Digitale Pressemappe_Kinderbetreuung_JAKO-O_2013
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zum Beispiel bei Elternabenden begegnet werden kann. Für diesen ersten Schritt muss<br />
sich Zeit genommen werden, und die Auseinandersetzung mit möglichen Widerständen im<br />
Team oder der Elternschaft steht im Vordergrund. Im nächsten Schritt sollte dann daran<br />
gearbeitet werden, Ausgrenzungsprozesse unter Mitwirkung aller aktiv zu vermeiden.<br />
Weiterführend gilt es, Methoden zu entwickeln oder zu verbessern, wie Erzieher und<br />
Pädagogen heterogene Gruppen betreuen und begleiten und wie sie jedes Kind im<br />
Rahmen seiner individuellen Entwicklungsprozesse bestmöglich fördern können. Ziel ist<br />
es, eine Balance der Förderung jedes einzelnen Kindes und der Gruppe als Gesamtes zu<br />
finden, was eigentlich nicht neu ist und ja auch in vielen hervorragenden<br />
Kindergarteneinrichtungen bereits alltäglich stattfindet. Insgesamt mache ich mir für den<br />
Elementarbereich keine Sorgen, dass das gelingen kann, und es bedarf vielerorts keiner<br />
komplett neuen Konzeption von Kindergarten. Jedoch müssen die Rahmenbedingungen<br />
für eine inklusive Pädagogik geschaffen werden und insbesondere mehr finanzielle<br />
Ressourcen durch die Politik zur Verfügung gestellt werden.<br />
Ist das realisierbar? Wie weit sind die Inklusionsbestrebungen in den Kitas in<br />
Deutschland?<br />
Ja, das ist absolut realisierbar und der Vergleich z. B. mit PISA-Gewinner-Nationen zeigt,<br />
dass eine gemeinsame Förderung aller Kinder keine Utopie ist und erfolgreich umgesetzt<br />
werden kann. Inklusion erscheint uns größer und schwieriger als sie tatsächlich ist, und die<br />
Ängste vor der Aufnahme von u. a. Kindern mit Behinderung sind zwar prinzipiell<br />
nachvollziehbar, aber aus meiner Sicht oft überzogen. Eine wichtige Voraussetzung ist<br />
jedoch: Kitas brauchen hervorragend ausgebildete, multiprofessionelle Teams, die auch<br />
angemessen bezahlt werden. In derart aufgestellte Systeme kann jedes Kind<br />
aufgenommen werden – ganz ohne den Stempel „Besonderer Förderbedarf“.<br />
Spreche ich auf Fortbildungen mit Erziehern/innen, so versuche ich Ihnen meist zu<br />
verdeutlichen, dass sie keine zu großen Bedenken haben müssen, ob sie das Prinzip der<br />
Inklusion bei sich umsetzen können. Denn meiner Meinung nach haben sie einen<br />
entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite: Meist sind sie längst inklusiv, ohne es zu wissen!<br />
Der Grund: Derzeit gibt es rund 80.000 Kinder im Elementarbereich, bei denen ein<br />
besonderer Förderbedarf diagnostiziert ist und 62 % dieser Kinder gehen bereits in ganz<br />
normale Kitas, werden also integrativ betreut. Beim Übergang in die Schule steigt die Zahl<br />
der Kinder mit einem Förderbedarf dann extrem auf 480.000 an, da viele Kinder erst in<br />
Anbetracht schulischer Anforderungen auffällig werden. So entsteht erst im Übergang die<br />
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