Projekte 2011 - Die Johanniter
Projekte 2011 - Die Johanniter
Projekte 2011 - Die Johanniter
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<strong>Projekte</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>Die</strong> Auslandsarbeit der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.
Jahreschronik <strong>2011</strong><br />
Januar:<br />
Starker Dauerregen führt in Sri Lanka zu großflächigen Überschwemmungen.<br />
Fast 400 000 Menschen werden so obdachlos. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong><br />
und ihre Schwesterorganisation St. John Ambulance Sri Lanka errichten<br />
medizinische Camps in den Distrikten Batticaloa, Ampara und Trincomalee<br />
im Osten des Landes und stellen den Ambulanzdienst sicher.<br />
Zusätzlich erhalten 5000 Betroffene Lebensmittelpakete.<br />
FOTO: St. John Ambulance<br />
Februar:<br />
Der Präsident der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe, Hans-Peter von Kirchbach,<br />
das Bundesvorstandsmitglied Dr. Arnold von Rümker sowie Friedrich<br />
Riechmann, Bundesbeauftragter für Auslands- und Katastrophenhilfe,<br />
besuchen vom 27. Januar bis 1. Februar <strong>Johanniter</strong>-<strong>Projekte</strong> in Pakistan.<br />
In Gesprächen mit Vertretern der Deutschen Botschaft, der Vereinten<br />
Nationen, staatlichen Stellen und Helfern vor Ort erhalten sie einen<br />
lebhaften Eindruck des Landes.<br />
März:<br />
Gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM)<br />
übernimmt ein vierköpfiges Team der <strong>Johanniter</strong> im tunesisch-libyschen<br />
Grenzgebiet die medizinische Betreuung von Flüchtlingen. Zusätzlich<br />
erhält das Krankenhaus im tunesischen Ben Guerdane dringend<br />
benötigte Überwachungsgeräte für die Intensivmedizin sowie steriles<br />
Einwegmaterial.<br />
FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />
April:<br />
Kolumbien wird zur neuen Projektregion. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> kümmern sich<br />
um die Opfer bewaffneter interner Konflikte. Betroffen sind vor allem<br />
Frauen und Kinder, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden.<br />
Mai:<br />
In der kenianischen Hauptstadt Nairobi eröffnen die <strong>Johanniter</strong> ein neues<br />
Regionalbüro. Als Leiterin des Büros koordiniert und implementiert<br />
Magdalena Kilwing die <strong>Projekte</strong> in Kenia und unterstützt die weiteren<br />
afrikanischen Büros in der Region.<br />
Juni:<br />
Mit 14 weiteren Hilfsorganisationen gründen die <strong>Johanniter</strong> am 20. Juni<br />
das Netzwerk für Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH). <strong>Die</strong>se<br />
deutsche Initiative will einen Beitrag zur Lösung weltweiter Wasserund<br />
Sanitärversorgungsprobleme leisten.
Juli:<br />
Am 9. Juli erklärt die Republik Südsudan offiziell ihre Unabhängigkeit<br />
vom Sudan. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> - in der Vergangenheit bereits im Südsudan<br />
aktiv - eröffnen später im Jahr ein neues Länderbüro in Juba, der neuen<br />
Hauptstadt des Südsudan.<br />
Zur Bekämpfung der Hungersnot am Horn von Afrika verstärken die <strong>Johanniter</strong><br />
ihre Aktivitäten in Kenia und Dschibuti. In den folgenden Monaten<br />
werden in der nordkenianischen Turkana-Provinz mehr als 10 000<br />
Menschen monatlich mit Nahrungsmitteln versorgt und medizinisch betreut.<br />
In Dschibuti werden bereits laufende Programme zur Versorgung<br />
unterernährter Kinder ausgeweitet.<br />
FOTO: Photothek<br />
Außenminister Guido Westerwelle<br />
besucht am 17. Juli die <strong>Johanniter</strong><br />
in Haiti und ist begeistert<br />
vom Engagement und der<br />
Professionalität der Mitarbeiter.<br />
Zum Start eines <strong>Projekte</strong>s zur Katastrophenvorsorge<br />
übergibt der<br />
Minister den Mitarbeitern ein<br />
Erdbebenfrühwarnsystem.<br />
August:<br />
Eine Delegation des haitianischen Gesundheitsministeriums besucht vom<br />
15. bis 19. August die <strong>Johanniter</strong> in Deutschland und informiert sich<br />
über die Funktionsweise und Struktur des hiesigen Rettungssystems.<br />
Gemeinsam mit der Auslandshilfe der <strong>Johanniter</strong> will das Ministerium<br />
in Haiti ein nationales Ambulanz- und Rettungssystem installieren.<br />
September:<br />
Vom 6. bis 8. September veranstaltet die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe ihr<br />
zweites Annual Meeting. Dabei tauschen sich die Mitarbeiter der Auslandshilfe<br />
aus Deutschland gemeinsam mit ihren internationalen Mitarbeitern<br />
über verschiedene Themen wie Sicherheit, Personalführung,<br />
Logistik und Kommunikation aus.<br />
FOTO: Paul Hahn<br />
Oktober:<br />
Im Rahmen des Pilotprojektes „European Humanitarian Volunteer Programme“<br />
der EU entsenden die <strong>Johanniter</strong> drei junge Europäer für bis<br />
zu einem Jahr in die <strong>Johanniter</strong>büros in Pakistan und Haiti.<br />
November:<br />
Zum Schutz vor der Kälte in Afghanistan<br />
unterstützen die <strong>Johanniter</strong><br />
7000 Bewohner mit wärmenden<br />
Decken und Plastikplanen.<br />
FOTO: Sarder Jahangir<br />
Dezember:<br />
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember<br />
unter dem Motto „Eine bessere Welt für alle“ steht für die Notwendigkeit,<br />
Menschen mit Behinderung in internationale Hilfs- und Entwicklungsprogramme<br />
einzubeziehen. Seit 1992 hat die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
zur Gewährleistung der Mobilität von Menschen mit Behinderung<br />
mehr als 40 <strong>Projekte</strong> in 20 Ländern durchgeführt.
Inhalt<br />
Vorwort 3<br />
Hungersnot in Ostafrika 4<br />
Drei Familien und ihre Geschichte 7<br />
Basisgesundheit:<br />
Vorbeuge, Diagnose und Behandlung 8<br />
Der gemeindebasierte Ansatz 10<br />
Wasser - <strong>Die</strong> wichtigste Lebensgrundlage 12<br />
Für Mütter und Kinder 14<br />
Myanmar - Ein Land im Aufbruch 15<br />
Orthopädietechnik und Rehabilitation:<br />
Mobilität für Menschen mit<br />
Körperbehinderung 16<br />
Orthopädische Versorgung von<br />
Kindern in Kenia 18<br />
„Endlich kann ich für mich selbst sorgen“ 19<br />
Katastrophenvorsorge:<br />
Bildung rettet Leben 20<br />
Ehrenamt in der Soforthilfe 22<br />
<strong>Projekte</strong> der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe 24<br />
Bericht des Bundesvorstandes 26<br />
Helfen braucht Öffentlichkeit 27<br />
Der Korruption keine Chance 28<br />
Im Austausch 29<br />
Projektstatistik / Zahlen 30<br />
Hilfsgütertransporte der Landesverbände<br />
Einsatzorte der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe <strong>2011</strong><br />
21<br />
24<br />
Asien<br />
1 Afghanistan<br />
2 Indien<br />
3 Indonesien<br />
4 Israel/<br />
Palästinensische<br />
5 Kambodscha<br />
6 Myanmar<br />
7 Pakistan<br />
8 Sri Lanka<br />
Afrika<br />
9 Angola<br />
10 Dschibuti<br />
11 DR Kongo<br />
12 Kenia<br />
13 Libyen<br />
14 Simbabwe<br />
15 Sudan<br />
16 Südsudan<br />
Gebiete<br />
Amerika<br />
17<br />
17 Ecuador<br />
18 Karibik - Haiti<br />
19 Karibik - Andere<br />
20 Kolumbien<br />
Europa<br />
21 Polen<br />
22 Georgien<br />
23 Rumänien<br />
24 Ukraine<br />
19<br />
20<br />
18<br />
23<br />
22<br />
4<br />
13<br />
15<br />
16 10<br />
11<br />
12<br />
9<br />
14<br />
1<br />
7<br />
2<br />
8<br />
6<br />
5<br />
3
Vorwort<br />
Liebe Freunde der <strong>Johanniter</strong>,<br />
Deutschland in der Stunde Null: Das Dritte Reich ist<br />
untergegangen, das Land zerstört. Buchstäblich alles<br />
muss nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut<br />
werden, auch die Gesundheitsvorsorge. Der <strong>Johanniter</strong>orden<br />
erkennt den drängenden Bedarf in diesem<br />
Bereich – und handelt: Er gründet ein neues Ordenswerk,<br />
die <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe. Am 7. April 1952<br />
wird die Organisation offiziell ins Vereinsregister eingetragen.<br />
Der Beginn einer Erfolgsgeschichte.<br />
Was vor 60 Jahren mit Erste-Hilfe-Kursen und Rettungsdiensten<br />
gestartet ist, umfasst heute zusätzlich<br />
die Pflege und Unterstützung alter und hilfsbedürftiger<br />
Menschen, vielschichtige Jugendarbeit, den Betrieb<br />
von Kindertagesstätten und Schulen sowie die<br />
humanitäre Hilfe im Ausland.<br />
Vom ersten Auslandseinsatz im österreichischen Burgenland<br />
für die ungarischen Flüchtlinge nach dem<br />
Volksaufstand 1956 über die Pflege der Beziehungen<br />
mit der britischen Schwesterorganisation „St. John<br />
Ambulance“ bis hin zu den Großeinsätzen in der Türkei,<br />
in Jordanien und Ostpakistan (dem heutigen Bangladesch)<br />
– seit Anfang der 70er-Jahre hat die Katastrophenhilfe<br />
der <strong>Johanniter</strong> immer mehr an Kontur<br />
gewonnen.<br />
Aus diesen Anfängen ist die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
entstanden, die heute in 24 Ländern humanitäre Hilfe<br />
leistet. Wichtigstes Ziel ist dabei, die Betroffenen<br />
medizinisch schnell zu versorgen und ihre Gesundheit<br />
langfristig zu verbessern. Im Jahr <strong>2011</strong> standen<br />
die <strong>Johanniter</strong> unter anderem den Menschen in der<br />
Demokratischen Republik Kongo, Haiti, Pakistan oder<br />
dem Sudan bei. Besondere Aufmerksamkeit wid meten<br />
sie aber den hungerleidenden Menschen in Kenia und<br />
Dschibuti, aber auch den Flüchtlingen aus Libyen. Mit<br />
Medikamenten und Nahrungsmitteln konnten die <strong>Johanniter</strong><br />
kurzfristig deren Not lindern. Gleichzeitig<br />
starteten sie langfristige <strong>Projekte</strong>, die den Menschen<br />
die Chance auf ein Leben unter besseren Umständen<br />
ermöglichen.<br />
Sechzig Jahre <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe, das bedeutet:<br />
Sechzig Jahre Engagement für den Nächsten. <strong>Die</strong>s<br />
wird uns auch in Zukunft leiten. Wir wissen, dass wir<br />
gebraucht werden. Wir wissen aber auch, dass unsere<br />
Hilfe, unsere Arbeit für die Gemeinschaft undenkbar<br />
wäre ohne die Unterstützung unserer Fördermitglieder,<br />
Spender und Unterstützer und ohne das ungebrochene<br />
Engagement unserer zahllosen Helfer. Ihnen allen<br />
gebührt, gerade in unserem Jubiläumsjahr, unser<br />
besonderer Dank.<br />
Berlin, Juni 2012<br />
Hans-Peter von Kirchbach,<br />
Präsident<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V<br />
Joachim Gengenbach, Wolfram Rohleder, Dr. Arnold von Rümker<br />
Bundesvorstand<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />
3
Hungersnot in Ostafrika<br />
FOTO: Jakob Studnar<br />
Durch Trockenheit aufgeplatzter Boden, dürre Pflanzen<br />
und durch Entbehrung ausgezehrte Menschen –<br />
Bilder wie diese gingen im vergangenen Sommer vom<br />
Osten Afrikas aus um die Welt. In Somalia, Äthiopien,<br />
Kenia und Dschibuti hungerten mehr als zwölf Millionen<br />
Menschen. Grund waren die über Jahre hinweg<br />
immer kürzer werdenden oder sogar gänzlich ausgebliebenen<br />
Regenzeiten.<br />
„<strong>Die</strong> Situation spitzte sich im Sommer <strong>2011</strong> besonders<br />
zu, weil die Menschen nach mehreren schlechten<br />
Regenzeiten der Dürre immer weniger entgegenzusetzen<br />
hatten und sich viele nicht mehr aus<br />
eigener Kraft helfen konnten“, begründet Magdalena<br />
Kilwing, Leiterin des Regionalbüros der <strong>Johanniter</strong> in<br />
Kenia, warum die Dürre im vergangenen Jahr so viele<br />
Menschen ins Unglück stürzte. „Hinzu kamen ständig<br />
steigende Nahrungsmittel- und Benzinpreise“.<br />
4<br />
Große Verluste gab es in der Turkana-Provinz im<br />
Nordwesten des Landes auch beim Tierbestand. Ihr er<br />
häufig einzigen Ernährungs- und Einkommensquelle<br />
beraubt, ließen sich viele der Nomaden in Dörfern<br />
oder Städten nieder. Dort verteilten die <strong>Johanniter</strong><br />
und „AWO International“ Nahrungsmittelpakete,<br />
um die Menschen vor dem Hungerstod zu bewahren.<br />
Insgesamt 1212 Tonnen Mais, Bohnen, mit Vitaminen<br />
angereichertes Öl und Salz erhielten mehr<br />
als 2000 Familien monatlich im Zeitraum von August<br />
vergangenen Jahres bis Mai 2012. „Aus diesen landestypischen<br />
Nahrungsmitteln kochen die Turkaner<br />
1 FOTO: Jakob Studnar
Vergeblich warteten die Menschen am Horn von<br />
Afrika im vergangenen Jahr auf Regen. <strong>Die</strong> Dürre<br />
vernichtete die gesamte Ernte und stürzte mehr<br />
als zwölf Millionen Menschen in Ostafrika in die<br />
schwerste Hungersnot seit 60 Jahren. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>,<br />
die schon seit Jahren in Kenia und Dschibuti Hilfe<br />
leisten, verstärkten umgehend ihre Unterstützung.<br />
Besonders betroffen war die Turkana-Region im<br />
Nordwesten Kenias, im Grenzgebiet zu Südsudan,<br />
Uganda und Äthiopien. Bereits im Mai <strong>2011</strong> hatte<br />
die kenianische Regierung die Dürre zur nationalen<br />
Katastrophe erklärt und mit Nahrungsmittelverteilungen<br />
begonnen. Nach Angaben der Vereinten Nationen<br />
waren bis zu 80 Prozent der Bevölkerung von<br />
Turkana, rund 322 500 Menschen, auf Nahrungsmittelhilfe<br />
angewiesen.<br />
Nach Erhebungen von UNICEF lag die Unterernährungsrate<br />
bei Kindern unter fünf Jahren in der Region<br />
bei mehr als 30 Prozent - doppelt so hoch wie<br />
der von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte<br />
Grenzwert, der als Indikator für eine Krise gilt.<br />
Gemeinsam mit den Bündnispartnern von „Aktion<br />
Deutschland Hilft“ waren die <strong>Johanniter</strong> im Einsatz,<br />
um die Not der Betroffenen zu lindern.<br />
1: Mit speziellen<br />
Maßbändern wird am<br />
Oberarm die<br />
Unterernährungsrate von<br />
Kindern und Schwangeren<br />
gemessen.<br />
2: Aufgrund der<br />
ausgefallenen Regenzeiten<br />
gibt es nicht mehr<br />
genügend Weideflächen<br />
und Wasser für das Vieh.<br />
2 FOTO: Jakob Studnar<br />
nahrhaften Maisbrei mit Bohnengemüse“, erklärt<br />
Magdalena Kilwing.<br />
Neben den monatlichen Nahrungsmittelverteilungen<br />
richteten die <strong>Johanniter</strong> gemeinsam mit ihrem<br />
Bündnispartner „AWO International“ an jedem<br />
Verteilungs ort ein medizinisches Camp ein.<br />
Dort wurden Menschen mit Malariaerkrankungen<br />
behandelt sowie durch Staub verursachte Augenund<br />
Atemwegs erkrankungen. Zusätzlich leisteten<br />
die <strong>Johanniter</strong> Geburtsvorsorge für schwangere<br />
Frauen.<br />
<strong>Die</strong> Folgen der Dürre<br />
„Der Bedarf an medizinischer Versorgung, vor allem<br />
bei Augenbehandlungen, war immens. Denn der<br />
allgegenwärtige Staub sowie das wenige und verunreinigte<br />
Wasser führten bei vielen Menschen zu<br />
Augeninfektionen“, erklärt Kilwing. Nach einer ersten<br />
Phase der Soforthilfe starteten die <strong>Johanniter</strong><br />
deshalb gemeinsam mit ihrem Partner „African Inland<br />
Church Health Ministries“ ein medizinisches<br />
Programm zur Prävention und Behandlung von Augenkrankheiten.<br />
In acht Gesundheitsstationen des<br />
kenianischen Partners werden seit Anfang 2012 regelmäßig<br />
Sprechstunden abgehalten, sowie Grauer<br />
Star und andere Augenkrankheiten von einem<br />
5
Langfristige Hilfe für die Betroffenen<br />
Spezialistenteam operiert. Darüber hinaus wurden<br />
an den örtlichen Schulen Wassertanks installiert,<br />
damit sich die Schüler und Lehrer regelmäßig Gesicht<br />
und Hände waschen können. „Durch solche einfachen<br />
Maßnahmen kann eine große Zahl von Augeninfektionen<br />
verhindert werden“, so die 32-jährige<br />
<strong>Johanniter</strong>-Mitarbeiterin.<br />
Einkommen für Nomaden<br />
„Es wird Jahre dauern, bis sich die Region hier von<br />
der Dürre erholt hat“, so Kilwing weiter. „<strong>Die</strong> Viehbestände<br />
sind stark betroffen. Allein in der Turkana-Provinz<br />
sind 40 Prozent der Tiere verendet.“ Bei<br />
der Suche nach neuen Erwerbsquellen unterstützen<br />
die <strong>Johanniter</strong> die lokale Bevölkerung bei der Bewirtschaftung<br />
von Feldern. In Lotikipi, an der Grenze zum<br />
Südsudan, haben die <strong>Johanniter</strong> deshalb ein „Food<br />
for Work“-Programm auf den Weg gebracht, bei dem<br />
300 Familien für das Roden von Feldern Nahrungsmittel<br />
erhalten. In einem weiteren Schritt werden<br />
Wasserauffangbecken und Bewässerungssysteme<br />
installiert und Saatgut verteilt. Neben der Viehhaltung<br />
können sich die Menschen so eine zweite<br />
Einkommensquelle aufbauen und sind langfristig<br />
auch vor neuen Dürreperioden besser geschützt.<br />
Unterernährte Kinder versorgen<br />
Auch in Dschibuti, dem kleinen Land am Horn von<br />
Afrika, ist die Auslandshilfe der <strong>Johanniter</strong> aktiv.<br />
Schon seit Jahren unterstützt sie verschiedene Einrichtungen<br />
in den Slums der Hauptstadt Dschibuti-Stadt<br />
bei der Versorgung unterernährter Kinder<br />
mit therapeutischer Zusatznahrung. Durch die Dürre<br />
verschlechterte sich auch dort die Situation zusehends.<br />
Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt weiteten<br />
die <strong>Johanniter</strong> deshalb ihre Programme aus:<br />
Neben den bereits unterstützten Ernährungszentren<br />
in den Slums von Balbala werden seit Sommer <strong>2011</strong><br />
auch in dem ländlichen Distrikt Tadjourah Nahrungsmittel<br />
als Zusatznahrung angeboten. Im vergangenen<br />
Jahr konnten damit insgesamt über 4000 untergewichtige<br />
Kinder ihr Normalgewicht erreichen. Um die<br />
Früherkennung, Versorgung und Nachbetreuung unterernährter<br />
Kinder zu verbessern, erhalten 74 freiwillige<br />
Gemeindegesundheitshelfer eine Ausbildung<br />
zur Diagnose und Behandlung von moderater Unterernährung.<br />
1 FOTO: Jakob Studnar<br />
1: Staub und verschmutztes Wasser führen bei vielen<br />
Menschen in der Turkana-Provinz, in Kenia, zu<br />
Augenkrankheiten.<br />
2: In Dschibuti versorgen die <strong>Johanniter</strong> unterernährte<br />
Kinder und Schwangere mit Nahrungsmitteln,<br />
Medikamenten, Hygiene-Artikeln und Kochgeschirr.<br />
2 FOTO: Judith Kammerer<br />
6
Drei Familien und ihre Geschichte<br />
Medizinische Hilfe nach drei Jahren<br />
<strong>Johanniter</strong> darüber hinaus auch die Masern-Erkrankung<br />
der Kinder behandelt haben. „Wir danken den<br />
<strong>Johanniter</strong>n, dass sie genau zur richtigen Zeit gekommen<br />
sind.“ Nach ihren Zukunftsplänen befragt, antwortete<br />
Theresa: „Ich hoffe, dass uns eine der hier tätigen<br />
Organisationen in ihr ‚Cash for Work Program‘<br />
aufnimmt, damit wir Ziegen kaufen und vielleicht einen<br />
kleinen Tabakladen eröffnen können.“<br />
Ziegen hüten als Broterwerb<br />
1 FOTO: Jakob Studnar<br />
Kuya Lokwameri lebt mit seiner Frau und sieben Kindern<br />
in Nakururum. Eigentlich sind sie Nomaden.<br />
Nach dem Verlust ihrer Tiere haben sie sich aber in<br />
Nakururum niedergelassen. Seit der schweren Dürre<br />
kann Kuya seine Familie kaum noch ernähren. Erst<br />
seit den Nahrungsmittelverteilungen der <strong>Johanniter</strong><br />
braucht er sich keine Sorgen mehr um das Überleben<br />
zu machen. „Ich finde es gut, dass die <strong>Johanniter</strong><br />
neben der Nahrungsmittelverteilung auch medizinische<br />
Hilfe anbieten. Ich hatte das letzte Mal vor<br />
drei Jahren die Möglichkeit, zu einem Arzt zu gehen.<br />
Dank der <strong>Johanniter</strong> konnten meine Kinder, die an Polio<br />
und Erkältungen litten, behandelt werden“, erzählt<br />
der 50-Jährige.<br />
Der Traum vom eigenen Laden<br />
3 FOTO: Jakob Studnar<br />
Nopeyoch Losika ist nicht verheiratet. Er lebt bei Bekannten<br />
in Nakururum und hütet deren Ziegen. Seine<br />
Familie hat sich weitgehend aufgelöst, weil die einzelnen<br />
Familienmitglieder bei Verwandten und Freunden<br />
Unterschlupf suchten. Seine Nahrungsmittelrationen<br />
von den <strong>Johanniter</strong>n teilt Nopeyoch mit denen,<br />
die vor Ort geblieben sind. <strong>Die</strong> Ärzte der kenianischen<br />
Partnerorganisation der <strong>Johanniter</strong> behandelten ihn<br />
wegen Schmerzen im Brustkorb und einer Malaria-Erkrankung.<br />
„Dank der Medikamente kann ich jetzt wieder<br />
die Ziegen meiner Bekannten hüten und so meinen<br />
Lebensunterhalt verdienen“, sagt der 26-Jährige.<br />
Auf die Frage, welche Verbesserungsvorschläge er für<br />
das <strong>Johanniter</strong>-Projekt hat, antwortet Nopeyoch: „Es<br />
gibt nichts zu verbessern, weil es bereits das Beste<br />
ist, was getan werden kann.“ <br />
2 FOTO: Jakob Studnar<br />
Theresa Mataruk lebt mit ihrem Mann und 19 Kindern<br />
in einem Haushalt. Vor drei Jahren sind sie in Nakururum<br />
sesshaft geworden. Um ihre Familie ernähren zu<br />
können, bauten sie Sorghum-Hirse an. Doch durch die<br />
große Trockenheit gedeiht das Süßgras nicht. Auch<br />
Tiere, von denen sich die Familie ernähren könnte, besitzen<br />
sie nicht mehr. Von den <strong>Johanniter</strong>n erhielten<br />
sie Nahrungsmittel. <strong>Die</strong> 47-Jährige freut sich, dass die<br />
7
Basisgesundheit: Vorbeuge, Diagnose und Behandlung<br />
FOTO: Jakob Studnar<br />
8<br />
<strong>Die</strong> Lebensumstände verbessern<br />
In vielen Ländern dieser Welt ist eine medizinische<br />
Grundversorgung keine Selbstverständlichkeit. Wer<br />
krank wird, bleibt sich dort selbst überlassen. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong><br />
setzten deshalb auch <strong>2011</strong> verstärkt auf die<br />
Gesundheitsversorgung in Krisengebieten.<br />
So waren die <strong>Johanniter</strong> auch im vergangenen Jahr<br />
wieder in 16 Ländern mit umfassenden Basisgesundheitsprojekten<br />
aktiv. Dabei ging es nicht nur um die<br />
Behandlung bereits vorhandener Krankheiten, sondern<br />
vielfach auch um Vorsorge. Einen Schwerpunkt<br />
bildeten Veranstaltungen zum Erkennen, Vorbeugen<br />
und Bekämpfen der Ursachen der häufigsten auftretenden<br />
Gesundheitsprobleme. Je nach Bedarf wurde<br />
auch die Sicherung der Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung<br />
sowie der Basishygiene in den <strong>Projekte</strong>n<br />
berücksichtigt. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> arbeiteten dabei<br />
meist eng mit staatlichen Stellen und Partnern der<br />
Gesundheitsministerien zusammen.<br />
Geburtsvorsorge mit großem Zuspruch<br />
In der Demokratischen Republik Kongo verbesserten<br />
die <strong>Johanniter</strong> die Basisgesundheits- und Trinkwasserversorgung<br />
in zwei Dörfern der Masisi-Region,<br />
in der östlichen Provinz Nord-Kivu. <strong>Die</strong> gute Erreichbarkeit<br />
des einen Dorfes erleichterte die erfolgreiche<br />
Umsetzung der Projektziele. Aber auch in dem zweiten<br />
Dorf, das in der Regenzeit fast komplett von der<br />
Außenwelt abgeschnitten war, konnten die <strong>Johanniter</strong><br />
spürbar helfen, die Lebensumstände der Bevölkerung<br />
zu verbessern. Nachdem dort die Gesundheitsstation<br />
renoviert, das Gesundheitspersonal weitergebildet<br />
und die regelmäßige Versorgung mit Medikamenten<br />
sichergestellt waren, verdreifachte sich die Anzahl<br />
der Patienten beinahe. Vor allem werdende Mütter<br />
profitierten davon. Und selbst Frauen aus den umliegenden<br />
Dörfern nahmen den langen Weg für eine<br />
Untersuchung in Kauf. Der umfassende Ansatz der <strong>Johanniter</strong><br />
brachte es auch mit sich, dass die Wasserversorgung<br />
der Dorfbewohner für die Zukunft verlässlich<br />
sichergestellt wurde: In beiden Dörfern wurden<br />
dafür 25 natürliche Quellen eingefasst.<br />
Hilfe passt sich den Umständen an<br />
Aktuelle Entwicklungen in den Projektländern erfordern<br />
immer wieder die Anpassung der <strong>Johanniter</strong>-Aktivitäten.<br />
So haben etwa die gewalttätigen Auseinandersetzungen<br />
verschiedener Rebellengruppen in der<br />
1 FOTO: Paul Hahn
Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von<br />
Krankheit. In ihren <strong>Projekte</strong>n im Bereich der Basisgesundheit<br />
versucht die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
deshalb, einen Zustand körperlichen, geistigen und<br />
sozialen Wohlbefindens derer herzustellen, für die<br />
Gesundheit nicht selbstverständlich ist. Durch ihre<br />
nachhaltige Arbeit schaffen die <strong>Johanniter</strong> in vielen<br />
Ländern die Voraussetzungen dafür, dass Menschen<br />
gesund bleiben können.<br />
Ihre Projektarbeit besteht darin, Wissen über Gesundheitsthemen<br />
weiterzugeben sowie die Ernährungslage,<br />
Wasserversorgung und die Hygiene zu verbessern.<br />
Dadurch decken sie alle relevanten Bereiche ab<br />
und sichern die medizinische Versorgung hunderttausender<br />
Menschen in Afrika, Asien, Europa und<br />
Lateinamerika.<br />
In folgenden Ländern führte die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
im Jahr <strong>2011</strong> <strong>Projekte</strong> durch, um die Gesundheitssituation<br />
zu verbessern.<br />
Angola<br />
Demokratische<br />
Republik Kongo<br />
Dschibuti<br />
Ecuador<br />
Georgien<br />
Haiti<br />
Indonesien<br />
Israel / Palästinensische<br />
Gebiete<br />
Kambodscha<br />
Kenia<br />
Myanmar<br />
Pakistan<br />
Simbabwe<br />
Sri Lanka<br />
Sudan<br />
Ukraine<br />
Region Darfur im Sudan in den vergangenen beiden<br />
Jahren zugenommen. Viele Menschen flüchteten in<br />
die unmittelbare Umgebung und lebten fortan in improvisierten<br />
Unterkünften in den Randgebieten anderer<br />
Dörfer. <strong>Die</strong> Kapazitäten der Gesundheitsstationen<br />
in den Dörfern reichten nicht aus, um die medizinische<br />
Versorgung der Vertriebenen sicherzustellen.<br />
<strong>Die</strong> Regenzeit verschärfte die Situation zusätzlich, da<br />
bis zu 12 000 Nomaden in der Gegend unterwegs waren.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sorgten deshalb dafür, dass zwei<br />
Basisgesundheitsstationen modernisiert und mit Medikamenten,<br />
Hygienematerial und medizinischen Verbrauchsgütern<br />
ausgestattet wurden. Mobile Kliniken<br />
versorgten zudem die Betroffenen, welche die Gesundheitsstationen<br />
nicht erreichen konnten. Außerdem<br />
boten sie Aufklärungskurse für die Bevölkerung<br />
an und verteilten Hygiene-Pakete. Um der Gefahr<br />
eines Choleraausbruchs zu entgehen, unterstützten<br />
die <strong>Johanniter</strong> zusätzlich den Bau von Latrinen in den<br />
Unterkünften der Binnenvertriebenen.<br />
Lösungen von Dauer<br />
Nach ihrer Soforthilfe für die Opfer des Erdbebens in<br />
Haiti im Januar 2010 setzten die <strong>Johanniter</strong> mobile<br />
Kliniken ein, die regelmäßig 19 verschiedene Orte<br />
mit insgesamt rund 60 000 Einwohnern ansteuerten.<br />
Auf diese Weise konnte mit bis zu drei medizinischen<br />
Teams die Gesundheitsversorgung gewährleistet<br />
werden.<br />
Fast 9000 akute Krankheitsfälle und mehr als 22 000<br />
chronische Gesundheitsprobleme behandelten die <strong>Johanniter</strong>-Helfer<br />
über einen Zeitraum von neun Monaten.<br />
<strong>Die</strong> Patienten wurden dabei auch über gesundheitsbewusstes<br />
Verhalten informiert und erhielten<br />
Bedarfsartikel wie Erste-Hilfe-Sets und Moskito netze.<br />
Derzeit baut die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe in Zusammenarbeit<br />
mit der „Deutschen Gesellschaft für Internationale<br />
Zusammenarbeit“ Gesundheitsstationen auf<br />
und stattet diese aus, damit die Patienten vom zweiten<br />
Halbjahr 2012 an wieder feste Anlaufstationen<br />
haben.<br />
2 FOTO: Paul Hahn<br />
1+2: Zur besseren Versorgung von Schwangeren und<br />
Säuglingen haben die <strong>Johanniter</strong> im Osten der<br />
Demokratischen Republik Kongo Gesundheitsstationen<br />
saniert und mit Medikamenten beliefert.<br />
9
Der gemeindebasierte Ansatz<br />
Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen<br />
Zur Verbesserung der Gesundheitssituation gründen<br />
sich immer öfter Initiativen innerhalb der Bevölkerung,<br />
die jenseits der Hilfe staatlicher Stellen selbst<br />
aktiv werden. Mit diesen meist in Selbsthilfegruppen<br />
organisierten Betroffenen kooperieren die <strong>Johanniter</strong>.<br />
Indem die <strong>Johanniter</strong> die Menschen frühzeitig einbeziehen<br />
und vorhandene Kräfte nutzen, können die <strong>Johanniter</strong><br />
ihre <strong>Projekte</strong> nachhaltig umsetzen.<br />
Besonders gut wirkt dieser Ansatz bei der Verbesserung<br />
der Mutter-Kind-Gesundheit. <strong>Die</strong> Ausbildung<br />
von Gesundheitshelfern innerhalb einer Gemeinde<br />
trägt entscheidend dazu bei, dass etwaige Hemmschwellen<br />
erst gar nicht aufgebaut werden und neben<br />
der Heilung bestehender Krankheiten auch die<br />
Bereitschaft zur Teilnahme an präventiv ausgerichteten<br />
Programmen steigt.<br />
Eine bedrohte Volksgruppe<br />
Gemeinsam mit dem Dachverband der ecuadorianischen<br />
Awá-Gemeinden (Federacion de Centros<br />
Awá del Ecuador) helfen die <strong>Johanniter</strong> seit August<br />
2010 mit, das Überleben der bedrohten Volksgruppe<br />
der Awá in Ecuador zu sichern. <strong>Die</strong> Awá leben<br />
auf beiden Seiten des Grenzgebietes zwischen<br />
Ecuador und Kolumbien in bitterer Armut. Tief im<br />
Dschungel entstanden in den vergangenen zwei<br />
Jahren zwei Gesundheitsstationen, ein Haus zur<br />
Unterbringung und Verpflegung von Schülern und<br />
ein Gemeindezentrum zur Aufnahme kolumbianischer<br />
Flüchtlinge.<br />
Über eine in der Gemeinde San Marcos errichtete<br />
Gesundheitsstation werden auch die umliegenden<br />
Awá-Gemeinden medizinisch versorgt. Eine weitere<br />
Einrichtung entstand in der schwer zugänglichen<br />
Gemeinde Ishpí. Beide Gesundheitsstationen<br />
wurden mit medizinischem Zubehör ausgestattet<br />
und erhielten Generatoren zur Stromerzeugung.<br />
Außerdem konnte die Wasserversorgung einer Awá-<br />
Gemeinde durch den Bau eines Stauwerks vereinfacht<br />
werden. <strong>Die</strong> Gemeindemitglieder müssen das<br />
Wasser nun nicht mehr Hunderte von Metern weit<br />
tragen, sondern haben direkten Zugang zu Trinkwasser.<br />
<strong>Die</strong> Verteilung von Saatgut zur Verbesserung<br />
der Ernährungslage sowie Beratungen zu den Themen<br />
Gesundheit, Hygiene und Ernährung rundeten<br />
das ganzheitlich angelegte Projekt der <strong>Johanniter</strong>-<br />
Auslandshilfe ab.<br />
3 FOTO: Birgit Betzelt<br />
1 FOTO: Paul Hahn<br />
2 FOTO: Jakob Studnar<br />
10
Wissen vermitteln für mehr Gesundheit<br />
Nach dem Grundprinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ haben<br />
sich die <strong>Johanniter</strong> <strong>2011</strong> in Indonesien eingebracht.<br />
Dort wurde die lokale Hilfsorganisation „YTS“<br />
darin unterstützt, die Gesundheitssituation in sechs<br />
von Armut geprägten Slumgebieten in Jakarta und<br />
Bogor zu verbessern. Bei regelmäßigen Treffen mit<br />
der Bevölkerung, durch Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für traditionelle Heiler sowie das Renovieren von Behandlungseinrichtungen<br />
wurde das Wissen der Einwohner<br />
über die Möglichkeiten der Selbstbehandlung<br />
erweitert und die Anzahl der Anlaufstellen für Kranke<br />
ausgebaut.<br />
Multiplikatoren für die Provinz<br />
Medizinisch gilt Kambodscha als eines der am wenigsten<br />
entwickelten Länder Asiens. In den ländlichen<br />
Regionen sind es besonders Frauen und Kinder,<br />
die unter schlechten hygienischen Verhältnissen und<br />
unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten leiden.<br />
<strong>Die</strong> Organisation „CHED“ (Cambodian Health Education<br />
Development) ist bereits seit mehreren Jahren<br />
mit medizinischen Programmen in Kambodscha<br />
aktiv. <strong>2011</strong> bildete CHED mit Unterstützung der <strong>Johanniter</strong><br />
37 einheimische Trainer aus, die anschließend<br />
in 72 Dörfern der Provinzen Battambang, Pailin<br />
und Kampong Cham ihr Wissen an die Bevölkerung<br />
weitergegeben haben. 7139 Kursteilnehmer profitierten<br />
davon. Darüber hinaus wurde für 25 Gesundheitsstationen<br />
Personal geschult und ein Netzwerk<br />
aufgebaut, über das Patienten im Notfall schnell zu<br />
einem geeigneten Gesundheitszentrum oder Krankenhaus<br />
überwiesen werden können. 1345 schwangere<br />
Frauen konnten auf diese Weise in der Geburtsvorsorge<br />
untersucht und 1361 Kranke zur nächsten Basisgesundheitsstation<br />
gebracht werden. Mustergültig<br />
zeigt dieses Projekt, wie gut eine gemeindenahe<br />
Gesundheitsversorgung funktionieren kann. Da der<br />
Bedarf nach wie vor groß ist, wird das Projekt 2012<br />
weitergeführt.<br />
Häusliche Pflege von Aids-Kranken<br />
St. John Ambulance in Kenia, die Schwesterorganisation<br />
der <strong>Johanniter</strong>, ist seit Langem in der HIV-Prävention<br />
und der Verbesserung der Lebensbedingungen<br />
von Aids-Kranken aktiv. In einem gemeinsamen Projekt<br />
der deutschen und kenianischen <strong>Johanniter</strong> stand<br />
<strong>2011</strong> der Ausbau der häuslichen Pflege von Aids-<br />
Kranken im Vordergrund. Dafür wurden notwendige<br />
medizinische Nahrungsergänzungsmittel beschafft<br />
und 130 Gesundheitspfleger ausgebildet. <strong>Die</strong>se unterstützen<br />
nun im häuslichen Bereich das Wohlergehen<br />
der Menschen, die an der Immunschwächekrankheit<br />
leiden. <br />
4 FOTO: Jakob Studnar<br />
1-4: Durch die frühzeitige Einbindung der Bevölkerung<br />
und die Ausbildung sowie Unterstützung lokaler<br />
Fachkräfte erreichen die <strong>Johanniter</strong> einen nachhaltigen<br />
Effekt in den Projektregionen.<br />
11
Wasser - <strong>Die</strong> wichtigste Lebensgrundlage<br />
Laut einem Bericht der Vereinten Nationen haben bereits<br />
heute mehr als 740 Millionen Menschen keinen<br />
Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mehr als zwei Milliarden<br />
Menschen leben ohne sanitäre Grundversorgung.<br />
Durch stetiges Bevölkerungswachstum und die<br />
Folgen des Klimawandels verschärft sich diese Situation<br />
in den kommenden Jahren noch weiter und<br />
bereits in 13 Jahren werden Experten zufolge zwei<br />
Drittel der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen<br />
sein.<br />
Immense Auswirkungen hat dies auf die Produktion<br />
von Nahrungsmitteln. Schon heute werden 70 Prozent<br />
des weltweiten Wasserverbrauchs für Industrieund<br />
Agrarbetriebe verwendet. UN-Experten sehen vor<br />
allem in Südasien und im südlichen Afrika drohende<br />
Nahrungsmittelengpässe.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe engagiert sich seit fast<br />
40 Jahren in mehr als 20 Ländern Afrikas, Asiens und<br />
Lateinamerikas in der medizinischen Versorgung der<br />
Bevölkerung. Im Rahmen ihrer Gesundheitsprojekte<br />
wird dabei auch ein Schwerpunkt auf die Verbesserung<br />
des Zugangs zu sauberem Trinkwasser und der<br />
hygienischen Verhältnisse gelegt.<br />
WASH - Wasser, Sanitär und Hygiene<br />
So werden beispielsweise in Ecuador, der Demokratischen<br />
Republik Kongo, Pakistan und Simbabwe<br />
Brunnen gebohrt, Wasserauffangbecken, Waschplätze<br />
sowie Latrinen gebaut. Darüber hinaus bieten die<br />
<strong>Johanniter</strong> regelmäßig Aufklärungskurse zur Hygiene<br />
und zum Wassermanagement an. „Wasser ist unsere<br />
wichtigste Lebensgrundlage. Deshalb setzen wir<br />
<strong>Johanniter</strong> uns dafür ein, allen Menschen Zugang zu<br />
sauberem Trinkwasser zu ermöglichen“, sagt Guido<br />
Dost, Bereichsleiter der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe.<br />
Sanitäre Anlagen an Kliniken<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> haben die <strong>Johanniter</strong> in 36 Dörfern<br />
Simbabwes und in der Nähe von 22 Kliniken Wasserlöcher<br />
gebohrt und so für mehr als 178 000 Menschen<br />
eine bessere Wasserversorgung geschaffen.<br />
Außerdem wurden Toiletten gebaut, Kliniken mit Hygieneprodukten<br />
versorgt und Aufklärungskurse über<br />
sinnvolle Hygienemaßnahmen für das Personal und<br />
die Bevölkerung gehalten. Der umfangreichen Vision<br />
der <strong>Johanniter</strong> wurde damit in zwei Punkten<br />
2 FOTO: Paul Hahn<br />
1 FOTO: Paul Hahn<br />
12
Rechnung getragen: <strong>Die</strong> Wasser- und Sanitärversorgung<br />
in den ländlichen Gegenden Simbabwes erfuhr<br />
eine nachhaltige Verbesserung. Außerdem wurde die<br />
Grundlage dafür gelegt, dass durch eine verbesserte<br />
Hygienepraxis künftig die Zahl vermeidbarer Infektionen<br />
und Krankheiten sinkt.<br />
Wasserleitungen im Hochland<br />
In Ecuador bauen und erweitern die <strong>Johanniter</strong> in<br />
sieben Gemeinden der Provinz Pichincha im Andenhochland<br />
Trinkwasserversorgungssysteme, wodurch<br />
über 1100 Familien zuverlässig mit Trinkwasser versorgt<br />
werden können. In 3000 Meter Höhe werden<br />
dabei Wasserleitungen in einer Länge von 45 Kilometern<br />
neu gebaut und mit den notwendigen Druckbehältern<br />
und –ventilen ausgestattet. <strong>Die</strong>se sollen<br />
verhindern, dass die Leitungen bei den gewaltigen<br />
Höhenunterschieden von mehreren hundert Metern<br />
beschädigt werden.<br />
„Vor allem in den ländlichen Regionen Ecuadors haben<br />
viele Menschen keinen Zugang zu sauberem<br />
Trinkwasser, weshalb die Mehrzahl der Bewohner ihr<br />
Wasser aus offenen Bewässerungskanälen entnimmt“,<br />
erklärt Christian Biederbick, Regionalbüroleiter der<br />
<strong>Johanniter</strong> in Ecuador .Das Wasser dieser Kanäle wird<br />
aber gleichzeitig als Viehtränke genutzt und ist daher<br />
voller Parasiten und Bakterien und als Trinkwasser für<br />
Menschen nicht geeignet“, so Biederbick weiter.<br />
Durch umfassende Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />
werden die vor Ort tätigen lokalen Organisationen<br />
in den Betrieb und die Instandhaltung der Wasserleitungen<br />
eingewiesen. Geschult wird auch der<br />
verantwortungsvolle Umgang mit Wasser, besonders<br />
unter Aspekten des Umweltschutzes und der Abwasserentsorgung.<br />
Ferner gilt ein großes Augenmerk<br />
dem Schutz von Quellgebieten.<br />
4 FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />
5 FOTO: Paul Hahn<br />
1-5: Mit der Einfassung von natürlichen Quellen,<br />
Brunnenbohrungen und Hygieneaufklärungen erhalten<br />
die Menschen Zugang zu sauberem Wasser. Dadurch sinkt<br />
die Zahl der Infektionskrankheiten deutlich.<br />
3 FOTO: Kirsten Neumann<br />
13
Für Mütter und Kinder<br />
Weltweit sterben täglich 1000 Frauen während der<br />
Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes.<br />
<strong>Die</strong> Weltgesundheitsorganisation bezeichnet das Sterben<br />
von Müttern als „unsichtbare Epidemie“. <strong>Die</strong>se<br />
macht auch vor den Kindern nicht halt: 7,6 Millionen<br />
Kinder erlebten 2010 ihren fünften Geburtstag nicht.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> engagierten sich <strong>2011</strong> deshalb auch<br />
für Mütter und Kinder in nachhaltigen <strong>Projekte</strong>n in<br />
Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />
Mangelernährung bekämpfen<br />
In Pakistan leiden 40 Prozent der Kinder an Hunger.<br />
Ernährungsspezialisten der <strong>Johanniter</strong> behandeln deshalb<br />
seit August <strong>2011</strong> in 18 Gesundheitsstationen in<br />
Punjab und Sindh mangelernährte Kinder und klärten<br />
bisher mehr als 260 000 Mütter über gesunde<br />
Ernährung auf: „<strong>Die</strong> jungen Mütter stillen ihre Kinder<br />
häufig nicht, sondern füttern sie mit einer Wasser-Zucker-Lösung“,<br />
erklärt Ram Sedhain, medizinischer<br />
Koordinator der <strong>Johanniter</strong> im Provinzbüro in<br />
Sindh. Lebensbedrohlich unterernährte Kinder werden<br />
von speziell geschulten Ärzten in vier gemeinsam<br />
mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etablierten<br />
Stabilisierungszentren behandelt. „Wir versorgen<br />
dort die Kinder mit lebensrettender Aufbaunahrung“,<br />
berichtet Jens Schwalb, Fachbereichsleiter für Pakistan<br />
in der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe. <strong>Die</strong> Auswertung<br />
des von der Europäischen Union geförderten <strong>Projekte</strong>s<br />
ergab, dass die Projektziele erreicht - manche sogar<br />
übertroffen wurden. So konnten im Projektzeitraum<br />
27 Prozent mehr Patienten und 75 Prozent mehr<br />
schwerst unterernährten Kinder und schwangeren<br />
Frauen mit Zusatznahrung geholfen werden als geplant.<br />
Zwei Monate nach <strong>Projekte</strong>nde ergab der Prüfbericht<br />
außerdem, dass die von den <strong>Johanniter</strong>n renovierten<br />
und ans Gesundheitsministerium übergebenen<br />
Gesundheitsstationen nach wie vor in Betrieb waren<br />
und von der Bevölkerung gut angenommen wurden.<br />
Wege aus der Gewalt<br />
In der Stadt Medellín im nordwestlichen Kolum bien<br />
leben Tausende vertriebener Frauen und Kinder. Viele<br />
sind Opfer von Gewalt und oftmals traumatisiert.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> halfen gemeinsam mit der Stiftung<br />
„Las Golondrinas“ bereits 5000 Frauen, Kindern und<br />
Jugendlichen, ein neues Leben zu beginnen. Unterstützt<br />
wird diese Hilfsaktion vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeiter der Stiftung betreuen die Familien individuell,<br />
helfen den Frauen bei der Arbeitssuche oder<br />
in der Ausbildung.<br />
Für Frauenrechte<br />
„Hilfe für Frauen und Kinder – das bleibt auch 2012<br />
mit zwei neuen <strong>Projekte</strong>n ein Schwerpunkt der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe“,<br />
sagt Dr. Inez Kipfer-Didavi,<br />
Fachbereichsleiterin für Afrika bei der <strong>Johanniter</strong>-<br />
Auslandshilfe. In Dschibuti gehört dazu das Engagement<br />
gegen geschlechtsspezifische Gewalt: Mehr<br />
als 90 Prozent der Frauen sind dort von Genitalverstümmelung<br />
betroffen. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> klären mit 30<br />
Gesundheitshelferinnen auf und leisten medizinische<br />
Hilfe für Betroffene. In dem seit Jahren anhaltenden<br />
Konflikt im Osten des Kongo wird Vergewaltigung<br />
als Kriegswaffe besonders gegen Frauen und Kinder<br />
eingesetzt. In acht Gesundheitszentren versorgen<br />
die <strong>Johanniter</strong> die Betroffenen mit Medikamenten<br />
und HIV-Prophylaxe-Kits. In Afghanistan, dem<br />
Land mit der weltweit höchsten Mütter- und Kindersterblichkeit,<br />
fehlt es an qualifizierten Hebammen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> bilden deshalb dort 24 Hebammen<br />
neu aus und schulen angestellte Hebammen in<br />
den neuesten Behandlungsmethoden.<br />
1 FOTO: Jakob Studnar<br />
2 FOTO: Jakob Studnar<br />
14
Myanmar - Ein Land im Aufbruch<br />
Vier Jahre ist es her, dass der verheerende Zyklon<br />
Nargis das südasiatische Land Myanmar, das ehemalige<br />
Birma, verwüstete. Hunderttausende Menschen<br />
kamen damals ums Leben. Seit dieser Zeit sind die <strong>Johanniter</strong><br />
im Land aktiv.<br />
Nachhaltig geholfen<br />
<strong>Die</strong> 23-jährige Nway Nway Myint lebt in Hlwaza, einem<br />
Dorf im Irrawaddy Delta. 1440 Menschen leben<br />
hier hauptsächlich vom Fischfang und Anbau von<br />
Reis. Vor der Katastrophe waren es noch mehr als<br />
3000. „<strong>Die</strong> Menschen rannten damals in die buddhistische<br />
Pagode, doch auch sie hielt dem Sturm nicht<br />
3 FOTO: Jakob Studnar<br />
stand“, erinnert sich Nway Nway. Von ihrer Familie ist<br />
ihr nur der Vater geblieben.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>, die damals direkt nach dem Sturm ein<br />
Erkundungsteam in die Katastrophenregion schickten,<br />
sind bis heute in der Region tätig und leiten gemeinsam<br />
mit der lokalen Partnerorganisation „ADRA<br />
Myanmar“ ein Programm gegen Mangelernährung.<br />
Dabei werden Frauen aus den verschiedenen Dörfern<br />
des Deltas zu Multiplikatorinnen für Gesundheits-,<br />
Hygiene- und Ernährungsfragen ausgebildet.<br />
Nway Nway ist eine der Frauen, die sich ehrenamtlich<br />
für das Projekt engagieren. Von den <strong>Johanniter</strong>n<br />
hat sie beispielsweise gelernt, wie wichtig gewaschene<br />
Hände beim Essen und kurz geschnittene Fingernägel<br />
sind. Sie hat viel über abwechslungsreiche und<br />
vitaminhaltige Kost erfahren und weiß nun, wie verschiedene<br />
Gemüse- und Obstsorten gekocht und verwendet<br />
werden können. Regelmäßig trifft sie sich mit<br />
den Müttern aus ihrem Dorf. Sie kochen zusammen<br />
und tauschen sich über Fragen rund um ihre Kinder<br />
aus. „Ich bin froh über mein erworbenes Wissen, das<br />
ich an die Frauen im Dorf weitergeben kann“, sagt<br />
die junge Frau. Im Frühjahr 2012 ist das Projekt zum<br />
Schutz vor Mangelernährung ausgelaufen. Doch die<br />
Hilfe der <strong>Johanniter</strong> geht weiter.<br />
Hilfe ausweiten<br />
Im Kayin-Staat, im Osten Myanmars, wollen die <strong>Johanniter</strong><br />
ihre Hilfsaktivitäten ausweiten. Dort liegt<br />
die gesundheitliche Versorgung brach. Dabei brauchen<br />
die Menschen dringend Hilfe. Häufig leiden sie<br />
an Augen erkrankungen, die durch Staub hervorgerufen<br />
werden. Außerdem ist Polio weit verbreitet - die<br />
Impfungen sind zu teuer. <strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> wollen deshalb<br />
drei medizinische Einrichtungen in der ländlichen<br />
Region zur medizinischen Grundversorgung, für<br />
die Behandlung von Augenerkrankungen und die orthopädische<br />
Hilfe für Menschen mit Behinderungen<br />
schaffen. <br />
4 FOTO: Jakob Studnar<br />
1+2: In Pakistan leiden 40 Prozent der Kinder an Mangelund<br />
Unterernährung. Viele von ihnen benötigen neben<br />
therapeutischer Zusatznahrung auch medizinische Hilfe.<br />
3+4: Im Irrawaddy-Delta von Myanmar treffen sich<br />
regelmäßig die Frauen der verschiedenen Dörfer und<br />
tauschen sich zu gesunder Ernährung und über<br />
Gesundheitsfragen aus.<br />
15
Orthopädietechnik und Rehabilitation:<br />
Mobilität für Menschen mit Körperbehinderung<br />
FOTO: Alice Smeets / ADH<br />
16<br />
Nachhaltige Strukturen schaffen<br />
Eine Kernaktivität der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe war<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> der Bau und die Ausstattung von<br />
Rehabilitationseinrichtungen und die Schulung von<br />
Fachkräften. In Haiti wurde die Planung für den Bau<br />
eines regionalen Rehabilitationszentrums für den<br />
Distrikt Léogâne abgeschlossen, Baubeginn war im<br />
Frühjahr 2012. Das Zentrum wird eine Orthopädiewerkstatt,<br />
einen Physiotherapiebereich und ein Rollstuhl-Servicezentrum<br />
umfassen und soll Ende 2012<br />
fertiggestellt sein. Parallel dazu setzen sich die <strong>Johanniter</strong><br />
gemeinsam mit anderen Organisationen in<br />
Haiti für den Aufbau von Ausbildungsgängen für dringend<br />
benötigte Fachkräfte in den Bereichen Physiotherapie<br />
und Orthopädietechnik ein. Zwölf Auszubildende<br />
werden bereits seit zwei Jahren von den<br />
<strong>Johanniter</strong>n in ihrer mobilen Orthopädiewerkstatt<br />
in Léogâne beschäftigt. 2012 hat ihre Ausbildung zu<br />
Physiotherapie-Assistenten und Orthopädietechnikern<br />
begonnen.<br />
Gemeinsam geht es besser<br />
<strong>Die</strong> Vernetzung von Akteuren auf dem Gebiet der Rehabilitation<br />
gewinnt zunehmend an Bedeutung. So<br />
hat die Organisation „Theranova“, Partner der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
in Rumänien, mit dem Universitätskrankenhaus<br />
Elias in Bukarest eine enge Kooperation<br />
abgeschlossen, um mit einem multidisziplinären<br />
Team die schnelle und möglichst umfassende Versorgung<br />
von Amputierten zu gewährleisten. Dafür wird<br />
eine von den <strong>Johanniter</strong>n und der Europäischen Union<br />
finanzierte mobile Orthopädiewerkstatt in der Nähe<br />
des Krankenhauses errichtet, um die enge Zusammenarbeit<br />
von Ärzten, Therapeuten und Orthopädietechnikern<br />
zu ermöglichen. <strong>Die</strong>ser vernetzte Ansatz soll<br />
für die Entwicklung der Rehabilitation in Rumänien<br />
Vorbildcharakter haben.<br />
In den südlichen Provinzen Indiens baute die <strong>Johanniter</strong>-Partnerorganisation<br />
„Motivation“ ein Netzwerk<br />
von zunächst fünf lokalen Organisationen auf, die in<br />
der Montage und Anpassung qualitativ hochwertiger<br />
Rollstühle nach dem Standard der Weltgesundheitsorganisation<br />
geschult wurden. An die jeweiligen<br />
Standorte angegliederte Rollstuhl-Servicecenter erlauben<br />
es seither, Menschen mit Behinderung in der<br />
Nähe ihrer Wohnorte zu versorgen. Bis Ende <strong>2011</strong><br />
wurden 400 Rollstühle verteilt. Viele Nutzer erhielten<br />
darüber hinaus mithilfe der lokalen Partnerorganisationen<br />
Zugang zu Qualifizierungsprogrammen und einkommensschaffenden<br />
Maßnahmen.<br />
1 FOTO: Theranova
Im Juni <strong>2011</strong> veröffentlichten die Weltgesundheitsorganisation<br />
und die Weltbank den ersten Weltbehindertenbericht.<br />
Er zeigt, dass eine Entwicklung nicht<br />
ohne die Beteiligung von Menschen mit Behinderung<br />
stattfinden kann: Laut dem Bericht leben 15<br />
Prozent der Weltbevölkerung mit einer Behinderung<br />
- das sind mehr als eine Milliarde Menschen. Etwa 80<br />
Prozent von ihnen kommen aus Entwicklungsländern.<br />
Der Weltbehindertenbericht liefert den <strong>Johanniter</strong>n<br />
wichtige Impulse für die Ausweitung ihrer Arbeit für<br />
und mit Menschen mit Körperbehinderung. Denn nur<br />
weniger als ein Drittel der Betroffenen hat Zugang zu<br />
der benötigten Rehabilitation. Auch der Zugang zu<br />
Gesundheitsdiensten ist ihnen weitgehend verwehrt.<br />
<strong>Die</strong> Folge sind nicht nur gesundheitliche Probleme<br />
und eine eingeschränkte Mobilität, sondern auch gesellschaftliche<br />
Ausgrenzung und Armut.<br />
<strong>Projekte</strong> in den Bereichen Orthopädietechnik und Rehabilitation<br />
führen die <strong>Johanniter</strong> derzeit in folgenden<br />
Ländern durch:<br />
Haiti<br />
Indien<br />
Kenia<br />
Palästina<br />
Rumänien<br />
Sri Lanka<br />
Gemeindebasierte Rehabilitation<br />
Um Überlebende von Landminen- und Blindgängerunfällen<br />
zu versorgen, haben die <strong>Johanniter</strong> und<br />
„Motivation“ im Norden Sri Lankas eine Kooperation<br />
mit der Organisation „ORHAN“ (Organization<br />
for the Rehabilitation of the Handicapped) und<br />
zwei Orthopädiewerkstätten aufgebaut. „ORHAN“<br />
erreicht auch Betroffene in abgelegenen Gebieten,<br />
um ihnen Rollstühle, Prothesen und andere Hilfsmittel<br />
zukommen zu lassen. Bis Ende <strong>2011</strong> konnten<br />
auf diese Weise 558 Menschen geholfen werden.<br />
Ähnlich arbeiten die <strong>Johanniter</strong> auch in Palästina:<br />
Aus Orthopädietechnikern, Optikern und Hörgeräteakustikern<br />
bestehende Teams fahren regelmäßig in<br />
weit entfernte Orte der Distrikte Bethlehem und Hebron<br />
und untersuchen vor allem Kinder aus armen<br />
Familien. Bei Bedarf überweisen sie diese an medizinische<br />
und Rehabilitationseinrichtungen auf kommunaler<br />
oder Distriktebene. Mindestens 1000 Kinder<br />
werden dabei jährlich untersucht und behandelt.<br />
Experten in eigener Sache<br />
Weil Menschen mit Behinderung die besten Fürsprecher<br />
in eigener Sache sind, wurden <strong>2011</strong> in Sri Lanka<br />
vier Rollstuhlfahrer zu Trainern ausgebildet. Sie<br />
führten Kurse für 50 Rollstuhlnutzer durch, die erst<br />
seit Kurzem auf ihre Hilfsmittel angewiesen sind. Dabei<br />
ging es unter anderem um die Rechte von Menschen<br />
mit Behinderung sowie um Gesundheitsvorsorge,<br />
den Umgang mit Sexualität und Sport. Als gute<br />
Vorbilder konnten die Trainer ihren Schülern vermitteln,<br />
dass eine gleichberechtigte Partizipation möglich<br />
ist. Um das Trainingsprogramm auszuweiten, erhalten<br />
die Trainer im Jahr 2012 eine Festanstellung bei „Motivation“.<br />
<br />
2 FOTO: Kirsten Wesenberg<br />
3 FOTO: Anne Ernst<br />
1: Der 22-jährige Florin verlor bei einem Motorradunfall<br />
sein Bein. Das Orthopädiezentrum „Theranova“ stellte<br />
eine Prothese her, mit der Florin der harten körperlichen<br />
Arbeit auf den Gehöften gewachsen ist.<br />
2+3: In Haiti, Indien und Sri Lanka richteten die<br />
<strong>Johanniter</strong> Rollstuhl-Servicezentren ein, um körperlich<br />
behinderte Menschen mit qualitativ hochwertigen<br />
Rollstühlen zu versorgen.<br />
17
Orthopädische Versorgung von Kindern in Kenia<br />
Wenn Peter Kerogo Nyagaka von seinem Sohn spricht,<br />
spürt man seinen Stolz auf den siebenjährigen Sohn:<br />
„Josphat ist ein sehr kluger Junge. Er wird später einmal<br />
ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen.“<br />
<strong>Die</strong> Familie Nyagaka lebt in der abgelegenen Region<br />
Kisii im Westen Kenias, wo sie einen kleinen Bauernhof<br />
bewirtschaftet. Als Josphat mit einer Fehlbildung<br />
der Beine geboren wurde, unterstützte ihn sein Vater<br />
darin, so viel Eigenständigkeit wie möglich zu entwickeln.<br />
Anfangs saß Josphat im Rollstuhl. Mit dem<br />
kam er aber nicht zurecht. Sein Vater fertigte ihm<br />
dann eine Art Schuhe für die Hände und die Knie,<br />
auf denen er sich - wenn auch mühsam - fortbewegen<br />
konnte.<br />
Bis Josphat im Januar 2012 bei der Sprechstunde<br />
einer mobilen Klinik des „AIC-CURE International<br />
Children’s Hospital“ von einem Arzt untersucht<br />
wurde. Das Kinderkrankenhaus in Kijabe ist eines der<br />
bedeutendsten in Ostafrika und langjähriger Partner<br />
der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe. Jährlich werden dort<br />
mehr als 2500 Kinder mit Körperbehinderung operiert.<br />
Über mobile Programme werden landesweit die<br />
Patienten ausgewählt und, wenn möglich, direkt vor<br />
Ort behandelt.<br />
Josphat und seiner Familie standen nach der Untersuchung<br />
eine schwere Entscheidung und eine weite Reise<br />
bevor: Ihm sollten im Krankenhaus in Kijabe beide<br />
Beine amputiert und durch Prothesen ersetzt werden.<br />
Drei Monate brauchte der Vater, um sich zu entscheiden:<br />
„Nur kranke Menschen brauchen eine Operation.<br />
Mein Sohn aber ist nicht krank.“ Josphats Wunsch,<br />
neue Beine zu erhalten, überzeugte ihn schließlich.<br />
Hand in Hand arbeiteten Ärzte, Physiotherapeuten,<br />
Orthopädietechniker und Sozialpädagogen des Krankenhauses<br />
zusammen. Direkt nach der Operation<br />
stellten die Orthopädietechniker die Prothesen in der<br />
Werkstatt des Krankenhauses her. Fünf Wochen nach<br />
der Operation machte Josphat mit Unterstützung seines<br />
Vaters und der Therapeuten seine ersten Schritte.<br />
Auch in den kommenden Jahren wird der Junge weiter<br />
von den Teams der mobilen Kliniken und des Krankenhauses<br />
betreut, denn solange Josphat wächst, müssen<br />
die Prothesen alle sechs Monate erneuert werden.<br />
<strong>Die</strong> enge Kooperation von Ärzten, Therapeuten und<br />
Technikern in dem Kinderkrankenhaus bietet ideale<br />
Möglichkeiten, Menschen mit Körperbehinderung umfassend<br />
und auf hohem Niveau orthopädisch zu helfen.<br />
Das Krankenhaus in Kijabe baut seine Leistungen<br />
und Strukturen ständig aus. So konnte im Jahr <strong>2011</strong><br />
durch den von den <strong>Johanniter</strong>n finanzierten Bau einer<br />
neuen Orthopädiewerkstatt die Herstellung von<br />
hochwertigen Hilfsmitteln für die Patienten wesentlich<br />
verbessert werden. <br />
2 FOTO: Jakob Studnar<br />
18<br />
1 FOTO: Jakob Studnar<br />
3 FOTO: Jakob Studnar<br />
1-3: Der siebenjährige Josphat erhielt im „AIC-Cure<br />
International Childrens Hospital“ in Kijabe zwei<br />
Beinprothesen.
„Endlich kann ich für mich selbst sorgen“<br />
Reginald Alexandre verlor im Alter von zehn Jahren<br />
bei einem Autounfall sein linkes Bein. Erst vor<br />
zwei Jahren erhielt der 26-jährige von den <strong>Johanniter</strong>n<br />
eine Beinprothese - und einen Arbeitsplatz an<br />
der Rezeption des Rehabilitationszentrums in Léogâne,<br />
Ha iti. Claudia Zehl, Projektkoordinatorin der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe, hat sich mit dem Haitianer<br />
unterhalten.<br />
4 FOTO: Eva Suhren<br />
Wie kam es zu Ihrer Amputation?<br />
Reginald Alexandre: Ich war zehn, als ich einen<br />
schlimmen Autounfall hatte. Nach einigen Untersuchungen<br />
sagte mir der Arzt, dass mein Bein amputiert<br />
werden müsse. Das war ein großer Schock für<br />
mich. Ein Jahr lang konnte ich nicht zur Schule gehen.<br />
Plötzlich war klar: Ich würde nie eine Arbeit finden,<br />
kein Geld verdienen und meine Familie nicht unterstützen<br />
können. Ich fühlte mich sehr nutzlos in dieser<br />
Zeit. Alle meine Träume und Zukunftspläne waren<br />
erloschen.<br />
Wie kam der Kontakt mit den <strong>Johanniter</strong>n<br />
zustande?<br />
Reginald Alexandre: Ein Freund erzählte mir, dass<br />
ich bei den <strong>Johanniter</strong>n eine Beinprothese bekommen<br />
könnte. Ich bin nach Léogâne gefahren und habe eine<br />
gute Prothese sowie Physiotherapie und Lauftraining<br />
erhalten. Im Gespräch mit den Orthopädietechnikern<br />
habe ich gelernt, dass es auch Arbeitsmöglichkeiten<br />
für Menschen wie mich gibt. Und als eine Stelle<br />
an der Rezeption des <strong>Johanniter</strong>-Rehabilitationszentrums<br />
frei wurde, habe ich mich beworben und<br />
den Job erhalten. Seitdem hat sich mein Leben verändert.<br />
Ich kann endlich für mich selbst sorgen und<br />
habe viel Selbstbewusstsein aufgebaut, weil ich etwas<br />
tun kann, das mir Spaß macht, und dabei zudem<br />
noch anderen Menschen helfen.<br />
Wie begegnen Ihnen die Patienten, die zu den <strong>Johanniter</strong>n<br />
kommen?<br />
Reginald Alexandre: <strong>Die</strong> Patienten, die wegen einer<br />
Prothese, dem Lauftraining oder der Physiotherapie<br />
zu uns kommen, fühlen sich bei mir sehr wohl.<br />
Sie haben zurecht das Gefühl, es mit einer Person zu<br />
tun zu haben, die sie sofort versteht.<br />
Was halten Sie von der Arbeit der <strong>Johanniter</strong> in<br />
Haiti?<br />
Reginald Alexandre: Ich finde den ganzheitlichen<br />
Anspruch der <strong>Johanniter</strong> sehr gut. <strong>Die</strong> Menschen bekommen<br />
nicht nur eine hochwertige Prothese, sie<br />
werden in der Physiotherapie auch nachhaltig betreut<br />
und die Mitarbeiter üben mit ihnen das richtige<br />
Laufen.<br />
Welche Schwierigkeiten sehen Sie für die Menschen<br />
mit Behinderung in Haiti?<br />
Reginald Alexandre: Der Grund für die Stigmatisierung<br />
und geringe Wertschätzung der Menschen mit<br />
Behinderung liegt an dem geringen Bildungsstand der<br />
Menschen und den Berührungsänsten mit Fremden.<br />
<strong>Die</strong> Menschen wissen nicht, wie sie mit Menschen mit<br />
Behinderung umgehen sollen.<br />
Was sind Ihre weiteren Pläne?<br />
Reginald Alexandre: Ich möchte zur Universität gehen<br />
und Übersetzer werden. Am liebsten würde ich<br />
dann in einer Organisation arbeiten, die sich mit Menschen<br />
mit Behinderung beschäftigt. So wie die <strong>Johanniter</strong><br />
möchte ich den Betroffenen helfen, ihre Rechte<br />
zu kennen und zu erfahren, dass sie genauso viel<br />
wert sind wie alle anderen Menschen. Wenn ich Sprachen<br />
lerne, kann ich internationalen Organisationen<br />
helfen, die Situation der Menschen mit Behinderung<br />
in Haiti zu verstehen. <br />
5 FOTO: Alice Smeets / ADH<br />
19
Katastrophenvorsorge: Bildung rettet Leben<br />
1 FOTO: Malik Jakob Boltener Studnar<br />
20<br />
Gute Vorbereitung<br />
Weil die erfolgreiche Erstversorgung ebenso lebenswichtig<br />
ist wie Präventionsmaßnahmen auf kommunaler<br />
Basis, unterstützten die <strong>Johanniter</strong> auch im<br />
Jahr <strong>2011</strong> in besonders von Katastrophen gefährdeten<br />
Ländern wie Haiti, Indonesien, Afghanistan<br />
und Pakistan die Bevölkerung in der Stärkung der<br />
Eigenhilfe. Wenn die Menschen vor Ort besser auf<br />
einen Katastrophenfall vorbereitet sind und sich zu<br />
schützen wissen, sind die Folgen von Erdbeben und<br />
Überschwemmungen bedeutend geringer. Sie sind<br />
diejenigen, die als Erste - auf sich allein gestellt -<br />
helfen müssen.<br />
Jedes Projekt beginnt damit, dass bis zu 30 Personen<br />
durch internationale Fachkräfte zu Trainern und Multiplikatoren<br />
ausgebildet werden. Neben wesentlichen<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen lernen die Menschen, die Risiken<br />
und Schwächen ihrer Region besser zu erkennen<br />
und sich darauf einzustellen. Durch das bessere<br />
Verstehen der eigenen Umwelt, können die Gemeindemitglieder<br />
lernen, sich zu schützen und Gefahren<br />
abzuwenden.<br />
Einbindung in nationalen Katastrophenschutz<br />
Im Anschluss an die Ausbildung gehen die Trainer in<br />
die Gemeinden und unterrichten jeweils bis zu 30 Teilnehmer<br />
in Schulen oder anderen öffentlichen Räumen.<br />
Zu den Themen gehören die unterschiedlichen<br />
Katastrophenarten, deren Charakteristiken und Ursachen,<br />
Grundkenntnisse in Erster Hilfe, wie man einen<br />
Familien-Notfallplan erstellt und was in ein 72-Stunden-Notfallpaket<br />
gehört.<br />
Neben dem Erwerb von theoretischem Wissen setzen<br />
sich die Kursteilnehmer in praktischen Übungen mit<br />
dem Gelernten auseinander. Sie zeichnen eine Karte<br />
des eigenen Dorfes mit den Orten, die im Katastrophenfall<br />
besonders gefährdet sind, und entwickeln<br />
sinnvolle Evakuierungsrouten. Um im Ernstfall<br />
gut vorbereitet zu sein, führen die <strong>Johanniter</strong> gemeinsam<br />
mit den lokalen Behörden auch Übungen durch.<br />
Zentrales Anliegen der <strong>Johanniter</strong> in den <strong>Projekte</strong>n<br />
der Katastrophenvorsorge ist es, die gefährdeten Bevölkerungsgruppen<br />
effektiv auf eine Katastrophe vorzubereiten,<br />
ihre Eigenverantwortung und Reaktionsfähigkeit<br />
zu stärken sowie vorbeugende Strukturen<br />
aufzubauen, die sinnvoll in den nationalen Katastrophenschutz<br />
integriert sind. <br />
1 FOTO: Mike Ionescu
Weltweit sind die <strong>Johanniter</strong> in der Breitenausbildung<br />
von Katastrophenvorsorge und Erster Hilfe aktiv,<br />
um Menschen in besonders gefährdeten Regionen<br />
für künftige Katastrophen besser vorzubereiten. Den<br />
<strong>Johanniter</strong>n ist es wichtig, die Bevölkerung nicht nur<br />
als bloße Opfer wahrzunehmen, sondern als Wegbereiter,<br />
die selbst tätig werden und nicht auf Hilfe von<br />
außen warten.<br />
In folgenden Ländern bietet die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
Programme zur Ersten Hilfe und Katastrophenvorsorge<br />
an:<br />
Afghanistan<br />
Haiti<br />
Indonesien<br />
Pakistan<br />
Vier Fragen an...<br />
Mentor Romulus, Moderator beim Radiosender<br />
„Radio Amical Léogâne“ in Haiti<br />
2 FOTO: Maitena Cassat<br />
Um vor allem Menschen in abgelegenen Gegenden<br />
über das Verhalten bei Katastrophen aufzuklären,<br />
produzieren die <strong>Johanniter</strong> gemeinsam mit dem<br />
Sender „Radio Amical Léogâne” eine Sendung zur<br />
Katastrophenvorsorge. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung<br />
von Léogâne schalten jede Woche ein,<br />
wenn der Moderator Mentor Romulus Infos und<br />
Tipps zum Thema gibt.<br />
Warum haben Sie sich entschieden, eine Sendung<br />
zur Katastrophenvorsorge zu produzieren?<br />
Mentor Romulus: Unsere Hörer sind vor allem<br />
Männer und Frauen zwischen 20 und 40 Jahren mit<br />
keiner bzw. geringer Schulbildung. <strong>Die</strong>se eigentlich<br />
schwer zu erreichende Zielgruppe erhält auf diese<br />
Weise wichtige Informationen, um sich vor zukünftigen<br />
Katastrophen zu schützen.<br />
Über welche Themen sprechen Sie?<br />
Mentor Romulus: Wir hatten schon Sendungen, in<br />
denen wir über Zyklone und Erdbeben aufgeklärt<br />
und Maßnahmen vorgestellt haben, die man ergreifen<br />
sollte.<br />
Wie kommt die Sendung bei Ihren Hörern an?<br />
Mentor Romulus: <strong>Die</strong> Sendung ist sehr erfolgreich.<br />
Und während der Sendung erhalten wir viele Anrufe<br />
- sogar aus dem Ausland. <strong>Die</strong> Zuhörer sind sehr<br />
interessiert an der Thematik, und wir spüren, dass<br />
die Menschen ein Bedürfnis nach Aufklärung haben.<br />
Deshalb sind wir sehr froh, dass wir gemeinsam<br />
mit den <strong>Johanniter</strong>n dafür einen Beitrag leisten<br />
können. In Vorbereitung auf die Sendung haben sogar<br />
acht unserer Moderatoren einen Katastrophenvorsorgekurs<br />
bei den <strong>Johanniter</strong>n absolviert.<br />
Ist das Thema der Katastrophenvorsorge im Hörfunk<br />
gut aufgehoben?<br />
Mentor Romulus: Radio erreicht sehr viele Menschen:<br />
85 Prozent der Menschen in Haiti besitzen<br />
ein Empfangsgerät. Besonders in abgelegenen Gegenden,<br />
wo die Menschen wenig Zugang zu Bildung<br />
und Informationen haben, ist dies ein guter Verbreitungsweg.<br />
Über die Sendung können wir den Menschen<br />
Verhaltensweisen an die Hand geben und sie<br />
auf kommende Katastrophen vorbereiten.<br />
1: In Erste-Hilfe und Katastrophenvorsorgekursen lernen<br />
die Menschen die Risiken und Schwächen ihrer<br />
Heimatregionen besser kennen.<br />
21
Ehrenamt in der Soforthilfe<br />
Mit Personal und Material zur rechten Zeit am rechten<br />
Ort, um weltweit Menschen in Not zu unterstützen:<br />
Das ist das Ziel und der Anspruch der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe.<br />
Nach einer Katastrophe wird in der<br />
Einsatzzentrale – als Sammelpunkt von Informationen<br />
– mit nationalen und internationalen Partnern<br />
Kontakt aufgenommen und diskutiert. Letztendlich<br />
entscheidet der Bundesvorstand, ob ein <strong>Johanniter</strong>einsatz<br />
nötig und möglich ist.<br />
Medizinische Betreuung von Flüchtlingen<br />
Während des sogenannten arabischen Frühlings<br />
strömten Anfang <strong>2011</strong> Flüchtlinge aus Libyen in angrenzende<br />
Länder wie Tunesien und Ägypten. Im März<br />
entsandten die <strong>Johanniter</strong> ein Erkundungsteam in das<br />
tunesisch / libysche Grenzgebiet, um die Lage vor Ort<br />
zu erkunden und Hilfe anzubieten. Mit medizinischer<br />
Ausstattung konnte das <strong>Johanniter</strong>-Team dabei unter<br />
anderem ein Krankenhaus unterstützen. Zusätzlich<br />
stellten die <strong>Johanniter</strong>-Helfer gemeinsam mit der<br />
„International Organisation for Migration“ (IOM) die<br />
medizinische Betreuung von Flüchtlingen sicher, die<br />
am überfüllten Flughafen von Djerba auf ihre Rückführung<br />
warteten.<br />
Auf ehrenamtlicher Basis<br />
In der internationalen Soforthilfe bauen die <strong>Johanniter</strong><br />
auf die Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer.<br />
Auswahl, Fortbildung und Ausstattung der Soforthelfer<br />
bilden die Grundlage für eine effiziente<br />
weltweite Hilfe. Neben der Personalbetreuung durch<br />
die Bundesgeschäftsstelle in Berlin unterstützen vier<br />
<strong>Johanniter</strong>-Zentren die Vor- und Nachbereitung der<br />
Einsätze: <strong>Die</strong> beim Regionalverband Köln angesiedelte<br />
Melde- und Informationszentrale, das Ausbildungszentrum<br />
an der <strong>Johanniter</strong>-Akademie in Münster, der<br />
Sammlungsraum Logistik & Training (SALT Rhein-<br />
Main), angesiedelt an die Regionalverbände Rhein-<br />
Main und Offenbach-Kinzig sowie das Zentrum für<br />
Internationale <strong>Projekte</strong> und Kooperationen beim Regionalverband<br />
Hamburg. <strong>Die</strong> Verankerung der Soforthilfe<br />
und ihrer ehrenamtlichen Helfer in den <strong>Johanniter</strong>-Verbänden<br />
sind ein wesentlicher Baustein für das<br />
gute Gelingen von Soforthilfeeinsätzen.<br />
1 FOTO: Jakob Studnar<br />
2 FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />
1+3: Auf den alljährlichen Fieldcamps proben die<br />
ehrenamtlichen Soforthelfer der Auslandshilfe den<br />
Ernstfall.<br />
2: Gemeinsam mit IOM stellten die <strong>Johanniter</strong> die<br />
medizinische Betreuung der Flüchtlinge am Flughafen in<br />
Djerba sicher.<br />
3 FOTO: Jakob Studnar<br />
22
Gut ausgebildet für den Ernstfall<br />
Zwischen den Einsätzen legen die <strong>Johanniter</strong> großen<br />
Wert darauf, den Ausbildungsstand ihrer Soforthelfer<br />
stetig zu verbessern. Am Ausbildungszentrum in<br />
Münster werden dazu regelmäßig Lehrgänge angeboten.<br />
Darüber hinaus nehmen die verschiedenen Soforthilfeteams<br />
an Übungen im In- und Ausland teil,<br />
die von den <strong>Johanniter</strong>n selbst oder durch externe<br />
Partner durchgeführt wurden. Im Jahr <strong>2011</strong> war dies<br />
etwa eine Übung am Flughafen Köln/Bonn. <strong>Die</strong>se hatte<br />
zum Ziel, die Einsatzfähigkeit des auf die medizinische<br />
Evakuierung mit Flugzeugen spezialisierten<br />
EURAMET-Teams zu testen. Unter realitätsnahen Bedingungen<br />
wurden dabei alle Phasen eines Einsatzes<br />
durchgespielt, inklusive des medizinisch und psychosozial<br />
betreuten Patiententransportes in einem simulierten<br />
Flug.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> unterstützten auch die Durchführung<br />
des „Assessment Mission Course“, eines Lehrgangs,<br />
der im Auftrag der Europäischen Kommission gemeinsam<br />
mit internationalen Partnern mehrmals jährlich<br />
auf Zypern angeboten wird.<br />
<strong>Die</strong> Erprobung des erlernten praktischen und theoretischen<br />
Wissens in realitätsnahen Übungen ist wesentlich<br />
für die Einsatzfähigkeit der Teams. So reiste<br />
ein „Medical Emergency Response Team“ (MERT) im<br />
August zu einer Veranstaltung des „Euro Atlantic Disaster<br />
Response Coordination Centre“ (EADRCC) nach<br />
Moldawien. Bei dieser Großübung trainierten rund<br />
1300 Katastrophenhelfer aus 21 Ländern die Koordination<br />
von Einsatzteams sowie Logistik- und Stabsstrukturen<br />
während eines Katastrophenszenarios.<br />
Das jährliche veranstaltete Fieldcamp, in dem alle Soforthilfeteams<br />
der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe im Rahmen<br />
einer nachgestellten Schadenslage gemeinsam<br />
üben, fand im Oktober <strong>2011</strong> im hessischen Rodgau<br />
statt. Anhand eines Flut-Szenarios wurde dort unter<br />
Beteiligung externer Experten und Partnerorganisationen<br />
wie dem Technischen Hilfswerk, der Deutschen<br />
Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der Bundeswehr<br />
die Leistungsfähigkeit der <strong>Johanniter</strong>-Helfer erfolgreich<br />
auf die Probe gestellt. <br />
5 FOTO: Wiebke Kessens<br />
4 FOTO: Christian von Spiczak-Brzezinski<br />
4-6: <strong>Die</strong> Soforthelfer nehmen regelmäßig an<br />
internationalen und nationalen Übungen teil, um<br />
spezielle Einsatzszenarien und die Zusammenarbeit in<br />
internationalen Teams zu üben.<br />
6 FOTO: Sabine Lurz<br />
23
24<br />
<strong>Projekte</strong> der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
Land Projekt-Kurzbezeichnung Laufzeit<br />
Afghanistan<br />
Angola<br />
Birma /<br />
Myanmar<br />
DR Kongo<br />
Dschibuti<br />
Ecuador<br />
Georgien<br />
Haiti<br />
Indien<br />
Indonesien<br />
Israel /<br />
Palästinensische<br />
Gebiete<br />
Karibik/<br />
Mittelamerika<br />
Kambodscha<br />
Kenia<br />
Kolumbien<br />
Katastrophenvorsorgeprogramm für die Bevölkerung in den Gemeinden der Region Balkh, Mazar-e-Sharif 01.06.10 - 30.11.11 AA/JUH 336.727,78<br />
Katastrophenvorsorge in 40 Schulen in 15 Distrikten der Provinz Balkh, Nordafghanistan 15.10.11 - 15.04.13 AA/JUH 307.281,42<br />
Winterhilfe für Bewohner von informellen Siedlungen in Kabul - Verteilung von Hilfsgütern 27.11.11 - 26.12.11 JUH 40.807,76<br />
Sanierung von zwei Gesundheitsstationen und Ausstattung mit Medikamenten, medizinischen Verbrauchsmaterial<br />
und Geräten, Bambi / Kassua (Provinz Benguela)<br />
01.01.09 - 31.12.11 BMZ/JUH 454.671,00<br />
„Boa Saúde“ - Verbesserung der Basisgesundheit von armen Familien im ländlichen Raum durch Vorbeugung<br />
von Malaria und Fehlernährung (Provinz Benguela)<br />
13.09.10 - 29.02.12 JUH 90.000,63<br />
Aufklärungskampagnen für junge Mütter über gesunde Ernährung und Hygiene sowie Anlage von Lehrgärten<br />
für Gemüseanbau, Distrikt Labutta<br />
01.03.11 - 28.02.12 JUH 80.000,00<br />
Medizinische Versorgung von Überlebenden sexueller Gewalt in acht Gesundheitszentren in den Gesundheitszonen<br />
Mweso und Birambizo (Provinz Nord-Kivu)<br />
01.11.10 - 28.02.11 AA/JUH 312.998,99<br />
Basisgesundheitsversorgung und Trinkwasser in Masisi (AA) 01.04.11 - 31.10.11 AA/JUH 313.557,65<br />
Medizinische Versorgung von Überlebenden sexueller Gewalt in 6 Gesundheitszentren in den Gesundheitszonen<br />
Mweso und Birambizo, Nord-Kivu<br />
01.04.11 – 31.08.11 AA/JUH 196.558,00<br />
Verbesserte Basisgesundheitsversorgung in Gesundheitszentren St. Benoit und das Krankenhaus in<br />
Birambizo<br />
01.04.11 – 31.06.11 JUH 67.477,00<br />
Nahrungsmittel und medizinische Behandlung von Kinder des Zentrums Don Bosco Ngangi und INU-<br />
KA, Goma<br />
01.07.11 - 31.12.11 JUH 49.993,09<br />
Medizinische Versorgung von Überlebenden sexueller Gewalt in acht Gesundheitszentren in den Gesundheitszonen<br />
Mweso und Birambizo, Provinz Nord-Kivu<br />
01.09.11 - 31.08.12 BMZ/JUH 450.000,00<br />
Medizinische Versorgung von Binnenvertriebenen in Bambo 01.12.11 – 29.02.12 AA/JUH 61.505,00<br />
Nahrungsmittel für unterernährte Kinder im ruralen Distrikt Tadjourah und in den Slums von Dschibuti<br />
und Behandlung von Cholera<br />
01.02.11 - 29.2.12 AA/JUH 294.151,51<br />
Verbesserter Zugang zu Basisgesundheitsversorgung der Awá im ecuadorianisch-kolumbianischen Grenzgebiet,<br />
weiterführende schulische Förderung nach der Grundschulausbildung und verbesserte Aufnahmemöglichkeiten<br />
20.08.10 - 30.09.11 BMZ 54.400,50<br />
für die kolumbianischen Awá Flüchtlinge, Provinzen Esmeraldas, Carchi, Imbabura<br />
Einrichtung von Trinkwasserversorgungssystemen in Cayambe 01.10.11 - 30.04.13 BMZ 50.030,74<br />
Stärkung der Frauen in der Grenzregion zwischen Ecuador und Kolumbien 01.1.11 - 31.12.12 EuropeAid 59.997,97<br />
Katastrophenvorsorge und Erste Hilfe Trainings für ländliche Gemeinden in Schida Kartli, Kachetien &<br />
Adschara<br />
01.04.10 - 31.01.11 JUH 54.400,50<br />
Kostenlose medizinische Versorgung der ländlichen Bevölkerung in der Region Chiatura, Provinz Imereti 15.03.11 - 15.05.12 JUH 50.030,74<br />
Katastrophenvorsorge und Erste Hilfe Trainings für ländliche Gemeinden in Adschara, Racha-Lechkhumi<br />
& Kvemo Svaneti, Samtskhe-Javakheti<br />
15.05.11 - 30.04.12 JUH 59.997,97<br />
Einsatz von drei mobilen Kliniken, die die medizinische Versorgung im Distrikt Léogâne sicherstellen 01.08.10 - 30.04.11 ADH 175.013,20<br />
Unterstützung sozialer Einrichtungen und Verteilung von Schulzelten 01.03.10 - 30.04.11<br />
JUH /<br />
Sparkasse<br />
168.171,29<br />
Duderstadt<br />
Sicherstellung einer nachhaltigen und qualitativ angemessenen orthopädischen und rehabilitativen Versorgung<br />
für Menschen mit Behinderung im Distrikt Léogâne und on-the-job Training junger Fachkräfte<br />
675.000,00<br />
06.10.10 - 30.04.11 BMZ-ENÜH<br />
Katarina-<br />
Orthopädietechnische Versorgung in Leogâne/Haiti 03.06.10 - 30.06.11 Witt- 10.000,00<br />
Stiftung<br />
Katastrophenvorsorge für die zivile Bevölkerung in 13 Gemeinden im Distrikt Léogâne 01.07.11 - 31.12.12 AA 367.582,56<br />
Psychosoziale Unterstützung für traumatisierte Erdbebenopfer im Distrikt Léogâne 01.07.11 - 31.12.12 ADH 90.000,00<br />
Bau eines Rehabilitationszentrums und Versorgung von Menschen mit Körperbehinderung mit Prothesen,<br />
01.09.11 - 31.12.12<br />
Orthesen, Rollstühlen und Physiotherapie<br />
BMZ-ENÜH 800.000,00<br />
Ausbildung von sechs Orthopädietrainees durch den Onlinestudiengang ‚Orthotic-Prosthetic‘ und zusätzliche<br />
‚on-the-job‘-Training<br />
Stiftung<br />
Otto-Bock-<br />
01.04.12 - 31.10.14<br />
150.000,00<br />
Versorgung von körperlich behinderten Menschen mit qualitativ hochwertigen Rollstühlen und Schulung<br />
01.01.11 - 28.02.14<br />
von lokalen NGOs zur Fertigung/ Anpassung von Rollstühlen nach WHO Standards, Nord- und Südindien<br />
JUH 282.694,00<br />
Belieferung der Gesundheitsstation in Leungah mit Medikamenten, medizinischer Ausstattung sowie<br />
Zahlung der Gehälter für Hebammen, Koordinatoren und Administratoren, Sumatra<br />
15.09.10 - 14.06.11 JUH 5.247,61<br />
Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen für die Bevölkerung in Padang, Sumatra 15.05.10 - 14.04.11 ADH 61.798,33<br />
Durchführung von Katastrophenvorsorge- und Erste-Hilfe-Kursen in Sulawesi 01.07.10 - 30.06.11 JUH/AA 245.747,80<br />
Befähigung der Bevölkerung zu eigenständiger Gesundheitsversorgung durch traditionelle Behandlungsmethoden,<br />
Insel Java<br />
15.02.11 - 14.08.12 JUH 48.651,90<br />
Durchführung von Katastrophenvorsorge- und Erste-Hilfe-Kursen in Papua 15.07.11 - 15.01.13 AA/ JUH 250.878,41<br />
Medizinische Versorgung von Menschen mit Augenkrankheiten in Westbank und Gazastreifen 01.03.10 - 30.06.11 ECHO/ JUH 908.678,00<br />
Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen (insbesondere Kindern) durch ein mobiles<br />
Ärzteteam in verschiedenen Gemeinden der Distrikte Bethlehem und Hebron<br />
01.09.11 - 31.08.12 JUH 100.003,00<br />
Durchführung von Erste-Hilfe- und Katastrophenvorsorgekursen auf den sieben Inseln: Antigua &<br />
Barbuda, Barbados, Dominika, Grenada, Guyana, Jamaika, St. Lucia<br />
01.06.09 - 31.12.10 AA/JUH 174.035,50<br />
Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in 72 Dörfern der Provinzen Battambang, Pailin und<br />
Kampong Cham<br />
15.02.11 - 14.02.12 JUH 56.911,54<br />
Ausbildung von Gemeindegesundheitshelfern in Häuslicher Pflege von HIV/AIDS- und chronisch Kranken<br />
01.10.08 - 31.05.12<br />
sowie Kleinkreditfonds für ehrenamtliche Gesundheitshelfer<br />
JUH 158.740.00<br />
Unterstützung der Schwesterorganisationen St. John Ambulance in Kenia, Uganda und Malawi mit Ambulanzfahrzeugen<br />
und Trainings in Erster Hilfe und Häuslicher Pflege<br />
15.05.10 - 31.01.11 JUH 60.000,00<br />
Orthopädische Operationen von Kindern mit Körperbehinderung aus armen Familien, Kijabe 01.12.10 - 31.05.11<br />
Katarina-<br />
Witt-Stiftung<br />
10.000,00<br />
Bau und Ausstattung einer Orthopädiewerkstatt im AIC CURE International Children‘s Hospital, Kijabe 01.02.10 - 28.02.11 JUH 80.000,00<br />
Verteilung von Nahrungsmitteln, Non Food Items und Wasser sowie die Rehabilitierung von Wasserstellen<br />
und sanitären Anlagen, Mandera<br />
01.10.11 – 30.04.12 ADH 399.000,96<br />
Verteilung von Nahrungsmitteln und medizinischen Versorgung von mobilen Teams an fünf Standorten<br />
in Turkana<br />
Psychosoziale Betreuung, Ausbildung und Entwicklung von zivilgesellschaftlichen Kompetenzen und<br />
Arbeitsqualifikationen für vertriebene Frauen, Kinder und Jugendliche sowie Opfer des bewaffneten<br />
Konfliktes in Kolumbien<br />
01.08.11 - 31.05.12<br />
Status<br />
Träger<br />
ADH /<br />
AWO /<br />
BMZ-ENÜH<br />
Budget *<br />
762.708<br />
01.06.11 - 30.04.12 BMZ-ENÜH 250.000,00<br />
Schwerpunkt
Land Projekt-Kurzbezeichnung Laufzeit<br />
Ein vierköpfiges Erkundungsteam übernimmt im tunesisch-libyschen Grenzgebiet die medizinische Betreuung<br />
Libyen<br />
von Flüchtlingen und übergibt medizinische Geräte und Einwegmaterialien an ein Krankenhaus, 01.03.11 - 31.03.11 JUH 44.257,30<br />
Ben Guerdane / Djerba<br />
Betrieb von sechs Gesundheitsstationen mit medizinischer Ausrüstung und<br />
Medikamenten sowie medizinischem Fachpersonal; Durchführung von Aufklärungskampagnen 01.08.10 - 28.02.11<br />
und Verteilung von Hygienekits und Waseraufbereitungstabletten,<br />
AA/JUH 199.773,00<br />
Distrikt Peshawar<br />
Pakistan<br />
Khybar<br />
Pakhtoonkhwa<br />
(KPK)<br />
Punjab<br />
Belutschistan<br />
+ Sindh<br />
KPK + Punjab<br />
+ Sindh<br />
Sindh, Punjab,<br />
KPK<br />
Basisgesundheitsversorgung in drei medizinischen Einrichtungen (Behandlung,<br />
Medikamentenausgabe, Verteilung von Hygiene- und Babykits), Kohat<br />
Status<br />
Träger<br />
Budget *<br />
15.08.10 - 15.07.11 WHO/ JUH 76.365,42<br />
Verteilung von Winterkleidung an 4500 Familien 15.02.11 - 15.04.11 ADH 436.608,70<br />
Rehabilitierung von vier Gesundheitsstationen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im Bereich<br />
Mutter-Kind-Gesundheit/ Reproduktive Gesundheit<br />
07.09.11 - 06.09.12 DKH 202.032,00<br />
Betrieb von 16 Gesundheitsstationen mit Medikamenten, Impfstoffen, Malariapräparaten,<br />
UN OCHA/<br />
Aufbaunahrung, Hygiene- und Babykits sowie Aufklärungskursen in den Distrikten Quambar,<br />
22.10.10 - 21.04.11<br />
JUH<br />
Shahdadkot, Kashmore, Kohlu, Barkhan<br />
246.155,09<br />
Sanierung und Betrieb von 10 Gesundheitsstationen und Aufbau von 10 mobilen Teams zur Sicherung<br />
der medizinischen Versorgung und der Reduzierung von Mangelernährung in Sindh und Belutschistan<br />
01.01.11 - 20.07.11 ECHO 745.000,00<br />
Verteilung von Hilfsgütern, Medikamenten und medizinischen Verbrauchsgütern<br />
bzgl. der Fluthilfe<br />
01.10.10 - 31.12.11 JUH 86.636,00<br />
Stationäre Behandlung von schwer mangelernährten Kindern in den vier Distrikten,<br />
WHO<br />
15.12.10 - 30.09.11<br />
Ghotki, Qambar/Shahdadkot, Larkana, Sukkur<br />
(CERF)<br />
63.964,00<br />
Aufbau von 1.440 Übergangshäusern, Distrikt Jacobabad, Kashmore 15.03.11 - 30.12.11 IOM 170.000,00<br />
Ausbildung von lokalen Kapazitäten in Erste Hilfe zur Katastrophenvorsorge und schnellen Reaktion<br />
durch Community-based response teams (CRRTS)<br />
15.03.11 - 31.12.13 JUH 104.904,17<br />
Gesundheits- und Ernährungsprogramm für Fluthilfeopfer in Nowshera 01.07.11 - 30.04.12<br />
JUH Austria/<br />
WIEN<br />
214.733,33<br />
Punjab, Sindh Gemeindebasiertes Ernährungsprogramm für mangelernährte Kinder, schwangere und stillende Mütter 01.08.11 - 06.08.12 JUH 426.677,00<br />
Basisgesundheit: Medizinische Versorgung von Betroffenen der Flutkatastrophe 01.08.11 - 31.03.12 JUH 66.169,00<br />
Medizinische Versorgung und Reduzierung von Mangelernährung von stark unterernährten Kindern,<br />
Schwangeren und Stillenden<br />
22.07.11 - 30.09.11 JUH 32.532,00<br />
Sindh<br />
Versorgung schwer unterernährter Kinder in Stabilisierungszentren 01.03.12 - 31.12.12 JUH 114.600,00<br />
UNICEF-Programm zur Versorgung von Betroffenen der Flutkatastrophe im Bereich Wasser, Sanitär &<br />
JUH/<br />
25.05.11 - 30.06.12<br />
1.600.000,00<br />
Hygiene, Gesundheit und Reduzierung von Mangelernährung sowie Katastrophenvorsorge<br />
UNICEF<br />
Versorgung schwer unterernährter Kinder in Stabilisierungszentren 20.08.11 - 29.02.12 WHO/JUH 49.765,00<br />
Polen<br />
Gemeinsam mit dem polnischen <strong>Johanniter</strong>-Hilfswerk „Joannici Dzieło Pomocy“ wurden<br />
verschiedene <strong>Projekte</strong>, wie beispielsweise Erste-Hilfe-Ausbildungen und Schulungen von<br />
01.08.08 - 31.12.11 JUH 204.945,69<br />
Rettungsassistenten durchgeführt.<br />
Rumänien<br />
Unterstützung der Orthopädiewerkstatt Theranova durch Gehaltszuzahlungen für technisches Personal<br />
und Materialien zur Herstellung von Orthesen und Prothesen in Oradea, Kreis Bihor<br />
15.09.10 - 31.01.11 JUH 27.850,00<br />
An 12 Gesundheitsstationen werden neue Brunnen gebohrt bzw. alte Brunnen rehabilitiert, Wassertanks<br />
zur Aufbewahrung angebracht und Latrinen gebaut, Distrikt Seke<br />
01.10.10-31.07.11 ECHO/JUH 262.631,71<br />
Simbabwe Sanierung und Ausstattung von 9 Gesundheitseinrichtungen, Manicaland 10.12.10 - 30.04.11 JUH 60.553,27<br />
Verbesserung der Trinkwasserversorgung 38 Dörfern und Gesundheitseinrichtungen durch Sanierung und<br />
01.08.11 - 31.07.12<br />
Neubau von Bohrlöchern, Wasserleitungssystemen, Handpumpen und Latrinen<br />
ECHO/JUH 626.816,09<br />
Wiederaufbau des Block A für die Mahamodara Geburtsklinik, Galle 15.10.07 - 31.12.11 JUH 2.000.000,00<br />
Fertigstellung eines von St. John Ambulance geleiteten Schulungszentrums, Colombo 01.01.10 - 28.02.11 JUH 120.000,00<br />
Ausweitung der Fertigung und Verteilung von „Worldmade Wheelchairs“ in Zusammenarbeit mit sechs<br />
lokalen Partnerorganisationen, Schulung der Mitarbeiter, Fertigung und Anpassung von mindestens 600 01.04.10 - 31.03.11 JUH 80.185,00<br />
Rollstühlen<br />
Sri Lanka Versorgung von Minenopfern mit orthopädischen Hilfsmitteln; Psychosoziale Betreuung 01.03.11 - 31.12.11 AA/JUH 112.500,00<br />
Rehabilitative Nachsorge der Minenopfer aus vorangegangenen <strong>Projekte</strong>n; Aufbau eines Netzwerkes von<br />
01.10.11 - 30.09.12<br />
Rehabilitationsdiensten<br />
JUH 35.000,00<br />
Aufklärungs- und Gesundheitskampagne für unterprivilegierte Familien gegen Vernachlässigung,<br />
Ausbeutung und sexuellen Missbrauch von Kindern, Nord-Zentral Provinz<br />
01.01.11 - 31.03.12 JUH 38.000,00<br />
Durchführung von Ausbildungsprogrammen an allen fünf <strong>Johanniter</strong>/St. John Trainingszentren zur<br />
Qualifizierung von 400 gemeindebasierten Krankenpflegern<br />
01.03.11 - 31.05.12 JUH 44.000,00<br />
Nord-Provinz Versorgung von Landminenopfern mit orthopädischen Hilfsmitteln im Norden Sri Lankas 15.10.10 - 28.02.11 AA 105.215,78<br />
Unterstützung von acht Gesundheitseinrichtungen mit Medikamenten, medizinischem Verbrauchsmaterial<br />
und Ausstattung sowie Rehabilitationsmaßnahmen, Süd-Darfur<br />
01.04.10 - 31.03.11 CHF 249.358,46<br />
Medizinische Notfallversorgung für IDPs und die betroffenen Aufnahmegemeinden in Süd-Darfur 01.07.11 - 28.02.12 AA/JUH 245.000,00<br />
Wiederaufbau und Ausstattung eines Krankenhausflügels, des Distriktimpfzentrums sowie Rehabilitierungsarbeiten<br />
Sudan an neun Gesundheitsstationen und Lieferung von Medikamenten und medizinischem Ver-<br />
10.09.10 - 31.10.11 BMZ-ENÜH 580.000,00<br />
brauchsmaterial, Süd-Darfur<br />
CHF - Reduzierung von Mangel- und Unterernährung in Süd-Darfur 18.08.11 - 31.03.12 CHF 109.558,00<br />
CHF- I- Basisgesundheitsversorgung in Süd-Darfur 01.04.11 - 31.03.12 CHF 146.077,00<br />
CHF- II- Basisgesundheitsversorgung in Süd-Darfur 18.08.11 - 31.03.12 CHF 87.646,30<br />
Verbesserung des Zugangs zur Basisgesundheitsversorgung, Süd-Darfur 01.12.11 - 31.10.12 BMZ-ENÜH 650.000,00<br />
Südsudan<br />
Einrichtung des Länderbüros in Juba; Sondierung und Implementierung von <strong>Projekte</strong>n im Bereich<br />
Basisgesundheit<br />
01.04.11 - 31.12.11 JUH 189.804,29<br />
Um Rückkehreren den Neuanfang zu erleichtern, wurden 500 Familien mit Hilfsgütern wie<br />
landwirtschaftlichen Geräten, Haushalt-Kits, Angeln, Planen und Seife versorgt<br />
01.02.12 - 31.04.12 JUH 58.550,00<br />
Ukraine<br />
Qualifizierung von medizinischem Personal zur Sicherstellung einer fachkundigen, stigma- und diskriminierungsfreien<br />
Behandlung und Betreuung von Menschen mit HIV/AIDS in Kliniken der Region Odessa<br />
01.07.10 - 30.06.11 JUH 57.400,00<br />
Schwerpunkt<br />
Legende<br />
Stand: Mai 2012<br />
Träger | AA: Auswärtiges Amt, ADH: Aktion Deutschland Hilft, AWO = Arbeiterwohlfahrt International, BMZ: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung, CHF: Common Humanitarian Fund (Nothilfefond mehrerer internationaler Geldgeber), DKH = Diakonie Katastrophenhilfe, ECHO: Europäisches Amt für Humanitäre Hilfe, IOM: International Organisation<br />
for Migration, JUH: <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe, UN OCHA: Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, WHO: Weltgesundheitsorganisation, WHO/CERF: Central Emergency Response Fund, UNHCR:<br />
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen<br />
Symbole | : abgeschlossen, : laufend, : Katastropenhilfe- und vorsorge, : Basisgesundheit, : Orthopädietechnik und Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen, : Andere<br />
Sonstiges | * ) in Euro / Kosten für die geplante Gesamtlaufzeit<br />
25
Bericht des Bundesvorstandes<br />
Strategie<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe hat<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> beeindruckende Fortschritte gemacht.<br />
2008 war ein strategisches Konzept verabschiedet<br />
worden, das die Umsetzung von 17 Zielen bis<br />
Ende 2012 vorsah. Eines der bereits erreichten Ziele -<br />
die Überarbeitung des Soforthilfekonzepts - erlaubte<br />
der Auslandshilfe beispielsweise eine schnelle und<br />
effiziente Reaktion auf die Flüchtlingskrise in Tunesien<br />
<strong>2011</strong>. Ein weiteres umgesetztes Ziel - der Aufbau<br />
eines Regionalbüros in Nairobi, Kenia - führte dazu,<br />
dass die Auslandshilfe während der Hungerkrise in<br />
Ostafrika im Sommer <strong>2011</strong> erfolgreich und schnell die<br />
Menschen in Nordkenia mit dringend benötigten Nahrungsmitteln<br />
versorgen konnte. Um unserem Ansatz<br />
des Ineinandergreifens von verschiedenen Projektphasen<br />
gerecht zu werden, wurden bereits während der<br />
Nahrungsmittelverteilung weitere mittelfristige <strong>Projekte</strong><br />
geplant und umgesetzt. Dadurch wird die Situation<br />
der Menschen auch langfristig verbessert.<br />
Ein weiterer großer Schritt im Rahmen der strategischen<br />
Organisationsentwicklung konnte durch die<br />
Einrichtung einer Fachberatergruppe getan werden.<br />
<strong>Die</strong> Gruppe besteht aus Experten der verschiedenen<br />
Arbeitsfelder der Auslandshilfe wie Public Health, Rehabilitation<br />
von Menschen mit Behinderung, Orthopädietechnik<br />
und medizinische Soforthilfe sowie dem<br />
übergeordneten Themenfeld Planung und Qualität.<br />
Perspektivisch wird die Gruppe durch einen weiteren<br />
Experten zur Katastrophenvorsorge ergänzt. Durch<br />
die hohen Anforderungen im Bereich Personalrekrutierung<br />
und Betreuung wurde zudem in der Personalabteilung<br />
der Bundesgeschäftsstelle eine eigene Personalstelle<br />
Ausland geschaffen.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Mehr Effizienz und Klarheit in den Arbeitsprozessen<br />
versprechen sich die <strong>Johanniter</strong> von der <strong>2011</strong> begonnenen<br />
Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />
nach DIN EN ISO. In diesem Rahmen wurden bereits<br />
einige Arbeitsabläufe einer Prüfung unterzogen<br />
und an die aktuellen Notwendigkeiten und Herausforderungen<br />
angepasst. 2012 wird dies nach und nach<br />
für alle Prozesse im Bereich Auslandshilfe geschehen.<br />
Annual Meeting<br />
Ein besonderer Höhepunkt im Jahr <strong>2011</strong> war eine<br />
Konferenz der Auslandshilfe im September. Zu diesem<br />
waren internationale und lokale Mitarbeiter aus<br />
den zwölf Länderbüros der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
in das brandenburgische Strausberg eingeladen. Im<br />
Mittelpunkt standen Workshops und Vorträge zu den<br />
Arbeitsfeldern Basisgesundheit, Rehabilitation von<br />
Menschen mit Behinderungen und Katastrophenvorsorge.<br />
Neben dem inhaltlichen Arbeiten standen aber<br />
auch der kollegiale Austausch und gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />
auf dem Programm. Es war beeindruckend<br />
zu beobachten, wie sehr sich Menschen aus<br />
verschiedenen Ländern mit den Zielen der <strong>Johanniter</strong><br />
identifizieren und gemeinsam daran arbeiten, den<br />
Menschen in den Projektländern zu helfen. Durch<br />
den Austausch entstanden viele neue Ideen, an denen<br />
2012 weitergearbeitet wird. Das nächste derartige<br />
Treffen soll im Jahr 2013 stattfinden.<br />
Supervision<br />
Um die täglichen Herausforderungen und Belastungen<br />
besser verarbeiten und meistern zu können, bieten<br />
die <strong>Johanniter</strong>n den Mitarbeitern der Auslandshilfe<br />
seit Anfang 2012 die Möglichkeit, an regelmäßigen<br />
Supervisionssitzungen teilzunehmen.<br />
Ausblick<br />
Auch im Jahr 2012 werden die Mitarbeiter der Auslandshilfe<br />
weiter an den festgelegten strategischen<br />
Zielen arbeiten. Dabei muss auch die Frage erörtert<br />
werden, wie es von 2013 an strategisch für die nächsten<br />
Jahre weitergehen soll. Viele Ziele wurden bereits<br />
erreicht, müssen aber noch weiter in den Abläufen<br />
der Auslandshilfe verankert, andere Ziele noch weiter<br />
verfolgt werden. Unser Vorsatz, die Arbeit der Auslandshilfe<br />
kontinuierlich zu verbessern und an die globalen<br />
Entwicklungen anzupassen, wird uns auch zukünftig<br />
herausfordern.<br />
Dr. Arnold von Rümker<br />
1 FOTO: Jakob Studnar<br />
Ehrenamtliches Mitglied des<br />
Bundesvorstands der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />
Zuständig für die<br />
<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
26
Helfen braucht Öffentlichkeit<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> leisten auf allen Organisationsebenen<br />
Öffentlichkeitsarbeit, um über ihre Aktivitäten zu berichten<br />
und ein möglichst hohes Maß an Aufmerksamkeit,<br />
Transparenz und Unterstützung zu erreichen.<br />
Mit vielfältigen Instrumenten wie Pressemitteilungen,<br />
Veranstaltungen, Broschüren oder der Internetseite<br />
www.johanniter-auslandshilfe.de informiert die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
regelmäßig über ihre Arbeit.<br />
934 Mal wurde im Berichtsjahr in regionalen wie<br />
überregionalen Zeitungs-, Zeitschriften-, Radio- und<br />
TV-Beiträgen über die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe berichtet.<br />
Insgesamt wurde <strong>2011</strong> so eine Reichweite<br />
von 174 Millionen Kontakten erzielt. Im Internet<br />
finden Interessierte umfangreiches Informationsmaterial,<br />
darunter Geschäftsberichte und Informationen<br />
zu den Hilfsprojekten und zur Struktur der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe.<br />
Um besondere Bezugsgruppen wie Kunden, Mitglieder,<br />
Mitarbeiter oder Spender gezielt anzusprechen,<br />
nutzen die <strong>Johanniter</strong> eine Reihe von Medien und<br />
1<br />
http://www.johanniter-auslandshilfe.de<br />
Publikationen. <strong>Die</strong> Quartalszeitschrift „johanniter“<br />
informiert die mehr als 1,4 Millionen Mitglieder des<br />
Vereins über die Verwendung von Spenden und die<br />
Arbeit der <strong>Johanniter</strong> im In- und Ausland.<br />
Mit per Post oder E-Mail versandten Newslettern,<br />
Spendenaufrufen und Broschüren werden besondere<br />
<strong>Projekte</strong> beworben. <strong>Die</strong> haupt- und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe und deren Familien<br />
erfahren in einem 14 täglichen E-Mail-Newsletter<br />
sowie in der alle zwei Monate erscheinenden<br />
Zeitung „aktiv“ Nachrichten und Hintergrundberichte<br />
aus ihrer Organisation.<br />
Für den direkten Dialog mit der Öffentlichkeit sind die<br />
<strong>Johanniter</strong> bei zahlreichen Fachmessen und Großveranstaltungen<br />
wie dem Evangelischen Kirchentag in<br />
Dresden vor Ort. Neue Dialogmöglichkeiten eröffnen<br />
auch soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter.<br />
Hier bieten die <strong>Johanniter</strong> eigene Profile und Plattformen<br />
an: www.johanniter.de/socialmedia<br />
<strong>Die</strong> Qualität der <strong>Johanniter</strong>-Öffentlichkeitsarbeit wurde<br />
bereits mehrfach ausgezeichnet. Auch für <strong>2011</strong><br />
bestätigte das Deutsche Zentralinstitut für soziale<br />
Fragen (DZI), das mit dem DZI-Spenden-Siegel das<br />
wichtigste Qualitätszeichen im deutschen Spendenwesen<br />
vergibt, den <strong>Johanniter</strong>n, dass deren „Werbung<br />
und Information (...) wahr, eindeutig und sachlich”<br />
sind.<br />
Im Rahmen des Transparenzpreises <strong>2011</strong>, vergeben<br />
von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />
(PwC), wurde der Projektbericht der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe für seine „qualitativ hochwertige<br />
Berichterstattung“ gelobt.<br />
2<br />
http://www.facebook.com/diejohanniter<br />
www.twitter.com/juh_ausland<br />
3<br />
1-4:Mit diversen<br />
Publikationen, Mitgliederzeitschriften,<br />
Projektreporten oder Internetauftritten<br />
informieren die <strong>Johanniter</strong> umfassend über ihre<br />
Arbeit im Ausland. Neue Möglichkeiten bieten soziale<br />
Netzwerke wie Facebook und Twitter.<br />
4<br />
27
Der Korruption keine Chance<br />
Wiebke Kessens ist Fachberaterin für Planung und<br />
Qualität bei der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe und zuständig<br />
für die Einführung von Standards in der Projektarbeit<br />
sowie eines Qualitätsmanagementsystems. Im<br />
Interview erklärt sie, welche Maßstäbe die <strong>Johanniter</strong><br />
in diesem Bereich anlegen.<br />
Es wird viel über Korruption<br />
bei Hilfsorganisationen<br />
geschrieben.<br />
Welche Maßnahmen ergreifen<br />
die <strong>Johanniter</strong>,<br />
um das zu vermeiden?<br />
Wiebke Kessens: Weil<br />
wir <strong>Johanniter</strong> Korruption<br />
als Missbrauch anvertrauter<br />
Macht zu privatem<br />
Nutzen betrachten,<br />
muss jeder unserer Mitarbeiter Richtlinien zur Korruptionsprävention<br />
unterzeichnen. Damit verpflichten<br />
sich unsere Angestellten, jeden Fall von Korruptionsverdacht<br />
ernst zu nehmen und an die zuständigen<br />
Stellen weiterzuleiten. In den Richtlinien definieren<br />
wir verschiedene Formen von Korruption: Nepotismus,<br />
also die Vergabe von Stellen oder Aufträgen an Personen<br />
auf Grundlage persönlicher Beziehungen, zählt<br />
für uns zum Beispiel auch zur Korruption. Weil wir aus<br />
Erfahrung wissen, dass Vorteilsnahme häufig im Bereich<br />
der Beschaffung auftritt, haben die <strong>Johanniter</strong><br />
hier klare Richtlinien eingeführt, die transparente<br />
Ausschreibungen und den Vergleich verschiedener<br />
Angebote einfordern.<br />
Öffentliche Geber erhalten von Hilfsorganisationen<br />
Sach- und Finanzberichte über deren <strong>Projekte</strong>.<br />
Wie wird sichergestellt, dass auch Gelder von<br />
Privatspendern sachgemäß und effizient verwendet<br />
werden?<br />
Wiebke Kessens: Als Teil der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />
unterliegt auch die Auslandsabteilung strengen Vorgaben<br />
des Vereins, wie z.B. dem Vier-Augen Prinzip.<br />
Zusätzlich hat die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe eigene Finanzcontroller,<br />
die laufend die ordnungsgemäße Abrechnung<br />
der Ausgaben in den <strong>Projekte</strong>n prüfen. <strong>Die</strong>se<br />
kontrollieren aber nicht nur die Abrechnungen, sie<br />
reisen auch regelmäßig in die Projektländer, um sich<br />
vor Ort über die zweckmäßige Verwendung von Geldern<br />
zu informieren. Darüber hinaus werden einige<br />
<strong>Projekte</strong> auch von der unabhängigen Revisionsabteilung<br />
der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe und von externen<br />
Experten geprüft. Außerdem werden im Rahmen des<br />
Jahresabschlusses der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe auch<br />
die Finanzen der Auslandsabteilung von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
kontrolliert.<br />
An welchen nationalen und internationalen Standards<br />
orientiert sich die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe?<br />
Wiebke Kessens: Im Transparenzbereich, der für<br />
die Spender und Geber besonders wichtig ist, ist ein<br />
maßgeblicher Standard für uns der VENRO-Transparenzkodex.<br />
<strong>Die</strong>ser fordert von allen Mitgliedern dieses<br />
Zusammenschlusses - rund 100 deutschen Nicht-<br />
Regierungsorganisationen - die Erfüllung eindeutiger<br />
Transparenzkriterien. Natürlich sind auch die Vorgaben<br />
des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen<br />
(DZI) für uns bindend. Dass wir berechtigt sind, das<br />
DZI-Spendensiegel zu tragen, beweist, dass wir effizient<br />
mit Spendengeldern umgehen. Außerdem orientieren<br />
wir uns an deutschen und internationalen<br />
Qualitätsstandards, wie etwa den Grundsätzen der<br />
Humanitären Hilfe des Auswärtigen Amtes.<br />
1: Internationale und lokale Finanzcontroller der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe prüfen regelmäßig die<br />
ordnungsgemäße Verwendung der Mittel.<br />
1 FOTO: <strong>Johanniter</strong><br />
28
Im Austausch<br />
Um Synergieeffekte zu nutzen und die Effizienz zu steigern,<br />
hat sich die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe mit verschiedenen<br />
Verbänden, Institutionen, Bündnissen und Partnern<br />
zusammengeschlossen:<br />
Mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) kooperiert<br />
die <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe im Rahmen einer strategischen<br />
Allianz bei Katastropheneinsätzen im In- und<br />
Ausland.<br />
Über die Werke „St. John Ambulance” nimmt der „Order of<br />
St. John” im gesamten Commonwealth seine Aufgaben im<br />
Bereich der Erste-Hilfe-Ausbildung, im Rettungsdienst und<br />
in der Jugendarbeit wahr.<br />
Der Verband der Nicht-Regierungsorganisationen (VENRO)<br />
ist ein freiwilliger Zusammenschluss von rund 120 deutschen<br />
Organisationen, die bundesweit tätig sind.<br />
<strong>Johanniter</strong> International (JOIN) ist ein Zusammenschluss<br />
von 17 europäischen <strong>Johanniter</strong>- und St. John-Organisationen<br />
mit Sitz in Brüssel.<br />
VOICE ist ein Netzwerk von 84 europäischen Nichtregierungsorganisationen,<br />
die in der humanitären Hilfe tätig<br />
sind.<br />
Aktion Deutschland Hilft ist ein Zusammenschluss deutscher<br />
Hilfsorganisationen, die bei großen Katastrophen<br />
und Notsituationen gemeinsam schnelle Hilfe leisten.<br />
Das EISF ist ein unabhängiges Netzwerk von den für Sicherheit<br />
verantwortlichen Mitarbeitern europäischer<br />
Hilfsorganisationen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> nehmen im Jahr <strong>2011</strong> an der Kampagne<br />
„Gemeinsam für Afrika“ teil, um sich mit mehr als 20 Hilfsorganisationen<br />
für bessere Lebensbedingungen auf dem<br />
Kontinent einzusetzen und auf die Chancen und Potenziale<br />
seiner Menschen aufmerksam zu machen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sind Mitglied im Verein „Behinderung und<br />
Entwicklungszusammenarbeit“ (bezev), der sich für eine<br />
gleichberechtigte Beteiligung von Menschen mit Behinderung<br />
an Entwicklungsprozessen einsetzt, die zu einer<br />
gerechten und sozialen Welt beitragen und im Sinne einer<br />
nachhaltigen Entwicklung gestaltet werden.<br />
Der Koordinierungsausschuss „Humanitäre Hilfe“ tritt seit<br />
seiner Konstituierung im Jahr 1994 regelmäßig alle drei<br />
Monate im Auswärtigen Amt, aber auch ad hoc bei humanitären<br />
Krisen zu Sondersitzungen zusammen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sind eines von 18 Gründungsmitgliedern des<br />
im Juni <strong>2011</strong> gestarteten deutschen Netzwerks für Wasser-,<br />
Sanitärversorgung und Hygiene. Das Netzwerk hat<br />
das Ziel, einen kohärenten, wirkungsvollen und nachhaltigen<br />
Beitrag zur Umsetzung des Menschenrechts auf Wasser<br />
und sanitäre Grundversorgung zu leisten.<br />
29
Projektstatistik / Zahlen<br />
Verteilung der Ausgaben <strong>2011</strong><br />
Asien<br />
Euro 4.731.780,25 (38,59%)<br />
Afrika<br />
Euro 4.478.804,21 (36,53%)<br />
Mittel-/Lateinamerika<br />
Euro 2.587.564,74 (21,10%)<br />
Gesamtausgaben<br />
Euro 12.261.745,59<br />
Europa<br />
Euro 463.596,39 (3,78)<br />
Tabellarische Verteilung der Ausgaben <strong>2011</strong> nach Kontinenten und Ländern<br />
(Ausgaben in Euro)<br />
Asien Ausgaben in €<br />
Afghanistan 468.686,60<br />
Indien 63.776,26<br />
Indonesien 595.815,17<br />
Israel 384.280,15<br />
Myanmar 92.422,49<br />
Pakistan 2.818.304,84<br />
Sri Lanka 303.325,52<br />
Vietnam 5.169,22<br />
Gesamt 4.731.780,25<br />
Mittel-/Lateinamerika Ausgaben in €<br />
Ecuador 243.163,38<br />
Karibik - Haiti 2.304.231,04<br />
Karibik - Andere 15.011,72<br />
Kolumbien 25.158,60<br />
Gesamt 2.587.564,74<br />
Zentren der Soforthilfe*<br />
Logistikzentrum 49.651,00<br />
Personal-/Ausbildungszentrum 77.361,31<br />
Gesamt 127.012,31<br />
Afrika<br />
Ausgaben in €<br />
Angola 334.578,42<br />
DR Kongo 1.214.530,49<br />
Dschibuti 471.794,06<br />
Kenia 526.279,00<br />
Libyen 44.257,30<br />
Simbabwe 586.535,63<br />
Sudan 1.103.093,27<br />
Südsudan 189.804,29<br />
Tschad 7.931,75<br />
Gesamt 4.478.804,21<br />
Europa Ausgaben in €<br />
Georgien 52.014,51<br />
Polen 204.945,69<br />
Rumänien 149.240,67<br />
Ukraine 57.395,52<br />
Gesamt 463.596,39<br />
*Zentren der Soforthilfe<br />
Zur Unterstützung der weltweiten Soforthilfe haben die <strong>Johanniter</strong> in den Regionalverbänden<br />
angesiedelte Zentren eingerichtet. In Münster, Köln, im Rhein-<br />
Main-Gebiet und Hamburg verteilen sich die Aufgaben der personellen, materiellen<br />
und operativen Einsatzunterstützung, sowie das Projektmanagement für<br />
Aktivitäten im internationalen Katastrophenschutz.<br />
30
Verteilung Ausgaben <strong>2011</strong> nach Ländern als Balkendiagramm<br />
(Ausgaben in Euro)<br />
3.000.000<br />
2.000.000<br />
1.000.000<br />
500.000<br />
250.000<br />
0 (in Euro)<br />
Afghanistan<br />
Indien<br />
Indonesien<br />
Israel<br />
Myanmar<br />
Pakistan<br />
Sri Lanka<br />
Vietnam<br />
Angola<br />
DR Kongo<br />
Dschibuti<br />
Kenia<br />
Libyen<br />
Simbabwe<br />
Sudan<br />
Südsudan<br />
Tschad<br />
Ecuador<br />
Karibik - Haiti<br />
Karibik - Andere<br />
Kolumbien<br />
Georgien<br />
Polen<br />
Rumänien<br />
Ukraine<br />
Projektausgaben nach Mittelherkunft <strong>2011</strong><br />
(Ausgaben in Euro)<br />
Gesamtausgaben<br />
Euro 12.261.745,59<br />
Private Spenden und Zuwendungen<br />
Spenden an die <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V. 6.086.704,41<br />
Spenden über Aktion Deutschland Hilft e.V. 711.816,69<br />
Öffentliche Fördermittel<br />
Auswärtiges Amt 1.649.804,30<br />
Europäisches Amt für Humanitäre<br />
Hilfe (ECHO)<br />
1.264.953,79<br />
Common Humanitarian Fund 245.385,24<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Entwicklung und Zusammenarbeit<br />
66.248,45<br />
BMZ / ENÜH 1.440.684,73<br />
IOM - Internationale Organisation für<br />
Migration<br />
UNHCR - Flüchtlingskommissariat der<br />
Vereinten Nationen<br />
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten<br />
Nationen<br />
UN OCHA - Amt für die Koordinierung<br />
humanitärer Angelegenheiten<br />
174.106,04<br />
1.031,72<br />
136.709,75<br />
244.299,91<br />
WFP - Welternährungsprogramm 2.291,17<br />
WHO - Weltgesundheitsorganisation 237.709,39<br />
Gesamt 12.261.745,59<br />
31
Aufteilung der Länderausgaben nach Bereichen (in Euro)<br />
Orthopädietechnik<br />
und Rehabilitation<br />
1.914.652,28 15,61%<br />
Andere<br />
214.962,89 1,75%<br />
Katastrophenhilfe<br />
939.272,25 14,09%<br />
Katastrophenvorsorge<br />
1.413.167,97 11,53%<br />
Gesamtausgaben Länder<br />
12.261.745,59 Euro<br />
Basisgesundheit<br />
7.779.690,20 63,45%<br />
Bereich Gesundheit in €<br />
Angola 334.578,42<br />
DR Kongo 1.214.530,49<br />
Dschibuti 471.794,06<br />
Ecuador 243.163,38<br />
Georgien 13.275,86<br />
Karibik - Haiti 220.514,21<br />
Indonesien 97.711,93<br />
Israel/Palästinensische Gebiete 384.280,15<br />
Kenia 506.781,65<br />
Myanmar 92.422,49<br />
Pakistan 2.113.069,99<br />
Polen 204.945,69<br />
Simbabwe 586.535,63<br />
Sri Lanka 127.665,71<br />
Sudan 1.103.093,27<br />
Tschad 7.931,75<br />
Ukraine 57.395,52<br />
Gesamt Gesundheit 7.779.690,20<br />
Bereich Andere in €<br />
Kolumbien 25.158,60<br />
Südsudan 189.804,29<br />
Gesamt 214.962,89<br />
Bereich Orthopädietechnik und Rehabilitation in €<br />
Indien 63.776,26<br />
Karibik - Haiti 1.512.917,69<br />
Kenia 19.497,35<br />
Rumänien 149.240,67<br />
Sri Lanka 164.051,09<br />
Vietnam 5.169,22<br />
Gesamt Orthopädie 1.914.652,28<br />
Bereich Katastrophenvorsorge in €<br />
Afghanistan 427.741,17<br />
Georgien 38.738,65<br />
Karibik - Haiti 435.126,56<br />
Indonesien 484.941,14<br />
Karibik - Andere 15.011,72<br />
Sri Lanka 11.608,73<br />
Gesamt 1.413.167,97<br />
Bereich Katastrophenhilfe in €<br />
Afghanistan 40.945,43<br />
Karibik - Haiti 135.672,58<br />
Indonesien 13.162,10<br />
Libyen 44.257,30<br />
Pakistan 705.234,84<br />
Gesamt 939.272,25<br />
32
Ergebnisrechnung nach Kategorien<br />
(in Euro)<br />
Gesamt<br />
Spenden &<br />
Zuschüsse<br />
<strong>Projekte</strong><br />
Projektbetreuung<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
<strong>Projekte</strong><br />
Zwischensumme<br />
Verwaltung<br />
Supportbereich<br />
der Soforthilfe<br />
Zweckgebundene<br />
Spendenmittel<br />
Zuschüsse<br />
Drittmittelgeber<br />
Sonstige<br />
betriebliche<br />
Erträge<br />
7.046.441,57 6.798.521,10 247.920,47 247.920,47<br />
5.463.224,49 5.463.224,49<br />
83.728,02 0,00 83.728,02 83.728,02<br />
Summe Erträge 12.593.394,08 12.261.745,59 331.648,49 83.728,02 247.920,47<br />
Projektaufwand 6.965.907,07 6.965.907,07<br />
Personalaufwand<br />
incl. Sozialabgaben<br />
5.243.479,94 3.972.710,76 849.379,62 28.637,00 392.752,56 333.561,88 59.190,68<br />
Sachkosten 644.765,60 367.800,83 276.964,77 88.234,98 188.729,79<br />
Werbekosten 48.941,62 33.465,73 15.475,89 15.475,89<br />
Beiträge,<br />
Versicherungen<br />
73.503,43 43.844,58 29.658,85 29.658,85<br />
Logistikzentrum 49.651,00 49.651,00 49.651,00<br />
Personal-/<br />
Ausbildungszentrum<br />
Summe<br />
Aufwendungen<br />
77.361,31 77.361,31 77.361,31<br />
13.103.609,97 10.938.617,83 1.261.025,03 62.102,73 841.864,38 466.931,60 374.932,78<br />
Eigenanteil JUH -510.215,89 12.261.745,59 -10.938.617,83 -1.261.025,03 -62.102,73 -510.215,89 -383.203,58 -127.012,31<br />
Erläuterungen zum Ergebnisdiagramm nach Aufwandskategorien<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe ist als gesonderte Abteilung den<br />
„Zentralen Einrichtungen“ des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V. angegliedert<br />
und somit im Jahresabschluss der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />
e.V. (JUH) integriert. <strong>Die</strong>sen kann man im „Jahresbericht <strong>2011</strong>“<br />
der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V. einsehen.<br />
<strong>Projekte</strong><br />
<strong>Die</strong> Ausgaben umfassen die direkten Projektkosten, Ausgaben für<br />
die Länder und Regionalbüros und die Personalaufwendungen für<br />
lokales und internationales Projektpersonal.<br />
Projektbetreuung<br />
Hier finden sich vor allem anteilige Personalaufwendungen des<br />
inländischen Projektpersonals sowie indirekte Projektausgaben,<br />
die zur Vorbereitung, Auswahl und Betreuung der <strong>Projekte</strong> erforderlich<br />
sind, wieder.<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>Projekte</strong><br />
<strong>Die</strong>ser Bereich umfasst anteilig Ausgaben und Personalaufwendungen<br />
im Zusammenhang mit der Erstellung von Publikationen,<br />
wie Jahresbericht, Flyer, Internetauftritt, etc. und Werbematerial.<br />
Verwaltung<br />
Innerhalb des Gesamtverbandes <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />
stellt die <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe einen Aufgabenbereich dar,<br />
der von den Verwaltungseinrichtungen der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-<br />
Hilfe profitiert, ohne in vollem Umfang mit den entstandenen<br />
Kosten belastet zu werden. Dazu gehören anteilige Personalkosten<br />
der Abteilungen Buchhaltung und Rechnungswesen, Personal,<br />
Marketing und Kommunikation Spendenverwaltung und IT<br />
sowie anteilige Raum- und Telefonkosten, Mailingkosten, EDV-<br />
Kosten, etc. Aus diesem Grund sind in der <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
im Bereich Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit nur relativ<br />
geringe Kosten erfasst.<br />
Der Personalaufwand umfasst die nicht projektbezogenen, inländischen<br />
Personalkosten. Weitere Ausgaben betreffen zum größten<br />
Teil Bürokosten, Werbe- und Reisekosten, die teilweise auf<br />
<strong>Projekte</strong> umgelegt werden. <strong>Die</strong>se Umlage findet sich in den Sachkosten<br />
unter Projektbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit <strong>Projekte</strong><br />
wieder. <strong>Die</strong> Verwaltung und die unterstützenden Zentren der<br />
Soforthilfe werden aus dem Ergebnis der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-<br />
Hilfe e.V. gedeckt.<br />
33
Entwicklungsübersicht der verwendeten Spenden und Drittmittel<br />
(Ausgaben in Euro)<br />
12.000.000<br />
Gesamt<br />
Drittmittel<br />
Spenden<br />
10.000.000<br />
8.000.000<br />
6.000.000<br />
4.000.000<br />
2.000.000<br />
1.000.000<br />
4.642.760,00<br />
5.125.152,26<br />
10.310.781,04<br />
8.144.536,51<br />
8.221.915,26<br />
8.883.659,81<br />
7.010.796,55<br />
11.586.554,99<br />
12.261.745,59<br />
(in Euro) 0<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Jahresabschluß<br />
Wiedergabe des Bestätigungsvermerks des<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e. V., Berlin,<br />
und Schlussbemerkung<br />
Nach dem abschließenden Ergebnis unserer auftragsgemäßen Prüfung haben wir<br />
den Jahres¬abschluss zum 31. Dezember <strong>2011</strong> und den Lagebericht des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />
e. V., Berlin, mit dem folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen:<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
An den <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V., Berlin:<br />
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht<br />
des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e. V., Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.<br />
Dezember <strong>2011</strong> geprüft. <strong>Die</strong> Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der<br />
vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Abschluss¬prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu<br />
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die<br />
Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche<br />
Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im<br />
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
<strong>Die</strong> Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind<br />
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />
entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e. V., Berlin. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />
Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Vereins<br />
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />
Schlussbemerkung<br />
Den vorstehenden Prüfungsbericht, einschließlich der Wiedergabe des Bestätigungsvermerks,<br />
erstatten wir in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und<br />
dem Prüfungsstandard zu den Grundsätzen ordnungsmäßiger Berichterstattung bei<br />
Abschlussprüfungen (IDW PS 450). Auf § 328 HGB wird verwiesen.<br />
Düsseldorf, am 10. Mai 2012<br />
CURACON GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Zweigniederlassung Düsseldorf<br />
Grzyszczok<br />
Wirtschaftsprüferin<br />
Grabow<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
34
Hilfsgütertransporte der Landesverbände<br />
Lettland<br />
Litauen<br />
Mongolei<br />
Polen<br />
Rumänien<br />
Verband Inhalt der Hilfsgütertransporte / Projektaktivität Warenwert *<br />
RV Hamburg<br />
OV Nordenham (Niedersachsen)<br />
RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />
LV Baden-Württemberg<br />
Regionalverband Südbrandenburg /<br />
Pommersche Genossenschaft<br />
OV Wilhelmshaven (Niedersachsen)<br />
Regionalverband Münsterland/Soest<br />
(NRW)<br />
Regionalverband Minden-Ravensberg<br />
(NRW)<br />
RV-Mittelthüringen<br />
RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />
Projekt: Finanzielle Unterstützung der Suppenküche Riga 43.613,00<br />
5t Hilfsgüter für Schul-Projekt (Bekleidung, Schulmobiliar, Sportgeräte, Fahrräder,<br />
Schultafeln)<br />
44,26t Hilfsgüter für soziale Einrichtungen in Riga (Bekleidung, Bettwäsche, Lebensmittel,<br />
Krankenhaus- und Sanitätsbedarf, Gehhilfen, Rollstühle, Pflegematerial, Kinderbetten,<br />
Kinderspielzeug, Brillen, Gebrauchte EDV Geräte)<br />
20t Hilfsgüter für die ländlichen Regionen um Kaunas (Kleidung, Haushaltsgegenstände,<br />
Spielsachen, Schulmöbel und sakrale Gegenstände)<br />
6t Hilfsgüter für die ländlichen Regionen rund um Sakiai und Kleipeda (langlebige<br />
Lebensmittel und Bekleidung)<br />
4t Hilfsgüter für Krankenhäuser und sozial schwache Familien (gemeinsam mit „Zahnärzte<br />
ohne Grenzen“ Einrichtung einer Zahnarztpraxis, Medizingeräte, Pflegebetten, medizinisches<br />
Verbrauchsmaterial, Kleidung, Decken)<br />
Hilfsgüter für soziale Einrichtungen (25 Paar Krücken, 2 Pflegebetten, 10 Rollstühle, zwei<br />
Rollatoren, 2 Nachtstühle, 2 Kinderrollstühle)<br />
Hilfsgüter für die polnischen <strong>Johanniter</strong> in Slupsk (Medikamente und<br />
medizinisches Verbrauchsmaterial)<br />
5t Hilfsgüter für kirchliche und soziale Einrichtungen in Brcznica, Jastrowie<br />
und Flatow (med. Verbrauchsmaterial, Inkontinenzartikel, Rollstühle, Rollatoren, Gehilfen,<br />
Bekleidung für Erwachsene und Kinder, Schuhe, Spielzeug, Krankenhausbedarf)<br />
3 Hilfsgütertransporte für die <strong>Johanniter</strong>sozialstationen in Połczyn Zdrój und Tychowo<br />
(Pflegehilfsmittel, Pflegemittel, Medikamente, Reha-Hilfsmittel, Stationsausstattung,<br />
<strong>Die</strong>nstbekleidung, med. Geräte)<br />
5 Hilfsgütertransporte für die <strong>Johanniter</strong> Sozialstation in Stolp (Toilettenstühlen,<br />
Krankenbetten, Rollstühle, Verbandmaterial und Medikamente)<br />
3 Hilfsgütertransporte für eine Landarztpraxis, 5 Krankenhäuser, med.<br />
Ausbildungseinrichtungen und eine Dorfschule (Ausstattungsmaterial, 90 pneumatische<br />
Krankenhausbetten,1 Dentalstation, med.Ausstattung, med.Einwegmaterial, Schultafeln)<br />
184t Hilfsgüter für Altenheime, Behinderteneinrichtungen, Bergrettungseinheiten,<br />
Kindergärten, Krankenhäuser, Schulen, Slums, Sozial schwache Familien, Waisenhäuser und<br />
Zahnarztpraxen und die Regionen Badacin, Barticesti, Brasov, Bistrita, Campia Turzii, Cluj-<br />
Napoca, Luncani, Lunca Ilvei, Pastraveni, Reghin, Sibiu, Sigishoara, Stolzenburg, Targu Mures,<br />
Timisoara, Turda, Victoria Salvamont (Baumaterial, Bastelmaterial, Bettwäsche, Brillen,<br />
Bücher, Didaktikmaterial, Hausrat, Lebensmittel, Kleidung, Krücken, med. Verbrauchsmaterial,<br />
Medikamente, Infusions- und Ernährungslösungen, Energie- und Mietkostenbeihilfe,<br />
Organisation von Jugendfreizeiten/ Ausbildung für rumänische Jugendliche / Sozialpraktika,<br />
Pflegematerial, Rollatoren, Rollstühle, PCs, Schulmaterial, Schulmöbel Schwesternkleidung,<br />
Spielsachen, Sportgeräte, Sportsachen, Skiausrüstungen, Skistiefel, Skianzüge, Süßigkeiten,<br />
Wasser-/Abwasserleitungen, Werkstattausstattung, Werkstoffen, Werkzeugen,<br />
Zahnarzteinsätze in Zusammenarbeit mit „Zahnärzte ohne Grenzen“)<br />
1.820,50<br />
12.923,50<br />
105.000,00<br />
28.000,00<br />
14.670,00<br />
5.000,00<br />
5.000,00<br />
44.000,00<br />
25.000,00<br />
52.000,00<br />
500.000,00<br />
302.714,00<br />
Serbien RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern) 2,5t Hilfsgüter für soziale Einrichtungen 4.600,00<br />
Sri Lanka RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />
1,6t Hilfsgüter für die Schwesterorganisation St. John´s Ambulance Sri Lanka (Rollstühle,<br />
Rollatoren, Nachtstühle, Krücken, Prothesen, Tragen)<br />
Ukraine 52t Hilfsgüter für den lokalen medizinischen Hilfs-Fond "Mizhnarodnyj Blagsdijnyj"<br />
RV Hamburg<br />
(Krankenhausbedarf, Ergometer, Rollstühle, Kinderwagen, Spielzeug, Bekleidung, Fahrräder)<br />
9.459,00<br />
RV Hamburg<br />
19,4t Hilfsgüter für die ungarischen <strong>Johanniter</strong> (Bekleidung, Bettwäsche, Sanitätsbedarf,<br />
Rollatoren, Rollstühle, Hilfsmittel für Behinderte, Kinderbedarf, Schulbedarf, Spielzeug,<br />
10.043,00<br />
Kinderwagen, Kinderstühle, Kinderbetten, Matratzen)<br />
130t Hilfsgüter für die ungarischen <strong>Johanniter</strong>, Behinderten- und Altenheime,<br />
Ungarn<br />
Jugendeinrichtungen, Kindergärten, Krankenhäuser und Sozialämter (Bastelmaterial,<br />
RV Mittelfranken / OV Lauf (Bayern)<br />
Betten, Bettwäsche , Garne, Gehhilfen, Hausrat, Hygieneartikel, Kleidung, Küchen,<br />
Krankenhausbetten, Lebensmittel, Matratzen, Medizingeräte, med. Verbrauchsmaterial,<br />
Möbel, Nachtstühle, Nähmaschinen, Pflegebetten, Reinigungsmittel, Rollstühle, Rollatoren,<br />
Schwesternkleidung, Spielsachen, Stoffe, Türen, Wolle)<br />
357.178,63<br />
Albanien /<br />
Bosnien /<br />
Rumänien<br />
LV Bayern<br />
<strong>Johanniter</strong>-Weihnachtstrucker<br />
(44.100 Pakete bestehend aus Lebensmitteln und Sachspenden wurden in ganz Bayern<br />
1.190.700.00<br />
gesammelt und mit 36 LKW an soziale Einrichtungen in Bosnien / Albanien und Rumänien<br />
übergeben)<br />
Summe: 1.591.021,63<br />
LV = Landesverband, RV = Regionalverband, OV = Ortsverband, JHG = <strong>Johanniter</strong> Hilfsgemeinschaft, med. = medizinisch, Reha = Rehabilitation, * ) Warenwert in Euro
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> weltweit<br />
Europa<br />
Bundesgeschäftsstelle in Berlin | info@johanniter-auslandshilfe.de<br />
Team: 1. Reihe von links: Guido Dost (Bereichsleiter), Wiebke Kessens (Fachberaterin Planung und Qualität), Anne Ernst (Fachberaterin Behinderung und Rehabilitation), Jutta Meissner<br />
(Fachbereichsleiterin), Judith Kammerer (Projektkoordinatorin), Maja Bünsche (Projektkoordinatorin), Dr. Inez Kipfer-Didavi (Fachbereichsleiterin), Anne Albrecht (Projektkoordinatorin),<br />
Judith Rutkowski (Fachbereichsleiterin), Kathrin Treichel (Projektkoordinatorin). 2. Reihe von links: Harm Bastian Harms (Projektmanagement und Kooperation), Marcel Baeriswyl (Fachberater<br />
Orthopädietechnik), Sara Allkämper (Personalreferentin), Claudia Zehl (Projektkoordinatorin), Volker Dattke (Projektcontrolling), Ina Breuer (Projektcontrolling), Nicole Reinke (Teamassistentin),<br />
Lisa Voigt (Trainee), Sabine Lurz (Projektkoordinatorin), Sandra Lorenz (Öffentlichkeitsarbeit), Christine Leicht (Projektkoordinatorin), Oliver Rodewald (Fachbereichsleiter)<br />
3. Reihe von links: Annika Kunze (Projektkoordinatorin), Vera Voss (Projektkoordinatorin), Dr. Oliver Hoffmann (Fachberater Public Health), Dr. Arnold v. Rümker (Bundesvorstand), Jens<br />
Schwalb (Fachbereichsleiter), Thilo Loos (Finanzen), Jörn Ostertun (Logistik), Kirsten Wesenberg (Projektkoordinatorin)<br />
Asien<br />
Länderbüro in Afghanistan | kabul@thejohanniter.org<br />
Mittel-/Lateinamerika<br />
Regionalbüro in Ecuador<br />
christian.biederbick@thejohanniter.org<br />
Christian Biederbick (Länderbüroleiter), Amanda Lucía<br />
Rosero Mayanquer (Finanzadministration)<br />
Länderbüro in Haiti | countrydirector.haiti@thejohanniter.org<br />
1.Reihe von links: Karim-ul-Haq (Wächter), Dr. Sediqullah Akbarzai (Medizinischer Ko ordinator),<br />
Wazhma Shams (Admin & Finanzen), Noor Mohammad (Wächter) 2. Reihe von links: Sayed Zubair<br />
(Fahrer), Sarder Jahangir (Länderbüroleiter), FridoonTayee (Wächter)<br />
Regionalbüro in Indonesien | medan@thejohanniter.org<br />
1. Reihe von links: Daniel Williams (Supervisor Katastrophenvorsorge), Pasquale Ionta (Projektkoordinator<br />
Basisgesundheit), Maitena Cassat (Projektkoordinatorin Katastrophenvorsorge), Dr. Eva Julia<br />
Suhren (Projektkoordinatorin Rehabilitation), Alexandra Bonvalot (Projektassistentin Katastrophenvorsorge),<br />
Thomas Iwalla (Orthopädietechnik) 2. Reihe von links: Raymond Chevalier (Länderbüroleiter),<br />
Xavier Sautré (Finanzen/Administration), Antonella Scifo (Physiotherapeutin), Solomon Eyah Gindeh<br />
(Logistik/Sicherheit), Charles Dago (Medizinischer Koordinator)<br />
1. Reihe von links: Zul Wanner (Logistik), Nasir Nasution (Fahrer), Delfi Aruan (Finanzen), Merryen Silalahi<br />
(Finanzen), Misni (Köchin), Elena Lutzke (Projektkoordinatorin), Turah (Reinigungskraft), 2. Reihe<br />
von links: Mike Ionescu (Projektkoordinator), Dr. Harald Einzmann (Regionalbüroleiter)<br />
Afrika<br />
Länderbüro in Angola | benguela@thejohanniter.org<br />
Länderbüro in Pakistan | islamabad@thejohanniter.org<br />
1. Reihe von links: Mohd. Shahbaz (Büroassistent), Faisal Salahuddin (Personal), Imran Maqbool<br />
(Fahrer), Mohammad Aneeq (Finanzen), Farooq Azam Khattak (Logistik), Shaukat Ali (Fahrer),<br />
Mohd. Naeem Khan (Büroassistent) 2. Reihe von links: Ramla Tosee (Reporting / Dokumentation),<br />
Dr. Saba Shuja (Gesundheit), Erum Baloch (Projektkoordinatorin), Lidia Cantero (EU-Volontärin),<br />
Khaula Sohail (Finanzen), Saddiqua Khan (Finanzen), Abdul Kareem (Logistik), Umaz<br />
Jalal (Sicherheit) 3. Reihe von links: Imdad Ali (Logistik), Abdul Salam Awan (Finanzen), Asim<br />
Shahzad (Logistik), Jürgen Herbig (Länderbüroleiter), Faisal Wajid (IT), Mazhar Hussain (Wächter),<br />
Afzal Khan (Fahrer)<br />
1. Reihe von links: Zacarias Tchipiki (Malaria Aktivist), Teresa Ngueve (Reinigungskraft), Mário<br />
S. Capango (Fahrer). 2. Reihe von links: Tomás D. Pedro (Assistent Administration), Abel Kassivela<br />
(Ernährungsaktivist), José Matias (Ernährungsaktivist). 3. Reihe von links: Hélder A. Pascoal<br />
(Malaria Präventionsberater), Hildi Schätti (Länderbüroleiterin), Costa K. Gumbe (Agrar- und<br />
Ernährungsberater)
Länderbüro in der DR Kongo | goma@thejohanniter.org<br />
Länderbüro in Dschibuti | djibouti@thejohanniter.org<br />
1. Reihe von links: Feza Kasongo (Köchin), Denise Baguma (Haushälterin), Joseph Kasereka<br />
(Fahrer), Robert Utieka (Supervisor), Pitshou Kasereka (Logistiker), Aimerance Ngindu<br />
(Putzfrau), André Mitsindo (Supervisor) 2. Reihe von links: Jean-Claude Nsengimana Tusabe<br />
(Wächter), Ghislaine Gato Bavukahe (Finanz-Administration), Hawa Diarra (Administration/Finanzen),<br />
Edmond Ndoole (Fahrer), Augustin Mukulu (Supervisor), Jules Basubi (Fahrer),<br />
Dr. Fidimalala Razafindrasata (Projektkoordinator), Gilly Buabe Bauma (Wächter) 3. Reihe von<br />
links: Schadrack Bandu (Logistiker), Dr. Blaise Ndamwenge (Medizinischer Koordinator), Dr.<br />
Désiré Rakotoarison (Länderbüroleiter), Fredy Bwira (Supervisor), Vedaste Pelaya (Logistiker),<br />
Arne Schaudinn (Logistiker)<br />
1. Reihe von links: Lambert Kouamé (Koordinator Ernährungsprojekt), Mohamed Daher Ali<br />
(Fahrer), Ahmed Ibrahim Sougal (Fahrer), Abdi Houssein Dalmar (Wächter), Bogoreh Younis Ahmed<br />
(Wächter), Ali Mohamed Ali (Fahrer) 2. Reihe von links: Jamila Abdou (Krankenschwester),<br />
Fatouma Abdourahman Idriss (Köchin), Fardoussa Douale Afasseh (Reinigungskraft), Corinne<br />
Bali (Länderbüroleiterin), Lisa Voigt (Projektassistentin), Moussa Omar (Wächter), Nima Isman<br />
Abdi (Administration und Finanzen), Fihima Wayis (Gemeindegesundheitshelfer), Lalaina Alizany<br />
(Admin/Finanzen/Logistik), Miriam Martinelli (Projektkoordinator)<br />
Länderbüro im Sudan | coordinator.sudan@thejohanniter.org<br />
Länderbüro in Kenia | nairobi@thejohanniter.org<br />
Team von links: Charity Kamau (Finanzen/Administrator), Rose Kasoha (Reinigungskraft), Magdalena<br />
Kilwing (Regionalbüroleiterin), Simon Muiruri (Fahrer)<br />
Länderbüro in Simbabwe | harare@thejohanniter.org<br />
Team von links: Amna Abdulraheem Ahmed (Reinigungskraft), Fatima Adam Mohamed<br />
(Reinigungskraft), Omer Ali Rahama (Projektassistent), Safa Salih Gali (Praktikant),<br />
Thor Danielsson (Länderbüroleiter), El Sadig (Finanzassistent), Manal Hamid (Programm<br />
& Admin Officer), Ashuraf Elsinnari (Fahrer), Marc de Backer (Medizinischer & Ernährungskoordinator),<br />
Lanni Singgih (Finanzadministrator), Vivek Mishra (Logistik), Adam Abdullah<br />
Rheman (Logistik), Khalifa Al Nour Khalifa (Ernährungskoordinator), Adil Ibrahim<br />
Adam (Wächter), Hasabala Ahmed (Wächter), Amina Suleiman Adam (Reinigungskraft)<br />
Länderbüro in Südsudan | hailu.yilma@thejohanniter.org<br />
1. Reihe von links: Gibson Ndlovu (Assistent), Forster Matyatya (Medizinischer Koordinator).<br />
2. Reihe von links: Robert Marema (Fahrer), Chichisai Dhobha (Field Monitor), Nerio Nyabvure,<br />
(Senior Projektkoordinator), Valerie Manene (Reinigungskraft), Monika Esders (Länderbüroleiterin),<br />
Fiona Maturure (Finanzadministration), Thabani Ngwenya (Logistik)<br />
1. Reihe von links: Luate Morris (Logistik), Hailu Yilma (Länderbüroleiter), Thomas Badia (Medizinischer<br />
Koordinator) 2. Reihe von links: Bojan Gerogijev (Finanzen /Admin), Antonnie Small<br />
(Fahrer), Besta Araba (Reingungskraft), William Andruga (Bauingenieur)<br />
Spendenkonto 42 42<br />
Stichwort (z.B. Auslandshilfe)<br />
BLZ 370 205 00<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
www.johanniter-helfen.de<br />
<strong>Die</strong> <strong>Johanniter</strong> sind Mitglied bei<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Gesamtherstellung<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe e.V.<br />
Lützowstraße 94, 10785 Berlin<br />
Tel.: 030 26997 0, Fax: 030 26997 444<br />
info@johanniter-auslandshilfe.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Bundesvorstand: Joachim Gengenbach, Wolfram Rohleder,<br />
Dr. Arnold von Rümker<br />
Redaktion: Sandra Lorenz, Wolfgang Brenner<br />
Gestaltung, Satz/Druck: adame Berlin, www.adame.de<br />
Fotos Titelseite: Links oben: Kirsten Neumann<br />
Rechts oben / links und rechts unten: Jakob Studnar<br />
Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft<br />
www.johanniter-auslandshilfe.de<br />
Stand: Juni 2012
Leitbild der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe<br />
Wir <strong>Johanniter</strong> sind dem christlichen Gebot der<br />
Nächstenliebe verpflichtet und verstehen uns als Teil<br />
der evangelischen Christenheit. In der Tradition des<br />
über 900 Jahre alten <strong>Johanniter</strong>ordens helfen wir<br />
weltweit. Als <strong>Johanniter</strong> gestalten wir unsere Gesellschaft<br />
mit und bieten Menschen, die ehrenund hauptamtlich<br />
helfen wollen, eine Heimat. Wir fördern die<br />
Entwicklung und Bildung von Kindern und Jugendlichen.<br />
Im Mittelpunkt unseres täglichen Handelns stehen<br />
Menschen, die unserer Unterstützung bedürfen.<br />
Unsere Hilfe richtet sich an alle Menschen gleich welcher<br />
Religion, Nationalität und Kultur. Sie gilt den Hilfebedürftigen<br />
auch in geistiger und seelischer Not.<br />
Unsere Leistungen sind innovativ, nachhaltig und<br />
von Leitbild höchster Qualität. der Mit der Erschließung neuer<br />
Wirkungsfelder reagieren wir auf gesellschaftliche<br />
<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
Leitbild<br />
Als Mitarbeiterinnen<br />
der<br />
und Mitarbeiter der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
Leitbild der<br />
bekennen wir uns<br />
zum Leitbild der <strong>Johanniter</strong>-Unfall-Hilfe.<br />
Entwicklungen und die Herausforderungen der Zeit.<br />
Wir bieten umfassende medizinische, pädagogische<br />
und soziale <strong>Die</strong>nste an. Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit<br />
und ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein sind<br />
Grundlage unserer Arbeit.<br />
Mit Spenden und Fördermitteln gehen wir verantwortlich<br />
um und legen dabei Wert auf Transparenz.<br />
Wir leben eine Gemeinschaft von ehrenamtlichen und<br />
hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die vertrauensvoll zusammenarbeiten.<br />
Unser Umgang miteinander ist geprägt von<br />
Achtung und Respekt.<br />
Leitbild der<br />
<strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe<br />
Dabei konzentrieren Als Mitarbeiterinnen wir uns auf unsere und Kern-Mitarbeitekompetenzen Basisgesundheit, <strong>Johanniter</strong>-Auslandshilfe medizinische bekennen wir uns kompetenzen Basisgesund<br />
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Rehabilitation<br />
von Unsere Menschen Hilfe mit richtet Behinderung. sich unabhängig von habilitation von Menschen<br />
Katastrophenhilfe und -prä<br />
Unsere Hilfe richtet sich unabhängig von<br />
Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Johanniter</strong>- Kernkompetenzen Basisgesundheit, medizinische Katastrophenhilfe<br />
gleich<br />
politischen Interessen an alle Menschen, Hier setzen wir uns politischen realistische Interessen Ziele, an denen an alle Menschen, Hier setzen wir uns realistisc<br />
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Qualitätsbewusstsein bessern. Deshalb sind Grund-<br />
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stehen für unsere Entscheidungen ein und sichtigen dabei stehen gleichermaßen für unsere soziale, Entscheidungen ökonomische<br />
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ein und sichtigen dabei gleicherma<br />
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Mit Spenden und zu Fördermitteln erfüllen. soziale, In gehen der ökonomische Zusammenarbeit und<br />
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bestmöglich<br />
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lassen wir uns von Toleranz und Transparenz. gegen-<br />
Entscheidungsprozesse ten und wir gegenseitigem uns zur Rechenschaft Respekt und leiten. und Transparenz. Transparenz. Ent-Entscheidu<br />
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auf Verbesse-<br />
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wir Gegenüber Projektpartnern uns zur Rechenschaft unseren lassen Spendern wir und uns von und Toleranz Partnern verpflichten verpflich-<br />
wir uns zur R<br />
und gegenseitigem stehen Menschen, Respekt die unserer leiten. Unterstützung<br />
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und hauptberuflichen scheidungsprozesse Mitarbeiterinnen und Strukturen werden ständig<br />
Wir achten die unterschiedlichen Kulturen rungspotenzial hin Wir überprüft. achten die Mit unterschiedlichen Hilfe einheitlicher<br />
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auch geistiger und seelischer Not. menarbeiten.<br />
in erster Linie nach nach den den Bedürfnissen unserer unserer ßiger Hilfs-<br />
Kontrollen fe erster arbeiten einheitlicher Linie wir nach nachweisbar den Qualitätsstandards Bedürfnissen unserer und ßiger regelmäßi-<br />
Kontrollen arbeiten<br />
Hilfsempfänger. Unsere Dabei Leistungen konzentrieren sind innovativ, nachhaltig wir uns auf Unser professionell. unsere Umgang miteinander Hilfsempfänger. Kontrollen ist geprägt arbeiten von wir nachweisbar professionell.<br />
und von höchster Qualität. Mit der Erschlie-<br />
Achtung und Respekt.