stereoplay Überlegene Prinzipien (Vorschau)

Test & Technik Verstärker
Wer das Klagen über
den Untergang Europas
nicht mehr ertragen kann, der schaue sich
zur Erholung mal ein bestimmtes Produkt
genauer an. Und zwar den italienischen Vollver stärker
Flight 3 von Massimiliano Marzi und Andrea Nardini,
zwei Elektroingenieuren, die zusammen mit vier weiteren
Mitarbeitern in der Nähe der Hauptstadt Rom die Firma
Audia betreiben.
„Fahrt doch in die Welt hinaus, nach Asien und Amerika“,
wird der Flight-inspirierte HiFi-Fan dann die Pessimisten
ermahnen. „Für 2250 Euro findet ihr mit Sicherheit nichts
Besseres.“ Und tatsächlich, schon die 15 Millimeter starke,
von einem erzstabilen Stahlblechchassis gehaltene
gebürstete Frontplatte sieht so schön aus, als
habe Leonardo da Vinci persönlich
Härchen für Härchen ins Alu
geritzt.
Die feinen Bedientästchen
antworten auf Druck mit al dente; ein
melodiöses Zirpen verrät, dass der Flight 3 bei
der Eingangswahl mit feinen Kapselrelais und ausgangsseitig
– zwecks Ploppunterdrückung – mit einem
schwereren Kontakter agiert. Auf der Rückseite recken
sich neben einem Satz WBT-Boxenklemmen 14 einzeln
verschraubte, goldschwere Cinch-Buchsen mit Teflonisolation
dem immer geneigteren Interessenten entgegen. Wir
konstatieren: vier Hochpegel-Ins plus Tapeschleife plus
Pre-Outs – zu alledem kommen noch symmetrische XLR-
Eingänge, die mit einer Extra-Pufferstufe arbeiten.
Noch größeren Reichtum lässt sich Audia mit Fug
und Recht angemessen bezahlen: Für 350 Euro
gibt’s eine wohlbestückte, vornehmlich für
leise MC-Tonabnehmer ausgelegte
Phonoplatine.
Fertig zum
Abheben
Römische Wurzeln, europäischer
Geist und beste Bauteile aus aller
Welt: Deuten die Vorzeichen
beim Audia Flight 3 auf einen
Verstärker-Überflieger hin?
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Audia Flight 3: Luxus-Version mit 24-Bit/192-Kilohertz-
USB-Einheit, die sich in Normal-Flights nicht nachrüsten
lässt. Für Audia-Mitspieler gibt’s einen Remote-Verbund.