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Experimentelle Untersuchungen zu phonetischen und semantischen

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26 KAPITEL 3. PHRASENFINALE MELODIEMUSTER<br />

pertoire an Beschreibungskategorien oder Symboldiakritika) für das Thema der Arbeit nicht<br />

relevant sind, wird hier lediglich auf die generellen Unterschiede sowie auf die Behandlung<br />

der phrasenfinalen Melodien eingegangen. Dabei wird im Fall von KIM/PROLAB auf eine<br />

Beschreibung des eigentlichen Modells (KIM) weitgehend verzichtet <strong>und</strong> stattdessen vorrangig<br />

mit den PROLAB-Labels gearbeitet, damit eine vergleichbare Beschreibungsebene (die<br />

“Etiketten”-Ebene) vorliegt wie bei GToBI. Es wird jedoch versucht, den wesentlichen Unterschied<br />

zwischen einer KIM-Kategorie einerseits <strong>und</strong> einem PROLAB-Label andererseits<br />

dar<strong>zu</strong>stellen.<br />

Die vorliegende Arbeit untersucht ein Melodiemuster, welches weder in GToBI noch in<br />

das KIM integriert, sondern lediglich mit PROLAB etikettierbar ist. Daher versteht diese Untersuchung<br />

sich prinzipiell losgelöst von einem speziellen Intonationsmodell. Es gibt dennoch<br />

drei Motivationen für eine Kurzvorstellung der beiden genannten Modelle an dieser Stelle. Erstens<br />

basieren die bisherigen Beschreibungen der pseudoterminalen Kontur auf Sprachdaten,<br />

die mit PROLAB etikettiert worden sind (vgl. Peters 1999; Peters 2000). Ein gr<strong>und</strong>legender<br />

Einblick in KIM <strong>und</strong> Kenntnis der PROLAB-Etiketten ist also wichtig für das Verständnis<br />

sowohl der Hypothesen (Kapitel 4) als auch der Korpusanalyse (Kapitel 5). Das am weitesten<br />

verbreitete Etikettierwerkzeug für die deutsche Intonation ist GToBI. Es soll daher zweitens<br />

versucht werden, die in den hier vorgenommenen <strong>Untersuchungen</strong> berücksichtigten Melodiemuster<br />

– so weit wie möglich – auch durch GToBI-Labels ab<strong>zu</strong>bilden. Drittens unterscheiden<br />

sich KIM/PROLAB <strong>und</strong> GToBI sowohl in gr<strong>und</strong>legenden Annahmen, als auch in ihren Labelrepertoires<br />

bezüglich der phrasenfinalen Muster. Eine kurze vergleichende Diskussion dieser<br />

Aspekte ist interessant, weil sich in Be<strong>zu</strong>g auf die Möglichkeiten, die die beiden Modelle<br />

bieten, das pseudoterminale Muster adäquat <strong>zu</strong> beschreiben <strong>und</strong> gegebenenfalls <strong>zu</strong> integrieren,<br />

wichtige Unterschiede ergeben. Die Notwendigkeit einer Integration hängt allerdings<br />

nur <strong>zu</strong>m Teil von der tatsächlichen Relevanz des pseudoterminalen Musters ab, <strong>zu</strong>m anderen<br />

nämlich auch von der Zielset<strong>zu</strong>ng des Modells.<br />

Das Kapitel beginnt mit einem Überblick über die klassische Einteilung der phrasenfinalen<br />

Konturen des Deutschen in drei Intonationstypen, die von Essen (1964) vorgeschlagen<br />

hat (Abschnitt 3.1). Danach sollen in Abschnitt 3.2 einige gr<strong>und</strong>sätzliche Erwägungen <strong>zu</strong>sammengefasst<br />

werden, die bei der Modellierung der Intonation eine Rolle spielen <strong>und</strong> für<br />

die Interpretation der Ergebnisse dieser Arbeit im Rahmen der (beiden hier vorgestellten) Intonationsmodelle<br />

von unmittelbarer Bedeutung sind. Die Kurzvorstellung der beiden Modelle<br />

erfolgt in Abschnitt 3.3. Anschließend wird präsentiert, welche phrasenfinalen Melodiemuster<br />

von den beiden Modellen erfasst <strong>und</strong> welche funktionalen <strong>und</strong> formalen Eigenschaften<br />

für sie angenommen werden (3.4 <strong>und</strong> 3.5).

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