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Projekte 2011 - Die Johanniter

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<strong>Projekte</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Die</strong> Auslandsarbeit der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.


Jahreschronik <strong>2011</strong><br />

Januar:<br />

Starker Dauerregen führt in Sri Lanka zu großflächigen Überschwemmungen.<br />

Fast 400 000 Menschen werden so obdachlos. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong><br />

und ihre Schwesterorganisation St. John Ambulance Sri Lanka errichten<br />

medizinische Camps in den Distrikten Batticaloa, Ampara und Trincomalee<br />

im Osten des Landes und stellen den Ambulanzdienst sicher.<br />

Zusätzlich erhalten 5000 Betroffene Lebensmittelpakete.<br />

FOTO: St. John Ambulance<br />

Februar:<br />

Der Präsident der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe, Hans-Peter von Kirchbach,<br />

das Bundesvorstandsmitglied Dr. Arnold von Rümker sowie Friedrich<br />

Riechmann, Bundesbeauftragter für Auslands- und Katastrophenhilfe,<br />

besuchen vom 27. Januar bis 1. Februar <strong>Johanniter</strong>-<strong>Projekte</strong> in Pakistan.<br />

In Gesprächen mit Vertretern der Deutschen Botschaft, der Vereinten<br />

Nationen, staatlichen Stellen und Helfern vor Ort erhalten sie einen<br />

lebhaften Eindruck des Landes.<br />

März:<br />

Gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM)<br />

übernimmt ein vierköpfiges Team der <strong>Johanniter</strong> im tunesisch-libyschen<br />

Grenzgebiet die medizinische Betreuung von Flüchtlingen. Zusätzlich<br />

erhält das Krankenhaus im tunesischen Ben Guerdane dringend<br />

benötigte Überwachungsgeräte für die Intensivmedizin sowie steriles<br />

Einwegmaterial.<br />

FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />

April:<br />

Kolumbien wird zur neuen Projektregion. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> kümmern sich<br />

um die Opfer bewaffneter interner Konflikte. Betroffen sind vor allem<br />

Frauen und Kinder, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden.<br />

Mai:<br />

In der kenianischen Hauptstadt Nairobi eröffnen die <strong>Johanniter</strong> ein neues<br />

Regionalbüro. Als Leiterin des Büros koordiniert und implementiert<br />

Magdalena Kilwing die <strong>Projekte</strong> in Kenia und unterstützt die weiteren<br />

afrikanischen Büros in der Region.<br />

Juni:<br />

Mit 14 weiteren Hilfsorganisationen gründen die <strong>Johanniter</strong> am 20. Juni<br />

das Netzwerk für Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH). <strong>Die</strong>se<br />

deutsche Initiative will einen Beitrag zur Lösung weltweiter Wasserund<br />

Sanitärversorgungsprobleme leisten.


Juli:<br />

Am 9. Juli erklärt die Republik Südsudan offiziell ihre Unabhängigkeit<br />

vom Sudan. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> - in der Vergangenheit bereits im Südsudan<br />

aktiv - eröffnen später im Jahr ein neues Länderbüro in Juba, der neuen<br />

Hauptstadt des Südsudan.<br />

Zur Bekämpfung der Hungersnot am Horn von Afrika verstärken die <strong>Johanniter</strong><br />

ihre Aktivitäten in Kenia und Dschibuti. In den folgenden Monaten<br />

werden in der nordkenianischen Turkana-Provinz mehr als 10 000<br />

Menschen monatlich mit Nahrungsmitteln versorgt und medizinisch betreut.<br />

In Dschibuti werden bereits laufende Programme zur Versorgung<br />

unterernährter Kinder ausgeweitet.<br />

FOTO: Photothek<br />

Außenminister Guido Westerwelle<br />

besucht am 17. Juli die <strong>Johanniter</strong><br />

in Haiti und ist begeistert<br />

vom Engagement und der<br />

Professionalität der Mitarbeiter.<br />

Zum Start eines <strong>Projekte</strong>s zur Katastrophenvorsorge<br />

übergibt der<br />

Minister den Mitarbeitern ein<br />

Erdbebenfrühwarnsystem.<br />

August:<br />

Eine Delegation des haitianischen Gesundheitsministeriums besucht vom<br />

15. bis 19. August die <strong>Johanniter</strong> in Deutschland und informiert sich<br />

über die Funktionsweise und Struktur des hiesigen Rettungssystems.<br />

Gemeinsam mit der Auslandshilfe der <strong>Johanniter</strong> will das Ministerium<br />

in Haiti ein nationales Ambulanz- und Rettungssystem installieren.<br />

September:<br />

Vom 6. bis 8. September veranstaltet die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe ihr<br />

zweites Annual Meeting. Dabei tauschen sich die Mitarbeiter der Auslandshilfe<br />

aus Deutschland gemeinsam mit ihren internationalen Mitarbeitern<br />

über verschiedene Themen wie Sicherheit, Personalführung,<br />

Logistik und Kommunikation aus.<br />

FOTO: Paul Hahn<br />

Oktober:<br />

Im Rahmen des Pilotprojektes „European Humanitarian Volunteer Programme“<br />

der EU entsenden die <strong>Johanniter</strong> drei junge Europäer für bis<br />

zu einem Jahr in die <strong>Johanniter</strong>büros in Pakistan und Haiti.<br />

November:<br />

Zum Schutz vor der Kälte in Afghanistan<br />

unterstützen die <strong>Johanniter</strong><br />

7000 Bewohner mit wärmenden<br />

Decken und Plastikplanen.<br />

FOTO: Sarder Jahangir<br />

Dezember:<br />

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember<br />

unter dem Motto „Eine bessere Welt für alle“ steht für die Notwendigkeit,<br />

Menschen mit Behinderung in internationale Hilfs- und Entwicklungsprogramme<br />

einzubeziehen. Seit 1992 hat die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

zur Gewährleistung der Mobilität von Menschen mit Behinderung<br />

mehr als 40 <strong>Projekte</strong> in 20 Ländern durchgeführt.


Inhalt<br />

Vorwort 3<br />

Hungersnot in Ostafrika 4<br />

Drei Familien und ihre Geschichte 7<br />

Basisgesundheit:<br />

Vorbeuge, Diagnose und Behandlung 8<br />

Der gemeindebasierte Ansatz 10<br />

Wasser - <strong>Die</strong> wichtigste Lebensgrundlage 12<br />

Für Mütter und Kinder 14<br />

Myanmar - Ein Land im Aufbruch 15<br />

Orthopädietechnik und Rehabilitation:<br />

Mobilität für Menschen mit<br />

Körperbehinderung 16<br />

Orthopädische Versorgung von<br />

Kindern in Kenia 18<br />

„Endlich kann ich für mich selbst sorgen“ 19<br />

Katastrophenvorsorge:<br />

Bildung rettet Leben 20<br />

Ehrenamt in der Soforthilfe 22<br />

<strong>Projekte</strong> der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe 24<br />

Bericht des Bundesvorstandes 26<br />

Helfen braucht Öffentlichkeit 27<br />

Der Korruption keine Chance 28<br />

Im Austausch 29<br />

Projektstatistik / Zahlen 30<br />

Hilfsgütertransporte der Landesverbände<br />

Einsatzorte der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe <strong>2011</strong><br />

21<br />

24<br />

Asien<br />

1 Afghanistan<br />

2 Indien<br />

3 Indonesien<br />

4 Israel/<br />

Palästinensische<br />

5 Kambodscha<br />

6 Myanmar<br />

7 Pakistan<br />

8 Sri Lanka<br />

Afrika<br />

9 Angola<br />

10 Dschibuti<br />

11 DR Kongo<br />

12 Kenia<br />

13 Libyen<br />

14 Simbabwe<br />

15 Sudan<br />

16 Südsudan<br />

Gebiete<br />

Amerika<br />

17<br />

17 Ecuador<br />

18 Karibik - Haiti<br />

19 Karibik - Andere<br />

20 Kolumbien<br />

Europa<br />

21 Polen<br />

22 Georgien<br />

23 Rumänien<br />

24 Ukraine<br />

19<br />

20<br />

18<br />

23<br />

22<br />

4<br />

13<br />

15<br />

16 10<br />

11<br />

12<br />

9<br />

14<br />

1<br />

7<br />

2<br />

8<br />

6<br />

5<br />

3


Vorwort<br />

Liebe Freunde der <strong>Johanniter</strong>,<br />

Deutschland in der Stunde Null: Das Dritte Reich ist<br />

untergegangen, das Land zerstört. Buchstäblich alles<br />

muss nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut<br />

werden, auch die Gesundheitsvorsorge. Der <strong>Johanniter</strong>orden<br />

erkennt den drängenden Bedarf in diesem<br />

Bereich – und handelt: Er gründet ein neues Ordenswerk,<br />

die <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe. Am 7. April 1952<br />

wird die Organisation offiziell ins Vereinsregister eingetragen.<br />

Der Beginn einer Erfolgsgeschichte.<br />

Was vor 60 Jahren mit Erste-Hilfe-Kursen und Rettungsdiensten<br />

gestartet ist, umfasst heute zusätzlich<br />

die Pflege und Unterstützung alter und hilfsbedürftiger<br />

Menschen, vielschichtige Jugendarbeit, den Betrieb<br />

von Kindertagesstätten und Schulen sowie die<br />

humanitäre Hilfe im Ausland.<br />

Vom ersten Auslandseinsatz im österreichischen Burgenland<br />

für die ungarischen Flüchtlinge nach dem<br />

Volksaufstand 1956 über die Pflege der Beziehungen<br />

mit der britischen Schwesterorganisation „St. John<br />

Ambulance“ bis hin zu den Großeinsätzen in der Türkei,<br />

in Jordanien und Ostpakistan (dem heutigen Bangladesch)<br />

– seit Anfang der 70er-Jahre hat die Katastrophenhilfe<br />

der <strong>Johanniter</strong> immer mehr an Kontur<br />

gewonnen.<br />

Aus diesen Anfängen ist die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

entstanden, die heute in 24 Ländern humanitäre Hilfe<br />

leistet. Wichtigstes Ziel ist dabei, die Betroffenen<br />

medizinisch schnell zu versorgen und ihre Gesundheit<br />

langfristig zu verbessern. Im Jahr <strong>2011</strong> standen<br />

die <strong>Johanniter</strong> unter anderem den Menschen in der<br />

Demokratischen Republik Kongo, Haiti, Pakistan oder<br />

dem Sudan bei. Besondere Aufmerksamkeit wid meten<br />

sie aber den hungerleidenden Menschen in Kenia und<br />

Dschibuti, aber auch den Flüchtlingen aus Libyen. Mit<br />

Medikamenten und Nahrungsmitteln konnten die <strong>Johanniter</strong><br />

kurzfristig deren Not lindern. Gleichzeitig<br />

starteten sie langfristige <strong>Projekte</strong>, die den Menschen<br />

die Chance auf ein Leben unter besseren Umständen<br />

ermöglichen.<br />

Sechzig Jahre <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe, das bedeutet:<br />

Sechzig Jahre Engagement für den Nächsten. <strong>Die</strong>s<br />

wird uns auch in Zukunft leiten. Wir wissen, dass wir<br />

gebraucht werden. Wir wissen aber auch, dass unsere<br />

Hilfe, unsere Arbeit für die Gemeinschaft undenkbar<br />

wäre ohne die Unterstützung unserer Fördermitglieder,<br />

Spender und Unterstützer und ohne das ungebrochene<br />

Engagement unserer zahllosen Helfer. Ihnen allen<br />

gebührt, gerade in unserem Jubiläumsjahr, unser<br />

besonderer Dank.<br />

Berlin, Juni 2012<br />

Hans-Peter von Kirchbach,<br />

Präsident<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V<br />

Joachim Gengenbach, Wolfram Rohleder, Dr. Arnold von Rümker<br />

Bundesvorstand<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />

3


Hungersnot in Ostafrika<br />

FOTO: Jakob Studnar<br />

Durch Trockenheit aufgeplatzter Boden, dürre Pflanzen<br />

und durch Entbehrung ausgezehrte Menschen –<br />

Bilder wie diese gingen im vergangenen Sommer vom<br />

Osten Afrikas aus um die Welt. In Somalia, Äthiopien,<br />

Kenia und Dschibuti hungerten mehr als zwölf Millionen<br />

Menschen. Grund waren die über Jahre hinweg<br />

immer kürzer werdenden oder sogar gänzlich ausgebliebenen<br />

Regenzeiten.<br />

„<strong>Die</strong> Situation spitzte sich im Sommer <strong>2011</strong> besonders<br />

zu, weil die Menschen nach mehreren schlechten<br />

Regenzeiten der Dürre immer weniger entgegenzusetzen<br />

hatten und sich viele nicht mehr aus<br />

eigener Kraft helfen konnten“, begründet Magdalena<br />

Kilwing, Leiterin des Regionalbüros der <strong>Johanniter</strong> in<br />

Kenia, warum die Dürre im vergangenen Jahr so viele<br />

Menschen ins Unglück stürzte. „Hinzu kamen ständig<br />

steigende Nahrungsmittel- und Benzinpreise“.<br />

4<br />

Große Verluste gab es in der Turkana-Provinz im<br />

Nordwesten des Landes auch beim Tierbestand. Ihr er<br />

häufig einzigen Ernährungs- und Einkommensquelle<br />

beraubt, ließen sich viele der Nomaden in Dörfern<br />

oder Städten nieder. Dort verteilten die <strong>Johanniter</strong><br />

und „AWO International“ Nahrungsmittelpakete,<br />

um die Menschen vor dem Hungerstod zu bewahren.<br />

Insgesamt 1212 Tonnen Mais, Bohnen, mit Vitaminen<br />

angereichertes Öl und Salz erhielten mehr<br />

als 2000 Familien monatlich im Zeitraum von August<br />

vergangenen Jahres bis Mai 2012. „Aus diesen landestypischen<br />

Nahrungsmitteln kochen die Turkaner<br />

1 FOTO: Jakob Studnar


Vergeblich warteten die Menschen am Horn von<br />

Afrika im vergangenen Jahr auf Regen. <strong>Die</strong> Dürre<br />

vernichtete die gesamte Ernte und stürzte mehr<br />

als zwölf Millionen Menschen in Ostafrika in die<br />

schwerste Hungersnot seit 60 Jahren. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>,<br />

die schon seit Jahren in Kenia und Dschibuti Hilfe<br />

leisten, verstärkten umgehend ihre Unterstützung.<br />

Besonders betroffen war die Turkana-Region im<br />

Nordwesten Kenias, im Grenzgebiet zu Südsudan,<br />

Uganda und Äthiopien. Bereits im Mai <strong>2011</strong> hatte<br />

die kenianische Regierung die Dürre zur nationalen<br />

Katastrophe erklärt und mit Nahrungsmittelverteilungen<br />

begonnen. Nach Angaben der Vereinten Nationen<br />

waren bis zu 80 Prozent der Bevölkerung von<br />

Turkana, rund 322 500 Menschen, auf Nahrungsmittelhilfe<br />

angewiesen.<br />

Nach Erhebungen von UNICEF lag die Unterernährungsrate<br />

bei Kindern unter fünf Jahren in der Region<br />

bei mehr als 30 Prozent - doppelt so hoch wie<br />

der von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte<br />

Grenzwert, der als Indikator für eine Krise gilt.<br />

Gemeinsam mit den Bündnispartnern von „Aktion<br />

Deutschland Hilft“ waren die <strong>Johanniter</strong> im Einsatz,<br />

um die Not der Betroffenen zu lindern.<br />

1: Mit speziellen<br />

Maßbändern wird am<br />

Oberarm die<br />

Unterernährungsrate von<br />

Kindern und Schwangeren<br />

gemessen.<br />

2: Aufgrund der<br />

ausgefallenen Regenzeiten<br />

gibt es nicht mehr<br />

genügend Weideflächen<br />

und Wasser für das Vieh.<br />

2 FOTO: Jakob Studnar<br />

nahrhaften Maisbrei mit Bohnengemüse“, erklärt<br />

Magdalena Kilwing.<br />

Neben den monatlichen Nahrungsmittelverteilungen<br />

richteten die <strong>Johanniter</strong> gemeinsam mit ihrem<br />

Bündnispartner „AWO International“ an jedem<br />

Verteilungs ort ein medizinisches Camp ein.<br />

Dort wurden Menschen mit Malariaerkrankungen<br />

behandelt sowie durch Staub verursachte Augenund<br />

Atemwegs erkrankungen. Zusätzlich leisteten<br />

die <strong>Johanniter</strong> Geburtsvorsorge für schwangere<br />

Frauen.<br />

<strong>Die</strong> Folgen der Dürre<br />

„Der Bedarf an medizinischer Versorgung, vor allem<br />

bei Augenbehandlungen, war immens. Denn der<br />

allgegenwärtige Staub sowie das wenige und verunreinigte<br />

Wasser führten bei vielen Menschen zu<br />

Augeninfektionen“, erklärt Kilwing. Nach einer ersten<br />

Phase der Soforthilfe starteten die <strong>Johanniter</strong><br />

deshalb gemeinsam mit ihrem Partner „African Inland<br />

Church Health Ministries“ ein medizinisches<br />

Programm zur Prävention und Behandlung von Augenkrankheiten.<br />

In acht Gesundheitsstationen des<br />

kenianischen Partners werden seit Anfang 2012 regelmäßig<br />

Sprechstunden abgehalten, sowie Grauer<br />

Star und andere Augenkrankheiten von einem<br />

5


Langfristige Hilfe für die Betroffenen<br />

Spezialistenteam operiert. Darüber hinaus wurden<br />

an den örtlichen Schulen Wassertanks installiert,<br />

damit sich die Schüler und Lehrer regelmäßig Gesicht<br />

und Hände waschen können. „Durch solche einfachen<br />

Maßnahmen kann eine große Zahl von Augeninfektionen<br />

verhindert werden“, so die 32-jährige<br />

<strong>Johanniter</strong>-Mitarbeiterin.<br />

Einkommen für Nomaden<br />

„Es wird Jahre dauern, bis sich die Region hier von<br />

der Dürre erholt hat“, so Kilwing weiter. „<strong>Die</strong> Viehbestände<br />

sind stark betroffen. Allein in der Turkana-Provinz<br />

sind 40 Prozent der Tiere verendet.“ Bei<br />

der Suche nach neuen Erwerbsquellen unterstützen<br />

die <strong>Johanniter</strong> die lokale Bevölkerung bei der Bewirtschaftung<br />

von Feldern. In Lotikipi, an der Grenze zum<br />

Südsudan, haben die <strong>Johanniter</strong> deshalb ein „Food<br />

for Work“-Programm auf den Weg gebracht, bei dem<br />

300 Familien für das Roden von Feldern Nahrungsmittel<br />

erhalten. In einem weiteren Schritt werden<br />

Wasserauffangbecken und Bewässerungssysteme<br />

installiert und Saatgut verteilt. Neben der Viehhaltung<br />

können sich die Menschen so eine zweite<br />

Einkommensquelle aufbauen und sind langfristig<br />

auch vor neuen Dürreperioden besser geschützt.<br />

Unterernährte Kinder versorgen<br />

Auch in Dschibuti, dem kleinen Land am Horn von<br />

Afrika, ist die Auslandshilfe der <strong>Johanniter</strong> aktiv.<br />

Schon seit Jahren unterstützt sie verschiedene Einrichtungen<br />

in den Slums der Hauptstadt Dschibuti-Stadt<br />

bei der Versorgung unterernährter Kinder<br />

mit therapeutischer Zusatznahrung. Durch die Dürre<br />

verschlechterte sich auch dort die Situation zusehends.<br />

Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt weiteten<br />

die <strong>Johanniter</strong> deshalb ihre Programme aus:<br />

Neben den bereits unterstützten Ernährungszentren<br />

in den Slums von Balbala werden seit Sommer <strong>2011</strong><br />

auch in dem ländlichen Distrikt Tadjourah Nahrungsmittel<br />

als Zusatznahrung angeboten. Im vergangenen<br />

Jahr konnten damit insgesamt über 4000 untergewichtige<br />

Kinder ihr Normalgewicht erreichen. Um die<br />

Früherkennung, Versorgung und Nachbetreuung unterernährter<br />

Kinder zu verbessern, erhalten 74 freiwillige<br />

Gemeindegesundheitshelfer eine Ausbildung<br />

zur Diagnose und Behandlung von moderater Unterernährung.<br />

1 FOTO: Jakob Studnar<br />

1: Staub und verschmutztes Wasser führen bei vielen<br />

Menschen in der Turkana-Provinz, in Kenia, zu<br />

Augenkrankheiten.<br />

2: In Dschibuti versorgen die <strong>Johanniter</strong> unterernährte<br />

Kinder und Schwangere mit Nahrungsmitteln,<br />

Medikamenten, Hygiene-Artikeln und Kochgeschirr.<br />

2 FOTO: Judith Kammerer<br />

6


Drei Familien und ihre Geschichte<br />

Medizinische Hilfe nach drei Jahren<br />

<strong>Johanniter</strong> darüber hinaus auch die Masern-Erkrankung<br />

der Kinder behandelt haben. „Wir danken den<br />

<strong>Johanniter</strong>n, dass sie genau zur richtigen Zeit gekommen<br />

sind.“ Nach ihren Zukunftsplänen befragt, antwortete<br />

Theresa: „Ich hoffe, dass uns eine der hier tätigen<br />

Organisationen in ihr ‚Cash for Work Program‘<br />

aufnimmt, damit wir Ziegen kaufen und vielleicht einen<br />

kleinen Tabakladen eröffnen können.“<br />

Ziegen hüten als Broterwerb<br />

1 FOTO: Jakob Studnar<br />

Kuya Lokwameri lebt mit seiner Frau und sieben Kindern<br />

in Nakururum. Eigentlich sind sie Nomaden.<br />

Nach dem Verlust ihrer Tiere haben sie sich aber in<br />

Nakururum niedergelassen. Seit der schweren Dürre<br />

kann Kuya seine Familie kaum noch ernähren. Erst<br />

seit den Nahrungsmittelverteilungen der <strong>Johanniter</strong><br />

braucht er sich keine Sorgen mehr um das Überleben<br />

zu machen. „Ich finde es gut, dass die <strong>Johanniter</strong><br />

neben der Nahrungsmittelverteilung auch medizinische<br />

Hilfe anbieten. Ich hatte das letzte Mal vor<br />

drei Jahren die Möglichkeit, zu einem Arzt zu gehen.<br />

Dank der <strong>Johanniter</strong> konnten meine Kinder, die an Polio<br />

und Erkältungen litten, behandelt werden“, erzählt<br />

der 50-Jährige.<br />

Der Traum vom eigenen Laden<br />

3 FOTO: Jakob Studnar<br />

Nopeyoch Losika ist nicht verheiratet. Er lebt bei Bekannten<br />

in Nakururum und hütet deren Ziegen. Seine<br />

Familie hat sich weitgehend aufgelöst, weil die einzelnen<br />

Familienmitglieder bei Verwandten und Freunden<br />

Unterschlupf suchten. Seine Nahrungsmittelrationen<br />

von den <strong>Johanniter</strong>n teilt Nopeyoch mit denen,<br />

die vor Ort geblieben sind. <strong>Die</strong> Ärzte der kenianischen<br />

Partnerorganisation der <strong>Johanniter</strong> behandelten ihn<br />

wegen Schmerzen im Brustkorb und einer Malaria-Erkrankung.<br />

„Dank der Medikamente kann ich jetzt wieder<br />

die Ziegen meiner Bekannten hüten und so meinen<br />

Lebensunterhalt verdienen“, sagt der 26-Jährige.<br />

Auf die Frage, welche Verbesserungsvorschläge er für<br />

das <strong>Johanniter</strong>-Projekt hat, antwortet Nopeyoch: „Es<br />

gibt nichts zu verbessern, weil es bereits das Beste<br />

ist, was getan werden kann.“ <br />

2 FOTO: Jakob Studnar<br />

Theresa Mataruk lebt mit ihrem Mann und 19 Kindern<br />

in einem Haushalt. Vor drei Jahren sind sie in Nakururum<br />

sesshaft geworden. Um ihre Familie ernähren zu<br />

können, bauten sie Sorghum-Hirse an. Doch durch die<br />

große Trockenheit gedeiht das Süßgras nicht. Auch<br />

Tiere, von denen sich die Familie ernähren könnte, besitzen<br />

sie nicht mehr. Von den <strong>Johanniter</strong>n erhielten<br />

sie Nahrungsmittel. <strong>Die</strong> 47-Jährige freut sich, dass die<br />

7


Basisgesundheit: Vorbeuge, Diagnose und Behandlung<br />

FOTO: Jakob Studnar<br />

8<br />

<strong>Die</strong> Lebensumstände verbessern<br />

In vielen Ländern dieser Welt ist eine medizinische<br />

Grundversorgung keine Selbstverständlichkeit. Wer<br />

krank wird, bleibt sich dort selbst überlassen. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong><br />

setzten deshalb auch <strong>2011</strong> verstärkt auf die<br />

Gesundheitsversorgung in Krisengebieten.<br />

So waren die <strong>Johanniter</strong> auch im vergangenen Jahr<br />

wieder in 16 Ländern mit umfassenden Basisgesundheitsprojekten<br />

aktiv. Dabei ging es nicht nur um die<br />

Behandlung bereits vorhandener Krankheiten, sondern<br />

vielfach auch um Vorsorge. Einen Schwerpunkt<br />

bildeten Veranstaltungen zum Erkennen, Vorbeugen<br />

und Bekämpfen der Ursachen der häufigsten auftretenden<br />

Gesundheitsprobleme. Je nach Bedarf wurde<br />

auch die Sicherung der Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung<br />

sowie der Basishygiene in den <strong>Projekte</strong>n<br />

berücksichtigt. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> arbeiteten dabei<br />

meist eng mit staatlichen Stellen und Partnern der<br />

Gesundheitsministerien zusammen.<br />

Geburtsvorsorge mit großem Zuspruch<br />

In der Demokratischen Republik Kongo verbesserten<br />

die <strong>Johanniter</strong> die Basisgesundheits- und Trinkwasserversorgung<br />

in zwei Dörfern der Masisi-Region,<br />

in der östlichen Provinz Nord-Kivu. <strong>Die</strong> gute Erreichbarkeit<br />

des einen Dorfes erleichterte die erfolgreiche<br />

Umsetzung der Projektziele. Aber auch in dem zweiten<br />

Dorf, das in der Regenzeit fast komplett von der<br />

Außenwelt abgeschnitten war, konnten die <strong>Johanniter</strong><br />

spürbar helfen, die Lebensumstände der Bevölkerung<br />

zu verbessern. Nachdem dort die Gesundheitsstation<br />

renoviert, das Gesundheitspersonal weitergebildet<br />

und die regelmäßige Versorgung mit Medikamenten<br />

sichergestellt waren, verdreifachte sich die Anzahl<br />

der Patienten beinahe. Vor allem werdende Mütter<br />

profitierten davon. Und selbst Frauen aus den umliegenden<br />

Dörfern nahmen den langen Weg für eine<br />

Untersuchung in Kauf. Der umfassende Ansatz der <strong>Johanniter</strong><br />

brachte es auch mit sich, dass die Wasserversorgung<br />

der Dorfbewohner für die Zukunft verlässlich<br />

sichergestellt wurde: In beiden Dörfern wurden<br />

dafür 25 natürliche Quellen eingefasst.<br />

Hilfe passt sich den Umständen an<br />

Aktuelle Entwicklungen in den Projektländern erfordern<br />

immer wieder die Anpassung der <strong>Johanniter</strong>-Aktivitäten.<br />

So haben etwa die gewalttätigen Auseinandersetzungen<br />

verschiedener Rebellengruppen in der<br />

1 FOTO: Paul Hahn


Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von<br />

Krankheit. In ihren <strong>Projekte</strong>n im Bereich der Basisgesundheit<br />

versucht die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

deshalb, einen Zustand körperlichen, geistigen und<br />

sozialen Wohlbefindens derer herzustellen, für die<br />

Gesundheit nicht selbstverständlich ist. Durch ihre<br />

nachhaltige Arbeit schaffen die <strong>Johanniter</strong> in vielen<br />

Ländern die Voraussetzungen dafür, dass Menschen<br />

gesund bleiben können.<br />

Ihre Projektarbeit besteht darin, Wissen über Gesundheitsthemen<br />

weiterzugeben sowie die Ernährungslage,<br />

Wasserversorgung und die Hygiene zu verbessern.<br />

Dadurch decken sie alle relevanten Bereiche ab<br />

und sichern die medizinische Versorgung hunderttausender<br />

Menschen in Afrika, Asien, Europa und<br />

Lateinamerika.<br />

In folgenden Ländern führte die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

im Jahr <strong>2011</strong> <strong>Projekte</strong> durch, um die Gesundheitssituation<br />

zu verbessern.<br />

Angola<br />

Demokratische<br />

Republik Kongo<br />

Dschibuti<br />

Ecuador<br />

Georgien<br />

Haiti<br />

Indonesien<br />

Israel / Palästinensische<br />

Gebiete<br />

Kambodscha<br />

Kenia<br />

Myanmar<br />

Pakistan<br />

Simbabwe<br />

Sri Lanka<br />

Sudan<br />

Ukraine<br />

Region Darfur im Sudan in den vergangenen beiden<br />

Jahren zugenommen. Viele Menschen flüchteten in<br />

die unmittelbare Umgebung und lebten fortan in improvisierten<br />

Unterkünften in den Randgebieten anderer<br />

Dörfer. <strong>Die</strong> Kapazitäten der Gesundheitsstationen<br />

in den Dörfern reichten nicht aus, um die medizinische<br />

Versorgung der Vertriebenen sicherzustellen.<br />

<strong>Die</strong> Regenzeit verschärfte die Situation zusätzlich, da<br />

bis zu 12 000 Nomaden in der Gegend unterwegs waren.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sorgten deshalb dafür, dass zwei<br />

Basisgesundheitsstationen modernisiert und mit Medikamenten,<br />

Hygienematerial und medizinischen Verbrauchsgütern<br />

ausgestattet wurden. Mobile Kliniken<br />

versorgten zudem die Betroffenen, welche die Gesundheitsstationen<br />

nicht erreichen konnten. Außerdem<br />

boten sie Aufklärungskurse für die Bevölkerung<br />

an und verteilten Hygiene-Pakete. Um der Gefahr<br />

eines Choleraausbruchs zu entgehen, unterstützten<br />

die <strong>Johanniter</strong> zusätzlich den Bau von Latrinen in den<br />

Unterkünften der Binnenvertriebenen.<br />

Lösungen von Dauer<br />

Nach ihrer Soforthilfe für die Opfer des Erdbebens in<br />

Haiti im Januar 2010 setzten die <strong>Johanniter</strong> mobile<br />

Kliniken ein, die regelmäßig 19 verschiedene Orte<br />

mit insgesamt rund 60 000 Einwohnern ansteuerten.<br />

Auf diese Weise konnte mit bis zu drei medizinischen<br />

Teams die Gesundheitsversorgung gewährleistet<br />

werden.<br />

Fast 9000 akute Krankheitsfälle und mehr als 22 000<br />

chronische Gesundheitsprobleme behandelten die <strong>Johanniter</strong>-Helfer<br />

über einen Zeitraum von neun Monaten.<br />

<strong>Die</strong> Patienten wurden dabei auch über gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten informiert und erhielten<br />

Bedarfsartikel wie Erste-Hilfe-Sets und Moskito netze.<br />

Derzeit baut die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe in Zusammenarbeit<br />

mit der „Deutschen Gesellschaft für Internationale<br />

Zusammenarbeit“ Gesundheitsstationen auf<br />

und stattet diese aus, damit die Patienten vom zweiten<br />

Halbjahr 2012 an wieder feste Anlaufstationen<br />

haben.<br />

2 FOTO: Paul Hahn<br />

1+2: Zur besseren Versorgung von Schwangeren und<br />

Säuglingen haben die <strong>Johanniter</strong> im Osten der<br />

Demokratischen Republik Kongo Gesundheitsstationen<br />

saniert und mit Medikamenten beliefert.<br />

9


Der gemeindebasierte Ansatz<br />

Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen<br />

Zur Verbesserung der Gesundheitssituation gründen<br />

sich immer öfter Initiativen innerhalb der Bevölkerung,<br />

die jenseits der Hilfe staatlicher Stellen selbst<br />

aktiv werden. Mit diesen meist in Selbsthilfegruppen<br />

organisierten Betroffenen kooperieren die <strong>Johanniter</strong>.<br />

Indem die <strong>Johanniter</strong> die Menschen frühzeitig einbeziehen<br />

und vorhandene Kräfte nutzen, können die <strong>Johanniter</strong><br />

ihre <strong>Projekte</strong> nachhaltig umsetzen.<br />

Besonders gut wirkt dieser Ansatz bei der Verbesserung<br />

der Mutter-Kind-Gesundheit. <strong>Die</strong> Ausbildung<br />

von Gesundheitshelfern innerhalb einer Gemeinde<br />

trägt entscheidend dazu bei, dass etwaige Hemmschwellen<br />

erst gar nicht aufgebaut werden und neben<br />

der Heilung bestehender Krankheiten auch die<br />

Bereitschaft zur Teilnahme an präventiv ausgerichteten<br />

Programmen steigt.<br />

Eine bedrohte Volksgruppe<br />

Gemeinsam mit dem Dachverband der ecuadorianischen<br />

Awá-Gemeinden (Federacion de Centros<br />

Awá del Ecuador) helfen die <strong>Johanniter</strong> seit August<br />

2010 mit, das Überleben der bedrohten Volksgruppe<br />

der Awá in Ecuador zu sichern. <strong>Die</strong> Awá leben<br />

auf beiden Seiten des Grenzgebietes zwischen<br />

Ecuador und Kolumbien in bitterer Armut. Tief im<br />

Dschungel entstanden in den vergangenen zwei<br />

Jahren zwei Gesundheitsstationen, ein Haus zur<br />

Unterbringung und Verpflegung von Schülern und<br />

ein Gemeindezentrum zur Aufnahme kolumbianischer<br />

Flüchtlinge.<br />

Über eine in der Gemeinde San Marcos errichtete<br />

Gesundheitsstation werden auch die umliegenden<br />

Awá-Gemeinden medizinisch versorgt. Eine weitere<br />

Einrichtung entstand in der schwer zugänglichen<br />

Gemeinde Ishpí. Beide Gesundheitsstationen<br />

wurden mit medizinischem Zubehör ausgestattet<br />

und erhielten Generatoren zur Stromerzeugung.<br />

Außerdem konnte die Wasserversorgung einer Awá-<br />

Gemeinde durch den Bau eines Stauwerks vereinfacht<br />

werden. <strong>Die</strong> Gemeindemitglieder müssen das<br />

Wasser nun nicht mehr Hunderte von Metern weit<br />

tragen, sondern haben direkten Zugang zu Trinkwasser.<br />

<strong>Die</strong> Verteilung von Saatgut zur Verbesserung<br />

der Ernährungslage sowie Beratungen zu den Themen<br />

Gesundheit, Hygiene und Ernährung rundeten<br />

das ganzheitlich angelegte Projekt der <strong>Johanniter</strong>-<br />

Auslandshilfe ab.<br />

3 FOTO: Birgit Betzelt<br />

1 FOTO: Paul Hahn<br />

2 FOTO: Jakob Studnar<br />

10


Wissen vermitteln für mehr Gesundheit<br />

Nach dem Grundprinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ haben<br />

sich die <strong>Johanniter</strong> <strong>2011</strong> in Indonesien eingebracht.<br />

Dort wurde die lokale Hilfsorganisation „YTS“<br />

darin unterstützt, die Gesundheitssituation in sechs<br />

von Armut geprägten Slumgebieten in Jakarta und<br />

Bogor zu verbessern. Bei regelmäßigen Treffen mit<br />

der Bevölkerung, durch Weiterbildungsmaßnahmen<br />

für traditionelle Heiler sowie das Renovieren von Behandlungseinrichtungen<br />

wurde das Wissen der Einwohner<br />

über die Möglichkeiten der Selbstbehandlung<br />

erweitert und die Anzahl der Anlaufstellen für Kranke<br />

ausgebaut.<br />

Multiplikatoren für die Provinz<br />

Medizinisch gilt Kambodscha als eines der am wenigsten<br />

entwickelten Länder Asiens. In den ländlichen<br />

Regionen sind es besonders Frauen und Kinder,<br />

die unter schlechten hygienischen Verhältnissen und<br />

unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten leiden.<br />

<strong>Die</strong> Organisation „CHED“ (Cambodian Health Education<br />

Development) ist bereits seit mehreren Jahren<br />

mit medizinischen Programmen in Kambodscha<br />

aktiv. <strong>2011</strong> bildete CHED mit Unterstützung der <strong>Johanniter</strong><br />

37 einheimische Trainer aus, die anschließend<br />

in 72 Dörfern der Provinzen Battambang, Pailin<br />

und Kampong Cham ihr Wissen an die Bevölkerung<br />

weitergegeben haben. 7139 Kursteilnehmer profitierten<br />

davon. Darüber hinaus wurde für 25 Gesundheitsstationen<br />

Personal geschult und ein Netzwerk<br />

aufgebaut, über das Patienten im Notfall schnell zu<br />

einem geeigneten Gesundheitszentrum oder Krankenhaus<br />

überwiesen werden können. 1345 schwangere<br />

Frauen konnten auf diese Weise in der Geburtsvorsorge<br />

untersucht und 1361 Kranke zur nächsten Basisgesundheitsstation<br />

gebracht werden. Mustergültig<br />

zeigt dieses Projekt, wie gut eine gemeindenahe<br />

Gesundheitsversorgung funktionieren kann. Da der<br />

Bedarf nach wie vor groß ist, wird das Projekt 2012<br />

weitergeführt.<br />

Häusliche Pflege von Aids-Kranken<br />

St. John Ambulance in Kenia, die Schwesterorganisation<br />

der <strong>Johanniter</strong>, ist seit Langem in der HIV-Prävention<br />

und der Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

von Aids-Kranken aktiv. In einem gemeinsamen Projekt<br />

der deutschen und kenianischen <strong>Johanniter</strong> stand<br />

<strong>2011</strong> der Ausbau der häuslichen Pflege von Aids-<br />

Kranken im Vordergrund. Dafür wurden notwendige<br />

medizinische Nahrungsergänzungsmittel beschafft<br />

und 130 Gesundheitspfleger ausgebildet. <strong>Die</strong>se unterstützen<br />

nun im häuslichen Bereich das Wohlergehen<br />

der Menschen, die an der Immunschwächekrankheit<br />

leiden. <br />

4 FOTO: Jakob Studnar<br />

1-4: Durch die frühzeitige Einbindung der Bevölkerung<br />

und die Ausbildung sowie Unterstützung lokaler<br />

Fachkräfte erreichen die <strong>Johanniter</strong> einen nachhaltigen<br />

Effekt in den Projektregionen.<br />

11


Wasser - <strong>Die</strong> wichtigste Lebensgrundlage<br />

Laut einem Bericht der Vereinten Nationen haben bereits<br />

heute mehr als 740 Millionen Menschen keinen<br />

Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mehr als zwei Milliarden<br />

Menschen leben ohne sanitäre Grundversorgung.<br />

Durch stetiges Bevölkerungswachstum und die<br />

Folgen des Klimawandels verschärft sich diese Situation<br />

in den kommenden Jahren noch weiter und<br />

bereits in 13 Jahren werden Experten zufolge zwei<br />

Drittel der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen<br />

sein.<br />

Immense Auswirkungen hat dies auf die Produktion<br />

von Nahrungsmitteln. Schon heute werden 70 Prozent<br />

des weltweiten Wasserverbrauchs für Industrieund<br />

Agrarbetriebe verwendet. UN-Experten sehen vor<br />

allem in Südasien und im südlichen Afrika drohende<br />

Nahrungsmittelengpässe.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe engagiert sich seit fast<br />

40 Jahren in mehr als 20 Ländern Afrikas, Asiens und<br />

Lateinamerikas in der medizinischen Versorgung der<br />

Bevölkerung. Im Rahmen ihrer Gesundheitsprojekte<br />

wird dabei auch ein Schwerpunkt auf die Verbesserung<br />

des Zugangs zu sauberem Trinkwasser und der<br />

hygienischen Verhältnisse gelegt.<br />

WASH - Wasser, Sanitär und Hygiene<br />

So werden beispielsweise in Ecuador, der Demokratischen<br />

Republik Kongo, Pakistan und Simbabwe<br />

Brunnen gebohrt, Wasserauffangbecken, Waschplätze<br />

sowie Latrinen gebaut. Darüber hinaus bieten die<br />

<strong>Johanniter</strong> regelmäßig Aufklärungskurse zur Hygiene<br />

und zum Wassermanagement an. „Wasser ist unsere<br />

wichtigste Lebensgrundlage. Deshalb setzen wir<br />

<strong>Johanniter</strong> uns dafür ein, allen Menschen Zugang zu<br />

sauberem Trinkwasser zu ermöglichen“, sagt Guido<br />

Dost, Bereichsleiter der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe.<br />

Sanitäre Anlagen an Kliniken<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> haben die <strong>Johanniter</strong> in 36 Dörfern<br />

Simbabwes und in der Nähe von 22 Kliniken Wasserlöcher<br />

gebohrt und so für mehr als 178 000 Menschen<br />

eine bessere Wasserversorgung geschaffen.<br />

Außerdem wurden Toiletten gebaut, Kliniken mit Hygieneprodukten<br />

versorgt und Aufklärungskurse über<br />

sinnvolle Hygienemaßnahmen für das Personal und<br />

die Bevölkerung gehalten. Der umfangreichen Vision<br />

der <strong>Johanniter</strong> wurde damit in zwei Punkten<br />

2 FOTO: Paul Hahn<br />

1 FOTO: Paul Hahn<br />

12


Rechnung getragen: <strong>Die</strong> Wasser- und Sanitärversorgung<br />

in den ländlichen Gegenden Simbabwes erfuhr<br />

eine nachhaltige Verbesserung. Außerdem wurde die<br />

Grundlage dafür gelegt, dass durch eine verbesserte<br />

Hygienepraxis künftig die Zahl vermeidbarer Infektionen<br />

und Krankheiten sinkt.<br />

Wasserleitungen im Hochland<br />

In Ecuador bauen und erweitern die <strong>Johanniter</strong> in<br />

sieben Gemeinden der Provinz Pichincha im Andenhochland<br />

Trinkwasserversorgungssysteme, wodurch<br />

über 1100 Familien zuverlässig mit Trinkwasser versorgt<br />

werden können. In 3000 Meter Höhe werden<br />

dabei Wasserleitungen in einer Länge von 45 Kilometern<br />

neu gebaut und mit den notwendigen Druckbehältern<br />

und –ventilen ausgestattet. <strong>Die</strong>se sollen<br />

verhindern, dass die Leitungen bei den gewaltigen<br />

Höhenunterschieden von mehreren hundert Metern<br />

beschädigt werden.<br />

„Vor allem in den ländlichen Regionen Ecuadors haben<br />

viele Menschen keinen Zugang zu sauberem<br />

Trinkwasser, weshalb die Mehrzahl der Bewohner ihr<br />

Wasser aus offenen Bewässerungskanälen entnimmt“,<br />

erklärt Christian Biederbick, Regionalbüroleiter der<br />

<strong>Johanniter</strong> in Ecuador .Das Wasser dieser Kanäle wird<br />

aber gleichzeitig als Viehtränke genutzt und ist daher<br />

voller Parasiten und Bakterien und als Trinkwasser für<br />

Menschen nicht geeignet“, so Biederbick weiter.<br />

Durch umfassende Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />

werden die vor Ort tätigen lokalen Organisationen<br />

in den Betrieb und die Instandhaltung der Wasserleitungen<br />

eingewiesen. Geschult wird auch der<br />

verantwortungsvolle Umgang mit Wasser, besonders<br />

unter Aspekten des Umweltschutzes und der Abwasserentsorgung.<br />

Ferner gilt ein großes Augenmerk<br />

dem Schutz von Quellgebieten.<br />

4 FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />

5 FOTO: Paul Hahn<br />

1-5: Mit der Einfassung von natürlichen Quellen,<br />

Brunnenbohrungen und Hygieneaufklärungen erhalten<br />

die Menschen Zugang zu sauberem Wasser. Dadurch sinkt<br />

die Zahl der Infektionskrankheiten deutlich.<br />

3 FOTO: Kirsten Neumann<br />

13


Für Mütter und Kinder<br />

Weltweit sterben täglich 1000 Frauen während der<br />

Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes.<br />

<strong>Die</strong> Weltgesundheitsorganisation bezeichnet das Sterben<br />

von Müttern als „unsichtbare Epidemie“. <strong>Die</strong>se<br />

macht auch vor den Kindern nicht halt: 7,6 Millionen<br />

Kinder erlebten 2010 ihren fünften Geburtstag nicht.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> engagierten sich <strong>2011</strong> deshalb auch<br />

für Mütter und Kinder in nachhaltigen <strong>Projekte</strong>n in<br />

Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />

Mangelernährung bekämpfen<br />

In Pakistan leiden 40 Prozent der Kinder an Hunger.<br />

Ernährungsspezialisten der <strong>Johanniter</strong> behandeln deshalb<br />

seit August <strong>2011</strong> in 18 Gesundheitsstationen in<br />

Punjab und Sindh mangelernährte Kinder und klärten<br />

bisher mehr als 260 000 Mütter über gesunde<br />

Ernährung auf: „<strong>Die</strong> jungen Mütter stillen ihre Kinder<br />

häufig nicht, sondern füttern sie mit einer Wasser-Zucker-Lösung“,<br />

erklärt Ram Sedhain, medizinischer<br />

Koordinator der <strong>Johanniter</strong> im Provinzbüro in<br />

Sindh. Lebensbedrohlich unterernährte Kinder werden<br />

von speziell geschulten Ärzten in vier gemeinsam<br />

mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etablierten<br />

Stabilisierungszentren behandelt. „Wir versorgen<br />

dort die Kinder mit lebensrettender Aufbaunahrung“,<br />

berichtet Jens Schwalb, Fachbereichsleiter für Pakistan<br />

in der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe. <strong>Die</strong> Auswertung<br />

des von der Europäischen Union geförderten <strong>Projekte</strong>s<br />

ergab, dass die Projektziele erreicht - manche sogar<br />

übertroffen wurden. So konnten im Projektzeitraum<br />

27 Prozent mehr Patienten und 75 Prozent mehr<br />

schwerst unterernährten Kinder und schwangeren<br />

Frauen mit Zusatznahrung geholfen werden als geplant.<br />

Zwei Monate nach <strong>Projekte</strong>nde ergab der Prüfbericht<br />

außerdem, dass die von den <strong>Johanniter</strong>n renovierten<br />

und ans Gesundheitsministerium übergebenen<br />

Gesundheitsstationen nach wie vor in Betrieb waren<br />

und von der Bevölkerung gut angenommen wurden.<br />

Wege aus der Gewalt<br />

In der Stadt Medellín im nordwestlichen Kolum bien<br />

leben Tausende vertriebener Frauen und Kinder. Viele<br />

sind Opfer von Gewalt und oftmals traumatisiert.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> halfen gemeinsam mit der Stiftung<br />

„Las Golondrinas“ bereits 5000 Frauen, Kindern und<br />

Jugendlichen, ein neues Leben zu beginnen. Unterstützt<br />

wird diese Hilfsaktion vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeiter der Stiftung betreuen die Familien individuell,<br />

helfen den Frauen bei der Arbeitssuche oder<br />

in der Ausbildung.<br />

Für Frauenrechte<br />

„Hilfe für Frauen und Kinder – das bleibt auch 2012<br />

mit zwei neuen <strong>Projekte</strong>n ein Schwerpunkt der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe“,<br />

sagt Dr. Inez Kipfer-Didavi,<br />

Fachbereichsleiterin für Afrika bei der <strong>Johanniter</strong>-<br />

Auslandshilfe. In Dschibuti gehört dazu das Engagement<br />

gegen geschlechtsspezifische Gewalt: Mehr<br />

als 90 Prozent der Frauen sind dort von Genitalverstümmelung<br />

betroffen. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> klären mit 30<br />

Gesundheitshelferinnen auf und leisten medizinische<br />

Hilfe für Betroffene. In dem seit Jahren anhaltenden<br />

Konflikt im Osten des Kongo wird Vergewaltigung<br />

als Kriegswaffe besonders gegen Frauen und Kinder<br />

eingesetzt. In acht Gesundheitszentren versorgen<br />

die <strong>Johanniter</strong> die Betroffenen mit Medikamenten<br />

und HIV-Prophylaxe-Kits. In Afghanistan, dem<br />

Land mit der weltweit höchsten Mütter- und Kindersterblichkeit,<br />

fehlt es an qualifizierten Hebammen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> bilden deshalb dort 24 Hebammen<br />

neu aus und schulen angestellte Hebammen in<br />

den neuesten Behandlungsmethoden.<br />

1 FOTO: Jakob Studnar<br />

2 FOTO: Jakob Studnar<br />

14


Myanmar - Ein Land im Aufbruch<br />

Vier Jahre ist es her, dass der verheerende Zyklon<br />

Nargis das südasiatische Land Myanmar, das ehemalige<br />

Birma, verwüstete. Hunderttausende Menschen<br />

kamen damals ums Leben. Seit dieser Zeit sind die <strong>Johanniter</strong><br />

im Land aktiv.<br />

Nachhaltig geholfen<br />

<strong>Die</strong> 23-jährige Nway Nway Myint lebt in Hlwaza, einem<br />

Dorf im Irrawaddy Delta. 1440 Menschen leben<br />

hier hauptsächlich vom Fischfang und Anbau von<br />

Reis. Vor der Katastrophe waren es noch mehr als<br />

3000. „<strong>Die</strong> Menschen rannten damals in die buddhistische<br />

Pagode, doch auch sie hielt dem Sturm nicht<br />

3 FOTO: Jakob Studnar<br />

stand“, erinnert sich Nway Nway. Von ihrer Familie ist<br />

ihr nur der Vater geblieben.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>, die damals direkt nach dem Sturm ein<br />

Erkundungsteam in die Katastrophenregion schickten,<br />

sind bis heute in der Region tätig und leiten gemeinsam<br />

mit der lokalen Partnerorganisation „ADRA<br />

Myanmar“ ein Programm gegen Mangelernährung.<br />

Dabei werden Frauen aus den verschiedenen Dörfern<br />

des Deltas zu Multiplikatorinnen für Gesundheits-,<br />

Hygiene- und Ernährungsfragen ausgebildet.<br />

Nway Nway ist eine der Frauen, die sich ehrenamtlich<br />

für das Projekt engagieren. Von den <strong>Johanniter</strong>n<br />

hat sie beispielsweise gelernt, wie wichtig gewaschene<br />

Hände beim Essen und kurz geschnittene Fingernägel<br />

sind. Sie hat viel über abwechslungsreiche und<br />

vitaminhaltige Kost erfahren und weiß nun, wie verschiedene<br />

Gemüse- und Obstsorten gekocht und verwendet<br />

werden können. Regelmäßig trifft sie sich mit<br />

den Müttern aus ihrem Dorf. Sie kochen zusammen<br />

und tauschen sich über Fragen rund um ihre Kinder<br />

aus. „Ich bin froh über mein erworbenes Wissen, das<br />

ich an die Frauen im Dorf weitergeben kann“, sagt<br />

die junge Frau. Im Frühjahr 2012 ist das Projekt zum<br />

Schutz vor Mangelernährung ausgelaufen. Doch die<br />

Hilfe der <strong>Johanniter</strong> geht weiter.<br />

Hilfe ausweiten<br />

Im Kayin-Staat, im Osten Myanmars, wollen die <strong>Johanniter</strong><br />

ihre Hilfsaktivitäten ausweiten. Dort liegt<br />

die gesundheitliche Versorgung brach. Dabei brauchen<br />

die Menschen dringend Hilfe. Häufig leiden sie<br />

an Augen erkrankungen, die durch Staub hervorgerufen<br />

werden. Außerdem ist Polio weit verbreitet - die<br />

Impfungen sind zu teuer. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> wollen deshalb<br />

drei medizinische Einrichtungen in der ländlichen<br />

Region zur medizinischen Grundversorgung, für<br />

die Behandlung von Augenerkrankungen und die orthopädische<br />

Hilfe für Menschen mit Behinderungen<br />

schaffen. <br />

4 FOTO: Jakob Studnar<br />

1+2: In Pakistan leiden 40 Prozent der Kinder an Mangelund<br />

Unterernährung. Viele von ihnen benötigen neben<br />

therapeutischer Zusatznahrung auch medizinische Hilfe.<br />

3+4: Im Irrawaddy-Delta von Myanmar treffen sich<br />

regelmäßig die Frauen der verschiedenen Dörfer und<br />

tauschen sich zu gesunder Ernährung und über<br />

Gesundheitsfragen aus.<br />

15


Orthopädietechnik und Rehabilitation:<br />

Mobilität für Menschen mit Körperbehinderung<br />

FOTO: Alice Smeets / ADH<br />

16<br />

Nachhaltige Strukturen schaffen<br />

Eine Kernaktivität der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe war<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> der Bau und die Ausstattung von<br />

Rehabilitationseinrichtungen und die Schulung von<br />

Fachkräften. In Haiti wurde die Planung für den Bau<br />

eines regionalen Rehabilitationszentrums für den<br />

Distrikt Léogâne abgeschlossen, Baubeginn war im<br />

Frühjahr 2012. Das Zentrum wird eine Orthopädiewerkstatt,<br />

einen Physiotherapiebereich und ein Rollstuhl-Servicezentrum<br />

umfassen und soll Ende 2012<br />

fertiggestellt sein. Parallel dazu setzen sich die <strong>Johanniter</strong><br />

gemeinsam mit anderen Organisationen in<br />

Haiti für den Aufbau von Ausbildungsgängen für dringend<br />

benötigte Fachkräfte in den Bereichen Physiotherapie<br />

und Orthopädietechnik ein. Zwölf Auszubildende<br />

werden bereits seit zwei Jahren von den<br />

<strong>Johanniter</strong>n in ihrer mobilen Orthopädiewerkstatt<br />

in Léogâne beschäftigt. 2012 hat ihre Ausbildung zu<br />

Physiotherapie-Assistenten und Orthopädietechnikern<br />

begonnen.<br />

Gemeinsam geht es besser<br />

<strong>Die</strong> Vernetzung von Akteuren auf dem Gebiet der Rehabilitation<br />

gewinnt zunehmend an Bedeutung. So<br />

hat die Organisation „Theranova“, Partner der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

in Rumänien, mit dem Universitätskrankenhaus<br />

Elias in Bukarest eine enge Kooperation<br />

abgeschlossen, um mit einem multidisziplinären<br />

Team die schnelle und möglichst umfassende Versorgung<br />

von Amputierten zu gewährleisten. Dafür wird<br />

eine von den <strong>Johanniter</strong>n und der Europäischen Union<br />

finanzierte mobile Orthopädiewerkstatt in der Nähe<br />

des Krankenhauses errichtet, um die enge Zusammenarbeit<br />

von Ärzten, Therapeuten und Orthopädietechnikern<br />

zu ermöglichen. <strong>Die</strong>ser vernetzte Ansatz soll<br />

für die Entwicklung der Rehabilitation in Rumänien<br />

Vorbildcharakter haben.<br />

In den südlichen Provinzen Indiens baute die <strong>Johanniter</strong>-Partnerorganisation<br />

„Motivation“ ein Netzwerk<br />

von zunächst fünf lokalen Organisationen auf, die in<br />

der Montage und Anpassung qualitativ hochwertiger<br />

Rollstühle nach dem Standard der Weltgesundheitsorganisation<br />

geschult wurden. An die jeweiligen<br />

Standorte angegliederte Rollstuhl-Servicecenter erlauben<br />

es seither, Menschen mit Behinderung in der<br />

Nähe ihrer Wohnorte zu versorgen. Bis Ende <strong>2011</strong><br />

wurden 400 Rollstühle verteilt. Viele Nutzer erhielten<br />

darüber hinaus mithilfe der lokalen Partnerorganisationen<br />

Zugang zu Qualifizierungsprogrammen und einkommensschaffenden<br />

Maßnahmen.<br />

1 FOTO: Theranova


Im Juni <strong>2011</strong> veröffentlichten die Weltgesundheitsorganisation<br />

und die Weltbank den ersten Weltbehindertenbericht.<br />

Er zeigt, dass eine Entwicklung nicht<br />

ohne die Beteiligung von Menschen mit Behinderung<br />

stattfinden kann: Laut dem Bericht leben 15<br />

Prozent der Weltbevölkerung mit einer Behinderung<br />

- das sind mehr als eine Milliarde Menschen. Etwa 80<br />

Prozent von ihnen kommen aus Entwicklungsländern.<br />

Der Weltbehindertenbericht liefert den <strong>Johanniter</strong>n<br />

wichtige Impulse für die Ausweitung ihrer Arbeit für<br />

und mit Menschen mit Körperbehinderung. Denn nur<br />

weniger als ein Drittel der Betroffenen hat Zugang zu<br />

der benötigten Rehabilitation. Auch der Zugang zu<br />

Gesundheitsdiensten ist ihnen weitgehend verwehrt.<br />

<strong>Die</strong> Folge sind nicht nur gesundheitliche Probleme<br />

und eine eingeschränkte Mobilität, sondern auch gesellschaftliche<br />

Ausgrenzung und Armut.<br />

<strong>Projekte</strong> in den Bereichen Orthopädietechnik und Rehabilitation<br />

führen die <strong>Johanniter</strong> derzeit in folgenden<br />

Ländern durch:<br />

Haiti<br />

Indien<br />

Kenia<br />

Palästina<br />

Rumänien<br />

Sri Lanka<br />

Gemeindebasierte Rehabilitation<br />

Um Überlebende von Landminen- und Blindgängerunfällen<br />

zu versorgen, haben die <strong>Johanniter</strong> und<br />

„Motivation“ im Norden Sri Lankas eine Kooperation<br />

mit der Organisation „ORHAN“ (Organization<br />

for the Rehabilitation of the Handicapped) und<br />

zwei Orthopädiewerkstätten aufgebaut. „ORHAN“<br />

erreicht auch Betroffene in abgelegenen Gebieten,<br />

um ihnen Rollstühle, Prothesen und andere Hilfsmittel<br />

zukommen zu lassen. Bis Ende <strong>2011</strong> konnten<br />

auf diese Weise 558 Menschen geholfen werden.<br />

Ähnlich arbeiten die <strong>Johanniter</strong> auch in Palästina:<br />

Aus Orthopädietechnikern, Optikern und Hörgeräteakustikern<br />

bestehende Teams fahren regelmäßig in<br />

weit entfernte Orte der Distrikte Bethlehem und Hebron<br />

und untersuchen vor allem Kinder aus armen<br />

Familien. Bei Bedarf überweisen sie diese an medizinische<br />

und Rehabilitationseinrichtungen auf kommunaler<br />

oder Distriktebene. Mindestens 1000 Kinder<br />

werden dabei jährlich untersucht und behandelt.<br />

Experten in eigener Sache<br />

Weil Menschen mit Behinderung die besten Fürsprecher<br />

in eigener Sache sind, wurden <strong>2011</strong> in Sri Lanka<br />

vier Rollstuhlfahrer zu Trainern ausgebildet. Sie<br />

führten Kurse für 50 Rollstuhlnutzer durch, die erst<br />

seit Kurzem auf ihre Hilfsmittel angewiesen sind. Dabei<br />

ging es unter anderem um die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderung sowie um Gesundheitsvorsorge,<br />

den Umgang mit Sexualität und Sport. Als gute<br />

Vorbilder konnten die Trainer ihren Schülern vermitteln,<br />

dass eine gleichberechtigte Partizipation möglich<br />

ist. Um das Trainingsprogramm auszuweiten, erhalten<br />

die Trainer im Jahr 2012 eine Festanstellung bei „Motivation“.<br />

<br />

2 FOTO: Kirsten Wesenberg<br />

3 FOTO: Anne Ernst<br />

1: Der 22-jährige Florin verlor bei einem Motorradunfall<br />

sein Bein. Das Orthopädiezentrum „Theranova“ stellte<br />

eine Prothese her, mit der Florin der harten körperlichen<br />

Arbeit auf den Gehöften gewachsen ist.<br />

2+3: In Haiti, Indien und Sri Lanka richteten die<br />

<strong>Johanniter</strong> Rollstuhl-Servicezentren ein, um körperlich<br />

behinderte Menschen mit qualitativ hochwertigen<br />

Rollstühlen zu versorgen.<br />

17


Orthopädische Versorgung von Kindern in Kenia<br />

Wenn Peter Kerogo Nyagaka von seinem Sohn spricht,<br />

spürt man seinen Stolz auf den siebenjährigen Sohn:<br />

„Josphat ist ein sehr kluger Junge. Er wird später einmal<br />

ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen.“<br />

<strong>Die</strong> Familie Nyagaka lebt in der abgelegenen Region<br />

Kisii im Westen Kenias, wo sie einen kleinen Bauernhof<br />

bewirtschaftet. Als Josphat mit einer Fehlbildung<br />

der Beine geboren wurde, unterstützte ihn sein Vater<br />

darin, so viel Eigenständigkeit wie möglich zu entwickeln.<br />

Anfangs saß Josphat im Rollstuhl. Mit dem<br />

kam er aber nicht zurecht. Sein Vater fertigte ihm<br />

dann eine Art Schuhe für die Hände und die Knie,<br />

auf denen er sich - wenn auch mühsam - fortbewegen<br />

konnte.<br />

Bis Josphat im Januar 2012 bei der Sprechstunde<br />

einer mobilen Klinik des „AIC-CURE International<br />

Children’s Hospital“ von einem Arzt untersucht<br />

wurde. Das Kinderkrankenhaus in Kijabe ist eines der<br />

bedeutendsten in Ostafrika und langjähriger Partner<br />

der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe. Jährlich werden dort<br />

mehr als 2500 Kinder mit Körperbehinderung operiert.<br />

Über mobile Programme werden landesweit die<br />

Patienten ausgewählt und, wenn möglich, direkt vor<br />

Ort behandelt.<br />

Josphat und seiner Familie standen nach der Untersuchung<br />

eine schwere Entscheidung und eine weite Reise<br />

bevor: Ihm sollten im Krankenhaus in Kijabe beide<br />

Beine amputiert und durch Prothesen ersetzt werden.<br />

Drei Monate brauchte der Vater, um sich zu entscheiden:<br />

„Nur kranke Menschen brauchen eine Operation.<br />

Mein Sohn aber ist nicht krank.“ Josphats Wunsch,<br />

neue Beine zu erhalten, überzeugte ihn schließlich.<br />

Hand in Hand arbeiteten Ärzte, Physiotherapeuten,<br />

Orthopädietechniker und Sozialpädagogen des Krankenhauses<br />

zusammen. Direkt nach der Operation<br />

stellten die Orthopädietechniker die Prothesen in der<br />

Werkstatt des Krankenhauses her. Fünf Wochen nach<br />

der Operation machte Josphat mit Unterstützung seines<br />

Vaters und der Therapeuten seine ersten Schritte.<br />

Auch in den kommenden Jahren wird der Junge weiter<br />

von den Teams der mobilen Kliniken und des Krankenhauses<br />

betreut, denn solange Josphat wächst, müssen<br />

die Prothesen alle sechs Monate erneuert werden.<br />

<strong>Die</strong> enge Kooperation von Ärzten, Therapeuten und<br />

Technikern in dem Kinderkrankenhaus bietet ideale<br />

Möglichkeiten, Menschen mit Körperbehinderung umfassend<br />

und auf hohem Niveau orthopädisch zu helfen.<br />

Das Krankenhaus in Kijabe baut seine Leistungen<br />

und Strukturen ständig aus. So konnte im Jahr <strong>2011</strong><br />

durch den von den <strong>Johanniter</strong>n finanzierten Bau einer<br />

neuen Orthopädiewerkstatt die Herstellung von<br />

hochwertigen Hilfsmitteln für die Patienten wesentlich<br />

verbessert werden. <br />

2 FOTO: Jakob Studnar<br />

18<br />

1 FOTO: Jakob Studnar<br />

3 FOTO: Jakob Studnar<br />

1-3: Der siebenjährige Josphat erhielt im „AIC-Cure<br />

International Childrens Hospital“ in Kijabe zwei<br />

Beinprothesen.


„Endlich kann ich für mich selbst sorgen“<br />

Reginald Alexandre verlor im Alter von zehn Jahren<br />

bei einem Autounfall sein linkes Bein. Erst vor<br />

zwei Jahren erhielt der 26-jährige von den <strong>Johanniter</strong>n<br />

eine Beinprothese - und einen Arbeitsplatz an<br />

der Rezeption des Rehabilitationszentrums in Léogâne,<br />

Ha iti. Claudia Zehl, Projektkoordinatorin der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe, hat sich mit dem Haitianer<br />

unterhalten.<br />

4 FOTO: Eva Suhren<br />

Wie kam es zu Ihrer Amputation?<br />

Reginald Alexandre: Ich war zehn, als ich einen<br />

schlimmen Autounfall hatte. Nach einigen Untersuchungen<br />

sagte mir der Arzt, dass mein Bein amputiert<br />

werden müsse. Das war ein großer Schock für<br />

mich. Ein Jahr lang konnte ich nicht zur Schule gehen.<br />

Plötzlich war klar: Ich würde nie eine Arbeit finden,<br />

kein Geld verdienen und meine Familie nicht unterstützen<br />

können. Ich fühlte mich sehr nutzlos in dieser<br />

Zeit. Alle meine Träume und Zukunftspläne waren<br />

erloschen.<br />

Wie kam der Kontakt mit den <strong>Johanniter</strong>n<br />

zustande?<br />

Reginald Alexandre: Ein Freund erzählte mir, dass<br />

ich bei den <strong>Johanniter</strong>n eine Beinprothese bekommen<br />

könnte. Ich bin nach Léogâne gefahren und habe eine<br />

gute Prothese sowie Physiotherapie und Lauftraining<br />

erhalten. Im Gespräch mit den Orthopädietechnikern<br />

habe ich gelernt, dass es auch Arbeitsmöglichkeiten<br />

für Menschen wie mich gibt. Und als eine Stelle<br />

an der Rezeption des <strong>Johanniter</strong>-Rehabilitationszentrums<br />

frei wurde, habe ich mich beworben und<br />

den Job erhalten. Seitdem hat sich mein Leben verändert.<br />

Ich kann endlich für mich selbst sorgen und<br />

habe viel Selbstbewusstsein aufgebaut, weil ich etwas<br />

tun kann, das mir Spaß macht, und dabei zudem<br />

noch anderen Menschen helfen.<br />

Wie begegnen Ihnen die Patienten, die zu den <strong>Johanniter</strong>n<br />

kommen?<br />

Reginald Alexandre: <strong>Die</strong> Patienten, die wegen einer<br />

Prothese, dem Lauftraining oder der Physiotherapie<br />

zu uns kommen, fühlen sich bei mir sehr wohl.<br />

Sie haben zurecht das Gefühl, es mit einer Person zu<br />

tun zu haben, die sie sofort versteht.<br />

Was halten Sie von der Arbeit der <strong>Johanniter</strong> in<br />

Haiti?<br />

Reginald Alexandre: Ich finde den ganzheitlichen<br />

Anspruch der <strong>Johanniter</strong> sehr gut. <strong>Die</strong> Menschen bekommen<br />

nicht nur eine hochwertige Prothese, sie<br />

werden in der Physiotherapie auch nachhaltig betreut<br />

und die Mitarbeiter üben mit ihnen das richtige<br />

Laufen.<br />

Welche Schwierigkeiten sehen Sie für die Menschen<br />

mit Behinderung in Haiti?<br />

Reginald Alexandre: Der Grund für die Stigmatisierung<br />

und geringe Wertschätzung der Menschen mit<br />

Behinderung liegt an dem geringen Bildungsstand der<br />

Menschen und den Berührungsänsten mit Fremden.<br />

<strong>Die</strong> Menschen wissen nicht, wie sie mit Menschen mit<br />

Behinderung umgehen sollen.<br />

Was sind Ihre weiteren Pläne?<br />

Reginald Alexandre: Ich möchte zur Universität gehen<br />

und Übersetzer werden. Am liebsten würde ich<br />

dann in einer Organisation arbeiten, die sich mit Menschen<br />

mit Behinderung beschäftigt. So wie die <strong>Johanniter</strong><br />

möchte ich den Betroffenen helfen, ihre Rechte<br />

zu kennen und zu erfahren, dass sie genauso viel<br />

wert sind wie alle anderen Menschen. Wenn ich Sprachen<br />

lerne, kann ich internationalen Organisationen<br />

helfen, die Situation der Menschen mit Behinderung<br />

in Haiti zu verstehen. <br />

5 FOTO: Alice Smeets / ADH<br />

19


Katastrophenvorsorge: Bildung rettet Leben<br />

1 FOTO: Malik Jakob Boltener Studnar<br />

20<br />

Gute Vorbereitung<br />

Weil die erfolgreiche Erstversorgung ebenso lebenswichtig<br />

ist wie Präventionsmaßnahmen auf kommunaler<br />

Basis, unterstützten die <strong>Johanniter</strong> auch im<br />

Jahr <strong>2011</strong> in besonders von Katastrophen gefährdeten<br />

Ländern wie Haiti, Indonesien, Afghanistan<br />

und Pakistan die Bevölkerung in der Stärkung der<br />

Eigenhilfe. Wenn die Menschen vor Ort besser auf<br />

einen Katastrophenfall vorbereitet sind und sich zu<br />

schützen wissen, sind die Folgen von Erdbeben und<br />

Überschwemmungen bedeutend geringer. Sie sind<br />

diejenigen, die als Erste - auf sich allein gestellt -<br />

helfen müssen.<br />

Jedes Projekt beginnt damit, dass bis zu 30 Personen<br />

durch internationale Fachkräfte zu Trainern und Multiplikatoren<br />

ausgebildet werden. Neben wesentlichen<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen lernen die Menschen, die Risiken<br />

und Schwächen ihrer Region besser zu erkennen<br />

und sich darauf einzustellen. Durch das bessere<br />

Verstehen der eigenen Umwelt, können die Gemeindemitglieder<br />

lernen, sich zu schützen und Gefahren<br />

abzuwenden.<br />

Einbindung in nationalen Katastrophenschutz<br />

Im Anschluss an die Ausbildung gehen die Trainer in<br />

die Gemeinden und unterrichten jeweils bis zu 30 Teilnehmer<br />

in Schulen oder anderen öffentlichen Räumen.<br />

Zu den Themen gehören die unterschiedlichen<br />

Katastrophenarten, deren Charakteristiken und Ursachen,<br />

Grundkenntnisse in Erster Hilfe, wie man einen<br />

Familien-Notfallplan erstellt und was in ein 72-Stunden-Notfallpaket<br />

gehört.<br />

Neben dem Erwerb von theoretischem Wissen setzen<br />

sich die Kursteilnehmer in praktischen Übungen mit<br />

dem Gelernten auseinander. Sie zeichnen eine Karte<br />

des eigenen Dorfes mit den Orten, die im Katastrophenfall<br />

besonders gefährdet sind, und entwickeln<br />

sinnvolle Evakuierungsrouten. Um im Ernstfall<br />

gut vorbereitet zu sein, führen die <strong>Johanniter</strong> gemeinsam<br />

mit den lokalen Behörden auch Übungen durch.<br />

Zentrales Anliegen der <strong>Johanniter</strong> in den <strong>Projekte</strong>n<br />

der Katastrophenvorsorge ist es, die gefährdeten Bevölkerungsgruppen<br />

effektiv auf eine Katastrophe vorzubereiten,<br />

ihre Eigenverantwortung und Reaktionsfähigkeit<br />

zu stärken sowie vorbeugende Strukturen<br />

aufzubauen, die sinnvoll in den nationalen Katastrophenschutz<br />

integriert sind. <br />

1 FOTO: Mike Ionescu


Weltweit sind die <strong>Johanniter</strong> in der Breitenausbildung<br />

von Katastrophenvorsorge und Erster Hilfe aktiv,<br />

um Menschen in besonders gefährdeten Regionen<br />

für künftige Katastrophen besser vorzubereiten. Den<br />

<strong>Johanniter</strong>n ist es wichtig, die Bevölkerung nicht nur<br />

als bloße Opfer wahrzunehmen, sondern als Wegbereiter,<br />

die selbst tätig werden und nicht auf Hilfe von<br />

außen warten.<br />

In folgenden Ländern bietet die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

Programme zur Ersten Hilfe und Katastrophenvorsorge<br />

an:<br />

Afghanistan<br />

Haiti<br />

Indonesien<br />

Pakistan<br />

Vier Fragen an...<br />

Mentor Romulus, Moderator beim Radiosender<br />

„Radio Amical Léogâne“ in Haiti<br />

2 FOTO: Maitena Cassat<br />

Um vor allem Menschen in abgelegenen Gegenden<br />

über das Verhalten bei Katastrophen aufzuklären,<br />

produzieren die <strong>Johanniter</strong> gemeinsam mit dem<br />

Sender „Radio Amical Léogâne” eine Sendung zur<br />

Katastrophenvorsorge. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung<br />

von Léogâne schalten jede Woche ein,<br />

wenn der Moderator Mentor Romulus Infos und<br />

Tipps zum Thema gibt.<br />

Warum haben Sie sich entschieden, eine Sendung<br />

zur Katastrophenvorsorge zu produzieren?<br />

Mentor Romulus: Unsere Hörer sind vor allem<br />

Männer und Frauen zwischen 20 und 40 Jahren mit<br />

keiner bzw. geringer Schulbildung. <strong>Die</strong>se eigentlich<br />

schwer zu erreichende Zielgruppe erhält auf diese<br />

Weise wichtige Informationen, um sich vor zukünftigen<br />

Katastrophen zu schützen.<br />

Über welche Themen sprechen Sie?<br />

Mentor Romulus: Wir hatten schon Sendungen, in<br />

denen wir über Zyklone und Erdbeben aufgeklärt<br />

und Maßnahmen vorgestellt haben, die man ergreifen<br />

sollte.<br />

Wie kommt die Sendung bei Ihren Hörern an?<br />

Mentor Romulus: <strong>Die</strong> Sendung ist sehr erfolgreich.<br />

Und während der Sendung erhalten wir viele Anrufe<br />

- sogar aus dem Ausland. <strong>Die</strong> Zuhörer sind sehr<br />

interessiert an der Thematik, und wir spüren, dass<br />

die Menschen ein Bedürfnis nach Aufklärung haben.<br />

Deshalb sind wir sehr froh, dass wir gemeinsam<br />

mit den <strong>Johanniter</strong>n dafür einen Beitrag leisten<br />

können. In Vorbereitung auf die Sendung haben sogar<br />

acht unserer Moderatoren einen Katastrophenvorsorgekurs<br />

bei den <strong>Johanniter</strong>n absolviert.<br />

Ist das Thema der Katastrophenvorsorge im Hörfunk<br />

gut aufgehoben?<br />

Mentor Romulus: Radio erreicht sehr viele Menschen:<br />

85 Prozent der Menschen in Haiti besitzen<br />

ein Empfangsgerät. Besonders in abgelegenen Gegenden,<br />

wo die Menschen wenig Zugang zu Bildung<br />

und Informationen haben, ist dies ein guter Verbreitungsweg.<br />

Über die Sendung können wir den Menschen<br />

Verhaltensweisen an die Hand geben und sie<br />

auf kommende Katastrophen vorbereiten.<br />

1: In Erste-Hilfe und Katastrophenvorsorgekursen lernen<br />

die Menschen die Risiken und Schwächen ihrer<br />

Heimatregionen besser kennen.<br />

21


Ehrenamt in der Soforthilfe<br />

Mit Personal und Material zur rechten Zeit am rechten<br />

Ort, um weltweit Menschen in Not zu unterstützen:<br />

Das ist das Ziel und der Anspruch der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe.<br />

Nach einer Katastrophe wird in der<br />

Einsatzzentrale – als Sammelpunkt von Informationen<br />

– mit nationalen und internationalen Partnern<br />

Kontakt aufgenommen und diskutiert. Letztendlich<br />

entscheidet der Bundesvorstand, ob ein <strong>Johanniter</strong>einsatz<br />

nötig und möglich ist.<br />

Medizinische Betreuung von Flüchtlingen<br />

Während des sogenannten arabischen Frühlings<br />

strömten Anfang <strong>2011</strong> Flüchtlinge aus Libyen in angrenzende<br />

Länder wie Tunesien und Ägypten. Im März<br />

entsandten die <strong>Johanniter</strong> ein Erkundungsteam in das<br />

tunesisch / libysche Grenzgebiet, um die Lage vor Ort<br />

zu erkunden und Hilfe anzubieten. Mit medizinischer<br />

Ausstattung konnte das <strong>Johanniter</strong>-Team dabei unter<br />

anderem ein Krankenhaus unterstützen. Zusätzlich<br />

stellten die <strong>Johanniter</strong>-Helfer gemeinsam mit der<br />

„International Organisation for Migration“ (IOM) die<br />

medizinische Betreuung von Flüchtlingen sicher, die<br />

am überfüllten Flughafen von Djerba auf ihre Rückführung<br />

warteten.<br />

Auf ehrenamtlicher Basis<br />

In der internationalen Soforthilfe bauen die <strong>Johanniter</strong><br />

auf die Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer.<br />

Auswahl, Fortbildung und Ausstattung der Soforthelfer<br />

bilden die Grundlage für eine effiziente<br />

weltweite Hilfe. Neben der Personalbetreuung durch<br />

die Bundesgeschäftsstelle in Berlin unterstützen vier<br />

<strong>Johanniter</strong>-Zentren die Vor- und Nachbereitung der<br />

Einsätze: <strong>Die</strong> beim Regionalverband Köln angesiedelte<br />

Melde- und Informationszentrale, das Ausbildungszentrum<br />

an der <strong>Johanniter</strong>-Akademie in Münster, der<br />

Sammlungsraum Logistik & Training (SALT Rhein-<br />

Main), angesiedelt an die Regionalverbände Rhein-<br />

Main und Offenbach-Kinzig sowie das Zentrum für<br />

Internationale <strong>Projekte</strong> und Kooperationen beim Regionalverband<br />

Hamburg. <strong>Die</strong> Verankerung der Soforthilfe<br />

und ihrer ehrenamtlichen Helfer in den <strong>Johanniter</strong>-Verbänden<br />

sind ein wesentlicher Baustein für das<br />

gute Gelingen von Soforthilfeeinsätzen.<br />

1 FOTO: Jakob Studnar<br />

2 FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />

1+3: Auf den alljährlichen Fieldcamps proben die<br />

ehrenamtlichen Soforthelfer der Auslandshilfe den<br />

Ernstfall.<br />

2: Gemeinsam mit IOM stellten die <strong>Johanniter</strong> die<br />

medizinische Betreuung der Flüchtlinge am Flughafen in<br />

Djerba sicher.<br />

3 FOTO: Jakob Studnar<br />

22


Gut ausgebildet für den Ernstfall<br />

Zwischen den Einsätzen legen die <strong>Johanniter</strong> großen<br />

Wert darauf, den Ausbildungsstand ihrer Soforthelfer<br />

stetig zu verbessern. Am Ausbildungszentrum in<br />

Münster werden dazu regelmäßig Lehrgänge angeboten.<br />

Darüber hinaus nehmen die verschiedenen Soforthilfeteams<br />

an Übungen im In- und Ausland teil,<br />

die von den <strong>Johanniter</strong>n selbst oder durch externe<br />

Partner durchgeführt wurden. Im Jahr <strong>2011</strong> war dies<br />

etwa eine Übung am Flughafen Köln/Bonn. <strong>Die</strong>se hatte<br />

zum Ziel, die Einsatzfähigkeit des auf die medizinische<br />

Evakuierung mit Flugzeugen spezialisierten<br />

EURAMET-Teams zu testen. Unter realitätsnahen Bedingungen<br />

wurden dabei alle Phasen eines Einsatzes<br />

durchgespielt, inklusive des medizinisch und psychosozial<br />

betreuten Patiententransportes in einem simulierten<br />

Flug.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> unterstützten auch die Durchführung<br />

des „Assessment Mission Course“, eines Lehrgangs,<br />

der im Auftrag der Europäischen Kommission gemeinsam<br />

mit internationalen Partnern mehrmals jährlich<br />

auf Zypern angeboten wird.<br />

<strong>Die</strong> Erprobung des erlernten praktischen und theoretischen<br />

Wissens in realitätsnahen Übungen ist wesentlich<br />

für die Einsatzfähigkeit der Teams. So reiste<br />

ein „Medical Emergency Response Team“ (MERT) im<br />

August zu einer Veranstaltung des „Euro Atlantic Disaster<br />

Response Coordination Centre“ (EADRCC) nach<br />

Moldawien. Bei dieser Großübung trainierten rund<br />

1300 Katastrophenhelfer aus 21 Ländern die Koordination<br />

von Einsatzteams sowie Logistik- und Stabsstrukturen<br />

während eines Katastrophenszenarios.<br />

Das jährliche veranstaltete Fieldcamp, in dem alle Soforthilfeteams<br />

der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe im Rahmen<br />

einer nachgestellten Schadenslage gemeinsam<br />

üben, fand im Oktober <strong>2011</strong> im hessischen Rodgau<br />

statt. Anhand eines Flut-Szenarios wurde dort unter<br />

Beteiligung externer Experten und Partnerorganisationen<br />

wie dem Technischen Hilfswerk, der Deutschen<br />

Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der Bundeswehr<br />

die Leistungsfähigkeit der <strong>Johanniter</strong>-Helfer erfolgreich<br />

auf die Probe gestellt. <br />

5 FOTO: Wiebke Kessens<br />

4 FOTO: Christian von Spiczak-Brzezinski<br />

4-6: <strong>Die</strong> Soforthelfer nehmen regelmäßig an<br />

internationalen und nationalen Übungen teil, um<br />

spezielle Einsatzszenarien und die Zusammenarbeit in<br />

internationalen Teams zu üben.<br />

6 FOTO: Sabine Lurz<br />

23


24<br />

<strong>Projekte</strong> der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

Land Projekt-Kurzbezeichnung Laufzeit<br />

Afghanistan<br />

Angola<br />

Birma /<br />

Myanmar<br />

DR Kongo<br />

Dschibuti<br />

Ecuador<br />

Georgien<br />

Haiti<br />

Indien<br />

Indonesien<br />

Israel /<br />

Palästinensische<br />

Gebiete<br />

Karibik/<br />

Mittelamerika<br />

Kambodscha<br />

Kenia<br />

Kolumbien<br />

Katastrophenvorsorgeprogramm für die Bevölkerung in den Gemeinden der Region Balkh, Mazar-e-Sharif 01.06.10 - 30.11.11 AA/JUH 336.727,78<br />

Katastrophenvorsorge in 40 Schulen in 15 Distrikten der Provinz Balkh, Nordafghanistan 15.10.11 - 15.04.13 AA/JUH 307.281,42<br />

Winterhilfe für Bewohner von informellen Siedlungen in Kabul - Verteilung von Hilfsgütern 27.11.11 - 26.12.11 JUH 40.807,76<br />

Sanierung von zwei Gesundheitsstationen und Ausstattung mit Medikamenten, medizinischen Verbrauchsmaterial<br />

und Geräten, Bambi / Kassua (Provinz Benguela)<br />

01.01.09 - 31.12.11 BMZ/JUH 454.671,00<br />

„Boa Saúde“ - Verbesserung der Basisgesundheit von armen Familien im ländlichen Raum durch Vorbeugung<br />

von Malaria und Fehlernährung (Provinz Benguela)<br />

13.09.10 - 29.02.12 JUH 90.000,63<br />

Aufklärungskampagnen für junge Mütter über gesunde Ernährung und Hygiene sowie Anlage von Lehrgärten<br />

für Gemüseanbau, Distrikt Labutta<br />

01.03.11 - 28.02.12 JUH 80.000,00<br />

Medizinische Versorgung von Überlebenden sexueller Gewalt in acht Gesundheitszentren in den Gesundheitszonen<br />

Mweso und Birambizo (Provinz Nord-Kivu)<br />

01.11.10 - 28.02.11 AA/JUH 312.998,99<br />

Basisgesundheitsversorgung und Trinkwasser in Masisi (AA) 01.04.11 - 31.10.11 AA/JUH 313.557,65<br />

Medizinische Versorgung von Überlebenden sexueller Gewalt in 6 Gesundheitszentren in den Gesundheitszonen<br />

Mweso und Birambizo, Nord-Kivu<br />

01.04.11 – 31.08.11 AA/JUH 196.558,00<br />

Verbesserte Basisgesundheitsversorgung in Gesundheitszentren St. Benoit und das Krankenhaus in<br />

Birambizo<br />

01.04.11 – 31.06.11 JUH 67.477,00<br />

Nahrungsmittel und medizinische Behandlung von Kinder des Zentrums Don Bosco Ngangi und INU-<br />

KA, Goma<br />

01.07.11 - 31.12.11 JUH 49.993,09<br />

Medizinische Versorgung von Überlebenden sexueller Gewalt in acht Gesundheitszentren in den Gesundheitszonen<br />

Mweso und Birambizo, Provinz Nord-Kivu<br />

01.09.11 - 31.08.12 BMZ/JUH 450.000,00<br />

Medizinische Versorgung von Binnenvertriebenen in Bambo 01.12.11 – 29.02.12 AA/JUH 61.505,00<br />

Nahrungsmittel für unterernährte Kinder im ruralen Distrikt Tadjourah und in den Slums von Dschibuti<br />

und Behandlung von Cholera<br />

01.02.11 - 29.2.12 AA/JUH 294.151,51<br />

Verbesserter Zugang zu Basisgesundheitsversorgung der Awá im ecuadorianisch-kolumbianischen Grenzgebiet,<br />

weiterführende schulische Förderung nach der Grundschulausbildung und verbesserte Aufnahmemöglichkeiten<br />

20.08.10 - 30.09.11 BMZ 54.400,50<br />

für die kolumbianischen Awá Flüchtlinge, Provinzen Esmeraldas, Carchi, Imbabura<br />

Einrichtung von Trinkwasserversorgungssystemen in Cayambe 01.10.11 - 30.04.13 BMZ 50.030,74<br />

Stärkung der Frauen in der Grenzregion zwischen Ecuador und Kolumbien 01.1.11 - 31.12.12 EuropeAid 59.997,97<br />

Katastrophenvorsorge und Erste Hilfe Trainings für ländliche Gemeinden in Schida Kartli, Kachetien &<br />

Adschara<br />

01.04.10 - 31.01.11 JUH 54.400,50<br />

Kostenlose medizinische Versorgung der ländlichen Bevölkerung in der Region Chiatura, Provinz Imereti 15.03.11 - 15.05.12 JUH 50.030,74<br />

Katastrophenvorsorge und Erste Hilfe Trainings für ländliche Gemeinden in Adschara, Racha-Lechkhumi<br />

& Kvemo Svaneti, Samtskhe-Javakheti<br />

15.05.11 - 30.04.12 JUH 59.997,97<br />

Einsatz von drei mobilen Kliniken, die die medizinische Versorgung im Distrikt Léogâne sicherstellen 01.08.10 - 30.04.11 ADH 175.013,20<br />

Unterstützung sozialer Einrichtungen und Verteilung von Schulzelten 01.03.10 - 30.04.11<br />

JUH /<br />

Sparkasse<br />

168.171,29<br />

Duderstadt<br />

Sicherstellung einer nachhaltigen und qualitativ angemessenen orthopädischen und rehabilitativen Versorgung<br />

für Menschen mit Behinderung im Distrikt Léogâne und on-the-job Training junger Fachkräfte<br />

675.000,00<br />

06.10.10 - 30.04.11 BMZ-ENÜH<br />

Katarina-<br />

Orthopädietechnische Versorgung in Leogâne/Haiti 03.06.10 - 30.06.11 Witt- 10.000,00<br />

Stiftung<br />

Katastrophenvorsorge für die zivile Bevölkerung in 13 Gemeinden im Distrikt Léogâne 01.07.11 - 31.12.12 AA 367.582,56<br />

Psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Erdbebenopfer im Distrikt Léogâne 01.07.11 - 31.12.12 ADH 90.000,00<br />

Bau eines Rehabilitationszentrums und Versorgung von Menschen mit Körperbehinderung mit Prothesen,<br />

01.09.11 - 31.12.12<br />

Orthesen, Rollstühlen und Physiotherapie<br />

BMZ-ENÜH 800.000,00<br />

Ausbildung von sechs Orthopädietrainees durch den Onlinestudiengang ‚Orthotic-Prosthetic‘ und zusätzliche<br />

‚on-the-job‘-Training<br />

Stiftung<br />

Otto-Bock-<br />

01.04.12 - 31.10.14<br />

150.000,00<br />

Versorgung von körperlich behinderten Menschen mit qualitativ hochwertigen Rollstühlen und Schulung<br />

01.01.11 - 28.02.14<br />

von lokalen NGOs zur Fertigung/ Anpassung von Rollstühlen nach WHO Standards, Nord- und Südindien<br />

JUH 282.694,00<br />

Belieferung der Gesundheitsstation in Leungah mit Medikamenten, medizinischer Ausstattung sowie<br />

Zahlung der Gehälter für Hebammen, Koordinatoren und Administratoren, Sumatra<br />

15.09.10 - 14.06.11 JUH 5.247,61<br />

Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen für die Bevölkerung in Padang, Sumatra 15.05.10 - 14.04.11 ADH 61.798,33<br />

Durchführung von Katastrophenvorsorge- und Erste-Hilfe-Kursen in Sulawesi 01.07.10 - 30.06.11 JUH/AA 245.747,80<br />

Befähigung der Bevölkerung zu eigenständiger Gesundheitsversorgung durch traditionelle Behandlungsmethoden,<br />

Insel Java<br />

15.02.11 - 14.08.12 JUH 48.651,90<br />

Durchführung von Katastrophenvorsorge- und Erste-Hilfe-Kursen in Papua 15.07.11 - 15.01.13 AA/ JUH 250.878,41<br />

Medizinische Versorgung von Menschen mit Augenkrankheiten in Westbank und Gazastreifen 01.03.10 - 30.06.11 ECHO/ JUH 908.678,00<br />

Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen (insbesondere Kindern) durch ein mobiles<br />

Ärzteteam in verschiedenen Gemeinden der Distrikte Bethlehem und Hebron<br />

01.09.11 - 31.08.12 JUH 100.003,00<br />

Durchführung von Erste-Hilfe- und Katastrophenvorsorgekursen auf den sieben Inseln: Antigua &<br />

Barbuda, Barbados, Dominika, Grenada, Guyana, Jamaika, St. Lucia<br />

01.06.09 - 31.12.10 AA/JUH 174.035,50<br />

Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in 72 Dörfern der Provinzen Battambang, Pailin und<br />

Kampong Cham<br />

15.02.11 - 14.02.12 JUH 56.911,54<br />

Ausbildung von Gemeindegesundheitshelfern in Häuslicher Pflege von HIV/AIDS- und chronisch Kranken<br />

01.10.08 - 31.05.12<br />

sowie Kleinkreditfonds für ehrenamtliche Gesundheitshelfer<br />

JUH 158.740.00<br />

Unterstützung der Schwesterorganisationen St. John Ambulance in Kenia, Uganda und Malawi mit Ambulanzfahrzeugen<br />

und Trainings in Erster Hilfe und Häuslicher Pflege<br />

15.05.10 - 31.01.11 JUH 60.000,00<br />

Orthopädische Operationen von Kindern mit Körperbehinderung aus armen Familien, Kijabe 01.12.10 - 31.05.11<br />

Katarina-<br />

Witt-Stiftung<br />

10.000,00<br />

Bau und Ausstattung einer Orthopädiewerkstatt im AIC CURE International Children‘s Hospital, Kijabe 01.02.10 - 28.02.11 JUH 80.000,00<br />

Verteilung von Nahrungsmitteln, Non Food Items und Wasser sowie die Rehabilitierung von Wasserstellen<br />

und sanitären Anlagen, Mandera<br />

01.10.11 – 30.04.12 ADH 399.000,96<br />

Verteilung von Nahrungsmitteln und medizinischen Versorgung von mobilen Teams an fünf Standorten<br />

in Turkana<br />

Psychosoziale Betreuung, Ausbildung und Entwicklung von zivilgesellschaftlichen Kompetenzen und<br />

Arbeitsqualifikationen für vertriebene Frauen, Kinder und Jugendliche sowie Opfer des bewaffneten<br />

Konfliktes in Kolumbien<br />

01.08.11 - 31.05.12<br />

Status<br />

Träger<br />

ADH /<br />

AWO /<br />

BMZ-ENÜH<br />

Budget *<br />

762.708<br />

01.06.11 - 30.04.12 BMZ-ENÜH 250.000,00<br />

Schwerpunkt


Land Projekt-Kurzbezeichnung Laufzeit<br />

Ein vierköpfiges Erkundungsteam übernimmt im tunesisch-libyschen Grenzgebiet die medizinische Betreuung<br />

Libyen<br />

von Flüchtlingen und übergibt medizinische Geräte und Einwegmaterialien an ein Krankenhaus, 01.03.11 - 31.03.11 JUH 44.257,30<br />

Ben Guerdane / Djerba<br />

Betrieb von sechs Gesundheitsstationen mit medizinischer Ausrüstung und<br />

Medikamenten sowie medizinischem Fachpersonal; Durchführung von Aufklärungskampagnen 01.08.10 - 28.02.11<br />

und Verteilung von Hygienekits und Waseraufbereitungstabletten,<br />

AA/JUH 199.773,00<br />

Distrikt Peshawar<br />

Pakistan<br />

Khybar<br />

Pakhtoonkhwa<br />

(KPK)<br />

Punjab<br />

Belutschistan<br />

+ Sindh<br />

KPK + Punjab<br />

+ Sindh<br />

Sindh, Punjab,<br />

KPK<br />

Basisgesundheitsversorgung in drei medizinischen Einrichtungen (Behandlung,<br />

Medikamentenausgabe, Verteilung von Hygiene- und Babykits), Kohat<br />

Status<br />

Träger<br />

Budget *<br />

15.08.10 - 15.07.11 WHO/ JUH 76.365,42<br />

Verteilung von Winterkleidung an 4500 Familien 15.02.11 - 15.04.11 ADH 436.608,70<br />

Rehabilitierung von vier Gesundheitsstationen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im Bereich<br />

Mutter-Kind-Gesundheit/ Reproduktive Gesundheit<br />

07.09.11 - 06.09.12 DKH 202.032,00<br />

Betrieb von 16 Gesundheitsstationen mit Medikamenten, Impfstoffen, Malariapräparaten,<br />

UN OCHA/<br />

Aufbaunahrung, Hygiene- und Babykits sowie Aufklärungskursen in den Distrikten Quambar,<br />

22.10.10 - 21.04.11<br />

JUH<br />

Shahdadkot, Kashmore, Kohlu, Barkhan<br />

246.155,09<br />

Sanierung und Betrieb von 10 Gesundheitsstationen und Aufbau von 10 mobilen Teams zur Sicherung<br />

der medizinischen Versorgung und der Reduzierung von Mangelernährung in Sindh und Belutschistan<br />

01.01.11 - 20.07.11 ECHO 745.000,00<br />

Verteilung von Hilfsgütern, Medikamenten und medizinischen Verbrauchsgütern<br />

bzgl. der Fluthilfe<br />

01.10.10 - 31.12.11 JUH 86.636,00<br />

Stationäre Behandlung von schwer mangelernährten Kindern in den vier Distrikten,<br />

WHO<br />

15.12.10 - 30.09.11<br />

Ghotki, Qambar/Shahdadkot, Larkana, Sukkur<br />

(CERF)<br />

63.964,00<br />

Aufbau von 1.440 Übergangshäusern, Distrikt Jacobabad, Kashmore 15.03.11 - 30.12.11 IOM 170.000,00<br />

Ausbildung von lokalen Kapazitäten in Erste Hilfe zur Katastrophenvorsorge und schnellen Reaktion<br />

durch Community-based response teams (CRRTS)<br />

15.03.11 - 31.12.13 JUH 104.904,17<br />

Gesundheits- und Ernährungsprogramm für Fluthilfeopfer in Nowshera 01.07.11 - 30.04.12<br />

JUH Austria/<br />

WIEN<br />

214.733,33<br />

Punjab, Sindh Gemeindebasiertes Ernährungsprogramm für mangelernährte Kinder, schwangere und stillende Mütter 01.08.11 - 06.08.12 JUH 426.677,00<br />

Basisgesundheit: Medizinische Versorgung von Betroffenen der Flutkatastrophe 01.08.11 - 31.03.12 JUH 66.169,00<br />

Medizinische Versorgung und Reduzierung von Mangelernährung von stark unterernährten Kindern,<br />

Schwangeren und Stillenden<br />

22.07.11 - 30.09.11 JUH 32.532,00<br />

Sindh<br />

Versorgung schwer unterernährter Kinder in Stabilisierungszentren 01.03.12 - 31.12.12 JUH 114.600,00<br />

UNICEF-Programm zur Versorgung von Betroffenen der Flutkatastrophe im Bereich Wasser, Sanitär &<br />

JUH/<br />

25.05.11 - 30.06.12<br />

1.600.000,00<br />

Hygiene, Gesundheit und Reduzierung von Mangelernährung sowie Katastrophenvorsorge<br />

UNICEF<br />

Versorgung schwer unterernährter Kinder in Stabilisierungszentren 20.08.11 - 29.02.12 WHO/JUH 49.765,00<br />

Polen<br />

Gemeinsam mit dem polnischen <strong>Johanniter</strong>-Hilfswerk „Joannici Dzieło Pomocy“ wurden<br />

verschiedene <strong>Projekte</strong>, wie beispielsweise Erste-Hilfe-Ausbildungen und Schulungen von<br />

01.08.08 - 31.12.11 JUH 204.945,69<br />

Rettungsassistenten durchgeführt.<br />

Rumänien<br />

Unterstützung der Orthopädiewerkstatt Theranova durch Gehaltszuzahlungen für technisches Personal<br />

und Materialien zur Herstellung von Orthesen und Prothesen in Oradea, Kreis Bihor<br />

15.09.10 - 31.01.11 JUH 27.850,00<br />

An 12 Gesundheitsstationen werden neue Brunnen gebohrt bzw. alte Brunnen rehabilitiert, Wassertanks<br />

zur Aufbewahrung angebracht und Latrinen gebaut, Distrikt Seke<br />

01.10.10-31.07.11 ECHO/JUH 262.631,71<br />

Simbabwe Sanierung und Ausstattung von 9 Gesundheitseinrichtungen, Manicaland 10.12.10 - 30.04.11 JUH 60.553,27<br />

Verbesserung der Trinkwasserversorgung 38 Dörfern und Gesundheitseinrichtungen durch Sanierung und<br />

01.08.11 - 31.07.12<br />

Neubau von Bohrlöchern, Wasserleitungssystemen, Handpumpen und Latrinen<br />

ECHO/JUH 626.816,09<br />

Wiederaufbau des Block A für die Mahamodara Geburtsklinik, Galle 15.10.07 - 31.12.11 JUH 2.000.000,00<br />

Fertigstellung eines von St. John Ambulance geleiteten Schulungszentrums, Colombo 01.01.10 - 28.02.11 JUH 120.000,00<br />

Ausweitung der Fertigung und Verteilung von „Worldmade Wheelchairs“ in Zusammenarbeit mit sechs<br />

lokalen Partnerorganisationen, Schulung der Mitarbeiter, Fertigung und Anpassung von mindestens 600 01.04.10 - 31.03.11 JUH 80.185,00<br />

Rollstühlen<br />

Sri Lanka Versorgung von Minenopfern mit orthopädischen Hilfsmitteln; Psychosoziale Betreuung 01.03.11 - 31.12.11 AA/JUH 112.500,00<br />

Rehabilitative Nachsorge der Minenopfer aus vorangegangenen <strong>Projekte</strong>n; Aufbau eines Netzwerkes von<br />

01.10.11 - 30.09.12<br />

Rehabilitationsdiensten<br />

JUH 35.000,00<br />

Aufklärungs- und Gesundheitskampagne für unterprivilegierte Familien gegen Vernachlässigung,<br />

Ausbeutung und sexuellen Missbrauch von Kindern, Nord-Zentral Provinz<br />

01.01.11 - 31.03.12 JUH 38.000,00<br />

Durchführung von Ausbildungsprogrammen an allen fünf <strong>Johanniter</strong>/St. John Trainingszentren zur<br />

Qualifizierung von 400 gemeindebasierten Krankenpflegern<br />

01.03.11 - 31.05.12 JUH 44.000,00<br />

Nord-Provinz Versorgung von Landminenopfern mit orthopädischen Hilfsmitteln im Norden Sri Lankas 15.10.10 - 28.02.11 AA 105.215,78<br />

Unterstützung von acht Gesundheitseinrichtungen mit Medikamenten, medizinischem Verbrauchsmaterial<br />

und Ausstattung sowie Rehabilitationsmaßnahmen, Süd-Darfur<br />

01.04.10 - 31.03.11 CHF 249.358,46<br />

Medizinische Notfallversorgung für IDPs und die betroffenen Aufnahmegemeinden in Süd-Darfur 01.07.11 - 28.02.12 AA/JUH 245.000,00<br />

Wiederaufbau und Ausstattung eines Krankenhausflügels, des Distriktimpfzentrums sowie Rehabilitierungsarbeiten<br />

Sudan an neun Gesundheitsstationen und Lieferung von Medikamenten und medizinischem Ver-<br />

10.09.10 - 31.10.11 BMZ-ENÜH 580.000,00<br />

brauchsmaterial, Süd-Darfur<br />

CHF - Reduzierung von Mangel- und Unterernährung in Süd-Darfur 18.08.11 - 31.03.12 CHF 109.558,00<br />

CHF- I- Basisgesundheitsversorgung in Süd-Darfur 01.04.11 - 31.03.12 CHF 146.077,00<br />

CHF- II- Basisgesundheitsversorgung in Süd-Darfur 18.08.11 - 31.03.12 CHF 87.646,30<br />

Verbesserung des Zugangs zur Basisgesundheitsversorgung, Süd-Darfur 01.12.11 - 31.10.12 BMZ-ENÜH 650.000,00<br />

Südsudan<br />

Einrichtung des Länderbüros in Juba; Sondierung und Implementierung von <strong>Projekte</strong>n im Bereich<br />

Basisgesundheit<br />

01.04.11 - 31.12.11 JUH 189.804,29<br />

Um Rückkehreren den Neuanfang zu erleichtern, wurden 500 Familien mit Hilfsgütern wie<br />

landwirtschaftlichen Geräten, Haushalt-Kits, Angeln, Planen und Seife versorgt<br />

01.02.12 - 31.04.12 JUH 58.550,00<br />

Ukraine<br />

Qualifizierung von medizinischem Personal zur Sicherstellung einer fachkundigen, stigma- und diskriminierungsfreien<br />

Behandlung und Betreuung von Menschen mit HIV/AIDS in Kliniken der Region Odessa<br />

01.07.10 - 30.06.11 JUH 57.400,00<br />

Schwerpunkt<br />

Legende<br />

Stand: Mai 2012<br />

Träger | AA: Auswärtiges Amt, ADH: Aktion Deutschland Hilft, AWO = Arbeiterwohlfahrt International, BMZ: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung, CHF: Common Humanitarian Fund (Nothilfefond mehrerer internationaler Geldgeber), DKH = Diakonie Katastrophenhilfe, ECHO: Europäisches Amt für Humanitäre Hilfe, IOM: International Organisation<br />

for Migration, JUH: <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe, UN OCHA: Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, WHO: Weltgesundheitsorganisation, WHO/CERF: Central Emergency Response Fund, UNHCR:<br />

Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen<br />

Symbole | : abgeschlossen, : laufend, : Katastropenhilfe- und vorsorge, : Basisgesundheit, : Orthopädietechnik und Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen, : Andere<br />

Sonstiges | * ) in Euro / Kosten für die geplante Gesamtlaufzeit<br />

25


Bericht des Bundesvorstandes<br />

Strategie<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe hat<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> beeindruckende Fortschritte gemacht.<br />

2008 war ein strategisches Konzept verabschiedet<br />

worden, das die Umsetzung von 17 Zielen bis<br />

Ende 2012 vorsah. Eines der bereits erreichten Ziele -<br />

die Überarbeitung des Soforthilfekonzepts - erlaubte<br />

der Auslandshilfe beispielsweise eine schnelle und<br />

effiziente Reaktion auf die Flüchtlingskrise in Tunesien<br />

<strong>2011</strong>. Ein weiteres umgesetztes Ziel - der Aufbau<br />

eines Regionalbüros in Nairobi, Kenia - führte dazu,<br />

dass die Auslandshilfe während der Hungerkrise in<br />

Ostafrika im Sommer <strong>2011</strong> erfolgreich und schnell die<br />

Menschen in Nordkenia mit dringend benötigten Nahrungsmitteln<br />

versorgen konnte. Um unserem Ansatz<br />

des Ineinandergreifens von verschiedenen Projektphasen<br />

gerecht zu werden, wurden bereits während der<br />

Nahrungsmittelverteilung weitere mittelfristige <strong>Projekte</strong><br />

geplant und umgesetzt. Dadurch wird die Situation<br />

der Menschen auch langfristig verbessert.<br />

Ein weiterer großer Schritt im Rahmen der strategischen<br />

Organisationsentwicklung konnte durch die<br />

Einrichtung einer Fachberatergruppe getan werden.<br />

<strong>Die</strong> Gruppe besteht aus Experten der verschiedenen<br />

Arbeitsfelder der Auslandshilfe wie Public Health, Rehabilitation<br />

von Menschen mit Behinderung, Orthopädietechnik<br />

und medizinische Soforthilfe sowie dem<br />

übergeordneten Themenfeld Planung und Qualität.<br />

Perspektivisch wird die Gruppe durch einen weiteren<br />

Experten zur Katastrophenvorsorge ergänzt. Durch<br />

die hohen Anforderungen im Bereich Personalrekrutierung<br />

und Betreuung wurde zudem in der Personalabteilung<br />

der Bundesgeschäftsstelle eine eigene Personalstelle<br />

Ausland geschaffen.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Mehr Effizienz und Klarheit in den Arbeitsprozessen<br />

versprechen sich die <strong>Johanniter</strong> von der <strong>2011</strong> begonnenen<br />

Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO. In diesem Rahmen wurden bereits<br />

einige Arbeitsabläufe einer Prüfung unterzogen<br />

und an die aktuellen Notwendigkeiten und Herausforderungen<br />

angepasst. 2012 wird dies nach und nach<br />

für alle Prozesse im Bereich Auslandshilfe geschehen.<br />

Annual Meeting<br />

Ein besonderer Höhepunkt im Jahr <strong>2011</strong> war eine<br />

Konferenz der Auslandshilfe im September. Zu diesem<br />

waren internationale und lokale Mitarbeiter aus<br />

den zwölf Länderbüros der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

in das brandenburgische Strausberg eingeladen. Im<br />

Mittelpunkt standen Workshops und Vorträge zu den<br />

Arbeitsfeldern Basisgesundheit, Rehabilitation von<br />

Menschen mit Behinderungen und Katastrophenvorsorge.<br />

Neben dem inhaltlichen Arbeiten standen aber<br />

auch der kollegiale Austausch und gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />

auf dem Programm. Es war beeindruckend<br />

zu beobachten, wie sehr sich Menschen aus<br />

verschiedenen Ländern mit den Zielen der <strong>Johanniter</strong><br />

identifizieren und gemeinsam daran arbeiten, den<br />

Menschen in den Projektländern zu helfen. Durch<br />

den Austausch entstanden viele neue Ideen, an denen<br />

2012 weitergearbeitet wird. Das nächste derartige<br />

Treffen soll im Jahr 2013 stattfinden.<br />

Supervision<br />

Um die täglichen Herausforderungen und Belastungen<br />

besser verarbeiten und meistern zu können, bieten<br />

die <strong>Johanniter</strong>n den Mitarbeitern der Auslandshilfe<br />

seit Anfang 2012 die Möglichkeit, an regelmäßigen<br />

Supervisionssitzungen teilzunehmen.<br />

Ausblick<br />

Auch im Jahr 2012 werden die Mitarbeiter der Auslandshilfe<br />

weiter an den festgelegten strategischen<br />

Zielen arbeiten. Dabei muss auch die Frage erörtert<br />

werden, wie es von 2013 an strategisch für die nächsten<br />

Jahre weitergehen soll. Viele Ziele wurden bereits<br />

erreicht, müssen aber noch weiter in den Abläufen<br />

der Auslandshilfe verankert, andere Ziele noch weiter<br />

verfolgt werden. Unser Vorsatz, die Arbeit der Auslandshilfe<br />

kontinuierlich zu verbessern und an die globalen<br />

Entwicklungen anzupassen, wird uns auch zukünftig<br />

herausfordern.<br />

Dr. Arnold von Rümker<br />

1 FOTO: Jakob Studnar<br />

Ehrenamtliches Mitglied des<br />

Bundesvorstands der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />

Zuständig für die<br />

<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

26


Helfen braucht Öffentlichkeit<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> leisten auf allen Organisationsebenen<br />

Öffentlichkeitsarbeit, um über ihre Aktivitäten zu berichten<br />

und ein möglichst hohes Maß an Aufmerksamkeit,<br />

Transparenz und Unterstützung zu erreichen.<br />

Mit vielfältigen Instrumenten wie Pressemitteilungen,<br />

Veranstaltungen, Broschüren oder der Internetseite<br />

www.johanniter-auslandshilfe.de informiert die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

regelmäßig über ihre Arbeit.<br />

934 Mal wurde im Berichtsjahr in regionalen wie<br />

überregionalen Zeitungs-, Zeitschriften-, Radio- und<br />

TV-Beiträgen über die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe berichtet.<br />

Insgesamt wurde <strong>2011</strong> so eine Reichweite<br />

von 174 Millionen Kontakten erzielt. Im Internet<br />

finden Interessierte umfangreiches Informationsmaterial,<br />

darunter Geschäftsberichte und Informationen<br />

zu den Hilfsprojekten und zur Struktur der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe.<br />

Um besondere Bezugsgruppen wie Kunden, Mitglieder,<br />

Mitarbeiter oder Spender gezielt anzusprechen,<br />

nutzen die <strong>Johanniter</strong> eine Reihe von Medien und<br />

1<br />

http://www.johanniter-auslandshilfe.de<br />

Publikationen. <strong>Die</strong> Quartalszeitschrift „johanniter“<br />

informiert die mehr als 1,4 Millionen Mitglieder des<br />

Vereins über die Verwendung von Spenden und die<br />

Arbeit der <strong>Johanniter</strong> im In- und Ausland.<br />

Mit per Post oder E-Mail versandten Newslettern,<br />

Spendenaufrufen und Broschüren werden besondere<br />

<strong>Projekte</strong> beworben. <strong>Die</strong> haupt- und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe und deren Familien<br />

erfahren in einem 14 täglichen E-Mail-Newsletter<br />

sowie in der alle zwei Monate erscheinenden<br />

Zeitung „aktiv“ Nachrichten und Hintergrundberichte<br />

aus ihrer Organisation.<br />

Für den direkten Dialog mit der Öffentlichkeit sind die<br />

<strong>Johanniter</strong> bei zahlreichen Fachmessen und Großveranstaltungen<br />

wie dem Evangelischen Kirchentag in<br />

Dresden vor Ort. Neue Dialogmöglichkeiten eröffnen<br />

auch soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter.<br />

Hier bieten die <strong>Johanniter</strong> eigene Profile und Plattformen<br />

an: www.johanniter.de/socialmedia<br />

<strong>Die</strong> Qualität der <strong>Johanniter</strong>-Öffentlichkeitsarbeit wurde<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet. Auch für <strong>2011</strong><br />

bestätigte das Deutsche Zentralinstitut für soziale<br />

Fragen (DZI), das mit dem DZI-Spenden-Siegel das<br />

wichtigste Qualitätszeichen im deutschen Spendenwesen<br />

vergibt, den <strong>Johanniter</strong>n, dass deren „Werbung<br />

und Information (...) wahr, eindeutig und sachlich”<br />

sind.<br />

Im Rahmen des Transparenzpreises <strong>2011</strong>, vergeben<br />

von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC), wurde der Projektbericht der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe für seine „qualitativ hochwertige<br />

Berichterstattung“ gelobt.<br />

2<br />

http://www.facebook.com/diejohanniter<br />

www.twitter.com/juh_ausland<br />

3<br />

1-4:Mit diversen<br />

Publikationen, Mitgliederzeitschriften,<br />

Projektreporten oder Internetauftritten<br />

informieren die <strong>Johanniter</strong> umfassend über ihre<br />

Arbeit im Ausland. Neue Möglichkeiten bieten soziale<br />

Netzwerke wie Facebook und Twitter.<br />

4<br />

27


Der Korruption keine Chance<br />

Wiebke Kessens ist Fachberaterin für Planung und<br />

Qualität bei der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe und zuständig<br />

für die Einführung von Standards in der Projektarbeit<br />

sowie eines Qualitätsmanagementsystems. Im<br />

Interview erklärt sie, welche Maßstäbe die <strong>Johanniter</strong><br />

in diesem Bereich anlegen.<br />

Es wird viel über Korruption<br />

bei Hilfsorganisationen<br />

geschrieben.<br />

Welche Maßnahmen ergreifen<br />

die <strong>Johanniter</strong>,<br />

um das zu vermeiden?<br />

Wiebke Kessens: Weil<br />

wir <strong>Johanniter</strong> Korruption<br />

als Missbrauch anvertrauter<br />

Macht zu privatem<br />

Nutzen betrachten,<br />

muss jeder unserer Mitarbeiter Richtlinien zur Korruptionsprävention<br />

unterzeichnen. Damit verpflichten<br />

sich unsere Angestellten, jeden Fall von Korruptionsverdacht<br />

ernst zu nehmen und an die zuständigen<br />

Stellen weiterzuleiten. In den Richtlinien definieren<br />

wir verschiedene Formen von Korruption: Nepotismus,<br />

also die Vergabe von Stellen oder Aufträgen an Personen<br />

auf Grundlage persönlicher Beziehungen, zählt<br />

für uns zum Beispiel auch zur Korruption. Weil wir aus<br />

Erfahrung wissen, dass Vorteilsnahme häufig im Bereich<br />

der Beschaffung auftritt, haben die <strong>Johanniter</strong><br />

hier klare Richtlinien eingeführt, die transparente<br />

Ausschreibungen und den Vergleich verschiedener<br />

Angebote einfordern.<br />

Öffentliche Geber erhalten von Hilfsorganisationen<br />

Sach- und Finanzberichte über deren <strong>Projekte</strong>.<br />

Wie wird sichergestellt, dass auch Gelder von<br />

Privatspendern sachgemäß und effizient verwendet<br />

werden?<br />

Wiebke Kessens: Als Teil der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />

unterliegt auch die Auslandsabteilung strengen Vorgaben<br />

des Vereins, wie z.B. dem Vier-Augen Prinzip.<br />

Zusätzlich hat die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe eigene Finanzcontroller,<br />

die laufend die ordnungsgemäße Abrechnung<br />

der Ausgaben in den <strong>Projekte</strong>n prüfen. <strong>Die</strong>se<br />

kontrollieren aber nicht nur die Abrechnungen, sie<br />

reisen auch regelmäßig in die Projektländer, um sich<br />

vor Ort über die zweckmäßige Verwendung von Geldern<br />

zu informieren. Darüber hinaus werden einige<br />

<strong>Projekte</strong> auch von der unabhängigen Revisionsabteilung<br />

der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe und von externen<br />

Experten geprüft. Außerdem werden im Rahmen des<br />

Jahresabschlusses der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe auch<br />

die Finanzen der Auslandsabteilung von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

kontrolliert.<br />

An welchen nationalen und internationalen Standards<br />

orientiert sich die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe?<br />

Wiebke Kessens: Im Transparenzbereich, der für<br />

die Spender und Geber besonders wichtig ist, ist ein<br />

maßgeblicher Standard für uns der VENRO-Transparenzkodex.<br />

<strong>Die</strong>ser fordert von allen Mitgliedern dieses<br />

Zusammenschlusses - rund 100 deutschen Nicht-<br />

Regierungsorganisationen - die Erfüllung eindeutiger<br />

Transparenzkriterien. Natürlich sind auch die Vorgaben<br />

des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen<br />

(DZI) für uns bindend. Dass wir berechtigt sind, das<br />

DZI-Spendensiegel zu tragen, beweist, dass wir effizient<br />

mit Spendengeldern umgehen. Außerdem orientieren<br />

wir uns an deutschen und internationalen<br />

Qualitätsstandards, wie etwa den Grundsätzen der<br />

Humanitären Hilfe des Auswärtigen Amtes.<br />

1: Internationale und lokale Finanzcontroller der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe prüfen regelmäßig die<br />

ordnungsgemäße Verwendung der Mittel.<br />

1 FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />

28


Im Austausch<br />

Um Synergieeffekte zu nutzen und die Effizienz zu steigern,<br />

hat sich die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe mit verschiedenen<br />

Verbänden, Institutionen, Bündnissen und Partnern<br />

zusammengeschlossen:<br />

Mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) kooperiert<br />

die <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe im Rahmen einer strategischen<br />

Allianz bei Katastropheneinsätzen im In- und<br />

Ausland.<br />

Über die Werke „St. John Ambulance” nimmt der „Order of<br />

St. John” im gesamten Commonwealth seine Aufgaben im<br />

Bereich der Erste-Hilfe-Ausbildung, im Rettungsdienst und<br />

in der Jugendarbeit wahr.<br />

Der Verband der Nicht-Regierungsorganisationen (VENRO)<br />

ist ein freiwilliger Zusammenschluss von rund 120 deutschen<br />

Organisationen, die bundesweit tätig sind.<br />

<strong>Johanniter</strong> International (JOIN) ist ein Zusammenschluss<br />

von 17 europäischen <strong>Johanniter</strong>- und St. John-Organisationen<br />

mit Sitz in Brüssel.<br />

VOICE ist ein Netzwerk von 84 europäischen Nichtregierungsorganisationen,<br />

die in der humanitären Hilfe tätig<br />

sind.<br />

Aktion Deutschland Hilft ist ein Zusammenschluss deutscher<br />

Hilfsorganisationen, die bei großen Katastrophen<br />

und Notsituationen gemeinsam schnelle Hilfe leisten.<br />

Das EISF ist ein unabhängiges Netzwerk von den für Sicherheit<br />

verantwortlichen Mitarbeitern europäischer<br />

Hilfsorganisationen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> nehmen im Jahr <strong>2011</strong> an der Kampagne<br />

„Gemeinsam für Afrika“ teil, um sich mit mehr als 20 Hilfsorganisationen<br />

für bessere Lebensbedingungen auf dem<br />

Kontinent einzusetzen und auf die Chancen und Potenziale<br />

seiner Menschen aufmerksam zu machen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sind Mitglied im Verein „Behinderung und<br />

Entwicklungszusammenarbeit“ (bezev), der sich für eine<br />

gleichberechtigte Beteiligung von Menschen mit Behinderung<br />

an Entwicklungsprozessen einsetzt, die zu einer<br />

gerechten und sozialen Welt beitragen und im Sinne einer<br />

nachhaltigen Entwicklung gestaltet werden.<br />

Der Koordinierungsausschuss „Humanitäre Hilfe“ tritt seit<br />

seiner Konstituierung im Jahr 1994 regelmäßig alle drei<br />

Monate im Auswärtigen Amt, aber auch ad hoc bei humanitären<br />

Krisen zu Sondersitzungen zusammen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sind eines von 18 Gründungsmitgliedern des<br />

im Juni <strong>2011</strong> gestarteten deutschen Netzwerks für Wasser-,<br />

Sanitärversorgung und Hygiene. Das Netzwerk hat<br />

das Ziel, einen kohärenten, wirkungsvollen und nachhaltigen<br />

Beitrag zur Umsetzung des Menschenrechts auf Wasser<br />

und sanitäre Grundversorgung zu leisten.<br />

29


Projektstatistik / Zahlen<br />

Verteilung der Ausgaben <strong>2011</strong><br />

Asien<br />

Euro 4.731.780,25 (38,59%)<br />

Afrika<br />

Euro 4.478.804,21 (36,53%)<br />

Mittel-/Lateinamerika<br />

Euro 2.587.564,74 (21,10%)<br />

Gesamtausgaben<br />

Euro 12.261.745,59<br />

Europa<br />

Euro 463.596,39 (3,78)<br />

Tabellarische Verteilung der Ausgaben <strong>2011</strong> nach Kontinenten und Ländern<br />

(Ausgaben in Euro)<br />

Asien Ausgaben in €<br />

Afghanistan 468.686,60<br />

Indien 63.776,26<br />

Indonesien 595.815,17<br />

Israel 384.280,15<br />

Myanmar 92.422,49<br />

Pakistan 2.818.304,84<br />

Sri Lanka 303.325,52<br />

Vietnam 5.169,22<br />

Gesamt 4.731.780,25<br />

Mittel-/Lateinamerika Ausgaben in €<br />

Ecuador 243.163,38<br />

Karibik - Haiti 2.304.231,04<br />

Karibik - Andere 15.011,72<br />

Kolumbien 25.158,60<br />

Gesamt 2.587.564,74<br />

Zentren der Soforthilfe*<br />

Logistikzentrum 49.651,00<br />

Personal-/Ausbildungszentrum 77.361,31<br />

Gesamt 127.012,31<br />

Afrika<br />

Ausgaben in €<br />

Angola 334.578,42<br />

DR Kongo 1.214.530,49<br />

Dschibuti 471.794,06<br />

Kenia 526.279,00<br />

Libyen 44.257,30<br />

Simbabwe 586.535,63<br />

Sudan 1.103.093,27<br />

Südsudan 189.804,29<br />

Tschad 7.931,75<br />

Gesamt 4.478.804,21<br />

Europa Ausgaben in €<br />

Georgien 52.014,51<br />

Polen 204.945,69<br />

Rumänien 149.240,67<br />

Ukraine 57.395,52<br />

Gesamt 463.596,39<br />

*Zentren der Soforthilfe<br />

Zur Unterstützung der weltweiten Soforthilfe haben die <strong>Johanniter</strong> in den Regionalverbänden<br />

angesiedelte Zentren eingerichtet. In Münster, Köln, im Rhein-<br />

Main-Gebiet und Hamburg verteilen sich die Aufgaben der personellen, materiellen<br />

und operativen Einsatzunterstützung, sowie das Projektmanagement für<br />

Aktivitäten im internationalen Katastrophenschutz.<br />

30


Verteilung Ausgaben <strong>2011</strong> nach Ländern als Balkendiagramm<br />

(Ausgaben in Euro)<br />

3.000.000<br />

2.000.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

250.000<br />

0 (in Euro)<br />

Afghanistan<br />

Indien<br />

Indonesien<br />

Israel<br />

Myanmar<br />

Pakistan<br />

Sri Lanka<br />

Vietnam<br />

Angola<br />

DR Kongo<br />

Dschibuti<br />

Kenia<br />

Libyen<br />

Simbabwe<br />

Sudan<br />

Südsudan<br />

Tschad<br />

Ecuador<br />

Karibik - Haiti<br />

Karibik - Andere<br />

Kolumbien<br />

Georgien<br />

Polen<br />

Rumänien<br />

Ukraine<br />

Projektausgaben nach Mittelherkunft <strong>2011</strong><br />

(Ausgaben in Euro)<br />

Gesamtausgaben<br />

Euro 12.261.745,59<br />

Private Spenden und Zuwendungen<br />

Spenden an die <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V. 6.086.704,41<br />

Spenden über Aktion Deutschland Hilft e.V. 711.816,69<br />

Öffentliche Fördermittel<br />

Auswärtiges Amt 1.649.804,30<br />

Europäisches Amt für Humanitäre<br />

Hilfe (ECHO)<br />

1.264.953,79<br />

Common Humanitarian Fund 245.385,24<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit<br />

66.248,45<br />

BMZ / ENÜH 1.440.684,73<br />

IOM - Internationale Organisation für<br />

Migration<br />

UNHCR - Flüchtlingskommissariat der<br />

Vereinten Nationen<br />

UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten<br />

Nationen<br />

UN OCHA - Amt für die Koordinierung<br />

humanitärer Angelegenheiten<br />

174.106,04<br />

1.031,72<br />

136.709,75<br />

244.299,91<br />

WFP - Welternährungsprogramm 2.291,17<br />

WHO - Weltgesundheitsorganisation 237.709,39<br />

Gesamt 12.261.745,59<br />

31


Aufteilung der Länderausgaben nach Bereichen (in Euro)<br />

Orthopädietechnik<br />

und Rehabilitation<br />

1.914.652,28 15,61%<br />

Andere<br />

214.962,89 1,75%<br />

Katastrophenhilfe<br />

939.272,25 14,09%<br />

Katastrophenvorsorge<br />

1.413.167,97 11,53%<br />

Gesamtausgaben Länder<br />

12.261.745,59 Euro<br />

Basisgesundheit<br />

7.779.690,20 63,45%<br />

Bereich Gesundheit in €<br />

Angola 334.578,42<br />

DR Kongo 1.214.530,49<br />

Dschibuti 471.794,06<br />

Ecuador 243.163,38<br />

Georgien 13.275,86<br />

Karibik - Haiti 220.514,21<br />

Indonesien 97.711,93<br />

Israel/Palästinensische Gebiete 384.280,15<br />

Kenia 506.781,65<br />

Myanmar 92.422,49<br />

Pakistan 2.113.069,99<br />

Polen 204.945,69<br />

Simbabwe 586.535,63<br />

Sri Lanka 127.665,71<br />

Sudan 1.103.093,27<br />

Tschad 7.931,75<br />

Ukraine 57.395,52<br />

Gesamt Gesundheit 7.779.690,20<br />

Bereich Andere in €<br />

Kolumbien 25.158,60<br />

Südsudan 189.804,29<br />

Gesamt 214.962,89<br />

Bereich Orthopädietechnik und Rehabilitation in €<br />

Indien 63.776,26<br />

Karibik - Haiti 1.512.917,69<br />

Kenia 19.497,35<br />

Rumänien 149.240,67<br />

Sri Lanka 164.051,09<br />

Vietnam 5.169,22<br />

Gesamt Orthopädie 1.914.652,28<br />

Bereich Katastrophenvorsorge in €<br />

Afghanistan 427.741,17<br />

Georgien 38.738,65<br />

Karibik - Haiti 435.126,56<br />

Indonesien 484.941,14<br />

Karibik - Andere 15.011,72<br />

Sri Lanka 11.608,73<br />

Gesamt 1.413.167,97<br />

Bereich Katastrophenhilfe in €<br />

Afghanistan 40.945,43<br />

Karibik - Haiti 135.672,58<br />

Indonesien 13.162,10<br />

Libyen 44.257,30<br />

Pakistan 705.234,84<br />

Gesamt 939.272,25<br />

32


Ergebnisrechnung nach Kategorien<br />

(in Euro)<br />

Gesamt<br />

Spenden &<br />

Zuschüsse<br />

<strong>Projekte</strong><br />

Projektbetreuung<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

<strong>Projekte</strong><br />

Zwischensumme<br />

Verwaltung<br />

Supportbereich<br />

der Soforthilfe<br />

Zweckgebundene<br />

Spendenmittel<br />

Zuschüsse<br />

Drittmittelgeber<br />

Sonstige<br />

betriebliche<br />

Erträge<br />

7.046.441,57 6.798.521,10 247.920,47 247.920,47<br />

5.463.224,49 5.463.224,49<br />

83.728,02 0,00 83.728,02 83.728,02<br />

Summe Erträge 12.593.394,08 12.261.745,59 331.648,49 83.728,02 247.920,47<br />

Projektaufwand 6.965.907,07 6.965.907,07<br />

Personalaufwand<br />

incl. Sozialabgaben<br />

5.243.479,94 3.972.710,76 849.379,62 28.637,00 392.752,56 333.561,88 59.190,68<br />

Sachkosten 644.765,60 367.800,83 276.964,77 88.234,98 188.729,79<br />

Werbekosten 48.941,62 33.465,73 15.475,89 15.475,89<br />

Beiträge,<br />

Versicherungen<br />

73.503,43 43.844,58 29.658,85 29.658,85<br />

Logistikzentrum 49.651,00 49.651,00 49.651,00<br />

Personal-/<br />

Ausbildungszentrum<br />

Summe<br />

Aufwendungen<br />

77.361,31 77.361,31 77.361,31<br />

13.103.609,97 10.938.617,83 1.261.025,03 62.102,73 841.864,38 466.931,60 374.932,78<br />

Eigenanteil JUH -510.215,89 12.261.745,59 -10.938.617,83 -1.261.025,03 -62.102,73 -510.215,89 -383.203,58 -127.012,31<br />

Erläuterungen zum Ergebnisdiagramm nach Aufwandskategorien<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe ist als gesonderte Abteilung den<br />

„Zentralen Einrichtungen“ des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V. angegliedert<br />

und somit im Jahresabschluss der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />

e.V. (JUH) integriert. <strong>Die</strong>sen kann man im „Jahresbericht <strong>2011</strong>“<br />

der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V. einsehen.<br />

<strong>Projekte</strong><br />

<strong>Die</strong> Ausgaben umfassen die direkten Projektkosten, Ausgaben für<br />

die Länder und Regionalbüros und die Personalaufwendungen für<br />

lokales und internationales Projektpersonal.<br />

Projektbetreuung<br />

Hier finden sich vor allem anteilige Personalaufwendungen des<br />

inländischen Projektpersonals sowie indirekte Projektausgaben,<br />

die zur Vorbereitung, Auswahl und Betreuung der <strong>Projekte</strong> erforderlich<br />

sind, wieder.<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>Projekte</strong><br />

<strong>Die</strong>ser Bereich umfasst anteilig Ausgaben und Personalaufwendungen<br />

im Zusammenhang mit der Erstellung von Publikationen,<br />

wie Jahresbericht, Flyer, Internetauftritt, etc. und Werbematerial.<br />

Verwaltung<br />

Innerhalb des Gesamtverbandes <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />

stellt die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe einen Aufgabenbereich dar,<br />

der von den Verwaltungseinrichtungen der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-<br />

Hilfe profitiert, ohne in vollem Umfang mit den entstandenen<br />

Kosten belastet zu werden. Dazu gehören anteilige Personalkosten<br />

der Abteilungen Buchhaltung und Rechnungswesen, Personal,<br />

Marketing und Kommunikation Spendenverwaltung und IT<br />

sowie anteilige Raum- und Telefonkosten, Mailingkosten, EDV-<br />

Kosten, etc. Aus diesem Grund sind in der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

im Bereich Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit nur relativ<br />

geringe Kosten erfasst.<br />

Der Personalaufwand umfasst die nicht projektbezogenen, inländischen<br />

Personalkosten. Weitere Ausgaben betreffen zum größten<br />

Teil Bürokosten, Werbe- und Reisekosten, die teilweise auf<br />

<strong>Projekte</strong> umgelegt werden. <strong>Die</strong>se Umlage findet sich in den Sachkosten<br />

unter Projektbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit <strong>Projekte</strong><br />

wieder. <strong>Die</strong> Verwaltung und die unterstützenden Zentren der<br />

Soforthilfe werden aus dem Ergebnis der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-<br />

Hilfe e.V. gedeckt.<br />

33


Entwicklungsübersicht der verwendeten Spenden und Drittmittel<br />

(Ausgaben in Euro)<br />

12.000.000<br />

Gesamt<br />

Drittmittel<br />

Spenden<br />

10.000.000<br />

8.000.000<br />

6.000.000<br />

4.000.000<br />

2.000.000<br />

1.000.000<br />

4.642.760,00<br />

5.125.152,26<br />

10.310.781,04<br />

8.144.536,51<br />

8.221.915,26<br />

8.883.659,81<br />

7.010.796,55<br />

11.586.554,99<br />

12.261.745,59<br />

(in Euro) 0<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Jahresabschluß<br />

Wiedergabe des Bestätigungsvermerks des<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e. V., Berlin,<br />

und Schlussbemerkung<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer auftragsgemäßen Prüfung haben wir<br />

den Jahres¬abschluss zum 31. Dezember <strong>2011</strong> und den Lagebericht des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />

e. V., Berlin, mit dem folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen:<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

An den <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V., Berlin:<br />

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht<br />

des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e. V., Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.<br />

Dezember <strong>2011</strong> geprüft. <strong>Die</strong> Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der<br />

vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Abschluss¬prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu<br />

planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die<br />

Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />

Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />

Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im<br />

Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

<strong>Die</strong> Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind<br />

der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />

Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e. V., Berlin. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Vereins<br />

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />

Schlussbemerkung<br />

Den vorstehenden Prüfungsbericht, einschließlich der Wiedergabe des Bestätigungsvermerks,<br />

erstatten wir in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und<br />

dem Prüfungsstandard zu den Grundsätzen ordnungsmäßiger Berichterstattung bei<br />

Abschlussprüfungen (IDW PS 450). Auf § 328 HGB wird verwiesen.<br />

Düsseldorf, am 10. Mai 2012<br />

CURACON GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Zweigniederlassung Düsseldorf<br />

Grzyszczok<br />

Wirtschaftsprüferin<br />

Grabow<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

34


Hilfsgütertransporte der Landesverbände<br />

Lettland<br />

Litauen<br />

Mongolei<br />

Polen<br />

Rumänien<br />

Verband Inhalt der Hilfsgütertransporte / Projektaktivität Warenwert *<br />

RV Hamburg<br />

OV Nordenham (Niedersachsen)<br />

RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />

LV Baden-Württemberg<br />

Regionalverband Südbrandenburg /<br />

Pommersche Genossenschaft<br />

OV Wilhelmshaven (Niedersachsen)<br />

Regionalverband Münsterland/Soest<br />

(NRW)<br />

Regionalverband Minden-Ravensberg<br />

(NRW)<br />

RV-Mittelthüringen<br />

RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />

Projekt: Finanzielle Unterstützung der Suppenküche Riga 43.613,00<br />

5t Hilfsgüter für Schul-Projekt (Bekleidung, Schulmobiliar, Sportgeräte, Fahrräder,<br />

Schultafeln)<br />

44,26t Hilfsgüter für soziale Einrichtungen in Riga (Bekleidung, Bettwäsche, Lebensmittel,<br />

Krankenhaus- und Sanitätsbedarf, Gehhilfen, Rollstühle, Pflegematerial, Kinderbetten,<br />

Kinderspielzeug, Brillen, Gebrauchte EDV Geräte)<br />

20t Hilfsgüter für die ländlichen Regionen um Kaunas (Kleidung, Haushaltsgegenstände,<br />

Spielsachen, Schulmöbel und sakrale Gegenstände)<br />

6t Hilfsgüter für die ländlichen Regionen rund um Sakiai und Kleipeda (langlebige<br />

Lebensmittel und Bekleidung)<br />

4t Hilfsgüter für Krankenhäuser und sozial schwache Familien (gemeinsam mit „Zahnärzte<br />

ohne Grenzen“ Einrichtung einer Zahnarztpraxis, Medizingeräte, Pflegebetten, medizinisches<br />

Verbrauchsmaterial, Kleidung, Decken)<br />

Hilfsgüter für soziale Einrichtungen (25 Paar Krücken, 2 Pflegebetten, 10 Rollstühle, zwei<br />

Rollatoren, 2 Nachtstühle, 2 Kinderrollstühle)<br />

Hilfsgüter für die polnischen <strong>Johanniter</strong> in Slupsk (Medikamente und<br />

medizinisches Verbrauchsmaterial)<br />

5t Hilfsgüter für kirchliche und soziale Einrichtungen in Brcznica, Jastrowie<br />

und Flatow (med. Verbrauchsmaterial, Inkontinenzartikel, Rollstühle, Rollatoren, Gehilfen,<br />

Bekleidung für Erwachsene und Kinder, Schuhe, Spielzeug, Krankenhausbedarf)<br />

3 Hilfsgütertransporte für die <strong>Johanniter</strong>sozialstationen in Połczyn Zdrój und Tychowo<br />

(Pflegehilfsmittel, Pflegemittel, Medikamente, Reha-Hilfsmittel, Stationsausstattung,<br />

<strong>Die</strong>nstbekleidung, med. Geräte)<br />

5 Hilfsgütertransporte für die <strong>Johanniter</strong> Sozialstation in Stolp (Toilettenstühlen,<br />

Krankenbetten, Rollstühle, Verbandmaterial und Medikamente)<br />

3 Hilfsgütertransporte für eine Landarztpraxis, 5 Krankenhäuser, med.<br />

Ausbildungseinrichtungen und eine Dorfschule (Ausstattungsmaterial, 90 pneumatische<br />

Krankenhausbetten,1 Dentalstation, med.Ausstattung, med.Einwegmaterial, Schultafeln)<br />

184t Hilfsgüter für Altenheime, Behinderteneinrichtungen, Bergrettungseinheiten,<br />

Kindergärten, Krankenhäuser, Schulen, Slums, Sozial schwache Familien, Waisenhäuser und<br />

Zahnarztpraxen und die Regionen Badacin, Barticesti, Brasov, Bistrita, Campia Turzii, Cluj-<br />

Napoca, Luncani, Lunca Ilvei, Pastraveni, Reghin, Sibiu, Sigishoara, Stolzenburg, Targu Mures,<br />

Timisoara, Turda, Victoria Salvamont (Baumaterial, Bastelmaterial, Bettwäsche, Brillen,<br />

Bücher, Didaktikmaterial, Hausrat, Lebensmittel, Kleidung, Krücken, med. Verbrauchsmaterial,<br />

Medikamente, Infusions- und Ernährungslösungen, Energie- und Mietkostenbeihilfe,<br />

Organisation von Jugendfreizeiten/ Ausbildung für rumänische Jugendliche / Sozialpraktika,<br />

Pflegematerial, Rollatoren, Rollstühle, PCs, Schulmaterial, Schulmöbel Schwesternkleidung,<br />

Spielsachen, Sportgeräte, Sportsachen, Skiausrüstungen, Skistiefel, Skianzüge, Süßigkeiten,<br />

Wasser-/Abwasserleitungen, Werkstattausstattung, Werkstoffen, Werkzeugen,<br />

Zahnarzteinsätze in Zusammenarbeit mit „Zahnärzte ohne Grenzen“)<br />

1.820,50<br />

12.923,50<br />

105.000,00<br />

28.000,00<br />

14.670,00<br />

5.000,00<br />

5.000,00<br />

44.000,00<br />

25.000,00<br />

52.000,00<br />

500.000,00<br />

302.714,00<br />

Serbien RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern) 2,5t Hilfsgüter für soziale Einrichtungen 4.600,00<br />

Sri Lanka RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />

1,6t Hilfsgüter für die Schwesterorganisation St. John´s Ambulance Sri Lanka (Rollstühle,<br />

Rollatoren, Nachtstühle, Krücken, Prothesen, Tragen)<br />

Ukraine 52t Hilfsgüter für den lokalen medizinischen Hilfs-Fond "Mizhnarodnyj Blagsdijnyj"<br />

RV Hamburg<br />

(Krankenhausbedarf, Ergometer, Rollstühle, Kinderwagen, Spielzeug, Bekleidung, Fahrräder)<br />

9.459,00<br />

RV Hamburg<br />

19,4t Hilfsgüter für die ungarischen <strong>Johanniter</strong> (Bekleidung, Bettwäsche, Sanitätsbedarf,<br />

Rollatoren, Rollstühle, Hilfsmittel für Behinderte, Kinderbedarf, Schulbedarf, Spielzeug,<br />

10.043,00<br />

Kinderwagen, Kinderstühle, Kinderbetten, Matratzen)<br />

130t Hilfsgüter für die ungarischen <strong>Johanniter</strong>, Behinderten- und Altenheime,<br />

Ungarn<br />

Jugendeinrichtungen, Kindergärten, Krankenhäuser und Sozialämter (Bastelmaterial,<br />

RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />

Betten, Bettwäsche , Garne, Gehhilfen, Hausrat, Hygieneartikel, Kleidung, Küchen,<br />

Krankenhausbetten, Lebensmittel, Matratzen, Medizingeräte, med. Verbrauchsmaterial,<br />

Möbel, Nachtstühle, Nähmaschinen, Pflegebetten, Reinigungsmittel, Rollstühle, Rollatoren,<br />

Schwesternkleidung, Spielsachen, Stoffe, Türen, Wolle)<br />

357.178,63<br />

Albanien /<br />

Bosnien /<br />

Rumänien<br />

LV Bayern<br />

<strong>Johanniter</strong>-Weihnachtstrucker<br />

(44.100 Pakete bestehend aus Lebensmitteln und Sachspenden wurden in ganz Bayern<br />

1.190.700.00<br />

gesammelt und mit 36 LKW an soziale Einrichtungen in Bosnien / Albanien und Rumänien<br />

übergeben)<br />

Summe: 1.591.021,63<br />

LV = Landesverband, RV = Regionalverband, OV = Ortsverband, JHG = <strong>Johanniter</strong> Hilfsgemeinschaft, med. = medizinisch, Reha = Rehabilitation, * ) Warenwert in Euro


<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> weltweit<br />

Europa<br />

Bundesgeschäftsstelle in Berlin | info@johanniter-auslandshilfe.de<br />

Team: 1. Reihe von links: Guido Dost (Bereichsleiter), Wiebke Kessens (Fachberaterin Planung und Qualität), Anne Ernst (Fachberaterin Behinderung und Rehabilitation), Jutta Meissner<br />

(Fachbereichsleiterin), Judith Kammerer (Projektkoordinatorin), Maja Bünsche (Projektkoordinatorin), Dr. Inez Kipfer-Didavi (Fachbereichsleiterin), Anne Albrecht (Projektkoordinatorin),<br />

Judith Rutkowski (Fachbereichsleiterin), Kathrin Treichel (Projektkoordinatorin). 2. Reihe von links: Harm Bastian Harms (Projektmanagement und Kooperation), Marcel Baeriswyl (Fachberater<br />

Orthopädietechnik), Sara Allkämper (Personalreferentin), Claudia Zehl (Projektkoordinatorin), Volker Dattke (Projektcontrolling), Ina Breuer (Projektcontrolling), Nicole Reinke (Teamassistentin),<br />

Lisa Voigt (Trainee), Sabine Lurz (Projektkoordinatorin), Sandra Lorenz (Öffentlichkeitsarbeit), Christine Leicht (Projektkoordinatorin), Oliver Rodewald (Fachbereichsleiter)<br />

3. Reihe von links: Annika Kunze (Projektkoordinatorin), Vera Voss (Projektkoordinatorin), Dr. Oliver Hoffmann (Fachberater Public Health), Dr. Arnold v. Rümker (Bundesvorstand), Jens<br />

Schwalb (Fachbereichsleiter), Thilo Loos (Finanzen), Jörn Ostertun (Logistik), Kirsten Wesenberg (Projektkoordinatorin)<br />

Asien<br />

Länderbüro in Afghanistan | kabul@thejohanniter.org<br />

Mittel-/Lateinamerika<br />

Regionalbüro in Ecuador<br />

christian.biederbick@thejohanniter.org<br />

Christian Biederbick (Länderbüroleiter), Amanda Lucía<br />

Rosero Mayanquer (Finanzadministration)<br />

Länderbüro in Haiti | countrydirector.haiti@thejohanniter.org<br />

1.Reihe von links: Karim-ul-Haq (Wächter), Dr. Sediqullah Akbarzai (Medizinischer Ko ordinator),<br />

Wazhma Shams (Admin & Finanzen), Noor Mohammad (Wächter) 2. Reihe von links: Sayed Zubair<br />

(Fahrer), Sarder Jahangir (Länderbüroleiter), FridoonTayee (Wächter)<br />

Regionalbüro in Indonesien | medan@thejohanniter.org<br />

1. Reihe von links: Daniel Williams (Supervisor Katastrophenvorsorge), Pasquale Ionta (Projektkoordinator<br />

Basisgesundheit), Maitena Cassat (Projektkoordinatorin Katastrophenvorsorge), Dr. Eva Julia<br />

Suhren (Projektkoordinatorin Rehabilitation), Alexandra Bonvalot (Projektassistentin Katastrophenvorsorge),<br />

Thomas Iwalla (Orthopädietechnik) 2. Reihe von links: Raymond Chevalier (Länderbüroleiter),<br />

Xavier Sautré (Finanzen/Administration), Antonella Scifo (Physiotherapeutin), Solomon Eyah Gindeh<br />

(Logistik/Sicherheit), Charles Dago (Medizinischer Koordinator)<br />

1. Reihe von links: Zul Wanner (Logistik), Nasir Nasution (Fahrer), Delfi Aruan (Finanzen), Merryen Silalahi<br />

(Finanzen), Misni (Köchin), Elena Lutzke (Projektkoordinatorin), Turah (Reinigungskraft), 2. Reihe<br />

von links: Mike Ionescu (Projektkoordinator), Dr. Harald Einzmann (Regionalbüroleiter)<br />

Afrika<br />

Länderbüro in Angola | benguela@thejohanniter.org<br />

Länderbüro in Pakistan | islamabad@thejohanniter.org<br />

1. Reihe von links: Mohd. Shahbaz (Büroassistent), Faisal Salahuddin (Personal), Imran Maqbool<br />

(Fahrer), Mohammad Aneeq (Finanzen), Farooq Azam Khattak (Logistik), Shaukat Ali (Fahrer),<br />

Mohd. Naeem Khan (Büroassistent) 2. Reihe von links: Ramla Tosee (Reporting / Dokumentation),<br />

Dr. Saba Shuja (Gesundheit), Erum Baloch (Projektkoordinatorin), Lidia Cantero (EU-Volontärin),<br />

Khaula Sohail (Finanzen), Saddiqua Khan (Finanzen), Abdul Kareem (Logistik), Umaz<br />

Jalal (Sicherheit) 3. Reihe von links: Imdad Ali (Logistik), Abdul Salam Awan (Finanzen), Asim<br />

Shahzad (Logistik), Jürgen Herbig (Länderbüroleiter), Faisal Wajid (IT), Mazhar Hussain (Wächter),<br />

Afzal Khan (Fahrer)<br />

1. Reihe von links: Zacarias Tchipiki (Malaria Aktivist), Teresa Ngueve (Reinigungskraft), Mário<br />

S. Capango (Fahrer). 2. Reihe von links: Tomás D. Pedro (Assistent Administration), Abel Kassivela<br />

(Ernährungsaktivist), José Matias (Ernährungsaktivist). 3. Reihe von links: Hélder A. Pascoal<br />

(Malaria Präventionsberater), Hildi Schätti (Länderbüroleiterin), Costa K. Gumbe (Agrar- und<br />

Ernährungsberater)


Länderbüro in der DR Kongo | goma@thejohanniter.org<br />

Länderbüro in Dschibuti | djibouti@thejohanniter.org<br />

1. Reihe von links: Feza Kasongo (Köchin), Denise Baguma (Haushälterin), Joseph Kasereka<br />

(Fahrer), Robert Utieka (Supervisor), Pitshou Kasereka (Logistiker), Aimerance Ngindu<br />

(Putzfrau), André Mitsindo (Supervisor) 2. Reihe von links: Jean-Claude Nsengimana Tusabe<br />

(Wächter), Ghislaine Gato Bavukahe (Finanz-Administration), Hawa Diarra (Administration/Finanzen),<br />

Edmond Ndoole (Fahrer), Augustin Mukulu (Supervisor), Jules Basubi (Fahrer),<br />

Dr. Fidimalala Razafindrasata (Projektkoordinator), Gilly Buabe Bauma (Wächter) 3. Reihe von<br />

links: Schadrack Bandu (Logistiker), Dr. Blaise Ndamwenge (Medizinischer Koordinator), Dr.<br />

Désiré Rakotoarison (Länderbüroleiter), Fredy Bwira (Supervisor), Vedaste Pelaya (Logistiker),<br />

Arne Schaudinn (Logistiker)<br />

1. Reihe von links: Lambert Kouamé (Koordinator Ernährungsprojekt), Mohamed Daher Ali<br />

(Fahrer), Ahmed Ibrahim Sougal (Fahrer), Abdi Houssein Dalmar (Wächter), Bogoreh Younis Ahmed<br />

(Wächter), Ali Mohamed Ali (Fahrer) 2. Reihe von links: Jamila Abdou (Krankenschwester),<br />

Fatouma Abdourahman Idriss (Köchin), Fardoussa Douale Afasseh (Reinigungskraft), Corinne<br />

Bali (Länderbüroleiterin), Lisa Voigt (Projektassistentin), Moussa Omar (Wächter), Nima Isman<br />

Abdi (Administration und Finanzen), Fihima Wayis (Gemeindegesundheitshelfer), Lalaina Alizany<br />

(Admin/Finanzen/Logistik), Miriam Martinelli (Projektkoordinator)<br />

Länderbüro im Sudan | coordinator.sudan@thejohanniter.org<br />

Länderbüro in Kenia | nairobi@thejohanniter.org<br />

Team von links: Charity Kamau (Finanzen/Administrator), Rose Kasoha (Reinigungskraft), Magdalena<br />

Kilwing (Regionalbüroleiterin), Simon Muiruri (Fahrer)<br />

Länderbüro in Simbabwe | harare@thejohanniter.org<br />

Team von links: Amna Abdulraheem Ahmed (Reinigungskraft), Fatima Adam Mohamed<br />

(Reinigungskraft), Omer Ali Rahama (Projektassistent), Safa Salih Gali (Praktikant),<br />

Thor Danielsson (Länderbüroleiter), El Sadig (Finanzassistent), Manal Hamid (Programm<br />

& Admin Officer), Ashuraf Elsinnari (Fahrer), Marc de Backer (Medizinischer & Ernährungskoordinator),<br />

Lanni Singgih (Finanzadministrator), Vivek Mishra (Logistik), Adam Abdullah<br />

Rheman (Logistik), Khalifa Al Nour Khalifa (Ernährungskoordinator), Adil Ibrahim<br />

Adam (Wächter), Hasabala Ahmed (Wächter), Amina Suleiman Adam (Reinigungskraft)<br />

Länderbüro in Südsudan | hailu.yilma@thejohanniter.org<br />

1. Reihe von links: Gibson Ndlovu (Assistent), Forster Matyatya (Medizinischer Koordinator).<br />

2. Reihe von links: Robert Marema (Fahrer), Chichisai Dhobha (Field Monitor), Nerio Nyabvure,<br />

(Senior Projektkoordinator), Valerie Manene (Reinigungskraft), Monika Esders (Länderbüroleiterin),<br />

Fiona Maturure (Finanzadministration), Thabani Ngwenya (Logistik)<br />

1. Reihe von links: Luate Morris (Logistik), Hailu Yilma (Länderbüroleiter), Thomas Badia (Medizinischer<br />

Koordinator) 2. Reihe von links: Bojan Gerogijev (Finanzen /Admin), Antonnie Small<br />

(Fahrer), Besta Araba (Reingungskraft), William Andruga (Bauingenieur)<br />

Spendenkonto 42 42<br />

Stichwort (z.B. Auslandshilfe)<br />

BLZ 370 205 00<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

www.johanniter-helfen.de<br />

<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sind Mitglied bei<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Gesamtherstellung<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />

Lützowstraße 94, 10785 Berlin<br />

Tel.: 030 26997 0, Fax: 030 26997 444<br />

info@johanniter-auslandshilfe.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Bundesvorstand: Joachim Gengenbach, Wolfram Rohleder,<br />

Dr. Arnold von Rümker<br />

Redaktion: Sandra Lorenz, Wolfgang Brenner<br />

Gestaltung, Satz/Druck: adame Berlin, www.adame.de<br />

Fotos Titelseite: Links oben: Kirsten Neumann<br />

Rechts oben / links und rechts unten: Jakob Studnar<br />

Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

www.johanniter-auslandshilfe.de<br />

Stand: Juni 2012


Leitbild der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />

Wir <strong>Johanniter</strong> sind dem christlichen Gebot der<br />

Nächstenliebe verpflichtet und verstehen uns als Teil<br />

der evangelischen Christenheit. In der Tradition des<br />

über 900 Jahre alten <strong>Johanniter</strong>ordens helfen wir<br />

weltweit. Als <strong>Johanniter</strong> gestalten wir unsere Gesellschaft<br />

mit und bieten Menschen, die ehrenund hauptamtlich<br />

helfen wollen, eine Heimat. Wir fördern die<br />

Entwicklung und Bildung von Kindern und Jugendlichen.<br />

Im Mittelpunkt unseres täglichen Handelns stehen<br />

Menschen, die unserer Unterstützung bedürfen.<br />

Unsere Hilfe richtet sich an alle Menschen gleich welcher<br />

Religion, Nationalität und Kultur. Sie gilt den Hilfebedürftigen<br />

auch in geistiger und seelischer Not.<br />

Unsere Leistungen sind innovativ, nachhaltig und<br />

von Leitbild höchster Qualität. der Mit der Erschließung neuer<br />

Wirkungsfelder reagieren wir auf gesellschaftliche<br />

<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

Leitbild<br />

Als Mitarbeiterinnen<br />

der<br />

und Mitarbeiter der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

Leitbild der<br />

bekennen wir uns<br />

zum Leitbild der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe.<br />

Entwicklungen und die Herausforderungen der Zeit.<br />

Wir bieten umfassende medizinische, pädagogische<br />

und soziale <strong>Die</strong>nste an. Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit<br />

und ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein sind<br />

Grundlage unserer Arbeit.<br />

Mit Spenden und Fördermitteln gehen wir verantwortlich<br />

um und legen dabei Wert auf Transparenz.<br />

Wir leben eine Gemeinschaft von ehrenamtlichen und<br />

hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die vertrauensvoll zusammenarbeiten.<br />

Unser Umgang miteinander ist geprägt von<br />

Achtung und Respekt.<br />

Leitbild der<br />

<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />

Dabei konzentrieren Als Mitarbeiterinnen wir uns auf unsere und Kern-Mitarbeitekompetenzen Basisgesundheit, <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe medizinische bekennen wir uns kompetenzen Basisgesund<br />

der Dabei konzentrieren wir un<br />

Katastrophenhilfe zum und Leitbild -prävention der sowie <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe.<br />

Rehabilitation<br />

von Unsere Menschen Hilfe mit richtet Behinderung. sich unabhängig von habilitation von Menschen<br />

Katastrophenhilfe und -prä<br />

Unsere Hilfe richtet sich unabhängig von<br />

Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Johanniter</strong>- Kernkompetenzen Basisgesundheit, medizinische Katastrophenhilfe<br />

gleich<br />

politischen Interessen an alle Menschen, Hier setzen wir uns politischen realistische Interessen Ziele, an denen an alle Menschen, Hier setzen wir uns realistisc<br />

Auslandshilfe Wir <strong>Johanniter</strong> sind dem christlichen Gebot ßung neuer Wirkungsfelder reagieren wir auf<br />

gleich<br />

der<br />

welcher bekennen<br />

Nächstenliebe<br />

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verpflichtet<br />

Nationalität uns zum<br />

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Kultur.<br />

Unsere Hilfe richtet sich unab-<br />

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die<br />

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uns als Teil der evangelischen Christenheit. Heraus forderungen Kultur. Menschen mit Behinderung. Hier setzen wir uns<br />

der Zeit. Wir bieten umfassende<br />

Unser Hauptanliegen medizinische, realistische pädagogische es, die Ziele, und Lebensum-<br />

so-<br />

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hängig In von der politischen Tradition des über Interessen 900 Jahre an alten alle Menschen,<br />

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Not auf Dauer verbessern. zu ver-<br />

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Als und <strong>Johanniter</strong> partnerschaftliches gestalten wir Handeln. unsere Gesell-<br />

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Arbeit schaft mit auf und ein bieten verantwortliches Menschen, die ehren- und geprägtes partner-<br />

Qualitätsbewusstsein bessern. Deshalb sind Grund-<br />

verwenden wir unsere Ressourcen<br />

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und ökologische<br />

ein und sichtigen dabei gleicherma<br />

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sind bestrebt, Handeln.<br />

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unsere<br />

die Entwicklung<br />

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mit ökologische un-<br />

Folgen.<br />

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lassen wir uns von Toleranz und Transparenz. gegen-<br />

Entscheidungsprozesse ten und wir gegenseitigem uns zur Rechenschaft Respekt und leiten. und Transparenz. Transparenz. Ent-Entscheidu<br />

bedürfen. Unsere Hilfe richtet sich an alle Wir Strukturen leben eine werden Gemeinschaft ständig von ehrenamt-<br />

auf Verbesse-<br />

Strukturen werden ständ<br />

wir Gegenüber Projektpartnern uns zur Rechenschaft unseren lassen Spendern wir und uns von und Toleranz Partnern verpflichten verpflich-<br />

wir uns zur R<br />

und gegenseitigem stehen Menschen, Respekt die unserer leiten. Unterstützung<br />

seitigem Menschen Respekt gleich leiten. welcher Wir Religion, achten Nationalität<br />

und Kultur. Sie gilt den Hilfebedürftigen<br />

Mitarbeitern, die vertrauensvoll zusam-<br />

die unterschiedlichelichen<br />

und hauptberuflichen scheidungsprozesse Mitarbeiterinnen und Strukturen werden ständig<br />

Wir achten die unterschiedlichen Kulturen rungspotenzial hin Wir überprüft. achten die Mit unterschiedlichen Hilfe einheitlicher<br />

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Welt und handeln hin überprüft. in heitlicher Mit Hil-<br />

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auch geistiger und seelischer Not. menarbeiten.<br />

in erster Linie nach nach den den Bedürfnissen unserer unserer ßiger Hilfs-<br />

Kontrollen fe erster arbeiten einheitlicher Linie wir nach nachweisbar den Qualitätsstandards Bedürfnissen unserer und ßiger regelmäßi-<br />

Kontrollen arbeiten<br />

Hilfsempfänger. Unsere Dabei Leistungen konzentrieren sind innovativ, nachhaltig wir uns auf Unser professionell. unsere Umgang miteinander Hilfsempfänger. Kontrollen ist geprägt arbeiten von wir nachweisbar professionell.<br />

und von höchster Qualität. Mit der Erschlie-<br />

Achtung und Respekt.

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