Flight! Magazin Airbus A319 (Vorschau)

Und so wurde ich
fallengelassen …
Einige Kritiker mögen sich jetzt
bestätigt fühlen, Microsoft
hat offiziell die Entwicklung des
Microsoft Flight eingestellt, doch
selbst diese Kritiker sollten jetzt
merken, ich welch bedrohlicher Situation
sich die Flugsimulation befindet,
denn es fehlt an Nachwuchs
und neuen Fans.
Eine große Überraschung ist es
nicht, der Microsoft Flight erzielte
im eigenen Marketplace nicht die
gewünschten Verkäufe, während
die kostenlosen Downloads über
den Erwartungen lagen. Die unbestätigte
Zahl von deutlich über
zehn Millionen Benutzern wurde
genannt, immerhin landete die
Software kostenlos auf dem Rechner,
dies weltweit. Von Anfang
an war jedoch der Flight als verkorkstes
System anzusehen, keinesfalls
interessant für langjährige
Piloten. Dieser Schritt war jedoch
nicht von Anfang an geplant, die
Idee zum Start war eine andere.
Ein Simulator mit allen gewohnten
Funktionen und Möglichkeiten,
zwar zuerst auf einige Regionen
beschränkt, jedoch ausbaubar. Diese
eigentlich gute Idee wurde dann
über Bord geworfen, zahlreiche
Studien flogen im Mutterkonzern
herum, Free2Play sei die Zukunft.
Noch auf der aktuellen Gamescom
gab es keine Firma, die nicht auf
dieses neue Konzept setzt. War
Microsoft einfach zu früh auf dem
neuen Markt?
Laut einer Studie von Parks Associates
geben inzwischen 19 Prozent
jenseits des Atlantiks ihr Geld für
virtuelle Gegenstände aus, also
für Konzepte wie den Marketplace
im Flight. Die Studie sagt sogar
einen starken Anstieg voraus, so
dass sich der Markt in drei Jahren
auf etwa sechs Milliarden Dollar
belaufen wird. Der anfängliche
Trend stammt bekanntlich aus den
asiatischen Ländern. Wenig überraschend
sind die Erkenntnisse von
Flurry Analytics, dass eher ältere
Menschen bereit sind für solche Angebote
Geld auszugeben als junge
Leute. Auf solche Studien springen
nun die Entwickler auf, so wird die
Frankfurter Firma Crytek, bekannt
für klassische Vertriebswege, nun
mit Warface den neuen Weg einschlagen.
Der Erfolg von World of
Tanks hat wohl zum Nachdenken
angeregt.
Der Kopierschutz spielt bei den
Überlegungen sicherlich eine große
Rolle, der Flight wurde nicht geknackt,
der Kunde war und ist noch
gezwungen, sich die Inhalte legal
im Marketplace zu kaufen. Ein Status,
von dem FSX- und XPlane-Entwickler
träumen.
Das Gerücht von einem Flight auf
der X-Box hält sich nach wie vor,
wird jedoch von Tag zu Tag unwahrscheinlicher.
Eins ist jedoch
klar, lange wird das Geschäftsmodell
der Konsolen nicht mehr
funktionieren. Die Boxprodukte
werden auch hier aussterben und
in Zukunft nur noch übers Internet
bezogen werden, die ersten Free 2
Play, also kostenlosen Titel, sind
bereits angekündigt. Der Markt befindet
sich genauso im Wandel wie
die Games auf dem heimischen PC.
Neben Flight schickte Microsoft
die neue Version von Age of Empires
auf den kostenlosen Markt, dies
recht erfolgreich. Anfangs kam das
Browserspiel etwas ins Stottern, da
nach einer Testzeit rund 20 Euro
investiert werden mussten, jetzt
jedoch sind Basisinhalte kostenlos.
Die Brieftasche muss erst gezückt
werden, wenn man neue Funktionen
und Inhalte haben möchte.
Durch den Erfolg wird nun auch
der Publisher Ubisoft sein Anno
Online präsentieren, dieses wurde
ebenfalls auf der Gamescom
vorgestellt, für die Entwicklung
zuständig ist Blue Blue Byte. Nach
Angaben von Ubisoft ist Anno Online
keineswegs eine abgespeckte
Variante für Gelegenheitsspieler,
sondern steht den bisherigen Anno-
Games in Komplexität und Spielmöglichkeiten
in nichts nach.
6 Flight!