10 - Institut für Theoretische Astrophysik
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7.4 Stationäre 1+1-dim Modelle<br />
Für viele Anwendungen muß die vertikale Struktur der Akkretionsscheibe bestimmt<br />
werden. Die Berechnung echter 2D-Modelle ist sehr aufwendig. Deswegen wird vielfach<br />
eine Vereinfachung durchgeführt, die 1+1-dim Näherung:<br />
• Man berechnet ein Einzonenmodell, in dem über die vertikale Struktur gemittelt ist.<br />
Dies liefert die radiale Variation der vertikal gemittelten Eigenschaften der Akkretionsscheibe,<br />
insbesondere die Flächendichte Σ(a).<br />
• Man rekonstruiert die vertikale Struktur der Scheibe aus den gemittelten Werten der<br />
Variablen. Dazu wird in jedem Abstand a vom Protostern ein hydrostatisches Modell<br />
der vertikalen Druck- und Temperaturschichtung berechnet (wie bei einer Sternatmosphäre).<br />
Dieses Modell wird so bestimmt, daß z.B. nach vertikaler Mittelung<br />
der vertikalen Dichteschichtung die Flächendichte des Einzonenmodells reproduziert<br />
wird.<br />
• Für ein solches Modell kann der Strahlungstransport in der Akkretionsscheibe und<br />
daraus das emittierte Spektrum ermittelt werden. Dieses kann mit beobachteten<br />
Spektren von Akkretionsscheiben um junge Sterne verglichen werden, um daraus<br />
wesentliche Parameter realer Akkretionsscheiben zu bestimmen (Massen, Massenakkretionsraten,<br />
Eigenschaften des darin enthaltenen Staubs, Anzeichen für den Beginn<br />
von Planetentstehung).<br />
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