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Digitale Pressemappe_Kinderbetreuung_JAKO-O_2013

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oder in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden, gleichwohl aber die<br />

Bildungsbenachteiligung einer großen Gruppe von Kindern abgebaut werden kann, die<br />

sich aktuell in einer speziellen Einrichtung befindet. Zudem gehe ich davon aus, dass für<br />

alle Kinder im Bereich der sozialen Intelligenz positive Effekte resultieren, weil sie die<br />

Chance haben, in ihren Bildungseinrichtungen gesellschaftliche Vielfalt zu erleben und zu<br />

leben und Vorurteile und Ängste, die sicher ein Hauptgrund für die häufig anzutreffende<br />

Ablehnung gegenüber einem inklusiven System sind, hoffentlich gar nicht erst aufbauen.<br />

Warum ist Inklusion für unsere Gesellschaft wichtig?<br />

Ich bin davon überzeugt, dass eine Gesellschaft, in der Inklusion im Alltag gelebt wird, in<br />

der Vielfalt wahrgenommen wird und in der heterogene Gruppen Normalität sind, eine<br />

glücklichere und gesündere Gesellschaft ist. Und es geht ja nicht nur um Menschen mit<br />

Behinderungen. Es geht allgemein um den Abbau von Ausgrenzung und Benachteiligung,<br />

von denen z. B. Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen anderer Religion oder<br />

Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften betroffen sind. Leider sind an vielen<br />

Stellen ein starkes Leistungsbestreben, Ausgrenzung und Stigmatisierung eher zu finden<br />

als ein buntes Miteinander, in dem Vielfalt als Bereicherung für alle erkannt wird.<br />

Heutzutage fallen leider viele Menschen schnell durch ein Raster, werden aussortiert und<br />

nehmen anschließend unfreiwillig nur noch eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teil.<br />

Eine praktische Frage zuletzt:<br />

Mein Kind sieht auf der Straße ein behindertes Kind, das im Rollstuhl sitzt und<br />

möchte wissen, was der Junge hat. Wie reagiere ich?<br />

Ich würde mein Kind ermutigen, diese Frage an den Jungen im Rollstuhl zu richten und ihn<br />

selbst zu fragen. Wenn es sich nicht alleine traut, dann komme ich gern mit und<br />

unterstütze dabei. Natürlich gibt es hier aber keine Patentlösung und Menschen reagieren<br />

individuell unterschiedlich. Aber meine Erfahrung ist, dass Menschen mit Behinderung<br />

gerade die heimlichen Blicke als belastend und ausgrenzend erleben und sich vielmehr<br />

wünschen würden, in Kontakt zu treten und sich auszutauschen, natürlich auch zu Themen<br />

die über die eigene Behinderung hinausgehen. Nicht direkt angesehen und nicht<br />

angesprochen zu werden, ist für viele Betroffene oft ein schmerzlicher Zustand. Inklusion<br />

bedeutet auch, diese Barrieren zu überwinden und sich zu trauen, aufeinander zuzugehen.<br />

Genauso erlebe ich es übrigens auch im Kontakt mit Menschen anderer Kulturen. Stelle<br />

ich ihnen interessiert eine Frage, die ihre Kultur betrifft, geben sie mir gern Auskunft, denn<br />

sie wissen, Vorurteile entstehen durch zu wenige Nachfragen.<br />

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