Stadtmagazin März 2013 - Knittelfeld
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Umwelt<br />
Altspeiseöl<br />
viel zu schade für den Kanal<br />
Rund drei Kilogramm an gebrauchtem<br />
Speiseöl und -fett fallen jährlich<br />
pro Einwohner an. Derzeit<br />
werden im Gebiet des Abfallwirtschaftsverbandes<br />
<strong>Knittelfeld</strong> nur<br />
etwa 0,3 kg Altspeiseöl pro Einwohner<br />
und Jahr in den Abfallsammelzentren<br />
abgegeben – das<br />
entspricht gerade einmal 10% der<br />
Gesamtmenge. Das mag auch darin<br />
begründet sein, dass immer mehr<br />
Gastronomiebetriebe direkt an die<br />
Entsorger liefern. Tatsache ist aber<br />
auch, dass nach wie vor hohe Mengen<br />
an Altspeiseöl über Abwasch<br />
und Toiletten entsorgt werden. Die<br />
Folgen davon sind gravierend. Die<br />
Altfette stören den Klärprozess und<br />
schlagen sich mit hohen Zusatzkosten<br />
zu Buche. Weiters kann das<br />
abkühlende Fett verklumpen und zu<br />
Kanalverstopfungen führen.<br />
Durch eine solche unsachgemäße<br />
Entsorgung gehen dem Abfallwirtschaftsverband,<br />
und damit indirekt<br />
jedem Bürger aus dem Verbandsgebiet<br />
Erlöse für das Speiseöl verloren.<br />
Altspeiseöl ist ein gefragter<br />
Altstoff, der als Basis für Biodiesel,<br />
www.knittelfeld.at<br />
In den ASZ am Bauhof<br />
<strong>Knittelfeld</strong> oder in Pausendorf<br />
erhalten Sie Sammelbehälter.<br />
Bitte benützen Sie diese<br />
Speiseölkübel, da in Gläsern<br />
oder ähnlichen Gebinden<br />
gesammelte Fette kaum oder<br />
nur schwer heraus zu bekommen<br />
sind.<br />
Kettensägeöl und andere Produkte<br />
dient. Gesammelt werden:<br />
• Frittieröl<br />
• Butter<br />
• Öl aus Pfannen<br />
• Bratenfett<br />
• Öl aus eingelegten Speisen<br />
Nicht geeignet sind Salatsaucen,<br />
Marinaden und Mayonnaise.<br />
Geschichte und Geschichten<br />
rund um <strong>Knittelfeld</strong><br />
Aus dem Stadtarchiv <strong>Knittelfeld</strong><br />
Pestjahre in <strong>Knittelfeld</strong><br />
und Umgebung<br />
Folge 37 – <strong>März</strong> 13<br />
Feiertagsregelung der Müllabfuhr:<br />
Für Montag, den 1. April (Ostermontag), erfolgt die Abfuhr am Freitag, den 29. <strong>März</strong>.<br />
Für Mittwoch, den 1. Mai (Staatsfeiertag), erfolgt die Abfuhr am Freitag, den 3. Mai.<br />
Aktuelle Restmüllanalyse bestätigt:<br />
Es gibt noch viel zu tun<br />
Die neusten Ergebnisse bestätigen<br />
die Befürchtungen: Viele der immer<br />
häufiger angebotenen Einwegverpackungen<br />
landen leider im Restabfallbehälter<br />
statt in den dafür<br />
vorgesehenen Altstoffbehältern<br />
(Gelbe Tonne oder Gelber Sack für<br />
Verpackungen aus Kunst- oder Verbundstoffen,<br />
Blaue Tonne für Metallverpackungen<br />
sowie Altglasbehälter<br />
für Verpackungsgläser). Die<br />
größten Probleme treten bei Mehrparteienhäusern<br />
auf. Am stärksten<br />
weichen in <strong>Knittelfeld</strong> folgende<br />
Fraktionen vom steirischen Durchschnitt<br />
ab: Kunststoffverpackungen<br />
und Getränkedosen, wobei<br />
letzteres besonders bedauerlich<br />
ist, da Aluminium bei der Sortierung<br />
und Aufbereitung des Restabfalls<br />
von den Magnetabscheidern<br />
nicht erfasst werden kann und somit<br />
dieser wertvolle Rohstoff unwiederbringlich<br />
verloren geht.<br />
Eine weitere Fraktion, die weit über<br />
dem Durchschnitt in den Restabfallbehältern<br />
landet, sind biogene<br />
Abfälle. Dieser Anteil ist im Stadtgebiet<br />
von <strong>Knittelfeld</strong> zirka doppelt<br />
so hoch wie im steirischen Mittel.<br />
Vor allem landen immer mehr, oft<br />
noch brauchbare Lebensmittel, im<br />
Müll. Vielen Bürgerinnen und Bürgern<br />
ist leider nach wie vor nicht<br />
bewusst, dass eine nachlässige<br />
oder nicht vorhandene Trennmoral<br />
nicht nur aus ökologischer Sicht ein<br />
großes Problem darstellt, sondern<br />
auch jeden Einzelnen in finanzieller<br />
Hinsicht betrifft.<br />
Warum in den Restmüll werfen, wenn die<br />
„Guten“ steh’n so nah<br />
Findet man zum Beispiel in<br />
einem Mehrparteienhaus<br />
mit zwölf Haushalten mit<br />
einem 1.100 Liter fassenden<br />
Restabfallbehälter bei<br />
14-tägiger Entleerung, ohne<br />
dass der Container „übergeht“,<br />
ein Auskommen, deutet dies auf<br />
eine durchschnittliche bis gute<br />
Trennmoral hin. Sind zusätzliche<br />
Behälter notwendig, besteht auf<br />
jeden Fall Handlungsbedarf.<br />
Vor 300 Jahren wurde die Stadt<br />
<strong>Knittelfeld</strong> zum letzten Mal von<br />
der Pest heimgesucht – es war<br />
das Pestjahr 1713. Dieses Pestjahr<br />
ist in der Region am nachhaltigsten<br />
in Erinnerung geblieben.<br />
Mittelalter –<br />
woher die Pest kam<br />
Die Menschen im Mittelalter<br />
wussten noch nicht, woher die<br />
Pest (Pest, lat. pestis = Seuche)<br />
kam. Aber es gab bald die ersten<br />
Theorien wer und was für<br />
diese Seuche verantwortlich ist:<br />
Schlechte Winde, eine ungünstige<br />
Konstellation von Mars, Jupiter<br />
und Saturn waren damals<br />
unter anderem angenommen<br />
worden. Auch verseuchtes Wasser<br />
war vielerorts dafür verantwortlich<br />
gemacht worden.<br />
Als Urheber wurden die Juden<br />
beschuldigt und daraufhin in<br />
ganz Europa verfolgt.<br />
Übertragung durch den<br />
Rattenfloh<br />
Die Pest kommt bei den Nagetieren<br />
in der zentralasiatischen<br />
Steppe vor. Als Überträger dient<br />
der Rattenfloh, der sich durch<br />
seinen Biss bei den infizierten<br />
Nagern selbst infiziert. In weiterer<br />
Folge infizierte er Haus- und<br />
Wanderratten, die damals auf<br />
Grund mangelnder Hygiene in<br />
relativer Gemeinschaft mit den<br />
Menschen lebten. Durch den<br />
Biss des infizierten Flohs gelangten<br />
die Bakterien letztlich<br />
in die Blutbahn des Menschen.<br />
Ein Anschwellen der Lymphknoten<br />
bis zur Faustgröße mit<br />
dunkler Verfärbung, die so genannten<br />
Pestbeulen, waren die<br />
äußeren Zeichen für die Erkrankung<br />
an dieser Seuche. Letztlich<br />
wurde der ganze Körper mit diesen<br />
Bakterien überschwemmt,<br />
wobei der Tod durch Luftknappheit<br />
und darauf folgendem<br />
Kreislaufversagen eintrat.<br />
Das große Sterben –<br />
Schwarzer Tod<br />
<strong>Knittelfeld</strong> und seine Umgebung<br />
wurde mehrere Male von<br />
der Pest heimgesucht, die immer<br />
wieder ihre Opfer forderte.<br />
Erste Opfer in unserer Gegend<br />
forderten schon die Pestjahre<br />
1348 – 1350. Dieses erste Auftreten<br />
soll mit einem schrecklichen<br />
Erdbeben verbunden gewesen<br />
sein. Die Seuche wurde<br />
von Italien her verbreitet (Do<br />
kam ein großer Sterb in wallischen<br />
Landen und heraus gegen<br />
Judenburg…). Eingeschleppt<br />
wurde diese große Seuche vom<br />
damaligen reichen genuesischen<br />
Handelszentrum Kaffa<br />
auf der Krim, dem heutigen Feodossija,<br />
durch die genuesische<br />
Handelsflotte (Republik Genua<br />
958 – 1528) nach Italien und damit<br />
nordwärts über ganz Europa.<br />
Zeitgenössische Chronisten<br />
sprachen damals vom „großen<br />
Sterben“ oder der „großen Pestilenz“.<br />
Der Begriff „Schwarzer<br />
Tod“ wurde im 16. Jahrhundert<br />
von dänischen und schwedischen<br />
Chronisten eingeführt.<br />
Schwarz wurde nicht im Sinne<br />
der Farbe verwendet, sondern<br />
als Ausdruck eines besonders<br />
schrecklichen und düsteren<br />
Ereignisses. Schätzungsweise<br />
starb zwischen 1347 und<br />
1352/53 ein Drittel der europäi-<br />
Pestsäule.<br />
24 | <strong>Knittelfeld</strong> Aktuell