der Regel Teenager, die<br />
20 %<br />
25 %<br />
32 %<br />
Wissenssendungen<br />
Boulevard-<br />
Sendungen<br />
Serien<br />
Parallele Bildschirmnutzung muss nicht vom TV-Programm ablenken<br />
24 %<br />
24 %<br />
22 %<br />
sich spontan als Community zusammenfinden,<br />
um beispielsweise über die Kandidaten<br />
einer Show abzulästern. Der Gelegenheitsnutzer<br />
schließlich ist eher älter,<br />
49 %<br />
42 %<br />
49 %<br />
27 %<br />
34 %<br />
29 %<br />
Foto: IP Deutschland<br />
meist über 50 Jahre. Er sucht<br />
ganz gezielt nach Sendungen<br />
und greift ebenso bewusst auf<br />
sein Tablet zu, um Leerläufe zu<br />
überbrücken.<br />
Werbung kann profitieren<br />
In der „Kartografie Bewegtbild<br />
4“ hat IP auch untersucht, mit<br />
welchen Themen und Sendungen<br />
sich die Parallelnutzer am<br />
liebsten beschäftigen. Ganz<br />
oben auf der Liste stehen Quizshows<br />
(siehe Chart). Man will<br />
mitreden und die Lösung<br />
schneller finden als die anderen<br />
User oder die Kandidaten im<br />
Studio. Stark gefragt sind auch Musik- und<br />
Politsendungen. Weitere – und für die TV-<br />
Vermarkter überaus erfreuliche – Ergebnisse:<br />
Die Second-Screen-Nutzung lenkt<br />
nicht ab. Im Gegenteil, die User setzen sich<br />
intensiver mit dem Programm auseinander.<br />
Davon, so das wenig überraschende<br />
Fazit, profitiere auch die Werbung. hvr ■<br />
Anzeige<br />
Soaps<br />
27 %<br />
34 %<br />
39 %<br />
Nachrichten<br />
21 %<br />
44 %<br />
35 %<br />
Kochsendungen<br />
25 %<br />
42 %<br />
33 %<br />
Dokumentationen<br />
21 %<br />
47 %<br />
32 %<br />
Reisesendungen<br />
25 %<br />
36 %<br />
39 %<br />
Spielfilme<br />
16 %<br />
47 %<br />
37 %<br />
Show-Sendungen<br />
25 %<br />
54 %<br />
21 %<br />
Ja, häufig Ja, ab und zu Nein<br />
Frage: Bei welchen Sendungen kommt es bei Ihnen vor, dass Sie sich auf einem zweiten Bildschirm mit dem aktuellen Fernsehprogramm beschäftigen?<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13<br />
Basis: n = 1.674; Quelle: IP Deutschland 2013<br />
E<br />
MTV-Videos sind der Hit<br />
Videos mit Branded Content sind auf Instagram begehrt – wenn sie spektakulär sind<br />
rst seit Juni können über die<br />
Fotoplattform Instagram<br />
auch Videos geshared werden –<br />
doch die Werbungtreibenden<br />
machen von dieser Möglichkeit<br />
bereits regen Gebrauch. Rund<br />
vierzig Prozent der meistgeteilten,<br />
nicht länger als 15 Sekunden<br />
langen Videos sind Branded<br />
Content und stammen von Marken.<br />
Dies geht aus einer Analyse<br />
von Unruly hervor, einem<br />
Dienstleister für Social Video<br />
Marketing.<br />
Die meisten Shares eines Unternehmens<br />
erzielt MTV. Der MTV auf Instagram: Extrem viele Shares mit Videos<br />
Musiksender ist mit insgesamt 84<br />
Videos unter den Top 1000 vertreten und<br />
erzielte mit diesen über 134.000 Shares.<br />
Unter den Top 5 befindet sich aber auch<br />
das kalifornische Unternehmen Woodman<br />
Labs, das unter dem Namen Go Pro<br />
kleine, wasserdichte und stoßfeste Video-<br />
Kameras herstellt und Instagram nutzt,<br />
um mit spektakulären Videos auf seine<br />
Produkte aufmerksam zu machen. In der<br />
Liste der Unternehmen, die die Video App<br />
von Instagram besonders intensiv nutzen,<br />
sind zudem Samsung, Nike, BMW, General<br />
Electric und Red Bull vertreten. Das<br />
Snoopygram der Peanuts war mit knapp<br />
27.000 Shares das meistgeteilte gebrandete<br />
Video auf Instagram.<br />
Kurze Videos helfen Marken<br />
„Gerade die extrem kurzen Videoclips entwickeln<br />
sich rasant, seitdem immer mehr<br />
Menschen über mobile Geräte Video-Inhalte<br />
ansehen und teilen“, sagt Sarah<br />
Wood, COO und Gründerin von Unruly.<br />
„Marken haben dies offenbar erkannt und<br />
sind aktiv dabei, sich auf Plattformen wie<br />
Instagram und Vine zu positionieren und<br />
dort ihre Zielgruppen zu erreichen.“<br />
Instagram, das im September 2012 von<br />
Facebook übernommen wurde, gibt die<br />
Zahl seiner Nutzer mit 150 Millionen an.<br />
Die ähnlich konzipierte App Vine, über<br />
die sechs Sekunden kurze Videos geteilt<br />
werden können, hat eigenen Angaben zufolge<br />
40 Millionen Nutzer. Vine gehört seit<br />
Oktober 2012 zu Twitter. Beide Kanäle –<br />
Facebook und Twitter – spielen bei der<br />
Verbreitung der superkurzen Videos eine<br />
maßgebliche Rolle. hvr<br />
■<br />
Appetizer<br />
im Web<br />
ür die neue Koch-Show „The Taste“ des<br />
FSenders Sat1 wurde jetzt auch im Web<br />
ein umfassender Auftritt gestartet. Bereits<br />
vor Ausstrahlung der nächsten TV-Folge<br />
sind dort erste Ausschnitte zu sehen, die<br />
Appetit auf mehr machen sollen. Zudem<br />
stellen sich die Coaches vor, verraten, wie<br />
beispielsweise Bratkartoffeln gelingen,<br />
und präsentieren Rezepte, die zur Jahreszeit<br />
passen. Parallel zur Sendung können<br />
die Zuschauer über ihr Smartphone oder<br />
Tablet Infos abrufen und sich mit anderen<br />
Hobbyköchen austauschen. hvr<br />
■<br />
Koch-Coaches: Der Web-Auftritt soll mediale<br />
Rundumversorgung um die Show bieten
MARKETING & WERBUNG<br />
12 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
TRADEDOUBLER<br />
Preiskrieg zeigt Wirkung<br />
„Performance Value“ heißt das Konzept,<br />
mit dem Affiliate-Netzwerkbetreiber Tradedoubler<br />
seit April 2013 für Diskussionen<br />
sorgt. Der Plan dahinter: durch Automatisierung<br />
von Abläufen effizienter werden<br />
und den Werbekunden deutlich geringere<br />
Netzwerkprovisionen berechnen. Jetzt zeigt<br />
dieser Weg erste Erfolge: Der Kosmetikhersteller<br />
Yves Rocher betreibt sein Affiliate<br />
Marketing für den deutschsprachigen<br />
Raum ab sofort ausschließlich über Tradedoubler.<br />
Die beiden Unternehmen arbeiten<br />
bereits seit 2006 zusammen. fk<br />
Sagt anderen Netzen adieu: Kosmetikhersteller<br />
setzt voll auf Tradedoubler<br />
REAL-TIME ADVERTISING<br />
Zanox kauft Start-up Metrigo<br />
Der Performance-Netzwerkbetreiber Zanox<br />
übernimmt für einen ungenannten Betrag<br />
die Mehrheit am Real-Time-Advertising-<br />
Spezialisten Metrigo. Mit dem 2011 gegründeten<br />
Start-up will sich Zanox, das<br />
Axel Springer und Publigroupe gehört, im<br />
Bereich Echtzeitwerbevermarktung technologisch<br />
verstärken und international<br />
breiter aufstellen. Die Metrigo-Gründer<br />
Tobias Schlottke, Christian Müller und<br />
Philipp Westermeyer bleiben an Bord. fk<br />
ADOBE<br />
Abkehr vom CPM-Modell<br />
Der Software-Konzern Adobe will ab 2014<br />
ein neues Preismodell für Cross-Channel-<br />
Marketing-Kampagnen einführen. Anlass<br />
ist die Integration des im Sommer übernommenen<br />
französischen Tool-Anbieters<br />
Streit um die Bildersuche<br />
Bilder-Interessenvertretung reicht EU-Wettbewerbsbeschwerde gegen Google ein<br />
arf eine Suchmaschine ein Foto im<br />
DNetz zeigen, auch wenn der Inhaber<br />
der Bildrechte nicht gefragt wurde? Diese<br />
Frage schien juristisch geklärt, doch jetzt<br />
ist sie wieder offen. Cepic, ein Verband,<br />
hinter dem rund 900 Bild- und Fotoagenturen<br />
stehen, hat jetzt eine formelle Wettbewerbsbeschwerde<br />
gegen Google bei der<br />
EU-Kommission eingereicht. Bei Cepic,<br />
die Abkürzung steht für „Centre of the<br />
Picture Industry“, handelt es sich nicht um<br />
einen Separatistenclub; Branchengrößen<br />
wie Getty Images, Corbis und Reuters<br />
gehören zu den Mitgliedern. Sie stoßen<br />
sich an der neuen Google-Bildersuche – die<br />
in Deutschland weitgehend unbekannt ist.<br />
Wie in einem Bildband<br />
Seit Februar 2013 hat Google die Bildersuche<br />
in den meisten Ländern auf ein neues<br />
Format umgestellt (siehe Screenshot). Sie<br />
präsentiert dem Nutzer die Suchergebnisse<br />
wie in einem Bildband. Mit einem Klick<br />
bekommt man jedes Bild in Maximalgröße<br />
auf den Schirm, und<br />
zwar ohne dafür die<br />
Website besuchen zu<br />
müssen, von der das<br />
Bild stammt.<br />
Für den Nutzer<br />
zweifellos ein Komfortgewinn,<br />
für Cepic<br />
jedoch eine rote<br />
Linie, die überschritten<br />
wurde. Schließlich,<br />
so argumentiert der Verband, sei es<br />
nicht das Ziel der Rechteinhaber, dem<br />
Suchmaschinenriesen ihr Inventar gratis<br />
zur Verfügung zu stellen. Stattdessen soll<br />
die Suchmaschine das tun, wozu sie da<br />
Widerstand hat sich bereits formiert<br />
Zeigt das Bild ohne Umwege: Die neue Google-Bildersuche bringt Bildagenturen in Rage<br />
ist – den Nutzer auf Websites leiten, die<br />
den gewünschten Content enthalten.<br />
Darüber hinaus wirft Cepic Google vor,<br />
mit der Suchmaschine <strong>Internet</strong>-Piraterie<br />
Vorschub zu leisten.<br />
Bereits bei Ankündigung der neuen Bildersuche<br />
im Februar<br />
2013 machte sich<br />
Unmut breit: Unter<br />
dem Slogan „Verteidige<br />
dein Bild“ wiesen<br />
Netzaktivisten<br />
darauf hin, dass<br />
Google mit dem<br />
neuen Layout drauf<br />
und dran sei, den<br />
Anbietern von Bildern<br />
den Traffic streitig zu machen.<br />
Auch in Deutschland verfügbar<br />
Deutschland und Frankreich gehören zu<br />
den wenigen Ländern, in denen Google<br />
die neue Bildpräsentation noch nicht aktiviert<br />
hat – die relativ urheberrechtsfreundliche<br />
Rechtsprechung in diesen Ländern<br />
dürfte dafür verantwortlich sein. Dennoch<br />
lässt sich das Tool auch in Deutschland<br />
aufrufen: Einfach nur „google.de“ durch<br />
„google.com“ ersetzen. fk<br />
■<br />
Anzeige<br />
Neu in der Marketing Cloud: Adobe<br />
integriert Cross-Channel-Tool Neolane<br />
Neolane, dessen Lösung jetzt in der hauseigenen<br />
Marketing Cloud als Adobe Campaign<br />
firmiert. Statt CPM (Kosten pro tausend<br />
versandte Mails) soll künftig die Zahl<br />
der Kundenprofile als Berechnungsbasis<br />
dienen, die vom Werbekunden angesprochen<br />
werden – wie oft ist egal. fk<br />
THE TRADE DESK<br />
Facebook Ads in Echtzeit<br />
Das US-Unternehmen The Trade Desk bietet<br />
eine Lösung an, um Anzeigen im News<br />
Feed von Facebook via Real-Time Advertising<br />
zu platzieren. Das über The Trade<br />
Desk gebuchte Inventar wird nicht nur in<br />
der rechten Anzeigenspalte des sozialen<br />
Netzwerks ausgeliefert, möglich ist auch<br />
das Bieten auf News-Feed-Inventar. fk<br />
Wie rankt die HuffPo?<br />
Dienstleister sieht durchaus noch Verbesserungspotenzial<br />
hr Start im Oktober gehörte zu den<br />
Iwichtigsten Medienereignissen des Jahres<br />
2013: Einen Monat nach dem Launch<br />
der deutschen Ausgabe der „Huffington<br />
Post“ zieht SEO-Dienstleister<br />
Searchmetrics eine erste Bilanz.<br />
Bei Keyword-Suchen hinten<br />
Den Start der „HuffPo“ bezeichnet<br />
das Berliner Unternehmen als<br />
duchaus gelungen, sieht aber dennoch<br />
Verbesserungspotenzial. So<br />
stieg die Google-Sichtbarkeit des<br />
Portals, das zu einem Großteil auf<br />
kostenlose Blogger-Beiträge setzt,<br />
seit dem 10. Oktober kontinuierlich.<br />
HuffPo-Fundstellen sind jedoch selten<br />
auf der ersten Google-Seite zu<br />
finden, wenn nicht nach dem Portal<br />
selbst, sondern nach Keywords<br />
gesucht wird.<br />
Die Sichtbarkeit in den sozialen<br />
Medien speist sich vor allem aus<br />
Shares, Likes und Kommentaren auf<br />
Facebook. Allerdings hinterließen<br />
nur wenige Beiträge einen dauerhaf-<br />
ten Eindruck. Am besten rankt laut Searchmetrics<br />
bisher der Artikel: „Warum Sie<br />
jeden Tag Kaffee trinken sollten.“ fk<br />
■<br />
Huffington Post im Social Web<br />
Google +1<br />
5,27 %<br />
Twitter<br />
10,78 %<br />
Facebook Comments<br />
20,83 %<br />
Facebook Shares<br />
25,05 %<br />
Facebook Likes<br />
38,03 %<br />
Rund 85 Prozent aller Reaktionen im Social Web<br />
erzielte die Huffington Post bislang auf Facebook<br />
Linkedin<br />
0,05 %<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13 Quelle: Searchmetrics<br />
Web.de bietet<br />
Gutscheine an<br />
it einem Pre-<br />
Mmium-Gut-<br />
scheinportal steigt<br />
der Freemail-Anbieter<br />
Web.de ins<br />
Couponing ein.<br />
Der United-<strong>Internet</strong>-Media-Ableger<br />
arbeitet hierfür mit<br />
Cuponation zusammen,<br />
einer Tochter<br />
der Rocket <strong>Internet</strong><br />
Gruppe. Dabei soll<br />
Rasmus Giese, Chef<br />
der United <strong>Internet</strong><br />
Media AG<br />
der Schwerpunkt<br />
auf besonders exklusiven Gutscheinangeboten<br />
liegen, heißt es in einer Pressemitteilung<br />
– ohne dass näher ausgeführt wird,<br />
was das konkret bedeuten soll. Rasmus<br />
Giese, CEO United <strong>Internet</strong> Media, verweist<br />
in einer Stellungnahme indes auf die<br />
Web.de-Marktposition: „Mit dem bereits<br />
zum Start einzigartigen Angebot und der<br />
hohen Reichweite und Nutzungsfrequenz<br />
von Web.de erhalten die Kunden eine einzigartige<br />
Plattform mit einem hohen Aktivierungspotenzial.“<br />
fk<br />
■
24/13<br />
25. November 2013<br />
MARKETING & WERBUNG <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 13<br />
Interaktive Australienreise<br />
Via Kamera, GPS und Google Maps navigierten Web User vier Touristen durch Melbourne<br />
Immer einen Schritt<br />
voraus: In einer<br />
Kampagne von<br />
Tourism Victoria bestimmten<br />
die Nutzer<br />
das Urlaubsprogramm von<br />
vier Touristen – live übers <strong>Internet</strong>.<br />
elbourne – Australien, Weltstadt-<br />
und Lifestyle pur. Wer träumt<br />
Mflair<br />
nicht von einer Reise in eine der angesagtesten<br />
Städte des Planeten? Und welcher<br />
Marketer träumt bei einer Kreation nicht<br />
davon, ein Konzept umzusetzen, das alle<br />
wichtigen Trends bespielt und damit<br />
maximale Relevanz erzeugt? Wie beide<br />
Wünsche dank sozialer Netzwerke heutzutage<br />
Wirklichkeit werden können,<br />
bewies die Marketingaktion von Tourism<br />
Victoria und Clemenger BBDO<br />
unter dem Motto „Go Before You Go“.<br />
Zwischen dem 9. und 13. Oktober 2013<br />
hatten Social-Media-Nutzer via Facebook<br />
und Twitter die Möglichkeit, vier gecastete<br />
Touristen in Melbourne, ausgerüstet mit<br />
Steckbrief<br />
■ Unternehmen: Tourism Victoria<br />
■ Umsetzung: Clemenger BBDO<br />
■ URL: http://remotecontroltourist.com/<br />
■ Regisseur: Jason Zada<br />
■ Produktion: Tool in Zusammenarbeit<br />
mit Exit Films<br />
■ Laufzeit: 9. – 13. Oktober 2013<br />
Melbourne in fünf Tagen: Die User entschieden<br />
über das Programm der Touris<br />
einer Helmkamera, Google-Maps-<br />
Verknüpfung und GPS-Empfängern,<br />
über die Webseite http://remotecontrol<br />
tourist.com/ fernzusteuern.<br />
Dabei konnten sie den engagierten<br />
Protagonisten mitteilen, welche Sehenswürdigkeiten<br />
sie besuchen, welche kulinarischen<br />
Angebote sie kosten und welche<br />
Erfahrungen sie erleben sollten – und<br />
das alles live. Eine Stadtkarte auf der Website<br />
des Projekts „Melbourne Remote<br />
Gut ausgerüstet: Kamera, GPS und Google Maps<br />
Control Tourists“ diente den Nutzern als<br />
Orientierungshilfe. Insgesamt erzählt<br />
die Marketingaktion mit einem cleveren<br />
Vorgestellt von:<br />
Daniel Kleinbauer,<br />
Vice President <strong>Business</strong><br />
Unit New Media bei<br />
Media Broadcast<br />
■ media-broadcast.com<br />
Ferngesteuert durch Australien<br />
Mix aus Social, Local und Mobile<br />
(SoLoMo) eine authentische<br />
Geschichte (Storytelling), die relevante<br />
Inhalte (Content Marketing)<br />
vermittelt und Produkte<br />
platziert. Das Ergebnis: 8.726<br />
User-Anfragen, 109 gereiste Kilometer,<br />
321 Check-ins und 75 Stunden<br />
Live-Streaming. Nicht schlecht für fünf<br />
Tage und vier Personen!<br />
■<br />
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen<br />
Auftraggeber Auftrag Dienstleister<br />
Audi<br />
Betreuung der Fortsetzung der „Land of Quattro“- Thjnk Hamburg<br />
Kampagne; crossmediale Maßnahmen<br />
BMW.de<br />
Danone<br />
Dextro Energy<br />
Electrolux<br />
Digitale Leadagentur für den deutschen Markt,<br />
Gesamtverantwortung für die Website BMW.de<br />
Gewinn des europäischen Mediaetats,<br />
crossmediale Kommunikationsmaßnahmen<br />
Neue digitale Leadagentur für den Hersteller von<br />
Dextrose-Produkten und Sporternährung, geplant ist<br />
u.a. ein Relaunch des europaweiten Web-Auftritts<br />
Realisierung einer internationalen Kampagne für den<br />
neuen Electrolux-Ultra-One-Staubsauger; mit Printund<br />
Online-Maßnahmen<br />
Hi-ReS Berlin<br />
Group M<br />
Demodern<br />
DDB Tribal Berlin<br />
Auftraggeber Auftrag Dienstleister<br />
Impulse.de Online-Vermarktung des Unternehmermagazins <strong>Business</strong> Advertising GmbH<br />
Mainova<br />
Herbstkampagne für den Energieversorger unter dem<br />
Motto „Für jeden Typ den passenden Tarif“, mit Online<br />
Banner, Out-of-Home-Auftritt und Printmotiven<br />
Huth + Wenzel<br />
Siemens Rail<br />
Systems<br />
Spreadshirt<br />
Entwicklung einer Kommunikationsstrategie für den<br />
Anbieter von Schienenfahrzeugen<br />
Neue TV-Kampagne mit Animationen und Comic-Elementen,<br />
Clip ist auch auf Youtube zu sehen<br />
M&C Saatchi<br />
D.C. Media<br />
Weight Watchers Gewinn des Kommunikationsetats des Unternehmens Heimat Berlin<br />
Werkenntwen Umsetzung eines TV-Spots, der den Relaunch von<br />
Werkenntwen inszeniert, Spot läuft auch auf der<br />
Website des sozialen Netzwerks<br />
Brand Lounge<br />
Watchever vor Sky<br />
Der Video-Streaming-Dienst zeigt sich im Oktober am werbestärksten<br />
achablösung in den Werbecharts:<br />
WWährend im August und September<br />
2013 der Bezahlsender Sky am meisten<br />
Geld für Online-Anzeigen ausgab, lag<br />
im Oktober Watchever vorn.<br />
Der Video-Streaming-Dienst investierte<br />
4,20 Millionen Euro (brutto) in<br />
<strong>Internet</strong>-Werbung.<br />
Sky rutschte in diesem Monat mit Ausgaben<br />
von 2,96 Millionen Euro auf Rang<br />
zwei. Den dritten Platz belegte Sony. Der<br />
Elektronikkonzern investierte 2,87 Millionen<br />
Euro in Anzeigen im Netz. Schlusslicht<br />
der Top Ten war eBay mit Spendings<br />
in Höhe von 1,74 Millionen Euro. sg ■<br />
Der Video-Streaming-Dienst Watchever<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13<br />
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de<br />
Top-Werbungtreibende im Oktober 2013<br />
Watchever gab im Oktober deutschlandweit am meisten Geld für Online-Werbung aus<br />
Produkt Firma Okt. 2013<br />
Mio. Euro<br />
Okt. 2012<br />
Mio. Euro<br />
Watchever Online-Dienstl. Sonst. Watchever, Berlin 4,20 k. A.<br />
Sky Pay-TV Sky Dt. Fernsehen, Unterföhring 2,96 1,88<br />
Beyond Two Souls Video-Spiele Sony Computer Entert., Neu-Isenburg 2,87 k. A.<br />
McDonald’s Restaurants McDonald’s Dt., München 2,76 1,42<br />
Media Markt Techn. Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 2,69 1,55<br />
Telekom Image Dt. Telekom AG, Bonn 2,19 1,73<br />
Germanwings Fluglinie Germanwings, Köln 1,99 1,50<br />
Ferrero Dt. Image Ferrero Dt., Frankfurt 1,97 1,27<br />
Ikea Möbelhäuser Ikea Dt., Hofheim 1,87 2,43<br />
eBay Image eBay Int., Kleinmachnow 1,74 0,75<br />
Zeitraum: 01.10.2013 – 31.10.2013 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013
MARKETING & WERBUNG<br />
14 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
VIDEO-VERMARKTUNG<br />
Bewegte Bilder lernen laufen<br />
Bewegtbild im <strong>Internet</strong> ist mehr als ein Trend und alle wollen ein Stück vom Kuchen im lukrativen Werbemarkt. Wie groß<br />
dieses ausfällt, hängt auch davon ab, wie gut die Beteiligten die Wirksamkeit ihres Mediums nachweisen<br />
s war ein großer Moment, als die<br />
Eersten Bilder laufen lernen. Am 28.<br />
Dezember 1895 fand im Grand Café<br />
am Boulevard des Capucines in Paris<br />
die erste öffentliche Filmvorführung<br />
vor zahlendem Publikum statt. Mit<br />
dem von den Brüdern Lumière entwickelten<br />
Cinématographe gelang der<br />
fulminante Start für eine kommerzielle<br />
Weiterentwicklung des Films. Dass<br />
Bewegtbild nur wenige Jahrzehnte<br />
später in jedem Haushalt flimmern<br />
würde, hätten sich die beiden Brüder<br />
nicht träumen lassen. Ebenso wenig<br />
wie die TV-Macher sich noch vor<br />
einem Jahrzehnt vorstellen konnten,<br />
dass die laufenden Bilder sich vom<br />
heimischen Fernseher zunehmend<br />
auf andere Plattformen verlagern<br />
würden: auf PC, Smartphones, Tablets<br />
und – fast wie zu Beginn – in den<br />
öffentlichen Raum.<br />
Die Revolution steht noch bevor<br />
„Bewegtbild wird sich immer mehr ins<br />
Netz verlagern“, erklärt Frank-Peter Lortz,<br />
Chairman der Media-Agentur Zenith<br />
Optimedia. Die wahre Revolution stehe<br />
aber erst noch bevor. „Smart TV, aber auch<br />
Video-on-Demand(VOD)-Dienste werden<br />
die Art und Weise des Fernsehkonsums<br />
nachhaltig ändern.“ Netflix zeigt, wohin<br />
die Reise geht. Der amerikanische VOD-<br />
Anbieter produziert mittlerweile eigene<br />
Serien wie „House of Cards“ mit Oscar-<br />
Große Markenartikler haben den Out of Home<br />
Channel schon lange für sich entdeckt, nun<br />
gibt es auch erste crossmediale Umsetzungen<br />
auf Online und digitaler Außenwerbung. So<br />
bewirbt LG aktuell auf dem<br />
Ströer-Portfolio die Einführung<br />
seines neues Smartphones<br />
G2. Und das mit hohem<br />
Werbedruck. Der zweite<br />
der jeweils drei Wochen lang<br />
gezeigten zwei Flights ist gerade<br />
angelaufen. Während<br />
der Kampagne will LG insgesamt<br />
153 Millionen Ad Impressions<br />
über die digitalen<br />
Screens und 13 Millionen<br />
über Online erzielen. Prerolls<br />
auf den von Ströer vermarkteten<br />
Websites verlinken direkt<br />
auf eine Microsite von<br />
LG. Begleitet wird Online im<br />
„Bewegtbild wird sich ins Netz<br />
verlagern. Die wahre Revolution<br />
steht aber erst noch bevor“<br />
FRANK-PETER LORTZ<br />
Chairman Zenith Optimedia<br />
Wohin geht die Reise bei Bewegtbild? Auf jeden Fall auch ins <strong>Internet</strong><br />
Preisträger Kevin Spacey und konnte nicht<br />
zuletzt dadurch in diesem Jahr über drei<br />
Millionen zahlende Abonnenten hinzugewinnen.<br />
Nachdem im Vorjahr noch 4,6<br />
Millionen Dollar Verlust<br />
aufliefen, erzielte Netflix<br />
nunmehr kurz nach der<br />
Ausstrahlung einen Gewinn<br />
von 2,4 Millionen<br />
Dollar. Dass das Streaming-Portal<br />
auch qualitativ<br />
mit dem klassischen<br />
LG Launch: Crossmediales Bewegtbild in Online und Out of Home<br />
10-Sekünder am Bahnhof für<br />
schnelle Nettoreichweite<br />
gesamten Zeitraum von zehnsekündigen Spots<br />
auf den Außenwerbungs-Screens. Online, so<br />
die dahinterstehende Strategie, baut die Kontakte<br />
eher langsam auf, aber mit direkter Verlinkung<br />
auf die Produktseite<br />
sowie wenigen Streuverlusten<br />
dank Targeting. Digital Out of<br />
Home soll für einen massiven<br />
Nettoreichweitenzuwachs in<br />
kurzer Zeit sorgen. Dennis<br />
Grzenia, Marketing Campaign<br />
Manager LG Electronics, verfolgt<br />
die Entwicklung des Outdoor<br />
Channels nach eigener<br />
Aussage schon von Anfang an<br />
und glaubt an die Wirkung des<br />
Mediums: „Die Verknüpfung<br />
mit dem Online-Bewegtbildangebot<br />
ist logisch und gut, da<br />
beide Medien für uns wichtige<br />
Touchpoints bedienen.“ vg<br />
Fernsehen mithalten<br />
kann, bewiesen die drei<br />
Emmys, mit denen die Politserie ausgezeichnet<br />
wurde. Im November ist sie nun<br />
auch im deutschen Free-TV angelaufen.<br />
Für Amazon Grund genug, das erfolgreiche<br />
Konzept nachzuahmen. Der Online-<br />
Händler, der mit Lovefilm eine eigene Video-Plattform<br />
unterhält, startet nun gleichfalls<br />
eine aufwendig selbst produzierte<br />
Serie. Die ersten drei Folgen von „Alpha<br />
House“ gibt es für eingeloggte Amazon-<br />
Kunden ab sofort kostenlos auf der US-Seite<br />
im Stream. Für Amazon ist das ein weiterer<br />
Schritt weg vom Versandhändler hin<br />
zum Entertainmentkonzern, für die Bewegtbildbranche<br />
noch ein Mosaiksteinchen<br />
auf dem Weg zu mehr Reichweite.<br />
„Solche neuen Angebote“, so die Einschätzung<br />
von Zenith-Chairman Lortz, „werden<br />
dazu führen, dass der Bewegtbildkonsum<br />
im <strong>Internet</strong> massiv wachsen wird und<br />
das für Bewegtbildwerbung zur Verfügung<br />
stehende Inventar sich vervielfachen wird.“<br />
Das geht zulasten des linearen Fernsehens:<br />
Im Jahr 2012 haben laut Arbeitsgemeinschaft<br />
Fernsehforschung (AGF) nur<br />
noch 71,8 Prozent der vermarktungsrelevanten<br />
Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen<br />
an einem durchschnittlichen Wochentag<br />
ferngesehen; der tiefste Wert seit 1994.<br />
Wesentlich dramatischer: Die Werbeblockreichweiten<br />
der großen Free-TV-Anbieter<br />
gaben in den letzten drei Jahren<br />
deutlich nach. Bei Marktführer RTL etwa<br />
sanken sie seit 2010 über<br />
den gesamten Tag hinweg<br />
von durchschnittlich 0,75<br />
auf 0,63 Millionen Menschen<br />
(minus 16 Prozent).<br />
Sat1 verlor 15 Prozent<br />
auf 0,41 Millionen.<br />
Pro Sieben hielt im<br />
Schnitt noch 0,48 Millionen<br />
Menschen in der<br />
Werbepause – 4 Prozent weniger als 2010.<br />
Wo Quoten im linearen TV wegbrechen,<br />
versuchen die Sender sie über das Web<br />
wieder aufzufangen. Sowohl die RTL<br />
Group als auch die Pro-Sieben-Sat1-Gruppe<br />
haben ihre VOD-Dienste RTL Now und<br />
Maxdome weiter ausgebaut, beide warten<br />
inzwischen mit selbst produzierten Inhalten<br />
nur fürs Web auf. Thomas Port,<br />
Geschäftsführer beim Pro-Sieben-Sat1-<br />
Foto: Fotolia / Sergey Nivens<br />
„Alles, was Bewegtbild ist,<br />
soll gemessen werden“<br />
MARTIN KRAPF<br />
Geschäftsführer Wirkstoff TV<br />
Vermarkter Sevenone Media, sieht<br />
das Web deshalb nicht als Bedrohung<br />
an: „Mit unseren Video-on-<br />
Demand-Angeboten wie Maxdome<br />
und Myvideo und unseren Second-<br />
Screen-Anwendungen treiben wir<br />
die neuen Bewegtbildtrends voran.<br />
Kein anderes Medium profitiert so<br />
stark von der digitalen Revolution<br />
und gestaltet sie mit wie TV.“ Mitgestalten<br />
will auch Pro Sieben Sat1:<br />
Flatscreens, Apple -TV, Google -TV,<br />
IPTV, Smartphones, Tablets, Xbox<br />
360, ein Tisch und ein Badezimmerspiegel<br />
mit integriertem Screen – das<br />
hauseigene „Future Lab“ in der Pro-<br />
Sieben-Sat1-Zentrale in Unterföhring<br />
bei München präsentiert<br />
sich als Schlaraffenland für Multimedia-Nerds.<br />
Dort testet und sammelt<br />
die Sendergruppe alle Entwicklungen<br />
rund um das Thema Bewegtbild.<br />
Ähnliche Räumlichkeiten finden<br />
sich auch beim Wettbewerber<br />
RTL in Köln. Man möchte gerüstet sein für<br />
die digitale Zukunft.<br />
AGF weist Online-TV aus<br />
Wappnen wollen die Anbieter von Online-<br />
Bewegtbild sich zudem für die Forderungen<br />
der Werbungtreibenden. Je größer<br />
der Anteil der Bewegtbildangebote im<br />
<strong>Internet</strong> wird, desto lauter erschallt deren<br />
Ruf nach einer crossmedialen Reichweite.<br />
Eine Währung also, die abbilden kann,<br />
welcher Nutzer in TV und Online wie<br />
viele Kontakte mit Bewegtbildwerbung<br />
hat. Den Grundstein für diese kanalübergreifende<br />
Reichweitenmessung legte Anfang<br />
Oktober die AGF: Ein vom Marktforschungsinstitut<br />
Nielsen im Auftrag der<br />
AGF betriebenes Online Panel mit rund<br />
25.000 Teilnehmern erfasst die Nutzung<br />
von Video Streaming. Die Methodik<br />
funktioniert parallel zum AGF Fernsehpanel,<br />
das die Einschaltquoten der Sender<br />
erhebt. Das Projekt ist darauf ausgelegt,<br />
Instream-Angebote – unabhängig davon,<br />
ob es sich um die eines Fernsehsenders<br />
oder eines reinen Online-Anbieters handelt<br />
– abzubilden. „Alles, was in irgendeiner<br />
Form Bewegtbild ist, soll in letzter<br />
Instanz gemessen werden. In der ersten<br />
Phase messen wir die Bewegtbildinhalte<br />
am PC. Die nächste Ausbaustufe umfasst<br />
Tablet und Mobile“, erläutert Martin<br />
Krapf. Der AGF-Vorstand ist Geschäftsführer<br />
von Wirkstoff TV, der Gattungsinitiative<br />
der TV-Vermarkter für Fernsehen<br />
und Bewegtbild.
24/13<br />
25. November 2013<br />
MARKETING & WERBUNG<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 15<br />
Schlaraffenland für Medien-Nerds: Pro Sieben Sat1 testet<br />
in seinem Future Lab alle Bewegtbildentwicklungen<br />
Alles soll gemessen werden? Nein, Inpage-Formate,<br />
also Videos, die losgelöst<br />
vom Bewegtbildumfeld im redaktionellen<br />
Inhalt von Websites eingebettet ablaufen,<br />
bleiben weiterhin außen vor. „Das duale<br />
AGF-Modell erhebt primär die Zusatzreichweiten,<br />
die über die Online-Nutzung<br />
von TV-Inhalten entstehen“, so die Beurteilung<br />
von Hans-Georg Stolz. Als Vorstandsvorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
Mediaanalyse ist er so etwas wie der<br />
oberste Währungshüter. „Das Ziel der<br />
AGF-Mitglieder, diese Zusatzreichweiten<br />
auszuweisen, werden sie erreichen. Die<br />
Zielsetzung aller Marktteilnehmer, alle<br />
Bewegtbildformen ausweisen zu können,<br />
erfüllt dieses Modell leider nicht.“<br />
Matthias Wahl, Vorstandsvorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung<br />
(Agof), sieht das ähnlich: „Eine finale,<br />
tragfähige Lösung ist der AGF-Ansatz<br />
sicher nicht, da er nur einen Teil der Bewegtbildvarianten,<br />
die über Online verbreitet<br />
werden, abbildet. Wenn wir jedoch<br />
einen konsensualen und<br />
validen Standard über alle<br />
Bewegtbildvarianten<br />
schaffen wollen, brauchen<br />
wir einen Ansatz,<br />
der das ganze Spektrum<br />
gleichberechtigt berücksichtigt.“<br />
Dazu testen die<br />
Agof-Forscher bereits<br />
seit geraumer Zeit verschiedene<br />
Modelle und<br />
Möglichkeiten, wie das<br />
geleistet werden könnte.<br />
Aktuell könne man aber<br />
noch nichts Näheres<br />
sagen. 2014 soll es so weit<br />
sein. Ob sich das Ergebnis<br />
dann mit dem AGF-<br />
Ansatz vereinbaren lässt?<br />
Eher fraglich. Bereits im Jahr 2008 taten<br />
sich AGF und Agof zusammen, um eine<br />
gemeinsame Konvention zu entwickeln.<br />
Schon im März 2009 trennten sich die Wege<br />
aber wieder, weil beide Verbände auf<br />
keinen gemeinsamen Nenner kamen. Da<br />
es für Onliner und TV-Sender um viel<br />
Werbegeld geht, will jeder den Standard<br />
definieren, der für ihn am besten ist.<br />
So misst auch die AGF im ersten Schritt<br />
nur die Online-Video-Angebote ihrer Mitglieder.<br />
Und das sind nur TV-Anbieter.<br />
Dass die AGF-Messung ein reines Projekt<br />
der Sender sei, bei dem Online-Vermarkter<br />
außen vor bleiben sollen, will Martin<br />
Krapf jedoch nicht stehen lassen. „Es ist in<br />
keinster Weise relevant, ob der Absender<br />
des Bewegtbilds ein TV-Sender ist oder<br />
etwa ein Verlag“, betont Krapf. Es könne<br />
jeder Online-Vermarkter, der Bewegtbild<br />
verbreitet, Mitglied werden und<br />
sein Angebot messen lassen. Einzige<br />
Limitierung, so Krapf, das<br />
Angebot muss eine gewisse Größe<br />
haben: „Wir werden zu Beginn<br />
keine Tagesreichweiten ausweisen,<br />
sondern kumulierte Reichweiten.<br />
Das Problem bei vielen Online-<br />
Video-Angeboten ist ja, dass sie<br />
zwar viele Kontakte aufweisen<br />
können, die Nettoreichweite und<br />
die durchschnittliche Verweildauer<br />
aber eher gering ist.“ Auch<br />
Krapf ist klar, dass die AGF hier<br />
den kleinsten gemeinsamen<br />
Nenner zwischen Online- und<br />
TV-Bewegtbild sucht, aber es sei<br />
„ein erster wichtiger Schritt“. Im<br />
Laufe des ersten Quartals 2014<br />
sollen nun angebotsbezogene Daten auf<br />
Monatsbasis bereitgestellt werden. 2015<br />
sollen dann fusionierte Nutzungsdaten aus<br />
TV und Online vorliegen.<br />
„Der eingeschlagene Weg ist auf jeden<br />
Fall der richtige“, sagt Markus Stautner,<br />
Managing Partner bei Brainagency Media,<br />
gibt aber zu bedenken: „Grundsätzlich<br />
bleibt natürlich das Problem der Vergleichbarkeit,<br />
da Online mit seiner Interaktivität<br />
und Respondierbarkeit auf vielen Gebieten<br />
weit mehr leisten kann als das klassische<br />
TV.“ Darüber hinaus fordert er: „Da auch<br />
Out of Home immer digitaler wird und Bewegtbild<br />
auch dort zunehmend zum Einsatz<br />
kommt, sollte langfristig auch Digital<br />
Out of Home abbildbar sein.“<br />
Noch eine Bewegtbild-Baustelle<br />
Das hieße, eine weitere Baustelle zu eröffnen,<br />
bevor bei der anderen überhaupt die<br />
letzten Bagger vorgefahren sind. Das<br />
Bewegtbildinventar durch Monitore im<br />
öffentlichen Raum zu erweitern, mit diesem<br />
Anspruch tritt Ströer<br />
Digital an. Die Kölner<br />
haben für die übergreifende<br />
Vermarktung von<br />
Video auf Smartphones<br />
und Tablet, PCs und<br />
öffentlichen Monitoren<br />
eigens die Tochter Ströer<br />
Primetime gegründet<br />
(s. INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> 19/2013).<br />
„Durch die Kombination<br />
„Langfristig sollte auch<br />
Digital Out of Home<br />
abbildbar sein“<br />
MARKUS STAUTNER<br />
Managing Partner Brainagency Media<br />
unserer Online-Reichweiten<br />
mit Digital Out of<br />
Home erreichen wir für<br />
unsere Kunden hohe<br />
Reichweitenzuwächse“,<br />
verspricht Ströer-Vorstandsvorsitzender<br />
Udo<br />
Müller, „und sind damit in der Lage, mangelnde<br />
Online-Nettoreichweiten im Video-Bereich<br />
zu kompensieren.“<br />
Mit insgesamt 500 Millionen Video<br />
Views über Online-Inventar (50 Millionen)<br />
und digitale Outdoor-Flächen (450<br />
Millionen) bläst Primetime zur Attacke<br />
gegen Video-Vermarkter wie IP, Sevenone<br />
Media und Smartclip. „Die Auslieferung<br />
von Bewegtbild über das IP-Protokoll<br />
macht die Einbindung von Out-of-Home<br />
in ein Gesamtvermarktungsportfolio technisch<br />
auch möglich“, bestätigt Holger<br />
Schöpper, Sprecher Forum Bewegtbild im<br />
Bundesverband Digitale Wirtschaft<br />
(BVDW). Thematiken wie Kontaktdosis-<br />
Steuerung, Targeting und Sichtbarkeit<br />
müssten aber gelöst werden. Trotzdem ist<br />
Schöpper zuversichtlich: „Wenn Kampagnenziele<br />
mit technisch Machbarem zu erreichen<br />
sind, werden Budgets diese Wege<br />
auch nutzen.“<br />
Auch darüber hinaus wirft die crossmediale<br />
Kombination Probleme auf: „TV-<br />
Spots sind grundsätzlich nicht für digitale<br />
Außenwerbung konzipiert“, sagt Damian<br />
Rodgett, Geschäftsführer von Pilot Screentime.<br />
„Ich gehe davon aus, dass der Viewer<br />
Zeit, Aufmerksamkeit und seine Ohren<br />
mitbringt, wenn er Video-Werbung anschaut.“<br />
Dies sei bei Digital Out of Home<br />
nicht der Fall. So können die digitalen Außenwerbungs-Screens<br />
in der Regel keinen<br />
Ton ausstrahlen. Damit fällt die Eins-zueins-Verlängerung<br />
eines TV-Spots in den<br />
öffentlichen Raum flach. Die Agentur<br />
müsste eigens eine kanalspezifische Adaption<br />
anfertigen. Zudem ist ein 30-Sekünder<br />
meist zu lang für die Rezeptionssituationen,<br />
in denen sich der<br />
Mensch unterwegs befindet.<br />
Frank Goldberg, Geschäftsführer<br />
der Digital<br />
Signage Beratung Smart<br />
TV Networks, bestätigt:<br />
„Die meisten <strong>Internet</strong><br />
Video Ads sind zu lang<br />
für DooH-Werbeträger.<br />
Die Message muss in 10 bis 15 Sekunden<br />
rüberkommen.“ 20- bis 30-sekündige<br />
Fernsehspots, glaubt Goldberg, entfalten<br />
dort weniger gute Wirkung. Ein weiteres<br />
Problem: Die meisten Online Video Ads<br />
sind wie Fernsehspots im Landscape-Format<br />
(16:9-sQuerformat) produziert. Damit<br />
könnten sie leicht auf die allermeisten<br />
„Die meisten <strong>Internet</strong> Video<br />
Ads sind einfach zu lang für<br />
DooH-Werbeträger“<br />
Frank Goldberg<br />
Geschäftsführer Smart TV Networks<br />
DooH-Werbeträger übertragen werden.<br />
„Ausgerechnet auf die Ströer-Werbeträger,<br />
etwa die OC Station oder die OC Mall,<br />
aber nicht“, merkt Goldberg an: „Die sind<br />
nämlich im vertikalen Porträtformat.<br />
Wenn man also nicht den größten Teil des<br />
Screens verschenken will, weil man das <strong>Internet</strong><br />
Video Ad nur im oberen Teil des<br />
Bildschirms anzeigt, müsste man jeden<br />
Spot vorher auf Porträtformat adaptieren.“<br />
Die Zukunft von Bewegtbild in der<br />
digitalen Außenwerbung beurteilt er dennoch<br />
positiv. Werbungtreibende und<br />
Agenturen würden in Zukunft immer<br />
stärker die besonderen Charakteristika sowohl<br />
der <strong>Internet</strong>-Bewegtbildwerbung als<br />
auch der DooH-Werbeträger berücksichtigen.<br />
„Sie werden die Fernsehspots adaptieren<br />
für diese digitale Medien, die einfach<br />
schneller sind, wenn der Zuschauer es<br />
sich nicht gerade im Fernsehsessel bequem<br />
gemacht hat.“ Dann, so glaubt er,<br />
werde man der einfachen Übertragbarkeit<br />
von <strong>Internet</strong> Video Ads auf DooH-Werbeträger<br />
„einen Riesenschritt“ nähergekommen<br />
sein.“ Schaut man auf die Brüder Lumière,<br />
sind das nicht nur Visionen. vg ■
MARKETING & WERBUNG<br />
16 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25.November 2013 24/13<br />
SERIE: KENNZAHLEN FÜR ONLINE MARKETING<br />
Was die Zahlen verraten<br />
Im <strong>Internet</strong> lässt sich alles messen. Jeder namhafte<br />
E-Mail-Marketing-Dienstleister stellt seinen<br />
Kunden umfangreiche Daten zum Verlauf<br />
der durchgeführten Kampagnen zur Verfügung.<br />
Auch Web-Analyse-Programme liefern Messwerte,<br />
die Aufschluss über die Wirksamkeit von<br />
Marketingmaßnahmen geben – wenn man sie<br />
konsequent auswertet und richtig zu deuten<br />
weiß. Dazu braucht es nicht viel: die Zahlen<br />
selbst, einen Taschenrechner und das Verständnis,<br />
welche Aussage sich hinter welcher<br />
Kennzahl verbirgt. In dieser Ausgabe stellen wir<br />
Ihnen die wichtigsten Kennzahlen im Bereich<br />
E-Mail-Marketing vor. Sie helfen, den Erfolg von<br />
Newsletter-Kampagnen einzuschätzen, Verbesserungen<br />
zu dokumentieren und Probleme<br />
zu erkennen. In Ausgabe 25/2013 finden Sie<br />
dann Kennzahlen rund um Social Media.<br />
Zustellrate<br />
Nicht jede Mail erreicht auch den Empfänger.<br />
Die Zustellrate errechnet sich aus der Versandmenge<br />
und den nicht zustellbaren Mails (Bounces).<br />
Eine signifikant sinkende Zustellrate deutet<br />
auf unmittelbare Probleme hin, die möglichst<br />
bald geklärt werden müssen. Denn viele Bounces<br />
beschädigen die Vertrauenswürdigkeit des<br />
Absenders und erhöhen die Gefahr, in der<br />
Spam-Falle zu landen. Rückgänge um zwei<br />
oder mehr Prozent verlangen ein klärendes Gespräch<br />
mit dem E-Mail-Marketing-Dienstleister.<br />
Bounces<br />
Bounce-Rate =<br />
Versandmenge<br />
* 100<br />
Abmelderate<br />
Bounce-Rate<br />
Im E-Mail-Marketing beschreibt ein Bounce eine<br />
Mail, die nicht zugestellt werden konnte. Dafür<br />
gibt es drei mögliche Gründe: Mailbox voll (Soft<br />
Bounce), E-Mail-Adresse falsch (Hard Bounce),<br />
Message als Spam geblockt (Block Bounce).<br />
Adressen, die Bounces hervorrufen, sollten<br />
nicht mehr beliefert werden, denn eine zu hohe<br />
Bounce-Rate kann dazu führen, dass Mailbox-<br />
Provider die gesamte Kampagne als Spam einstufen.<br />
Bounce-Rates von 10 Prozent sind nur<br />
kurzfristig akzeptabel. Ziel sollte ein Wert von<br />
weniger als 2 Prozent sein.<br />
Die Abmelderate zeigt den Anteil der Nutzer an,<br />
die aktiv den Bezug eines Newsletters kündigen.<br />
Steigt sie, trifft der Inhalt des Newsletters<br />
nicht die Interessen der Empfänger. Die Abmelderate<br />
muss zusammen mit der Bounce-Rate<br />
(links) betrachtet werden. Ist die Abmelderate<br />
niedrig, die Bounce-Rate jedoch hoch, sind<br />
technische Probleme wahrscheinlich.
24/13 25. November 2013<br />
MARKETING & WERBUNG <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 17<br />
Messen statt vermuten: Jeder E-Mail-Marketing-Dienstleister stellt seinen Kunden Daten zu Versand und Nutzung<br />
ihrer Newsletter zur Verfügung. Dieser Artikel erklärt, wie man aus diesen Zahlen Aufschluss über Erfolg und Misserfolg<br />
von E-Mail-Marketing-Kampagnen erhält – und was als Warnsignal zu verstehen ist<br />
Serie: Kennzahlen<br />
Die wichtigsten Key Performance<br />
Indices (KPIs) im Bereich E-Mailund<br />
Social Media Marketing<br />
Folge 1: E-Mail-Marketing<br />
Ausgabe 24/2013<br />
Folge 2: Social Media<br />
Ausgabe 25/2013<br />
Alle bereits erschienenen Folgen<br />
können Sie unter www.internetworld.<br />
de/webcode herunterladen.<br />
Webcode 1324016<br />
Öffnungsrate<br />
Wurde die Mail zugestellt, ist das nur die halbe<br />
Miete: Erst wenn der Empfänger die Mail aktiv<br />
öffnet, signalisiert er Interesse. Mit dieser Kennzahl<br />
lassen sich Erfolge bei der zielgruppengerechten<br />
Gestaltung eines Newsletters belegen.<br />
Die Öffnungsrate ist schnell berechnet, sie birgt<br />
aber bei mobilen Empfängern auch Tücken: So<br />
laden zum Beipiel iPads und iPhones Bilder in<br />
einer Mail automatisch schon in der Vorschau –<br />
die Mail wird als geöffnet registriert.<br />
Klickrate<br />
Die härteste Währung im E-Mail-Marketing<br />
heißt: Klicks. Ein Klick auf einen Newsletter<br />
belegt unzweifelhaft, dass sich der Empfänger<br />
aktiv mit dem Inhalt der Mail auseinandergesetzt<br />
hat. Wer Design und Aufbau seiner Newsletter für<br />
eine hohe Klickrate optimieren will, sollte über<br />
A/B-Tests nachdenken: Ein Testverteiler erhält<br />
eine Newsletter-Variante, eine Vergleichsgruppe<br />
eine andere. Die Version, die eine höhere Klickrate<br />
erzielt, wird anschließend an den gesamten<br />
Rest des Adresspools verschickt.<br />
Lesedauer<br />
Die Lesedauer lässt sich entweder über alle<br />
Empfänger berechen oder nur über die Empfänger,<br />
die die Mail auch geöffnet haben. Je höher<br />
die Werte, desto besser die Auseinandersetzung<br />
mit dem Inhalt. Denn nur relevante Inhalte haben<br />
auch eine Chance auf dauerhaften Erfolg.<br />
Lesedauer = <br />
Öffnungsdauer in Sekunden<br />
Lesedauer pro Nutzer = <br />
Öffnungsdauer in Sekunden je Empfänger<br />
Ø Lesedauer =<br />
Ø Lesedauer je Öffner =<br />
Öffnungsdauer in Sekunden je Empfänger<br />
Anzahl der Öffnungen<br />
Öffnungsdauer in Sekunden<br />
Unique Öffnungen<br />
Mobile Rate<br />
Diese Kennzahl wird oft unterschätzt: Wie groß<br />
ist der Anteil der Empfänger, die den Newsletter<br />
auf einem Mobilgerät empfangen? Selbst wenn<br />
er niedrig ist, belegt eine Steigerung der Mobile<br />
Rate ein grundsätzliches Interesse der Empfänger<br />
an diesem Kanal. Eine quantitativ niedrige<br />
Mobile Rate, die jedoch signifikant ansteigt, ist<br />
ein Indiz dafür, dass der Newsletter vermutlich<br />
nicht optimal für den Mobile-Einsatz optimiert<br />
ist, dies aber sinnvoll wäre.<br />
Fotos: iStockphoto.com / Lazarev; iStockphoto.com / Art-Y; Psdblast.com / Andy; All-free-download.com / Shokunin; all-free-download.com / Zcool.com.cn
E-COMMERCE<br />
18 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
GOOGLE<br />
Sechs Pop-up Stores<br />
Google eröffnet in den USA unter dem<br />
Namen „Winter Wonderlab“ sechs Pop-up<br />
Stores, in denen Gadgets aus dem eigenen<br />
Haus präsentiert werden. Zum Verkauf stehen<br />
Chromebooks, Nexus-Geräte und der<br />
TV-Stick Chromecast, allerdings nicht die<br />
Cyberbrille Google Glass. dz<br />
MYTIME<br />
Weight Watchers komplett<br />
Mytime, der Online Shop der Supermarktkette<br />
Bünting, erweitert sein Sortiment um<br />
Weight-Watchers-Produkte. Das komplette<br />
Warenangebot mit 90 Produkten ist im<br />
Web zu bestellen. Man könne online das<br />
gesamte Sortiment anbieten, ohne aufgrund<br />
unterschiedlicher Nachfrage in den<br />
Märkten Abschriften befürchten zu müssen,<br />
heißt es vom Unternehmen. dz<br />
REUTER.DE<br />
Sieg gegen Armaturenhersteller<br />
Onlinehändler Reuter erhält Schadensersatz<br />
von unwilligem Hersteller<br />
igentlich war alles klar: Nachdem das<br />
EBewertungsportal Qype vom US-Konkurrenten<br />
Yelp übernommen worden war,<br />
verschwand die <strong>Internet</strong>-Plattform Ende<br />
Oktober 2013 von der Online-Bildfläche.<br />
Die Bewertungen, die Nutzer bislang auf<br />
Qype hinterlassen hatten, sollten nun auf<br />
Yelp zu sehen sein. Darauf verließen sich<br />
zumindest die bewerteten Händler und<br />
Dienstleister – und irrten gewaltig. Denn<br />
die vielen positiven Bewertungen, die sie<br />
im Lauf der Zeit bei Qype angesammelt<br />
hatten, sind bei Yelp nicht mehr zu finden.<br />
Von Platz sechs auf 63<br />
So geht es zum Beispiel dem Münchner<br />
Friseursalon Adrenalin – the Art of Hair<br />
Design. „Wir waren bei Qype münchenweit<br />
auf Platz sechs bei Friseuren gelistet,<br />
mit einem Durchschnittswert von fünf<br />
Sternen“, ärgert sich Inhaber Thorsten<br />
Schreiber. „Nachdem 160 ehrlich ‚erworbene‘<br />
Bewertungen bei der Übernahme<br />
weggefiltert wurden, haben wir nur noch<br />
3,5 Sterne und liegen etwa auf Platz 63 –<br />
das ist auf der siebten Ergebnisseite.“<br />
Schuld ist offenbar ein falsch eingestellter<br />
Filter, der nur 1-Stern-Bewertungen<br />
von Qype zu Yelp übernommen hat. Doch<br />
dieser siebt hartnäckig weiter. Und der<br />
US-Anbieter scheint wenig bis gar kein<br />
Interesse daran zu haben, seine deutschen<br />
Kunden und Nutzer zu besänftigen. Tage<br />
nachdem Händler und Dienstleister im<br />
Yelp-Forum Sturm liefen, meldete sich<br />
eine Community-Managerin mit einer<br />
Standardantwort: „Ich kann euch nichts<br />
versprechen, da ich weder Einfluss auf den<br />
Filter habe, noch weiß, an welchen Algorithmen<br />
er aufgestellt ist, aber es kann<br />
durchaus sein, dass hier bei dem ein oder<br />
anderen Fall noch mal nachjustiert wird“,<br />
Alle gegen Yelp<br />
Beim Transfer von Anbieterbewertungen von Qype zu Yelp kamen nur die schlechten durch<br />
so der halbherzige Versuch, die erhitzten<br />
Gemüter zu beruhigen. Besonders ärgerlich:<br />
Auch zahlende Premiumpartner von<br />
Qype wurden ungerechtfertigt in der Bewertung<br />
herabgestuft. Denn dass der<br />
Münchner Friseursalon Adrenalin mit 3,5<br />
Sternen im Vergleich zu anderen Geschäften<br />
noch recht passabel abschnitt, kommt<br />
nur daher, dass er zuvor schon einige gute<br />
Bewertungen auf Yelp erhalten hat. „Von<br />
Qype kamen ausschließlich die schlechten<br />
dazu, obwohl wir viele 5-Sterne-Bewer-<br />
Foto: Fotolia / Rudie<br />
Händler und Dienstleister<br />
stellen Yelp kein gutes<br />
Zeugnis aus<br />
tungen von Profi-Qypern mit vielen Beiträgen<br />
hatten. Aber die sind nun alle im<br />
Filter“, meint Schreiber.<br />
Nur schwer erreichbar<br />
Abgesehen vom Forum ist ein Kontakt zu<br />
Yelp schwierig: Eine<br />
Telefonnummer ist<br />
auf der deutschen<br />
Website nicht zu finden,<br />
die einzige angebotene<br />
Möglichkeit,<br />
sich mit dem Portal in Verbindung zu setzen,<br />
ist ein allgemeines Kontaktformular.<br />
Wer es nutzt, erhält eine automatisch<br />
generierte Antwort: Aufgrund der viele<br />
Anfragen betrage die Bearbeitungszeit<br />
momentan circa zwei Wochen.<br />
Doch Händler können nur zähneknirschend<br />
abwarten. Denn rechtliche Schritte<br />
wollen gut überlegt sein. Schon die Frage,<br />
welche Klage mit welchem Antrag<br />
überhaupt formuliert werden soll, ist<br />
Rechtsexperten zufolge schwierig.<br />
„Aktuell tendiere ich zu einer Feststellungsklage,<br />
da diese in jedem Fall in<br />
Deutschland eingereicht werden könnte“,<br />
argumentiert Jens Ferner, ein Rechtsanwalt<br />
für IT- und Medienrecht aus Alsdorf,<br />
der allein in dieser Woche rund 25 Anfragen<br />
von verärgerten und verunsicherten<br />
Yelp-Nutzern erhielt. Auch dass Yelp seinen<br />
Sitz im Ausland habe, sei problematisch,<br />
da fraglich sei, ob ein Urteil erfolgreich<br />
vollstreckt werden könne. „Die<br />
Unsicherheit an dieser Stelle bleibt leider<br />
bestehen, bis es erstmals durchgezogen<br />
wurde“, so der Anwalt. host<br />
■<br />
Reuter.de hat im Prozess gegen den Badarmaturenhersteller<br />
Dornbracht gesiegt.<br />
Wegen gezielter Behinderung des Online-<br />
Handels muss dieser Schadenersatz in<br />
Höhe von rund einer Million Euro an den<br />
Mönchengladbacher Fach- und Online-<br />
Händler zahlen. Grund für die Klage war<br />
eine Fachhandelsvereinbarung Dornbrachts.<br />
Damit hatte der Armaturenhersteller<br />
Großhändlern, die nicht an Online-<br />
Händler liefern, zwischen 2008 und 2011<br />
spezielle Rabatte gewährt. Die Richter am<br />
OLG Düsseldorf sahen darin eine gezielte<br />
Wettbewerbsbehinderung. dz<br />
ZALANDO<br />
Erweitertes Logistikzentrum<br />
Zalando erweitert mit dem Immobilienkonzern<br />
Goodman das Logistikzentrum in<br />
Mönchengladbach. Neben der ersten Immobilie<br />
im Regiopark mit 78.000 Quadratmetern<br />
wird eine zweite Gebäudeeinheit<br />
mit rund 56.000 Quadratmetern gebaut.<br />
Dadurch entsteht ein 134.000 Quadratmeter<br />
großer Logistikpark – und das größte<br />
reine E-Commerce-Zentrum in Europa. dz<br />
Anzeige<br />
Home24 wird Marktplatz<br />
Dritte sollen helfen, auf Home24 das beste Produktsortiment zu bieten<br />
ourcing, also der Wareneinkauf, ist<br />
Snach Expertenmeinung für Home24<br />
einer der größten Kostenblöcke. Deshalb<br />
wird der Möbelversender jetzt zum<br />
Marktplatz. Andere Möbelhändler sollen<br />
dort über eine Tradebyte-Schnittstelle andocken<br />
und das aktuelle Sortiment mit<br />
knapp 60.000 Artikeln von über 350 Herstellern<br />
erweitern. Über die Software-asa-Service-Lösung<br />
„TB One“ können die<br />
Partner sämtliche Datenprozesse mit der<br />
Schnittstelle managen. Doch auch<br />
Home24 legt die Hände nicht in den<br />
Schoß, sondern lädt nach Aussagen von<br />
Geschäftsführer Domenico Cipolla weiterhin<br />
pro Woche „weit über tausend<br />
Artikel“ in den Shop.<br />
Der Home24-Marktplatz steht laut<br />
Cipolla grundsätzlich jedem Partner offen,<br />
wenn sich im Sortiment ausreichend Ergänzungspotenziale<br />
ergeben. Allerdings<br />
stelle man „gewisse Ansprüche, zum Beispiel<br />
was Lieferzeiten und Qualität der<br />
Ware angeht“. Abgerechnet wird über ein<br />
„partnerschaftliches Modell, das sich an<br />
der Produktanzahl und der Anzahl der<br />
getätigten Verkäufe bemisst“.<br />
Insgesamt ist Cipolla mit der Umsatzentwicklung<br />
in diesem Jahr sehr zufrieden.<br />
Auf der Agenda für die Zukunft stehen bei<br />
ihm der weitere Ausbau des Sortiments<br />
sowie Investitionen in Fulfillment und<br />
Kundenservice. dz<br />
■<br />
Home24 öffnet sich für Dritte, um das Sortiment<br />
noch breiter aufzustellen<br />
Razzia bei<br />
Getgoods.de<br />
em Elektronikversender Getgoods.de<br />
Dsteht das Wasser bis zum Hals: Nachdem<br />
das Unternehmen aufgrund gescheiterter<br />
Investorengespräche Insolvenz<br />
anmelden musste und die Börsenaufsicht<br />
wegen Verdacht auf Insiderhandel ermittelt,<br />
sah sich das Unternehmen am vergangenen<br />
Montag dann auch noch mit einem<br />
Großaufgebot an Fahndern konfrontiert.<br />
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen<br />
möglicher Unterschlagung. Die Firma<br />
Brightstar hatte Anzeige erstattet, weil<br />
Getgoods vor der Pleite 192.000 Mobiltelefone<br />
verkauft haben soll, die der TK-Distributor<br />
Brightstar bei Getgoods lediglich<br />
eingelagert hatte. Auf diese Weise wurden<br />
50 Millionen Euro Umsatz zusätzlich ausgewiesen,<br />
die dem Unternehmen aber gar<br />
nicht gehören. Getgoods-Chef Markus<br />
Rockstädt-Mies weist die Vorwürfe zurück:<br />
Verträge mit Brightstar bestätigen<br />
seine Sicht der Dinge. Letztlich sei<br />
Brightstar verantwortlich für die finanzielle<br />
Schieflage des Unternehmens. dz ■
24/13<br />
25. November 2013<br />
D er Suchmaschinenriese<br />
Google bringt sein Shop-<br />
Gütesiegel Trusted Stores<br />
unter dem Namen „Google<br />
Zertifizierte Händler“ jetzt<br />
auch nach Deutschland - inklusive<br />
Käuferschutz für Bestellungen<br />
bis zu einem Wert<br />
von 1.000 Euro pro Person<br />
und Lebenszeit. Zum Start ist<br />
die Zahl deutscher Shop-Partner<br />
noch recht überschaubar:<br />
Lediglich Pearl, Campz, Fahrrad.de,<br />
Atelco, Hardwareversand.de<br />
und Spartoo schmücken sich mit<br />
dem Label. Händler, die das Badge ebenfalls<br />
bei sich einbinden wollen, können aktuell<br />
lediglich ein Anmeldeformular ausfüllen<br />
und werden benachrichtigt, sobald<br />
sich der Service für alle Händler öffnet.<br />
Um sich für das Siegel „Google Zertifizierte<br />
Händler“ zu qualifizieren, müssen<br />
Webshops nachweisen, dass sie einen<br />
hervorragenden Kundenservice und zuverlässigen<br />
Versand bieten. „Wir nutzen<br />
eine Kombination aus Vorab-Tests und<br />
Metriken, die wir regelmäßig überprüfen,<br />
um sicherzustellen, dass die teilnehmenden<br />
Shops ihre Qualität dauerhaft ge-<br />
E-COMMERCE <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 19<br />
Google launcht Shop-Siegel<br />
„Google Zertifizierte Händler“ konkurriert mit Trusted Shops & Co.<br />
Brian Marquardt<br />
betreut Trusted Stores<br />
bei Google<br />
Trusted Stores fordert<br />
gute Leistungen bei<br />
Bezahlung und Versand<br />
währleisten“, erläutert Brian<br />
Marquardt, Group Product<br />
Manager bei Google Shopping,<br />
gegenüber INTERNET<br />
WORLD <strong>Business</strong>. In die Bewertung<br />
fließen Faktoren wie<br />
Lieferbedingungen, Datensicherheit<br />
beim Bezahlvorgang<br />
und der Kundenservice nach<br />
der Kaufabwicklung ein.<br />
Allerdings überzeugte in einem<br />
Test der Redaktion zur<br />
Retourenstrategie von Versandhändlern<br />
im vergangenen<br />
Jahr ausgerechnet Pearl die Mystery Shopper<br />
in puncto Service am wenigsten:<br />
Der Retourenaufkleber<br />
musste per Mail<br />
angefordert werden,<br />
anschließend wurden<br />
die 79,90 Euro<br />
plus 6,90 Euro<br />
Porto auf ein Kundenkonto<br />
für zukünftige<br />
Bestellungen verbucht. In entsprechenden<br />
Verbraucherforen häufen<br />
sich auch heute noch Beschwerden über<br />
langsamen Versand und schlechtes Retourenmanagement.<br />
Guter Kundenservice<br />
sieht anders aus.<br />
Aktuell kommt das Logo in Deutschland<br />
nur auf den Shop-Seiten des Händlers<br />
selbst zum Einsatz. In den USA wird<br />
es auch bei Google Shopping und Adwords<br />
eingebunden.<br />
Jean-Marc Noël, Mitgründer und Managing<br />
Director beim deutschen Konkurrenten<br />
Trusted Shops, warnt Händler davor,<br />
sich leichtfertig für das Siegel anzumelden:<br />
„Google sammelt Transaktionsdaten<br />
eines angeschlossenen<br />
Händlers und behält sich das<br />
Recht vor, diese für andere<br />
Zwecke zu nutzen. Händler<br />
begeben sich damit in eine<br />
weitere Abhängigkeit von<br />
Google“, so der Shop-Zertifizierer.<br />
Ob Google sich<br />
mit dem Modell durchsetze,<br />
hänge letzten Endes davon<br />
ab, wie viel Datenschutz<br />
Händler und Verbraucher in<br />
Europa haben wollen host/dz ■<br />
AMAZON<br />
Bei Amazon soll vor Weihnachten laut<br />
Verdi nicht alles rundlaufen<br />
Banges Warten aufs Christkind<br />
Die Gewerkschaft Verdi macht weiter Stimmung<br />
gegen Amazon. Weil sich der E-Commerce-Riese<br />
in Deutschland im Ringen um<br />
einen Tarifvertrag für die Logistikmitarbeiter<br />
nicht einen Zentimeter bewegt, wollen die<br />
Genossen jetzt mit den Ängsten der Verbraucher<br />
spielen, unter dem Weihnachtsbaum<br />
mit leeren Händen dazustehen.<br />
„Hundertprozentig legen wir über Advent<br />
die Arbeit nieder“, beteuerte Verdi-Vertreter<br />
Heiner Reimann. Gestreikt werden soll<br />
in Bad Hersfeld und Leipzig mit dem Ziel,<br />
dass nicht alle Weihnachtspakete rechtzeitig<br />
unter dem Baum liegen. Amazon sieht<br />
die Situation gelassen. Bestellungen aus<br />
Deutschland könnten notfalls über Verteilzentren<br />
in Frankreich und Großbritannien<br />
abgewickelt werden, so eine Sprecherin<br />
gegenüber der „Welt“. dz<br />
Können Sie das Gesicht des Betrugs finden?<br />
Mit den e-Commerce-Verkäufen steigt auch die Bedrohung durch Betrug.<br />
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E-COMMERCE<br />
20 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
LOGISTIK IM AUSLAND<br />
Weltweit will gelernt sein<br />
Verpacken, versenden, versichern, verfolgen: Die Logistikprozesse beim Verkauf ins Ausland sind für<br />
Online-Händler grundsätzlich die gleichen wie im Offline-Geschäft – der Teufel steckt aber im Detail<br />
s klingt schon verlockend:<br />
ERund 400 Millionen <strong>Internet</strong>-<br />
Nutzer und Online Shopper gibt<br />
es in Europa – also 400 Millionen<br />
potenzielle Kunden für deutsche<br />
Online-Händler? Tatsächlich ist<br />
Internationalisierung für deutsche<br />
Webshop-Betreiber ein großes<br />
Thema: Schon heute erzielt jeder<br />
Vierte mindestens zehn Prozent<br />
seines Umsatzes im Ausland, 13<br />
Prozent erwirtschaften sogar ein<br />
Viertel ihres Gesamtumsatzes jenseits<br />
der deutschen Landesgrenzen.<br />
Das sind durchaus überzeugende<br />
Zahlen angesichts der Herausforderungen,<br />
die ein internationaler<br />
Verkauf mit sich bringt. Rechtliche<br />
Unsicherheiten, Sprachbarrieren<br />
und kulturell bedingte Unterschiede<br />
in Sachen Usability und<br />
Zahlungsabwicklung stellen nur<br />
der Anfang der Probleme dar –<br />
und sie enden keineswegs in dem<br />
Moment, wenn das Paket auf dem<br />
Laster ist, eher das Gegenteil ist<br />
hier der Fall.<br />
Verpackung und Adresse<br />
Die Logistik im Ausland beginnt<br />
für die meisten Online-Händler<br />
im eigenen Lager – oft eher zufällig,<br />
wenn ungeplant erste Bestellungen<br />
von ausländischen Kunden eintrudeln.<br />
Hier bleibt dann zu hoffen, dass die<br />
Logistik im Haus professionell genug ist,<br />
um das unverhofft anfallende Auslandsgeschäft<br />
abzuwickeln. „Lieferzeiten und<br />
Lieferkosten erhöhen sich je nach Entfernung<br />
zwischen Start- und Zielland mindestens<br />
um den Faktor zwei bis drei“, so<br />
die Pi-mal-Daumen-Schätzung von Christina<br />
Thurner, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
beim Logistikspezialisten Loxxess.<br />
Die Konsequenz: Schnell muss es gehen,<br />
Verzögerungen im eigenen Lager darf es<br />
nicht geben, das Paket muss am Bestelltag<br />
versandfertig sein. Sonst verzögert sich die<br />
international ohnehin längere Lieferzeit<br />
unnötigerweise für den Kunden, sodass es<br />
nicht tragbar wird. Und die Waren müssen<br />
sachgemäß verpackt sein, damit die Pakete<br />
es unbeschadet überstehen, wenn sie<br />
durch mehrere Hände gehen und verschiedene<br />
Transportmittel durchlaufen.<br />
„Wir verpacken alles so gut, dass wir ins<br />
Ausland keine andere Verpackung brauchen“,<br />
betont Hans Thomann, Geschäftsführer<br />
vom Musikhaus Thomann, das<br />
seine Waren vom zentralen Warenlager in<br />
Flugzeug, Schiene, Straße: Der lange Weg zum Auslandskunden kann für Online-Händler teuer werden<br />
„Die Größe eines Landes ist nur<br />
ein Aspekt bei der Entscheidung<br />
für eine Vor-Ort-Logistik“<br />
JAN STARKEN<br />
Leiter Internationales Marketing bei Bonprix<br />
Treppendorf aus in 27 europäische Länder<br />
verschickt und 2012 mehr als die Hälfte<br />
seines Umsatzes über den Verkauf ins<br />
Ausland verdient hat. „Der Prozess im Lager<br />
ist grundsätzlich der<br />
Gleiche. Eine Herausforderung<br />
sind höchsten<br />
Klaviere und Flügel“, fügt<br />
der Franke schmunzelnd<br />
hinzu. Ähnlich läuft es<br />
auch bei der Otto-Tochter<br />
Bonprix: Über das<br />
Auslandsumsatz wächst<br />
Kein Umsatz<br />
Bis 1 %<br />
1 % bis 5 %<br />
5 % bis 10 %<br />
10 % bis 25 %<br />
Mehr als 25 %<br />
Ein Viertel der deutschen Online-Händler erzielt<br />
mehr als 10 Prozent des Umsatzes im Ausland<br />
© INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> 24/13<br />
14 %<br />
13 %<br />
13 %<br />
17 %<br />
13 %<br />
30 %<br />
Quelle: E-Commerce<br />
Leitfaden 2013<br />
Hermes-Warehouse in<br />
Haldensleben werden das<br />
deutsche Inland und viele internationale<br />
Märkte bedient. „Unser logistischer Abwicklungsprozess<br />
für Inlands- wie Auslandssendungen<br />
ist hier abgesehen von<br />
unterschiedlichen Rechnungsformularen<br />
im Warenausgang grundsätzlich identisch“,<br />
berichtet Jan Starken, Leiter internationales<br />
Marketing bei Bonprix. Innerhalb<br />
der EU müssen allerdings sogenannte<br />
Intrastat-Meldungen gemacht werden, die<br />
im Inland wegfallen. Eine Ausnahme stelle<br />
die Schweiz dar, wo besondere Zollbestimmungen<br />
gelten.<br />
Ein weiteres Problem beim<br />
internationalen Versand, das<br />
noch im Lager auftaucht,<br />
unterschätzen Händler gern:<br />
die Gestaltung des Adressaufklebers.<br />
Das deutsche Adresssystem<br />
– Vorname, Nachname,<br />
Straße, Hausnummer, Postleitzahl,<br />
Stadt – lässt sich noch<br />
nicht einmal auf das europäische<br />
Ausland übertragen, von<br />
Adressen weltweit ganz zu<br />
schweigen. In Irland gibt es<br />
keine Postleitzahlen, in<br />
Frankreich steht die Hausnummer<br />
vor der Straße, in<br />
Großbritannien besteht die Postleitzahl<br />
aus zwei Gruppen von Buchstaben und<br />
Zahlen. In Asien schließlich wird der<br />
Nachname vor den Vornamen gestellt. Bei<br />
Sendungen nach Russland, Griechenland<br />
oder in asiatische Staaten sollten Händler<br />
zudem nicht davon ausgehen, dass der<br />
Paketdienstfahrer lateinische Schriftzeichen<br />
beherrscht. Das alles klingt nach vernachlässigbaren<br />
Kleinigkeiten; doch falsche<br />
Adressdaten – zum Beispiel aufgrund<br />
einer für internationale Kunden<br />
nicht passenden Checkout-Seite –<br />
können schnell unnötige und sehr<br />
teure Auslandsretouren produzieren,<br />
wenn der Paketdienstleister<br />
auf der letzten Meile den Kunden<br />
nicht zuordnen kann.<br />
Versichern und verfolgen<br />
Ist die Ware ordentlich verpackt<br />
und adressiert, landet sie im Lkw<br />
des Paketdienstleisters. Der wiederum<br />
muss nicht unbedingt<br />
derselbe wie der für die Inlandszustellung<br />
sein. „Wir nutzen im Ausland<br />
wie auch beim Inlandsversand<br />
DHL und UPS“, berichtet<br />
Hans Thomann. „Allerdings<br />
haben wir in den meisten Ländern<br />
in der Regel nur einen Dienstleister.<br />
Es gibt Länder, da klappt es mit<br />
der DHL nicht gut, bei anderen<br />
ziehen wir die DHL den braunen<br />
Lastern von UPS vor. Bei den<br />
Retouren ist es ähnlich.“<br />
Abgesehen von diesen persönlichen<br />
Erfahrungen ist die Auswahl<br />
oft auch begrenzt: Die in Deutschland<br />
starken Paketdienstleister<br />
sind nicht in jedem Zielland mit<br />
eigenen Gesellschaften vertreten.<br />
Hermes kooperiert beispielsweise<br />
für den Versand nach Russland<br />
oder Dänemark mit DPD, für Sendungen<br />
nach Frankreich, Italien oder Österreich<br />
aber mit nationalen Logistikpartnern.<br />
DHL arbeitet in den meisten Ländern mit<br />
der jeweiligen Postgesellschaft zusammen.<br />
Händler sollten also genau wissen, auf welchen<br />
Wegen ihre Pakete zu den Auslandskunden<br />
kommen, ob sie auf dem ganzen<br />
Weg versichert sind (und in welcher Höhe)<br />
Foto: Fotolia / Franck Boston<br />
Gut geschützt: Hans Thomann überwacht die Verpackung<br />
seiner empfindlichen Waren für den internationalen Versand<br />
und ob eine Sendungsverfolgung bis zur<br />
ausländischen Haustür möglich ist. So lassen<br />
sich Retouren oder Paketverluste im<br />
Auslandsgeschäft minimieren.<br />
Nicht zu vergessen: Wie laufen Retouren<br />
aus dem Ausland beim jeweiligen Dienstleister<br />
ab? Wie schnell kommen die Waren<br />
nach Hause, was kostet die Retoure? Wie<br />
können die Retouren von den Auslandskunden<br />
abgeschickt werden? Ganz wichtig<br />
ist auch: Passt das Angebot des Dienst-
Warum Online-Händler nicht ins Ausland verkaufen<br />
Rechtliche Unsicherheiten beim<br />
Verkauf an Kunden aus dem Ausland<br />
Schwierigkeiten beim Angebot eines<br />
Kundenservices in der jeweiligen Sprache<br />
Unsicherheit bei der<br />
Zahlungsabwicklung<br />
Versandabwicklung sehr aufwendig<br />
35 %<br />
40 %<br />
39 %<br />
66 %<br />
21<br />
Social Media<br />
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Geltendmachung offener<br />
Forderungen schwierig<br />
Aufwendige Übersetzung der<br />
Website bzw. des Artikelangebots<br />
Fehlende Informationen über<br />
ausländische Märkte<br />
28 %<br />
35 %<br />
34 %<br />
Rechtliche Unsicherheiten, Sprachbarrieren, Zahlungsabwicklung und Versand stellen die größten<br />
Herausforderungen für einen Einstieg ins internationale Geschäft dar<br />
© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/13<br />
Quelle: E-Commerce Leitfaden 2013<br />
leisters zu den Kundenerwartungen vor<br />
Ort? „Die meisten Händler sind am besten<br />
beraten, wenn sie in ihrem Stammland<br />
einen Logistikdienstleister auswählen, der<br />
viel Erfahrung im E-Commerce hat und<br />
ihr Kerngeschäft im Inland betreut“, rät<br />
Christina Thurner. Dieser Logistikpartner<br />
analysiert dann die Struktur des Online-<br />
Geschäfts: Sind es große oder kleine Güter?<br />
Sind sie leicht oder schwer? Aus wie<br />
vielen Teilen bestehen die Sendungen?<br />
Gehen sie an Endverbraucher oder Firmen?<br />
„Mithilfe solcher Fragen grenzt er<br />
den Kreis der potenziellen Transportdienstleister<br />
ein“, so Thurner.<br />
Alternative: Vor Ort lagern<br />
Der Versand ins Ausland vom<br />
eigenen Lager aus kann, bei<br />
entsprechender Professionalität<br />
und pfeilschnellen Abläufen,<br />
gut funktionieren. Ab<br />
einem gewissen Auslandsvolumen<br />
kann es sich lohnen, über<br />
eigene Lager in der Zielregion<br />
nachzudenken. Nicht zuletzt<br />
ist der Versand vor Ort schneller<br />
und pro Paket günstiger,<br />
Retouren sind in kürzerer Zeit<br />
wieder beim Händler und können<br />
in den Warenkreislauf<br />
zurückkehren. Deshalb hat<br />
Otto jüngst 250 Millionen Euro<br />
in den Aufbau eines eigenen<br />
Logistikzen trums in Russland<br />
investiert. Aus dem Lager in<br />
Tver, 150 Kilometer nordwestlich<br />
von Moskau, bedient auch<br />
Bonprix seine russischen Kunden.<br />
Ausschlaggebend für die<br />
Einrichtung eines eigenen<br />
Lagers in Russland war vor<br />
allem dessen riesige Fläche, die<br />
eine fristgerechte Belieferung<br />
erschwert. „Die Größe eines<br />
Landes ist aber nur ein Aspekt<br />
bei der Entscheidung für eine<br />
„Lieferkosten und Lieferzeiten<br />
erhöhen sich je nach Entfernung<br />
um den Faktor zwei bis drei“<br />
CHRISTINA THURNER<br />
Mitglied der Geschäftsleitung bei Loxxess<br />
eigene Vor-Ort-Logistik“, erklärt Bonprix-<br />
Mann Starken. „Weitere logistische Einflussfaktoren<br />
sind rechtliche Rahmenbedingungen<br />
wie beispielsweise Zollanforderungen,<br />
aber auch die Erwartungen<br />
der Kunden an das Thema Liefergeschwindigkeit.“<br />
Der richtige Zeitpunkt für den Aufbau<br />
einer eigenen Logistik im Zielland ist<br />
schwer zu auszumachen:<br />
Stückzahlen, Umsatz,<br />
Retourenquote und Kundenanforderungen<br />
im<br />
ausländischen Markt fließen<br />
in die Überlegungen<br />
ein. „Sollte die Entscheidung<br />
für den Aufbau von<br />
Lägern in mehreren Ländern<br />
gefallen sein: Ein<br />
guter Zeitpunkt für den Aufbau eines<br />
neuen Lagers im Ausland könnte sein,<br />
wenn das bestehende Zentrallager erweitert<br />
werden müsste“, rät Christina Thurner.<br />
„Dann kann man sich die Erweiterung<br />
durch die Auslagerung schenken, hat die<br />
Erweiterungskosten im Zielland und<br />
senkt die Transportkosten.“ il<br />
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24/13<br />
25. November 2013<br />
E-COMMERCE <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 23<br />
INTERVIEW: GALERIA KAUFHOF<br />
„Fürs Weihnachtsgeschäft bereit“<br />
Galeria Kaufhof will in diesem Jahr seinen Vorjahres-Online-Umsatz von 25 Millionen Euro mehr als verdoppeln<br />
eit rund zwei Jahren will Galeria Kauf-<br />
im Online-Handel so richtig Gas<br />
Shof<br />
geben. Doch im Markt ist davon noch<br />
wenig zu spüren. INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> sprach mit Galeria-Kaufhof-<br />
Vorstand Lovro Mandac am Rande der<br />
E-Commerce-Kongressmesse Neocom in<br />
Düsseldorf über die aktuelle Multichannel-Strategie<br />
der Warenhauskette.<br />
Herr Mandac, für 2012 meldet Kaufhof einen<br />
Online-Umsatz von 25 Millionen Euro. Das<br />
war gegenüber 2011 zwar ein Plus von 150<br />
Prozent, hat verglichen mit 3,1 Milliarden<br />
Euro Gesamtumsatz aber eher das Niveau<br />
Portokasse. Wo bleibt denn die schon 2011<br />
versprochene Online-Offensive?<br />
Lovro Mandac: Wir sind mit der Entwicklung<br />
sehr zufrieden. Galeria Kaufhof wird<br />
in diesem Jahr seinen Online-Umsatz<br />
mehr als verdoppeln. Das geschieht natürlich<br />
nicht von selbst. Galeria.de wird von<br />
uns wie eine eigene Filiale geführt und entsprechend<br />
investieren wir auch in dieses<br />
Geschäft. Wichtiger noch ist die Verzahnung<br />
von Online- und Stationärgeschäft im<br />
Multichannel-Ansatz. Darin sehen wir die<br />
größte Wachstumschance.<br />
Hat sich das Konzept „Kaufhaus“ nicht<br />
überlebt? Immerhin bieten Online Player<br />
wie Zalando oder Amazon so breite und<br />
tiefe Sortimente, dass kein noch so großes<br />
Kaufhaus damit konkurrieren kann.<br />
Mandac: Der stationäre Handel wird von<br />
den Kunden immer noch bevorzugt. Die<br />
unbestreitbaren Wachstumsraten der Online-Händler<br />
täuschen darüber hinweg,<br />
dass die Menschen nach wie vor die Emotionalität<br />
des innerstädtischen Handels<br />
schätzen. Sie wollen die Ware anfassen,<br />
ausprobieren und sich beraten und inspirieren<br />
lassen. Drei Viertel der Deutschen<br />
werden ihre diesjährigen Weihnachtseinkäufe<br />
im stationären Einzelhandel tätigen.<br />
Das wissen wir aus einer eigenen repräsentativen<br />
Umfrage. Wenn das Warenhaus es<br />
zudem schafft, seine Präsenz, seine Warenkompetenz<br />
und seine Emotionalität zu<br />
verbinden mit den Vorteilen des Online-<br />
Handels – also Bequemlichkeit, Transparenz<br />
und Unmittelbarkeit –,<br />
dann ist das Multichannel-<br />
Warenhaus klar im Vorteil.<br />
Deswegen braucht sich niemand<br />
um unser Geschäftsmodell<br />
Sorgen zu machen!<br />
Wenn Sie nur mit den Fingern<br />
schnipsen müssten: Wie sieht<br />
Ihre Idealvision eines Multichannel-Kaufhauses<br />
aus?<br />
Mandac: Wir arbeiten nicht an<br />
Träumereien, sondern an<br />
sehr konkreten Zielen. Dazu<br />
zählt die Möglichkeit für den<br />
Kunden, Waren bei Galeria.de<br />
zu bestellen und sie in der<br />
Filiale abzuholen und auszuprobieren.<br />
Ist ein bestimmtes<br />
Produkt in der Filiale nicht<br />
verfügbar, wird es zukünftig<br />
Lovro Mandac<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung von<br />
Galeria Kaufhof, leitet die Geschicke<br />
der Warenhauskette inzwischen seit<br />
19 Jahren.<br />
■ www.galeria.de<br />
in der Filiale online bestellt und in die<br />
Filiale oder nach Hause geliefert. Wer im<br />
<strong>Internet</strong> kaufen, aber nicht bezahlen<br />
möchte, kann dies in der Filiale tun. Und<br />
schließlich werden wir bei Galeria.de zukünftig<br />
auch Produkte anbieten, die das<br />
klassische Warenhaussortiment ergänzen.<br />
Das sind nur einige Beispiele. Wir sind<br />
davon überzeugt, dass dem Multichannel-<br />
Handel die Zukunft gehört.<br />
Ist Macy’s, der größte Warenhausbetreiber<br />
der USA, für Sie ein Vorbild? Und wie viel<br />
kann ein Unternehmen in E-Commerce<br />
investieren, wenn gerade einmal 25 Millionen<br />
Euro Umsatz erzielt werden?<br />
Mandac: Es gibt sicherlich gute Beispiele im<br />
internationalen Wettbewerb für erfolgreiches<br />
Multichannel Retailing. Aber jedes<br />
Unternehmen muss seinen Weg finden.<br />
Schließlich unterscheiden sich die jeweiligen<br />
Einzelhandelsmärkte grundlegend.<br />
Über Investitionssummen möchte ich an<br />
dieser Stelle nicht sprechen. Aber klar ist,<br />
dass wir trotz anfänglicher Investitionen<br />
am Ende des Tages natürlich Geld verdienen<br />
müssen. Das unterscheidet uns vielleicht<br />
auch von manchem <strong>Internet</strong>-Startup<br />
amerikanischer Prägung.<br />
Das <strong>Internet</strong> setzt Sie nicht nur in puncto<br />
Sortimente unter Druck, sondern auch in<br />
Sachen Preistransparenz. Was geben Sie<br />
denn Verkäufern als Instrumente an die<br />
Hand, wenn Kunden mit Amazon-Ausdrucken<br />
in die Filialen kommen?<br />
Mandac: Galeria Kaufhof wird sich nicht<br />
am Preiskampf im <strong>Internet</strong> beteiligen. Das<br />
ist nicht unser Geschäftsmodell. Aus diesem<br />
Grund haben wir uns konsequent von<br />
preissensitiven Multimedia- und Technik-<br />
Sortimenten getrennt. Aber natürlich<br />
scheuen wir auch keinen Wettbewerb. Die<br />
Kunden kommen zu uns, weil sie die Verbindung<br />
aus guter Erreichbarkeit, kompetenter<br />
Beratung, Inspiration und einem<br />
fairen Preis-Leistungs-Verhältnis wünschen.<br />
Solange wir das als Warenhaus bieten,<br />
sind wir auch erfolgreich.<br />
Apropos erfolgreich: Die vergangenen beiden<br />
Weihnachtsgeschäfte liefen online für<br />
Galeria.de nicht gerade glücklich. Sind Sie<br />
für die diesjährige Saison gerüstet?<br />
Mandac: Das Volumen hat uns und unsere<br />
Partner tatsächlich überrascht. Aber daraus<br />
haben wir gelernt. Wir haben mittlerweile<br />
bei der Infrastruktur nachgerüstet, Prozesse<br />
verbessert und uns in der Logistik<br />
teilweise neu aufgestellt. Damit sollten wir<br />
jetzt für das anstehende Weihnachtsgeschäft<br />
bereit sein.<br />
Seit Ende September gibt es auch einen<br />
mobilen Galeria-Shop, für den auch eine<br />
breite Kampagne läuft. Wird das Angebot<br />
angenommen?<br />
Mandac: Mit dem neuen Mobile Shop<br />
machen wir es unseren Kunden so einfach<br />
wie möglich, unsere vielfältigen Sortimente<br />
unterwegs zu durchstöbern. Der Filial-<br />
Finder navigiert den Kunden zur nächsten<br />
Galeria Kaufhof. Damit forcieren wir den<br />
Multichannel-Ansatz, indem wir Online<br />
und Stationär verknüpfen. Der Mobile<br />
Anzeige<br />
Die E-Commerce-Entwicklung von Galeria Kaufhof<br />
Am 7. Oktober 2011 startete nach knapp vierjähriger<br />
Vorbereitungszeit der neue Online<br />
Shop von Galeria Kaufhof unter Galeria-kaufhof.de<br />
mit Multichannel-Services wie „Pick-in-<br />
Store“ oder „Send-to-Store“. Als Dienstleister<br />
wurde Arvato Systems beauftragt.<br />
Doch schon im Weihnachtsgeschäft<br />
2011 knirschte es im Web-Getriebe:<br />
Technische Probleme beim E-Commerce-<br />
Dienstleister Arvato sorgten dafür, dass<br />
das Order Management eingehende<br />
Aufträge nicht an SAP übermittelte. Als<br />
Resultat war Galeria Kaufhof gezwungen,<br />
vor Weihnachten sämtliche Marketingmaßnahmen<br />
für den Webshop komplett<br />
zurückzufahren. Im März 2012<br />
nahm E-Commerce-Leiter Waack van<br />
Wasen, der für den Relaunch des Webshops<br />
verantwortlich zeichnete, den Hut. Gerüchte<br />
über interne Kontroversen wurden dementiert,<br />
offiziell wurden familiäre Gründe als Anlass für<br />
An Weihnachten will Galeria.de durchstarten<br />
den Abschied genannt. Seine Nachfolgerin<br />
wurde Nina Ehrenberg. Auch das Web-Weihnachtsgeschäft<br />
2012 lief nicht glücklich: An<br />
zwei Tagen waren Bestellungen zeitweilig nicht<br />
möglich, weil der Shop offline war.<br />
Im Geschäftsjahr 2012 erzielte Galeria Kaufhof<br />
einen Online-Umsatz in Höhe von 25 Millionen<br />
Euro. Das entspricht zwar einem Umsatzplus<br />
gegenüber dem Vorjahr von 150 Prozent,<br />
doch der Anteil von Online am Gesamtumsatz<br />
in Höhe von 3,1 Milliarden Euro liegt bei 0,8<br />
Prozent. Zum Vergleich: Konkurrent Karstadt<br />
erwirtschaftete 2012 laut Berechnungen von<br />
EHI und Statista einen Online-Umsatz von 48,7<br />
Millionen Euro und liegt damit auf Platz 79 im<br />
Ranking der 100 größten Online Shops. Galeria<br />
Kaufhof ist dort überhaupt nicht vertreten.<br />
Shop unterstützt aber auch klassische Themen<br />
wie Payback, Newsletter und die<br />
Geschenkkarte. Nach unseren ersten<br />
Erfahrungen wird der Mobile Shop von<br />
den Kunden sehr gut angenommen. Die<br />
Conversion Rate mit Smartphones ist<br />
knapp doppelt so hoch wie vorher.<br />
Und welche Zukunftspläne haben Sie sonst<br />
noch für Galeria.de?<br />
Mandac: Wir sehen für Galeria.de als Kern<br />
unserer Multichannel-Strategie eine sehr<br />
gute Perspektive. Mittelfristig soll der<br />
Online Shop die umsatzstärkste Filiale im<br />
Portfolio werden und für 300 Millionen<br />
Euro Umsatz stehen. Das entspräche einem<br />
Umsatzanteil von rund zehn Prozent in<br />
der Gruppe. Wir sind derzeit auf dem besten<br />
Wege, dieses Ziel zu erreichen.<br />
■<br />
INTERVIEW: DANIELA ZIMMER
24 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS E-COMMERCE<br />
25. November 2013 24/13<br />
M<br />
Impressum und kein Ende<br />
Eine saubere Lösung der Impressumspflicht auf Facebook-Seiten steht noch immer aus<br />
ittlerweile dürfte es sich<br />
herumgesprochen haben,<br />
dass Unternehmen auch für ihre<br />
Seiten in sozialen Medien wie<br />
Twitter, Google+ oder Facebook<br />
ein Impressum aufzunehmen<br />
haben. Sie gelten nach Paragraf 5<br />
Telemediengesetz (TMG) als<br />
geschäftsmäßige Diensteanbieter.<br />
Ein geschäftliches Handeln<br />
liegt auch dann vor, wenn<br />
sowohl private als auch geschäftliche<br />
Posts abgesetzt werden.<br />
Bislang konnte man davon ausgehen,<br />
dass zur leichten Erkennbarkeit und<br />
unmittelbaren Erreichbarkeit des Impressums<br />
ein Link unter dem Info-Reiter<br />
ausreicht (BGH, Urteil vom 20.07.2006,<br />
Az.: I ZR 228/03). Doch die jüngere<br />
Rechtsprechung sagt etwas anderes: Das<br />
OLG Düsseldorf entschied jüngst – auch<br />
zur Verblüffung vieler IT-Rechtler –,<br />
dass ein Impressum unter der Rubrik<br />
„Info“ nicht ausreiche, weil der Informationsgehalt<br />
angesichts der „Palette der<br />
auf einem Facebook-Auftritt erwartbaren<br />
Informationen“ an dieser Stelle unklar sei.<br />
Hajo Rauschhofer<br />
Rechtsanwalt und Fachanwalt<br />
für IT-Recht in Wiesbaden<br />
■ www.rechtsanwalt.de<br />
Nur am Rande: Die Frage, ob über 200<br />
Abmahnungen innerhalb von acht Tagen<br />
wegen eines Facebook-Impressums nicht<br />
vielleicht doch rechtsmissbräuchlich<br />
sind, wird vor dem OLG Nürnberg erst<br />
im Dezember entschieden.<br />
Aus dem Düsseldorfer Richterspruch<br />
ergibt sich die Herausforderung, Unternehmen<br />
genauso wie Selbstständigen<br />
Lösungen an die Hand zu geben, mit<br />
So kann ein Impressumshinweis auf der Facebook-Seite eines Unternehmens<br />
aussehen, der die Anbieterkennzeichnung erfüllt<br />
denen sie die nach der aktuellen Rechtsprechung<br />
gegebenen gesetzlichen Anforderungen<br />
erfüllen können.<br />
Auf Unternehmensseiten dürfte derzeit<br />
wohl die Pflicht zur Anbieterkennzeichnung<br />
dadurch erfüllt sein, dass im<br />
sofort sichtbaren Bereich mit dem vorangestellten<br />
Begriff „Impressum“ ein Link<br />
mit entsprechenden Angaben publiziert<br />
wird (siehe Abbildung).<br />
Eine weitere Möglichkeit bestünde<br />
zwar darin, eine Impressums-App vorzusehen,<br />
doch die funktioniert nicht bei<br />
mobilen Endgeräten. Der Anteil an mobilen<br />
Endgeräten ist erheblich, weshalb<br />
zum Beispiel das OLG Hamm<br />
einen Impressumsverstoß<br />
auch dann annimmt, wenn<br />
dieses Impressum auf mobilen<br />
Endgeräten nicht sofort<br />
sichtbar ist (Az.: I-4 U 225/09).<br />
Aufwendiger wird es bei<br />
persönlichen Profilen, die<br />
keine solche Kategorie vorsehen.<br />
Denkt man das Urteil der<br />
Düsseldorfer Richter weiter,<br />
wonach der Nutzer unter „Info“ nicht die<br />
entsprechenden Angaben erwarte, sollte<br />
ein Hinweis im Profilbild diese Unwissenheit<br />
eigentlich beseitigen. Ein dort<br />
integrierter Hinweis „Impressum unter<br />
Info“ sollte auch den dümmsten anzunehmenden<br />
User (DAU) auf den Link<br />
zur Impressumsseite führen. Mit dem<br />
ersten Klick auf Info und dem zweiten<br />
Klick auf den Impressums-Link dürfte<br />
nach der Rechtsprechung des BGH den<br />
Anforderungen Genüge getan sein.<br />
Alternativ könnte in der Titelgrafik<br />
auch der Link zum Impressum selbst<br />
aufnommen werden. Zur weiteren Sicherheit<br />
mag zusätzlich auch noch das Impressum<br />
auf der Info-Seite aufgeführt<br />
werden. Doch eigentlich müsste der Link<br />
zur Impressumsseite ausreichen.<br />
Es bleibt abzuwarten, ob in einem Revisionsverfahren<br />
der Bundesgerichtshof<br />
die Entscheidung des OLG Düsseldorf<br />
abändert oder – noch einfacher – Facebook<br />
endlich eine entsprechende oder<br />
frei bestimmbare Kategorie einführt,<br />
unter der Unternehmer ihr Impressum<br />
anbieten können.<br />
■<br />
RA HAJO RAUSCHHOFER<br />
Das müssen Sie beachten<br />
■ Unternehmer und Freiberufler benötigen<br />
auf ihren Facebook-Seiten ein Impressum.<br />
Dies gilt auch bei Seiten, auf denen private<br />
und geschäftliche Posts gemischt sind.<br />
■ Nach einem Urteil des OLG Düsseldorf<br />
reicht es nicht aus, einen Link zu einer Impressumsseite<br />
auf die Info-Seite zu setzen.<br />
■ Als Ausweg bietet es sich unter anderem<br />
an, einen Hinweis auf das Impressum in<br />
das Profilbild zu integrieren.<br />
■ Die ordnungsgemäße Umsetzung der<br />
Impressumspflicht beschäftigt derzeit die<br />
Gerichte. Die Rechtsprechung dazu ist<br />
noch nicht abgeschlossen.<br />
Abmahnfallen,<br />
aktuelle Urteile,<br />
neue Gesetze:<br />
Auf Online-Recht<br />
spezialisierte Fachleute<br />
helfen Ihnen weiter.<br />
Der E-Shop-Rechtstipp<br />
Sabine Heukrodt-<br />
Bauer LL.M., Rechtsund<br />
Fachanwältin für<br />
Informationstechnologierecht<br />
in Mainz<br />
■ www.legalershop.de<br />
BGH: „Tell-a-Friend“-Mails<br />
sind unerlaubte Werbung<br />
Der Bundesgerichtshof hat E-Mails, die<br />
über Weiterempfehlungsfunktionen auf<br />
Websites versendet werden, als unerlaubte<br />
Werbung eingestuft (Urteil vom<br />
12.09.2013, Az.: I ZR 208/12).<br />
In dem Fall, den der BGH verhandelt<br />
hat, konnten Dritte auf der Website des<br />
beklagten Unternehmens ihre eigene und<br />
eine Empfänger-Mail-Adresse eingeben.<br />
Die dann automatisch versandte E-Mail<br />
wies auf den <strong>Internet</strong>-Auftritt hin und<br />
ging als Nachricht des Unternehmens bei<br />
dem Empfänger ein.<br />
Nach Auffassung der Karlsruher Richter<br />
stellen Empfehlungs-Mails eine Form des<br />
Marketings dar, da sie mittelbar der<br />
Absatzförderung von Unternehmen dienen.<br />
Diese wollen erfahrungsgemäß auf<br />
ihre Leistungen aufmerksam machen. Die<br />
Mail-Versendung erfolge jedoch ohne<br />
ausdrückliche vorherige Einwilligung des<br />
Empfängers. Sie sei nicht anders zu behandeln<br />
wie eine unverlangt versandte<br />
Werbe-E-Mail des Unternehmens selbst.<br />
Damit liege ein Eingriff in den eingerichteten<br />
und ausgeübten Gewerbebetrieb<br />
des Empfängers sowie ein Wettbewerbsverstoß<br />
wegen unzumutbarer Belästigung<br />
vor.<br />
„Tell-a-Friend“-Funktionen sollten<br />
deaktiviert werden. Das gilt insbesondere<br />
für solche Systeme, die das Unternehmen<br />
und nicht den Dritten als Absender der<br />
E-Mail generieren und außerdem den<br />
Nachrichtentext komplett vorgeben.<br />
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema <strong>Internet</strong>-Recht<br />
URHEBERRECHT<br />
Keine Haftung für Google<br />
ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN<br />
Lieferfrist der Spedition<br />
GEWINNSPIELE<br />
Markennennung erlaubt<br />
DROHUNGEN AUF FACEBOOK<br />
Kontaktverbot nach Pöbelei<br />
Ein Seitenbetreiber ist nicht verantwortlich zu<br />
machen, wenn Bilder von seiner Website in der<br />
Google-Bildersuche auftauchen und von Nutzern<br />
heruntergeladen werden können. Das hat der<br />
Bundesgerichtshof bereits am 18. April 2013 entschieden.<br />
Im verhandelten Fall ging es um eine<br />
Kochrezepte-Website. Deren Betreiber hatte – mit<br />
Einverständnis des Urhebers – Rezeptefotos veröffentlicht,<br />
die anschließend von Google indexiert<br />
und in der Bildersuche auffindbar gemacht wurden.<br />
Zuvor hatte das Oberlandesgericht Hamburg<br />
noch entschieden, der Seitenbetreiber habe<br />
die Bilder „öffentlich zugänglich gemacht“ und<br />
damit gegen das Urheberrecht verstoßen. Das<br />
ging dem BGH zu weit (Az.: I ZR 107/12). fk ■<br />
Ein Versandhändler muss bestellte Ware unverzüglich<br />
liefern oder, wenn er das nicht kann, vor<br />
Vertragsabschluss eine konkrete Angabe über die<br />
zu erwartende Lieferfrist machen. Ein Möbelversender<br />
wollte sich um klare Aussagen drücken<br />
und nahm deshalb in seine allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
eine Klausel auf, wonach er<br />
nur für die rechtzeitige Übergabe der bestellten<br />
Ware an die Spedition hafte, nicht jedoch für<br />
deren Lieferzeit. Diese Klausel, so entschied der<br />
Bundesgerichtshof, benachteiligt den Verbraucher<br />
unangemessen und ist deshalb unwirksam. Fazit:<br />
Versandhändler müssen auch für die Lieferzeiten<br />
der von ihnen beauftragten Logistikdienstleister<br />
geradestehen (Az.: VIII ZR 353/12). fk<br />
■<br />
Eintrittskarten für die Festivals „Rock am Ring<br />
und „Rock im Park“ sowie „Hurricane“ und<br />
„Southside“ gab es bei einem Gewinnspiel eines<br />
Unternehmens zu gewinnen. Dem Konzertveranstalter<br />
gefiel das gar nicht, er sah in der<br />
Nennung dieser Namen in der Werbung für das<br />
Gewinnspiel seine Markenrechte verletzt. Das<br />
Landgericht Frankfurt kam zu einem anderen<br />
Urteil: Eine Markenrechtsverletzung würde vorliegen,<br />
wenn das auslobende Unternehmen<br />
durch Verwendung der Markenzeichen den Eindruck<br />
erwecken würde, in besonderen Geschäftsbeziehungen<br />
mit dem Markeninhaber zu<br />
stehen. Die bloße Nennung der Namen reiche<br />
dazu nicht aus (Az.: 3-10 O 42/13). fk<br />
■<br />
Wie im richtigen Leben: Eine Frau fühlt sich vom<br />
Bruder einer anderen betrogen und lässt daraufhin<br />
ihrer Wut auf Facebook freien Lauf. Sie<br />
beschimpft die Kontrahentin und droht mit<br />
Gewalt: Sie werde ihr auflauern und ihrem Sohn<br />
einen Stein gegen den Kopf werfen. Was abgebrühten<br />
Zeitgenossen den Ausruf „Facepalm!“<br />
entlockt, hat für die aggressive Facebook-Posterin<br />
unerwartet heftige Folgen: Das Oberlandesgericht<br />
Hamm bestätigte ein Kontakt- und Näherungsverbot<br />
nach dem Gewaltschutzgesetz. Die<br />
Frau muss von der Widersacherin und ihrem<br />
Kind mindestens 30 Meter Abstand halten, Kontaktaufnahmen,<br />
vor allem via Mail und Facebook,<br />
sind erst einmal tabu (Az.: 2 UF 254/12). fk ■
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TOOLS & TECHNIK<br />
26 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
Techniktipp<br />
Diethelm Siebuhr<br />
Geschäftsführer<br />
Central Europe<br />
von Easynet<br />
Global Services<br />
■ www.easynet.com<br />
Sieben Fehler beim Hosten<br />
von Online Shops<br />
Viele Einzelhändler lassen ihren Online<br />
Shop von einem Provider betreiben. Dabei<br />
können Fehler passieren. Hier sind die sieben<br />
häufigsten:<br />
1. Keine Skalierbarkeit bei Lastspitzen<br />
Bei Marketingaktivitäten und saisonalem<br />
Geschäft steigt die Zahl der User und die<br />
der Transaktionen und damit auch die Last<br />
auf der E-Commerce-Plattform beachtlich.<br />
Der Provider muss eine flexible Ressourcen-<br />
Nutzung sicherstellen.<br />
2. Keine Hochverfügbarkeit aller Infrastruktur-Komponenten<br />
Bei Ausfall einer einzigen nicht hochverfügbar<br />
ausgelegten Komponente kann die<br />
gesamte E-Commerce-Plattform zum Stillstand<br />
kommen („Single Point of Failure“).<br />
Der Provider muss eine durchgängig hochverfügbare<br />
Infrastruktur bieten.<br />
3. Rechenzentren nicht in Deutschland<br />
oder in der EU<br />
Der Schutz personenbezogener Daten<br />
gemäß EU-Richtlinie ist durch zertifizierte<br />
Rechenzentren, die in Deutschland oder<br />
der EU stehen, sicherzustellen. Rechenzentren<br />
von US-Unternehmen auch in Europa<br />
erfüllen diese Anforderungen nicht.<br />
4. Fehlende Prozesse<br />
Sind beim Einzelhändler oder beim Hoster<br />
keine Betriebsprozesse definiert, fallen<br />
technische Probleme zu spät oder gar nicht<br />
auf. Der Dienstleister muss Event-, Incidentund<br />
Problem-Management-Prozesse, idealerweise<br />
in Anlehnung an ITIL (IT Infrastructure<br />
Library), nachweisen und den<br />
Einzelhändler als Kunden in seine Prozesse<br />
integrieren können.<br />
5. Security nicht als Prozess etabliert<br />
Viele Shops legen den Sicherheitsfokus nur<br />
auf Server und Betriebssysteme und<br />
berücksichtigen die Sicherheit der Web-<br />
Applikation nur unzureichend. Der Provider<br />
kann hier einen Web-Application-Firewall-<br />
Service mit entsprechendem Reporting zur<br />
Verfügung stellen.<br />
6. Zu geringe Gesamtperformance<br />
Zu lange Ladezeiten von Shop-Seiten führen<br />
zu schlechtem Google Ranking. Der<br />
Provider sollte das Lösungsdesign auf<br />
höchste Performance optimieren.<br />
Mode im Usability-Test<br />
Anforderungen an Mode-Shops auf Tablets ähneln denen auf herkömmlichen PCs<br />
ablets sind die neuen Rechnerlieblinge<br />
Tder Verbraucher. Was müssen Mode-<br />
Shops bieten, um die Kauflust auf iPad &<br />
Co. anzuregen? Dieser Frage ging das Software-Unternehmen<br />
Userzoom nach. 800<br />
Online-Modekäuferinnen aus vier Ländern<br />
haben 15 Mode-Shops einem Usability-Test<br />
mit der Software von Userzoom<br />
unterzogen. Sie mussten drei Aufgaben<br />
lösen: ein schwarzes Kleid kaufen, eine<br />
bestimmte Halskette finden und Infos<br />
zum Umtausch einholen.<br />
Die 200 deutschen Testerinnen untersuchten<br />
die Modemarken Hallhuber, S.<br />
Oliver, Esprit und H & M. Der Esprit-Shop<br />
Lästige Registrierung<br />
Möchte selbst<br />
entscheiden, ob ich<br />
mich registriere<br />
Registrierung<br />
stoppt meinen Kauf<br />
Finde ich gut, weil<br />
dann meine Daten<br />
gespeichert sind<br />
Ist mir egal<br />
Was halten Sie davon, sich zuerst anmelden<br />
zu müssen, bevor Sie einen Einkauf tätigen?<br />
© INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> 24/13<br />
16 %<br />
10 %<br />
6 %<br />
68 %<br />
Quelle: Userzoom; n = 200<br />
deutsche Modekäuferinnen<br />
Pinterest startet API<br />
Erste Partner können die beliebtesten Pins auf ihrer Webseite zeigen<br />
ie virtuelle Pinnwand Pinterest bietet<br />
Derstmals eine Programmierschnittstelle<br />
an. Zum Start der API (Application<br />
Programming Interface) arbeitet Pinterest<br />
Allrecipes.com zeigt seit Kurzem die beliebtesten<br />
Pins auf Pinterest<br />
Topshop schnitt im Usability-Test<br />
im internationalen<br />
Vergleich am besten ab<br />
schnitt bei allen Testaufgaben<br />
im deutschen Vergleich am<br />
besten ab. International gesehen<br />
bewerteten die deutschen<br />
Shopperinnen die vier von<br />
ihnen untersuchten Modemarken<br />
am schlechtesten. Die britische<br />
Marke Topshop.com<br />
sowie die US-Shops White<br />
House Black Market (Whbm.<br />
com) und Bebe.com haben in<br />
der Gesamtbetrachtung die<br />
Nase vorn.<br />
Viele der untersuchten Webshops<br />
sind noch nicht auf Tablets optimiert.<br />
So stellen die meisten keine Tabletgerechten<br />
Formulare zur Verfügung. Das<br />
ist deshalb relevant, weil das Tippen auf<br />
den flachen Rechnern schwieriger ist als<br />
mit ausgewählten US-Unternehmen zusammen,<br />
darunter die Koch-Webseite Allrecipes.com,<br />
der Supermarkt Whole Foods<br />
und der Schuhhändler Zappos.com. Mithilfe<br />
der Programmierschnittstelle können<br />
diese auf ihrer Webseite zeigen, welche<br />
ihrer Inhalte auf Pinterest am häufigsten<br />
„gepinnt“ werden. Demnächst sollen weitere<br />
Pin-Funktionen hinzukommen, erläutert<br />
der Pinterest-Blog: eine Anzeige<br />
der meisten „Repins“, die jüngsten auf Pinterest<br />
veröffentlichten Pins, verwandte<br />
Pins, die am häufigsten geklickten Pins<br />
und Pins zu bestimmten Suchbegriffen.<br />
Die Einführung der API bedeutet, dass<br />
sich Pinterest noch stärker als bislang als<br />
„Traffic-Bringer“ etablieren sowie als Marketingkanal<br />
für Marken und Shops relevanter<br />
werden will. is<br />
■<br />
auf der Tastatur am PC. Hauptgrund, dass<br />
nicht gekauft wurde, war eine zu umfangreiche<br />
Registrierung. Zu lange Ladezeiten,<br />
zu wenig Fotos und zu kleine Schriftgrößen<br />
waren ebenfalls Kaufbremsen. is ■<br />
Userzoom leitet aus der Befragung folgende Empfehlungen ab:<br />
Was missfällt an einer Produktseite?<br />
■ Wenig Fotos<br />
■ Keine Produktanzeige<br />
■ Zu kleine Schriftgröße<br />
■ Fehlende Informationen<br />
■ Keine Produktvorstellung an einem Modell<br />
■ Unübersichtliche Seite<br />
■ Kein leichter Kaufabschluss möglich<br />
Was gefällt an einer Produktseite?<br />
■ Detaillierte Produktinformationen<br />
■ Geordnete, nicht überladene Seite<br />
■ Einfache Größenauswahl<br />
■ Produkt ist an einem Modell zu sehen<br />
■ Kombinationsempfehlungen für Kleidung<br />
■ Einfache und schnelle Zahlungsabwicklung<br />
■ Zoom-Funktion<br />
Bonuspunkte<br />
mobil sammeln<br />
oyalty-Programme auf dem Smart-<br />
gelten als zukunftsträchtige An-<br />
Lphone<br />
wendung. Die Wirecard AG bietet ab sofort<br />
ein mobiles Couponing- und Loyalty-System<br />
als Zusatzservice an. Händler und<br />
Aussteller von Karten können mit dem<br />
Wirecard-System Marketingkampagnen<br />
aufsetzen, zum Beispiel Rabattaktionen<br />
oder Bonusprogramme. Die Auszahlung<br />
von Gutschriften und das Sammeln von<br />
Bonuspunkten erfolgen automatisch parallel<br />
zum Bezahlprozess.<br />
Wenn der Kunde mit seiner Karte oder<br />
seinem Mobiltelefon über Near Field<br />
Communication (NFC) bezahlt, erhält er<br />
dafür sofort einen Bonus in nur einem<br />
Schritt. Wirecard will sich mit dem neuen<br />
Couponing-System einen Zusatzmarkt im<br />
Bereich Mobile Services erschließen. is ■<br />
7. Keine Exit-Strategie definiert<br />
Eine Geschäftsbeziehung ist nicht für die<br />
Ewigkeit angelegt. Für den Fall, dass sie<br />
beendet wird, müssen von Anfang an Vereinbarungen<br />
für die Übergabe von Daten<br />
und anderen geschäftlichen Informationen<br />
getroffen werden.<br />
Ein verantwortungsvoller Provider wird<br />
dies in seinen Service Level Agreements<br />
transparent kommunizieren.<br />
BUNDESVERBAND DIGITALE WIRTSCHAFT<br />
Neue Digital-Messe „Tools“<br />
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft<br />
(BVDW) und die Messe Berlin veranstalten am<br />
7. und 8. Mai 2014 erstmals die Messe „Tools“.<br />
Sie findet im Rahmen der Berliner Web Week<br />
statt. Im Mittelpunkt stehen Web-basierte <strong>Business</strong>-Lösungen<br />
für Sales, Marketing, Logistik<br />
und für Verwaltungsprozesse. is<br />
KLARNA / MAUVE<br />
Sonderkonditionen für Händler<br />
Online-Versandapotheken, die mit der Shop-<br />
Lösung von Mauve Mailorder Software arbeiten,<br />
können Klarnas Zahlungslösungen einsetzen,<br />
ohne eine Grundgebühr zu zahlen. Diese Sonderkondition<br />
für den Rechnungs- und Ratenkauf<br />
gilt ein Jahr lang. Shop-Betreiber können<br />
dadurch 936 Euro sparen, betont Klarna. is<br />
AD PEPPER MEDIA<br />
Cxense kauft Emediate<br />
Ad Pepper Media verkauft seine Adserver-Lösung<br />
Emediate an das norwegische Unternehmen<br />
Cxense AS. Der Kaufpreis beträgt rund<br />
7,4 Millionen Euro. Cxense ist Anbieter digitaler<br />
Werbetechnologien. Das Unternehmen<br />
führt Big-Data-Analysen durch und liefert Publishern<br />
Daten zu Online-Zielgruppen. is
24/13<br />
25. November 2013<br />
TOOLS & TECHNIK <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 27<br />
Kombi-<br />
Shop-Lösung<br />
umpstart Commerce Edition heißt die<br />
Jneue Online-Shop-Lösung der Nionex<br />
GmbH. Sie basiert auf der Shop-Software<br />
von Oxid eSales in Kombination mit dem<br />
Product Information Management System<br />
(PIM) von Informatica (ehemals Heiler<br />
Software). „Mit der Jumpstart Commerce<br />
Edition ermöglichen wir Online- und<br />
Multichannel-Händlern, in sehr kurzer<br />
Zeit mit einem ausgereiften E-Commerce-<br />
System live zu gehen“, sagt Achim Reupert,<br />
Director Sales bei Nionex. Die Verbindung<br />
des PIM von Informatica und des Oxid<br />
eShop senke dank effizienter und automatisierter<br />
Backend-Prozesse den Verwaltungsaufwand,<br />
meint Reupert.<br />
Artikeldaten wie Preise, Produktbeschreibungen<br />
und Warenbestände werden<br />
aus dem Product Information Management<br />
System entweder sofort oder zeitgesteuert<br />
an die Shop-Lösung übertragen.<br />
Händler können Produktinformationen<br />
direkt von den Lieferanten in das System<br />
einspielen lassen. Dadurch kann auch ein<br />
großes Sortiment schnell im Web zum<br />
Kauf angeboten werden.<br />
Nionex mit Sitz in Gütersloh wurde im<br />
Jahr 2000 gegründet und ist ein Dienstleister<br />
für Corporate Web, digitale Kommunikation<br />
und E-Commerce. Das Unternehmen<br />
gehört zu Bertelsmann. is<br />
■<br />
Bewegtbildwerbemittel<br />
für alle Bildschirme<br />
Mov Ad ergänzt Ad-Creator-Tool um mobile Formate<br />
as Münchener Unternehmen Mov Ad<br />
Dhat seinen „Ad Creator“ um eine<br />
HTML5- Komponente erweitert. Ad Creator<br />
ist ein Tool, mit dem Kreativ- und<br />
Media-Agenturen Rich-Media- und Video-<br />
Werbemittel erstellen können. Mit der<br />
Erweiterung kann das Tool nun auch<br />
In-App- und Mobile-Werbemittel auf<br />
HTML5- Basis kreieren. Das Werbemittel<br />
Mit dem Ad Creator von Mov Ad können Rich-Media-<br />
Werbemittel auf HTML5-Basis erschaffen werden<br />
wird einmal erzeugt und kann dann auf<br />
allen Bildschirmgrößen ausgespielt werden.<br />
Dafür stehen verschiedene HTML5-<br />
Templates für Mobile Banner, Expandable<br />
Ads und Interstitials in mehreren IAB-<br />
Standardformaten bereit. Werbungtreibende<br />
oder Agenturen fügen Bilder,<br />
Videos, Social-Media-Verknüpfungen und<br />
andere Inhalte hinzu. In einem Vorschaumodus<br />
können die Agenturen<br />
testen, wie das Werbemittel auf<br />
den unterschiedlichen mobilen<br />
Geräten ausgeliefert wird.<br />
Ist das Werbemittel erstellt,<br />
wird ein Redirect an den Ad<br />
Server des Publishers gesendet.<br />
Über diese „Umleitung“ fordert<br />
der Ad Server das Werbemittel<br />
an. Es liegt auf dem Server von<br />
Mov Ad.<br />
Der Technologiedienstleister<br />
rechnet nach einem technischen<br />
Tausend-Kontakt-Preis,<br />
abhängig von der Zahl der ausgelieferten<br />
Ad Impressions, ab.<br />
Mov Ad erstellt nach Kampagnenende<br />
eine Auswertung über<br />
die verschiedenen Screens. is ■<br />
Aktionsmodule<br />
für Cosmoshop<br />
Beispiel für einen Aktionskalender in der<br />
Cosmoshop-Software<br />
aunz Publishing bietet für die Shop-<br />
ZSoftware „Cosmoshop“ zwei neue Module<br />
an: einen „Aktionskalender“- und ein<br />
„Gutschein“-Modul. Über die Funktion<br />
Liveshopping werden ausgewählte<br />
Aktions produkte gekennzeichnet und mit<br />
einem Aktionsdatum versehen. Auf der<br />
Startseite des Shops werden diese Aktionsprodukte<br />
dann verdeckt als Adventskalender<br />
dargestellt. Das Modul kann auch für<br />
andere Aktionen eingesetzt werden.<br />
Wie der Name schon sagt, können<br />
Händler mit dem Gutscheinmodul Wertcoupons<br />
für ihren Shop verkaufen. is ■<br />
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools<br />
Auftraggeber Auftrag Dienstleister<br />
Abu Dhabi Media<br />
Computop<br />
BMW<br />
Online-Etat für den Relaunch der TV-Website Adtv.ae<br />
sowie der Corporate Site Admedia.ae<br />
Computop integriert Barzahlen in seine Palette von<br />
Zahlungslösungen für Online Shops<br />
Gesamtverantwortung für BMW.de, Weiterentwicklung<br />
der Website und Rollout neuer Inhalte für den deutschen<br />
Markt<br />
Aperto<br />
Barzahlen<br />
Hi-Res Berlin<br />
Borussia Dortmund Website im Responsive Design für Borussia Dortmund Die Etagen<br />
Dextro Energy<br />
Facebook App und mehrsprachiger Relaunch des europaweiten<br />
Web-Auftritts, der im Frühjahr 2014 online<br />
gehen wird<br />
Demodern<br />
Eckes-Granini<br />
ELV Elektronik AG<br />
Eprimo<br />
Ernsting’s Family<br />
MSC Kreuzfahrten<br />
Neue Zürcher Zeitung<br />
(NZZ)<br />
Paul H. Kübler<br />
Bekleidungswerk<br />
Ein Limo-Shop auf Facebook wurde über eine App auf<br />
der Fanpage integriert<br />
Betreuung, Media, Monitoring und Reporting der<br />
So cial-Media-Kanäle für das Elektronikversandhaus ELV<br />
Fulfillment und Middleware-Setup für „Smart Home“-<br />
Online-Shop<br />
Neue Corporate Website von Ernsting’s Family mit<br />
Kacheloptik<br />
Umsetzung des neuen B2B-Portals für die Beratung und<br />
den Verkauf der Kreuzfahrten im Reisebüro<br />
E-Paper-Ausgabe der „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) für<br />
iPad- und Android-Tablets<br />
Relaunch von Kuebler.eu, Anbindung an das Warenwirtschaftssystem<br />
von Kübler<br />
Berger Baader Hermes<br />
Elbkind<br />
Hellmann<br />
E-Commerce<br />
Commerce Plus<br />
Code64<br />
Cellular<br />
Panama<br />
Werbeagentur<br />
s.Oliver Bernd Freier Fulfillment für die Marke Liebeskind Berlin BFS Baur Fulfillment<br />
Solutions<br />
Scott Sports<br />
Betreuung von Projekten entlang der gesamten digitalen<br />
Wertschöpfungskette, basierend auf der Multichannel-Plattform<br />
von Hybris<br />
Valtech<br />
Sony Network<br />
Entertainment<br />
Tom Tailor Holding<br />
Van de Velde<br />
Sofort Überweisung als Bezahloption im Sony Playstation<br />
Store und Sony Entertainment Network integriert<br />
Optischer Relaunch des Tom-Tailor-Online-Shops: einfachere<br />
Menüführung, moderne Artikeldarstellung<br />
Lingerie-Shop Rigbyandpeller.de auf Basis von Intershop<br />
7<br />
Sofort AG<br />
Wiethe Interaktiv<br />
Intershop und Fenego<br />
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28 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
SHOP-SYSTEME<br />
Drum prüfe, wer sich ewig bindet<br />
Die Auswahl des geeigneten Shop-Systems ist eine große Herausforderung: Rund 300 Lösungen sind weltweit zu haben.<br />
Doch die Angebote lassen sich in Kategorien zusammenfassen und mit ihren Vor- und Nachteilen gegenüberstellen<br />
er wirtschaftliche Erfolg eines Online<br />
DShops hängt in starkem Maße von der<br />
Wahl eines geeigneten Shop-Systems ab.<br />
Welche Parameter beim Entscheidungsprozess<br />
für die passende Lösung zu beachten<br />
sind, erklärt INTERNET WORLD<br />
<strong>Business</strong> in einer zweiteiligen Serie zu IT-<br />
Strategien für den Online-Handel. In der<br />
vorhergehenden Ausgabe wurden als Einstieg<br />
die wesentlichen Strategieansätze für<br />
einen Online Shop in Bezug auf die Verzahnung<br />
der verschiedenen Systeme wie<br />
Enterprise-Resource-Planning- oder Warenwirtschaftssystem<br />
beleuchtet. Im zweiten<br />
Teil in diesem Heft wird nun das Angebot<br />
an Shop-Lösungen – ihre wesentlichen<br />
Merkmale und Einsatzgebiete – gegenübergestellt.<br />
Kennzeichen von Shop-Systemen<br />
Auch wenn eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Shop-Systeme auf dem Markt verfügbar<br />
ist, so gibt es doch eine Reihe von<br />
Funktionalitäten, die nahezu alle Lösungen<br />
gemeinsam haben. Dazu zählen insbesondere<br />
folgende Funktionen:<br />
1. Produktkatalog: Der Produktkatalog<br />
basiert auf einer Datenbank, in der Produktdaten<br />
und -beschreibungen, Preise,<br />
Bilder, Produktattribute und -kategorisierungen<br />
(Warengruppen, preisreduzierte<br />
Artikel, Aktionsware etc.) hinterlegt sind.<br />
Der Katalog bietet den Shop-Besuchern<br />
Beispiele für die Großen<br />
Hybris<br />
Intershop Enfinity<br />
■ Die Enfinity Suite ermöglicht jede Form der<br />
Individualisierung und Integration in komplexe<br />
Prozesslandschaften. Auch diese Lösung ist in<br />
der Lage, eine beinahe beliebig hohe Anzahl<br />
von Produkten, Aufträgen und Kunden zu<br />
Wie sich ein Shop dem Kunden präsentiert, hängt auch davon ab, was das dahinterliegende Shop-System leisten kann<br />
unter anderem die Möglichkeit, sich Details<br />
zu den Produkten anzeigen zu lassen<br />
und einzelne Artikel in den Warenkorb zu<br />
übernehmen.<br />
2. Warenkorb: Im Warenkorb werden alle<br />
vom Käufer gewünschten Artikel gesammelt,<br />
die Preise addiert, die Versandkosten<br />
kalkuliert und die Kunden zur Bestellung<br />
weitergeleitet.<br />
■ Die Lösung ist bekannt für die Umsetzung<br />
von Multichannel-Ansätzen und die damit<br />
verbundenen hohen Anforderungen an das<br />
Product Information Management (PIM). Das<br />
System ist in der Lage, eine beinahe beliebig<br />
hohe Anzahl von Produkten, Aufträgen und<br />
Kunden zu verarbeiten. Limitierender Faktor<br />
ist allenfalls die Datenbanklösung, auf die das<br />
System zugreift. Die Anforderungen an die<br />
das System umgebende Peripherie sind hoch.<br />
Zur Abwicklung der Prozesse ist eine IT-Infrastruktur<br />
(Enterprise Resource Planning (ERP) /<br />
Warenwirtschaft / Lagerverwaltung) notwendig.<br />
Der erwartete Online-Umsatz sollte<br />
höher als zehn Millionen Euro sein.<br />
■ Kostenschätzung: Das Modulkonzept von<br />
Hybris ist unübersichtlich. Die Lizenzen werden<br />
pro Core (Prozessorkern) der verwendeten<br />
Server berechnet, sodass sich mit steigender<br />
Server-Ausstattung die Kosten von 15.000<br />
Euro pro Core für das Basismodul vervielfältigen.<br />
Die Prozessunterstützung erfolgt durch<br />
Module, die jeweils einzeln zu lizenzieren<br />
sind. Erfahrungswert: Ein Hybris-System ist<br />
erst ab 80.000 Euro plus Projektentwicklungskosten<br />
funktionsfähig. Die Projektkosten variieren<br />
mit den eingesetzten Modulen, in der<br />
Regel ein Volumen ab 50.000 Euro aufwärts.<br />
verarbeiten. Zur Abwicklung der Prozesse ist<br />
eine IT-Infrastruktur (ERP / Warenwirtschaft /<br />
Lagerverwaltung) notwendig. Der zu erwartende<br />
Online-Umsatz sollte bei mehr als zehn<br />
Millionen Euro liegen.<br />
■ Kostenschätzung: Analog zu Hybris bietet<br />
Intershop Lizenzen für Module an, basierend<br />
auf Server-Konfigurationen. 80.000 Euro plus<br />
Entwicklungskosten sowie Projektkosten um<br />
die 100.000 Euro sind als Einstieg normal.<br />
3. Bestellprozess: Das Bestellmodul (Checkout)<br />
erfasst Kundendaten wie Name, Versand-<br />
und Lieferadresse, bietet die Auswahl<br />
der Bezahloptionen, verwaltet den Bezahlstatus<br />
und generiert den Bestellauftrag.<br />
4. Statische Inhalte: Dazu gehören Inhalte,<br />
wie die Startseite, die allgemeinen Geschäftsbedingungen,<br />
das Impressum und<br />
eine Datenschutzerklärung, die vom Shop-<br />
System verwaltet werden.<br />
■ Dieses System bietet umfangreiche Frontendund<br />
Prozessmodule. Die Anbindung komplexer<br />
Strukturen geschieht über einfaches<br />
Zusammenklicken von Modulen im Admin-<br />
Backend. Individuelle Entwicklungen sind auf<br />
modularer Ebene möglich. Know-how zum<br />
Demandware-System und seiner Entwicklungsumgebung<br />
ist rar (häufig ist es nur über<br />
5. Kundenprofilverwaltung: Hier werden die<br />
Kundendaten gespeichert, um Bestandskunden<br />
beim nächsten Besuch die neuerliche<br />
Eingabe ihrer Daten zu ersparen. Die<br />
Kundenprofilverwaltung ist nicht zwingend<br />
erforderlich, gehört jedoch in der<br />
Regel zum Standard eines Shop-Systems.<br />
Welches System für welchen Shop?<br />
Weltweit gibt es mehr als 300 Shop-Lösungen.<br />
Sie reichen von fast kostenfreien<br />
Open-Source-Lösungen über Systeme,<br />
deren monatliche Miete im unteren dreistelligen<br />
Euro-Bereich liegt, bis hin zu Lösungen,<br />
deren Lizenzkosten 80.000 Euro<br />
übersteigen – zuzüglich Support- und<br />
Hosting-Ausgaben.<br />
Die unterschiedlichen Systeme lassen<br />
sich nach Funktionsumfang und Kostenmodell<br />
in fünf Kategorien einordnen, die<br />
nachfolgend dargestellt und anhand von<br />
Beispielen erläutert werden. Im Fokus stehen<br />
dabei sogenannte Enterprise-Systeme:<br />
Sie sind in der Lage, mehrere Shops als<br />
Unter-Shops in einem Gesamtsystem<br />
zusammenzufassen. Dies unterstützt das<br />
Aufsetzen vielseitiger Vertriebskonzepte<br />
mit unterschiedlichen Produktsortimenten,<br />
die Umsetzung internationaler Subshops<br />
oder auch verschiedener Marken-<br />
Shops. Die Auflistung der Shop-Systeme<br />
stellt eine Auswahl dar und ist nicht vollständig.<br />
Die im Rahmen der Beispiele<br />
geschätzten Kosten enthalten keine Design-Kosten<br />
für individuelle Frontends.<br />
1. Die Großen: Unter den großen Shop-<br />
Systemen sind komplexe E-Commerce-<br />
Plattformen zu verstehen, die eine umfangreiche<br />
Prozessunterstützung in einer ▶<br />
Beispiel für komplexe Plattformlösungen zum Mieten<br />
Demandware<br />
ein internationales Netzwerk von spezialisierten<br />
Dienstleistungspartnern zu bekommen)<br />
und teuer. Demandware kann eine beinahe<br />
beliebig hohe Anzahl von Produkten, Aufträgen<br />
und Kunden verarbeiten, abhängig von<br />
den gemieteten Konfigurationen. Der erwartete<br />
Online-Umsatz sollte bei über fünf Millionen<br />
Euro liegen. Auch diese Lösung ist auf<br />
die Zusammenarbeit mit der IT-Infrastruktur<br />
des Shop-Betreibers ausgelegt.<br />
■ Kostenschätzung: Die Kosten sind stark vom<br />
jeweiligen Projekt abhängig. Die Initialkosten<br />
dürften in der Regel zwischen 50.000 und<br />
80.000 Euro liegen.<br />
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TOOLS & TECHNIK<br />
30 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
bestehenden IT-Infrastruktur bieten. Dies<br />
umfasst insbesondere die Unterstützung<br />
jeder Form von individueller Anpassung<br />
des Systems, etwa bei der Erfassung von<br />
Prozessdaten, bei der Produktdarstellung<br />
sowie bei Customer-Relationship-Management-<br />
und Multichannel-Funktionen.<br />
Unternehmenseigene Entwickler oder<br />
Dienstleister können die lizenzierten Systeme<br />
erweitern, brauchen dafür aber<br />
Kenntnisse der proprietären Systemstrukturen.<br />
Meist leisten sich nur große Unternehmen<br />
solche Entwicklungsabteilungen.<br />
Die Vorteile solcher großen Lösungen<br />
liegen in ihrer Standardisierung, in der hohen<br />
Modularität sowie der hohen Prozessintegration.<br />
Dazu kommen professionelle<br />
Support-Möglichkeiten und Garantieleistungen.<br />
Zu den Nachteilen gehören die<br />
hohen Anforderungen an die Entwicklung<br />
und die Abhängigkeit vom jeweiligen Anbieter<br />
aufgrund der proprietären Technik.<br />
Möglicherweise fallen auch unerwartete<br />
Kosten für den Support und weitere Module<br />
an.<br />
Beispiele für Enterprise-E-Shop-Lösungen<br />
Magento (Enterprise)<br />
■ Magento bietet eine mächtige Basis für die<br />
individualisierte Frontend-Entwicklung. Einziger<br />
erkennbarer Nachteil: Für Entwicklungen<br />
muss man schnell den Systemkern anpassen.<br />
Das System kann ca. bis zu 50.000 Produkte<br />
Oxid (Enterprise)<br />
■ Auch Oxid hat sich von einer Open-Sourcezu<br />
einer mächtigen Enterprise-Lösung entwickelt.<br />
Die aktuelle 5.X Version ist sehr flexibel<br />
bei der Integration erweiterter Funktionen.<br />
Kritiker bemängeln, dass vielfach „Hacks“ in<br />
Code-Teilen die Architektur belasten. Fürsprecher<br />
bescheinigen dem System eine einfache<br />
XT Commerce<br />
■ XT Commerce ist eines der ersten umfangreichen<br />
Open-Source-Systeme. Die Entwicklung<br />
gilt als schwerfälliger als in Magento oder<br />
Oxid, was sich oft in den Projektkosten niederschlägt.<br />
Dafür ist die Lizenz für das Enterprise-System<br />
günstiger. Das System kann ca.<br />
Shopware<br />
■ Mit Einführung der Version 4 hat Shopware<br />
Mitte 2013 die Möglichkeit integriert, auf<br />
2. Komplexe Plattformlösung zum Mieten<br />
(Software as a Service – SaaS). Während die<br />
großen Lösungen umfangreiches Hosting<br />
und Administration notwendig machen,<br />
bieten komplexe Plattformlösungen auf<br />
SaaS-Basis dem Shop-Betreiber die Möglichkeit,<br />
sie ohne eigenes Hosting in große<br />
IT-Infrastrukturen einzubinden. Pluspunkte<br />
sind hier vor allem die regelmäßigen<br />
Updates auf die neueste Entwicklung,<br />
die schnelle Implementierung und die Bereitstellung<br />
praxiserprobter und getesteter<br />
Komponenten. Darüber hinaus punkten<br />
diese Lösungen mit einer leistungsfähigen<br />
und sicheren Infrastruktur sowie mit<br />
Garantieleistungen. Von Nachteil sind die<br />
ebenfalls hohen Anforderungen an die<br />
Entwickler und die große Abhängigkeit<br />
vom Anbieter sowie eingeschränkte Anpassungs-<br />
und Kontrollmöglichkeiten<br />
und die externe Lagerung der Daten.<br />
3. Enterprise-E-Shop-Lösungen: Darunter<br />
sind proprietäre Weiterentwicklungen zu<br />
verstehen, die auf weitverbreiteten Open-<br />
und 20.000 Kunden sowie bis zu 1.000 Aufträge<br />
am Tag verarbeiten. Bei Bedarf sind<br />
Erweiterungen durch entsprechende Maßnahmen<br />
an der Datenbank möglich. Der<br />
erwartete Online-Umsatz sollte bei mehr als<br />
einer Mil lion Euro liegen.<br />
■ Kostenschätzung: Lizenzkosten (Enterprise)<br />
ab etwa 16.600 Euro zuzüglich Kosten für<br />
Entwicklung und Integration. Die Projektkosten<br />
hängen stark von den Anforderungen an<br />
eine erweiterte Funktionalität ab.<br />
und schnelle Integration von Änderungen.<br />
Analog zu Magento kann Oxid etwa bis zu<br />
50.000 Produkte und 20.000 Kunden sowie<br />
bis zu 1.000 Aufträge am Tag verarbeiten. Bei<br />
Bedarf sind Erweiterungen durch entsprechende<br />
Maßnahmen an der Datenbank möglich.<br />
Der erwartete Online-Umsatz sollte auch<br />
hier über eine Million Euro betragen.<br />
■ Kostenschätzung: Lizenzkosten (Enterprise)<br />
ab etwa 14.900 Euro zuzüglich Kosten für<br />
Entwicklung und Integration. Die Projektkosten<br />
hängen stark von den Anforderungen an<br />
eine erweiterte Funktionalität ab.<br />
bis zu 30.000 Produkte, 10.000 Kunden und<br />
bis zu 1.000 Aufträge am Tag verarbeiten.<br />
Auch hier lässt sich die Datenbank bei Bedarf<br />
erweitern. Der erwartete Online-Umsatz<br />
sollte ebenfalls bei mehr als einer Million<br />
Euro liegen.<br />
■ Kostenschätzung: Lizenzkosten (Enterprise)<br />
ab 600 Euro mit ein bis zwei Subshops, 1.100<br />
Euro bei mehr als drei Subshops. Die Projektkosten<br />
sind durch die Anforderungen an eine<br />
erweiterte Funktionalität bedingt.<br />
Subshops verteilbare Sortimente zu verwalten.<br />
Das System kann etwa bis zu 30.000<br />
Produkte und 10.000 Kunden sowie bis zu<br />
1.000 Aufträge am Tag verarbeiten. Erwartete<br />
Online-Umsätze: bis zu eine Million Euro.<br />
■ Kostenschätzung: Lizenzkosten (Enterprise)<br />
Basis ab 9.995 Euro.<br />
Source-Projekten beruhen. Der grundlegende<br />
Vorteil: Eine große Entwickler-<br />
Community unterstützt die eigene Entwicklung,<br />
bietet Erweiterungen und Module<br />
sowie eine Problembehebung.<br />
Die Lösungen sind in der Regel auf die<br />
Grundfunktionen wie die Anzeige des<br />
Sortimentkatalogs und die Abwicklung<br />
des Bestellprozesses spezialisiert. Die Versandprozesse<br />
müssen nach der Auftragsgenerierung<br />
selbst organisiert werden.<br />
Dies kann über das Enterprise-Resource-<br />
Planning-System, über eine eigene Versandumgebung<br />
oder auch belegbasiert<br />
durch manuelle Prozesse erfolgen.<br />
Von Vorteil sind bei diesen Lösungen<br />
die standardisierten Entwicklungsumgebungen,<br />
die hohe Verfügbarkeit von Entwicklern<br />
und Lösungsmodulen und der<br />
hohe Innovationsgrad durch die Entwicklergemeinde.<br />
Zudem entstehen keine Abhängigkeiten.<br />
Weitere Pluspunkte sind die<br />
günstige Software-Basis sowie preiswerte<br />
Hosting-Optionen.<br />
Auf der Negativseite ist zum einen der<br />
hohe Schnittstellenaufwand gegenüber<br />
nicht integrierten Prozessen zu nennen.<br />
Zum anderen verfügen die Frontends über<br />
eine reduzierte Prozessintelligenz. Außerdem<br />
fehlt vor allem bei Zusatzmodulen<br />
häufig eine umfassende Dokumentation.<br />
Gleichzeitig ist ein gutes Qualitätsmanagement<br />
nötig, da sich Fehler wie etwa<br />
Sicherheitslücken über die Community<br />
schnell weiterverbreiten. Ebenfalls von<br />
Nachteil: Da die Funktionalitäten für alle<br />
zur Verfügung stehen, ist es für einen Shop<br />
auf Open-Source-Basis schwieriger, die<br />
Kunden mit ausgefallenen technischen<br />
Features zu begeistern. Darüber hinaus<br />
muss der Shop-Betreiber wegen der Anbindung<br />
an eine Open-Source-Datenbank<br />
mit Performance-Einbußen in Hochlastzeiten<br />
rechnen.<br />
4. Erweiterte E-Shop-Lösungen mit Prozessunterstützung<br />
zum Mieten (Software as a Service –<br />
SaaS). Diese erweiterten Mietlösungen<br />
Beispiel für erweiterte E-Shop-Lösung zum Mieten<br />
Beispiel für einen Miet-Shop<br />
Epages<br />
■ Über die Shop-Lösung lassen sich strukturierte<br />
Produktdaten erfassen und verwalten, standardisierte<br />
Aufgaben gestalterisch anpassen<br />
und Aufträge abwickeln. Wichtig zu Wissen:<br />
Epages bietet nur Miet-Shops und keine<br />
Enterprise-Lösungen. Das System lässt sich<br />
nicht an nachgelagerte Prozessketten<br />
sind standardisierte Angebote, die insbesondere<br />
für kleinere E-Commerce-Unternehmungen<br />
umfangreiche Unterstützung<br />
der manuellen Prozesse bieten.<br />
Von Vorteil ist, dass für den Shop-Betrieb<br />
keine eigene IT-Infrastruktur nötig ist, aber<br />
dennoch eine individuelle Integration in<br />
IT-Umgebungen möglich ist. Zudem sind<br />
die Lösungen relativ leistungsfähig, was<br />
Sortimentsgröße und Prozessunterstützung<br />
angeht. Durch den SaaS-Ansatz kann<br />
der Shop-Betreiber überall per <strong>Internet</strong> auf<br />
den Shop zugreifen. Ein Nachteil ist der im<br />
Vergleich recht hohe Preis.<br />
5. Miet-Shops (Software as a Service – SaaS).<br />
Solche Miet-Shops sind vor allem für<br />
kleine E-Commerce-Unternehmungen<br />
und für Einsteiger in den E-Commerce<br />
geeignet, denn der Hauptnachteil dieser<br />
Miet-Shops ist, dass sie über keinerlei Prozessunterstützung<br />
verfügen, sodass alle<br />
nachgelagerten Prozesse manuell erledigt<br />
werden müssen. Dementsprechend sind<br />
die Lösungen nur für kleine Sortimente<br />
und geringe Auftragsvolumina geeignet.<br />
Ein großes Plus ist auf der anderen<br />
Seite, dass der Shop-Betreiber keine eigene<br />
IT-Infrastruktur bereitstellen muss, da der<br />
Shop komplett aus der Cloud gespeist<br />
wird. Zudem besteht auch hier ein ständiger<br />
Zugriff auf den Shop via <strong>Internet</strong>. ■<br />
Der Autor: Marcus Diekmann<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
des E-Commerce-<br />
Dienstleisters Shopmacher<br />
und Mitglied im Beirat von<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />
■ www.shopmacher.de<br />
Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode<br />
WEBCODE 1324028<br />
■ Teil 1: IT-Strategien für E-Commerce<br />
Plentymarkets<br />
■ Die Lösung unterstützt nachgelagerte Prozesse<br />
und die Aussteuerung weiterer Online-Absatzkanäle<br />
neben dem eigenen Frontend. Das<br />
System bietet echte Enterprise-Funktionalitäten<br />
und unterstützt auch die dahinterliegende<br />
IT. Hier ist individuelle Shop-Gestaltung<br />
möglich. Plentymarkets kann etwa bis zu<br />
20.000 Produkte und 10.000 Kunden sowie<br />
bis zu 1.000 Aufträge am Tag verarbeiten. Erweiterungen<br />
sind möglich. Die erwarteten<br />
Online-Umsätze sollten bei rund einer Million<br />
Euro liegen.<br />
■ Kostenschätzung: Professional Einzelversionen<br />
variieren von 99 Euro (20.000 Artikel) bis<br />
4.299 Euro im Monat (300.000 Artikel).<br />
anschließen. Die Shops selbst können nur<br />
sehr eingeschränkt individualisiert werden.<br />
Diese Lösung ist wegen der personalintensiven<br />
manuellen Verarbeitung eher für kleinere<br />
Sortimente geeignet.<br />
■ Kostenschätzung: Lizenzkosten ab 120 Euro<br />
im Monat mit vier Server-Einheiten pro Shop /<br />
Website, 480 Euro im Monat mit unbegrenzter<br />
Anzahl an Server-Einheiten pro Shop /<br />
Website. Zu den monatlichen Lizenzkosten<br />
kommen Kosten für das Hosting und die<br />
Implementierung.
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32 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />
25. November 2013 24/13<br />
WEB-ANALYSE<br />
Die Vielfalt verstehen lernen<br />
Die Analyse des mobilen Nutzerverhaltens gehört zwingend zum Geschäft, unterscheidet sich aber von der Prüfung<br />
stationärer Angebote. Mithilfe geeigneter Tools können Shop-Betreiber Schwachstellen erkennen und beheben<br />
Foto: Fotolia / Africa Studio<br />
erade jetzt im Weihnachtsgeschäft ist<br />
Ges unübersehbar: Immer mehr Kaufwillige<br />
greifen zum Smartphone oder zum<br />
Tablet, um mobil nach den passenden Geschenken<br />
für ihre Lieben zu suchen. Und:<br />
Immer mehr Shop-Betreiber reagieren<br />
darauf und bieten Shopping Apps oder<br />
mobile Webshops an, damit sie die potenziellen<br />
Kunden nicht an die Wettbewerber<br />
verlieren. Um mit dem mobilen Kanal<br />
wirklich erfolgreich zu sein, ist jedoch<br />
auch die Untersuchung des mobilen Nutzungsverhaltens<br />
unumgänglich. Denn:<br />
„Nur was systematisch analysiert wird,<br />
kann auch gezielt optimiert werden“, argumentiert<br />
Olaf Brandt, Director Product<br />
Management beim Hamburger Analyse-<br />
Spezialisten Etracker.<br />
„Nur was systematisch<br />
analysiert wird, kann auch<br />
gezielt optimiert werden“<br />
OLAF BRANDT<br />
Director Produkt Management bei Etracker<br />
Dabei können Shop-Betreiber durchaus<br />
auf ihre Erfahrungen in Sachen Web-Analyse<br />
aus dem stationären Web zurückgreifen,<br />
dennoch unterscheidet sich die Überprüfung<br />
der mobilen Nutzung von der<br />
herkömmlichen Auswertung: „Häufigster<br />
Fehler ist die Gleichsetzung von App-Analyse<br />
und Web-Analyse“, betont Vincent<br />
Schlecker, Produktmanager beim Analyse-<br />
Tool-Anbieter Mindlab. „Das ist unserer<br />
Meinung nach deshalb falsch, weil die Anforderungen<br />
an eine App anders sind als<br />
an eine Website: Die Anwender nutzen<br />
kleinere Displays, surfen unterwegs, verwenden<br />
statt der Maus ein Touchpad und<br />
Alexander<br />
Krull, Sales<br />
Director bei<br />
Webtrekk,<br />
erklärt die<br />
Begriffe<br />
wechseln zwischen Hoch- und Querformat.<br />
Die Analyse hat zum Ziel, die App<br />
genau für diese Herausforderungen zu<br />
rüsten“, so Schlecker.<br />
Deswegen sollten beim Durchleuchten<br />
von mobilen Anwendungen im ersten<br />
Schritt die Funktionalität und die Usability<br />
im Vordergrund stehen. Da die Nutzer im<br />
Mobile-Markt sehr viele unterschiedliche<br />
Geräte verwenden, sind auch diverse technische<br />
Varianten wie etwa verschiedene<br />
Browser und Browser-Versionen, Display-<br />
Größen und -Auflösungen bei der Umsetzung<br />
des mobilen Webshops oder der App<br />
zu beachten. Deswegen sind die Geräteerkennung<br />
und das Erfassen des Herstellers<br />
zwingend nötig. Nur so lässt sich feststellen,<br />
ob beispielsweise in der iOS-App ein<br />
Fehler enthalten ist, der<br />
aber in der Android-App<br />
nicht auftaucht. „Leider<br />
sind Usability und Kompatibilität<br />
nach wie vor<br />
ein großes Thema“, stellt<br />
Brandt fest.<br />
So gehe es beispielsweise<br />
bei einem Mobile<br />
Shop im Responsive<br />
Design darum herauszufinden, ob wirklich<br />
alle Inhalte richtig dargestellt werden<br />
und auch nutzbar sind. „Es kommt immer<br />
wieder vor, dass das Zoomen oder die Gestensteuerung<br />
mal nicht richtig funktioniert“,<br />
weiß er. Auch für Alexander Krull,<br />
Sales Director für die DACH-Region beim<br />
Mitbewerber Webtrekk, hat das Sicherstellen<br />
der Funktionalität oberste Priorität.<br />
„Ob man durch Fehler in der App Kunden<br />
verliert oder nicht gewinnt, das kann man<br />
ohne Analyse nicht erkennen. Jede Anwendung<br />
benötigt eine Analyse, damit der<br />
Betreiber erfährt, wie gut die Usability ist“,<br />
ist er überzeugt.<br />
Im zweiten Schritt sollte der Check der<br />
mobilen Kennziffern dazu dienen, den<br />
Erfolg von Kampagnen und Aktionen zu<br />
Schlüsselindikatoren und was sie bedeuten<br />
Bunte Mischung: Egal, ob<br />
App auf dem Tablet oder<br />
mobiler Webshop, eine<br />
Analyse muss sein<br />
■ Ad Impressions, auch Views oder Ad Views:<br />
Sichtkontakt eines Nutzers mit einem Werbemittel,<br />
z. B. einem Banner<br />
■ Customer Journey: der komplette Weg des<br />
Nutzers durch das Web, im Idealfall mit Verknüpfung<br />
der Mobile-Anwendung über alle<br />
Touchpoints vom ersten Sichtkontakt eines<br />
Werbemittels über den Klick bis zum Kauf<br />
■ <strong>Download</strong>: Gibt an, wie oft eine App heruntergeladen<br />
wurde<br />
■ Engagement: Gradmesser, wie stark ein<br />
Kunde mit dem Shop / der Marke interagiert;<br />
dient zur Stärkung der Kundenbindung<br />
■ Gerätekennung: Verschiedene Endgeräte weisen<br />
unterschiedliche Merkmale auf, die erkannt,<br />
gemessen und analysiert werden können<br />
■ Kampagnen-Klicks, auch Klicks oder Ad Clicks:<br />
aktiver Klick eines Nutzers auf ein Werbemittel<br />
■ Kampagnen-Sales, auch Käufe oder Umsatz:<br />
Anzahl der durch eine Kampagne ausgelösten<br />
Käufe; Klassiker unter den Kennzahlen<br />
■ Logins oder Registrierungen: Der Nutzer tritt<br />
über seine Anmeldung oder Registrierung in<br />
eine persönliche Beziehung zum Shop, aktives<br />
Einverständnis gegenüber dem Shop-Betreiber,<br />
auf vorangegangenes Interesse des Kunden<br />
wieder eingehen zu dürfen<br />
■ Multi-Device-Indikatoren: zeigen, mit welchen<br />
Geräten in welcher Form auf den Shop /die<br />
App zugegriffen wird<br />
■ Produkt im Warenkorb: Belegt Kaufinteresse,<br />
ist relevant für Analyse des Kaufabbruchs<br />
■ Produkt-Views: Anzahl der betrachteten Produkte<br />
im Shop / der App<br />
■ Touchpoint: Kontaktpunkt des Nutzers in der<br />
Customer Journey mit einer Marke via Werbemittel,<br />
Website-Besuch, Suchanfrage usw.<br />
■ Seitenaufrufe: Anzahl der Seiten, die bei<br />
einem Shop-Besuch aufgerufen wurden<br />
■ Visits, Visitors: Anzahl der Besuche / Besucher<br />
ermitteln. „Erst die Analyse verrät, welche<br />
Kampagnen sich direkt lohnen und wie<br />
das Zusammenspiel App und stationärer<br />
Webshop aussieht, ob sich also die Kanäle<br />
gegenseitig unterstützen“, betont Krull.<br />
Dazu müssen in erster Linie Daten zur<br />
Reichweite und zum Nutzerverhalten erfasst<br />
werden. Diese sind im Wesentlichen<br />
aus der Web-Analyse bekannt und werden<br />
auch genauso eingesetzt. So lässt sich die<br />
Reichweite anhand von Indikatoren wie<br />
etwa Anzahl der <strong>Download</strong>s der App,<br />
Anzahl der Erstbesucher beziehungsweise<br />
Erstnutzer sowie der Besucher des mobilen<br />
Shops und der einzelnen Besuche, Anzahl<br />
der aktiven Nutzer sowie der Seitenaufrufe<br />
und Verweildauer auf der mobilen<br />
Site ermitteln. Werden sie mit den Daten<br />
zu den verwendeten Geräten verknüpft,<br />
lassen sich Zusammenhänge zwischen der<br />
Nutzerschaft eines speziellen Gerätetyps,<br />
etwa eines iPhones, und dem Nutzerverhalten<br />
herstellen. Wenn sich auf diese Art<br />
und Weise Prioritäten einer bestimmten<br />
Nutzergruppe herauskristallisieren, können<br />
diese über die jeweilige App ganz<br />
gezielt bedient werden.<br />
Beim Nutzerverhalten stehen – ähnlich<br />
wie im stationären Web auch – Daten wie<br />
der Zeitraum zwischen den Besuchen, die<br />
Verweildauer, Anzahl der Seitenaufrufe,<br />
geöffnete Menüs und gewählte Optionen,<br />
Registrierungen und Anmeldungen, <strong>Download</strong>s<br />
sowie Aktionen wie etwa das Abspielen<br />
eines Videos oder das Sliden (Wischgeste)<br />
durch eine Fotoserie im Fokus.<br />
Indikatoren für mobile Shops<br />
Für mobile Shops und Shopping Apps sind<br />
darüber hinaus spezielle Indikatoren<br />
wichtig. Im mobilen Umfeld haben sich<br />
noch keine Navigationskonzepte als Standard<br />
durchgesetzt wie im stationären Web,<br />
es existieren noch sehr unterschiedliche<br />
Konzepte. „Daher ist es besonders wichtig,<br />
die Akzeptanz und das Verständnis des<br />
Kaufprozesses zu überprüfen“, erklärt<br />
Sven Graehl, Managing Director beim<br />
Analyse-Tool-Hersteller Econda. „Dies<br />
zeigt sich insbesondere bei Smartphones:<br />
Hier ist bekannt, dass der Checkout-Prozess<br />
besonders schwierig ist und daher von<br />
sehr vielen Nutzern abgebrochen wird“, so<br />
Graehl. Für Shop-Betreiber ist letztlich<br />
entscheidend, ob und wie viel Umsatz<br />
möglich gewesen wäre, aber nicht erzielt
24/13<br />
25. November 2013<br />
TOOLS & TECHNIK <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 33<br />
„Besonders wichtig ist es,<br />
die Akzeptanz des Kaufprozesses<br />
zu überprüfen“<br />
SVEN GRAEHL<br />
Managing Director bei Econda<br />
wurde. Dafür gilt es,<br />
Fragen zu beantworten<br />
wie „Welche Produkte<br />
haben die Nutzer in<br />
den Warenkorb gelegt?“,<br />
„Welche Produkte<br />
wurden nachträglich<br />
aus dem Warenkorb<br />
entfernt?“, „Gab es<br />
Cross- und Upselling-<br />
Potenzial?“, „An welcher<br />
Stelle hat der Nutzer<br />
den Kauf abgebrochen?“.<br />
Für die Beantwortung<br />
solcher Fragen<br />
sind Indikatoren wie<br />
etwa die Verweildauer,<br />
die Anzahl der Suchen,<br />
die Anzahl der Produkt-Views, die Menge<br />
der in den Warenkorb gelegten oder wieder<br />
entfernten Produkte, die Nutzung von<br />
Empfehlungen, die Warenkorbsumme,<br />
die gewählte Bezahlart, Registrierungen<br />
und Anmeldungen, die Anzahl der Käufe,<br />
der Zeitabstand zwischen zwei Käufen<br />
sowie der Umsatz relevant.<br />
Um den Einfluss von Kampagnen auf<br />
das Kaufverhalten zu messen, sind zudem<br />
Daten wie Kampagnenklicks und Kampagnenverkäufe<br />
wichtig. Verfügt ein Shop<br />
über verschiedene Mobile-Versionen, etwa<br />
für Smartphones und Tablets, sollten die<br />
gleichen Nutzungsdaten erhoben werden,<br />
um deren Vergleichbarkeit sicherzustellen.<br />
„Auf diese Weise kann der Shop-<br />
Betreiber Zusammenhänge und Bestellpräferenzen<br />
erkennen und damit sein Produktportfolio<br />
gezielt<br />
auf die Wünsche der<br />
Nutzer abstimmen“,<br />
erklärt Mindlab-Produktmanager<br />
Schlecker.<br />
Für Olaf Brandt spielt<br />
die Analyse der Mikrokonversion<br />
eine wichtige<br />
Rolle bei der Untersuchung<br />
mobiler Shop-<br />
Angebote. Dabei geht<br />
es darum, die einzelnen<br />
Schritte im Kaufprozess<br />
genau zu untersuchen:<br />
„Wie ist das Verhältnis<br />
der Anzahl der<br />
Besuche des Shops zur<br />
Anzahl der gesehenen<br />
Produkte, das Verhältnis von gesehenen<br />
Produkten zu in den Warenkorb<br />
gelegten Produkten, das Verhältnis<br />
von in den Warenkorb<br />
gelegten Produkten zu bestellten<br />
Produkten“, so Brandt. Darüber<br />
hinaus gilt es, die Konversionsraten<br />
im Hinblick auf die Artikelanzahl,<br />
den Warenkorbwert<br />
sowie den Umsatz je Bestellung<br />
zu erfassen.<br />
Bei Apps, die vor allem Marketingzwecke<br />
haben, ist die<br />
Reichweite der wichtigste<br />
Schlüsselindikator: „Je höher die<br />
Reichweite, desto größer ist der<br />
Branding- und Marketing-<br />
Effekt der App“, meint Schlecker.<br />
Neben der Anzahl der <strong>Download</strong>s<br />
ist die sogenannte Retention relevant,<br />
also inwieweit die App die Nutzer an<br />
sich binden kann. Sie wird häufig über<br />
Kennzahlen wie aktive Nutzer pro Tag und<br />
die durchschnittliche<br />
Lifetime, also den Zeitraum,<br />
über den ein Nutzer<br />
die App auf seinem<br />
Smartphone belässt und<br />
nutzt, gemessen. Zudem<br />
kommen Indikatoren wie<br />
Adviews, Kampagnenklicks<br />
sowie Multi-<br />
Zahlen und Kurven: Die Analyse der Daten allein reicht<br />
nicht aus – die Ergebnisse müssen auch umgesetzt werden<br />
„Je höher die Reichweite, desto<br />
größer ist der Branding- und<br />
Marketingeffekt der App“<br />
VINCENT SCHLECKER<br />
Produktmanager bei Mindlab<br />
Device-Indikatoren ins<br />
Spiel, über die sich erfassen lässt, welche<br />
Geräte in welcher Reihenfolge genutzt<br />
wurden. Um sicherzustellen, dass die nötigen<br />
Daten ermittelt werden können, sollten<br />
die eingesetzten Tools ein geräteübergreifendes<br />
Tracking und die Analyse der<br />
Offline-Nutzung einer App ermöglichen.<br />
Gleichzeitig sind die datenschutzrechtlichen<br />
Anforderungen zu beachten. „Provokant<br />
gesagt: Sobald ein Shop-Betreiber die<br />
Datenschutzgesetze einhalten möchte,<br />
braucht er eine kostenpflichtige Lösung“,<br />
meint Olaf Brandt – entspricht doch die<br />
meistverwendete Lösung, nämlich Google<br />
Analytics, nicht unbedingt europäischen<br />
Datenschutznormen ... Auch sollte das Tool<br />
leicht zu integrieren sein. Und: Es darf die<br />
Nutzung nicht stören. „Das Tool darf keinesfalls<br />
die User Experience beeinträchtigen“,<br />
betont Karl-Heinz Maier, Director<br />
Central Europe beim Analyse-Spezialisten<br />
Webtrends. „In sensiblen Situationen, etwa<br />
bei schlechtem Empfang oder schwachem<br />
Akku, muss das Tool intelligent reagieren<br />
und die Performance hoch halten.“<br />
Welches Tool zum Einsatz kommt,<br />
hängt vor allem von den jeweiligen Anforderungen<br />
ab. „Das wichtigste Kriterium<br />
bei der Auswahl ist: Kann das Tool alle<br />
geschäftskritischen Fragen beantworten<br />
und eine Basis für die stetige Optimierung<br />
bieten?“, resümiert Maier. cf<br />
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Tel.: +49 (0)241 - 978870<br />
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38<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MENSCHEN & KARRIERE<br />
25. November 2013 24/13<br />
Victoria Zschockelt /<br />
Dennis Muth /<br />
Max Pumperla /<br />
Miriam Warchaftig<br />
Xplosion Interactive, Berlin<br />
Mit vier neuen Mitarbeitern<br />
verstärkt die Xplosion Interactive<br />
GmbH ihr Team: Wäh-<br />
V. Zschockelt<br />
rend Victoria Zschockelt von Parship, wo sie im<br />
Account Management tätig war, als Marketing<br />
Managerin zurückkehrt, stoßen Max Pumperla<br />
und Dennis Muth zum Data Science Team dazu.<br />
Bisher war Pumperla Senior Quantitative Analyst<br />
im Deutsche Bank Risk Center, Muth arbeitete<br />
zuletzt bei der Icans GmbH. Vom Affiliate-Netzwerk<br />
Affilinet kommt zudem Miriam Warchaftig<br />
zu Xplosion Interactive. Die 29-Jährige soll die<br />
strategische und operative Beratung von Key Accounts<br />
übernehmen, während Zschockelt für alle<br />
Marketingaktivitäten sowie die Einführung neuer<br />
Real-Time- und Data-Driven-Advertising-Lösungen<br />
zuständig ist.<br />
■ www.xplosion.de<br />
Renke Leichsenring<br />
Triplesense, Frankfurt<br />
Bei der digitalen Full-Service-<br />
Agentur Triplesense ist Renke<br />
Leichsenring künftig als Unit-<br />
Leiter in der Beratung tätig.<br />
Mit dem 15-köpfigen Team<br />
soll der 42-Jährige, der zuvor<br />
unter anderem bei Leo Burnett, Wunderman und<br />
Mediaman tätig war, Kunden wie Borealis, Tele<br />
Columbus und Direct Line betreuen. Zuletzt war<br />
Leichsenring Leiter des Wiesbadener Standorts<br />
bei der Digitalagentur Di Unternehmer.<br />
■ www.triplesense.de<br />
Michael Schöning<br />
Ad Audience, Düsseldorf<br />
Als neuer Sales Director geht<br />
Michael Schöning zum Joint<br />
Venture Ad Audience, das im<br />
Jahr 2010 von vier <strong>Internet</strong>-<br />
Vermarktern gegründet wurde.<br />
Vor seinem Wechsel zu<br />
Ad Audience, das inzwischen die Online-Reichweite<br />
von sieben Gesellschaftern bündelt, war<br />
der 42-Jährige Country Manager der 161Media<br />
GmbH (ehemals Click District Deutschland) und<br />
dort für den Ausbau des Deutschland-Geschäfts<br />
zuständig. Weitere Stationen Schönings waren<br />
die BBDO Interactive GmbH, Düsseldorf, Ticketboy<br />
sowie Adlink <strong>Internet</strong> Media.<br />
■ www.adaudience.de<br />
Frank Bachér<br />
Rubicon Project, Los Angeles (Kalifornien, USA) / Hamburg<br />
Nach Stationen bei Interactive Media, eBay, Axel Springer und<br />
Tomorrow Focus wechselt Frank Bachér zu Rubicon Project, Betreiber<br />
einer Real Time Trading Platform für digitale Werbung.<br />
Als Managing Director für Nordeuropa übernimmt er die Leitung<br />
des Geschäfts in der DACH-Region sowie in Nordeuropa.<br />
Bachér, der vom Standort Hamburg aus arbeitet, berichtet an<br />
Jay Stevens, General Manager International bei Rubicon Project,<br />
und soll die Beziehungen zu Publisher-Partnern stärken.<br />
■ www.rubiconproject.com<br />
Stefan Shafik<br />
Catbird Seat, München<br />
Die Performance-Marketing-<br />
Agentur Catbird Seat heuert<br />
Stefan Shafik als Director Client<br />
Development an. In der<br />
Position soll Shafik, der bislang<br />
Senior Consultant bei<br />
der Agentur Booming GmbH war, vor allem den<br />
Vertrieb weiterentwickeln.<br />
■ www.catbirdseat.de<br />
Frank Schott<br />
Löwenstark, Braunschweig<br />
In der neu geschaffenen Position<br />
des Marketingleiters ist<br />
Frank Schott künftig bei der<br />
Löwenstark Online-Marketing<br />
GmbH aus Braunschweig für<br />
Bündelung und strategische<br />
Ausrichtung aller (Dialog-)Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen<br />
zur Kundenakquise zuständig.<br />
Der 42-Jährige, der zuvor bei Radio PSR<br />
Leipzig und der Vita34 AG tätig war, hat zuletzt<br />
als freier Consultant gearbeitet, unter anderem<br />
für Evo3Medica.<br />
■ www.loewenstark.com<br />
Christian Pern<br />
Innogames, Hamburg<br />
Seit November ist Christian<br />
Pern Chief Marketing Officer<br />
beim Online-Spiele-Anbieter<br />
Innogames GmbH aus Hamburg.<br />
Der 32-Jährige verantwortet<br />
in dieser Position die<br />
Marketingabteilung und den Bereich Public Relations.<br />
Damit folgt Pern, der zuletzt Head of Customer<br />
Relationship Management beim Versandhändler<br />
Zalando war, auf Volker Dressel, der das<br />
Unternehmen bereits zum 30. Juni 2013 verließ.<br />
■ www.innogames.com/de<br />
Guido Laures<br />
Spreadshirt, Leipzig<br />
Für den europäischen sowie<br />
den nordamerikanischen IT-<br />
Sektor ist Guido Laures künftig<br />
beim E-Commerce-Portal<br />
Spreadshirt zuständig. Zum<br />
Aufgabenbereich des neuen<br />
CTO, der bislang Geschäftsführer bei IT Campus<br />
war, gehört das operative ebenso wie das personelle<br />
Geschäft aller IT-Abteilungen.<br />
■ www.spreadshirt.de<br />
Robert Kirsch<br />
Strg, Hamburg<br />
Der ehemalige Digital-Chef<br />
der internationalen PR-Agentur<br />
Weber Shandwick Robert<br />
Kirsch heuert bei der Online-<br />
Agentur Strg an. Als weiterer<br />
Geschäftsführer neben den<br />
Gründern Olaf Classen (<strong>Business</strong> Development)<br />
und Pepe Wietholz (Kreation) ist er für die Beratung<br />
zuständig und als Gesellschafter aktiv. Zuvor<br />
war der 43-Jährige unter anderem Geschäftsführer<br />
der Empfehlungsmarketing-Agentur Mavens<br />
sowie als freier Berater für PR, Social Media<br />
und digitale Kommunikation tätig.<br />
■ www.strg-agency.de<br />
Knut Buhren<br />
Atkon, Köln<br />
Das Kölner Büro der Atkon<br />
AG, Spezialist für Corporate<br />
Content, Bewegtbild und IP-<br />
TV, leitet künftig Knut Buhren.<br />
Der 45-Jährige löst nun<br />
Interimsmanager Matthias<br />
Kunert ab. Bisher war Buhren Geschäftsführer der<br />
Brandnew Entertainment, bei der er die Bereiche<br />
Digital und Branded Entertainment ausbaute.<br />
■ www.atkon.de<br />
Volkmar Amedick<br />
Pilot, München<br />
Als Media Director Strategie<br />
und Beratung verantwortet<br />
Volkmar Amedick in Zukunft<br />
bei der Digitalagentur Pilot<br />
Mün chen den Bereich strategische<br />
Weiterentwicklung. Er<br />
berichtet direkt an die Geschäftsführer Oliver Roth<br />
und Jens Merheim und soll unter anderem neue<br />
Dienstleistungsfelder und Services erschließen.<br />
Zuletzt war der 41-Jährige, der davor unter anderem<br />
für Mediaplus International gearbeitet hat,<br />
als Global Head of Brand Management für Markenpositionierung,<br />
globales Projektmanagement<br />
und Online Marketing bei Münchner Pioneer Investments<br />
Kapitalanlagegesellschaft zuständig.<br />
■ www.pilot.de<br />
Ulrich Rasch /<br />
Sandra Holstein<br />
IQ Media Marketing,<br />
Hamburg / Düsseldorf<br />
Mit zwei neuen Mitarbeitern<br />
verstärkt die IQ Media Marketing<br />
GmbH ihre Standorte in S. Holstein<br />
Hamburg und Düsseldorf.<br />
Während Sandra Holstein als<br />
Sales Manager in der Hansestadt<br />
anheuert, fängt Ulrich<br />
Rasch in gleicher Position im<br />
Düsseldorfer Büro an. Der 45-<br />
Jährige kommt von der Med<br />
Update GmbH, Wiesbaden,<br />
U. Rasch<br />
bei der er Key Account Manager<br />
war. Holstein wechselt vom Klambt-Verlag,<br />
bei dem die 42-Jährige als Anzeigenleiterin für die<br />
Magazine „IN“ und „OK!“ zuständig war.<br />
■ www.iqm.de<br />
Norman Steinbach<br />
Kraftjungs, Ettlingen<br />
Ihre Digital-Unit verstärkt die<br />
Kraftjungs GmbH, Ettlingen,<br />
mit Norman Steinbach, der<br />
als Creative Director digital/<br />
motion kommt. Gemeinsam<br />
mit Oliver Mokhlis kümmert<br />
sich der 40-Jährige um Beratung, Konzeption sowie<br />
Design im Bereich digitale Medien. Zuletzt<br />
baute Steinbach, der bereits zwischen September<br />
2009 und Juli 2011 bei Kraftjungs arbeitete, bei<br />
2k Kreativkonzept als CD Neue Medien die Web-<br />
Abteilung auf. Weitere berufliche Stationen waren<br />
Pixelpark sowie Meiré und Meiré.<br />
■ www.kraftjungs.de<br />
▶<br />
Impressum<br />
ISSN 1433-3309<br />
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH<br />
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:<br />
Bayerstraße 16a, 80335 München<br />
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101<br />
www.internetworld.de<br />
Sitz des Verlags:<br />
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,<br />
Karlstraße 41, 89073 Ulm<br />
Geschäftsführer:<br />
Florian Ebner,<br />
Dr. Günter Götz<br />
Chefredakteur:<br />
Dr. Günter Götz (gg),<br />
guenter.goetz@internetworld.de<br />
Stellvertretender Chefredakteur:<br />
Frank Kemper (fk),<br />
frank.kemper@internetworld.de<br />
Leitung Online-Redaktion:<br />
Tanja Gabler (tga),<br />
tanja.gabler@internetworld.de<br />
Redaktion:<br />
Till Dziallas (tdz),<br />
till.dziallas@internetworld.de<br />
Christiane Fröhlich (cf),<br />
christiane.froehlich@internetworld.de<br />
Susanne Gillner (sg),<br />
susanne.gillner@internetworld.de<br />
Vera Günther (vg),<br />
vera.guenther@internetworld.de<br />
Stefan Hofer (host),<br />
stefan.hofer@internetworld.de<br />
Ingrid Lommer (il),<br />
ingrid.lommer@internetworld.de<br />
Ingrid Schutzmann (is),<br />
ingrid.schutzmann@internetworld.de<br />
Susanne Vieser (vs),<br />
susanne.vieser@internetworld.de<br />
Daniela Zimmer (dz),<br />
daniela.zimmer@internetworld.de<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Helmut van Rinsum (hvr)<br />
Schlussredaktion:<br />
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu<br />
Chefin vom Dienst:<br />
Vera Günther (vg),<br />
vera.guenther@internetworld.de<br />
Art Directorin:<br />
Maria-Luise Sailer<br />
Gestaltung:<br />
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,<br />
Catharina Burmester, Hedi Hefele,<br />
Manuela Keller, Simone Köhnke,<br />
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,<br />
Ilka Rüther, Christian Schumacher<br />
Anzeigenleitung:<br />
Angelika Hochmuth,<br />
Telefon: (089) 741 17-432,<br />
Fax: (089) 741 17-269,<br />
E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de<br />
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:<br />
Marita Brotz,<br />
Telefon: (089) 741 17-281,<br />
Fax: (089) 741 17-269,<br />
E-Mail: marita.brotz@nmg.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18<br />
vom 01.10.2013<br />
Leitung Herstellung/Vertrieb:<br />
Thomas Heydn,<br />
Telefon: (089) 741 17-111,<br />
E-Mail: th@nmg.de<br />
Leserservice:<br />
Hotline: (089) 741 17-205,<br />
Fax: (089) 741 17-101<br />
E-Mail: leserservice@internetworld.de<br />
Kooperationen:<br />
Larissa Oßwald<br />
Telefon: (089) 741 17-116,<br />
E-Mail: kooperation@nmg.de<br />
Bank: Deutsche Bank<br />
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)<br />
IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00<br />
BIC: DEUTDEMM<br />
Druck:<br />
L.N. Schaffrath Druckmedien,<br />
Marktweg 42–50, 47608 Geldern<br />
INTERNET WORLD <strong>Business</strong> ist die<br />
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und erscheint zweiwöchentlich am Montag.<br />
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beträgt jeweils ein Jahr.<br />
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Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für<br />
eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In<br />
Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro<br />
im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken<br />
im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich<br />
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Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich<br />
gekündigt wird. Studenten<br />
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40<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MENSCHEN & KARRIERE<br />
25. November 2013 24/13<br />
Eric Berger<br />
Deutsche Messe Interactive,<br />
Hannover<br />
Die beiden Gesellschafter der<br />
Deutschen Messe Interactive<br />
(DMI), die Deutsche Messe<br />
AG sowie Catagonia Capital<br />
GmbH, haben Eric Berger als<br />
neuen Geschäftsführer der DMI eingesetzt. Der<br />
45-Jährige folgt auf Ralph Eric Kunz, der diesen<br />
Posten seit Ende 2012 interimistisch innehatte. Er<br />
bleibt weiterhin Vorsitzender des DMI-Beirats und<br />
ist zudem Geschäftsführer der Catagonia Capital.<br />
Berger war bislang als Software-Entwickler und<br />
Unternehmensberater für die Freenet AG tätig<br />
und bekleidete dort unter anderem die Position<br />
des Vorstands für Online-Services und -Vertrieb<br />
sowie Marketing und Mobiles <strong>Internet</strong>.<br />
■ www.messe-interactive.de<br />
Stefan Förster /<br />
Philipp Kafkoulas<br />
Sinner Schrader, Hamburg<br />
Die Digitalagentur Sinner<br />
Schrader verstärkt sich im<br />
Bereich Marketing-Kommunikation<br />
mit Stefan Förster S. Förster<br />
und Phlipp Kafkoulas. Die<br />
beiden neuen Kreativdirektoren<br />
verantworten künftig die<br />
kreative Führung aller Kommunikationsthemen<br />
bei der<br />
Hamburger Agentur. Zuletzt<br />
waren Förster (35) und Kafkoulas<br />
(31) bei der Werbeagentur<br />
Thjnk (vormals:<br />
P. Kafkoulas<br />
Kempertrautmann) unter anderem für die Marken<br />
Audi, Axel Springer Verlag, Hagebaumarkt,<br />
Haribo, Henkel und Vaillant tätig. Während sich<br />
Förster bei Sinner Schrader um Text kümmert, ist<br />
Kafkoulas für den Bereich Art zuständig.<br />
■ www.sinnerschrader.com<br />
Dominic Fuchs<br />
Booming, München<br />
Als neuer Head of Entertainment<br />
Network soll Dominic<br />
Fuchs künftig bei der Crossmedia-Agentur<br />
Booming das<br />
Entertainment Network ausbauen.<br />
Vor seinem Wechsel<br />
zu der Tochter der Pro Sieben Sat1 Media Group<br />
war der 37-Jährige zehn Jahre lang in diversen<br />
Führungspositionen beschäftigt, unter anderem<br />
bei Telefónica O2 Germany.<br />
■ www.booming.de<br />
Alexander Stotz<br />
Ströer Media Deutschland, Köln<br />
Der Online- und Außenwerbungsspezialist Ströer Media AG hat<br />
sich neu ausgerichtet: Die Verantwortung des gesamten operativen<br />
Geschäfts liegt nun in der Hand von Alexander Stotz, der<br />
die neu geschaffene Position des Chief Operating Officers übernimmt.<br />
So wie Esther Raff, die als Geschäftsführerin von Ströer<br />
Media Deutschland unverändert für die nationale Vermarktung<br />
zuständig ist, berichtet Stotz weiterhin an Christian Schmalzl,<br />
Vorstand der Ströer Media AG.<br />
■ www.stroeer.de<br />
Petra Sonnenberg<br />
Google Enterprise, Berlin<br />
Für die Leitung des deutschen<br />
Vertriebsteams, die Entwicklung<br />
der Geschäftsstrategie<br />
und das Wachstum ist Petra<br />
Sonnenberg nun bei Google<br />
Enterprise in Deutschland<br />
verantwortlich. Als neuer Sales Manager Google<br />
Enterprise arbeitet sie von Berlin aus und berichtet<br />
direkt an Michael Korbacher, Country Manager<br />
Google Enterprise für Deutschland, Österreich<br />
und die Schweiz sowie Zentral- und Osteuropa.<br />
Zuletzt war Sonnenberg, die bereits 2009<br />
zu Google kam, bei dem Konzern als Enterprise<br />
Media Industry Lead für Europa tätig.<br />
■ www.google.de/enterprise<br />
Lia Kamara /<br />
Charlotte Grün<br />
Brandwatch, Berlin<br />
Mit zwei neuen Mitarbeitern<br />
verstärkt die Berliner Brandwatch<br />
GmbH, Spezialist für<br />
Social Media Monitoring sowie<br />
Social Intelligence, ihren<br />
L. Kamara<br />
deutschen Standort. Als Project<br />
Manager kümmern sich<br />
Lia Kamara, die zuvor unter<br />
anderem bei der PSV AG und<br />
Bombardier Transportation<br />
aktiv war, und Charlotte Grün<br />
gemeinsam um Kunden, die<br />
C. Grün<br />
die Social Media Monitoring<br />
Platform von Brandwatch nutzen. Grün kommt<br />
aus London, wo die 27-Jährige als Asset Coordinator<br />
bei Comic Relief für das Management und<br />
den Aufbau des Media Library Systems zuständig<br />
war. Ihre 25-jährige neue Kollegin war vor<br />
ihrem Wechsel zu Brandwatch ebenfalls in London<br />
tätig: als PR Executive der FWD Group.<br />
■ www.brandwatch.com<br />
Carmen Gayoso<br />
Kiveda, Berlin<br />
Beim Online-Küchenabieter<br />
Kiveda Deutschland GmbH<br />
wurde Carmen Gayoso zum<br />
Chief Marketing Officer berufen.<br />
Die 30-Jährige, die seit<br />
Dezember 2012 an Bord ist,<br />
war zuvor unter anderem bei Wimdu, einer<br />
Tochter von Rocket <strong>Internet</strong>, für Partner-Marketing<br />
und strategische Kooperationen zuständig.<br />
Kiveda ist seit Februar 2013 online.<br />
■ www.kiveda.de<br />
Jörn Sieveneck<br />
Akom360, Düsseldorf<br />
Mit dem neuen Digital Creative<br />
Director Jörn Sieveneck<br />
verstärkt die Multichannel-<br />
Marketingagentur Akom360<br />
ihren Düsseldorfer Standort.<br />
Zuletzt war Sieveneck Digital<br />
Strategist bei der Full-Service-Agentur Kontrast<br />
Communication Services, davor hatte er als Consultant<br />
und Web Analyst bei Ecomplexx gearbeitet.<br />
Bei Akom360 kümmert er sich um grafische<br />
Konzeptionierung und Ausrichtung des Designs.<br />
■ www.akom360.de<br />
Jenny Hachmeister<br />
Pixi Software, München<br />
Die ehemalige Einkaufsleiterin<br />
des Webshops Design3000,<br />
Jenny Hachmeister, wechselt<br />
als Product Owner für zwei<br />
Scrum- Entwicklerteams ins<br />
Produkt Management der<br />
Pixi Software GmbH. Zuvor war Hachmeister, die<br />
insbesondere die agile Software-Entwicklung vorantreiben<br />
soll, unter anderem bei Amazons<br />
Shopping-Club Buyvip beschäftigt.<br />
■ www.pixi.eu<br />
Ingo Rieper<br />
Ströer Media, Köln<br />
Im Zuge der Neuausrichtung<br />
der Geschäftsführung (siehe<br />
große Meldung links) übernimmt<br />
Ingo Rieper bei Ströer<br />
Media Deutschland künftig<br />
zusätzlich zu seiner bisherigen<br />
Aufgabe als Group Finance Officer auch die<br />
Geschäftsführung der Ströer Digital Group. Zeitgleich<br />
zieht er sich aus der Geschäftsführung der<br />
Ströer Media Deutschland zurück.<br />
■ www.stroeer.de<br />
Eric Hall<br />
Pubmatic, München<br />
Als neuer Country Manager<br />
wechselt Eric Hall zu Pubmatic,<br />
Münchner Betreiber einer<br />
Real-Time- Werbeplattform.<br />
In der Position verantwortet<br />
Hall, der auf Katharina Meran<br />
folgt, die Märkte in Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz. Bislang war er als Manager unter<br />
anderem bei Tomorrow Focus Media, Microsoft<br />
und der Scout24-Gruppe beschäftigt. Zuletzt hat<br />
Hall als Head of International <strong>Business</strong> bei United<br />
<strong>Internet</strong> Media das weltweite Sales-Geschäft verantwortet,<br />
neue Geschäftsfelder entwickelt und<br />
das Unternehmen beim paneuropäischen Netzwerk<br />
Ad Europe vertreten.<br />
■ www.pubmatic.com<br />
John McKoy<br />
Exponential Interactive,<br />
Emeryville (Kalifornien, USA)<br />
Der bisherige Managing Director<br />
für den asiatisch-pazifischen<br />
Raum von Exponen tial<br />
Interactive, John McKoy,<br />
wechselt auf den Posten des<br />
Chief Revenue Officers. In dieser Position ist der<br />
Manager, der seit 15 Jahren in der Branche tätig<br />
ist, für die Vertriebsorganisation in den USA und<br />
weltweit des globalen Anbieters technologiebasierter<br />
Mediendienstleistungen verantwortlich.<br />
Zuvor hatte McKoy unter anderem bei Ninemsn,<br />
und Sensis gearbeitet.<br />
■ www.exponential.com<br />
Lassen Sie’s uns wissen<br />
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder<br />
aussteigen, schreiben Sie uns.<br />
■ aufstieg@internetworld.de<br />
Termine@internetworld.de<br />
■ Le Web<br />
Unter dem diesjährigen Veranstaltungsmotto<br />
„The Next 10 Years“ halten Vertreter unter<br />
anderem von Google, Forrester Research,<br />
Techcrunch, Paypal, Orange, Twitter, Sherpa<br />
Ventures und Ventee-privee.com Vorträge.<br />
Termin: Paris, 10. bis 12. Dezember 2013<br />
Kosten: 2.390 Euro inkl. MwSt.<br />
Info: www.leweb.co<br />
■ DLD 14<br />
Die DLD (Digital-Life-Design) ist eine jährlich<br />
stattfindende, international besetzte Konferenz<br />
zu Zukunftsfragen, unter anderem des<br />
<strong>Internet</strong>s. Über 150 Referenten und mehr als<br />
1.000 Teilnehmer werden auch für kommendes<br />
Jahr in München erwartet.<br />
Termin: München, 19. bis 21. Januar 2014<br />
Kosten: Einladungs-Event<br />
Info: http://dld-conference.com<br />
■ Junge Talente 2014<br />
Mit einem neuen Workshop-Format will die<br />
Agentur Cobra Youth Communications HR-<br />
Entscheider bei der Ansprache junger Zielgruppen<br />
unterstützen. Grundlage des neuen<br />
Formats ist die Studie: „Was ist für Jugendliche<br />
bei der Jobauswahl wichtig?“<br />
Termin: Berlin, 13. Februar 2014<br />
Kosten: Keine<br />
Info: www.cobrayouth.de/junge-talente<br />
■ Online Marketing Rockstars 2014<br />
Die Veranstaltung zieht im nächsten Jahr von<br />
der Großen Freiheit 36 auf der Reeperbahn ins<br />
Stage Theater um. An der inhaltlichen Ausrichtung<br />
ändert sich nichts: Im Fokus steht<br />
„Smartes und modernes Online Marketing“.<br />
Termin: Hamburg, 21. Februar 2014<br />
Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt.<br />
Info: www.onlinemarketingrockstars.de<br />
■ Affiliate Tactixx<br />
Spannende Vorträge und intensive Diskussionsrunden<br />
erwarten Teilnehmer der achten<br />
Affiliate Tactixx. Begleitet wird das Konferenzprogramm<br />
von Speed Networking, „Ask the<br />
experts“ und Speakers’ Corner.<br />
Termin: München, 25. und 26. Februar 2014<br />
Kosten: Ab 199 Euro (Early Bird bis 31.12.2013)<br />
Info: www.affiliate-tactixx.de<br />
■ <strong>Internet</strong> <strong>World</strong><br />
„Die Zukunft des E-Commerce“ lautet 2014<br />
das Motto des Branchenevents, das wieder aus<br />
einem Kongress mit hochkarätigen Referenten<br />
und einer (bei Vorabregistrierung) kostenlosen<br />
Fachmesse besteht.<br />
Termin: München, 25. und 26. Februar 2014<br />
Kosten: Für unsere Leser 850 Euro statt 1.090<br />
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: IW14iwb)<br />
Info: www.internetworld-messe.de<br />
■ Online Marketing Forum<br />
Die Konferenz für Trends im Online Marketing,<br />
die von INTERNET WORLD <strong>Business</strong> präsentiert<br />
wird, richtet sich insbesondere an Marketing-<br />
Verantwortliche und Webshop-Betreiber.<br />
Termine: Düsseldorf, 26. März; Frankfurt, 27.<br />
März; Hamburg, 1. April; München, 3. April<br />
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249<br />
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb)<br />
Info: www.onlinemarketingforum.de<br />
■ ecommerce conference<br />
Die neuesten Trends und Erfolgstipps für den<br />
Webshop stehen im Fokus der Veranstaltung,<br />
die sich an E-Commerce-Leiter richtet.<br />
Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt,<br />
20. Mai 2014 und München, 22. Mai 2014<br />
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249<br />
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: ecom14iwb)<br />
Info: www.ecommerce-conference.de
24/13<br />
25. November 2013<br />
SZENE <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 41<br />
Der fliegende Uli<br />
Beim Affilinet Performance Summit wurde nicht mit spektakulären und humoristischen Einlagen gegeizt<br />
on Pop-Ikone Madonna ist<br />
Vüberliefert, dass ihre Stimme<br />
oft vom Band kam, wenn sie auf der<br />
Bühne gleichzeitig tanzte und sang.<br />
Affilinet–Deutschlandchef Uli Bartholomäus<br />
kann das besser. Er zog<br />
die Eröffnungsmoderation zun<br />
hauseigenen Performance Summit<br />
im Münchner Sofitel ungerührt<br />
durch – während er dabei auf einem<br />
Trampolin hüpfte. Dieser Stunt war<br />
nur der Auftakt zu einem kurzweiligen<br />
Networking Event. Seehoferund<br />
Stoiber-Imitator Wolfgang<br />
Krebs ließ die Lachmuskeln der<br />
rund 300 Gäste zucken, João Barros<br />
von der Universität Porto stellte ein<br />
faszinierendes Vernetzungsprojekt<br />
in der portugiesischen Hafenstadt<br />
vor und Buchautorin Arianna Olivetti<br />
zeigte, wie man ohne Scheuklappen<br />
führen kann. Der im<br />
Programm angekündigte UIM-<br />
Aufsichtsrat Matthias Ehrlich war<br />
verhindert und ließ sich von Virtual-<br />
Minds-Chef Joachim Schneidmadl<br />
vertreten, der die Zukunft des Online<br />
Advertisings beleuchtete.<br />
Und der fliegende Uli? Unter vier Augen<br />
bekannte er nach seiner rasanten und fehlerfreien<br />
Live-Moderation: „Viel länger<br />
hätte sie nicht sein dürfen.“ fk<br />
■<br />
Sieht Affilinet<br />
im Höhenflug:<br />
Uli Bartholomäu<br />
Eleganter Ausklang:<br />
Dinner im Künstlerhaus<br />
am Lenbachplatz<br />
Porto kommt:<br />
Professor João<br />
Barros zeigte,<br />
was sein Land<br />
technologisch<br />
draufhat<br />
Richtig viel Werbegeld<br />
Reise-Start-up Getyourguide gewinnt beim Seven Ventures Pitch Day<br />
ieben Start-ups, sieben Millionen Euro<br />
SMedialeistung und ein Venture-Capital-<br />
Geber mit der Sieben im Namen – auf diesen<br />
Nenner lässt sich der Seven Ventures<br />
Pitch Day in Berlin bringen. Durchsetzen<br />
konnte sich am Ende Getyourguide, eine<br />
Buchungsplattform für Touren, Attraktionen<br />
und Ausflüge am Urlaubsort. Das<br />
Zürcher Team um Gründer Eugen Triebelhorn<br />
erhielt ein Preisgeld von vier Millionen<br />
Euro in Form von Werbeschaltungen,<br />
mit denen es nun auf den Sendern der<br />
P7Sat1-Gruppe werben kann. Platz zwei<br />
(zwei Millionen) geht an das Team hinter<br />
dem Heimautomatisierungs-Fernsteuerungs-Tool<br />
Tado, Platz drei und somit eine<br />
Million an den Geldversender Azimo. fk ■<br />
„Äh, Dings ...“:<br />
Wolfgang Krebs<br />
doubelte Ex-<br />
Ministerpräsident<br />
Stoiber perfekt<br />
So sehen Sieger aus: Getyourguide-Gründer<br />
Eugen<br />
Triebelhorn mit Trophäe<br />
Blick in die Zukunft: Die<br />
Keynote von Virtual-Minds-<br />
Chef Joachim Schneidmadl<br />
Sieht ganz leicht<br />
aus: Deutschlandchef<br />
Uli Bartholomäus<br />
moderierte im Flug<br />
Harte Hürde: Die sechsköpfige<br />
Expertenjury ließ die Start-up-Teams<br />
beim Pitch heftig schwitzen<br />
Fotos: Veranstalter<br />
Fotos: Dan Taylor / Heisenberg Media
42<br />
<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MEINUNG<br />
25. November 2013 24/13<br />
KOMMENTAR<br />
Dann lieber<br />
gar nicht!<br />
Neulich war ich bei Ikea.<br />
Nein, nicht in einem der<br />
vertrauten blau-gelben<br />
Einrichtungshäuser, sondern<br />
im Online Shop.<br />
Schließlich ging es nur<br />
um eine Kleiderstange,<br />
ein paar Haken und Einlegeböden<br />
für meinen<br />
Pax Kleiderschrank. Dafür<br />
muss ich ja keine 140<br />
Christiane Fröhlich,<br />
Redakteurin<br />
Kilometer hin- und zurückfahren, dachte ich mir.<br />
Lieber online die Möglichkeiten entdecken. Obwohl<br />
neu im Shop, hatte ich meine Wunschobjekte<br />
recht schnell im Warenkorb und schob diesen siegessicher<br />
zu Kasse. Dort aber kam die Ernüchterung:<br />
Einzige Bezahlart, die Ikea anbietet, ist die<br />
Zahlung bei Lieferung. Mist, dachte ich mir,<br />
schließlich bin ich normalerweise nicht zu Hause,<br />
wenn der Paketbote kommt. Doch halt, der Liefertermin<br />
ist – sieben (!) Tage nach der Bestellung –<br />
am Mittwoch, den 13. Das ist zwar lange hin,<br />
dafür bin ich an diesem Tag aber tatsächlich da.<br />
Nur das Paket nicht. Auf der Website finde ich den<br />
Hinweis, dass der Liefertermin bis zu fünf Tage<br />
abweichen kann und nicht abgestimmt wird.<br />
Schade eigentlich! Also Geld in einen Umschlag<br />
gesteckt, zur Nachbarin gebracht, am Klingelschild<br />
eine Nachricht für den Paketboten hinterlassen<br />
– und wieder gewartet. Am Freitag dann<br />
bekomme ich eine Mail, das Paket werde am<br />
Samstag zwischen 9 und 13 Uhr zugestellt.<br />
Jippieh! Doch zu früh gefreut, Samstagabend 18<br />
Uhr, keine Lieferung. Endlich, am Montag ist mein<br />
Pax-Paket da. Mit meinem Frieden aber ist es<br />
schon längst vorbei. Ich beschließe, nie wieder<br />
online bei Ikea zu bestellen. Wenn die Schweden<br />
keine Online-Einkäufe wollen, weil sie ihre Kunden<br />
lieber in der Filiale zum Mehr-Kaufen bewegen<br />
möchten, dann ist das völlig legitim. Wenn sie<br />
aber Online Shopping anbieten, dann bitte richtig.<br />
Oder lieber gar nicht! Letzte bittere Erkenntnis:<br />
Ich habe die falschen Böden bestellt ...<br />
Preisverfall im E-Commerce<br />
Wirtschaftswissenschaftler fordert „Online-Fachhandel“ als Gegengewicht zu Amazon & Co.<br />
it rund 21,7 Milliarden Euro macht<br />
Mdas Segment E-Commerce laut aktueller<br />
Studie von Eco und Arthur D. Little<br />
bereits heute mehr als zwei Drittel des Gesamtumsatzes<br />
mit <strong>Internet</strong>-Diensten aus.<br />
Bis 2016 werden Zuwachsraten von deutlich<br />
über zehn Prozent erwartet. Im Online-<br />
Einzelhandel ist jedoch zu beobachten, dass<br />
wenige Anbieter den Markt dominieren.<br />
Durch die vom <strong>Internet</strong> ermöglichte Marktund<br />
Preistransparenz gewinnt der etwas<br />
billigere Anbieter eine überproportional<br />
marktbeherrschende<br />
Position. Dieses verlockende<br />
Ziel führt allerdings zu einem<br />
allmählichen Preisverfall der<br />
angebotenen Waren.<br />
Hinzu kommt auch im Online-Einzelhandel<br />
das aus dem<br />
stationären Handel bekannte<br />
„Fachhandel-Dilemma“: Der<br />
Fachhändler investiert in<br />
qualifizierte Mitarbeiter, Shop-<br />
Infrastruktur, Lagerhaltung, Sortiment<br />
und sorgt für eine kostenlose Beratung der<br />
Kunden. Erfolgt der Kauf dann jedoch<br />
beim günstigeren, aber „beratungslosen“<br />
Discount-Händler, hat der qualifizierte<br />
Fachhändler das Nachsehen – dabei wäre<br />
der Kauf ohne dessen gute Präsentation<br />
des Produktes überhaupt nicht zustande<br />
gekommen.<br />
Guter Service kein Marktvorteil?<br />
Nobelpreisträger George Arthur Akerlof<br />
zeigte, dass freie Märkte nicht immer<br />
funktionieren. Die von ihm Ende der<br />
1960er-Jahre beschriebene „Adverse Selection“<br />
drängt Qualitätsangebote aus dem<br />
Markt: Nicht der Händler mit dem besten<br />
GASTKOMMENTAR<br />
Service überlebt, sondern der mit dem<br />
schlechteren, weil er die Möglichkeit hat,<br />
die Preise entsprechend zu senken. Zur<br />
Vermeidung der Adverse Selection hat der<br />
Gesetzgeber auf einigen Märkten eine<br />
Preisbindung eingeführt, so etwa bei Büchern<br />
und bei Medikamenten: Weil der<br />
Preiswettbewerb das Vorhalten qualifizierter<br />
Angebote wenig attraktiv machen<br />
würde, verschwänden entsprechende<br />
Qualitätsprodukte vom Markt.<br />
Georg Rainer<br />
Hofmann<br />
Professor am Information<br />
Management Institut (IMI),<br />
Hochschule Aschaffenburg<br />
■ www.h-ab.de<br />
Nun haben einige der Markenhersteller<br />
einerseits sehr wohl verstanden, dass die<br />
„Absatzförderung“ über die Belieferung<br />
von (Discount-)Händlern mit Niedrigpreispolitik<br />
eine sehr kurzsichtige Strategie<br />
ist, denn die Reputation und der Wert<br />
von Produkten und Marken können<br />
dadurch massiv beschädigt werden. Die<br />
Discount-orientierten Händler versuchen<br />
sich andererseits natürlich von<br />
Preisvorgaben der Hersteller zu „befreien“,<br />
um sich über den Preis am Markt zu<br />
differenzieren. Aber schlussendlich brauchen<br />
qualifizierte Online-Fachhändler<br />
eine gewisse Handelsmarge wegen des<br />
Aufwandes, den eine qualifizierte Beratung<br />
und Produktpräsentation sowie die<br />
Kosten der Vollsortiment-Lagerhaltung<br />
mit sich bringen.<br />
Die offensichtliche Handlungsoption,<br />
um der Adverse Selection effektiv begegnen<br />
zu können, ist die, dass die Hersteller<br />
exklusiv „autorisierte Online-Fachhändler“<br />
über selektive Vertriebswege beliefern,<br />
die bereit und in der Lage sind, einen<br />
gewissen Standard in der Produktpräsentation<br />
sicherzustellen.<br />
In einem Schulterschluss der Hersteller<br />
und Händler müssen die Kriterien der Selektion<br />
für einen (Online-)Qualitätsvertrieb<br />
gefunden werden. Beispiele für diese<br />
Kriterien könnten die Präsentation der<br />
Produkte, die Qualifikation des Personals<br />
der Telefonauskunft, Vollsortiment am<br />
Lager und Ad-hoc-Lieferbarkeit sein. Ein<br />
weiteres Argument der Hersteller ist, dass<br />
qualifizierte Beratung die Produkte begleiten<br />
müsse, um gewisse Gefahren vom<br />
Käufer abzuwenden. Dieses Argument<br />
wird etwa von einigen Werkzeugherstellern<br />
gebraucht, die keine Baumärkte, sondern<br />
nur den Fachhandel beliefern.<br />
Eine politische Neubewertung des Preiswettbewerbs<br />
scheint daher angezeigt: Der<br />
ungehinderte Preiswettbewerb wurde in<br />
den letzten 25 Jahren seitens der nationalen<br />
und europäischen Politik zwar populär –<br />
als besonders „verbraucherfreundlich“ –<br />
gefordert und gefördert, die Adverse Selection<br />
drängt aber Qualitätshändler und ihre<br />
Produkte vom Markt. Die kurzfristige<br />
Bevorteilung der Verbraucherposition<br />
durch niedrige Preise führt zu einem<br />
Defizit der Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger<br />
Waren und Güter, was langfristig<br />
eine Reduktion der volkswirtschaftlichen<br />
Wertschöpfung bedeutet.<br />
■<br />
mail@internetworld.de<br />
Gehört<br />
„Liebevoll verpackte Retouren“<br />
In Ausgabe 23/2013 bekannte Redakteurin<br />
Daniela Zimmer an dieser Stelle „Ich bin<br />
ein Problemkunde“ und beklagte, dass ein<br />
normales, im Einzelhandel gelerntes Einkaufsverhalten,<br />
bei dem man mehrere<br />
Stücke ausprobiert und nur eins kauft, im<br />
E-Commerce als desaströs angesehen wird.<br />
Dazu ein Leserkommentar:<br />
Ich lese gerade im Zug Ihren „Problemkunden“-<br />
Kommentar und muss schmunzeln. Damit<br />
sprechen Sie einem Großteil der Kunden aus<br />
dem Herzen! Bald legen Firmen den Päckchen<br />
noch Infoblätter mit den besten Techniken<br />
des Zusammenlegens bei und gewähren<br />
Bonuspunkte für liebevoll verpackte und<br />
schnell zurückgesandte Retouren ...<br />
AXEL SEGERER<br />
„Nur eine Gelddruckmaschine“<br />
Zur Berichterstattung über die neuen Top-<br />
Level-Domains (New TLDs) in Ausgabe<br />
23/2013, Seite 38:<br />
Checkt eigentlich keiner, dass das nur eine<br />
Gelddruckmaschine seitens der Domain-Anbieter<br />
und ICANN ist? Welcher Konsument<br />
soll sich denn [markenname].[eine spezielle<br />
aus tausend möglichen TLDs] merken? meines<br />
Erachtens ist das vollkommen nutzlos fürs<br />
Marketing und ICANN & Co versuchen nur<br />
damit Geld zu machen, indem sie Markenrechtsinhaber<br />
nötigen, all ihre Marken mit allen<br />
neuen Domains zu schützen. Verwenden<br />
wird die wohl kaum einer ...<br />
OLIVER HEMPEL<br />
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„Auf Twitter läuft grundsätzlich etwas schief.“<br />
VOLKER WEICKER, Regisseur der ZDF-Fernsehshow „Wetten, dass ...?“,<br />
ärgert sich über die anonyme Häme, die sich auf dem Kurznachrichtendienst<br />
regelmäßig über Showmoderator Markus Lanz ergießt<br />
„Jahrelang mussten Online-Journalisten sich anhören, das Web<br />
tauge nur für News, nur Print könne Tiefe. Genau denselben Mythos<br />
verbreiten Onliner jetzt über Mobile.“<br />
WOLFGANG BLAU, Digitalchef des „Guardian“<br />
„Yapital ist aus unserer Sicht eine Art Schweizer<br />
Taschenmesser unter den Bezahldienstleistern.“<br />
Otto-Finanzvorstand JÜRGEN SCHULTE-LAGGENBECK sieht das<br />
Bezahlsystem seiner Gruppe beim Thema „Mobile Payment“ vorn<br />
„Der Spiegel hat mich bislang noch nie freigeschaltet. Bei der HuffPo<br />
habe ich es noch nicht mal probiert. Irgendwann reicht’s auch mal.“<br />
KONSTANTIN NEVEN DUMONT, Verlagserbe mit Visionen, hadert auf Facebook mit<br />
seinem Standing in Online-Portalen, die anderen Verlagshäusern gehören
JOSS WA<br />
www.edeka-lebensmittel.de<br />
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