Entwurf- Stand vom 2 - Kita-Portal MV
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Die besondere Bedeutung der frühkindlichen Bildung für eine stabile Persönlichkeitsentwicklung<br />
der Kinder wird richtig unterstrichen. Unsere Gesellschaft benötigt Menschen,<br />
die sich als individuelle Person behaupten und Teil der demokratischen Gesellschaft<br />
werden.<br />
Die „Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder in M-V“ ist die Grundlage für die<br />
pädagogische Arbeit in den Bereichen Kinderkrippe, Kindergarten und Hort sowie in<br />
Kindertagespflege. Bislang liegt kein durchgängiges Gesamtkonzept vor, veröffentlicht<br />
wurden nur Teilabschnitte.<br />
Aus Sicht von „Ab<strong>Kita</strong>“ fehlt der Konzeption eine Gesamtzielstellung, die als Leitlinie<br />
für alle Bereiche der Kindertagesförderung gilt und von der die theoretische und<br />
didaktische Rahmenüberlegung zur frühpädagogischen Bildung abgeleitet wird. Eine<br />
Gesamtzielstellung sollte das Kind ganzheitlich in den Blick nehmen, wobei nicht nur<br />
die personale, soziale, kognitive, körperliche und motorische Reife, sondern auch<br />
immer die psychische Reife im Vordergrund stehen muss, damit sich das Kind zu<br />
einem glücklichen Individuum entwickeln kann, das seinen Platz in der Gesellschaft<br />
findet.<br />
„Ab<strong>Kita</strong>“ unterstützt das Ziel, „dass das einzelne Kind vor dem Eintritt in die Schule<br />
Kompetenzen erwirbt, die es befähigen, die neuen Anforderungen und Aufgaben im<br />
Leben zu meistern“. Des Weiteren unterstützen wir die Ziele für den Hort: Jedes Kind<br />
kann ein positives Selbstkonzept entwickeln und lernt, wie gegenwärtige und auch<br />
zukünftige Situationen gemeistert werden können sowie Verantwortung zu übernehmen.<br />
Es fehlt ein Ziel für den Bereich Kinderkrippe, das u.a. die besondere Bedeutung<br />
der Transitionsprozesse beim Übergang von der Familie in die noch fremde Kindertageseinrichtung<br />
oder Kindertagespflege in den Blick nimmt. Von der Gestaltung dieser<br />
ersten Transitionsprozesse wird abhängen, wie dem Kind weitere massive Umstrukturierungen<br />
seiner Lebenszusammenhänge gelingen können (z.B. <strong>vom</strong> Kindergarten<br />
in die Schule, in den Hort).<br />
Das „Fundament“<br />
Wir begrüßen ausdrücklich, dass dem Verhältnis von Bindung und Bildung größere<br />
Aufmerksamkeit geschenkt wird 1 und dass die Bedeutung von Beziehungen<br />
teilweise in die Konzeption integriert ist. Kinder brauchen soziale Strukturen, in denen<br />
Zeit und Ruhe bleibt, sich um sie zu kümmern, ihnen Sicherheit zu vermitteln.<br />
Zwar wird durch die vorliegende Bildungskonzeption auf die große Bedeutung von<br />
Beziehungsqualitäten für die Entwicklung 2 eines Kindes hingewiesen, unter den<br />
gegeben personellen Bedingungen ist es jedoch unmöglich, jedes einzelne Kind in<br />
seiner Einzigartigkeit ausreichend in den Blick zu nehmen.<br />
Im Bildungsprozess ist die Wahrnehmung des Kindes der wichtigste Aspekt für den<br />
Aneignungsprozess. Daher kommt es im pädagogischen Alltag darauf an, wie viel<br />
und wie oft dem Kind z.B. „schablonierte“ Welten angeboten werden, wie oft es auf-<br />
1<br />
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Marion Musiol, Aspekte zur Trias von Betreuung, Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen und wie<br />
sie in der Praxis sichtbar werden, 2010, S. 3, in: Bildungskonzeption, Das „Fundament“.<br />
Marion Musiol, Aspekte zur Trias von Betreuung, Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen und wie<br />
sie in der Praxis sichtbar werden, 2010, S. 9, in: Bildungskonzeption, Das „Fundament“.<br />
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