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Digitale Pressemappe_Kinderbetreuung_JAKO-O_2013

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Weshalb ist es so wichtig, dass sich unsere Kitas grundlegend verändern?<br />

Anke Ballmann: Aktuelles Wissen aus Neurobiologie, Lernpsychologie und<br />

Entwicklungspsychologie lässt die „alte Kita“ quasi nicht mehr zu. Leider hinkt die<br />

Pädagogik vieler Fachkräfte hinterher und es werden „kleine Schulen“ mit Stundenplänen<br />

oder Ähnlichem aus Kitas gemacht - das ist genau der falsche Weg. Eltern setzen sich, die<br />

Kita und ihre Kinder unter Druck und der Traum vom „Zusammen das Kind erziehen“ als<br />

familienergänzende Einrichtung weicht falsch verstandener Bildungseuphorie. Familien<br />

brauchen Unterstützung und Kinder brauchen Orte, an denen sie wachsen und sich<br />

ausprobieren dürfen, sie müssen sich wohlfühlen – daran sollten Pädagogen/innen sich<br />

orientieren, dann schadet auch eine 24-Stunden-Kita nicht.<br />

Welche Rolle spielt eine Teilhabe der Eltern?<br />

Anke Ballmann: Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ist die Herausforderung der<br />

nächsten Jahre. Eltern sind Experten für ihre Kinder und ohne Informationen über das Kind<br />

durch seine Eltern kennt eine Kita das Kind nur einseitig und kann ihm dadurch nicht<br />

gerecht werden. Eltern müssen sich ihrer immens wichtigen Bedeutung für die Entwicklung<br />

ihrer Kinder bewusst sein. Sie sind die „wichtigste Bildungsinstitution“, und keine Kita kann<br />

und will Eltern ersetzen. Kitas sind keine professionellen Aufbewahrungsanstalten und<br />

nicht alleine zuständig für Essen lernen, Schleife lehren, Sauberkeitserziehung und so<br />

weiter – sie sind auch zuständig, aber eben nicht alleine. All das kann nur zusammen mit<br />

Eltern funktionieren.<br />

Was sollten Kitas einfordern, was können Eltern beim Thema Teilhabe einfordern?<br />

Anke Ballmann: Zu den Punkten, die Eltern einfordern sollten, gehören Hospitationen,<br />

Transparenz, Akzeptanz und eine Pädagogik beruhend auf aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen – was bedeutet: Bitte keine Verschulung der Kita. Umgekehrt sollten Kitas<br />

von den Eltern Zuverlässigkeit und Unterstützung einfordern sowie Transparenz,<br />

Teilnahme zum Beispiel an Elternabenden und ein Überdenken der eigenen<br />

Anspruchshaltung.<br />

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