Stadtmagazin März 2013 - Knittelfeld
Stadtmagazin März 2013 - Knittelfeld
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Aus dem Stadtarchiv <strong>Knittelfeld</strong> Folge 37<br />
Pestkapelle<br />
in Reifersdorf.<br />
Pestkapelle in Reifersdorf<br />
nahe der Mur mit<br />
folgender Aufschrift:<br />
„120 Schritte hinter<br />
diesem Kreuz liegen<br />
die im Jahr 1713 hier<br />
an der Pest Gestorbenen<br />
begraben.“ Auch<br />
in Pausendorf wird<br />
von dem einstigen<br />
Pestfriedhof gesprochen.<br />
Dieser ein dreieckiger<br />
Fleck mitten in<br />
den Feldern, an denen<br />
damals der Weg nach<br />
Lind vorbeiführte,<br />
blieb bis 1868 unbebaut<br />
und war unter<br />
dem Namen Pesthügel bekannt.<br />
Das Pestkreuz stand an der Judenburgerstraße,<br />
der heutigen<br />
L518 Murtal Begleitstraße, wo<br />
in Pausendorf der einstige Weg<br />
nach Lind abzweigte. Dieses<br />
Kreuz soll etwa 150 Schritte<br />
vom Pestfriedhof entfernt gestanden<br />
sein. Im Jahre 1878<br />
wurde dieses Kreuz infolge einer<br />
Straßenumlegung abgetragen<br />
und durch eine Kapelle ersetzt,<br />
die ebenfalls abgetragen<br />
wurde und somit allmählich in<br />
Vergessenheit gerät.<br />
Erinnerungen an die<br />
Pestzeit 1713<br />
An das Pestjahr 1713 erinnern<br />
vor allem die Mariensäule<br />
(Pestsäule) am <strong>Knittelfeld</strong>er<br />
Hauptplatz, die schon erwähnte<br />
Pestkapelle in Reifersdorf und<br />
ein Wegkreuz in St. Margarethen<br />
an der Straße Richtung<br />
Rachau und Glein. Ein besonderes<br />
Erinnerungszeichen ist die<br />
Pestkerze von St. Benedikten.<br />
Diese Kerze besteht aus einer<br />
etwa 15m hohen Holzstange,<br />
die mit einer grün gefärbten<br />
dünnen Wachskerze umwickelt<br />
ist. Sie ist ein besonderes Ausstattungsstück<br />
der Kirche in<br />
St. Benedikten. Der Sage nach<br />
grassierte 1713 die Pest in St.<br />
Benedikten. Um den Gottesdienst<br />
für die Pfarrangehörigen<br />
dennoch abhalten zu können,<br />
wurde der gotische Flügelaltar<br />
auf das Hochfeld getragen.<br />
Wegen der Ansteckungsgefahr<br />
durften sich die Gottesdienstbesucher<br />
nicht beim Altar versammeln.<br />
Dennoch griff die<br />
Seuche weiter um sich. Danach<br />
ließ man eine Pestkerze anfertigen,<br />
stellte sie neben dem Altar<br />
auf und entzündete sie. Daraufhin<br />
ließ die Seuche nach, die<br />
Erkrankten starben nicht mehr<br />
schnell, sondern wurden wieder<br />
gesund. Als die Pest überwunden<br />
war, wurde zum Dank eine<br />
Prozession abgehalten, bei der<br />
die Pestkerze mitgeführt wurde.<br />
Die die Pest überlebt hatten,<br />
gelobten, alljährlich eine Dankprozession<br />
durchzuführen. Zur<br />
Erinnerung an diese Zeit findet<br />
ein feierlicher Umzug am 10.<br />
Tag nach dem Fronleichnamsfest,<br />
am Herz-Jesu-Sonntag, bei<br />
der die Pestkerze nach alter Tradition<br />
mitgetragen wird, statt.<br />
Ebenfalls zur Erinnerung an<br />
das Pestjahr 1713 findet von der<br />
Pausendorfer Dorfgemeinschaft<br />
eine alljährliche Gedenkprozession<br />
am Sebastianitag, den 20.<br />
Jänner, von Pausendorf nach<br />
Lind statt.<br />
Ein Votivbild, das 1715 von den<br />
<strong>Knittelfeld</strong>ern geopfert worden<br />
ist, sich im Privatbesitz befindet<br />
und zum Kauf angeboten ist,<br />
erinnert an diese Pestzeit: „Als<br />
anno 1714 die pestilenzische<br />
seiche in villen umbligenten Orten<br />
und die Kayßerliche Stadt<br />
Khnitlfelt unter denen leiten<br />
sehr starckh eingerisßen, hat<br />
sich von solichen ybel entlödiget<br />
Zu sein Ein Löblicher Magistrat,<br />
alda sambt der ganzen pfarrgemain<br />
anhero Zu den Heilligen<br />
Antonio v. Padua in der Rätmär<br />
genant verlobt, und umbweilen<br />
sie von solicher umßerumb<br />
gräsirenden yblen Khranckheit<br />
augenscheinlicher weiß<br />
Wundertettig befreyet gebliben<br />
ist, danenhero hat sie auch Zu<br />
schuldigster Danckhsagung disen<br />
grossen H: Wunderwürkenden<br />
Patron diese Opfer Taffl Procesionalifer<br />
daher gebracht und<br />
geopfert Anno 1715 den 8 May.“<br />
Votivbild (Privatbesitz).<br />
Quellen:<br />
Monika Taferner: Die Pest der<br />
Jahre 1714 und 1715 im oberen<br />
Murtal, Inaugural – Dissertation<br />
Juni 1971, UB Graz 366 449<br />
Lois Hammer: Aus <strong>Knittelfeld</strong>s<br />
Vergangenheit<br />
Josef Riegler: Geschichte der<br />
Gemeinde St. Marein bei <strong>Knittelfeld</strong><br />
Alex Leitgeb: 900 Jahre St. Lorenzen<br />
(st-lorenzen-knittelfeld.<br />
at/Die Pestkerze-von St-Benedikten)<br />
j. V. Sonntag: <strong>Knittelfeld</strong> in<br />
Obersteiermark, Grätz, 1844<br />
Brief an den Burggrafen zu<br />
Judenburg, STLA, K 85/H.420<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<br />
Schwarzer_Tod<br />
http://www.klassenarbeiten.<br />
de/referate/biologie/pestkrankheitserreger<br />
http://www.planet-wissen.de/<br />
politik_geschichte/mittelalter/<br />
leben_im_mittelalter/pest.jsp<br />
www.knittelfeld.at<br />
Auf zur Fahrradbörse<br />
Es ist wieder soweit: Die Fahrradbörse findet heuer am Samstag,<br />
23. <strong>März</strong>, von 9 bis 12 Uhr am Parkplatz beim Neuen Volkshaus<br />
gegenüber dem Kulturhaus statt.<br />
Vor sechs Jahren hat der Umweltausschuss<br />
der Stadtgemeinde die<br />
Fahrradbörse ins Leben gerufen.<br />
Mittlerweile hat sich die Veranstaltung<br />
vom Geheimtipp zu einem<br />
Fixpunkt gemausert. Denn dass die<br />
Fortbewegung mit dem Fahrrad sowohl<br />
der Gesundheit, als auch der<br />
Umwelt dient, ist klar erwiesen. Aus<br />
der gesamten Steiermark strömen<br />
zweimal jährlich, am „Palmsamstag“<br />
und am Samstag in der Mobilitätswoche<br />
Interessierte nach <strong>Knittelfeld</strong>,<br />
in der Hoffnung, das eine<br />
oder andere Schnäppchen zu ergattern.<br />
Gerade im Frühjahr erfolgt<br />
erfahrungsgemäß ein Run auf Kinderfahrräder.<br />
Aber auch Liebhaber<br />
von klassischen Modellen werden<br />
voll auf ihre Rechnung kommen,<br />
denn die Anzahl der eingelieferten<br />
Waffenräder steigt ebenso wie die<br />
der erstklassig erhaltenen Modelle<br />
aus den 70er und 80er Jahren. Die<br />
Mitglieder des Umweltausschusses<br />
unter dem Vorsitz von GR Mag. Guido<br />
Zeilinger übernehmen wieder die<br />
kostenlose Vermittlung der eingelieferten<br />
Fahrräder. Das bedeutet,<br />
dass die/der Verkäuferin/Verkäufer<br />
den gewünschten Preis (eventuell<br />
inklusive eines Verhandlungsspielraums)<br />
bei der Abgabe bekannt gibt<br />
und sich ganz einfach überraschen<br />
lässt, ob sich Interessenten/-innen<br />
finden. Zusätzlich wird von der Polizei<br />
dankenswerterweise eine kostenlose<br />
Sicherheitsberatung (ohne<br />
Codieraktion) durchgeführt.<br />
19.000 Tonnen, 60 Fraktionen<br />
Das vergangene Jahr brachte auch<br />
für den Abfallwirtschaftsverband<br />
(AWV) <strong>Knittelfeld</strong> viele Herausforderungen<br />
mit sich: Kontinuierliches<br />
Streben nach Verbesserungen<br />
im Dienstleistungsbereich und in<br />
den Arbeitsabläufen, die Erfüllung<br />
neuer gesetzlicher Vorgaben<br />
oder dringend notwendige Neuanschaffungen<br />
im Bereich der Abfallsammelzentren<br />
sind nur einige<br />
hervorzuhebende Punkte. Kein<br />
Tag gleicht dem anderen – das gilt<br />
wohl für jedes Mitglied im Team des<br />
AWV <strong>Knittelfeld</strong>. Im Bereich der<br />
Sammlung und Entsorgung sind<br />
Flexibilität, Kreativität und natürlich<br />
auch Geschäftssinn unbedingt<br />
erforderlich, um auf die vielschichtigen<br />
Kosten- und Erlössituationen<br />
richtig reagieren zu können.<br />
Zuverlässigkeit und Genauigkeit<br />
zeichnen unsere Mitarbeiter „draußen“,<br />
vor Ort, vor allem aus. Folgende<br />
Zahlen sollen die Leistungen<br />
des Verbandes veranschaulichen:<br />
• Im Jahr 2012 wurden rund 19.000<br />
Tonnen Abfälle aus dem gesamten<br />
Verbandsgebiet des Abfallwirtschaftsverbandes<br />
<strong>Knittelfeld</strong><br />
einer ordnungsgemäßen Entsorgung<br />
zugeführt.<br />
• Diese Menge wurde in 60 verschiedenen<br />
Fraktionen getrennt<br />
• 4275 Tonnen Restabfall,<br />
• 1300 Tonnen Sperrmüll,<br />
• 1043 Tonnen Bioabfälle,<br />
• 2246 Tonnen Altpapier und Kartonagen,<br />
• 1870 Tonnen Kunststoff-, Metallund<br />
Glasverpackungen,<br />
• 1136 Tonnen Altholz,<br />
• 275 Tonnen Eisenschrott,<br />
• 315 Tonnen Elektroaltgeräte,<br />
• knapp 77 Tonnen Problemstoffe<br />
und unglaubliche<br />
• 6568 Tonnen Grün-, Ast- und<br />
Strauchschnitt bildeten dabei<br />
den Hauptanteil.<br />
Somit wurden im Vorjahr je Einwohner/in<br />
rund 620 kg an Abfällen ordnungsgemäß<br />
entsorgt.<br />
Fahrradbörse<br />
23. <strong>März</strong>, 9 bis 12 Uhr<br />
Neues Volkshaus gegenüber dem Kultur- und<br />
Kongresshaus<br />
Produkte: Fahrräder<br />
Abgabe der Produkte: 23. <strong>März</strong>, 8 – 9 Uhr<br />
Abholung des Erlöses oder der nicht verkauften<br />
Produkte: 23. <strong>März</strong>, 12 bis 12.30 Uhr<br />
Der große steirische<br />
Frühjahrsputz<br />
Mitmachen & gewinnen!<br />
Umwelt<br />
Heuer wird wieder in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Gemeinden und dem Abfallwirtschaftsverband<br />
<strong>Knittelfeld</strong> sowie mit Unterstützung<br />
durch Schulen und Vereinen, eine<br />
breit angelegte Säuberung unserer Steiermark<br />
stattfinden. Die Aktionswoche startet am 2.<br />
April und dauert bis 13. April. Alle am Frühjahrsputz<br />
Mitwirkenden nehmen an einem<br />
großen Gewinnspiel teil. Einfach die Gewinnkarte,<br />
die Sie mit Ihrem Müllsammelsack<br />
erhalten, ausfüllen und in Ihrer Gemeinde<br />
oder im Büro des Abfallwirtschaftsverbandes<br />
abgeben! Die Sammelsäcke und nähere<br />
Informationen erhalten Sie im Bürgerbüro der<br />
Stadtgemeinde oder unter<br />
www.saubere.steiermark.at.<br />
<strong>Knittelfeld</strong> Aktuell | 29