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34<br />

SOFTWARE<br />

BILDBEARBEITUNG<br />

Drohende Treppchen:<br />

Je nach Interpolationsverfahren<br />

kann<br />

beim Schärfen durch<br />

starkes Herunterskalieren<br />

der gefürchtete<br />

„Treppchen-Effekt“<br />

auftreten.<br />

Kanalweise weichzeichnen: Nur problematische<br />

Farbkanäle zeichnen Sie weich. Manche Bereiche<br />

bleiben besser scharf gezeichnet.<br />

meisten Programme führen zu wenig anschaulichen<br />

Ergebnissen.<br />

Die USM bildet ein Verfahren aus der analogen<br />

Labortechnik nach. Die menschliche Wahrnehmung<br />

erkennt kontrastreiche Kanten als<br />

scharf. Das Prinzip der Unscharfmaske: Vom<br />

Original wird eine deutlich unschärfere Kopie<br />

als Negativ erzeugt und so übereinander<br />

montiert, dass ein Teil der unschärferen Kopie<br />

über das Original hinaus reicht. Wie weit dies<br />

erfolgt, ist der Radius, die Stärke oder Intensität<br />

regelt dagegen den Kontrast. Der Schwellenwert<br />

regelt den Grenzwert: Die USM wirkt<br />

sich nur auf die Pixel aus, deren Graustufenwert<br />

über dem festgelegten Grenzwert liegt.<br />

Ähnlich funktioniert die Adaptive Unscharfmaske.<br />

Sie betont Randdetails, indem sie die<br />

Werte benachbarter Pixel berechnet. Dieser<br />

Filter erhält die meisten Bilddetails, bleibt<br />

aber bei manchen Motiven<br />

unwirksam.<br />

Die Faustregel für die optimale<br />

Wirkung der USM, die sich<br />

wie die Adaptive Unscharfmaske<br />

insbesondere für hoch<br />

auflösende Fotos anbietet:<br />

Verwenden Sie einen sehr<br />

kleinen Radius, meist reicht<br />

bereits weniger als ein Pixel –<br />

wenn das der Filter Ihres Programms<br />

zulässt. Drehen Sie die Stärke kräftig<br />

hoch. Der Grenz- oder Schwellenwert sollte<br />

sehr niedrig eingestellt sein.<br />

Doch auch für die Unscharfmaske gilt eine<br />

wichtige Ausnahme: Für teiltransparente<br />

Bildbestandteile – Paradebeispiel: Wasser –<br />

erzielen Sie mit eher gegenteiligen Vorgaben<br />

bessere Ergebnisse. Um die Wellen des Segelfotos<br />

im Vordergrund besser herauszuarbeiten<br />

(ohne zugleich die Wirkung einer Plastikplane<br />

zu erzeugen), haben wir in Photo-Paint 40<br />

Prozent, für den Radius den Maximalwert 20<br />

sowie den Grenzwert 5 eingestellt.<br />

Teamwork für Portraitretusche<br />

6<br />

Die globale Anwendung eines Schärfefilters<br />

macht vor allem bei der Portraitretusche<br />

wenig Sinn: Einige Bereiche wie die Augen, der<br />

Mund oder die Haare sollen scharf sein und<br />

die Blicke der Bewunderer<br />

auf sich ziehen. Die Haut<br />

oder der Hintergrund dagegen<br />

sollten eher weichgezeichnet<br />

werden. Am<br />

Kleine Schönheitsfehler:<br />

Die Schönheit verträgt<br />

noch eine etwas glattere<br />

Gesichtshaut.<br />

Foto: Oliver Ketterer<br />

Abschließend begutachten Sie die Übergänge<br />

der scharfen und der weich gezeichneten<br />

Bereiche in der 100-Prozent-Darstellung.<br />

schnellsten hilft hier eine Kombination aus<br />

mehreren Techniken. Einen unscharfen Hintergrund<br />

erreichen Sie am besten über eine Maske<br />

mit Graustufenverlauf: Weiß bedeutet volle<br />

Wirkung, Schwarz ist der maskierte Bereich.<br />

Sehen wir uns einmal unser Model an. Die<br />

Salsa-Tänzerin ist wenig geschminkt, die Gesichtshaut<br />

könnte gleichmäßiger sein. Das<br />

Bild könnte noch etwas schärfer sein. Wir<br />

wenden die Unscharfmaske an mit einem Radius<br />

von 0,5 Pixeln und 500 Prozent Stärke,<br />

den Schwellenwert lassen wir in der Voreinstellung<br />

bei 0 Stufen. Wir kopieren die Hintergrundebene<br />

und maskieren in der Kopie die<br />

Bereiche, die wir nicht weichzeichnen wollen,<br />

etwa Augen, Haare und Mund per Lasso samt<br />

Optimierung über Kante verbessern. Die nicht<br />

mehr benötigten Bereiche löschen wir via Entf-<br />

Taste. In der Kanäle-Palette (die wir in Photoshop<br />

über das Fenster Kanäle einblenden)<br />

sehen wir uns die einzelnen Farbkanäle an.<br />

Der Rot-Kanal ist hier unproblematisch, aber<br />

im Grün- wie im Blaukanal sehen wir einige<br />

Hautunreinheiten arg deutlich. Diese beseitigen<br />

wir über den Gaußschen Weichzeichner<br />

mit einem Radius von 4,0 Pixeln. Wir wenden<br />

ihn je zweimal in beiden Kanälen – und nur<br />

dort – an.<br />

Die Feineinstellung regeln wir über den<br />

Regler der Deckkraft im Bedienfeld Ebenen;<br />

hier haben wir 80 Prozent gewählt. Die<br />

Hintergrund ebene sollte immer noch etwas<br />

durchscheinen, um einen optimalen Übergang<br />

sicherzustellen. Abschließend prüfen<br />

wir die Übergänge der scharfen und der weich<br />

gezeichneten Bereiche in der 100-Prozent-<br />

Darstellung. Wer will, nimmt noch Feinarbeiten<br />

wie das Wegretuschieren der feinen Äderchen<br />

im Auge oder das Beseitigen des nicht<br />

vollständig verdeckten Pickels in der rechten<br />

Gesichtshälfte vor. Um die Iris der Augen noch<br />

stärker herauszuarbeiten, bietet sich schließlich<br />

in Photoshop das Scharfzeichner-Werkzeug<br />

an, für das Sie zunächst die passende<br />

Pinseldurchmessergröße einstellen. Das Ergbenis<br />

kann sich dann sehen lassen. pk<br />

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