Projekte 2011 - Die Johanniter
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Orthopädische Versorgung von Kindern in Kenia<br />
Wenn Peter Kerogo Nyagaka von seinem Sohn spricht,<br />
spürt man seinen Stolz auf den siebenjährigen Sohn:<br />
„Josphat ist ein sehr kluger Junge. Er wird später einmal<br />
ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen.“<br />
<strong>Die</strong> Familie Nyagaka lebt in der abgelegenen Region<br />
Kisii im Westen Kenias, wo sie einen kleinen Bauernhof<br />
bewirtschaftet. Als Josphat mit einer Fehlbildung<br />
der Beine geboren wurde, unterstützte ihn sein Vater<br />
darin, so viel Eigenständigkeit wie möglich zu entwickeln.<br />
Anfangs saß Josphat im Rollstuhl. Mit dem<br />
kam er aber nicht zurecht. Sein Vater fertigte ihm<br />
dann eine Art Schuhe für die Hände und die Knie,<br />
auf denen er sich - wenn auch mühsam - fortbewegen<br />
konnte.<br />
Bis Josphat im Januar 2012 bei der Sprechstunde<br />
einer mobilen Klinik des „AIC-CURE International<br />
Children’s Hospital“ von einem Arzt untersucht<br />
wurde. Das Kinderkrankenhaus in Kijabe ist eines der<br />
bedeutendsten in Ostafrika und langjähriger Partner<br />
der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe. Jährlich werden dort<br />
mehr als 2500 Kinder mit Körperbehinderung operiert.<br />
Über mobile Programme werden landesweit die<br />
Patienten ausgewählt und, wenn möglich, direkt vor<br />
Ort behandelt.<br />
Josphat und seiner Familie standen nach der Untersuchung<br />
eine schwere Entscheidung und eine weite Reise<br />
bevor: Ihm sollten im Krankenhaus in Kijabe beide<br />
Beine amputiert und durch Prothesen ersetzt werden.<br />
Drei Monate brauchte der Vater, um sich zu entscheiden:<br />
„Nur kranke Menschen brauchen eine Operation.<br />
Mein Sohn aber ist nicht krank.“ Josphats Wunsch,<br />
neue Beine zu erhalten, überzeugte ihn schließlich.<br />
Hand in Hand arbeiteten Ärzte, Physiotherapeuten,<br />
Orthopädietechniker und Sozialpädagogen des Krankenhauses<br />
zusammen. Direkt nach der Operation<br />
stellten die Orthopädietechniker die Prothesen in der<br />
Werkstatt des Krankenhauses her. Fünf Wochen nach<br />
der Operation machte Josphat mit Unterstützung seines<br />
Vaters und der Therapeuten seine ersten Schritte.<br />
Auch in den kommenden Jahren wird der Junge weiter<br />
von den Teams der mobilen Kliniken und des Krankenhauses<br />
betreut, denn solange Josphat wächst, müssen<br />
die Prothesen alle sechs Monate erneuert werden.<br />
<strong>Die</strong> enge Kooperation von Ärzten, Therapeuten und<br />
Technikern in dem Kinderkrankenhaus bietet ideale<br />
Möglichkeiten, Menschen mit Körperbehinderung umfassend<br />
und auf hohem Niveau orthopädisch zu helfen.<br />
Das Krankenhaus in Kijabe baut seine Leistungen<br />
und Strukturen ständig aus. So konnte im Jahr <strong>2011</strong><br />
durch den von den <strong>Johanniter</strong>n finanzierten Bau einer<br />
neuen Orthopädiewerkstatt die Herstellung von<br />
hochwertigen Hilfsmitteln für die Patienten wesentlich<br />
verbessert werden. <br />
2 FOTO: Jakob Studnar<br />
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1 FOTO: Jakob Studnar<br />
3 FOTO: Jakob Studnar<br />
1-3: Der siebenjährige Josphat erhielt im „AIC-Cure<br />
International Childrens Hospital“ in Kijabe zwei<br />
Beinprothesen.