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53 Thesen - Jusos

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These 14: Wandel der internationalen Beziehungen<br />

Die globalen Probleme haben sich seit dem Ende des 2. Weltkrieges in einer Periode<br />

herausgebildet, in der die weltweite Entwicklung von einem bipolaren System geprägt<br />

war, welches durch den Systemgegensatz zwischen Imperialismus und Sozialismus<br />

und der Dominanz der jeweiligen Hauptmächte USA und UdSSR gekennzeichnet<br />

war. Zwar konnten die meisten Staaten der sogenannten 3. Welt in dieser Zeit ihre<br />

formale Unabhängigkeit erlangen, gerieten jedoch zumeist in neue,<br />

neokolonialistische Ausbeutungsverhältnisse zu den imperialistischen Staaten oder<br />

lehnten sich (freiwillig oder durch die Umstände gezwungen) an die UdSSR an.<br />

Das bipolare Weltsystem ist jedoch aufgrund folgender Entwicklungen zunehmend in<br />

Auflösung begriffen:<br />

— Mit Japan und Westeuropa entwickelten sich ernsthafte Konkurrenten zu der<br />

bislang unangefochtenen Hegemonialmacht USA. Damit hat sich das innerimperialistische<br />

Kräfteverhältnis drastisch zuungunsten der USA verschoben und die<br />

innerimperialistische Konkurrenz verschärft Einhergehend mit diesen Veränderungen<br />

verschärften sich die ökonomischen Krisentendenzen in den imperialistischen<br />

Zentren, die schließlich den gesamten Weltmarkt erfaßten und insbesondere<br />

die Staaten der sogenannten 3. Welt in Mitleidenschaft zogen.<br />

— Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Entwicklungsländer wachsen. Gleichzeitig<br />

werden jedoch ihre Handlungsspielräume durch die weltwirtschaftlichen Krisentendenzen,<br />

insbesondere durch die Verschuldungskrise, drastisch eingeschränkt<br />

und ihre Entwicklungsmöglichkeiten blockiert.<br />

— Innerhalb der sozialistischen Staaten vollzieht sich aufgrund wirtschaftlicher<br />

Stagnationserscheinungen, innerer Widersprüche des Sozialismus sowie neuer<br />

Anforderungen durch die WTR ein tiefgreifender Wandel.<br />

Durch diese Veränderungen, verbunden mit der Zuspitzung der globalen Probleme ist<br />

schließlich das gesamte System der internationalen Beziehungen in eine Krise geraten.<br />

Diese Situation wird durch zwei Faktoren verschärft: Zum einen reagieren die USA<br />

zur Erhaltung ihrer Hegemonialstellung mit einer zunehmenden politischen und militärischen<br />

Aggressivität, bis hin zur Gefahr weltweiter militärischer Konfrontation.<br />

Zum anderen behindern die weltwirtschaftlichen Krisentendenzen eine wirkungsvolle<br />

Zusammenarbeit der Nationalstaaten.<br />

Demgegenüber ist in den sozialistischen Ländern eine Umorientierung in der Außenpolitik<br />

erkennbar, um den Anforderungen zur Lösung der globalen Probleme<br />

gerecht zu werden. Ebenso haben sich auch in den herrschenden Kreisen in den imperialistischen<br />

Staaten Kräfte entwickelt, die verstärkt auf eine Politik der internationalen<br />

Zusammenarbeit setzen, um die globale Problemlage zu entschärfen.<br />

Insgesamt fließen also in der derzeitigen internationalen Situation die globalen Gefahren,<br />

die ökonomischen Krisentendenzen, die verschärfte innerimperialistische<br />

Konkurrenz, der Wandel in den sozialistischen Ländern und der verschärfte<br />

Überlebenskampf der Entwicklungsländer zusammen und schaffen eine Lage, die nur<br />

durch neue Formen nationaler und internationaler Regulierung bewältigt werden kann.<br />

These 15: Formierung der Weltlinken<br />

Subjektiver Faktor im Kampf um neue Formen nationaler und internationaler Regulierung<br />

ist eine heute noch heterogene Weltlinke, in der drei Hauptströmungen unterschieden<br />

werden können:

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