Projekte 2011 - Die Johanniter
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Für Mütter und Kinder<br />
Weltweit sterben täglich 1000 Frauen während der<br />
Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes.<br />
<strong>Die</strong> Weltgesundheitsorganisation bezeichnet das Sterben<br />
von Müttern als „unsichtbare Epidemie“. <strong>Die</strong>se<br />
macht auch vor den Kindern nicht halt: 7,6 Millionen<br />
Kinder erlebten 2010 ihren fünften Geburtstag nicht.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> engagierten sich <strong>2011</strong> deshalb auch<br />
für Mütter und Kinder in nachhaltigen <strong>Projekte</strong>n in<br />
Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />
Mangelernährung bekämpfen<br />
In Pakistan leiden 40 Prozent der Kinder an Hunger.<br />
Ernährungsspezialisten der <strong>Johanniter</strong> behandeln deshalb<br />
seit August <strong>2011</strong> in 18 Gesundheitsstationen in<br />
Punjab und Sindh mangelernährte Kinder und klärten<br />
bisher mehr als 260 000 Mütter über gesunde<br />
Ernährung auf: „<strong>Die</strong> jungen Mütter stillen ihre Kinder<br />
häufig nicht, sondern füttern sie mit einer Wasser-Zucker-Lösung“,<br />
erklärt Ram Sedhain, medizinischer<br />
Koordinator der <strong>Johanniter</strong> im Provinzbüro in<br />
Sindh. Lebensbedrohlich unterernährte Kinder werden<br />
von speziell geschulten Ärzten in vier gemeinsam<br />
mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etablierten<br />
Stabilisierungszentren behandelt. „Wir versorgen<br />
dort die Kinder mit lebensrettender Aufbaunahrung“,<br />
berichtet Jens Schwalb, Fachbereichsleiter für Pakistan<br />
in der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe. <strong>Die</strong> Auswertung<br />
des von der Europäischen Union geförderten <strong>Projekte</strong>s<br />
ergab, dass die Projektziele erreicht - manche sogar<br />
übertroffen wurden. So konnten im Projektzeitraum<br />
27 Prozent mehr Patienten und 75 Prozent mehr<br />
schwerst unterernährten Kinder und schwangeren<br />
Frauen mit Zusatznahrung geholfen werden als geplant.<br />
Zwei Monate nach <strong>Projekte</strong>nde ergab der Prüfbericht<br />
außerdem, dass die von den <strong>Johanniter</strong>n renovierten<br />
und ans Gesundheitsministerium übergebenen<br />
Gesundheitsstationen nach wie vor in Betrieb waren<br />
und von der Bevölkerung gut angenommen wurden.<br />
Wege aus der Gewalt<br />
In der Stadt Medellín im nordwestlichen Kolum bien<br />
leben Tausende vertriebener Frauen und Kinder. Viele<br />
sind Opfer von Gewalt und oftmals traumatisiert.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> halfen gemeinsam mit der Stiftung<br />
„Las Golondrinas“ bereits 5000 Frauen, Kindern und<br />
Jugendlichen, ein neues Leben zu beginnen. Unterstützt<br />
wird diese Hilfsaktion vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeiter der Stiftung betreuen die Familien individuell,<br />
helfen den Frauen bei der Arbeitssuche oder<br />
in der Ausbildung.<br />
Für Frauenrechte<br />
„Hilfe für Frauen und Kinder – das bleibt auch 2012<br />
mit zwei neuen <strong>Projekte</strong>n ein Schwerpunkt der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe“,<br />
sagt Dr. Inez Kipfer-Didavi,<br />
Fachbereichsleiterin für Afrika bei der <strong>Johanniter</strong>-<br />
Auslandshilfe. In Dschibuti gehört dazu das Engagement<br />
gegen geschlechtsspezifische Gewalt: Mehr<br />
als 90 Prozent der Frauen sind dort von Genitalverstümmelung<br />
betroffen. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> klären mit 30<br />
Gesundheitshelferinnen auf und leisten medizinische<br />
Hilfe für Betroffene. In dem seit Jahren anhaltenden<br />
Konflikt im Osten des Kongo wird Vergewaltigung<br />
als Kriegswaffe besonders gegen Frauen und Kinder<br />
eingesetzt. In acht Gesundheitszentren versorgen<br />
die <strong>Johanniter</strong> die Betroffenen mit Medikamenten<br />
und HIV-Prophylaxe-Kits. In Afghanistan, dem<br />
Land mit der weltweit höchsten Mütter- und Kindersterblichkeit,<br />
fehlt es an qualifizierten Hebammen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> bilden deshalb dort 24 Hebammen<br />
neu aus und schulen angestellte Hebammen in<br />
den neuesten Behandlungsmethoden.<br />
1 FOTO: Jakob Studnar<br />
2 FOTO: Jakob Studnar<br />
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