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„Von der Kita-Mama zur Schul-Mama“ - Kita-Server Rheinland-Pfalz

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entstehen können. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Fallstudien werden detailliert Unterschiede in den<br />

Erwartungen und auf <strong>der</strong> Handlungsebene zwischen Migranteneltern und Nicht-<br />

Migranteneltern analysieren.<br />

Auf <strong>der</strong> Praxisebene soll die Studie den Akteuren Erkenntnisse über individuell<br />

unterschiedlich definierte Hilfestellungen im Übergangsprozess bringen, Missverständnisse<br />

aufklären und nach einer effektiveren Vernetzung <strong>zur</strong> Unterstützung des Kindes gefragt<br />

werden. Diese können in verschiedenen Handlungsfel<strong>der</strong>n im Kooperationsfeld Eltern-<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte-<strong>Schul</strong>e zum Tragen kommen (Elterngespräche in KiTa und <strong>Schul</strong>e,<br />

Kooperationstreffen KiTa-<strong>Schul</strong>e, Kennenlerntage…)<br />

Hintergrund <strong>der</strong> Studie<br />

Der <strong>Schul</strong>start entscheidet nachhaltig über die Einstellung des Kindes zu Ausbildung und<br />

schulischer Erziehung. Er hat einen großen Einfluss auf das Selbstkonzept des Kindes als<br />

„<strong>Schul</strong>kind“ und damit auf die Möglichkeiten <strong>der</strong> Entfaltung seiner Kompetenzen in den<br />

verschiedenen Entwicklungsbereichen. Negativ verlaufende <strong>Schul</strong>starts gehen oft einher mit<br />

Mängeln in <strong>der</strong> Kooperation zwischen <strong>Schul</strong>e, Kin<strong>der</strong>tagesstätte und Elternhaus. Dabei ist<br />

auffällig, dass Kin<strong>der</strong> aus Migrantenfamilien in den letzten Jahren doppelt so häufig <strong>zur</strong>ückgestellt<br />

wurden, wie Kin<strong>der</strong> aus Familien ohne Migrationshintergrund. In <strong>der</strong> Diskussion um<br />

die aktuellen län<strong>der</strong>vergleichenden Studien zu Schülerkompetenzen wird gerade Migrantenkin<strong>der</strong>n<br />

Nachholbedarf in beinahe allen Lernbereichen, v. a. in ihren sprachlichen<br />

Fähigkeiten, bescheinigt.<br />

Damit einher geht die Kritik an den Familien mit Migrationshintergund, die die Lernprozesse<br />

ihrer Kin<strong>der</strong> nicht im erfor<strong>der</strong>lichen Maße unterstützten bzw. die Kin<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> <strong>Schul</strong>e nur<br />

un<strong>zur</strong>eichend auf den neuen Lebensabschnitt vorbereiteten.<br />

Von den Kin<strong>der</strong>tagesstätten wird gefor<strong>der</strong>t, mit den <strong>Schul</strong>en zu kooperieren und die Kin<strong>der</strong><br />

im Sinne <strong>der</strong> <strong>Schul</strong>e auf ihren neuen Alltag hin einzustimmen. Aktuell wird dort ein<br />

Schwerpunkt im Bereich <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>ung gesetzt. Die zusätzlichen<br />

Sprachför<strong>der</strong>aktivitäten durch interne und externe Sprachför<strong>der</strong>kräfte zeugen hiervon.<br />

ErzieherInnen for<strong>der</strong>n folgerichtig von den <strong>Schul</strong>en, dass die Bemühungen <strong>der</strong> KiTas im<br />

Bereich <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> <strong>Schul</strong>e solange weitergeführt werden, bis <strong>der</strong> Sprachstand<br />

im Deutschen eine kompetente Teilnahme am Unterrichtsdiskurs ermöglicht.<br />

Seit dem 10. Oktober 2008 ist eine neue <strong>Schul</strong>ordnung für die Grundschulen (GSO) in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in Kraft. Zentrales Anliegen dieser GSO ist es, den <strong>Schul</strong>en mehr<br />

Möglichkeiten <strong>zur</strong> individuellen För<strong>der</strong>ung jedes einzelnen Kindes zu bieten. So sollen z. B.<br />

die schriftlichen Leistungsnachweise reduziert werden. Durch eine begleitende<br />

Dokumentation <strong>der</strong> individuellen Lernentwicklung des Kindes sollen Eltern zugleich<br />

zukünftig wesentlich differenziertere Leistungsrückmeldungen als bisher bekommen. Eine<br />

Verstärkung <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den Eltern ist angestrebt. In Klasse 2 soll das<br />

Halbjahreszeugnis durch ein Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch ersetzt werden, von dem ein<br />

Protokoll erstellt wird. Genaue Beschreibungen <strong>der</strong> Leistungen in Textform werden später die<br />

Noten in Klasse 3 und 4 ergänzen. Zusammenfassend gibt die neue GSO Eltern mehr<br />

Möglichkeiten, ausführliche Rückmeldungen darüber zu bekommen, wo ihr Kind steht,<br />

welche Stärken sich zeigen und wo sich ein zusätzlicher För<strong>der</strong>bedarf abzeichnet.<br />

Gerade die Intensivierung des Kontakts zu den Eltern steigert die Möglichkeiten, die jeweils<br />

an<strong>der</strong>en Erwartungshaltungen kennenzulernen. Dadurch erhöht sich die Chance,<br />

Missverständnisse und Fehlinterpretationen in <strong>der</strong> Kommunikation ausräumen zu können.<br />

Natürlich bietet sich damit auch den Beteiligten verstärkt die Gelegenheit, eigene (implizite)<br />

Erwartungshaltungen zu adressieren und zu klären.<br />

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